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Genussatelier 2/2021

Unsere neue Zeitschrift, das Genussatelier soll Bühne für die High-End-Marke im LEH, Shop und Gastronomie sein.

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IKarl-heinz DautzenbergI<br />

etwas gönnen, sich verwöhnen.<br />

mehr die wichtigste Rolle.«<br />

Auch das Lesen von Fachpresse schadet hier<br />

nicht. Spannend ist auch, wenn Köche in den<br />

ja immer noch populären Kochsendungen<br />

Produkte benutzen. Oft entsteht hier Bedarf,<br />

den der Handel vorher noch gar nicht kannte.<br />

fng: Da wir beim Thema Genuss sind: Wo<br />

liegen auf diesem Sektor Ihre persönlichen<br />

Präferenzen?<br />

Karl-Heinz Dautzenberg: Es gibt<br />

eigentlich nichts Spezielles, nur gut muss<br />

es sein. Lieber weniger Fleisch, aber gut erzeugtes.<br />

Lieber weniger Wein, aber einen<br />

anständigen.<br />

Wenn ich in München bin, gehört ein Leberkäse-Brötchen<br />

zu meinem Genuss, in Berlin<br />

die Curry Wurst von Konopke oder vom<br />

Ku’damm 195.<br />

D<br />

Essen<br />

ie Zahl der Kochshows auf<br />

den zahlreichen TV-Kanälen in<br />

Deutschland ist mittlerweile<br />

inflationär. Die Fernsehköche<br />

überbieten sich geradezu, ihrem Publikum<br />

raffiniert komponierte Gerichte mit den<br />

dazu passenden Getränken und auf den Tellern<br />

elegant gestaltet zu zelebrieren. Ob die<br />

Zuschauer derlei Kreationen zu Hause nachkochen,<br />

steht natürlich auf einem anderen<br />

Blatt. Oft sind die Rezepturen ziemlich kompliziert,<br />

erfordern viel Zeit für den Einkauf<br />

und für die Zubereitung am eigenen Herd.<br />

Zudem – dies ist ja allgemein bekannt – haben<br />

immer weniger Konsumenten die Muße,<br />

in der heimischen Küche für ein tolles Essen<br />

stundenlang zu hantieren. Der Alltagsstress<br />

lässt grüßen!<br />

Das haben so viele Hersteller längst erkannt<br />

und bieten im Handel die schmackhaftesten<br />

Kreationen an, die zu Hause relativ fix zubereitet<br />

sind. Convenience auf hohem Niveau<br />

war nie so stark gefragt wie heute. „Der Verbraucher<br />

möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen,<br />

möchte genießen“, sagt der Experte<br />

für feines Essen, Karl-Heinz Dautzenberg.<br />

„Und er ist bereit, dafür auch etwas mehr<br />

Geld auszugeben.“ Aber Dautzenberg, der<br />

seit Jahrzehnten in der Lebensmittelbranche<br />

unterwegs ist, weiß selbstverständlich auch,<br />

ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst<br />

dass Genuss beim Essen und Trinken eine individuelle<br />

Sache ist. Für ihn zum Beispiel ist<br />

eben auch die Currywurst in Berlin ein echter<br />

Gaumenschmaus, wenn er ab und an mal in<br />

der Hauptstadt zu tun hat.<br />

„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine<br />

Kunst“, hat mal ein französischer Schriftsteller<br />

formuliert. Tatsächlich fällt es manchen<br />

Menschen schwer zu genießen. Wenn jemand<br />

einen in pappigem Brötchen versteckten Burger<br />

im Stehen verschlingt und dann weiter<br />

eilt, ist das Genuss? Genuss beim Essen wird<br />

oft missverstanden als Schlemmen und Völlerei.<br />

Dabei sollte eigentlich jedem klar sein,<br />

dass Genuss eine positive Sinnesempfindung<br />

umschreibt. Sie betrifft alle Bereiche unseres<br />

Lebens, ist aber auch sehr eng mit Kulinarik<br />

verbunden. Das Essen hat da großes Potenzial,<br />

weil es alle fünf Sinne anspricht: Sehen,<br />

Riechen, Schmecken, Fühlen und auch Hören.<br />

Man denke nur an den Plopp, wenn der<br />

Korken die Sektflasche freigibt. Da kommt<br />

Freude auf!<br />

Die Empfindungen, die zu genussvoller Wahrnehmung<br />

führen, unterscheiden sich von<br />

Mensch zu Mensch. Und mit Übermaß hat<br />

Genuss absolut gar nichts zu tun. Schon das<br />

Aufreißen einer Kaffeepackung, wenn ganz<br />

plötzlich das köstliche Aroma herausbricht,<br />

ein fng magazin<br />

7<br />

das Aufschneiden eines Apfels, der einen<br />

wunderbaren Duft verströmt, können großen<br />

Genuss bedeuten.<br />

Aber kommen wir noch mal zurück auf die<br />

vielen Koch-Shows im Fernsehen. Noch nie<br />

haben sich große Teile der Gesellschaft so<br />

sehr mit Essen beschäftigt wie heute. Doch<br />

immer weniger Menschen stellen ihre Gerichte<br />

zu Hause aus frischen Zutaten her und<br />

genießen sie in Gemeinschaft mit Familie<br />

und Freunden. Dabei sollte uns eigentlich<br />

klar sein, dass Gesundheit, Kultur und Genuss<br />

in einer selbst zubereiteten und gelungenen<br />

Mahlzeit stets zusammenfinden. Was sagte<br />

schon der große Dichter Johann Wolfgang<br />

von Goethe? „Kein Genuss ist vorübergehend,<br />

denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend!“<br />

KONTAKT<br />

Karl-Heinz Dautzenberg<br />

Mühlenstraße 27a<br />

25462 Rellingen<br />

Tel.: +49 (0) 170/338 5675<br />

karl-heinz.dautzenberg@t-online.de<br />

www.dautzenbergconsulting.de

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