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Fleischguide Schwein „Von Schopf bis Fuß“

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FEHLERLOS EINKAUFEN<br />

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Das straffe, mehrstufige Kontrollsystem<br />

des AMA-Gütesiegels garantiert nicht nur die lupenreine Herkunft unseres<br />

<strong>Schwein</strong>efleisches und Sicherheit auf allen Stufen der Produktion, sondern<br />

hat auch qualitativ unübersehbare Vorteile für den Konsumenten.<br />

Einer der vordergründigsten ist die Vermeidung der sogenannten<br />

Fleischfehler durch pH-Wert-Messungen und<br />

tierärztliche Kontrolle nach der Schlachtung. Dadurch<br />

können Problem-Schlachtkörper einwandfrei<br />

identifiziert und aussortiert werden, dem<br />

Kunden erspart dies beim Einkauf unangenehme<br />

Überraschungen wie<br />

beispielsweise DFD- und<br />

PSE-Fleisch.<br />

pH 1<br />

- und pH 2<br />

-Wert<br />

Ersterer wird unmittelbar nach der Schlachtung gemessen und deckt den Fleischfehler<br />

PSE auf, zweiterer wird nach 36 Stunden und bei einer Kerntemperatur von mindestens<br />

7°C gemessen und ist unter anderem zur Vermeidung des Fleischfehlers DFD relevant.<br />

PSE-Fleisch<br />

PSE steht für pale (blass), soft (weich) und exudative (wässrig). Bei Stresssituationen<br />

kurz vor der Schlachtung kann es zu einer Adrenalinausschüttung kommen, die den<br />

Abbau von Glycogen und die Bildung von Milchsäure in der Muskulatur bewirkt. Es<br />

kommt zu einer verfrühten Ansäuerung der Muskulatur, die über die pH-Wert-Messung<br />

nachweisbar ist. PSE tritt vor allem bei stressempfindlichen <strong>Schwein</strong>en auf.<br />

Während der Kühlung und Lagerung verliert PSE-Fleisch Saft, daraus resultieren auch<br />

verminderte Zartheit und geringere Fleischaromabildung. PSE-<strong>Schwein</strong>efleisch kann in<br />

drei Tagen <strong>bis</strong> zu 15% Tropfsaft verlieren.<br />

DFD-Fleisch<br />

DFD ist die Abkürzung für dark (dunkel), firm (fest) und dry (trocken). Dieser Fleischfehler<br />

wird vom Konsumenten auch als sogenanntes „Schuhsohlenfleisch“ bezeichnet.<br />

Das Fleisch ist fest, die Oberfläche ist dunkel, trocken, klebrig oder auch schmierig. Es<br />

hat ein muffiges Aroma und ist nach der Zubereitung zäh. Wegen des hohen End-pH-<br />

Wertes fällt der Effekt der „Eigenkonservierung“ weg. Das Fleisch ist daher besonders<br />

anfällig für mikrobiellen Verderb.<br />

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