Mauch Aktuell Burgkirchen | Ausgabe Nr. 90| November 2021
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SPEZIALMASCHINEN<br />
FACTBOX - SILOSPEED IN ZAHLEN<br />
Josef Altenbuchner<br />
Geschäftsführer LU und ALKA<br />
Maschinen GmbH, Hersteller<br />
und Entwickler der Silospeed<br />
Roland Herrmann<br />
Verkaufsleiter bei <strong>Mauch</strong><br />
Silagetunnelbreite<br />
ca. 3,6 m (materialabhängig)<br />
Silagetunnelhöhe<br />
ca. 1,8 m (materialabhängig)<br />
Motorleistung<br />
330 PS<br />
Eigengewicht<br />
ca. 16.000 kg<br />
Transportgeschwindigkeit<br />
bis zu 80 km/h<br />
Abmessungen in Transportstellung<br />
Länge<br />
10.300 mm<br />
Breite<br />
2.995 mm<br />
Höhe<br />
3.800-4.000 mm<br />
te ein Fendt Tigo 60 PR D und ein<br />
Fendt Tigo 65 VR D. Rechnet man<br />
dies auf die Stunde hoch, kommen<br />
wir ohne Probleme auf einen<br />
Durchsatz von ca. 2,5-3,0 Hektar<br />
Mais pro Stunde, den wir in einen<br />
gut 30 Meter langen Tunnel verpressen.<br />
Somit reden wir von<br />
rund 120 bis 140 Tonnen Frischmasse<br />
pro Stunde, die komplett<br />
verdichtet und sofort luftdicht<br />
einsiliert werden.<br />
MA: Das klingt, als hätte zumindest<br />
der Häckslerfahrer Stress,<br />
damit genug Material bei der Silospeed<br />
ankommt.<br />
Altenbuchner: (lacht) Da hast<br />
Du recht, der zehnreihige Häcksler<br />
hat schon zu tun, dass er die<br />
Silospeed ordentlich auslastet.<br />
MA: Da es fast von alleine läuft:<br />
Was sind die nächsten Pläne für<br />
die Silospeed?<br />
Altenbuchner: Der nächste<br />
Schritt wird eine Fernsteuerung<br />
sein, damit der Fahrer auch aus<br />
der Entfernung die Grundfunktionen<br />
steuern kann. Auf der heute<br />
im Einsatz befindlichen Maschine<br />
haben wir bereits eine Probeaufbau<br />
vorgenommen, der schon<br />
sehr gut funktioniert. Das zweite<br />
große Thema betrifft nicht die<br />
Silospeed selbst, sondern die anschließende<br />
Entnahme aus dem<br />
Tunnel. Hier arbeiten wir an der<br />
Entwicklung eines Entnahmegeräts,<br />
das nicht nur die Entnahme<br />
selbst vereinfachen soll, sondern<br />
auch die Qualität der Silage auf<br />
höchstem Niveau halten wird.<br />
Leider kann und darf ich hierzu<br />
aber noch nichts sagen (lacht).<br />
MA: Das hört sich spannend an,<br />
vielen Dank für die Einblicke, Josef.<br />
Das Stichwort Silagequalität<br />
bringt uns zu der Frage an Roland<br />
Herrmann, weshalb die Silospeed-Qualität<br />
besser ist als bei<br />
herkömmlichen Silierverfahren.<br />
Roland, was ist das Geheimnis<br />
der Silospeed?<br />
Herrmann: Die Erklärung für die<br />
Top-Silagequalität hat mehrere<br />
Gründe. Einer der offensichtlichsten<br />
ist der luftdichte Abschluss<br />
nach Ernte und Verdichtung<br />
innerhalb kürzester Zeit. Zweiter<br />
Grund für sehr gute Silageergebnisse<br />
ist die enorme Verdichtung<br />
der Silospeed, die eine<br />
Fehlgärung durch Lufteinschluss<br />
auf Null reduziert. Der wichtigste<br />
Punkt, weshalb die erzeugte<br />
links: Mais nach dem Silospeed Rotor,<br />
rechts: Mais vor dem Einsilieren mit der Silospeed<br />
Silage so hohe Qualität aufweist,<br />
liegt aber am Pressrotor der Silospeed.<br />
Die Silage wird durch den<br />
Rotor nochmals aufgeschlossen,<br />
und dies verbessert im Zusammenspiel<br />
mit den ersten beiden<br />
Punkten den Gärvorgang, die<br />
Qualität der Silage und die damit<br />
einhergehende, erhöhte Grundfutteraufnahme<br />
der Kuh, was wiederum<br />
zu weniger Kraftfutterkosten<br />
bzw. zu mehr Milch aus dem<br />
Grundfutter führt.<br />
MA: Wow, der Unterschied ist<br />
deutlich erkennbar. Gibt es dazu<br />
auch schon detaillierte Versuchsergebnisse,<br />
um wie viel die Silage<br />
besser ist?<br />
Herrmann: Nicht im Detail, da<br />
der Versuchsaufbau hierzu sehr<br />
schwierig ist, da man am gleichen<br />
Tag, vom gleichen Feld verschiedene<br />
Silierverfahren parallel<br />
durchführen und miteinander<br />
vergleichen müsste. Aber es gibt<br />
andere Ergebnisse, die sehr deutlich<br />
zeigen, dass die Silospeed<br />
hervorragende Silageergebnisse<br />
hervorbringt. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
hat im letzten<br />
Jahr die sogenannte „österreichische<br />
Silagemeisterschaft“ durchgeführt,<br />
bei der Landwirte aus<br />
der ganzen Republik Proben von<br />
ihren verschiedenen Silagen zur<br />
Analyse einsenden konnten. Es<br />
wurden in sechs verschiedenen<br />
Kategorien – vier mal Grassilage<br />
und zwei mal Maissilage – die<br />
drei besten Silagen prämiert.<br />
Aus über tausend eingesendeten<br />
Proben waren nur acht Proben<br />
von der Silospeed dabei. Umso<br />
überzeugender waren die Resultate.<br />
Es gab innerhalb der sechs Kategorien<br />
zwei Erstplatzierungen,<br />
und je einen zweiten und dritten<br />
Platz, was deutlich unterstreicht,<br />
auf welch hohem Niveau die Silospeed<br />
das Silieren ermöglicht.<br />
Oder anders formuliert: Wenn<br />
von achtzehn zu vergebenden<br />
Plätzen vier von Silospeed-Anwendern<br />
kommen, sind 22 Prozent<br />
der besten Silagen durch die<br />
Silospeed entstanden, wobei der<br />
Anteil der Probenanzahl unter<br />
einem Prozent liegt.<br />
MA: Das sind beeindruckende<br />
Zahlen, die eindeutig für die Silospeed<br />
sprechen. Vielen Dank<br />
Euch beiden für die ausführliche<br />
Erklärung und die Einblicke, was<br />
uns noch alles erwartet bei der<br />
Silospeed.<br />
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