12. Naturparkmagazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NATURPARK<br />
DAS MAGAZIN<br />
N o 12 · NOV 2023 – APR 2024<br />
© Tobias Gerber<br />
Die Jagd<br />
Für ein natürliches<br />
Gleichgewicht<br />
Im Winter<br />
Vielfältig, aktiv<br />
und gesund<br />
Der Nachwuchs<br />
Kleine Ranger<br />
ganz groß<br />
Die Schleifmühlklamm<br />
Ein gemeinsamer<br />
Lieblingsplatz
© Simon Bauer Photography
EDITORIAL<br />
LIEBE NATURPARKFREUNDE,<br />
mit großer Freude präsentieren<br />
wir die neueste<br />
Ausgabe des Naturpark<br />
Magazins, in der die<br />
verschiedenen Facetten<br />
des Naturparks im Winterhalbjahr<br />
vorgestellt werden.<br />
Wir tauchen ein in die<br />
Welt der Jagd und des<br />
Wildfleischs, um ein Verständnis<br />
für die nachhaltige<br />
Beziehung zwischen<br />
Mensch und Natur zu vermitteln.<br />
Ein Interview mit drei erfahrenen Jägern gibt Einblicke in<br />
ihre Arbeit und ihre Sicht auf die Bedeutung der Jagd im Naturpark.<br />
Außerdem lernen wir ein neues Handwerk kennen, entdecken<br />
sportliche Aktivitäten für die kalten Wintermonate und werfen einen<br />
Blick auf die aktuellen Veranstaltungen und Projekte aus dem Naturpark<br />
Ammergauer Alpen. Zusätzlich wird über Neuigkeiten aus<br />
den Naturparkschulen berichtet. Zwei fleißige Helfer des Teams<br />
Ammertal stellen sich der Frage, warum sie sich regelmäßig freiwillig<br />
engagieren. Die Teilnehmer des Aktionstages „Valley Green Up“<br />
berichten über das jährliche Müllsammel-Event im Naturpark.<br />
Außerdem ist nach dem Sommer eigentlich schon wieder vor<br />
dem Sommer: Das Ferienprogramm „Junior Ranger auf Entdeckungstour“<br />
ist im August 2023 zum zweiten Mal mit vielen glücklichen<br />
Kids erfolgreich durchgeführt worden, und welche tolle<br />
Überraschung auf die Kinder im Winter zukommt, wird im Magazin<br />
ebenfalls verraten.<br />
Die kommenden Seiten dieses Magazins sind also gefüllt mit<br />
Geschichten, Informationen und Einblicken, die nur darauf warten,<br />
gelesen zu werden.<br />
Herzlichst,<br />
Nina Helmschrott und Klaus Pukall<br />
Koordinatoren Naturpark Ammergauer Alpen e. V.<br />
© Titelmotiv: Tobias Gerber<br />
© Simon Bauer Photography<br />
3
INHALT<br />
8–15<br />
PROJEKT NATURPARK<br />
Die Jagd, Wildtierfütterung<br />
und Kulinarik<br />
© Simon Bauer Photography<br />
34–35<br />
JUNIOR RANGER<br />
Das etwas andere Ferienprogramm<br />
für kleine Entdecker<br />
20–26<br />
DER WINTER IM NATURPARK<br />
© Tobias Gerber<br />
Aktiv und vielfältig<br />
© Anja Lieberherr<br />
16<br />
TEAM AMMERTAL<br />
Die Freiwilligenprojekt-Gruppe<br />
des Naturparks Ammergauer Alpen<br />
© Sebastian Schulte<br />
36–37<br />
MEIN LIEBLINGSPLATZ<br />
Zwei Mitarbeiterinnen<br />
der Ammergauer Alpen GmbH<br />
stellen ihn vor<br />
28–29<br />
KÖNIG LUDWIG LAUF 2024<br />
Das Highlight für<br />
Langlauf-Fans<br />
© Nina Helmschrott<br />
© Sebastian Schulte<br />
18<br />
38–39<br />
NATURPARKSCHULE<br />
Unterricht an der frischen Luft<br />
macht Spaß<br />
32–33<br />
© Laura Holl<br />
VALLEY GREEN UP<br />
Auch 2024 wird wieder<br />
Müll gesammelt<br />
KLUBBERL-KUNST<br />
Christian Mayr fertigt kleine Kunstwerke<br />
aus Wäscheklammern<br />
4
© Simon Bauer Photography<br />
5
6<br />
DER NATURPARK –<br />
EINE KULTURLANDSCHAFT
© Tobias Gerber<br />
7
© wirestock<br />
8
DIE JAGD –<br />
HEGE UND PFLEGE FÜR EIN<br />
NATÜRLICHES GLEICHGEWICHT<br />
Der Naturpark Ammergauer Alpen<br />
gliedert sich in fünf Landschaftstypen:<br />
Wiesen, Wälder, Moore, Flüsse und<br />
Gebirge. Darin wirkt der Mensch und<br />
schafft eine Kulturlandschaft. In früheren<br />
Ausgaben stellten wir die Landschaftsräume<br />
und Themen zur Wiesmahd,<br />
Holzwirtschaft und Gartenbau<br />
vor. In diesem Magazin widmen wir<br />
uns der Jagd.<br />
Jäger bekommt man im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen selten zu Gesicht. Meist sind sie<br />
frühmorgens oder abends unterwegs. Und<br />
meistens sitzen sie versteckt in ihren Hochsitzen.<br />
Die Ansitzjagd ist im Naturpark die<br />
häufigste Art der Jagd. Hier sind die Jäger darauf<br />
angewiesen, dass das Wild in ihre Nähe<br />
kommt. Die sinnvolle Wahl von Tageszeit und<br />
Ort ist wichtig. An heißen Tagen erspäht man<br />
Wild eher in schattigen Gräben als an Südhängen.<br />
Bei wechselnden Windrichtungen hat es<br />
der Jäger schwer, Rehe und Hirsche erkennen<br />
seinen Geruch schon von Weitem. Doch gelingt<br />
dem Jäger die Begegnung mit dem Wild<br />
und fällt der Schuss, ist das Tier binnen Sekunden<br />
tot. Noch an Ort und Stelle weidet der<br />
Jäger das tote Tier aus.<br />
am Forstbetrieb Oberammergau. Denn die<br />
Ammergauer Alpen teilen sich Mensch und<br />
Tier seit vielen Jahrhunderten. Der Mensch<br />
bewirtschaftet Wälder und Wiesen. Zu viele<br />
Wildtiere aber schädigen den Wald, vor allem<br />
den Bestand junger Bäume beim Verbiss von<br />
Knospen und Trieben und beim Abziehen der<br />
Rinde, dem sogenannten Schälen. Auch das<br />
Grünland würden immer mehr Wildtiere in<br />
Mitleidenschaft ziehen. Hielte sich der Mensch<br />
auf Dauer heraus, würden die Wildbestände<br />
schnell anwachsen, Krankheiten und Seuchen<br />
auftreten. Das ökologische Gleichgewicht in<br />
der Natur würde sich aber dennoch nicht von<br />
alleine einstellen, da wir Menschen die Kulturlandschaft<br />
nach unseren Bedürfnissen verändert<br />
haben. Auch die Rückkehr von natürlichen<br />
Feinden (siehe Interview), wie Wölfen,<br />
kann den Menschen als regulierenden Faktor<br />
nicht ersetzen. Zu den Aufgaben des Jägers<br />
gehört daher der Abschuss, aber ebenso auch<br />
die Hege und Pflege der Wildtiere: vor allem<br />
die Fütterungen im Winter (siehe Interview).<br />
Viele geschützte Wildtierarten im Naturpark<br />
werden seit Jahrzehnten nicht bejagt, wie die<br />
Raufußhuhnarten Auer-, Birk- und Haselhuhn,<br />
und natürlich der Steinadler. Da er auch mal<br />
die Eingeweide geschossener Wildtiere frisst,<br />
achten die Jäger auf die Verwendung bleifreier<br />
Munition.<br />
Warum es die Jagd braucht<br />
Der Abschuss eines Tiers passiert nicht willkürlich.<br />
In jeder Jagdsaison, die im Mai beginnt<br />
und je nach Schneelage bis in den Januar reichen<br />
kann, gibt es konkrete Abschusspläne<br />
auf gesetzlicher Grundlage. Auf einen Vorschlag<br />
der Waldbesitzer und Jäger hin legt das Landratsamt<br />
fest, wie viele Tiere erlegt werden<br />
dürfen, eingeteilt nach Geschlecht und Alter.<br />
Rotwild, Rehe und Gämsen sind in den Ammergauer<br />
Alpen verbreitet. Ihr Bestand muss<br />
daher reguliert werden. „Passiert dies nicht,<br />
würde sich der Bestand so vermehren, dass<br />
das Gleichgewicht unserer Kulturlandschaft<br />
verloren ginge“, sagt Gerhard Schwaninger,<br />
Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten<br />
9
© whitedaemon, Pixabay<br />
Zur Geschichte der Jagd im Naturpark<br />
Im Mittelalter bestimmten Klöster, Fürsten und<br />
Könige die Regeln der Jagd. Wilderei wurde<br />
verboten und hart bestraft. In der Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts verlor der Adel das ausschließliche<br />
Jagdrecht, es wurde an diejenigen gebunden,<br />
die Grund und Boden besaßen. So<br />
ist das bis heute: Wer eine größere Fläche in<br />
der Natur sein Eigen nennt, hat das Recht, es<br />
zu bejagen. Ist die Fläche größer als 81.755<br />
Hektar oder größer als 300 Hektar im Gebirge,<br />
dürfen Grundbesitzer, nach Erwerb eines Jagdscheins,<br />
selbst jagen. In den Ammergauer Alpen<br />
sind solche „Eigenjagden“ eher die Ausnahme.<br />
Die meisten kleineren Grundbesitzer<br />
einer Gemeinde bilden kraft Gesetzes automatisch<br />
eine Jagdgenossenschaft. „Wir, und das<br />
gilt im Prinzip auch für unsere Nachbarorte,<br />
verpachten unserer Jagdreviere an private<br />
Jäger“, erklärt Anton Degele, Vorsitzender<br />
der Jagdgenossenschaft Bad Kohlgrub. Diese<br />
müssen mindestens seit drei Jahren den<br />
Jagdschein besitzen und die Pacht je nach<br />
Lage des Jagdreviers für mindestens neun<br />
bis zwölf Jahre übernehmen. Verlässlichkeit<br />
und Vertrauen sind wichtig, wenn Jäger das<br />
Gleichgewicht in Natur- und Kulturlandschaft<br />
erhalten sollen. So arbeiten in den großen<br />
Waldflächen des Naturparks, die meist zu den<br />
Bayerischen Staatsforsten gehören, angestellte<br />
Berufsjäger, zu deren Aufgaben auch das<br />
Management der Jagd gehört.<br />
10
WINTER, WÖLFE<br />
UND WILDTIERFÜTTERUNG<br />
Ein Interview über Herausforderungen<br />
in der kalten Jahreszeit.<br />
Gerhard Schwaninger ist Berufsjäger für die<br />
Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb<br />
Oberammergau<br />
Dominik Rödel ist Berufsjäger und Vorstand<br />
der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau<br />
Anton Degele ist Vorsitzender der Jagdgenossenschaft<br />
Bad Kohlgrub<br />
Warum müssen Wildtiere im Winter<br />
gefüttert werden?<br />
Gerhard Schwaninger: Es beginnt mit den<br />
ersten harten Frost- und Schneephasen. Dann<br />
ist die Bodenvegetation, wie Gräser, Farne und<br />
Waldfrüchte, die das Rotwild vom Waldboden<br />
und in Lichtungen fressen, für die Tiere unerreichbar.<br />
Früher sind sie über den Winter in<br />
niedrig gelegene Flussauen Richtung Norden<br />
gezogen. Das ist heute durch das Fehlen der<br />
Auwälder sowie durch Ortschaften und Straßen<br />
unmöglich. Die Tiere würden durch den<br />
Nahrungsmangel viel Verbiss und Schälschäden<br />
an Bäumen verursachen. In harten Winterphasen<br />
würde das eine oder andere schwache<br />
und alte Tier sicher auch verenden. Wenn wir<br />
füttern, meist von Dezember bis in den Mai,<br />
geben wir aber kein Kraft- oder Mastfutter. Es<br />
handelt sich ausschließlich um Erhaltungsnahrung,<br />
wiederkäuergerecht zum Überleben:<br />
Heu und Silage, ergänzt durch kleine Mengen<br />
von Apfelpressen und Rüben, also verträgliche<br />
„Leckerlis“.<br />
Kann man bei Wildtierfütterungen<br />
zuschauen?<br />
Gerhard Schwaninger: Bei den meisten<br />
Fütterungen nicht. Sie liegen in behördlich<br />
ausgewiesenen Wildschutzgebieten. Die darf<br />
man nicht betreten – sonst riskiert man ein<br />
Bußgeld. Denn Ruhe ist das A und O für die<br />
Wildtiere im Winter. Die tiefen Temperaturen<br />
kosten sie ohnehin schon sehr viel Energie.<br />
Ich betreue selbst eine Schaufütterung bei<br />
Graswang. Dort kann man Hirsche aus schonender<br />
Distanz beobachten: Vom 27. Dezember<br />
bis 15. März immer Freitag bis Sonntag,<br />
während der Schulferien täglich. Im Dezember<br />
und Januar um 16 Uhr; im Februar und März<br />
um 17 Uhr.<br />
Wie sollte man sich im Winter verhalten,<br />
um Störungen des Wilds zu vermeiden?<br />
Dominik Rödel: Die streng geschützten Wildschutzgebiete<br />
und auch die mit dem Alpenverein<br />
abgegrenzten freiwilligen Wald-Wild-<br />
Schongebiete meiden! Nicht abends oder frühmorgens<br />
mit den Schneeschuhen und Tourenskiern<br />
unterwegs sein, auch nicht nachts mit<br />
Stirnlampe. Zu diesen Zeiten trauen sich die<br />
Wildtiere aus ihrer Deckung und suchen nach<br />
Nahrung. Stört man sie, löst man ihren Fluchtreflex<br />
aus. Da die Tiere im Winter ihren Stoffwechsel<br />
heruntergefahren haben, müssen sie<br />
viele Energiereserven mobilisieren. Passiert<br />
das häufiger über den Winter, überleben sie<br />
ihn nicht, bzw. verursachen Wildschäden an<br />
unserem Bergwald, der für uns Menschen<br />
auch wichtige Schutzfunktionen erfüllt.<br />
Reden wir über die großen Beutegreifer,<br />
Wölfe und Bären. Wie ist ihre Rolle im<br />
Winter?<br />
Anton Degele: Bären, vor allem junge Männchen,<br />
kommen auf ihren langen Wanderschaften<br />
durch die Alpen nur vereinzelt und vorübergehend<br />
zu uns. Anders ist das bei den Wölfen.<br />
Auch sie waren früher nur vereinzelt da. In<br />
Deutschland nimmt die Wolfspopulation aber<br />
stark zu. Mittlerweile schätzen Fachleute den<br />
Bestand auf über 2000 Tiere. Auch im und um<br />
den Naturpark Ammergauer Alpen sind Wölfe<br />
nun ständig vertreten. Wölfe schaffen nicht nur<br />
im Almsommer Probleme, wenn Schafe, Ziegen<br />
oder Kälber am Berg frei weiden, sondern<br />
auch im Winter. Denn eine Wildfütterung ist für<br />
Wölfe ein gedeckter Tisch. Mit dem Wolf müssen<br />
wir uns in Zukunft auseinandersetzen und<br />
nach praktikablen und umsetzbaren Lösungen<br />
suchen. Das wird wohl auch bedeuten, dass<br />
man Wölfe – wie andere weit verbreitete Tiere –<br />
in Zukunft wieder regulär bejagen muss.<br />
INFO<br />
Mehr Biofleisch geht nicht<br />
Ein Siegel in Form einer<br />
weiß-blauen Raute zeichnet<br />
Fleisch von Wildtieren aus<br />
dem Naturpark Ammergauer<br />
Alpen aus. Wer dieses Siegel<br />
in Gaststätten sieht, kann sicher<br />
sein, dass das Fleisch aus<br />
der Umgebung kommt.<br />
Wer selbst mit regionalem<br />
Biofleisch kochen möchte: Im<br />
Forstbetrieb Oberammergau<br />
(Ettaler Straße 3) kann Rot-,<br />
Reh und Gamswild in ganzen<br />
Stücken, zerwirkt oder<br />
küchenfertig erworben werden.<br />
Geöffnet: Do. von 14 bis 18,<br />
Fr. von 10 bis 14 Uhr.<br />
Vorbestellungen telefonisch<br />
unter +49 (0) 88 22-921 80.<br />
© Joe Murphy, Pixabay<br />
11
© Mathias Neubauer<br />
12
WILDRAGOUT MIT BIRNEN<br />
UND CRANBERRIES<br />
Mit dem Herbst beginnt die Wildsaison.<br />
Die Jäger streifen durch die Wälder,<br />
ab und zu hört man einen Schuss aus<br />
weiter Ferne.<br />
Zubereitungszeit:<br />
ca. 45 Minuten<br />
+ ca. 6 Stunden Marinierzeit<br />
+ ca. 3 Stunden Schmorzeit<br />
Zutaten für ca. 4 bis<br />
6 Portionen:<br />
• 1,5 kg Hirschfleisch (aus Schulter oder<br />
Unterschale)<br />
• 500 ml trockener Rotwein<br />
(am besten Burgunder)<br />
• 75 ml Weinbrand<br />
• 3 bis 4 Thymianzweige<br />
• 3 Rosmarinzweige<br />
• 2 Lorbeerblätter<br />
• 2 EL Wacholderbeeren, angedrückt<br />
• Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
• 2 Zwiebeln<br />
• 2 Karotten<br />
• ½ Sellerieknolle<br />
• 1 kleine Stange Lauch<br />
• 2 Knoblauchzehen<br />
• Tomatenmark<br />
• 50 g Butterschmalz<br />
• 500 ml Wildbrühe<br />
• 2 bis 3 Birnen<br />
• 50 g Butter<br />
• 1 bis 2 EL Zucker<br />
• ca. 75 g gedörrte Cranberrys<br />
• ca. 2 EL Speisestärke (mit kaltem Wasser<br />
angerührt)<br />
Zubereitung:<br />
Das Hirschfleisch abbrausen, trocken tupfen<br />
und in ca. 5 cm große Würfel schneiden. Fleisch<br />
in eine große Schüssel geben, mit Rotwein und<br />
Weinbrand begießen, Kräuter und Wacholder<br />
zufügen und zugedeckt etwa sechs Stunden<br />
im Kühlschrank marinieren.<br />
Das Wurzelgemüse putzen und würfeln,<br />
Knoblauch schälen und hacken. Fleisch aus<br />
der Marinade nehmen und auf Küchenpapier<br />
abtropfen lassen. Die Marinade beiseitestellen.<br />
Fleisch salzen, pfeffern und in heißem Butterschmalz<br />
in einem Bräter rundherum kräftig anbraten,<br />
dann aus dem Bräter nehmen und<br />
beiseitestellen. Gewürfeltes Gemüse sowie<br />
Knoblauch im Bräter ca. sechs Minuten anrösten.<br />
Dann das Tomatenmark zufügen und<br />
kurz mitrösten. Die Marinade und den Wildfond<br />
zugießen und die Soße aufkochen lassen. Das<br />
Hirschfleisch in die Soße geben. Zugedeckt bei<br />
schwacher bis mittlerer Hitze etwa drei Stunden<br />
schmoren.<br />
Inzwischen die Birnen waschen, schälen<br />
und halbieren. Kerngehäuse herausschneiden,<br />
Hälften in Spalten schneiden und diese in zerlassener<br />
Butter anbraten. Dabei mit Zucker<br />
bestreuen und die Spalten damit leicht karamellisieren.<br />
Das Fleisch aus der Soße nehmen und diese<br />
durch ein feines Sieb in einen anderen Topf<br />
passieren. Soße zusammen mit den Cranberrys<br />
etwa 1/3 einkochen lassen, mit etwas<br />
Stärke binden und nochmals kräftig abschmecken.<br />
Fleisch zurück in die Soße geben, auf<br />
vorgewärmten Tellern anrichten. Gebratene<br />
Birnenspalten darauf verteilen.<br />
Dazu serviert man gerne selbstgemachte<br />
Spätzle. Dafür zuerst 500 g Mehl in eine Schüssel<br />
sieben und in die Mitte eine Mulde drücken.<br />
5 Eier, 3 Eigelb und 1 TL Salz in die Mulde geben<br />
und alles von der Mitte aus mit einem<br />
Holzlöffel gründlich miteinander vermengen.<br />
Spätzleteig mit frisch geriebener Muskatnuss<br />
würzen. Anschließend den Teig so lange<br />
und kräftig schlagen, bis er große Blasen wirft.<br />
Den Teig portionsweise durch eine Spätzlepresse<br />
oder direkt von einem Brett in das<br />
kochende Wasser drücken bzw. schaben und<br />
darin garen. Sie sind fertig, wenn sie an der<br />
Oberfläche schwimmen. Mit einer Schaumkelle<br />
herausheben, in Eiswasser abschrecken<br />
und gut abtropfen lassen. Dann in zerlassener<br />
Butter in einer beschichteten Pfanne kurz braten<br />
und mit frischer Petersilie bestreuen.<br />
13
WILD IM WINTER –<br />
NATURVERTRÄGLICH UNTERWEGS<br />
Wenn die Tage wieder kürzer und die<br />
Temperaturen niedriger werden, freuen<br />
sich viele Freiluft-Enthusiasten auf<br />
die anstehenden Schneeschuhwanderungen<br />
und Skitouren. Die Wälder<br />
werden dann rund um die Uhr für die<br />
Freizeit genutzt – verständlich, denn<br />
ein Waldbesuch hebt nachweislich die<br />
Stimmung! Für die Wildtiere im Wald<br />
beginnt in der kalten Jahreszeit aber<br />
der Überlebenskampf.<br />
Der Ultra-Energiesparmodus des Rotwildes<br />
Im Winter ist das Rotwild im absoluten Energiesparmodus.<br />
Die Fettvorräte aus dem Sommer<br />
sind knapp bemessen. Eine besondere Anpassungsstrategie<br />
ist erforderlich, welcher Forscher<br />
der Universität Wien nun auf die Schliche<br />
gekommen sind. Sie beobachteten, dass<br />
Hirschkühe im Winter trotz bereitgestelltem, unbegrenztem<br />
Nahrungsangebot nur halb so viel<br />
fressen wie im Sommer. Grund dafür ist eine Verkleinerung<br />
des Verdauungstraktes im Winter,<br />
denn kleinere Organe haben den Vorteil, dass<br />
sie deutlich weniger Energie brauchen. Das<br />
ist möglich, weil die Aufnahme von energieliefernden<br />
Bestandteilen der Nahrung wie Zucker<br />
und Proteine im Winter deutlich effizienter ist<br />
als in den warmen Jahreszeiten. Außerdem<br />
scheidet das Rotwild im Winter viel weniger<br />
Proteine aus als im Sommer. Bei all den energiesparenden<br />
Maßnahmen ist klar, dass eine<br />
Störung, die zu einer Flucht führt, eine unfassbare<br />
Belastung für den gesamten Organismus<br />
darstellt.<br />
Störung von Wild – wie man Sie möglichst<br />
vermeidet<br />
Das Wild besitzt in seinen Aktivphasen, wenn<br />
es äst (Jägersprache: Nahrung aufnehmen),<br />
eine deutlich höhere Störungssensibilität als in<br />
seinen Ruhephasen. Die Phasen mit höchster<br />
Aktivität variieren nach Wildart und Jahreszeit<br />
und sind sogar abhängig vom Mondzyklus.<br />
Überwiegend fällt die Aktivphase in die Dämmerung<br />
morgens und abends. Verschiedene<br />
Störfaktoren rufen unterschiedliche Verhaltensmuster<br />
hervor, die auf Stress hindeuten. Folge<br />
ist eine geringere Energieaufnahme wegen<br />
verminderter Nahrungsaufnahme und ein erhöhter<br />
Energieverbrauch durch mehr Fortbewegung.<br />
Wenn ein Spaziergänger stehen<br />
bleibt, um Wildtiere zu beobachten, werden sie<br />
Besonders im Winter bitte<br />
darauf achten, die ausgeschilderten<br />
Wege nicht zu<br />
verlassen und sich vor Tourbeginn<br />
über eventuelle Schonund<br />
Schutzgebiete zu informieren<br />
und diese nicht zu<br />
betreten.<br />
© Wolfgang Steinmeyer<br />
14
© Wolfgang Steinmeyer<br />
eher zur Flucht veranlasst, als wenn sich dieser<br />
normal weiterbewegt. Hunde sollen sich<br />
im nahen Einwirkungsbereich von Spaziergängern<br />
aufhalten (am Besten angeleint), dann ist<br />
die Störwirkung auf Wild wesentlich geringer<br />
als bei frei umherlaufenden Hunden.<br />
Wenn das Wild die Wahl hat, bevorzugt es<br />
offene, schneefreie Wiesen zur Aufnahme der<br />
Nahrung. Werden die Tiere dort gestört, ziehen<br />
sie sich von offenen Flächen in den Wald zurück,<br />
wodurch vermehrt Verbiss entsteht, der<br />
dem Wald schadet. Eine wichtige Erkenntnis<br />
ist, dass sich die Tiere an Störreize gewöhnen<br />
können, wenn diese von ähnlicher Art und<br />
vorhersehbar sind und sich als ungefährlich<br />
entpuppen. Dazu zählen frequentierte, ausgeschilderte<br />
Wanderwege, Skitourenrouten und<br />
Loipen. Aus diesem Grund ist es in Wildlebensräumen<br />
wichtig, sich an vorgeschriebene Routen<br />
zu halten und die Dämmerung sowie die<br />
Nacht zu meiden. Oft wird der Einfluss von<br />
Freizeitaktivitäten auf Wildtiere unterschätzt,<br />
daher ist entscheidend, dass in ihrem Lebensraum<br />
genügend störungsarme Rückzugsgebiete<br />
vorhanden sind. Dazu zählen Wildschutzgebiete<br />
und Wald-Wild-Schongebiete.<br />
Bewegt man sich hingegen abseits der Routen<br />
führt das zu Stress, der für die Tiere zur großen<br />
Bedrohung werden kann. Besonders im harschen<br />
Winter.<br />
In dieser Serie erklären wir<br />
Begrifflichkeiten, die für die<br />
Naturparkregion Ammergauer<br />
Alpen typisch, historisch<br />
oder einzigartig sind<br />
und die sicher nicht jeder<br />
kennt. Dieses Mal:<br />
„Flysch“<br />
Flysch bezeichnet in der Geologie<br />
eine Gesteinszusammensetzung<br />
von Sand- und<br />
Tonsteinen. Vereinfacht gesagt<br />
sieht es so aus, als hätte<br />
jemand Steine und Gesteinsschichten<br />
mit etwas Lehm zusammengeklebt.<br />
Diese Flyschzone<br />
verläuft am Nordrand der<br />
Alpen und kommt auch im Naturpark<br />
vor: Zwischen Wiesenrücken<br />
und den schroff aufragenden<br />
Kalk-Kettengebirgen<br />
liegen die waldesdunklen, sanft<br />
geschwungenen Flyschhöhen.<br />
NATURPARK-WISSEN<br />
Aufgrund ihrer runden Höhenzüge<br />
vermitteln sie das Erscheinungsgebiet<br />
eines Mittelgebirges.<br />
Zur Flyschzone im<br />
Naturpark zählen unter anderem<br />
das Hörnlegebiet östlich<br />
und das Rosengarten- und<br />
Hochschergengebiet westlich<br />
von Unterammergau.<br />
Die Bildung der Flyschzone<br />
ist auf die Kreidezeit vor etwa<br />
130–65 Millionen Jahren zu<br />
datieren. Zu der Zeit kam es zu<br />
wiederkehrenden Rutschungen<br />
in dem Urmeer, welches die<br />
Alpenregion bedeckte. Ausgelöst<br />
durch Erdbeben glitt Material<br />
lawinenartig vom flachen<br />
Schelfmeer in die Tiefsee hinab.<br />
Das Ergebnis war ein Sedimentgestein,<br />
bestehend aus<br />
Kalk-, Mergel- Ton- und Sandgestein,<br />
das bei der Auffaltung<br />
der Alpen an die Oberfläche<br />
gelangte.<br />
Seinen Namensurspung hat<br />
der Flysch vom schweizerdeutschen<br />
Mundartwort „flyschen“,<br />
was fließen bedeutet.<br />
Selbst bei geringer Hangneigungen<br />
sind die Flyschberge<br />
besonders rutsch- und erosionsanfällig.<br />
Wenn der Flysch<br />
durchnässt, beispielsweise bei<br />
lang anhaltenden Niederschlägen,<br />
dann quillt das Tongestein<br />
auf und wird schlammig. Die<br />
verwitternden Sand- und Tongesteine<br />
fungieren wie<br />
Schmiermittel, auf dem die<br />
Kalkbänke talabwärts gleiten<br />
können. Die Flyschberge gelten<br />
deshalb in weiten Bereichen<br />
als geologische Gefahrenzonen<br />
für alle Arten von Rutschungen.<br />
Angrenzend an das im Naturpark<br />
liegende Hörnlegebiet<br />
liegt der Rißberg bei Grafenaschau,<br />
wo einige Hektar stark<br />
von Massenbewegungen betroffen<br />
sind: Statt Wald liegt<br />
das nackte Gestein an der<br />
Oberfläche.<br />
15
EINE SCHÖNE SCHINDEREI<br />
© Deniz Göcen<br />
Im Interview erzählen Michaela<br />
Wetzel und Bernhard<br />
Harlass aus Bad Kohlgrub<br />
über ihre Mitarbeit<br />
im Team Ammertal – dem<br />
Freiwilligenteam des Naturparks<br />
Ammergauer Alpen.<br />
Und warum es ihnen Spaß<br />
macht, sich für die Natur<br />
einzusetzen.<br />
Michaela Wetzel und Bernhard<br />
Harlass<br />
Michaela und Bernhard, ihr seid schon seit<br />
Anfang an beim Team Ammertal. Wie seid<br />
ihr denn überhaupt darauf gekommen, bei<br />
den Freiwilligenprojekten mitzumachen?<br />
Definitiv haben wir es irgendwo gelesen, entweder<br />
im Naturpark Magazin oder in einer Zeitung.<br />
Wir hatten schon länger den Gedanken,<br />
uns für so etwas zu engagieren, weil wir die<br />
Berge ja auch intensiv „nutzen“ und sehen,<br />
wie Wege über die Jahre kaputt gehen oder<br />
immer breiter werden. Die vielen unnötigen<br />
Abschneider, die Erosion, der Müll.<br />
Könnt ihr abschätzen, bei wie vielen Einsätzen<br />
ihr inzwischen mitgeholfen habt?<br />
Bei etwa 18 Einsätzen waren wir dabei, aber<br />
definitiv nicht bei allen. Von der Fuchswiese<br />
beim Aufacker über das Bachet Moor, die<br />
Scheinbergspitze, diverse Wiesmahden bis<br />
zum Wegebau am Zahn und am Hörnle.<br />
Warum engagiert ihr euch eigentlich bei<br />
den Freiwilligenprojekten?<br />
Wir sind sehr viel in den Bergen unterwegs. Den<br />
Müll haben wir immer schon gesammelt, sogar<br />
die Späne von den Zipfelbobs – die unseres Erachtens<br />
aus dem Verkehr gezogen werden<br />
müssten. Weil wir denken: Je weniger rumliegt,<br />
desto weniger animiert es die Leute, ihren<br />
Müll noch dazu zu werfen. Aber mit anderen<br />
Leuten, die ähnlich gestrickt sind und sich für<br />
die Natur nicht nur als Freizeitpark interessieren,<br />
was zu bewirken, macht es einfach Spaß.<br />
Man lernt jedes Mal etwas dazu, über Tiere,<br />
über Pflanzen, über die Zusammenhänge. Es<br />
ist natürlich teils eine Schinderei, aber immer<br />
auch lustig und interessant, und wir haben für<br />
unsere Touren noch mal einen ganz anderen<br />
Blick für die Natur bekommen.<br />
Was gefällt euch denn am besten an den<br />
gemeinsamen Aktionen?<br />
Das Schönste ist das Arbeiten in der Gruppe.<br />
Zu sehen, wie Leute, die sich gar nicht kennen,<br />
in kürzester Zeit so eine Dynamik entwickeln.<br />
Und selten ist jemand dabei, der mehr<br />
zum Quatschen als zum Arbeiten kommt. Man<br />
lernt so nette Leute kennen und ja, manchmal<br />
ergeben sich sogar Freundschaften. Bernhard<br />
darf mit der Kettensäge arbeiten, ich schleppe<br />
lieber.<br />
Dann herzlichen Dank für das Interview,<br />
euren bisherigen Einsatz beim Team Ammertal<br />
und viel Spaß bei den kommenden<br />
Projekten!<br />
Neugierig geworden?<br />
Wer mitmachen möchte, kann sich jederzeit<br />
gern mit einbringen. Für das Jahr<br />
2024 stehen bereits einige Projekte fest,<br />
die Termine sind teilweise noch offen,<br />
werden aber unter www.naturpark-ammergauer-alpen.de/naturpark-erleben<br />
eingestellt.<br />
Die Anmeldung ist entweder telefonisch<br />
(+49 (0) 8822 922 74 67) oder per<br />
E-Mail (dg@ammergauer-alpen.de) bei<br />
der Naturpark-Rangerin Deniz Göcen<br />
möglich.<br />
Interessierte sind herzlich dazu eingeladen,<br />
in echter Handarbeit draußen<br />
mitzuwirken, dadurch in der Natur etwas<br />
zu bewirken, worauf sie am Ende des<br />
Tages stolz sein können.<br />
Projekte 2024:<br />
April<br />
Müll-Sammelaktion<br />
Ammer<br />
Mai<br />
Entbuschung<br />
Weidefläche<br />
Oberammergau<br />
Juli<br />
Müll-Sammelaktion<br />
Scheibum<br />
September<br />
Wegeunterhalt<br />
Graswangtal<br />
Oktober<br />
Entbuschung<br />
Trischlfilz<br />
Genaue Termine sind ab<br />
Frühjahr 2024 auf der<br />
Website des Naturparks<br />
zu finden.<br />
16
© Anja Lieberherr
© Nina Helmschrott für Ammergauer Alpen<br />
DRAUSSEN LERNEN<br />
MACHT SPASS<br />
Naturparkschule<br />
im Unterricht<br />
Das hohe Gras kitzelt an den Beinen, eine<br />
Biene summt um die Ohren, und der warme<br />
Sommerwind weht durch die Haare. Einige<br />
Kinder rennen mit ihren Insektenfängern einer<br />
Heuschrecke hinterher, ein paar Kinder sind<br />
noch dabei, ihre vorher bestimmte Pflanze abzuzeichnen,<br />
und der Rest bestaunt gerade den<br />
Schaum an einem Grashalm, in dem sich der<br />
Nachwuchs der Schaumzikaden versteckt. So<br />
schaut ein Vormittag mit der Naturparkschule<br />
aus, wenn die Erstklässler im Juni als Wiesenentdecker<br />
unterwegs sind. Lustige Pflanzennamen<br />
wie der Klappertopf, spannende Tiere<br />
und große Zusammenhänge bleiben nach dieser<br />
Aktion sicher im Kopf. Auch die Tatsache,<br />
dass man nicht einfach so durch hohe Wiesen<br />
laufen darf, sondern vorher den Besitzer um<br />
Erlaubnis fragen sollte.<br />
Im Schuljahr 2022/23 wurden 63 Aktionen<br />
mit Schulklassen im Rahmen der Naturparkschule<br />
erfolgreich durchgeführt. Das Moor<br />
wurde unter die Lupe genommen, im Winter<br />
Tierspuren im Schnee gesucht, im Sommer<br />
Bäche erforscht und auch dem Bauernhof<br />
wurde ein Besuch abgestattet. Als Highlight<br />
wurde im Mai die Grund- und Mittelschule<br />
Oberammergau mit einem großen Fest offiziell<br />
als Naturparkschule ausgezeichnet. Viele Ehrengäste<br />
und Eltern waren gekommen, um die<br />
kreativen Darbietungen der Naturparkschüler<br />
zu bewundern. Im Anschluss an den offiziellen<br />
Teil konnte bei verschiedenen Stationen der<br />
einzelnen Klassen gerätselt, gebastelt oder<br />
gestaunt werden.<br />
Es war einiges los im letzten Schuljahr, und<br />
nach den Sommerferien ging es direkt mit der<br />
Aktion „Hecke im Herbst“ weiter. Immer mit<br />
dabei ist natürlich Warzi, das Maskottchen der<br />
Naturparkschule, das ein Exemplar der Heuschreckenart<br />
Warzenbeißer darstellt. Außerdem<br />
steht die Grundschule Unterammergau<br />
schon in den Startlöchern, um die vierte<br />
Naturparkschule in den Ammergauer Alpen zu<br />
werden.<br />
18
SCHLAUE KIDS<br />
Liebe Kinder,<br />
in dieser Ausgabe des<br />
Naturpark-Magazins<br />
machen wir es euch nicht<br />
leicht. Aber wir sind sicher,<br />
dass ihr es schafft.<br />
Zugegeben, die Fragen im Quiz<br />
sind nicht besonders schwer,<br />
aber beim Kreuzworträtsel haben<br />
bestimmt auch Erwachsene ihre<br />
Schwierigkeiten.<br />
Ihr findet die Auflösung zwar<br />
auf S. 43, aber wir fänden es<br />
toll, wenn ihr es erst selbst<br />
probiert, bevor ihr hinten<br />
nachschaut, okay?<br />
Quiz:<br />
Wie verbringt der Igel<br />
den Winter?<br />
Warum fällen Biber<br />
Bäume?<br />
Welches Tier stellt das Logo<br />
der Naturparkschule dar?<br />
1. In der Winterstarre<br />
2. In der Winterruhe<br />
3. Im Winterschlaf<br />
1. Um ihre Stärke zu beweisen<br />
2. Für den Bau ihres Staudamms<br />
3. Um aus dem Wasser zu klettern<br />
1. Warzenbeißer<br />
2. Taubenschwänzchen<br />
3. Gabelschwanz<br />
Könnt ihr dieses<br />
Kreuzworträtsel<br />
lösen?<br />
3<br />
<br />
© H. J. Fünfstück<br />
5<br />
2<br />
M<br />
1 Ä<br />
<br />
<br />
Z<br />
© Bertram Georgii<br />
© Klaus Pukall<br />
<br />
© Klaus Pukall<br />
Ä<br />
<br />
© Klaas Huizenga, Pixabay<br />
4<br />
Auflösung siehe S. 43<br />
19
20
MAN KANN IM WINTER NIE<br />
ZU VIEL WINTER BEKOMMEN<br />
Robert Frost<br />
© Simon Bauer Photography<br />
21
© Simon Bauer Photography<br />
22
DIE KÖNIG LUDWIG LOIPE<br />
Das Schönste, was der Naturpark Ammergauer<br />
Alpen zu bieten hat, in einer Loipe vereint:<br />
Die knapp 32 Kilometer lange Loipe verbindet<br />
den Passionsspielort Oberammergau mit dem<br />
Kloster Ettal und Schloss Linderhof. Erlebe Kultur<br />
pur in Verbindung mit atemberaubenden<br />
Ausblicken auf die Landschaft im Graswangtal<br />
samt Blick auf die Zugspitze.<br />
Die ambitionierten Langläufer, die für den<br />
König Ludwig Lauf trainieren, schaffen die<br />
Strecke in einer Trainingseinheit an einem<br />
Vormittag. Für Genießer und Naturliebhaber<br />
empfiehlt es sich, die Gesamtstrecke in Teilabschnitte<br />
einzuteilen. Starten kann man entweder<br />
in Ettal, Graswang oder Oberammergau<br />
und die Loipe dann je nach Ausdauer und eigenen<br />
Vorlieben die in einzelnen Teilstücken<br />
erkunden.<br />
Langlauftechnik<br />
Schwierigkeit<br />
Strecke<br />
Dauer<br />
Höhenmeter<br />
Skating, klassisch<br />
mittel<br />
31,6 km<br />
6:30 h<br />
137 m<br />
© Simon Bauer Photography<br />
23
PISTENSKITOUR KOLBENSATTEL<br />
Die Pistentour auf den Kolbensattel wurde<br />
bekannt als die erste durchgängig beschneite<br />
Skitourenpiste Deutschlands.<br />
Für Tourengeher wurde eine eigene beschneite<br />
Aufstiegsspur am Pistenrand angelegt, so entstehen<br />
keine Gefahren und Konflikte zwischen<br />
Tourengehern und Skifahrern. Auf dieser Spur<br />
geht es immer bergauf Richtung Kolbensattelhütte.<br />
Diese lädt zur Einkehr ein. Wer danach<br />
noch genug Kraft hat und eine Herausforderung<br />
sucht, kann im freien Gelände noch bis<br />
zum Zahn aufsteigen.<br />
Die Abfahrt über die Skipiste mit Blick über<br />
den Passionsspielort Oberammergau ist der<br />
krönende Abschluss dieser Tour.<br />
Einkehrtipp: Kolbensattelhütte, jeden Dienstag<br />
und Donnerstag Hüttenabend bis 22 Uhr.<br />
Achtung: Immer auf der extra angelegten Spur<br />
bleiben, um Gefahren für sich selbst und andere<br />
zu minimieren!<br />
Schwierigkeit<br />
Strecke<br />
Dauer<br />
Höhenmeter<br />
leicht<br />
4,3 km<br />
1:15 h<br />
420 m<br />
© Simon Bauer Photography<br />
24
SKIABFAHRT LABER<br />
Mit der nostalgischen Laber Bergbahn auf<br />
den Laber und spektakuläre Abfahrt ins Tal.<br />
Nach der gemütlichen Auffahrt mit der Bergbahn<br />
lädt die Berggaststätte Die Laberei im<br />
Laberhaus zu einer Pause ein. Von hier aus<br />
kannst du über die umliegenden Seen und<br />
Richtung Zugspitze blicken. Die Einkehr ist für<br />
viele auch dringend nötig, bevor es in die steile<br />
Abfahrt mit bis zu 42° Gefälle geht.<br />
Tipp: Für alle mit genügend Kondition ist auch<br />
der Aufstieg mit Tourenski über die Soila Alm<br />
möglich.<br />
Einkehrtipp: Berggasttätte Die Laberei<br />
Achtung: Bitte betrete oder befahre die Wildschutzgebiete<br />
nicht!<br />
Schwierigkeit<br />
Strecke<br />
Höhenmeter<br />
schwer<br />
2,2 km<br />
748 m<br />
© Simon Bauer Photography<br />
25
RODELBAHN AM HÖRNLE<br />
Das Hörnle ist der Hausberg von Bad Kohlgrub<br />
und liegt am „Eingang“ des Naturparks<br />
Ammergauer Alpen. Auf dem Hörnle hat man<br />
einen herrlichen Ausblick hinaus ins Alpenvorland.<br />
Der Aufstieg auf's Hörnle ist zu Fuß<br />
über den ausgeschilderten Wanderweg, jedoch<br />
nicht über die Rodelbahn, möglich.<br />
Alle, die es lieber gemütlicher mögen, können<br />
mit der Hörnle Schwebebahn zum Start<br />
der Rodelbahn auf das Hörnle fahren. Nach<br />
einer Stärkung auf der Hörnle Hütte geht es<br />
auf einer rasanten Rodelabfahrt zurück ins Tal.<br />
Rodelverleih an der Tal- und Bergstation.<br />
Einkehrtipp: Hörnle Hütte am Zeitberg.<br />
Achtung: Auf Wildschutzgebiete achten und<br />
diese nicht betreten! Das mittlere und hintere<br />
Hörnle zwischen Abend- und Morgendämmerung<br />
meiden!<br />
Schwierigkeit<br />
Strecke<br />
Höhenmeter<br />
leicht<br />
6,9 km<br />
499 m<br />
© Simon Bauer Photography<br />
26
MUSEENVIELFALT UND<br />
WINTERZAUBER IM BLAUEN LAND<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Wassily Kandinsky und Gabriele Münter gelten<br />
als Mitbegründer des Expressionismus<br />
und schlossen sich unter anderem mit Franz<br />
Marc zur bekannten Künstlerbewegung „Der<br />
Blaue Reiter“ zusammen. Zeugnis davon gibt<br />
heute das Schloßmuseum Murnau sowie das<br />
Münter-Haus. In letzterem lebten Kandinsky<br />
und Münter von 1909 bis 1914 und dieses ist<br />
seit 1999 als Museum für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich. Dort bekommt man durch die von<br />
den Künstlern bemalten Möbel, ihre Gemälde,<br />
Grafiken und Hinterglasmalereien einen Eindruck<br />
der Atmosphäre, die hier vor dem Ersten<br />
Weltkrieg vorherrschte.<br />
Im Schloßmuseum Murnau kann man noch<br />
bis 26. November 2023 die Sonderausstellung<br />
„Der Blaue Reiter – eine Hommage“ anlässlich<br />
des 30-jährigen Jubiläums des Museums besuchen.<br />
Mit knapp 100 Sonderausstellungen<br />
und zahlreichen Forschungsprojekten hat sich<br />
das Museum in den vergangenen drei Jahrzehnten<br />
einen internationalen Ruf erarbeitet.<br />
34 Meisterwerke als Dauerleihgaben aus dem<br />
Kreis der Künstler kann man nun zusätzlich<br />
bestaunen.<br />
Wer mehr über den Blauen Reiter erfahren<br />
möchte, dem sei der Kunstspaziergang durch<br />
Murnau ans Herz gelegt. Diese kurze, knapp<br />
drei Kilometer lange Wanderung führt vorbei<br />
an Plätzen, an denen die Künstler ihre Motive<br />
fanden. Schautafeln zeigen, wo Münter und<br />
Kandinsky damals ihre Staffeleien aufbauten<br />
und geben Einblick in den Vergleich zwischen<br />
Vergangenheit und Gegenwart. Der Spaziergang<br />
ist ganzjährig begehbar und somit auch<br />
im Winter lohnenswert.<br />
Noch mehr Kultur gibt es in den umliegenden<br />
Orten im Blauen Land. Die Museenvielfalt<br />
wird komplettiert durch das Staffelseemuseum<br />
in Seehausen, das Heimatmuseum<br />
in Uffing, die Kaulbach-Villa in Ohlstadt sowie<br />
durch das Freilichtmuseum Glentleiten, welches<br />
seine sonst im Winter geschlossenen<br />
Pforten von 01.<strong>12.</strong> bis 03.<strong>12.</strong>2023 für einen<br />
ganz besonderen Christkindlmarkt öffnet.<br />
Weitere Informationen:<br />
Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land<br />
Untermarkt 13, 82418 Murnau am Staffelsee<br />
Tel. +49 (0) 8841 476 240<br />
info@dasblaueland.de<br />
www.dasblaueland.de<br />
27
EIN HIGHLIGHT FÜR<br />
LANGLAUF-FANS<br />
© Sebastian Schulte<br />
28
DER KÖNIG LUDWIG LAUF 2024<br />
IM NATURPARK<br />
AMMERGAUER ALPEN<br />
Für alle Langlauffans ist der König<br />
Ludwig Lauf im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen ein jährliches Highlight.<br />
Am ersten Februar-Wochenende 2024<br />
(02.02.–04.02.) wird wieder das traditionelle<br />
Ereignis gefeiert: Langlaufen<br />
auf den Spuren des Märchenkönigs<br />
Ludwig II.<br />
Es ist ein unverzichtbares Wintererlebnis für<br />
alle Beteiligten. Ein beeindruckendes Panorama<br />
entfaltet sich, wenn Tausende von Läufern<br />
die Strecke von Ettal durch das Graswangtal,<br />
vorbei am Schloss Linderhof, in Richtung Ziel<br />
nach Oberammergau antreten. Ob auf 10 km,<br />
21 km oder 45 km, ob Skating oder klassisch<br />
– für jeden Geschmack ist auf den Loipen etwas<br />
dabei.<br />
Zur Einstimmung in die Langlaufsaison<br />
2023/2024 wird das Tobias Angerer & Trond<br />
Nystad Langlaufcamp bereits in seiner fünften<br />
Auflage durch den König Ludwig Lauf im<br />
Dezember veranstaltet. Als Trainer stehen der<br />
zweifache Langlauf-Weltcup-Gesamtsieger Tobias<br />
Angerer und der ehemalige Erfolgstrainer<br />
des norwegischen Langlaufnationalteams<br />
Trond Nystad bereit. Da das Camp bereits innerhalb<br />
von drei Tagen vergriffen war, wird ein<br />
zusätzliches Camp im Januar organisiert.<br />
Speziell für Anfänger und Neulinge im Langlauf<br />
haben die Organisatoren ein besonderes<br />
Konzept entwickelt: „Von Null auf König Ludwig<br />
Lauf“. Hierbei werden an vier Wochenenden<br />
Trainingseinheiten inklusive Materialtests<br />
angeboten. Ziel ist es, den Teilnehmern einen<br />
sicheren Umgang mit den Langlaufskiern zu<br />
vermitteln, sodass sie am König Ludwig Lauf<br />
2024 teilnehmen können.<br />
Um den Nachwuchs für diesen wunderbaren<br />
Sport zu begeistern, wurde neben dem<br />
Mini-Kini und dem Technik-Parcours das Projekt<br />
„König Ludwig Lauf macht Schule“ ins<br />
Leben gerufen. Gemeinsam mit dem DSV-<br />
Nachwuchsprojekt und Tobias Angerer können<br />
Schülerinnen und Schüler (Klassenstufen<br />
1.–4.) am 31.01. und 01.02. eine besondere<br />
Sportstunde erleben. Gemeinsam mit dem<br />
Olympiamedaillen-Gewinner wird den Schülern<br />
das Langlaufen und der Spass am Wintersport<br />
in vielen Mitmach-Aktionen nähergebracht.<br />
Die Schüler werden mit Skiern, Stöcken und<br />
Schuhen während der „etwas anderen Schulstunde“<br />
ausgestattet. Für einen kleinen Snack<br />
und warme Getränke ist ebenfalls gesorgt.<br />
Die Anmeldung erfolgt hierfür direkt von den<br />
Schulen.<br />
Am 1. Februar 2024 wird das Langlaufwochenende<br />
rund um den König Ludwig Lauf<br />
bereits gestartet: Mit einen Testival der Sportindustrie<br />
bekommt jeder die Gelegenheit, das<br />
neueste Material der Langlaufszene direkt am<br />
Startfeld in Ettal zu testen, bevor am 02.02.<br />
der König Ludwig Lauf offiziell mit der großen<br />
Expo und Startnummernausgabe im Ammergauer<br />
Haus beginnt.<br />
Die Wettkämpfe finden wie gewohnt am<br />
Samstag (03.02.2024) in freier sowie am Sonntag<br />
(04.02.2024) in klassischer Technik statt.<br />
Neben der jährlich stattfindenden Weltmeisterschaft<br />
für Ärzte und Apotheker ist auch<br />
2024 wieder spannendes und abwechslungsreiches<br />
Programm geplant.<br />
Alle Details zum Programm und Anmeldemöglichkeiten<br />
sind unter folgendem Link zu<br />
finden: www.koenig-ludwig-lauf.com<br />
© Sebastian Schulte<br />
29
30
© Alle Abbildungen: Laura Holl<br />
TIPPS AUS DEN<br />
NATURPARKGEMEINDEN<br />
Folge 4:<br />
Gotthelflinde<br />
Bad Kohlgrub<br />
Die Gotthelflinde befindet sich auf einer kleinen<br />
Anhöhe am westlichen Ortsrand von Bad<br />
Kohlgrub. Von Saulgrub nach Bad Kohlgrub<br />
kommend überquert man die Bahngleise und<br />
biegt dann direkt rechts ein, in den Gotthelfweg.<br />
Von dort geht es noch wenige hundert<br />
Meter bergauf, bis man die große Linde erblickt.<br />
An der Gotthelflinde angekommen, auf 887 m<br />
ü. d. M., laden zwei Ruhebänke zum Verweilen<br />
ein – und das lohnt sich: Bei schönem Wetter<br />
hat man von dort einen wunderschönen Ausblick<br />
auf die umliegenden Berge und den Nachbarort<br />
Saulgrub.<br />
In den Abendstunden eröffnet sich ein fast<br />
magischer Anblick, wenn die Sonne langsam<br />
hinter den Bergen verschwindet und der Sonnenuntergang<br />
den Himmel in ein warmes Farbenspiel<br />
aus Orange- und Rottönen taucht.<br />
Heinrich Baumgartner, ein Gönner des ersten<br />
Kurhauses, ließ die Linde pflanzen und eine<br />
Ruhebank errichten.<br />
Auf einem Schild neben der Linde befindet<br />
sich ein Zitat des Schweizer Schriftstellers Jeremias<br />
Gotthelf (1797 – 1854):<br />
„Gott helf uns in schweren Tagen.<br />
Gott helf uns das Leid ertragen.<br />
Gott helf uns in Kummer und Sorgen.<br />
Gott helf uns heut und morgen.“<br />
31
© Alle Abbildungen: Laura Holl<br />
WENN'S KLUBBERL<br />
ZUM ENGERL WIRD<br />
Der Oberammergauer Kunsthandwerker<br />
Christian Mayr<br />
fertigt einzigartige Figuren<br />
und ganze Szenerien aus<br />
Wäscheklammern.<br />
Die wohl bekannteste Wäscheklammer aus<br />
Holz besteht aus zwei Teilen, die mit einer<br />
Drahtfeder miteinander verbunden sind. Doch<br />
um diese Variante geht es hier nicht. Unser<br />
Hauptprotagonist ist Großmutters Wäscheklammer,<br />
aus einem Stück Holz gefertigt, unten<br />
eingesägt. Offiziell trägt sie den Namen<br />
Sturm- oder Rundkopfwäscheklammer. Im alpenländischen<br />
Raum kennt man sie unter den<br />
Begriffen Glubbal, Klupperl oder Klubberl. Sie<br />
sieht mit ihrem kleinen Kopf ein wenig wie ein<br />
Männchen aus. Und das war auch der Auslöser<br />
für Christian Mayr.<br />
Eigentlich wollte der bastelfreudige Oberammergauer<br />
aus einem Fund alter Klubberl auf<br />
dem Dachboden nur zu Weihnachten für die<br />
Verwandtschaft Engel anfertigen, die man an<br />
den Christbaum stecken kann, doch die Begeisterung<br />
von Familie und Freunden mündete<br />
1997 in der Selbstständigkeit als Klubberlfigurenmacher.<br />
„Ich bin da Autodidakt. Gelernt<br />
habe ich eigentlich Lkw-Mechaniker“, gesteht<br />
der bärtige Mittfünfziger mit den schwarzen<br />
Locken schelmisch. „Aber das Künstlerische<br />
liegt mir wohl in den Genen. Mein Papa und<br />
meine beiden Großväter waren Schnitzer, und<br />
das Handwerkliche hat mir schon immer gefallen.<br />
Ich saß oft mit in den Werkstätten drin.<br />
Als Kind habe ich schon aus rohen Nudeln<br />
Männchen gebastelt …“<br />
Seit den Oberammergauer Passionsspielen<br />
2000 hat Mayr auch seinen eigenen Laden<br />
in einem historischen Haus mit ortstypischen<br />
Lüftlmalereien in der Judasgasse 2 bezogen.<br />
Das Geschäft ist gleichzeitig seine Werkstatt,<br />
in denen er heute unzählige Varianten seiner<br />
Klupperl herstellt. Weihnachten hin oder her,<br />
Engel werden immer gekauft und sind somit<br />
der Klassiker im Sortiment. „Die produziere<br />
ich das ganze Jahr über, immer gleich mehrere<br />
in einzelnen Arbeitsschritten“. verrät Mayr.<br />
„Ich habe jeden mehrmals in der Hand, aber<br />
für einen einfachen Engel, der singt oder nur<br />
ein Blatt hält, brauche ich keine Stunde.“ So<br />
ermittelt sich der Preis von 15,- Euro aufwärts.<br />
Die Wäscheklammern kauft Mayr, der Rest ist<br />
Handarbeit. Je komplizierter die Figur, je mehr<br />
Einzelteile wie Arme, Hut oder Instrumente<br />
32
enötigt werden, desto teurer versteht sich.<br />
Aber inzwischen gehen zahlreiche Auftragsarbeiten<br />
ein: Mayr begutachtet gerade aufmerksam<br />
durch seine schwarz gerahmten<br />
Brillengläser das Foto eines Paares, das ihm<br />
sein Auftraggeber geschickt hat. Anhand dieses<br />
Bildes wird er ein Klubberl-Brautpaar für<br />
eine Hochzeitstorte fertigen, das dem echten<br />
Brautpaar dann, wie eine Karikatur, ähnlich<br />
sehen wird. Der Kunsthandwerker freut sich<br />
da insgeheim über Details, die ihm verraten<br />
werden: „Ich bin da für alle Schandtaten offen.<br />
Oft weiß ich bei solchen Aufträgen vor dem<br />
Bräutigam, welches Kleid die Braut tragen<br />
wird!“<br />
Das Faszinierende dabei ist, dass es immer<br />
wieder neue Herausforderungen sind; es gibt<br />
zwar ähnliche Figuren, aber nie zwei Gleiche.<br />
Alles sind Unikate!“ Vom Golfer, Politiker über<br />
Arzt, Lehrerin, Radler auf dem Tandem bis zu<br />
ganzen Krippenszenerien in Kästen hat Mayr<br />
schon Figuren in liebevoller Kleinarbeit zum<br />
Leben erweckt. Die Arbeitsschritte sind allerdings<br />
jedes Mal identisch: Zuerst wird die<br />
rohe Wäscheklammer bearbeitet, dann folgt<br />
der Zuschnitt des Zubehörs aus Holz oder<br />
Karton. Anschließend wird geleimt, geklebt,<br />
grundiert, bemalt und schlussendlich lackiert<br />
und gewachst. Alles natürlich mit den entsprechenden<br />
Trockenpausen.<br />
Ob er bis ans Arbeitsende nur noch Klubberl<br />
herstellen möchte, hat ihn seine Mutter gefragt,<br />
als er sich selbstständig machte. Der Oberammergauer,<br />
den die Einheimischen unter seinem<br />
Hausnamen „Schualer Christian“ kennen, muss<br />
grinsen. „Die Arbeit macht mir einen Riesenspaß!<br />
Ich habe immer mehr Ideen als Zeit. Oft<br />
sehe ich ein Motiv und dann denke ich mir:<br />
Das muss sich doch auch mit Klubberl machen<br />
lassen. Oder aus Eiern, oder aus Nudeln!<br />
Ich mache mir da keine Skizzen, ich probiere,<br />
bis ich ein Ergebnis habe, mit dem ich zufrieden<br />
bin.“ Und das scheint nicht nur ihm so zu<br />
gehen. Ein großer Anteil an Stammkundschaft<br />
bis ins Münchner Umland kommt immer wieder<br />
zu Besuch in die Welt der Wäscheklubberl.<br />
Sie sind ja auch einzigartig, Mayrs kleine Gestalten,<br />
die allesamt lächeln. „Grundsätzlich<br />
könnte man das Produkt leicht kopieren“, gibt<br />
der Kunsthandwerker zu. „Aber,“ fügt er verschmitzt<br />
und ein wenig stolz hinzu, „in der Art,<br />
wie ich es mache, habe ich es noch nie woanders<br />
gesehen.“<br />
www.kuenstlereien.de<br />
Christian Mayr<br />
Engerl sind die Klassiker<br />
im Sortiment<br />
33
© Simon Bauer Photography<br />
34
KLEINE NACHWUCHS-RANGER<br />
GANZ GROSS<br />
Nach erfolgreicher Premiere im Vorjahr<br />
ging das Ferienprogramm „Junior Ranger<br />
auf Entdeckungstour“ 2023 in die<br />
zweite Runde. Vier Wochen im August<br />
konnten die Kinder den Naturpark<br />
spielerisch erkunden. Betreuerin Maria<br />
schildert, wie die vergangenen vier<br />
Wochen für sie und die Kinder waren.<br />
Beim spannenden Programm konnten die Kinder<br />
im Grundschulalter alle Facetten des Naturparks<br />
kennenlernen – so bekam der Begriff<br />
„Freiluft-Klassenzimmer“ eine ganz eigene<br />
Bedeutung. Die Kinder konnten den „Baaz“<br />
an ihren Füßen spüren, als sie immer montags<br />
das Moor erkundeten, während sie dienstags<br />
die Beine im Wasser der Schleifmühlklamm<br />
abkühlen konnten. Auch über die heimischen<br />
Tiere in Wiese und Wald konnten sie einiges<br />
erfahren und wissen nun vermutlich mehr über<br />
die Flora und Fauna des Naturparks als ihre<br />
Eltern.<br />
Maria Schmid, die Betreuerin des diesjährigen<br />
Programms beschreibt, dass die vier<br />
Wochen trotz so mancher Regentage wie im<br />
Flug vergingen. Das Besondere am Ferienprogramm<br />
im Naturpark Ammergauer Alpen ist<br />
laut ihr, dass die Kinder die Natur selbstständig<br />
erkunden konnten: beispielsweise als sie<br />
bis zu den Oberschenkeln im Moortretbecken<br />
steckten und das Moor auf ihrer Haut spürten<br />
oder als sie mit Becherlupen die Wiesen des<br />
Naturparks gespannt untersuchten. Die Kinder<br />
werden also nicht mit Informationen „berieselt“,<br />
sondern können alles, was sie wissen<br />
wollen, spielerisch und selbstständig herausfinden.<br />
Ein typischer Tag mit den Junior Rangern<br />
läuft meistens ähnlich ab: Alle versammeln<br />
sich in einem Kreis und stellen sich vor. Gemeinsam<br />
geht es dann zum Ort des Tages, der<br />
zum Thema passt. Nach kurzer Zeit ist schon<br />
die erste Pause nötig, und es werden Teile der<br />
Brotzeit gegessen. Die Kinder stärken sich, bevor<br />
es weiter geht. Es wird erforscht, getobt,<br />
gespielt und alles in der Natur erkundet, bevor<br />
die Gruppe sich wieder auf den Weg zur Naturparkschule<br />
macht. An manchen Tagen kommt<br />
sogar einer der Naturpark-Ranger vorbei und<br />
übernimmt einige Programmpunkte.<br />
Marias Highlight beim diesjährigen Programm<br />
waren eindeutig die Ausflüge zur Schleifmühlklamm.<br />
Einmal die Woche ging es für die<br />
kleinen Entdecker mit dem Bus zur Klamm in<br />
Unterammergau. Dort konnte die Kraft des<br />
Wassers mit ausreichend Sicherheitsabstand<br />
beobachtet werden. Wenn es heiß genug war,<br />
konnten auch die Füße am Rand der Klamm<br />
abgekühlt werden. Doch an einigen Tagen war<br />
das Wetter auch zu schlecht, um den ganzen<br />
Tag draußen zu verbringen. An diesen Tagen<br />
wurde das Basislager in den Schulen in Bad<br />
Kohlgrub oder in Bad Bayersoien aufgeschlagen.<br />
Es wurde gebastelt, gemalt, Geschichten<br />
erzählt oder auch ein Papierflieger-Wettbewerb<br />
veranstaltet.<br />
Das hört sich nach einem gelungenen Sommerferienprogramm<br />
für die kleinen Naturpark-<br />
Entdecker an, bei dem sie spielerisch einiges<br />
über den Naturpark erfahren konnten! Alle<br />
Infos zu weiteren Terminen des Ferienprogramms<br />
„Junior Ranger auf Entdeckungstour“<br />
gibt es unter www.ammergauer-alpen.de/ferienprogramm.<br />
© Anja Lieberherr<br />
35
MEIN LIEBLINGSPLATZ<br />
Der heutige Ort ist der Lieblingsplatz<br />
von gleich zwei<br />
Mitarbeiterinnen der Ammergauer<br />
Alpen.<br />
© Simon Bauer Photography<br />
© Simon Bauer Photography<br />
ZUR PERSON<br />
Mareike Gallian ist seit<br />
November 2022 im Vertrieb<br />
und Gastgeberservice bei der<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
tätig. Ihr Fernweh zieht sie<br />
regelmäßig in ferne Länder,<br />
aber auch immer wieder zurück<br />
in den Naturpark.<br />
ZUR PERSON<br />
Maria Schmid arbeitet seit<br />
Juli 2023 bei der Ammergauer<br />
Alpen GmbH im Produktmanagement<br />
Familie.<br />
Sie ist unter anderem für<br />
das Sommerferienprogramm<br />
„Junior Ranger auf Entdeckungstour“<br />
zuständig.<br />
Um den Lieblingsplatz der beiden zu erreichen,<br />
begibt man sich auf eine kurze<br />
Wanderung von Unterammergau in Richtung<br />
Pürschling und biegt wenige Meter nach<br />
dem Pürschlingparkplatz rechts ein. Der Weg<br />
führt vorbei an der historischen Schleifmühle<br />
und an unzähligen kleinen und großen<br />
Wasserfällen in der Schleifmühlklamm. Über<br />
Brücken und Treppen geht es am Bach bergauf,<br />
bis der breite Schotterweg wieder erreicht<br />
wird, der zurück ins Tal führt.<br />
Mareike genießt in der Schleifmühlklamm vor<br />
allem die Ruhe und die Nähe zur Natur. „Der Ort<br />
erinnert mich besonders an meine Mauritius-<br />
Reise“, erzählt sie. Erfahren hat sie von der<br />
Schleifmühlklamm durch eine Freundin, als sie<br />
zu Beginn ihrer Ausbildung in die Region gezogen<br />
ist. Das Highlight ist für Mareike der<br />
große Wasserfall, berichtet sie. „Der Blick<br />
darauf regt zum Nachdenken und Vergessen<br />
des stressigen Alltags an und lässt mich heimisch<br />
fühlen.“<br />
Auch für Maria ist der große Wasserfall das<br />
Highlight, da man ihn durch die Treppen und<br />
Brücken von allen Seiten und aus allen Perspektiven<br />
heraus betrachten kann. Im August<br />
war sie mit den Kindern vom Ferienprogramm<br />
„Junior Ranger auf Entdeckungstour“ jeden<br />
Dienstag in der Schleifmühlklamm und erkundete<br />
mit ihnen das Element Wasser.<br />
„Die Wanderung durch die Klamm hat die<br />
perfekte Länge für Kinder“, beschreibt sie<br />
die Tour zu ihrem Lieblingsplatz. „Außerdem<br />
können sie dort die Kraft des Wassers beobachten.“<br />
Für Maria hat Wasser immer eine<br />
beruhigende Wirkung und erinnert sie an die<br />
Zeit, in der sie auf einem Kreuzfahrtschiff<br />
gearbeitet hat. Überraschenderweise kannte<br />
sie die Schleifmühlklamm vor dem Ferienprogramm<br />
nicht, aber der Ort wurde schnell zu ihrem<br />
Lieblingsplatz im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen.<br />
Hinweis: Die Schleifmühlklamm ist in der<br />
Regel ganzjährig begehbar, nach Neuschnee<br />
oder starken Regenfällen ist jedoch Vorsicht<br />
geboten.<br />
Weitere Infos zur Tour:<br />
© Dietmar Denger für BayTM<br />
36
37<br />
© Laura Holl
© Sebastian Schulte<br />
38
ZAMM ZAMM' RAMMA<br />
Das dritte Valley Green Up Event zum<br />
Müllsammeln fand dieses Jahr erneut<br />
statt. Zwei der Teilnehmer erzählen vom<br />
vergangenen Aktionstag am 23. September<br />
und erläutern, wie der Tag für<br />
sie ablief.<br />
Es ist Samstag, acht Uhr morgens. Wir machen<br />
uns auf den Weg in den Naturpark Ammergauer<br />
Alpen. An der Tourist-Information in<br />
Bad Kohlgrub legen wir den ersten Stopp ein.<br />
Denn dort können wir die Ausrüstung für den<br />
heutigen Tag abholen: Wanderkarte, Müllbeutel<br />
und Zange, alles verpackt in einem<br />
Baumwollbeutel mit dem Logo des heutigen<br />
Aktionstages „Valley Green Up“. Nach einer<br />
kurzen Erklärung der Route machen wir uns<br />
für die Wanderung bereit. Es geht auf das<br />
Hörnle, den Zeitberg Bad Kohlgrubs.<br />
Ziel des Tages ist es, so viel Müll wie möglich<br />
einzusammeln. Denn wir wollen den Naturpark<br />
Ammergauer Alpen aufräumen, damit<br />
er so schön bleibt, wie wir ihn kennen. Am<br />
Wegesrand halten wir immer wieder an, nehmen<br />
mit der Zange kleine Plastikteile, Verpackungen<br />
und Taschentücher auf und stecken<br />
sie in den Müllbeutel aus Maisstärke. Nach<br />
einer guten Stunde sind wir am Gipfel des<br />
Zeitbergs angekommen, und stärken uns erst<br />
einmal in der Hütte, bevor es wieder bergab<br />
geht.<br />
Im Tal angekommen, betrachten wir unsere<br />
Ausbeute: viele Taschentücher, Verpackungen<br />
von Müsli-Riegeln und Süßigkeiten, leere Plastikflaschen,<br />
sogar ein leerer Luftballon und<br />
mehrere Handschuhe. Unsere beiden Müllbeutel<br />
sind gut gefüllt, als wir sie am markierten<br />
Sammelpunkt ablegen. Von dort werden die<br />
Beutel später abgeholt, und der Unrat, der<br />
nicht in die Natur gehört, wird entsorgt.<br />
Als Belohnung für den Tag geht es als Abschluss<br />
noch zum Get-together mit den anderen<br />
Teilnehmern, Organisatoren und Rangern.<br />
Dort bekommen wir für die getane Arbeit eine<br />
kleine Stärkung und können uns mit den anderen<br />
Helfern über ihre Ausbeute und die skurrilsten<br />
Funde austauschen und den Tag ausklingen<br />
lassen.<br />
So schön der Tag doch war, so traurig und<br />
erschreckend ist es, wie viel Müll in der Natur<br />
gefunden wurde. Jeder sollte einmal bewusst<br />
und mit offenen Augen unterwegs sein und<br />
die Natur von Dingen befreien, die dort nicht<br />
hingehören.<br />
ÜBRIGENS<br />
Auch 2024 findet wieder der<br />
Valley Green Up Aktionstag<br />
statt, den der Naturpark Ammergauer<br />
Alpen gemeinsam<br />
mit der Firma Ziener und dem<br />
König Ludwig e. V. 2021 ins<br />
Leben gerufen haben.<br />
Weitere Infos findest Du auf<br />
www.valley-green-up.de oder<br />
auf Instagram @valleygreenup<br />
A<br />
© Sebastian Schulte<br />
39
VON DER SCHWEIZ<br />
ÜBER DIE TOSKANA NACH<br />
OBERAMMERGAU<br />
© Laura Holl<br />
Interview mit dem neuen Naturpark-<br />
Ranger Flavio Bohli<br />
Würdest du dich kurz vorstellen?<br />
Ich heiße Flavio und bin seit Anfang September<br />
2023 als Ranger beim Naturpark Ammergauer<br />
Alpen. Ich bin in Zürich geboren und<br />
als ich noch sehr klein war mit meinen Eltern<br />
in die Toskana gezogen. Dort haben wir auf<br />
einem Bio-Hof gelebt, auf dem wir Olivenöl<br />
hergestellt haben und auch einige Tiere wie<br />
Schafe und Hühner hatten. In meiner Freizeit<br />
bin ich gerne draußen in der Natur, egal ob<br />
beim Fahrrad fahren, Wandern oder Imkern.<br />
Am liebsten bin ich aber gemeinsam mit meiner<br />
Tochter draußen unterwegs.<br />
Was hast du gemacht, bevor du Ranger im<br />
Naturpark wurdest?<br />
In Italien habe ich Landwirtschaft studiert<br />
und mich auf Heilkräuter spezialisiert. Anschließend<br />
habe ich acht Jahre lang als Winzer<br />
gearbeitet. Und natürlich auf dem Hof in<br />
Italien mitgearbeitet. Anfang des Jahres sind<br />
wir dann nach Deutschland gezogen, da meine<br />
Freundin hier aus der Region kommt.<br />
Vor meinem Start als Ranger habe ich außerdem<br />
beim Ferienprogramm „Junior Ranger<br />
auf Entdeckungstour“ mitgearbeitet.<br />
Wie bist du auf den Job aufmerksam geworden?<br />
Nachdem wir hier hergezogen sind, habe<br />
ich mich natürlich auf die Suche nach einem<br />
Job gemacht, der zu meinem Studium und<br />
mir passt. Über Freunde bin ich dann auf den<br />
Naturpark aufmerksam geworden. Erst wollte<br />
ich eigentlich nur ein Praktikum machen, um<br />
die Gegend und Leute besser kennenzulernen.<br />
Dann hat sich die Stelle für das Ferienprogramm<br />
und die Stelle als Ranger ergeben. Der<br />
Job ist einer, den ich mir schon lange vorstellen<br />
konnte, eigentlich ein Traumjob!<br />
Was gefällt dir am Naturpark Ammergauer<br />
Alpen und der Region am meisten?<br />
Bevor wir hergezogen sind, war ich schon<br />
oft hier, um Freunde zu besuchen, und kenne<br />
die Region deswegen schon gut. Von Anfang<br />
an war ich begeistert von der großen Vielfalt<br />
die es hier gibt: Vielfalt an Blumen, Pflanzen,<br />
Tieren, außerdem das Graswangtal mit seinen<br />
hohen Bergen. Es ist toll, so viele verschiedene<br />
Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Skifahren<br />
direkt vor der Haustür machen zu können.<br />
Worauf freust du dich am meisten in deiner<br />
neuen Rolle als Ranger und was werden<br />
deine Aufgaben sein?<br />
Ich werde vermutlich am meisten mit dem<br />
Projekt der Naturparkschulen zu tun haben<br />
und gemeinsam mit den anderen Beteiligten<br />
die Kinder in den Schulen besuchen. Außerdem<br />
freue ich mich, viel draußen unterwegs<br />
und in der Natur zu sein. Ich freue mich, mit<br />
den Leuten vor Ort in Kontakt zu treten und<br />
meine Faszination für die Natur weitergeben<br />
zu können. Besonders toll ist es, aktiv einen<br />
Beitrag zum Naturschutz leisten zu können.<br />
40
© Dietmar Denger<br />
Natur verstehen und erleben: Rangerführungen<br />
im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen<br />
Wie war das noch mit der Entstehung der<br />
Alpen? Und der Moore? Und wie verhalte ich<br />
mich unterwegs naturverträglich?<br />
Zu diesen und weiteren Fragen haben die<br />
Naturpark-Ranger die passende Antwort. Sie<br />
begleiten Gäste auf kostenlosen Führungen<br />
und aktivieren auf anschauliche Art die grünen<br />
Zellen. Jede Exkursion hat ein anderes Ziel:<br />
mal geht es an die Ammer, ein anderes Mal an<br />
die artenreichen Wiesmahdhänge, in den Wald<br />
oder einfach zum Moor.<br />
Für kleine Nachwuchsforscher sind die speziellen<br />
Familientouren ideal. Die Ausflüge finden<br />
regelmäßig statt, dauern zwei bis vier<br />
Stunden und kommen mit wenig Höhenmetern<br />
aus.<br />
Zusätzlich gibt es sogenannte Expertenführungen,<br />
zum Beispiel an der Seite einer Ornithologin<br />
oder Kräuterpädagogin.<br />
Alle Infos zu den Führungen, zur Anmeldung<br />
sowie weitere Termine unter:<br />
www.ammergauer-alpen.de/rangerfuehrung<br />
41
IN EIGENER SACHE<br />
Winter-Touren<br />
auf einen Blick<br />
Winterwanderwege, Langlaufloipen und Touren<br />
aller Art findest Du in dieser Winterkarte.<br />
Sie ist im Online-Shop (ammergauer-alpen.<br />
shop) und in den Tourist-Informationen erhältlich.<br />
Sie bietet detailgenaue Informationen, die<br />
für den Wintersport im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen benötigt werden: Naturverträgliche<br />
Schneeschuhtouren, Skitouren, Loipenverläufe,<br />
Skigebiete und Winterwanderrouten.<br />
Zudem sind alle Schutz- und Schongebiete<br />
eingezeichnet.<br />
Maßstab 1:25.000<br />
Wasserfest – reißfest<br />
Beim Kauf „Meine Winterkarte“ unterstützt<br />
man mit 1 Euro die Ammertaler Bergwacht-<br />
Bereitschaften<br />
Naturpark<br />
Teststubn<br />
Seit Kurzem finden sich im Naturpark Ammergauer<br />
Alpen an drei Standorten die neuen „Naturpark<br />
Teststubn“. Diese bieten Besuchern<br />
die Möglichkeit, hochwertige Wander- und<br />
Outdoor-Ausrüstung und E-Bikes auszuleihen,<br />
um den Naturpark Ammergauer Alpen beim<br />
Wandern und Radfahren zu erleben.<br />
Die Teststubn befinden sich in den Tourist-<br />
Informationen Bad Bayersoien und Bad Kohlgrub<br />
sowie im Drahteselverleih Lukas Spindler<br />
in Oberammergau.<br />
© Simon Bauer Photography<br />
Naturpark Gastgeber<br />
– Aktiv für<br />
Klimaschutz und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ein Tipp für alle, die auf der Suche nach einer<br />
besonderen und ökologisch engagierten Urlaubsunterkunft<br />
sind: Egal ob Hotel, Ferienwohnung<br />
oder Bauernhof: Naturpark-Gastgeber<br />
stehen für einen klimafreundlichen und<br />
nachhaltigen Aufenthalt. Alle Unterkünfte befinden<br />
sich in naturnaher Lage inmitten der<br />
vielfältigen Landschaft des Naturparks Ammergauer<br />
Alpen.<br />
Die Unterstützung regionaler Produkte und<br />
Dienstleistungen ist für die Naturpark-Gastgeber<br />
selbstverständlich und lädt zum Genießen<br />
und Entdecken ein.<br />
Gastgeber, die Interesse an einer Zertifizierung<br />
zum „Naturpark Gastgeber“ haben, können<br />
sich gerne an Frau Hutter<br />
(ah@ammergauer-alpen.de) wenden.<br />
42
IN EIGENER SACHE<br />
Ausblick Winterprogramm<br />
für Kinder<br />
Meditationsweg-<br />
Pauschalen 2024<br />
Auch in der nächsten Wandersaison finden<br />
wieder mehrtägige, geführte Wanderungen auf<br />
dem Meditationsweg statt.<br />
Auf 85 Kilometern durch die Ammergauer<br />
Alpen und 105 km durch das Blaue Land begegnet<br />
man zahlreichen kulturellen und landschaftlichen<br />
Highlights. Orte der Kraft geben<br />
die Möglichkeit, zu reflektieren, Stille zu erfahren<br />
und sich Zeit für sich selbst zu nehmen.<br />
Bleib in Kontakt<br />
@ammergaueralpen<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
Naturpark Ammergauer Alpen<br />
Das beliebte Programm „Junior Ranger auf<br />
Entdeckungstour“ für Kinder wird es zukünftig<br />
auch im Winter geben!<br />
Im Januar können Kinder im Alter von vier<br />
bis sechs auf Entdeckungstour durch den winterlichen<br />
Naturpark Ammergauer Alpen gehen.<br />
Weitere Infos rund um das Programm und<br />
zur Buchung gibt es in Kürze unter:<br />
www.ammergauer-alpen.de/ferienprogramm<br />
Gemeinsam mit Wanderführern wie Norbert<br />
Parucha kann man sich auf eine Reise zu sich<br />
selbst begeben.<br />
Die ersten Termine stehen bereits fest und<br />
sind in Kürze buchbar:<br />
Ammergauer Alpen:<br />
• 28.4. bis 3.5.2024<br />
• 6.10. bis 11.10.2024<br />
Das Blaue Land:<br />
• 22.9. bis 27.9.2024<br />
Infos zu diesen und weiteren Pauschalangeboten<br />
findet man unter:<br />
www.ammergauer-alpen.de/buchen/spezialangebote<br />
Auflösung von S. 19<br />
Quiz: 3, 2, 1<br />
Kreuzworträtsel:<br />
1 GÄMSE<br />
2 SCHMETTERLING<br />
3 FLUSSUFERLÄUFER<br />
4 HIRSCH<br />
5 KREUZOTTER<br />
© Thomas Bichler<br />
© Herausgeber:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Straße 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Layout, PrePress,<br />
Gesamtkoordination:<br />
Brandl und Team Werbeagentur<br />
Redaktion:<br />
Ammergauer Alpen GmbH:<br />
• Nicole Richter<br />
• Laura Holl<br />
Naturpark:<br />
• Nina Helmschrott<br />
• Annika Reimers<br />
Extern:<br />
• Norbert Brandl<br />
• Christian Rauch<br />
Lektorat:<br />
Gerhard Seidl<br />
Druck:<br />
Kriechbaumer GmbH & Co. KG<br />
Postskriptum:<br />
Dieses Journal ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Jegliche weitere<br />
Verwertung von Wort und Bild –<br />
auch auszugsweise – ohne<br />
schriftliche Zustimmung des<br />
Herausgebers ist unzulässig.<br />
Sämtliche Inhalte wurden<br />
sorgfältig recherchiert, eine<br />
Garantie für die Richtigkeit sowie<br />
eine Haftung sind dennoch<br />
ausgeschlossen.<br />
Für die Inhalte der Anzeigen<br />
sind die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />
Irrtum und Änderungen vorbehalten.<br />
Stand: Oktober 2023<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird auf die Verwendung<br />
der Sprachformen männlich,<br />
weiblich und divers (m/w/d)<br />
verzichtet. Entsprechende Begriffe<br />
gelten grundsätzlich für<br />
alle Geschlechter. Die verkürzte<br />
Sprachform hat ausschließlich<br />
redaktionelle Gründe und beinhaltet<br />
keine Wertung.<br />
43
EST. 1946<br />
#MADE<br />
BY<br />
PROS<br />
In den bayerischen Alpen zu Hause, auf den<br />
Pisten und Trails der Welt unterwegs: Seit<br />
1946 kommen Entwicklung und Design von<br />
ZIENER aus Oberammergau – von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, die ihren Sport<br />
leben und auf ihrem Gebiet echte Pros sind.<br />
Zudem arbeiten wir für den Ski-, Bike- und<br />
Aktivsportbereich mit Athleten internationaler<br />
Spitzensportverbände zusammen und<br />
sind u.a. offizieller Ausstatter des Deutschen<br />
Skiverbands sowie des Austria Skiteam<br />
Nordic.<br />
Aufgrund der tiefen Verbundenheit zur Natur<br />
setzen wir bei der Produktion immer mehr<br />
auf Nachhaltigkeit und verwenden nachwachsende,<br />
nachhaltige sowie re cycelte<br />
Materialien.<br />
44