Fleischguide Schwein 2023
Umfassende Warenkunde über frisches Schweinefleisch mit dem AMA Gütesiegel - von der Produktion bis zu den Cuts und deren Verwendung.
Umfassende Warenkunde über frisches Schweinefleisch mit dem AMA Gütesiegel - von der Produktion bis zu den Cuts und deren Verwendung.
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FLEISCH<br />
GUIDE<br />
SCHWEIN<br />
mit Modul „Mehr Tierwohl”<br />
1
Vorwort 3<br />
Gütesiegel und Ihre Kriterien 4<br />
Mit dem AMA-Gütesiegel auf Nummer sicher 6<br />
Transparenz und Kontrolle schaffen Vertrauen 8<br />
Etiketten – Was muss gekennzeichnet werden? 9<br />
Moderne <strong>Schwein</strong>ehaltung. Mehr Tierwohl. 13<br />
Qualitätskriterium Futter 18<br />
Qualitätskriterium Genetik 20<br />
Qualitätskriterium Fett 22<br />
Qualitätskriterium Fleischreife 23<br />
Richtig einkaufen 24<br />
Die richtige Lagerung 26<br />
Vor- und Zubereitung 28<br />
Von Schopf bis Fuß 30<br />
Teilstücke 31<br />
Garstufen und Kerntemperaturen 33<br />
Teilstücke 34<br />
Innere Werte 56<br />
2
MEHR WERTSCHÖPFUNG DURCH AUSGEZEICHNETE QUALITÄT<br />
Herkunftskontrollierte Lebensmittel mit ausgezeichneter Qualität sind keine Selbstverständlichkeit! Dahinter stecken<br />
viel Know-how und eine Vielzahl an aufwendigen Produktionsschritten nach genau definierten Parametern, abgesichert<br />
durch strenge Kontrollen.<br />
Der vorliegende FLEISCHGUIDE blickt hinter die Kulissen der AMA-Gütesiegel-<strong>Schwein</strong>efleischproduktion und liefert<br />
wertvolle Information, wie Sie durch den bewussten Einkauf mehr Qualität und Wertschöpfung bei der Zubereitung von<br />
<strong>Schwein</strong>efleischgerichten erzielen.<br />
Das AMA-Gütesiegel zeichnet unabhängig kontrollierte Lebensmittel mit nachvollziehbarer Herkunft und hoher<br />
Qualität aus. Bei Fleisch, das mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel mit der Inschrift „Austria“ gekennzeichnet ist,<br />
handelt es sich ausschließlich um bestes Fleisch, das von Tieren stammt, die in Österreich geboren, aufgezogen, geschlachtet<br />
und zerlegt worden sind.<br />
3
GÜTESIEGEL UND<br />
IHRE KRITERIEN<br />
AMA-Siegel sind staatlich anerkannt und darüber hinaus<br />
von den zuständigen Behörden der EU notifiziert.<br />
Mit dem Gütesiegel AMA GENUSS REGION werden<br />
Betriebe ausgezeichnet, die sich vertraglich verpflichtet<br />
haben, nach dem AMA-Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem<br />
zu produzieren.<br />
Mit allen anderen AMA-Siegeln werden jene Produkte<br />
von Vertragspartnern ausgezeichnet, die unter<br />
Einhaltung der entsprechenden AMA-Richtlinien<br />
hergestellt wurden. Schwerpunkte dafür sind unter<br />
anderem:<br />
• Herkunft<br />
• Tierwohl<br />
• Kontrolle<br />
• Saisonalität<br />
• Regionalität<br />
AMA-GÜTESIEGEL<br />
Das AMA-Gütesiegel-Programm ist ein ganzheitliches<br />
Qualitätssicherungsprogramm. Es bezieht alle Produktionsstufen<br />
mit ein. Sichtbares Zeichen des Programms<br />
ist das AMA-Gütesiegel, ein behördlich anerkanntes<br />
Gütezeichen.<br />
Das AMA-Gütesiegel gibt verlässlich Auskunft über<br />
nachvollziehbare Herkunft, geprüfte Qualität und darüber,<br />
dass die damit ausgezeichneten Lebensmittel unabhängig<br />
kontrolliert wurden.<br />
• Nachvollziehbare Herkunft<br />
• Ausgezeichnete Qualität<br />
• Unabhängige Kontrolle<br />
4<br />
Weitere Infos dazu finden Sie auf www.amainfo.at bzw.<br />
www.lebensmittel-guetezeichen.at
AMA-BIOSIEGEL<br />
Die Anforderungen des AMA-Biosiegels gehen über<br />
jene der EU-Bio-Verordnung hinaus. Das AMA-Biosiegel<br />
garantiert eine hohe Lebensmittelqualität, zusätzliche,<br />
strenge Umweltstandards und die gesicherte<br />
Rückverfolgbarkeit der Herkunft aller Produkte. Das<br />
rot-weiße AMA-Biosiegel mit der Herkunftsangabe<br />
AUSTRIA garantiert Österreich als Herkunftsort der<br />
landwirtschaftlichen Rohstoffe sowie als Ort der Beund<br />
Verarbeitung.<br />
• hohe Lebensmittelqualität<br />
• gesicherte Herkunft<br />
• zusätzliche Umweltstandards<br />
AMA GENUSS REGION-SIEGEL<br />
Auch dies ist ein staatlich anerkanntes und EU-notifiziertes<br />
Gütesiegel. An diesem Gütesiegelprogramm<br />
können bäuerliche Direktvermarkter, Lebensmittelmanufakturen<br />
und Gastronomiebetriebe teilnehmen.<br />
Das dahinterstehende Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem<br />
garantiert in der Gastronomie, dass<br />
Fleisch, Milchprodukte, Eier, Gemüse, Obst, Fisch und<br />
Wild aus der Region kommen. Bei Direktvermarktern<br />
garantiert es die Verwendung von Rohstoffen vom eigenen<br />
Betrieb, bei Manufakturen, dass sie<br />
regionale Rohstoffe veredeln. Dies wird<br />
regelmäßig von externen Kontrollstellen<br />
überprüft.<br />
5
MIT DEM AMA-GÜTESIEGEL AUF NUMMER SICHER<br />
Bei <strong>Schwein</strong>efleisch lauten die Richtlinien des rot-weiß-roten AMA-Gütesiegels für die<br />
Sicherung der lückenlosen Herkunft: „Zu 100% in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet<br />
und zerlegt.“<br />
Dazu kommen strenge Auflagen hinsichtlich Haltung und Fütterung und deren unabhängige<br />
Kontrollen. Diese regelmäßigen und unangemeldeten Kontrollen finden auf allen<br />
Stufen der Produktion und Weiterverarbeitung bis ins Verkaufsgeschäft statt.<br />
ÜBER-<br />
KONTROLLE<br />
EXTERNE<br />
KONTROLLE<br />
➟<br />
➟<br />
Kontrolle der Kontrollore/-stellen<br />
von der AMA-Marketing beauftragt oder direkt<br />
durchgeführt<br />
Unabhängige und unangemeldete<br />
Inspektionen / Audits<br />
zugelassene Kontrollstelle<br />
BETRIEBLICHE<br />
EIGENKONTROLLE<br />
➟<br />
Eigenkontrollcheckliste / TGD-Betriebserhebung<br />
vom Landwirt bzw. in dessen Auftrag durchzuführen<br />
und zu dokumentieren<br />
6
Die Teilnahme am AMA-Gütesiegel-Programm<br />
ist für den Landwirt freiwillig<br />
und mit hohen Ansprüchen an die<br />
Produktionsweise verbunden. Auf Ebene<br />
der landwirtschaftlichen Produktion<br />
ergibt das den sogenannten „Kreis der<br />
Qualitätssicherung“.<br />
Zu den Prüfkriterien zählen unter anderem<br />
die artgemäße Haltung, qualifizierte<br />
Tierbetreuung, beste Tiergesundheit, die<br />
Fütterung mit geprüften Futtermitteln<br />
und die Betriebshygiene.<br />
Weiters wird geprüft, ob und wie der<br />
Landwirt den Eigenkontrollaufgaben<br />
nachkommt und ob die verpflichtenden<br />
Betriebserhebungen durch den verantwortlichen<br />
Veterinär im Rahmen des<br />
Tiergesundheitsdienstes durchgeführt<br />
werden. Für eine zusätzliche Absicherung<br />
werden Urin-, Kot- und Futtermittelproben<br />
gezogen und in einem<br />
speziellen Labor analysiert.<br />
➟<br />
Bewerten<br />
Was ist zu<br />
korrigieren?<br />
TIERGERECHTE<br />
HALTUNG<br />
GEPRÜFTE<br />
FUTTERMITTEL<br />
➟<br />
GUTE<br />
BETRIEBSHYGIENE<br />
BESTE<br />
TIERGESUNDHEIT<br />
QUALIFIZIERTE<br />
TIERBETREUUNG<br />
Anpassen<br />
Wann und in welcher<br />
Abfolge sind Korrekturmaßnahmen<br />
umzusetzen?<br />
➟<br />
Eigenkontrolle<br />
Sind alle Kriterien eingehalten?<br />
Sind Korrekturmaßnahmen umgesetzt?<br />
7
TRANSPARENZ UND KONTROLLE<br />
SCHAFFEN VERTRAUEN<br />
Gemäß der Tierkennzeichnungsverordnung sind die Tiere vor der Verbringung<br />
zum Schlachthof mit der Betriebsnummer des Bauernhofes<br />
deutlich lesbar (Schulterbereich oder außen im Flankenbereich) zu<br />
tätowieren. Dies ist spätestens 30 Tage vor der geplanten Schlachtung<br />
durchzuführen. Damit ist die Identifikation hinsichtlich der Herkunft der<br />
Tiere jederzeit gewährleistet. Am Schlachthof wird die Herkunft jedes<br />
einzelnen Tieres – und damit die Tauglichkeit für das AMA-Gütesiegel<br />
– noch einmal überprüft. Durch eine strikte Chargentrennung und<br />
lückenlose Kennzeichnung gibt es auch bei der Zerlegung keine Vermischung<br />
mit nicht AMA-Gütesiegel-zertifiziertem Fleisch.<br />
Von der „sus”-Kennzeichnung betroffen sind verpacktes und unverpacktes<br />
frisches, gekühltes, tiefgekühltes Fleisch und Faschiertes.<br />
Sämtliche Kennzeichnungsangaben zur Herkunft von Fleisch, aber auch<br />
weiterführende Informationen müssen durch ein nicht näher definiertes<br />
Registrierungssystem hinterlegt sein. Das heißt, dass zusätzlich zur<br />
Kennzeichnung über die gesamte Herstellungskette nachvollziehbare<br />
Aufzeichnungen zu führen sind. Dies sichert das seitens der<br />
AMA-Marketing entwickelte System „sus“ für <strong>Schwein</strong>efleisch.<br />
8<br />
amainfo.at/teilnehmer/fleisch-kennzeichnung/schweinefleisch-sus/richtlinie-informationen
ETIKETTEN –<br />
WAS MUSS GEKENNZEICHNET WERDEN?<br />
Verpflichtende und freiwillige Angaben am Beispiel eines<br />
standardisierten „sus“-Zerlegeetiketts bei <strong>Schwein</strong>efleisch<br />
• Angabe des Staates/der Staaten, in dem/denen das<br />
<strong>Schwein</strong>/die <strong>Schwein</strong>e aufgezogen wurde(n)<br />
• Angabe des Staates, in dem das <strong>Schwein</strong>/die <strong>Schwein</strong>e<br />
geboren wurde(n) (freiwillige Angabe) (AT steht<br />
für Österreich)<br />
• Staat, in dem das <strong>Schwein</strong>/die <strong>Schwein</strong>e geschlachtet<br />
wurde(n)<br />
• Identifikationsnummer<br />
• Staat/Staaten, in dem/denen das <strong>Schwein</strong>efleisch<br />
zerlegt wurde (freiwillige Angabe)<br />
<strong>Schwein</strong>efleisch<br />
Schopf<br />
A123456<br />
-- AT<br />
AT -<br />
143/001<br />
AT54321<br />
EG<br />
SCHWEIN<br />
• Logo des freiwilligen Kennzeichnungs- und Registrierungssystems<br />
9
URSPRUNG /<br />
HERKUNFT<br />
Geburt, Aufzucht und Schlachtung<br />
in ein und demselben Land<br />
=<br />
„HERKUNFT” bei Rind<br />
„URSPRUNG” bei <strong>Schwein</strong>,<br />
Lamm, Ziege & Geflügel<br />
Mögliche Angabe des<br />
Begriffs „Ursprung“<br />
AT12345<br />
EG<br />
Die verpflichtenden<br />
Angaben am Beispiel<br />
eines „sus“-Etiketts<br />
AT12345<br />
EG<br />
Erfolgen Geburt,<br />
Auf zucht und Schlachtung<br />
in ein und demselben<br />
Land, kann statt<br />
„geboren in:“,<br />
„aufgezogen in:“ und<br />
„geschlachtet in:“ auch<br />
der Begriff „Ursprung“<br />
angeführt werden.<br />
Die Richtigkeit der Angaben auf den Etiketten wird durch die zuständigen Behörden kontrolliert. Über die Systeme „bos“ und<br />
„sus“ gekennzeichnetes Fleisch wird zusätzlich von zugelassenen unabhängigen Kontrollorganen geprüft.<br />
10
GENUSSTAUGLICHKEITS- UND<br />
IDENTITÄTSKENNZEICHNUNG<br />
Mit dem GENUSSTAUGLICHKEITSKENNZEICHEN, das mittels Stempel auf<br />
Schlachthälften aufgebracht wird, bestätigt der amtliche Tierarzt, dass das<br />
Fleisch für den menschlichen Verzehr geeignet ist.<br />
Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem die<br />
Schlachtung stattgefunden hat (z.B. AT für Österreich).<br />
Nummer des amtlichen Tierarztes, der die Genusstauglichkeit festgestellt hat,<br />
und Zulassungsnummer des Schlachtbetriebes<br />
Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Schlachtung in<br />
der Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.<br />
AT 999<br />
99999<br />
EG<br />
Ländercode<br />
Nummer des<br />
amtlichen Tierarztes<br />
Zulassungsnummer<br />
des Schlachtbetriebes<br />
Schriftzug EG<br />
Das IDENTITÄTSKENNZEICHEN befindet sich auf Produkten tierischer Herkunft,<br />
die innerhalb der EG in einem zugelassenen Betrieb erzeugt werden. Dieses<br />
Zeichen weist auf eine EG-konforme Produktion und Weiterverarbeitung im Hinblick<br />
auf die Einhaltung veterinärrechtlicher Belange und Hygienerichtlinien hin.<br />
Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem der letzte<br />
Verarbeitungsschritt oder die Ab packung erfolgt ist (z.B. AT für Österreich).<br />
Zulassungsnummer des Betriebes: Mit dieser Nummer kann der letztverarbeitende<br />
Betrieb identifiziert werden.<br />
Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Zerlegung in der<br />
Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.<br />
Die beiden Zeichen geben keine<br />
Auskunft über die Herkunft/<br />
Ursprung des Fleisches!<br />
AT -99999<br />
EG<br />
Ländercode<br />
Zulassungsnummer<br />
des Betriebes<br />
Schriftzug EG<br />
11
12
MODERNE SCHWEINEHALTUNG<br />
<strong>Schwein</strong>e sind intelligente und soziale Tiere. Das AMA-Gütesiegel gibt daher wichtige Basisstandards für die Haltung<br />
vor, die teilweise über die in Österreich geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Zum Beispiel bekommen<br />
<strong>Schwein</strong>e in AMA Gütesiegel-Betrieben 10 % mehr Platz als vorgeschrieben, sowie streng kontrolliertes Futter und auch<br />
Beschäftigungsmaterial, um ihr natürliches Verhalten ausleben zu können.<br />
Der Großteil der Futtermittel muss nach den Gütesiegel-Richtlinien übrigens in den Betrieben selbst hergestellt werden<br />
und zugekaufte Futtermittel aus dem System „pastus+” stammen. Darüber hinaus gibt es aber auch Vorgaben für die<br />
Lichtverhältnisse und Luftzufuhr im Stall. Und sollte ein <strong>Schwein</strong> krank werden, findet es nach der tierärztlichen Behandlung<br />
weiche Liegeflächen in der Krankenbucht.<br />
MEHR TIERWOHL. UND NOCH MEHR.<br />
Das Zusatzmodul „Mehr Tierwohl“ zum AMA-Gütesiegel verpflichtet darüber hinaus in der <strong>Schwein</strong>ehaltung zu noch<br />
besseren Bedingungen. Dazu gehören unter anderem mehr Platz und Auslauf, eingestreute Liegeflächen, Vorgaben für<br />
das Beschäftigungsmaterial und AMA-kontrolliertes Futter.<br />
Für dieses Upgrading in der Produktion stehen zwei Stufen zur Wahl. Die erste – das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl<br />
– gut“ (auch kurz TW 60 genannt) verpflichtet Betriebe zu einer <strong>Schwein</strong>ehaltung, die das Wohlbefinden der Tiere im<br />
Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben weiter erhöht. So bekommen die Tiere 60 % mehr Platz als <strong>Schwein</strong>e in Betrieben<br />
mit dem AMA-Gütesiegel „Basis“. Eingestreute Liegeflächen und Beschäftigungsmaterial wie Stroh- oder Heuraufen,<br />
sowie Hanfseile und Holz ermöglichen ihnen, ihre natürlichen Verhaltensweisen besser auszuleben.<br />
13
Die zweite Stufe – das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl – sehr gut“ (kurz TW 100) sieht noch bessere Haltungsbedingungen<br />
vor: Die Tiere haben 100 % mehr Platz als in Betrieben, die nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Ein<br />
Viertel des vorhandenen Platzes muss zudem Auslauffläche sein, die aus Gründen des Grundwasserschutzes allerdings<br />
befestigt ausgeführt sein muss. Dazu gibt es Ruhebereiche mit eingestreuten Liegeflächen und außerdem steht den<br />
<strong>Schwein</strong>en natürlich auch hier Beschäftigungsmaterial, sowie Stroh oder Heu zum Knabbern zur Verfügung.<br />
Für alle Tiwerwohl-Betriebe gilt, dass die Schwänze nicht kupiert (gekürzt) werden dürfen. Und chirurgische Kastrationen<br />
sind nur unter Vollnarkose mit anschließendem Einsatz von Schmerzmitteln erlaubt. Die Tiere bekommen nur gentechnikfreie<br />
Futtermittel und die Eiweißergänzung (Lupinen, Bohnen, Soja) sind ausschließlich europäischer Herkunft.<br />
Mit dem AMA-Biosiegel können <strong>Schwein</strong>emastbetriebe ihre Ware dann auszeichnen, wenn sie sich vertraglich dazu<br />
verpflichten, ihre Tiere ausschließlich in einem eingestreuten Stall mit ständigem Auslauf oder sogar ganz in einem Freilandgehege<br />
zu halten. Werden Bio-<strong>Schwein</strong>e nicht in einem Freilandgehege gehalten, muss es ein Stall mit Einstreu und<br />
einem Außenbereich sein. Diese Auslaufmöglichkeit hat den Tieren stets und uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.<br />
Auch sollten die Freiflächen nach Möglichkeit unbefestigt sein und den Tieren Möglichkeiten bieten sich zu suhlen. Pro<br />
Hektar Betriebsfläche dürfen maximal 14 <strong>Schwein</strong>e auf einem Hof gehalten werden. Die Futtermittel für die Tiere, also<br />
sowohl selbst produzierte wie zugekaufte, müssen als Bio-Futtermittel zertifiziert sein.<br />
14
PRODUKTIONSFORMEN<br />
BEI MASTSCHWEINEN IN<br />
ÖSTERREICH UND EU<br />
Bio<br />
• Permanenter Zugang ins Freie<br />
• Schutz vor Witterungseinflüssen<br />
• max. 14 <strong>Schwein</strong>e je ha<br />
Gewichtsbereich<br />
BIO<br />
bis 50 kg 0,8 m² 0,6 m²<br />
bis 85 kg 1,1 m² 0,8 m²<br />
ab 85 kg 1,3m² 1 m²<br />
ab 110 kg 1,5 m² 1,2 m²<br />
AMA-Gütesiegel<br />
+ Mehr Tierwohl<br />
– „Sehr gut“<br />
• 100 % mehr Platzangebot<br />
• eingestreute, weiche Liegefläche<br />
• Ringelschwänze<br />
• Auslauf/Außenklimabereich<br />
• gentechnikfreie Fütterung<br />
• Beschäftigungsmaterial Stroh/Heu<br />
• Kastration unter Vollnarkose<br />
• Scheuermöglichkeiten<br />
Gewichtsbereich<br />
bis 50 kg 0,8 m² 0,4 m²<br />
bis 85 kg 1,1 m² 0,5 m²<br />
bis 110 kg 1,4 m² 0,6 m²<br />
ab 110 kg 2 m² 0,8 m²<br />
amainfo.at/teilnehmer/<br />
landwirtschaft/schweine/<br />
richtlinie-informationen<br />
AMA-Gütesiegel + Mehr Tierwohl – „Gut“<br />
• 60 % mehr Platzangebot<br />
(im Stall oder als Auslauf)<br />
• eingestreute Liegefläche<br />
• Beschäftigungsmaterial Stroh verpflichtend<br />
Gewichtsbereich<br />
bis 50 kg 0,7 m² 0,28 m²<br />
bis 85 kg 0,9 m² 0,36 m²<br />
ab 85 kg 1,1 m² 0,44 m²<br />
Stallfläche<br />
Außenfläche<br />
Gesamtfläche<br />
Liegebereich<br />
Gesamtfläche<br />
Liegebereich<br />
AMA-<br />
Gütesiegel<br />
• 10 % mehr Platzangebot<br />
• mind. zwei verschiedene Beschäftigungsmaterial<br />
• Einsatz von Tieren aus Zuchtlinien mit gesicherter Fleischqualität<br />
• weiche Liegefläche in der Krankenbucht<br />
• Teilnahme am Antibiotikamonitoring der AGES<br />
• nachhaltige, proteinreduzierte Fütterung<br />
Gewichtsbereich<br />
Fläche<br />
bis 50 kg 0,44 m²<br />
bis 85 kg 0,61 m²<br />
ab 85 kg 0,77 m²<br />
Österreichisches gesetzliches Niveau<br />
• Anforderungen der 1. Tierverhaltensordnung mit 0,7 m² bei Tieren ab 85 kg<br />
Europäisches gesetzliches Niveau<br />
• Anforderungen der EU-<strong>Schwein</strong>ehaltungsrichtlinie mit 0,65 m² bei Tieren ab 85 kg<br />
haltung.at/tiere-und-haltung/schweinehaltung/<br />
15
AUF DAS AMA-GÜTESIEGEL<br />
AUFBAUENDE, UND IM HANDEL<br />
ERHÄLTLICHE QUALITÄTS-<br />
FLEISCHPROGRAMME<br />
Bei <strong>Schwein</strong>efleisch finden Sie im Lebensmitteleinzel- und<br />
Gastronomiegroßhandel unter anderem folgende nach<br />
AMA-Gütesiegel-Richtlinien produzierte Qualitätsfleischprogramme.<br />
Die angeführten Programme erfüllen sämtliche Kriterien der jeweiligen<br />
AMA-Gütesiegel-Richtlinie und können noch zusätzliche<br />
Bestimmungen des Programmbetreibers aufweisen. Für folgende<br />
Programme gilt: Landwirtschaftliche Erzeuger haben einen gültigen<br />
AMA-Gütesiegel-Erzeugervertrag nach der AMA-Gütesiegel-Richtlinie<br />
„<strong>Schwein</strong>ehaltung“.<br />
16
www.gutstreitdorf.at/qualitaetsfleisch/schwein<br />
QUALITÄTSPROGRAMM<br />
AMA-Gütesiegel<br />
„premium <strong>Schwein</strong>“<br />
BESCHREIBUNG<br />
3-Rassen Kreuzung aus<br />
(Landrasse x Edelschwein) x Pietrain<br />
AMA-GÜTESIEGEL<br />
PRODUKTIONSRICHTLINIE<br />
Nach rot-weiß-roter AMA-Gütesiegel<br />
Richtlinie werden die Tiere zu 100%<br />
in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet<br />
und zerlegt.<br />
AMA-Gütesiegel<br />
„donauland <strong>Schwein</strong>“<br />
3-Rassen Kreuzung aus<br />
(Landrasse x Edelschwein) x Pietrain<br />
Nach rot-weiß-roter AMA-Gütesiegel<br />
Richtlinie werden die Tiere zu 100% in<br />
Österreich geboren, in Niederösterreich<br />
gemästet, geschlachtet und zerlegt.<br />
AMA-Gütesiegel<br />
„tullnerfelder <strong>Schwein</strong>“<br />
3-Rassen Kreuzung aus<br />
(Landrasse x Edelschwein) x Pietrain<br />
Nach rot-weiß-roter AMA-Gütesiegel<br />
Richtlinie werden die Tiere zu 100% in<br />
Österreich geboren, in Niederösterreich<br />
lt. Gebietsdefinition „Tullnerfeld” gemästet,<br />
und in Niederösterreich geschlachtet<br />
und zerlegt.<br />
AMA-Gütesiegel<br />
„Natürlich Niederösterreich Duroc“<br />
Dieses Qualitätsfleischprogramm erfüllt<br />
die zusätzliche Produktionsrichtlinie<br />
AMA Gütesiegel + „Mehr Tierwohl“ und<br />
Gentechnik freie Fütterung. Hauptsächlich<br />
2 oder 3-Rassenkreuzungen mit<br />
mind. 50% Duroc Anteil.<br />
Nach rot-weiß-roter AMA-Gütesiegel<br />
Richtlinie werden die Tiere zu 100% in<br />
Österreich geboren, in Niederösterreich<br />
gemästet, geschlachtet und zerlegt.<br />
17
18<br />
QUALITÄTSKRITERIUM<br />
FUTTER
KONTROLLIERTES FUTTER: SCHMECKT MIT SICHERHEIT!<br />
Sowohl der Zukauf von Futtermitteln, als auch die Futtermittel selbst werden<br />
streng kontrolliert. AMA-Vorschriften, basierend auf gesetzlichen Grundlagen garantieren<br />
die hohen Standards von AMA-Gütesiegel-Produkten.<br />
Auch die Futtermittel fallen unter das strenge Regelwerk des AMA-Gütesiegels,<br />
denn der Großteil davon muss im Sinn der „Flächenbindung“ vom eigenen Bauernhof<br />
stammen. Und die zugekauften Ergänzungsfuttermittel müssen ebenfalls<br />
AMA-zertifiziert (pastus+) sein.<br />
Wie kaum ein anderes Produktionskriterium bestimmt das Futter die Qualität von<br />
<strong>Schwein</strong>efleisch. Denn damit werden nicht nur der Geschmack von Fleisch und<br />
Fett, sondern auch deren Textur und Konsistenz maßgeblich beeinflusst. Speziell<br />
die sogenannte „Endmast“, bei der viel energiereiches Kraftfutter verabreicht<br />
wird, bringt hier die gewünschten Erfolge bei der heute wieder sehr erwünschten<br />
Fetteinlagerung im Muskelfleisch (Marmorierung).<br />
Bei <strong>Schwein</strong>en, die vorwiegend mit Mais gefüttert werden, ist das Fett sehr weich,<br />
was auf den hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren (z.B. Linolensäure) im<br />
Futter zurückzuführen ist. Daher wird die Maisration in der Endmast oft großteils<br />
durch andere Getreidesorten ersetzt, damit das Auflagefett weiß und kernig fest<br />
wird, was etwa in der Speckproduktion essentiell ist. Durch den höheren Schmelzpunkt<br />
hat dieses Fleisch aber auch in der Pfanne und am Grill eine wesentlich bessere<br />
Formstabilität.<br />
19
QUALITÄTSKRITERIUM<br />
GENETIK<br />
Nicht nur die Fütterung und die Haltung der <strong>Schwein</strong>e sind<br />
relevant für die Qualität des Fleisches, sondern auch die<br />
genetische Veranlagung der Tiere, die auf den Eigenheiten<br />
der einzelnen Rassen und Hybriden beruht. Während in den<br />
vergangenen vier Jahrzehnten besonders auf die Magerfleisch-Ausbeute<br />
Wert gelegt wurde, sind moderne Zuchtziele<br />
heute wieder eine möglichst starke intramuskuläre<br />
Fettmarmorierung und nach wie vor die Stressresistenz der<br />
Tiere – die indirekt auch wieder der Fleischqualität zugutekommt.<br />
Duroc<br />
Deutsche<br />
Landrasse<br />
Pietrain<br />
Edelschwein<br />
20
DIE WICHTIGSTEN SCHWEINERASSEN IN ÖSTERREICH<br />
In der österreichischen <strong>Schwein</strong>ezucht wird als Muttertier bevorzugt das EDELSCHWEIN eingesetzt. Es ist großrahmig,<br />
hat weiße Haut und Stehohren, garantiert eine hohe Zuchtleistung, hohe Tageszunahme in der Mast und eine gute<br />
Konstitution.<br />
Die sonst recht ähnliche LANDRASSE ist an den Hängeohren zu erkennen und zeichnet sich ebenfalls durch eine sehr<br />
gute Zucht- und Mastleistung sowie gute Konstitution aus. In der Vaterlinie wird gern das belgische PIETRAIN eingekreuzt,<br />
weil es für einen hohen Magerfleischanteil sorgt. Diese Rasse ist eher kleinrahmig, die Haut weiß mit schwarzgrauen<br />
Flecken. Immer häufiger werden als Zuchteber aber auch DUROC-SCHWEINE eingesetzt, die für eine besonders<br />
gute Fleischqualität stehen. Sie sind einfärbig dunkel- bis rothaarig, weisen eine leichte Sattlung der Profillinie auf und<br />
haben kleine Hängeohren.<br />
TUROPOLJE-SCHWEINE sind schwarz-weiß gescheckte Speckschweine mit pigmentierter Haut und gelegentlich gekräuselten<br />
Borsten. Lange Zeit wurde diese Rasse in Kroatien als Weideschwein gehalten. Die <strong>Schwein</strong>e haben dichte<br />
Behaarung mit wollartiger Kräuselung, der Rücken ist dunkel, der Bauch etwas heller (Schwalbenbauch). Ein zweiter<br />
Farbschlag ist blond. Die Ferkel weisen die typische Streifung der Frischlinge auf.<br />
Das MANGALITZA-SCHWEIN wird durch seine wollige Behaarung, einen hohen Fett- und geringen Fleischanteil charakterisiert.<br />
Das SCHWÄBISCH-HÄLLISCHE LANDSCHWEIN hat einen lang gestreckten Körper mit langem Rüssel und große<br />
Schlappohren. Die Haut ist hell, Kopf und Hinterteil sind schwarz. Diese Sattelschweinrasse ist bekannt für ihre außerordentlich<br />
hohe Zuchtleistung und die vorzügliche Fleischqualität.<br />
International bedeutende <strong>Schwein</strong>erassen sind beispielsweise das YORKSHIRE-SCHWEIN, die DÄNISCHE<br />
LANDRASSE und das SCHWARZFUSSSCHWEIN (Porc Noir de Bigorre in den Pyrenäen, Pata Negra in Südspanien).<br />
21
QUALITÄTSKRITERIUM<br />
FETT<br />
Mageres <strong>Schwein</strong>efleisch hat mit 2% Fettgehalt eigentlich nicht<br />
mehr Brennwert als eine Putenbrust. Aber bietet dann auch<br />
nicht viel mehr an Geschmackserlebnis. Denn Fett ist ja nicht<br />
nur selbst Geschmacksträger, sondern versorgt auch die angrenzenden<br />
Fleischpartien mit Aroma. Daher ist in der Premiumliga<br />
der <strong>Schwein</strong>e-Steaks heute Fett wieder ausdrücklich erwünscht.<br />
Und zwar das kernig feste mit höherem Schmelzpunkt, das auch<br />
in der Pfanne oder am Grill Standfestigkeit beweist.<br />
Am allerbesten natürlich als intramuskuläre, feinädrige Fetteinlagerung,<br />
die besonders wichtig für die Fleischqualität ist. Das<br />
intermuskuläre Fett hingegen – also jenes zwischen den Muskelpartien<br />
– schützt das Fleisch auch bei hohen Temperaturen<br />
am Grill oder im Backrohr vor dem Austrocknen. Das Auflagefett<br />
wiederum ist zwar ebenfalls schmackhaft, aber aus diätischen<br />
Gründen am ehesten verzichtbar. Sollte aber dennoch nie gänzlich<br />
entfernt werden, um das Steak oder den Braten saftig und in<br />
Form zu halten.<br />
22
QUALITÄTSKRITERIUM<br />
FLEISCHREIFE<br />
Bis vor kurzem kaum ein Thema, aber im Premiumsegment aktuell<br />
ein Megatrend: Auch bei <strong>Schwein</strong>efleisch spielt Reifung eine wichtige<br />
Rolle. Zwar nicht ganz so sehr wie bei Rindfleisch – dennoch ist allzu<br />
frisches <strong>Schwein</strong>efleisch kulinarisch auch hier ein Debakel. Mindestens<br />
eine Woche sollte man also seinem <strong>Schwein</strong>sbraten oder Karree<br />
schon zur Reifung gegönnt haben, bevor es an die Zubereitung geht,<br />
besser sind sogar zwei.<br />
Denn auch hier finden während der Reifung bei kontrollierten Bedingungen<br />
jene enzymatischen Prozesse statt, die den Fleischfasern<br />
Entspannung und ein Plus an Aroma bringen. Das Fleisch wird dabei<br />
also nicht nur schmackhafter, sondern auch deutlich zarter. Was sich<br />
besonders bei mageren Muskelpartien wie der Karreerose sehr stark<br />
bemerkbar macht.<br />
Wie bei Rindfleisch gibt es auch bei <strong>Schwein</strong>efleisch den Trend zum<br />
Dry Aging am Knochen, meist werden die Teilstücke jedoch ausgelöst<br />
und in der Folie (Vakuum), also anaerob gereift. Das minimiert die<br />
Verkeimungs-Risken und ist bei der relativ kurzen Reifedauer von<br />
maximal drei Wochen auch geschmacklich kein Problem.<br />
23
SICHER<br />
EINKAUFEN<br />
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.<br />
Das straffe, mehrstufige Kontrollsystem des<br />
AMA-Gütesiegels garantiert nicht nur die lupenreine<br />
Herkunft unseres <strong>Schwein</strong>efleisches und<br />
Sicherheit auf allen Stufen der Produktion, sondern<br />
hat auch qualitativ unübersehbare Vorteile<br />
für den Konsumenten.<br />
Einer der vordergründigsten ist die Vermeidung<br />
der sogenannten Fleischfehler durch pH-<br />
Wert-Messungen und tierärztliche Kontrolle<br />
nach der Schlachtung. Dadurch können Problem-Schlachtkörper<br />
einwandfrei identifiziert<br />
und aussortiert werden, dem Kunden erspart dies<br />
beim Einkauf unangenehme Überraschungen wie<br />
beispielsweise DFD- und PSE-Fleisch.<br />
24
pH 1<br />
- und pH 2<br />
-Wert<br />
Ersterer wird unmittelbar nach der Schlachtung gemessen und deckt den Fleischfehler<br />
PSE auf, zweiterer wird nach 36 Stunden und bei einer Kerntemperatur von mindestens<br />
7°C gemessen und ist unter anderem zur Vermeidung des Fleischfehlers DFD relevant.<br />
PSE-Fleisch<br />
PSE steht für pale (blass), soft (weich) und exudative (wässrig). Bei Stresssituationen<br />
kurz vor der Schlachtung kann es zu einer Adrenalinausschüttung kommen, die den<br />
Abbau von Glycogen und die Bildung von Milchsäure in der Muskulatur bewirkt. Es<br />
kommt zu einer verfrühten Ansäuerung der Muskulatur, die über die pH-Wert-Messung<br />
nachweisbar ist. PSE tritt vor allem bei stressempfindlichen <strong>Schwein</strong>en auf.<br />
Während der Kühlung und Lagerung verliert PSE-Fleisch Saft, daraus resultieren auch<br />
verminderte Zartheit und geringere Fleischaromabildung. PSE-<strong>Schwein</strong>efleisch kann in<br />
drei Tagen bis zu 15% Tropfsaft verlieren.<br />
DFD-Fleisch<br />
DFD ist die Abkürzung für dark (dunkel), firm (fest) und dry (trocken). Dieser Fleischfehler<br />
wird vom Konsumenten auch als sogenanntes „Schuhsohlenfleisch“ bezeichnet.<br />
Das Fleisch ist fest, die Oberfläche ist dunkel, trocken, klebrig oder auch schmierig. Es<br />
hat ein muffiges Aroma und ist nach der Zubereitung zäh. Wegen des hohen End-pH-<br />
Wertes fällt der Effekt der „Eigenkonservierung“ weg. Das Fleisch ist daher besonders<br />
anfällig für mikrobiellen Verderb.<br />
25
DIE RICHTIGE LAGERUNG<br />
Frisches bzw. professionell gereiftes und verpacktes <strong>Schwein</strong>efleisch bleibt<br />
im Kühlschrank ohne Risiko auch einige Tage über das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
hinaus problemlos verwendbar und sollte<br />
dann vor der Zubereitung lediglich mit kaltem Wasser abgespült<br />
und anschließend mit Küchenkrepp abgetupft werden. Ein<br />
untrügliches Kontrollinstrument für eventuelle Anzeichen<br />
des Verderbs ist übrigens unsere Nase, der wir in diesen<br />
Dingen ruhig vertrauen sollten.<br />
26
Stark verlängern kann man die Haltbarkeit des Fleisches durch zwei Maßnahmen: die Verpackung in<br />
Vakuumbeutel, wodurch oxidative Reaktionen verhindert und das Keimwachstum stark reduziert wird.<br />
Und die sogenannte „Null-Grad-Zone“, die viele moderne Kühlschränke bereits anbieten. Bei Lagerung<br />
um die 1°C kann man die Haltbarkeitsdauer gegenüber der Normaltemperatur eines Eiskastens mit etwa<br />
7°C nämlich mit dem Faktor 2 bis 4 multiplizieren.<br />
Faschiertes jedoch sollte unbedingt immer „tagesfrisch“ verarbeitet werden, da etwaige Keime sich auf<br />
der stark vergrößerten Oberfläche des Fleisches sehr schnell vermehren können, auch wenn das Fleisch<br />
olfaktorisch (= Riechwahrnehmung) noch völlig unauffällig bleibt.<br />
<strong>Schwein</strong>efleisch lässt sich auch hervorragend einfrieren und gewinnt dabei (wie bei der Reifung) sogar<br />
noch etwas an Zartheit in der Textur. Wichtig ist es jedoch, das Fleisch schnell und bei möglichst tiefen<br />
Temperaturen zu frosten, damit die Eiskristalle in den Zellen klein bleiben und die Zellwände nicht<br />
zerstört werden. Das führt nämlich bei längeren Lagerzeiten zu Saftverlust und trockenem Fleisch.<br />
Je höher der Fettanteil beim Fleisch, desto kürzer sollte übrigens auch die Lagerdauer sein. Denn Fett<br />
wird auch im Tiefkühlschrank allmählich ranzig.<br />
Aufgetaut werden sollte tiefgefrorenes <strong>Schwein</strong>efleisch am besten im Kühlschrank – also langsam – und<br />
so, dass der Saft gut abtropfen kann. Ideal ist es also, das Fleisch aus der Vakuumverpackung zu nehmen<br />
und in einen Kunststoffbehälter mit Deckel zu legen, auf dessen Boden man als Abstandhalter ein Gitter<br />
oder ein, zwei Untertassen legt. Ist das Fleisch völlig aufgetaut, wird der Saft abgegossen, das Fleisch<br />
mit kaltem Wasser abgespült und mit Küchenkrepp trocken getupft. So kann es dann im Kühlschrank auf<br />
seine Zubereitung warten.<br />
27
VOR- UND ZUBEREITUNG<br />
Egal ob Kotelett oder großer Braten, vor der Zubereitung sollte jedes Fleisch beizeiten aus dem Kühlschrank genommen<br />
werden und mit einem Küchentuch abgedeckt auf Zimmertemperatur kommen – das kann bei einem großen<br />
Teilstück schon zwei Stunden dauern.<br />
So wird nämlich die Differenz der Hitze bei der Zubereitung zur Kerntemperatur des Fleisches stark verringert, was<br />
dem gleichmäßigen Gargrad im Fleischinneren sehr zuträglich ist. Ist das Fleisch hingegen zu kalt, entsteht in der<br />
Pfanne oder am Grill gerne der sogenannte „Wassermeloneneffekt“: Außen ist das Fleisch knusprig, aber im Anschnitt<br />
zeigt sich ein grauer Rand und ein roher Kern.<br />
An sich ist <strong>Schwein</strong>efleisch ausgesprochen unkompliziert, was die Zubereitung betrifft, und eignet sich hervorragend<br />
für alle Garmethoden – vom Grillen und Kurzbraten bis zum Schmoren und Backen. Wobei sich hinsichtlich Gargrad in<br />
der modernen Küche doch einiges geändert hat.<br />
Wurde <strong>Schwein</strong>e fleisch früher aus Sorge um gesundheitliche Aspekte unbedingt immer (sehr) durchgegart, ist dies<br />
heute aufgrund der hohen Kontrollstandards in Österreich längst nicht mehr notwendig. Und so ein <strong>Schwein</strong>sfilet ist<br />
um einiges zarter und schmackhafter, wenn es im Anschnitt noch rosa („medium“ bis „medium well“) oder zumindest<br />
saftig glänzend bleibt („well done“) und nicht totgegart wurde. Denn gerade magere und zarte Teilstücke wie Lungenbraten<br />
oder Karreerose sind sehr sensibel gegen Übergarung.<br />
Auch sollte man <strong>Schwein</strong>efleisch vor der Zube reitung nie gänzlich von seiner Fettabdeckung und dem Bindegewebe<br />
befreien. Denn zweiteres hält das Fleisch in Form, ersteres spendiert Saft und Aroma. Lediglich einschneiden sollte<br />
man das Bindegewebe von Koteletts, um das bekannte „Schüsseln“ zu vermeiden.<br />
28
... für Rezeptideen zum<br />
einfachen Nachkochen.<br />
www.rezeptvideo.at<br />
29
VON SCHOPF<br />
BIS FUSS<br />
„Nose to Tail“ lautet nicht nur ein überaus populärer<br />
Sachbuchtitel, sondern auch das Motto<br />
der globalen Zeitgeist-Gastronomie. Dort hat<br />
sich nämlich in den letzten Jahren die Erkenntnis<br />
durchgesetzt, dass gerade die Verwertung<br />
sogenannter „unedler“ Fleischteilstücke nicht<br />
nur ethisch korrekt und werbewirksam zugleich<br />
ist, sondern auch kulinarisch völlig neue Dimensionen<br />
eröffnet.<br />
Immer populärere Niedertemperatur-Garmethoden<br />
wie BBQ und Sous-vide ermöglichen<br />
aber nicht nur der Haubenküche spektakuläre<br />
Textur- und Geschmackserfolge, sondern finden<br />
auch immer mehr in den Küchenalltag. Wo<br />
denn auch das Know-how um Charakteristik<br />
und Eignung der unterschiedlichen Teilstücke<br />
heute gefragter ist denn je.<br />
30
8<br />
TEILSTÜCKE<br />
6<br />
7<br />
4<br />
1<br />
5<br />
KARREE<br />
1 Lungenbraten (Filet)<br />
2 Karree<br />
3 Schopfbraten<br />
4 Kaiserteil (Schale)<br />
5 Nuss<br />
SCHLÖGEL<br />
6 Fricandeau<br />
2<br />
13<br />
7 Schlussbraten<br />
8 Hintere Stelze<br />
9 Dicke Schulter<br />
9<br />
12<br />
SCHULTER<br />
10 Dünne Schulter<br />
11 Vordere Stelze<br />
3<br />
10<br />
11<br />
BAUCH<br />
12 Brust<br />
13 Bauchfleisch<br />
31
Während man einen <strong>Schwein</strong>sbraten mindestens<br />
auf eine Kerntemperatur von rund<br />
75°C garen sollte und für ein „Pulled Pork” im<br />
Fleischinneren sogar gerne die 90°C Marke<br />
überschritten wird, werden die sogenannten<br />
Kurzbrat- und Grillteilstücke in der modernen<br />
Küche vermehrt nur rosa gebraten, um die besten<br />
Ergebnisse bei Geschmack und Zartheit<br />
zu erzielen. Zwar liegen die idealen Kerntemperaturen<br />
etwas höher als bei Rindersteaks<br />
und sind je nach Teilstück und Qualität etwas<br />
unterschiedlich, doch ist es wirklich keine gute<br />
Idee, ein <strong>Schwein</strong>sfilet „well done” zu braten.<br />
Ein fettes Schopfsteak hingegen verträgt und<br />
braucht schon die Garstufe „medium well”.<br />
Wichtig ist nach dem Braten oder Grillen jedenfalls<br />
auch eine Rastphase, in der sich die Säfte<br />
wieder im entspannten Fleisch verteilen können<br />
und während die Kerntemperatur - und somit<br />
auch der Garpunkt - noch um 2 bis 3°C steigt.<br />
32
GARSTUFEN UND KERNTEMPERATUREN<br />
VON SCHWEINEFLEISCH<br />
Garstufe<br />
Kerntemperatur in °C<br />
vor dem Rasten<br />
nach dem Rasten<br />
Fleischfarbe<br />
medium rare 58° 60° rosa/rot<br />
medium 60° 62° rosa<br />
medium well 62° 64° rosa/grau<br />
well done ab 63° ab 65° grau<br />
www.grillvideo.at<br />
33
KARREE<br />
LUNGENBRATEN / FILET<br />
Dieses längliche und eher magere Fleischstück liegt unter den Rippenknochen des „Kurzen Karrees“ am Rücken<br />
des <strong>Schwein</strong>es. Der Lungenbraten wird als das wertvollste Teilstück des <strong>Schwein</strong>s gehandelt, tatsächlich ist<br />
das Fleisch des keulenförmigen „Psoas“, der beidseitig an der Wirbelsäule liegt, besonders zart, da dieser Muskelstrang<br />
kaum betätigt wird und daher weich und „untrainiert“ bleibt.<br />
Aus diesem Grund, aber auch deshalb, weil Filets nur einen sehr kleinen Anteil der gesamten Fleischmasse<br />
eines <strong>Schwein</strong>es ausmachen, sind sie die mit Abstand teuersten Stücke – aber immer noch sehr leistbar.<br />
34
PRAXISTIPP<br />
Das Filet ist eigentlich viel zu schade, um es durch und durch<br />
zu garen. Denn „medium“, also mit rosa Kern, schmeckt<br />
dieses zarte Fleisch deutlich besser und bleibt auch schön<br />
saftig. Allzu „well done“ jedoch wird es aufgrund seiner sehr<br />
geringen Fetteinlagerungen immer strohiger und fader. Einen<br />
Hinweis für die richtige Kerntemperatur gibt hier ein gutes<br />
Stichthermometer und unsere Tabelle auf Seite 57.<br />
Der Lungenbraten oder Jungfernbraten – wie das Filet in Österreich<br />
auch genannt wird – besteht küchentechnisch gesehen aus<br />
dem Filetkopf, dem Mittelteil und der Filetspitze. Während Filetkopf<br />
und -spitze sich am besten für Kleinteiliges wie Spießchen<br />
oder Geschnetzeltes eignen, kann man aus dem Mittelteil die<br />
schönsten Filets oder Medaillons schneiden. Gerne wird das Filet<br />
aber auch im Ganzen gebraten, weil der ideale Garpunkt so am besten<br />
zu erzielen ist.<br />
AT: <strong>Schwein</strong>slungenbraten<br />
D: <strong>Schwein</strong>efilet<br />
CH: <strong>Schwein</strong>efilet<br />
ENG: Tenderloin<br />
ITA: Filetto di maiale<br />
F: Filet de porc<br />
ESP: Filete<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
0,45 kg<br />
35
KARREE<br />
KARREE<br />
Das Karree bildet den <strong>Schwein</strong>erücken und schließt kopfseitig an den Schopfbraten und in Richtung Schlögel an<br />
den Schlussbraten an. Das gut mit intermuskulärem Fett durchzogene „Lange Karree“ ist der vordere Teil und<br />
reicht vom Schopfbraten bis vor die letzten Rippen. Dort beginnt dann allmählich das „Kurze Karree“, das von<br />
der mageren „Karreerose“ dominiert wird.<br />
36
Das Karree wird im Ganzen oder in Koteletts geschnitten<br />
und sowohl mit als auch ohne Knochen angeboten –<br />
letztere werden auch gerne als Karreesteaks bezeichnet.<br />
Im Ganzen mit Knochen und Schwarte (als sogenanntes<br />
„Jungschweinernes“) ist das Karree ein erstklassiger Braten,<br />
die Karreerose wiederum ideal für Schnitzel geeignet.<br />
Als Karreerose oder „<strong>Schwein</strong>elachs“ wird nämlich das<br />
ausgelöste, zugeputzte Karree bezeichnet. Dieses Fleisch<br />
ist besonders mager und sehnenfrei, jedoch etwas empfindlich<br />
gegen Übergaren. Es lässt sich sehr leicht und<br />
gleichmäßig portionieren.<br />
AT: Karree<br />
D: Kotelett ohne Nacken<br />
CH: Nierstück<br />
ENG: Loin<br />
ITA: Carré maiale<br />
F: Carré de porc<br />
ESP: Chuletas<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
Standardkarree: ca. 4,5 - 5,5 kg<br />
Karreerose: ca. 3,5 - 4,5 kg<br />
PRAXISTIPP<br />
Die Karreerose ist kulinarisch ein etwas<br />
heikler Muskel, denn sie gerät gerne<br />
recht bissfest und trocken. Abhilfe<br />
schafft hier eine gute Fettmarmorierung,<br />
aber auch eine ausreichende Fleischreifung.<br />
Denn auch <strong>Schwein</strong>efleisch – und<br />
gerade die mageren Teile – benötigen ein<br />
bis zwei Wochen Reifung unter kontrollierten<br />
Bedingungen, um die Fleischfasern<br />
zu entspannen.<br />
37
KARREE<br />
SCHOPFBRATEN<br />
Der Schopf bildet den halsseitigen Anschluss des Karrees und wird zwischen der 4. und 5. Rippe vom Kotelettstrang<br />
getrennt. Er besteht aus einigen kleinen Muskelsträngen, die in intermuskulärem Fett eingelagert sind.<br />
Er ist also ausgesprochen kräftig marmoriert – sein durchschnittlicher Fettgehalt reicht von 10 bis 14 Prozent.<br />
Dies macht ihn zu einem besonders saftigen Teilstück, das am Grill oder in der Pfanne viel Hitze verträgt und<br />
daher sehr knuprig, aber nie trocken wird. Das durchwachsene Fleisch wird aber auch beim Dünsten besonders<br />
weich und aromatisch.<br />
38
PRAXISTIPP<br />
Dem Schopfbraten stehen Rauchnoten sehr gut. Dafür<br />
braucht es nicht unbedingt einen Räucherschrank oder<br />
Smoker, meist reicht auch eine Handvoll Holzchips auf die<br />
Kohle beim Grillen (mit Deckel!) oder sogar nur ein gutes<br />
Räuchersalz, das man statt des normalen Kochsalzes einsetzt.<br />
Der Schopfbraten wird wie das Karree „wie gewachsen“<br />
(also mit Knochen, Speck und Schwarte),<br />
ausgelöst, abgezogen oder in Scheiben geschnitten<br />
angeboten. Im Ganzen ist der Schopf hervorragend<br />
als Braten geeignet. Portioniert eignet er sich zum<br />
Kurzbraten, Grillen und Backen.<br />
AT: Schopf, Kamm<br />
D: <strong>Schwein</strong>enacken<br />
CH: <strong>Schwein</strong>ehals<br />
ENG: Pork neck<br />
ITA: Coppa<br />
F: Echine<br />
ESP: Cuello<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ohne Knochen: ca. 3 kg<br />
39
SCHLÖGEL<br />
KAISERTEIL<br />
Die Schale – in Österreich sinnigerweise „Kaiserteil“ genannt – wird aus der Innenseite des Schlögels geschnitten<br />
und besteht eigentlich aus drei etwas unterschiedlichen Muskeln mit unterschiedlichem Faserverlauf,<br />
in die sie auch tunlichst entlang der Bindegewebe feinzerlegt werden sollte, um optimale und qualitativ einheitliche<br />
Partien oder Tranchen zu erhalten. Die eigentliche „Schale“ ist dann hervorragend als Schnitzelfleisch<br />
geeignet, das zarte „Schalenscherzel“ eignet sich besonders für Spieße sowie Fondues und der etwas langfaserige<br />
„Schalendeckel“ für Ragouts und dergleichen. Die oft gebräuchliche Schnittführung quer durch das ganze<br />
Teilstück, damit also auch oft längs statt quer zur Faser, führt hingegen zu einer Qualitätsminderung.<br />
40
PRAXISTIPP<br />
Während die eigentliche<br />
Schale große Schnitzel ergibt,<br />
empfiehlt sich beim<br />
Schalenscherzel der sogenannte<br />
„Butterfly“-Schnitt,<br />
um solche zu erhalten.<br />
Dafür werden zwei Scheiben<br />
so geschnitten, dass sie<br />
noch etwas zusammenhängen.<br />
Beim Plattieren wird<br />
dann aus den beiden kleinen<br />
ein großes Schnitzel.<br />
AT: Schale, Kaiserteil<br />
D: Oberschale mit Deckel<br />
CH: Eckstück<br />
ENG: Topside<br />
ITA: Fesa con fascia<br />
F: Noix de jambon<br />
ESP: Pierna<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ca. 1,7 kg<br />
41
SCHLÖGEL<br />
NUSS<br />
Auch die Nuss stammt vom Schlögel und besteht aus drei Teilen, in die sie auch besser zerlegt werden sollte,<br />
bevor man sich ans Tranchieren macht: die „Runde Nuss“, die „Flache Nuss“ und den „Nussdeckel“. Schneidet<br />
man die Nuss nämlich (wie leider allzu oft praktiziert) direkt quer durch alle Teile in Schnitzel, ergibt das<br />
unweigerlich massive Probleme in der Pfanne, das Schnitzel wird sich werfen und zusammenziehen, wenn die<br />
Bindegewebe unter Hitzeeinfluss kontrahieren.<br />
42
PRAXISTIPP<br />
Die Nuss ist dunkler als die<br />
anderen Teile des Schlögels,<br />
das Fleisch besitzt einen<br />
besonders kräftigen Geschmack,<br />
der sich sehr für<br />
Fleischgerichte mit Saucen<br />
eignet. Allerdings verdirbt<br />
dieses Teilstück auch etwas<br />
schneller als andere und<br />
sollte daher nicht allzu lange<br />
gereift werden.<br />
Sauber entlang der Bindegewebe zerlegt, kommen die Stärken der einzelnen<br />
Partien jedoch so richtig zum Tragen: Die Flache Nuss etwa ergibt herzhafte<br />
Schnitzel und lässt sich auch als Braten füllen, aus der Runden Nuss schneidet<br />
man ausgezeichnete Steaks oder Medaillons und der geschmacksintensive<br />
Nussdeckel gibt ausgezeichnete Ragouts oder auch kräftige Steaks.<br />
AT: Nuss, Zapfen<br />
D: Nuss, Kugel<br />
CH: Nuss<br />
ENG: Knuckle<br />
ITA: Noce<br />
F: Tranche grasse<br />
ESP: Nuez<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
1,5 kg<br />
43
SCHLÖGEL<br />
FRICANDEAU<br />
Besonders viel Arbeit in der Feinzerlegung macht das sogenannte „Fricandeau“, das sogar aus fünf verschiedenen<br />
Muskelpartien mit unterschiedlichen Faserrichtungen und Eigenschaften besteht – aber es zahlt sich<br />
aus. Mit einer Trennung dieser Partien erzielt man nämlich sehr hochwertige Teilstücke ohne nennenswerte<br />
Bindegewebsanteile.<br />
44
PRAXISTIPP<br />
Im gewässerten <strong>Schwein</strong>snetz oder mit grünem Speck umwickelt,<br />
ergeben die oft eher mageren Teile vom Fricandeau wie Weißes<br />
Scherzel und Spitz sehr delikate und saftige Braten. Ohne diese<br />
Ummantelung muss das Fleisch bei niedrigen Temperaturen<br />
gegart werden, um nicht trocken zu geraten.<br />
Der „Fricandeau-Spitz“ ist dann sowohl für Schnitzel als auch für Braten geeignet,<br />
aus dem Mittelteil des Fricandeaus lassen sich schöne, große Schnitzel schneiden,<br />
die sich auch gut für Rouladen eignen.<br />
Der „Fricandeau-Zapfen“ muss gut von den anhaftenden Sehnen befreit werden,<br />
dann bleibt sein ausgesprochen zartes Fleisch, das ideal für Spieße und andere<br />
kleinteilige Kurzbratgerichte ist. Das „Weiße Scherzel“ ist ein schön geformter,<br />
magerer Braten zum Schmoren, die „Fricandeau-Rolle“ ergibt kleine, sehr zarte<br />
und delikate Steaks oder Medaillons.<br />
AT: Fricandeau<br />
D: Unterschale<br />
CH: Unterspälte<br />
ENG: Silverside<br />
ITA: Sottofesa<br />
F: Gîte<br />
ESP: Fricandó<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
mit Weißem Scherzel: ca. 2,5 kg<br />
ohne Weißes Scherzel: ca. 2 kg<br />
45
SCHULTER/SCHLÖGEL<br />
STELZE<br />
Eisbein, Haxe, Hechse, Gnagl – die Stelze ist ein preiswertes, herz- und schmackhaftes Stück Fleisch mit<br />
vielen gebräuchlichen Namen im deutschen Sprachraum. In Österreich wird bei der <strong>Schwein</strong>sstelze zwischen<br />
der vorderen und hinteren Stelze unterschieden, letztere hat deutlich mehr Fleisch am Knochen und ist auch<br />
um einiges schwerer. Damit eignet sie sich auch hervorragend zum Pökeln bzw. für Ragoutgerichte, während<br />
die vordere Stelze in der Regel nur im Ganzen verarbeitet wird.<br />
46
Durch ihr ausgeprägtes Aroma ist sie sowohl<br />
knusprig im Ganzen gebraten als auch als<br />
gekochtes Krenfleisch ausgesprochen beliebt.<br />
Das Fleisch ist besonders zart und<br />
aromatisch, muss aber lange gegart werden.<br />
Gerne wird die Stelze auch gepökelt bzw.<br />
gesurt und anschließend gekocht und macht<br />
so geschmacklich sogar dem Beinschinken<br />
Konkurrenz.<br />
AT: Stelze<br />
D: Eisbein, Haxe<br />
CH: Unterspälte, Wädli<br />
ENG: Shank<br />
ITA: Stinco<br />
F: Jambonneau<br />
ESP: Codillo<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
1,5 kg<br />
PRAXISTIPP<br />
Durch den hohen Kollagenanteil von<br />
Bindegewebe und Schwarte ist die<br />
Stelze – zusammen mit den <strong>Schwein</strong>efüßen<br />
– die ideale, weil besonders gelatinereiche<br />
Basis für eine feste Sulz.<br />
47
SCHULTER<br />
SCHULTER<br />
Die <strong>Schwein</strong>sschulter grenzt direkt an den Schopf an und besteht aus dem oberen Vorderbein mit dem<br />
schaufelförmigen Schulterblatt. In Süddeutschland wird das flache Schulterstück daher auch gerne<br />
„Schäufele“ genannt, es eignet sich aufgrund seiner Form sehr gut als Rollbraten. Das Mittelstück wird gerne<br />
„falsches Filet“ genannt, verdient diesen Namen aber höchstens wegen seiner Form. Sein Fleisch eignet sich<br />
nämlich eher für Ragouts als zum Kurzbraten. Die massive, dicke Schulter mit Schwarte schließlich ist<br />
optimal als <strong>Schwein</strong>sbraten geeignet, der Fettrand schützt das Fleisch dabei im Ofen vor dem Austrocknen.<br />
48
Im Ganzen – am besten mit Knochen – ist die<br />
<strong>Schwein</strong>sschulter aber auch die klassische Basis<br />
eines „Pulled Pork“, das über viele Stunden im<br />
Smoker geräuchert wird. Am Ende ist es dann so<br />
weich, dass es mit den Fingern zerzupft werden<br />
kann.<br />
PRAXISTIPP<br />
Für ein stilechtes Pulled Pork<br />
ist die <strong>Schwein</strong>sschulter<br />
genau das richtige Teilstück.<br />
Besonders dann, wenn sie<br />
im Ganzen und samt eingewachsenem<br />
Knochen (dem<br />
Schulterblatt) am Smoker<br />
geräuchert wird. Dieser<br />
Knochen gibt dem Fleisch<br />
nämlich viel Geschmack und<br />
transportiert auch die Hitze<br />
in das Innere des Bratens.<br />
AT: Schulter<br />
D: Bug, Schaufel<br />
CH: Schulter<br />
ENG: Shoulder<br />
ITA: Spalla<br />
F: Épaule<br />
ESP: Paletilla<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
im Ganzen: ca. 7 kg<br />
ausgelöst mit Schwarte: ca. 3,5 kg<br />
49
BAUCH<br />
SCHWEINSBRUST<br />
Die Brust ist ein Teilstück des Vorderviertels und bildet zusammen mit dem Bauch die Unterseite vom<br />
<strong>Schwein</strong>. Wie der Bauch ist auch die Brust gut mit Fett durchwachsen und von Rippenknochen bzw. -knorpel<br />
durchzogen. Trotzdem oder auch gerade deswegen bietet sie besonders viel Geschmack fürs Geld. Nicht umsonst<br />
wird dieses Teilstück auch gerne für Spezialitäten wie Rauchspeck, Kaiserfleisch etc. verwendet.<br />
Als Frischfleisch wird die Brust meist im Ganzen mit der Schwarte gebraten oder auch gedünstet, gesotten,<br />
gefüllt oder geräuchert.<br />
50
PRAXISTIPP<br />
Wenn man in die <strong>Schwein</strong>sbrust<br />
parallel zu den<br />
Fleischschichten eine tiefe<br />
Tasche schneidet, hat man<br />
besonders viel Platz zum<br />
Füllen. Entweder mit klassischer<br />
Semmelfülle oder<br />
auch mit einem Brät aus<br />
<strong>Schwein</strong>efleisch, gerösteten<br />
Zwiebeln und Gewürzen.<br />
AT: <strong>Schwein</strong>sbrust<br />
D: Dicke Rippe<br />
CH: Schmer<br />
ENG: Breast tip<br />
ITA: Punta di petto<br />
F: Plat de côtes<br />
ESP: Pecho<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
1,5 kg<br />
51
BAUCH<br />
BAUCHFLEISCH<br />
Dieses vielleicht aromareichste Teilstück vom <strong>Schwein</strong> besteht aus mehreren mageren und fettigen Schichten<br />
und der typischen Schwarte. Das vordere Stück wird auch „Brüstl“ genannt, das Mittelstück stellt das klassische<br />
Bauchfleisch dar und das hintere Ende wird oft als „Wammerl“ bezeichnet.<br />
52
PRAXISTIPP<br />
Der letzte Schrei am Rost des Grillchampions<br />
ist das Flank Steak. Und<br />
zwar auch jenes vom <strong>Schwein</strong>, das<br />
kundige Metzger inzwischen aus<br />
der Platte herauszulösen verstehen.<br />
Dieser sehr flache, gut marmorierte<br />
Muskel wird dann schnell und heiß<br />
beidseitig am Rost oder in der Pfanne<br />
gebraten und anschließend quer zur<br />
Faser in feine Streifen geschnitten.<br />
Während man dieses Fleisch bei uns früher vor allem als knusprigen <strong>Schwein</strong>sbraten<br />
oder Krenfleisch kannte, ist die internationale Karriere des delikaten Bauches<br />
weit mannigfaltiger. Gepökelt und/oder geräuchert als Bacon, in Sojasauce am<br />
Teppan geschmort, sous vide über Stunden butterzart gegart – das Bauchfleisch<br />
bietet immer eine Geschmacksexplosion. Es will allerdings mit Geduld gegart werden,<br />
auch ein ganz traditioneller Kümmelbraten braucht seine Zeit, um perfekt zu<br />
werden.<br />
AT: Bauchfleisch<br />
D: <strong>Schwein</strong>ebauch<br />
CH: Schmer<br />
ENG: Belly<br />
ITA: Pancettone<br />
F: Poitrine<br />
ESP: Pancetta<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ausgelöst: ca. 4,5 kg<br />
mit Knochen: ca. 5,5 - 6 kg<br />
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BAUCH/KARREE<br />
SPARE RIBS<br />
Das, was bei uns gemeinhin als Spare Ribs bezeichnet wird, nennt der US-Amerikaner ja eigentlich<br />
„Baby Back Ribs“. Gemeint sind in beiden Fällen die sogenannten Karreerippchen, die beim Auslösen der<br />
Karreerose anfallen und bei uns in der Grillsaison begehrt und allgegenwärtig sind. Gerne auch bereits<br />
vorbehandelt (gepoltert) und fertig mariniert.<br />
54
Als „Spare Ribs“ hingegen bezeichnet der BBQ-Kenner<br />
die dickeren, fleischigen Schälrippen aus dem Bauch, die in<br />
Österreich noch eher selten am Grill zu finden sind. Genau<br />
diese sind es aber, die den legendären Ruf der stundenlang<br />
geräucherten Spare Ribs amerikanischer Art begründet<br />
haben. Für „Spare Ribs St. Louis Cut“ sind daher<br />
immer Schälrippen gemeint, deren knorpelige Rippenenden<br />
so beschnitten sind, dass die Ribs die Form einer<br />
Leiter erhalten. Und immer werden richtige Ribs möglichst<br />
langsam gegart, unter zwei bis drei Stunden geht da gar<br />
nichts.<br />
AT: Karreerippen,<br />
Schälrippen<br />
D: Kotelettrippen,<br />
Bauchrippen<br />
CH: Spare Ribs<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ca. 1,5 - 3 kg<br />
ENG: Baby back ribs,<br />
spare ribs<br />
ITA: Costine,<br />
puntine di pancetta<br />
F: Plat de côtes<br />
ESP: Costillas<br />
PRAXISTIPP<br />
Wenn man die dünne Silberhaut auf der<br />
Rückseite der Rippen abzieht, kann die<br />
Marinade bzw. Würzung viel besser in das<br />
Fleisch zwischen den Knochen einziehen.<br />
55
INNERE<br />
WERTE<br />
SCHWEINSLEBER<br />
Das Thema Innereien polarisiert –<br />
die einen lieben sie heiß, die anderen<br />
wenden sich mit Abscheu. Fatalerweise<br />
reduziert das die Käuferzielgruppe<br />
um mindestens 50%, was<br />
der Präsenz der delikaten Teile im<br />
Handel entsprechend geschadet hat.<br />
In der Gastronomie hingegen profitieren<br />
einige Spezialisten und Haubenköche<br />
von der neugewonnenen<br />
Exklusivität traditioneller Spezialitäten,<br />
wie Milzschöberl, Lungenstrudel,<br />
Kuttelsuppe und sauren<br />
Nierndl. Sogar Herz, Leber und<br />
Zunge haben heute bereits einen<br />
Raritätenbonus, auf den man auch<br />
in der Fleischtheke im Sinne unseres<br />
Slogans „From Nose to Tail“ nicht<br />
verzichten sollte.<br />
56
PRAXISTIPP<br />
Die Leber sollte erst kurz vor der Zubereitung gesalzen und schonend gegart werden. Also etwa nicht<br />
zu heiß gebraten oder gegrillt, da sie sonst leicht hart gerät. Sie ist aber sowohl zum Kochen als auch<br />
zum Braundünsten, Schmoren und Braten geeignet. Gerne werden aus ihnen Spezialgerichte wie z.B.<br />
Suppeneinlagen (Leberknödel, Pofesen), Leberpasteten und Leberstreichwurst hergestellt.<br />
Die Leber des <strong>Schwein</strong>es enthält große Mengen an den Vitaminen<br />
A, B1, B2, C und D. Da sie das Entgiftungsorgan ist, kann<br />
sie aber theoretisch auch gewisse Mengen von Schadstoffen<br />
oder Medikamenten enthalten, weswegen hier besonders auf<br />
Herkunft und Kontrolle geachtet werden sollte.<br />
Die <strong>Schwein</strong>sleber ist dunkelbraun bis braunrot, etwas gröber in<br />
der Struktur als die Kalbsleber und besitzt einen ausgeprägten<br />
Eigengeschmack. Im angeschnittenen Zustand wirkt sie leicht<br />
körnig und porös. Oft wird die Leber vor der Verarbeitung in<br />
Milch eingelegt, wodurch sie milder im Aroma wird.<br />
AT: <strong>Schwein</strong>sleber<br />
D/CH: <strong>Schwein</strong>eleber<br />
ENG: Liver<br />
ITA: Fegato<br />
F: Foie<br />
ESP: Hígado<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ca. 1,3 - 2,5 kg<br />
57
SCHWEINSZUNGE<br />
Die Zunge besteht aus einem recht fetthaltigen Muskelgewebe, ist sehr zart und<br />
von mildem, typischem Geschmack und wird sowohl frisch (grün) als auch gepökelt<br />
verkauft. Sie sollte in jedem Fall vor der Verarbeitung gut gewässert werden<br />
– die Pökelzunge, um ihr Salz zu entziehen, die frische Zunge, um eventuelle<br />
Blutreste auszuschwemmen. Danach wird sie meist in einem Sud gargekocht und<br />
dann heiß oder kalt verzehrt. Sie eignet sich aber auch zum Räuchern, Sous-vide-Garen<br />
bzw. fürs BBQ. Verwendet wird die Zunge außerdem auch gerne als<br />
Pasteten- oder Blutwursteinlage.<br />
AT: <strong>Schwein</strong>szunge<br />
D/CH: <strong>Schwein</strong>ezunge<br />
ENG: Tounge<br />
ITA: Lingua<br />
F: Langue coupe<br />
ESP: Lengua<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
0,3 kg<br />
58<br />
PRAXISTIPP<br />
Wichtig ist das saubere Schälen der<br />
gegarten Zunge, bevor sie aufgeschnitten<br />
oder weiterverarbeitet wird.<br />
Die Haut, die den Muskel umschließt,<br />
ist nämlich sehr hart und dick, auf<br />
der Oberseite der Zunge zudem auch<br />
noch rau genoppt.
SCHWEINSHERZ<br />
Unter Kennern wird das Fleisch vom <strong>Schwein</strong>sherz als jenes mit dem kräftigsten<br />
Aroma beschrieben. Das ist kein Wunder, denn das <strong>Schwein</strong>sherz ist ein stets aktiver<br />
und sehr magerer Muskel, der ja am besten von allen Organen durchblutet wird.<br />
Trotzdem ist dieses Fleisch aber sehr feinfaserig in der Struktur und eignet sich nicht<br />
nur für Ragouts bzw. als wichtiger Bestandteil des „Wiener Beuschels“, sondern sogar<br />
zum Kurzbraten in der Pfanne oder am Grill. Dort sollte es allerdings nur wirklich ganz<br />
kurz verbleiben – also maximal bis zur Garstufe „medium“ –, denn danach verfestigt<br />
sich das Gewebe zu einer elastischen Konsistenz und wird erst wieder nach langer<br />
Garzeit weich.<br />
AT: <strong>Schwein</strong>sherz<br />
D/CH: <strong>Schwein</strong>eherz<br />
ENG: Heart<br />
ITA: Cuore<br />
F: Coeur<br />
ESP: Corazón<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
ca. 0,3 - 0,4 kg<br />
PRAXISTIPP<br />
Es ist wichtig, vor der Zubereitung<br />
sämtliche Knorpel und Blutgefäße<br />
samt gestocktem Blut gründlich zu<br />
entfernen. Richtig zugeputzt wird das<br />
gegrillte <strong>Schwein</strong>sherz aber dann so<br />
manchen bezüglich seiner Identität<br />
aufs Glatteis führen, der es glatt für<br />
ein Steak halten wird.<br />
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