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8. Naturparkmagazin "Achtsam"

Das kostenlose Naturpark Magazin erscheint zweimal pro Jahr und enthält u. a. aktuelle Informationen, Hintergrundreportagen aus dem Naturpark, Veranstaltungshinweise und Tipps (Nov 2021 - April 2022) Auszug aus dem Inhalt: • Projekt Naturpark - "Unser Gebirge" • Mein Lieblingsplatz, vorgestellt von Klaus Pukall • Der König-Ludwig-Lauf 2022 • Unsere Kräuter - Folge 8 • Schneeschuhwandern • Die Passion: Die Hoffnung liegt auf 2022 • Altes Handwerk: Markus Wagner und seine Schnürlkasperl • Wildfleisch - ökologisch sinnvoll und sehr lecker

Das kostenlose Naturpark Magazin erscheint zweimal pro Jahr und enthält u. a. aktuelle Informationen, Hintergrundreportagen aus dem Naturpark, Veranstaltungshinweise und Tipps (Nov 2021 - April 2022)

Auszug aus dem Inhalt:

• Projekt Naturpark - "Unser Gebirge"
• Mein Lieblingsplatz, vorgestellt von Klaus Pukall
• Der König-Ludwig-Lauf 2022
• Unsere Kräuter - Folge 8
• Schneeschuhwandern
• Die Passion: Die Hoffnung liegt auf 2022
• Altes Handwerk: Markus Wagner und seine Schnürlkasperl
• Wildfleisch - ökologisch sinnvoll und sehr lecker

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Achtsam<br />

Oberammergau · Bad Kohlgrub · Ettal · Saulgrub-Altenau · Unterammergau · Bad Bayersoien<br />

Naturpark Ammergauer Alpen<br />

<strong>8.</strong> Journal | November 2021 bis April 2022<br />

www.ammergauer-alpen.de


„ Achtsamkeit ... ”<br />

© Simon Bauer Photography<br />

Frank Peters<br />

Geschäftsführer<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

… liebe Leserinnen und Leser,<br />

gilt als Gebot der Stunde. Achtsamkeit<br />

im Lebensraum Natur<br />

bedeutet Rücksicht nehmen<br />

auf die besonderen Bedürfnisse<br />

der Pflanzen- und Tierwelt,<br />

aber auch auf Schutzzonen und<br />

Ruhegebiete. Wir müssen lernen,<br />

dass es Regionen gibt, die<br />

besonders schutzbedürftig sind.<br />

Hierbei gilt es, Kompromisse<br />

zu erzielen zwischen gewohnten<br />

Freiheitsgraden und Einschränkungen<br />

bei der Ausübung<br />

sämtlicher Freizeitaktivitäten.<br />

Innerhalb der Naturpark-Region<br />

können die Herausforderungen<br />

durch die unterschiedlichen<br />

Interessen, Bedürfnisse und<br />

Ziele der beteiligten Partner<br />

langfristig nur gemeinsam gestaltet<br />

werden. Das „Wir“ ist<br />

größer als das „Ich“.<br />

Nachhaltiger Tourismus zeigt<br />

sich durch eine kooperative Zusammenarbeit<br />

von Gastgebern,<br />

Dienstleistern, Landwirtschaft,<br />

Forst, Jagd und Naturschutz. Im<br />

Rahmen der Besucherlenkung<br />

und Reduzierung des motorisierten<br />

Individualverkehrs ist<br />

ein Umdenken in der Gesellschaft<br />

eine notwendige Voraussetzung<br />

für Veränderungen.<br />

Mit der elektronischen Gästecard<br />

oder KönigsCard ist die<br />

Mobilität mit Bahn und Bus<br />

in der gesamten Region für<br />

unsere Gäste kostenfrei.<br />

Reden wir über eine „neue<br />

Mobilität“, so sind Politik und<br />

öffentliche Verkehrsunternehmen<br />

gefordert, Kapazitäten zu<br />

erweitern, Barrieren abzubauen<br />

und kundenorientierte Lösungen<br />

zu finden. Der Deutsche<br />

Alpenverein München & Oberland<br />

startete in Kooperation mit<br />

dem MVV (Münchner Verkehrsund<br />

Tarifverbund) im Juni 2021<br />

das Pilotprojekt „Münchner<br />

Bergbus“ direkt in die Ammergauer<br />

Alpen.<br />

Hervorzuheben ist an dieser<br />

Stelle die konsequente, zielorientierte<br />

und erfolgreiche<br />

Arbeit der Naturpark-Koordinatoren,<br />

der Ranger sowie des<br />

Vorstands. Nach der Gründung<br />

im Jahr 2018 wurden zahlreiche<br />

Projekte in den Bereichen<br />

Natur- und Landschaftsschutz,<br />

Land- und Forstwirtschaft,<br />

Gewässerschutz sowie Bildung<br />

und Information umgesetzt.<br />

In Bad Bayersoien wurde in<br />

diesem Sommer die erste<br />

Naturpark-Schule zertifiziert.<br />

Bereits im Grundschulalter lernen<br />

die Kinder einen „achtsamen“<br />

Umgang mit den Ressourcen<br />

im Lebensraum Natur.<br />

Besonders stolz sind wir über<br />

die Auszeichnung als „Qualitäts-<br />

Naturpark“ durch den Verband<br />

Deutscher Naturparke e.V. im<br />

September 2021.<br />

Mit der <strong>8.</strong> Ausgabe des Naturpark-Magazins<br />

möchten wir<br />

Ihnen die Vielfalt der Naturund<br />

Kulturlandschaft im Naturpark<br />

wieder ein Stück näherbringen.<br />

Sie erhalten einen Einblick<br />

in die Arbeit der Ranger<br />

und die Landschaftsform Gebirge.<br />

Die Macher des König-<br />

Ludwig-Laufs lassen Sie in<br />

einem Interview hinter die<br />

Kulissen dieses traditionellen<br />

Langlaufrennens blicken. Gespannt<br />

verfolgen wir die Vorbereitungen<br />

der auf 2022 verschobenen<br />

Oberammergauer<br />

Passionsspiele. Von Mai bis<br />

Oktober steht die Bühne endlich<br />

wieder im internationalen<br />

Rampenlicht.<br />

Genießen Sie die Aktivitäten<br />

in der Naturpark-Region Ammergauer<br />

Alpen. Freuen Sie<br />

sich auf erlebnisreiche Momente<br />

in einer atemberaubenden<br />

Winterlandschaft, sei es bei<br />

einer Winterwanderung, beim<br />

Skitourengehen, Langlaufen<br />

oder Schneeschuhwandern,<br />

beim Skifahren oder Rodeln.<br />

Aber egal, was Sie unternehmen,<br />

parken Sie bitte nur auf<br />

ausgewiesenen Parkplätzen,<br />

nutzen Sie ausschließlich markierte<br />

Wege, betreten Sie gesperrte<br />

Schutzzonen nicht und<br />

hinterlassen Sie keinen Müll.<br />

„Mitanand geht's guad …“<br />

Titelseite: Nebelschwaden am Ettaler Manndl · © Simon Bauer Photography<br />

2


„ Inhalt ”<br />

© Simon Bauer Photography<br />

© Florian Leischer<br />

Projekt Naturpark, Folge 5:<br />

Unser Gebirge ......................... S. 4<br />

Meine Lieblingstour: Klaus<br />

Pukall und der „Steile Zahn“ S. 19<br />

Historisch und beliebt: Der<br />

König-Ludwig-Lauf ...............S. 22<br />

Unsere Kräuter, Folge 8: Barbara<br />

Raggl und die Zirbe ...............S. 28<br />

© Thomas Bichler<br />

© Birgit Gudjonsdottir<br />

© Mathias Neubauer<br />

© Mathias Neubauer<br />

© König-Ludwig-Lauf<br />

© Barbara Raggl<br />

Schneeschuhwandern: Im Trend<br />

und doch mit Vorsicht ..........S. 30<br />

Die Passionsspiele: Die Hoffnung<br />

liegt auf 2022 .........................S. 32<br />

Altes Handwerk: Markus Wagner<br />

und seine Schnürlkasperl .... S. 34<br />

Wildfleisch: Ökologisch sinnvoll<br />

und sehr lecker ..................... S. 40<br />

Sehr geehrte Leser,<br />

eine Übersicht zu den Veranstaltungen<br />

im Naturpark<br />

Ammergauer Alpen finden<br />

Sie auf unserer Website. Mit<br />

diesem QR-Code gelangen<br />

Sie direkt zum aktuellen<br />

Veranstaltungskalender:<br />

Folgen Sie uns auf<br />

und auf<br />

oder nehmen Sie<br />

einfach direkt Kontakt<br />

mit uns auf:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Str. 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Wir raten Ihnen, vor der Reservierung,<br />

Kartenbestellung<br />

oder Anfahrt Ihren Termin<br />

zur Sicherheit zu überprüfen.<br />

Septembermorgen im Graswangtal · © Simon Bauer Photography<br />

3


4


„ Nur wo du zu Fuß warst,<br />

bist du auch wirklich gewesen ”<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Der Feigenkopf ist kartografisch nur eine Erhebung im langen Kamm,<br />

der von der Großen Klammspitz herüberzieht © Florian Leischer<br />

5


Am höchsten Naturparkgipfel, der Kreuzspitze, steigt man u. a. über brösligen Hauptdolomit · Alle Fotos © Christian Rauch


„ Der Naturpark – fünf Bereiche<br />

voller Vielfalt ”<br />

Folge 5 : Unser Gebirge<br />

Der Naturpark Ammergauer<br />

Alpen gliedert sich in fünf verschiedene<br />

Landschaftstypen:<br />

Wiesen, Wälder, Moore, Flüsse<br />

und Gebirge.<br />

Nach dem Thema Flüsse im<br />

letzten Journal widmen wir uns<br />

zum Abschluss dieser Serie<br />

unseren Bergen und Gipfeln.<br />

Einst aus einem tiefen Urmeer<br />

aufgestiegen, beeindrucken<br />

sie mit ihrer Vielfalt an Formen<br />

und Gesteinen.<br />

Die Ammergauer Alpen sind<br />

ein besonderes Gebirge. Manche<br />

Gipfel sind sanft und grün,<br />

überzogen von Wald und Almweiden.<br />

Sie erinnern an die benachbarten<br />

Bayerischen Voralpen,<br />

wie den Heimgarten oder<br />

die Berge um den Tegernsee.<br />

Andere Gipfel aber ragen spitz<br />

und wild hervor, bilden Felswände,<br />

scharfe Grate und tiefe<br />

Schluchten und Klammen. Sie<br />

ähneln, deutlich verkleinert,<br />

den Felsriesen im nahen Wettersteingebirge.<br />

In der Tat: Aus dem Wettersteinkalk,<br />

entstanden vor etwa<br />

240 Millionen Jahren, und dem<br />

etwas später gebildeten Hauptdolomit<br />

sind viele Gipfel im<br />

Naturpark aufgebaut. Damals<br />

war der heutige Alpenraum<br />

von einem Meer bedeckt, genannt<br />

„Tethys“. Als sich dann<br />

später im Zuge der Alpenentstehung<br />

die Afrikanische und<br />

Europäische Kontinentalplatte<br />

gegeneinander schoben, verschwanden<br />

große Teile des<br />

Meeres Stück für Stück und die<br />

einstigen Meeresgründe wurden<br />

nach oben gefaltet. Aus<br />

mächtigen Riffen und Schichten<br />

von toten versteinerten Korallen,<br />

Schwämmen, Muscheln<br />

und anderen Meereslebewesen<br />

entstanden felsige Gebirge.<br />

Der Wettersteinkalk ist heute<br />

zumeist tiefer in den Ammergauer<br />

Bergen eingeschlossen.<br />

Wo er zum Vorschein kommt,<br />

erblickt man hellgraue glatte<br />

Felsstrukturen. Über Wettersteinkalk<br />

führt beispielsweise<br />

der kurze, leichte Klettersteig<br />

auf das Oberammergauer<br />

Wahrzeichen, den 1.342 Meter<br />

hohen Kofel. Wettersteinkalk<br />

sieht man auch rund um das<br />

Labermassiv aus dem Wald<br />

ragen, wenn man von Oberammergau<br />

mit der Seilbahn<br />

hinauffährt. Und wer die schöne<br />

Wanderung von Ober- oder<br />

Unterammergau aus auf den<br />

Pürschling unternimmt, wird<br />

Der kurze und relativ leichte Klettersteig auf den Kofel, Oberammergaus<br />

Wahrzeichen, führt über Wettersteinkalk<br />

rund um das bewirtschaftete<br />

August-Schuster-Haus und weiter<br />

oben am 1.758 Meter hohen<br />

Teufelstättkopf etliche Felsformationen,<br />

kleine Wände und<br />

sogar Höhlen aus Wettersteinkalk<br />

entdecken.<br />

Der etwas jüngere, dunklere<br />

und splittrige Hauptdolomit,<br />

der vor allem aus Lagunen des<br />

einstigen Urmeers gehoben<br />

wurde, baut weiter im Süden<br />

die höchsten Gipfel im Naturpark<br />

auf. Wie die breitschultrige<br />

Notkarspitze, 1.888 Meter<br />

hoch, deren kleine und zwischen<br />

steilen Flanken gelegene<br />

Almen man früher wirklich<br />

nur in der „Noth“ betrieb. Auch<br />

das benachbarte Kienjoch ist<br />

aus Hauptdolomit aufgebaut,<br />

ebenso wie der höchste Naturparkgipfel,<br />

die 2.185 Meter hohe<br />

Kreuzspitze. Von der österreichischen<br />

Landesgrenze hinter<br />

Linderhof aus kann man ihr<br />

knackig und steil aufs Haupt<br />

steigen. Von der Straße zwischen<br />

Graswang und Linderhof<br />

führt ein sehr langer, aber<br />

stiller und einsamer Weg durch<br />

das Kuchelbachtal zum Kreuzspitzgipfel.<br />

Auf dem letzten<br />

Stück zum Gipfelkreuz muss<br />

man dann absolut trittsicher<br />

sein. Man spürt buchstäblich<br />

bei jedem Schritt den harten<br />

brösligen Hauptdolomit. Anders<br />

als der klassische Kalk löst er<br />

sich nicht so leicht durch Wasser,<br />

sondern verwittert und<br />

zerspringt unter dem Einfluss<br />

von Frost (Eis), Wind, Schnee<br />

und Regen.<br />

Und so schicken die Hauptdolomitberge<br />

lange Schotterströme<br />

bergab. Sie bilden<br />

schließlich die sogenannten<br />

„Griese“, die sich entlang von<br />

Wildbachschluchten und Flussauen<br />

weiter nach unten und<br />

durch die Täler schieben. Bekannt<br />

sind das Lindergries,<br />

das Elmaugries und das etwas<br />

außerhalb des Naturparks im<br />

Süden gelegene Friedergries.<br />

Fast 27 Kilometer sind die Ammergauer<br />

Griese insgesamt<br />

lang und ein wichtiger Lebensraum<br />

für spezialisierte Pflanzenarten,<br />

für kiesbankbewohnende<br />

Spinnen-, Laufkäferund<br />

Heuschreckenarten und<br />

Vögel.<br />

Das besonders schöne, sonnige<br />

Elmaugries, das vom Kuchelberggrat<br />

im Westen, vom<br />

Kienjochmassiv im Osten und<br />

vom Friederspitz im Süden<br />

7


Der Brunnenkopf über den Brunnenkopfhäusern besteht aus grün überwucherten Gesteinen aus der Kreidezeit<br />

„gefüttert“ und von einem<br />

Wildbach durchflossen wird,<br />

kann man zu Fuß oder mit dem<br />

Rad leicht erreichen.<br />

Wettersteinkalk und Hauptdolomit<br />

sind also wichtige Gipfelbildner,<br />

doch so manches<br />

Gestein mischt sich in das geologische<br />

Puzzle der Ammergauer<br />

Alpen mit ein. In der<br />

nördlichen Kette des Gebirges,<br />

wo die meisten und schönsten<br />

Wanderwege verlaufen, wechseln<br />

sich Erdzeitalter am laufenden<br />

Band ab. Beginnend am<br />

Pürschling wandert man westwärts<br />

am Felsenkegel des Teufelstättkopfes<br />

und am steil abbrechenden<br />

Laubeneck entlang<br />

– hier dominiert noch einmal<br />

der Wettersteinkalk.<br />

Der Hennenkopf, der wie ein<br />

Felsenriff aus den Bergwiesen<br />

herausguckt, besteht aus dem<br />

noch etwas älteren Muschelkalk.<br />

Der Brunnenkopf dann,<br />

den man von den bewirtschafteten<br />

Brunnenkopfhäusern aus<br />

auf seilgesichertem Steig erreicht,<br />

zeigt sehr viel jüngeren<br />

grobkörnigen Fels aus der Oberkreidezeit.<br />

Auf ihm fühlen sich<br />

dichtes grünes Steilgras und<br />

zahlreiche Bergblumen wohl.<br />

Karg und grau wird es dann am<br />

nächsten Gipfel, der Großen<br />

Klammspitze. Sie ist aus Hauptdolomit,<br />

und man muss weite<br />

Schotterkare durchqueren, ehe<br />

man das schöne große Gipfelkreuz<br />

auf 1.924 Metern Höhe<br />

erreicht. Wer noch Ausdauer<br />

hat, kann die freie, aussichtsreiche<br />

Gratschneide des Feigen-<br />

Der Hennenkopf aus uraltem Muschelkalk sticht aus dem Bergwald<br />

hervor, wenn man vom Pürschling zum Brunnenkopf wandert<br />

kopfs überschreiten und zur<br />

Bäckenalm absteigen. Hier werden<br />

die Flanken sanfter, unter<br />

dem Humus liegen Kalke aus<br />

der wesentlich jüngeren Kreidezeit.<br />

Am kurzen steilen Abstieg<br />

von der Hirschwang zur Bäckenalm,<br />

der anno 1784 dem Pflanzenkundler<br />

Franz von Paula<br />

Schrank ziemlich zu schaffen<br />

machte, für heutige Wanderschuhe<br />

aber kein Problem darstellt,<br />

fallen gelbliche bis rötliche<br />

Gesteine ins Auge. Dieser<br />

Marmor aus stark zusammengepressten<br />

Kalken wurde für<br />

kurze Zeit sogar als Baumaterial<br />

für Kloster Ettal abgebaut.<br />

Während man an den zentralen<br />

und südlichen Gipfeln im<br />

Naturpark Ammergauer Alpen<br />

also zwischen Gras und Felsen<br />

wechselt, geht es im Nordosten<br />

ganz anders zu. Die Berge<br />

hier, vom weiten dreigipfeligen<br />

Hörnlemassiv über Bad Kohlgrub<br />

und den unscheinbaren<br />

dicht bewaldeten Rehbreinkopf<br />

bis hinüber zum Großen und<br />

Kleinen Aufacker, ragen immerhin<br />

noch bis in über 1.500 Metern<br />

Höhe auf. Doch kein noch<br />

so kleines Felswandl oder -türml<br />

wird man hier finden, dafür<br />

dichten Bergwald und einzelne,<br />

einst von Menschen gerodete<br />

Almflächen. Diese Berge kommen<br />

aus dem Flysch, sind „nur“<br />

150 bis 50 Millionen Jahre alt.<br />

Sie bildeten sich also nicht im<br />

ursprünglichen Urmeer lange<br />

vor der Alpenauffaltung wie<br />

die Kalke, sondern schon wäh-<br />

8


end der Alpenentstehung. Von<br />

den Bergen, die aus dem Meer<br />

wuchsen, flossen Schotter und<br />

Schlamm in einen Tiefseegraben.<br />

Dort verfestigten sie sich<br />

zu Schiefer und Sandsteinen.<br />

Als die Auffaltung weiterging,<br />

wurden schließlich auch diese<br />

Schichten nach oben transportiert<br />

– und bauten Berge wie<br />

Hörnle und Aufacker. Wer hier<br />

unterwegs ist, wird nach regenreichen<br />

Zeiten sumpfige<br />

Senken und zuweilen auch Erdrutsche<br />

finden und stets tief<br />

eingefressene Bachgräben –<br />

denn das Flyschgestein verwittert<br />

schnell.<br />

Auch wenn die große Phase<br />

der Alpenentstehung heute<br />

längst abgeschlossen ist: Die<br />

Berge verändern sich weiterhin.<br />

Noch bis vor rund 10.000<br />

Jahren gaben die Eiszeitgletscher<br />

auch den Ammergauer<br />

Alpen ihren letzten Schliff. Aus<br />

den Seitenarmen der damaligen<br />

großen Gletscher im Loisach-<br />

und Lechtal floss der<br />

Ammergletscher über die Ammergauer<br />

Berge. Seine Eisdecke<br />

ragte bis auf über 1.400<br />

Meter Höhe, darunter wurden<br />

Vom runden Flyschberg-Stierkopf im Hörnlemassiv blickt man auf die<br />

geologisch älteren felsigeren Ammergauer Berge<br />

vor allem die Täler wie das<br />

Ammertal ausgeschliffen. Die<br />

höheren Gipfel aber ragten aus<br />

dem Eismeer heraus, und so<br />

sind viele pittoreske Felstürmchen<br />

aus der Hauptdolomit-<br />

Zeit, etwa am Zahn- und Sonnenberggrat<br />

zwischen Kofel<br />

und Pürschling, nicht vom<br />

Gletscher zermahlen worden.<br />

Den Eiszeiten zu verdanken sind<br />

so geologisch interessante Orte<br />

wie der runde Kessel, der west-<br />

lich von Linderhof und südlich<br />

der Bäckenalm zwischen dem<br />

felsigen Hasentalkopf und Vorderen<br />

Scheinberg eingebettet<br />

ist. Erst schmolzen Gletscher-,<br />

dann alljährlich Schnee- und<br />

Firnreste in diese Senke und<br />

schürften sie zwischen recht<br />

weichen tonhaltigen Kalkgesteinen,<br />

durch die Wasser nur<br />

langsam versickert, tiefer.<br />

Heute ist der Kessel rund<br />

600 Meter breit und bis zu<br />

200 Meter tief! Auch den kleinen<br />

Soilasee unterhalb des<br />

Ettaler Manndl gibt es erst, seit<br />

die letzten Gletscherreste abgeschmolzen<br />

sind. Und seither<br />

wird der Soilasee immer seichter,<br />

er verlandet. In den meisten<br />

Sommern trocknet er inzwischen<br />

ganz aus.<br />

Regnet, schneit und stürmt<br />

es dagegen stark, nagen Felsstürze,<br />

Erdrutsche und Lawinen<br />

jedes Jahr aufs Neue an den<br />

Flanken der Ammergauer Berge.<br />

Wer also in verschiedenen<br />

Jahren und Jahreszeiten aufmerksam<br />

in die Höhe steigt,<br />

wird die Berglandschaft im<br />

Kleinen immer wieder ein bisschen<br />

anders sehen. Der Gipfel<br />

im Großen aber sieht noch aus<br />

wie vor Tausenden, vielleicht<br />

gar Millionen Jahren.<br />

Mehr unter:<br />

www.naturpark-ammergaueralpen.de/Gebirgslandschaft<br />

Hier finden Sie weitere Informationen<br />

zu den Gebirgsketten,<br />

zur Geologie und zu<br />

schönen Wandervorschlägen<br />

im Naturpark.<br />

Der sogenannte Kessel unterhalb des Hasentalkopfs ist einer der geologisch interessantesten Orte in den Ammergauer Alpen<br />

9


© Fotos: Deniz Göcen„<br />

Das<br />

Team Ammertal ”<br />

Pickel treffen auf Steine, Hammer<br />

auf Hölzer, der ausgebesserte<br />

Weg schlängelt sich nun,<br />

gut erkennbar und gegen Erosion<br />

gesichert Richtung Gipfel:<br />

ein Wegebauprojekt des Teams<br />

Ammertal.<br />

Die Sonne brennt, das Heu<br />

duftet, der Hang ist steil. Die<br />

Arbeit mit dem Heurechen in<br />

einem der vielen Biotope des<br />

Naturparks Ammergauer Alpen<br />

erfüllt einen mit Demut, Respekt<br />

und Freude.<br />

Die Motorsägen knattern,<br />

Bäume fallen, das Team arbeitet<br />

Hand in Hand auf einer der<br />

zugewachsenene Almen im<br />

Naturpark Ammergauer Alpen.<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

• Naturschutz auf der Fläche<br />

• Leidenschaft für die Ammergauer<br />

Alpen<br />

• Gemeinsam etwas bewegen<br />

Im Jahr 2021 hat der Naturpark<br />

Ammergauer Alpen mit<br />

ca. 50 freiwilligen Teilnehmern<br />

Wanderwege ausgebessert,<br />

zugewachsene Almen und Ski-<br />

tourenrouten wieder freigestellt<br />

oder Magerrasen gemäht.<br />

Auch für 2022 sind wieder<br />

Projekte des Teams Ammertal<br />

geplant!<br />

Jeder kann dabei sein, wenn<br />

in echter Handarbeit, draußen<br />

in der Natur etwas bewirkt wird<br />

und man am Ende des Tages<br />

erschöpft und zufrieden auf<br />

das Tageswerk blickt (siehe<br />

Kasten unten).<br />

Für eine Anmeldung und<br />

genauere Informationen bitte<br />

mit Naturpark-Rangerin Deniz<br />

Göcen Kontakt aufnehmen:<br />

dg@ammergauer-alpen.de<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 74 67<br />

www.naturpark-ammergaueralpen.de/mitmachen<br />

Der Naturpark e.V. freut sich<br />

auf Ihre Unterstützung!<br />

April 2022<br />

Mai 2022<br />

Juli 2022<br />

August 2022<br />

September 2022<br />

Oktober 2022<br />

Arbeiten im<br />

phänologischen<br />

Garten – Altenau<br />

Wegebau am<br />

Hörnle –<br />

Unterammergau<br />

Wiesmahd am<br />

Leiernhof –<br />

Oberammergau<br />

Wiesmahd eines<br />

Biotops – Ettal<br />

Schwenden<br />

der oberen Alm –<br />

Altenau<br />

Schwenden<br />

der Nebelalm –<br />

Altenau<br />

10


Der Naturpark Ammergauer<br />

Alpen e.V. bedankt sich herzlich<br />

bei seinen Sponsoren und<br />

Partnern für ihr Vertrauen und<br />

die gute Zusammenarbeit. Im<br />

Jahr 2021 konnten u. a. mit dem<br />

LBV, der Privatwaldgemeinschaft<br />

Oberammergau, der BaySF und<br />

dem Kloster Ettal Projekte umgesetzt<br />

werden.<br />

Durch die Bäckerei Aurhammer<br />

aus Oberammergau wurden<br />

die Teilnehmer mit Semmeln<br />

und Brezn, von der Schaukäserei<br />

Ettal mit verschiedenen<br />

Käsen, durch die Metzgerei<br />

Gerold, ebenfalls aus Oberammergau,<br />

mit Wurst, durch die<br />

Solidargemeinschaft Werdenfelser<br />

Land e.V. mit Ernte aus<br />

den Gärten und durch das<br />

Kloster Ettal mit Getränken<br />

versorgt. Dieser regionale Beitrag<br />

ermöglichte den freiwilligen<br />

Helfern eine deftige Brotzeit,<br />

um dann gestärkt weiterarbeiten<br />

zu können. Somit<br />

konnte die Region auch gleich<br />

kulinarisch erlebt werden.<br />

Durch die Ausstattung, u.a.<br />

mit Rechen und Baumscheren,<br />

hat außerdem die Firma Buchwieser<br />

Landtechnik aus Unterammergau,<br />

die Arbeit im Naturpark<br />

erst ermöglicht. Der Sportkleidungshersteller<br />

Ziener stellt<br />

T-Shirts zur Verfügung, die Teil-<br />

nehmer erhalten, wenn sie<br />

mehrmals bei den Projekten<br />

helfen.<br />

Der Naturpark Ammergauer<br />

Alpen e.V. bedankt sich nochmals<br />

herzlichst für die Unterstützung<br />

und Zusammenarbeit!<br />

„ Partner des Naturparks ”<br />

Naturpark und Nationalpark – beide Wort klingen recht ähnlich,<br />

inhaltlich geht es hier aber um zwei völlig unterschiedliche Arten<br />

von Schutzgebieten:<br />

Ziele<br />

Naturpark<br />

• Erhalt der<br />

bäuerlichen<br />

Kulturlandschaft<br />

• Förderung<br />

naturverträglicher<br />

Landnutzung<br />

• Nutzung als<br />

Erholungsraum<br />

• Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Nationalpark<br />

• Schutz der Dynamik<br />

von natürlichen und<br />

naturnahen Lebensgemeinschaften<br />

• Keine wirtschaftsbestimmte<br />

Nutzung,<br />

„Natur Natur sein<br />

lassen“<br />

• Erholungsnutzung,<br />

soweit der Schutzzweck<br />

es zulässt<br />

• Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Forschung<br />

© Deniz Göcen<br />

Solidargemeinschaft<br />

Werdenfelser Land e.V.<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

Meist gemischt:<br />

Privat-, Staatsund<br />

Körperschaftsflächen<br />

In Deutschland meist<br />

nur Staatswaldgebiet<br />

Rechtsgrundlage<br />

Bayerisches<br />

Naturschutzgesetz<br />

Art. 15<br />

Bayerisches Naturschutzgesetz<br />

Art. 13<br />

11


„ Unser tierisches Winterrätsel ”<br />

Was machen eigentlich die Tiere bei<br />

uns im Winter? Sie verhalten sich ganz<br />

unterschiedlich, und auch ihre Spuren<br />

sehen im Schnee verschieden aus.<br />

Verbinde die Tierbilder mit ihren<br />

Spuren und der zu ihnen passenden<br />

Infotafel. Was machst du im Winter?<br />

Und wie sehen deine Spuren im<br />

Schnee aus?<br />

„Ich verbringe den<br />

Winter in meinem Ei<br />

und schlüpfe erst<br />

danach“<br />

Der Schneehase<br />

1<br />

• Fellfarbe im Winter schwarz-braun,<br />

im Sommer hellbraun<br />

• Ernährt sich im Winter von Baumrinde,<br />

Baumtrieben und Sträuchern<br />

Alle Fotos © Pixabay<br />

Das Murmeltier<br />

2<br />

• Ende September verkriecht es<br />

sich in seinem Bau und hält bis<br />

zu sieben Monate Winterschlaf<br />

• Der Winterschlaf wird durch die<br />

„innere Uhr“, z. B. durch veränderte<br />

Tageslänge, eingeleitet<br />

3<br />

• Farbe des Fells je nach Jahreszeit:<br />

im Winter ganz weiß, im<br />

Sommer graubraun<br />

• Gräbt Schneehöhlen und lässt<br />

sich einschneien<br />

Die Gämse<br />

4<br />

• Hält keinen Winterschlaf<br />

• Lebt in einem Nest, das<br />

„Kobel“ genannt wird<br />

• Frisst Pilze, Früchte, Samen<br />

und legt Nahrungsvorräte an<br />

Das Eichhörnchen<br />

5<br />

• Lebt oberhalb der Baumgrenze<br />

(1.800 bis 3.000 m)<br />

• Im Winter reinweißes Gefieder<br />

mit schwarzen Streufedern,<br />

ansonsten braun-graues Gefieder<br />

Psst:<br />

Die Auflösung<br />

erfährst du auf<br />

Seite 43<br />

Das Alpenschneehuhn<br />

12


„<br />

Ranger Thomas Weber vor der Tafel mit Informationen zum Wildschutzgebiet<br />

Unsere Tiere im Winter ”<br />

Kostenlose Naturpark-<br />

Führungen<br />

Auch im Winter ist so einiges<br />

los in der Natur! Manche Tiere,<br />

wie das Murmeltier, halten Winterschlaf,<br />

während sich viele<br />

unserer Wildtiere wie Hirsch,<br />

Reh und Gams mit ihren letzten<br />

Reserven durch die kalte<br />

Jahreszeit kämpfen.<br />

Interessierte können an der<br />

Seite der Naturpark-Ranger<br />

das 22.738 Hektar große Areal<br />

durchstreifen. Jede Tour hat<br />

dabei einen eigenen Schwerpunkt:<br />

die herbstlichen Wiesmahdhänge,<br />

Winter auf dem<br />

Hörnle und zu Besuch in den<br />

Wohnzimmern der Wildtiere.<br />

Darüber hinaus geben die<br />

Ranger wichtige Tipps, wie man<br />

sich unterwegs naturverträglich<br />

verhält. Die Ausflüge dauern<br />

maximal vier Stunden und<br />

kommen mit wenig Höhenmetern<br />

aus.<br />

• Details zu den Führungen im<br />

Veranstaltungskalender:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

veranstaltungen<br />

• Treffpunkt immer um 13 Uhr<br />

• Einfache Wanderungen<br />

zwischen vier und elf km<br />

• Zwischen 0 und 300 Höhenmeter<br />

• Alle Führungen sind gratis<br />

• Bitte an wettergerechte Kleidung,<br />

Regen- und Sonnenschutz,<br />

Getränke und Brotzeit<br />

sowie evtl. an Wanderstöcke<br />

denken<br />

• Teilweise gibt es spezielle<br />

Familienführungen<br />

© Simon Bauer Photography<br />

© Shutterstock © Simon Bauer Photography<br />

13


„ Lernen im Klassenzimmer Naturpark ”<br />

© Grundschule Bad Kohlgrub<br />

Die jungen Naturpark-Entdecker erforschen eine Wiese<br />

als Entdecker auf der Streuwiese,<br />

haben sich selbst am<br />

Torfstich versucht und auf dem<br />

Bauernhof die Kühe gefüttert,<br />

sind in der herbstlichen Hecke<br />

abgetaucht, waren mit dem<br />

Förster im Wald auf Spurensuche<br />

und haben die Vögel in<br />

ihren verschiedenen Lebensräumen<br />

beobachtet.<br />

Auch direkte Auswirkungen<br />

des eigenen Konsumverhaltens<br />

und nachhaltige Handlungsmöglichkeiten<br />

im Alltag können<br />

in den drei bis vier Unterrichtseinheiten<br />

pro Schuljahr<br />

vermittelt werden. Die Schulkinder<br />

werden Botschaften zu<br />

relevanten Themen wie Nachhaltigkeit<br />

und Naturschutz an<br />

Eltern und Großeltern weitertragen<br />

und nehmen damit indirekt<br />

die Rolle von Multiplikatoren<br />

ein.<br />

Eine neue Plakette wird ab sofort<br />

den Eingangsbereich der<br />

Grundschule Bad Bayersoien<br />

schmücken, denn sie darf sich<br />

ab jetzt „Naturpark-Schule“<br />

nennen.<br />

Sie ist die erste Naturpark-<br />

Schule im Naturpark Ammergauer<br />

Alpen, die dieses bundesweite<br />

Zertifikat vom Verband<br />

Deutscher Naturparke (VDN)<br />

erhält. Die Urkunde und die<br />

Plakette wurden am 21.7.2021<br />

im Rahmen eines Festaktes<br />

mit Landrat Speer, Schulamtsdirektor<br />

Köpf, Bürgermeisterin<br />

Kieweg, Rektorin Weber und<br />

vielen weiteren Ehrengästen<br />

der Schule vom Naturpark-<br />

Vorsitzenden Rödl überreicht.<br />

Ziel ist es, die Schülerinnen<br />

und Schüler für die Einzigartigkeit<br />

ihrer Heimat zu begeistern<br />

und die Themen Natur und Kultur<br />

nachhaltig und langfristig<br />

im Unterricht zu verankern.<br />

Über die gesamte Grundschulzeit<br />

können Wiese, Hecke,<br />

© Maxi Renz<br />

Jeder darf mal ran beim Torfstich<br />

© Maxi Renz<br />

Beim Festakt standen die Kinder mit einem Naturpark-Theaterstück im<br />

Mittelpunkt<br />

Wald, Wasser und Moor ideal<br />

im „Klassenzimmer Naturpark“<br />

auf spannenden Exkursionen<br />

und mit Aktionen „zum Anfassen“<br />

erkundet werden. Dabei<br />

begleiten neben den Rangern<br />

auch Experten wie Landwirte,<br />

Förster, Ornithologen oder<br />

Handwerker die Schulklassen<br />

und geben einen kindgerechten<br />

und erlebnisorientierten<br />

Einblick in ihr Fachgebiet.<br />

Die Bayersoier Kinder waren<br />

mit der Naturpark-Schule schon<br />

Durch das Projekt soll eine<br />

feste, dauerhafte Zusammenarbeit<br />

zwischen Naturpark und<br />

Schule aufgebaut werden, deren<br />

Rahmenbedingungen in einer<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

festgelegt sind. Die Schule gewährleistet,<br />

Naturpark- und<br />

Umweltthemen unter Berücksichtigung<br />

des Aspekts „Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung“<br />

regelmäßig im Unterricht<br />

zu verankern.<br />

14


© Yvonne Markl<br />

„<br />

Naturpark Tiroler Lech ”<br />

In jeder Ausgabe<br />

dieses Journals wird<br />

zukünftig ein Schutzgebiet<br />

außerhalb der Ammergauer<br />

Alpen vorgestellt, um einen<br />

Eindruck von der großen Vielfalt<br />

an schützenswerten Landschaftsräumen<br />

zu bekommen.<br />

Entdeckungsreiche Auwaldsafari<br />

© Charly Winkler<br />

Der letzte Wilde<br />

Wildflusslandschaft Tiroler Lech<br />

Wo ein einzigartiger Fluss sich<br />

seinen Weg bahnt, wo noch<br />

Schnarrschrecken und Kreuzkröten<br />

leben, wo Wiesen und<br />

Wälder mit Orchideen und Wildblumen<br />

gefüllt sind, dort liegt<br />

der Naturpark Tiroler Lech.<br />

Der 41,38 km² große Naturpark<br />

ist das größte zusammenhängende<br />

Schutzgebiet im Talbereich<br />

Tirols und grenzt unmittelbar<br />

an den Dauersiedlungs-<br />

und Wirtschaftsraum<br />

der Bevölkerung an. Er befindet<br />

sich im Bezirk Außerfern und<br />

erstreckt sich über 65 km von<br />

Steeg bis Vils.<br />

Der Tiroler Lech ist gemeinsam<br />

mit seinen Seitenzubringern<br />

Naturschutz- und Natura<br />

2000 Gebiet und zählt zu den<br />

letzten naturnah erhaltenen<br />

alpinen Flusstälern Österreichs.<br />

Den Naturpark charakterisiert<br />

© Felix Lassacher<br />

die letzte Wildflusslandschaft<br />

im nördlichen Alpenraum! Hier<br />

befindet sich eine der schönsten<br />

und urtümlichsten Landschaftsräume<br />

der Alpen.<br />

Der Flussuferläufer aus der Familie<br />

der Schnepfenvögel<br />

Das Beständige des Lebensraums<br />

„Wildfluss“ bezeichnet<br />

die stetige Veränderung. Diese<br />

Dynamik schafft spezifische<br />

Lebensräume: ein sich wandelndes<br />

Labyrinth aus Kiesund<br />

Schotterbänken, das Spezifikum<br />

für eine intakte Wildflusslandschaft.<br />

Oder auch die<br />

am Lech angrenzenden Auwaldbereiche.<br />

Sie sind die<br />

„Dschungel Mitteleuropas“,<br />

denn kein anderer Landschaftstyp<br />

ist ähnlich vielfältig und<br />

artenreich.<br />

Alleinstellungsmerkmal und<br />

Besonderheiten:<br />

• Letzte zusammenhängende<br />

Wildflusslandschaft der<br />

Nordalpen<br />

• Freie Gestaltungskraft und<br />

hohe Dynamik des Wassers<br />

• Breites Flussbett mit Sandund<br />

Kiesbänken<br />

• Spezialisierte und gefährdete<br />

Tier- und Pflanzenarten<br />

Mehr:<br />

www.naturpark-tiroler-lech.at<br />

Übrigens:<br />

Der Naturpark Tiroler Lech liegt<br />

nur etwa eine Stunde vom<br />

Naturpark Ammergauer Alpen<br />

entfernt. Bei einem Tagesausflug<br />

empfiehlt sich der Besuch<br />

des Naturpark-Hauses Klimmbrücke<br />

mit seiner Ausstellung<br />

„Abenteuer Wildfluss“.<br />

www.facebook.com/<br />

naturpark.tiroler.lech/<br />

www.instagram.com/<br />

naturpark.tiroler.lech/<br />

15


Ihre Anreise mit<br />

der Bahn, dem<br />

Auto oder Flugzeug<br />

Eine der wohl aussichtsreichsten<br />

Zugstrecken an den Alpenrand<br />

bietet die Anreise per Bahn<br />

von München mit Umstieg in<br />

die Ammergau-Bahn in Murnau.<br />

Diese Fahrt dauert nur knapp<br />

zwei Stunden. Bahnreisende<br />

aus Richtung Innsbruck nehmen<br />

den Zug über Garmisch-<br />

Partenkirchen bis Oberau. Hier<br />

steigen sie um in die Regionalbusse<br />

Richtung Füssen.<br />

Barrierefreie Bahnsteige<br />

Die Bahnsteige in Bad Kohlgrub,<br />

Saulgrub, Unter- und Oberammergau<br />

sind barrierefrei und<br />

ohne fremde Hilfe erreichbar.<br />

Der Zugang in Altenau ist nur<br />

teilweise barrierefrei möglich.<br />

Aufgrund des Höhenunterschieds<br />

zum Bahnsteig ist der<br />

Bahnhof für Rollstuhlfahrer nur<br />

bedingt geeignet.<br />

Mit dem Pkw sind wir von<br />

München über die A 95 und die<br />

B 23 in ca. einer Stunde zu erreichen.<br />

Aus Norden und Westen<br />

empfiehlt sich die Anreise<br />

über die A 96, Landsberg a. Lech<br />

sowie die B 23. Für Urlauber mit<br />

langem Anreiseweg liegen die<br />

Flughäfen München (130 km),<br />

Innsbruck (75 km) oder Memmingen<br />

(115 km) am nächsten.<br />

Der Münchner Flughafen bietet<br />

davon die besten Weiterreisemöglichkeiten<br />

mit dem ÖPNV.<br />

Kostenfrei mobil<br />

Wir möchten, dass Sie in Ihrem<br />

Urlaub im Naturpark Ammergauer<br />

Alpen auch ohne eigenes<br />

Auto mobil sind! Übernachtungsgäste<br />

erhalten daher bei<br />

der Anmeldung von den meisten<br />

Gastgebern die „Kur- und<br />

Gästekarte“ im Scheckkartenformat.<br />

Damit sind zahlreiche<br />

Leistungen vergünstigt oder sogar<br />

kostenlos: Im Naturpark und<br />

im Blauen Land fahren Übernachtungsgäste<br />

der beiden Regionen<br />

mit der elektronischen<br />

Gästekarte kostenlos mit dem<br />

Regionalbus und den Zügen der<br />

DB-Regio. Die Gästekarte/Plastikkarte<br />

gilt für den Regionalbus<br />

im gesamten Niederlassungsgebiet<br />

West und für die<br />

Zugstrecke von Oberammergau<br />

nach Murnau sowie zwischen<br />

Garmisch-Partenkirchen und<br />

Uffing.<br />

Die elektronische Gästekarte<br />

gilt entlang des gesamten Alpenrands<br />

– vom Chiemsee im<br />

Osten bis zu den Königschlössern<br />

Neuschwanstein und<br />

Hohenschwangau im Westen,<br />

von Mittenwald im Süden bis<br />

nach Tutzing im Norden. Einen<br />

Überblick über alle Mobilitätsangebote<br />

inkl.<br />

Fahrplänen und<br />

Streckennetz<br />

bekommen Sie<br />

unter:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

Nachhaltig-und-mobil<br />

Einige unserer Gastgeber sind<br />

„KönigsCard“-Partnerbetriebe<br />

Bei diesen erhalten Sie statt<br />

der „Gästekarte“ die „Königs-<br />

Card“ – ebenfalls eine Plastikkarte,<br />

die weitere Gratisleistungen<br />

beinhaltet. Beide Karten<br />

werden für Sie ohne Kosten bei<br />

den Gastgebern ausgegeben<br />

und sind käuflich nicht zu erwerben.<br />

Mit der KönigsCard,<br />

die während Ihres Aufenthalts<br />

auch am An- und Abreisetag<br />

gültig ist (Anreisetag ab 12 Uhr<br />

und am Abreisetag bis 12 Uhr),<br />

können über 200 Freizeitangebote<br />

in den Regionen Allgäu,<br />

Tirol und Oberbayern gratis genutzt<br />

werden. Sie können aus<br />

verschiedenen Kategorien Ihre<br />

Wunschaktivitäten wählen:<br />

• Seilbahnen und Lifte<br />

• Bäder und Badeseen<br />

• Museen und Kultur<br />

• Freizeit- und Naturerlebnis<br />

• Sport und<br />

Wandern<br />

• Kinder- und<br />

Familienprogramm<br />

Fahrtziel<br />

Natur<br />

23 ausgewählte<br />

Regionen<br />

dürfen sich<br />

„Fahrtziel Natur“<br />

nennen.<br />

Dahinter verbirgt<br />

sich eine<br />

Kooperation<br />

von BUND,<br />

NABU, VCD<br />

und der Deutschen<br />

Bahn,<br />

die für umweltfreundliche<br />

Mobilität<br />

und nachhaltigen<br />

Naturtourismus<br />

steht.<br />

Die Mitgliedschaft<br />

des<br />

Naturparks<br />

Ammergauer<br />

Alpen im Kreis<br />

der Fahrtziel-<br />

Natur-Partner darf man ohne<br />

Übertreibung als Ritterschlag<br />

werten, denn sie bescheinigt<br />

der Region hohes Engagement<br />

bei der Entwicklung von<br />

Angeboten zur nachhaltigen<br />

Mobilität. Ziel von Fahrtziel<br />

Natur ist es, u.a. den touristischen<br />

Verkehr in sensiblen<br />

Naturräumen vom privaten<br />

Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

zu verlagern.<br />

2020 wurde der Naturpark<br />

Ammergauer Alpen mit dem<br />

„Fahrtziel Natur-Award“ ausgezeichnet:<br />

Ausschlaggebend<br />

war das kontinuierlich erweiterte<br />

Mobilitätsangebot, das<br />

Urlaubern die kostenlose<br />

Nutzung von Bus und Bahn im<br />

weiten Umkreis ermöglicht.<br />

Ausgezeichnet für nachhaltige Mobilität<br />

16


„ E-Carsharing<br />

für die Naturparkregion ”<br />

Weil wir unsere Heimat lieben –<br />

endlich umweltfreundliche,<br />

CO2-freie Mobilität.<br />

Einfach anmelden, einsteigen und<br />

losfahren – ohne Fixkosten und<br />

ohne Kaution:<br />

Profil anlegen<br />

unter https://ammer-loisachenergie.moqo.de<br />

MOQO-App laden<br />

im App-Store oder bei<br />

Google Play<br />

Führerschein validieren<br />

Bequem online per PostID<br />

oder in allen Tourist Informationen<br />

der Naturparkregion.<br />

Die Mitarbeiter der Tourist<br />

Informationen unterstützen<br />

Sie gerne bei der Anmeldung.<br />

ab<br />

4,90 E<br />

pro Std.<br />

© Simon Bauer Photography<br />

Losfahren<br />

Falls nötig ist unser Kundenservice<br />

rund um die Uhr für<br />

Sie da: +49 (0) 241-95 78 83 66<br />

Gäste mit KönigsCard können die Fahrzeuge<br />

einmal während ihres Aufenthalts drei Stunden<br />

lang (mit 60 Frei-Kilometern) kostenlos fahren!<br />

Weil wir UNSERE HEIMAT lieben:<br />

Endlich günstiger Ökostrom und CO 2<br />

-freie<br />

Mobilität für uns alle. Jetzt wechseln!<br />

www.ammer-loisach-energie.de<br />

17


„ Nachhaltiger ans Ziel kommen -<br />

neue Busanreise in den Naturpark ”<br />

© Solveig Eichner für Alpenverein München und Oberland<br />

Der DAV-Bergbus im Graswangtal<br />

Seit Juni 2021 fährt der Bergbus<br />

des Alpenvereins München<br />

& Oberland jeden Sonntag auf<br />

zwei Routen von München in<br />

den Naturpark Ammergauer<br />

Alpen.<br />

Mit diesem Angebot erhalten<br />

Bergsportaktive und Erholungssuchende<br />

eine nachhaltige,<br />

umweltfreundliche<br />

Alternative zur individuellen<br />

Anreise, was zur Entlastung<br />

der Verkehrs- und Parkplatzsituation<br />

beiträgt.<br />

Zur bisherigen Pilotphase, die<br />

bis Ende Oktober verlängert<br />

wurde, lässt sich ein durchweg<br />

positives Fazit ziehen: Auch<br />

wenn das Wetter oftmals nicht<br />

mitspielen wollte, gab es an<br />

den schöneren Wochenenden<br />

eine sehr gute Auslastung des<br />

Busses. Im Vergleich zu anderen<br />

neuen Angeboten war die<br />

Auslastung sogar überdurchschnittlich!<br />

Die Fahrgastzahlen<br />

weisen eine steigende Tendenz<br />

auf, und immer mehr Münchner<br />

nutzen den Bergbus für ihre Anreise<br />

in den Naturpark.<br />

Außerdem konnte der Bus<br />

auch als kostenloser Shuttle<br />

ins Graswangtal eingesetzt<br />

werden. Von dort starten viele<br />

Bergtouren in die Ammergauer<br />

Alpen, die mit diesem Angebot<br />

bequem ohne eigenen Pkw erreicht<br />

werden konnten. Sowohl<br />

Dies sind die derzeitigen Haltestellen im Naturpark<br />

Ammergauer Alpen (auf zwei Routen):<br />

• Bad Kohlgrub – Hörnle Schwebebahn<br />

• Unterammergau – Scherenau<br />

• Unterammergau – Parkplatz Pürschling<br />

• Oberammergau – Kolbensesselbahn<br />

• Oberammergau Laber Bergbahn<br />

• Ettal Kloster<br />

• Ettal – Ettaler Mühle<br />

• Ettal – Graswang<br />

• Schloss Linderhof<br />

• Parkplatz Sägertal<br />

• Parkplatz Stock<br />

(Scheinberg)<br />

© Solveig Eichner<br />

das Feedback von den Nutzern<br />

des Busses als auch von den<br />

Naturpark-Gemeinden ist überwiegend<br />

positiv, einige Verbesserungsvorschläge<br />

konnten<br />

bereits umgesetzt werden.<br />

Für die weitere Verstetigung<br />

sind jedoch vor allem finanzielle<br />

Hürden zu stemmen. Laufend<br />

wird versucht, durch Verbesserung<br />

und Anpassung noch<br />

mehr Bergsport- und Naturliebhaber<br />

für die Nutzung des<br />

Bergbusses als Anreiseform<br />

zu gewinnen. Alle Verantwortlichen<br />

hoffen auf das Weiterbestehen<br />

des Münchner Bergbusses<br />

und freuen sich auf die<br />

Zukunft des Projekts.<br />

Detaillierte Informationen zu<br />

den Routen und Abfahrtszeiten<br />

finden Sie auf der Website des<br />

Alpenvereins<br />

München &<br />

Oberland:<br />

18


„ Meine Lieblingstour ”<br />

© Florian Leischer<br />

Was für ein steiler Zahn! Die<br />

felsigzackige Gipfelspitze, die<br />

sich hoch über Oberammergau<br />

in den Winterhimmel streckt.<br />

Klaus Pukall stellt seine Lieblingstour<br />

vor.<br />

Der beeindruckende Felszacken<br />

hat es mir einfach angetan.<br />

Gerade in den Wintermonaten<br />

findet man mich regelmäßig<br />

bei der kurzweiligen<br />

Skitour in Richtung Zahn.<br />

Die aussichtsreiche Tour vereint<br />

die Vorteile aus Piste und<br />

freiem Gelände. Im Winter ist<br />

der Pistenteil durch die Beschneiung<br />

sehr schneesicher,<br />

im oberen Teil ist nach Neuschneefällen<br />

Powdergaudi pur<br />

angesagt.<br />

Gestartet wird an der Talstation<br />

der Kolbensesselbahn.<br />

Die ausgeschilderte Skitourenroute<br />

am Rande der Skipiste<br />

führt hinauf zur Kolbensattelhütte.<br />

Wer Kondition hat, sich<br />

in Lawinenkunde auskennt und<br />

seine Skier wirklich beherrscht,<br />

verschiebt die Einkehr noch<br />

um eine knappe Stunde. Denn<br />

so lange braucht man für die<br />

300 Höhenmeter hinauf zum<br />

steilen „Zahn“ oder seinen<br />

etwas höheren Nebengipfeln.<br />

Oben angekommen wird man<br />

mit wilder Bergwelt und genialer<br />

Aussicht belohnt. Der Blick<br />

auf Zugspitze, Estergebirge,<br />

Ammergauer Alpen und bis<br />

hinein ins Graswangtal ist fantastisch.<br />

Wem Aussicht und<br />

Powderspaß als Belohnung<br />

nicht reichen, dem kann ich<br />

einen Einkehrschwung auf der<br />

Kolbensattelhütte ans Herz<br />

legen.<br />

An den steilen Gipfelhängen<br />

finde ich häufig noch eine schöne<br />

freie Spur um verschneite<br />

Fichten und Latschen herum,<br />

danach geht es durch eine<br />

felsige Engstelle und über die<br />

Buckelpiste am Stockhang in<br />

Slalomschwüngen zurück bis<br />

zur Kolbensattelhütte und anschließend<br />

über die Skipiste zu<br />

Tal.<br />

Auch im Sommer kann man<br />

von der beliebten Bergtour<br />

„Über Zahn und Sonnenberg<br />

zum Pürschling“ einen Abstecher<br />

in Richtung Zahn unternehmen.<br />

Aber Achtung! Auf<br />

dem gesamten Weg sind Erfahrung,<br />

Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit Grundvoraussetzung.<br />

Es gibt drahtseilgesicherte<br />

Passagen und kurze,<br />

einfache Kletterstellen, wo<br />

man die Hände aus der Hosentasche<br />

nehmen muss.<br />

Tipp: An der Kolbensattelhütte<br />

werden regelmäßig Skitourenabende<br />

angeboten, so<br />

kann man auch mal später unterwegs<br />

sein, das sollte man<br />

sich bei allen anderen Skitouren<br />

ins Naturschutzgebiet<br />

Ammergebirge (Kreuzspitze,<br />

Scheinbergspitze oder Teufelstättkopf)<br />

sparen, da die Wildtiere<br />

– z. B. Gams, Birk- und<br />

Auerwild – die Dämmerungszeit<br />

gerne zur ungestörten<br />

Nahrungsaufnahme nutzen.<br />

Nutzen Sie diesen QR-Code zur<br />

ausführlichen Tourenbeschreibung:<br />

ZUR PERSON<br />

Klaus Pukall ist seit drei Jahren<br />

Naturpark-Koordinator und<br />

bereits seit 21 Jahren Wissenschaftler<br />

am Lehrstuhl für<br />

Wald- und Umweltpolitik der<br />

Technischen Universität München.<br />

Da er blumen- und bergbegeistert<br />

ist, wohnt er nun<br />

auch in Oberammergau und<br />

verbringt viel Zeit mit seiner<br />

Tochter beim Schwimmen im<br />

WellenBerg, beim Biberbeobachten<br />

an der Ammer, beim<br />

Pflanzenbestimmen an den<br />

Wiesmahdhängen und beim<br />

Müllsammeln im Weidmoos.<br />

© Simon Bauer Photography<br />

19


„ Sechs Richtige ”<br />

1 Ettal – Graswang – Linderhof<br />

Wie an einer Perlenschnur aufgereiht liegt Ettal mit seinen Ortsteilen<br />

Graswang und Linderhof. Bereits 1330 hat das romantisch<br />

gelegene „e-tal“ Kaiser Ludwig den Bayern dazu bewogen, hier<br />

ein Kloster zu stiften, eingerahmt von Bergen und Wäldern inmitten<br />

des Naturparks Ammergauer Alpen.<br />

Auch König Ludwig II. von Bayern hat den Zauber und die Ursprünglichkeit<br />

des Graswangtals erkannt und hier seine „Sehnsucht<br />

nach dem Paradies“ mit Schloss Linderhof und seinen Parkanlagen<br />

verwirklicht.<br />

2 Oberammergau<br />

Seine Bekanntheit verdankt Oberammergau sicher drei Aspekten:<br />

der traditionsreichen Holzschnitzkunst, den Lüftlmalereien an den<br />

Häuserfassaden und den – seit fast vier Jahrhunderten kontinuierlich<br />

aufgeführten – Passionsspielen. Der Ort am Fuße des Hausbergs<br />

Kofel bietet nicht nur hochkarätige Kultur, sondern auch eine<br />

vielfältige Infrastruktur. Von Freizeitaktivitäten wie dem Erlebnisbad<br />

WellenBerg, zwei Bergbahnen, einem Museum, bis zum<br />

breit aufgestellten Einzelhandel – nicht nur für Gäste, auch für<br />

Einheimische – ist der Ort das lebendige Zentrum des Ammertals.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

© Sebastian Schrank<br />

3 Unterammergau<br />

Kunstvoll bemalte Bauernhäuser prägen das Ortsbild. Dank zahlloser<br />

Aktivitäten, wie einem Ausflug zum Erlebnisberg Steckenberg,<br />

ist das Dorf besonders für einen Familienurlaub geeignet.<br />

Unterammergau war über Jahrhunderte geprägt durch das alte<br />

Handwerk der Wetzsteinmacherei: Eine kleine Wanderung durch<br />

die Schleifmühlklamm, in der früher die rund 50 Wetzsteinmühlen<br />

standen und heute wieder eine Schaumühle betrieben wird, gehört<br />

daher zum Pflichtprogramm.<br />

5 Bad Kohlgrub<br />

2021 feiert Bad Kohlgrub ein besonderes Jubiläum: Seit 150 Jahren<br />

trägt Kohlgrub den Zusatz Bad und ist ein anerkanntes Heilbad.<br />

Kennenlernen kann man das Naturheilmittel bei Anwendungen<br />

wie Moorbädern und Moorpackungen oder auch in der Natur, z.B.<br />

am Moorlehrpfad. Bis heute wird das alpine Bergkiefernhochmoor<br />

vor Ort abgebaut und nach seiner Nutzung renaturiert. Der Moorkurort<br />

mit seinen zahlreichen Weilern verteilt sich über mehrere<br />

Höhenlagen: von den Ausläufern des Murnauer Mooses auf 650 m<br />

bis zum Gipfel des Hinteren Hörnles auf 1.548 m.<br />

4 Saulgrub – Altenau – Wurmansau<br />

Eingebettet in den Naturpark Ammergauer Alpen liegt die Gemeinde<br />

Saulgrub mit seinen Ortsteilen Altenau und Wurmansau.<br />

Hier verbinden sich Kulturgüter wie die rund 2.000 Jahre alte<br />

Römerstraße mit Naturschönheiten wie dem Ammerdurchbruch<br />

Scheibum, dem Panoramablick vom Wetzsteinrücken oder den<br />

Ammerschleifen.<br />

In den gemütlichen Dörfern erlebt man noch bayerische Lebensfreude<br />

und typisch alpenländische Herzlichkeit.<br />

6 Bad Bayersoien<br />

Am Eingangstor des Naturparks Ammergauer Alpen liegt eingebettet<br />

in die Voralpenlandschaft der Kur- und Ferienort Bad Bayersoien.<br />

Das junge Moorheilbad ist der einzige Ort im Ammertal<br />

mit einem traumhaften See. Er speist sich aus dem umliegenden<br />

Moor, aus dem auch das örtliche Naturheilmittel gewonnen wird.<br />

Rund um den Soier See gibt es u. a. einen Naturlehrpfad, ein Moortretbecken<br />

und einen Barfußparcours. Im Kurort gibt es vom kleinen<br />

Sonnenuhren-Park bis zum Museum im Bierlinghaus allerhand<br />

zu entdecken.<br />

20


„ Winterträume in Murnau ”<br />

© Simon Bauer Photography<br />

Rund um den malerischen<br />

Staffelsee laden Einkaufsbummel,<br />

Wander- und Sinneswege<br />

dazu ein, sich das bayerische<br />

Voralpenidyll zu erlaufen<br />

und in kunstvolle Welten<br />

einzutauchen.<br />

Im Bilderbuch-Städtchen Murnau<br />

mit seiner malerischen<br />

Landschaft geraten Romantiker<br />

besonders in der Adventszeit<br />

ins Schwärmen. Dann sind die<br />

denkmalgeschützten Häuserfassaden<br />

und die Fußgängerzone<br />

besonders liebevoll geschmückt.<br />

Wer auf der Suche<br />

nach außergewöhnlichen Geschenken<br />

ist, findet diese im<br />

Ober- und Untermarkt in einem<br />

der vielen inhabergeführten<br />

Geschäfte. Individuell, ideenreich,<br />

persönlich – die Liebe fürs<br />

Schöne und Besondere zieht<br />

sich wie ein roter Faden durch<br />

Murnau. Bitte eintreten! Anschließend<br />

locken die gemütlichen<br />

Cafés. Tipps zum Aufwärmen<br />

zwischendurch gibt<br />

es reichlich. Harmonie trifft<br />

auf Herzlichkeit, Tradition auf<br />

Innovation, gehen Sie auf Entdeckungstour<br />

und genießen<br />

Sie mit allen Sinnen.<br />

gestärkt, geht die Genuss-Tour<br />

auf idyllischen und panoramareichen<br />

Wanderwegen weiter.<br />

Spektakuläre Ausblicke auf das<br />

Gebirge bietet der 20 km lange<br />

„Staffelsee-Rundweg“. Die imposanten<br />

Gipfel scheinen zum<br />

Greifen nah, gefrorene Schilfgräser<br />

funkeln im Sonnenlicht,<br />

die Haubentaucher spazieren<br />

auf dem Eis, und am Ufer entdeckt<br />

man die Spuren des Wilds<br />

im Schnee.<br />

Auf den Spuren des Königs –<br />

Der Königsweg<br />

Im Herzen von Murnau betrachten<br />

Sie das älteste Denkmal –<br />

König Ludwigs II. Die Skulptur<br />

aus Carrara-Marmor, die den<br />

berühmtesten Wittelsbacher<br />

flankiert von zwei Löwen zeigt,<br />

ist die erste von 17 Stationen<br />

des Natur- und Waldlehrpfads<br />

„Königsweg“. Dieser schlängelt<br />

sich über vier km durch den Ort,<br />

über die Ludwigshöhe, führt<br />

bis zum Staffelsee und endet<br />

nach eineinhalb Stunden Wanderung<br />

wieder am „Kini“-Denkmal.<br />

Genießen Sie beeindruckende<br />

Ausblicke übers Moor<br />

bis in die Alpen und gewinnen<br />

dank der Erklär-Tafeln und Info-<br />

Pavillons auch tiefere Einblicke<br />

in Murnaus Historie.<br />

Moos-Rundweg<br />

Am Rande von Murnau wartet<br />

eine weitere Naturschönheit<br />

darauf, entdeckt zu werden.<br />

Warm eingepackt geht´s auf<br />

ins Murnauer Moos. Das größte<br />

intakte Alpenrandmoor in Mitteleuropa<br />

lässt sich bei einer<br />

gemütlichen Wanderung von<br />

zwölf km innerhalb von drei<br />

Stunden umrunden. Die herr-<br />

liche Winterwanderung verläuft<br />

an glitzernden Streuwiesen<br />

und angefrorenen Bachläufen<br />

entlang – den Blick immer auf<br />

die tief verschneiten Gipfel<br />

gerichtet.<br />

Im größten zusammenhängenden<br />

Moorgebiet Mitteleuropas<br />

herrscht noch eine<br />

Ursprünglichkeit der Pflanzenund<br />

Tierwelt, die es sonst fast<br />

nirgends mehr gibt, und kaum<br />

eine Tour im Blauen Land bietet<br />

mehr Einblicke in eine intakte<br />

Natur wie der beliebte<br />

„Moos-Rundweg“.<br />

Kunstspaziergang<br />

Kunstinteressierte wandeln dagegen<br />

über den Themenweg<br />

„Kunstspaziergang“ durchs<br />

winterliche Murnau, in dem<br />

sich die Künstlervereinigung<br />

„Der Blaue Reiter“ gründete.<br />

Wo thront das prächtige<br />

Schloss, das Kandinsky einst<br />

auf Leinwand verewigte?<br />

Eine Broschüre leitet über den<br />

drei km langen Rundweg zu<br />

Sehenswürdigkeiten wie dem<br />

Münter-Haus, der St. Nikolaus<br />

Kirche und dem Schlosshof.<br />

Letzteren stellte Kandinsky auf<br />

seinem Gemälde „Schloßhof 1“<br />

dar – das Original hängt in der<br />

Moskauer Tretjakow-Galerie.<br />

An den insgesamt neun Stationen<br />

zeigen Schautafeln die<br />

Kunstwerke an den Originalmalplätzen<br />

mit Blick auf das<br />

Bild-Motiv. Zudem werden interessante<br />

Informationen rund<br />

um die Maler vermittelt.<br />

Infos und Flyer zu Genuss, den<br />

beschriebenen Wanderungen<br />

und der Region:<br />

Tourist Information Murnau<br />

Untermarkt 13<br />

82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Tel. +49 (0) 8841/476-240<br />

touristinfo@murnau.de<br />

www.murnau.de<br />

Wandern im Blauen Land<br />

Mit Kaffee und Kuchen frisch<br />

© Beni Hackl<br />

21


© Mercuryo1968<br />

„ Der König-Ludwig-Lauf: Tradition –<br />

Wer sich mit<br />

Langlauf im<br />

Naturpark<br />

beschäftigt<br />

kommt am<br />

König-Ludwig-Lauf<br />

nicht vorbei.<br />

Für alle Beteiligten gehört<br />

er einfach zu einem gelungenen<br />

Winter im Naturpark Ammergauer<br />

Alpen dazu. Aber<br />

auch für Außenstehende bietet<br />

sich ein beeindruckendes<br />

Schauspiel, wenn sich Tausende<br />

Läufer auf den Weg von<br />

Ettal durch das Graswangtal,<br />

vorbei am Schloss Linderhof,<br />

in Richtung Ziel nach Oberammergau<br />

machen.<br />

Wir haben uns mit Marc<br />

Schauberger, seines Zeichens<br />

erster Vorstand beim König-<br />

Ludwig-Lauf e.V., über das<br />

Phänomen „Luggi Lauf“ (so<br />

nennen den Lauf die Einheimischen)<br />

unterhalten und versucht,<br />

der Geschichte sowie<br />

der Bedeutung des Laufs auf<br />

den Grund zu gehen.<br />

Der Luggi-Lauf hat sich zu<br />

einer echten Tradition entwickelt<br />

und wird heute in einem<br />

Atemzug mit weltbekannten<br />

Kulturgütern wie den Oberammergauer<br />

Passionsspielen und<br />

der Schnitzkunst genannt.<br />

Um ein Event dieser Größenordnung<br />

durchführen zu können,<br />

sind rund 400 freiwillige<br />

Helfer nötig. „Teilweise kommen<br />

sie jedes Jahr aus ganz<br />

Bayern, und es entstehen richtige<br />

Freundschaften unter ihnen<br />

– das ist schon besonders “,<br />

© König-Ludwig-Lauf<br />

22


Großereignis – Gemeinschaftsleistung ”<br />

erzählt uns Marc. Immer wieder<br />

betont er:<br />

„Es geht nur gemeinsam, ohne<br />

den Zusammenhalt und die Unterstützung<br />

vieler verschiedener<br />

Vereine, Gemeinden und<br />

Ehrenamtlicher kann ein solches<br />

Event nicht gestemmt werden.<br />

Unsere Vorgänger als „Vorstände<br />

des Laufs“, insbesondere<br />

Hans Reicherl, haben hier hervorragende<br />

Arbeit geleistet<br />

und sehr gute Strukturen geschaffen<br />

und aufgebaut.“<br />

Rund 3.600 Langläufer haben<br />

beim letzten Lauf teilgenommen.<br />

Da ist der Aufwand schon<br />

enorm.<br />

Doch erst mal zurück<br />

zum Anfang<br />

An einem Stammtisch in Oberammergau<br />

wurde die Idee geboren<br />

– und schon am 17. März<br />

1968 fand der erste Lauf statt.<br />

Damals waren noch 90 Kilometer<br />

zurückzulegen, erst in<br />

den 1980er-Jahren wurde der<br />

König-Ludwig-Lauf auf 21 oder<br />

50 Kilometer gekürzt. Das hatte<br />

einen pragmatischen Grund:<br />

die Schneesicherheit. Seitdem<br />

werden Strecken über 50 km<br />

und 21 km jeweils in klassischer<br />

(Sonntag) und Skating (Samstag)<br />

angeboten sowie der sogenannte<br />

„Mini Kini“ über sechs<br />

und vier km für Kinder zwischen<br />

sechs und 14 Jahren.<br />

Eine top präparierte Loipe<br />

zur Verfügung zu stellen, die<br />

den tausenden Läufern standhält,<br />

war sowohl in den Anfangsjahren<br />

als auch heute eine<br />

große Herausforderung.<br />

„90 Kilometer Loipe spuren,<br />

mit Bahnschienen, auf denen<br />

Helfer standen und die an einem<br />

Schlitten befestigt wurden,<br />

das kann man sich heute<br />

kaum noch vorstellen“, meint<br />

Marc.<br />

Während es früher allein<br />

schon am modernen Spurgerät<br />

fehlte, stiegen mit den technischen<br />

Möglichkeiten die Ansprüche<br />

der Teilnehmer (und<br />

der Veranstalter an sich selbst).<br />

© König-Ludwig-Lauf<br />

23


© König-Ludwig-Lauf<br />

„Selbst mit den heutigen<br />

Spurgeräten ist es eine echte<br />

Leistung, die 50 Kilometer Loipen<br />

in den gewünschten Zustand<br />

zu bringen. Man muss<br />

sich vorstellen, dass im Vergleich<br />

eine Loipe im Weltcup<br />

meist nur sieben bis zehn Kilometer<br />

lang ist und mehrmals<br />

gelaufen wird. Bei uns müssen<br />

50 Kilometer vorbereitet werden,<br />

da gibt es immer wieder<br />

Stellen, die einem Kopfzerbrechen<br />

bereiten. Unser Anspruch<br />

ist es, eine sehr gut präparierte<br />

Loipe vom ersten bis zum letzten<br />

Kilometer, für alle Teilnehmer,<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

und ich denke, das gelingt uns<br />

sehr gut“, fügt Marc an und<br />

denkt dabei an die aufwendige<br />

Arbeit der Loipenfahrer.<br />

Der Lauf hat schnell an Bekanntheit<br />

gewonnen, und echte<br />

Berühmtheiten der Szene haben<br />

auch teilgenommen. „1974<br />

gewann der Finne Pauli Siitonnen<br />

(der Vater des Skatings<br />

„Siitonen Schritt“) nach einer<br />

bis 4.00 Uhr durchzechten<br />

Nacht den König-Ludwig-Lauf<br />

über 90 Kilometer in einer Zeit<br />

von 04:05:06“, erzählt uns<br />

Marc und fügt hinzu: „Es gibt<br />

schon die verrücktesten Geschichten<br />

rund um den Lauf.“<br />

Neben der durchzechten<br />

Nacht von Pauli Siitonen – er<br />

gewann den Lauf übrigens<br />

sechsmal – erinnert sich Marc<br />

an eine weitere verrückte Anekdote:<br />

„Ein Teilnehmer kam erst<br />

in Oberammergau an, als es<br />

schon dunkel war. Im Ziel wartete<br />

seine besorgte Mutter, und<br />

es startete eine große Suchaktion.<br />

Wie sich herausstellte,<br />

hat der Mann unterwegs kurzerhand<br />

einen ausführlichen<br />

Einkehrschwung eingelegt.“<br />

Geschichten wie diese zeigen,<br />

wie besonders der Luggi-Lauf<br />

ist. Jedes Jahr treffen sich hier<br />

Langläufer jeden Alters, jeden<br />

Könnens und jeder Nation, um<br />

gemeinsam in die Loipen zu<br />

gehen. Der oder die eine mehr,<br />

der oder die andere weniger<br />

sportlich ambitioniert. Dies<br />

zeichnet den Lauf aus, es ist<br />

ein Event-Wochenende für alle,<br />

die sich für den Langlaufsport<br />

begeistern.<br />

Für die sportlich ambitionierten<br />

Läufer ein bedeutendes<br />

Jahr in der Geschichte des Laufs<br />

dürfte 1978 gewesen sein. In<br />

diesem Jahr war der König-<br />

Ludwig-Lauf, neben dem Vasalauf<br />

und dem Marcialonga einer<br />

der Gründungsväter des Worldloppets<br />

(dies ist der Zusammenschluss<br />

der 20 größten Skimarathonveranstaltungen,<br />

pro Land<br />

ist nur ein Mitglied erlaubt).<br />

Dem Worldloppet-Status verdankt<br />

der Lauf seine internationale<br />

Bekanntheit, aus diesem<br />

Grund reisen sehr viele Läufer<br />

aus dem Ausland an. „Somit<br />

hat der Lauf sicherlich auch<br />

große touristische Relevanz.<br />

Ca. 10.500 Übernachtungen<br />

und damit ca. 1.400.000 Euro<br />

Wertschöpfung am Wochenende<br />

des Laufs können sich<br />

sehen lassen“, fügt Marc an.<br />

Die Zahlen sind belegbar durch<br />

eine, von der Gemeinde Oberammergau<br />

in Auftrag gegebenen,<br />

Studie. Diese wurde 2019<br />

mit einer Umfrage unter den<br />

Teilnehmern deckungsgleich<br />

bestätigt.<br />

Eine große Änderung im<br />

Rahmen des Luggi-Laufs gab<br />

es 1980. Heute selbstverständlich,<br />

damals ein echter Meilenstein,<br />

der König-Ludwig-Lauf<br />

und der Vasalauf beschlossen<br />

gemeinsam, Frauen für den<br />

Start zuzulassen. „Das zeigt,<br />

dass sich der Lauf über die Jahre<br />

immer weiterentwickelt hat<br />

und weiterentwickeln muss,<br />

um zukunftsfähig zu sein“, so<br />

Marc.<br />

Um die Zukunft des Events<br />

zu sichern und bereits Kinder<br />

für den Sport zu begeistern,<br />

hat man sich neben dem Mini-<br />

Kini eine weitere Aktion ausgedacht.<br />

Gemeinsam mit dem<br />

DSV-Nachwuchsprojekt sind<br />

Schülerinnen und Schüler ( Jahrgangsstufen<br />

der Klassen 1–3)<br />

eingeladen, um eine außergewöhnliche<br />

Sportstunde zu erleben.<br />

Gemeinsam mit dem<br />

früheren, zweimaligen Weltcup-Gesamtsieger<br />

Tobias Angerer<br />

wird den Jugendlichen<br />

das Langlaufen in vielen Mitmach-Aktionen<br />

nähergebracht.<br />

Die Anmeldung erfolgt bis<br />

1.1.2022 durch Schule oder Leh-<br />

© König-Ludwig-Lauf<br />

24


er unter www.koenig-ludwiglauf.com/schule.<br />

Auch der Betriebssport steht<br />

im Fokus. Durch die Aktion „Unser<br />

Chef zahlt“ wird ein Beitrag<br />

zur Gesundheitsförderung innerhalb<br />

von Betrieben geleistet.<br />

Im Rahmen der Wertung können<br />

Teams attraktive Preise<br />

für ihre Betriebe gewinnen.<br />

Die Verantwortlichen sind immer<br />

auf der Suche nach neuen<br />

Ideen und Möglichkeiten, damit<br />

der Lauf auch in den kommenden<br />

Jahren nichts von seiner<br />

Faszination verliert – denn eines<br />

ist klar: Ein Winter ohne<br />

Luggi-Lauf ist für viele im Naturpark<br />

nicht vorstellbar.<br />

Zum Abschluss unseres Gesprächs<br />

hebt Marc noch mal<br />

hervor: „Das Gemeinschaftsgefühl,<br />

ob bei Helfern oder<br />

Läufern, die Leistung der Freiwilligen<br />

und die Bereitschaft<br />

der Vereine zu unterstützen,<br />

das ist der Luggi-Lauf und das<br />

zeichnet diesen Volkslauf aus.“<br />

Wir schließen uns diesem<br />

Schlusswort an, also in diesem<br />

Sinne – packen wir's an!<br />

mein, die ihr immer wieder<br />

gestellt bekommt?<br />

Seppi Pongratz: Da gibt es tatsächlich<br />

ähnliche Fragen. Zum<br />

Beispiel: Wann wird gespurt?<br />

Warum ist noch nicht gespurt<br />

bzw. nicht mehr gespurt?<br />

Grundsätzlich kann ab Mitte<br />

November eine Loipenpräparierung<br />

stattfinden. Für den Beginn<br />

der Saison gibt es keinen<br />

fixen Termin, da dieser von den<br />

Naturschneeverhältnissen abhängig<br />

ist. Um mit der Grundpräparierung<br />

starten zu können<br />

ist nicht allein die Schneehöhe,<br />

sondern vielmehr die Schneequalität<br />

(Schneedichte) entscheidend.<br />

15 cm Pulverschnee<br />

machen zwar ein schönes Landschaftsbild,<br />

reichen aber nicht<br />

wirklich für eine Grundpräparierung,<br />

da zu Beginn der Saison<br />

viele kritische Bereiche<br />

chen, wird der Präparierstart<br />

mit dem Vertreter der Landwirte<br />

abgestimmt. Für das Saisonende<br />

gibt es keinen festgeschriebenen<br />

Termin. Um das Wachstum<br />

auf den Feldern nicht negativ<br />

zu beeinflussen, wird aber ab<br />

ca. Mitte März abgesprochen,<br />

ob weiter präpariert oder die<br />

Saison beendet wird.<br />

Wie läuft die Loipenpräparierung<br />

ab und was sind die<br />

größten Herausforderungen?<br />

Seppi Pongratz: Für die Loipenpräparierung<br />

gibt es verschiedene<br />

technische Möglichkeiten.<br />

So steht dem Loipen-Team<br />

(Thomas Marka und Bernhard<br />

Benedikt) zum Beispiel für eine<br />

äußerst schonende Präparation<br />

ein Skidoo mit Nachläufer<br />

und zur intensiven Präparation<br />

eine Loipenmaschine mit Front-<br />

de in weiterer Folge ein schnelleres<br />

Abschmelzen des Schneegrundstocks<br />

bewirken.<br />

Die größten Herausforderungen<br />

sind zum einen starker<br />

Schneefall, da die Sicht schlecht<br />

und somit das Erkennen der<br />

vorhandenen Spur schwierig<br />

wird. Zum anderen bereiten<br />

uns schnell fallende Temperaturen<br />

Probleme. Hier kommt<br />

es teilweise so weit, dass der<br />

Schnee so schnell und stark<br />

gefriert, dass das Präparieren<br />

der klassischen Spur nur noch<br />

sehr energie- und zeitintensiv<br />

erfolgen kann. Da wir energieund<br />

zeitsparend arbeiten wollen,<br />

holen wir uns Trainer von<br />

Fahrzeugherstellern, die uns<br />

zu den Themen verbrauchsoptimiertes<br />

Präparieren schulen.<br />

Für die „Sicherheit im Skisport“<br />

besuchen wir beim DSV Fortbildungen.<br />

Interview zur<br />

Loipenpflege<br />

im Naturpark<br />

Langlaufen im Naturpark<br />

steht für herrliche Landschaft,<br />

hervorragend präparierte Loipen<br />

und eine gute Mischung<br />

zwischen Sonnen- und Waldloipen.<br />

Doch kaum jemand<br />

weiß, was es braucht, um die<br />

gewünschten Bedingungen<br />

herzustellen, und wie die Präparierung<br />

abläuft.<br />

Wir haben uns mit dem Loipenfahrer<br />

und Sportvorstand<br />

König Ludwig Lauf e.V. Seppi<br />

Pongratz (zuständig u. a. im<br />

Bereich Oberammergau – Ettal –<br />

Graswang – Linderhof) und<br />

dem Vorstand des König Ludwig<br />

Lauf e.V. Marc Schauberger getroffen,<br />

um Fragen zu stellen,<br />

die uns schon lange beschäftigt<br />

haben.<br />

Gibt es Fragen zur Präparierung<br />

bzw. den Loipen allge-<br />

(z.B. Abfahrten) mit Schnee<br />

entschärft werden müssen.<br />

Je nach Witterung kann es<br />

in der laufenden Saison zum<br />

Aussetzen der Präparierung<br />

kommen (z. B. in Regen- oder<br />

Föhnphasen).<br />

Viele Loipen verlaufen über<br />

private, landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen, sowie über<br />

Forststraßen und Naturschutzflächen.<br />

Da wir dort nur „Gast“<br />

sind, wird die Streckenführung<br />

mit den Betroffenen festgelegt.<br />

Um keine Schäden an den teils<br />

sensiblen Flächen zu verursa-<br />

renovator (Eisbrecher) zur Verfügung.<br />

Wie präpariert wird, ist<br />

abhängig von vielen Faktoren<br />

wie Witterung, Schneehöhe<br />

und Zustand der Loipe. Nach<br />

dem Grundsatz: „Mit dem richtigen<br />

Mittel, zur richtigen Zeit<br />

das Richtige tun“, besprechen<br />

wir uns täglich. Bei sehr ungünstigen<br />

Verhältnissen (z.B. Regen<br />

oder Föhn) kann es sinnvoll<br />

sein, die Präparierung zunächst<br />

komplett einzustellen, um ein<br />

Eindringen von Wasser und<br />

warmer Luft in die Schneedecke<br />

zu vermeiden. Dies wür-<br />

In welchen Intervallen wird in<br />

der Regel gespurt?<br />

Seppi Pongratz: Je nach Witterung<br />

wird entweder morgens<br />

ab 04.30 Uhr oder abends präpariert.<br />

Bei anhaltendem Schneefall<br />

wird durchgehend bis ca. 14.30<br />

Uhr präpariert. Da es sechs bis<br />

acht Stunden dauert, einmal<br />

die gesamte Strecke zu spuren,<br />

ist an diesen Tagen mit zugeschneiten<br />

Loipen und schwierigen<br />

Laufverhältnissen zu<br />

rechnen.<br />

© Anton Brey<br />

25


Bei stabiler Witterung wird<br />

abends präpariert. Diese Variante<br />

streben wir an, um dem<br />

Schnee eine lange Ruhephase<br />

zu geben, um durchfrieren zu<br />

können. Wenn es die Verhältnisse<br />

zulassen, präparieren wir<br />

täglich.<br />

Wie erfahren unsere Gäste<br />

und Bürger, welche Loipe<br />

gespurt ist?<br />

Seppi Pongratz: Der Loipenbericht<br />

ist auf der Website der<br />

Ammergauer Alpen:<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

zu finden.<br />

Diesen versuchen wir so<br />

aktuell wie möglich zu halten.<br />

Unter anderem findet man hier<br />

auch Hinweise, wenn es wegen<br />

Präparierungsmaßnahmen zu<br />

Behinderungen kommen kann.<br />

Klingt alles sehr anspruchsvoll<br />

– was treibt einen eigentlich<br />

an, diesen Job zu machen?<br />

Seppi Pongratz: Mein Antrieb<br />

ist, dass die Langläufer bestmögliche<br />

und speziell auf den<br />

König-Ludwig-Lauf bezogen,<br />

alle Teilnehmer gleichbleibend<br />

gute, sichere und faire Bedingungen<br />

haben. Dafür bin ich<br />

einfach gerne draußen auf der<br />

Loipe unterwegs.<br />

Ein Thema, dass aufgrund der<br />

Witterung in den letzten Jahren<br />

immer wieder aufkommt,<br />

ist „Kunstschnee“. Was ist<br />

Kunstschnee und wie wird er<br />

eingesetzt?<br />

Seppi Pongratz: Die korrekte<br />

Bezeichnung für Schnee, der<br />

mithilfe von Schneeerzeugern<br />

produziert wurde, ist eigentlich<br />

„technischer Schnee“. Dieser<br />

wird allerdings oft als Kunstschnee<br />

bezeichnet. Er besteht<br />

ausschließlich aus Wasser und<br />

Luft und unterscheidet sich vom<br />

Naturschnee lediglich durch<br />

die maschinelle Produktion, es<br />

wird also keine Chemie eingesetzt.<br />

Technischer Schnee ist<br />

dichter bzw. härter als Naturschnee<br />

und somit deutlich belastbarer.<br />

Abschnitte, die mit technischem<br />

Schnee belegt wurden,<br />

brauchen die Saison über nicht<br />

mehr aufwendig durch Schneetransport<br />

nachgebessert werden.<br />

Unser Ziel bei der Schneeerzeugung<br />

ist es, mit möglichst<br />

geringem Energieaufwand das<br />

Wasser in möglichst viel guten<br />

Schnee zu verwandeln.<br />

Der technische Schnee wird<br />

in den Naturschutzgebieten<br />

nicht flächendeckend verteilt,<br />

sondern er wird auf dem Loipennetz<br />

zur Sicherung und/oder<br />

zum Zusammenschluss kritischer<br />

Streckenabschnitte eingesetzt.<br />

Beispiele hierfür sind<br />

Anstiege, Abfahrten, Geländeübergänge<br />

und Forststraßenübergänge.<br />

Man hört immer wieder von<br />

Konflikten auf den Loipen,<br />

aufgrund von Hunden, Wanderern<br />

oder auch vermehrt<br />

Langläufern, die mit Stirnlampe<br />

unterwegs sind. Wie sieht<br />

das im Naturpark aus?<br />

Marc Schauberger: Grundsätzlich<br />

muss man sagen, dass mit<br />

gegenseitigem Respekt viele<br />

Konflikte gelöst werden können.<br />

Die genannten Problemfelder<br />

sind aber auch uns bekannt.<br />

Da wir Sport in der Natur ausüben,<br />

ist die Natur unser wichtigster<br />

Trainings-Partner. Wir<br />

sind nicht die Einzigen in der<br />

Natur. Zuerst ist es notwendig,<br />

die Natur- und die Verhaltensregeln<br />

zu kennen. Die Pflege<br />

der Loipen, die Präparation,<br />

dient der Sicherheit bei der<br />

Ausführung der Sportart. Gute<br />

Loipenfahrer präparieren zum<br />

richtigen Zeitpunkt, danach<br />

müssen die Strecken einige<br />

Stunden, am besten über Nacht,<br />

aushärten, damit diese nicht<br />

durch zu frühe Nutzung aufgrund<br />

von Spurrillen zerstört<br />

werden. Spurrillen stellen eine<br />

große Gefahr für ungeübte<br />

Läufer dar.<br />

Auch Hunde auf der Loipe<br />

können für Loipenbenutzer eine<br />

Gefahr darstellen. Hunde<br />

sind in ihrer Reaktion oftmals<br />

nicht einzuschätzen und dies<br />

bringt ungeübte Loipenbenutzer<br />

zu Fall.<br />

Das Laufen mit Stirnlampe,<br />

gerade nach der Arbeit, ist<br />

nachzuvollziehen, aber im Winter<br />

braucht das Wild Ruhe.<br />

Fluchtwild verbraucht bei Störung<br />

sehr viel Energie. Daher ist<br />

das Laufen mit Stirnlampe nicht<br />

gerne gesehen, ganz speziell<br />

nicht nach der Präparation am<br />

späten Abend bei Dunkelheit.<br />

Es gibt bereits erste Ideen für<br />

eine Nachtloipe, um die Besucherlenkung<br />

zu verbessern<br />

und auch den Wildtieren gerade<br />

im Winter die notwendigen<br />

Ruhezeiten einzuräumen.<br />

Auch das Problem Müll auf<br />

den Loipen war zuletzt immer<br />

wieder Thema. Was gibt es<br />

Dezember 2021<br />

Als Auftakt in die Langlaufsaison<br />

2021/2022 findet das<br />

Tobias Angerer Langlaufcamp<br />

powered by König-<br />

Ludwig-Lauf statt. Als Trainer<br />

sind der zweimalige<br />

Langlauf Weltcup-Gesamtsieger<br />

Tobias Angerer und<br />

der Erfolgstrainer des norwegischen<br />

Langlaufnationalteams<br />

Trond Nystad mit dabei.<br />

Ein ganzes Wochenende<br />

lang wird mit Techniktraining<br />

im Schnee und im Trockenen<br />

und einem spannenden Rahmenprogramm<br />

die Langlaufsaison<br />

2021/2022 eingeläutet.<br />

Januar 2022<br />

Mit „Von Null auf König-Ludwig-Lauf“<br />

für alle Anfänger<br />

und Langlaufneulinge werden<br />

an vier Wochenenden<br />

Trainingseinheiten mit Materialtest<br />

angeboten, um einen<br />

sicheren Stand auf dem Ski<br />

zu lernen und um beim König-Ludwig-Lauf<br />

2022 mindestens<br />

am 10-km-Lauf teilnehmen<br />

zu können. Vom<br />

21.1. bis 23.1.2022 findet aufgrund<br />

der hohen Nachfrage<br />

ein weiteres Langlaufcamp<br />

mit Tobias Angerer und Trond<br />

Nystad statt.<br />

3. Februar 2022<br />

„König-Ludwig-Lauf macht<br />

Schule“: Gemeinsam mit<br />

Tobias Angerer und dem<br />

hier für Lösungsansätze?<br />

Marc Schauberger: Es gibt hier<br />

die Initiative Valley Green Up<br />

(www.valley-green-up.de).<br />

Das ist aus einer gemeinsamen<br />

Idee mit dem Naturpark Ammergauer<br />

Alpen, der Firma<br />

Ziener und dem König-Ludwig-<br />

Lauf entstanden. Mit Valley<br />

Green Up wird versucht, den<br />

zurückgelassenen Müll im<br />

Sommer und nach der Schneeschmelze<br />

einzusammeln. So<br />

schön das Event auch ist, wäre<br />

es noch viel schöner, wenn<br />

solche Aktionen nicht vonnöten<br />

wären.<br />

Langlauf-Events im Naturpark<br />

DSV-Nachwuchsprojekt werden<br />

Grundschulklassen der<br />

Jahrgangsstufe 1–3 eingeladen,<br />

um den Spaß am Sport<br />

und Langlauf mit Technik-<br />

Parcours und Bewegungsspielen<br />

zu entdecken.<br />

4. Februar 2022<br />

Es beginnt das König-Ludwig-Lauf-Wochenende<br />

am<br />

Vormittag mit der Sportmesse<br />

und Startnummernausgabe,<br />

bevor am Abend<br />

mit dem 100-m-Supersprint<br />

und der Schneeparty der<br />

König-Ludwig-Lauf offiziell<br />

eröffnet wird.<br />

5. Februar 2022<br />

Heute werden die Skating-<br />

Rennen über 10, 21 und 50<br />

km ausgetragen. Ebenso<br />

findet das Symposium der<br />

Weltmeisterschaft für Ärzte<br />

und Apotheker sowie die<br />

Sportmesse statt. Am Nachmittag<br />

wird der Mini-Kini<br />

und das Kindergartenrennen<br />

durchgeführt.<br />

6. Februar 2022<br />

An diesem Sonntag wird<br />

um 9.00 Uhr die Königsdisziplin<br />

gestartet: 50 km<br />

(mindestens Marathondistanz)<br />

in klassischer Technik,<br />

und mit dem Halbmarathon<br />

und 10-km-Rennen am Nachmittag<br />

wird die Veranstaltungsreihe<br />

beendet.<br />

26


Bichl<br />

Perau<br />

Hausen<br />

Langlaufloipen in den<br />

Ammergauer Alpen<br />

1 Kirmesauer Runde | mittel<br />

Schöne Loipe über voralpine<br />

Hügel nördlich von Bad Bayersoien<br />

mit weiten Blicken auf<br />

die Ammergauer Alpen<br />

9,3 km 1.00 h h65 m i65 m<br />

2 Seerunde | leicht<br />

Traumhafte Loipe rund um den<br />

Soier See bei Bad Bayersoien<br />

4,4 km 0:30 h h10 m i9 m<br />

Schwaigsee<br />

NSG<br />

Wölfl<br />

Schneibenbauer<br />

Wildsee<br />

Schwaig<br />

Kölberschwaig<br />

Findl<br />

Schwaighäusl<br />

Schleifmühle<br />

Morgenbach<br />

Brunnenbichel<br />

910<br />

NSG<br />

Schächen<br />

Schönegg<br />

918<br />

St2059<br />

Berg<br />

Echelsbach<br />

A m mer<br />

NSG<br />

Gschwendt<br />

Hargenwies<br />

Peustelsau<br />

Sommerhof<br />

Kreut<br />

Halbammer<br />

Unternogg<br />

Lettigenbichl<br />

23<br />

Bad<br />

Bayersoien<br />

NSG<br />

Ammer<br />

1396<br />

Achele<br />

Mayersäge<br />

Hochschergen<br />

Aubichl<br />

Ach<br />

Bayersoier<br />

See<br />

Böhmerweiher<br />

Alte<br />

Mühle<br />

3 Große Rochusrunde | mittel<br />

Lange Loipe (Rundkurs) zwischen<br />

Bad Kohlgrub und dem<br />

Soier See bei Bad Bayersoien<br />

10,4 km 1.00 h h86 m i85 m<br />

4 Kleine Rochusrunde | mittel<br />

Kurze Loipe (Rundkurs) bei<br />

Bad Kohlgrub<br />

4,1 km 0.20 h h24 m i38 m<br />

5 Saulgruber Runde | mittel<br />

Loipe (Rundkurs) zwischen<br />

Saulgrub und Altenau<br />

6,9 km 0.45 h h95 m i95 m<br />

Seebichl<br />

Ammer<br />

Wetzstein<br />

936<br />

Naturfreundehaus<br />

NSG<br />

Altenauer Moos<br />

Findenau<br />

Kirmesau<br />

Saulgruber<br />

Mühle<br />

Saulgrub<br />

Hüttenbichel<br />

899<br />

23<br />

Altenau<br />

NSG<br />

Kochelfilz<br />

Ach<br />

Geizenmoos<br />

Rochusfeld<br />

St2062<br />

Kraggenau<br />

Bichelschweizer<br />

Hinterkehr<br />

Sonnen<br />

Vorderkehr<br />

Wäldle<br />

Bad Kohlgrub<br />

Gagers<br />

Sonneneck<br />

1074<br />

Wurmansau<br />

Linden<br />

831<br />

Guggenberg<br />

Ludwigsschlucht<br />

Obernau<br />

Schönau<br />

Mittleres Hörnle<br />

1496<br />

Rantscher<br />

Weiher<br />

Windegg<br />

Wildeck<br />

1437<br />

Großenast<br />

Verbindungsloipe Bad<br />

Kohlgrub – Saulgrub | mittel<br />

Loipe von der Rochusrunde in<br />

Bad Kohlgrub Richtung Sonnen<br />

und weiter nach Saulgrub zur<br />

Saulgruber Runde.<br />

5,3 km 0.40 h h68 m i49 m<br />

6 Buchwaldrunde | mittel<br />

Kurze Loipe (Rundkurs)<br />

zwischen Altenau und Forsthaus<br />

Unternogg<br />

3,4 km 0.20 h h37 m i37 m<br />

Saliter<br />

Grub<br />

Steigrain<br />

Vorderes Hörnle<br />

1484<br />

Sprittelsberg<br />

Kalkofen<br />

Elmauberg<br />

1391<br />

Jägerhaus<br />

Mariengrotte<br />

Hinteres Hörnle<br />

1548<br />

Stierkopf<br />

1533<br />

Aschlerberg<br />

1378<br />

Rißberg<br />

1425<br />

Sallach<br />

St2062<br />

Geißeck<br />

1086<br />

763<br />

Guggenberg<br />

Bichelsberg<br />

693<br />

Fuchsloch Kapelle<br />

Aschauer Berg<br />

1108<br />

Hocheck<br />

737<br />

Harberg<br />

Obernach<br />

665<br />

Annaberg<br />

740<br />

NSG<br />

Grafenaschau<br />

7 Kochelfilzrunde | leicht<br />

Loipe (Rundkurs) durchs Kochelfilz<br />

zwischen Altenau und<br />

Scherenau bei Unterammergau<br />

4,8 km 0.30 h h35 m i35 m<br />

8 Scherenauer Runde | leicht<br />

Kurze Loipe (Rundkurs)<br />

zwischen Unterammergau<br />

und dem Weiler Scherenau<br />

in idyllischer und einsamer<br />

Alpenlandschaft<br />

3,2 km 0.20 h h41 m i41 m<br />

Verbindungsloipe<br />

Unterammergau – Oberammergau<br />

| mittel<br />

Loipe von Unterammergau /<br />

Scherenauer Runde bis nach<br />

Oberammergau.<br />

5,5 km 0.40 h h64 m i70 m<br />

9 Sonnenrunde | leicht<br />

Sonnige Loipe (Rundkurs)<br />

zwischen Oberammergau und<br />

Unterammergau.<br />

11,5 km 1:20 h h102 m i102 m<br />

10 Hans Reicherl Runde | leicht<br />

Schöne Loipe (Rundkurs)<br />

durchs Weidmoos von Oberammergau<br />

in Richtung Ettaler<br />

Mühle.<br />

4,2 km 0.30 h h11 m i11 m<br />

11 Graswangrunde | mittel<br />

Schneesicherer und längster<br />

Rundkurs in den Ammergauer<br />

Alpen. Strecke rund um Graswang<br />

und bis zur Ettaler Mühle<br />

12,5 km 1.20 h h105 m i105 m<br />

Roßkopf<br />

1172<br />

Lauskopf<br />

1363<br />

Schwabenkopf<br />

1346<br />

Hennenkopf<br />

1768<br />

Linderhof<br />

Hinterschergen<br />

1307<br />

1758<br />

1364<br />

Laubeneck<br />

Kleiner<br />

Wachsbichel<br />

1240<br />

1316<br />

Wachsbichel<br />

Seekapelle<br />

1.079<br />

1579<br />

Auf dem Stein<br />

Teufelstättkopf<br />

1758<br />

Pürschling<br />

1566<br />

Bremeneck<br />

1405<br />

Linder<br />

Scherena uer Laine<br />

Scherenau<br />

Kappel<br />

Jugendbergheim<br />

905<br />

Unterammergau<br />

Graswang<br />

Dickelschwaig<br />

Ammer<br />

1202<br />

NSG<br />

Schartenköpfl<br />

1372<br />

23<br />

Steckenbergkreuz<br />

Rosengarten<br />

1215<br />

1425<br />

Steckenberg<br />

1385<br />

1270<br />

Sonnenberg<br />

Zahn<br />

Brunnberg<br />

1622<br />

1615<br />

1529<br />

St2060<br />

Linder<br />

Grünbichl<br />

1026<br />

Leiern<br />

Kofel<br />

1342<br />

1404 Vorderer Rappenkopf<br />

1408<br />

Rahm<br />

Kleine Ammerquellen<br />

Große<br />

Ammerquellen<br />

Romanshöhe<br />

Ammer<br />

Große Lai n e<br />

Oberammergau<br />

Döttenbichl<br />

877<br />

St2060<br />

NSG<br />

Weidmoos<br />

Kircheck<br />

1243<br />

Ettaler Mühle<br />

905<br />

Rehbreinkopf<br />

23<br />

1422<br />

1434<br />

Großer Aufacker<br />

1476<br />

1542<br />

Gschwandkopf<br />

1636<br />

Schartenkopf<br />

Ettal<br />

Laber<br />

1686<br />

Kl. Aufacker<br />

1533<br />

Laberköpfl<br />

1411<br />

Bärenbadflecken<br />

Soilasee<br />

Manndlköpfe<br />

1605<br />

Ettaler Manndl<br />

1633<br />

Großer Laber<br />

1486<br />

Mühlberg<br />

12 Dickelschwaig-Runde |<br />

leicht<br />

Schneesichere, kurze Loipe<br />

(Rundkurs) zwischen Graswang<br />

und Dickelschwaig<br />

2,9 km 0.20 h h15 m i15 m<br />

13 Ettaler Runde | leicht<br />

Loipe (Rundkurs) zwischen<br />

Ettal und Ettaler Mühle<br />

3,9 km 0.30 h h55 m i55 m<br />

Verbindungsloipe<br />

Linderhof – Graswang | mittel<br />

Loipe vom Schloss Linderhof<br />

weiter zur Graswangrunde<br />

4 km 0.30 h h14 m i58 m<br />

Rinneleck<br />

1112<br />

Elmaustraßl<br />

Gießenbach<br />

Oberau<br />

Kirchenkopf<br />

1209<br />

Elmau-<br />

Ziegelspitz<br />

1719<br />

Ochsensitz<br />

1515<br />

gries<br />

Dreierköpfel<br />

1748<br />

Mittageck<br />

Notkarspitze<br />

1888<br />

Rabenkopf<br />

1107<br />

27


„ Kräuter im Ammertal ”<br />

Folge 8:<br />

Die beruhigende<br />

Wirkung der Zirbe<br />

Barbara Raggl-Moser erklärt<br />

die Besonderheiten dieses<br />

Nadelbaums, den schon Ludwig<br />

II. liebte.<br />

Natürlich zählt die Zirbe nicht<br />

zu den Kräutern im Allgemeinen,<br />

aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />

Wirkung möchten<br />

wir sie dennoch hier vorstellen.<br />

„Wer einmal den Duft von Zirbenholz<br />

gerochen hat, wird ihn<br />

nie mehr vergessen“, ist Barbara<br />

Raggl überzeugt. Denn die<br />

Zirbelkiefer, hierzulande und<br />

in Österreich Zirbe oder Zirbel,<br />

in der Schweiz auch Arbe oder<br />

Arve genannt, bildet mithilfe<br />

von Sonnenlicht etwa 125 verschiedene<br />

Inhaltsstoffe, darunter<br />

viele ätherische Öle, Harze<br />

und Antioxidantien. Doch die<br />

Stoffe riechen nicht nur einzigartig<br />

gut, sie beruhigen auch<br />

das Herz- und Kreislaufsystem.<br />

Auf die besonderen Wirkungen<br />

der Zirbe kam Barbara<br />

Raggl vor zehn Jahren. Die<br />

Oberammergauerin hatte viel<br />

über die beruhigende Wirkung<br />

der Zirbenharze gelesen. So<br />

bestellte sie sich feine Zirbenholzspäne,<br />

genannt Zirbenflocken,<br />

die viel Harz enthalten,<br />

und füllte damit ein selbst genähtes<br />

Kissen, das sie neben<br />

ihr Kopfkissen legte.<br />

„Neben dem Wohlfühlduft<br />

im Bett empfand ich wirklich<br />

eine beruhigende und schlaffördernde<br />

Wirkung“, erzählt die<br />

heute 57-jährige, die seitdem<br />

nur noch neben ihrem Zirbenkissen<br />

schläft. Da sie in Oberammergau<br />

einen Laden für<br />

Kunsthandwerk und Schmuckdesign<br />

betreibt, wurden Zirbenkissen<br />

nach ihrer positiven persönlichen<br />

Erfahrung auch Teil<br />

des Sortiments für ihre Kunden.<br />

Eine Zirbe am Schachen über Garmisch-Partenkirchen<br />

Und schnell avancierten sie<br />

zum meistverkauften Produkt.<br />

Die Zirbenflocken kauft Barbara<br />

Raggl aus Österreich ein.<br />

Denn dort, vor allem in der Steiermark<br />

und den Kärntener<br />

Nockbergen, sind die Zirbenbestände<br />

sehr groß. In den<br />

bayerischen Alpen ist die Kiefernart<br />

hingegen seltener, denn<br />

sie fühlt sich erst ab einer Höhe<br />

von rund 1.800 Metern wohl.<br />

Die Ammergauer Alpen sind<br />

für Zirben also überwiegend<br />

zu niedrig. Im nahe gelegenen<br />

Wettersteingebirge über Garmisch-Partenkirchen<br />

findet<br />

man noch einige Zirbenbestände,<br />

unter anderem im Naturschutzgebiet<br />

am Schachen.<br />

Dort hat König Ludwig II. vor<br />

über 150 Jahren sein kleines<br />

„Bergschlösschen“ bauen und<br />

die Innenräume mit Zirbenholz<br />

vertäfeln lassen.<br />

Zirben sind sehr widerstandsfähig.<br />

In den Hochlagen, in de-<br />

nen sie wachsen, müssen sie<br />

langen Wintern, großen Schneelasten,<br />

Stürmen und eisiger<br />

Kälte trotzen. So verwundert<br />

es nicht, dass die Zirbe der<br />

erste Baum war, der nach dem<br />

Ende der großen Eiszeiten in<br />

den Alpen wieder wuchs – vor<br />

etwa 14.000 Jahren. Temperaturen<br />

von bis unter minus 40<br />

Grad kann die Zirbe aushalten.<br />

Sie wächst sehr langsam, dafür<br />

ist ihr Holz weich und gleichmäßig.<br />

Bei der Verbreitung des Nadelbaums<br />

hilft vor allem eine<br />

Vogelart. Der Tannenhäher,<br />

aus der Familie der Rabenvögel,<br />

pickt mit seinem großen<br />

scharfen Schnabel die Samen<br />

aus den Zirbenzapfen. Für seinen<br />

Wintervorrat legt er kleine<br />

Depots von Zirbensamen im<br />

Umkreis von 15 Kilometern an.<br />

Da der Tannenhäher während<br />

des Winters nicht alles davon<br />

verbraucht, wachsen aus den<br />

© Christian Rauch<br />

übrig gebliebenen Samen neue<br />

Zirben.<br />

Neben den Zirbenkissen verkauft<br />

Barbara Raggl auch naturreines,<br />

ätherisches Zirbenöl.<br />

In einem Milliliter steckt ein<br />

ganzes Kilogramm Zirbenmaterial:<br />

Holz aus Stamm und Ästen,<br />

Borke, Nadeln und Harze.<br />

Anwenden lässt sich das Zirbenöl<br />

als Massageöl, zum Inhalieren<br />

und für Duftlampen,<br />

die dann Motten und Mücken<br />

vertreiben. „Man kann das Öl<br />

auch tröpfchenweise auf Stirn,<br />

Schläfen und Nacken auftragen,<br />

um Wetterfühligkeit,<br />

Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche<br />

zu lindern“,<br />

so die Oberammergauerin.<br />

Eine besondere Spezialität<br />

ist der Zirbenlikör. Dazu setzt<br />

Barbara Raggl fein geschnittene,<br />

frische Zirbenzapfen mit<br />

Kandiszucker in klarem Schnaps,<br />

vorzugsweise Grappa, an.<br />

Über die Wochen färben die<br />

Zapfen den Likör zwiebelschalenfarben<br />

bis purpurrot.<br />

Es entsteht ein besonders<br />

edles Tröpfchen, welches mit<br />

seinem feinen Aroma an einen<br />

Waldspaziergang erinnert.<br />

Dieser feine Zirbenlikör ist ein<br />

hochprozentiges Genussmittel.<br />

„Mehr als zwei ‚Stamperl‘ im<br />

Monat gönne ich mir davon<br />

nicht“, sagt Barbara Raggl.<br />

Und zum guten Einschlafen<br />

braucht’s auch keinen Alkohol,<br />

dafür aber das Zirbenkissen<br />

und eine Duftlampe mit Zirbelkiefernöl.<br />

Barbara Raggl-Moser<br />

Christian Rauch<br />

© Christian Rauch<br />

28


Sicherheit geben. Den Menschen im Blick.<br />

Klinik Oberammergau<br />

Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie<br />

In der Klinik Oberammergau helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren,<br />

wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven zu sehen – ambulant und stationär:<br />

◼ Abteilung für Internistische Rheumatologie<br />

◼ Rehabilitation – Orthopädie und Rheumatologie<br />

◼ Abteilung für Rheumaorthopädie und Handchirurgie<br />

◼ Geriatrische Rehabilitation<br />

◼ Abteilung für Anästhesie und interventionelle Schmerztherapie<br />

Und wir wollen mehr sein als Ihr Gesundheitspartner. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohlfühlen.<br />

Fast wie zu Hause.<br />

Ihre Hausarztpraxis in der Klinik Oberammergau<br />

Dr. med. univ. Neele Walter, Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />

Dr. med. Jeannine Wimmer, Fachärztin für Allgemeinmedizin / spezielle Schmerztherapie<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag bis Freitag: <strong>8.</strong>00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

Montag und Donnerstag: 16.00 Uhr bis 1<strong>8.</strong>00 Uhr<br />

Termine nach Vereinbarung: Telefon +49 (0) 8822 914-292<br />

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Ihre Praxis für integrative Schmerztherapie<br />

Dr. med. Maximilian Köhler<br />

Sprechzeiten:<br />

Dienstag und Donnerstag<br />

Freitag<br />

Montag und Mittwoch<br />

Ambulantes Schmerzzentrum Murnau<br />

Dr. med. Maximilian Köhler<br />

Reschstr. 2 | 82418 Murnau<br />

<strong>8.</strong>30 bis 12.00 Uhr und 14.30 bis 1<strong>8.</strong>00 Uhr<br />

<strong>8.</strong>30 bis 12.00 Uhr<br />

Termine nach Vereinbarung:<br />

Telefon + 49 (0) 8841-995 95<br />

corina.niessner@wz-kliniken.de<br />

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bietet eine kompetente ambulante<br />

Schmerzdiagnostik sowie eine ganzheitliche<br />

Therapie für Erwachsene<br />

und Kinder an.<br />

Klinik Oberammergau<br />

Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie<br />

D-82487 Oberammergau | Telefon: + 49 (0) 8822 914-0<br />

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Ein Stück Leben.<br />

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WZ_21/08-021


„ Schneeschuhwanderung von<br />

Bad Kohlgrub nach Oberammergau ”<br />

Der Abstieg ins Tal nach Oberammergau<br />

führt über den Sommerweg<br />

der Wanderung zum<br />

Aufacker. Ab hier folgt man<br />

der gelben Wanderwegsbeschilderung.<br />

Am Ortseingang erreicht man<br />

das Erlebnisbad WellenBerg.<br />

Von hier aus sind es ca. 15 Minuten<br />

zum Bahnhof von Oberammergau.<br />

Mit dem Zug geht<br />

es zurück zum Ausgangspunkt<br />

in Bad Kohlgrub.<br />

© Martin Doll<br />

Schneeschuhwandern liegt<br />

im Trend – dabei hat man die<br />

Möglichkeit, den Winter von<br />

seiner intensivsten Seite zu<br />

erleben. Wer schon etwas Erfahrung<br />

und eine gute Kondition<br />

mitbringt, für den ist die<br />

Tour von Bad Kohlgrub nach<br />

Oberammergau genau das<br />

Richtige.<br />

Die gipfelreiche Tour führt über<br />

das Hörnle und den Stierkopf<br />

bis zum Großen Aufacker. Während<br />

der erste Abschnitt am<br />

Rande der Skipiste verläuft,<br />

geht es ab den Hörnlegipfeln<br />

in meist freiem Gelände oder<br />

durch den Bergwald Richtung<br />

Ziel. Grandiose Panoramablicke<br />

auf die umliegende Bergwelt<br />

wechseln sich mit ruhigen Abschnitten<br />

durch den verschneiten<br />

Bergwald ab. Als Wegmarkierungen<br />

dienen<br />

die Hinweisschilder<br />

„Natürlich auf Tour“<br />

des DAV.<br />

Startpunkt ist der<br />

Parkplatz oberhalb der Talstation<br />

der Hörnlebahn am Tannenbankerllift.<br />

Von dort führt die<br />

Tour entlang des Pistenrandes<br />

bis zum Sonneneck und dort<br />

weiter am Rand der Familienabfahrt<br />

hinauf bis zur bewirtschafteten<br />

Hörnlehütte.<br />

Nach einer kleinen Verschnaufpause<br />

steht der Aufstieg zum<br />

Vorderen Hörnle an. Anschließend<br />

geht es einige Meter bergab<br />

und auf der anderen Seite<br />

hinauf zum Mittleren Hörnle.<br />

Nun steigt man erneut etwas<br />

abwärts an der Hörnle-Alm<br />

vorbei, um auf der gegenüberliegenden<br />

Seite wieder ein<br />

paar hundert Meter zum Hinteren<br />

Hörnle aufzusteigen.<br />

Wer sich Höhenmeter sparen<br />

möchte, kann auch unterhalb<br />

der Gipfel bis zum Hinteren<br />

Hörnle weitergehen, die Aussichten<br />

auf den Hörnlegipfeln<br />

belohnen aber für die Anstrengungen<br />

im Aufstieg.<br />

Weiter führt der Weg über<br />

den Gipfel des Stierkopfes hinab<br />

zu den Drei Marken. Von<br />

hier ab ist gute Orientierung<br />

gefragt, da die Tour zum nächsten<br />

Gipfelziel, dem Großen Aufacker,<br />

meist durch Bergwald<br />

verläuft.<br />

Zum Schutz der Wildtiere<br />

sollte der Bereich zwischen<br />

dem Mittleren Hörnle und Drei<br />

Marken von der Abend- bis zur<br />

Morgendämmerung gemieden<br />

werden. Von den Drei Marken<br />

führt eine Forststraße in Richtung<br />

Oberammergau/Romanshöhe.<br />

An einer großen Kreuzung<br />

mit freiem Blick geht es<br />

hinein in den Wald, um nach<br />

ein paar hundert Metern wieder<br />

auf die Forststraße zu stoßen.<br />

An der nächsten Kreuzung<br />

folgt man der mittleren Straße<br />

aufwärts und gelangt so nach<br />

einiger Zeit auf eine freie Waldschneise,<br />

die zum Gipfel des<br />

Großen Aufackers führt.<br />

HINWEIS:<br />

Skitouren, Schneeschuh- und<br />

Winterwanderungen sind ein<br />

ungebrochener Trend, der zu<br />

immer größeren Konflikten<br />

führt. Schnell gerät man unbeabsichtigt<br />

in den Bereich<br />

einer Wildfütterung oder<br />

stapft über die Schneehöhle<br />

eines Raufußhuhns.<br />

Im Winter brauchen die<br />

wertvollen Naturräume und<br />

sensiblen Ökosysteme unseren<br />

Schutz. Nachfolgend<br />

zwei Tipps, wie man auch<br />

im Winter naturverträglich<br />

unterwegs ist. Eine komplette<br />

Übersicht ist auf der Webseite<br />

des Naturparks dargestellt<br />

(siehe QR-Code).<br />

Alle Touren finden Sie auch in<br />

der App der Zugspitz-Region:<br />

Niemals einfach loslaufen,<br />

immer vorher planen! Aufgrund<br />

des starken Andrangs<br />

auch immer einen Plan B „in<br />

der Tasche haben“ (bei vollen<br />

Parkplätzen zum Beispiel<br />

eine Alternativtour planen).<br />

Planung: Touren mit Führern<br />

und Karten planen, die das<br />

DAV-Gütesiegel „Natürlich<br />

auf Tour“ tragen. Die Winterkarte<br />

des Naturparks zeigt<br />

neben Tourenvorschlägen<br />

auch Schongebiete und<br />

Schutzzonen der Wildtiere,<br />

erhältlich in allen Tourist<br />

Informationen im Naturpark<br />

und im Online-Shop (siehe<br />

QR-Code).<br />

30


Zeichenerklärung<br />

Wanderausgangspunkt<br />

Parkplatz<br />

Touristinformation<br />

Bahnhof/Haltepunkt<br />

Bushaltestelle<br />

Kirche/Kapelle<br />

Gasthaus<br />

Hütte bewirtschaftet<br />

Hütte nicht bewirtschaftet<br />

Schutzhütte<br />

Camping/Caravan<br />

Skipiste<br />

Sehenswertes<br />

besondere Kirche/Kloster<br />

Museum<br />

Bergbahn/Sessellift<br />

Aussichtspunkt<br />

Grenze Naturschutzgebiet<br />

Skipiste<br />

Wildschutzgebiet<br />

Betretungsverbot für den<br />

angegebenen Zeitraum<br />

Dämmerungsruhezone:<br />

zwischen Abend- und Morgendämmerung<br />

nicht betreten<br />

Wald-Wild-Schongebiet<br />

in Wintermonaten nicht betreten<br />

Wanderwege, Loipen, Schneeschuhwanderungen, Skitouren<br />

Winterwanderwege<br />

- im Winter geräumt<br />

01 20<br />

Langlaufloipen<br />

-<br />

01 13 01<br />

Rodeln<br />

-<br />

01 04<br />

Schneeschuhtouren<br />

-<br />

01 09<br />

Skitouren<br />

-<br />

13<br />

Der Tourenverlauf<br />

wurde im Rahmen des<br />

Projektes „Skibergsteigen<br />

umweltfreundlich“ des<br />

Deutschen Alpenvereins in<br />

Zusammenarbeit mit lokalen<br />

Vertretern (Forst, Jagd und<br />

Bauern) erstellt.<br />

31


„ Die Rolle ist Zerrissenheit ”<br />

© Passionsspiele Oberammergau / Sebastian Schulte<br />

Rochus Rückel (links) und Frederik Mayet<br />

32


Ein Gespräch mit den<br />

Jesus-Darstellern der<br />

Oberammergauer<br />

Passionsspiele 2022<br />

„Dann hat Jesus eben nur sechs<br />

Jünger“, sagen sie und lachen.<br />

Dieser Witz ist erlaubt: als bittersüß<br />

ironische Antwort auf<br />

die unvermeidliche Frage nach<br />

den möglichen pandemiebedingten<br />

Abstandsregeln – und<br />

wie man diesen bei 2.400 Darstellern<br />

auf der Passionsspielbühne<br />

begegnen kann. Die<br />

Ironie steht für die schiere<br />

Unmöglichkeit einer allseits<br />

zufriedenstellenden Lösung.<br />

Das Lachen wirkt wie eine<br />

Befreiung in diesen Monaten<br />

des Wartens: Wenn es nach<br />

uns geht, werden wir spielen,<br />

heißt es. Auch Frederik Mayet<br />

(41), neben Rochus Rückel (25)<br />

einer der beiden Jesus-Darsteller,<br />

ist voller Überzeugung,<br />

dass die Passion 2022 stattfinden<br />

wird. „Dass Open-Air-<br />

Theater funktionieren kann,<br />

hat man ja diesen Sommer<br />

schon bei den Salzburger und<br />

Bregenzer Festspielen gesehen.“<br />

Wie fühlt es sich an, im<br />

Dezember wieder mit den<br />

Proben zu beginnen?<br />

Rochus Rückel (RR): Es ist ein<br />

gemischtes Gefühl: Einerseits<br />

freut man sich darauf, andererseits<br />

wird es vielleicht Beschränkungen<br />

für die Probenarbeit<br />

geben. Ich hoffe, dass<br />

sie wenigstens in weiten Teilen<br />

wieder so stattfinden kann<br />

wie vor Corona.<br />

Jesus' (Rochus Rückel) Einzug in Jerusalem<br />

Frederik Mayet (FM): Man hat<br />

ein bisschen Angst, sich total<br />

darauf einzulassen, weil man<br />

schon einmal aus den Proben<br />

gerissen wurde. Deswegen<br />

kommt das übliche Passionsfieber<br />

auch noch nicht so richtig<br />

auf, man wartet mit angezogener<br />

Handbremse. Aber Theater<br />

proben, spielen, schauen,<br />

danach noch auf ein Bier zusammensitzen<br />

– das fehlt mir<br />

total und ich glaub, es geht den<br />

Besuchern genauso.<br />

Seht ihr das Spiel 2022 als<br />

Wiederaufnahme oder als<br />

Neustart?<br />

RR: Als Neustart. Man verändert<br />

sich ja auch, ist an einem<br />

anderen Punkt als vor zwei<br />

Jahren. Deswegen ist das jetzt<br />

eine andere Passion – also<br />

schon die zweite, an der ich als<br />

Jesus-Darsteller beteiligt bin,<br />

für Frederik die dritte.<br />

FM: Ich habe das Textbuch seit<br />

März 2020 nicht mehr in der<br />

Hand gehabt. Vielleicht ist es<br />

im Kopf noch irgendwie abgespeichert,<br />

aber im Prinzip<br />

startet man jetzt mit anderen<br />

Erfahrungen neu. Das geht uns,<br />

glaube ich, allen so.<br />

RR: „Es herrscht eine Zeit der<br />

Angst in Israel, Kriegsgeschrei<br />

erfüllt das Land, Armut und<br />

Krankheit raffen euch dahin und<br />

ihr hungert und dürstet nach<br />

Gerechtigkeit“ – das habe ich<br />

beim letzten Mal einfach so<br />

durchgerattert. Vermutlich<br />

werde ich diesmal einige Sätze<br />

ganz anders wahrnehmen,<br />

mehr betonen, mir andere Gedanken<br />

machen.<br />

Mit den Erfahrungen der Proben<br />

von 2019/20 im Rücken:<br />

Welche Szenen sind die größte<br />

Herausforderung?<br />

RR: Bei der Vertreibung der<br />

Händler aus dem Tempel zu<br />

schimpfen und Klartext zu reden<br />

ist weniger schwer. Aber<br />

in den Szenen, die eher nach<br />

innen gehen, ist Jesus deutlich<br />

schwieriger zu spielen.<br />

FM: Ja, im ersten Teil ist Jesus<br />

schlagfertig und um keine Antwort<br />

verlegen. Wenn er dann<br />

im zweiten Teil zum Beispiel<br />

vor Herodes einfach schweigt,<br />

ist das total schwer auszuhalten.<br />

Trotzdem muss er Würde<br />

und Stärke ausstrahlen.<br />

RR: Zum Schluss ist da einfach<br />

viel Trauer, es kommen dann<br />

ja auch in ihm selber Zweifel<br />

auf. Die Rolle ist Zerrissenheit.<br />

© Birgit Gudjonsdottir<br />

Aber in Kostüm und Kulisse<br />

fällt es dann sehr viel leichter,<br />

das zu spielen.<br />

Die Jesus-Rolle birgt in sich<br />

eine besondere Verantwortung.<br />

Spürt ihr solch eine Verantwortung<br />

auch persönlich<br />

für das Passionsspiel in dieser<br />

schwierigen Zeit?<br />

RR: Ja. Wir sind alle miteinander<br />

in dieser Situation, aber<br />

die besondere Verantwortung<br />

bleibt trotzdem.<br />

FM: Die Schwierigkeit liegt ja<br />

nicht nur in der verschobenen<br />

Passion, sondern auch im Loch<br />

der zwei fehlenden Oberammergauer<br />

Theatersommer 2020<br />

und 2021. Es ist die Verantwortung<br />

unserer Generation, das<br />

Passionsspiel weiterzutragen.<br />

Wir alle in Oberammergau<br />

müssen versuchen, diese Tradition<br />

nicht abreißen zu lassen,<br />

wir müssen das Passionsfeuer<br />

weitergeben an die Nächsten,<br />

von Generation zu Generation.<br />

Welche Stimmung wünscht ihr<br />

Euch für 2022 – auf der Bühne<br />

und im Publikum?<br />

RR: Entspannung. Wenn die<br />

Passion stattfindet, ist das wie<br />

ein großer Startschuss, dass es<br />

wieder normal wird. Es geht<br />

wieder los!<br />

FM: Das Passionsspiel wirkt unmittelbar,<br />

geht direkt ins Herz.<br />

Wenn wir mit Lust und Kraft,<br />

Ernsthaftigkeit und Freude spielen,<br />

springt idealerweise genau<br />

das auf das Publikum über.<br />

Dann entsteht ein magischer<br />

Moment, der auf beiden Seiten<br />

Energien freisetzt. Das wünsche<br />

ich mir: dass es etwas Schönes,<br />

Unmittelbares wird.<br />

Interview: Teresa Grenzmann<br />

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33


„ Markus Wagner: Der Mensch hinter den<br />

Oberammergauer Schnürlkasperln ”<br />

Seit nun mehr fast 36 Jahren<br />

stellt Markus Wagner die kleinen,<br />

für Oberammergau typischen<br />

Hampelmänner her. Der<br />

Oberammergauer ließ die alte<br />

Tradition aus dem 1<strong>8.</strong> und 19.<br />

Jahrhundert wieder aufleben<br />

und hat aktuell in seiner Werkstatt<br />

rund 70 verschiedene<br />

Motive der kleinen Kasperl<br />

hängen.<br />

Vor 200 Jahren wurden sie in<br />

großen Mengen „waschkorbweise“<br />

produziert und dienten<br />

als profanes Holzspielzeug,<br />

welches mit bescheidenem<br />

Werkzeug hergestellt werden<br />

konnte. Wagner meint, „heute<br />

sind die Kasperl ein Spielzeug<br />

für das Kind im Erwachsenen<br />

und nicht mehr für Kinder.“<br />

Nach seiner Ausbildung als<br />

Holzbildhauer war er auf der<br />

Suche nach einer Nische im<br />

Bereich der Schnitzkunst und<br />

entdeckte so die altertümlichen<br />

Schnürlkasperl für sich.<br />

Er eignete sich die Techniken<br />

zur Herstellung der kleinen Figuren<br />

an, verglich sie mit den<br />

Kasperln, die im Oberammergau<br />

Museum hingen und experimentierte<br />

so lange, bis er<br />

die Herstellung beherrschte.<br />

Die ursprünglichen Kasperl<br />

haben zwei unterschiedliche<br />

Seiten, eine ist ein Soldat, die<br />

andere stellt einen Kasperl dar.<br />

© Alle Fotos: Mathias Neubauer für die Ammergauer Alpen GmbH<br />

Diese Doppeldeutigkeit hat er<br />

für einige Motive übernommen.<br />

Mit der Zeit hat er sowohl viele<br />

klassische als auch ausgefallene<br />

und zeitgemäße Motive<br />

sowie individuelle Anfertigungen<br />

hergestellt, mit denen er<br />

seinen Kunden ein Lächeln ins<br />

Gesicht zaubert. Von Trump bis<br />

Strauß, über Kohl und Weigel,<br />

bis hin zu Christian Stückl hat<br />

er schon vielen bekannte Persönlichkeiten<br />

einen eigenen<br />

Schnürlkasperl gewidmet.<br />

Seine Lieblingsmotive:<br />

„Die Ballerina, der Violinenspieler,<br />

der Rautenkasperl, eigentlich<br />

alle, die eher fein und<br />

dezent sind.“<br />

Durch die Verwendung von<br />

heimischem Fichtenholz und<br />

die einzigartige Verarbeitung<br />

haben die Kasperl eine besondere<br />

Oberflächenstruktur mit<br />

wechselseitiger Optik. Das Fichtenholz<br />

verleiht ihnen eine gewisse<br />

Stabilität. Viele Materialien<br />

braucht Wagner nicht zur<br />

Herstellung: lediglich Holz für<br />

Körper, Gliedmaßen und Kopf,<br />

kleine Holznägel, Leim, Kreidegrund<br />

und Farbe. Die Kasperl<br />

werden von ihm in Kleinserien<br />

bis zu 10 bis 20 Stück gefertigt.<br />

Zuerst erstellt er die Gliedmaßen,<br />

die Körper, dann die<br />

Köpfe, fügt alles mit Nägeln<br />

34


und Leim zusammen, wobei<br />

die Gliedmaßen durch eine<br />

Schnur beweglich bleiben.<br />

Auch grundiert und bemalt<br />

werden die Kasperl, und so<br />

entstehen einige Unikate pro<br />

Jahr, die mit einem eigenen<br />

Siegel gekennzeichnet sind.<br />

Seine Lieblingsaufgabe:<br />

„Wenn sie fertig sind! Das<br />

Verpacken und Versenden an<br />

die Kunden.“<br />

Von Anfang bis Ende stellt er<br />

alle Kasperl in Kleinstarbeit her.<br />

Man kann sagen, vom Fällen<br />

des Baums, über die Produktion,<br />

den Verkauf, bis hin zur<br />

Steuererklärung macht er alles<br />

selbst. Fragt man ihn, wie lange<br />

er für einen Kasperl im Durchschnitt<br />

braucht, antwortet er<br />

nur: „Bis er halt fertig ist.“<br />

Grundsätzlich ist ein Kasperl<br />

aber ein Tageswerk. An seiner<br />

Arbeit schätzt Wagner, dass er<br />

mit dieser Tätigkeit den Kunden<br />

eine meist witzige Schnitzerei<br />

überreichen kann.<br />

Und so fertigt er nach und<br />

nach die Fadengaukler, die er<br />

anschließend im Online-Shop,<br />

vor Ort in seiner Werkstatt oder<br />

auf Ausstellungen und Weihnachtsmärkten<br />

verkauft. Die<br />

Kasperl verschickt er in die ganze<br />

Welt, sogar nach Tasmanien<br />

hat er einmal ein Päckchen geschickt.<br />

„Solange der Käufer<br />

das Porto bezahlt, schicke ich<br />

die Kasperl überall hin. Sie sind<br />

klein, leicht und gut transportierbar<br />

und zu einer eigenen<br />

Marke geworden“, erzählt Wag-<br />

ner weiter. Er und seine Kasperl<br />

waren schon auf unzähligen<br />

Märkten in Dresden, Berlin,<br />

München und anderen Orten.<br />

Besonders an Weihnachten<br />

„treten ihm die Kasperl in den<br />

Hintern“, denn es gehen viele<br />

Bestellungen ein und die Pakete<br />

türmen sich in seiner kleinen<br />

Werkstatt in Oberammergau,<br />

in die Interessierte nach<br />

Absprache gerne auch vorbeikommen<br />

können.<br />

Mehr zu Markus Wagner und<br />

seinen Schnürlkasperln sowie<br />

den Onlineshop<br />

finden Sie mit<br />

diesem QR-Code:<br />

Urlauben & Tagen<br />

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35


„ Erfolgreicher Aktionstag Valley Green Up ”<br />

© Ammergauer Alpen GmbH, Sebastian Schulte<br />

© Ammergauer Alpen GmbH, Caroline Ullmann<br />

Rund 200 Anmeldungen für die<br />

Müllsammelaktion im Naturpark<br />

Ammergauer Alpen.<br />

Gemeinsam anpacken und<br />

die Natur aufräumen, das war<br />

die Grundidee des ersten Valley<br />

Green Up im Naturpark<br />

Ammergauer Alpen. Mit rund<br />

200 Wanderbegeisterten war<br />

in Kürze die maximale Teilnehmerzahl<br />

für den 11. September<br />

2021 erreicht.<br />

Auf 30 unterschiedlichen<br />

Touren waren die Müllsammler<br />

unterwegs, ausgestattet mit<br />

einem kostenfreien Sammelset<br />

aus Bambuszange und Maisstärkebeutel.<br />

Dazu bekamen<br />

die Teilnehmer in einer Box<br />

zusätzlich einen Snack, eine<br />

Wanderkarte zur Orientierung,<br />

T-Shirt, Trinkflasche und weitere<br />

nützlichen Begleiter für<br />

die Tour.<br />

„Das Valley Green Up war<br />

eine tolle Aktion für die Natur<br />

und hat einen Riesenspaß gemacht!“,<br />

so das Resümee von<br />

Teilnehmerin Karolin Zimmerer.<br />

„Ich habe durch eine Freundin<br />

von der Aktion erfahren und<br />

uns dann online für die Tour<br />

durch Altenau und Unternogg<br />

angemeldet“, erzählt Zimmerer.<br />

Sie war etwa fünf Stunden unterwegs<br />

und war doch überrascht,<br />

wie viel Müll zusammengekommen<br />

ist. „Es war<br />

total kurios. Anfangs dachten<br />

wir, es ist ja nur wenig Kleinzeug<br />

wie Plastikverpackungen<br />

von Müsliriegeln oder Zigarettenstummel.<br />

Doch am Ende<br />

waren wir echt erstaunt, wie<br />

voll unser Sack geworden ist.“<br />

Dem kann Naturpark-Koordinatorin<br />

Nina Helmschrott nur<br />

beipflichten: „Die Aktion war<br />

ein voller Erfolg. In Summe kam<br />

zwar weniger Müll zusammen<br />

als befürchtet, aber glücklicherweise<br />

haben unsere Sammler<br />

auch keinen größeren Unrat<br />

wie Elektrogeräte oder Kühlschränke<br />

aufgefunden.“ Für die<br />

zahlreichen Kippen, von denen<br />

auch andere Teilnehmer berichteten,<br />

hat sie eine Lösung<br />

parat: Raucher können sich<br />

kostenlos in den Tourist-Infos<br />

im Ammertal einen kleinen<br />

Wanderaschenbecher abholen.<br />

Diese bestehen aus umfunktionierten<br />

Munitionsblechdosen,<br />

die bei den örtlichen<br />

Schützenvereinen anfallen.<br />

Diese Wanderaschenbecher<br />

sind mehrfach verwendbar, da<br />

nur der jeweilige Inhalt über<br />

den Restmüll entsorgt werden<br />

muss. „Eine weggeworfene,<br />

also achtlos in unserer Natur<br />

entsorgte Zigarettenkippe, verseucht<br />

bis zu 40 Liter unseres<br />

Grundwassers. Genau das ist<br />

ja auch eine unserer Aufgaben<br />

im Naturpark: die Leute zu sensibilisieren,<br />

damit gar keine<br />

Hinterlassenschaften zurückbleiben.“<br />

Bis dieses Ziel erreicht ist,<br />

steht allerdings der Termin für<br />

den nächsten Valley-Green-Up-<br />

Tag fest. Für den 10. September<br />

2022 ist die Onlineanmeldung<br />

bereits freigeschaltet,<br />

und rund 100 Anmeldungen<br />

sind schon registriert. Auch<br />

nächstes Jahr erhalten die Teilnehmer<br />

wieder die Green-Up-<br />

Box, geschnürt mit allem, was<br />

zum Mitmachen nötig ist. Geplant<br />

ist außerdem eine Party<br />

im Anschluss.<br />

www.valley-green-up.de<br />

Übrigens ...<br />

.... die drei Partner Naturpark<br />

Ammergauer Alpen, die Firma<br />

Ziener und der König Ludwig<br />

Lauf e.V. haben gemeinsam den<br />

Aktionstag ins Leben gerufen<br />

und durchgeführt. Durch<br />

zahlreiche Sponsoren, die das<br />

Projekt mit Geld- und Sachspenden<br />

unterstützten, konnten<br />

u.a. die Boxen für die Teilnehmer<br />

kostenfrei zusammengestellt<br />

werden.<br />

Unserer besonderer Dank<br />

geht an diese Unterstützer:<br />

• Kern Microtechnik, Eschenlohe<br />

• Das Kulinariart, München<br />

• Albert Rahm Allianz,<br />

Oberammergau<br />

• Sailers Blumenzauber,<br />

Bad Kohlgrub<br />

• Orthopädie Schwarz,<br />

Bad Bayersoien<br />

• Mundart Restaurant,<br />

Oberammergau<br />

• Gästehaus Enzian,<br />

Oberammergau<br />

• Die Gemeinden Bad Kohlgrub,<br />

Bad Bayersoien, Ettal, Oberammergau,<br />

Unterammergau,<br />

Saulgrub-Altenau<br />

• Wurms Seife Tee Fass, Saulgrub<br />

• Schiat Andrea Lindauer,<br />

Bad Kohlgrub<br />

• Schaukäserei Ettal<br />

• Laber-Bergbahn,<br />

Oberammergau<br />

• Wohnaccessoires Burkhard,<br />

Bad Kohlgrub<br />

• Klosterbrauerei Ettal<br />

36


LUST AUF<br />

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Landschaft des Ammertals<br />

liegt unser Landhotel Böld<br />

in Oberammergau. Hier finden<br />

Sie den Komfort eines erstklassigen<br />

Landhotels in einer ungemein<br />

attraktiven Umgebung.<br />

Das Haus verfügt über 50<br />

Zimmer und sieben Suiten auf<br />

zwei Etagen. Die gemütlich<br />

eingerichteten Nichtraucher-<br />

zimmer sind alle ruhig gelegen<br />

– zum Teil mit Balkon – und bieten<br />

Ihnen einen fantastischen<br />

Blick auf die Berge.<br />

Ein reichhaltiges Frühstücksbüfett<br />

lässt unsere Gäste jeden<br />

Tag gut gelaunt beginnen.<br />

Unsere exklusive Küche im<br />

Restaurant „Uhrmacher“ verwöhnt<br />

Sie mit bayerischen<br />

Schmankerln ebenso wie mit<br />

Vollwertkost und internationalen<br />

Gerichten.<br />

Wegen im Tal oder bei einer<br />

Bergtour, hier finden Wanderer<br />

eine reiche Vielfalt.<br />

Übrigens, unser Haus ist nur<br />

rund 300 m vom Zentrum Oberammergaus<br />

entfernt.<br />

In unserem Saunabereich mit<br />

Finnischer Sauna, Dampfbad<br />

und Biosauna können Sie sich<br />

täglich wunderbar entspannen<br />

(auch als externer Gast können<br />

Sie sich verwöhnen lassen, bitte<br />

vorher anfragen).<br />

Aber auch traumhafte Wandermöglichkeiten<br />

finden Sie in<br />

der Region rund um Oberammergau.<br />

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37


Mit der elektronischen Gästekarte<br />

kostenfrei ins Blaue Land!<br />

Die Bahnfahrt ist mit der elektronischen<br />

Gästekarte der<br />

Ammergauer Alpen und des<br />

Blauen Landes kostenfrei auf<br />

den Strecken Oberammergau –<br />

Murnau sowie Uffing – Garmisch-Partenkirchen<br />

möglich.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

und begeben Sie sich auf die<br />

Spuren der Künstler rund um<br />

Murnau am Staffelsee. Im<br />

Münter-Haus lebten einst<br />

Wassily Kandinsky und Gabriele<br />

Münter, welche als Mitbegründer<br />

des Expressionismus<br />

galten und zusammen mit weiteren<br />

Malern wie Franz Marc<br />

die Künstlerbewegung „Der<br />

Blaue Reiter“ ins Leben riefen.<br />

Heute beherbergt das Münter-<br />

Haus ein Museum, in welchem<br />

sich das Leben der Künstler<br />

nachvollziehen lässt.<br />

Im Schlossmuseum Murnau<br />

können Sie viele Werke der<br />

Künstlerbewegung bestaunen.<br />

Runden Sie den Tag mit einem<br />

Kunstspaziergang zu den<br />

Originalmotiven ab oder flanieren<br />

Sie durch die malerische<br />

Fußgängerzone Murnaus mit<br />

seinen vielen inhabergeführten<br />

Geschäften.<br />

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Weitere Infos:<br />

Tourismusgemeinschaft<br />

Das Blaue Land<br />

Untermarkt 13<br />

Tel. +49 (0) 8841-47 62 40<br />

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38


Erleben Sie<br />

Gesundheit,<br />

Erholung &<br />

Genuss auf<br />

höchstem Niveau<br />

Im Herbst erwartet Sie aktiver Naturgenuss, klare Luft<br />

und eine einzigartige Sicht auf das Ammergauer Bergpanorama.<br />

Im Winter direkt in die Loipe rund um den<br />

Soier See einsteigen und danach in den Indoor-Pool<br />

oder bei einem wohltuenden Saunagang zur Ruhe<br />

kommen. Für Genießer und Wellnessfans bietet unser<br />

Wellnessbereich alles, um sich etwas Gutes zu tun, das<br />

ausgezeichnete Kulinarium verwöhnt Sie zusätzlich mit<br />

allerlei saisonaler Gaumenfreude.<br />

Und das ganze Jahr über steht Ihre Gesundheit im<br />

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Sie gerne!<br />

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39


„ Wild mit allen Sinnen ”<br />

© Pixabay<br />

Von Mitte September bis Mitte<br />

Oktober ist das Rotwild nicht<br />

zu überhören. Im Graswangtal<br />

oder von Unterammergau aus<br />

hört man das tiefe Röhren des<br />

Hirschen durch die Wälder klingen.<br />

Ein imposantes Naturschauspiel.<br />

„Das Schrecken des<br />

Rehwilds ist weniger auffällig,<br />

viele Leute verwechseln es mit<br />

Hundebellen“, erläutert Thomas<br />

Weber, Naturpark-Ranger<br />

aus Graswang. „Die Gams mit<br />

ihrem typischen Warnpfiff hat<br />

sicher jeder Bergsteiger schon<br />

einmal gehört.“<br />

Am Grat vom Zahn bis zur<br />

Klammspitze ist die Gams gut<br />

zu sehen, wie auch am Hasentalkopf.<br />

In diesem Gebiet jagen<br />

die Bayerischen Staatsforsten<br />

nur sehr zurückhaltend, sodass<br />

in den Hochlagen das Rotwild<br />

mit etwas Glück auch tagsüber<br />

gut zu beobachten ist.<br />

Aber Achtung! Das Wild wird<br />

am wenigsten gestört, wenn<br />

man auf dem Weg bleibt. Im<br />

Winter ist der gesamte Bereich<br />

um den Hasentalkopf komplett<br />

tabu. „Die Wald-Wild-Schongebiete,<br />

die in unseren Wanderkarten<br />

abgedruckt sind, dürfen<br />

im Winter gar nicht betreten<br />

werden. Das Wild verbraucht<br />

beim Flüchten vor dem Menschen<br />

viel zu viel Energie, die<br />

es sich dann wieder durch<br />

Schälen von Bäumen und<br />

Fressen von Knospen aneignen<br />

muss“, erläutert Thomas<br />

Weber.<br />

Von Weihnachten bis Anfang<br />

März ist ein Besuch der Winterfütterung<br />

im Schattenwald bei<br />

Graswang für jeden Naturliebhaber<br />

ein Erlebnis. BaySF-Berufsjäger<br />

Gerd Schwaninger erzählt<br />

aus seinem großen Erfahrungsschatz,<br />

während das<br />

Rotwild abends vertraut an die<br />

Futterhaufen kommt.<br />

Wildfleisch – haben Sie das<br />

schon einmal probiert?<br />

„Mehr Bio geht nicht.“ Davon<br />

ist Berufsjäger Dominik Rödel<br />

© Ute Oberhauser<br />

40


überzeugt, der für die Privatwaldgemeinschaft<br />

Oberammergau<br />

die regionale Vermarktung<br />

des geschossenen Wildes organisiert<br />

hat. Gefördert durch<br />

das LEADER-Programm hat er<br />

eine eigene Wildkammer aufgebaut,<br />

um dort das Wild hygienisch<br />

vorbildlich zu zerwirken<br />

und für den Verkauf vorzubereiten.<br />

„Das Wild lebt in unseren<br />

Wäldern weitgehend stressfrei,<br />

wenn sich die Besucher an die<br />

Regeln halten und z.B. nicht in<br />

der Dämmerung durch das Unterholz<br />

kriechen. Mir selbst ist<br />

bei der Jagd das oberste Gebot,<br />

das Wild möglichst wenig zu<br />

beunruhigen und mit einem<br />

gezielten Schuss möglichst<br />

schmerzfrei zu erlegen.“<br />

Wild aus den Wäldern von<br />

Oberammergau und Ettal bekommen<br />

Sie unter der Regionalmarke<br />

„Ammergauer Alpen<br />

– WILD“ in der Metzgerei von<br />

Christian Gerold am Sternplatz<br />

in Oberammergau oder in Gasthäusern<br />

des Ammertals wie<br />

dem Restaurant Mundart.<br />

Die Regionalmarke „Ammergauer<br />

Alpen – WILD“ wurde für<br />

die Nachverfolgbarkeit und<br />

Nachhaltigkeit von Wildfleisch<br />

ins Leben gerufen. Damit ein<br />

Partner das Siegel verwenden<br />

darf, muss das Wild aus Jagdrevieren<br />

in der Naturparkregion<br />

Ammergauer Alpen stammen<br />

und die Herkunft nachweislich<br />

rückverfolgbar sein. So kann<br />

man sicher sein, dass das Wildfleisch<br />

auch wirklich aus dem<br />

Naturpark Ammergauer Alpen<br />

© Mathias Neubauer<br />

stammt. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit der Firma WildPur-<br />

Natur, deren Inhaber selbst in<br />

Oberammergau mitjagen, können<br />

Sie Wildwürste, Wildschinken<br />

und Wildsteaks auch<br />

an einem Automaten an der<br />

Laber Talstation direkt kaufen.<br />

„Wildfleisch eignet sich wunderbar<br />

zum Grillen im Sommer“,<br />

so Dominik Rödel.<br />

Dies kann Markus Achhammer,<br />

Betriebsleiter der Bayerischen<br />

Staatsforsten Oberammergau<br />

nur bestätigen. Daher<br />

verkauft der Forstbetrieb bereits<br />

seit mehreren Jahren<br />

küchenfertig verpackte Wildstücke<br />

von Hirsch, Gams und<br />

Reh donnerstags (14–18 Uhr)<br />

und freitags (10–14 Uhr) in<br />

seinem Verwaltungsgebäude<br />

gegenüber der Kirche von<br />

Oberammergau.<br />

Wildfleisch (auch Wildbret<br />

genannt) hat aufgrund seines<br />

niedrigen Fettanteils nur sehr<br />

wenig Cholesterin und ist für<br />

eine kalorienarme, natürlichgesunde<br />

Ernährung oder sogar<br />

für eine Diät geeignet. „Die<br />

regionale Wildvermarktung ist<br />

ein Paradebeispiel für nachhaltige<br />

Nutzung: Eine verantwortungsvolle<br />

Jagd ist Voraussetzung<br />

für eine gute Waldverjüngung,<br />

und selbst ein Veganer<br />

hat beim Essen einer Avocado<br />

einen deutlich höheren<br />

CO2-Abdruck als ein traditioneller<br />

Wildesser.“<br />

Genießen Sie das Wild bei uns<br />

im Naturpark mit allen Sinnen!<br />

Mein Urlaub<br />

mit der KÖNIGSCARD<br />

1. Unterkunft buchen<br />

Bucht euren Urlaub bei einer<br />

KÖNIGSCARD - Unterkunft und<br />

schon gehört die Karte euch!<br />

2. Einchecken<br />

Beim Check-In bekommt ihr die<br />

KÖNIGSCARD als Schlüssel zur<br />

Region von eurem Gastgeber<br />

überreicht.<br />

3. Neues erleben<br />

Erkundet die Natur, probiert<br />

Neues aus und begebt euch<br />

auf spannende Abenteuer!<br />

www.koenigscard.com<br />

41


„ Wandern wie die Profis –<br />

Ihre Ausrüstung ist schon da! ”<br />

© Roland E. Richter<br />

Bereits 2007 hat sich die Ammergauer<br />

Alpen GmbH mit<br />

zwölf weiteren, bedeutenden<br />

Destinationen und derzeit zwölf<br />

führenden Outdoormarken zu<br />

„Best of Wandern“ zusammengeschlossen<br />

und sich damit<br />

höchsten Qualitätsstandards<br />

verpflichtet.<br />

In den „Best of Wandern Testcentern“<br />

können sich Interessierte<br />

einen Tag lang kostenlos<br />

modernes Outdoor-Equipment<br />

ausleihen. So kann man mit<br />

modernen Markenwanderschuhen<br />

und Trekkingstöcken<br />

ins Wandern reinschnuppern<br />

oder mit einem Fernglas der<br />

Extraklasse auf Entdeckertour<br />

gehen. Technisch ausgereifte<br />

Wanderrucksäcke und Kindertragen<br />

sowie moderne und<br />

nachhaltig produzierte Outdoorjacken<br />

ergänzen das vielfältige<br />

Angebot.<br />

In der kalten Jahreszeit firmiert<br />

die Kooperation unter<br />

dem Namen „Best of Winter“.<br />

Die Testcentren, die sich in der<br />

Kur- und Tourist-Information<br />

Bad Bayersoien sowie im<br />

„Drahtesel-Verleih Lukas<br />

Spindler“ in Oberammergau<br />

befinden, halten dann u. a.<br />

Schneeschuhe und Spikes bereit,<br />

um die sanften Seiten des<br />

Winters kennenzulernen.<br />

Das kostenfreie Testen richtet<br />

sich an alle Interessierten,<br />

die Urlaub im Naturpark Ammergauer<br />

Alpen machen – unabhängig<br />

davon, ob sie individuell<br />

oder in einer Gruppe<br />

wandern, ob eine Einzelperson<br />

oder mehrere das Angebot<br />

nutzen möchten. Der Service<br />

gilt für den Tag der Wanderung.<br />

In der Regel wird das<br />

Equipment nach der Wanderung<br />

am Nachmittag im Testcenter<br />

wieder abgegeben.<br />

Kur- und Tourist-Information<br />

Bad Bayersoien<br />

Dorfstr. 45<br />

Tel. +49 (0) 8845-703 06 20<br />

Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Drahtesel-Verleih<br />

Lukas Spindler:<br />

Tel. +49 (0) 172-722 84 93<br />

Mo–Sa 9–11 und 16–18 Uhr<br />

42


„ In eigener Sache ”<br />

Auflösung<br />

von Seite 12<br />

Regionale Produkte<br />

für zu Hause.<br />

Der Online-Shop<br />

des Naturparks<br />

Ammergauer Alpen<br />

(www.ammergauer-alpen.shop)<br />

präsentiert sich in überarbeitetem<br />

Look. Das neue Design,<br />

eine aktualisierte Angebotspalette<br />

sowie weitere Zahlungsmethoden<br />

versprechen ein genüssliches<br />

Stöbern in den Produkten<br />

der Ammergauer Alpen.<br />

Nun kann aus den Zahlungsarten<br />

PayPal, Vorkasse und Bezahlung<br />

mit den gängigen Kreditkarten<br />

gewählt werden. Und<br />

natürlich ist die Darstellung<br />

Duftkissen, gefüllt mit echtem<br />

Ammergauer Heu<br />

auch für mobile Endgeräte optimiert.<br />

Im Shop sind regionale Produkte<br />

wie Duftkissen mit echtem<br />

Ammergauer Heu, Zirbenkissen,<br />

der Ettaler Heulikör und<br />

Teemischungen aus der Saulgruber<br />

Manufaktur Wurm oder<br />

dem Kloster Ettal erhältlich.<br />

© Simon Bauer Photography<br />

Dieses Angebot wird regelmäßig<br />

erweitert.<br />

Ebenfalls online erhältlich ist<br />

das Kochbuch Ammergauer<br />

Alpen-Genuss. Auf 120 bebilderten<br />

Seiten erwarten den<br />

Leser außergewöhnliche Geschichten<br />

von Menschen aus<br />

dem Ammertal, die mit Begeisterung<br />

hinter ihren regionalen<br />

Produkten stehen, und natürlich<br />

dazu<br />

passende<br />

Rezepte.<br />

Der Schneehase<br />

Text 3<br />

Die Gämse<br />

Text 1<br />

Das Alpenschneehuhn<br />

Text 5<br />

Das Eichhörnchen<br />

Text 4<br />

Das Murmeltier<br />

Text 2<br />

Die Gastgeber der<br />

Ammergauer<br />

Alpen bieten für<br />

jeden Geschmack<br />

die passende<br />

Unterkunft.<br />

Kostenloses Infomaterial<br />

zu den<br />

Themen Sport-,<br />

Kultur- und Natururlaub<br />

sowie unser<br />

Gastgeberverzeichnis<br />

(Abb. ganz links)<br />

senden wir Ihnen auf<br />

Wunsch gerne zu:<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 740, Montag bis Freitag<br />

9.00 bis 1<strong>8.</strong>00 Uhr, in der Hauptsaison zusätzlich<br />

Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr oder<br />

info@ammergauer-alpen.de,<br />

www.ammergauer-alpen.de/Service<br />

Kartenvorverkauf:<br />

Alle Tourist-Informationen im<br />

Ammertal verkaufen Tickets<br />

für die Aufführungen im<br />

Passionstheater sowie Karten<br />

von „München-Ticket” für<br />

über 4.500 Veranstaltungen<br />

im Großraum München.<br />

Wer direkt zu einem unserer<br />

Schalter kommt, kann sich<br />

seinen Wunschplatz vor Ort<br />

auswählen und das Ticket<br />

gleich mitnehmen.<br />

Eine telefonische Bestellung<br />

ist ebenfalls möglich:<br />

+49 (0) 8822-922 740<br />

Impressum<br />

© Herausgeber:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Straße 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Layout, PrePress,<br />

Gesamtkoordination:<br />

Brandl und Team Werbeagentur<br />

Anzeigenmanagement:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Redaktion:<br />

Ammergauer Alpen GmbH:<br />

• Florian Leischer<br />

• Nina Helmschrott<br />

Norbert Brandl<br />

Christian Rauch<br />

Lektorat:<br />

Gerhard Seidl<br />

Druck:<br />

Wiesendanger Medien, Murnau<br />

Postskriptum:<br />

Dieses Journal ist urheberrecht-<br />

lich geschützt. Jegliche weitere<br />

Verwertung von Wort und Bild –<br />

auch auszugsweise – ohne schriftliche<br />

Zustimmung des Herausgebers<br />

ist unzulässig<br />

Sämtliche Inhalte wurden sorgfältig<br />

recherchiert, eine Garantie<br />

für die Richtigkeit sowie eine<br />

Haftung sind dennoch ausgeschlossen.<br />

Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />

die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />

Irrtum und Änderungen<br />

vorbehalten. Stand: Oktober 2021<br />

Hinweis:<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird auf die Verwendung<br />

der Sprachformen männlich, weiblich<br />

und divers (m/w/d) verzichtet.<br />

Entsprechende Begriffe<br />

gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für alle<br />

Geschlechter. Die verkürzte<br />

Sprachform hat nur redaktionelle<br />

Gründe und beinhaltet keine<br />

Wertung.<br />

43


Oberammergau<br />

Unabhängig · Selbstständig · Sicher<br />

10 Gute Gründe<br />

LAGE<br />

im SeniorenWohnen<br />

Oberammergau zu leben<br />

Bei uns wohnen Sie abseits von Lärm und Hektik der Stadt am Rande des Naturparks<br />

Ammergauer Alpen. Genießen Sie Möglichkeiten, die Ihnen der weltbekannte<br />

Passionsspielort Oberammergau mit seinen kulturellen und naturnahen<br />

Angeboten bietet. Unser Haus passt sich dem alpinen Baustil der Umgebung an<br />

und bietet ein komfortables Zuhause in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum.<br />

ESSEN<br />

Wer sich gerne an einen gedeckten Tisch setzt, ist bei uns<br />

richtig! Unser freundliches Servicepersonal freut sich auf Ihren<br />

Besuch in unserem Restaurant. Unsere Küche ist auch verantwortlich<br />

für das „Essen auf Rädern“ des BRK-Kreisverbands<br />

Garmisch-Partenkirchen im Ammertal.<br />

GESELLIGKEIT<br />

Jetzt<br />

Appartement<br />

sichern!<br />

WOHNUNGEN<br />

Das SeniorenWohnen Oberammergau<br />

bietet 75 Appartements<br />

mit Wohnflächen zwischen 30<br />

und 70 m². Alle Appartements<br />

sind ausgestattet mit einer praktischen<br />

Miniküche und eigenem<br />

Bad. In Ihren eigenen vier Wänden<br />

können Sie schalten und<br />

walten, wie Sie es gewohnt sind.<br />

Unsere hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />

übernehmen gerne<br />

die Pflege Ihres Appartements.<br />

PFLEGE UND<br />

WOHLBEFINDEN<br />

Eine pflegerische Unterstützung in Ihrem<br />

neuen Zuhause ist in unserem Hause<br />

frei wählbar. Unser eigener Ambulanter<br />

Pflegedienst steht Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

In unserer Massagepraxis können<br />

Sie sowohl medizinische wie auch dem<br />

persönlichen Wohlbefinden dienende<br />

Leistungen buchen. Das Friseurstüberl<br />

ist einmal wöchentlich für Sie geöffnet.<br />

Individualität und Gemeinschaft, das ist bei uns kein Widerspruch.<br />

In Ihrem Appartement können Sie ganz für sich sein, in<br />

unseren gemeinschaftlichen Räumen wie dem Kaminzimmer,<br />

den Restaurants und im Garten können Sie die Hausgemeinschaft<br />

erleben.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Wir haben ein abwechslungsreiches monatliches Veranstaltungsprogramm,<br />

das regelmäßige Bewegungsangebote und<br />

gesellige Anlässe bietet, sowie Highlights wie Konzertnachmittage,<br />

Ausflüge in die nähere Umgebung oder gemeinsame<br />

Feste im Jahreslauf. Auch Gottesdienste werden in unserem<br />

Haus in wöchentlichem Wechsel gefeiert.<br />

SERVICE<br />

Unsere Rezeption und Verwaltung<br />

ist an allen Werktagen geöffnet<br />

und steht Ihnen mit Rat<br />

und Tat zur Seite, sei es für Informationen<br />

rund um unser Haus<br />

und unsere Angebote oder den<br />

richtigen Ansprechpartner für Ihr<br />

Anliegen zu finden. Auch unser<br />

Haustechniker ist von Montag<br />

bis Freitag im Haus.<br />

Sozialservice-Gesellschaft des BRK GmbH<br />

SeniorenWohnen Oberammergau<br />

Denise Jakob, Einrichtungsleitung<br />

St.-Lukas-Straße 15, 82487 Oberammergau<br />

Tel. 08822 918-0, denise.jakob@ssg.brk.de<br />

www.seniorenwohnen.brk.de<br />

SICHERHEIT<br />

RUND UM DIE UHR<br />

Unser Ambulanter Pflegedienst ist täglich<br />

von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr im Haus<br />

erreichbar. Zusätzlich verfügt jedes Appartement<br />

über eine Notrufeinrichtung,<br />

die 24 Stunden aktiv ist und an den Notruf<br />

des Bayerischen Roten Kreuzes angeschlossen<br />

ist.<br />

FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />

Im SeniorenWohnen kennt man sich! Hier die freundliche Begrüßung,<br />

dort die Nachfrage nach dem Befinden: Unsere Bewohner<br />

und Besucher schätzen unsere familiäre Atmosphäre<br />

und das gute Miteinander zwischen allen Beteiligten.<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Unser Haus hat Geschichte. Schon in den 1930er Jahren war<br />

es als Hotel ein beliebter Ort für Urlauber aus aller Welt. Dennoch<br />

bewegen Sie sich sicher: die Zugänge zu unserem Haus<br />

sowie alle Räumlichkeiten sind nahezu alle barrierefrei und mit<br />

Rollator oder Rollstuhl gut zu erreichen.

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