KölnerLeben Dezember/Januar 2021/22
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Krippenkunst – Von Bethlehem bis an den Rhein √ Leben in Köln: Funksalat – Mit der Welt in Kontakt kommen √ Ratgeber: Faire Kleidung – Welche Siegel sind seriös?
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6<br />
Leben in Köln<br />
Krippenkunst<br />
Von Bethle<br />
Maria, Josef und das Kind<br />
dürfen nicht fehlen.<br />
In den Krippen Kölns gibt<br />
es aber so viel mehr zu<br />
entdecken.<br />
„Schon als kleines Mädchen bin ich mit meiner Mutter<br />
Krippen gucken gegangen“, erzählt Susanne Gehrke<br />
mit leuchtenden Augen. Mit ihrer Tochter hat sie die<br />
Tradition fortgesetzt. Heute kümmert sie sich zusammen<br />
mit einigen anderen Frauen um den Aufbau der<br />
Krippe in der Kirche St. Kolumba.<br />
Kreppche luure, also Krippen anzusehen, macht vie -<br />
len Freude. „Die Vielfalt ist beeindruckend“, schwärmt<br />
eine, die es wissen muss: Caroline Maria Weber ist<br />
Vorsitzende des Vereins Krippenfreunde Region<br />
Köln und Veranstalterin des Kölner Krippenwegs.<br />
Die Geschichte der Krippe reicht weit zurück. Belegt<br />
ist inzwischen, dass die bildhafte Darstellung der<br />
Menschwerdung Gottes auf Franziskus von Assisi<br />
zurückgeht. „Er wollte im Jahr 1<strong>22</strong>3 den Menschen<br />
die Umstände der Heiligen Nacht mit einer Krippe,<br />
einem lebendigen Ochsen und Esel so anschaulich<br />
wie möglich machen und bezog sie in die weihnachtliche<br />
Feier der Eucharistie mit ein“, weiß Weber. Gesichert<br />
für Köln ist: 1568/69 stellten Jesuiten hier mit<br />
Figuren die Geburt Christi nach. Gerade die katholische<br />
Kirche vermittelte gerne biblische Botschaften<br />
für alle Menschen verständlich durch Bilder.<br />
Grenzenlos kreativ<br />
Damals wie heute faszinieren Krippen. „Das Thema<br />
ist nie auserzählt, sondern kann immer fortgeschrieben<br />
und aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden“,<br />
erläutert Weber. „Krippen haben ein spielerisches<br />
Element, wie ein heiliges Spielzeug für Große.“ Bei<br />
Material und Umsetzung sind der Kreativität keine<br />
Grenzen gesetzt. „Beim Stil gibt es zwei große Richtungen“,<br />
so Weber. Die sogenannte Heimatkrippe<br />
zeigt Bekanntes: Stall, Fachwerk und ein – blondes –<br />
Jesuskind im Stroh. In Köln wird es noch lokaler. So<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 6 | 21