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Kunstbulletin Dezember 2021

Unsere Dezember Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Sonia Kacem, Sophie Bouvier Ausländer, Nicolas Party, The Other Kabul, uvm.

Unsere Dezember Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Sonia Kacem, Sophie Bouvier Ausländer, Nicolas Party, The Other Kabul, uvm.

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<strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> Fr. 10.–/€ 8.–


*Aargauer Kunsthaus<br />

13.11.<strong>2021</strong>–2.1.2022<br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Auswahl 21<br />

Aargauer Künstlerinnen<br />

und Künstler<br />

Gast: Roberta Müller<br />

Roberta Müller, watch them as they pass by, <strong>2021</strong> (Entwurf)<br />

© Roberta Müller


FOKUS<br />

20 Sonia Kacem — Die Sinnlichkeit abstrakter Setzungen. Deborah Keller<br />

30 Sophie Bouvier Ausländer — Hände, die erfassen, abwägen, verbinden. Katharina Holderegger<br />

38 Francisco de Goya — Zwischen Schönheit und Verstörung. Angelika Maass<br />

42 Sammlerstücke — Sie erkannten einander. Valeska Marina Stach<br />

44 Nicolas Party — Grotten wie Hautfalten und Gesichter aus Stein. Cynthia Krell<br />

54 Michel Ritter — Heureux celui qui s’aventure. Laurence Schmidlin<br />

58 La Regionale — Immagine di un ecosistema. Laura Giudici<br />

60 The Other Kabul — Making-of einer herausfordernden Ausstellung. Susann Wintsch<br />

HINWEISE<br />

65 Animation — Oasis<br />

65 Appenzell — Unerkannt — Bekannt<br />

66 Baden — Konstruierte und andere Landschaften<br />

67 Basel/Riehen — Close-Up<br />

68 Bozen — Techno<br />

69 Freiburg — Ceylan Öztrük<br />

70 Genf — Eamon Ore-Giron<br />

71 Mendrisio — A. R. Penck<br />

72 Winterthur/Basel Muttenz — Claudia Andujar<br />

73 Winterthur — Gustave Courbet<br />

74 Wolfsburg — Öl — Schönheit und Schrecken<br />

75 Zürich — Flow — Erzählfluss im Manga<br />

76 Zürich — Berta Rahm’s Pavilion for the Saffa 58<br />

77 Zürich — On Photography<br />

BESPRECHUNGEN<br />

78 Aarau — Art as Connection — Kunst als sozialer Kitt<br />

80 Basel — Tacita Dean — Antigone und ihr blinder Vater<br />

82 Basel — Camille Pissarro — Keiner wie er<br />

84 Chur — LandLiebe — Kunst und Landwirtschaft<br />

86 Grenchen — M.S. Bastian und Isabelle L. — Pulpokosmos<br />

88 La Chaux-de-Fonds — Lutz, Teufen, Štrba — Das Sichtbare ausloten<br />

90 Lausanne — Francis Alÿs — Walking circles, walking lines<br />

92 Winterthur — Mathis Altmann — Ein Fall durch den Hasenbau<br />

94 Zürich — Laura Lima — Playful Geometry<br />

96 Zürich — Walter de Maria — Ein Ruhepol im hektischen Kunstbetrieb<br />

98 Zürich — Art Club2000 — Be Kind Rewind<br />

100 Zürich — Earth Beats — Ein multiperspektivischer Blick auf die Natur<br />

NOTIERT<br />

104 GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN<br />

105 PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS / BÜCHER<br />

116 AGENDA<br />

159 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


Editorial — Ein festliches Versprechen<br />

«Toutes les filles du Limmatquai, regarder, ne pas toucher…»<br />

Wieso wohl fällt mir beim Anblick des «Nicht berühren»-Schilds<br />

im Museum Haus Konstruktiv der Hit von Stephan Eicher ein? Der<br />

Latexteile wegen, die hier hängen, oder genauer, der textilbezogenen<br />

Objekte? Das Gewebe wurde bis zum Zerreissen gespannt,<br />

wie ein enger Stretch, der knapp zusammenhält, was in alle Richtungen<br />

drängt: eine Scheibe, kantige Rippen, bucklige Erhöhungen<br />

und Dellen. Ja, gerne würde man die Hand ausstrecken, den glatten<br />

Flächen entlangfahren und rausfinden, ob das Verborgene hart<br />

oder weich ist. Mit ihrem synthetischen Glanz und ihren amorphen<br />

Formen wirken die Stücke wie aus der Zeit gefallen. Oder ist es umgekehrt,<br />

sind wir mit unserem künstlerischen Referenzsystem aus<br />

der Zeit gefallen? Mit unserer Ästhetik, die sich von Materiallogik,<br />

Funktionalität, Geometrie oder erzählerischer Figuration herleiten<br />

lässt? Nichts Entsprechendes klingt hier an.<br />

Das Objekt auf unserer Titelseite gehört zur Gruppe ‹Ensemble<br />

of Three (Convex)› von Sonia Kacem, einer Genferin mit tunesischen<br />

Wurzeln. Was will sie uns vermitteln? Sicher schwingt im<br />

Werk das spannungsreiche Lebensgefühl einer Künstlerin mit, die<br />

sich zwischen unterschiedlichen Realitäten und Kulturräumen<br />

bewegt. Und gleichzeitig konfrontiert sie uns mit Figuren, die uns<br />

über den verführerischen Zauber verpackter Dinge nachdenken<br />

lassen. Über Hüllen, die etwas aufwerten, verschleiern, unsichtbar<br />

machen, inszenieren oder gar surreal erweitern. Über Bilder und<br />

Worte, die Inhalte mal vernebeln, mal freilegen können. Zudem<br />

naht die Weihnachtszeit: Vielleicht hat das schillernde Teil ja mit<br />

einem festlichen Versprechen zu tun, auch wenn darin – wie hier –<br />

nur Restholz verborgen ist. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Sonia Kacem · Ensemble of Three (Convex), <strong>2021</strong> (Detail), Holz, Stahl, Stoff, 80 x 59 x 69 cm,<br />

Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich, und T293, Roma. Foto: Stefan Altenburger<br />

3


Camille Pissarro, Femme au fichu vert, 1893 Musée d’Orsay, Paris © Foto: RMN-Grand Palais, Franck Raux


Écrits<br />

d’art brut<br />

wilde worte &<br />

denkweisen<br />

20.10.<strong>2021</strong>–<br />

23.01.2022<br />

Gestaltung: Sibylle Ryser. Oben: Pascal Vonlanthen, 2112 Mitschaft (Detail),<br />

2019, © CREAHM Fribourg; unten: Giovanni Bosco, Wandmalerei in Castellammare<br />

del Golfo (Detail), 2008, © Associazione Outsider Art Giovanni Bosco,<br />

Castellammare del Golfo; Archives de la CAB, Lausanne


27–30.01.2022<br />

10 th edition<br />

artgeneve.ch


KUNSTMUSEUM OLTEN<br />

37. KANTONALE<br />

JAHRESAUSSTELLUNG<br />

3<br />

27.11.<strong>2021</strong>-<br />

0.01.2022<br />

EINE AUSSTELLUNG DES KUNSTVEREINS OLTEN<br />

KARLSRUHE<br />

Tickets<br />

nur noch<br />

ONLINE<br />

art-karlsruhe.de/ticket<br />

Klassische Moderne und Gegenwartskunst<br />

17. – 20. Februar 2022 | Messe Karlsruhe<br />

art-karlsruhe.de


The Name of Fear/Vaduz (Enge Räume/People in Disguise), <strong>2021</strong> | Courtesy of the artist and Fortes D’Aloia & Gabriel, São Paulo/Rio de Janeiro | Foto: Mateus Rubim<br />

Rivane<br />

Neuenschwander<br />

knife<br />

does not<br />

cut fire<br />

12.11.<strong>2021</strong> – 24.4.2022<br />

Kunstmuseum Liechtenstein<br />

mit Hilti Art Foundation<br />

Städtle 32 · LI-9490 Vaduz<br />

Di–So 10–17 Uhr · Do 10–20 Uhr<br />

www.kunstmuseum.li


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Francis Alÿs. As Long<br />

as I’m Walking<br />

Francis Alÿs, Paradox of Praxis 5 (Sometimes We Dream as We Live & Sometimes We Live as We Dream), 2013, Courtoisie de l’artiste, Vidéo-still © Atelier für Videokonservierung, Berne<br />

15.10.<strong>2021</strong>–<br />

16.1.2022<br />

mcba.ch


ARAKAWA<br />

Waiting Voices<br />

Gagosian Basel


28.11.<strong>2021</strong>–30.10.2022<br />

Europa auf Kur<br />

Ernst Ludwig Kirchner,<br />

Thomas Mann<br />

und der Mythos Davos<br />

www.kirchnermuseum.ch<br />

Kirchner<br />

Museum<br />

Davos<br />

LUISA ALMEIDA<br />

ESTANDARTE<br />

27. Nov <strong>2021</strong> - 5. Fev 2022<br />

Galeria Kogan Amaro<br />

Rämistrasse 35 - 8001 Zürich<br />

Vernissage 26. Nov <strong>2021</strong><br />

16:00-21:00 Uhr<br />

galeriakoganamaro.com


Manor Kunstpreis<br />

Schaffhausen <strong>2021</strong><br />

2.12.<strong>2021</strong>–<br />

27.2.2022


is 9. Januar 2022<br />

Kunsthaus Zug<br />

Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch<br />

Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00<br />

Roman Signer, Kleines Haus, 2012, Foto Tomasz Rogowiec (Ausschnitt),<br />

Kunsthaus Zug, Schenkung des Künstlers in Erinnerung an Peter und Christine Kamm<br />

Zeit und Raum<br />

Hommage an Peter und<br />

Christine Kamm<br />

Architektur, Malerei, Skulptur, Design, Video<br />

Piranesi, Hoffmann und Rix bis Ineichen, Signer und Kowanz<br />

Unterstützt durch<br />

Stiftung Sammlung Kamm


06.11. <strong>2021</strong> 13.02. 2022<br />

VIVIAN SUTER<br />

RETROSPEKTIVE<br />

Vivian Suter, Atelier, Panajachel, Guatemala, 2018, courtesy of the artist und Karma International, Zürich; Gaga, Mexico City;<br />

Gladstone Gallery, New York/Brüssel; Proyectos Ultravioleta, Guatemala City; Stampa, Basel, Foto: Flavio Karrer


Kunst & Nachhaltigkeit<br />

Vol. 14<br />

25 Jahre Prix Mobilière<br />

Sylvie Fleury, Comme des Garçons, <strong>2021</strong><br />

Fiberglass, car paint, vinyl pants, 135 x 40 x 35 cm<br />

Foto: Marc Asekhame<br />

Öffentliche Ausstellung mit Werken der<br />

Preisträgerinnen und Preisträger aus<br />

25 Jahren Prix Mobilière, dem Kunstförderpreis<br />

der Mobiliar. Bis 31.03.2022.<br />

Die Mobiliar<br />

Bundesgasse 35<br />

3001 Bern<br />

mobiliar.ch/kunst<br />

Was immer kommt –<br />

wir engagieren uns für<br />

die Zukunft der Schweiz


Tiere<br />

Fremde undFreunde<br />

Winterausstellung Stiftsbibliothek St.Gallen<br />

24. November <strong>2021</strong>bis 6. März 2022<br />

Miteiner Kunstintervention von Marlies Pekarek,«Paraden und Prozessionen».


Martina Morger<br />

Lèche Vitrines<br />

Manor Kunstpreis<br />

St.Gallen <strong>2021</strong><br />

17.9.21–<br />

6.3.22


CHRISTIAN<br />

MARCLAY<br />

INVESTIGATIONS<br />

MI/DO 15./16. DEZ <strong>2021</strong> 20H<br />

Eine Performance für 10 Pianist*innen an 10 Flügeln:<br />

Christian Marclay, Jacques Demierre, Antoine Françoise und acht Studierende der Hochschule der Künste Bern<br />

präsentieren Investigations (2018) als Schweizer Premiere.<br />

Barbetrieb und kleine Ausstellung vor und nach dem Konzert. Der Künstler ist anwesend.<br />

Menuhin Forum Bern, Helvetiaplatz 6, 3005 Bern<br />

Vorverkauf: menuhinforum.ch/ticketshop, Eintritt CHF 20.—<br />

Hochschule der Künste Bern<br />

hkb.bfh.ch<br />

FÜLLER


FOKUS<br />

Sonia Kacem — Die Sinnlichkeit<br />

abstrakter Setzungen<br />

Foto: Gunnar Meier<br />

Sonia Kacem verstand sich von Anfang an auf die Kunst der grossen<br />

Geste. Mit Textilien und Materialien aus dem baulichen Kontext<br />

kreiert die zwischen Amsterdam und Genf lebende Künstlerin<br />

räumliche Inszenierungen, in denen Dimensionen verschoben<br />

werden und Ungegenständliches Erzählung andeutet. Für ihren<br />

Beitrag zum zeitgenössischen Umgang mit dem konkret konstruktiven<br />

Erbe hat sie dieses Jahr den Zurich Art Prize erhalten. Im<br />

Museum Haus Konstruktiv präsentiertsie ihre Spurensuche rund<br />

um die abstrakte Formensprache zwischen westlicher und arabischer<br />

Welt. Deborah Keller<br />

20 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Untitled (S Mirroring), <strong>2021</strong>, Karton, Metall, je 325 x 150 x 20 cm, Ausstellungsansicht Museum Haus<br />

Konstruktiv, Zürich, Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich, und T293, Rom. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // SONIA KACEM<br />

21


Le Superflu, Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv, Zürich, <strong>2021</strong>. Foto: Stefan Altenburger<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre man direkt in die Kulisse eines Zeichentrickfilms<br />

hineingeraten, in dem abstrakte Formfindungen eine Wesenhaftigkeit behaupten.<br />

Die Massstäbe sind neu gesetzt, der eigene Körper, aber auch der sonst überdimensioniert<br />

wirkende Raum im Erdgeschoss des Museums scheinbar geschrumpft<br />

gegenüber skizzenhaften Schnörkeln aus massiver Wellpappe, die in dieser freundlich<br />

gestimmten Fantasiewelt als Protagonisten auftreten. An den zwei Längswänden<br />

wölben sich Fassaden von weiss grundierten Scheinarchitekturen in den Raum,<br />

deren repetitive Musterung wir sofort als pflanzliche Gebilde beziehungsweise als<br />

Federn deuten. Ja, auch im Nichtgegenständlichen lauert stets Narration…<br />

Diese eigenwillige «Landschaft» hat Kacem als 14. Gewinnerin des Zurich Art<br />

Prize realisiert. Mit dem Preis und der zugehörigen Soloschau würdigt die Jury<br />

zeitgenössische künstlerische Positionen, in deren Schaffen das Erbe der konkret<br />

konstruktiven Kunst Widerhall findet. Tino Sehgal, Mai-Thu Perret oder Marguerite<br />

Humeau wurde die Ehre bereits zuteil, und jetzt eben der 36-jährigen Sonia Kacem.<br />

Ihre Ausstellung ‹Le Superflu› enthält dabei kaum geometrisches Formenvokabular,<br />

aber viele Gedankenanstösse dazu, was Abstraktion ist und sein kann.<br />

Grosse Würfe<br />

Die gebürtige Genferin näherte sich schon vor sieben Jahren in ihrem verhältnismässig<br />

jungen Werk der minimalistischen Reduktion. Zuvor hatte sie als Studienabgängerin<br />

der HEAD um 2011 auf sich aufmerksam gemacht mit imposanten, bodenbasierten<br />

Arrangements, die Chaos und Zerfall inszenierten, üppig und dekadent<br />

zugleich wirkten. Meterlange Stoffe und Papierbahnen, in Falten geworfen nach dem<br />

Vorbild barocker Malerei und Skulptur, oder ephemere Materialien wie Lehmsand<br />

und Staub waren wesentliche Bestandteile dieser frühen Setzungen. Sie evozierten<br />

eine gedankliche Reise von altertümlicher Opulenz über Vanitasmotive bis zur Wegwerfgesellschaft<br />

und beeindruckten durch die selbstbewusste Geste, mit der hier<br />

Teile eines Papierkorbs unter das physische Vergrösserungsglas geraten schienen.<br />

«Ich habe mich immer schon wohlgefühlt mit dem Grossformat», sagt die Künstlerin<br />

und erläutert, dass für sie damals die Bewegung der Rezipientinnen gegenüber<br />

dem Kunstwerk im Fokus stand, «the choreography of the viewer», die das Bild des<br />

betrachteten Gegenstandes konstant verändert.Es sind klassische Themen der Bildhauerei<br />

und der Installation, zu denen Kacem hier ihren ganz eigenen Beitrag leistete.<br />

Nach einem Atelieraufenthalt in New York 2014 wurde ihre formale Sprache «solider»,<br />

architektonischer und um gewisse geometrische oder «konstruktive» Komponenten<br />

angereichert – ohne dass sie ihre Sinnlichkeit verloren hätte. Im MAMCO in<br />

Genf präsentierte Kacem in diesem Jahr unter dem Titel ‹Loulou› überdimensionierte,<br />

mit Stoff bespannte Pyramiden, die den Ausstellungsraum in scheinbar zufälligen<br />

Konstellationen besetzten, «als wären sie», so schrieb eine Kollegin damals, «wie<br />

Würfel aus einem Schüttelbecher gerollt». Die Begegnung mit der amerikanischen<br />

Minimal Art am Ort ihres Ursprungs hatte das Interesse der Künstlerin an der Abstraktion<br />

verstärkt. Wichtige Inspirationen lieferten ihr Robert Morris, Barry Le Va<br />

FOKUS // SONIA KACEM<br />

23


Ensemble of Five (Between Two Waves), 2020/21, Holz, Stahl, Aluminium, Stoff, verschiedene Masse,<br />

max. 80 x 58 x 33 cm, Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich, und T293, Rom. Foto: S. Altenburger<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


FOKUS // SONIA KACEM<br />

25


Ensemble of Nine Wall Sculptures, 2016, Markisenstoff, Holz, verschiedene Masse,<br />

max. 170 x 163 x 57 cm, Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich. Foto: Stefan Altenburger<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


FOKUS // SONIA KACEM<br />

27


oder auch Robert Smithson, «alles Männer, die auch zu meiner Studienzeit noch den<br />

Kanon beherrschten», sagt sie. Gleichzeitig blieb für sie in der Beschäftigung mit<br />

der so vermittelten Abstraktion eine Art Leerstelle, die sie lange nicht richtig habe<br />

benennen können. Es mag ihren tunesischen Wurzeln väterlicherseits zu verdanken<br />

sein, dass für Kacem Abstraktion selbstverständlich auch Fiktion beinhalten kann –<br />

«fiction, not figuration», wie sie betont –, kommt doch dem geometrischen Ornament<br />

in der arabischen Kultur eine andere Bedeutung zu als in der westlichen Moderne.<br />

So machte sich Kacem 2019 im Rahmen eines Atelierstipendiums nach Kairo auf, um<br />

die abstrakte Kunst des Islam zu studieren – man könnte sagen, um die Leerstelle<br />

zu füllen. Die Schau im Haus Konstruktiv ist von dieser Auseinandersetzung geprägt<br />

genauso wie von der Zeit der Pandemie und der zurückgezogenen Arbeit im Studio.<br />

Abstraktion der Farbe<br />

Abstraktion, wie wir sie uns vorstellen, weder westlich geometrische noch arabisch<br />

ornamentale, ist in der grossen Installation im Erdgeschoss wie gesagt nicht zu<br />

finden. Was wir sehen, sind Formen und Farben, die Kacem nach Streifzügen durch<br />

Kairo in Fotos, Videos und vor allem in aquarellierten Skizzenbüchern festhielt, «Color<br />

Books» nennt sie diese. Vor Ort war nämlich die Farbe rasch in den Fokus ihres Interesses<br />

gerückt. Mit den «Color Books» beschäftigte sie sich nach ihrer Rückkehr<br />

im Amsterdamer Studio, während des Lockdowns, weiter, sie waren ihr Quellen des<br />

«visuellen Genusses» in einer Zeit der kollektiven Verunsicherung und Deprivation.<br />

Kleine, sorgfältige Pinselmarkierungen aus diesen Notizen hat Kacem nun vergrössert<br />

und als Rapport auf die karikiert wirkenden Fassadenimitate gedruckt oder von Hand<br />

Sonia Kacem (*1985, Genf) lebt in Genf und Amsterdam<br />

2006–2009 Bachelor of Arts, HEAD Genf (Erasmus-Austausch Camberwell College of Arts, London, 2008)<br />

2009–2011 Master of Arts, HEAD Genf<br />

2017 Artist in Residence, Rijksakademie Amsterdam<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2019 ‹Between the Scenes›, Westfälischer Kunstverein, Münster<br />

2017 ‹Carcasse›, Centre culturel suisse, Paris<br />

2016 ‹Night Shift›, Centre d’Art Contemporain, Genf<br />

2015 ‹Bermuda Triangle›, Kunst Halle Sankt Gallen; ‹Loulou replay›, Kunstverein Nürnberg<br />

2014 ‹Loulou›, MAMCO, Genf<br />

2011 ‹Progress MI 07›, Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2021</strong> ‹Môtiers – Art en plein air›; ‹Open House›, Genf<br />

2020 ‹Figures on a Ground – Perspectives on Minimal Art›, Fondation CAB – Art Center, Brüssel<br />

2016/17 ‹Flatland – abstractions narratives #2›, Musée régional d’art contemporain, Sérignan und<br />

Musée d’Art Moderne MUDAM, Luxemburg<br />

2015 Kiefer Hablitzel Preis, Basel<br />

2013 Swiss Art Awards, Basel<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


aus dem 20 cm dicken Wellkarton geschnitten. Es sind auch diese sichtbaren Imperfektionen,<br />

die den überdimensionierten, gestischen Zeichen Lebhaftigkeit verleihen.<br />

Das Gefühl, als Besucherin Teil einer fantastischen Erzählung geworden zu sein,<br />

verliert sich im zweiten Teil der Schau im ersten Obergeschoss. Hier finden wir stattdessen<br />

eine Art Auslegeordnung formaler Möglichkeiten der sinnlichen Abstraktion<br />

vor, die Kacem so gut beherrscht. In der Wandarbeit ‹Ensemble of 30 Signs›, 2018,<br />

erhalten Schnittreste aus einer Schreinerei, überzogen mit Harz, eine kostbare Anmutung<br />

und wirken wie Zeichen einer Geheimschrift oder Schattenrisse kurioser Gestalten.<br />

Daneben veranschaulicht das ‹Ensemble of Nine Wall Sculptures›, 2016, Kacems<br />

Interesse am Faltenwurf: Unterschiedlich drapiert fallen Markisenstoffe über an der<br />

Wand befestigte Holzleisten und erinnern an Falter, Kopftücher oder Rüschen.<br />

Vom Wert des Überflüssigen<br />

Besonders reizvoll aber ist eine – vielleicht etwas zu breit variierte – Reihe neuer<br />

Objekte, die sich medaillonartig, konvex oder konkav aus der Wand stülpen und unter<br />

deren satt sitzenden textilen Oberflächen sich sonderbare Gegenstände abzeichnen.<br />

Es sind oftmals wiederum Formen aus den «Color Books», welche die Künstlerin in<br />

Holz vergrössert nachgebildet und unter den verschiedentlich beschaffenen Stoffen,<br />

mal schimmernd, mal glänzend, mal matt, arrangiert hat. Gerade die Uneindeutigkeit<br />

des Verborgenen macht die Anziehungskraft dieser Objekte aus. Die straffe Spannung<br />

des Tuchs mag man da und dort mit Erotik oder physischem Zwang assoziieren.<br />

Die metallene Fassung der Objekte lässt sie hingegen mal wie ein Stück Schmuck,<br />

mal wie ein ungemütliches Polstermöbel erscheinen. Sie liefern, wie die ganze Ausstellung,<br />

genussvolle Nahrung fürs Auge.<br />

Worin der Wert dieses «visuellen Genusses» für das Individuum und für die Gesellschaft<br />

liegt, darüber hat sich Kacem während des Lockdowns viele Gedanken<br />

gemacht. Es ist eine Frage, die an die Diskussion der Moderne um die Rolle des Ornaments<br />

anknüpft und die die Künstlerin mit dem Ausstellungstitel ‹Le Superflu› kokett<br />

kommentiert. Schliesslich wurden «überflüssige» Aktivitäten wie das Ausbessern<br />

und Dekorieren der eigenen vier Wände in der Zeit des Stillstandes für viele plötzlich<br />

zentral, während sich die Politik und die sozialen Netzwerke darüber stritten,<br />

welche Geschäfte unentbehrlich und welche Berufsgruppen systemrelevant seien.<br />

Der Kultur wurde dabei bekanntlich unreflektiert ein trauriger Platz auf den letzten<br />

Rängen zuteil. Dem setzt Sonia Kacem mit ihrer Ausstellung den Wert des optischen<br />

Vergnügens entgegen. Sie relativiert Massstäbe – im eigentlichen und im übertragenen<br />

Sinne. Sie baut subtil Brücken zwischen westlicher und arabischer Kunst und<br />

zwischen Abstraktion und Narration. Und Brückenbauerinnen genauso wie Imaginationskraft<br />

hat die Welt dringend nötig.<br />

Die Zitate der Künstlerin stammen aus einem persönlichen Gespräch im Haus Konstruktiv am 26.10.<strong>2021</strong>.<br />

Deborah Keller ist Redaktorin des <strong>Kunstbulletin</strong>, Kuratorin der Kunsthalle Arbon und freie Kunstkritikerin.<br />

keller@kunstbulletin.ch<br />

→ ‹Sonia Kacem – Le Superflu›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich, bis 16.1. ↗ www.hauskonstruktiv.ch<br />

FOKUS // SONIA KACEM<br />

29


Sophie Bouvier Ausländer — Hände, die<br />

Sophie Bouvier Ausländer, Ways of Worldmaking/Selfportrait, 2012–2016, Beton, Bücher, 16 x 2,75 m,<br />

Kunst am Bau, Kulturprozent, Kanton Waadt, Gymnasium Renens. Foto: Catherine Leutenegger<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


erfassen, abwägen, verbinden<br />

FOKUS // SOPHIE BOUVIER AUSLÄNDER<br />

31


Sophie Bouvier Ausländer bearbeitet ihr Material obsessiv und<br />

oft beidhändig, biegt, löst auf, flicht, zeichnet, malt. In diesem<br />

Spannungsfeld entstanden in der Pandemie Arbeiten, in denen<br />

sie der Welt auf den hautfarbenen Zeitungsseiten der ‹Financial<br />

Times› ihre eigenen Visionen gegenüberstellte und so zu ergreifenden<br />

Metaphern von Koexistenz fand. Katharina Holderegger<br />

Bouvier Ausländer behauptet oft, sie habe seit ihrer behüteten Kindheit auf dem<br />

Land – mit Gemüsegarten und Hühnerstall rund ums Haus – im nachfolgenden Studium<br />

nichts Entscheidendes mehr über Kreativität gelernt. Bei der Arbeit heute verspüre<br />

sie stets die gleiche Verzauberung wie damals zu Hause und in der Schule beim<br />

Töpfern, Malen und Weben. Unschuldig waren diese Aktivitäten nicht. Bereits darin<br />

steckten Pädagogik, Industrie und Kommerz.<br />

Machen ist Wiedermachen<br />

Bouvier Ausländer führte in der Tat in zwei mit ‹Selfportrait› untertitelten Werken<br />

– zwei Bibliotheken – entwaffnend vor, dass Kunstschaffende ihr Kontext sind.<br />

Die erste, eine 16 Meter lange Betonwand im Gymnasium von Renens, enthält nebst<br />

Geschichts- und Theoriebänden Hunderte von Monografien von Persönlichkeiten,<br />

mit denen sich die Künstlerin befasste oder die in der Kunstszene allgemein diskutiert<br />

werden. Die andere, ein mobiler Raumteiler aus MDF-Platten, repräsentiert<br />

die Literaturliste zu ihrem an der Slade School of Fine Arts 2013–2019 absolvierten<br />

PHD ‹On Tangibility Contemporary Reliefs and Continuous Dimensions›. Mit ‹Ways of<br />

Worldmaking› von 1978 führen beide einen identischen Haupttitel, der auf die berühmte<br />

Ontologie des Philosophen Nelson Goodman verweist. Dieser schlug statt<br />

des Gegensatzes von materiellen versus spirituellen Konzepten eine Koexistenz<br />

inkongruenter Welten in permanenter Neuformation vor, die der (Re-)Orientierung<br />

in der Welt dienen, «if there is any». Wissenschaft und Kunst schrieb er dabei eine<br />

ebenbürtige Rolle zu.<br />

Zu Gast im Hotel Ausland<br />

Will man Bouvier Ausländers Arbeiten vom Theoretischen her aufrollen, ist entscheidend,<br />

dass die Künstlerin ‹Ways of Worldmaking› nicht ex nihilo rezipiert hat,<br />

sondern unter dem Eindruck der Gesellschaftskritik von Zygmunt Bauman. Dieser<br />

deutete die Moderne in einer Trilogie 1989–1993 als eine Epoche, die gegen alles Ambivalente<br />

kämpfte und in dieser Radikalität letztlich zum schlimmsten aller Genozide<br />

geführt habe. So gründete Bouvier Ausländer im Hinblick auf die Einzelschau in<br />

dem in einem mehrstöckigen Stadthaus eingerichteten Musée d’art de Pully 2014<br />

das ‹Hotel Ausland›, das mit seiner immer noch sichtbaren Website ihr ganzes Werk<br />

beherbergt. Pate stand dem zum Dauerunternehmen geratenen Projekt aber nichts<br />

anderes als ihr Doppelname, in dem das Bodenständige (Bouvier, jurassischer Name<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


The Financial Times Diaries (lungs), <strong>2021</strong>, Deckfarbe auf gewachstem Zeitungspapier, 62 x 75 cm<br />

The Financial Times Diaries (breasts), <strong>2021</strong>, Deckfarbe auf gewachstem Zeitungspapier, 42 x 62 cm<br />

FOKUS // SOPHIE BOUVIER AUSLÄNDER<br />

33


Mare Madre, <strong>2021</strong>, Ausstellungsansicht ‹Les résistantes›, Centre d’art L’Onde, Vélizy-Villacoublay, <strong>2021</strong>.<br />

Foto: Aurélien Mole<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


FOKUS // SOPHIE BOUVIER AUSLÄNDER<br />

35


für Rinderknecht) auf ein exterritoriales Erbe (Ausländer, ein deutsch-jüdische Name)<br />

trifft. Auf Biegen und Brechen nahm sich die Künstlerin während langer Jahre<br />

Landkarten an. Sie gab ihnen durch delikate Erosionen oder Überzüge mit Wachs und<br />

Farbe, in die sie meist wieder mechanisch eindrang, ein poröses Relief zurück, das an<br />

die Erdkruste selbst erinnert und das Medium der so erodierten Karte zu einem auf<br />

die Vergänglichkeit verweisenden Motiv werden lässt. Oder sie schredderte die Karten<br />

und wob und kleisterte daraus Bälle und Wolken als Projektionsräume für Welten,<br />

in denen mehr Platz für Spiel und Traum ist.<br />

Tageszeitung als Tagebuch<br />

Die Künstlerin lotete jedoch auch das Modell des Globus obsessiv aus, notabene<br />

mit In-situ-Installationen aus ineinander verknäuelten Stacheldrähten und Gemäldehäuten,<br />

die ein Echo bilden auf die von ihrer fünfköpfigen Familie gelebte Empathie<br />

mit minderjährigen Flüchtlingen, denen die Schweiz eine Lehrstelle angeboten<br />

hatte. Speziell Frauen auf der Flucht widmete sie nun die bislang letzte Arbeit des<br />

Zyklus ‹Mare Madre›, <strong>2021</strong>: Aus geteilten Hemisphären lässt sie Tentakel aus Verpackungsplastik<br />

herausragen, die eindrücklich die aneinander vorbeizielenden Begehren<br />

im Norden und Süden vor Augen führen. Für die Künstlerin waren die Halbkugeln<br />

zugleich eine Anspielung an die abgeschnittenen Brüste der heiligen Agathe, der versehrten,<br />

aber gerade dadurch potenten Patronin von Sizilien, und darüber hinaus ein<br />

Memento für Opfer von Folter und Katastrophen generell.<br />

Die eine Achsensymmetrie zugleich evozierende und dementierende Teilung oder<br />

Verdoppelung der Motive ist im Werk von Bouvier Ausländer nicht rein anektotischer<br />

Natur. Sie hat sich vielmehr wie von selbst aus der oft beidhändigen, an Kunst und<br />

Sophie Bouvier Ausländer (*1970, Lausanne) lebt in Lausanne und London<br />

2013–2019 Slade School of Fine Art, University College London (Ph. D.)<br />

1998–2000 Central Saint Martins College of Arts and Design, London (Pg. Dip.)<br />

1990–1992 École Nationale Supérieure d’Art de La Cambre, Brüssel<br />

1989–1990 École Cantonale d’Art de Lausanne<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2021</strong> ‹A Far Stretch›, espacelvx, Corseaux; ‹The Financial Times Diaries›, Galerie Heinzer Reszler,<br />

Lausanne; ‹Worlds, Works, Words›, Patrick Heide CA, London<br />

2020 ‹Ways of Worldmaking›, Patrick Heide CA, London<br />

2019 ‹Mare Vostrum›, Musée des beaux arts du Locle<br />

2017 ‹Avalanche›, Fondation Louis Moret, Martigny<br />

2014 ‹Hotel Ausland›, Musée d’art de Pully<br />

2013 ‹Le Monde comme sculpture›, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne<br />

Gruppenausstellung (Auswahl)<br />

2020 ‹The Feuilleton – I will bear witness: Piggy-backing from the Edicola›, Spoleto, und MACRO, Rom<br />

2019 ‹Exposition inaugurale – Atlas: Cartographie du don›, MCBA Lausanne<br />

2016 ‹Dimensione Disegno – Posizione Contemporanee›, Villa dei Cedri, Bellinzona<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Kunstgewerbe andockenden Arbeitsweise entwickelt. Sie könnte nun als visuelle<br />

Metapher für das Verständnis von letztlich inkohärenten Persönlichkeitsanteilen<br />

gelesen werden, das dazu beiträgt, zu einer Humanität auch gegenüber anderen zurückzufinden.<br />

Schon in einem früheren Werk, ‹In Hands›, 2016, fanden sich in ihren<br />

Händen links und rechts geformte Tonkugeln, die, je länger man sie anschaute, desto<br />

unterschiedlichere Kontaktspuren zeigten.<br />

Vollends in den Vordergrund rückte dieser Fokus auf die Verdopplung von Organen<br />

und Extremitäten und einer damit verbundenen psychischen Ambivalenz in der<br />

Periode der Pandemie. In diesen Monaten wandte sich die Künstlerin mit der ‹Financial<br />

Times› – ihrer Tageszeitung aus der Stadt ihres zweiten, jetzt brachliegenden<br />

Ateliers – einem Werkstoff zu, der sie wegen des Kontrasts von hinfälliger Sinnlichkeit<br />

und harten Fakten interessierte. Vor der aufgeschlagenen Zeitung kam ihr erst<br />

einmal nur Körperliches in den Sinn. So wurde nicht nur plötzlich auf der ganzen Welt<br />

von nichts anderem mehr als der Gesundheit gesprochen. Zugleich war ihr Mann just<br />

während der ersten Covid-19-Welle gefährlich an einer zuerst für das Virus gehaltenen<br />

Lungenembolie erkrankt. Wie als Votivbilder stückte und kleisterte sie erst einmal<br />

Organe aus Zeitungsseiten der ‹Financial Times›, angefangen mit den nur schon<br />

wegen des darunterliegenden Herzens nur scheinbar symmetrischen Lungenflügeln.<br />

Sie fand diese Arbeiten zunächst jedoch zu aufdringlich, um sie in dieser Form bereits<br />

auszustellen.<br />

Figuren für Ambivalentes<br />

Sie kehrte zur Doppelseite der ‹Financial Times› zurück,distanzierte die Nachrichtentexte<br />

zu einem Recto-Verso-Hintergrundgeräusch, indem sie die Seiten wachste<br />

und sich in der Mitte mit kräftigem Pinselstrich eine Carte blanche eröffnete. In diese<br />

Unterlage gravierte sie nun Zeichnungen der zuvor skulptierten Organe. Bald erschienen<br />

ihr allgemeinere, aber auch geheimnisvollere und rätselhaftere Bilder für<br />

Ambivalentes: ein doppelter, halb gezogener, halb geöffneter Vorhang, eine Waage<br />

im Ungleichgewicht, zwei Leuchttürme, die sich anstrahlen. Blätter aus dieser Serie<br />

waren unlängst in der Lausanner Galerie Heinzer Reszler ausgestellt. Und in der benachbarten<br />

Ateliergalerie von Raynald Métraux hat sie nun weitere drei Varianten auf<br />

Lithosteine gemalt, graviert und zwanzigfach auf aktuelle Ausgaben der ‹Financial<br />

Times› gedruckt. Noch vor Weihnachten werden sie in einer Einzelschau zu sehen<br />

sein. Einmal mehr kommt damit origineller Druckgrafik im teils ephemeren Werk der<br />

Künstlerin die Rolle der Fixierung wichtiger Bildfindungen zu.<br />

Zitate aus Gesprächen mit der Künstlerin im Herbst <strong>2021</strong>. Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kuratorin,<br />

Kritikerin, lebt mit ihrer Familie in Gland VD. holderegger@artlog.net<br />

→ ‹Sophie Bouvier Ausländer – The Financial Times Diaries›, Atelier et Galerie Raynald Métraux,<br />

Lausanne, auf Anfrage, <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> ↗ www.atelier-metraux.com<br />

→ ‹Summer Exhibition <strong>2021</strong>›, kuratiert von Yinka Shonibare, Royal Academy of Arts, London, bis 12.1.<br />

↗ www.royalacademy.org.uk<br />

FOKUS // SOPHIE BOUVIER AUSLÄNDER<br />

37


Francisco de Goya — Zwischen<br />

Schönheit und Verstörung<br />

Hexensabbat, 1797/98, Öl auf Leinwand, 43 x 30 cm,<br />

Fundación Lázaro Galdiano, Madrid<br />

Bekleidete Maya, 1800–1807, Öl<br />

auf Leinwand, 95 x 190 cm, Museo<br />

Nacional del Prado, Madrid<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Hospital für<br />

Pestkranke,<br />

1808–1810, Öl<br />

auf Leinwand,<br />

32,5 x 57, 3 cm,<br />

Sammlung<br />

Marqués de la<br />

Romana<br />

FOKUS // FRANCISCO DE GOYA<br />

39


Goya ist einer der letzten bedeutenden Hofmaler und ein Erfinder<br />

ungeahnter Welten, der sich schwarzselig und mutig in die<br />

Abgründe des Menschseins wagt: Er, der «glücklich Verzweifelte»,<br />

hat mit hellen und dunklen Bildern einen beeindruckenden<br />

Auftritt in Riehen. Angelika Maass<br />

Da ist er nun, in all seinen Facetten, der Jüngste und am schwersten zu Fassende im<br />

Dreigestirn El Greco – Velázquez – Goya. Die Fondation Beyeler präsentiert den grossen<br />

Neuerer und «Propheten der Moderne» in einer absolut fantastischen und – wie<br />

Miguel Falomir Faus, Direktor des Prado betont –, einer der wichtigsten je gezeigten<br />

Goya-Ausstellungen. «Jede Generation entdeckt ‹ihren› Goya», sagt Kurator Martin<br />

Schwander. Die Schau verdeutlicht: Das Schaffen von Francisco de Goya y Lucientes<br />

(1746–1828) hat nichts an Aktualität eingebüsst und ruft gerade dort, wo es sich am<br />

dunkelsten zeigt, Bilder wach, die unmittelbar mit unserer Zeit zu tun oder sich ins<br />

kollektive Gedächtnis eingeprägt haben. Das geht bei mir so weit, dass bei den wenigen<br />

Stillleben, die Goya geschaffen hat und von denen gleich fünf, während des Spanischen<br />

Unabhängigkeitskrieges entstanden, in der Ausstellung gezeigt werden –<br />

neben der ‹Toten Ente› die toten ‹Goldbrassen ›mit ihren erloschenen grossen Augen,<br />

die Jagdausbeute von sich aneinanderschmiegenden feinschnäbligen ‹Waldschnepfen›,<br />

der blutige Schafskopf, wie mit gebrochenem Auge seine eigenen Fragmente betrachtend,<br />

oder gar die nun gänzlich kopf- und körperlosen drei ‹Lachsscheiben› mit<br />

ihrer gleichsam zum Schrei blutrot geöffneten Mitte –, dass mir also beim Anblick der<br />

toten Kreatur nicht nur das allgegenwärtige, menschenverursachte Tierleid in den<br />

Sinn kommt, sondern ebenso die Leichenberge des Holocaust, die Schlächtereien in<br />

Bosnien, in Ruanda … Nicht mehr wegzudenken, das alles.<br />

Und solche Bilder soll man sich freiwillig antun? Bodo Vischer spricht im Katalog,<br />

im Zusammenhang mit dem Gemälde der Lachsscheiben, von Goyas «pechschwarzem<br />

Pessimismus». Und sieht gerade darin, dass sich der Künstler «der Ausweglosigkeit<br />

der menschlichen Existenz stellt und hierfür bildhafte Aussagen findet, […]<br />

seinen einzigartigen Rang in der Kunstgeschichte» begründet. Doch längst nicht allen<br />

Werken ist derart viel Düsternis eingeschrieben, wie sie wohl grundsätzlich zu<br />

Goya gehört, aber mit den Jahren, der Ertaubung 1793 und der Lebenserfahrung gewachsen<br />

ist. Wirklichkeitssinn und Schönheit machen viele Gemälde zum Ereignis;<br />

geniale Lichtregie, betörende, oft nur auf ein, zwei Akkorde gestimmte Farben tragen<br />

dazu bei, und die vielfach variierende Raumauffassung tut das Ihre. Die Ausstellung<br />

ist weitgehend chronologisch gehängt, malerisches Œuvre und Arbeiten auf Papier<br />

werden gleichberechtigt präsentiert. Bereits das älteste Werk, ‹Der Töpferwarenverkäufer›,<br />

1778/79, einer von vielen Entwürfen für die Königliche Teppich-Manufaktur<br />

in Madrid, zeigt, wie lebendig bewegt und anspielungsreich Goyas Kunst ist, wie<br />

komplex und erfinderisch: Man braucht da nicht alles im Detail zu wissen (manches<br />

erhellt der attraktive Katalog), aber man muss im intensiven Schauen vor den Bildern<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


erspüren, dass es da ist. Heitere Genreszenen? Nur auf den ersten Blick. Kupplerische<br />

Liebe und böses Ende sind zu erahnen. Seltsame Beziehungen wirken auch im<br />

grossen Bildnis der ‹Familie des Infanten Don Luis›, 1783/84, mit Goya als Organisator<br />

der Szenerie; nicht nur hier ist der Einfluss von Velázquez spürbar.<br />

Sieben Jahre später, Goya ist inzwischen zum Ersten Hofmaler avanciert, wird er<br />

das prächtige, geistvolle Bildnis von Carlos IV. und seiner Familie erschaffen. Es ist,<br />

wie andere ikonische Gemälde – ‹Der Sonnenschirm›, ‹Erschiessung der Aufständischen›,<br />

‹Saturn,einen seiner Söhne verschlingend›, ‹Der Hund›(beide nicht reisefähig),<br />

‹Das Milchmädchen von Bordeaux› – nicht Teil der Ausstellung, aber auch abwesend<br />

anwesend: in der hinreissenden Porträtstudie des jüngsten Kindes des Königspaars<br />

oder den beiden Porträts seiner Eltern, als diese noch jünger und schlanker waren.<br />

Ergreifende Mitmenschlichkeit und vitale Brutalität<br />

Überhaupt ist der Porträtkünstler Goya gut vertreten. Ob Auftragswerke für den<br />

Hof und dessen Umfeld, ob Porträts von Freunden, Intellektuellen, Aufklärern, engagierten<br />

Frauen: Die Menschen sind mit ausserordentlicher Empathie als Individuen<br />

erfasst, mit charakteristischer Emphase – der «Erkennungseffekt» ist gross. Und die<br />

Selbstporträts? Ergreifend. Das kleinste von 1790–95 zeigt Goya in ganzer Grösse<br />

vor der Staffelei; der Hofmaler emanzipiert sich zum Erfinder und freien Künstler.<br />

Neben dem berühmten Selbstbildnis von 1815, in dem die Grenzen von Ich und Du<br />

aufgehoben scheinen, überrascht die Ausstellung mit dem ‹Selbstbildnis mit dem<br />

Arzt Arrieta›, 1820, das Goya seinem Retter aus schwerer Krankheit widmet: ergreifende<br />

Mitmenschlichkeit, ein «religiöses» Bild völlig im Diesseits.<br />

Der Künstler als stellvertretend Leidender, auch an den Unstimmigkeiten seiner<br />

Zeit. Da darf man denn, wie in der Radierungsfolge der ‹Caprichos›, 1799, in der Goya<br />

schonungslose Gesellschaftskritik betreibt, auch einmal lachen. Doch meistens<br />

bleibt einem das Lachen im Hals stecken, lauern doch überall jene Ungeheuer, wie sie<br />

den Künstler im Meisterblatt ‹Der Schlaf/Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer› bedrängen.<br />

Mag man in den oft zweideutigen ‹Caprichos› noch so etwas wie Moral entdecken,<br />

in den ‹Desastres de la guerra›, 1810–15 (erst 1863 publiziert), fehlt sie völlig.<br />

Goya, genauer Beobachter des Sinnlosen, schildert die Kriegsgräuel ähnlich wie ein<br />

moderner Fotojournalist. Mit schwer zu interpretierender Grausamkeit schaut er zu,<br />

konstatiert, hält fest. Das ist verstörend und lässt sich nicht auflösen. Goyas Zumutungen<br />

muss man aushalten, wenn er uns Menschenfresser- und Räubergeschichten<br />

erzählt, in Irrenhäuser lockt und in Gefängnisse. Grossartig die kleinen Gemälde aus<br />

der Sammlung des Marqués de la Romana oder auch die dem Stierkampf gewidmeten<br />

Darstellungen, erfüllt von vitaler Brutalität. Und die späten Skizzenbücher aus<br />

Goyas Exil in Bordeaux? Noch einmal überrascht er mit ungeheuren Einfällen, seiner<br />

Zeit voraus wie Büchner, aus dessen ‹Woyzeck› Manuela B. Mena Marqués im Katalog<br />

zitiert: «Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.»<br />

Angelika Maass ist Kulturpublizistin, Autorin, Übersetzerin. a.maass@hispeed.ch<br />

→ ‹Goya›, Fondation Beyeler, Basel/Riehen, bis 23.1.; Kat. Hatje Cantz Berlin ↗ fondationbeyeler.ch<br />

FOKUS // FRANCISCO DE GOYA<br />

41


Sammlerstücke — Sie erkannten einander<br />

Ferdinand Hodler · Die Liebe (mittleres Paar), 1907–1908, Studie, Öl auf Leinwand, Inv.-Nr. 5005, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte.<br />

Foto: SKKG 2020<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Ferdinand Hodler sah dem Tod ins Gesicht. Oft. Zu oft. Jedenfalls<br />

oft genug, um ergreifende Gemälde zu schaffen. Sein Blick<br />

in die Abgründe menschlicher Existenz geht tief. Dass Lust nach<br />

Unendlichkeit strebt, ist bekannt. Und die Liebe, wohin führt<br />

sie – geht sie nicht noch weiter? Valeska Marina Stach<br />

«Sie erkannten einander» hiess es in der Bibel, wenn Frau und Mann sich liebten und<br />

ihre Körper sich vereinigten. Das «mittlere Paar», das auf diesem Sammlungsstück<br />

von Bruno Stefanini zu sehen ist, ist eine Studie Ferdinand Hodlers zum Werk ‹Die<br />

Liebe›, das einen Skandal auslöste und für das er schliesslich doch gefeiert wurde.<br />

Die Studie war der Beginn einer mehrfigurigen Komposition. Einen ganzen Fries,<br />

der einmal ringsum laufen sollte, wollte Hodler schaffen – in einem imposanten Saal<br />

mit Oberlichtern. Das hätte, so seine Vision, «wirken müssen wie das ewige in Ebbe<br />

und Flut bewegte Meer der menschlichen Liebesleidenschaft, die weder Anfang noch<br />

Ende hat». Schliesslich wurden es drei lebensgrosse Paare, welche ‹Die Liebe› bildeten<br />

und die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen eines Liebesakts – Begierde, Vereinigung<br />

und Ruhen – in drei «Akten» als Ganzes zeigten. 1909 schnitt Holder jedoch<br />

das mittlere Paar heraus und fügte die zwei anderen zusammen. Die zerstörten drei<br />

Phasen hinterliessen für den Höhepunkt der Liebe nur noch eine Leerstelle.<br />

Was passiert, wenn das Intime monumental wird? Wenn das, was wir kennen<br />

und was doch im Verborgenen geschieht, übergross sichtbar und der Anblick den<br />

Anblickenden zum eigenen Erkennen wird? Wir werden verwundbar und roh. Und<br />

ist nicht gerade dieses Sich-zeigen-Können aktueller denn je? Nackte Haut in der<br />

Öffentlichkeit schockiert uns heute kaum mehr; sexualisierte Bilder sind allgegenwärtig.<br />

Hodler mag uns daran erinnern, dass es noch eine Ebene dahinter gibt, dass<br />

ein Sich-selbst-Zeigen vielmehr bedeutet, die eigenen Gefühle zu offenbaren, dem<br />

anderen einen Einblick in sein tiefstes Inneres zu gewähren – wie ein Liebespaar, das<br />

einander erkennt. Kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter 1913 erkrankte<br />

Hodlers Geliebte Valentine Godé-Darel an Krebs. Ihren Prozess durch die Krankheit<br />

und schliesslich das Sterben begleitete der Künstler in unzähligen Gemälden und<br />

Zeichnungen, bis zu ihrem Tod 1915. Er versuchte die Tote festzuhalten und dennoch<br />

loszulassen. Es stellt sich die Frage, woher er die Kraft nahm, dem Tod in Gestalt derer,<br />

die er liebte, so viele Male so fest ins Auge zu blicken. Vielleicht ist in seiner Kunst<br />

eine Antwort zu finden. Auch wenn der Schweizer Nationalmaler für seine leuchtenden<br />

Landschaftsbilder bekannt ist, das zentrale Motiv in Hodlers Werk sind doch die<br />

Liebe und der Tod, der von ihr überwunden wird. Sein Leben lang rang der Künstler<br />

mit der Wirklichkeit – auf einer kompromisslosen Wahrheitssuche. 1883 schrieb er<br />

an einen Freund: «Ich setze die Wahrheit über die Schönheit – ich kann nicht anders.»<br />

Valeska Marina Stach, freie Künstlerin und Autorin in Basel. valeskamarinastach@gmail.com<br />

→ Sammlerstücke: Autor/innen kommentieren ein Werk ihrer Wahl aus der Sammlung der Stiftung für<br />

Kunst, Kultur und Geschichte ↗ www.skkg.ch<br />

FOKUS // SAMMLERSTÜCKE<br />

43


Nicolas Party — Grotten wie Hautfalten<br />

Grotto, <strong>2021</strong>, Ausstellungsansicht ‹Stage Fright›, Kestner Gesellschaft, Hannover. Foto Raimund Zakowski<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


und Gesichter aus Stein<br />

FOKUS // NICOLAS PARTY<br />

45


Zwei Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland präsentieren<br />

das vielfältige Schaffen von Nicolas Party. Im MASI Lugano<br />

werden Pastelle, Skulpturen und ortsspezifische Wandbilder in<br />

eine aufwendige Szenografie eingebettet. In der Kestner Gesellschaft<br />

dominiert das Raumerlebnis einer monumentalen Grotte<br />

neben einem Kabinett mit neueren Porträts. Cynthia Krell<br />

Ein ehemaliges Jugendstilbad transformiert sich im Jahr 1997 zu einem Kulturort für<br />

zeitgenössische Kunst – die heutige Kestner Gesellschaft in Hannover. Wer dort aktuell<br />

in der ersten Etage die Kuppelhalle betritt, taucht unvermittelt in eine illusionistisch<br />

gemalte Grotte in abgestuften Grüntönen ein. Nicolas Party hat mit mehreren<br />

Assistentinnen und Assistenten, ohne Eingriff in die bestehende Architektur, ein<br />

immersives Raumerlebnis geschaffen. Wie bei seinen Pastellen oder Skulpturen verweist<br />

das Motiv der Grotte auf kunsthistorische Vorbilder, hier auf die ‹Grotte von Manacor›,<br />

um 1901, des belgischen Malers William Degouve de Nuncques (1867–1935).<br />

Der Künstler hat bereits 2019 eine Serie mit unterirdischen Höhlen gemalt, von<br />

denen einige im MASI Lugano zu sehen sind. Party begründet seine Faszination wie<br />

folgt: «Ich denke, es geht mir um das Motiv generell und nicht um eine konkrete Höhle.<br />

Mich interessiert, wie es in verschiedenen Kulturen, Religionen und der Bildgestaltung<br />

verwendet wird. Ich fühle mich von diesen Referenzthemen angezogen, die<br />

aus der ganzen Welt kommen. …Aus einer europäischen Perspektive haben wir zum<br />

Beispiel die Geburt der Kunst in eine Höhle verlegt und dazu eine ganze Geschichte<br />

erschaffen.» Auch ohne detaillierte Kenntnisse über die aufgeladene Kulturgeschichte<br />

der Höhle lässt sich jetzt in Hannover die Grotte beim Gehen durch den Kuppelsaal<br />

unmittelbar und aus verschiedenen Perspektiven erfahren. Nach Ende der Ausstellung<br />

wird dann das ephemere Werk unter einer dicken Schicht weisser Wandfarbe<br />

verschwinden und nur noch als kollektive Erinnerung weiterexistieren.<br />

Am Beispiel einer Filmikone<br />

Im gegenüberliegenden, länglichen Ausstellungsraum werden neun Porträts vor<br />

einer roten Wand präsentiert. Wir begegnen ausschliesslich weiblichen Figuren in<br />

knalligen Farben und mit reduzierten, versteinerten Gesichtszügen. Wer sich in der<br />

Filmgeschichte etwas auskennt, könnte die Schauspielerin Marlene Dietrich erkennen,<br />

die in den 1930er-Jahren dem androgynen Frauentyp einer «Garçonne» entsprach.<br />

Der Titel der Ausstellung ‹Stage Fright› basiert auf einem Vorschlag von Adam<br />

Budak, dem Direktor der Kestner Gesellschaft. Dieser kann wortwörtlich mit «Lampenfieber»<br />

übersetzt werden und verweist auf den gleichnamigen Film von Alfred<br />

Hitchcock von 1950, in dem Dietrich mitspielte.<br />

Es ist ein absolutes Novum im Werk des Künstlers, eine real existierende Person<br />

abzubilden. «Ich möchte, dass der Betrachter diese Bilder wahrnehmen kann, ohne<br />

wissen zu müssen, dass sie sich auf Marlene Dietrich beziehen. Der Name Marlene<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


taucht daher auch nicht im Werktitel auf», sagt Nicolas Party dazu. «Die natürliche<br />

Weiterentwicklung meiner Beschäftigung mit dem Genre Porträt führte mich letztendlich<br />

zu Marlene Dietrich – als einer der wichtigsten Ikonen der frühen Medienund<br />

Filmgeschichte. Darin spiegelte sich mein Interesse an Gender und Porträts, von<br />

Transgender bis hin zur Frage der Darstellung von Gegensätzen wie Weiblichkeit und<br />

Männlichkeit oder Jugend und Alter.» Eher zufällig habe er dann angefangen, sie<br />

nach einem Foto zu malen. «Zu dieser Zeit war ich mit ihrer Arbeit und ihrem Leben<br />

noch nicht so vertraut. Als ich dann mein erstes Porträt gemalt habe, wurde ich magnetisch<br />

in ihr Universum hineingezogen.»<br />

Die Kunst des Zitierens und Collagierens<br />

Die versteinert wirkenden, leer blickenden Figuren schauen uns mal frontal, mal<br />

leicht von der Seite entgegen. Party kombiniert jeweils eine Büste mit Versatzstücken<br />

der westeuropäischen Malerei zu surrealen Porträts. So zitiert das Werk ‹Portrait<br />

with Curtains›, <strong>2021</strong>, einen Vorhang aus einem Bild von René Margritte, während in<br />

‹Portrait with Ruin›, <strong>2021</strong>, eine Ruine auf Arnold Böcklin verweist. Des Weiteren bedient<br />

sich Party auch bei Bildern von Otto Dix oder George Grosz, die als Vertreter der<br />

Neuen Sachlichkeit gelten. Besonders auf der formalen Ebene weist Nicolas Partys<br />

Malweise Parallelen zu diesen künstlerischen Ahnen auf, wie etwa die reduzierte Figuration,<br />

eine entindividualisierte Darstellung der Menschen, eine Vorliebe für straff<br />

organisierte Bildflächen und geometrisch-organische Körper. Letztlich evozieren die<br />

Portrait with Curtains, <strong>2021</strong>, weiche Pastellfarben auf Leinen, 149,9 x 127 cm. Foto: Adam Reich<br />

FOKUS // NICOLAS PARTY<br />

47


Stage Fright, Ausstellungsansicht Kestner Gesellschaft, Hannover, <strong>2021</strong>. Foto Raimund Zakowski<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


FOKUS // NICOLAS PARTY<br />

49


Rovine, Ausstellungsansicht MASI, Lugano, <strong>2021</strong>. Foto: Annik Wetter<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Nicolas Party. Foto: Juliana Sohn<br />

FOKUS // NICOLAS PARTY<br />

51


Marlene-Neunlinge in mehrfacher Hinsicht Déjà-vu-Erlebnisse: durch die kunsthistorischen<br />

Bildzitate, die Projektionsfläche für genderfluide Repräsentationen sowie die<br />

Ikone der Medien- und Filmgeschichte.<br />

Eine Bühne für die eigene Kunst bauen<br />

Partys Retrospektive in Lugano präsentiert Werke von 2013 bis <strong>2021</strong>. Für den grossen<br />

Ausstellungssaal im Untergeschoss hat Nicolas Party eine eigene Architektur mit<br />

fünf aufeinanderfolgenden Kabinetten konzipiert.Thematisch gruppiert, versammeln<br />

sich dort über dreissig grossformatige Pastelle, einige Skulpturen und ortsspezifische<br />

Wandbilder sowie eine raumgreifende All-Over-Installation. Bei der Vielzahl der Werke<br />

fallen wesentliche Charakteristika seiner Malweise auf. Es geht immer wieder um<br />

das Ausloten der figurativen Malerei und eine permanente Auseinandersetzung mit<br />

tradierten Sujets und Genres wie Stillleben, Porträt, Höhlen und Landschaft.<br />

Die Zusammenstellung der Werke nach Motiven verdeutlicht Partys Auseinandersetzung<br />

mit der Geschichte der Malerei, mit bekannten Künstlern und Künstlerinnen<br />

wie Georgia O’Keeffe (1887–1986), Ferdinand Hodler (1853–1918) oder weniger bekannten<br />

wie William Degouve de Nuncques (1867–1935) und Rosalba Carriera (1675–<br />

1757). Immer wieder greift er auf das Prinzip des Zitierens und Collagierens zurück.<br />

So liess er sich für die vier in situ entstandenen Wandpastelle im MASI von Werken<br />

des Schweizer Malers Arnold Böcklin (1827–1901) inspirieren, dessen Ruinenbilder<br />

sich auch im Ausstellungstitel ‹Rovine› niedergeschlagen haben. Als Bild im Bild wird<br />

jeweils ein weiteres Gemälde an die Wand gehängt und so im Wandgemälde integriert.<br />

Dabei stehen diese eher düster wirkenden Szenen in einem deutlichen Gegensatz<br />

zur vorherrschenden Farbenpracht der anderen Werke und Säle.<br />

Doch ganz elementar für die Rezeption und für die Interpretation der Werke ist<br />

der hohe Grad der Inszenierung, der sich in der aufwendigen Ausstellungsarchitektur<br />

mit Rundbögen, den abgestimmten Wandfarben, der Raumdramaturgie und Szeno-<br />

Nicolas Party (*1980, Lausanne) lebt in New York<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2021</strong> ‹Stage Fright›, Kestner Gesellschaft, Hannover; ‹Rovine›, MASI Lugano; ‹Boilly›, Le Consortium,<br />

Dijon; ‹Nicolas Party›, Kunsthalle Marcel Duchamp, Cully<br />

2020 ‹Sottobosco›, Hauser & Wirth, Los Angeles<br />

2019 ‹Grotto›, Xavier Hufkens, Brüssel; ‹Pastel›, The FLAG Art Foundation, New York kuratiert von<br />

Nicolas Party<br />

2017 ‹sunrise, sunset›, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2021</strong> ‹Hans Emmenegger›, Fondation de l’Hermitage, Lausanne; ‹and I will wear you in my heart of<br />

heart›, The FLAG Art Foundation, New York; ‹yes. this is how we pierce the vault of heaven›, Galerie<br />

Gregor Staiger, Zürich<br />

2020 ‹Colección Jumex – On the Razor’s Edge›, Museo Jumex, Mexiko-Stadt; ‹Biennale Gherdëina 7 –<br />

a breath? a name? – the ways of worldmaking›, Dolomiten<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


grafie widerspiegelt. Hierbei wird deutlich, dass das Medium der Ausstellung als ein<br />

erweiterter Bildraum und ein vom Künstler komponiertes Gesamtkunstwerk verstanden<br />

wird, das den White Cube als vermeintlich neutralen Ausstellungsrahmen hinterfragt.<br />

«Jede Umgebung und jeder Kontext führt dazu, dass man das Werk auf eine<br />

sehr, sehr spezifische Art und Weise liest oder interpretiert», begründet Party sein<br />

Anliegen. «Ich bin mir bewusst, dass der Raum an sich – wie etwa ein Museum oder<br />

eine Galerie – bereits etwas bedeutet, und daher möchte ich ihn verändern, ergänzen<br />

oder farbig gestalten.»<br />

Der Blick hinter die glatte Fassade<br />

Fest steht,dass beide Ausstellungen nicht nur einen umfassenden Einblick in das<br />

künstlerische Schaffen von Nicolas Party bieten, sondern die Besucherinnen und Besucher<br />

insbesondere auf einer sinnlichen Ebene herausfordern. Denn: Hier werden<br />

wir mit unseren eigenen Wahrnehmungs- und Sehgewohnheiten konfrontiert, die im<br />

Alltag doch sehr stark vom endlosen Bildersog im Internet oder den sozialen Medien<br />

geprägt sind. Partys Werke verführen zwar auf den ersten Blick durch ihre formale<br />

Reduktion und Einfachheit, die Darstellung vermeintlich bekannter Gegenstände<br />

und Sujets und teilweise auch sehr gefällige, Social-Media-taugliche Farbigkeit und<br />

Inszenierung. Doch wer hinter die glatte Fassade blickt und sich darauf einlässt,<br />

bemerkt eine Verlangsamung des Wahrnehmens und Sehens. Wir werden dazu angehalten,<br />

die Aufmerksamkeit zu fokussieren, durch Partys Bildwelten und Gesamtkunstwerke<br />

zu flanieren und dabei das Zeitlose und Substanzielle der dargestellten<br />

Sujets zu entdecken, die sich analog dazu in der Instagram-Galerie finden lassen.<br />

Nicht zuletzt kann sich das Publikum auf ein Querfeldein durch die Kunstgeschichte<br />

einlassen, in den eigenen Assoziationen und Erinnerungen schwelgen oder auch Anknüpfungspunkte<br />

zu aktuellen Debatten wie etwa Geschlechts- oder Körperpolitik<br />

finden. So durchläuft man fast gänzlich unbemerkt eine Sehschule der Langsamkeit.<br />

Die Zitate des Künstlers stammen aus einem Telefoninterview vom 19.10.<strong>2021</strong>.<br />

Cynthia Krell, Kulturmanagerin und freie Kunstkritikerin, lebt in Siegen. cynthiakrell@gmail.com<br />

→ ‹Nicolas Party – Rovine›, Museo d’arte della Svizzera italiana MASI, Lugano, bis 9.1.; Begleitkatalog<br />

mit Beiträgen von Tobia Bezzola, Michele Robecchi, Francesca Bernasconi und Nicolas Party (it/en/de),<br />

Scheidegger & Spiess und Edizioni Casagrande ↗ www.masilugano.ch<br />

→ ‹Nicolas Party – Stage Fright›, Kestner Gesellschaft, Hannover, bis 9.1.<br />

↗ www.kestnergesellschaft.de<br />

FOKUS // NICOLAS PARTY<br />

53


Michel Ritter — Heureux celui qui<br />

s’aventure<br />

Air Power = Peace Power, <strong>2021</strong>, vue de l’exposition Kunsthalle Fri Art Fribourg. Photo : Guillaume Pyhton<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Le souvenir laissé par Michel Ritter est avant tout celui d’un passeur<br />

d’art au sein de Fri Art association créée en 1979, puis du<br />

Centre culturel suisse à Paris qu’il dirigea de 2002 à sa mort en<br />

2007. Célébrant 40 ans de projets et 30 ans passés dans son<br />

bâtiment actuel, le centre d’art fribourgeois revient sur l’activité<br />

d’artiste de son fondateur. Laurence Schmidlin<br />

Dans les années 1980, alors qu’il organise avec d’autres ‹Fri-Art 81› dans l’ancien<br />

Grand Séminaire à Fribourg, puis ‹FRI.ART made in Switzerland› à New York en 1985,<br />

Michel Ritter travaille encore comme artiste. Pour autant, il ne qualifie pas d’œuvres<br />

ses projets en tant que curateur. Il lui arrive seulement d’organiser des expositions<br />

parce que l’art contemporain est absent de la ville qu’il habite, et qu’il a envie de<br />

permettre au public d’engager un rapport direct avec les œuvres. En 1990, après huit<br />

années de projets, d’attente et de pression, l’installation de Fri Art dans un bâtiment<br />

en basse-ville permet d’ouvrir un centre d’art contemporain permanent. Michel<br />

Ritter en devient le directeur et met progressivement un terme à son travail d’artiste,<br />

sans déchirement ni regret. Autodidacte dans toutes les activités qu’il aura menées,<br />

il aura observé la même approche intuitive de mise en relation des éléments, des<br />

artistes et des œuvres, à des fins de questionnement, de contradiction, de cheminement,<br />

obéissant à sa seule curiosité. Le doute plutôt que l’hypothèse l’amenait à<br />

préférer ce qu’il ne connaissait pas, voire ce qu’il ne comprenait pas.<br />

Entrée par l’image préexistante<br />

Diplômé d’un apprentissage de dessinateur (1968), Michel Ritter se met à griffonner,<br />

sans ambition, lors d’un voyage à travers le monde, qu’il entreprend en 1969<br />

durant quatre ans. Il est accompagné d’un ami photographe, Jacques Sidler, avec lequel<br />

il débat d’art. De retour à Fribourg, il fonde et gère avec l’artiste Bruno Baeriswyl<br />

la Galerie RB (1974–1979) – qui d’une certaine façon préfigure Fri Art – et crée ses<br />

premières œuvres. Son expérience de New York, où il séjourne à plusieurs reprises<br />

durant trois ans, initialement grâce à une bourse du canton de Fribourg (1979), sera<br />

marquée par la découverte d’expositions organisées dans des bâtiments désaffectés,<br />

engageant les artistes à créer in situ – ce dont il s’inspirera plus tard –, et par une<br />

exposition personnelle à Franklin Furnace en 1980.<br />

Son premier matériau, en tant qu’artiste, est la photographie de presse. S’inscrivant<br />

dans une forme de critique de l’image, Michel Ritter retravaille par adjonction<br />

d’éléments ou par oblitération des portraits de différentes natures et sources. Dans<br />

l’une des séries exposées à Fri Art, la photographie d’origine est subordonnée au<br />

blanc d’une grande feuille de papier, devenant dérisoire tout en concentrant l’attention.Des<br />

interventions manuscrites relient parfois l’image à ce nouvel espace, consacrant<br />

son extraction du flux informatif et son insertion dans un nouveau contexte de<br />

circulation et de signification. Dans d’autres séries, du coton, tel une brume épaisse,<br />

FOKUS // MICHEL RITTER<br />

55


ecouvre non sans ironie un visage et amorce la fiction. La lecture de l’image est parfois<br />

juste modifiée par une reprise nerveuse au crayon des lignes et des énergies qui<br />

la composent ou par sa répétition abstraite sous forme peinte – autant de moyens de<br />

l’autonomiser par des opérations simples.<br />

Hormis la place faite aux œuvres sur papier créées à la fin des années 1970, l’exposition<br />

présente plusieurs sculptures et installations à travers les lieux et même dans<br />

des endroits incongrus (un espace au-dessus des escaliers dans le hall), comme l’affirmation<br />

d’un art qui se niche partout et surtout là où on ne l’attend pas, un art qui<br />

n’est sûrement pas cantonné aux espaces définis par l’institution. En entrant d’ailleurs<br />

dans le bâtiment, un bouton placé parmi des dépliants d’exposition enclenche,<br />

une fois pressé, un mécanisme crachant des bulles de savon. L’environnement des<br />

spectatrices et des spectateurs, qui font face à une surface miroitante, est instan-<br />

Michel Ritter (né à Zweisimmen, 1949, décédé à Paris, 2007)<br />

Choix d’expositions personnelles et collectives<br />

1999–2000 ‹Art fribourgeois 1899–1999 –Centenaire de la SPSAS›, Musée d’art et d’histoire, Fribourg<br />

1993 ‹Michel Ritter – L’énergie négative ... par la dérision, la fragilité, et même l’esthétisme›,<br />

Espace d’art contemporain, Casino de Montbenon, Lausanne<br />

1991 ‹Ex Aequo– 24 artistes suisses à St-Imier›, Saint-Imier<br />

1987 ‹Furkart 87›, col de la Furka<br />

1986 ‹Remi Dall’Aglio, Walter Gunz, Paul Marie, Michel Ritter, Iput›, Shedhalle, Zurich<br />

1982 ‹Michel Ritter›, Galerie Media, Neuchâtel<br />

1980 ‹Michel Ritter›, Franklin Furnace, New York<br />

1977 ‹Michel Ritter›, Galerie Point, Montreux<br />

1976 ‹Michel Ritter›, Galerie RB, Fribourg<br />

Sans titre, non daté, photographie de presse, gouache et crayon sur papier, 42 x 59 cm, courtoisie de la<br />

Succession Michel Ritter, Paris<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


tanément transformé en un univers envoûtant. Cette œuvre intitulée ‹Space No. 1›,<br />

1978, a été reconstituée à partir de photographies et de notes de l’artiste. D’entrée<br />

de jeu, le public est ainsi placé dans un espace imaginaire, un espace transitoire<br />

entre l’extérieur et l’intérieur, où le familier devient autre.<br />

Les sculptures de Michel Ritter sont, dans ce même esprit, des combinaisons<br />

d’objets manufacturés: une tête de chamois en plastique posée sur un bouteille de<br />

gaz est surmontée d’un casque de séchage et entourée de dizaines de petits soldats,<br />

‹Sans titre›, vers 1990, ou encore un avion de chasse en papier est posé au départ<br />

d’une piste qui consiste en une partition pour orgue de barbarie déroulée, ‹Sans<br />

titre›, 1993. On retrouve la modalité du collage comme productrice d’images également<br />

dans plusieurs films diffusés à l’étage inférieur. Dans des films d’animation (sans<br />

date) réalisés en stop-motion, jamais montrés auparavant, Michel Ritter compose et<br />

recompose des natures mortes en mouvement avec des objets tirés de ses œuvres<br />

et d’autres de son quotidien. Un film tourné en Super 8 et créé pour l’exposition ‹Furkapass<br />

87› montre l’image de deux cheminées fumantes, dans laquelle s’intercale<br />

celle d’une Vierge éclairée par des bougies, sur une bande-son de chant des baleines.<br />

Enfin, dans un film qui faisait partie d’un environnement, ‹Sans titre›, 1981, on y voit<br />

l’artiste s’activer et se déplacer entre deux portes adjacentes, comme dans une espèce<br />

de saynète redevable aux performances et actions iconiques – on songe notamment<br />

à Bruce Nauman.<br />

Passé présent<br />

L’exposition organisée à Fri Art relève plus d’une sélection d’œuvres que d’une<br />

rétrospective, au sens où elle offre un aperçu d’une pratique modeste, empirique,<br />

poétique, critique, sarcastique, brassant les tendances artistiques dont son auteur<br />

fut témoin (en particulier le Pop Art, le nouveau réalisme et le courant conceptuel),<br />

tout en couvrant la période d’activité de l’artiste. Elle invite à se réjouir d’une publication<br />

à paraître en 2022. Au contact de ces œuvres et en se remémorant le parcours<br />

de Michel Ritter, il est permis de penser que travailler comme artiste ou comme commissaire<br />

d’exposition découlait dans son cas de la même réaction passionnée à l’art<br />

de son époque. À l’occasion des 10 ans de Fri Art, en 2000, il avait proposé plusieurs<br />

‹États des lieux›, chacun confié à des commissaires d’exposition invité·e·s. À son habitude,<br />

il s’intéressait au temps présent. Cette fois-ci, c’est une approche historique<br />

que Nicolas Brulhart, directeur du centre depuis 2019, a proposée. Le programme,<br />

décliné en projets et événements de différents formats au fil du second semestre<br />

<strong>2021</strong>, avait pour objectif de rattacher le présent au passé. Il s’achève en révélant un<br />

œuvre nullement anachronique.<br />

Laurence Schmidlin est conservatrice au Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne.<br />

laurence.schmidlin@gmail.com<br />

→ ‹Michel Ritter – Air Power = Peace Power›, jusqu’au 9.1., Kunsthalle Fri Art Fribourg ; Exposition en<br />

parallèle : ‹Ceylan Öztrük – Matter of non› (→ voir p. 69) ↗ www.fri-art.ch<br />

FOKUS // MICHEL RITTER<br />

57


La Regionale — Immagine di un<br />

ecosistema<br />

Valentina Pini · Finger Stretching (dettaglio), 2020, acrystal, resina bio, colore, tubi di metallo, cavi di<br />

plastica, anello d’argento, cavi di metallo, 360 x 340 x 55 cm<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


A Villa Ciani, l’associazione Arte Contemporanea per la Svizzera<br />

italiana e la Città di Lugano presentano la prima edizione de<br />

‹La Regionale›, una mostra che riunisce 20 artisti della Svizzera<br />

italiana. L’iniziativa desidera promuovere la scena artistica italofona<br />

oltre i confini regionali. Laura Giudici<br />

La scena artistica di ogni regione linguistica ha le proprie peculiarità, che a volte variano<br />

anche da una regione geografica all’altra. Nell’ambito delle arti visive, come in<br />

tutti i campi, la coesione elvetica è una sfida costante alla ricerca della comprensione<br />

reciproca e della promozione di scambi fertili.<br />

La ‹Mostra d’arte della Svizzera italiana› è un’iniziativa che raccoglie questa sfida<br />

e si pone come obiettivo di promuovere la creazione di artisti visivi della regione<br />

di lingua italiana in Svizzera e all’estero. Questo progetto, ispirandosi al modello delle<br />

mostre cosiddette «Regionali» o «Cantonali» organizzate in varie zone del nostro<br />

paese, colma un’importante lacuna. Se, tra il 2003 e il 2016, la rassegna ‹Che c’è di<br />

nuovo?› ha proposto, nelle sue quattro edizioni, una panoramica della produzione<br />

artistica ticinese emergente, queste mostre avevano uno scopo ben definito: presentare<br />

una decina di artisti ticinesi di età inferiore ai 40 anni, selezionati da un’apposita<br />

commissione.<br />

‹La Regionale›, dal canto suo, ha una prospettiva più ampia, non ponendo limiti di<br />

età per gli artisti e comprendendo anche la creazione del Grigioni italiano. Lo stesso<br />

processo di selezione è in linea con questa visione più aperta: un bando di concorso<br />

è stato indetto dall’associazione ACXSI e una giuria indipendente ha selezionato 20<br />

tra le 160 candidature inviate. Malgrado solo una piccola parte dei candidati partecipi<br />

alla mostra, questo processo permette di formare un’immagine più completa<br />

della scena artistica della Svizzera italiana. Molti artisti sono infatti andati oltralpe o<br />

all’estero per gli studi e non sono più tornati, facendosi un nome nella scena artistica<br />

nella quale evolvono, ma non per forza nella loro regione d’origine.<br />

‹La Regionale› si propone come un evento federatore che offre un’occasione d’incontro<br />

tra artisti di varie generazioni legati alla comunità linguistica e culturale della<br />

Svizzera italiana. La mostra desidera inoltre schizzare un ritratto fedele della varietà<br />

di mezzi espressivi e linguaggi formali che caratterizza le loro creazioni. Questa iniziativa<br />

sviluppa così una miglior comprensione della produzione artistica della Svizzera<br />

italiana, offrendole nel contempo una visibilità transregionale grazie alla rete di<br />

contatti nazionale dell’associazione organizzatrice. È questa la giusta via per creare<br />

una rete di scambi tra i vari ecosistemi artistici del nostro paese.<br />

Laura Giudici, storica dell’arte, vive e lavora a Berna. lauragiudicig@gmail.com<br />

→ ‹La Regionale – Mostra d’arte della Svizzera italiana›, Villa Ciani, Lugano, 11.12.–9.1.<br />

↗ www.laregionale.ch<br />

FOKUS // LA REGIONALE<br />

59


The Other Kabul — Making-of einer<br />

herausfordernden Ausstellung<br />

Latifa Zafar Attaii · Thousand Individuals, work in<br />

progress, <strong>2021</strong>/2022. Foto: Latifa Zafar Attaii<br />

Jeanno Gaussi · War Rug<br />

Project, Kabul/Berlin/Sint-<br />

Niklaas, 2011–2014, Ausstellungsansicht,<br />

Galerie<br />

koal, Berlin, 2014.<br />

Foto: Bernd Borchardt<br />

Baqer Ahmadi · The Taste of Life, <strong>2021</strong>, 4-Kanal-Videoinstallation.<br />

Foto: Baqer Ahmadi<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Arshi Irshad Ahmadzai · Sabz-o Sunhara,<br />

work in progress, <strong>2021</strong>/2022.<br />

Foto: Arshi Irshad Ahmadzai<br />

Shahida Shaygan · Abandoned, work in<br />

progress, <strong>2021</strong>/22. Foto: Shahida Shaygan<br />

Mohsin Taasha · The Reds, work in progress, <strong>2021</strong>/2022<br />

FOKUS // THE OTHER KABUL<br />

61


Als die Taliban Kabul am 16. August dieses Jahres einnahmen, nahmen die Künstlerinnen<br />

und Künstler deren Drohungen, Rache an den Kollaborateuren und Kollaborateurinnen<br />

des Westens zu üben, beim Wort und versteckten oder zerstörten ihre<br />

Arbeiten, Bücher und Musikinstrumente. Bereits am Folgetag besuchten die Taliban<br />

die Kabuler Kunsthochschule, um Informationen zu sammeln. Am Abend traten Bundesrat<br />

Ignazio Cassis und Bundesrätin Karin Keller-Suter vor die Presse und berichteten<br />

der Nation, dass sie händeringend nach einem Flugzeug suchten, um die lokalen<br />

Mitarbeitenden des DEZA aus Kabul zu evakuieren. Ich hörte ihnen atemlos zu.<br />

Mai<br />

Die Vorbereitung der Ausstellung ‹The Other Kabul – Remains of<br />

the Garden› für das Kunstmuseum Thun war von Beginn von den<br />

globalen Ereignissen abhängig. Zuerst stoppte uns die Pandemie.<br />

Dann zog die Weltgemeinschaft aus Afghanistan ab. Dies veränderte<br />

das Leben der Kunstschaffenden und das Wesen der kuratorischen<br />

Arbeit radikal. Ein Erfahrungsbericht. Susann Wintsch<br />

Wochen zuvor informierten mich die Kunstschaffenden Kabuls aus erster Hand<br />

darüber, wie ihre Welt nach der unverständlichen Ankündigung Joe Bidens, die amerikanischen<br />

Truppen abzuziehen, unaufhaltsam zusammenstürzte. Ich sass im Homeoffice<br />

in Zürich, das von Regenfluten heimgesucht wurde. Seit März <strong>2021</strong> hatte ich<br />

unzählige Videoanrufe geführt. In virtuellen Studiobesuchen stellte ich unser Projekt<br />

zur Diskussion, während die Künstler und Künstlerinnen mich jeweils durch ihre Arbeiten<br />

führten. Da die Verbindung schlecht war, lernten wir uns zu unterschiedlichen<br />

Tageszeiten mit Tee- und Kaffeetassen in der Hand kennen und trafen hie und da auf<br />

Familienmitglieder, die in die Kamera winkten.<br />

Mit den Künstlerinnen Arshi Irshad Ahmadzai und Shahida Shaygan sowie mit den<br />

Künstlern Baqer Ahmadi, Sher Ali Hossaini und Mohsin Taasha stehe ich seither in engem<br />

Austausch. Als Kuratorin des im Jahr 2019 gegründeten Vereins Treibsand habe<br />

ich sie eingeladen, für die Ausstellung ‹The Other Kabul – Remains of the Garden› im<br />

Kunstmuseum Thun 2022 eine neue Arbeit zu schaffen. Die Idee dieser Schau entstand<br />

mit Jeanno Gaussi. Ich hatte die Künstlerin, die im Jahr 2012 an der dOCUMENTA (13) in<br />

Kassel und Kabul teilgenommen hatte, 2018 in Berlin getroffen. Gemeinsam beschlossen<br />

wir, die Avantgarde Afghanistans zehn Jahre später erneut vorzustellen. Aber diesmal<br />

nicht als Produkt eines Landes, das in Krieg und Armut eingesperrt ist, sondern<br />

als Teil einer Auseinandersetzung mit Kunstschaffenden weltweit, die ebenfalls nach<br />

sinnlichen und poetischen Bildern suchen, ohne die Krisen unter den Teppich zu wischen.<br />

Dennoch bilden die Auftragsarbeiten aus Kabul das Herzstück der Ausstellung.<br />

Der Geist des Ortes war stets Kern der kuratorischen Recherche von Treibsand gewesen.<br />

So ging es mir auch in Kabul. Von der Aura einiger Arbeiten, die ich gesehen hatte,<br />

träumte ich nachts und nahm es als ein gutes Zeichen. Das Projekt wurde lebendig.<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Ich träumte etwa vom Fragment des Filmprojekts ‹The Reds› von Mohsin Taasha.<br />

Wie rote Blutstropfen bewegt sich eine Prozession roter Punkte auf den schneebedeckten<br />

Hügeln um Kabul und biegt auf einen schmalen Pfad ein. Bald werden<br />

die Punkte als Personen erkennbar, die ihre Körper in karminrotes Tuch eingeschlagen<br />

haben. Die Szene besitzt die abgründige Kraft eines modernen Märchens und<br />

schliesst eng an eine Gemäldeserie des Künstlers an. Diese werden von denselben<br />

Figuren bevölkert: geisterhafte Wesen, die an ein Attentat im Jahr 2016 erinnern, das<br />

gegen achtzig Hazara – Mitglieder einer ethnischen Minderheit in Afghanistan, die<br />

seit Jahrhunderten diskriminiert und verfolgt wird – in den Tod gerissen hat.<br />

Juni<br />

Die Abfolge der Ereignisse in Afghanistan zwang uns immer wieder, die Machbarkeit<br />

der Ausstellung zu überprüfen. Unterdessen stiegen in Kabul die Preise aufgrund<br />

der Flüchtenden aus dem Norden. Das Leben und damit die Möglichkeit, komplexe<br />

Arbeiten zu produzieren, wurde schwieriger. Wir machten uns auch Gedanken über<br />

den Transport der Werke in die Schweiz. Letztlich, so wurde klar, würde die Weltpolitik<br />

darüber bestimmen, auf welche Art wir die Kabuler Arbeiten in Thun zeigen konnten.<br />

Die Künstlerin Arshi Irshad Ahmadzai etwa begann mit Feder und Tinte auf Stoff zu<br />

zeichnen. So würde sie ihre Arbeit notfalls in einem unauffälligen Paket ausser Landes<br />

schicken können. Ihr Thema ist die älteste Gartenanlage Kabuls, Bag-e Babur, die<br />

1528 erbaut wurde und deren Architektur und Zerstörungen in der Vergangenheit die<br />

wechselvolle Geschichte des Vielvölkerstaates Afghanistan spiegeln. «Ich habe diese<br />

Zeichnungen diesen Sommer in Kabul nach Besuchen in Bag-e Babur angefertigt»,<br />

schreibt die Künstlerin. «Neben den Ortsrecherchen enthalten sie auch Poesie sowie<br />

Bildgut der Geschichte und der Geschlechterverhältnisse. Die Zeichnungen wollen<br />

auf die architektonische, philosophische und politische Bedeutung der Gärten Kabuls<br />

verweisen, weil sie eine wichtige Rolle im Leben der Afghanen und Afghaninnen<br />

spielen. Während der chaotischen und schmerzhaften Evakuierung von Kabul nach<br />

Indien trug ich diese Zeichnungen auf mir.» (WhatsApp vom 21. Oktober <strong>2021</strong>)<br />

Die Künstlerin Shahida Shaygan dagegen sah vor, den Prozess ihrer Installationen<br />

zu dokumentieren, sodass diese notfalls elektronisch ins Kunstmuseum Thun gelangen<br />

könne. Ihr Projekt besteht aus 100 Objekten, die aus dem Abfall auf den Kabuler<br />

Strassen gefertigt sind. Dazu schreibt sie: «Die Serie von Puppen trägt den Titel<br />

‹Abandoned›. Der Titel fasst meine Arbeit konzeptuell zusammen: Es geht um Dinge,<br />

Menschen, Geschichten und Erinnerungen, die wir aufgeben, zurücklassen oder wegwerfen.»<br />

(E-Mail vom 18. Juli <strong>2021</strong>)<br />

August<br />

Anfang August wurde es den Kabuler Künstlerinnen und Künstlern unmöglich,<br />

über das nackte Überleben hinauszudenken. Um die Produktion der Auftragswerke<br />

wurde es still. In einem Quartier, das traditionell von den Hazara bewohnt wird,<br />

verübte man einen Bombenanschlag auf eine Mädchenschule. Auch die in Teheran<br />

FOKUS // THE OTHER KABUL<br />

63


Latifa Zafar Attaii (*1994, Ghazni, Afghanistan) lebt in Teheran<br />

Baqer Ahmadi (*1995, Ghazni, Afghanistan) lebte bis zum 22.8. in Kabul und ist jetzt in der Schweiz<br />

Arshi Irshad Ahmadzai (*1988, Najibabad, Indien) lebte bis zum 23.8. in Kabul u. ist jetzt in New Delhi<br />

Jeanno Gaussi (*1973, Kabul) ist in Indien aufgewachsen und lebt in Berlin<br />

Sher Ali Hossaini (*1983, Kabul) lebte bis zum 23.8. in Kabul und ist jetzt in der Schweiz<br />

Mohsin Taasha Wahidi (*1991, Kabul) lebte bis zum 14.8. in Kabul und ist jetzt in Paris<br />

Shahida Shaygan (*1997, Ghazni, Afghanistan) lebte bis zum 22.8. in Kabul und ist jetzt in der Schweiz<br />

lebende Künstlerin Latifa Zafar Attaii ist Hazara. Sie arbeitet seit Jahren an einer<br />

wachsenden Serie mit Hazara-Angehörigen. Diese geben ihr eine Passfotografie, die<br />

sie mit farbigen Wollfäden bestickt – zum Schutz der Beteiligten. Für die Ausstellung<br />

‹The Other Kabul – Remains of the Garden› fertigt sie 1000 neue Porträts an. Weitere<br />

1000 Porträts wird sie im Bündner Kunstmuseum Chur in einer Ausstellung über Stickerei,<br />

die ebenfalls im nächsten Jahr eröffnet wird, versammeln.<br />

Am Nachmittag des 13. August, zwei Tage vor dem Machtwechsel, sandte mir<br />

Mohsin Taasha ein Bild von sich und seiner Frau vor dem Eiffelturm. Die französische<br />

Botschaft hatte sie gerade aus dem Land geflogen. Grund war die Ausstellung<br />

‹Kharmora – L’Afghanistan au risque de l’art› in Marseille 2019, die durch das Institut<br />

français in Kabul kuratiert worden war. Die damals beteiligten Kunstschaffenden<br />

schwebten nun in akuter Gefahr.<br />

Wenige Minuten nach der eingangs erwähnten Pressekonferenz begannen wir,<br />

Bundesrat Ignazio Cassis einen Brief zu schreiben mit der Bitte, die an unserer Ausstellung<br />

beteiligten Künstlerinnen und Künstler zu evakuieren. Die Rettungsaktion<br />

der französischen Botschaft Afghanistans war das zentrale Argument, um Herrn<br />

Cassis zu fragen, wie die Schweiz sich bezüglich der durch uns gefährdeten Kunstschaffenden<br />

zu verhalten gedenke. Am 17. August schickten wir den Brief, den bis<br />

dann viele Verbündete mitunterschrieben hatten, nach Bern.<br />

Immer noch erfüllt es mich mit grosser Wärme, dass man in der Schweiz das Gehör<br />

der obersten Regierungsebene erreichen kann. Denn am Sonntagmorgen des<br />

22. August erhielten unsere Künstlerinnen und Künstler und ihre Familien einen Passagierschein,<br />

um in die Schweiz zu gelangen. Das EDA empfahl ihnen, sich in derselben<br />

Nacht auf den Weg zu machen. Auf eigene Faust, ohne Garantie und nur mit<br />

kleinem Gepäck. Baqer Ahmadi und Shahida Shaygan packten umgehend. Die Künstlerin<br />

füllte ihren Rucksack mit den Objekten für das Kunstmuseum Thun. Die Reise<br />

der beiden in die Schweiz dauerte sechs Tage. Sher Ali Hossaini gelangte mit seiner<br />

Frau und seiner Tochter über Umwege später in die Schweiz. Arshi Irshad Ahmadzai<br />

konnte sich nach Indien retten. Mohsin Taasha und seine Frau, die Künstlerin Zahra<br />

Koudadadi, leben heute in Marseille.<br />

Susann Wintsch ist Kunsthistorikerin und Kuratorin des Vereins Treibsand – Contemporary Art in Western<br />

Asia and Beyond. Sie lebt in Zürich. susann.wintsch@treibsand.ch<br />

→ ‹The Other Kabul – Remains of the Garden›, Kunstmuseum Thun, 3.9.–4.12.2022.; ‹Kharmora –<br />

L’Afghanistan au risque de l’art›, Éditions du Mucem, Actes Sud, 2019 ↗ www.kunstmuseumthun.ch<br />

→ ‹Venedigsche Sterne – Kunst und Stickerei›, Bündner Kunstmuseum Chur, 27.8.–20.11.2022<br />

↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


HINWEISE<br />

Oasis<br />

Animation — So weit das Auge reicht, sind<br />

nichts als Sand und vom Wind und der Zeit<br />

gezeichnete Säulen und Tore zu sehen. Inmitten<br />

der Sandwüste befindet sich eine grüne Oase<br />

mit imposanten Bäumen, grossblättrigen Pflanzen<br />

und jungen Setzlingen. Amaranthe hegt<br />

und pflegt die kleinen Setzlinge und versorgt<br />

sie mit Wasser. Neugierig und voller Tatendrang<br />

nimmt ihr Sohn einen unbekannten Samen zur<br />

wasserspendenden Pflanze, um sie am Leben<br />

zu erhalten. Doch dies geht nicht ganz wie<br />

geplant. ‹Oasis› ist ein 2D-Animationsfilm voller<br />

Magie und Poesie, der viel Raum für Interpretationen<br />

lässt. Der Film erzähl eine wortlose Geschichte<br />

über die Relevanz unserer Umgebung,<br />

Pflege, Naturschutz und ein bisschen Glück.<br />

‹Oasis› ist der Abschlussfilm der Goebelins-<br />

Studierenden Atria, Hicks, Luo, Matz, Ngyuen<br />

Tri Luan und Pétri. Goebelins ist eine der führenden<br />

Schulen für Animation, Graphic Design,<br />

Fotografie und digitale Kommunikation. Die<br />

Abschlussfilme werden regelmässig zu Festivallieblingen<br />

an den bedeutendsten Animationsfestivals.<br />

Dominique Marconi<br />

Unerkannt — Bekannt<br />

Appenzell — Kabinette statt Säle, Gutes statt<br />

nur Auffälliges – die aktuelle Ausstellung im<br />

Kunstmuseum Appenzell präsentiert Räume<br />

und Inhalte in stimmigem Verhältnis. Arbeiten<br />

von Erwin Wurm, Imi Knoebel, Bernard<br />

Frize, Franz Erhard Walther, Roman Signer<br />

und weiteren fünfundzwanzig Künstlerinnen<br />

und Künstlern sind zu sehen. Alles fügt sich<br />

aufs Beste zueinander, ohne eine Chronologie<br />

darzustellen, einzelne Höhepunkte zu inszenieren<br />

oder Gewichtungen vorzuschlagen. Das<br />

passt, denn so ist die gezeigte Auswahl auch<br />

entstanden: nicht spekulativ, nicht mit dem<br />

Blick auf einzelne fulminante Werke, sondern<br />

mit grosser Konstanz und einem untrüglichen<br />

Gespür für künstlerische Qualität. Hinter dem<br />

Titel ‹Unerkannt – Bekannt› verbirgt sich die<br />

Sammlung der Galeristin Wilma Lock. Vierzig<br />

Jahre lang, von 1969 bis 2009, führte sie in<br />

St. Gallen ihre Programmgalerie und agierte als<br />

Förderin und Vermittlerin für die von ihr vertretenen<br />

Positionen. Manche hat sie erstmalig in<br />

die Schweiz geholt, vielen durch ihren andauernden<br />

Einsatz zur verdienten Aufmerksamkeit<br />

verholfen und anderen den Aufbruch aus der<br />

Schweiz in die internationale Szene ermöglicht.<br />

Die Ausstellung ist die Summe einer kontinuierlichen<br />

Arbeit für die Kunst. KS<br />

Florencina Atria, Léonard Hicks, Man Luo,<br />

Claire Matz, Luana Nguyen Tri Luan, Marine<br />

Pétri · Oasis, 2019, 6’32’’<br />

↗ www.youtube.com/watch?v=bObREfe9CTk<br />

Xavier Noiret-Thomé, Bernard Frize, Ansicht<br />

Kunstmuseum Appenzell © ProLitteris<br />

→ Kunstmuseum Appenzell, bis 13.3.<br />

↗ www.kunstmuseumappenzell.ch<br />

HINWEISE // ANIMATION / APPENZELL<br />

65


Konstruierte und andere<br />

Landschaften<br />

Baden — Stell dir vor, dein Körper wäre eine<br />

Höhle, wo wäre da der Eingang? Diese und ähnliche<br />

Fragen stellt Veronika Spierenburg (*1981)<br />

georgischen Frauen, während sie mit der Videokamera<br />

aus Steinhöhlen heraus die dahinterliegende<br />

Landschaft filmt. Und man fragt sich<br />

in der Tat: Was symbolisieren sie eigentlich, die<br />

Höhlen? Zuflucht, Mutterschoss, Geborgenheit?<br />

Oder bedeuten sie Weitsicht und Weisheit, wie<br />

hier im Kaukasus, wo in den berühmten Höhlenklöstern<br />

einst Mönche hausten und lehrten?<br />

Die Zürcher Künstlerin lässt in der Videoarbeit<br />

‹Aus-Höhlen› Frauen über ihren Körper und<br />

im weitesten Sinn auch über ihre Sexualität<br />

sprechen – aus dem Innersten des Bergs heraus<br />

und vor elegischer Kulisse. So lässt sich etwa<br />

erfahren, dass ältere Frauen vor allem mit dem<br />

Herzen sehen und junge Einheimische die Dinge<br />

ohne Scham beim Namen nennen – womit sich<br />

die Georgierinnen wohl viel weniger von ihren<br />

Artgenossinnen aus dem hoch industrialisierten<br />

Westen unterscheiden, als man annehmen<br />

könnte. So doppeldeutig Titel und Video dieser<br />

schönen Arbeit daherkommen, so vieldeutig<br />

gestalten sich auch die Beiträge der weiteren<br />

Kunstschaffenden im Trudelhaus.<br />

In der Ausstellung ‹Landschaft – erforscht,<br />

interpretiert, konstruiert› greift etwa Moritz<br />

Hossli (*1990) mit einer malerisch wirkenden<br />

Fotoserie die Landschaftsverformungen durch<br />

den Braunkohleabbau in Deutschland auf.<br />

Philipp Schaerer (*1972) wiederum, als Architekt<br />

einst für die Visualisierungen bei Herzog &<br />

de Meuron zuständig und heute vorwiegend<br />

als Künstler tätig, schafft mithilfe von Renderings<br />

Architekturlandschaften und Objekte<br />

von nüchterner Schönheit. Und in Baden<br />

besonders spektakulär: Den ‹Niesen› präsentiert<br />

er wandfüllend – ganz schön getrickst als<br />

weissen Spitz in blutrotem Licht. «Die Berge<br />

als Inbegriff des Physischen und Ewigen,<br />

dargestellt mit flüchtigen Bits und Bytes», wie<br />

Hochparterre treffend schreibt. Sabine Hertig<br />

(*1982) eben noch mit einer Einzelausstellung<br />

in der Grimmwelt Kassel auf Erfolgsspur,<br />

verleimt mit Fetzen aus Zeitschriften und<br />

Büchern reliefartige, dynamische Collagen. Und<br />

schliesslich zeigt der Zürcher Filmer Thomas<br />

Imbach (*1962) mit Ausschnitten aus seinem<br />

grossartigen Filmtagebuch ‹Nemesis›, wie der<br />

Mensch mit dem Abbruchhammer den urbanen<br />

Raum vereinnahmt beziehungsweise wie die<br />

alten Hallen des Zürcher Güterbahnhofs dem<br />

neuen Polizeigebäude weichen. Brachial und<br />

bildgewaltig. FS<br />

Veronika Spierenburg · Aus-Höhlen, 2014,<br />

Videostill, 21’<br />

Thomas Imbach · Nemesis, 2020, Videostill aus<br />

dem gleichnamigen Dokumentarfilm<br />

→ Galerie im Trudelhaus, bis 16.1.; Filmpräsentation,<br />

Thomas Imbach, Kino Orient<br />

Wettingen, 9.12., 19 Uhr<br />

↗ www.trudelhaus-baden.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Close-Up<br />

Basel/Riehen — Nur wenigen thematischen<br />

Ausstellungen gelingt es, den inhaltlichen Anspruch<br />

in eine entsprechende Erfahrung vor den<br />

Werken zu übersetzen. ‹Close-Up› erfüllt diese<br />

Aufgabe dezent und konsequent durch die sorgfältige<br />

Auswahl und gut dosierte Informationen.<br />

Die insgesamt neun ebenerdigen Räume sind<br />

wie eine Folge monografischer Präsentationen<br />

zu je einer Künstlerin kuratiert. Das Spektrum<br />

reicht von Berthe Morisot, Mary Cassat<br />

über Cindy Sherman bis zu Marlene Dumas<br />

und Elizabeth Peyton. Kein Raum ist übervoll,<br />

überorchestriert. Jeder nimmt die Werke so<br />

auf, dass sich erschliesst, wie intensiv sich die<br />

Künstlerin mit dem Porträt auseinandergesetzt<br />

hat. Jeder Raum öffnet sich neben Ausblicken<br />

in die Umgebung auf das übergreifende Thema<br />

des Verhältnisses zwischen dem Blick und<br />

dem Porträt als Gattung in einem Zeitraum von<br />

rund 170 Jahren: einem Zeitraum, der kulturgeschichtlich<br />

parallel zur Industrialisierung,<br />

Metropolenbildung, erhöhter Mobilität, gesellschaftlichen<br />

Transformationen, Krieg, Emanzipation<br />

und unserer Gegenwart verläuft.<br />

Ab ca. 1870 waren die Bedingungen hinsichtlich<br />

des physischen, mentalen und gesellschaftlichen<br />

Raums erstmals gegeben, die es Frauen<br />

ermöglichten, professionell künstlerisch tätig<br />

zu sein. Beim Gang durch die Ausstellung<br />

erfahren wir über die Begegnung mit Werken<br />

etwas über das Verhältnis zwischen Mensch,<br />

Person und Bild: über Codes weiblicher Repräsentation<br />

– Opernbesucherin, Mutter, Braut –<br />

und die Mittel, sie zu unterwandern. Oder über<br />

die Zerbrechlichkeit von Stars wie Andy Warhol<br />

und Amy Winehouse, den ikonischen Status von<br />

Greta Thunberg. Die Ausstellung lädt dazu ein,<br />

sich diesen grossen Themen über neun Frauen<br />

anzuvertrauen, die in Europa, Amerika sowie<br />

auf der Achse Niederlande–Südafrika (wie im<br />

Fall von Marlene Dumas) tätig waren und sind.<br />

In den Selbstporträts von Lotte Laserstein<br />

werden die Stärke und der Mut fassbar, neue<br />

Frauenbilder auszuhandeln. Im letzten Raum<br />

öffnet sich die Schau auf Kurzfilme, in denen<br />

zeitgenössische Frauen je eine der Künstlerinnen<br />

vorstellen. Und spätestens hier wird der<br />

Wunsch geweckt, noch mehr über die Beteiligten<br />

zu erfahren. Das Lesebuch zur Ausstellung<br />

bietet neben Essays sorgfältig aufbereitete<br />

Chronologien und Biografien, die auch darüber<br />

informieren, woran die Künstlerinnen aktuell<br />

arbeiten und wie sie beispielsweise mit Social<br />

Media agieren. SM<br />

Marlene Dumas · Amy Pink, 2011, Öl auf Leinwand,<br />

40 x 30 cm, Fondation Beyeler, Riehen/<br />

Basel. Foto: Mark Niedermann<br />

Elizabeth Peyton · Greta, 2019, Öl auf Holz,<br />

43,2 x 35,6 x 2,9 cm, Courtesy Peter Morton,<br />

Los Angeles, und Gladstone Gallery, NY/Brüssel<br />

→ Fondation Beyeler, bis 2.1.<br />

↗ www.fondationbeyeler.ch<br />

HINWEISE // BADEN / BASEL/RIEHEN<br />

67


Techno<br />

Bozen — Elektronische Musik pocht durch die<br />

Kopfhörer, die mir am Eingang in die Hände gedrückt<br />

werden. Eine Silent Party im Kunstmuseum?<br />

Ein Day Rave? Weder noch: Drei Techno-<br />

Tracks, die in Dauerschleife laufen, sollen mich<br />

begleiten, während ich über vier Etagen mit<br />

ökologischen, gesellschaftlichen und geopolitischen<br />

Fragen konfrontiert werde.<br />

Die Gruppenausstellung ‹Techno› im Museion<br />

Bozen bildet den Auftakt des Langzeitprogramms<br />

‹Techno Humanities› (<strong>2021</strong>–2023) des<br />

neuen Museumsdirektors Bart van der Heide.<br />

Mit seinen synthetisch erzeugten Klängen<br />

markiert Techno den ersten Höhepunkt der Automatisierung<br />

in der Musikbranche. Das in der<br />

Deindustrialisierung entstandene Genre beleuchtet<br />

Themen, die immer relevanter werden:<br />

stete Beschleunigung, die Rollenteilung von<br />

Mensch und Maschine, den Wechsel zwischen<br />

Produktivität und Entspannung. Die Ausstellung<br />

selbst thematisiert aber zunächst den<br />

regionalen Bezug des Musikstils: Als Warm-up<br />

liegen auf einem langen Tisch im Erdgeschoss<br />

verschiedene Flyer, Bilder, Platten sowie Kopfhörer<br />

mit Mixtapes der Südtiroler Technoszene<br />

seit 1990 bereit.<br />

In der Gegenwart angekommen, zeichnet die<br />

Ausstellung in den drei Themenbereichen<br />

«Freiheit», «Kompression» und «Erschöpfung»<br />

ein düsteres Bild. Ein seltsames Empfangskomitee<br />

aus vier gespenstischen Sensenmännern<br />

überwacht den ersten, grün beleuchteten<br />

Raum. Die Technomusik in meinen Ohren<br />

grollt – oder meine ich das nur? Die in der<br />

Pandemie entstandenen ‹Spectral Keepers› von<br />

Sandra Mujinga stehen für Gefahren unserer<br />

Zeit: die digitale Überwachung oder die fortschreitende<br />

Umweltzerstörung zum Beispiel.<br />

Im Raum «Erschöpfung» spannt sich das<br />

aufblasbare Labyrinth ‹Devotion Strategy›<br />

des Schweizer Künstlers Jan Vorisek auf, das<br />

2020 im Kunsthaus Glarus zu sehen war. Ich<br />

schreite durch scheinbar identische Gänge aus<br />

schwarzem PVC und befinde mich in einem<br />

dreidimensionalen Loop. Auch Voriseks Arbeit<br />

verharrt in einer Wiederholung: Während des<br />

Ausstellungsbetriebs sind die Wände mit Luft<br />

gefüllt, am Abend wird die ephemere Architektur<br />

wieder entlüftet.<br />

In den Themenräumen «Freiheit» und «Kompression»<br />

ist die Zuteilung einiger Arbeiten<br />

nur schwer nachvollziehbar. Ansonsten ist der<br />

Auftakt zu ‹Techno Humanities› fulminant und<br />

inspirierend: 20 Südtiroler und internationale<br />

Positionen bringen den Begriff Techno kräftig<br />

zum Flimmern. Und auch meine Gedanken, die<br />

jetzt gut eine After-Hour gebrauchen könnten.<br />

Natalie Schärer, (Schreiben über Kunst, MA<br />

Kulturpublizistik ZHdK)<br />

Sandra Mujinga · Spectral Keepers, 2020.<br />

Foto: Luca Guadagnini<br />

Mire Lee · Untitled, <strong>2021</strong>; Jan Vorisek ·<br />

Devotion Strategy, 2020 (hinten), Ausstellungsansicht<br />

Museion Bozen, <strong>2021</strong><br />

→ Museion Bozen, bis 16.3.<br />

↗ www.museion.it<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Ceylan Öztrük<br />

Freiburg — Ceylan Öztrük zeigt im Fri Art<br />

Installationen und Bildobjekte, welche die<br />

Wahrnehmung von der Materialität der Werke<br />

auf eine grundlegende Abwesenheit lenken:<br />

‹The Matter of non›. Der Marmor, das Abbild von<br />

Material, das objektive Wissen dazu und die mit<br />

dem Zeigen verbundene Technik sind allesamt<br />

konstruierte Referenzen einer Art von Skulptur.<br />

In ‹The Matter of non› arbeitet die aus der<br />

Türkei stammende Künstlerin Ceylan Öztrük<br />

(*1984, Ankara) an der Möglichkeit, zentrale<br />

Aspekte der zeitgenössischen Skulptur wie<br />

Material und Körper zu verschieben.<br />

Nicht mehr nur das Plastische steht im Zentrum,<br />

wiewohl es über Marmor – ein traditionelles<br />

skulpturales Material – prominent evoziert<br />

wird; auch Kräfte wie Licht, Träger, Metallunterlage<br />

leiten die subjektive, ästhetische Wahrnehmung.<br />

Das Tageslicht und das Kunstlicht<br />

im Ausstellungsraum spielen eine prominente<br />

Rolle, indem sie bewusst mit gedruckten<br />

Zeichensystemen und Materie konfrontiert<br />

werden. Zeichnungen mit Wasserfarbe werden<br />

zu einem Wandobjekt, weil der Bildträger wie<br />

ein Computerbildschirm mit einem Metallarm<br />

an der Wand festgeschraubt wird und Schatten<br />

wirft. Und das Licht einer chirurgischen Leuchte<br />

beleuchtet – diesmal ohne Schatten – einen<br />

Marmorblock mitten im Raum.<br />

Obwohl das Skulpturale eigentlich negiert wird<br />

oder widersprüchlich erscheint, tritt es mit der<br />

Architektur der Kunsthalle Fri Art in Verbindung,<br />

wird zum Modell und Orientierungspunkt,<br />

von dem aus die Art des Zeigens und Ausstellens<br />

befragt wird.<br />

Die Skulpturen in der Ausstellung ‹The Matter<br />

of non› begleitet die Künstlerin mit einer<br />

fiktiven Erzählung, die im Ausstellungsraum in<br />

Buchform übereinandergestapelt als kleiner<br />

Turm erscheint. Das Büchlein kann im Anschluss<br />

an den Ausstellungsbesuch gelesen<br />

werden und legt dar, wie in einer anderen Zeit<br />

und an einem anderen Ort andere Personen<br />

fiktionalen Raum erzeugten. Die Beziehung<br />

zwischen der Erzählung und der Ausstellung<br />

betont den immateriellen Charakter von Ceylan<br />

Öztrüks Werk. Parallel zur Erscheinung der<br />

plastischen Werke im Raum erweitert die<br />

Künstlerin die Erfahrung der Besucherinnen<br />

und Besucher mit einem ‹non›, einem Nein,<br />

einer Lücke oder einem Nicht-Ort im Sinn<br />

des französischen Anthropologen Marc Augé.<br />

Dieser Ort zeichnet sich im Unterschied zum<br />

traditionellen, anthropologischen Ort durch<br />

das Fehlen von Relation und Identität aus.<br />

Entsprechend nutzt Ceylan Öztrük den Träger<br />

der Skulptur und das Licht als schöpferische<br />

Quelle, die alle existierende Materie erst einmal<br />

wie aus dem Nichts entstanden betrachten<br />

will. SO<br />

Ceylan Öztrük · o.T., <strong>2021</strong>, Wasserfarbe auf<br />

Papier, Courtesy Fri Art Fribourg.<br />

Foto: Guillaume Python<br />

Ceylan Öztrük · o.T. , <strong>2021</strong>, Alu-Print, Metallarm,<br />

Courtesy Fri Art Fribourg. Foto: Guillaume<br />

Python<br />

→ Fri Art, bis 9.1.<br />

↗ www.fri-art.ch<br />

HINWEISE // BOZEN / FREIBURG<br />

69


Eamon Ore-Giron<br />

Genf — Eine fast andächtige Stimmung verbreiten<br />

die abstrakt-geometrischen Leinwände<br />

des Kaliforniers Eamon Ore-Giron (*1973) in<br />

den Kellergewölben des Espace Muraille. Die<br />

farbigen Permutationen von Kreisen, oft in<br />

Kombination mit goldbronzenen Grundformen<br />

wie Dreiecken, schaffen Symmetrien und<br />

deuten Perspektiven an. Wobei der geordnete<br />

Eindruck auf der ungrundierten Leinwand ab<br />

und an durch das Herausfallen von Formen<br />

oder das Überlagern derselben aufgebrochen<br />

wird. Ore-Giron spielt zudem über Kleinstserien<br />

Möglichkeiten der Kombinatorik durch,<br />

wie auf den achtzehn Gemälden für die Schau<br />

‹Auto-Tune›. Sie erinnern assoziativ an Universen,<br />

Sonnenuntergänge oder gar geflügelte<br />

Götterwesen – erinnern an eine Mischung von<br />

Mustern lateinamerikanischer Textilien, bewusstseinserweiterter<br />

Kunst der 1970er-Jahre<br />

und Vorbildern aus dem alten Ägypten.<br />

Dass Betrachtende damit gar nicht so falschliegen,<br />

zeigen die ergänzend präsentierten, in<br />

Zusammenarbeit mit mexikanischen Manufakturen<br />

entstandenen Tapisserien. Sie unterstreichen<br />

den indigenen süd- und mittelamerikanischen<br />

Einfluss. Was Ore-Giron in seiner<br />

abstrakten Bildsprache mit unterschiedlichen<br />

europäischen und südamerikanischen modernistischen<br />

Traditionen in den Dialog setzt, wie<br />

die Kuratorin Valentina Locatelli schreibt.<br />

Eamon Ore-Giron, mit irischen und peruanischen<br />

Wurzeln, versteht sein Werk als interdisziplinär<br />

und genreübergreifend, was sich vor<br />

allem in den Videos und der Musik ausdrückt:<br />

Darin untersuche er «Muster», Musik, Farben<br />

und Rhythmus im Sinne eines transnationalen<br />

Austauschs. Zudem spielt beim Künstler, der<br />

auch als DJ arbeitet, die Idee der synästhetischen<br />

Erfahrung eine wichtige Rolle, wie der<br />

Titel andeutet.<br />

Die Galerie Espace Muraille bietet den passenden<br />

Rahmen, sich darauf einzulassen:<br />

Zwar an einer befahrenen Kreuzung unweit<br />

der Société des Arts de Genève, liegt sie tief in<br />

einer Stützmauer – entspricht aber so gar nicht<br />

den landläufigen Vorstellungen einer «Kellergalerie».<br />

Vielmehr bieten die zwei Stockwerke<br />

mit ihren weiss gestrichenen Tonnengewölben<br />

mit gezielter Ausleuchtung einen fast monastischen<br />

Hintergrund zum Entdecken der Werke<br />

von Eamon Ore-Giron, dessen Schau in Genf<br />

die erste auf dem Kontinent ist. In den USA ist<br />

er jedoch bereits ein beachteter Biennale-Teilnehmer<br />

und hat in Los Angeles und New York<br />

bereits grosse Kunstprojekte im öffentlichen<br />

Raum realisiert. AD<br />

Eamon Ore-Giron · Infinite regrets CLX,<br />

<strong>2021</strong>, Mineralfarbe und Vynil auf Leinwand,<br />

175 x 137 cm. Foto: Charles White<br />

Eamon Ore-Giron · Infinite regrets CLXII,<br />

<strong>2021</strong>, Mineralfarbe und Vynil auf Leinwand,<br />

183 x 183 cm. Foto: Charles White<br />

→ Espace Muraille, bis 11.12.<br />

↗ www.espacemuraille.com<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


A. R. Penck<br />

Mendrisio — Die Mauer im Kopf, die Grenzsoldaten<br />

im Nacken, die Stasi im Wohnzimmer.<br />

A. R. Penck schafft es im Untergrund, durch<br />

Hasensprünge, Versteckspiele und Zirkusakte,<br />

sich und sein Werk dem Zugriff des DDR-<br />

Regimes zu entziehen. Den Geheimdienst an<br />

den Fersen, ersetzt er ein Pseudonym durch<br />

das nächste: Ralf Winkler wird A. R. Penck,<br />

alias Mike Hammer, T.M. oder Y. Übrigens war<br />

Albrecht Penck, die Inspirationsquelle für sein<br />

Pseudonym, Geologe und Glazialforscher – eine<br />

bedeutungsvolle Wahl!<br />

Das Museo d’Arte widmet A. R. Penck nun die<br />

erste Retrospektive in der italienischsprachigen<br />

Schweiz: Skizzenbücher, Gouachen, Malereien<br />

und Skulpturen zeugen von der erkenntnistheoretischen<br />

und gestalterischen Suchbewegung<br />

und der analytischen und körperlichen Kraft<br />

des autodidaktischen DDR-Künstlers.<br />

Dem dogmatischen und einfach gestrickten<br />

sozialistischen Realismus, in dem der «Kitschstaat<br />

Deutschland» von der Malerei «ein<br />

lächelndes Mädchen mit einem Blumenstrauss<br />

in der Hand» forderte, setzte er ein von Zeichen<br />

und Farben komplex wimmelndes Universum<br />

entgegen. Die ‹Standarts›, ‹Weltbilder› und<br />

‹Systembilder› des Dresdners strotzen vor<br />

Energie, Ironie und analytischer Intelligenz. Sie<br />

sind abstrakte Übersetzungen einer dichotomisch-dogmatischen<br />

Welt, hieroglyphische<br />

Reduktionen standardisierter Machtkonstellationen<br />

und sozialer Archetypen. Die frühen Bilder<br />

der 1960er-Jahre sind noch kleinformatig<br />

und zeichnen sich aus durch aufgewühlte und<br />

obsessiv übermalte Figuren in unkontrollierten<br />

Mischfarben. 1980 wurde der aufmüpfige<br />

Künstler, obwohl er ein Parteibuch besass, aus<br />

dem Arbeiter- und Bauernstaat ausgewiesen.<br />

Ab da erstrahlen seine nun ins Unermessliche<br />

wachsenden Leinwände in klar entschiedenen<br />

Farben erster oder zweiter Ordnung. Im<br />

quadratischen, grossdimensionalen ‹How it<br />

works› verschlingt ein roter Löwe eine schwarze<br />

Gazelle vor grünem Hintergrund. Die natürliche<br />

Selektion greift nicht nur im Tierreich.<br />

Ob Sozialismus oder Kapitalismus, in einem<br />

System brutaler Kontraste werden die Schwächeren<br />

von den Stärkeren zerfleischt. Auch im<br />

Monumentalwerk ‹The Battlefield› kommt die<br />

Menschheit nicht viel besser weg: Mord und<br />

Totschlag, Säbelrasseln und Vergewaltigung,<br />

Atombomben und genetische Mutationen<br />

erschüttern die Welt. A. R. Penck ist ein Kind<br />

seiner Zeit. Er analysiert und kommentiert die<br />

menschlichen Widersprüche, Greueltaten und<br />

Abgründe. Aber vor allem gelingt es ihm, über<br />

sein individuelles Empfinden hinaus, universelle<br />

Erkenntnis zu vermitteln. BF<br />

A. R. Penck · How it works, 1989, Acryl auf Leinwand,<br />

340 x 340 cm © ProLitteris<br />

A. R. Penck · The Battlefield, 1989, Acryl auf<br />

Leinwand, 340 x 1022 cm © ProLitteris<br />

→ Museo d’Arte Mendrisio, bis 13.2.; Katalog:<br />

‹A. R. Penck› mit Texten von S. Soldini,<br />

U. Jensen, A. R. Penck, E. Coen, A. Scherf,<br />

E. Darragon, D. Koepplin<br />

↗ www.museidartemendrisiotto.ch<br />

HINWEISE // GENF / MENDRISIO<br />

71


Claudia Andujar<br />

Winterthur/Basel Muttenz — Bilder können die<br />

Wahrnehmung von Menschen und Ereignissen<br />

beeinflussen – unter diesem Aspekt zeigt das<br />

Fotomuseum in einer grossen Retrospektive<br />

das fotografische Werk von Claudia Andujar<br />

(*1931). Anfang der 1970er-Jahre besuchte<br />

die an sozialdokumentarischer Fotografie<br />

interessierte Andujar für ein brasilianisches<br />

Reportagemagazin das Gebiet des indigenen<br />

Volkes der Yanomani im nördlichen Teil des<br />

Amazonas. Mitten im brasilianischen Regenwald<br />

übersetzte Andujar mit ihrer Kamera das<br />

komplexe Universum der kleinen Gemeinschaft<br />

in entrückte Bilder. Bäume, Tiere und Menschen<br />

erscheinen in den teils schwarzweiss gehaltenen,<br />

teils kolorierten Fotografien aus einer<br />

fremden, unberührten, paradiesischen Welt.<br />

Als «grünen leeren Raum» betrachtete die<br />

brasilianische Militärdiktatur damals das<br />

Amazonas-Gebiet und somit als neu «kolonisierbar».<br />

Mit der «Route Norte» quer durch das<br />

Yanomani-Gebiet sollten 1973 die geologischen<br />

Schätze zugänglich gemacht werden. Das<br />

Eindringen in den Lebensraum der Yanomani<br />

barg dramatische Konsequenzen: Tödliche<br />

Krankheiten und blutige Landkonflikte bedrohten<br />

deren Lebensweise und damit deren<br />

Existenz. Andujar forderte von den Vereinten<br />

Nationen – zusammen mit den Führern der<br />

indigenen brasilianischen Völker – den Schutz<br />

des Amazonas. Mit ihren Fotografien machte<br />

Andujar das klandestine Leben der Menschen<br />

im Regenwald sichtbar und die Wahrnehmung<br />

der Weltöffentlichkeit veränderte sich: 1992<br />

wurde das Yanomani-Gebiet demarkiert und<br />

gesetzlich geschützt. Leider, ist hier anzufügen,<br />

bewegt sich die Geschichte heute rückwärts<br />

und das Amazonasbecken wird seit einigen<br />

Jahren durch die aktuelle Regierung erneut der<br />

Exploitation ausgesetzt.<br />

Die Ausstellung aus dem Archiv von Claudia<br />

Andujar ist in zwei Teile gegliedert, in das Werk<br />

der Kunstfotografin und in eine chronologische<br />

Aufzeichnung ihrer aktivistischen Tätigkeit. Im<br />

Grunde ist es müssig, die Fotoarbeiten in eine<br />

künstlerische und eine aktivistische Kategorie<br />

einzuteilen: Die Eindringlichkeit ihrer frühen<br />

Bilder haben ebenso etwas Aktivistisches, wie<br />

die Erzählung der Aktivistin im Video-Interview<br />

zu ihrer Kindheit poetisch ist. Denn die Begegnung<br />

mit den Yanomani bezeichnet eine Wiederholung<br />

ihrer eigenen (Kindheits-)Geschichte<br />

in Siebenbürgen, als das Gewaltregime der<br />

Nationalsozialisten ihre jüdische Familie in<br />

Auschwitz und Dachau auslöschte. JE<br />

Claudia Andujar · aus der Serie ‹Portäts›, in der<br />

Nähe von Catrimani, Bundesstaat Roraima,<br />

Brasilien, 1976, Schwarzweissaufnahme<br />

Claudia Andujar · Mann in einer Hängematte<br />

aus Baumrinde, Catrimani, Bundesstaat Roraima,<br />

Brasilien, 1974, Schwarzweissaufnahme<br />

→ Fotomuseum, bis 13.2.; Online-Paneldiskussion<br />

zum Thema Aktivismus und Exotisierung,<br />

22.1. ↗ www.fotomuseum.ch<br />

→ Kunsthaus Baselland, bis 2.1.<br />

↗ www.kunsthausbaselland.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Gustave Courbet<br />

Winterthur — Den hat er sehr gemocht, den<br />

eigensinnigen Courbet, von dem im Lauf von<br />

vierzig Jahren zehn Gemälde in seine, Oskar<br />

Reinharts, Sammlung gelangten – von der<br />

‹Hängematte›, 1844, bis zum Bildnis seines alten<br />

Freundes Gustave Mathieu, 1869; Reinhart<br />

erwarb es 1963, zwei Jahre vor seinem Tod.<br />

Ihnen allen, einem weiteren Werk, das vielleicht<br />

doch kein Courbet ist, und zwei prächtigen<br />

Gastbildern kann man in der Kabinettausstellung<br />

mit dem schönen Titel ‹Courbet – Träume<br />

eines Realisten› begegnen. Kerstin Richter<br />

und Katja Baumhoff präsentieren hier zum<br />

ersten Mal den gesamten Courbet-Bestand der<br />

Sammlung Am Römerholz. Ergänzend werden<br />

Dokumente aus Reinharts Besitz gezeigt, Zeugnisse<br />

seiner anhaltenden Leidenschaft für den<br />

Künstler, in dem er wie der legendäre Julius<br />

Meier-Graefe einen «Ahnherrn der modernen<br />

Malerei» und Vorläufer seiner Lieblingskunst,<br />

des französischen Impressionismus, sah.<br />

Noch etwas zeigen die Vitrinen: Die Landschaften<br />

der Franche-Comté mit ihren Plateaus und<br />

tiefen Tälern stimmen mit der Kunstwirklichkeit<br />

überein. Richter und Baumhoff sind ins Dunkel<br />

zum Wasser hinabgestiegen, haben die Felswände<br />

leuchten sehen und von ihrem Ausflug in<br />

die Heimat des Malers Bilder mitgebracht, die<br />

auf zwei Tablets zeigen: Courbets Realismus ist<br />

wirklich real. Jedenfalls in seinen Grundzügen,<br />

in der antiakademischen Haltung des Künstlers<br />

sowieso. Doch meistens schwingt noch etwas<br />

«Romantisches» mit, ein Gefühl, das sich auf<br />

die Seite des jeweiligen Motivs schlägt, tiefgründig,<br />

ursprungsnah und naturverbunden bei<br />

den Landschaften, dramatisch-lebendig in den<br />

Seestücken, sozial und mitmenschlich, wenn<br />

es um Bauern- und Arbeiteralltag geht – ‹Die<br />

Steinklopfer› –, von mehrdeutiger Erotik und<br />

träumerischer Fantasie bei den schlafenden<br />

Frauen; Eros spielt übrigens auch sonst oft<br />

hinein, das Verschlingende der Wogen und das<br />

Höhlendunkel der Waldlandschaften sagen<br />

es deutlich genug. Gustave Courbet (Ornans<br />

1819–1877 La Tour-de-Peilz) war ein wilder<br />

Kerl, der genau wusste, was er wollte, und dabei<br />

sehr strategisch vorging. Wenn er mit einem<br />

Motiv Erfolg hatte, brachte er gleich mehrere<br />

Varianten auf den Markt. Schön, dass neben<br />

den hauseigenen Werken, die einen grossen Teil<br />

von Courbets Motivwelt abdecken, auch eines<br />

seiner vielen Selbstporträts (aus Wien) den Weg<br />

nach Winterthur gefunden hat: der Künstler als<br />

Herzschmerz-Verwundeter – man weiss nicht<br />

so recht, wie ernst man das nehmen soll. Das<br />

andere Gastbild (aus Frankfurt) ist eines von<br />

zahllosen Meereswogen-Motiven, wobei mir<br />

Reinharts ‹Woge› das stärkere scheint, weil der<br />

kompaktere Himmel dem Wasser keine Konkurrenz<br />

macht. Beide aber sind erfüllt von der bei<br />

Courbet allgegenwärtigen Leidenschaft. AM<br />

Gustave Courbet · Die Hängematte, 1844, Öl auf<br />

Leinwand, 70,5 x 97 cm, Courtesy Sammlung<br />

Oskar Reinhart «Am Römerholz», Winterthur<br />

Gustave Courbet · Waldlandschaft mit Bach,<br />

nach 1855, Öl auf Leinwand, 65 x 80 cm, Slg.<br />

Oskar Reinhart «Am Römerholz», Winterthur<br />

→ Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

bis 2.1. ↗ www.roemerholz.ch<br />

HINWEISE // WINTERTHUR/BASEL MUTTENZ / WINTERTHUR<br />

73


Öl — Schönheit und Schrecken<br />

Wolfsburg — Angenommen, der Ausstieg aus<br />

fossilen Brennstoffen ist gelungen: Was wird<br />

das Zeitalter des Öls einmal gewesen sein?<br />

Hat das Jahrhundert der «Petromoderne» mit<br />

seinen Freiheitsversprechen unser Leben und<br />

Denken nicht ein für alle Mal verändert? Ein<br />

Rückblick voller Schwermut und Wut.<br />

Wie ein Captcha ist die Arbeit von Wolfgang<br />

Tilmans arrangiert: eine Wand voller Fotos,<br />

auf denen die Concorde gerade noch so zu<br />

erkennen ist. Die Ausbeutung akkumulierter<br />

Sonnenenergie verleiht Flügel. Doch mit dem<br />

Absturz der Legende kommt das Aus. Zerplatzt<br />

der Traum vom Höher, Schneller, Weiter… Auch<br />

die Rakete von Sylvie Fleury in ihrem goldenen<br />

Tailleur ist müde in sich zusammengesackt.<br />

Ebenso wie die Imperative werden in der Kunst<br />

aktuell die materiellen Voraussetzungen der<br />

Moderne hinterfragt. In der VW-Stadt Wolfsburg<br />

nun deren wichtigster Treibstoff: Öl.<br />

Erst mit der Erfindung des Automobils nahm<br />

das lange Jahrhundert, das mit der grosstechnischen<br />

Ausbeutung der Erdölreserven 1858<br />

begann, richtig Fahrt auf. Spätestens seit dem<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs durchdringt das<br />

«schwarze Gold» sämtliche Lebensbereiche:<br />

vom Lippenstift über die Grüne Revolution<br />

bis zur Eroberung des Weltalls. Niemals<br />

zuvor wurde so viel Energie verbraucht: allein<br />

15 Mrd. Liter Öl am Tag (Stand 2016). Hat die<br />

verheissungsvoll schillernde Petromoderne<br />

den Industrienationen Freiheit, Wohlstand,<br />

Wachstum beschert, legt sich anderswo die in<br />

Jahrmillionen entstandene, verdichtete Energie<br />

schwarz und schlierig über die Landschaft und<br />

zerstört Lebensperspektiven. Besonders in<br />

den Förderregionen, wie Mark Boulos in seiner<br />

Gegenüberstellung von Chicagos Rohstoffhändlern<br />

mit dem Nigerdelta zeigt, wo sich<br />

verzweifelte Menschen mit Macheten und<br />

Kalaschnikows gegen die Weissen, Sinnbild<br />

einer globalen Ausbeutungsstrategie, rüsten.<br />

Das Oil Encounter, die Begegnung mit dem Öl,<br />

ist eines der Themen, um die die Ausstellung<br />

kreist. Es hat Macht und Reichtum, Krieg und<br />

Leid, Sucht und Abhängigkeiten geschaffen und<br />

auch traditionelle Gesellschaften erfasst. Doch<br />

längst ist aus dem «easy oil» ein schwer zu<br />

gewinnender Rohstoff mit katastrophalen Auswirkungen<br />

für die Umwelt geworden. Richard<br />

Misrach fotografiert die sog. Cancer Alley, eine<br />

durch Petrochemie geprägte Region entlang<br />

des Mississippi im Süden der USA. Scheinbar<br />

harmlos die künstliche Wolke, die sich täglich<br />

neu über der Raffinerie bildet und Teil der<br />

Atmosphäre wird. «Petromelancholie», ein von<br />

der US-Amerikanerin Stephanie LeMenager<br />

geprägter Begriff, steht für die Ambivalenz des<br />

notwendigen Abschieds.<br />

Beginnt die vom Kollektiv Beauty of Oil (Alexander<br />

Klose, Benjamin Steininger) kuratierte<br />

sehenswerte Ausstellung mit dem Fossil eines<br />

180 Mio. Jahre alten Ichthyosauriers aus dem<br />

nahegelegenen Schandelah, wo in der NS-Zeit<br />

Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, um aus<br />

Schiefer Öl zu gewinnen, endet sie mit einer<br />

3 mm grossen Ölfliege, deren Plastik fressende<br />

Raupe der Wissenschaft Hoffnung macht. Kommen<br />

wir da je wieder raus? Ursprünglich von<br />

Ralf Beil für 2018 geplant, ist man drei Jahre<br />

und einige Skandale später offenbar bereit, mit<br />

einem neuen Museumsdirektor ein schwieriges<br />

Thema anzugehen, das an den Grundfesten der<br />

1938 für den Autobau geplanten Stadt rüttelt.<br />

Wer sich dem Museum über die Porschestrasse<br />

nähert, ahnt, was das heisst. MW<br />

John Gerrard · Western Flag (Spindletop,<br />

Texas), 2017 Simulation, Dimensionen variabel<br />

© ProLitteris, Courtesy Pace Gallery<br />

→ Kunstmuseum Wolfsburg, bis 9.1.; Katalog<br />

(reichhaltiges Kompendium über Kunst und Öl),<br />

Verlag der Buchhandlung Walther König<br />

↗ www.kunstmuseum.de<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Flow — Erzählfluss im Manga<br />

Zürich — Eine kleine Zeitreise gefällig? Beim<br />

Betreten der Ausstellung ‹Flow – Erzählfluss<br />

im Manga› im Museum Rietberg fühle ich mich<br />

blitzartig in meine Jugendjahre zurückversetzt:<br />

Minimalistische Holzgestelle und grelle<br />

Fleeceteppiche dominieren den Ausstellungsraum.<br />

Pinke Sprechblasen rufen den Besucherinnen<br />

und Besuchern von den Wänden her die<br />

Themen der Ausstellung zu: Genres, Panels<br />

und Genij – Codes aus der Mangawelt, die<br />

man nicht auf Anhieb versteht, aber die ihren<br />

Charme dennoch schon spielen lassen. Ich<br />

bin im Traumzimmer meiner Jugend gelandet,<br />

schon immer habe ich mir eine so poppig-coole<br />

Einrichtung gewünscht. Nur die Heldinnen und<br />

Helden meiner Kinder- und Jugendjahre fehlen:<br />

Pokémon, Digimon, Dragon Ball Z – keiner der<br />

Mangaklassiker der 1990er-Jahre findet Platz<br />

in der Flow-Ausstellung. Das liegt daran, dass<br />

die Schau sich gänzlich dem Erzählfluss im<br />

Manga und nur rudimentär seinen Figuren und<br />

der Rezeptionsgeschichte widmet. Aufbauend<br />

auf der Hauptausstellung ‹Liebe, Kriege,<br />

Festlichkeiten – Facetten der narrativen Kunst<br />

aus Japan› möchte das Museum Rietberg den<br />

Erzählstrukturen des Mangas, im Speziellen<br />

dem Lesefluss von rechts nach links, auf den<br />

Grund gehen. Besonders anregend sind bei<br />

diesem Unterfangen die interaktiven Ausstellungsposten.<br />

Kniend auf einer Reismatte darf<br />

man die traditionell-japanischen Bildrollen,<br />

die Emakis, lesen üben – sie wurden eigens für<br />

die Ausstellung mit Manga-Inhalten bedruckt.<br />

An einem anderen Posten können Besuchende<br />

eigene Mangazeichnungen erstellen. Das<br />

Highlight: Die Mangakünstlerin Christina Plaka<br />

hat für die Ausstellung eine Geschichte kreiert,<br />

Originalskizzen und eine Filmsequenz ihres Arbeitens<br />

werden gezeigt. So fühlt man sich, als<br />

würde man der Entstehung eines Mangas live<br />

beiwohnen – und endlich hinter die Kulissen<br />

der Zeichnungs- und Erzählkunst sehen.<br />

Ein paarmal habe ich den Flow der Ausstellung<br />

verloren und wusste nicht, wo ich als<br />

Nächstes hingehen sollte – obwohl ich den<br />

pinken Comicpfeilen am Boden gefolgt bin. Die<br />

pädagogischen Hinweise, wie man sich in der<br />

Ausstellung zu bewegen hat, finden kurz vor<br />

dem Ausgang eine Kulmination: Hier wurde ein<br />

Selfieposten mit einer Mangafigur eingerichtet.<br />

Wenn die Bilder auf Instagram gepostet<br />

werden, steht ein Geschenkpaket als Gewinn<br />

in Aussicht. Jugendliche und Kinder sollen<br />

also angesprochen werden, während sich die<br />

Eltern in der Leseecke ein Buddha-Manga<br />

einverleiben können. Gut gedacht und spannend<br />

konzipiert, nur: Dann dürften Pikachu und<br />

Pokeball nicht fehlen. Die wollen nämlich alle<br />

wiedertreffen, ich inklusive, aber dass Mangas<br />

von rechts nach links gelesen werden, weiss<br />

jedes Kind. Noëmi Roos (Schreiben über Kunst,<br />

MA Kulturpublizistik ZHdK)<br />

Christina Plaka · Monkey, Mouse und Tanuki,<br />

aus ‹Tanuki vs. Zodiac 12›, Originalanfertigung<br />

Prinz Genji aus ‹Like! Mr. Genji›, Band 1–4,<br />

est em Shōdensha, Toyoa, seit 2015<br />

→ Museum Rietberg, bis 30.1.<br />

↗ www.rietberg.ch<br />

HINWEISE // WOLFSBURG / ZÜRICH<br />

75


Berta Rahm’s Pavilion for the<br />

Saffa 58<br />

Zürich — Auf dem ETH Campus Hönggerberg<br />

befindet sich versteckt im Schatten von<br />

Bäumen der Ausstellungsraum des Instituts<br />

für Geschichte und Theorie der Architektur gta.<br />

Würde man nicht gezielt nach den silbrigen<br />

Wänden suchen, die auch auf dem Ausstellungsplakat<br />

abgebildet sind, könnte man sich<br />

auf dem weitläufigen Campus glatt verlaufen.<br />

Keine Signaletik verweist auf die Ausstellung<br />

mit dem kraftvollen Titel: ‹The Power of<br />

Mushrooms – Berta Rahm’s Pavilion for the<br />

Saffa 58›. Pilze? Berta wer?<br />

Berta Rahm (1910–1998) war die erste Schweizer<br />

Architektin, die in den Ingenieur- und Architektenverein<br />

SIA aufgenommen wurde. Sie baute<br />

Wohnhäuser sowie einen für jene Zeit sehr<br />

innovativen Bauernhof. Es gelang ihr trotzdem<br />

nicht, die Hindernisse, die ihr als unverheirateter<br />

Architektin in den Weg gelegt wurden, zu<br />

überwinden. Nach dreissig Jahren gab sie ihren<br />

erlernten Beruf auf, um den feministischen ALA<br />

Verlag zu gründen.<br />

Und sie war Mitgestalterin der Saffa (Schweizerische<br />

Ausstellung für Frauenarbeit) 1958,<br />

deren Realisation ihr aber wegen des fehlenden<br />

«stützenden» Ehemanns entzogen wurde.<br />

Grundgedanke der Saffa-Bauten war eine spätere<br />

Wiederverwertbarkeit. Die Fassaden des<br />

Pavillons mit Annex bestanden aus Aluminium<br />

und wurden in Rollen angeliefert, die einfach<br />

in die Unterkonstruktion eingeklickt werden<br />

konnten. Nach Abschluss der Schau landete<br />

der Bau, den Rahm konzipiert hatte, im Zürcher<br />

Oberland als Aufenthaltsraum einer Pilzfarm<br />

und geriet in Vergessenheit. Erst kurz vor seiner<br />

Zerstörung wurde er gefunden und gerettet.<br />

Der Pavillon wird nun in Fragmenten mit<br />

Material- und Farbmustern bei gta gezeigt,<br />

weitere Bauteile liegen auf Paletten bereit und<br />

versinnbildlichen seinen Übergangzustand.<br />

Darauf verweist auch die auffällige Nummerierung<br />

aller Einzelteile, die dem Auf- und Abbau<br />

dienen. Baupläne und Fotos sind mit Magneten<br />

an der Wand befestigt. Doch was sollen die<br />

beiden daneben platzierten Liegestühle auf<br />

dem schreiend roten Plüschteppich? Sie reichen<br />

hier jedenfalls nicht als Aufforderung zur<br />

vertieften Auseinandersetzung aus.<br />

Verwirrend wirken auch die in die Präsentation<br />

verwobenen Exponate einer anderen parallel<br />

laufenden Ausstellung. Der für die Rettung des<br />

Pavillons gegründete Verein Pro-Saffa1958-<br />

Pavillon sucht derzeit einen Ort, wo der Bau<br />

nach Ausstellungsende permanent installiert<br />

werden kann. Die Kraft der Pilze als Sinnbild für<br />

den kollektiven Aktivismus, als Symbol für die<br />

Vernetzung von Frauen und zugleich als Verweis<br />

auf den Ort, wo der Pavillon verschwand?<br />

Erklärt sich damit der Ausstellungstitel?<br />

Es bleibe dahingestellt, ob die Wahl des Titels<br />

nicht irreführend sei. Auch stellt sich die Frage,<br />

ob ein anderer Ausstellungsort zuträglicher gewesen<br />

wäre, um das bemerkenswerte Engagement<br />

der Wissenschaftlerinnen und Ausstellunsmacherinnen<br />

über den beteiligten Kreis<br />

hinaus zu vermitteln. Vivianne Tat (Schreiben<br />

über Kunst, MA Curatorial Studies, ZHdK)<br />

Berta Rahm · Saffa Pavillon 58, Ausstellungsansicht<br />

gta/ETH Zürich, <strong>2021</strong>. Foto: Nelly<br />

Rodriguez<br />

→ gta Ausstellungen, ETH Zürich Hönggerberg,<br />

bis 10.12.; Abschlussveranstaltung am 30.11.<br />

↗ www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


On Photography<br />

Zürich — Fotografie boomt und Druckgrafik ist<br />

auf dem Rückzug – so die «Ausgangslage» der<br />

zweiphasigen ‹On Photography› bei der Edition<br />

VFO (Verein für Originalgraphik). Die gezeigten<br />

Arbeiten loten, laut zugehörigem Katalog, die<br />

Möglichkeiten der Materialisierung anhand<br />

«fotografischer und fototechnischer Arbeitsweisen<br />

in der Druckgrafik» aus. Im jetztigen<br />

zweiten Teil ‹On Photography – New Perspectives›<br />

bewegen sich die neu entstandenen Werke<br />

stärker im «intermedialen Diskurs» respektive<br />

im Feld der «Metafotografie», so Nathalie<br />

Herschdorfer in ihrem Essay.<br />

Katja Novitskova (*1984, Tallinn) zeigt die<br />

leuchtend fluoreszierende Abbildung einer<br />

computergenerierten Struktur, die an ein Gehirn<br />

oder Gekröse erinnert. Doch der Ursprung<br />

des unmittelbar auf eine Aluminiumoberfläche<br />

aufgebrachten Siebdrucks liegt nicht im direkt<br />

Sichtbaren, wie der Titel ‹Microbial Oasis› andeutet.<br />

Um ästhetisch-abstossende Strukturen<br />

zu erzeugen, nutzt die Künstlerin ein Programm<br />

für maschinelles Lernen und eine Open-<br />

Source-Datenbank mit 12’000 Aufnahmen von<br />

Viren und Proteinen. Sie nimmt dabei unseren<br />

Umgang mit solchen Abbildungen und Visualisierungen<br />

auf. Zugleich verweist sie auf die<br />

Datenbanken potenzieller organischer Strukturen,<br />

die – automatisiert generiert – unser<br />

Verhältnis zur Natur in Frage stellen. Ihre Arbeit<br />

kann stellvertretend für die Thematik des<br />

ersten Raums im VFO stehen, der dem Archiv<br />

und Experiment gewidmet ist: So etwa auch<br />

bei Gardar Eide Einarsson (*1976, Norwegen),<br />

der Fotografien für Polizeihandbücher ohne<br />

Kontext reproduziert, wodurch die Formation<br />

einer Motorradstaffel plötzlich zwischen Komik<br />

und latenter Gewalt oszilliert.<br />

Im zweiten Raum finden sich Werke, die «analoge»<br />

Experimente mit Fotografie verbinden:<br />

Shirana Shahbazi (*1974, lebt in Zürich)<br />

überführt die Aufnahme eines simplen Blumenmotivs,<br />

kombiniert mit einer eigens konzipierten<br />

Tapete, in ein Spiel der Anordnungen<br />

und Überlagerungen der Bildebenen. Lebt ihre<br />

Installation von offensichtlichen drucktechnischen<br />

Möglichkeiten, so werden diese bei Una<br />

Szeemann (*1975, Locarno) und ihren wolkenartigen<br />

Gebilden mit Kratzspuren verschleiert.<br />

Erst mit Hintergrundwissen wird die Versuchsanordnung<br />

mit Sand und Heliogravüre nachvollziehbar.<br />

Kurz: eine Schau, welcher der Blick<br />

auf die Möglichkeiten zwischen Fotografie und<br />

Druckgrafik so konzentriert wie überraschend<br />

gelingt. AD<br />

Una Szeemann · Virare al tatto I, <strong>2021</strong>,<br />

Heliogravüre, Ed. 5, Blattmass 76 x 55,8 cm<br />

Shirana Shahbazi · Berlin (A+B), <strong>2021</strong>, Diptychon,<br />

direkter Flachdruck, Ed. 37, je 40 x 60 cm,<br />

plus Tapete, Ausstellungsansicht VFO<br />

→ Edition VFO, bis 15.1. ↗ www.edition-vfo.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

77


BESPRECHUNGEN<br />

Art as Connection — Kunst als sozialer Kitt<br />

Wie Kunstschaffende auf die Irritationen und Zumutungen in<br />

den vergangenen Pandemie-Monaten reagierten, zeigt eine<br />

offen angelegte, experimentelle Schau im Aargauer Kunsthaus.<br />

Deutlich wird: Gemeinsame künstlerische Aktivitäten haben<br />

geholfen, «in Verbindung» zu bleiben.<br />

Aarau — Eine Landesgrenze zu passieren, schien bis 2020 sehr einfach, wenn man im<br />

Besitz gültiger Papiere war. Dass dem nicht überall so war und ist, vedeutlicht die Installation<br />

der staatenlosen Künstlerin Mirkan Deniz (*1990). Sie erkundet jene Grenzen,<br />

die für die kurdische Bevölkerung in den Ländern Türkei, Iran, Irak und Armenien<br />

teils unsichtbar durch ihr Gebiet verlaufen. Die Unsichtbarkeit ist umso gefährlicher,<br />

als jede Übertretung tödliche Folgen haben kann. Auf die militärische Sicherung der<br />

Übergänge deuten die abstrahierten Bauten hin, welche die Künstlerin in dreihundert<br />

reduzierten Handzeichnungen nach Recherchen auf Google Earth festgehalten hat.<br />

Im Vergleich dazu stellt sich die vorübergehende Grenzschliessung der Schweiz<br />

im Corona-Lockdown als ziemlich harmlos dar. Und trotzdem war während der Pandemie<br />

das Gefühl von Unsicherheit und Verletzlichkeit gross. Umso stärker daher<br />

der Impuls, Trost im eigenen Daheim zu finden. Darauf bezieht sich Claire Goodwin<br />

(*1973) in ihrem ‹Environment›: selbstgemachte Möbel, ordentlich platziert vor einer<br />

für Goodwin typischen Hard-Edge-Wandmalerei, strahlen eine seltsame Mischung<br />

aus Nüchtern und Kleinkariert aus. Nüchtern ist auch der von RELAX gestaltete<br />

Raum, in dem Marie-Antoinette Chiarenza (*1957) und Daniel Hauser (*1959) die Arbeitsbedingungen<br />

und die mediale Rezeption von Pflegenden aufgreifen. Die Frage<br />

stellt sich hier, ob das Pflegepersonal während Covid zum Verbrauchsmaterial geworden<br />

ist, genau wie ihre blaue, weisse oder grüne Arbeitskleidung.<br />

Und wie sind die Auswirkungen des Lockdowns auf den Klimawandel? Das Blau<br />

des Himmels scheint jedenfalls nicht grauer geworden zu sein, wie Aufnahmen von<br />

Christina Hemauer (*1973) und Roman Keller (*1969) zeigen. Vor ihrem Zürcher Atelier<br />

fotografierten sie täglich den meist blauen Himmel – ohne Flugkondensstreifen.<br />

Das erneute Zusammenkommen, nachdem die Pandemie viele in die Isolation gezwungen<br />

hatte,kann unterschiedliche Formen annehmen:Den Auftakt zu ‹Art as Connection›<br />

im Aargauer Kunsthaus signalisieren die schwebenden, teils verschränkten,<br />

teils geballten, teils ausgestrecken Hände von Sabian Baumann (*1962). Und wie sich<br />

die wiedergewonnene Nähe anfühlt, wird spätestens im Clubbing-Raum von Gregory<br />

Stauffer (*1980) deutlich, wo man noch kurz abtanzen kann. Johanna Encrantz<br />

→ Aargauer Kunsthaus, bis 9.1.; ‹Dance Days› mit Gregory Stauffer, jeweils donnerstags, 17.30 Uhr<br />

↗ www.aargauerkunsthaus.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Clare Goodwin · environment 1 / Model Home, <strong>2021</strong>, Installation, diverse Materialien, Dimension<br />

variabel, Courtesy Galerie Lullin+Ferrari, Zürich, Ausstellungsansicht ‹Art as Connection›, Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau. Foto: Dominic Büttner<br />

RELAX (chiarenza & hauser & co) · Health Complex, <strong>2021</strong>, Videoinstallation, diverse Materialien,<br />

Ausstellungsansicht ‹Art as Connection›, Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: Dominic Büttner<br />

BESPRECHUNGEN // AARAU<br />

79


Tacita Dean — Antigone und ihr blinder Vater<br />

Tacita Dean arbeitet mit 16- und 35-mm-Film, einem lichtempfindlichen<br />

Material, das ebenso gefährdet ist wie die Stätten<br />

seiner Produktion, Projektion und seines Vertriebs. Die Präsentation<br />

von ‹Antigone›, ihrer jüngsten Arbeit, in Basel ist eine kluge<br />

Antwort auf Blindheit im Umgang mit audiovisuellem Erbe.<br />

Basel — ‹Antigone› ist ein analoger Film. Für die Präsentation wurde ein Kinoraum<br />

im zweiten Obergeschoss des Kunstmuseums eingerichtet. Dort wird er im stündlichen<br />

Rhythmus als Doppelprojektion gezeigt. Naturaufnahmen von heissen Quellen<br />

und der «Grossen amerikanischen Sonnenfinsternis» von 2017 wechseln sich in dem<br />

Diptychon ab mit Szenen in Innenräumen, wo Personen diskutieren oder Lyrik vortragen<br />

wie bei einem Experimentalfilm. Das ist eine überwältigende Erfahrung für alle<br />

Sinne, ein visuelles, emotionales und kognitives Ereignis.<br />

‹Antigone› geht auf eine Filmidee zurück, die Tacita Dean 1997 zum Screenwriter’s<br />

Workshop mitgebracht hatte: «Die Handlung basiert auf dem nicht dramatisierten<br />

Stoff zwischen den beiden Sophokles-Dramen ‹König Ödipus› und ‹Ödipus auf<br />

Kolonos›, als der blinde Ödipus, geführt von seiner Tochter Antigone, durch die Wildnis<br />

zieht. Der Film schildert die zeitgenössische Reise eines Vaters und seiner Tochter<br />

vom modernen Theben nach Kolonos.» Dean nahm die Idee wieder auf, als sie<br />

nach Los Angeles umzog – in nächste Nähe zum Getty Institute und zu zeitgenössischen<br />

Filmproduktionsstätten, wo Fragen von HD, 3K, 4K und Virtual Reality Alltag<br />

sind. Sie begann sich mit einer dreifachen Blindheit auseinanderzusetzen:ihrer eigenen<br />

künstlerischen Blindheit gegenüber allgemein menschlichen Zufällen und Koinzidenzen,<br />

der Blindheit von Ödipus und der kosmischen Blindheit in Form der global<br />

wahrnehmbaren totalen Sonnenfinsternis von 2017. Sie übertrug diese Themen in<br />

einen Film und verstärkte dabei die «Blindheit», die dem Film als Medium inhärent<br />

ist: Die Vorgänge der Belichtung im Inneren der Kamera bleiben uns verborgen. Dean<br />

maskierte den Filmstreifen mit Schablonen. In einem ersten Schritt wurde ein Segment<br />

des Filmframes, nach dem Zurückspulen ein weiteres Segment belichtet. Sie<br />

wechselte die Drehorte von Bodmin Moor bei Winter zu den Ufern des Mississippi,<br />

von einem Gerichtsgebäude in Thebes zu den Geysiren im Yellowstone Park, ohne zu<br />

wissen, was sich bereits auf dem belichteten Film befindet. Die vom inneren Auge<br />

der Kamera aufgezeichneten Szenen offenbarten sich ihr erst im Spätsommer 2017.<br />

Mit dem Kinoraum als Präsentationsort wird ein bekanntes Format verwendet,<br />

das uns zu Reisen ins Unterbewusste und Unbekannte einlädt; in Gefilde mit anderen<br />

Geschwindigkeiten, wo Schlussfolgerungen unterbrochen, Wörter und Sprache sich<br />

neu ins Verhältnis zum Wahrnehmen setzen können. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Tacita Dean – Antigone›, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, bis 9.1.; mit Künstlerbuch und fünfteiligem<br />

Podcast ‹Blindspots› ↗ www.kunstmuseumbasel.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Tacita Dean · Antigone, 2018, 2 synchronisierte 35-mm-Farbfilme, anamorphotisch, Lichtton, 60’, Loop<br />

mit synchronisiertem Start zur vollen Stunde; Ed. 1/4 + 1AP, Courtesy Frith Street Gallery, London, und<br />

Marian Goodman Gallery, New York/Paris. Foto: Julian Salinas<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

81


Camille Pissarro — Keiner wie er<br />

Pissarro im Kontext seiner Zeit: ein Riesenprojekt, verwirklicht<br />

vom Kunstmuseum Basel in neun Kapiteln, die einem die Augen<br />

öffnen für die Grösse dieser prägenden Figur des Impressionismus.<br />

Nach dieser Schau hat man einen neuen Freund gewonnen<br />

und ist eingetaucht in die «Geburtsstunde der Moderne».<br />

Basel — Es passiert immer wieder und hat wohl auch mit dem Älterwerden zu tun,<br />

dass man buchstäblich getroffen und regelrecht verstrickt wird in ein grosses Ganzes.<br />

Auslöser diesmal: Pissarro (1830–1903), seine Zeit und seine Zeitgenossen. Zu<br />

erfahren in ‹Camille Pissarro – Das Atelier der Moderne›, einer umfassenden, klugen<br />

und überaus schönen Schau, erfüllt von Kunst und Leben. Die also vergegenwärtigt,<br />

was Pissarro zu einem grossen Teil ausmacht: realer Boden, Sozialutopie, ganz viel<br />

innere Notwendigkeit; statt Effekt Harmonie und Balance. Nicht zu vergessen seine<br />

Leidenschaft, seine Experimentierfreude und konsequente Weiterentwicklung und<br />

sein Diktum «On n’existe que dans le travail». Pissarro, der Kosmopolit mit bewegter<br />

Biografie – für den jüngeren Cézanne, mit dem er so intensiv zusammenarbeitete<br />

wie mit keinem sonst, war er «der erste Impressionist» und «so etwas wie der liebe<br />

Gott». Als ein Künstler mit Haltung, begabt für Freundschaft und hierarchiefreien,<br />

dem künstlerischen Fortschritt dienenden Austausch, als ein von tiefem Humanismus<br />

geprägter Anarchist tritt er einem in Basel entgegen; zu loyal, um zu ästhetisieren,<br />

insgesamt wunderbar geerdet. Oft in wörtlichem Sinn, wie es gerade in Pissarros<br />

Werken der 1870er-Jahre mit Strassen, Landstrassen und Feldwegen zum Ausdruck<br />

kommt und im profunden Verständnis von Oberfläche, das bei ihm in die Tiefe reicht –<br />

‹Junimorgen bei Pontoise›, ‹Raureif›, ‹Schneelandschaft in Louveciennes›, zauberhaft.<br />

Der ausgezeichnete Katalog trägt viel zur Klärung der eigenen Empfindungen vor<br />

den Bildern bei. «Die Welt kommt uns bei Pissarro entgegen, sie ist ein Ort, den wir<br />

betreten können. Jeder Zentimeter ist von Schwerkraft durchdrungen.» So Timothy<br />

J. Clark, der einen bestärkt, «Pissarros Unvollkommenheiten» als etwas Positives zu<br />

sehen. Die Ausstellung gibt dazu viel Anlass, besonders anhand der zu vergleichendem<br />

Schauen auffordernden Konfrontation mit Gemälden von Cézanne, Monet oder<br />

Gauguin, die «moderner» oder spektakulärer wirken mögen. Pissarro schuf Bilder<br />

des Landlebens, das er selber lebte. Bilder von Lebensraum, in dem nach und nach<br />

die Menschen grösser werden, die Bauernmädchen, die Ährenleserinnen oder – auch<br />

sie von seltsamer Anmut – die Metzgerin auf dem Markt. Werke voller Licht und Atmosphäre,<br />

wie auch die Fensterblicke der späten Jahre: lauter Landschaften, die, so<br />

sagt es Josef Helfenstein, der die Schau zusammen mit Christophe Duvivier kuratiert<br />

hat, «eine komplexe humanistisch gefärbte Dimension besitzen». Angelika Maass<br />

→ ‹Camille Pissarro –Das Atelier der Moderne›, Kunstmuseum Basel, bis 23.1.<br />

↗ www.kunstmuseumbasel.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Camille Pissarro · Côte des Bœufs, Pontoise, 1877, Öl auf Leinwand, 114,9 x 87,6 cm, Courtesy<br />

The National Gallery, London<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

83


LandLiebe — Kunst und Landwirtschaft<br />

Eine Art Labor und kaltes Licht empfangen die Besucherin. Auf<br />

einem riesigen Tisch werden in Serie zarte Gemüsesetzlinge<br />

kultiviert. Schläuche versorgen die jetzt noch kleinen Pflanzenkinder<br />

mit den nötigen Nährstoffen. Was hat diese Intensivstation<br />

mit Landliebe zu tun?<br />

Chur — Die Arbeit ‹Endozoochoy project›, 2018/<strong>2021</strong>, von Mirko Baselgia zeigt industrielle<br />

Lebensmittelproduktion unter streng kontrollierten Bedingungen. Hier werden<br />

Pflanzen atomisiert und artifiziell gepäppelt. Von Romantik keine Spur, die Anlage<br />

erscheint wie tot und doch wächst da etwas heran. Baselgias Hydrokultur entspricht<br />

kaum dem, was man in der Regel mit Bauerntum verbindet. Und doch ist es gerade<br />

dieser Bruch der Erwartungen, der die Qualität der Schau ausmacht. Zwar werden<br />

auch historische Bilder und Fotografien gezeigt, auf denen sich das Landleben als<br />

Idylle präsentiert, so auf Giovanni Giacomettis ‹Sonniger Hang mit Ziegen und Schafen›,<br />

1900, oder auch als harte Arbeit, so auf den Kinderbildern von Emil Brunner,<br />

1943/44. Der Grossteil der Werke erzählt aber von der Entfremdung und Verunsicherung,<br />

die unserem heutigen Blick auf Bauerntum und Landwirtschaft entspricht. Und<br />

diesbezüglich werden eindrückliche, nicht nur europäische Positionen vorgestellt.<br />

Anna Tiessen (*1993) fotografierte angehende Bauern und Mechaniker in ihrer<br />

schleswig-holsteinischen Heimat. Für etwa ein Jahr war sie wieder Teil der Gruppe,<br />

in der sie aufgewachsen war. Sie hat Partys in Garagen und Werkstätten gefeiert,<br />

hat mitgeholfen, hat mitgetrunken. «Dennoch bin ich immer wieder einen Schritt<br />

zurückgetreten und habe mir das Treiben von aussen angeschaut», sagt die junge<br />

Fotografin, deren Bilder die erschreckende Lebensrohheit einer ländlichen Gruppe<br />

junger Männer einfangen. Sehr eindrücklich auch das Video des in Costa Rica lebenden<br />

und als Ausbildner für ökologische Anbaumethoden tätigen Carlos Fernández<br />

(*1986). ‹Agrofit›, 2014, ein Name, der wie Werbung für ein chemisches Düngemittel<br />

klingt, zeigt vier junge Leute in einer Hügellandschaft, die von einer Art Vorarbeiter<br />

überwacht und angewiesen werden. Sie absolvieren ein Fitnessprogramm, sie hieven<br />

sich schwere Säcke auf die Schulter, sie heben mit Spitzhacke einen Graben aus<br />

oder pflanzen Ananas. Unterlegt mit ungleichmässig an- und abschwellenden Atemgeräuschen,<br />

Herzschlagrhythmen und Vogelgezwitscher, zudem in Zeitlupe gezeigt,<br />

mutet dieser kurze Film höchst seltsam an. Haben wir es mit Leibeigenschaft zu tun,<br />

sollen hier Fitnesstrainings und harte Bauernarbeit kombiniert werden? Olaf Holzapfel<br />

(*1967) zeigt aus Stroh und Heu gefertigte Bildobjekte, zudem die raumfüllende<br />

Installation ‹Pflanzenwerk›, <strong>2021</strong>, eine geschwungene Fachwerkstruktur samt Schilfballen.<br />

Mit Katalog. Brita Polzer<br />

→ ‹LandLiebe›, Bündner Kunstmuseum bis 2.1. ↗ www.kunstmuseum.gr.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Asta Gröting · Acker, 2012, Epoxid und Blattgold, 24 kt, 206 x 216 x 50 cm, Courtesy carlier I gebauer,<br />

Berlin/Madrid © ProLitteris; Mirko Baselgia, Endozoochory Project, 2018 / <strong>2021</strong>, Pflanzen, Wasser,<br />

Gewächstische, Steinwolle-Substrat, Rohre, LED-Lampe, Tauchpumpe, Wassertanks, Schläuche,<br />

PH-Computer, variable Masse<br />

Anna Tiessen · Kommando Korn, 2017, Fine Art Print, 53,5 x 80 cm<br />

BESPRECHUNGEN // CHUR<br />

85


M.S. Bastian und Isabelle L. — Pulpokosmos<br />

Für den Neubau im Kunsthaus Grenchen hat das Bieler Kunst-<br />

Duo M.S. Bastian und Isabelle L. eine labyrinthische Installation<br />

geschaffen. Das begehbare Wimmelbild lädt uns zu einer Tour<br />

durch die Populärkultur ein. Zugleich werden wir aufgefordert,<br />

unseren Umgang mit Bildern zu hinterfragen.<br />

Grenchen — M.S. Bastian (*1963) und Isabelle L.(*1967) arbeiten seit beinahe zwanzig<br />

Jahren an einem gemeinsamen Werk, das deutlich von Comic- und Popkultur geprägt<br />

ist. Dieses Œuvre ist bunt, schräg, durchaus unterhaltsam, aber keinesfalls<br />

harmlos. Sein Zentrum ist der Pulp: eine fiktive Figur mit grossem Kopf, weiss wie<br />

die Daunenfedern von Donald Duck oder ein unbeschriebenes Blatt, und mit grossen<br />

schwarzen Augen ausgestattet, die verwundert in die Welt hinausgucken.<br />

Pulp, dessen Name auf den Begriff Pulp Fiction, also Trivialliteratur verweist,<br />

ist der Dreh- und Angelpunkt der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Grenchen:<br />

‹Pulpokosmos›. Im 300 m² grossen Neubau-Saal haben M.S. Bastian und Isabelle L.<br />

mithilfe zahlreicher Bilder, Zeichnungen, Karton-Objekte und Papiermaché-Figuren<br />

einen Parcours durch ihre Ideenwelt eingerichtet, die in ihrer bunten Überfülle an<br />

ein aus den Fugen geratenes Labyrinth erinnert. In diesem musikalisch unterlegten,<br />

begehbaren Wimmelbild begegnet man Comic-Helden wie Mickey Mouse und Tintin,<br />

aber auch Filmprotagonisten, literarischen Figuren sowie Verweisen auf Kunst und<br />

Geschichte, Politik und Pop. Pablo Picasso spiegelt sich im ‹Pulpokosmos› ebenso<br />

wie Caspar David Friedrich. Kinderbuchfiguren wie ‹Das doppelte Lottchen›, hier als<br />

«doppeltes Pülpchen», sind ebenso zu entdecken wie Objekte, die auf Masken aussereuropäischer<br />

Kulturen verweisen, oder auch melancholisch aufgeladene Motive.<br />

Die Rauminstallation ‹Pulpokosmos› ist eine ironisch gebrochene Tour durch die<br />

Popkultur des späten 20. Jahrhunderts. In der Überfülle der Exponate spiegelt sich<br />

die Bilder- und Informationsflut der Medien. Zugleich hinterfragt dieses ungewöhnlich<br />

üppige Arrangement die Usancen künstlerischer Präsentationen, genauer gesagt<br />

jene strenge, elegante Leere, die schon seit Jahrzehnten das Standardmodell<br />

für Ausstellungen in Museen, Kunsträumen, Galerien ist.Während diese White-Cube-<br />

Präsentationen darauf setzen, das einzelne Objekt in seiner Wertigkeit zu erhöhen,<br />

bieten M.S. Bastian und Isabelle L. einen Parcours, in den man buchstäblich eintauchen<br />

kann. Der ‹Pulpokosmos›, in ein dämmeriges Halbdunkel getaucht, durch das<br />

Effektlichter streifen, wirkt wie eine Filmkulisse, in der man zum Protagonisten wird<br />

und das Skript selbst zusammenfantasieren kann. Dieser narrative Aspekt und die<br />

Comic-Bildsprache erzeugen eine eigene Form von Zugänglichkeit. Alice Henkes<br />

→ ‹M.S. Bastian / Isabelle L.– Pulpokosmos›, Kunsthaus, bis 9.1. ↗ www.kunsthausgrenchen.ch<br />

→ ‹M.S. Bastian / Isabelle L. – Pulpastique›, Galerie Urs Reichlin, Zug, bis 8.1. ↗ www.ursreichlin.com<br />

→ ‹M.S. Bastian / Isabelle L. – Pulpomania›, Galerie Da Mihi, Bern, 14.1.-12.2. ↗ www.damihi.com<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


M.S. Bastian / Isabelle L. · Pulpokosmos 1, <strong>2021</strong>, Mixed Media, Ausstellungsansicht Kunsthaus<br />

Grenchen. Foto: Rolf Neeser<br />

BESPRECHUNGEN // GRENCHEN<br />

87


Lutz, Teufen, Štrba — Das Sichtbare ausloten<br />

Wie sich mit dem vermeintlich objektiven Medium der Fotografie<br />

Unsichtbares sichtbar machen und Sichtbares infrage<br />

stellen lässt – das zeigt das Musée des Beaux-Arts in La<br />

Chaux-de-Fonds in einer Reihe locker miteinander verknüpfter<br />

Ausstellungen.<br />

La Chaux-de-Fonds — In den ersten Räumen des Parcours verströmen Madonnenbilder<br />

von Annelies Štrba (*1947) ein geradezu überirdisches Leuchten. Die auf Leinwand<br />

gezogenen Fotografien gemalter Marien und realer Mütter haben sich durch<br />

fototechnische Bearbeitungen in intensiv farbige, wolkige Abstraktionen verwandelt.<br />

Aus stillen Ikonen sind poppige Farbgesten geworden, die sowohl den Abbildungscharakter<br />

einer Fotografie wie auch den gesellschaftlichen Stellenwert von Mütterlichkeit<br />

und Weiblichkeit hinterfragen. Die Arbeiten von Dominique Teufen (*1975)<br />

wirken zunächst wie ein explizites Gegenprogramm zu Štrbas Madonnen-Träumen.<br />

Bei Teufen taucht man in stille Landschaften in dämmerigen Grautönen. Gewaltige<br />

Bergmassive, schlummernde Seen, sacht sich kräuselnde Wellen am Meeresufer –<br />

wunderbar meditativ. Die Naturräume in diesen Bildern scheinen unberührt von<br />

Menschenhand. Das Gegenteil ist der Fall: Menschenhände haben diese Landschaften<br />

erschaffen, genauer gesagt die Hände der aus Davos stammenden Künstlerin. Ob<br />

der Firnschnee an der Bergflanke oder eindrucksvolle Wetterstimmungen – bei näherer<br />

Betrachtung erweisen diese und andere Naturphänomene sich als zerknittertes<br />

Papier und zerknautschte Folie. Teufen zeigt so:Tiefe Naturempfindungen lassen<br />

sich auch durch relativ simple Landschaftssurrogate erzeugen.<br />

Um das Ausloten des Sichtbaren geht es in allen fotografischen Positionen, die<br />

zurzeit im Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds zu sehen sind. Um das Sichtbare<br />

und das, was sich dahinter verbirgt, was mitgedacht, mitgemeint ist. Der Ausstellungsmix<br />

zeigt auch, dass Bilder mit hohem Assoziationspotenzial nicht zwangsläufig<br />

die traumartigen, spielerischen Qualitäten der Werke von Štrba und Teufen<br />

haben müssen. In einem kleinen Seitenkabinett ist die Fotoserie ‹Tropical Gift› von<br />

Christian Lutz (*1973) als Slideshow zu sehen. Die Schwarz-Weiss-Aufnahmen zeigen<br />

Verhandlungen zwischen Funktionären grosser Ölgesellschaften und ihren Partnern<br />

in Nigeria. Die Bilder sind sehr ästhetisch, was zuweilen den Eindruck von Inszeniertheit<br />

erweckt. Andererseits gibt es in der Slideshow immer wieder Bilder, deren<br />

Fokus seltsam verrutscht scheint, so, als finde das eigentliche Geschehen räumlich<br />

oder auch zeitlich ausserhalb des gewählten Bildausschnitts statt. Die Aufnahmen<br />

lesen sich wie eine Short Story, in der vieles so klug angedeutet wird, dass beim Betrachten<br />

eine längere und sehr erhellende Geschichte daraus wird. Alice Henkes<br />

→ ‹Annelies Štrba – Aya›; ‹Dominique Teufen – My Travels through the World on my Copy Machine›;<br />

‹Christian Lutz – Tropical Gift›, Musée des Beaux-Arts, bis 9.1. ↗ www.mbac.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Dominique Teufen · Above, 2018, Druck auf Hahnemühle-Papier, Fine Art Baryta, 80 x 120 cm<br />

Christian Lutz · Tropical Gift, 2010, Fotoserie<br />

BESPRECHUNGEN // LA CHAUX-DE-FONDS<br />

89


Francis Alÿs — Walking circles, walking lines<br />

Das Gehen ist für Francis Alÿs ein künstlerischer Akt. Die<br />

Streifzüge, allein oder in Begleitung, bilden den performativen<br />

Rahmen seines Nachdenkens über die Paradoxien der Produktivität.<br />

Mitgedacht werden soziale, ökonomische und politische<br />

Zwänge: ergebnisoffen und nonchalant, doch stets subversiv.<br />

Lausanne — Zum Auftakt Kinderspiele: Geschickt lassen Knirpse Drachen steigen,<br />

treiben Pneus über Schotter oder vergnügen sich im Kreis. Viel brauchen sie dafür<br />

nicht, viel haben sie auch nicht, nicht am Hindukusch. Dort hat der Belgier Francis<br />

Alÿs (*1959) für die binational in Kassel und Kabul ausgetragene dOCUMENTA (13)<br />

die Arbeit ‹Reel–Unreel› realisiert. Überdies hat er seine Rückkehr in das schon früher<br />

mehrfach bereiste Land genutzt, um seine Langzeitserie ‹Children’s Games› zu<br />

ergänzen. Die beiden Projekte verklammern nun im Musée cantonal des Beaux-Arts<br />

den ersten Teil einer grossen Einzelschau und nehmen uns mit auf eine Reise, welche<br />

die mediale Normkost empathisch kontert. Mal sind es stille Sequenzen wie die Porträts,<br />

die Alÿs 2013, als «embedded artist» in der Task Force der britischen Armee,<br />

von Taliban-Kämpfern und britischen Soldaten beim Waffencheck aufnahm. Mal<br />

quellen die Szenen über vor quirligem Leben.<br />

Zwischen den Videos Material aus Alÿs’ Archiv: Auf einem der Blätter sind die<br />

Worte «follow the line» zu lesen. Sie sind durchgestrichen und ersetzt durch die<br />

Maxime «following /UNDOING = tracing = doing». Umgekehrt folgert Alÿs «preceding<br />

/DOING = erasing = undoing». Die Einträge, so kurios sie erst wirken, entfalten<br />

ihren Sinn in der Ausstellung wieder und wieder: Im Video ‹Reel–Unreel› rollen<br />

Buben statt Pneus Filmspulen quer durch Kabul, wickeln sie ab respektive auf und<br />

begegnen so dem Filmverbot der Taliban mit einer Fiktion realer Freiheit. Auch der<br />

Titel ‹Sometimes Doing Is Undoing and Sometimes Undoing Is Doing›, den Alÿs den<br />

Waffencheck-Videos gab, greift diese Logik direkt auf. Weitere Beispiele liefern ältere<br />

Arbeiten wie ‹Paradox of Praxis 1› oder ‹The Green Line›. Im ersten Fall schiebt<br />

Alÿs ziellos einen Eisblock durch die Hitze von Mexiko Stadt (‹Sometimes Doing Something<br />

Leads to Nothing›), im andern visualisiert er mit einer Tropfspur die aggressive<br />

israelische Grenzexpansion (‹Sometimes Doing Something Poetic Can Become<br />

Political, and Sometimes Doing Something Political Can Become Poetic›).<br />

Linien zu ziehen, ist also buchstäblich Alÿs’ Leitprinzip. Wie das Gehen ist es<br />

sichtbarer Vektor seines kritischen Handelns. Diese Kohärenz belegt auch der zweite<br />

Ausstellungsteil, der neben ‹Paradox of Praxis 1› und ‹The Green Line› ein Dutzend<br />

weiterer Projektionen enthält. Manches davon ist in voller Länge auch auf Alÿs’ Website<br />

abspielbar. In Lausanne formt es ein lautes, begehbares Ganzes, einen grandiosen<br />

Aktions- und Echoraum, der auch weite Anreisewege lohnt. Astrid Näff<br />

→ ‹Francis Alÿs – As Long as I’m Walking›, Musée cantonal des Beaux-Arts, bis 16.1. ↗ www.mcba.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Francis Alÿs · Children’s Game #7 (Hoop and Stick), 2010, Video, Farbe, Ton, 5’22’’, Bamiyan, Afghanistan,<br />

in Zusammenarbeit mit Natalia Almada, Courtesy der Künstler, Galerie Peter Kilchmann, Zürich,<br />

und David Zwirner, New York/London/Paris/Hongkong. Videostill: Eye Filmmuseum, Amsterdam<br />

Francis Alÿs · As Long as I’m Walking, Ausstellungsansicht Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne<br />

BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />

91


Mathis Altmann — Ein Fall durch den Hasenbau<br />

Die Ausstellung ‹Amalgamate› von Mathis Altmann führt die<br />

Besucherinnen und Besucher im Kunstmuseum Winterthur<br />

in eine Welt hinter den Spiegeln. Die innere Alice in uns steigt<br />

allerdings nicht in eine Wunderwelt, sondern findet sich in<br />

einer Simulation auf Speed wieder.<br />

Winterthur — Waren die frühen Arbeiten von Mathis Altmann (*1987) noch regelrechte<br />

Materialschlachten der skulpturalen Formfindung, in denen gefundenes Material<br />

zu albtraumhaften, psychisch aufgeladenen Puppenhäusern zusammengeführt wurde,<br />

so scheinen die neuen Wandarbeiten in der Ausstellung ‹Amalgamate› schon fast<br />

reduziert. Der erste Eindruck täuscht natürlich, die Verschmelzung, die der Titel suggeriert,<br />

findet nicht nur zwischen den Werkstoffen und Gegenständen statt, sondern<br />

bezieht die menschliche Wahrnehmung in den Prozess mit ein. Die Assemblagen aus<br />

LED-Displays, Materialoberfläche und Bildgegenständen reflektieren das verlorene<br />

Individuum zwischen Leistungsgesellschaft, Konsumwelt und virtueller Realität<br />

wie in einem verrückt gewordenen Spiegel. Das Eintauchen in die Welt des Manor-<br />

Preisträgers <strong>2021</strong> gleicht einem Fall durch den Hasenbau, in welchem der Science-<br />

Fiction-Autor William Gibson Regie geführt hat.<br />

Die Verfügbarkeit von LED-Displays stellt neue Möglichkeiten der Weltenschöpfung<br />

dar, erlauben Bildschirme doch eine Simulation von Virtualität, die – in Kombination<br />

mit dem Entstehen von Metaversen à la Facebook & Co. – für das Konsumieren<br />

von Bildern und Inhalten eine Tiefe vorgaukeln, in die wir bereitwillig eintauchen. So<br />

werden Shoppingwelten zu Erlebnisräumen. Die Trennung von Technik, Empfindung<br />

und Erlebnis löst sich im Idealfall (für die Verkaufenden) im Akt des Konsumierens<br />

auf. Die Werbung ist eine Assemblage aus Oberfläche und virtuellem Raum, die Altmann<br />

gekonnt ins Absurde und gleichzeitig an ihren Ursprung zurückführt.<br />

Die Praxis der Assemblage lässt sich kulturgeschichtlich in der Romantik verorten.<br />

Im Kontext der orientalisierenden Märchenmode des 18. Jahrhunderts entstanden,<br />

dehnt sich das Muschel- und Laubwerk im Rocaille-Ornament vom Rahmen auf das<br />

Gerahmte aus, verwandelt sich in das Kunstwerk selbst, wird zum Bildgegenstand<br />

mit räumlicher Tiefe. Im Changieren zwischen Ornament- und Bildmodus bringt sie<br />

eine «eigene Welt» hervor, die bereits damals als «semantische Leere» des Ornamentalen<br />

kritisiert wird, beim Publikum jedoch auf Begeisterung stösst. Altmanns<br />

zeitgenössische Praxis versucht nun diesen Prozess zu Ende zu denken und gleichzeitig<br />

das immersive Element des Romantischen neu fruchtbar zu machen. Wenn er<br />

nicht aufpasst, wird ihn die Welt der totalen Werbung aber einfach imitieren und sich<br />

so weiter als Simulation des Realen perfektionieren. Damian Christinger<br />

→ ‹Mathis Altmann – Amalgamate›, Kunstmuseum Winterthur | Beim Stadthaus, bis 2.1. ↗ kmw.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Mathis Altmann · Corpus Oeconomicus, <strong>2021</strong>, Courtesy Fitzpatrick Gallery. Foto: Romain Darnaud<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

93


Laura Lima — Playful Geometry<br />

Im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich tritt Laura<br />

Limas Installation ‹Bar Restaurant› in einen Dialog mit Werken<br />

der Minimal Art, der Konzeptkunst und der abstrakten Malerei.<br />

Verbindendes Element: die geometrische Form. Es ist ein gleichermassen<br />

überraschendes wie anregendes Nebeneinander.<br />

Zürich — Ein Regenschirm und ein Kubus treffen sich in einer Bar. Was wie der Anfang<br />

eines surrealistischen Witzes klingt, ist die Konstellation, die der Arbeit ‹Bar Restaurant›<br />

der brasilianischen Künstlerin Laura Lima (*1971) zugrundeliegt. An zwölf<br />

kleinen Holztischen sitzen jeweils zwei Objekte vor einem Glas Bier: ein weisser Regenschirm,<br />

ein gelber Kegel aus Papier, ein unförmiger Klumpen Ton, ein roter Kubus.<br />

Ein Kellner oder eine Kellnerin schenkt Bier nach, wenn einer der stummen Gäste auf<br />

dem Trockenen sitzt. Limas raumfüllende, mit zahlreichen kunsthistorischen Referenzen<br />

versehene Installation bildet den Auftakt und den Blickfang der Ausstellung<br />

‹Playful Geometry› im Migros Museum für Gegenwartskunst.<br />

2013 für ebendieses Museum entstanden, ist ‹Bar Restaurant› nun weiteren Werken<br />

aus der Sammlung gegenübergestellt: Arbeiten von Vertretern der Konzeptkunst<br />

und der Minimal Art, einem der Sammlungsschwerpunkte des Migros Museum. Die<br />

grossen Amerikaner Donald Judd (1928–1994), Robert Mangold (*1937) und Sol LeWitt<br />

(1928–2007) sind ebenso zugegen wie wichtige Schweizer Kunstschaffende: Olivier<br />

Mosset (*1944), Sylvie Fleury (*1961) und Valentin Carron (*1977). Auf den ersten Blick<br />

scheint ‹Bar Restaurant› wenig gemein zu haben mit seinen Ausstellungsnachbarn:<br />

Deren strenge geometrische Formen und monochrome Farbflächen wirken geradezu<br />

nüchtern im Vergleich zu Limas Arbeit, die erzählerisch und augenzwinkernd ist, belebt<br />

von der Anwesenheit des Kellners, der ihr etwas Performatives verleiht.<br />

Je länger man sich aber zwischen den beiden Welten, die sich über zwei Ausstellungsräume<br />

im Erdgeschoss verteilen, hin und her bewegt, desto mehr drängen die<br />

Gemeinsamkeiten in den Vordergrund. Robert Mangolds geometrisch geformte Leinwände<br />

und Sol LeWitts an die Wand gehängte dreieckige, quadratische und runde<br />

Rahmen lassen an die Kegel, Zylinder und Kuben in Limas Bar denken. Deren leuchtende<br />

Farbigkeit wiederum erinnert an Olivier Mossets monochrome Gemälde, die<br />

präzise Platzierung der Tische und Stühle an die siebzig regelmässig angeordneten<br />

Radkappen von Sylvie Fleurys ‹She Devils on Wheels Hubcaps Collection›. Und auf<br />

einem der Stühle in Limas ‹Bar Restaurant› entdeckt man ein Bild des deutschen<br />

Malers Blinky Palermo (1943–1977), ein grünes Dreieck auf weissem Hintergrund –<br />

als hätte es sich von den anderen Gemälden der Ausstellung verabschiedet und sich,<br />

anstatt weiter an der Wand zu hängen, ein Feierabendbier gegönnt. Tobias Söldi<br />

(Schreiben über Kunst, MA Kulturpublizistik ZHdK)<br />

→ ‹Laura Lima – Playful Geometry›, Migros Museum für Gegenwartskunst, bis 9.1. ↗ migrosmuseum.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Laura Lima · Bar Restaurant, 2010/2013, Installation, verschiedene Materialien, Sammlung Migros<br />

Museum für Gegenwartskunst. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

95


Walter De Maria — Ein Ruhepol im hektischen Kunstbetrieb<br />

Wenn man derzeit vom hektischen Treiben der Strassen ins<br />

Kunsthaus gespült wird und dort den Bührlesaal betritt, begegnet<br />

man 2000 weissen Gipsbarren, die in geometrischem Raster<br />

ausgelegt sind. Der Raum ist voll und doch leer. Die Wirkung ist<br />

faszinierend und beruhigend, ja hypnotisierend.<br />

Zürich — ‹The 2000 Sculpture› nannte der US-Amerikaner Walter De Maria sein Werk.<br />

Es wurde für den grossen säulenfreien Ausstellungssaal im Kunsthaus konzipiert<br />

und 1992 erstmals gezeigt. De Maria hat vorgängig zehn Jahre lang daran gearbeitet.<br />

Das klingt nach einer sehr langen Entstehungszeit für ein Kunstwerk. Aber wenn man<br />

sich die monumentale Skulptur ansieht, versteht man das sofort.<br />

Jedes einzelne der 2000 Elemente ist circa einen halben Meter lang, knapp 20 cm<br />

hoch und 10 Kilo schwer. Sie wirken durch ihre einheitliche Länge sehr ähnlich, sind<br />

es aber nicht: Sie besitzen fünf, sieben oder neun Kanten. Die Teile wurden auf einer<br />

Fläche von 500 Quadratmetern nach einem exakten Raster ausgelegt. So ergibt sich<br />

ein Fischgrätmuster, das sich zu verändern scheint, wenn man sich selbst bewegt.<br />

Plötzlich sieht man Kreuze, Rauten, Zickzacklinien, Rechtecke und Quadrate, die sich<br />

wie in einem 3D-Bild vor dem eigenen Auge verschieben. Diese Ordnung wirkt extrem<br />

beruhigend, das hier muss ein Paradies für neurotische «Monks» sein.<br />

Die Auseinandersetzung mit mathematischen Grundformen war für Walter De<br />

Marias Arbeiten grundlegend, genauso wie Rhythmus und Musik. Er war ausgebildeter<br />

Schlagzeuger, Mitglied der legendären Band ‹The Velvet Underground› und verbindet<br />

in seinen skulpturalen Werken beide Leidenschaften. So wurde ‹The 2000 Sculpture›<br />

auch schon als «eine riesengrosse Partitur mit sichtbaren Takten» beschrieben.<br />

Gleichzeitig wirken die Farben der Skulptur unerwartet lebendig. Durch den natürlichen<br />

Lichteinfall von oben entfaltet sich ein vielschichtiges Farbspektrum von Grau,<br />

Weiss, Beige und Creme, das eine weitere Musterkomponente generiert. Ein Faszinosum:<br />

Erst die Bewegung des Publikums im Raum eröffnet die Vielschichtigkeit und<br />

spielerische Leichtigkeit der augenscheinlich schweren, trägen Gipsteile.<br />

‹The 2000 Sculpture› trägt in ihrem Namen die damaligen Zukunftshoffnungen<br />

auf den Jahrtausendwechsel in sich. So wurde schon bei der Erstpräsentation fixiert,<br />

dass die Bodenskulptur 1999/2000 nochmals gezeigt wird. Dass sie nun ein drittes<br />

Mal im Kunsthaus zu sehen ist, ist dem Trubel rund um die Eröffnung des benachbarten<br />

Neubaus zu verdanken. Man wollte diesem einen Ruhepol im alten Haus entgegensetzen.<br />

Walter De Maria sah vor, dass das Fenster zur Rückseite des Hauses offen<br />

bleibt und so eine Verbindung zu den Bäumen draussen geschaffen wird. Auch deshalb<br />

ein insgesamt gelungenes Anliegen, das dem Land-Art-Künstler sicher gefallen<br />

hätte. Raffaela Rudigier-Gerer (Schreiben über Kunst, MA Kulturpublizistik ZHdK)<br />

→ ‹Walter De Maria – The 2000 Sculpture›, Kunsthaus, bis 20.2.; mit Katalog ↗ www.kunsthaus.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Walter De Maria · The 2000 Sculpture, 1992, Gips und Hydrocal, Walter A. Bechtler Stiftung, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich <strong>2021</strong>.<br />

Foto: Franca Candrian<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

97


Art Club2000 — Be Kind Rewind<br />

Als «coole Retrospektive» bezeichnete ein Kritiker die Zusammenschau<br />

der Arbeiten des Kollektivs Art Club2000, als diese<br />

Ende letzten Jahres im Artist Space in New York eröffnet wurde.<br />

Die Stadt New York bzw. ihre Veränderung ist Hauptthema der<br />

Ausstellung, die nun in der Kunsthalle Zürich zu sehen ist.<br />

Zürich — «Cool» wirken besonders die frühen Selbstinszenierungen der 1992 vom<br />

legendären Galeristen Colin de Land und sieben Kunststudierenden der Cooper Union<br />

School of Art gegründeten Gruppe, deren Auflösung spätestens auf das Jahr 2000<br />

festgelegt war: Die Art Clubbers im zeitgemässen Jeans-Outfit am Times Square,<br />

im Preppy-Style in der Bibliothek von Art in America, in pelzigen Tierkostümen oder<br />

auch nackt nebeneinander in einem Hotelzimmer-King-Size-Bett.<br />

Die Ästhetik eines Modeshootings der späten 1980er und die Künstlichkeit der<br />

Gruppenidentität wirken in ihrer Flüchtigkeit des Augenblicks eher wie einer hedonistischen<br />

Zeitkapsel entnommen denn wie erstzunehmende Kunst. Dennoch<br />

täuscht dieser erste Eindruck, denn tatsächlich gelingt Art Club2000 der ambivalente<br />

Balanceakt zwischen Selbstverniedlichung und Fetischisierung von Jugendlichkeit<br />

einerseits und ernsthafter Institutionskritik andererseits; einer, die auch als eine<br />

Kritik der Institutionskritik bezeichnet werden könnte. An der Cooper Union studierte<br />

die Gruppe u.a. bei Hans Haacke, einem der prominentesten Vertreter der künstlerischen<br />

Kritik an (Kunst-)Institutionen, und übertrug dessen Methoden der Recherche,<br />

der Reportagenfotografie oder des Arbeitens mit Wandtexten auf die Strategien<br />

des Bekleidungshandelsgiganten Gap. Als sich New York Anfang der 1990er-Jahre in<br />

rasantem Tempo zu gentrifizieren begann, begann auch Gap in grossem Stil Läden<br />

in ehemals randständigen Vierteln New Yorks zu öffnen. Gleichzeitig versuchte der<br />

Konzern, sein «uncooles» Image in ein «cool» umzucodieren. Auch mit Hilfe namhafter<br />

Kunstschaffender und Kreativer. Hier richtete sich die Kritik von Art Club2000 vor<br />

allem gegen den Massengeschmack der Warenwelt. In der Kunsthalle sieht man nun<br />

Teile von Ladendisplays, mit dem Gap-Schriftzug versehene Tüten und Kartons, aber<br />

auch aus Müllcontainern gefischte Texte und Dokumente über das Selbstverständnis<br />

des Unternehmens. Die melancholische Re-Inszenierung jugendlicher Subjektivität<br />

durch ArtClub2000 zeigt dabei, dass so etwas wie «Identität» längst zum industriellen<br />

Treiber wurde. Und wie wegweisend die Arbeiten der damals jungen Gruppe waren.<br />

Schade nur, dass neben diesen grellen Arbeiten die späteren, «stilleren» – etwa<br />

‹Working!›, 1995, als Auseinandersetzung mit den eigenen prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

oder auch ihre Forschung zum veränderten urbanen Raum, dem<br />

künstlerischen Feld sowie deren Verbindungen (‹SoHo So Long›, 1996) – unweigerlich<br />

zu randständigen Erscheinungen der «Show» geraten. Sønke Gau<br />

→ ‹Art Club2000 – Ausgewählte Werke 1992–1999›, Kunsthalle, bis 16.1. ↗ www.kunsthallezurich.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Art Club2000 · Untitled (Donut Shop 1), 1992–93, Farbabzug, 27,9 x 35,56 cm<br />

Art Club2000 · Untitled (Times Square/Gap Grunge 1), 1992–93, Farbabzug, 27,9 x 35,56 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

99


Earth Beats — Ein multiperspektivischer Blick auf die Natur<br />

Die Ausstellung ‹Earth Beats – Naturbild im Wandel› im Kunsthaus<br />

Zürich stellt sich den grossen Fragen der Gegenwart auf<br />

kleinem Raum mit den Mitteln der Kunstgeschichte. In dichten<br />

Konstellationen treffen Werke aus ganz unterschiedlichen Epochen<br />

und Kulturen aufeinander. Kann das funktionieren?<br />

Zürich — Zu dicht, zu klein, zu gedrängt sei jene Ausstellung, die den Neubau des<br />

Kunsthauses aus den Debatten zur Vergangenheit in die Gegenwart holen soll. ‹Earth<br />

Beats› findet tatsächlich auf kleinem Raum statt. Die kuratorische Entscheidung von<br />

Cathérine Hug und Sandra Gianfreda, auf Komplexität und Verschränkung zu setzen,<br />

anstatt das zeitgenössische Bedürfnis nach offenem Raum zu bedienen, scheint indes<br />

folgerichtig.<br />

In dem Masse, wie der Klimawandel zu extremeren Wetterlagen, Überschwemmungen,<br />

Dürren, Waldbränden, zum Anstieg des Meeresspiegels und zum schnellen<br />

Abschmelzen der Gletscher führt, wächst unsere Überforderung. Es ist nicht so, dass<br />

es uns an Daten fehlt, um diese Probleme zu analysieren, aber es scheint, dass wir<br />

nicht in der Lage sind, sie als Ganzes zu verstehen, das Wissen zu kontextualisieren.<br />

Es herrscht eine Art globales Analphabetentum, es fehlt uns an Hermeneutik, also<br />

der Fähigkeit, die Zeichen zu deuten. Da Informationen heute sofort verfügbar sind,<br />

befinden wir uns in einer visuellen und konzeptionellen Echokammer, in der Ideen<br />

und Wissen durch Zeit und Raum wirken und die althergebrachte Trias von Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft<br />

obsolet machen.<br />

Ein Kennzeichen der zeitgenössischen Kunst ist denn auch die Gleichzeitigkeit<br />

verschiedenster Praxen, die gleichberechtigte Denkräume öffnen. Die Multiperspektive<br />

ist ein Merkmal des 21. Jahrhunderts, des Anthropozäns. Die Attraktivität des<br />

Begriffs liegt in seiner Strahlkraft als reflexiver Epochenbegriff, und die Verschachtelung<br />

der ausgestellten Werke, die Verschränkung von Sammlung und zeitgenössischem<br />

Diskurs berücksichtigt dies. ‹Earth Beats› integriert die komplexen Fragestellungen,<br />

indem die Ausstellung in die Sammlung des Kunsthauses eingewoben wird.<br />

Das Display im Neubau verbindet die permanente Intervention von Olafur Eliasson in<br />

der unterirdischen Passage mit einem «Gletscherraum» in den Sammlungsräumen<br />

im Altbau und wird durch ein ausführliches Veranstaltungsprogramm von Gesprächen,<br />

Vorträgen und Podcasts gerahmt.<br />

Bereits in der Assemblage im Moser-Bau sticht die Verschiebung der Perspektiven<br />

ins Auge. In der ‹Studie zum Rosenlauigletscher›, 1835, von Thomas Fearnley oder<br />

beim ‹Rhonegletscher›, 1892, von Félix Vallotton steht der Eisgigant für ein Naturspektakel<br />

zwischen Bedrohung und Wunder. Im einfachsten Fall kann das Erhabene<br />

als die Erfahrung dessen definiert werden, was «das Selbst mit der Vorstellung einer<br />

überwältigenden Macht überflutet». In der Konfrontation mit dem, was uns überragt,<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Francesca Gabbiani · Mutation V (c), 2020, Tinte, Gouache und farbiges Papier auf Papier,<br />

31,7 x 38,1 cm, Kunsthaus Zürich, Geschenk der Künstlerin, <strong>2021</strong><br />

Laurence Bonvin · Aletsch Negative, 2019, HD-Video, Farbe, Ton, 4:3, Dauer 11’ 30’’<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101


sind wir überfordert, können nicht sprechen. In diesem Zustand der Verwirrung konstituiert<br />

sich das Erhabene als «erlebter Widerspruch zwischen den Forderungen der<br />

Vernunft und der Macht der Einbildungskraft», um es mit Deleuze zu sagen. Das Ziel<br />

der erhabenen Erfahrung als ästhetische Kategorie besteht also darin, die Grenzen<br />

des Verstandes zu überschreiten, uns mit dem zu konfrontieren, was ausserhalb unseres<br />

Selbst liegt, unseren Geist und unsere Sinne überwältigt, es entsteht ein poetischer<br />

Raum für Kunst.<br />

Im Video ‹Aletsch Negative›,2019, von Laurence Bonvin findet ein gegenläufiger<br />

Prozess statt. Wir tauchen in den schmelzenden Riesen ein, werden Teil einer sich<br />

verändernden Morphologie der Natur. Auch Künstlerinnen wie Ana Mendieta untersuchten<br />

diese Unio mystica naturalis, die Verschmelzung des eigenen Seins mit der<br />

Natur, seit den späten 1960er-Jahren. Julian Charrières seltsam schöne Unterwasseraufnahme<br />

der zivilisatorischen Reste beim Bikini-Atoll, einem Testgelände für<br />

Atomwaffen, zeigt auf, was bleibt, wenn wir das Gegenteil zelebrieren, uns als Herren<br />

der Welt verstehen: Wir verwandeln unsere Kulturen in ein Atlantis der ästhetischen<br />

Ödnis. ‹Earth Beats› stellt diese Erkenntnis, dass wir die westliche Dichotomie zwischen<br />

Menschen und Natur überwinden müssen, wenn wir die katastrophalen Auswirkungen<br />

des Klimawandels überleben wollen, in einen historischen Kontext, der<br />

sich selbst konstant befragt, widerspricht und seine vermeintliche Linearität aufzuheben<br />

sucht. Die Arbeit ‹Forest Mind›, <strong>2021</strong>, von Ursula Biemann, eine Zweikanal-<br />

Videoinstallation, kann hier als Schlüssel zu einem neuen Zeitverständnis dienen.<br />

Die Künstlerin dokumentiert einerseits das Weltwissen der indigenen Bevölkerung<br />

im kolumbianischen Teil des Amazonas, das sie gleichzeitig spekulativ mit dem Vokabular<br />

der hegemonialen Wissenschaftssprache des Westens erweitert und befragt.<br />

Mit dem Ziel, diese Sprache zurück in einen poetischen Möglichkeitsraum zu führen,<br />

der uns einen Zugang zu einem integrativen, gleichberechtigten Wissenssystem<br />

für die Zukunft öffnen soll. Wenn dies nun etwas kompliziert formuliert klingt, dann<br />

ist das den komplexen Interdependenzen des Themas geschuldet, einem Umstand,<br />

dem auch die Sammlungsausstellung ‹Earth Beats› nicht entkommen kann und<br />

will. Damian Christinger<br />

→ ‹Earth Beats – Naturbild im Wandel›, Kunsthaus, bis 6.2.<br />

↗ www.kunsthaus.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Earth Beats – Naturbild im Wandel, Ausstellungsansichten Kunsthaus Zürich, <strong>2021</strong>.<br />

Fotos: Franca Candrian<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103


NOTIERT // GROSSANLÄSSE<br />

Art Basel Miami Beach<br />

Miami Beach — Nach der pandemiebedingten<br />

Pause kehrt die Art Basel mit 254 teilnehmenden<br />

Galerien nach Miami Beach zurück.<br />

43 Galerien sind erstmals zugelassen, zu ihnen<br />

gehört auch die Basler Galerie Knoell. Mehr<br />

als die Hälfte der Aussteller stammt aus Nordoder<br />

Südamerika. Insgesamt sind Galerien aus<br />

36 Ländern vertreten, weitere Teilnehmende<br />

aus der Schweiz sind etwa Gregor Staiger, Hauser<br />

& Wirth, Peter Kilchmann oder von Bartha.<br />

Unter dem Namen ‹Art Basel Live› behält die<br />

Messe auch einen digitalen «Sektor» bei, der<br />

Online Viewing Rooms, in Echtzeit gestreamte<br />

Gespräche oder virtuelle Touren umfasst.<br />

das Strandbad in Thun an der Reihe. Noch für<br />

wenige Tage sind 25 jurierte Kunstinterventionen<br />

von Kunstschaffenden aus den Kantonen<br />

Bern, Solothurn und Freiburg zu sehen,<br />

darunter Werke von Nino Baumgartner, Luzia<br />

Hürzeler oder Lang/Baumann.<br />

Philipp Schaerer · The Viewer, <strong>2021</strong>, Metall,<br />

4 x 2,5 x 0,5 m<br />

→ bis 4.12.<br />

↗ www.jetztkunst.ch/ausstellung/n11<br />

Oscar Tuazon im Sektor ‹Meridians› für Grossformate,<br />

Galerien Chantal Crousel, Luhring<br />

Augustine, Eva Presenhuber, Art Basel Miami<br />

Beach 2019<br />

→ 2.–4.12.<br />

↗ www.artbasel.com/miami-beach<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Kunst im Strandbad<br />

Thun — Die Badesaison ist in der Schweiz<br />

definitiv vorbei, so bieten die Freibadanlagen<br />

wieder Optionen für anderweitige Nutzung. Die<br />

Stiftung Jetzt Kunst, die seit den 1980ern Ausstellungen<br />

im öffentlichen Raum organisiert,<br />

hatte im Frühling bereits das Max-Frisch-Bad<br />

in Zürich als Kunstplattform genutzt. Nun ist<br />

NAMEN<br />

Felicity Lunn<br />

Bern — Anfang Oktober hat die Hochschule der<br />

Künste Bern HKB bekannt gegeben, dass Felicity<br />

Lunn ab März 2022 die Leitung des Fachbereichs<br />

Gestaltung und Kunst übernehmen wird.<br />

Lunn (*1963) leitet seit 2012 erfolgreich das<br />

Kunsthaus Centre d’art Pasquart in Biel. Die<br />

gebürtige Engländerin war nach ihrem Studium<br />

der Kunstgeschichte in Cambridge und Essex in<br />

den 1990er-Jahren Kuratorin an der Whitechapel<br />

Gallery in London. Von 2005 bis 2008 war<br />

sie Direktorin des Kunstvereins Freiburg im<br />

Breisgau und anschliessend Regional Curator<br />

bei der UBS Art Collection. Sie hat zudem an<br />

verschiedenen Universitäten und Kunsthoch-<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


schulen gelehrt und ist auch bekannt als Publizistin<br />

und Autorin, etwa für Art Forum, Frieze<br />

oder <strong>Kunstbulletin</strong>. «Mit Felicity Lunn konnte<br />

die HKB nicht nur eine ausgewiesene Fachfrau<br />

und intime Kennerin der zeitgenössischen<br />

Kunstszene, sondern auch eine sehr erfahrene<br />

und empathische Führungsperson gewinnen»,<br />

heisst es in der Medienmitteilung. Lunn tritt die<br />

Nachfolge von Andreas Vogel an, der die HKB<br />

Ende Februar <strong>2021</strong> verlassen hatte.<br />

Felicity Lunn<br />

Caroline Morand<br />

Zürich — Die Fachstelle Kunstsammlung des<br />

Kantons Zürich hat eine neue Leitung: Caroline<br />

Morand (*1979) trat den Posten Anfang Oktober<br />

an. Aufgewachsen in Zürich, hat sie hier Kunstgeschichte<br />

studiert und später ebenfalls an der<br />

Universität Zürich einen Masterstudiengang<br />

in Kulturmanagement absolviert. Von 2012 bis<br />

2018 war sie Leiterin der Kulturfachstelle der<br />

Stadt Chur, danach bis <strong>2021</strong> Geschäftsführerin<br />

des Bündner Kunstvereins. «In ihrer Laufbahn<br />

baute sich Morand wertvolle Kenntnisse in<br />

den Bereichen Verwaltung, Sammlungsmanagement,<br />

Kunst am Bau, Museumsarbeit und<br />

Vermittlung auf», heisst es vonseiten des Kantons<br />

Zürich. Morand folgt auf Tanja Scartazzini,<br />

die ihrerseits die Leitung des Amtes für Kultur<br />

Kanton St. Gallen übernommen hat.<br />

PREISE<br />

Schweizer Grand Prix Theater<br />

Bern — Der mit CHF 100’000 dotierte Schweizer<br />

Grand Prix Darstellende Künste/Hans-<br />

Reinhart-Ring geht <strong>2021</strong> an den Theatermacher<br />

und Performer Martin Zimmermann (*1970,<br />

Wildberg). «Seit mehr als 20 Jahren schafft er<br />

mit seinen Arbeiten ein eigenes Genre», so die<br />

Medienmitteilung, «das die Perspektive der<br />

Darstellenden Künste öffnet.» Nach einer Lehre<br />

als Dekorationsgestalter in Zürich schloss<br />

Zimmermann 1995 eine Ausbildung an der<br />

Hochschule Centre National des Arts du Cirque<br />

(CNAC) in Paris ab. Heute ist er bekannt für seine<br />

skurrilen Bühnenwelten, die er mit fragilen<br />

Figuren und bizarren Objekten bevölkert. Wenn<br />

er nicht selbst mitspielt, lässt er Tänzerinnen,<br />

Schauspieler und virtuose Artistinnen zu<br />

Komplizen seines tragikomischen Universums<br />

werden. Als visuelle Ereignisse verbinden seine<br />

Stücke Zirkus, Tanz, Theater und Bühneninstallationen.<br />

Neben dem Grand Prix Theater vergab<br />

das Bundesamt für Kultur zwei Tanzpreise,<br />

sechs Theaterpreise und einen interdisziplinären<br />

Preis à je CHF 40’000 sowie zwei Produktionspreise<br />

à je CHF 25’000. Gleich hoch ist der<br />

June Johnson Newcomer Prize dotiert, der in<br />

Kooperation mit der Stanley Thomas Johnson<br />

Stiftung vergeben und von dieser gestiftet wird.<br />

Martin Zimmermann © ProLitteris.<br />

Foto: BAK/Charlotte Krieger<br />

Camera-Austria-Preis<br />

Caroline Morand<br />

Graz — Seit 1989 vergibt die Stadt Graz alle<br />

zwei Jahre einen Preis für zeitgenössische<br />

Fotografie. Er ist mit € 15’000 dotiert und geht<br />

an Positionen, die in der Zeitschrift ‹Camera<br />

Austria International› einen beachtenswerten<br />

Beitrag publiziert haben. Diesjährige Preisträ-<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 105


gerin ist Belinda Kazeem-Kamiński (*1980).<br />

Die Wiener Autorin und Künstlerin studierte<br />

zunächst Internationale Entwicklung an der<br />

Universität Wien mit Schwerpunkt auf Schwarze<br />

feministische und postkoloniale Theorien<br />

und besuchte dann die Schule Friedl Kubelka<br />

für künstlerische Photographie. <strong>2021</strong> legte sie<br />

ihren PhD-in-Practice an der Akademie der<br />

Bildenden Künste Wien ab. Mit ihrer Kunst, die<br />

sich in Fotografien, Collagen, Filmen, Performances<br />

und Installationen manifestiert, befragt<br />

sie koloniale Geschichte und deren Erbe.<br />

«Das Ergebnis sind ebenso eindringliche wie<br />

poetische Arbeiten, bewusst offen, mitunter<br />

brüchig und hypothetisch», schreibt die Jury.<br />

Kazeem-Kamińskis Filme waren auf verschiedenen<br />

bedeutenden Filmfestivals zu sehen.<br />

Ihre erste institutionelle Einzelausstellung ist<br />

noch bis März in der Kunsthalle Wien zu sehen.<br />

handelt sich dabei um eine 117-teilige Serie, in<br />

welcher der Künstler gedanklich oder visuell<br />

korrespondierende Motive aus verschiedenen<br />

Zeitschriften während mehrerer Jahrzehnte in<br />

eine collagierte Ordnung brachte. Die ‹Schnittvorlagen›<br />

seien «eine zentrale Grundlage für<br />

sein künstlerisches Schaffen und von unermesslichem<br />

ideellem Wert», sagt Mayen Beckmann,<br />

Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft<br />

für Moderne Kunst. Die Serie ist nun erstmals<br />

öffentlich in einer Ausstellung im Museum Ludwig<br />

zu sehen und geht danach als Dauerleihgabe<br />

des Museums zurück in Odenbachs Atelier.<br />

Marcel Odenbach © ProLitteris.<br />

Foto: Albrecht Fuchs<br />

Solothurner Kunstpreis <strong>2021</strong><br />

Belinda Kazeem-Kamiński.<br />

Foto: Abiona Esther Ojo<br />

Wolfgang-Hahn-Preis<br />

Köln — Im November hat die Gesellschaft<br />

für Moderne Kunst den Wolfgang-Hahn-Preis<br />

vergeben, der jeweils mit einem Werkankauf<br />

für das Museum Ludwig im Wert von maximal<br />

€ 100’000 verbunden ist. Die Auszeichnung<br />

geht dieses Jahr an Marcel Odenbach (*1953).<br />

Der gebürtige Kölner lebt heute zwischen<br />

seinem Geburtsort, Berlin und Cape Coast in<br />

Ghana. Auf Papier und mit dem Medium Video<br />

setzt er sich seit Mitte der 1970er-Jahre mit<br />

den Möglichkeiten der Collage und Montage<br />

auseinander. Inhaltlich fokussiert er auf die<br />

deutsche Geschichte, auf fortbestehende koloniale<br />

Strukturen und gesellschaftspolitisches<br />

Zeitgeschehen. Im Zusammenhang mit dem<br />

Preis hat die Gesellschaft für Moderne Kunst<br />

nun Odenbachs ‹Schnittvorlagen› erworben. Es<br />

Solothurn — Der Kanton Solothurn hat im November<br />

seine kulturellen Auszeichnungen vergeben.<br />

Der Kunstpreis, dotiert mich CHF 20’000,<br />

geht an die Malerin Marie-Theres Amici (*1943,<br />

Neuenkirch). Sie ist in Solothurn aufgewachsen<br />

und hat in den 1960ern an der Kunstgewerbeschule<br />

in Basel und an der Schule für Gestaltung<br />

Luzern studiert. Seit 1974 ist sie freischaffende<br />

und mehrfach ausgezeichnete Künstlerin.<br />

Ihre Werke, die von der Natur inspiriert sind,<br />

oszillieren zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.<br />

Andeutungen von Landschaften<br />

lösen sich auf in der Gestik des Pinselstrichs.<br />

«Es gelingt der Künstlerin, das direkte Erleben<br />

der Natur in einer sinnlichen und lebendigen<br />

Malerei auszudrücken», heisst es in der<br />

Medienmitteilung. Acht weitere Auszeichnungen<br />

à je CHF 10’000 wurden in verschiedenen<br />

kulturellen Sparten vergeben. Je ein Preis für<br />

Fotografie ging an Urs Amiet und Flavia Schaub,<br />

Maria Dundakova wurde im Bereich Multimediale<br />

Kunst ausgezeichnet und Rainer von Arx in<br />

der Sparte Kulturvermittlung.<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Marie-Theres Amici<br />

Kunstpreis <strong>2021</strong> Keller-Wedekind-Stiftung<br />

Zürich — Die Keller-Wedekind-Stiftung KWS<br />

fördert gegenständliche Kunst in der Schweiz<br />

und vergibt dazu seit 2013 alle zwei Jahre einen<br />

Preis. <strong>2021</strong> geht er an Andrea Muheim (*1968).<br />

Seit ihrer Ausbildung an den Schulen für<br />

Gestaltung in Zürich und Bern beschäftigt sich<br />

die Zürcherin vor allem mit Malerei, seltener<br />

mit Stickerei. Ihre Motive sind den klassischen<br />

Genres Porträt, Landschaft, Interieur und Stillleben<br />

verpflichtet: Wiesenblumen in einer Vase,<br />

eine Frau vor dem offenen Fenster, Kinder, die<br />

ins Wasser springen. «Sie fängt die innere und<br />

äussere Bewegung eines Augenblicks ein», sagt<br />

Detta Kälin, Präsidentin und Kuratorin der KWS.<br />

«Muheims Malerei ist gegenständlich, aber<br />

die Präzision des Ausdrucks erreicht sie durch<br />

Abstraktion, die sie auf den Punkt bringt.» Der<br />

Preis beläuft sich auf gesamthaft CHF 70’000,<br />

wobei CHF 10’000 als Preisgeld ausbezahlt<br />

werden. Die restliche Summe fliesst in den<br />

Ankauf mindestens eines Werks für die KWS<br />

und in die Ausstellung mit Werkkatalog bei der<br />

Galerie Fabian & Claude Walter.<br />

Swiss Design Awards 2022 eröffnet. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Personen mit Schweizer<br />

Nationalität oder mit Wohnsitz oder Sitz in der<br />

Schweiz. Für die Swiss Art Awards können sich<br />

Kunstschaffende, Architektinnen und Architekten<br />

sowie Fachpersonen der Vermittlung<br />

bewerben. Der Schweizer Designwettbewerb<br />

steht Designschaffenden aus allen Sparten<br />

offen. Beide Wettbewerbe sind zweistufig. Die<br />

zur zweiten Runde eingeladenen Positionen<br />

stellen im Rahmen der öffentlichen Ausstellungen<br />

Swiss Art Awards und Swiss Design Awards<br />

ihre Arbeiten vor, anhand derer die Jurys über<br />

die Preisvergabe entscheiden.<br />

→ Eingabeschluss: 9.12.<br />

↗ www.gate.bak.admin.ch<br />

Plakat Locarno Film Festival 2022<br />

Locarno — Das Locarno Film Festival hat erneut<br />

einen Wettbewerb für den visuellen Auftritt<br />

der kommenden 75. Ausgabe lanciert. Grafikerinnen,<br />

Illustratoren, Künstlerinnen, Designer<br />

oder Filmliebhaberinnen haben die Möglichkeit,<br />

kreative Vorschläge einzureichen, die von den<br />

charakteristischen Merkmalen des Filmfestivals<br />

Locarno ausgehen – dem gelb-schwarzen<br />

Leoparden, den Flecken, dem Schwanz, den<br />

Pfotenabdrücken. Für die Teilnahme besteht<br />

keine Vorgabe bezüglich Alter oder Nationalität.<br />

Das Preisgeld beläuft sich auf CHF 5000.<br />

→ Eingabeschluss: 6.1.<br />

↗ www.locarnofestival.ch/<br />

Istituto Svizzero — Residenzen 2022/23<br />

Andrea Muheim. Foto: Philippe Hort<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Swiss Art Awards und Swiss Design Awards<br />

Bern — Das Bundesamt für Kultur hat die<br />

Wettbewerbe für die Swiss Art Awards und die<br />

Mailand/Rom/Palermo — Das Residenzprogramm<br />

des Istituto Svizzero richtet sich<br />

an Kunstschaffende und Forschende aus<br />

verschiedenen Disziplinen. In Rom stehen für<br />

Kunstschaffende jährlich sechs Atelierplätze<br />

für zehn Monate zur Verfügung. In Mailand<br />

und Palermo erhält jeweils eine künstlerische<br />

Position pro Jahr sechs bzw. drei Monate Aufenthalt.<br />

Für alle Residenzen muss ein künstlerisches<br />

Soloprojekt mit Bezug zum jeweiligen<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 107


Ort vorgelegt werden. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Schweizer Kunstschaffende sowie solche<br />

mit Schweizer Wohnsitz oder nachweislicher<br />

Verbindung zu einer kulturellen oder wissenschaftlichen<br />

Einrichtung in der Schweiz.<br />

→ Eingabeschluss: 7.2.<br />

↗ www.istitutosvizzero.it/de/residenze<br />

Istituto Svizzero — Summer School<br />

Palermo — Das Istituto Svizzero veröffentlicht<br />

jährlich eine Ausschreibung für Summer<br />

Schools. 2022 werden sie wegen der geplanten<br />

Renovierung des Institutssitzes Villa Maraini<br />

nicht in Rom, sondern in Palermo stattfinden,<br />

und zwar im prestigeträchtigen historischen<br />

Palazzo Butera. Diese Summer School ist somit<br />

Gelegenheit für Universitäten und Hochschulen<br />

in der Schweiz, die sich thematisch mit Sizilien<br />

und dem Mittelmeerraum befassen möchten.<br />

Projekte aller Fachrichtungen, aus der künstlerischen<br />

ebenso wie aus der wissenschaftlichen<br />

Forschung, sind eingabeberechtigt, sofern sie<br />

neue Perspektiven auf die Region eröffnen oder<br />

den Austausch zwischen den Disziplinen oder<br />

zwischen Kunst und Wissenschaft fördern.<br />

→ Eingabeschluss: 28.1.<br />

↗ www.istitutosvizzero.it/de/ricerca<br />

Landis & Gyr Stiftung — Atelier-, Reiseund<br />

Werkstipendien<br />

Zug/International — Die Landis & Gyr Stiftung<br />

hat ihre jährlichen Atelier-, Reise- und Werkstipendien<br />

für Schweizer Kunst- und Kulturschaffende<br />

ausgeschrieben oder für solche anderer<br />

Nationalitäten, welche aktuell offiziell in der<br />

Schweiz Wohnsitz haben. Die Atelierstipendien<br />

für 2023/24 in Budapest, Bukarest, London<br />

und Sofia stehen den Sparten Film (Regie,<br />

Drehbuch), Literatur, Komposition, Kulturkritik,<br />

Theater (Regie, Dramaturgie, Drehbuch) und<br />

Visuelle Künste offen. Die Werkstipendien 2022<br />

werden an Kulturschaffende aller Sparten<br />

vergeben. Sie richten sich an Einzelpersonen<br />

oder Duos, die ein Projekt in Arbeit oder in<br />

Aussicht haben, das Arbeitsaufenthalte an frei<br />

wählbaren Orten vorsieht. Als Reaktion auf die<br />

anhaltende Pandemie und die Bedürfnisse der<br />

Kulturschaffenden verdoppelt die Stiftung ab<br />

sofort die Gesamtsumme für Werkbeiträge, was<br />

die Vergabe von zehn Stipendien à CHF 30’000<br />

ermöglicht. Voraussetzung für die Atelier- wie<br />

auch die Werkstipendien ist ein herausragender<br />

Leistungsausweis. Bei den Reisestipendien<br />

in die Region Balkan/Türkei 2023 steht die projektorientierte<br />

Auseinandersetzung mit einem<br />

gesellschaftlich relevanten Thema im Fokus.<br />

→ Eingabeschluss: 31.1.<br />

↗ www.lg-stiftung.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Heimspiel<br />

Appenzell/Dornbirn/Glarus/St. Gallen — Das<br />

Heimspiel ist längst eine Konstante im Ostschweizer,<br />

Vorarlberger und Liechtensteiner<br />

Ausstellungsbetrieb – und erfindet sich doch<br />

jedes Mal neu. Der dreijährliche Rhythmus<br />

ist geblieben, geändert haben sich mit der<br />

dreizehnten Ausgabe einmal mehr die Ausstellungsorte<br />

und neu auch das kuratorische<br />

Konzept: In diesem Jahr wurden die über 400<br />

eingereichten Bewerbungen nicht mehr von<br />

einem externen Gremium juriert, sondern von<br />

den Kuratorinnen und Kuratoren der beteiligten<br />

Häuser, die daraus für jedes Haus eine<br />

thematische Ausstellung entwickeln. Den<br />

ausgewählten Kunstschaffenden soll so die<br />

Möglichkeit geboten werden, aktuelle Werkgruppen<br />

zu realisieren, die sich in präzisen und<br />

fokussierten Präsentationen zusammenfügen.<br />

Zu sehen ist das ‹Heimspiel› in der Kunsthalle<br />

Ziegelhütte Appenzell, im Kunstraum Dornbirn,<br />

im Kunsthaus Glarus, in der Kunst Halle Sankt<br />

Gallen und im Kunstmuseum St. Gallen. Zudem<br />

können neu alle Kunstschaffenden, die sich<br />

beworben haben, ihr Atelier im Rahmen des<br />

Heimspiels an einem gemeinsamen Wochenende<br />

öffnen. KS<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Heimspiel 2018, Kunstraum Dornbirn.<br />

Foto: Anna-Tina Eberhard<br />

→ Heimspiel, 11.12.–30.1. ↗ www.heimspiel.tv<br />

Barbara Bleisch trifft Miriam Cahn<br />

Bern — Im Juni startete in der Dampfzentrale<br />

in Bern die neue Gesprächsreihe ‹Barbara<br />

Bleisch trifft›: Viermal im Jahr lädt die bekannte<br />

Philosophin und Autorin jeweils eine inspirierende<br />

Persönlichkeit ihrer Wahl aus Kultur,<br />

Politik, Kunst oder Wissenschaft auf die Bühne<br />

ein. Bleisch spricht mit ihren Gästen über deren<br />

Denkräume und Erfahrungswelten und über das<br />

Zeitgeschehen. «Tabulos, ehrlich und spektakelfrei»<br />

sollen die Diskussionen sein. Die vierte<br />

Gesprächspartnerin in diesem Jahr, die mit diesen<br />

Kriterien umzugehen weiss, ist die Schweizer<br />

Malerin Miriam Cahn. Auch das Publikum<br />

kann dank einer «analogen Kommentarspalte»,<br />

sprich einem Zettelkasten, mitdiskutieren.<br />

l’Image en Mouvement. 1985 als eine der ersten<br />

Biennalen für Videokunst gegründet, wurde das<br />

Format 2014 neu gedacht und ist seither eine<br />

Ausstellungsplattform für filmische Werke,<br />

die eigens für die Veranstaltung produziert<br />

werden. Dieses Jahr wird das Format gemeinsam<br />

vom CAC-Direktor Andrea Bellini und dem<br />

New Yorker Kollektiv DIS kuratiert. Letzteres<br />

präsentiert zu diesem Anlass auch seinen eigenen,<br />

neuen Film ‹No Homo› – eine nichtlineare<br />

Naturkunde der Menschheit. Die anderen zwölf<br />

Positionen der Ausstellung befassen sich in<br />

ähnlicher Weise mit einem Bewusstseinswandel<br />

und dem Bedürfnis, gängige Narrative von<br />

der «einzigen möglichen Welt» aufzubrechen<br />

und neu zu interpretieren.<br />

Camille Henrot · Saturday, 2017, 3D-Video,<br />

Farbe, Ton, 19’32’’, Courtesy Kamel Mennour,<br />

Paris/London, König Galerie, Berlin, und Metro<br />

Pictures, New York © ProLitteris<br />

→ Centre d’Art Contemporain, bis 30.1.<br />

↗ www.centre.ch<br />

Institut Ferdinand Hodler und SIK-ISEA<br />

Miriam Cahn<br />

Barbara Bleisch. Foto: Mirjam Kluka<br />

→ Dampfzentrale, 18.12., 20 Uhr<br />

↗ www.dampfzentrale.ch<br />

17. Biennale de l’Image en Mouvement<br />

Genf — Das Centre d’Art Contemporain Genève<br />

präsentiert die 17. Ausgabe der Biennale de<br />

Genf/Delémont/Zürich — Anfang Oktober<br />

wurde die Gründung des Institut Ferdinand<br />

Hodler mit zwei Standorten in der Westschweiz<br />

bekannt gegeben. Hervorgegangen ist es<br />

aus den Archives Jura Brüschweiler, deren<br />

Namensgeber sich auf das Werk des berühmten<br />

Schweizer Malers spezialisiert hatte. Zu<br />

seinen Lebzeiten (1927–2013) hatte der Genfer<br />

Kunsthistoriker mit rund 85’000 Dokumenten,<br />

Fotografien, Zeichnungen und Manuskripten<br />

die umfassendste private Materialiensammlung<br />

zum Werk von Hodler zusammengetragen.<br />

Zwischen 2015 und 2020 realisierten die<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 109


Archives Jura Brüschweiler davon ausgehend<br />

zahlreiche Ausstellungen und Publikationen.<br />

Mit der Änderung der Statuten und der neuen<br />

Namensgebung soll nun die Fachkompetenz<br />

in Bezug auf Hodler verdeutlicht werden. Die<br />

Bestände können auf Anfrage eingesehen werden,<br />

auch eine Online-Plattform ist mittelfristig<br />

geplant. Aus Sicht der Forschung wäre eine Kooperation<br />

mit dem Schweizerischen Institut für<br />

Kunstwissenschaft SIK-ISEA wünschenswert<br />

gewesen, das mit der Herausgabe des vierbändigen<br />

Catalogue raisonné zu Hodler einen<br />

fundamentalen Beitrag geleistet hat und auch,<br />

gemäss Website des Institut Ferdinand Hodler,<br />

einzige Instanz für Werkgutachten bleibt.<br />

Laurids Oder · Ours is Forever, 2020, für Gruppe<br />

Magazin No. 2. Foto: Juni-Nyusta Ruckendorfer<br />

→ Festival: 3.–5.12.; Ausstellung Espace Arlaud:<br />

3.–12.12.<br />

↗ www.urbaines.ch<br />

videocity.ch — Parcours und Vitrine<br />

Institut Ferdinand Hodler, Bürogebäude<br />

in Delémont, Aussenansicht<br />

↗ www.institut-hodler.ch<br />

Les Urbaines<br />

Lausanne — Die Stadt Lausanne und ihre<br />

westlichen Ausläufer werden am ersten<br />

<strong>Dezember</strong>-Wochenende bereits zum 25. Mal<br />

zum Brennpunkt der performativen Künste. Das<br />

pluralistische und transdisziplinäre Festival Les<br />

Urbaines präsentiert eine Auswahl von aktuellen<br />

Projekten der akustischen, visuellen und darstellenden<br />

Kunst, «die den Keim für die Ästhetik<br />

von morgen in sich tragen». An verschiedenen<br />

Spielstätten in Lausanne und in den angrenzenden<br />

Gemeinden Renens und Chavannes sind<br />

rund vierzig Aufführungen kostenlos zugänglich:<br />

Live-Shows, DJ-Sets, Performances, Workshops<br />

und eine Ausstellung im Espace Arlaud mit<br />

13 künstlerischen Positionen aus der Schweiz<br />

und den angrenzenden Nachbarländern.<br />

Luzern/St. Pölten — Wer derzeit durch die<br />

Innenstadt von St. Pölten flaniert, trifft im<br />

einen oder anderen Schaufenster vielleicht auf<br />

ein Video, das nichts mit Produktewerbung zu<br />

tun hat. Dahinter steckt die Basler Initiative<br />

videocity.ch, die Videokunst an ungewöhnlichen<br />

Orten zeigt, um sie einem breiten Publikum<br />

näherzubringen. Im Oktober hat videocity.ch<br />

nun in der Hauptstadt Niederösterreichs einen<br />

Parcours mit 27 Stationen eröffnet. Neben<br />

Vitrinen dienen auch Innenräume – etwa des<br />

Landesmuseums St. Pölten oder des Café<br />

Emmi – als Plattform. Die gezeigten, kurzen<br />

Videos von internationalen Kunstschaffenden,<br />

darunter Judith Albert, Luzia Hürzeler<br />

oder Jérôme Leuba, drehen sich allesamt ums<br />

Thema Essen. Gleichzeit hat videocity.ch mit<br />

dem Luzerner Jugendkulturhaus Treibhaus ein<br />

Projekt aufgegleist: Seit Ende Oktober werden<br />

in der dortigen «Kunstvitrine» nacheinander<br />

für jeweils einen Monat neue Arbeiten von<br />

Studienabgängerinnen der Kunsthochschule<br />

Luzern HSLU – Design und Kunst präsentiert.<br />

Aktuell ist ein Video des Duos GislerGähwiler<br />

(*1997, *1994) zu sehen, im Januar folgt ein<br />

Werk von Lena Pfäffli (*1997).<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Debora Vrizzi · Family Portrait, 2012, Filmstill,<br />

3’23’’, videocity St. Pölten<br />

Schweiz — Diesen Winter ist die Kunst gleich<br />

mehrfach Thema in den Schweizer Kinos: Zum<br />

einen präsentiert Iwan Schumacher sein Porträt<br />

über Zilla Leutenegger. Der Filmemacher<br />

ist seit 2005 auf Künstlerporträts spezialisiert<br />

und hat unter anderem Markus Raetz, Urs<br />

Fischer oder Walter Pfeiffer auf die Leinwand<br />

gebracht. Für seinen neuesten Streifen begleitete<br />

er Leutenegger während dreier Jahre mit<br />

seiner Kamera. Es war die Zeit, als die Zürcher<br />

Künstlerin ihre grosse Ausstellung im Bündner<br />

Kunstmuseum <strong>2021</strong> vorbereitete. Ausgehend<br />

von drei zentralen Werken dieser «Mid<br />

Career Survey» unternimmt der Film in ruhigen,<br />

unkommentierten Bildern Streifzüge durch<br />

Leuteneggers Leben und Werk. Die Künstlerin<br />

spricht über die Rolle der Erinnerung und des<br />

Autobiografischen in ihrer Arbeit, über ihre<br />

Stellvertreterfigur Zilla und nicht zuletzt auch<br />

darüber, was es heisst, Kunst in Zeiten von<br />

Corona zu produzieren. Der Film zeichnet ein<br />

zeitgemässes Bild eines heutigen Künstlerdaseins,<br />

jenseits von romantischen Klischees.<br />

Kurz vor ‹Zilla› lief im November auch der ‹Der<br />

Sprayer von Zürich› über Harald Naegeli in den<br />

Kinos an. Der Streifen der gebürtigen Französin<br />

Nathalie David zeichnet den Werdegang<br />

eines vielseitigen, amüsanten Menschen und<br />

umstrittenen Künstlers nach. Dokumentarische<br />

und zeitgenössische Aufnahmen werden<br />

begleitet von Aussagen des Künstlers und der<br />

Regisseurin und einem eindringlichen Soundtrack<br />

von Sophie Hunger. Beide Filme sind im<br />

<strong>Dezember</strong> voraussichtlich noch im Programm<br />

und später auf Online-Plattformen einsehbar.<br />

Im Januar wird dann ein intimes Porträt über<br />

den Schweizer Maler Franz Fedier (1922–2005)<br />

gezeigt, dessen Enkelin Alma Fedier sich aus<br />

Anlass des bevorstehenden 100. Geburtstags<br />

ihres Grossvaters auf Spurensuche begab.<br />

→ öffentlicher Raum St. Pölten, bis 5.12.<br />

↗ www.videocity.org<br />

→ Treibhaus Luzern, bis 31.1.<br />

↗ www.treibhausluzern.ch<br />

Kunst im Kino — Leutenegger/Naegeli/Fedier<br />

Iwan Schumacher · Zilla, <strong>2021</strong>, Filmstill:<br />

Leutenegger beim Einrichten von ‹Garbald›<br />

→ ‹Zilla›, im Kino und bald auf cinefile.ch<br />

↗ www.prosafilm.ch/projects/zilla<br />

→ ‹Der Sprayer von Zürich›, im Kino und bald<br />

auf filmingo.ch, myfilm.ch<br />

↗ www.dersprayervonzuerich-film.ch<br />

→ ‹Fedier – Der Urner Farbenvirtuose›, ab 6.1.<br />

im Kino ↗ www.filmcoopi.ch<br />

SamePlateDifferent — Miele<br />

Spreitenbach — Nachhaltigkeit beschäftigt –<br />

zum Glück – zunehmend auch konsumorientierte<br />

Unternehmen. Das Traditionshaus Miele,<br />

ein Marktführer in Sachen Haushaltsgeräte,<br />

betont die Langlebigkeit seiner Produkte und<br />

verdeutlicht sein Engagement gegen die Wegwerfgesellschaft<br />

nun auch mit einer Upcycling-<br />

Geschirrkollektion: Die Schweizer Kunstschaffenden<br />

Pascal Möhlmann, Cécile Giovannini<br />

und huber.huber waren eingeladen, Sujets zum<br />

Thema Nachhaltigkeit zu kreieren. Sie lenkten<br />

ihren Blick meist auf die Tier- und Pflanzenwelt<br />

– auf die Eiche als Generationen überdauerndes<br />

Gewächs, auf die nährstoffreiche<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 111


Vielfalt des Waldbodens, auf fleischfressende<br />

Pflanzen, auf das Schwein als Allesfresser. Mittels<br />

Siebdruckverfahren wurden die Motive auf<br />

mehrere hundert Brockenhausteller gedruckt.<br />

Nachdem die Kollektion ‹SamePlateDifferent›<br />

bei einem einmaligen Dinner von Spitzenkoch<br />

Nenad Mlinarevic in der Alten Taverne in Zürich<br />

mit einem experimentellen vegetarischen Menü<br />

eingeweiht wurde, ist sie nun im Onlineshop<br />

von Miele Schweiz erhältlich. Ein Stück kostet<br />

CHF 80. Der Erlös geht zu 100 Prozent an<br />

‹Tischlein deck dich› – eine wohltätige Organisation,<br />

die Lebensmittel vor der Vernichtung<br />

rettet und sie an armutsbetroffene Menschen<br />

in der ganzen Schweiz verteilt.<br />

(*1961) geben nun während zweier Wochenenden<br />

Einblick in ihr Schaffen und den Ort ihrer<br />

Produktion. Patrizia Keller hat die Präsentation<br />

kuratiert. Die künstlerischen Medien reichen<br />

von Malerei und Zeichnung über Skulptur und<br />

Installation bis hin zu Video oder Collage.<br />

Christoph Schreiber · aus der Serie ‹Du & Ich›,<br />

<strong>2021</strong>, verschiedene Materialien, ca. 235 x 90 cm<br />

→ Mühlackerstrasse 199, Vernissage: 3.12.,<br />

18–21 Uhr; Ausstellung: 4./5.12. und 11./12.12.,<br />

jeweils 13–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />

huber.huber, Land of Plenty, <strong>2021</strong>, Teller-<br />

Edition für Miele mit «essbarem Waldboden»<br />

von Spitzenkoch Nenad Mlinarevic<br />

↗ www.miele.ch<br />

VAM — Atelierausstellung<br />

Zürich — Unter dem Titel ‹VAM› findet zum<br />

ersten Mal eine kuratierte Ausstellung in den<br />

Ateliers an der Mühlackerstrasse 199 statt.<br />

Der Verein Ateliers Mühlackerstrasse VAM<br />

wurde Ende 2017 von acht Künstlerinnen<br />

und Künstlern gegründet, die anschliessend<br />

gemeinsam neue Atelierräume in der Gewerbeliegenschaft<br />

in Zürich Affoltern einbauten.<br />

Reto Boller (*1966), Maya Bringolf (*1969),<br />

Cécile Huber (*1958), Aldo Mozzini (*1956), Jos<br />

Näpflin (*1950), Silva Reichwein (*1965), Christoph<br />

Schreiber (*1970) und Guido Vorburger<br />

Art meets … — Pro-Helvetia-Podcast<br />

Zürich/online — Anfang Oktober hat die<br />

Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia die<br />

Podcast-Reihe ‹Art meets …› lanciert. In sieben<br />

englischsprachigen Episoden werden Themen<br />

an der Schnittstelle zwischen Kunst und<br />

Wissenschaft behandelt. Moderiert von Jennifer<br />

Khakshouri, erzählt jeweils ein Tandem aus<br />

einer künstlerischen und einer forschenden<br />

Position von einem gemeinsamen Projekt:<br />

Die Schweizer Autorin Sabine Harbeke und<br />

die Wissenschaftlerin Margit Schwikowski<br />

beispielsweise berichten, wie sie Gletscherbohrergebnisse<br />

in ein Theaterstück übertrugen.<br />

Die südafrikanische Künstlerin Miranda Moss<br />

und der Schweizer Wissenschaftler Oliver<br />

Jäggi sprechen über ihre gemeinsame Leidenschaft<br />

für Mechatronik und die Kooperation im<br />

gleichen Maschinennetz über Distanz. In den<br />

Gesprächen erfährt man, wie die unterschiedli-<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


chen Welten zusammenfinden, sich gegenseitig<br />

inspirieren oder reiben. Pro Helvetia initiierte<br />

den Podcast im Rahmen des Schwerpunkts<br />

‹Kunst, Wissenschaft und Technologie›, der für<br />

die Förderperiode <strong>2021</strong>–2024 gilt.<br />

→ neue Episoden am 2., 16. und 30.12.<br />

↗ www.prohelvetia.ch<br />

P.-Ph. Hofmann — Portrait of a Landscape<br />

Zürich — Seit Kurzem bildet eine Videoinstallation<br />

den Auftakt zu den Ausstellungen im Altbau<br />

des Landesmuseums. Der Brüsseler Künstler<br />

Pierre-Philippe Hofmann (*1976) hat Wurzeln<br />

in Olten und arbeitet vor allem mit Video und<br />

Fotografie. Zwischen 2012 und 2018 unternahm<br />

er zehn konzeptuelle Wanderungen zum Mittelpunkt<br />

der Schweiz, der Älggi-Alp im Kanton<br />

Obwalden. Ausgangspunkte waren jeweils die<br />

Schnittstellen der Breiten- und Längengrade<br />

mit der Landesgrenze. Hofmann legte auf diesen<br />

Wegen 2700 Kilometer zurück, zu Fuss und<br />

zu allen Jahreszeiten. Nach jedem Kilometer<br />

nahm er ein einminütiges Video auf, egal, was<br />

zu sehen war. Die Installation lässt so ein bunt<br />

zusammengewürfeltes ‹Portrait of a Landscape›<br />

der heutigen Schweiz entstehen. Sie war zuvor<br />

auch schon im Kunstraum Kreuzlingen oder im<br />

Schweizerischen Architekturmuseum Basel zu<br />

sehen und wird begleitet von einer Publikation.<br />

Sonic-Matter-Festival und -Klangkunsttage<br />

Zürich — Zürich hat ein neues Festival für experimentelle<br />

Musik. Die erste Ausgabe von ‹Sonic<br />

Matter› umfasst rund 25 Veranstaltungen mit<br />

Schweizer und internationalen Kunstschaffenden<br />

an verschiedenen Orten der Stadt. Beteiligt ist<br />

etwa auch Last Tango mit einer Performance von<br />

Nicole Bachmann oder das Migros Museum mit<br />

einer Arbeit der New Yorkerin Marina Rosenfeld<br />

(*1968), die Ausstellung und Konzert verbindet.<br />

Jede Festivalausgabe steht unter einem neuen<br />

Motto, das sich mit dem des folgenden Jahres<br />

verbindet. In der Pilotphase der ersten drei Jahre<br />

liefern die Stichworte ‹turn – rise – leap› Impulse.<br />

Rund um das Festival gruppieren sich die ‹Sonic<br />

Matter Klangkunsttage›. Sie stehen Kunstschaffenden<br />

und Institutionen zur Teilnahme offen, die<br />

in diesem Zeitraum in Stadt und Kanton Zürich<br />

Klangkunst präsentieren. Das neue Format löst<br />

die ‹Tage für neue Musik› ab, die ab 1986 mehr als<br />

drei Jahrzehnte das städtische Musikleben mitprägten.<br />

Es wurde 2020 auf eine Ausschreibung<br />

der Stadt Zürich hin durch die Kuratorinnen Julie<br />

Beauvais, Lisa Nolte und Katharina Rosenberger<br />

entwickelt und beinhaltet auch ein ganzjähriges<br />

Online-Forum und ein Online-Radio.<br />

Andreas Eduardo Frank · The Bubble Gum<br />

Experience, Festival Neue Musik Rümlingen<br />

2020. Foto: Kathrin Schulthess<br />

Pierre-Philippe Hofmann · Portrait of a<br />

Landscape, 2012–2018, Installationsansicht<br />

Landesmuseum Zürich, <strong>2021</strong>. Foto: Schweizerisches<br />

Nationalmuseum<br />

→ Landesmuseum, dauerhafte Installation<br />

↗ www.landesmuseum.ch<br />

→ 2.–5.12. ↗ www.sonicmatter.ch<br />

Open Futures — Kollektive Resonanz<br />

Zürich — Der Name der Initiative ist Programm:<br />

‹Open Futures› ist der Nachhaltig-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 113


keit in ihrer künstlerischen, kulturellen und<br />

sozialen Dimension gewidmet und versteht<br />

sich selbst als nachhaltig. Die Kooperation<br />

zwischen der Shedhalle, der Gessnerallee,<br />

dem Tanzhaus sowie mit dem Architecture and<br />

Urban Transformation Laboratory Newrope<br />

der ETH fand dieses Jahr zum ersten Mal statt<br />

und soll jährlich wiederholt werden. Es sollen<br />

damit Begegnungsräume für gemeinschaftliche<br />

Experimente geschaffen und nachhaltige<br />

Beziehungen und Praktiken gefördert werden.<br />

Das beinhaltet auch angemessene Honorare<br />

für fünf Kunstschaffende und Kollektive aus<br />

der bildenden Kunst und dem Tanz, die als<br />

«Artists in Research» an den verschiedenen<br />

Institutionen während zwei bis drei Wochen<br />

und im Dialog mit dem Publikum zum gegebenen<br />

Themenkomplex forschten. Ebenfalls zum<br />

Konzept gehört die prozessbasierte Ausstellung<br />

‹Kollektive Resonanz› in der Shedhalle.<br />

Sie setzt sich zusammen aus Werken von Tarik<br />

Hayward, Monica Ursina Jäger, Romy Rüegger<br />

und anderen, umfasst aber auch Ergebnisse<br />

der Artists-in-Research-Projekte und Beiträge<br />

von Studierenden des Newrope-Lehrstuhls der<br />

ETH Zürich. Offene und fragile Zukünfte stehen<br />

im Fokus. Vieles ist dabei auf Interaktion mit<br />

Publikum ausgelegt – etwa eine Intervention<br />

von Tarik Hayward oder die sogenannten<br />

Diaspora-Talks des Club La Fafa.<br />

Villa Bleuler Gespräche — Hemauer/Keller<br />

Zürich — Welche Unvernunft gibt Kraft? Unter<br />

diesem Titel findet am letzten Dienstag im<br />

November ein vielstimmiges Podium in der<br />

Villa Bleuler statt: Das Künstlerduo Christina<br />

Hemauer und Roman Keller spricht mit<br />

Sabine Rusterholz Petko, freie Kuratorin und<br />

Autorin <strong>Kunstbulletin</strong>, und David N. Bresch,<br />

Professor für Wetter- und Klimarisiken, ETH<br />

Zürich, über verschiedene Arten, den Himmel<br />

und seine Veränderungen zu betrachten. Die<br />

Veranstaltung ist Teil der Villa Bleuler Gespräche,<br />

die 2014 vom Schweizerischen Institut für<br />

Kunstwissenschaft SIK-ISEA gemeinsam mit<br />

dem <strong>Kunstbulletin</strong> lanciert wurden. Dabei befragen<br />

Fachleute Schweizer Kunstschaffende<br />

zu ihrer Praxis anhand ausgewählter Werke. In<br />

angeregten Diskussionen kommen technische,<br />

künstlerische, aber auch gesellschaftliche und<br />

wissenschaftliche Aspekte zur Sprache. Nach<br />

einer coronabedingten Pause konnte die beliebte<br />

Veranstaltungsreihe bereits im Oktober<br />

mit einem Gespräch von Lutz & Guggisberg<br />

wiederaufgenommen werden. Mit Hemauer/<br />

Keller beschliessen wir sie für das Jahr <strong>2021</strong>,<br />

bevor es im Frühling 2022 weitergeht.<br />

Romy Rüegger · A Fabric in Turkey Red,<br />

2018/<strong>2021</strong>, Performance. Foto: F. Gruenschloss<br />

→ Shedhalle, Ausstellung bis 2.1.;<br />

Diaspora Talk #3, 28.11.; Diaspora Talk #4 und<br />

Intervention Tarik Hayward, 5.12.<br />

↗ www.openfutures.ch ↗ www.shedhalle.ch<br />

Hemauer/Keller · Voyages athmosphériques<br />

(Concerning the blueness of the sky), 2016,<br />

Fotografie (Ausschnitt)<br />

→ Villa Bleuler, SIK-ISEA, 30.11., 18.30 Uhr,<br />

Platzzahl beschränkt, Anmeldung unter:<br />

sik@sik-isea.ch<br />

↗ www.sik-isea.ch<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


BÜCHER<br />

Die Redaktion empfiehlt<br />

Ausstellungen erzeugen Wissen. «Aber wie genau<br />

tun sie das?», fragen verschiedene Projekte<br />

an der Freien Universität Berlin. Von diesen gespeist,<br />

setzt der Sammelband Trennung voraus:<br />

Zu vermittelndes Wissen hier – ästhetische Erfahrung<br />

da. Fallbeispiele wie Änne Sölls Beitrag<br />

zu «Period Rooms» entlarven sie als fiktionale<br />

Produktion. Museen suggerierten mit solchen<br />

Environments bis weit ins 20. Jh. «erlebbare»<br />

Geschichte. Kritisch betrachtet Karen van den<br />

Berg das Grossraum-Display des Louvre Lens<br />

als «Simulakrum» des Museums. Die wie per<br />

Suchmaschine nivellierte Epochenschau macht<br />

Museen zu Probebühnen einer digital vorsortierten<br />

Weltschau – eine Resonanz zu Beatrice<br />

von Bismarcks Einschätzung der Ausstellung<br />

als forensischer «Evidenz auf Probe». Elke A.<br />

Werner schliesslich profiliert die «Ausstellung<br />

als visuelles Labor und Möglichkeitsraum<br />

praxistheoretischer Reflexionen». Ein Paradox:<br />

Sachlich evidentem Wissen verhaftet, droht<br />

das «Expositorische» die ästhetische Dimension<br />

des Ausstellens zu verfehlen. Wird hingegen<br />

Letztere als Bedingung von Erkenntnis angenommen,<br />

verrückt sich die Ausstellungspraxis.<br />

Sie dient nicht als Wissensdispositiv, wird Ort<br />

menschlichen Weltverhaltens. Wissenschaft<br />

dorthin zu lenken, ist das Verdienst dieses<br />

Bandes. J. Emil Sennewald<br />

Klaus Krüger, Elke A. Werner und Andreas<br />

Schalhorn (Hgg.): Evidenzen des Expositorischen,<br />

transcript, 2019<br />

Von April 1999 bis April 2020 fotografierte<br />

Tomas Wüthrich den Hof mit der Betriebsnummer<br />

4233. Der Hof liegt in Kerzers, ist<br />

sechs Hektaren gross und hört am Ende der<br />

insgesamt 13’000 Aufnahmen umfassenden<br />

Bilddokumentation auf zu existieren. Die<br />

Publikation zeigt eine Auswahl von Wüthrichs<br />

fotografischer Zuwendung. Sie steht exemplarisch<br />

für das Höfesterben und dokumentiert<br />

zugleich das letzte Bauernjahr von Vater Hans<br />

und Mutter Ruth. Die schwarzweissen Fotos<br />

zeigen nüchtern und zugleich mit einer Nähe,<br />

wie es vermutlich nur ein «Eingeborener»<br />

kann, wie sich die Eltern Tag für Tag abrackern,<br />

wie sie per Hand Maispflänzchen mit Dünger<br />

umstreuen, den Stall ausmisten, mit der Sense<br />

Gras mähen, Gülle ausfahren … und schliesslich<br />

beim Einladen der verkauften Kühe helfen und<br />

ihr neues Domizil anschauen. Die Bilder sind<br />

romantisch, insofern sie Handarbeit und die<br />

mit Natur, Tieren und Jahreszeiten verbundenen<br />

Arbeitsprozesse zeigen, deutlich wird aber<br />

auch das «Hamsterrad des täglichen landwirtschaftlichen<br />

Überlebenskampfes». Die Legenden<br />

zu den Bildern informieren über das, was<br />

zu sehen ist, zugleich über heutige politischlandwirtschaftliche<br />

Hintergründe. Der Wust<br />

von staatlichen Vorgaben verbunden mit dem<br />

Druck zu marktwirtschaftlicher Produktion hat<br />

überall zu Verlierern, zu «Bauernopfern» geführt<br />

– wobei letztlich offen ist, zugunsten von<br />

welcher Art von Gewinn. Zwei Texte begleiten<br />

die Fotostrecke: Balz Theus beleuchtet diesen<br />

spezifischen Hof-Fall; Peter Pfrunder die<br />

fotografische Darstellung von Bauernleben seit<br />

1900. Hervorragend. Brita Polzer<br />

Tomas Wüthrich: Hof Nr. 4233 – Ein langer<br />

Abschied, Scheidegger & Spiess, Zürich <strong>2021</strong><br />

NOTIERT // DIES UND DAS — BÜCHER 115


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz New Heads –ı 2.1.<br />

Auswahl 21 –ı 2.1.<br />

Art as Connection –ı 9.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 my home is my castle –ı 9.1.<br />

Rathaus Aarau, Rathausgasse 1, *62 834 0230 Petra Njezic – Raumgebungen –ı 19.2.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Endless Variety – Monika Müller –ı 18.12.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Heimspiel <strong>2021</strong> 10.12.–13.2.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Unerkannt – Bekannt –ı 13.3.<br />

Museum Appenzell, Hauptgasse 4, *71 788 9631 Amalie, Josefa, Ottilia –<br />

–ı 31.12.<br />

Frauenportraits aus Appenzell<br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Valentin Magaro – Der gefallene<br />

Mann<br />

4.12.–22.1.<br />

Arisdorf Schöni Sache | Art Gallery & Shop, Hauptstrasse 43,<br />

*798207842<br />

Weihnachtsglanz – Sibylle<br />

Laubscher<br />

3.12.–24.12.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Adventsweg – Begegnungen 28.11.–7.1.<br />

Ascona Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

La Verità di Michelangelo<br />

–ı 9.1.<br />

*91 759 81 40<br />

Pistoletto<br />

Marianne Werefkin –ı 9.1.<br />

Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />

*91 791 20 79<br />

Michele Lamassa – Metamorfosi –ı 30.12.<br />

Sein – Licht – Irritation – Spielerei –ı 30.12.<br />

Thilo Hoffmann – Silhouetteur –ı 30.12.<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Sylvie Fleury –ı 18.12.<br />

Baar Z-Galerie, Dorfstrasse 6a Josef Staub – Hommage –ı5.12.<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 sich-t-räume – Chantal Hediger –ı 12.12.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Herta Müller –ı 5.12.<br />

Präsentation der Finalisten des<br />

–ı 5.12.<br />

Architekturwettbewerbs<br />

Schaufenster Archiv – Die<br />

–ı 5.12.<br />

Bibliothek der Familie Brown<br />

Badgasthof zum Raben, Kurplatz 3b Geht die Gemeinschaft baden? –ı 11.12.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Silvan Binotto – Leben in Tokyo –ı 4.12.<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148 Landschaft – erforscht,<br />

–ı 16.1.<br />

interpretiert, konstruiert<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Ruth Maria Obrist –ı 6.2.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- tierisch! –ı 19.6.<br />

Graben 5, *61 201 12 12<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Catherine Meurisse –ı 13.3.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Regionale 22 27.11.–2.1.<br />

Michaela Eichwald –ı 23.1.<br />

Yoan Mudry –ı 15.5.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Tacita Dean – Antigone –ı 9.1.<br />

→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />

sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />

Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />

jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Basel — Catherine Meurisse,<br />

Cartoonmuseum<br />

Basel — Camille Pissarro,<br />

Kunstmuseum. Foto: RMN<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 6262<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1<br />

Joseph Beuys – Wiederaufnahme<br />

des Gesprächs<br />

Kunst, Politik, Krieg –<br />

Kupferstichkabinett, 1939–1945<br />

Camille Pissarro – Das Atelier<br />

der Moderne<br />

Pieter Bruegel d.Ä. – Kupferstiche<br />

und Radierungen<br />

Cuno Amiet – Frühe Kinderporträts<br />

Making the World – Spirituelle<br />

Welten<br />

Schnee<br />

Erleuchtet!<br />

Making the World – Gelebte Welten<br />

Memory<br />

Basler Fasnacht<br />

Bruce Conner – Light out of<br />

Darkness<br />

The Cost of Life – A perspective on<br />

health by Patrick Hartley<br />

Et tout ceci est vrai!<br />

Écrits d’Art Brut – Wilde Worte &<br />

Denkweisen<br />

Merci Seppi – Die grosse<br />

Schenkung<br />

Le Définitiv – c’est le Provisoire<br />

–ı 24.7.<br />

–ı 9.1.<br />

–ı23.1.<br />

–ı6.3.<br />

–ı27.3.<br />

27.11.–24.4.<br />

–ı9.1.<br />

–ı23.1.<br />

–ı23.1.<br />

–ı5.7.<br />

–ı31.12.<br />

–ı28.11.<br />

–ı23.1.<br />

–ı23.1.<br />

–ı23.1.<br />

–ı13.3.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Susanne Lyner – winterbluescht –ı12.12.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 High 5 –ı 30.12.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Picasso – Seine Plakate 9.12.–13.2.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Édouard Vuillard: Im Louvre –<br />

–ı28.1.<br />

Bilder Für Eine Basler Villa<br />

Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Jan van Oordt –ı 30.1.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

–ı1.3.<br />

Quirky Objects – Livia Müller<br />

–ı29.11.<br />

Safari oder google 10.12.–30.1.<br />

Beat Presser, Sonja Maria<br />

–ı8.1.<br />

Schobinger<br />

20 Jahre Galerie Eulenspiegel –ı15.1.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Christoph Eisenring –ı8.1.<br />

Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Female abstraction –ı15.1.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Jerry Haenggli ... Re:Focus...<br />

–ı8.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 117


Bellinzona — Johann Gottfried<br />

Steffan, Museo Villa dei Cedri<br />

Chur — Gabriel Vormstein, Forum<br />

Würth<br />

Basel/<br />

Frenkendorf<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 H_121 –ı18.12.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Bastien Aubry –ı19.12.<br />

Messeturm Basel, 10 Messeplatz<br />

Nora Vest, Maritta Winter,<br />

–ı 20.3.<br />

Maria Martin<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Hanspeter Hofmann –ı24.12.<br />

Palazzina, Alemannengasse 60 Palazzina #12 4.12.–30.1.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Marita Czepa, Thomas Thüring –ı18.12.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Irene Merz – Skulpturen –ı27.11.<br />

Newcomer – Show 2.12.–24.12.<br />

videocity.bs, Messeplatz 21 Loneliness II –ı 31.12.<br />

Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Random Guidelines –ı19.12.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz<br />

The typology of wounds, the<br />

–ı9.1.<br />

mapping of healing<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Daniel Canogar – Hidden Tides 27.11.–14.1.<br />

Skulpturengarten Claire Ochsner, Rüttigasse 7,<br />

*61 901 8613<br />

Skulpturengarten mit Galerie<br />

und Atelier<br />

Claire Ochsner – Skulpturen und<br />

Bilder<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Regionale 22 – Im Wartesaal<br />

der Zeit<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 6050<br />

–ı 1.12.<br />

–ı 23.12.<br />

27.11.–9.1.<br />

Regionale 22 27.11.–2.1.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger –ı 31.12.<br />

Inside the Amazon –ı 2.1.<br />

Regionale 22 28.11.–2.1.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Close-Up – B. Morisot, M. Cassatt, –ı2.1.<br />

P. Modersohn-Becker u.a.<br />

Goya<br />

–ı23.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Regionale 22 – We proudly present 27.11.–21.1.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Die farbige Welt – Claire Ochsner –ı1.3.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Kira Weber 28.11.–23.1.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Thomas Schütz –ı19.12.<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Paesaggi a confronto –ı 16.1.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Let’s talk about mountains –ı 3.7.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Monika Baer – Am Rhein –ı 12.12.<br />

Cantonale Berne Jura 24.12.–30.1.<br />

51 Jahre Experiment F+F 24.12.–30.1.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Berner Kebes-Tafel –ı 28.11.<br />

Camille Pissarro –ı 23.1.<br />

Meret Oppenheim – Mon exposition –ı 13.2.<br />

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />

Bernastrasse 15<br />

Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47 Future Now – George Steinmann –ı 11.12.<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Max Bill global –ı 9.1.<br />

Paul Klee – Menschen unter sich –ı 22.5.<br />

Berner Fachhochschule / Haute école specialisée<br />

Christian Marclay – Investigations 15.12.–16.12.<br />

bernoise, Fellerstrasse 11<br />

Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young – Willkommen im<br />

–ı 31.5.<br />

langen Leben<br />

Bundeshaus, Bundesplatz<br />

Frauen im Bundeshaus – SGBK<br />

–ı 17.12.<br />

Kunstprojekt <strong>2021</strong><br />

casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612<br />

P. Siegrist, P. Fauser,<br />

1.12.–24.12.<br />

A. Röthlisberger, R. Burri<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31<br />

Jubiläumsausstellung – 80 Jahre –ı 4.12.<br />

Peter Pernath<br />

Daniel Eggli – Holzskulpturen 5.12.–23.12.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 14 –<br />

25 Jahre Prix Mobilière<br />

–ı 31.3.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Karoline Schreiber –ı 18.12.<br />

Galerie Art + Vision, Junkerngasse 34, *31 311 31 91 Martin Thönen – Holzschnitte, 28.11.–8.1.<br />

Urgestein<br />

Kornhausforum, Kornhausplatz 18 Shared Spaces in Change –ı30.1.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für Sibel Kocakaya, Bendicht<br />

–ı 18.12.<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666 Gertsch – Linear Intervals<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Barbara Ellmerer – Malerei –ı 18.12.<br />

*31 332 11 90<br />

Milieu, Münstergasse 6 Tiphanie Kim Mall –ı 27.11.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Shortlist Sehnerv<br />

Medienkunstpreis 2020<br />

–ı 18.12.<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Patrizia Maag-Barbieri,<br />

Christof Schelbert<br />

Biel/Bienne Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 Isomophous Drip – Maya Hottarek, –ı 4.12.<br />

Julian Zehnder<br />

Art Momentum, Längfeldweg 116 A Roland Adatte – Neue Arbeiten –ı 12.12.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Marcus Egli – Métallier –ı 22.1.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Quilombo –ı28.11.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Regionale Wallis –ı 12.12.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 frölicher | bietenhader,<br />

–ı 5.12.<br />

Sarah Burger<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Janine Schranz 27.11.–22.1.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Look Twice – John Hilliard,<br />

Doug and Mike Starn<br />

Chilehügel der ref. Kirche Bülach –<br />

Ueli Gantner<br />

Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine Mur blanc #06 Montsalvens –<br />

–ı 9.1.<br />

E. Heuberger, M. Roggo<br />

La preuve par l’image –ı 27.2.<br />

Éclats d’arts –ı 27.2.<br />

Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Kurt Bratschi und Kropunk –ı 27.11.<br />

Burgdorf<br />

–ı 5.12.<br />

Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse<br />

15, *79 665 08 47<br />

N. de Saint Phalle, F. Gilliéron,<br />

S. Hofkunst, U. Luginbühl, L. Keller,<br />

E. Aeppli<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Otto Wyler –ı 27.2.<br />

Franz Gertsch – Der blaue Raum –ı 27.2.<br />

Carouge Marianne Brand, 20, rue ancienne, *22 301 3457 Claire Guanella –ı 27.11.<br />

Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Annelies Štrba – Noonday –ı25.6.<br />

Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Treni fra arte, grafica e design –ı 24.4.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 LandLiebe – Kunst und<br />

–ı 2.1.<br />

Landwirtschaft<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Frau im Bild –ı9.1.<br />

–ı 5.12.<br />

–ı 9.1.<br />

–ı31.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 119


Davos — Ernst Ludwig Kirchner,<br />

Kirchner Museum<br />

Laufenburg — Erwin Rehmann,<br />

Rehmann-Museum. Foto: Claus Pfisterer<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Piano_piano –ı 15.1.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Europa auf Kur – E. L. Kirchner, 28.11.–30.10.<br />

Kirchner Platz<br />

Th. Mann und der Mythos Davos<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Bergimpressionen 14.12.–19.4.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 In Duos – Adrian Bütikofer,<br />

–ı 19.12.<br />

Gian Gianotti<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Fritz Balthaus –ı 30.4.<br />

Dübendorf Galerie im Bettli, Bettlistrasse 35 Annemarie Waibel 28.11.–12.12.<br />

Stadtgalerie Obere Mühle, Oberdorfstr. 15<br />

Paul Nievergelt, Fredi Brüderlin,<br />

–ı 30.1.<br />

Irma Bucher<br />

Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Daniel Infanger – Photographien, 19.12.–18.4.<br />

Filme<br />

Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81,<br />

Skulpturenpark Ennetbürgen –ı 31.12.<br />

*611 0510<br />

Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *79 443 11 54 Orbit –ı30.11.<br />

Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

Sonja Kopp Roth –ı 12.12.<br />

*52 724 5620<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Heike Müller – Rückenwind –ı 12.12.<br />

Freienbach Zeughaus Pfäffikon, Schindellegistrasse Margrith Weber-Joho –ı 26.11.<br />

Grosse Regionale 28.11.–6.2.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 À toute vitesse –ı26.6.<br />

Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Ceylan Öztrük – Matter of non<br />

Air Power = Peace Power<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Corpus –ı27.2.<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Bruno Baeriswyl, Odile Gauthier, –ı24.12.<br />

Sacha Rappo<br />

Genève Delacave Association For Art, Rue des Eaux-Vives London/GB: #1515.9 – Stuart<br />

1.1.–2.1.<br />

Alexander Schibli<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Biennale de l’Image en Mouvement –ı 30.1.<br />

Grenadiers<br />

<strong>2021</strong><br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Edgar Martins –ı28.11.<br />

Espace Muraille, 5 Place des Casemates Eamon Ore-Giron –ı11.12.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Raphaëlle Mueller –ı12.12.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Tony Conrad –ı 30.1.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix<br />

Chrysanthèmes, dragons et<br />

–ı9.1.<br />

samouraïs<br />

Robert Dawson, Richard Slee<br />

–ı9.1.<br />

Tasses ! –ı 31.7.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Works on paper –ı31.1.<br />

Musée d’ethnographie, 65–67, blv Carl-Vogt Injustice environnementale –<br />

–ı21.8.<br />

Alternatives autochtones<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée,<br />

*22 310 4102<br />

Gregory Bourrilly<br />

–ı4.12.<br />

–ı6.1.<br />

–ı9.1.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Marie Angeletti 26.11.–11.2.<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *79 564 8295 La Box –ı 12.12.<br />

Cyril Porchet 12.12.–6.2.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Night in White Satin – Sylvie Fleury –ı 17.12.<br />

Gowen Contemporary, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Escape Line II – Drawings and<br />

–ı30.1.<br />

Sculptures<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Erik Bulatov –ı 23.12.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Wim Delvoye –ı 7.1.<br />

Pop Up Gallery – Group Show 29.12.–9.1.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Pablo Reinoso –ı 23.12.<br />

The Edge of What I Know –<br />

–ı 28.12.<br />

Sigismond de Vajay<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Jürgen Zumbrunnen –ı 17.1.<br />

Spazio 2 – Gruppenausstellung,<br />

–ı 17.1.<br />

Papierarbeiten<br />

Spazio 3 – Hans Bötel –ı 16.1.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Rhythm – Elliot Reed –ı 28.11.<br />

Angel Abra – Bri Williams –ı 28.11.<br />

Heimspiel <strong>2021</strong> 12.12.–6.2.<br />

Karin Reichmuth 12.12.–6.2.<br />

–ı16.1.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,<br />

*44 867 3972<br />

Werner Mettler – Vom Rhein aus in<br />

die weite Welt<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

Markus Hug<br />

Schaufenster Intermezzo<br />

Katharina Eppenberger<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20 m 2 – Fenster ins Atelier von<br />

Franziska Baumgartner<br />

M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />

Pulpokosmos<br />

–ı 30.11.<br />

1.12.–31.1.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Noël pour la patrie 27.11.–16.1.<br />

–ı20.3.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, Kirchplatz 9,<br />

*71 891 4813<br />

et l’histoire commence ici –<br />

Camille Kaiser<br />

Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Art Brut und Zugewandte 27.11.–16.1.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Die Alpen und das Valley –ı 28.11.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Am Bach – Claudia Peyer –ı 2.1.<br />

Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Holly McLean – Videoinstallation 4.12.–6.2.<br />

Adolf Dietrich Förderpreis <strong>2021</strong> – 4.12.–6.2.<br />

Rhona Mühlebach<br />

ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1 Zeitlos – Werke aus der Sammlung –ı 6.1.<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Die Erfindung der Gemütlichkeit –ı 12.12.<br />

Valentin Carron – La petite<br />

–ı 27.2.<br />

Californie<br />

Südpol Luzern, Arsenalstrasse 28 Apocalypso now – Leila Peacock –ı30.6.<br />

Küsnacht Seehof Küsnacht, Hornweg 28 Walter Martin Jendel – Biside<br />

artline<br />

4.12.–5.12.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Philippe Gronon – Contacts et<br />

enregistrements<br />

Annelies Štrba – Aya –ı 9.1.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cantonale Berne Jura <strong>2021</strong>–2022 2.12.–16.1.<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Alles fliesst – Erwin Rehmann –ı19.6.<br />

Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Anonymes –ı 28.11.<br />

–ı 9.1.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Unique et multiple – Œuvres<br />

récentes de la collection d’art BCV<br />

–ı 9.1.<br />

–ı 9.1.<br />

–ı 9.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 121


Lens — Djalu Gurruwiwi, Fondation<br />

Opale. Foto: Yorick Chassigneux<br />

Lugano — Pietro Consagra, Collezione<br />

Giancarlo e Danna Olgiati © ProLitteris<br />

Luzern — Vivian Suter,<br />

Kunstmuseum. Foto: Flavio Karrer<br />

Francis Alÿs – As Long As I’m<br />

–ı 16.1.<br />

Walking<br />

Aloïse Corbaz –ı 23.1.<br />

Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Marc Monzó – Noon Passama –ı 18.12.<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

David Hominal, Yang Jian 10.12.–5.2.<br />

*21 601 4170<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Romane de Watteville 27.11.–22.1.<br />

Galerie Heinzer Reszler, Rue des Côtes-de-Montbenon Nathalie Perrin –ı 4.12.<br />

1–3-5, *21 313 4045<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Triennale –ı 9.1.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Breath of life –ı 17.4.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Geschlecht – Jetzt entdecken –ı 22.5.<br />

Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Gustave Cerutti –ı 19.12.<br />

Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Dogo Totale <strong>2021</strong> – Relationen + –ı 27.11.<br />

Risiken<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Vincenzo Vela –ı5.12.<br />

Locarno la rada, via della Morettina 2, *00000000 Soundata –ı 27.11.<br />

Eutropia<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

*91 921 4632<br />

Pietro Consagra –ı 9.1.<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 31.12.<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Nicolas Party – Rovine –ı 9.1.<br />

Albert Oehlen –ı 20.2.<br />

Antonio Ciseri –ı 27.2.<br />

Personnages –ı 18.12.<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Felice Varini –ı 31.12.<br />

Lumnezia Casa d’Angel, Dado Baselgia 116 il luf el visier digl art – der Wolf im –ı 19.3.<br />

Visier der Kunst<br />

Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *034 461 36 23 FutureThermoLab* –ı 12.12.<br />

Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der Sammlungspräsentation Hans<br />

–ı 31.12.<br />

Schweiz, *041 370 44 44<br />

Erni-Stiftung<br />

Thovaldsens Löwe und die Folgen<br />

–ı 6.3.<br />

für Tourismus und Kunst<br />

Kommunikationswege – Hans Ernis –ı 7.5.<br />

Wandteppiche für die PTT<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Dreimaldreimaldrei –ı 19.12.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Hodlers Holzfäller –ı 13.2.<br />

Vivian Suter – Retrospektive –ı 13.2.<br />

zentral! 4.12.–13.2.<br />

Solo – Mahtola Wittmer 4.12.–13.2.<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Otto Lehmann, Kristin Lehmann –ı 27.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4 Felsenwelt, Gletschergarten –ı31.12.<br />

Ehemalige Architekturgalerie, Denkmalstrasse 15 Bob Ross at home –ı2.1.<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Lorenz Spring – Farbenzauber –ı29.1.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Xie Qi 1.12.–19.2.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />

Gestörte Schnittblumen – Jesco –ı27.11.<br />

Tscholitsch<br />

Cool 2.12.–8.1.<br />

Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12, Guido Baselgia 27.11.–29.1.<br />

*410 8879<br />

Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Matias Spescha –ı4.12.<br />

Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Cubanisado –ı27.11.<br />

Kollektiv Ausstellung Kunst + Stoff 4.12.–15.1.<br />

Winterzauber<br />

–ı5.2.<br />

o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24,<br />

*41 210 38 55<br />

Franziska Baumgartner<br />

Domenico Billari<br />

–ı 18.12.<br />

–ı18.12.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Träger – Jeremias Bucher –ı12.12.<br />

Treibhaus Luzern, Spelteriniweg 4 Videocity x Treibhaus Luzern –ı31.1.<br />

Männedorf C&C Contemporary, Alte Landstrasse 331, *79 480 48 48 Esther-Lisette Ganz – Malerei –ı 5.12.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir GPS – Magali Dougoud –ı 5.12.<br />

Womanhouse <strong>2021</strong><br />

–ı30.1.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse,<br />

Regiokunst –ı 12.12.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Banksy –ı 17.12.<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 A. R. Penck –ı 13.2.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Cantonale Berne Jura 12.12.–30.1.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Bunk – Isabelle Andriessen –ı 28.11.<br />

Henry Brandt – cinéaste et<br />

–ı 29.5.<br />

photographe<br />

Permanent – Les automates<br />

–ı 31.12.<br />

Jaquet-Droz<br />

Béatrice Helg –ı 15.1.<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 37. Jahresausstellung der<br />

27.11.–30.1.<br />

Solothurner Künstler*innen<br />

IPFO Haus der Fotografie, Ringstrasse 39 Bryan Adams – Exposed –ı 6.2.<br />

Martins Galerie, Ringstrasse 42, *62 212 5141<br />

Gedenk-Ausstellung – Sr. Maria –ı 19.12.<br />

Raphaela Bürgi<br />

Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 8 Flavia Schaub –ı 8.1.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Unmöglich? –ı20.3.<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Sommerausstellung Gabriela<br />

–ı 30.11.<br />

Gerber & Lukas Bardill<br />

Waldstücke – Gabriela Gerber, 10.12.–18.4.<br />

Lukas Bardill<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Eva Zornio –ı 28.11.<br />

–ı 10.4.<br />

Porza Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Via Cantonale 24,<br />

*91 942 2987<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Veronica Branca-Masa –<br />

Frammento infinito<br />

Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Veronica Branca-Masa –<br />

Frammento infinito<br />

–ı 10.4.<br />

*Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Grosse Regionale 28.11.–6.2.<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Grosse Regionale 28.11.–6.2.<br />

Amélie Bargetzi –ı 6.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


Luzern — Felsenwelt,<br />

Gletschergarten<br />

Rapperswil-Jona — I’ll Be Your Mirror,<br />

Kunst(Zeug)Haus<br />

Sion — Maruice Schobinger,<br />

Ferme-Asile<br />

I’ll Be Your Mirror – Wasser in der –ı 27.2.<br />

Sammlung Bosshard<br />

Richterswil Artpark Kunstkabinett, Schwyzerstr. 34, *44 784 80 72 Eröffnungausstellung Artpark 27.11.–8.1.<br />

Kunstkabinett<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Verena Batliner, Tanya Bykova,<br />

–ı 23.12.<br />

Silvia Hintermann<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı12.2.<br />

Barbara Dombrowski<br />

–ı24.4.<br />

art faces<br />

–ı29.5.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 New works by Verena Vanoli 18.12.–26.3.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Josef Maria Odermatt, 1934 – 2011 –ı 6.12.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Judith Kakon 2.12.–27.2.<br />

–ı 5.12.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Katrin Freisager, Katharina Bürgin,<br />

Marion Ritzmann<br />

Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel 2. & [FATecke] #10 – Noëlle Berg –ı 11.1.<br />

3. Etage<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Embodying Kali – Reshma Chhiba –ı 27.11.<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Sierre EDHEA, Route de la Bonne-Eau 16 Imagine the clouds –ı 19.12.<br />

Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Raphael Ritz Aujourd’hui – Heute –ı5.6.<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Enquête Photographique<br />

–ı 2.1.<br />

Valaisanne n°6 – Défi<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Schwarzes Licht –ı 2.1.<br />

Hommage an Schang Hutter<br />

–ı 27.2.<br />

(1934–<strong>2021</strong>)<br />

Meret Oppenheim (1913–1985) –<br />

–ı 27.2.<br />

Arbeiten auf Papier<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Roland Adatte –ı 12.12.<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock Verena Baumann –ı 27.11.<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Beat Julius Müller –ı 11.12.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *032 621 38 58 Masamichi Yoshikawa –ı 27.11.<br />

Shangri-La 11.12.–5.2.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11<br />

Nicolle Bussien und<br />

–ı 28.11.<br />

Künstlerinnenkollektiv marsie<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Barbara Müller, Stefan Gritsch –ı 11.12.<br />

St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 flüstern von fern – Dorothy Wong –ı 5.12.<br />

Ka Chung, Benjamin Ryser<br />

Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Entdeckungen – Highlights der<br />

–ı 27.2.<br />

Sammlung<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Éric Baudelaire –ı 28.11.<br />

Heimspiel <strong>2021</strong> 10.12.–30.1.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Solothurn — Francisco Sierra,<br />

Kunstmuseum<br />

St. Gallen — Martina Morger,<br />

Kunstmuseum<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Heimspiel <strong>2021</strong> 11.12.–6.2.<br />

Martina Morger – Lèche Vitrines –ı6.3.<br />

Marie Lund –ı 20.3.<br />

Blicke aus der Zeit<br />

–ı24.4.<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Eine Künstlerfamilie zwischen –ı13.2.<br />

Insider und Outsider Art<br />

Katrin Mosiman –<br />

–ı13.2.<br />

Foyerausstellung<br />

Damenwahl<br />

–ı13.2.<br />

Kulturraum S4 Vadiana, Ausstellungssaal,<br />

Notkerstrasse 22, *58 229 21 50<br />

Ecco Qua – Roger Frei,<br />

Karin Reichmuth<br />

–ı12.12.<br />

Chambre Directe – Schubiger, Rorschacher Strasse 112 Manfred Holtfrerich, Karin Sander –ı28.11.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

Dominik Rüegg<br />

–ı19.12.<br />

*76 458 11 52<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Lika Nüssli, Marion Täschler –ı14.12.<br />

Stiftsbibliothek, Klosterhof 6D, *71 227 3416 Tiere – Fremde und Freunde –ı6.3.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

Das Feuer des Engadiner Winters – 1.12.–31.3.<br />

*81 830 0070<br />

Renzo Papini<br />

Ernestina Abbühl 31.12.–31.3.<br />

Patrick Nyfeler 1.12.–31.3.<br />

Erzählende Kunst – Giada Bianchi 1.12.–31.3.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 26.11.<br />

Helmut Newton – Muses 6.12.–22.4.<br />

David Salle – Early Works 6.12.–22.4.<br />

Dokoupil – Leopards 6.12.–22.4.<br />

Stäfa Roehrs & Boetsch, Dorfstrasse 7, *43 539 56 74 FitArt – Female Body –ı 8.12.<br />

–ı 30.1.<br />

Stans Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Von Blättler Dädi bis Hans von<br />

Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Now 21 –ı 30.1.<br />

Adrian Gander – Dämmerung –ı 30.1.<br />

Nachhall und Witterung –ı 31.12.<br />

Stiftung Weidli Stans, 4 Weidlistrasse<br />

wilderwald – Christine Bänninger, –ı 4.12.<br />

Peti Wiskemann<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Imitationen von dir wiederholen –ı 12.12.<br />

sich in mir*<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Constellations in a Bubble –ı 9.1.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Communitas III – Körper und<br />

–ı 5.12.<br />

Bewegung<br />

Auftakt – Christian Bärtschi –ı 12.12.<br />

Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Kunst-Weihnachtsmarkt –ı 28.11.<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Sammlung im Dialog –ı27.2.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Laura Grisi – The Measuring of<br />

Time<br />

–ı 5.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


St. Gallen — Robert, Miriam, Manuel,<br />

Gilda Müller, Museum im Lagerhaus<br />

Sursee — Paul Amlehn, Museum<br />

Sanktuarbahnhof<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Bridge –ı 31.12.<br />

Da-Sein – Alfred Sturzenegger –ı 31.12.<br />

vent favorable – Katrin Hotz –ı 31.12.<br />

Ausstellung – Frauen bauen –ı 31.12.<br />

Stimmenbild – Katrin Keller –ı 31.12.<br />

Steinbrüche – Christian Hörler –ı 8.5.<br />

Permakultur – Judith Stokvis, Kurt –ı 8.5.<br />

Forster<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox103 – Katrin Luchsinger –ı 14.1.<br />

*44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Der Apfel. Eine Einführung – Antje –ı 28.11.<br />

Majewski, Paweł Freisler<br />

Cantonale Berne Jura <strong>2021</strong> 11.12.–23.1.<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Martin Bill 5.12.–13.1.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Irene Schubiger – The Two of Us –ı 20.1.<br />

Strandbad Thun, Strandbadweg 10 Kunst im Strandbad –ı 10.12.<br />

–ı29.1.<br />

Uetikon am See Förderverein Kunst & Kultur am Zürichsee im<br />

Gemeindehaus Uetikon, Bergstrasse 90, *53 880 54<br />

«Schwarzer Seelenkater» Fritz<br />

Deringers introvertierte Bildnisse<br />

Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Claudia Gubser – Blütenzart –ı 4.12.<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Lyonel Feininger – La ville et la mer –ı 9.1.<br />

XXL – Le dessin en grand –ı 27.2.<br />

L’Appartement – Espace Images, Place de la Gare 3,<br />

*21 922 4854<br />

Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse /<br />

Stapfengasse, *27 923 1037<br />

Nicolas Polli, Peter Puklus,<br />

–ı 28.11.<br />

Marie Noury<br />

Regionale Wallis –ı 12.12.<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Jules Spinatsch – Davos Is A Verb –ı 18.12.<br />

Saskia Edens, Christian Herdeg, –ı 18.12.<br />

Lori Hersberger, A. C. Kupper<br />

Warth<br />

Kunstkasten Wädenswil, Bahnhof, Bahnunterführung<br />

Kasten 1<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Ines Mantel<br />

–ı 1.12.<br />

Malerei –ı 30.12.<br />

Jenseits aller Regeln<br />

Neu im Museum<br />

Zu Tisch – Eine Einladung<br />

Thurgauer Köpfe – Ein<br />

Bankierssohn pflügt um<br />

Harald F. Müller<br />

Claudio Hils<br />

–ı 19.12.<br />

–ı19.12.<br />

–ı19.12.<br />

–ı 19.12.<br />

–ı26.6.<br />

–ı18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Anton Egloff, Reto Steiner –ı 28.11.<br />

Kunst Schau 5430 – <strong>2021</strong> 11.12.–9.1.<br />

Wetzikon Galerie Kemptnertobel, Tobelweg 9, *76 231 8886 Kinder –ı 3.12.<br />

Teenage emotions – Robin Ciotta 10.12.–22.12.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Federica Gärtner –ı 19.12.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Winterthur — Laurenz Stockner,<br />

Gewerbemuseum. Foto: B. Grundmann<br />

Winterthur — Gustave Courbet, Slg.<br />

Oskar Reinhart «Am Römerholz»<br />

Willisau Rathaus Willisau, Schlossweg, *77 446 8050 Ems Troxler –<br />

Versuchsanordnungen<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Nach der Natur – Schweizer<br />

Fotografie<br />

Claudia Andujar<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Nach der Natur – Schweizer<br />

Fotografie im 19. Jahrhundert<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 U-Joints oder Die Kunst des<br />

Verbindens, Part III<br />

Alchemie der Oberfläche<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

–ı 5.12.<br />

–ı 30.1.<br />

–ı13.2.<br />

–ı 30.1.<br />

–ı9.1.<br />

–ı6.2.<br />

Mathis Altmann<br />

–ı2.1.<br />

<strong>Dezember</strong>ausstellung – Überblick 27.11.–2.1.<br />

Expressionismus Schweiz<br />

Etikette und Maskerade –<br />

Miniaturbildnisse des Barock<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 <strong>Dezember</strong>ausstellung <strong>2021</strong> –<br />

Überblick<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78<br />

Courbet – Träume eines<br />

Realisten<br />

S. Hablützel, M. Mijatovic – Shared<br />

Set of Concerns<br />

–ı16.1.<br />

–ı16.1.<br />

28.11.–2.1.<br />

–ı2.1.<br />

–ı3.12.<br />

Andrea Fortmann – *** 17.12.–18.2.<br />

neues atelier 5, 21 Lagerplatz Eduard Otto Baumann – opendoor 3.12.–3.12.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Cinema Expanded –ı28.11.<br />

Temporäre Kapelle, Dorfkirche Veltheim,<br />

Felsenhofstrasse 8<br />

tischundmeer, Lagerplatz 11<br />

Transformation #8 – El<br />

Frauenfelder<br />

Videocity Winterthur – Essen und<br />

Einsamkeit<br />

Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2 Dino Regoli – Übungen mit<br />

Pflanzen<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Galerie d’Art Kaminska & Stocker, Rue de la Plaine 22,<br />

*24 425 6011<br />

–ı26.11.<br />

–ı19.1.<br />

–ı 12.12.<br />

Lisa Lurati – Raving Cosmo –ı 24.12.<br />

Martine Clerc, Pierre Oulevay –ı 11.12.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Farbe und Traum –ı 23.1.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Zeit und Raum – Hommage an<br />

–ı 9.1.<br />

Peter und Christine Kamm<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8<br />

U. Bucher, U. Bossard,<br />

4.12.–22.1.<br />

M. Mumenthaler, C. Seiterle<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian / Isabelle L. –<br />

–ı 8.1.<br />

Pulpastique<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />

*81 850 1390<br />

Julian Charrière, Katie Paterson –<br />

Vertigo<br />

18.12.–26.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Zürich Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

*44 632 4046<br />

Lill Tschudi und der futuristische<br />

Linolschnitt<br />

1.12.–13.3.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 The Power of Mushrooms –ı10.12.<br />

Radio-Activities –ı 17.12.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Alles, was du änderst,<br />

3.12.–23.1.<br />

verändert dich<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270<br />

Art Club2000 – Ausgewählte Werke –ı 16.1.<br />

1992–1999<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Earth Beats –ı 6.2.<br />

Walter De Maria – The 2000<br />

–ı20.2.<br />

Sculpture<br />

Barockes Feuer 10.12.–6.3.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Weihnachten und Krippen –ı 9.1.<br />

Menschen – In Stein gemeisselt –ı 16.1.<br />

Farben im Licht – Glasmalerei vom –ı 3.4.<br />

13. bis 21. Jahrhundert<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Korakrit Arunanondchai –ı 9.1.<br />

Laura Lima – Playful Geometry –ı 9.1.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Harald Naegeli –ı 19.12.<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Alberto Venzago –ı 2.1.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Sonia Kacem – Le Superflu –ı 16.1.<br />

Florin Granwehr –ı 16.1.<br />

Works on Paper –ı 16.1.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Liebe, Kriege, Festlichkeiten –ı 5.12.<br />

Flow – Erzählen im Manga<br />

–ı30.1.<br />

Kunst im Blick – Fotografien von –ı10.4.<br />

Eberhard Fischer<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Le Corbusier und die Farbe –ı 28.11.<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Ohne Honig hast du nichts zu essen –ı30.1.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Organs of a divided labour –<br />

–ı 11.12.<br />

Jeremy Ayer<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Christine Knuchel 4.12.–26.2.<br />

Rämistrasse 30<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Urbane Räume – 4 Perspektiven –ı 13.3.<br />

Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6 Starke Zürcherinnen –ı 11.12.<br />

Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 It’s a … Women’s Women’s<br />

–ı 31.12.<br />

Women’s world!<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 A Room for Joseph Egan –ı 4.12.<br />

Tribute to James Bishop. Part II – –ı 4.12.<br />

J. Egan, Sol LeWitt<br />

Tribute to James Bishop. Part III – 11.12.–29.1.<br />

Sol LeWitt, F. Sandback<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Remembering what never existed –ı 18.12.<br />

Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Dinge auf der Fläche –<br />

–ı 12.2.<br />

Stilllebenmalerei<br />

Art Dock, Hohlstr. 258, *43 322 0790<br />

Art-Genossen, abgelichtet von<br />

–ı 5.12.<br />

Werner Gadliger<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Winter Group Show 27.11.–18.2.<br />

Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 6 + 3 = 1 –ı 18.12.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata<br />

Kristen Roos – From Punched<br />

–ı 7.1.<br />

Cards to Personal Computers<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Jung Lee –ı 5.3.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7<br />

On Photography – New<br />

Perspectives<br />

–ı 14.1.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 40 18<br />

Andrea Muheim – Kunst Preis <strong>2021</strong><br />

Keller-Wedekind-Stiftung<br />

1.12.–22.1.<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 LAG – Kilian Rüthemann –ı 18.12.<br />

fem-net.art, Dorfstrasse 9, *796387933 Christina Räber, Elisa Bernasconi –ı 4.12.<br />

Cath Brophy, Claire Linder, Pia 10.12.–8.1.<br />

Simmendinger<br />

Galerie & Edition Marlene Frei, Zwinglistrasse 36,<br />

ART-ist’s –ı 4.12.<br />

*44 291 2043<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Christoph Haerle – Neue Werke –ı 29.1.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Pauschenwein –ı 28.11.<br />

Kunst – Weihnachtsausstellung 15.12.–31.12.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Carroll Dunham –ı 29.1.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Hans-Peter Feldmann –ı 15.1.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

*44 226 7070<br />

Anh Duong<br />

–ı 31.12.<br />

Stylistics – Ezra Petronio –ı 1.2.<br />

Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a (Un)familiar –ı 23.12.<br />

Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35, Lisa Almeida – Estandarte 27.11.–5.2.<br />

*44 422 5050<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Renate Krammer – Solo Show –ı 15.1.<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Donato Amstutz – surface tension –ı 18.12.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Abstract-Contact –ı 15.1.<br />

Galerie PhilippZollinger Zürich, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı30.1.<br />

Galerie S. Brunner, Brunn-Gasse 11<br />

Vi – Lasst eure Flügel trocknen<br />

–ı 18.12.<br />

und fliegt!<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 Einsichten 1984–<strong>2021</strong> –<br />

–ı 17.12.<br />

Ruedi Bechtler<br />

Hamlet, Dörflistrasse 67 due to circumstance –ı 21.12.<br />

Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Arp – Art is a Fruit –ı 4.12.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Simone Leigh –ı 4.12.<br />

Glenn Ligon – First Contact –ı 23.12.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, The Circular Glass | permanent<br />

–ı30.12.<br />

*43 810 0426<br />

Installation – James Turrell<br />

Kyung-Lim Lee –ı 15.1.<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21<br />

Michael Günzburger, Uriel Orlow, –ı 5.12.<br />

Nives Widauer<br />

Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Nelly Beck, Max Bazhko –ı 27.11.<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

My Light – Ein Lichtraum des<br />

–ı 3.4.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54 Talaya Schmid – Radical Soft 27.11.–12.2.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Put-to-bed –ı 18.12.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Esther Mathis –ı 28.1.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Anne-Lise Coste –ı 18.12.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Jorge Méndez Blake –ı 8.1.<br />

36.1. – René Kemp –ı 29.1.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Spektrum N° 3 – Dessin,<br />

1.12.–8.12.<br />

Zeichnung, Drawing<br />

OnCurating Project Space, Ausstellungsstr. 16 Are we all here? –ı27.11.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21<br />

So Close, So Far – Pop Art Made in<br />

Switzerland, Revisited<br />

–ı 15.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Belgien *0032<br />

Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse,<br />

*44 278 10 12<br />

Francis Alÿs – Border Barrier<br />

Typology<br />

–ı22.12.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Lawrence Grimm 27.11.–11.12.<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 Ausstellung <strong>Dezember</strong>-Auktion <strong>2021</strong> 4.12.–10.12.<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Kollektive Resonanz –ı 2.1.<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Maya Rochat – Language of color –ı 20.4.<br />

Passage<br />

Tichy Ocean – Prague & Zurich, 9 Lessingstrasse<br />

After any given time – Harald<br />

–ı 28.11.<br />

Szeemann & Miroslav Tichý<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2021</strong> –ı 18.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09<br />

Shelter – Rudolf Leitner-<br />

Gründberg<br />

–ı 22.2.<br />

Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 David Hockney –ı 23.1.<br />

Hangar Brussels, 18 rue du Châtelain, Ixelles Martin Parr – Parrathon –ı 18.12.<br />

La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062<br />

Majd Abdel Hamid – A Stitch in<br />

–ı 4.12.<br />

Times<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Marcel Broodthaers, R.<br />

–ı 9.1.<br />

H. Quaytman<br />

Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 So here you are – Christine Boillat, –ı24.12.<br />

Nina Haab<br />

Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst,<br />

Francis Feidler –ı 28.11.<br />

Rotenberg 12B, *87 560 110<br />

Gent<br />

–ı 6.3.<br />

Hornu<br />

Dänemark *0045<br />

S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />

Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />

Louise<br />

Friends of S.M.A.K. present Finbar<br />

Ward<br />

The Little Catalogue of the<br />

–ı 17.4.<br />

S.M.A.K. Collection – The<br />

Exhibition<br />

Pop Art – From Warhol to<br />

27.11.–8.5.<br />

Panamarenko<br />

Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />

Tamara Laï – Silent Noise –ı 30.1.<br />

Aarhus ARoS Aarhus Kunstmuseum, Aros Allé 2, *8 730 66 00 Far From Home –ı 28.11.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Pia Arke – Dream and Repression –ı 2.1.<br />

Mika Rottenberg –ı 6.2.<br />

Deutschland *0049<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Angelika Markul –ı 28.11.<br />

Neue Jahresgaben im Kunstverein 5.12.–23.1.<br />

Arnsberg<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Hermann Nitsch – Neue Arbeiten –ı 12.12.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Simone Lucas – Mind and Matter –ı 28.11.<br />

Jörg Mandernach – Don Rosas 10.12.–20.2.<br />

Schlaf ist unser Wandel<br />

Bad<br />

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Dušan Kállay – Magische Welt –ı 13.2.<br />

Frankenhausen<br />

Bautzen Stadtmuseum Bautzen, Kornmarkt 1 Die ganze Welt im Blick – Johann<br />

–ı2.1.<br />

George Schreiber<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı 29.8.<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Nothingtoseeness – Leere/Weiß/ –ı 12.12.<br />

Stille<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Magische Spiegelungen – Johann<br />

Erdmann Hummel<br />

–ı20.2.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128<br />

Ferdinand Hodler und die Berliner –ı 17.1.<br />

Moderne<br />

Alicja Kwade –ı 4.4.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Die Liste der ‹Gottbegnadeten› –ı5.12.<br />

documenta – Politik und Kunst<br />

–ı9.1.<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 The Cool and the Cold –ı9.1.<br />

Thea Djordjadze<br />

–ı16.1.<br />

Raum malen<br />

–ı16.1.<br />

Emeka Ogboh<br />

–ı16.1.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Tony Cragg –ı9.1.<br />

Humboldt Forum, Schloßplatz Terrible Beauty: Elephant –<br />

Human – Ivory<br />

–ı28.11.<br />

Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />

Ende Neu<br />

Basir Mahmood – Good ended<br />

happily<br />

Tatjana Doll – Was heißt<br />

Untergrund?<br />

Alexandra Bircken – Fair Game<br />

Making Things – Tomas Schmit:<br />

Performance as Drawing<br />

–ı 6.2.<br />

–ı27.2.<br />

–ı27.2.<br />

–ı15.5.<br />

–ı9.1.<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 KW Digital – Open Secret –ı31.12.<br />

Understudies – I, Myself Will<br />

–ı9.1.<br />

Exhibit Nothing<br />

Mies van der Rohe Haus, Oberseestr. 60, *30 9700 0618 Gregor Hildebrandt –ı27.3.<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 Murcia – In the Garden of Europe –ı27.2.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />

Helmut Newton – One Hundred<br />

–ı23.1.<br />

Ruth Walz – The Theatre of<br />

–ı13.2.<br />

Photography<br />

Theater im Museum der<br />

–ı13.2.<br />

Fotografie – Ein Rückblick auf<br />

die 1920er<br />

Helmut Newton – Legacy<br />

–ı22.5.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Rosa Barba –ı16.1.<br />

Alexander Calder – Minimal/<br />

–ı13.2.<br />

Maximal<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Ólafur Elíasson – A View Becomes –ı16.1.<br />

a Window<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 HR Giger & Mire Lee –ı2.1.<br />

Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel, 10 Spandauer<br />

Damm<br />

Antoine Watteau – Kunst – Markt –<br />

Gewerbe<br />

–ı9.1.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

station urbaner kulturen / nGbK Hellersdorf, 41<br />

Auerbacher Ring<br />

Alexander Camaro zum 120en<br />

Geburtstag<br />

Akinbode Akinbiyi, Elske<br />

Rosenfeld<br />

7.12.–14.1.<br />

–ı4.12.<br />

Times Art Center Berlin, Brunnenstraße 9, *30 247 81 038 Más Allá, el Mar Canta –ı19.12.<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 Fiona Rae – Row Paintings –ı18.12.<br />

Die Zeichner e.V., Körnerstrasse 25, *0179 1110799 With Verticals 16.12.–2.1.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Uwe Wittwer –ı27.11.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34<br />

Runo Lagomarsino – Tales from the –ı8.1.<br />

Underworld<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Julia Ziegler –ı18.12.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />

P. Herrmann, R. Kerbach, H. Rueda,<br />

V. Stelzmann<br />

–ı8.1.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Oranienstr. 25<br />

«Neues Deutschland» – Akinbode –ı4.12.<br />

Akinbiyi, Elske Rosenfeld<br />

Hosen haben Röcke an 27.11.–30.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 131


Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Nancy Holt –ı5.2.<br />

Robert Irwin 3.12.–26.3.<br />

Bielefeld Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Mack – Die Sprache der Farben –ı 30.1.<br />

Bochum Museum unter Tage, 29C Nevelstraße Ingeborg Lüscher –ı 18.4.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Hannah Arendt und das<br />

–ı 21.12.<br />

20. Jahrhundert<br />

Sammlung Hoffmann –ı 23.1.<br />

Methode Rainer Werner<br />

–ı 6.3.<br />

Fassbinder – Eine Retrospektive<br />

Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22<br />

David Medalla – Parables of<br />

Friendship<br />

–ı 30.1.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

*228 5387 6612<br />

sprinkle never-in-a-rush essence –ı 16.12.<br />

Das Esszimmer goes Passage –ı 31.12.<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Für die Kunst heute – 50 Jahre<br />

–ı 30.1.<br />

Förderkreis für Gegenwartskunst<br />

Manet und Astruc –<br />

–ı 27.2.<br />

Künstlerfreunde<br />

Goya und Manet – Revolutionäre<br />

–ı 27.2.<br />

Radierungen<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Timm Ulrichs – Total –ı 16.1.<br />

So wie wir sind 3.0 –ı 23.1.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 4+20 Lichtstunden –ı6.3.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst 2 –ı 28.11.<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Gert Riel<br />

–ı 6.3.<br />

Durchstarten – Take off –ı 11.9.<br />

Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 a bit on the side III –ı 28.11.<br />

Dresden Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Dresdner Erklärung der Vielen –ı 31.12.<br />

Nachbarschaften –ı 31.12.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Vor Ort <strong>2021</strong> 27.11.–30.1.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Omoshirogara –ı27.2.<br />

Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Marcel Odenbach – so oder so –ı 9.1.<br />

–ı13.2.<br />

Donaueschingen<br />

Eisenhüttenstadt<br />

KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,<br />

*211 520 99 596<br />

Vordemberge-Gildewart<br />

Stipendium<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Produktive Bildstörung –ı6.2.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Georges Braque – Erfinder des<br />

–ı23.1.<br />

*211 8381204<br />

Kubismus<br />

Open space – Nichts als Zukunft<br />

–ı13.2.<br />

Lynette Yiadom-Boakye – Fly In<br />

–ı13.2.<br />

League With The Night<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Kunst macht Glücklich –ı 30.12.<br />

Neuerwerbungen Herbst <strong>2021</strong><br />

–ı12.2.<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Attempts to be many –ı23.1.<br />

Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR,<br />

Ohne Ende Anfang<br />

–ı6.2.<br />

Erich-Weinert-Allee 3<br />

Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Dieter Rams –ı16.1.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10, Cyprien Gaillard – Frankfurter<br />

–ı29.5.<br />

*69 2123 0447<br />

Schacht<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Kara Walker –ı16.1.<br />

Paula Modersohn-Becker<br />

–ı6.2.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Nennt mich Rembrandt –ı 30.1.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 State of High Performance –ı5.12.<br />

Freiburg/B Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V., Regionale 22 27.11.–16.1.<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Morat-Institut, Lörracherstrasse 31 Susi Juvan – Retrospektiv –ı8.1.<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Dominique Hurth 27.11.–15.1.<br />

*641 250 9444<br />

Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Sylvester Stallone 4.12.–20.2.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Sittes Welt –ı 9.1.<br />

Bach-Platz 5<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Nolde und der Norden –ı23.1.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Out of space<br />

Unfinished Stories<br />

Werner Büttner<br />

Toyen<br />

Von Menzel bis Monet<br />

–ı 28.11.<br />

–ı5.12.<br />

–ı16.1.<br />

–ı13.2.<br />

–ı27.2.<br />

Klasse Gesellschaft 26.11.–27.3.<br />

Meistens grundiere ich mit<br />

–ı 18.4.<br />

Kreide… – Emil Nolde<br />

Von Mischwesen –ı 31.7.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Korakrit Arunanondchai –ı 13.2.<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Lovemobil –ı31.12.<br />

True pictures?<br />

–ı13.2.<br />

Isabel Nuño de Buen 4.12.–27.3.<br />

Elementarteile<br />

–ı31.12.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

Franziska Reinbothe, Matthias<br />

–ı 12.12.<br />

*2323 162 951<br />

Stuchtey<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10, Winterlicht – plants and plastics 4.12.–13.3.<br />

*2551 69 4200<br />

Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Finale – Director¬¥s Cut 27.11.–13.2.<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Karlsruhe ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Giga-Hertz-Preis <strong>2021</strong> 27.11.–28.11.<br />

Nobody’s Listening –ı 9.1.<br />

zkm_gameplay – the next level –ı 9.1.<br />

Critical Zones –ı 9.1.<br />

Writing the History of the Future –ı 9.1.<br />

BarabásiLab – Hidden Patterns –ı 16.1.<br />

BioMedien 4.12.–28.8.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Kassel Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Necla Rüzgar – My Name Was<br />

–ı24.4.<br />

Written On Every Page<br />

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Martine Syms – Aphrodite’s Beasts –ı 20.2.<br />

Toba Khedoori –ı 20.2.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Amazons of Pop! –ı 6.3.<br />

Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31 Landscape and Urban Living –ı 28.11.<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Danila Lipatov, Karen Zimmermann 1.12.–18.12.<br />

–ı 16.1.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Blick in die Sammlung – Der DGPh<br />

zum 70.<br />

Gerhard Winkler – Specimen –ı 16.1.<br />

Käthe Kollwitz Museum Köln, Neumarkt 18–24 Maria Lassnig –ı 9.1.<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 In die Weite –ı 15.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Der geteilte Picasso –ı30.1.<br />

Hier und jetzt –ı 13.2.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />

Dietrich Klinge – Skulpturen<br />

–ı 6.1.<br />

i. d. Kirchen St. Gereon &<br />

Minoritenkirche<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Charline von Heyl –ı 6.1.<br />

→ Bitte überprüfen Sie die Ausstellungsdaten auf www.artlog.net<br />

oder auf der Website der jeweiligen Institution.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 133


Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 William Anastasi –ı8.1.<br />

Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Idyllen zwischen Berg und See –ı 9.1.<br />

Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Robert Weise – Natur und Salon –ı 9.1.<br />

Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 René Wirths –ı 23.1.<br />

–ı 16.1.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Beuys & Duchamp – Artists of the<br />

Future<br />

Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Mensch Natur Politik –ı 13.2.<br />

*2151 9755 8126<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Anne Arndt – Die DDR hat’s nie<br />

–ı 24.4.<br />

gegeben<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Mon coeur mise à nu (Mein Herz<br />

–ı28.11.<br />

entblößt)<br />

Heidi Specker 11.12.–6.3.<br />

Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 1870/71 – Nachbarn im Krieg –ı 9.1.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Eins Komma Fünf –ı 9.1.<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Mischa Kuball — Blackout –ı 9.1.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Der Kreis –ı 16.1.<br />

One Thing Left to Try – Zishi Han –ı 30.1.<br />

Josef Madlener, Max Unold, Max<br />

–ı 18.4.<br />

Pöppel<br />

München ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Tue Greenfort –ı 29.1.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Sweat –ı 9.1.<br />

Heidi Bucher – Metamorphosen –ı 13.2.<br />

Tune –ı 10.3.<br />

Archiv Galerie <strong>2021</strong>/2022 28.11.–1.5.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Im Labyrinth der Zeiten –ı 13.2.<br />

*89 2339 6096<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />

Grand Tour XXL – Der Reisekünstler –ı 30.1.<br />

Emel’jan Korneev<br />

Vertrauliche Distanz – Barbara<br />

–ı 20.3.<br />

Niggl Radloff<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 1.5.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Alexandra Bircken A-Z –ı 16.1.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Who’s Next? Obdachlosigkeit,<br />

–ı 6.2.<br />

Architektur und die Stadt<br />

Shirin Neshat – Living in one land, –ı 24.4.<br />

dreaming in another<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Nevin Aladağ – Sound of Spaces –ı 10.2.<br />

Galerie Biedermann, Barerstr. 44 50 Jahre – 50 Positionen –ı 14.1.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

The Immunity<br />

–ı 28.11.<br />

BBK Mitgliederausstellung <strong>2021</strong> 9.12.–15.1.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Lienhard von Monkiewitsch –ı 26.2.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Installation «reflecting» – Rita<br />

–ı 18.12.<br />

Rohlfing<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 August und das Zirkuspferd –ı 9.1.<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, stöckerselig –ı 2.12.<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Daniel Spoerri – Ein Museum der –ı 13.3.<br />

Unordnung<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Cristina Iglesias –ı 12.12.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Jean Fautrier –ı 27.2.<br />

Atelierhaus – Das unbekannte<br />

–ı 28.2.<br />

Depot<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 In Situ? –ı 23.1.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Keith Sonnier –ı 6.2.<br />

Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Emanuel Seitz, Astrid Fernández,<br />

Gonçalo Sena<br />

–ı 23.1.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Barrierefreiheit –ı 27.2.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Ich wollte nie eine Konstruktivistin –ı9.1.<br />

sein<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str. 25–27 Kunstpreis junger westen <strong>2021</strong> 5.12.–30.1.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Gianni Caravaggio – Als Natur<br />

jung war<br />

–ı 30.1.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Frans Masereel<br />

Ins Licht – Highlights der<br />

Gemäldesammlung<br />

Wanted: Woodcuts – Die neuen<br />

Holzschnitte für die Sammlung<br />

16.12.–10.4.<br />

–ı29.1.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Mel Ramos & Erró – Legenden der –ı28.11.<br />

Pop Art<br />

6. Internationaler André Evard Preis 4.1.–27.2.<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Neue Wahrheit? Kleine Wunder! –ı9.1.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

–ı6.3.<br />

Anna Boghiguian<br />

–ı 9.1.<br />

Von Erde schöner –ı 13.2.<br />

Christine Sun Kim, Thomas Mader –ı 13.2.<br />

Cy Twombly –ı 13.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Jüdische Spuren in der Sammlung –ı 6.3.<br />

Lütze<br />

Eunyoung Bae – Spherical Animals –ı 6.3.<br />

Ritual – B. Brossard, H. Dowling,<br />

–ı 29.5.<br />

S.-L. Maierhofer<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 René Acht – Lyrisch – Konkret –ı 9.1.<br />

Stuttgart Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 This meeting is being recorded –ı 27.2.<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Trotz Allem – Fred Uhlman –ı 31.12.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

Play –ı 31.12.<br />

Becoming Famous – Peter Paul<br />

Rubens<br />

–ı 20.2.<br />

–ı 22.1.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Farbe – Natur – Pastell –<br />

Christiane Conrad<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87<br />

Berge – Antonio Marra, Felix<br />

–ı 22.12.<br />

Rehfeld, Rino Caracó u.a.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Actually, the Dead Are Not Dead –ı 2.1.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Beat Zoderer –ı 30.1.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Förderpreis Junge Ulmer Kunst <strong>2021</strong> –ı 30.1.<br />

Der Ulmer Hocker –ı 27.2.<br />

Brunner/Ritz – Kunstturnen –ı 27.3.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Metamorphosen –ı 5.12.<br />

Rudi Bodmeier – Traumfrauen –ı 5.12.<br />

–ı 16.1.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

*7151 5001 1686<br />

Ich – Zwischen Abbild und<br />

Neuerfindung<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Klaus Graubner –ı 31.12.<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Oil – Schönheit und Schrecken des –ı 9.1.<br />

Erdölzeitalters<br />

Menschenbilder –ı 10.4.<br />

True Pictures? LaToya Ruby Frazier –ı 10.4.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Joseph Beuys: Aktionen –<br />

–ı9.1.<br />

fotografiert von Ute Klophaus<br />

Brücke und Blauer Reiter<br />

–ı27.2.<br />

Goldene Zeiten –ı 10.4.<br />

Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

Heinz Mack<br />

–ı2.1.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 135


Frankreich *0033<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Fascination – Benjamin Seror –ı30.1.<br />

Amilly Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Nikolaus Gansterer, Klaus Speidel –ı 2.1.<br />

Ponts<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey, How to make a country –ı 18.12.<br />

*5 4592 8701<br />

Annecy L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de Jacques Monory<br />

–ı19.12.<br />

l’Abbaye<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 L’envers des pentes –ı 19.12.<br />

Empire et Galaxie –ı 19.12.<br />

Apt<br />

Fondation Jean-Paul Blachère, 384 av. des Argiles, Re-création –ı 19.3.<br />

*43 252 0615<br />

Aubervilliers Les Laboratoires, 41, rue Lécuyer Nicholas Vargelis –ı 18.12.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Absalon Absalon –ı 2.1.<br />

Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Sara Sadik<br />

–ı11.12.<br />

Rue Henri Douard<br />

Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Nous irons tous au paradis –ı 6.3.<br />

Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24, Assemblée Pirate –ı 4.12.<br />

*5 6540 7819<br />

Clamart Centre d’arts plastiques Albert Chanot, 33 rue Brissard Randa Maroufi – L’autre comme<br />

–ı 28.11.<br />

hôte<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500<br />

Miryam Haddad –Là-bas, sur le<br />

–ı 31.12.<br />

Ferrand<br />

ciel d’orage<br />

Hôtel Fontfreyde – Centre photographique, 34 Rue des Gras Grand Remix Urbain –ı22.1.<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Camille Blatrix – Weather Stork<br />

–ı 30.1.<br />

Point<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Bertrand Lavier –Unwittingly but<br />

willingly<br />

–ı22.5.<br />

Dunkerque<br />

Enghien-les-<br />

Bains<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />

sculptures, *3 2829 5600<br />

Yona Friedman –L’exposition<br />

mobile<br />

Marinette Cueco – L’Ordre naturel<br />

des choses<br />

Epinal Musée de l’Image, 42, quai de Dogneville Aux origines de la bande dessinée –<br />

l’imagerie populaire<br />

Ivry-sur-Seine<br />

–ı31.12.<br />

Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Félix Luque Sánchez –<br />

–ı12.12.<br />

Memory Lane<br />

Nicky Assmann, Jan Robert Leegte –ı 20.12.<br />

–ı2.1.<br />

Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue<br />

Raspail, *1 4960 2506<br />

Derek Jarman – Dead Souls<br />

Whisper<br />

–ı6.3.<br />

–ı19.12.<br />

Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Françoise Pétrovitch –ı3.4.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Bernar Venet – l’hypothèse de la<br />

–ı 10.1.<br />

gravité<br />

Les Sablesd’Olonne<br />

Musée d’art moderne et contemporain, Rue de Verdun Peinture – obsolescence<br />

–ı16.1.<br />

déprogrammée<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Par-delà le vernis –ı23.12.<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle 16 e Biennale d’Art Contemporain –ı31.12.<br />

de Lyon<br />

Jasmina Cibic – Stagecraft–une<br />

–ı2.1.<br />

mise en scène du pouvoir<br />

Musée des confluences, 86 quai Perrache<br />

16 e Biennale d’Art Contemporain –ı 31.12.<br />

de Lyon<br />

Marseille FRAC Paca, 20, Boulevard de Dunkerque Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 16.1.<br />

Jean-Christophe Norman –ı 16.1.<br />

Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée,<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

Europa, Oxalá<br />

Histoire(s) de René L. Hétéropies<br />

contrariées<br />

–ı 16.1.<br />

–ı 8.5.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Mulhouse — Collectif Kaya&Blank,<br />

La Kunsthalle © ProLitteris<br />

Nice — Daniel Sporri, MAMAC<br />

© ProLitteris<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Écrire, c’est dessiner<br />

Toi et moi, on ne vit pas sur la<br />

même planète<br />

–ı 21.2.<br />

–ı 4.4.<br />

Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud If the Shoe Fits – Lisa Milroy –ı28.11.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Espace libéré –ı 20.2.<br />

Sartoux<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Resisting Permanence –<br />

26.11.–9.1.<br />

Regionale 22<br />

Nevers La Maison – Maison de la culture de Nevers, 2 Boulevard Hugh & Sabine Weiss – En<br />

–ı 8.12.<br />

Pierre de Coubertin<br />

Symbiose<br />

Nice<br />

–ı27.3.<br />

Nîmes<br />

Nogent-sur-<br />

Marne<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place<br />

Roger Bastide<br />

Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />

*1 48 71 90 07<br />

Le Théâtre des Objets de<br />

Daniel Spoerri<br />

Léo Fourdrinier –ı 19.2.<br />

Les gens d’Uterpan – Panique au<br />

dancing<br />

–ı 13.3.<br />

Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 Furkart ephemera –ı 3.4.<br />

Orléans FRAC Centre, 12, rue de la Tour Neuve, *238 625 200 Alger, Archipel des libertés –ı 2.1.<br />

Pantin Centre national de la danse CND, 1 Rue Victor Hugo Danse et rituel, une exposition –ı18.12.<br />

Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Stan Douglas – Luanda-Kinshasa 8.12.–30.6.<br />

Centre culturel suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Cathy Josefowitz –The Thinking 28.11.–30.1.<br />

Body<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou L’image et son double –ı 13.12.<br />

Baselitz – La rétrospective –ı 7.3.<br />

Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Vanessa Enriquez –resounding<br />

–ı 12.1.<br />

songs<br />

Espace Fondation EDF, 6, rue Juliette Récamier, *1 4042 3535 Fake news – art, fiction, mensonge –ı 30.1.<br />

Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13, quai Le Théâtre des expos –ı 2.1.<br />

Malaquais, *1 4703 5000<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Damien Hirst –ı2.1.<br />

Fondation Giacometti, 3 bis cour de Rohan<br />

Alberto Giacometti, Barbara<br />

–ı9.1.<br />

Chase-Riboud<br />

Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79, John Coplans –la vie des formes<br />

–ı16.1.<br />

*1 40 61 50 50<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo, 9 Rue Recyclage/Surcyclage<br />

–ı19.12.<br />

Monte-Cristo<br />

Grand Palais Éphémère, Avenue Pierre Loti Anselm Kiefer – Pour Paul Celan 16.12.–11.1.<br />

ICI Léon, 19, rue Léon<br />

Hossein Valamanesh – Puisque<br />

–ı13.2.<br />

tout passe<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti, Barbara<br />

–ı9.1.<br />

Chase-Riboud<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />

Chefs-d’œuvre photographiques<br />

du MoMA<br />

–ı13.2.<br />

AGENDA // FRANKREICH 137


Maison de l’Amérique latine, 217, bd Saint-Germain Alicia Penalba –ı15.12.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Samuel Fosso<br />

–ı13.3.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée de l’Histoire de l’Immigration, 293, av. Daumesnil, Picasso, l’étranger<br />

–ı13.2.<br />

*1 5359 5860<br />

Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Histoires de photographies –ı5.1.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Les univers de Barthélémy Toguo –ı5.12.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du Anni et Josef Albers – L’art et la vie –ı9.1.<br />

Président Wilson<br />

Musée Guimet, 6, place d’Iéna, *1 5652 5345 Duy Anh Nhan Duc –ı7.2.<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Botticelli –ı24.1.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Le pli du ventre cosmique –ı27.11.<br />

Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Chaïm Soutine, Willem de Kooning –ı 10.1.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Johan Papaconstantino, Pierre<br />

–ı19.12.<br />

René-Worms<br />

Pontault- Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la Sandra Rocha –Le moindre souffle –ı19.12.<br />

Combault République, *170 054 982<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123, Ces dernières années –ı 2.1.<br />

*2 9937 3793<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Elvia Teotski – Molusma –ı19.12.<br />

Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

L’œil du serpent<br />

–ı15.12.<br />

Rodez<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor<br />

Hugo<br />

Sous le signe du serpent,<br />

Chaissac & CoBrA<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel Judit Reigl – Le vertige de l’infini –ı17.1.<br />

Rouillé RurArt, Lycée agricole Venours, *5 4943 6259 Sarah Trouche –ı16.2.<br />

Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Paul Pagk –Rythmes & structures –ı13.2.<br />

Musée du cristal Saint-Louis, Rue Coetlosquet,<br />

*8706 4004<br />

–ı8.5.<br />

Sables brûlants –ı 13.12.<br />

Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne<br />

Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Lionel Sabatté –Éclosion<br />

Anne et Patrick Poirier, Laurent<br />

le Deunff<br />

–ı2.1.<br />

–ı 20.3.<br />

Saint-Louislès-Bitche<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Noémie Goudal – Post Antlantica –ı2.1.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

Rachel Labastie –Les Eloignées<br />

–ı27.2.<br />

*1 3464<br />

3610<br />

Saint-Priesten-Jarez<br />

Sérignan<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Jimmy Robert, Antoine Renard –ı6.2.<br />

Sotteville-lès- FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la- Simon Nicaise –art thérapie<br />

–ı6.3.<br />

Rouen Résistance<br />

Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1, La Marseillaise –ı 20.2.<br />

Place Hans Jean Arp<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 N. Deshayes, B. Silva, J. de Vienne, –ı6.2.<br />

A. Trumai<br />

Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte François Tosquelles –ı6.3.<br />

Versailles La Maréchalerie, 5, av. de Sceaux, *1 3907 4027 Stéphane Thidet –Orage –ı16.12.<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Paul Klee –Entre-mondes –ı27.2.<br />

d’Ascq<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur-<br />

Dolard<br />

Apichatpong Weerasethakul<br />

–ı28.11.<br />

Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la<br />

Libération<br />

Taysir Batniji – Quelques bribes<br />

arrachées au vide qui se creuse<br />

–ı9.1.<br />

↗ www.artlog.net<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Italien *0039<br />

Agrate Cascina I.D.E.A., 26 Via G. Marconi, NO, *347 636 7698 Thomas De Falco –ı 28.11.<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Nel segno di Dante tra illustrazione –ı6.1.<br />

e fumetto<br />

Antonio Ligabue e il suo mondo<br />

–ı9.1.<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Nulla è perduto –ı 13.2.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Michelangelo Pistoletto –ı 31.12.<br />

Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Emilio Fantin –ı 8.12.<br />

Hidden Displays 1975–2020 –ı 9.1.<br />

Museo Morandi, Palazzo Accursio Morandi racconta –ı 28.11.<br />

Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Virginia Zanetti – Be a Poem –ı 23.12.<br />

MUG – Magazzini Generativi, 9 Via Emilia Levante, BO Finestre sul mondo – Paolo Gotti –ı 28.2.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *471 971 626<br />

Michael Krebber<br />

–ı 8.1.<br />

Charlotte Posenenske –ı 28.5.<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Techno –ı 16.3.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />

–ı 8.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Civitella La Serpara, *0761 914 071<br />

39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Samuele Vesuvio, Angele Wahr 4.12.–31.1.<br />

Como Villa Olmo, Villa Olmo Il sogno di Antonio –ı 31.1.<br />

Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Jenny Saville –ı 20.2.<br />

Novella 10<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Jeff Koons – Shine –ı 30.1.<br />

Palazzo Vecchio, Piazza della Signoria, *55 27 681 Henry Moore Relocated –ı 9.1.<br />

Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654 Life and Herstories –ı 17.12.<br />

Cities Under Quarantine – The<br />

Mailbox Project<br />

–ı 18.12.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

*33 170 6011<br />

Ottavio Missoni<br />

–ı 31.12.<br />

Impressionisti –ı 9.1.<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, *10 562 440 Disney – L’arte di raccontare storie –ı 20.2.<br />

Escher<br />

–ı20.2.<br />

Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3<br />

Gaetano Pesce – In ricordo di un<br />

–ı9.1.<br />

amico<br />

Jesi<br />

Fondazione Cassa di Risparmio di Jesi, 4 Piazza Angelo Coşkun Aşar –ı 30.11.<br />

Colocci, AN<br />

Milano Fondazione Adolfo Pini, 2 Corso Garibaldi, MI Elisabetta Benassi –ı 17.12.<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Nevine Mamhoud, Margherita Raso –ı 24.12.<br />

*28 907 5394<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Domenico Gnoli –ı 22.2.<br />

Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />

Sturm&Drang –ı 22.1.<br />

Emanuele II<br />

FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 Anouk Kruithof –ı 27.11.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06<br />

Michael Anastassiades, Simone<br />

–ı 9.1.<br />

Fattal<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Disney –ı 13.2.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />

*2 8844 4061<br />

Premio ACACIA <strong>2021</strong><br />

–ı 13.2.<br />

Anna Valeria Borsari –ı 13.2.<br />

Mario Sironi –ı 22.3.<br />

Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Tania Bruguera –ı 6.2.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Tullio Pericoli –ı 9.1.<br />

Claude Monet<br />

–ı30.1.<br />

Realismo Magico –ı 27.2.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Neïl Beloufa – Digital Mourning –ı 9.1.<br />

Maurizio Cattelan – Breath Ghost –ı20.2.<br />

Nlind<br />

Spazio Leonardo, Via della Liberazione 16, MI Spazio Leonardo loves A Collection –ı 15.1.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 139


Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Saul Steinberg –ı3.3.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Leiko Ikemura –ı23.12.<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Nathalie Djurberg, Hans Berg –ı18.12.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Zilla Leutenegger<br />

–ı27.11.<br />

*2901 0068<br />

Modena Museo della figurina, Corso Canalgrande, 103 auroraMeccanica – Figura –ı 31.1.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Luca Pozzi – Hyperinascimento –ı 31.1.<br />

Monza Reggia di Monza – Orangerie, 1 Viale Brianza, MB Biennale Giovani di Monza <strong>2021</strong> –ı 12.12.<br />

Napoli Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sonia Leimer –ı 23.1.<br />

Vittorio Accornero – Edina Altara –ı 23.1.<br />

Padova Orto Botanico Padova, Via Orto Botanico, PD How nature works – Krištof Kintera –ı9.1.<br />

Palermo<br />

–ı 28.2.<br />

Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />

*91 705 1111<br />

Purification – From Bill Viola to the<br />

Palatine Chapel<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Suoni da un’altra stanza –ı 26.11.<br />

Pistoia Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT Pistoia Novecento –ı 9.1.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Rehang –ı 31.12.<br />

Show-Case – L’Archivio esposto –ı 31.12.<br />

Tarwuk – ante mare et terras –ı 20.2.<br />

Studio Visit –ı 20.2.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı11.12.<br />

Achile Bonito Oliva<br />

–ı9.1.<br />

Otobong Nkanga –ı 30.1.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 All About Banksy –ı 9.1.<br />

Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Do you hear us? –ı 30.1.<br />

–ı 23.1.<br />

Rovereto<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM,<br />

*96 7500<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso<br />

Bettini 43<br />

Studio Bibliografico – Fore-edge<br />

Painting<br />

Palestra – Anna-Sophie Berger –ı 23.1.<br />

Maria Montessori, Bruno Munari –ı 27.2.<br />

Daniele Nicolosi –ı 31.12.<br />

Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *99 4532112 Kevin Cummins – Joy Division and –ı 23.1.<br />

Beyond<br />

Termoli Termoli Museum of Contemporary Art, Via Giappone, CB, Lisetta Carmi –ı 16.1.<br />

*875 808 025<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Marisa e Mario Merz –ı31.12.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Martine Syms – Neural Swamp –ı 30.1.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO VideotecaGAM – Claudio<br />

–ı6.2.<br />

Parmiggiani<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Stefano Di Stasio –ı19.12.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Vogliamo tutto –ı16.1.<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Fondazione Maeght – Un atelier a –ı13.2.<br />

cielo aperto<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alice Channer –ı8.1.<br />

Venezia Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Bruce Nauman –ı 9.1.<br />

GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE Markus Heinsdorff –ı 31.12.<br />

Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro,<br />

*41 521 0755<br />

La nuova stagione espositiva di<br />

Palazzo Cini<br />

–ı 31.12.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Venetia 1600 – Nascite e rinascite –ı 25.3.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Mario Peliti – Hypervenezia –ı 9.1.<br />

Bruce Nauman –ı 9.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Migrating Objects – Arte dall’Africa,<br />

dall’Oceania e dalle Americhe nella<br />

Collezione Peggy Guggenheim<br />

–ı 10.1.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Surrealism and Magic – Enchanted –ı 26.9.<br />

Modernity<br />

Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 9.1.<br />

Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE Ivan Barlafante –ı30.11.<br />

Nello Petrucci –ı 31.12.<br />

A plus A Gallery, San Marco 3073 Kate Dunn –ı 18.12.<br />

Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Non-Extractive Architecture –ı 31.1.<br />

Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Ugo Zannoni –ı 31.12.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Luxembourg<br />

Monaco *0377<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41, rue<br />

Notre Dame, *50 45<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Out of Office<br />

–ı 13.3.<br />

Rivane Neuenschwander –ı 24.4.<br />

Körper – Geste – Raum –ı 28.8.<br />

Stronger than memory and weaker –ı 30.1.<br />

than dewdrops<br />

Post-Capital – Art and the<br />

–ı 16.1.<br />

Economics of the Digital Age<br />

Isamu Noguchi, Danh Vo 11.12.–19.9.<br />

Monaco Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Rita Ackermann – Mama ’21 –ı 23.12.<br />

Niederlande *0031<br />

Amsterdam Stedelijk Museum, Museumplein Oliver Laric –ı 9.1.<br />

Now you see me Moria –ı 30.1.<br />

Remy Jungerman –ı 13.3.<br />

Let textiles talk –ı 20.3.<br />

Prix de Rome –ı 20.3.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Kristina Bengtsson, Kevin Malcolm 27.11.–9.1.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Lady Polaroid – Photographinnen –ı22.1.<br />

und die Magie des Augenblicks<br />

Graz Kulturzentrum bei den Minoriten, Mariahilferplatz 3, Till Velten –ı 13.2.<br />

*316 7111 3331<br />

Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Helmut & Johanna Kandl –ı 13.3.<br />

Superflex –ı 13.3.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Melanie Ender –ı 23.1.<br />

Günter Brus und Alfons Schilling<br />

um 1960<br />

Palette<br />

–ı 13.2.<br />

–ı 13.3.<br />

Förderungspreis für zeitg. bildende 7.12.–27.2.<br />

Kunst <strong>2021</strong><br />

Martin Walde –ı 24.4.<br />

Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />

Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 ...it’s all about nature –ı 29.11.<br />

Artothek Steiermark <strong>2021</strong> 3.12.–9.12.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Am Rand –ı 18.4.<br />

Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a Schätze aus 20 Jahren –ı 30.1.<br />

Christine Nöstlinger und ihre<br />

–ı 6.3.<br />

Buchstabenfabrik<br />

Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Margot Pilz – Selbstauslöserin –ı 3.4.<br />

Angelika Loderer –ı 3.4.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 141


Andreas Werner –ı 3.4.<br />

Linz Francisco Carolinum Linz, Museumstraße 14 He Yunchang – The golden<br />

–ı 20.2.<br />

sunshine<br />

Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Female Sensibility –ı 9.1.<br />

galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

M.-T. Vacossin, V. Molnar,<br />

–ı 31.12.<br />

*69988796723<br />

O. Bertrand<br />

Collection Wuensch –<br />

–ı 31.3.<br />

Mappenwerke<br />

Peter Dorn 3.1.–31.3.<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Im Fotohof Archiv – Josef Dapra:<br />

–ı 20.1.<br />

Zum 100. Geburtstag<br />

Bilder, Dokumente, Artefakte –<br />

–ı 22.1.<br />

40 Jahre Fotohof<br />

Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3<br />

Elliott Mickleburgh – SpallArt<br />

–ı 5.12.<br />

Prize Gewinner <strong>2021</strong><br />

Film as Muse –ı 5.12.<br />

Omer Fast – The Invisible Hand –ı 31.12.<br />

Jahresausstellung <strong>2021</strong> 18.12.–6.2.<br />

Stefan Kreiger 18.12.–6.2.<br />

Sankt Pölten Videocity St. Pölten, Stadtparcours Videocity St. Pölten –<br />

–ı 5.12.<br />

Stadtparcours zum Thema «Essen»<br />

Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Modigliani – Picasso. Revolution<br />

–ı9.1.<br />

des Primitivismus<br />

Kunsthalle Wien Karlsplatz, Treitlstrasse 2 Do Nothing, Feel Everything –ı 20.2.<br />

Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Ines Doujak – My Empire of Dirt –ı16.1.<br />

Ana Hoffner ex-Prvulovic, Belinda –ı6.3.<br />

Kazeem-Kamin´ski<br />

MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Klimts Lehrer – Jahre an der<br />

Kunstgewerbeschule<br />

–ı13.3.<br />

Spanien *0034<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Huang Po-Chih – Blue Elephant<br />

Enjoy – die mumok Sammlung im<br />

Wandel<br />

–ı 27.2.<br />

–ı18.4.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Jelena Micic´ – Alles in Ordnung –ı5.12.<br />

Jens Fröberg 9.12.–2.1.<br />

Auf Linie<br />

–ı24.4.<br />

Wolfgang Tillmans — Schall ist<br />

–ı24.4.<br />

flüssig<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Queer Way – Roberta Lima –ı26.11.<br />

Badajoz Meiac El imperio de la ficción –ı 31.12.<br />

Dibujantas –ı 27.2.<br />

Timoteo Pérez Rubio –ı 3.4.<br />

Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Manel Esclusa – El legado de la luz –ı 9.1.<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

Teamlab – Arte, Tecnología y<br />

Naturaleza<br />

La próxima mutación –ı 13.2.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Exposar – No expoxar-se –ı 9.1.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Ciència fricció –ı 28.11.<br />

World Press Photo <strong>2021</strong> –ı 12.12.<br />

La màscara no menteix mai 15.12.–1.5.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Saâdane Afif – Els arxius de la Font –ı 30.1.<br />

Tàpies – La realitat en primer pla –ı 30.1.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 El sentit de l’escultura –ı 6.3.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />

*9349 6103<br />

–ı 9.1.<br />

Martín Vitaliti – La idea d’una<br />

–ı 3.12.<br />

imatge<br />

Vint rostres i tres multituds –ı 16.1.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 KBr Flama’21 –ı 16.1.<br />

Paolo Gasparini –ı 16.1.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Panorama 21 –ı 7.2.<br />

En temps real –ı 6.6.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Gaudí –ı 6.3.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Lola Ruiz Picasso –ı 27.2.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Joan Fontcuberta – Ça-a-été? –ı 16.1.<br />

Adrià Julià – Conquesta de l’inútil –ı 16.1.<br />

Guido Guidi – De zero –ı 16.1.<br />

Archivos Lambda – Proyecto<br />

–ı20.2.<br />

Museo Munch Oslo<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Juan Carlos Lázaro –ı 28.11.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Cecilia Bengolea –ı 9.1.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Oscar Holloway – Otherly Seers –ı 16.1.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Ander Sagastiberri –ı 26.11.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 La línea del ingenio –ı 16.1.<br />

Alice Neel – Las personas primero –ı 6.2.<br />

Sharon Lockhart –ı 27.2.<br />

Mujeres de la abstracción –ı 27.2.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Agustín Ibarrola – Guernica –ı 27.3.<br />

Ikuspuntuak –ı 27.3.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Urtzi Urkixo –ı 23.1.<br />

Idoia Montón –ı 27.2.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Montserrat Soto –ı 23.1.<br />

Pedro Vaz –ı 23.1.<br />

Pedro Paricio –ı 23.1.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n Jon Cazenave – Galerna Sòl –ı 20.2.<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba, Retrospectiva –ı 28.1.<br />

*957 498 413<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 José María Lillo – Pensar un árbol –ı 12.12.<br />

El Quijote Hispanoamericano –ı 9.1.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas<br />

Una historia del arte reciente<br />

–ı 16.1.<br />

(1960–2020)<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Años luz – Mécaniques Discursives –ı 23.1.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

CaixaForum Girona, C/ dels Ciutadans 19, *97 220 9836<br />

Petromasculinitats<br />

–ı 9.1.<br />

Cap a les deus –ı 9.1.<br />

Objetos de deseo – Suarrealismo –ı 30.1.<br />

y diseño<br />

Museu D’Art, Pujada de la Catedral 12, Gerona Lagar / Begué –ı 6.3.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Todos los museos son novelas de 3.12.–20.2.<br />

ficción<br />

Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte,<br />

Habitación – 6+4<br />

–ı18.4.<br />

*948 361 457<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n,<br />

Huesca<br />

José Beulas – Centenario<br />

15 años CDAN<br />

–ı 12.12.<br />

–ı 12.12.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Alicia Framis – Sisters hoop –ı 3.1.<br />

Goshka Macuga – In Flux<br />

–ı 20.2.<br />

Victor Moscoso – Moscoso Cosmos –ı 20.2.<br />

Kaoru Katayama –ı 1.5.<br />

Memoria del porvenir –ı 1.5.<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 143


El delirio de los caballos –ı 1.5.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 12ª Biennal D’Art Leandre Cristòfol –ı 6.2.<br />

Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, La imagen humana –ı 9.1.<br />

*91 330 7300<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Un mundo de retales –ı 30.1.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 El pasado adelante –ı 6.2.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

Super Superlike 1.12.–17.4.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1<br />

Japón – Una historia de amor y<br />

–ı 30.1.<br />

guerra<br />

Un lago de jade verde –ı 13.3.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Ad Reinhardt –ı 16.1.<br />

Málaga<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707<br />

Morandi – Resonancia infinita<br />

–ı 9.1.<br />

Judith Joy Ross –ı 9.1.<br />

Color – El conocimiento de lo<br />

–ı 9.1.<br />

invisible<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid Contra la raza (PHE) –ı 28.11.<br />

El jardín de las delicias –ı 27.2.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Lacaton & Vassal –ı 16.1.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

Michael Schmidt – Fotografías<br />

–ı 28.2.<br />

1965–2014<br />

Pedro G. Romero – Máquinas de<br />

–ı 28.3.<br />

trovar<br />

Belkis Ayón – Colografías –ı 18.4.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8<br />

René Magritte – La máquina<br />

–ı 30.1.<br />

Magritte<br />

Walid Raad – Cotton under my Feet –ı 31.1.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Kidlat Tahimik –ı 6.3.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Vivian Suter –ı 10.1.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid<br />

Sandra Gamarra Heshiki – Buen<br />

–ı 16.1.<br />

Gobierno<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Ellen Kooi – Written in Water –ı 23.12.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Alfonso – Cuidado con la memoria –ı 23.1.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Marcelo Brodsky – El fuego de las<br />

–ı 8.1.<br />

ideas<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Cualladó, Maspons, Ontañón –ı 29.1.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Riera i Aragó –ı 30.11.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid You got to get in to get out –ı 9.1.<br />

Jon Rafman – Tú, el mundo, y yo –ı 9.1.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Gorka Mohamed –ı 13.1.<br />

NoguerasBlanchard, 4 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Perejaume –ı 8.1.<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

De Miró a Barceló<br />

–ı 6.2.<br />

Sophie Calle –ı 17.4.<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Mark Whalen – I am just here –ı 28.11.<br />

Michelangelo Pistoletto –ı 5.12.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 El París de Brassaï –ı 3.4.<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Elena del Rivero<br />

–ı 30.1.<br />

Lara Fluxà – MALC –ı 20.2.<br />

Rogelio López Cuenca y Elo Vega –ı 27.2.<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

Pablo Helguera – la comedia del<br />

arte<br />

Ángel Ferrant –ı 15.1.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Cantos de griot –ı 16.1.<br />

Diego Vallejo Pierna – Blink –ı 16.1.<br />

Amparo Sard – El peso de la<br />

–ı 23.1.<br />

aberración<br />

Cristina Lucas –ı 30.1.<br />

–ı 15.1.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Fotonoviembre <strong>2021</strong><br />

–ı 9.1.<br />

Días Maravillosos –ı 1.3.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />

Thomas Demand – Mundo de papel –ı 6.3.<br />

Itinerarios XXVI –ı 15.5.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Museo de bellas artes de Sevilla, 9 Plaza del Museo,<br />

Sevilla<br />

Clara Carvajal<br />

–ı 23.1.<br />

Camiños II –ı 23.1.<br />

Hamish Fulton – Walking East –ı 20.2.<br />

Esteban Vicente, Christian Hugo<br />

–ı 30.1.<br />

Martín<br />

Nazario<br />

–ı 28.2.<br />

La Máquina Española –ı 20.3.<br />

Textiles<br />

–ı29.5.<br />

Amazonía<br />

–ı31.12.<br />

Face to Face – Picasso y los<br />

–ı6.2.<br />

maestros<br />

Toledo CORPO – Toledo, 1 Paseo Miradero, Toledo Juan Garaizábal –ı 16.12.<br />

Isabel Muñoz – De dónde y a dónde –ı 23.3.<br />

Pierre-Louis Flouquet –ı 23.3.<br />

Valencia Ciutat de les arts i les ciències, Avinguda del Professor Leiko Ikemura – Aqui estamos –ı 6.3.<br />

López Piñero, Valencia<br />

IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Josep Renau – Los exilios de Renau –ı 9.1.<br />

Guillermo Ros – Un exercici de<br />

–ı 6.2.<br />

violència<br />

Pinazo en el espacio público –ı 5.6.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Guillermo Pérez Villalta –ı 16.1.<br />

Juan Muñoz – Tres imágenes o<br />

–ı 16.1.<br />

cuatro<br />

Ricardo González –ı 6.2.<br />

Turno de réplica – Construcción/ –ı 22.5.<br />

Composición<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Din Matamoro – Etérea –ı 9.1.<br />

Manuel Quintana Martelo –<br />

–ı 27.2.<br />

Containers<br />

Alfredo Alcain<br />

–ı20.3.<br />

Teresa Moro – O efecto reliquia 3.12.–3.4.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24<br />

Éric Baudelaire – Un film<br />

–ı 23.1.<br />

Dramatique<br />

Txaro Arrazola –ı 13.3.<br />

Mariana Castillo Deball<br />

–ı13.3.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Loop –ı 4.12.<br />

Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Betsy Bradley – Chasing Rainbows 3.12.–13.2.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Not Without My Ghosts –ı11.12.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Lucy Stein – Wet Room –ı 16.1.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Thomas J. Price – Thoughts Unseen –ı 3.1.<br />

Eduardo Chillida –ı 3.1.<br />

Cardiff g39, Oxford St Becca + Clare, Freya Dooley,<br />

–ı 18.12.<br />

Rebecca Gould u.a.<br />

Derry~ CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Tilt [at Windmills] –ı 18.12.<br />

Londonderry<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Sutapa Biswas, Ad Minoliti –ı 20.3.<br />

Leeds The Tetley, Hunslet Road Lauren Gault – Cithra –ı 3.1.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Deborah Roberts, Rosa-Johan<br />

Uddoh<br />

–ı 23.1.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 145


Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Lucian Freud – Real Lives –ı16.1.<br />

Fact, 88 Wood Street Future Ages Will Wonder –ı 20.2.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Sickert – A Life in Art –ı27.2.<br />

London Camden Arts Centre, Arkwright Road Adam Farah –ı 23.12.<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Amy [Winehouse] – Beyond the<br />

Stage<br />

–ı 10.4.<br />

–ı 2.12.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Greater London<br />

Hamed Maiye and Adama Jalloh –<br />

An Ode to Afrosurrealism<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Nine Nights – Channel B –ı 30.1.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 S. Aparicio, T. Červeňová, S. Mica –ı 11.12.<br />

u.a.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Hervé Télémaque –ı 30.1.<br />

Sophia Al-Maria – Taraxos –ı 24.4.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rita Keegan – Somewhere between –ı 28.11.<br />

there and here<br />

Tate Britain, Millbank<br />

Serafine1369 – from darkness into –ı 3.1.<br />

darkness<br />

Tate Modern, Bankside<br />

Anicka Yi – Hyundai Turbine hall<br />

–ı 16.1.<br />

Commission<br />

Lubaina Himid –ı 22.5.<br />

Yayoi Kusama – Infinity Mirror<br />

–ı 12.6.<br />

Rooms<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Alice – Curiouser and Curiouser –ı 31.12.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Phantoms of Surrealism –ı 12.12.<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Hannah Quinlan, Rosie Hastings – –ı 11.12.<br />

Disgrace<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Nina Schuiki –ı 31.12.<br />

Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 How we live now –ı 23.12.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Rindon Johnson –ı 6.2.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Sarah Dobai – The donkey field –ı 13.12.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street<br />

Adam Khalil & Bayley Sweitzer<br />

–ı 19.12.<br />

with Oba<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 George Condo – Ideals of the<br />

–ı 23.12.<br />

Unfound Truth<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Joanna Pousette-Dart –ı 22.1.<br />

Matt’s Gallery, 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Phil Coy – Swete Brethe –ı 28.11.<br />

Mattflix –ı 31.12.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Thomas Eggerer –ı 18.12.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300<br />

Simnikiwe Buhlungu: Notes to Self –ı 31.12.<br />

(Intimate 1)<br />

Vitrine, London, Bermondsey Square, Greater London Sophie Jung – The Hindsighters’<br />

–ı 9.1.<br />

Children<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Cassils – Human Measure –ı 12.12.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous The Turner Contemporary Open –ı 30.5.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Chemical City –ı 24.4.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Our silver city, 2094 –ı18.4.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Tip of the Iceberg –ı 9.1.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Damien Hirst –ı 1.4.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Yasmin David – Into the Light –ı 30.3.<br />

→ Bitte überprüfen Sie die Ausstellungsdaten auf www.artlog.net<br />

oder auf der Website der jeweiligen Institution.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Drawing On The Mind<br />

–ı 27.11.<br />

Henry Moore – Tapestries –ı 27.11.<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Andy Warhol – Lifetimes 3.12.–27.3.<br />

Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. <strong>2021</strong> James and Audrey Foster<br />

–ı30.1.<br />

Prize<br />

Raúl de Nieves – The Treasure<br />

House of Memory<br />

–ı 24.7.<br />

Houston<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />

Blvd.<br />

Collecting Stories – The Invention<br />

–ı 9.1.<br />

of Folk Art<br />

Helina Metaferia – Generations –ı 3.4.<br />

The Art of Cruelty 17.12.–27.3.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Niki de Saint Phalle in the 1960s –ı 23.1.<br />

Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.8.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave,<br />

Greater New York <strong>2021</strong> –ı 18.4.<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />

Legacies of Exchange<br />

–ı13.3.<br />

Boulevard, CA<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Lorna Simpson – Everrrything –ı 9.1.<br />

Günther Förg – Appearance –ı 9.1.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Five Ways In – Themes from the<br />

–ı 1.1.<br />

Collection<br />

New Orleans Estella, 440 Julia Street, LA Coderch & Malavia – Inspired –ı31.12.<br />

New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Christian Dior – Designer of<br />

–ı 20.2.<br />

Dreams<br />

Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />

Walter De Maria – The Broken<br />

Kilometer<br />

–ı 30.9.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

Automania<br />

–ı 2.1.<br />

Alexander Calder –ı 15.1.<br />

Sophie Taeuber-Arp – Living<br />

–ı 11.3.<br />

Abstraction<br />

Joseph E. Yoakum – What I Saw 28.11.–19.3.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Soft Water Hard Stone –ı 23.1.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Etel Adnan – Light’s New Measure –ı10.1.<br />

Gillian Wearing – Wearing Masks –ı 4.4.<br />

Vasily Kandinsky – Around the<br />

–ı 5.9.<br />

Circle<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Making Knowing – Craft in Art,<br />

–ı 6.2.<br />

1950–2019<br />

Jasper Johns –ı 13.2.<br />

JoAnne Artman Gallery, 511 West 22 nd Street, NY Seeing America – America Martin || –ı 31.12.<br />

Dia:Chelsea, 535, 541 and 545 West 22 nd Street Dia Chelsea –ı 21.1.<br />

Fotografiska, 281 Park Avenue South, NY Ruth Orkin –ı 5.12.<br />

Andy Warhol –ı 23.1.<br />

Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Heavy Metal – Peter Caine –ı 5.12.<br />

Home Sweet 9.12.–16.1.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Arshile Gorky – Beyond The Limit –ı23.12.<br />

Glenn Ligon – It’s Always a Little –ı23.12.<br />

Bit Not Yet<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Erna Rosenstein – Once Upon a<br />

–ı 23.12.<br />

Time<br />

Philadelphia Barnes Foundation, 2025 Benjamin Franklin Parkway, PA Suzanne Valadon –ı 9.1.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / VEREINIGTE STAATEN 147


Philadelphia Museum of Art, 26 th St & Benjamin Franklin Jasper Johns<br />

–ı12.2.<br />

Parkway<br />

Southampton Hauser & Wirth Southampton, 9 Main Street, NY Annie Leibovitz – Wonderland –ı 23.12.<br />

Messen und Auktionen<br />

Genève/Grand- Palexpo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 2022 27.1.–30.1.<br />

Saconnex<br />

Zürich Schuler Auktionen, Seestr. 341 <strong>Dezember</strong>-Auktion <strong>2021</strong> 13.12.–17.12.<br />

Brüssel Tour & Taxis, Avenue du port 86c BRAFA Art Fair 2022 23.1.–30.1.<br />

Bologna Arte Fiera/Stadt Bologna, *51 282 111 Arte Fiera <strong>2021</strong> 21.1.–23.1.<br />

Ihre Daten in der Agenda<br />

Präsenz im grössten kunstjournalistischen<br />

Netzwerk Europas<br />

International verlinkt über<br />

↗ www.european-art.net<br />

Jahresabo für Institutionen<br />

CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

→ Aufgrund der aktuellen Lage (Covid-19) ist es möglich, dass<br />

sich einzelne Daten nach Redaktionsschluss ändern.<br />

Bitte informieren Sie sich auf artlog.net oder der Website der<br />

jeweiligen Institution über die aktuellen Öffnungszeiten.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Kunstraum Baden<br />

Ruth Maria Obrist<br />

21. November - 6. Februar 2022<br />

Rathaus der Stadt Aarau<br />

Rathausgasse1<br />

CH-5000 Aarau<br />

Petra Njezic<br />

Raumgebungen<br />

Stadtkunst – aktuelles Kunstschaffen<br />

aus der Region Aarau<br />

20.November <strong>2021</strong> bis19. Februar 2022<br />

Ausstellung der Kulturförderkommission<br />

im Rathaus der Stadt Aarau<br />

Öffentlicher Rundgang mit der Künstlerin<br />

Donnerstag, 9. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Samstag,19. Februar 2022, 11 Uhr<br />

www.aarau.ch<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

25.11.<strong>2021</strong> Opening<br />

26.11.<strong>2021</strong>-19.12.<strong>2021</strong><br />

Villa Renata<br />

Socinstrasse 16, 4051 Basel<br />

Regionale 22<br />

We proudly present<br />

27. November <strong>2021</strong> bis 21. Januar 2022<br />

Donnerstag, 9. <strong>Dezember</strong>, 19 Uhr:<br />

Verleihung des «Kunst Preis Riehen»,<br />

gestiftet von Burckhardt+Partner<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Esther Ernst<br />

Geneviève Morin<br />

Lynne Kouassi<br />

Manuel Market<br />

Mattania Bösiger<br />

Petra Soder<br />

10 Jahre<br />

www.villa-renata.ch<br />

DINO RIGOLI<br />

Übungen mit Pflanzen<br />

26. November –12. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Galerie Atelier WORB<br />

atelierworb.ch Enggisteinstrasse 2 3076 Worb/Bern DO18-20:30 FR 17 -19 SA14-17 SO13-16 Uhr<br />

Lex Vögtli Collagene<br />

21. November bis 12. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Öffnungszeiten: FR 18–21 Uhr | SA 15–18 Uhr | SO 11–14 Uhr<br />

Galerie Rössli<br />

Kultur im Thal<br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

galerie-roessli.ch<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 149


Shared Spaces in Change<br />

19.11.<strong>2021</strong> bis 30.01.2022<br />

KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

Bis 2. Januar 2022<br />

Schwarzes Licht<br />

Positionen des Erhabenen<br />

in der zeitgenössischen Kunst<br />

Bis 27. Februar 2022<br />

Meret Oppenheim<br />

(1913–1985)<br />

Arbeiten auf Papier<br />

Bis 27. Februar 2022<br />

Hommage an Schang<br />

Hutter (1934–<strong>2021</strong>)<br />

Kornhausforum Bern<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di –Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

Eine Ausstellung<br />

mit Megger<br />

Künstler_innen<br />

30.10. —<br />

12.12.<strong>2021</strong><br />

Regio<br />

—kunst<br />

www.benzeholz.ch<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitgenössische<br />

Kunst<br />

Seestrasse<br />

6045 Meggen<br />

Rinus Van de Velde, Ausstellungsansicht Kunstmuseum<br />

Luzern, <strong>2021</strong>. Foto: Marc Latzel<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


grande finale<br />

4. dez. <strong>2021</strong>, 16 bis 18 uhr<br />

«wilderwald» ein partizipatives<br />

Kunstprojekt von Christine<br />

Bänninger und Peti Wiskemann in<br />

der Stiftung Weidli Stans.<br />

Wir laden Sie zu einem Spaziergang<br />

im «wildenwald» ein. Erleben Sie so<br />

das Gesamtkunstwerk in der<br />

Tagesstätte, welches das<br />

Künstlerduo gemeinsam mit den<br />

Klient*innen und Mitarbeiter*innen<br />

der Stiftung Weidli Stans erarbeitet<br />

hat.<br />

Eintritt kostenlos, Covid-Zertifikat und Ticket<br />

notwendig:<br />

https://eventfrog.ch/wilderwald-tanzcompagnie<br />

Stiftung Weidli StanS tageSStätte | WeidliStraSSe 4 | 6370 StanS | WWW.Weidli-StanS.ch<br />

ENDLESS VARIETY<br />

Monika Müller<br />

04. Nov -18. Dez <strong>2021</strong><br />

Sa 04. Dez. 21, 16.00 Uhr<br />

Gespräch mit Monika Müller &Bettina Staub<br />

über Gehen und Zeichnen<br />

Künstlerin anwesend<br />

Sa 04. Dez &Sa18. Dez <strong>2021</strong>, 14 -17Uhr<br />

zsuzsa’sgalerie<br />

luzernerstrasse 15<br />

6043 adligenswil www.zsuzsas-galerie.ch<br />

bis 5. <strong>Dezember</strong><br />

Katrin Freisager<br />

If Smoke Could Be Water<br />

Katharina Bürgin<br />

Löffel auf dem Teller<br />

Marion Ritzmann<br />

unfolding time<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 151


in Kooperation mit<br />

Die<br />

Weltsensation<br />

Vorstellung der Zeichnungen von<br />

Franz Kafka mit Herausgeber Andreas Kilcher<br />

27.&28.<br />

<strong>Dezember</strong><br />

<strong>2021</strong><br />

nairs.ch/agenda<br />

Kunstraum<br />

Kreuzlingen<br />

Thurgauische<br />

Kunstgesellschaft<br />

Ausstellungen vom<br />

4. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> –6.Februar 2022<br />

Kunstraum<br />

Adolf Dietrich Förderpreis <strong>2021</strong><br />

Rhona Mühlebach<br />

Preisverleihung 4. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

um 17:00 Uhr<br />

Tiefparterre<br />

Holly McLean<br />

Visdeoinstallation<br />

Alle Veranstaltungen werden den<br />

Massnahmen entsprechend auf unserer<br />

Website und per Newsletter publiziert.<br />

www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />

Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstrasse 7a<br />

Fr 15 –20Uhr, Saund So 13 –17 Uhr<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


JULIAN CHARRIÈRE &<br />

KATIE PATERSON<br />

Vertigo<br />

GALERIE TSCHUDI<br />

18. <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> –<br />

26. März 2022<br />

Dienstag – Samstag<br />

15 – 18.30 Uhr<br />

und auf Vereinbarung<br />

Chesa Madalena, Somvih 115<br />

7524 Zuoz, Switzerland<br />

www.galerie-tschudi.ch<br />

XXL Le dessin en grand<br />

Musée Jenisch Vevey<br />

Jusqu’au 27.02.22<br />

„IM ENTWURF, DA ZEIGT SICH DAS TALENT,<br />

IN DER AUSFÜHRUNG DIE KUNST.“<br />

AB ANFANG DEZEMBER <strong>2021</strong> FINDEN<br />

SIE UNSER NEUES KURSPROGRAMM FS22<br />

ONLINE UNTER:<br />

WWW.DRANBLEIBEN.CH<br />

Verein gestalterische Weiterbildung Zürich, 8000 Zürich<br />

Zitat: Marie von Ebner-Eschenbach<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 153


20. Nov. <strong>2021</strong> – 12. Feb. 2022<br />

DINGE AUF<br />

DER FLÄCHE<br />

STILLLEBENMALEREI VON<br />

SIGISMUND RIGHINI, WILLY FRIES<br />

UND HANNY FRIES<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 17–20 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

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154 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong><br />

Zypressenstrasse 57, CH-8004 Zürich<br />

www.blackprint.photo<br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz


neues a telier 5<br />

opendoor 3.12. 17-19h<br />

am lagerplatz 21 in<br />

winterthur ZH<br />

art@ eob.ch<br />

e d u a rd o t t o b a u m a n n<br />

CHRISTINE<br />

KNUCHEL<br />

In allen Dingen<br />

die Ruhe suchen<br />

4.12.21 - 26.2.22<br />

VERNISSAGE<br />

Fr, 3.12. von 18 bis 20 Uhr<br />

Talaya Schmid<br />

Radical Soft<br />

27.11.<strong>2021</strong> – 12.02.2022<br />

Ausstellungseröffnung+ Buchvernissage<br />

Freitag, 26. November <strong>2021</strong>, 18–22 Uhr<br />

Galerie<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

Birmensdorferstrasse 299, 8055 Zürich<br />

www.koenigbuero.ch<br />

AUFRUF KUPFERDRUCKWERKSTATT<br />

Kunst hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft und ist auch immer wieder ein wichtiges Ausdrucksmittel,<br />

um aktuelle Zeitströmungen sichtbar zu machen – auch und gerade da, wo andere Medien dies<br />

nicht tun. Und doch spiegelt sich die äussert problematische Situation, in der wir seit Anfang 2020 leben,<br />

kaum darin wider. Kunst erfüllt damit eine ihrer ganz wichtigen Aufgaben zurzeit nicht.<br />

Dem möchte ich begegnen und suche dafür Kunstschaffende, die mit mir zusammen die aktuellen Geschehnisse<br />

kritisch hinterfragen und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse bildnerisch umsetzen.<br />

Mein Arbeitsfeld sind die manuellen Drucktechniken, Hochdruck und Tiefruck. Meine Werkstatt in Zürich –<br />

siehe www.kupferdruckwerkstatt.ch – ist entsprechend eingerichtet und stelle ich für dieses Projekt zur Verfügung.<br />

Gleichzeitig eignen sich die Räumlichkeiten auch als Treffpunkt für die Diskussionen, die für dieses<br />

Projekt nötig sind. Ziel dabei ist, gemeinsam ein Gesamtkonzept für eine geplante Ausstellung zu erarbeiten.<br />

Mein Anliegen ist, Kunstschaffende zusammenzubringen, um gemeinsam über Ideen, wie ich sie oben beschrieben<br />

habe, zu diskutieren und zu realisieren.<br />

Mit freundlichen Grüssen, Mathias Gentinetta<br />

Kupferdruckwerkstatt Gentinetta | info@kupferdruckwerkstatt.ch | +41 44 492 19 73 | Eglistrasse 8 | 8004 Zürich<br />

ZÜRICH 155


Atelierstipendien<br />

2023/24<br />

Budapest<br />

Bukarest<br />

London<br />

Sofia<br />

Zug<br />

Bourses de résidence<br />

2023/24<br />

Bucarest<br />

Budapest<br />

Londres<br />

Sofia<br />

Zoug<br />

Reisestipendien<br />

2023<br />

Balkan/<br />

Türkei<br />

Bourses de voyage<br />

2023<br />

Balkans/<br />

Turquie<br />

LANDIS & GYR<br />

STIFTUNG<br />

Werkstipendien<br />

2022<br />

Eingabefrist<br />

31. Januar 2022<br />

Ausschreibung und<br />

Online-Registrierung<br />

lg-stiftung.ch<br />

+41 41 725 23 50<br />

Chamerstrasse 10<br />

6300 Zug<br />

Bourses d’œuvre<br />

2022<br />

Délai d’inscription<br />

31 janvier 2022<br />

Informations pratiques et<br />

inscription en ligne<br />

lg-stiftung.ch<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


Prix FEMS<br />

Skulptur<br />

2022<br />

Keramik<br />

«grandeur<br />

Nature»<br />

Im Jahre 1996 hat die Fondation Edouard et Maurice Sandoz<br />

(FEMS) den Prix FEMS lanciert. Dabei handelt es sich um einen<br />

mit 100'000 Schweizer Franken dotierten Preis, welcher im Jahr<br />

2022 im Bereich Skulptur vergeben wird. Das Ziel des Prix FEMS<br />

ist es, einem Künstler oder einer Künstlerin einen entscheidenden<br />

Schritt in seiner Entwicklung zu ermöglichen, indem ihm eine<br />

finanzielle Unterstützung zur Realisierung eines umfangreichen<br />

Projekts offeriert wird. Die Förderung dieses Projekts erlaubt es<br />

dem Gewinner zudem, mit Personen in Kontakt zu treten, die sich<br />

für die Verbreitung seines Werkes einsetzen können.<br />

Der Prix FEMS 2022 ist ausgeschrieben für Künstler/-innen aus der<br />

Schweiz, oder solche, die seit mindestens fünf Jahren in der Schweiz<br />

wohnhaft sind. Prämiert wird im Jahr 2022 eine Keramik Arbeit<br />

zum Thema «grandeur Nature». Die gemäss Reglement des Prix<br />

FEMS aufzubereitenden Dossiers sind bis spätestens 28. Februar<br />

2022 am Sitz der Fondation Edouard et Maurice Sandoz einzureichen<br />

(Datum des Poststempels ausschlaggebend).<br />

Das Reglement des Prix FEMS sowie weitere Auskünfte können<br />

eingeholt werden bei Fondation Edouard et Maurice Sandoz,<br />

Avenue Général-Guisan 85, 1009 Pully, Telefon 021 721 19 19, oder<br />

stehen zum Download bereit unter www.fems.ch<br />

Prix FEMS<br />

Sculpture<br />

2022<br />

Céramique<br />

«grandeur<br />

Nature»<br />

En 1996, la Fondation Edouard et Maurice Sandoz (FEMS) à<br />

Pully a institué le Prix FEMS. Il s’agit d’une bourse de création de<br />

100'000 francs suisses qui sera attribuée en 2022 dans le domaine<br />

de la sculpture. Le Prix FEMS a pour but d’encourager la création<br />

artistique. Il doit permettre à un artiste de franchir un pas<br />

décisif dans sa carrière, de réaliser un projet d’envergure, mais<br />

aussi de promouvoir son œuvre en l’aidant à rencontrer des<br />

personnes susceptibles d’en assurer la diffusion.<br />

Le Prix FEMS Sculpture 2022 est ouvert à tout artiste suisse ou résidant<br />

en Suisse depuis 5 ans au moins. Il récompensera un projet<br />

artistique réalisé dans le domaine de la céramique, sur le thème<br />

«grandeur Nature». Votre dossier, établi conformément au règlement<br />

du Prix FEMS, doit être déposé jusqu’au 28 février 2022 au<br />

plus tard, cachet de la poste faisant foi, à l’adresse indiquée cidessous.<br />

Le règlement du Prix FEMS et tous les renseignements utiles peuvent<br />

être obtenus sur simple demande auprès de la Fondation<br />

Edouard et Maurice Sandoz, Avenue Général-Guisan 85, 1009 Pully,<br />

tél. 021721 19 19 ou téléchargé sur www.fems.ch<br />

157


DasKunstmuseumSt.Gallen beherbergt dieumfassendsteKunstsammlung vomSpätmittelalter<br />

biszur Gegenwartinder Ostschweiz.Durch seineinternationalen Wechselausstellungen zeitgenössischer<br />

Kunstund seinedialogischenPräsentationenimMuseumsbauund im Ausstellungsraum<br />

derLokremise strahltesweitüberdie SchweizerGrenzenhinaus. Getragenwirddas<br />

KunstmuseumSt. Gallen durcheineStiftung,gefördert wird es durchden KunstvereinSt. Gallen.<br />

Aufgrund der Pensionierungdes Stelleninhabers suchenwir per01.12.2022 eine/n<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong><br />

Museumsdirektor:in(100%Pensum)<br />

IhrProfil<br />

Sieverfügen über einen profilierten LeistungsausweisimBereichder Ausstellungund Vermittlung<br />

zeitgenössischer Kunst.<br />

Sieweisenfundierte kunsthistorische Kenntnisse aufund verfügen überErfahrung in Konzeption<br />

und Aufbaueiner Kunstsammlung–auchhinsichtlich der umfangreichen Sammlungvom Spätmittelalterbis<br />

zurGegenwart.<br />

Sieverfügen über strategischesDenken,organisatorisches Flairund können Ihre Mitarbeiter:innen<br />

fürgemeinsame Ziele begeistern.<br />

Siesindinder Kunstszene breitvernetztund freuen sich, sich aufdie spezifischekulturelle<br />

SituationinSt. Galleneinzulassen.<br />

Ihre Hauptaufgaben<br />

Sieverantwortendie strategische Entwicklungdes Kunstmuseums St.Gallen.<br />

Siekonzipieren dasAusstellungs- und Vermittlungsprogramm im Museum undim<br />

Ausstellungsraumder Lokremise und setzen diesegemeinsam mitIhrem Team um.<br />

Siesindzuständig fürdie wissenschaftliche Erschliessungder Sammlung und ihre Entwicklungin<br />

dieZukunft.<br />

Sieverantwortendie fachliche Führungder Kuratorenschaft, der Kunstvermittlung undder<br />

wissenschaftlichenMitarbeiter:innen.<br />

Sie repräsentierendas Kunstmuseumgegenüber Politik, Gesellschaft sowieanderen<br />

Kulturinstitutionen.<br />

Sievernetzen dasMuseummit Partnern, Mäzenen, Sponsoren, Leihgebernsowienationalenund<br />

internationalenKulturbetrieben.<br />

UnserAngebot<br />

Sieerwarteneinevielseitige undanspruchsvolle Führungsaufgabe mithoher Verantwortung,<br />

attraktive Arbeitsbedingungen, einmotiviertesund engagiertesTeamsowieeineinspirierende<br />

Arbeitsatmosphäre in einembestens positioniertenMuseum.<br />

Bewerbung<br />

Wirfreuenuns aufIhreschriftliche Bewerbungbis 22.12.<strong>2021</strong>: gg@senn.com<br />

(GabySenn, Präsidentin Kunstverein undMitglied Stiftung KunstmuseumSt. Gallen)<br />

FürAuskünftewendenSie sich bitte ebenfalls an gg@senn.com.


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innenkürzel dieser Ausgabe<br />

Adrian Dürrwang (AD), Angelika Maass (AM), Barbara Fässler<br />

(BF), Feli Schindler (FS), Johanna Encrantz (JE), Kristin<br />

Schmidt (KS), Miriam Wiesel (MW), Stefanie Manthey (SM)<br />

Sibylle Omlin (SO)<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

1-2 Januar/Februar 07.01.2022 06.12.<strong>2021</strong><br />

3März 25.02.2022 26.01.2022<br />

4April 25.03.2022 23.02.2022<br />

5Mai 22.04.2022 16.03.2022<br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 9000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 8000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

159


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Am Kalvarienberg<br />

Via Santa Maria Ogni Bene, Neapel (Italien), 25.10.<strong>2021</strong>. Foto: SH<br />

Erst glaube ich an einen Streich meiner Ohren, dann wundere ich mich, schliesslich<br />

bleibe ich stehen. Aus dem zweiten Stock der Via Santa Maria Ogni Bene Nr. 1 dringt<br />

heiser und jämmerlich das Blöken eines Schafs. Nun habe ich gelesen, dass die Menschen<br />

in diesem Teil der Altstadt von Neapel einst so arm waren, dass sie Kühe und<br />

Schweine in ihren engen Wohnungen hielten, um sich wenigsten mit Milch und alle<br />

paar Monate mit einem Stück Fett zu versorgen. Doch die Zeiten, in denen das Quartiere<br />

Montecalvario als das finstere Herz der Stadt galt, sind vorbei.<br />

Der Fruttivendolo, der sich im Parterre des Hauses eingerichtet hat, schaut gelangweilt<br />

drein. Kaum anzunehmen, dass er mich für einen potenziellen Kunden hält.<br />

Sein Stand ist auch nicht so beschaffen, dass einen die grosse Einkaufslust packt.<br />

Liegt es daran, dass die Hälfte der Kisten leer ist? Zwischen Ware und Wand modert<br />

eine Reihe von Bildern in billigen Rahmen vor sich hin. Ich erkenne einen Klimt,<br />

eine Markusplatz-Veduta von Guardi, Raffaels Engel der Sixtina und ein Puzzlebild<br />

von Neuschwanstein. Von der Wand blättert eine Farbe ab, die an Fleisch in einer<br />

übertrieben rosarot ausgeleuchteten Metzgereivitrine denken lässt.Trüben die Wand<br />

und die schimmligen Bilder auch meinen Blick auf die Frutta e Verdure, die trotz<br />

ihrer offensichtlichen Frische wirken, als wären sie gar nicht zum Verkauf gedacht?<br />

Blosse Requisiten, so künstlich wie die Früchte und Gemüse aus Pappmaché, die<br />

an seinem Marktstand präsentiert. So unnatürlich auch wie das<br />

Blöken eines Schafs in Neapels Altstadt. Es kommt mir jetzt noch lauter vor, gehetzter,<br />

panisch – und plötzlich ist es verstummt. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 2.1. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2021</strong>


LA PETITE<br />

CALIFORNIE<br />

VALENTIN<br />

CARRON<br />

Donnerstag, 20. Januar 2022, 18:30 Uhr, Museum im Bellpark<br />

DAS DREIECKSVERHÄLTNIS GALERIE, KUNSTMUSEUM UND KÜNSTLER:IN<br />

Podiumsgespräch mit Eva Presenhuber, Inhaberin der Galerie Eva Presenhuber,<br />

Fanni Fetzer, Direktorin Kunstmuseum Luzern und Valentin Carron.<br />

20. NOVEMBER <strong>2021</strong> BIS 27. FEBRUAR 2022<br />

MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />

Luzernerstrasse 21 | 6011 Kriens | www.bellpark.ch<br />

Valentin Carron: Fille et chien, <strong>2021</strong> | Rendering: Kunstbetrieb AG, Münchenstein

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