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WIRTSCHAFT+MARKT Herbst/Winter 2021/2022

Das Wirtschaftsmagazin des Ostens

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WIRTSCHAFT+MARKT

TRANSFORMATION

NACH DER WAHL:

WAS DIE OSTDEUTSCHE

WIRTSCHAFT FORDERT

Die künftigen Koalitionäre in Berlin stehen vor großen Herausforderungen.

Die ostdeutschen Industrie- und Handelskammern haben vor der Wahl die Situation

der ostdeutschen Wirtschaft analysiert und ihre Positionen zu Papier gebracht.

Wirtschaft + Markt dokumentiert die wichtigsten Forderungen an die neue

Bundesregierung und die Abgeordneten des 20. Deutschen Bundestages.

VON MATTHIAS SALM

DIE GEMEINSAMEN POSITIONEN DER BRANDENBURGISCHEN

IHK COTTBUS, IHK OSTBRANDENBURG UND IHK POTSDAM

Gründung, Innovation,

Unternehmertum

Aus- und Weiter bildung,

Integration

Digitalisierung

und Infrastruktur

Sorgen bereitet den Brandenburger IHK das

sinkende Gründungsverhalten im Land. Das

Problem der Akzeptanz von Unternehmertum

und die fehlende Bereitschaft auch jüngerer

Menschen, Verantwortung für unternehmerische

Tätigkeit zu übernehmen, muss gelöst

werden. Existenzgründer und bestimmte

Branchen wie etwa der innerstädtische Handel

benötigen für ihre Innovationen die Unterstützung

der Regierung. Die IHK beklagen

die Komplexität und die Bürokratie bei den

Förderinstrumentarien.

Außerdem soll die Betriebsnachfolge als

Gründungsalternative bundesweit stärker

gefördert werden, da hier aufgrund der demographischen

Entwicklung ein großes Problem

erwächst. Als Mittel kämen beispielsweise

Prämien für aufwändig zu übergebende

Unternehmen und eine Bundeskampagne zur

Nachfolge infrage.

Die IHK betonen die Anforderungen an die Bildung

von morgen. Die duale Berufsausbildung

muss gestärkt und an die neuen Bildungserfordernisse

angepasst werden. Bemängelt

werden eine unzureichende technische Ausstattung

und eine ungenügende Vermittlung

digitaler Kompetenzen und Fertigkeiten in

den Berufsschulen.

Nötig seien auch Bemühungen um die Integration

von Zuwanderern und Geflüchteten in den

Arbeitsmarkt. So schlagen die brandenburgischen

IHK u.a. Projekte zur Förderung der Integration

im Betrieb und Alltag vor, die der Bund

angemessen fördert. Virtuelle internationale

Fachkräftemessen und Bewerbungsplattformen

wären eine Möglichkeit, die insbesondere

kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung

gestellt werden sollten. Die Auswirkungen

des Fachkräfteeinwanderungsgesetz sind

zu evaluieren.

Die brandenburgischen IHK mahnen überfällige

Investitionen in Digitalisierung und Infrastruktur

an. Der, wie es heißt, zu „langsame

Weg des schnellen Internets“ bedarf dringend

Abhilfe durch bundespolitische Unterstützung.

Neben vielen notwendigen Investitionen in die

Verkehrsinfrastruktur ist die Bereitstellung

leistungsfähiger Netze eine der vordringlichen

Aufgaben der neuen Bundesregierung aus

Sicht der brandenburgischen Wirtschaft.

Die zentralen Verkehrsinfrastrukturprojekte

sollten rasch umgesetzt werden.

Aus branden burgischer Sicht gehören dazu

sowohl der Ausbau von Autobahnen und

Eisenbahn strecken, aber auch der Schleusenausbau

und die Erweiterung von Fernverkehrsangeboten

ins Nachbarland Polen. Dazu

sollen die Plan- und Genehmigungsverfahren

weiter vereinfacht werden.

W+M – HERBST/WINTER 2021/2022

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