8. Naturparkmagazin "Achtsam"
Das kostenlose Naturpark Magazin erscheint zweimal pro Jahr und enthält u. a. aktuelle Informationen, Hintergrundreportagen aus dem Naturpark, Veranstaltungshinweise und Tipps (Nov 2021 - April 2022) Auszug aus dem Inhalt: • Projekt Naturpark - "Unser Gebirge" • Mein Lieblingsplatz, vorgestellt von Klaus Pukall • Der König-Ludwig-Lauf 2022 • Unsere Kräuter - Folge 8 • Schneeschuhwandern • Die Passion: Die Hoffnung liegt auf 2022 • Altes Handwerk: Markus Wagner und seine Schnürlkasperl • Wildfleisch - ökologisch sinnvoll und sehr lecker
Das kostenlose Naturpark Magazin erscheint zweimal pro Jahr und enthält u. a. aktuelle Informationen, Hintergrundreportagen aus dem Naturpark, Veranstaltungshinweise und Tipps (Nov 2021 - April 2022)
Auszug aus dem Inhalt:
• Projekt Naturpark - "Unser Gebirge"
• Mein Lieblingsplatz, vorgestellt von Klaus Pukall
• Der König-Ludwig-Lauf 2022
• Unsere Kräuter - Folge 8
• Schneeschuhwandern
• Die Passion: Die Hoffnung liegt auf 2022
• Altes Handwerk: Markus Wagner und seine Schnürlkasperl
• Wildfleisch - ökologisch sinnvoll und sehr lecker
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Achtsam<br />
Oberammergau · Bad Kohlgrub · Ettal · Saulgrub-Altenau · Unterammergau · Bad Bayersoien<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
<strong>8.</strong> Journal | November 2021 bis April 2022<br />
www.ammergauer-alpen.de
„ Achtsamkeit ... ”<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Frank Peters<br />
Geschäftsführer<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
… liebe Leserinnen und Leser,<br />
gilt als Gebot der Stunde. Achtsamkeit<br />
im Lebensraum Natur<br />
bedeutet Rücksicht nehmen<br />
auf die besonderen Bedürfnisse<br />
der Pflanzen- und Tierwelt,<br />
aber auch auf Schutzzonen und<br />
Ruhegebiete. Wir müssen lernen,<br />
dass es Regionen gibt, die<br />
besonders schutzbedürftig sind.<br />
Hierbei gilt es, Kompromisse<br />
zu erzielen zwischen gewohnten<br />
Freiheitsgraden und Einschränkungen<br />
bei der Ausübung<br />
sämtlicher Freizeitaktivitäten.<br />
Innerhalb der Naturpark-Region<br />
können die Herausforderungen<br />
durch die unterschiedlichen<br />
Interessen, Bedürfnisse und<br />
Ziele der beteiligten Partner<br />
langfristig nur gemeinsam gestaltet<br />
werden. Das „Wir“ ist<br />
größer als das „Ich“.<br />
Nachhaltiger Tourismus zeigt<br />
sich durch eine kooperative Zusammenarbeit<br />
von Gastgebern,<br />
Dienstleistern, Landwirtschaft,<br />
Forst, Jagd und Naturschutz. Im<br />
Rahmen der Besucherlenkung<br />
und Reduzierung des motorisierten<br />
Individualverkehrs ist<br />
ein Umdenken in der Gesellschaft<br />
eine notwendige Voraussetzung<br />
für Veränderungen.<br />
Mit der elektronischen Gästecard<br />
oder KönigsCard ist die<br />
Mobilität mit Bahn und Bus<br />
in der gesamten Region für<br />
unsere Gäste kostenfrei.<br />
Reden wir über eine „neue<br />
Mobilität“, so sind Politik und<br />
öffentliche Verkehrsunternehmen<br />
gefordert, Kapazitäten zu<br />
erweitern, Barrieren abzubauen<br />
und kundenorientierte Lösungen<br />
zu finden. Der Deutsche<br />
Alpenverein München & Oberland<br />
startete in Kooperation mit<br />
dem MVV (Münchner Verkehrsund<br />
Tarifverbund) im Juni 2021<br />
das Pilotprojekt „Münchner<br />
Bergbus“ direkt in die Ammergauer<br />
Alpen.<br />
Hervorzuheben ist an dieser<br />
Stelle die konsequente, zielorientierte<br />
und erfolgreiche<br />
Arbeit der Naturpark-Koordinatoren,<br />
der Ranger sowie des<br />
Vorstands. Nach der Gründung<br />
im Jahr 2018 wurden zahlreiche<br />
Projekte in den Bereichen<br />
Natur- und Landschaftsschutz,<br />
Land- und Forstwirtschaft,<br />
Gewässerschutz sowie Bildung<br />
und Information umgesetzt.<br />
In Bad Bayersoien wurde in<br />
diesem Sommer die erste<br />
Naturpark-Schule zertifiziert.<br />
Bereits im Grundschulalter lernen<br />
die Kinder einen „achtsamen“<br />
Umgang mit den Ressourcen<br />
im Lebensraum Natur.<br />
Besonders stolz sind wir über<br />
die Auszeichnung als „Qualitäts-<br />
Naturpark“ durch den Verband<br />
Deutscher Naturparke e.V. im<br />
September 2021.<br />
Mit der <strong>8.</strong> Ausgabe des Naturpark-Magazins<br />
möchten wir<br />
Ihnen die Vielfalt der Naturund<br />
Kulturlandschaft im Naturpark<br />
wieder ein Stück näherbringen.<br />
Sie erhalten einen Einblick<br />
in die Arbeit der Ranger<br />
und die Landschaftsform Gebirge.<br />
Die Macher des König-<br />
Ludwig-Laufs lassen Sie in<br />
einem Interview hinter die<br />
Kulissen dieses traditionellen<br />
Langlaufrennens blicken. Gespannt<br />
verfolgen wir die Vorbereitungen<br />
der auf 2022 verschobenen<br />
Oberammergauer<br />
Passionsspiele. Von Mai bis<br />
Oktober steht die Bühne endlich<br />
wieder im internationalen<br />
Rampenlicht.<br />
Genießen Sie die Aktivitäten<br />
in der Naturpark-Region Ammergauer<br />
Alpen. Freuen Sie<br />
sich auf erlebnisreiche Momente<br />
in einer atemberaubenden<br />
Winterlandschaft, sei es bei<br />
einer Winterwanderung, beim<br />
Skitourengehen, Langlaufen<br />
oder Schneeschuhwandern,<br />
beim Skifahren oder Rodeln.<br />
Aber egal, was Sie unternehmen,<br />
parken Sie bitte nur auf<br />
ausgewiesenen Parkplätzen,<br />
nutzen Sie ausschließlich markierte<br />
Wege, betreten Sie gesperrte<br />
Schutzzonen nicht und<br />
hinterlassen Sie keinen Müll.<br />
„Mitanand geht's guad …“<br />
Titelseite: Nebelschwaden am Ettaler Manndl · © Simon Bauer Photography<br />
2
„ Inhalt ”<br />
© Simon Bauer Photography<br />
© Florian Leischer<br />
Projekt Naturpark, Folge 5:<br />
Unser Gebirge ......................... S. 4<br />
Meine Lieblingstour: Klaus<br />
Pukall und der „Steile Zahn“ S. 19<br />
Historisch und beliebt: Der<br />
König-Ludwig-Lauf ...............S. 22<br />
Unsere Kräuter, Folge 8: Barbara<br />
Raggl und die Zirbe ...............S. 28<br />
© Thomas Bichler<br />
© Birgit Gudjonsdottir<br />
© Mathias Neubauer<br />
© Mathias Neubauer<br />
© König-Ludwig-Lauf<br />
© Barbara Raggl<br />
Schneeschuhwandern: Im Trend<br />
und doch mit Vorsicht ..........S. 30<br />
Die Passionsspiele: Die Hoffnung<br />
liegt auf 2022 .........................S. 32<br />
Altes Handwerk: Markus Wagner<br />
und seine Schnürlkasperl .... S. 34<br />
Wildfleisch: Ökologisch sinnvoll<br />
und sehr lecker ..................... S. 40<br />
Sehr geehrte Leser,<br />
eine Übersicht zu den Veranstaltungen<br />
im Naturpark<br />
Ammergauer Alpen finden<br />
Sie auf unserer Website. Mit<br />
diesem QR-Code gelangen<br />
Sie direkt zum aktuellen<br />
Veranstaltungskalender:<br />
Folgen Sie uns auf<br />
und auf<br />
oder nehmen Sie<br />
einfach direkt Kontakt<br />
mit uns auf:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Str. 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Wir raten Ihnen, vor der Reservierung,<br />
Kartenbestellung<br />
oder Anfahrt Ihren Termin<br />
zur Sicherheit zu überprüfen.<br />
Septembermorgen im Graswangtal · © Simon Bauer Photography<br />
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4
„ Nur wo du zu Fuß warst,<br />
bist du auch wirklich gewesen ”<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Der Feigenkopf ist kartografisch nur eine Erhebung im langen Kamm,<br />
der von der Großen Klammspitz herüberzieht © Florian Leischer<br />
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Am höchsten Naturparkgipfel, der Kreuzspitze, steigt man u. a. über brösligen Hauptdolomit · Alle Fotos © Christian Rauch
„ Der Naturpark – fünf Bereiche<br />
voller Vielfalt ”<br />
Folge 5 : Unser Gebirge<br />
Der Naturpark Ammergauer<br />
Alpen gliedert sich in fünf verschiedene<br />
Landschaftstypen:<br />
Wiesen, Wälder, Moore, Flüsse<br />
und Gebirge.<br />
Nach dem Thema Flüsse im<br />
letzten Journal widmen wir uns<br />
zum Abschluss dieser Serie<br />
unseren Bergen und Gipfeln.<br />
Einst aus einem tiefen Urmeer<br />
aufgestiegen, beeindrucken<br />
sie mit ihrer Vielfalt an Formen<br />
und Gesteinen.<br />
Die Ammergauer Alpen sind<br />
ein besonderes Gebirge. Manche<br />
Gipfel sind sanft und grün,<br />
überzogen von Wald und Almweiden.<br />
Sie erinnern an die benachbarten<br />
Bayerischen Voralpen,<br />
wie den Heimgarten oder<br />
die Berge um den Tegernsee.<br />
Andere Gipfel aber ragen spitz<br />
und wild hervor, bilden Felswände,<br />
scharfe Grate und tiefe<br />
Schluchten und Klammen. Sie<br />
ähneln, deutlich verkleinert,<br />
den Felsriesen im nahen Wettersteingebirge.<br />
In der Tat: Aus dem Wettersteinkalk,<br />
entstanden vor etwa<br />
240 Millionen Jahren, und dem<br />
etwas später gebildeten Hauptdolomit<br />
sind viele Gipfel im<br />
Naturpark aufgebaut. Damals<br />
war der heutige Alpenraum<br />
von einem Meer bedeckt, genannt<br />
„Tethys“. Als sich dann<br />
später im Zuge der Alpenentstehung<br />
die Afrikanische und<br />
Europäische Kontinentalplatte<br />
gegeneinander schoben, verschwanden<br />
große Teile des<br />
Meeres Stück für Stück und die<br />
einstigen Meeresgründe wurden<br />
nach oben gefaltet. Aus<br />
mächtigen Riffen und Schichten<br />
von toten versteinerten Korallen,<br />
Schwämmen, Muscheln<br />
und anderen Meereslebewesen<br />
entstanden felsige Gebirge.<br />
Der Wettersteinkalk ist heute<br />
zumeist tiefer in den Ammergauer<br />
Bergen eingeschlossen.<br />
Wo er zum Vorschein kommt,<br />
erblickt man hellgraue glatte<br />
Felsstrukturen. Über Wettersteinkalk<br />
führt beispielsweise<br />
der kurze, leichte Klettersteig<br />
auf das Oberammergauer<br />
Wahrzeichen, den 1.342 Meter<br />
hohen Kofel. Wettersteinkalk<br />
sieht man auch rund um das<br />
Labermassiv aus dem Wald<br />
ragen, wenn man von Oberammergau<br />
mit der Seilbahn<br />
hinauffährt. Und wer die schöne<br />
Wanderung von Ober- oder<br />
Unterammergau aus auf den<br />
Pürschling unternimmt, wird<br />
Der kurze und relativ leichte Klettersteig auf den Kofel, Oberammergaus<br />
Wahrzeichen, führt über Wettersteinkalk<br />
rund um das bewirtschaftete<br />
August-Schuster-Haus und weiter<br />
oben am 1.758 Meter hohen<br />
Teufelstättkopf etliche Felsformationen,<br />
kleine Wände und<br />
sogar Höhlen aus Wettersteinkalk<br />
entdecken.<br />
Der etwas jüngere, dunklere<br />
und splittrige Hauptdolomit,<br />
der vor allem aus Lagunen des<br />
einstigen Urmeers gehoben<br />
wurde, baut weiter im Süden<br />
die höchsten Gipfel im Naturpark<br />
auf. Wie die breitschultrige<br />
Notkarspitze, 1.888 Meter<br />
hoch, deren kleine und zwischen<br />
steilen Flanken gelegene<br />
Almen man früher wirklich<br />
nur in der „Noth“ betrieb. Auch<br />
das benachbarte Kienjoch ist<br />
aus Hauptdolomit aufgebaut,<br />
ebenso wie der höchste Naturparkgipfel,<br />
die 2.185 Meter hohe<br />
Kreuzspitze. Von der österreichischen<br />
Landesgrenze hinter<br />
Linderhof aus kann man ihr<br />
knackig und steil aufs Haupt<br />
steigen. Von der Straße zwischen<br />
Graswang und Linderhof<br />
führt ein sehr langer, aber<br />
stiller und einsamer Weg durch<br />
das Kuchelbachtal zum Kreuzspitzgipfel.<br />
Auf dem letzten<br />
Stück zum Gipfelkreuz muss<br />
man dann absolut trittsicher<br />
sein. Man spürt buchstäblich<br />
bei jedem Schritt den harten<br />
brösligen Hauptdolomit. Anders<br />
als der klassische Kalk löst er<br />
sich nicht so leicht durch Wasser,<br />
sondern verwittert und<br />
zerspringt unter dem Einfluss<br />
von Frost (Eis), Wind, Schnee<br />
und Regen.<br />
Und so schicken die Hauptdolomitberge<br />
lange Schotterströme<br />
bergab. Sie bilden<br />
schließlich die sogenannten<br />
„Griese“, die sich entlang von<br />
Wildbachschluchten und Flussauen<br />
weiter nach unten und<br />
durch die Täler schieben. Bekannt<br />
sind das Lindergries,<br />
das Elmaugries und das etwas<br />
außerhalb des Naturparks im<br />
Süden gelegene Friedergries.<br />
Fast 27 Kilometer sind die Ammergauer<br />
Griese insgesamt<br />
lang und ein wichtiger Lebensraum<br />
für spezialisierte Pflanzenarten,<br />
für kiesbankbewohnende<br />
Spinnen-, Laufkäferund<br />
Heuschreckenarten und<br />
Vögel.<br />
Das besonders schöne, sonnige<br />
Elmaugries, das vom Kuchelberggrat<br />
im Westen, vom<br />
Kienjochmassiv im Osten und<br />
vom Friederspitz im Süden<br />
7
Der Brunnenkopf über den Brunnenkopfhäusern besteht aus grün überwucherten Gesteinen aus der Kreidezeit<br />
„gefüttert“ und von einem<br />
Wildbach durchflossen wird,<br />
kann man zu Fuß oder mit dem<br />
Rad leicht erreichen.<br />
Wettersteinkalk und Hauptdolomit<br />
sind also wichtige Gipfelbildner,<br />
doch so manches<br />
Gestein mischt sich in das geologische<br />
Puzzle der Ammergauer<br />
Alpen mit ein. In der<br />
nördlichen Kette des Gebirges,<br />
wo die meisten und schönsten<br />
Wanderwege verlaufen, wechseln<br />
sich Erdzeitalter am laufenden<br />
Band ab. Beginnend am<br />
Pürschling wandert man westwärts<br />
am Felsenkegel des Teufelstättkopfes<br />
und am steil abbrechenden<br />
Laubeneck entlang<br />
– hier dominiert noch einmal<br />
der Wettersteinkalk.<br />
Der Hennenkopf, der wie ein<br />
Felsenriff aus den Bergwiesen<br />
herausguckt, besteht aus dem<br />
noch etwas älteren Muschelkalk.<br />
Der Brunnenkopf dann,<br />
den man von den bewirtschafteten<br />
Brunnenkopfhäusern aus<br />
auf seilgesichertem Steig erreicht,<br />
zeigt sehr viel jüngeren<br />
grobkörnigen Fels aus der Oberkreidezeit.<br />
Auf ihm fühlen sich<br />
dichtes grünes Steilgras und<br />
zahlreiche Bergblumen wohl.<br />
Karg und grau wird es dann am<br />
nächsten Gipfel, der Großen<br />
Klammspitze. Sie ist aus Hauptdolomit,<br />
und man muss weite<br />
Schotterkare durchqueren, ehe<br />
man das schöne große Gipfelkreuz<br />
auf 1.924 Metern Höhe<br />
erreicht. Wer noch Ausdauer<br />
hat, kann die freie, aussichtsreiche<br />
Gratschneide des Feigen-<br />
Der Hennenkopf aus uraltem Muschelkalk sticht aus dem Bergwald<br />
hervor, wenn man vom Pürschling zum Brunnenkopf wandert<br />
kopfs überschreiten und zur<br />
Bäckenalm absteigen. Hier werden<br />
die Flanken sanfter, unter<br />
dem Humus liegen Kalke aus<br />
der wesentlich jüngeren Kreidezeit.<br />
Am kurzen steilen Abstieg<br />
von der Hirschwang zur Bäckenalm,<br />
der anno 1784 dem Pflanzenkundler<br />
Franz von Paula<br />
Schrank ziemlich zu schaffen<br />
machte, für heutige Wanderschuhe<br />
aber kein Problem darstellt,<br />
fallen gelbliche bis rötliche<br />
Gesteine ins Auge. Dieser<br />
Marmor aus stark zusammengepressten<br />
Kalken wurde für<br />
kurze Zeit sogar als Baumaterial<br />
für Kloster Ettal abgebaut.<br />
Während man an den zentralen<br />
und südlichen Gipfeln im<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
also zwischen Gras und Felsen<br />
wechselt, geht es im Nordosten<br />
ganz anders zu. Die Berge<br />
hier, vom weiten dreigipfeligen<br />
Hörnlemassiv über Bad Kohlgrub<br />
und den unscheinbaren<br />
dicht bewaldeten Rehbreinkopf<br />
bis hinüber zum Großen und<br />
Kleinen Aufacker, ragen immerhin<br />
noch bis in über 1.500 Metern<br />
Höhe auf. Doch kein noch<br />
so kleines Felswandl oder -türml<br />
wird man hier finden, dafür<br />
dichten Bergwald und einzelne,<br />
einst von Menschen gerodete<br />
Almflächen. Diese Berge kommen<br />
aus dem Flysch, sind „nur“<br />
150 bis 50 Millionen Jahre alt.<br />
Sie bildeten sich also nicht im<br />
ursprünglichen Urmeer lange<br />
vor der Alpenauffaltung wie<br />
die Kalke, sondern schon wäh-<br />
8
end der Alpenentstehung. Von<br />
den Bergen, die aus dem Meer<br />
wuchsen, flossen Schotter und<br />
Schlamm in einen Tiefseegraben.<br />
Dort verfestigten sie sich<br />
zu Schiefer und Sandsteinen.<br />
Als die Auffaltung weiterging,<br />
wurden schließlich auch diese<br />
Schichten nach oben transportiert<br />
– und bauten Berge wie<br />
Hörnle und Aufacker. Wer hier<br />
unterwegs ist, wird nach regenreichen<br />
Zeiten sumpfige<br />
Senken und zuweilen auch Erdrutsche<br />
finden und stets tief<br />
eingefressene Bachgräben –<br />
denn das Flyschgestein verwittert<br />
schnell.<br />
Auch wenn die große Phase<br />
der Alpenentstehung heute<br />
längst abgeschlossen ist: Die<br />
Berge verändern sich weiterhin.<br />
Noch bis vor rund 10.000<br />
Jahren gaben die Eiszeitgletscher<br />
auch den Ammergauer<br />
Alpen ihren letzten Schliff. Aus<br />
den Seitenarmen der damaligen<br />
großen Gletscher im Loisach-<br />
und Lechtal floss der<br />
Ammergletscher über die Ammergauer<br />
Berge. Seine Eisdecke<br />
ragte bis auf über 1.400<br />
Meter Höhe, darunter wurden<br />
Vom runden Flyschberg-Stierkopf im Hörnlemassiv blickt man auf die<br />
geologisch älteren felsigeren Ammergauer Berge<br />
vor allem die Täler wie das<br />
Ammertal ausgeschliffen. Die<br />
höheren Gipfel aber ragten aus<br />
dem Eismeer heraus, und so<br />
sind viele pittoreske Felstürmchen<br />
aus der Hauptdolomit-<br />
Zeit, etwa am Zahn- und Sonnenberggrat<br />
zwischen Kofel<br />
und Pürschling, nicht vom<br />
Gletscher zermahlen worden.<br />
Den Eiszeiten zu verdanken sind<br />
so geologisch interessante Orte<br />
wie der runde Kessel, der west-<br />
lich von Linderhof und südlich<br />
der Bäckenalm zwischen dem<br />
felsigen Hasentalkopf und Vorderen<br />
Scheinberg eingebettet<br />
ist. Erst schmolzen Gletscher-,<br />
dann alljährlich Schnee- und<br />
Firnreste in diese Senke und<br />
schürften sie zwischen recht<br />
weichen tonhaltigen Kalkgesteinen,<br />
durch die Wasser nur<br />
langsam versickert, tiefer.<br />
Heute ist der Kessel rund<br />
600 Meter breit und bis zu<br />
200 Meter tief! Auch den kleinen<br />
Soilasee unterhalb des<br />
Ettaler Manndl gibt es erst, seit<br />
die letzten Gletscherreste abgeschmolzen<br />
sind. Und seither<br />
wird der Soilasee immer seichter,<br />
er verlandet. In den meisten<br />
Sommern trocknet er inzwischen<br />
ganz aus.<br />
Regnet, schneit und stürmt<br />
es dagegen stark, nagen Felsstürze,<br />
Erdrutsche und Lawinen<br />
jedes Jahr aufs Neue an den<br />
Flanken der Ammergauer Berge.<br />
Wer also in verschiedenen<br />
Jahren und Jahreszeiten aufmerksam<br />
in die Höhe steigt,<br />
wird die Berglandschaft im<br />
Kleinen immer wieder ein bisschen<br />
anders sehen. Der Gipfel<br />
im Großen aber sieht noch aus<br />
wie vor Tausenden, vielleicht<br />
gar Millionen Jahren.<br />
Mehr unter:<br />
www.naturpark-ammergaueralpen.de/Gebirgslandschaft<br />
Hier finden Sie weitere Informationen<br />
zu den Gebirgsketten,<br />
zur Geologie und zu<br />
schönen Wandervorschlägen<br />
im Naturpark.<br />
Der sogenannte Kessel unterhalb des Hasentalkopfs ist einer der geologisch interessantesten Orte in den Ammergauer Alpen<br />
9
© Fotos: Deniz Göcen„<br />
Das<br />
Team Ammertal ”<br />
Pickel treffen auf Steine, Hammer<br />
auf Hölzer, der ausgebesserte<br />
Weg schlängelt sich nun,<br />
gut erkennbar und gegen Erosion<br />
gesichert Richtung Gipfel:<br />
ein Wegebauprojekt des Teams<br />
Ammertal.<br />
Die Sonne brennt, das Heu<br />
duftet, der Hang ist steil. Die<br />
Arbeit mit dem Heurechen in<br />
einem der vielen Biotope des<br />
Naturparks Ammergauer Alpen<br />
erfüllt einen mit Demut, Respekt<br />
und Freude.<br />
Die Motorsägen knattern,<br />
Bäume fallen, das Team arbeitet<br />
Hand in Hand auf einer der<br />
zugewachsenene Almen im<br />
Naturpark Ammergauer Alpen.<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
• Naturschutz auf der Fläche<br />
• Leidenschaft für die Ammergauer<br />
Alpen<br />
• Gemeinsam etwas bewegen<br />
Im Jahr 2021 hat der Naturpark<br />
Ammergauer Alpen mit<br />
ca. 50 freiwilligen Teilnehmern<br />
Wanderwege ausgebessert,<br />
zugewachsene Almen und Ski-<br />
tourenrouten wieder freigestellt<br />
oder Magerrasen gemäht.<br />
Auch für 2022 sind wieder<br />
Projekte des Teams Ammertal<br />
geplant!<br />
Jeder kann dabei sein, wenn<br />
in echter Handarbeit, draußen<br />
in der Natur etwas bewirkt wird<br />
und man am Ende des Tages<br />
erschöpft und zufrieden auf<br />
das Tageswerk blickt (siehe<br />
Kasten unten).<br />
Für eine Anmeldung und<br />
genauere Informationen bitte<br />
mit Naturpark-Rangerin Deniz<br />
Göcen Kontakt aufnehmen:<br />
dg@ammergauer-alpen.de<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 74 67<br />
www.naturpark-ammergaueralpen.de/mitmachen<br />
Der Naturpark e.V. freut sich<br />
auf Ihre Unterstützung!<br />
April 2022<br />
Mai 2022<br />
Juli 2022<br />
August 2022<br />
September 2022<br />
Oktober 2022<br />
Arbeiten im<br />
phänologischen<br />
Garten – Altenau<br />
Wegebau am<br />
Hörnle –<br />
Unterammergau<br />
Wiesmahd am<br />
Leiernhof –<br />
Oberammergau<br />
Wiesmahd eines<br />
Biotops – Ettal<br />
Schwenden<br />
der oberen Alm –<br />
Altenau<br />
Schwenden<br />
der Nebelalm –<br />
Altenau<br />
10
Der Naturpark Ammergauer<br />
Alpen e.V. bedankt sich herzlich<br />
bei seinen Sponsoren und<br />
Partnern für ihr Vertrauen und<br />
die gute Zusammenarbeit. Im<br />
Jahr 2021 konnten u. a. mit dem<br />
LBV, der Privatwaldgemeinschaft<br />
Oberammergau, der BaySF und<br />
dem Kloster Ettal Projekte umgesetzt<br />
werden.<br />
Durch die Bäckerei Aurhammer<br />
aus Oberammergau wurden<br />
die Teilnehmer mit Semmeln<br />
und Brezn, von der Schaukäserei<br />
Ettal mit verschiedenen<br />
Käsen, durch die Metzgerei<br />
Gerold, ebenfalls aus Oberammergau,<br />
mit Wurst, durch die<br />
Solidargemeinschaft Werdenfelser<br />
Land e.V. mit Ernte aus<br />
den Gärten und durch das<br />
Kloster Ettal mit Getränken<br />
versorgt. Dieser regionale Beitrag<br />
ermöglichte den freiwilligen<br />
Helfern eine deftige Brotzeit,<br />
um dann gestärkt weiterarbeiten<br />
zu können. Somit<br />
konnte die Region auch gleich<br />
kulinarisch erlebt werden.<br />
Durch die Ausstattung, u.a.<br />
mit Rechen und Baumscheren,<br />
hat außerdem die Firma Buchwieser<br />
Landtechnik aus Unterammergau,<br />
die Arbeit im Naturpark<br />
erst ermöglicht. Der Sportkleidungshersteller<br />
Ziener stellt<br />
T-Shirts zur Verfügung, die Teil-<br />
nehmer erhalten, wenn sie<br />
mehrmals bei den Projekten<br />
helfen.<br />
Der Naturpark Ammergauer<br />
Alpen e.V. bedankt sich nochmals<br />
herzlichst für die Unterstützung<br />
und Zusammenarbeit!<br />
„ Partner des Naturparks ”<br />
Naturpark und Nationalpark – beide Wort klingen recht ähnlich,<br />
inhaltlich geht es hier aber um zwei völlig unterschiedliche Arten<br />
von Schutzgebieten:<br />
Ziele<br />
Naturpark<br />
• Erhalt der<br />
bäuerlichen<br />
Kulturlandschaft<br />
• Förderung<br />
naturverträglicher<br />
Landnutzung<br />
• Nutzung als<br />
Erholungsraum<br />
• Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Nationalpark<br />
• Schutz der Dynamik<br />
von natürlichen und<br />
naturnahen Lebensgemeinschaften<br />
• Keine wirtschaftsbestimmte<br />
Nutzung,<br />
„Natur Natur sein<br />
lassen“<br />
• Erholungsnutzung,<br />
soweit der Schutzzweck<br />
es zulässt<br />
• Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Forschung<br />
© Deniz Göcen<br />
Solidargemeinschaft<br />
Werdenfelser Land e.V.<br />
Eigentumsverhältnisse<br />
Meist gemischt:<br />
Privat-, Staatsund<br />
Körperschaftsflächen<br />
In Deutschland meist<br />
nur Staatswaldgebiet<br />
Rechtsgrundlage<br />
Bayerisches<br />
Naturschutzgesetz<br />
Art. 15<br />
Bayerisches Naturschutzgesetz<br />
Art. 13<br />
11
„ Unser tierisches Winterrätsel ”<br />
Was machen eigentlich die Tiere bei<br />
uns im Winter? Sie verhalten sich ganz<br />
unterschiedlich, und auch ihre Spuren<br />
sehen im Schnee verschieden aus.<br />
Verbinde die Tierbilder mit ihren<br />
Spuren und der zu ihnen passenden<br />
Infotafel. Was machst du im Winter?<br />
Und wie sehen deine Spuren im<br />
Schnee aus?<br />
„Ich verbringe den<br />
Winter in meinem Ei<br />
und schlüpfe erst<br />
danach“<br />
Der Schneehase<br />
1<br />
• Fellfarbe im Winter schwarz-braun,<br />
im Sommer hellbraun<br />
• Ernährt sich im Winter von Baumrinde,<br />
Baumtrieben und Sträuchern<br />
Alle Fotos © Pixabay<br />
Das Murmeltier<br />
2<br />
• Ende September verkriecht es<br />
sich in seinem Bau und hält bis<br />
zu sieben Monate Winterschlaf<br />
• Der Winterschlaf wird durch die<br />
„innere Uhr“, z. B. durch veränderte<br />
Tageslänge, eingeleitet<br />
3<br />
• Farbe des Fells je nach Jahreszeit:<br />
im Winter ganz weiß, im<br />
Sommer graubraun<br />
• Gräbt Schneehöhlen und lässt<br />
sich einschneien<br />
Die Gämse<br />
4<br />
• Hält keinen Winterschlaf<br />
• Lebt in einem Nest, das<br />
„Kobel“ genannt wird<br />
• Frisst Pilze, Früchte, Samen<br />
und legt Nahrungsvorräte an<br />
Das Eichhörnchen<br />
5<br />
• Lebt oberhalb der Baumgrenze<br />
(1.800 bis 3.000 m)<br />
• Im Winter reinweißes Gefieder<br />
mit schwarzen Streufedern,<br />
ansonsten braun-graues Gefieder<br />
Psst:<br />
Die Auflösung<br />
erfährst du auf<br />
Seite 43<br />
Das Alpenschneehuhn<br />
12
„<br />
Ranger Thomas Weber vor der Tafel mit Informationen zum Wildschutzgebiet<br />
Unsere Tiere im Winter ”<br />
Kostenlose Naturpark-<br />
Führungen<br />
Auch im Winter ist so einiges<br />
los in der Natur! Manche Tiere,<br />
wie das Murmeltier, halten Winterschlaf,<br />
während sich viele<br />
unserer Wildtiere wie Hirsch,<br />
Reh und Gams mit ihren letzten<br />
Reserven durch die kalte<br />
Jahreszeit kämpfen.<br />
Interessierte können an der<br />
Seite der Naturpark-Ranger<br />
das 22.738 Hektar große Areal<br />
durchstreifen. Jede Tour hat<br />
dabei einen eigenen Schwerpunkt:<br />
die herbstlichen Wiesmahdhänge,<br />
Winter auf dem<br />
Hörnle und zu Besuch in den<br />
Wohnzimmern der Wildtiere.<br />
Darüber hinaus geben die<br />
Ranger wichtige Tipps, wie man<br />
sich unterwegs naturverträglich<br />
verhält. Die Ausflüge dauern<br />
maximal vier Stunden und<br />
kommen mit wenig Höhenmetern<br />
aus.<br />
• Details zu den Führungen im<br />
Veranstaltungskalender:<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
veranstaltungen<br />
• Treffpunkt immer um 13 Uhr<br />
• Einfache Wanderungen<br />
zwischen vier und elf km<br />
• Zwischen 0 und 300 Höhenmeter<br />
• Alle Führungen sind gratis<br />
• Bitte an wettergerechte Kleidung,<br />
Regen- und Sonnenschutz,<br />
Getränke und Brotzeit<br />
sowie evtl. an Wanderstöcke<br />
denken<br />
• Teilweise gibt es spezielle<br />
Familienführungen<br />
© Simon Bauer Photography<br />
© Shutterstock © Simon Bauer Photography<br />
13
„ Lernen im Klassenzimmer Naturpark ”<br />
© Grundschule Bad Kohlgrub<br />
Die jungen Naturpark-Entdecker erforschen eine Wiese<br />
als Entdecker auf der Streuwiese,<br />
haben sich selbst am<br />
Torfstich versucht und auf dem<br />
Bauernhof die Kühe gefüttert,<br />
sind in der herbstlichen Hecke<br />
abgetaucht, waren mit dem<br />
Förster im Wald auf Spurensuche<br />
und haben die Vögel in<br />
ihren verschiedenen Lebensräumen<br />
beobachtet.<br />
Auch direkte Auswirkungen<br />
des eigenen Konsumverhaltens<br />
und nachhaltige Handlungsmöglichkeiten<br />
im Alltag können<br />
in den drei bis vier Unterrichtseinheiten<br />
pro Schuljahr<br />
vermittelt werden. Die Schulkinder<br />
werden Botschaften zu<br />
relevanten Themen wie Nachhaltigkeit<br />
und Naturschutz an<br />
Eltern und Großeltern weitertragen<br />
und nehmen damit indirekt<br />
die Rolle von Multiplikatoren<br />
ein.<br />
Eine neue Plakette wird ab sofort<br />
den Eingangsbereich der<br />
Grundschule Bad Bayersoien<br />
schmücken, denn sie darf sich<br />
ab jetzt „Naturpark-Schule“<br />
nennen.<br />
Sie ist die erste Naturpark-<br />
Schule im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen, die dieses bundesweite<br />
Zertifikat vom Verband<br />
Deutscher Naturparke (VDN)<br />
erhält. Die Urkunde und die<br />
Plakette wurden am 21.7.2021<br />
im Rahmen eines Festaktes<br />
mit Landrat Speer, Schulamtsdirektor<br />
Köpf, Bürgermeisterin<br />
Kieweg, Rektorin Weber und<br />
vielen weiteren Ehrengästen<br />
der Schule vom Naturpark-<br />
Vorsitzenden Rödl überreicht.<br />
Ziel ist es, die Schülerinnen<br />
und Schüler für die Einzigartigkeit<br />
ihrer Heimat zu begeistern<br />
und die Themen Natur und Kultur<br />
nachhaltig und langfristig<br />
im Unterricht zu verankern.<br />
Über die gesamte Grundschulzeit<br />
können Wiese, Hecke,<br />
© Maxi Renz<br />
Jeder darf mal ran beim Torfstich<br />
© Maxi Renz<br />
Beim Festakt standen die Kinder mit einem Naturpark-Theaterstück im<br />
Mittelpunkt<br />
Wald, Wasser und Moor ideal<br />
im „Klassenzimmer Naturpark“<br />
auf spannenden Exkursionen<br />
und mit Aktionen „zum Anfassen“<br />
erkundet werden. Dabei<br />
begleiten neben den Rangern<br />
auch Experten wie Landwirte,<br />
Förster, Ornithologen oder<br />
Handwerker die Schulklassen<br />
und geben einen kindgerechten<br />
und erlebnisorientierten<br />
Einblick in ihr Fachgebiet.<br />
Die Bayersoier Kinder waren<br />
mit der Naturpark-Schule schon<br />
Durch das Projekt soll eine<br />
feste, dauerhafte Zusammenarbeit<br />
zwischen Naturpark und<br />
Schule aufgebaut werden, deren<br />
Rahmenbedingungen in einer<br />
Kooperationsvereinbarung<br />
festgelegt sind. Die Schule gewährleistet,<br />
Naturpark- und<br />
Umweltthemen unter Berücksichtigung<br />
des Aspekts „Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung“<br />
regelmäßig im Unterricht<br />
zu verankern.<br />
14
© Yvonne Markl<br />
„<br />
Naturpark Tiroler Lech ”<br />
In jeder Ausgabe<br />
dieses Journals wird<br />
zukünftig ein Schutzgebiet<br />
außerhalb der Ammergauer<br />
Alpen vorgestellt, um einen<br />
Eindruck von der großen Vielfalt<br />
an schützenswerten Landschaftsräumen<br />
zu bekommen.<br />
Entdeckungsreiche Auwaldsafari<br />
© Charly Winkler<br />
Der letzte Wilde<br />
Wildflusslandschaft Tiroler Lech<br />
Wo ein einzigartiger Fluss sich<br />
seinen Weg bahnt, wo noch<br />
Schnarrschrecken und Kreuzkröten<br />
leben, wo Wiesen und<br />
Wälder mit Orchideen und Wildblumen<br />
gefüllt sind, dort liegt<br />
der Naturpark Tiroler Lech.<br />
Der 41,38 km² große Naturpark<br />
ist das größte zusammenhängende<br />
Schutzgebiet im Talbereich<br />
Tirols und grenzt unmittelbar<br />
an den Dauersiedlungs-<br />
und Wirtschaftsraum<br />
der Bevölkerung an. Er befindet<br />
sich im Bezirk Außerfern und<br />
erstreckt sich über 65 km von<br />
Steeg bis Vils.<br />
Der Tiroler Lech ist gemeinsam<br />
mit seinen Seitenzubringern<br />
Naturschutz- und Natura<br />
2000 Gebiet und zählt zu den<br />
letzten naturnah erhaltenen<br />
alpinen Flusstälern Österreichs.<br />
Den Naturpark charakterisiert<br />
© Felix Lassacher<br />
die letzte Wildflusslandschaft<br />
im nördlichen Alpenraum! Hier<br />
befindet sich eine der schönsten<br />
und urtümlichsten Landschaftsräume<br />
der Alpen.<br />
Der Flussuferläufer aus der Familie<br />
der Schnepfenvögel<br />
Das Beständige des Lebensraums<br />
„Wildfluss“ bezeichnet<br />
die stetige Veränderung. Diese<br />
Dynamik schafft spezifische<br />
Lebensräume: ein sich wandelndes<br />
Labyrinth aus Kiesund<br />
Schotterbänken, das Spezifikum<br />
für eine intakte Wildflusslandschaft.<br />
Oder auch die<br />
am Lech angrenzenden Auwaldbereiche.<br />
Sie sind die<br />
„Dschungel Mitteleuropas“,<br />
denn kein anderer Landschaftstyp<br />
ist ähnlich vielfältig und<br />
artenreich.<br />
Alleinstellungsmerkmal und<br />
Besonderheiten:<br />
• Letzte zusammenhängende<br />
Wildflusslandschaft der<br />
Nordalpen<br />
• Freie Gestaltungskraft und<br />
hohe Dynamik des Wassers<br />
• Breites Flussbett mit Sandund<br />
Kiesbänken<br />
• Spezialisierte und gefährdete<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
Mehr:<br />
www.naturpark-tiroler-lech.at<br />
Übrigens:<br />
Der Naturpark Tiroler Lech liegt<br />
nur etwa eine Stunde vom<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
entfernt. Bei einem Tagesausflug<br />
empfiehlt sich der Besuch<br />
des Naturpark-Hauses Klimmbrücke<br />
mit seiner Ausstellung<br />
„Abenteuer Wildfluss“.<br />
www.facebook.com/<br />
naturpark.tiroler.lech/<br />
www.instagram.com/<br />
naturpark.tiroler.lech/<br />
15
Ihre Anreise mit<br />
der Bahn, dem<br />
Auto oder Flugzeug<br />
Eine der wohl aussichtsreichsten<br />
Zugstrecken an den Alpenrand<br />
bietet die Anreise per Bahn<br />
von München mit Umstieg in<br />
die Ammergau-Bahn in Murnau.<br />
Diese Fahrt dauert nur knapp<br />
zwei Stunden. Bahnreisende<br />
aus Richtung Innsbruck nehmen<br />
den Zug über Garmisch-<br />
Partenkirchen bis Oberau. Hier<br />
steigen sie um in die Regionalbusse<br />
Richtung Füssen.<br />
Barrierefreie Bahnsteige<br />
Die Bahnsteige in Bad Kohlgrub,<br />
Saulgrub, Unter- und Oberammergau<br />
sind barrierefrei und<br />
ohne fremde Hilfe erreichbar.<br />
Der Zugang in Altenau ist nur<br />
teilweise barrierefrei möglich.<br />
Aufgrund des Höhenunterschieds<br />
zum Bahnsteig ist der<br />
Bahnhof für Rollstuhlfahrer nur<br />
bedingt geeignet.<br />
Mit dem Pkw sind wir von<br />
München über die A 95 und die<br />
B 23 in ca. einer Stunde zu erreichen.<br />
Aus Norden und Westen<br />
empfiehlt sich die Anreise<br />
über die A 96, Landsberg a. Lech<br />
sowie die B 23. Für Urlauber mit<br />
langem Anreiseweg liegen die<br />
Flughäfen München (130 km),<br />
Innsbruck (75 km) oder Memmingen<br />
(115 km) am nächsten.<br />
Der Münchner Flughafen bietet<br />
davon die besten Weiterreisemöglichkeiten<br />
mit dem ÖPNV.<br />
Kostenfrei mobil<br />
Wir möchten, dass Sie in Ihrem<br />
Urlaub im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen auch ohne eigenes<br />
Auto mobil sind! Übernachtungsgäste<br />
erhalten daher bei<br />
der Anmeldung von den meisten<br />
Gastgebern die „Kur- und<br />
Gästekarte“ im Scheckkartenformat.<br />
Damit sind zahlreiche<br />
Leistungen vergünstigt oder sogar<br />
kostenlos: Im Naturpark und<br />
im Blauen Land fahren Übernachtungsgäste<br />
der beiden Regionen<br />
mit der elektronischen<br />
Gästekarte kostenlos mit dem<br />
Regionalbus und den Zügen der<br />
DB-Regio. Die Gästekarte/Plastikkarte<br />
gilt für den Regionalbus<br />
im gesamten Niederlassungsgebiet<br />
West und für die<br />
Zugstrecke von Oberammergau<br />
nach Murnau sowie zwischen<br />
Garmisch-Partenkirchen und<br />
Uffing.<br />
Die elektronische Gästekarte<br />
gilt entlang des gesamten Alpenrands<br />
– vom Chiemsee im<br />
Osten bis zu den Königschlössern<br />
Neuschwanstein und<br />
Hohenschwangau im Westen,<br />
von Mittenwald im Süden bis<br />
nach Tutzing im Norden. Einen<br />
Überblick über alle Mobilitätsangebote<br />
inkl.<br />
Fahrplänen und<br />
Streckennetz<br />
bekommen Sie<br />
unter:<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
Nachhaltig-und-mobil<br />
Einige unserer Gastgeber sind<br />
„KönigsCard“-Partnerbetriebe<br />
Bei diesen erhalten Sie statt<br />
der „Gästekarte“ die „Königs-<br />
Card“ – ebenfalls eine Plastikkarte,<br />
die weitere Gratisleistungen<br />
beinhaltet. Beide Karten<br />
werden für Sie ohne Kosten bei<br />
den Gastgebern ausgegeben<br />
und sind käuflich nicht zu erwerben.<br />
Mit der KönigsCard,<br />
die während Ihres Aufenthalts<br />
auch am An- und Abreisetag<br />
gültig ist (Anreisetag ab 12 Uhr<br />
und am Abreisetag bis 12 Uhr),<br />
können über 200 Freizeitangebote<br />
in den Regionen Allgäu,<br />
Tirol und Oberbayern gratis genutzt<br />
werden. Sie können aus<br />
verschiedenen Kategorien Ihre<br />
Wunschaktivitäten wählen:<br />
• Seilbahnen und Lifte<br />
• Bäder und Badeseen<br />
• Museen und Kultur<br />
• Freizeit- und Naturerlebnis<br />
• Sport und<br />
Wandern<br />
• Kinder- und<br />
Familienprogramm<br />
Fahrtziel<br />
Natur<br />
23 ausgewählte<br />
Regionen<br />
dürfen sich<br />
„Fahrtziel Natur“<br />
nennen.<br />
Dahinter verbirgt<br />
sich eine<br />
Kooperation<br />
von BUND,<br />
NABU, VCD<br />
und der Deutschen<br />
Bahn,<br />
die für umweltfreundliche<br />
Mobilität<br />
und nachhaltigen<br />
Naturtourismus<br />
steht.<br />
Die Mitgliedschaft<br />
des<br />
Naturparks<br />
Ammergauer<br />
Alpen im Kreis<br />
der Fahrtziel-<br />
Natur-Partner darf man ohne<br />
Übertreibung als Ritterschlag<br />
werten, denn sie bescheinigt<br />
der Region hohes Engagement<br />
bei der Entwicklung von<br />
Angeboten zur nachhaltigen<br />
Mobilität. Ziel von Fahrtziel<br />
Natur ist es, u.a. den touristischen<br />
Verkehr in sensiblen<br />
Naturräumen vom privaten<br />
Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel<br />
zu verlagern.<br />
2020 wurde der Naturpark<br />
Ammergauer Alpen mit dem<br />
„Fahrtziel Natur-Award“ ausgezeichnet:<br />
Ausschlaggebend<br />
war das kontinuierlich erweiterte<br />
Mobilitätsangebot, das<br />
Urlaubern die kostenlose<br />
Nutzung von Bus und Bahn im<br />
weiten Umkreis ermöglicht.<br />
Ausgezeichnet für nachhaltige Mobilität<br />
16
„ E-Carsharing<br />
für die Naturparkregion ”<br />
Weil wir unsere Heimat lieben –<br />
endlich umweltfreundliche,<br />
CO2-freie Mobilität.<br />
Einfach anmelden, einsteigen und<br />
losfahren – ohne Fixkosten und<br />
ohne Kaution:<br />
Profil anlegen<br />
unter https://ammer-loisachenergie.moqo.de<br />
MOQO-App laden<br />
im App-Store oder bei<br />
Google Play<br />
Führerschein validieren<br />
Bequem online per PostID<br />
oder in allen Tourist Informationen<br />
der Naturparkregion.<br />
Die Mitarbeiter der Tourist<br />
Informationen unterstützen<br />
Sie gerne bei der Anmeldung.<br />
ab<br />
4,90 E<br />
pro Std.<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Losfahren<br />
Falls nötig ist unser Kundenservice<br />
rund um die Uhr für<br />
Sie da: +49 (0) 241-95 78 83 66<br />
Gäste mit KönigsCard können die Fahrzeuge<br />
einmal während ihres Aufenthalts drei Stunden<br />
lang (mit 60 Frei-Kilometern) kostenlos fahren!<br />
Weil wir UNSERE HEIMAT lieben:<br />
Endlich günstiger Ökostrom und CO 2<br />
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17
„ Nachhaltiger ans Ziel kommen -<br />
neue Busanreise in den Naturpark ”<br />
© Solveig Eichner für Alpenverein München und Oberland<br />
Der DAV-Bergbus im Graswangtal<br />
Seit Juni 2021 fährt der Bergbus<br />
des Alpenvereins München<br />
& Oberland jeden Sonntag auf<br />
zwei Routen von München in<br />
den Naturpark Ammergauer<br />
Alpen.<br />
Mit diesem Angebot erhalten<br />
Bergsportaktive und Erholungssuchende<br />
eine nachhaltige,<br />
umweltfreundliche<br />
Alternative zur individuellen<br />
Anreise, was zur Entlastung<br />
der Verkehrs- und Parkplatzsituation<br />
beiträgt.<br />
Zur bisherigen Pilotphase, die<br />
bis Ende Oktober verlängert<br />
wurde, lässt sich ein durchweg<br />
positives Fazit ziehen: Auch<br />
wenn das Wetter oftmals nicht<br />
mitspielen wollte, gab es an<br />
den schöneren Wochenenden<br />
eine sehr gute Auslastung des<br />
Busses. Im Vergleich zu anderen<br />
neuen Angeboten war die<br />
Auslastung sogar überdurchschnittlich!<br />
Die Fahrgastzahlen<br />
weisen eine steigende Tendenz<br />
auf, und immer mehr Münchner<br />
nutzen den Bergbus für ihre Anreise<br />
in den Naturpark.<br />
Außerdem konnte der Bus<br />
auch als kostenloser Shuttle<br />
ins Graswangtal eingesetzt<br />
werden. Von dort starten viele<br />
Bergtouren in die Ammergauer<br />
Alpen, die mit diesem Angebot<br />
bequem ohne eigenen Pkw erreicht<br />
werden konnten. Sowohl<br />
Dies sind die derzeitigen Haltestellen im Naturpark<br />
Ammergauer Alpen (auf zwei Routen):<br />
• Bad Kohlgrub – Hörnle Schwebebahn<br />
• Unterammergau – Scherenau<br />
• Unterammergau – Parkplatz Pürschling<br />
• Oberammergau – Kolbensesselbahn<br />
• Oberammergau Laber Bergbahn<br />
• Ettal Kloster<br />
• Ettal – Ettaler Mühle<br />
• Ettal – Graswang<br />
• Schloss Linderhof<br />
• Parkplatz Sägertal<br />
• Parkplatz Stock<br />
(Scheinberg)<br />
© Solveig Eichner<br />
das Feedback von den Nutzern<br />
des Busses als auch von den<br />
Naturpark-Gemeinden ist überwiegend<br />
positiv, einige Verbesserungsvorschläge<br />
konnten<br />
bereits umgesetzt werden.<br />
Für die weitere Verstetigung<br />
sind jedoch vor allem finanzielle<br />
Hürden zu stemmen. Laufend<br />
wird versucht, durch Verbesserung<br />
und Anpassung noch<br />
mehr Bergsport- und Naturliebhaber<br />
für die Nutzung des<br />
Bergbusses als Anreiseform<br />
zu gewinnen. Alle Verantwortlichen<br />
hoffen auf das Weiterbestehen<br />
des Münchner Bergbusses<br />
und freuen sich auf die<br />
Zukunft des Projekts.<br />
Detaillierte Informationen zu<br />
den Routen und Abfahrtszeiten<br />
finden Sie auf der Website des<br />
Alpenvereins<br />
München &<br />
Oberland:<br />
18
„ Meine Lieblingstour ”<br />
© Florian Leischer<br />
Was für ein steiler Zahn! Die<br />
felsigzackige Gipfelspitze, die<br />
sich hoch über Oberammergau<br />
in den Winterhimmel streckt.<br />
Klaus Pukall stellt seine Lieblingstour<br />
vor.<br />
Der beeindruckende Felszacken<br />
hat es mir einfach angetan.<br />
Gerade in den Wintermonaten<br />
findet man mich regelmäßig<br />
bei der kurzweiligen<br />
Skitour in Richtung Zahn.<br />
Die aussichtsreiche Tour vereint<br />
die Vorteile aus Piste und<br />
freiem Gelände. Im Winter ist<br />
der Pistenteil durch die Beschneiung<br />
sehr schneesicher,<br />
im oberen Teil ist nach Neuschneefällen<br />
Powdergaudi pur<br />
angesagt.<br />
Gestartet wird an der Talstation<br />
der Kolbensesselbahn.<br />
Die ausgeschilderte Skitourenroute<br />
am Rande der Skipiste<br />
führt hinauf zur Kolbensattelhütte.<br />
Wer Kondition hat, sich<br />
in Lawinenkunde auskennt und<br />
seine Skier wirklich beherrscht,<br />
verschiebt die Einkehr noch<br />
um eine knappe Stunde. Denn<br />
so lange braucht man für die<br />
300 Höhenmeter hinauf zum<br />
steilen „Zahn“ oder seinen<br />
etwas höheren Nebengipfeln.<br />
Oben angekommen wird man<br />
mit wilder Bergwelt und genialer<br />
Aussicht belohnt. Der Blick<br />
auf Zugspitze, Estergebirge,<br />
Ammergauer Alpen und bis<br />
hinein ins Graswangtal ist fantastisch.<br />
Wem Aussicht und<br />
Powderspaß als Belohnung<br />
nicht reichen, dem kann ich<br />
einen Einkehrschwung auf der<br />
Kolbensattelhütte ans Herz<br />
legen.<br />
An den steilen Gipfelhängen<br />
finde ich häufig noch eine schöne<br />
freie Spur um verschneite<br />
Fichten und Latschen herum,<br />
danach geht es durch eine<br />
felsige Engstelle und über die<br />
Buckelpiste am Stockhang in<br />
Slalomschwüngen zurück bis<br />
zur Kolbensattelhütte und anschließend<br />
über die Skipiste zu<br />
Tal.<br />
Auch im Sommer kann man<br />
von der beliebten Bergtour<br />
„Über Zahn und Sonnenberg<br />
zum Pürschling“ einen Abstecher<br />
in Richtung Zahn unternehmen.<br />
Aber Achtung! Auf<br />
dem gesamten Weg sind Erfahrung,<br />
Trittsicherheit und<br />
Schwindelfreiheit Grundvoraussetzung.<br />
Es gibt drahtseilgesicherte<br />
Passagen und kurze,<br />
einfache Kletterstellen, wo<br />
man die Hände aus der Hosentasche<br />
nehmen muss.<br />
Tipp: An der Kolbensattelhütte<br />
werden regelmäßig Skitourenabende<br />
angeboten, so<br />
kann man auch mal später unterwegs<br />
sein, das sollte man<br />
sich bei allen anderen Skitouren<br />
ins Naturschutzgebiet<br />
Ammergebirge (Kreuzspitze,<br />
Scheinbergspitze oder Teufelstättkopf)<br />
sparen, da die Wildtiere<br />
– z. B. Gams, Birk- und<br />
Auerwild – die Dämmerungszeit<br />
gerne zur ungestörten<br />
Nahrungsaufnahme nutzen.<br />
Nutzen Sie diesen QR-Code zur<br />
ausführlichen Tourenbeschreibung:<br />
ZUR PERSON<br />
Klaus Pukall ist seit drei Jahren<br />
Naturpark-Koordinator und<br />
bereits seit 21 Jahren Wissenschaftler<br />
am Lehrstuhl für<br />
Wald- und Umweltpolitik der<br />
Technischen Universität München.<br />
Da er blumen- und bergbegeistert<br />
ist, wohnt er nun<br />
auch in Oberammergau und<br />
verbringt viel Zeit mit seiner<br />
Tochter beim Schwimmen im<br />
WellenBerg, beim Biberbeobachten<br />
an der Ammer, beim<br />
Pflanzenbestimmen an den<br />
Wiesmahdhängen und beim<br />
Müllsammeln im Weidmoos.<br />
© Simon Bauer Photography<br />
19
„ Sechs Richtige ”<br />
1 Ettal – Graswang – Linderhof<br />
Wie an einer Perlenschnur aufgereiht liegt Ettal mit seinen Ortsteilen<br />
Graswang und Linderhof. Bereits 1330 hat das romantisch<br />
gelegene „e-tal“ Kaiser Ludwig den Bayern dazu bewogen, hier<br />
ein Kloster zu stiften, eingerahmt von Bergen und Wäldern inmitten<br />
des Naturparks Ammergauer Alpen.<br />
Auch König Ludwig II. von Bayern hat den Zauber und die Ursprünglichkeit<br />
des Graswangtals erkannt und hier seine „Sehnsucht<br />
nach dem Paradies“ mit Schloss Linderhof und seinen Parkanlagen<br />
verwirklicht.<br />
2 Oberammergau<br />
Seine Bekanntheit verdankt Oberammergau sicher drei Aspekten:<br />
der traditionsreichen Holzschnitzkunst, den Lüftlmalereien an den<br />
Häuserfassaden und den – seit fast vier Jahrhunderten kontinuierlich<br />
aufgeführten – Passionsspielen. Der Ort am Fuße des Hausbergs<br />
Kofel bietet nicht nur hochkarätige Kultur, sondern auch eine<br />
vielfältige Infrastruktur. Von Freizeitaktivitäten wie dem Erlebnisbad<br />
WellenBerg, zwei Bergbahnen, einem Museum, bis zum<br />
breit aufgestellten Einzelhandel – nicht nur für Gäste, auch für<br />
Einheimische – ist der Ort das lebendige Zentrum des Ammertals.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
© Sebastian Schrank<br />
3 Unterammergau<br />
Kunstvoll bemalte Bauernhäuser prägen das Ortsbild. Dank zahlloser<br />
Aktivitäten, wie einem Ausflug zum Erlebnisberg Steckenberg,<br />
ist das Dorf besonders für einen Familienurlaub geeignet.<br />
Unterammergau war über Jahrhunderte geprägt durch das alte<br />
Handwerk der Wetzsteinmacherei: Eine kleine Wanderung durch<br />
die Schleifmühlklamm, in der früher die rund 50 Wetzsteinmühlen<br />
standen und heute wieder eine Schaumühle betrieben wird, gehört<br />
daher zum Pflichtprogramm.<br />
5 Bad Kohlgrub<br />
2021 feiert Bad Kohlgrub ein besonderes Jubiläum: Seit 150 Jahren<br />
trägt Kohlgrub den Zusatz Bad und ist ein anerkanntes Heilbad.<br />
Kennenlernen kann man das Naturheilmittel bei Anwendungen<br />
wie Moorbädern und Moorpackungen oder auch in der Natur, z.B.<br />
am Moorlehrpfad. Bis heute wird das alpine Bergkiefernhochmoor<br />
vor Ort abgebaut und nach seiner Nutzung renaturiert. Der Moorkurort<br />
mit seinen zahlreichen Weilern verteilt sich über mehrere<br />
Höhenlagen: von den Ausläufern des Murnauer Mooses auf 650 m<br />
bis zum Gipfel des Hinteren Hörnles auf 1.548 m.<br />
4 Saulgrub – Altenau – Wurmansau<br />
Eingebettet in den Naturpark Ammergauer Alpen liegt die Gemeinde<br />
Saulgrub mit seinen Ortsteilen Altenau und Wurmansau.<br />
Hier verbinden sich Kulturgüter wie die rund 2.000 Jahre alte<br />
Römerstraße mit Naturschönheiten wie dem Ammerdurchbruch<br />
Scheibum, dem Panoramablick vom Wetzsteinrücken oder den<br />
Ammerschleifen.<br />
In den gemütlichen Dörfern erlebt man noch bayerische Lebensfreude<br />
und typisch alpenländische Herzlichkeit.<br />
6 Bad Bayersoien<br />
Am Eingangstor des Naturparks Ammergauer Alpen liegt eingebettet<br />
in die Voralpenlandschaft der Kur- und Ferienort Bad Bayersoien.<br />
Das junge Moorheilbad ist der einzige Ort im Ammertal<br />
mit einem traumhaften See. Er speist sich aus dem umliegenden<br />
Moor, aus dem auch das örtliche Naturheilmittel gewonnen wird.<br />
Rund um den Soier See gibt es u. a. einen Naturlehrpfad, ein Moortretbecken<br />
und einen Barfußparcours. Im Kurort gibt es vom kleinen<br />
Sonnenuhren-Park bis zum Museum im Bierlinghaus allerhand<br />
zu entdecken.<br />
20
„ Winterträume in Murnau ”<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Rund um den malerischen<br />
Staffelsee laden Einkaufsbummel,<br />
Wander- und Sinneswege<br />
dazu ein, sich das bayerische<br />
Voralpenidyll zu erlaufen<br />
und in kunstvolle Welten<br />
einzutauchen.<br />
Im Bilderbuch-Städtchen Murnau<br />
mit seiner malerischen<br />
Landschaft geraten Romantiker<br />
besonders in der Adventszeit<br />
ins Schwärmen. Dann sind die<br />
denkmalgeschützten Häuserfassaden<br />
und die Fußgängerzone<br />
besonders liebevoll geschmückt.<br />
Wer auf der Suche<br />
nach außergewöhnlichen Geschenken<br />
ist, findet diese im<br />
Ober- und Untermarkt in einem<br />
der vielen inhabergeführten<br />
Geschäfte. Individuell, ideenreich,<br />
persönlich – die Liebe fürs<br />
Schöne und Besondere zieht<br />
sich wie ein roter Faden durch<br />
Murnau. Bitte eintreten! Anschließend<br />
locken die gemütlichen<br />
Cafés. Tipps zum Aufwärmen<br />
zwischendurch gibt<br />
es reichlich. Harmonie trifft<br />
auf Herzlichkeit, Tradition auf<br />
Innovation, gehen Sie auf Entdeckungstour<br />
und genießen<br />
Sie mit allen Sinnen.<br />
gestärkt, geht die Genuss-Tour<br />
auf idyllischen und panoramareichen<br />
Wanderwegen weiter.<br />
Spektakuläre Ausblicke auf das<br />
Gebirge bietet der 20 km lange<br />
„Staffelsee-Rundweg“. Die imposanten<br />
Gipfel scheinen zum<br />
Greifen nah, gefrorene Schilfgräser<br />
funkeln im Sonnenlicht,<br />
die Haubentaucher spazieren<br />
auf dem Eis, und am Ufer entdeckt<br />
man die Spuren des Wilds<br />
im Schnee.<br />
Auf den Spuren des Königs –<br />
Der Königsweg<br />
Im Herzen von Murnau betrachten<br />
Sie das älteste Denkmal –<br />
König Ludwigs II. Die Skulptur<br />
aus Carrara-Marmor, die den<br />
berühmtesten Wittelsbacher<br />
flankiert von zwei Löwen zeigt,<br />
ist die erste von 17 Stationen<br />
des Natur- und Waldlehrpfads<br />
„Königsweg“. Dieser schlängelt<br />
sich über vier km durch den Ort,<br />
über die Ludwigshöhe, führt<br />
bis zum Staffelsee und endet<br />
nach eineinhalb Stunden Wanderung<br />
wieder am „Kini“-Denkmal.<br />
Genießen Sie beeindruckende<br />
Ausblicke übers Moor<br />
bis in die Alpen und gewinnen<br />
dank der Erklär-Tafeln und Info-<br />
Pavillons auch tiefere Einblicke<br />
in Murnaus Historie.<br />
Moos-Rundweg<br />
Am Rande von Murnau wartet<br />
eine weitere Naturschönheit<br />
darauf, entdeckt zu werden.<br />
Warm eingepackt geht´s auf<br />
ins Murnauer Moos. Das größte<br />
intakte Alpenrandmoor in Mitteleuropa<br />
lässt sich bei einer<br />
gemütlichen Wanderung von<br />
zwölf km innerhalb von drei<br />
Stunden umrunden. Die herr-<br />
liche Winterwanderung verläuft<br />
an glitzernden Streuwiesen<br />
und angefrorenen Bachläufen<br />
entlang – den Blick immer auf<br />
die tief verschneiten Gipfel<br />
gerichtet.<br />
Im größten zusammenhängenden<br />
Moorgebiet Mitteleuropas<br />
herrscht noch eine<br />
Ursprünglichkeit der Pflanzenund<br />
Tierwelt, die es sonst fast<br />
nirgends mehr gibt, und kaum<br />
eine Tour im Blauen Land bietet<br />
mehr Einblicke in eine intakte<br />
Natur wie der beliebte<br />
„Moos-Rundweg“.<br />
Kunstspaziergang<br />
Kunstinteressierte wandeln dagegen<br />
über den Themenweg<br />
„Kunstspaziergang“ durchs<br />
winterliche Murnau, in dem<br />
sich die Künstlervereinigung<br />
„Der Blaue Reiter“ gründete.<br />
Wo thront das prächtige<br />
Schloss, das Kandinsky einst<br />
auf Leinwand verewigte?<br />
Eine Broschüre leitet über den<br />
drei km langen Rundweg zu<br />
Sehenswürdigkeiten wie dem<br />
Münter-Haus, der St. Nikolaus<br />
Kirche und dem Schlosshof.<br />
Letzteren stellte Kandinsky auf<br />
seinem Gemälde „Schloßhof 1“<br />
dar – das Original hängt in der<br />
Moskauer Tretjakow-Galerie.<br />
An den insgesamt neun Stationen<br />
zeigen Schautafeln die<br />
Kunstwerke an den Originalmalplätzen<br />
mit Blick auf das<br />
Bild-Motiv. Zudem werden interessante<br />
Informationen rund<br />
um die Maler vermittelt.<br />
Infos und Flyer zu Genuss, den<br />
beschriebenen Wanderungen<br />
und der Region:<br />
Tourist Information Murnau<br />
Untermarkt 13<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel. +49 (0) 8841/476-240<br />
touristinfo@murnau.de<br />
www.murnau.de<br />
Wandern im Blauen Land<br />
Mit Kaffee und Kuchen frisch<br />
© Beni Hackl<br />
21
© Mercuryo1968<br />
„ Der König-Ludwig-Lauf: Tradition –<br />
Wer sich mit<br />
Langlauf im<br />
Naturpark<br />
beschäftigt<br />
kommt am<br />
König-Ludwig-Lauf<br />
nicht vorbei.<br />
Für alle Beteiligten gehört<br />
er einfach zu einem gelungenen<br />
Winter im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen dazu. Aber<br />
auch für Außenstehende bietet<br />
sich ein beeindruckendes<br />
Schauspiel, wenn sich Tausende<br />
Läufer auf den Weg von<br />
Ettal durch das Graswangtal,<br />
vorbei am Schloss Linderhof,<br />
in Richtung Ziel nach Oberammergau<br />
machen.<br />
Wir haben uns mit Marc<br />
Schauberger, seines Zeichens<br />
erster Vorstand beim König-<br />
Ludwig-Lauf e.V., über das<br />
Phänomen „Luggi Lauf“ (so<br />
nennen den Lauf die Einheimischen)<br />
unterhalten und versucht,<br />
der Geschichte sowie<br />
der Bedeutung des Laufs auf<br />
den Grund zu gehen.<br />
Der Luggi-Lauf hat sich zu<br />
einer echten Tradition entwickelt<br />
und wird heute in einem<br />
Atemzug mit weltbekannten<br />
Kulturgütern wie den Oberammergauer<br />
Passionsspielen und<br />
der Schnitzkunst genannt.<br />
Um ein Event dieser Größenordnung<br />
durchführen zu können,<br />
sind rund 400 freiwillige<br />
Helfer nötig. „Teilweise kommen<br />
sie jedes Jahr aus ganz<br />
Bayern, und es entstehen richtige<br />
Freundschaften unter ihnen<br />
– das ist schon besonders “,<br />
© König-Ludwig-Lauf<br />
22
Großereignis – Gemeinschaftsleistung ”<br />
erzählt uns Marc. Immer wieder<br />
betont er:<br />
„Es geht nur gemeinsam, ohne<br />
den Zusammenhalt und die Unterstützung<br />
vieler verschiedener<br />
Vereine, Gemeinden und<br />
Ehrenamtlicher kann ein solches<br />
Event nicht gestemmt werden.<br />
Unsere Vorgänger als „Vorstände<br />
des Laufs“, insbesondere<br />
Hans Reicherl, haben hier hervorragende<br />
Arbeit geleistet<br />
und sehr gute Strukturen geschaffen<br />
und aufgebaut.“<br />
Rund 3.600 Langläufer haben<br />
beim letzten Lauf teilgenommen.<br />
Da ist der Aufwand schon<br />
enorm.<br />
Doch erst mal zurück<br />
zum Anfang<br />
An einem Stammtisch in Oberammergau<br />
wurde die Idee geboren<br />
– und schon am 17. März<br />
1968 fand der erste Lauf statt.<br />
Damals waren noch 90 Kilometer<br />
zurückzulegen, erst in<br />
den 1980er-Jahren wurde der<br />
König-Ludwig-Lauf auf 21 oder<br />
50 Kilometer gekürzt. Das hatte<br />
einen pragmatischen Grund:<br />
die Schneesicherheit. Seitdem<br />
werden Strecken über 50 km<br />
und 21 km jeweils in klassischer<br />
(Sonntag) und Skating (Samstag)<br />
angeboten sowie der sogenannte<br />
„Mini Kini“ über sechs<br />
und vier km für Kinder zwischen<br />
sechs und 14 Jahren.<br />
Eine top präparierte Loipe<br />
zur Verfügung zu stellen, die<br />
den tausenden Läufern standhält,<br />
war sowohl in den Anfangsjahren<br />
als auch heute eine<br />
große Herausforderung.<br />
„90 Kilometer Loipe spuren,<br />
mit Bahnschienen, auf denen<br />
Helfer standen und die an einem<br />
Schlitten befestigt wurden,<br />
das kann man sich heute<br />
kaum noch vorstellen“, meint<br />
Marc.<br />
Während es früher allein<br />
schon am modernen Spurgerät<br />
fehlte, stiegen mit den technischen<br />
Möglichkeiten die Ansprüche<br />
der Teilnehmer (und<br />
der Veranstalter an sich selbst).<br />
© König-Ludwig-Lauf<br />
23
© König-Ludwig-Lauf<br />
„Selbst mit den heutigen<br />
Spurgeräten ist es eine echte<br />
Leistung, die 50 Kilometer Loipen<br />
in den gewünschten Zustand<br />
zu bringen. Man muss<br />
sich vorstellen, dass im Vergleich<br />
eine Loipe im Weltcup<br />
meist nur sieben bis zehn Kilometer<br />
lang ist und mehrmals<br />
gelaufen wird. Bei uns müssen<br />
50 Kilometer vorbereitet werden,<br />
da gibt es immer wieder<br />
Stellen, die einem Kopfzerbrechen<br />
bereiten. Unser Anspruch<br />
ist es, eine sehr gut präparierte<br />
Loipe vom ersten bis zum letzten<br />
Kilometer, für alle Teilnehmer,<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
und ich denke, das gelingt uns<br />
sehr gut“, fügt Marc an und<br />
denkt dabei an die aufwendige<br />
Arbeit der Loipenfahrer.<br />
Der Lauf hat schnell an Bekanntheit<br />
gewonnen, und echte<br />
Berühmtheiten der Szene haben<br />
auch teilgenommen. „1974<br />
gewann der Finne Pauli Siitonnen<br />
(der Vater des Skatings<br />
„Siitonen Schritt“) nach einer<br />
bis 4.00 Uhr durchzechten<br />
Nacht den König-Ludwig-Lauf<br />
über 90 Kilometer in einer Zeit<br />
von 04:05:06“, erzählt uns<br />
Marc und fügt hinzu: „Es gibt<br />
schon die verrücktesten Geschichten<br />
rund um den Lauf.“<br />
Neben der durchzechten<br />
Nacht von Pauli Siitonen – er<br />
gewann den Lauf übrigens<br />
sechsmal – erinnert sich Marc<br />
an eine weitere verrückte Anekdote:<br />
„Ein Teilnehmer kam erst<br />
in Oberammergau an, als es<br />
schon dunkel war. Im Ziel wartete<br />
seine besorgte Mutter, und<br />
es startete eine große Suchaktion.<br />
Wie sich herausstellte,<br />
hat der Mann unterwegs kurzerhand<br />
einen ausführlichen<br />
Einkehrschwung eingelegt.“<br />
Geschichten wie diese zeigen,<br />
wie besonders der Luggi-Lauf<br />
ist. Jedes Jahr treffen sich hier<br />
Langläufer jeden Alters, jeden<br />
Könnens und jeder Nation, um<br />
gemeinsam in die Loipen zu<br />
gehen. Der oder die eine mehr,<br />
der oder die andere weniger<br />
sportlich ambitioniert. Dies<br />
zeichnet den Lauf aus, es ist<br />
ein Event-Wochenende für alle,<br />
die sich für den Langlaufsport<br />
begeistern.<br />
Für die sportlich ambitionierten<br />
Läufer ein bedeutendes<br />
Jahr in der Geschichte des Laufs<br />
dürfte 1978 gewesen sein. In<br />
diesem Jahr war der König-<br />
Ludwig-Lauf, neben dem Vasalauf<br />
und dem Marcialonga einer<br />
der Gründungsväter des Worldloppets<br />
(dies ist der Zusammenschluss<br />
der 20 größten Skimarathonveranstaltungen,<br />
pro Land<br />
ist nur ein Mitglied erlaubt).<br />
Dem Worldloppet-Status verdankt<br />
der Lauf seine internationale<br />
Bekanntheit, aus diesem<br />
Grund reisen sehr viele Läufer<br />
aus dem Ausland an. „Somit<br />
hat der Lauf sicherlich auch<br />
große touristische Relevanz.<br />
Ca. 10.500 Übernachtungen<br />
und damit ca. 1.400.000 Euro<br />
Wertschöpfung am Wochenende<br />
des Laufs können sich<br />
sehen lassen“, fügt Marc an.<br />
Die Zahlen sind belegbar durch<br />
eine, von der Gemeinde Oberammergau<br />
in Auftrag gegebenen,<br />
Studie. Diese wurde 2019<br />
mit einer Umfrage unter den<br />
Teilnehmern deckungsgleich<br />
bestätigt.<br />
Eine große Änderung im<br />
Rahmen des Luggi-Laufs gab<br />
es 1980. Heute selbstverständlich,<br />
damals ein echter Meilenstein,<br />
der König-Ludwig-Lauf<br />
und der Vasalauf beschlossen<br />
gemeinsam, Frauen für den<br />
Start zuzulassen. „Das zeigt,<br />
dass sich der Lauf über die Jahre<br />
immer weiterentwickelt hat<br />
und weiterentwickeln muss,<br />
um zukunftsfähig zu sein“, so<br />
Marc.<br />
Um die Zukunft des Events<br />
zu sichern und bereits Kinder<br />
für den Sport zu begeistern,<br />
hat man sich neben dem Mini-<br />
Kini eine weitere Aktion ausgedacht.<br />
Gemeinsam mit dem<br />
DSV-Nachwuchsprojekt sind<br />
Schülerinnen und Schüler ( Jahrgangsstufen<br />
der Klassen 1–3)<br />
eingeladen, um eine außergewöhnliche<br />
Sportstunde zu erleben.<br />
Gemeinsam mit dem<br />
früheren, zweimaligen Weltcup-Gesamtsieger<br />
Tobias Angerer<br />
wird den Jugendlichen<br />
das Langlaufen in vielen Mitmach-Aktionen<br />
nähergebracht.<br />
Die Anmeldung erfolgt bis<br />
1.1.2022 durch Schule oder Leh-<br />
© König-Ludwig-Lauf<br />
24
er unter www.koenig-ludwiglauf.com/schule.<br />
Auch der Betriebssport steht<br />
im Fokus. Durch die Aktion „Unser<br />
Chef zahlt“ wird ein Beitrag<br />
zur Gesundheitsförderung innerhalb<br />
von Betrieben geleistet.<br />
Im Rahmen der Wertung können<br />
Teams attraktive Preise<br />
für ihre Betriebe gewinnen.<br />
Die Verantwortlichen sind immer<br />
auf der Suche nach neuen<br />
Ideen und Möglichkeiten, damit<br />
der Lauf auch in den kommenden<br />
Jahren nichts von seiner<br />
Faszination verliert – denn eines<br />
ist klar: Ein Winter ohne<br />
Luggi-Lauf ist für viele im Naturpark<br />
nicht vorstellbar.<br />
Zum Abschluss unseres Gesprächs<br />
hebt Marc noch mal<br />
hervor: „Das Gemeinschaftsgefühl,<br />
ob bei Helfern oder<br />
Läufern, die Leistung der Freiwilligen<br />
und die Bereitschaft<br />
der Vereine zu unterstützen,<br />
das ist der Luggi-Lauf und das<br />
zeichnet diesen Volkslauf aus.“<br />
Wir schließen uns diesem<br />
Schlusswort an, also in diesem<br />
Sinne – packen wir's an!<br />
mein, die ihr immer wieder<br />
gestellt bekommt?<br />
Seppi Pongratz: Da gibt es tatsächlich<br />
ähnliche Fragen. Zum<br />
Beispiel: Wann wird gespurt?<br />
Warum ist noch nicht gespurt<br />
bzw. nicht mehr gespurt?<br />
Grundsätzlich kann ab Mitte<br />
November eine Loipenpräparierung<br />
stattfinden. Für den Beginn<br />
der Saison gibt es keinen<br />
fixen Termin, da dieser von den<br />
Naturschneeverhältnissen abhängig<br />
ist. Um mit der Grundpräparierung<br />
starten zu können<br />
ist nicht allein die Schneehöhe,<br />
sondern vielmehr die Schneequalität<br />
(Schneedichte) entscheidend.<br />
15 cm Pulverschnee<br />
machen zwar ein schönes Landschaftsbild,<br />
reichen aber nicht<br />
wirklich für eine Grundpräparierung,<br />
da zu Beginn der Saison<br />
viele kritische Bereiche<br />
chen, wird der Präparierstart<br />
mit dem Vertreter der Landwirte<br />
abgestimmt. Für das Saisonende<br />
gibt es keinen festgeschriebenen<br />
Termin. Um das Wachstum<br />
auf den Feldern nicht negativ<br />
zu beeinflussen, wird aber ab<br />
ca. Mitte März abgesprochen,<br />
ob weiter präpariert oder die<br />
Saison beendet wird.<br />
Wie läuft die Loipenpräparierung<br />
ab und was sind die<br />
größten Herausforderungen?<br />
Seppi Pongratz: Für die Loipenpräparierung<br />
gibt es verschiedene<br />
technische Möglichkeiten.<br />
So steht dem Loipen-Team<br />
(Thomas Marka und Bernhard<br />
Benedikt) zum Beispiel für eine<br />
äußerst schonende Präparation<br />
ein Skidoo mit Nachläufer<br />
und zur intensiven Präparation<br />
eine Loipenmaschine mit Front-<br />
de in weiterer Folge ein schnelleres<br />
Abschmelzen des Schneegrundstocks<br />
bewirken.<br />
Die größten Herausforderungen<br />
sind zum einen starker<br />
Schneefall, da die Sicht schlecht<br />
und somit das Erkennen der<br />
vorhandenen Spur schwierig<br />
wird. Zum anderen bereiten<br />
uns schnell fallende Temperaturen<br />
Probleme. Hier kommt<br />
es teilweise so weit, dass der<br />
Schnee so schnell und stark<br />
gefriert, dass das Präparieren<br />
der klassischen Spur nur noch<br />
sehr energie- und zeitintensiv<br />
erfolgen kann. Da wir energieund<br />
zeitsparend arbeiten wollen,<br />
holen wir uns Trainer von<br />
Fahrzeugherstellern, die uns<br />
zu den Themen verbrauchsoptimiertes<br />
Präparieren schulen.<br />
Für die „Sicherheit im Skisport“<br />
besuchen wir beim DSV Fortbildungen.<br />
Interview zur<br />
Loipenpflege<br />
im Naturpark<br />
Langlaufen im Naturpark<br />
steht für herrliche Landschaft,<br />
hervorragend präparierte Loipen<br />
und eine gute Mischung<br />
zwischen Sonnen- und Waldloipen.<br />
Doch kaum jemand<br />
weiß, was es braucht, um die<br />
gewünschten Bedingungen<br />
herzustellen, und wie die Präparierung<br />
abläuft.<br />
Wir haben uns mit dem Loipenfahrer<br />
und Sportvorstand<br />
König Ludwig Lauf e.V. Seppi<br />
Pongratz (zuständig u. a. im<br />
Bereich Oberammergau – Ettal –<br />
Graswang – Linderhof) und<br />
dem Vorstand des König Ludwig<br />
Lauf e.V. Marc Schauberger getroffen,<br />
um Fragen zu stellen,<br />
die uns schon lange beschäftigt<br />
haben.<br />
Gibt es Fragen zur Präparierung<br />
bzw. den Loipen allge-<br />
(z.B. Abfahrten) mit Schnee<br />
entschärft werden müssen.<br />
Je nach Witterung kann es<br />
in der laufenden Saison zum<br />
Aussetzen der Präparierung<br />
kommen (z. B. in Regen- oder<br />
Föhnphasen).<br />
Viele Loipen verlaufen über<br />
private, landwirtschaftlich genutzte<br />
Flächen, sowie über<br />
Forststraßen und Naturschutzflächen.<br />
Da wir dort nur „Gast“<br />
sind, wird die Streckenführung<br />
mit den Betroffenen festgelegt.<br />
Um keine Schäden an den teils<br />
sensiblen Flächen zu verursa-<br />
renovator (Eisbrecher) zur Verfügung.<br />
Wie präpariert wird, ist<br />
abhängig von vielen Faktoren<br />
wie Witterung, Schneehöhe<br />
und Zustand der Loipe. Nach<br />
dem Grundsatz: „Mit dem richtigen<br />
Mittel, zur richtigen Zeit<br />
das Richtige tun“, besprechen<br />
wir uns täglich. Bei sehr ungünstigen<br />
Verhältnissen (z.B. Regen<br />
oder Föhn) kann es sinnvoll<br />
sein, die Präparierung zunächst<br />
komplett einzustellen, um ein<br />
Eindringen von Wasser und<br />
warmer Luft in die Schneedecke<br />
zu vermeiden. Dies wür-<br />
In welchen Intervallen wird in<br />
der Regel gespurt?<br />
Seppi Pongratz: Je nach Witterung<br />
wird entweder morgens<br />
ab 04.30 Uhr oder abends präpariert.<br />
Bei anhaltendem Schneefall<br />
wird durchgehend bis ca. 14.30<br />
Uhr präpariert. Da es sechs bis<br />
acht Stunden dauert, einmal<br />
die gesamte Strecke zu spuren,<br />
ist an diesen Tagen mit zugeschneiten<br />
Loipen und schwierigen<br />
Laufverhältnissen zu<br />
rechnen.<br />
© Anton Brey<br />
25
Bei stabiler Witterung wird<br />
abends präpariert. Diese Variante<br />
streben wir an, um dem<br />
Schnee eine lange Ruhephase<br />
zu geben, um durchfrieren zu<br />
können. Wenn es die Verhältnisse<br />
zulassen, präparieren wir<br />
täglich.<br />
Wie erfahren unsere Gäste<br />
und Bürger, welche Loipe<br />
gespurt ist?<br />
Seppi Pongratz: Der Loipenbericht<br />
ist auf der Website der<br />
Ammergauer Alpen:<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
zu finden.<br />
Diesen versuchen wir so<br />
aktuell wie möglich zu halten.<br />
Unter anderem findet man hier<br />
auch Hinweise, wenn es wegen<br />
Präparierungsmaßnahmen zu<br />
Behinderungen kommen kann.<br />
Klingt alles sehr anspruchsvoll<br />
– was treibt einen eigentlich<br />
an, diesen Job zu machen?<br />
Seppi Pongratz: Mein Antrieb<br />
ist, dass die Langläufer bestmögliche<br />
und speziell auf den<br />
König-Ludwig-Lauf bezogen,<br />
alle Teilnehmer gleichbleibend<br />
gute, sichere und faire Bedingungen<br />
haben. Dafür bin ich<br />
einfach gerne draußen auf der<br />
Loipe unterwegs.<br />
Ein Thema, dass aufgrund der<br />
Witterung in den letzten Jahren<br />
immer wieder aufkommt,<br />
ist „Kunstschnee“. Was ist<br />
Kunstschnee und wie wird er<br />
eingesetzt?<br />
Seppi Pongratz: Die korrekte<br />
Bezeichnung für Schnee, der<br />
mithilfe von Schneeerzeugern<br />
produziert wurde, ist eigentlich<br />
„technischer Schnee“. Dieser<br />
wird allerdings oft als Kunstschnee<br />
bezeichnet. Er besteht<br />
ausschließlich aus Wasser und<br />
Luft und unterscheidet sich vom<br />
Naturschnee lediglich durch<br />
die maschinelle Produktion, es<br />
wird also keine Chemie eingesetzt.<br />
Technischer Schnee ist<br />
dichter bzw. härter als Naturschnee<br />
und somit deutlich belastbarer.<br />
Abschnitte, die mit technischem<br />
Schnee belegt wurden,<br />
brauchen die Saison über nicht<br />
mehr aufwendig durch Schneetransport<br />
nachgebessert werden.<br />
Unser Ziel bei der Schneeerzeugung<br />
ist es, mit möglichst<br />
geringem Energieaufwand das<br />
Wasser in möglichst viel guten<br />
Schnee zu verwandeln.<br />
Der technische Schnee wird<br />
in den Naturschutzgebieten<br />
nicht flächendeckend verteilt,<br />
sondern er wird auf dem Loipennetz<br />
zur Sicherung und/oder<br />
zum Zusammenschluss kritischer<br />
Streckenabschnitte eingesetzt.<br />
Beispiele hierfür sind<br />
Anstiege, Abfahrten, Geländeübergänge<br />
und Forststraßenübergänge.<br />
Man hört immer wieder von<br />
Konflikten auf den Loipen,<br />
aufgrund von Hunden, Wanderern<br />
oder auch vermehrt<br />
Langläufern, die mit Stirnlampe<br />
unterwegs sind. Wie sieht<br />
das im Naturpark aus?<br />
Marc Schauberger: Grundsätzlich<br />
muss man sagen, dass mit<br />
gegenseitigem Respekt viele<br />
Konflikte gelöst werden können.<br />
Die genannten Problemfelder<br />
sind aber auch uns bekannt.<br />
Da wir Sport in der Natur ausüben,<br />
ist die Natur unser wichtigster<br />
Trainings-Partner. Wir<br />
sind nicht die Einzigen in der<br />
Natur. Zuerst ist es notwendig,<br />
die Natur- und die Verhaltensregeln<br />
zu kennen. Die Pflege<br />
der Loipen, die Präparation,<br />
dient der Sicherheit bei der<br />
Ausführung der Sportart. Gute<br />
Loipenfahrer präparieren zum<br />
richtigen Zeitpunkt, danach<br />
müssen die Strecken einige<br />
Stunden, am besten über Nacht,<br />
aushärten, damit diese nicht<br />
durch zu frühe Nutzung aufgrund<br />
von Spurrillen zerstört<br />
werden. Spurrillen stellen eine<br />
große Gefahr für ungeübte<br />
Läufer dar.<br />
Auch Hunde auf der Loipe<br />
können für Loipenbenutzer eine<br />
Gefahr darstellen. Hunde<br />
sind in ihrer Reaktion oftmals<br />
nicht einzuschätzen und dies<br />
bringt ungeübte Loipenbenutzer<br />
zu Fall.<br />
Das Laufen mit Stirnlampe,<br />
gerade nach der Arbeit, ist<br />
nachzuvollziehen, aber im Winter<br />
braucht das Wild Ruhe.<br />
Fluchtwild verbraucht bei Störung<br />
sehr viel Energie. Daher ist<br />
das Laufen mit Stirnlampe nicht<br />
gerne gesehen, ganz speziell<br />
nicht nach der Präparation am<br />
späten Abend bei Dunkelheit.<br />
Es gibt bereits erste Ideen für<br />
eine Nachtloipe, um die Besucherlenkung<br />
zu verbessern<br />
und auch den Wildtieren gerade<br />
im Winter die notwendigen<br />
Ruhezeiten einzuräumen.<br />
Auch das Problem Müll auf<br />
den Loipen war zuletzt immer<br />
wieder Thema. Was gibt es<br />
Dezember 2021<br />
Als Auftakt in die Langlaufsaison<br />
2021/2022 findet das<br />
Tobias Angerer Langlaufcamp<br />
powered by König-<br />
Ludwig-Lauf statt. Als Trainer<br />
sind der zweimalige<br />
Langlauf Weltcup-Gesamtsieger<br />
Tobias Angerer und<br />
der Erfolgstrainer des norwegischen<br />
Langlaufnationalteams<br />
Trond Nystad mit dabei.<br />
Ein ganzes Wochenende<br />
lang wird mit Techniktraining<br />
im Schnee und im Trockenen<br />
und einem spannenden Rahmenprogramm<br />
die Langlaufsaison<br />
2021/2022 eingeläutet.<br />
Januar 2022<br />
Mit „Von Null auf König-Ludwig-Lauf“<br />
für alle Anfänger<br />
und Langlaufneulinge werden<br />
an vier Wochenenden<br />
Trainingseinheiten mit Materialtest<br />
angeboten, um einen<br />
sicheren Stand auf dem Ski<br />
zu lernen und um beim König-Ludwig-Lauf<br />
2022 mindestens<br />
am 10-km-Lauf teilnehmen<br />
zu können. Vom<br />
21.1. bis 23.1.2022 findet aufgrund<br />
der hohen Nachfrage<br />
ein weiteres Langlaufcamp<br />
mit Tobias Angerer und Trond<br />
Nystad statt.<br />
3. Februar 2022<br />
„König-Ludwig-Lauf macht<br />
Schule“: Gemeinsam mit<br />
Tobias Angerer und dem<br />
hier für Lösungsansätze?<br />
Marc Schauberger: Es gibt hier<br />
die Initiative Valley Green Up<br />
(www.valley-green-up.de).<br />
Das ist aus einer gemeinsamen<br />
Idee mit dem Naturpark Ammergauer<br />
Alpen, der Firma<br />
Ziener und dem König-Ludwig-<br />
Lauf entstanden. Mit Valley<br />
Green Up wird versucht, den<br />
zurückgelassenen Müll im<br />
Sommer und nach der Schneeschmelze<br />
einzusammeln. So<br />
schön das Event auch ist, wäre<br />
es noch viel schöner, wenn<br />
solche Aktionen nicht vonnöten<br />
wären.<br />
Langlauf-Events im Naturpark<br />
DSV-Nachwuchsprojekt werden<br />
Grundschulklassen der<br />
Jahrgangsstufe 1–3 eingeladen,<br />
um den Spaß am Sport<br />
und Langlauf mit Technik-<br />
Parcours und Bewegungsspielen<br />
zu entdecken.<br />
4. Februar 2022<br />
Es beginnt das König-Ludwig-Lauf-Wochenende<br />
am<br />
Vormittag mit der Sportmesse<br />
und Startnummernausgabe,<br />
bevor am Abend<br />
mit dem 100-m-Supersprint<br />
und der Schneeparty der<br />
König-Ludwig-Lauf offiziell<br />
eröffnet wird.<br />
5. Februar 2022<br />
Heute werden die Skating-<br />
Rennen über 10, 21 und 50<br />
km ausgetragen. Ebenso<br />
findet das Symposium der<br />
Weltmeisterschaft für Ärzte<br />
und Apotheker sowie die<br />
Sportmesse statt. Am Nachmittag<br />
wird der Mini-Kini<br />
und das Kindergartenrennen<br />
durchgeführt.<br />
6. Februar 2022<br />
An diesem Sonntag wird<br />
um 9.00 Uhr die Königsdisziplin<br />
gestartet: 50 km<br />
(mindestens Marathondistanz)<br />
in klassischer Technik,<br />
und mit dem Halbmarathon<br />
und 10-km-Rennen am Nachmittag<br />
wird die Veranstaltungsreihe<br />
beendet.<br />
26
Bichl<br />
Perau<br />
Hausen<br />
Langlaufloipen in den<br />
Ammergauer Alpen<br />
1 Kirmesauer Runde | mittel<br />
Schöne Loipe über voralpine<br />
Hügel nördlich von Bad Bayersoien<br />
mit weiten Blicken auf<br />
die Ammergauer Alpen<br />
9,3 km 1.00 h h65 m i65 m<br />
2 Seerunde | leicht<br />
Traumhafte Loipe rund um den<br />
Soier See bei Bad Bayersoien<br />
4,4 km 0:30 h h10 m i9 m<br />
Schwaigsee<br />
NSG<br />
Wölfl<br />
Schneibenbauer<br />
Wildsee<br />
Schwaig<br />
Kölberschwaig<br />
Findl<br />
Schwaighäusl<br />
Schleifmühle<br />
Morgenbach<br />
Brunnenbichel<br />
910<br />
NSG<br />
Schächen<br />
Schönegg<br />
918<br />
St2059<br />
Berg<br />
Echelsbach<br />
A m mer<br />
NSG<br />
Gschwendt<br />
Hargenwies<br />
Peustelsau<br />
Sommerhof<br />
Kreut<br />
Halbammer<br />
Unternogg<br />
Lettigenbichl<br />
23<br />
Bad<br />
Bayersoien<br />
NSG<br />
Ammer<br />
1396<br />
Achele<br />
Mayersäge<br />
Hochschergen<br />
Aubichl<br />
Ach<br />
Bayersoier<br />
See<br />
Böhmerweiher<br />
Alte<br />
Mühle<br />
3 Große Rochusrunde | mittel<br />
Lange Loipe (Rundkurs) zwischen<br />
Bad Kohlgrub und dem<br />
Soier See bei Bad Bayersoien<br />
10,4 km 1.00 h h86 m i85 m<br />
4 Kleine Rochusrunde | mittel<br />
Kurze Loipe (Rundkurs) bei<br />
Bad Kohlgrub<br />
4,1 km 0.20 h h24 m i38 m<br />
5 Saulgruber Runde | mittel<br />
Loipe (Rundkurs) zwischen<br />
Saulgrub und Altenau<br />
6,9 km 0.45 h h95 m i95 m<br />
Seebichl<br />
Ammer<br />
Wetzstein<br />
936<br />
Naturfreundehaus<br />
NSG<br />
Altenauer Moos<br />
Findenau<br />
Kirmesau<br />
Saulgruber<br />
Mühle<br />
Saulgrub<br />
Hüttenbichel<br />
899<br />
23<br />
Altenau<br />
NSG<br />
Kochelfilz<br />
Ach<br />
Geizenmoos<br />
Rochusfeld<br />
St2062<br />
Kraggenau<br />
Bichelschweizer<br />
Hinterkehr<br />
Sonnen<br />
Vorderkehr<br />
Wäldle<br />
Bad Kohlgrub<br />
Gagers<br />
Sonneneck<br />
1074<br />
Wurmansau<br />
Linden<br />
831<br />
Guggenberg<br />
Ludwigsschlucht<br />
Obernau<br />
Schönau<br />
Mittleres Hörnle<br />
1496<br />
Rantscher<br />
Weiher<br />
Windegg<br />
Wildeck<br />
1437<br />
Großenast<br />
Verbindungsloipe Bad<br />
Kohlgrub – Saulgrub | mittel<br />
Loipe von der Rochusrunde in<br />
Bad Kohlgrub Richtung Sonnen<br />
und weiter nach Saulgrub zur<br />
Saulgruber Runde.<br />
5,3 km 0.40 h h68 m i49 m<br />
6 Buchwaldrunde | mittel<br />
Kurze Loipe (Rundkurs)<br />
zwischen Altenau und Forsthaus<br />
Unternogg<br />
3,4 km 0.20 h h37 m i37 m<br />
Saliter<br />
Grub<br />
Steigrain<br />
Vorderes Hörnle<br />
1484<br />
Sprittelsberg<br />
Kalkofen<br />
Elmauberg<br />
1391<br />
Jägerhaus<br />
Mariengrotte<br />
Hinteres Hörnle<br />
1548<br />
Stierkopf<br />
1533<br />
Aschlerberg<br />
1378<br />
Rißberg<br />
1425<br />
Sallach<br />
St2062<br />
Geißeck<br />
1086<br />
763<br />
Guggenberg<br />
Bichelsberg<br />
693<br />
Fuchsloch Kapelle<br />
Aschauer Berg<br />
1108<br />
Hocheck<br />
737<br />
Harberg<br />
Obernach<br />
665<br />
Annaberg<br />
740<br />
NSG<br />
Grafenaschau<br />
7 Kochelfilzrunde | leicht<br />
Loipe (Rundkurs) durchs Kochelfilz<br />
zwischen Altenau und<br />
Scherenau bei Unterammergau<br />
4,8 km 0.30 h h35 m i35 m<br />
8 Scherenauer Runde | leicht<br />
Kurze Loipe (Rundkurs)<br />
zwischen Unterammergau<br />
und dem Weiler Scherenau<br />
in idyllischer und einsamer<br />
Alpenlandschaft<br />
3,2 km 0.20 h h41 m i41 m<br />
Verbindungsloipe<br />
Unterammergau – Oberammergau<br />
| mittel<br />
Loipe von Unterammergau /<br />
Scherenauer Runde bis nach<br />
Oberammergau.<br />
5,5 km 0.40 h h64 m i70 m<br />
9 Sonnenrunde | leicht<br />
Sonnige Loipe (Rundkurs)<br />
zwischen Oberammergau und<br />
Unterammergau.<br />
11,5 km 1:20 h h102 m i102 m<br />
10 Hans Reicherl Runde | leicht<br />
Schöne Loipe (Rundkurs)<br />
durchs Weidmoos von Oberammergau<br />
in Richtung Ettaler<br />
Mühle.<br />
4,2 km 0.30 h h11 m i11 m<br />
11 Graswangrunde | mittel<br />
Schneesicherer und längster<br />
Rundkurs in den Ammergauer<br />
Alpen. Strecke rund um Graswang<br />
und bis zur Ettaler Mühle<br />
12,5 km 1.20 h h105 m i105 m<br />
Roßkopf<br />
1172<br />
Lauskopf<br />
1363<br />
Schwabenkopf<br />
1346<br />
Hennenkopf<br />
1768<br />
Linderhof<br />
Hinterschergen<br />
1307<br />
1758<br />
1364<br />
Laubeneck<br />
Kleiner<br />
Wachsbichel<br />
1240<br />
1316<br />
Wachsbichel<br />
Seekapelle<br />
1.079<br />
1579<br />
Auf dem Stein<br />
Teufelstättkopf<br />
1758<br />
Pürschling<br />
1566<br />
Bremeneck<br />
1405<br />
Linder<br />
Scherena uer Laine<br />
Scherenau<br />
Kappel<br />
Jugendbergheim<br />
905<br />
Unterammergau<br />
Graswang<br />
Dickelschwaig<br />
Ammer<br />
1202<br />
NSG<br />
Schartenköpfl<br />
1372<br />
23<br />
Steckenbergkreuz<br />
Rosengarten<br />
1215<br />
1425<br />
Steckenberg<br />
1385<br />
1270<br />
Sonnenberg<br />
Zahn<br />
Brunnberg<br />
1622<br />
1615<br />
1529<br />
St2060<br />
Linder<br />
Grünbichl<br />
1026<br />
Leiern<br />
Kofel<br />
1342<br />
1404 Vorderer Rappenkopf<br />
1408<br />
Rahm<br />
Kleine Ammerquellen<br />
Große<br />
Ammerquellen<br />
Romanshöhe<br />
Ammer<br />
Große Lai n e<br />
Oberammergau<br />
Döttenbichl<br />
877<br />
St2060<br />
NSG<br />
Weidmoos<br />
Kircheck<br />
1243<br />
Ettaler Mühle<br />
905<br />
Rehbreinkopf<br />
23<br />
1422<br />
1434<br />
Großer Aufacker<br />
1476<br />
1542<br />
Gschwandkopf<br />
1636<br />
Schartenkopf<br />
Ettal<br />
Laber<br />
1686<br />
Kl. Aufacker<br />
1533<br />
Laberköpfl<br />
1411<br />
Bärenbadflecken<br />
Soilasee<br />
Manndlköpfe<br />
1605<br />
Ettaler Manndl<br />
1633<br />
Großer Laber<br />
1486<br />
Mühlberg<br />
12 Dickelschwaig-Runde |<br />
leicht<br />
Schneesichere, kurze Loipe<br />
(Rundkurs) zwischen Graswang<br />
und Dickelschwaig<br />
2,9 km 0.20 h h15 m i15 m<br />
13 Ettaler Runde | leicht<br />
Loipe (Rundkurs) zwischen<br />
Ettal und Ettaler Mühle<br />
3,9 km 0.30 h h55 m i55 m<br />
Verbindungsloipe<br />
Linderhof – Graswang | mittel<br />
Loipe vom Schloss Linderhof<br />
weiter zur Graswangrunde<br />
4 km 0.30 h h14 m i58 m<br />
Rinneleck<br />
1112<br />
Elmaustraßl<br />
Gießenbach<br />
Oberau<br />
Kirchenkopf<br />
1209<br />
Elmau-<br />
Ziegelspitz<br />
1719<br />
Ochsensitz<br />
1515<br />
gries<br />
Dreierköpfel<br />
1748<br />
Mittageck<br />
Notkarspitze<br />
1888<br />
Rabenkopf<br />
1107<br />
27
„ Kräuter im Ammertal ”<br />
Folge 8:<br />
Die beruhigende<br />
Wirkung der Zirbe<br />
Barbara Raggl-Moser erklärt<br />
die Besonderheiten dieses<br />
Nadelbaums, den schon Ludwig<br />
II. liebte.<br />
Natürlich zählt die Zirbe nicht<br />
zu den Kräutern im Allgemeinen,<br />
aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />
Wirkung möchten<br />
wir sie dennoch hier vorstellen.<br />
„Wer einmal den Duft von Zirbenholz<br />
gerochen hat, wird ihn<br />
nie mehr vergessen“, ist Barbara<br />
Raggl überzeugt. Denn die<br />
Zirbelkiefer, hierzulande und<br />
in Österreich Zirbe oder Zirbel,<br />
in der Schweiz auch Arbe oder<br />
Arve genannt, bildet mithilfe<br />
von Sonnenlicht etwa 125 verschiedene<br />
Inhaltsstoffe, darunter<br />
viele ätherische Öle, Harze<br />
und Antioxidantien. Doch die<br />
Stoffe riechen nicht nur einzigartig<br />
gut, sie beruhigen auch<br />
das Herz- und Kreislaufsystem.<br />
Auf die besonderen Wirkungen<br />
der Zirbe kam Barbara<br />
Raggl vor zehn Jahren. Die<br />
Oberammergauerin hatte viel<br />
über die beruhigende Wirkung<br />
der Zirbenharze gelesen. So<br />
bestellte sie sich feine Zirbenholzspäne,<br />
genannt Zirbenflocken,<br />
die viel Harz enthalten,<br />
und füllte damit ein selbst genähtes<br />
Kissen, das sie neben<br />
ihr Kopfkissen legte.<br />
„Neben dem Wohlfühlduft<br />
im Bett empfand ich wirklich<br />
eine beruhigende und schlaffördernde<br />
Wirkung“, erzählt die<br />
heute 57-jährige, die seitdem<br />
nur noch neben ihrem Zirbenkissen<br />
schläft. Da sie in Oberammergau<br />
einen Laden für<br />
Kunsthandwerk und Schmuckdesign<br />
betreibt, wurden Zirbenkissen<br />
nach ihrer positiven persönlichen<br />
Erfahrung auch Teil<br />
des Sortiments für ihre Kunden.<br />
Eine Zirbe am Schachen über Garmisch-Partenkirchen<br />
Und schnell avancierten sie<br />
zum meistverkauften Produkt.<br />
Die Zirbenflocken kauft Barbara<br />
Raggl aus Österreich ein.<br />
Denn dort, vor allem in der Steiermark<br />
und den Kärntener<br />
Nockbergen, sind die Zirbenbestände<br />
sehr groß. In den<br />
bayerischen Alpen ist die Kiefernart<br />
hingegen seltener, denn<br />
sie fühlt sich erst ab einer Höhe<br />
von rund 1.800 Metern wohl.<br />
Die Ammergauer Alpen sind<br />
für Zirben also überwiegend<br />
zu niedrig. Im nahe gelegenen<br />
Wettersteingebirge über Garmisch-Partenkirchen<br />
findet<br />
man noch einige Zirbenbestände,<br />
unter anderem im Naturschutzgebiet<br />
am Schachen.<br />
Dort hat König Ludwig II. vor<br />
über 150 Jahren sein kleines<br />
„Bergschlösschen“ bauen und<br />
die Innenräume mit Zirbenholz<br />
vertäfeln lassen.<br />
Zirben sind sehr widerstandsfähig.<br />
In den Hochlagen, in de-<br />
nen sie wachsen, müssen sie<br />
langen Wintern, großen Schneelasten,<br />
Stürmen und eisiger<br />
Kälte trotzen. So verwundert<br />
es nicht, dass die Zirbe der<br />
erste Baum war, der nach dem<br />
Ende der großen Eiszeiten in<br />
den Alpen wieder wuchs – vor<br />
etwa 14.000 Jahren. Temperaturen<br />
von bis unter minus 40<br />
Grad kann die Zirbe aushalten.<br />
Sie wächst sehr langsam, dafür<br />
ist ihr Holz weich und gleichmäßig.<br />
Bei der Verbreitung des Nadelbaums<br />
hilft vor allem eine<br />
Vogelart. Der Tannenhäher,<br />
aus der Familie der Rabenvögel,<br />
pickt mit seinem großen<br />
scharfen Schnabel die Samen<br />
aus den Zirbenzapfen. Für seinen<br />
Wintervorrat legt er kleine<br />
Depots von Zirbensamen im<br />
Umkreis von 15 Kilometern an.<br />
Da der Tannenhäher während<br />
des Winters nicht alles davon<br />
verbraucht, wachsen aus den<br />
© Christian Rauch<br />
übrig gebliebenen Samen neue<br />
Zirben.<br />
Neben den Zirbenkissen verkauft<br />
Barbara Raggl auch naturreines,<br />
ätherisches Zirbenöl.<br />
In einem Milliliter steckt ein<br />
ganzes Kilogramm Zirbenmaterial:<br />
Holz aus Stamm und Ästen,<br />
Borke, Nadeln und Harze.<br />
Anwenden lässt sich das Zirbenöl<br />
als Massageöl, zum Inhalieren<br />
und für Duftlampen,<br />
die dann Motten und Mücken<br />
vertreiben. „Man kann das Öl<br />
auch tröpfchenweise auf Stirn,<br />
Schläfen und Nacken auftragen,<br />
um Wetterfühligkeit,<br />
Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche<br />
zu lindern“,<br />
so die Oberammergauerin.<br />
Eine besondere Spezialität<br />
ist der Zirbenlikör. Dazu setzt<br />
Barbara Raggl fein geschnittene,<br />
frische Zirbenzapfen mit<br />
Kandiszucker in klarem Schnaps,<br />
vorzugsweise Grappa, an.<br />
Über die Wochen färben die<br />
Zapfen den Likör zwiebelschalenfarben<br />
bis purpurrot.<br />
Es entsteht ein besonders<br />
edles Tröpfchen, welches mit<br />
seinem feinen Aroma an einen<br />
Waldspaziergang erinnert.<br />
Dieser feine Zirbenlikör ist ein<br />
hochprozentiges Genussmittel.<br />
„Mehr als zwei ‚Stamperl‘ im<br />
Monat gönne ich mir davon<br />
nicht“, sagt Barbara Raggl.<br />
Und zum guten Einschlafen<br />
braucht’s auch keinen Alkohol,<br />
dafür aber das Zirbenkissen<br />
und eine Duftlampe mit Zirbelkiefernöl.<br />
Barbara Raggl-Moser<br />
Christian Rauch<br />
© Christian Rauch<br />
28
Sicherheit geben. Den Menschen im Blick.<br />
Klinik Oberammergau<br />
Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie<br />
In der Klinik Oberammergau helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren,<br />
wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven zu sehen – ambulant und stationär:<br />
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◼ Rehabilitation – Orthopädie und Rheumatologie<br />
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WZ_21/08-021
„ Schneeschuhwanderung von<br />
Bad Kohlgrub nach Oberammergau ”<br />
Der Abstieg ins Tal nach Oberammergau<br />
führt über den Sommerweg<br />
der Wanderung zum<br />
Aufacker. Ab hier folgt man<br />
der gelben Wanderwegsbeschilderung.<br />
Am Ortseingang erreicht man<br />
das Erlebnisbad WellenBerg.<br />
Von hier aus sind es ca. 15 Minuten<br />
zum Bahnhof von Oberammergau.<br />
Mit dem Zug geht<br />
es zurück zum Ausgangspunkt<br />
in Bad Kohlgrub.<br />
© Martin Doll<br />
Schneeschuhwandern liegt<br />
im Trend – dabei hat man die<br />
Möglichkeit, den Winter von<br />
seiner intensivsten Seite zu<br />
erleben. Wer schon etwas Erfahrung<br />
und eine gute Kondition<br />
mitbringt, für den ist die<br />
Tour von Bad Kohlgrub nach<br />
Oberammergau genau das<br />
Richtige.<br />
Die gipfelreiche Tour führt über<br />
das Hörnle und den Stierkopf<br />
bis zum Großen Aufacker. Während<br />
der erste Abschnitt am<br />
Rande der Skipiste verläuft,<br />
geht es ab den Hörnlegipfeln<br />
in meist freiem Gelände oder<br />
durch den Bergwald Richtung<br />
Ziel. Grandiose Panoramablicke<br />
auf die umliegende Bergwelt<br />
wechseln sich mit ruhigen Abschnitten<br />
durch den verschneiten<br />
Bergwald ab. Als Wegmarkierungen<br />
dienen<br />
die Hinweisschilder<br />
„Natürlich auf Tour“<br />
des DAV.<br />
Startpunkt ist der<br />
Parkplatz oberhalb der Talstation<br />
der Hörnlebahn am Tannenbankerllift.<br />
Von dort führt die<br />
Tour entlang des Pistenrandes<br />
bis zum Sonneneck und dort<br />
weiter am Rand der Familienabfahrt<br />
hinauf bis zur bewirtschafteten<br />
Hörnlehütte.<br />
Nach einer kleinen Verschnaufpause<br />
steht der Aufstieg zum<br />
Vorderen Hörnle an. Anschließend<br />
geht es einige Meter bergab<br />
und auf der anderen Seite<br />
hinauf zum Mittleren Hörnle.<br />
Nun steigt man erneut etwas<br />
abwärts an der Hörnle-Alm<br />
vorbei, um auf der gegenüberliegenden<br />
Seite wieder ein<br />
paar hundert Meter zum Hinteren<br />
Hörnle aufzusteigen.<br />
Wer sich Höhenmeter sparen<br />
möchte, kann auch unterhalb<br />
der Gipfel bis zum Hinteren<br />
Hörnle weitergehen, die Aussichten<br />
auf den Hörnlegipfeln<br />
belohnen aber für die Anstrengungen<br />
im Aufstieg.<br />
Weiter führt der Weg über<br />
den Gipfel des Stierkopfes hinab<br />
zu den Drei Marken. Von<br />
hier ab ist gute Orientierung<br />
gefragt, da die Tour zum nächsten<br />
Gipfelziel, dem Großen Aufacker,<br />
meist durch Bergwald<br />
verläuft.<br />
Zum Schutz der Wildtiere<br />
sollte der Bereich zwischen<br />
dem Mittleren Hörnle und Drei<br />
Marken von der Abend- bis zur<br />
Morgendämmerung gemieden<br />
werden. Von den Drei Marken<br />
führt eine Forststraße in Richtung<br />
Oberammergau/Romanshöhe.<br />
An einer großen Kreuzung<br />
mit freiem Blick geht es<br />
hinein in den Wald, um nach<br />
ein paar hundert Metern wieder<br />
auf die Forststraße zu stoßen.<br />
An der nächsten Kreuzung<br />
folgt man der mittleren Straße<br />
aufwärts und gelangt so nach<br />
einiger Zeit auf eine freie Waldschneise,<br />
die zum Gipfel des<br />
Großen Aufackers führt.<br />
HINWEIS:<br />
Skitouren, Schneeschuh- und<br />
Winterwanderungen sind ein<br />
ungebrochener Trend, der zu<br />
immer größeren Konflikten<br />
führt. Schnell gerät man unbeabsichtigt<br />
in den Bereich<br />
einer Wildfütterung oder<br />
stapft über die Schneehöhle<br />
eines Raufußhuhns.<br />
Im Winter brauchen die<br />
wertvollen Naturräume und<br />
sensiblen Ökosysteme unseren<br />
Schutz. Nachfolgend<br />
zwei Tipps, wie man auch<br />
im Winter naturverträglich<br />
unterwegs ist. Eine komplette<br />
Übersicht ist auf der Webseite<br />
des Naturparks dargestellt<br />
(siehe QR-Code).<br />
Alle Touren finden Sie auch in<br />
der App der Zugspitz-Region:<br />
Niemals einfach loslaufen,<br />
immer vorher planen! Aufgrund<br />
des starken Andrangs<br />
auch immer einen Plan B „in<br />
der Tasche haben“ (bei vollen<br />
Parkplätzen zum Beispiel<br />
eine Alternativtour planen).<br />
Planung: Touren mit Führern<br />
und Karten planen, die das<br />
DAV-Gütesiegel „Natürlich<br />
auf Tour“ tragen. Die Winterkarte<br />
des Naturparks zeigt<br />
neben Tourenvorschlägen<br />
auch Schongebiete und<br />
Schutzzonen der Wildtiere,<br />
erhältlich in allen Tourist<br />
Informationen im Naturpark<br />
und im Online-Shop (siehe<br />
QR-Code).<br />
30
Zeichenerklärung<br />
Wanderausgangspunkt<br />
Parkplatz<br />
Touristinformation<br />
Bahnhof/Haltepunkt<br />
Bushaltestelle<br />
Kirche/Kapelle<br />
Gasthaus<br />
Hütte bewirtschaftet<br />
Hütte nicht bewirtschaftet<br />
Schutzhütte<br />
Camping/Caravan<br />
Skipiste<br />
Sehenswertes<br />
besondere Kirche/Kloster<br />
Museum<br />
Bergbahn/Sessellift<br />
Aussichtspunkt<br />
Grenze Naturschutzgebiet<br />
Skipiste<br />
Wildschutzgebiet<br />
Betretungsverbot für den<br />
angegebenen Zeitraum<br />
Dämmerungsruhezone:<br />
zwischen Abend- und Morgendämmerung<br />
nicht betreten<br />
Wald-Wild-Schongebiet<br />
in Wintermonaten nicht betreten<br />
Wanderwege, Loipen, Schneeschuhwanderungen, Skitouren<br />
Winterwanderwege<br />
- im Winter geräumt<br />
01 20<br />
Langlaufloipen<br />
-<br />
01 13 01<br />
Rodeln<br />
-<br />
01 04<br />
Schneeschuhtouren<br />
-<br />
01 09<br />
Skitouren<br />
-<br />
13<br />
Der Tourenverlauf<br />
wurde im Rahmen des<br />
Projektes „Skibergsteigen<br />
umweltfreundlich“ des<br />
Deutschen Alpenvereins in<br />
Zusammenarbeit mit lokalen<br />
Vertretern (Forst, Jagd und<br />
Bauern) erstellt.<br />
31
„ Die Rolle ist Zerrissenheit ”<br />
© Passionsspiele Oberammergau / Sebastian Schulte<br />
Rochus Rückel (links) und Frederik Mayet<br />
32
Ein Gespräch mit den<br />
Jesus-Darstellern der<br />
Oberammergauer<br />
Passionsspiele 2022<br />
„Dann hat Jesus eben nur sechs<br />
Jünger“, sagen sie und lachen.<br />
Dieser Witz ist erlaubt: als bittersüß<br />
ironische Antwort auf<br />
die unvermeidliche Frage nach<br />
den möglichen pandemiebedingten<br />
Abstandsregeln – und<br />
wie man diesen bei 2.400 Darstellern<br />
auf der Passionsspielbühne<br />
begegnen kann. Die<br />
Ironie steht für die schiere<br />
Unmöglichkeit einer allseits<br />
zufriedenstellenden Lösung.<br />
Das Lachen wirkt wie eine<br />
Befreiung in diesen Monaten<br />
des Wartens: Wenn es nach<br />
uns geht, werden wir spielen,<br />
heißt es. Auch Frederik Mayet<br />
(41), neben Rochus Rückel (25)<br />
einer der beiden Jesus-Darsteller,<br />
ist voller Überzeugung,<br />
dass die Passion 2022 stattfinden<br />
wird. „Dass Open-Air-<br />
Theater funktionieren kann,<br />
hat man ja diesen Sommer<br />
schon bei den Salzburger und<br />
Bregenzer Festspielen gesehen.“<br />
Wie fühlt es sich an, im<br />
Dezember wieder mit den<br />
Proben zu beginnen?<br />
Rochus Rückel (RR): Es ist ein<br />
gemischtes Gefühl: Einerseits<br />
freut man sich darauf, andererseits<br />
wird es vielleicht Beschränkungen<br />
für die Probenarbeit<br />
geben. Ich hoffe, dass<br />
sie wenigstens in weiten Teilen<br />
wieder so stattfinden kann<br />
wie vor Corona.<br />
Jesus' (Rochus Rückel) Einzug in Jerusalem<br />
Frederik Mayet (FM): Man hat<br />
ein bisschen Angst, sich total<br />
darauf einzulassen, weil man<br />
schon einmal aus den Proben<br />
gerissen wurde. Deswegen<br />
kommt das übliche Passionsfieber<br />
auch noch nicht so richtig<br />
auf, man wartet mit angezogener<br />
Handbremse. Aber Theater<br />
proben, spielen, schauen,<br />
danach noch auf ein Bier zusammensitzen<br />
– das fehlt mir<br />
total und ich glaub, es geht den<br />
Besuchern genauso.<br />
Seht ihr das Spiel 2022 als<br />
Wiederaufnahme oder als<br />
Neustart?<br />
RR: Als Neustart. Man verändert<br />
sich ja auch, ist an einem<br />
anderen Punkt als vor zwei<br />
Jahren. Deswegen ist das jetzt<br />
eine andere Passion – also<br />
schon die zweite, an der ich als<br />
Jesus-Darsteller beteiligt bin,<br />
für Frederik die dritte.<br />
FM: Ich habe das Textbuch seit<br />
März 2020 nicht mehr in der<br />
Hand gehabt. Vielleicht ist es<br />
im Kopf noch irgendwie abgespeichert,<br />
aber im Prinzip<br />
startet man jetzt mit anderen<br />
Erfahrungen neu. Das geht uns,<br />
glaube ich, allen so.<br />
RR: „Es herrscht eine Zeit der<br />
Angst in Israel, Kriegsgeschrei<br />
erfüllt das Land, Armut und<br />
Krankheit raffen euch dahin und<br />
ihr hungert und dürstet nach<br />
Gerechtigkeit“ – das habe ich<br />
beim letzten Mal einfach so<br />
durchgerattert. Vermutlich<br />
werde ich diesmal einige Sätze<br />
ganz anders wahrnehmen,<br />
mehr betonen, mir andere Gedanken<br />
machen.<br />
Mit den Erfahrungen der Proben<br />
von 2019/20 im Rücken:<br />
Welche Szenen sind die größte<br />
Herausforderung?<br />
RR: Bei der Vertreibung der<br />
Händler aus dem Tempel zu<br />
schimpfen und Klartext zu reden<br />
ist weniger schwer. Aber<br />
in den Szenen, die eher nach<br />
innen gehen, ist Jesus deutlich<br />
schwieriger zu spielen.<br />
FM: Ja, im ersten Teil ist Jesus<br />
schlagfertig und um keine Antwort<br />
verlegen. Wenn er dann<br />
im zweiten Teil zum Beispiel<br />
vor Herodes einfach schweigt,<br />
ist das total schwer auszuhalten.<br />
Trotzdem muss er Würde<br />
und Stärke ausstrahlen.<br />
RR: Zum Schluss ist da einfach<br />
viel Trauer, es kommen dann<br />
ja auch in ihm selber Zweifel<br />
auf. Die Rolle ist Zerrissenheit.<br />
© Birgit Gudjonsdottir<br />
Aber in Kostüm und Kulisse<br />
fällt es dann sehr viel leichter,<br />
das zu spielen.<br />
Die Jesus-Rolle birgt in sich<br />
eine besondere Verantwortung.<br />
Spürt ihr solch eine Verantwortung<br />
auch persönlich<br />
für das Passionsspiel in dieser<br />
schwierigen Zeit?<br />
RR: Ja. Wir sind alle miteinander<br />
in dieser Situation, aber<br />
die besondere Verantwortung<br />
bleibt trotzdem.<br />
FM: Die Schwierigkeit liegt ja<br />
nicht nur in der verschobenen<br />
Passion, sondern auch im Loch<br />
der zwei fehlenden Oberammergauer<br />
Theatersommer 2020<br />
und 2021. Es ist die Verantwortung<br />
unserer Generation, das<br />
Passionsspiel weiterzutragen.<br />
Wir alle in Oberammergau<br />
müssen versuchen, diese Tradition<br />
nicht abreißen zu lassen,<br />
wir müssen das Passionsfeuer<br />
weitergeben an die Nächsten,<br />
von Generation zu Generation.<br />
Welche Stimmung wünscht ihr<br />
Euch für 2022 – auf der Bühne<br />
und im Publikum?<br />
RR: Entspannung. Wenn die<br />
Passion stattfindet, ist das wie<br />
ein großer Startschuss, dass es<br />
wieder normal wird. Es geht<br />
wieder los!<br />
FM: Das Passionsspiel wirkt unmittelbar,<br />
geht direkt ins Herz.<br />
Wenn wir mit Lust und Kraft,<br />
Ernsthaftigkeit und Freude spielen,<br />
springt idealerweise genau<br />
das auf das Publikum über.<br />
Dann entsteht ein magischer<br />
Moment, der auf beiden Seiten<br />
Energien freisetzt. Das wünsche<br />
ich mir: dass es etwas Schönes,<br />
Unmittelbares wird.<br />
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33
„ Markus Wagner: Der Mensch hinter den<br />
Oberammergauer Schnürlkasperln ”<br />
Seit nun mehr fast 36 Jahren<br />
stellt Markus Wagner die kleinen,<br />
für Oberammergau typischen<br />
Hampelmänner her. Der<br />
Oberammergauer ließ die alte<br />
Tradition aus dem 1<strong>8.</strong> und 19.<br />
Jahrhundert wieder aufleben<br />
und hat aktuell in seiner Werkstatt<br />
rund 70 verschiedene<br />
Motive der kleinen Kasperl<br />
hängen.<br />
Vor 200 Jahren wurden sie in<br />
großen Mengen „waschkorbweise“<br />
produziert und dienten<br />
als profanes Holzspielzeug,<br />
welches mit bescheidenem<br />
Werkzeug hergestellt werden<br />
konnte. Wagner meint, „heute<br />
sind die Kasperl ein Spielzeug<br />
für das Kind im Erwachsenen<br />
und nicht mehr für Kinder.“<br />
Nach seiner Ausbildung als<br />
Holzbildhauer war er auf der<br />
Suche nach einer Nische im<br />
Bereich der Schnitzkunst und<br />
entdeckte so die altertümlichen<br />
Schnürlkasperl für sich.<br />
Er eignete sich die Techniken<br />
zur Herstellung der kleinen Figuren<br />
an, verglich sie mit den<br />
Kasperln, die im Oberammergau<br />
Museum hingen und experimentierte<br />
so lange, bis er<br />
die Herstellung beherrschte.<br />
Die ursprünglichen Kasperl<br />
haben zwei unterschiedliche<br />
Seiten, eine ist ein Soldat, die<br />
andere stellt einen Kasperl dar.<br />
© Alle Fotos: Mathias Neubauer für die Ammergauer Alpen GmbH<br />
Diese Doppeldeutigkeit hat er<br />
für einige Motive übernommen.<br />
Mit der Zeit hat er sowohl viele<br />
klassische als auch ausgefallene<br />
und zeitgemäße Motive<br />
sowie individuelle Anfertigungen<br />
hergestellt, mit denen er<br />
seinen Kunden ein Lächeln ins<br />
Gesicht zaubert. Von Trump bis<br />
Strauß, über Kohl und Weigel,<br />
bis hin zu Christian Stückl hat<br />
er schon vielen bekannte Persönlichkeiten<br />
einen eigenen<br />
Schnürlkasperl gewidmet.<br />
Seine Lieblingsmotive:<br />
„Die Ballerina, der Violinenspieler,<br />
der Rautenkasperl, eigentlich<br />
alle, die eher fein und<br />
dezent sind.“<br />
Durch die Verwendung von<br />
heimischem Fichtenholz und<br />
die einzigartige Verarbeitung<br />
haben die Kasperl eine besondere<br />
Oberflächenstruktur mit<br />
wechselseitiger Optik. Das Fichtenholz<br />
verleiht ihnen eine gewisse<br />
Stabilität. Viele Materialien<br />
braucht Wagner nicht zur<br />
Herstellung: lediglich Holz für<br />
Körper, Gliedmaßen und Kopf,<br />
kleine Holznägel, Leim, Kreidegrund<br />
und Farbe. Die Kasperl<br />
werden von ihm in Kleinserien<br />
bis zu 10 bis 20 Stück gefertigt.<br />
Zuerst erstellt er die Gliedmaßen,<br />
die Körper, dann die<br />
Köpfe, fügt alles mit Nägeln<br />
34
und Leim zusammen, wobei<br />
die Gliedmaßen durch eine<br />
Schnur beweglich bleiben.<br />
Auch grundiert und bemalt<br />
werden die Kasperl, und so<br />
entstehen einige Unikate pro<br />
Jahr, die mit einem eigenen<br />
Siegel gekennzeichnet sind.<br />
Seine Lieblingsaufgabe:<br />
„Wenn sie fertig sind! Das<br />
Verpacken und Versenden an<br />
die Kunden.“<br />
Von Anfang bis Ende stellt er<br />
alle Kasperl in Kleinstarbeit her.<br />
Man kann sagen, vom Fällen<br />
des Baums, über die Produktion,<br />
den Verkauf, bis hin zur<br />
Steuererklärung macht er alles<br />
selbst. Fragt man ihn, wie lange<br />
er für einen Kasperl im Durchschnitt<br />
braucht, antwortet er<br />
nur: „Bis er halt fertig ist.“<br />
Grundsätzlich ist ein Kasperl<br />
aber ein Tageswerk. An seiner<br />
Arbeit schätzt Wagner, dass er<br />
mit dieser Tätigkeit den Kunden<br />
eine meist witzige Schnitzerei<br />
überreichen kann.<br />
Und so fertigt er nach und<br />
nach die Fadengaukler, die er<br />
anschließend im Online-Shop,<br />
vor Ort in seiner Werkstatt oder<br />
auf Ausstellungen und Weihnachtsmärkten<br />
verkauft. Die<br />
Kasperl verschickt er in die ganze<br />
Welt, sogar nach Tasmanien<br />
hat er einmal ein Päckchen geschickt.<br />
„Solange der Käufer<br />
das Porto bezahlt, schicke ich<br />
die Kasperl überall hin. Sie sind<br />
klein, leicht und gut transportierbar<br />
und zu einer eigenen<br />
Marke geworden“, erzählt Wag-<br />
ner weiter. Er und seine Kasperl<br />
waren schon auf unzähligen<br />
Märkten in Dresden, Berlin,<br />
München und anderen Orten.<br />
Besonders an Weihnachten<br />
„treten ihm die Kasperl in den<br />
Hintern“, denn es gehen viele<br />
Bestellungen ein und die Pakete<br />
türmen sich in seiner kleinen<br />
Werkstatt in Oberammergau,<br />
in die Interessierte nach<br />
Absprache gerne auch vorbeikommen<br />
können.<br />
Mehr zu Markus Wagner und<br />
seinen Schnürlkasperln sowie<br />
den Onlineshop<br />
finden Sie mit<br />
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35
„ Erfolgreicher Aktionstag Valley Green Up ”<br />
© Ammergauer Alpen GmbH, Sebastian Schulte<br />
© Ammergauer Alpen GmbH, Caroline Ullmann<br />
Rund 200 Anmeldungen für die<br />
Müllsammelaktion im Naturpark<br />
Ammergauer Alpen.<br />
Gemeinsam anpacken und<br />
die Natur aufräumen, das war<br />
die Grundidee des ersten Valley<br />
Green Up im Naturpark<br />
Ammergauer Alpen. Mit rund<br />
200 Wanderbegeisterten war<br />
in Kürze die maximale Teilnehmerzahl<br />
für den 11. September<br />
2021 erreicht.<br />
Auf 30 unterschiedlichen<br />
Touren waren die Müllsammler<br />
unterwegs, ausgestattet mit<br />
einem kostenfreien Sammelset<br />
aus Bambuszange und Maisstärkebeutel.<br />
Dazu bekamen<br />
die Teilnehmer in einer Box<br />
zusätzlich einen Snack, eine<br />
Wanderkarte zur Orientierung,<br />
T-Shirt, Trinkflasche und weitere<br />
nützlichen Begleiter für<br />
die Tour.<br />
„Das Valley Green Up war<br />
eine tolle Aktion für die Natur<br />
und hat einen Riesenspaß gemacht!“,<br />
so das Resümee von<br />
Teilnehmerin Karolin Zimmerer.<br />
„Ich habe durch eine Freundin<br />
von der Aktion erfahren und<br />
uns dann online für die Tour<br />
durch Altenau und Unternogg<br />
angemeldet“, erzählt Zimmerer.<br />
Sie war etwa fünf Stunden unterwegs<br />
und war doch überrascht,<br />
wie viel Müll zusammengekommen<br />
ist. „Es war<br />
total kurios. Anfangs dachten<br />
wir, es ist ja nur wenig Kleinzeug<br />
wie Plastikverpackungen<br />
von Müsliriegeln oder Zigarettenstummel.<br />
Doch am Ende<br />
waren wir echt erstaunt, wie<br />
voll unser Sack geworden ist.“<br />
Dem kann Naturpark-Koordinatorin<br />
Nina Helmschrott nur<br />
beipflichten: „Die Aktion war<br />
ein voller Erfolg. In Summe kam<br />
zwar weniger Müll zusammen<br />
als befürchtet, aber glücklicherweise<br />
haben unsere Sammler<br />
auch keinen größeren Unrat<br />
wie Elektrogeräte oder Kühlschränke<br />
aufgefunden.“ Für die<br />
zahlreichen Kippen, von denen<br />
auch andere Teilnehmer berichteten,<br />
hat sie eine Lösung<br />
parat: Raucher können sich<br />
kostenlos in den Tourist-Infos<br />
im Ammertal einen kleinen<br />
Wanderaschenbecher abholen.<br />
Diese bestehen aus umfunktionierten<br />
Munitionsblechdosen,<br />
die bei den örtlichen<br />
Schützenvereinen anfallen.<br />
Diese Wanderaschenbecher<br />
sind mehrfach verwendbar, da<br />
nur der jeweilige Inhalt über<br />
den Restmüll entsorgt werden<br />
muss. „Eine weggeworfene,<br />
also achtlos in unserer Natur<br />
entsorgte Zigarettenkippe, verseucht<br />
bis zu 40 Liter unseres<br />
Grundwassers. Genau das ist<br />
ja auch eine unserer Aufgaben<br />
im Naturpark: die Leute zu sensibilisieren,<br />
damit gar keine<br />
Hinterlassenschaften zurückbleiben.“<br />
Bis dieses Ziel erreicht ist,<br />
steht allerdings der Termin für<br />
den nächsten Valley-Green-Up-<br />
Tag fest. Für den 10. September<br />
2022 ist die Onlineanmeldung<br />
bereits freigeschaltet,<br />
und rund 100 Anmeldungen<br />
sind schon registriert. Auch<br />
nächstes Jahr erhalten die Teilnehmer<br />
wieder die Green-Up-<br />
Box, geschnürt mit allem, was<br />
zum Mitmachen nötig ist. Geplant<br />
ist außerdem eine Party<br />
im Anschluss.<br />
www.valley-green-up.de<br />
Übrigens ...<br />
.... die drei Partner Naturpark<br />
Ammergauer Alpen, die Firma<br />
Ziener und der König Ludwig<br />
Lauf e.V. haben gemeinsam den<br />
Aktionstag ins Leben gerufen<br />
und durchgeführt. Durch<br />
zahlreiche Sponsoren, die das<br />
Projekt mit Geld- und Sachspenden<br />
unterstützten, konnten<br />
u.a. die Boxen für die Teilnehmer<br />
kostenfrei zusammengestellt<br />
werden.<br />
Unserer besonderer Dank<br />
geht an diese Unterstützer:<br />
• Kern Microtechnik, Eschenlohe<br />
• Das Kulinariart, München<br />
• Albert Rahm Allianz,<br />
Oberammergau<br />
• Sailers Blumenzauber,<br />
Bad Kohlgrub<br />
• Orthopädie Schwarz,<br />
Bad Bayersoien<br />
• Mundart Restaurant,<br />
Oberammergau<br />
• Gästehaus Enzian,<br />
Oberammergau<br />
• Die Gemeinden Bad Kohlgrub,<br />
Bad Bayersoien, Ettal, Oberammergau,<br />
Unterammergau,<br />
Saulgrub-Altenau<br />
• Wurms Seife Tee Fass, Saulgrub<br />
• Schiat Andrea Lindauer,<br />
Bad Kohlgrub<br />
• Schaukäserei Ettal<br />
• Laber-Bergbahn,<br />
Oberammergau<br />
• Wohnaccessoires Burkhard,<br />
Bad Kohlgrub<br />
• Klosterbrauerei Ettal<br />
36
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37
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Wassily Kandinsky und Gabriele<br />
Münter, welche als Mitbegründer<br />
des Expressionismus<br />
galten und zusammen mit weiteren<br />
Malern wie Franz Marc<br />
die Künstlerbewegung „Der<br />
Blaue Reiter“ ins Leben riefen.<br />
Heute beherbergt das Münter-<br />
Haus ein Museum, in welchem<br />
sich das Leben der Künstler<br />
nachvollziehen lässt.<br />
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39
„ Wild mit allen Sinnen ”<br />
© Pixabay<br />
Von Mitte September bis Mitte<br />
Oktober ist das Rotwild nicht<br />
zu überhören. Im Graswangtal<br />
oder von Unterammergau aus<br />
hört man das tiefe Röhren des<br />
Hirschen durch die Wälder klingen.<br />
Ein imposantes Naturschauspiel.<br />
„Das Schrecken des<br />
Rehwilds ist weniger auffällig,<br />
viele Leute verwechseln es mit<br />
Hundebellen“, erläutert Thomas<br />
Weber, Naturpark-Ranger<br />
aus Graswang. „Die Gams mit<br />
ihrem typischen Warnpfiff hat<br />
sicher jeder Bergsteiger schon<br />
einmal gehört.“<br />
Am Grat vom Zahn bis zur<br />
Klammspitze ist die Gams gut<br />
zu sehen, wie auch am Hasentalkopf.<br />
In diesem Gebiet jagen<br />
die Bayerischen Staatsforsten<br />
nur sehr zurückhaltend, sodass<br />
in den Hochlagen das Rotwild<br />
mit etwas Glück auch tagsüber<br />
gut zu beobachten ist.<br />
Aber Achtung! Das Wild wird<br />
am wenigsten gestört, wenn<br />
man auf dem Weg bleibt. Im<br />
Winter ist der gesamte Bereich<br />
um den Hasentalkopf komplett<br />
tabu. „Die Wald-Wild-Schongebiete,<br />
die in unseren Wanderkarten<br />
abgedruckt sind, dürfen<br />
im Winter gar nicht betreten<br />
werden. Das Wild verbraucht<br />
beim Flüchten vor dem Menschen<br />
viel zu viel Energie, die<br />
es sich dann wieder durch<br />
Schälen von Bäumen und<br />
Fressen von Knospen aneignen<br />
muss“, erläutert Thomas<br />
Weber.<br />
Von Weihnachten bis Anfang<br />
März ist ein Besuch der Winterfütterung<br />
im Schattenwald bei<br />
Graswang für jeden Naturliebhaber<br />
ein Erlebnis. BaySF-Berufsjäger<br />
Gerd Schwaninger erzählt<br />
aus seinem großen Erfahrungsschatz,<br />
während das<br />
Rotwild abends vertraut an die<br />
Futterhaufen kommt.<br />
Wildfleisch – haben Sie das<br />
schon einmal probiert?<br />
„Mehr Bio geht nicht.“ Davon<br />
ist Berufsjäger Dominik Rödel<br />
© Ute Oberhauser<br />
40
überzeugt, der für die Privatwaldgemeinschaft<br />
Oberammergau<br />
die regionale Vermarktung<br />
des geschossenen Wildes organisiert<br />
hat. Gefördert durch<br />
das LEADER-Programm hat er<br />
eine eigene Wildkammer aufgebaut,<br />
um dort das Wild hygienisch<br />
vorbildlich zu zerwirken<br />
und für den Verkauf vorzubereiten.<br />
„Das Wild lebt in unseren<br />
Wäldern weitgehend stressfrei,<br />
wenn sich die Besucher an die<br />
Regeln halten und z.B. nicht in<br />
der Dämmerung durch das Unterholz<br />
kriechen. Mir selbst ist<br />
bei der Jagd das oberste Gebot,<br />
das Wild möglichst wenig zu<br />
beunruhigen und mit einem<br />
gezielten Schuss möglichst<br />
schmerzfrei zu erlegen.“<br />
Wild aus den Wäldern von<br />
Oberammergau und Ettal bekommen<br />
Sie unter der Regionalmarke<br />
„Ammergauer Alpen<br />
– WILD“ in der Metzgerei von<br />
Christian Gerold am Sternplatz<br />
in Oberammergau oder in Gasthäusern<br />
des Ammertals wie<br />
dem Restaurant Mundart.<br />
Die Regionalmarke „Ammergauer<br />
Alpen – WILD“ wurde für<br />
die Nachverfolgbarkeit und<br />
Nachhaltigkeit von Wildfleisch<br />
ins Leben gerufen. Damit ein<br />
Partner das Siegel verwenden<br />
darf, muss das Wild aus Jagdrevieren<br />
in der Naturparkregion<br />
Ammergauer Alpen stammen<br />
und die Herkunft nachweislich<br />
rückverfolgbar sein. So kann<br />
man sicher sein, dass das Wildfleisch<br />
auch wirklich aus dem<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
© Mathias Neubauer<br />
stammt. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit der Firma WildPur-<br />
Natur, deren Inhaber selbst in<br />
Oberammergau mitjagen, können<br />
Sie Wildwürste, Wildschinken<br />
und Wildsteaks auch<br />
an einem Automaten an der<br />
Laber Talstation direkt kaufen.<br />
„Wildfleisch eignet sich wunderbar<br />
zum Grillen im Sommer“,<br />
so Dominik Rödel.<br />
Dies kann Markus Achhammer,<br />
Betriebsleiter der Bayerischen<br />
Staatsforsten Oberammergau<br />
nur bestätigen. Daher<br />
verkauft der Forstbetrieb bereits<br />
seit mehreren Jahren<br />
küchenfertig verpackte Wildstücke<br />
von Hirsch, Gams und<br />
Reh donnerstags (14–18 Uhr)<br />
und freitags (10–14 Uhr) in<br />
seinem Verwaltungsgebäude<br />
gegenüber der Kirche von<br />
Oberammergau.<br />
Wildfleisch (auch Wildbret<br />
genannt) hat aufgrund seines<br />
niedrigen Fettanteils nur sehr<br />
wenig Cholesterin und ist für<br />
eine kalorienarme, natürlichgesunde<br />
Ernährung oder sogar<br />
für eine Diät geeignet. „Die<br />
regionale Wildvermarktung ist<br />
ein Paradebeispiel für nachhaltige<br />
Nutzung: Eine verantwortungsvolle<br />
Jagd ist Voraussetzung<br />
für eine gute Waldverjüngung,<br />
und selbst ein Veganer<br />
hat beim Essen einer Avocado<br />
einen deutlich höheren<br />
CO2-Abdruck als ein traditioneller<br />
Wildesser.“<br />
Genießen Sie das Wild bei uns<br />
im Naturpark mit allen Sinnen!<br />
Mein Urlaub<br />
mit der KÖNIGSCARD<br />
1. Unterkunft buchen<br />
Bucht euren Urlaub bei einer<br />
KÖNIGSCARD - Unterkunft und<br />
schon gehört die Karte euch!<br />
2. Einchecken<br />
Beim Check-In bekommt ihr die<br />
KÖNIGSCARD als Schlüssel zur<br />
Region von eurem Gastgeber<br />
überreicht.<br />
3. Neues erleben<br />
Erkundet die Natur, probiert<br />
Neues aus und begebt euch<br />
auf spannende Abenteuer!<br />
www.koenigscard.com<br />
41
„ Wandern wie die Profis –<br />
Ihre Ausrüstung ist schon da! ”<br />
© Roland E. Richter<br />
Bereits 2007 hat sich die Ammergauer<br />
Alpen GmbH mit<br />
zwölf weiteren, bedeutenden<br />
Destinationen und derzeit zwölf<br />
führenden Outdoormarken zu<br />
„Best of Wandern“ zusammengeschlossen<br />
und sich damit<br />
höchsten Qualitätsstandards<br />
verpflichtet.<br />
In den „Best of Wandern Testcentern“<br />
können sich Interessierte<br />
einen Tag lang kostenlos<br />
modernes Outdoor-Equipment<br />
ausleihen. So kann man mit<br />
modernen Markenwanderschuhen<br />
und Trekkingstöcken<br />
ins Wandern reinschnuppern<br />
oder mit einem Fernglas der<br />
Extraklasse auf Entdeckertour<br />
gehen. Technisch ausgereifte<br />
Wanderrucksäcke und Kindertragen<br />
sowie moderne und<br />
nachhaltig produzierte Outdoorjacken<br />
ergänzen das vielfältige<br />
Angebot.<br />
In der kalten Jahreszeit firmiert<br />
die Kooperation unter<br />
dem Namen „Best of Winter“.<br />
Die Testcentren, die sich in der<br />
Kur- und Tourist-Information<br />
Bad Bayersoien sowie im<br />
„Drahtesel-Verleih Lukas<br />
Spindler“ in Oberammergau<br />
befinden, halten dann u. a.<br />
Schneeschuhe und Spikes bereit,<br />
um die sanften Seiten des<br />
Winters kennenzulernen.<br />
Das kostenfreie Testen richtet<br />
sich an alle Interessierten,<br />
die Urlaub im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen machen – unabhängig<br />
davon, ob sie individuell<br />
oder in einer Gruppe<br />
wandern, ob eine Einzelperson<br />
oder mehrere das Angebot<br />
nutzen möchten. Der Service<br />
gilt für den Tag der Wanderung.<br />
In der Regel wird das<br />
Equipment nach der Wanderung<br />
am Nachmittag im Testcenter<br />
wieder abgegeben.<br />
Kur- und Tourist-Information<br />
Bad Bayersoien<br />
Dorfstr. 45<br />
Tel. +49 (0) 8845-703 06 20<br />
Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Drahtesel-Verleih<br />
Lukas Spindler:<br />
Tel. +49 (0) 172-722 84 93<br />
Mo–Sa 9–11 und 16–18 Uhr<br />
42
„ In eigener Sache ”<br />
Auflösung<br />
von Seite 12<br />
Regionale Produkte<br />
für zu Hause.<br />
Der Online-Shop<br />
des Naturparks<br />
Ammergauer Alpen<br />
(www.ammergauer-alpen.shop)<br />
präsentiert sich in überarbeitetem<br />
Look. Das neue Design,<br />
eine aktualisierte Angebotspalette<br />
sowie weitere Zahlungsmethoden<br />
versprechen ein genüssliches<br />
Stöbern in den Produkten<br />
der Ammergauer Alpen.<br />
Nun kann aus den Zahlungsarten<br />
PayPal, Vorkasse und Bezahlung<br />
mit den gängigen Kreditkarten<br />
gewählt werden. Und<br />
natürlich ist die Darstellung<br />
Duftkissen, gefüllt mit echtem<br />
Ammergauer Heu<br />
auch für mobile Endgeräte optimiert.<br />
Im Shop sind regionale Produkte<br />
wie Duftkissen mit echtem<br />
Ammergauer Heu, Zirbenkissen,<br />
der Ettaler Heulikör und<br />
Teemischungen aus der Saulgruber<br />
Manufaktur Wurm oder<br />
dem Kloster Ettal erhältlich.<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Dieses Angebot wird regelmäßig<br />
erweitert.<br />
Ebenfalls online erhältlich ist<br />
das Kochbuch Ammergauer<br />
Alpen-Genuss. Auf 120 bebilderten<br />
Seiten erwarten den<br />
Leser außergewöhnliche Geschichten<br />
von Menschen aus<br />
dem Ammertal, die mit Begeisterung<br />
hinter ihren regionalen<br />
Produkten stehen, und natürlich<br />
dazu<br />
passende<br />
Rezepte.<br />
Der Schneehase<br />
Text 3<br />
Die Gämse<br />
Text 1<br />
Das Alpenschneehuhn<br />
Text 5<br />
Das Eichhörnchen<br />
Text 4<br />
Das Murmeltier<br />
Text 2<br />
Die Gastgeber der<br />
Ammergauer<br />
Alpen bieten für<br />
jeden Geschmack<br />
die passende<br />
Unterkunft.<br />
Kostenloses Infomaterial<br />
zu den<br />
Themen Sport-,<br />
Kultur- und Natururlaub<br />
sowie unser<br />
Gastgeberverzeichnis<br />
(Abb. ganz links)<br />
senden wir Ihnen auf<br />
Wunsch gerne zu:<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 740, Montag bis Freitag<br />
9.00 bis 1<strong>8.</strong>00 Uhr, in der Hauptsaison zusätzlich<br />
Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr oder<br />
info@ammergauer-alpen.de,<br />
www.ammergauer-alpen.de/Service<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Alle Tourist-Informationen im<br />
Ammertal verkaufen Tickets<br />
für die Aufführungen im<br />
Passionstheater sowie Karten<br />
von „München-Ticket” für<br />
über 4.500 Veranstaltungen<br />
im Großraum München.<br />
Wer direkt zu einem unserer<br />
Schalter kommt, kann sich<br />
seinen Wunschplatz vor Ort<br />
auswählen und das Ticket<br />
gleich mitnehmen.<br />
Eine telefonische Bestellung<br />
ist ebenfalls möglich:<br />
+49 (0) 8822-922 740<br />
Impressum<br />
© Herausgeber:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Straße 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Layout, PrePress,<br />
Gesamtkoordination:<br />
Brandl und Team Werbeagentur<br />
Anzeigenmanagement:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Redaktion:<br />
Ammergauer Alpen GmbH:<br />
• Florian Leischer<br />
• Nina Helmschrott<br />
Norbert Brandl<br />
Christian Rauch<br />
Lektorat:<br />
Gerhard Seidl<br />
Druck:<br />
Wiesendanger Medien, Murnau<br />
Postskriptum:<br />
Dieses Journal ist urheberrecht-<br />
lich geschützt. Jegliche weitere<br />
Verwertung von Wort und Bild –<br />
auch auszugsweise – ohne schriftliche<br />
Zustimmung des Herausgebers<br />
ist unzulässig<br />
Sämtliche Inhalte wurden sorgfältig<br />
recherchiert, eine Garantie<br />
für die Richtigkeit sowie eine<br />
Haftung sind dennoch ausgeschlossen.<br />
Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />
die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />
Irrtum und Änderungen<br />
vorbehalten. Stand: Oktober 2021<br />
Hinweis:<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird auf die Verwendung<br />
der Sprachformen männlich, weiblich<br />
und divers (m/w/d) verzichtet.<br />
Entsprechende Begriffe<br />
gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />
grundsätzlich für alle<br />
Geschlechter. Die verkürzte<br />
Sprachform hat nur redaktionelle<br />
Gründe und beinhaltet keine<br />
Wertung.<br />
43
Oberammergau<br />
Unabhängig · Selbstständig · Sicher<br />
10 Gute Gründe<br />
LAGE<br />
im SeniorenWohnen<br />
Oberammergau zu leben<br />
Bei uns wohnen Sie abseits von Lärm und Hektik der Stadt am Rande des Naturparks<br />
Ammergauer Alpen. Genießen Sie Möglichkeiten, die Ihnen der weltbekannte<br />
Passionsspielort Oberammergau mit seinen kulturellen und naturnahen<br />
Angeboten bietet. Unser Haus passt sich dem alpinen Baustil der Umgebung an<br />
und bietet ein komfortables Zuhause in unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum.<br />
ESSEN<br />
Wer sich gerne an einen gedeckten Tisch setzt, ist bei uns<br />
richtig! Unser freundliches Servicepersonal freut sich auf Ihren<br />
Besuch in unserem Restaurant. Unsere Küche ist auch verantwortlich<br />
für das „Essen auf Rädern“ des BRK-Kreisverbands<br />
Garmisch-Partenkirchen im Ammertal.<br />
GESELLIGKEIT<br />
Jetzt<br />
Appartement<br />
sichern!<br />
WOHNUNGEN<br />
Das SeniorenWohnen Oberammergau<br />
bietet 75 Appartements<br />
mit Wohnflächen zwischen 30<br />
und 70 m². Alle Appartements<br />
sind ausgestattet mit einer praktischen<br />
Miniküche und eigenem<br />
Bad. In Ihren eigenen vier Wänden<br />
können Sie schalten und<br />
walten, wie Sie es gewohnt sind.<br />
Unsere hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />
übernehmen gerne<br />
die Pflege Ihres Appartements.<br />
PFLEGE UND<br />
WOHLBEFINDEN<br />
Eine pflegerische Unterstützung in Ihrem<br />
neuen Zuhause ist in unserem Hause<br />
frei wählbar. Unser eigener Ambulanter<br />
Pflegedienst steht Ihnen gerne zur Verfügung.<br />
In unserer Massagepraxis können<br />
Sie sowohl medizinische wie auch dem<br />
persönlichen Wohlbefinden dienende<br />
Leistungen buchen. Das Friseurstüberl<br />
ist einmal wöchentlich für Sie geöffnet.<br />
Individualität und Gemeinschaft, das ist bei uns kein Widerspruch.<br />
In Ihrem Appartement können Sie ganz für sich sein, in<br />
unseren gemeinschaftlichen Räumen wie dem Kaminzimmer,<br />
den Restaurants und im Garten können Sie die Hausgemeinschaft<br />
erleben.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Wir haben ein abwechslungsreiches monatliches Veranstaltungsprogramm,<br />
das regelmäßige Bewegungsangebote und<br />
gesellige Anlässe bietet, sowie Highlights wie Konzertnachmittage,<br />
Ausflüge in die nähere Umgebung oder gemeinsame<br />
Feste im Jahreslauf. Auch Gottesdienste werden in unserem<br />
Haus in wöchentlichem Wechsel gefeiert.<br />
SERVICE<br />
Unsere Rezeption und Verwaltung<br />
ist an allen Werktagen geöffnet<br />
und steht Ihnen mit Rat<br />
und Tat zur Seite, sei es für Informationen<br />
rund um unser Haus<br />
und unsere Angebote oder den<br />
richtigen Ansprechpartner für Ihr<br />
Anliegen zu finden. Auch unser<br />
Haustechniker ist von Montag<br />
bis Freitag im Haus.<br />
Sozialservice-Gesellschaft des BRK GmbH<br />
SeniorenWohnen Oberammergau<br />
Denise Jakob, Einrichtungsleitung<br />
St.-Lukas-Straße 15, 82487 Oberammergau<br />
Tel. 08822 918-0, denise.jakob@ssg.brk.de<br />
www.seniorenwohnen.brk.de<br />
SICHERHEIT<br />
RUND UM DIE UHR<br />
Unser Ambulanter Pflegedienst ist täglich<br />
von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr im Haus<br />
erreichbar. Zusätzlich verfügt jedes Appartement<br />
über eine Notrufeinrichtung,<br />
die 24 Stunden aktiv ist und an den Notruf<br />
des Bayerischen Roten Kreuzes angeschlossen<br />
ist.<br />
FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />
Im SeniorenWohnen kennt man sich! Hier die freundliche Begrüßung,<br />
dort die Nachfrage nach dem Befinden: Unsere Bewohner<br />
und Besucher schätzen unsere familiäre Atmosphäre<br />
und das gute Miteinander zwischen allen Beteiligten.<br />
BARRIEREFREIHEIT<br />
Unser Haus hat Geschichte. Schon in den 1930er Jahren war<br />
es als Hotel ein beliebter Ort für Urlauber aus aller Welt. Dennoch<br />
bewegen Sie sich sicher: die Zugänge zu unserem Haus<br />
sowie alle Räumlichkeiten sind nahezu alle barrierefrei und mit<br />
Rollator oder Rollstuhl gut zu erreichen.