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Getränke! Technologie & Marketing 1/2024

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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www.getraenke-tm.de<br />

23. 29. Jahrgang | ISSN 1431-4428 | B42034<br />

Getränke!<br />

TECHNOLOGIE & MARKETING 1 | <strong>2024</strong> 4 | 18<br />

■ BRANCHEN REPORT „Verpackungen – Regulierung und Aufbruch mit Intelligenz“<br />

■ IM FOKUS Leitthema der Anuga FoodTec – Responsibility<br />

■ MARKT „Tethered Caps“ – Bald bleibt der Deckel an der Flasche fest<br />

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EDITORIAL<br />

FUNDIERTES KNOW-HOW UND BEDEUTENDE TRENDS<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Individualisierung<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

BRIGITTE HAULENA<br />

Redaktion GTM<br />

Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

sind in der der Lebensmittel- und Getränkeherstellung<br />

von stetig wachsender<br />

Bedeutung. Diesbezüglich bieten<br />

Messen und Veranstaltungen den Besuchern<br />

die Möglichkeit, innerhalb<br />

kürzester Zeit ihre Branchenkenntnisse<br />

zu erweitern und verschiedene aufkeimende<br />

Trends zu erkennen.<br />

Informative Rückblicke<br />

Im Herbst 2023 fanden im Bereich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

angesehene Veranstaltungen und Messen statt. In dieser<br />

Ausgabe der Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong> geben wir unter<br />

anderem einen kurzen Rückblick auf die SPS – Smart Production<br />

Solutions – die im Messezentrum Nürnberg ihre Tore geöffnet<br />

hatte und ganz im Zeichen von Wachstum für die interna tionale<br />

Automatisierungswelt stand. Das Fachpublikum konnte hier in<br />

16 Messehallen ein breites und facettenreiches Angebot aus dem<br />

Bereich der smarten und digi talen Automation erleben. Auch das<br />

abwechslungsreiche Rahmenprogramm und die digitale Begleitplattform<br />

„SPS on air“ verzeichneten erneut sehr gute Resonanz<br />

unter den Teilnehmenden.<br />

Die BrauBeviale konnte im November 2023 auf einen erfolgreichen<br />

Wiederstart nach vier Jahren Messepause verzeichnen. Themenschwerpunkte<br />

waren hier beispielsweise Energieeinsparung im<br />

Herstellungsprozess, neue Abfüllanlagen sowie Effizienzoptimierungen<br />

durch verstärkte Automatisierung. Die Aussteller hatten Antworten<br />

auf die Anforderungen der europäischen Verpackungsgesetzgebung<br />

und die konsequente Ausrichtung eines verantwortungsvollen<br />

Herstellprozesses gemäß Nachhaltigkeitskriterien parat.<br />

Darüber hinaus berichten wir von der Oktobertagung im VLB-<br />

Neubau in Berlin. Hier wurde den zahlreichen Teilnehmern ein umfangreiches<br />

Programm mit 27 Fachvorträgen geboten. Neben den<br />

beiden brautechnischen Vortragsblöcken mit den Schwerpunkten<br />

Energie, Prozesstechnologie und Fermentation, dem 52. Braugersten-Seminar<br />

und dem 5. VLB-Forschungskollo quium wurde das<br />

Programm um das neue VLB-Wassersym posium und das Supply-<br />

Chain- Management-Forum erweitert.<br />

Mehr als 260 Teilnehmer waren der Einladung des Deutschen<br />

Verpackungsinstituts e. V. (dvi) zur Dresdner Verpackungstagung<br />

gefolgt. Sie diskutierten auf dem traditionellen Jahresabschlusstreffen<br />

der Verpackungsbranche unter dem Motto „Verpackungen<br />

zwischen Regulierung und Aufbruch mit Intelligenz“ spannende<br />

Entwicklungen und Lösungen dieses Bereichs.<br />

Inspirierende Ausblicke<br />

Jetzt, im Frühjahr <strong>2024</strong>, findet in Köln vom 19. bis zum 22. März<br />

als führende internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und<br />

Getränke industrie die Anuga FoodTec statt. Die Messe stellt das<br />

Leitthema Responsibility in den Mittelpunkt. Im Vorfeld wird deutlich,<br />

dass aktuell Best Practice-<strong>Technologie</strong>n gefragt sind, die sowohl<br />

Effizienz als auch Produktqualität gewährleisten. Ob es hierbei<br />

um vollständige Produk tionslinien oder um einzelne Prozessanlagen<br />

geht – es zeigt sich, dass die neueste Generation prozesstechnischer<br />

Anlagen durch drei bedeutende Trends auszeichnet sind:<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Individualisierung.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,<br />

Brigitte Haulena


15<br />

24 38<br />

Inhalt 6 ZUM TITEL<br />

6 Antriebstechnik: Hocheffiziente Antriebe<br />

Anzeige<br />

8 BRANCHEN REPORT<br />

8 Treffpunkt der internationalen Automatisierungswelt:<br />

Im Zeichen von Wachstum<br />

10 Dresdner Verpackungstagung:<br />

„Verpackungen – Regulierung und Aufbruch mit Intelligenz“<br />

14 Wiederstart der BrauBeviale nach vier Jahren Messepause<br />

15 Technische Fachtagung für die Brau- und Getränkeindustrie:<br />

Treffpunkt der Brauwirtschaft<br />

18 IM FOKUS<br />

18 Vakuum Isolierte Transferleitung (VIP):<br />

Getränkeversorgung bei Großveranstaltungen<br />

20 Zeitinvestition in Reinigung des Klebstoff-Auftragssytems:<br />

Klebstoffwechsel – worauf es ankommt<br />

21 Produkttest zu Leistung und Umweltverträglichkeit:<br />

Alternativen zu Stretchfolien aus Einwegkunststoffen<br />

24 Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie:<br />

Leitthema der Anuga FoodTec – Responsibility<br />

24 Anuga FoodTec: Messevorschau<br />

29 ROH- UND INHALTSSTOFFE<br />

29 Kakaofruchtfleisch für die Getränkeindustrie:<br />

Kakaofruchtpulpe – das Besondere aus der Kakaoschote<br />

30 Qualitätsprodukte im Sinne der Nachhaltigkeit:<br />

Untrennbares Engagement für die Umwelt<br />

32 Neuerfindung des Energydrinks im Zeichen der Zeit:<br />

„Nur Koffein reicht einfach nicht“<br />

34 Industrielle Herstellung von pflanzlichen Milchalternativen:<br />

Hafer, Soja oder Nuss<br />

36 MARKT<br />

36 ein.blick: Gesamtpaket Regionlität, Spezialität und<br />

Nischen-Produkte: Die Schwäbische Alb – vom kargen Landstrich<br />

zum Biosphären-Gebiet<br />

38 „Tethered Caps“: Bald bleibt der Deckel an der Flasche fest<br />

www.nord.com<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 1431-4428<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25 | D-90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 - 0<br />

Fax: +49 (0) 911 2018 - 100<br />

www.getraenke-tm.de<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Redaktion<br />

Brigitte Haulena<br />

Fachredaktion<br />

Ian Healey<br />

Roland Hensel<br />

Bert Pflüger<br />

Dr. Burkhard Schäfer<br />

Mediaberatung<br />

Thomas Mlynarik | D-A-CH<br />

Britta Steinberg | Ingredients<br />

Benjamin Costemend | Frankreich<br />

Gabriele Fahlbusch | Europa<br />

Steve Max | Nordamerika<br />

Lektorat<br />

Satzwerk, Markt Taschendorf<br />

Technische Leitung<br />

Armin König<br />

Erscheinungsweise 5 x jährlich<br />

Hocheffiziente Antriebe<br />

Foto: NORD<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement | 5 Einzelausgaben<br />

Inland: € 62,- inkl. Porto, zzgl. MwSt.<br />

Ausland: € 67,- inkl. Porto<br />

Bankverbindung<br />

HypoVereinsbank AG Nürnberg<br />

Swift-Code: HYVEDEMM460<br />

IBAN: DE45 7602 0070 0000 6147 18<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27 | D-97828 Marktheidenfeld<br />

Copyright © <strong>2024</strong> Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft<br />

mbH | Nürnberg<br />

Die Berichterstattung in der Fachzeitschrift unter liegt<br />

einer unabhängigen Redaktion. Unterzeichnete Beiträ<br />

ge entsprechen dabei nicht unbedingt der Meinung<br />

der Redaktionskonferenz.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei<br />

Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />

Hauptwörtern das generische Maskulinum verwendet.<br />

Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />

verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />

und beinhaltet keine Wertung.<br />

4 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Hocheffiziente Antriebe<br />

Ob für den Transport von Fleisch, Gemüse, Süß- oder Backwaren oder von Getränkeflaschen:<br />

Fördertechnik ist ein wesentlicher Faktor in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie. Spezialist NORD DRIVESYSTEMS bietet dafür Antriebstechnik, die<br />

die Energieeffizienz der Systeme auf ein neues Niveau hebt.<br />

Abb. oben:<br />

Für Förderbänder in der Getränkeindustrie<br />

bietet NORD<br />

DRIVESYSTEMS hocheffiziente<br />

Antriebssysteme<br />

Fotos: NORD DRIVESYSTEMS<br />

Reinigen, inspizieren, befüllen,<br />

verschließen, etikettieren: Es<br />

sind einige Stationen, die Flaschen<br />

in der Getränkeindustrie auf<br />

Förderbändern durchlaufen. Einen<br />

nicht unerheblichen Anteil der Energiekosten<br />

der Industrie macht der<br />

Aufwand für elektrische Antriebe<br />

aus, mit denen unter anderem die<br />

Förderbänder betrieben werden.<br />

Über sämtliche Industrien gerechnet,<br />

gehen Experten von einem<br />

Anteil der elektrischen Antriebe am<br />

Gesamtenergie-Aufwand von bis<br />

zu 70 % aus. Das ist nicht nur ein<br />

erheblicher Kostenfaktor – dahinter<br />

steht gleichzeitig ein großes Optimierungs-<br />

und Einsparpotenzial.<br />

NORD DRIVESYSTEMS, einer der<br />

Weltmarktführer von elektrischen<br />

Antriebskomponenten, bietet ein<br />

umfassendes Portfolio an Elektromotoren,<br />

Getrieben und elektronischer<br />

Antriebstechnik, das an die<br />

speziellen Herausforderungen einzelner<br />

Branchen angepasst und in<br />

Bezug auf Energieeffizienz optimiert<br />

ist. „Und mit tausenden in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie<br />

installierten Antrieben verfügen wir<br />

über eine umfassende Branchen-<br />

Expertise“, betont Jörg Niermann,<br />

Bereichsleiter <strong>Marketing</strong> bei NORD.<br />

Im Getriebemotorkonzept DuoDrive von NORD ist<br />

ein energieeffizienter IE5+ Synchronmotor in ein<br />

einstufiges Stirnradgetriebe integriert.<br />

Spezielle Anforderungen für<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

Für die konkreten Anforderungen der<br />

Lebensmittelindustrie hat NORD das<br />

patentierte Getriebemotorkonzept<br />

DuoDrive optimiert, bei dem ein hocheffizienter<br />

IE5+ Synchronmotor in ein<br />

einstufiges Stirnradgetriebe inte griert<br />

wurde. Motor und Getriebe in einem<br />

Gehäuse? „Ja, das bietet gleich mehrere<br />

Vorteile“, so Niermann.<br />

Zunächst einmal ist schon mit dem<br />

IE5+ Synchronmotor ein Aggregat<br />

von herausragender Energieeffizienz<br />

verbaut, das die höchste definierte<br />

Wirkungsgradklasse IE5 noch<br />

toppt. „Daher das + im Namen“, so<br />

Niermann. IE5+ Synchronmotoren<br />

verfügen über eine große Leistungsdichte.<br />

Die hohe Laufruhe des Motors<br />

sorgt außerdem für nur minimale<br />

Geräuschemissionen – sicherlich<br />

ein Vorteil in großen Abfüllhallen.<br />

6 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


ZUM TITEL | Effiziente Antriebe für die Getränkeindustrie<br />

Als System erzielt das DuoDrive-<br />

Konzept nun eine nochmals größere<br />

Energieeffizienz als nur ein IE5+<br />

Motor, verbaut mit einem Getriebe<br />

aus dem NORD Baukasten, und<br />

erreicht mit bis zu 92 % einen der<br />

höchsten Wirkungsgrade in dieser<br />

Leistungsklasse am Markt. „Je weniger<br />

Schnittstellen, desto höher<br />

der Systemwirkungsgrad“, erklärt<br />

Jörg Niermann. Die Integration in<br />

ein Gehäuse reduziert überdies den<br />

Bauraum und macht einige Verschleißteile<br />

überflüssig, was gleichzeitig<br />

den Wartungsaufwand senkt.<br />

Konstantes Drehmoment über<br />

weiten Drehzahlbereich<br />

Viele Anlagen laufen nicht dauerhaft<br />

unter Volllast, dafür bietet das<br />

DuoDrive einen weiteren Vorteil. „Es<br />

leistet ein konstantes Motordrehmoment<br />

und eine sehr konstante Effizienz<br />

über einen weiten Drehzahlbereich“,<br />

so Niermann. „Konkret heißt<br />

das, auch bei Teillast oder einzelnen<br />

Überlastungsspitzen kann der Getriebemotor<br />

effizient verwendet werden<br />

und ersetzt damit mehrere verschieden<br />

dimensionierte Antriebsvarianten.“<br />

Das reduziert, über die gesamte<br />

Anlage gesehen, die Vielfalt der<br />

eingesetzten Antriebsvarianten und<br />

minimiert damit die Verwaltungskosten.<br />

Und es verschlankt die Produktions-,<br />

Logistik-, Lager- und Serviceprozesse.<br />

Das DuoDrive ist leicht zu<br />

reinigen, was die Kosten senkt und<br />

die Anlagenverfügbarkeit erhöht. Da<br />

es außer dem korrosionsbeständig<br />

und wash-down-fähig ist, eignet es<br />

sich ideal für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

Bereichen wie der Lebensmittel-<br />

und Getränke industrie.<br />

Leistung bis 3 kW<br />

Der patentierte Getriebemotor<br />

DuoDrive von NORD DRIVESYSTEMS<br />

ist bis zu einer Leistung von 3 kW mit<br />

einem Dauerdrehmoment bis 250 Nm<br />

sowie Drehzahlen bis 1.000 min-1<br />

verfügbar und deckt Getriebeübersetzungen<br />

von i=3 bis i=18 ab. Wie<br />

alle Produkte aus dem NORD Portfolio<br />

ist auch das DuoDrive mit allen<br />

Komponenten der NORD Antriebselektronik<br />

kompatibel und kann mit<br />

den markt üblichen Hohlwellenabmessungen<br />

(20 bis 40 mm), mit<br />

Flansch ausführungen (B5 und B14)<br />

oder einer Drehmomentstütze ausgestattet<br />

werden. Die marktkompatiblen<br />

Anschlussmaße erleichtern<br />

den Austausch und die Integration in<br />

bestehende Anlagendesigns. Hinzu<br />

kommt eine einfache Inbetriebnahme<br />

per Plug-and-play.<br />

In der Summe führen die genannten<br />

Vorteile zu einer signifikanten<br />

Senkung der Total Cost of Ownership<br />

(TCO) gegenüber konventionellen<br />

Antrieben. „Unsere Antriebslösung<br />

mit dem DuoDrive bietet damit<br />

für Anwendungen in der Getränkeindustrie<br />

und der Lebensmittelbranche<br />

insgesamt eine wirtschaftlich<br />

interessante, hocheffi ziente Alternative“,<br />

erklärt Niermann.<br />

Bis zu 50 Prozent<br />

Energieersparnis<br />

NORD zeigt auf Fachmessen, zum<br />

Beispiel in diesem Jahr auf der Kölner<br />

Anuga FoodTec (Halle 7.1, Stand<br />

A010) ein Messe modell, das die besonderen<br />

Vorteile deutlich macht.<br />

In einem einfachen Anlagendesign,<br />

in dem Flaschen in zwei Kreisen gefördert<br />

werden, wird die Leistungsaufnahme<br />

zweier Antriebskonfigurationen<br />

verglichen: die eines branchenüblichen<br />

IE3 Asynchronmotors<br />

mit Kegelradgetriebe und dezentralem<br />

Frequenzumrichter mit der eines<br />

DuoDrive (IE5+ Synchronmotor und<br />

einstufiges Stirnradgetriebe) mit einem<br />

NORDAC PRO SK 500E Schaltschrank-Frequenzumrichter.<br />

Ergebnis:<br />

Das DuoDrive verbrauchte bis<br />

zu 50 % weniger Energie. „Damit<br />

stellt das DuoDrive eine hochattraktive<br />

Lösung für Unternehmen dar, die<br />

ihren Energieverbrauch senken wollen“,<br />

betont Jörg Niermann. „Das<br />

wird natürlich in Zeiten steigender<br />

Energiepreise immer relevanter.“<br />

Vergleich der Energieaufnahme<br />

von verschiedenen Antriebsvarianten.<br />

Screenshot: NORD<br />

DRIVESYSTEMS<br />

An einem einfachen Messemodell hat NORD die Energieaufnahme verschiedener Antriebsvarianten verglichen (siehe<br />

auch Screenshot oben) – und festgestellt, dass das DuoDrive bis zu 50% Energie spart. Fotos: NORD DRIVESYSTEMS<br />

Mehr Informationen<br />

www.nord.com<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 7


BRANCHEN REPORT | SPS – Smart Production Solutions<br />

TREFFPUNKT DER INTERNATIONALEN AUTOMATISIERUNGSWELT<br />

Im Zeichen von Wachstum<br />

Vom 14. bis 16. November 2023 standen die Tore des Messezentrums Nürnberg auf<br />

der SPS – Smart Production Solutions – für die internationale Automatisierungswelt<br />

offen. Mit der Entscheidung, die Ausstellungsfläche um zwei neue Hallen zu erweitern,<br />

hat der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt den richtigen Nerv getroffen. Auf einer<br />

Ausstellungsfläche von insgesamt 128.000 m 2 , verteilt auf 16 Messehallen, konnte das<br />

Fachpublikum ein breites und facettenreiches Angebot an Produkten, Lösungen und<br />

Innovationen aus dem Bereich der smarten und digitalen Automation erleben. Auch das<br />

abwechslungsreiche Rahmenprogramm und die digitale Begleitplattform „SPS on air“<br />

verzeichneten erneut eine sehr gute Resonanz unter den Teilnehmenden.<br />

8 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong><br />

I<br />

nsgesamt nutzten 1.229 Aussteller<br />

die Gelegenheit vor Ort,<br />

neue Kundenkontakte zu knüpfen<br />

und bestehende Geschäftsbeziehungen<br />

mit den Fachbesuchern<br />

zu forcieren. Die Zufriedenheit der<br />

ausstellenden Unternehmen lässt<br />

sich auch in Zahlen ausdrücken:<br />

• 78 % haben bereits mehrfach an<br />

der SPS teilgenommen und<br />

• 99 % bewerten die SPS als wichtig<br />

oder sehr wichtig für ihr<br />

Unternehmen.<br />

Darüber hinaus zeigte die Besucherbefragung,<br />

dass die richtigen Ansprechpersonen<br />

für Aussteller vor<br />

Ort waren:<br />

• 71 % der Fachbesucher sind<br />

an den Beschaffungsentscheidungen<br />

ihrer Firma beteiligt.<br />

„Vernetzte Automatisierungstechnik<br />

ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind<br />

stolz darauf, ein solches Ergebnis mit<br />

der SPS 2023 erreicht zu haben und<br />

die Zahlen sprechen für sich. Aufgrund<br />

der hohen Nachfrage an ausstellenden<br />

Unternehmen haben wir<br />

mit der Erweiterung um die beiden<br />

Messehallen 3C und 8 dieser positiven<br />

Entwicklung bereits im Vorfeld<br />

Rechnung getragen und wurden darin<br />

bestätigt“, erklärt Sylke Schulz-<br />

Metzner, Vice President SPS bei der<br />

Mesago Messe Frankfurt.<br />

Auf der SPS informierten sich vergangenen<br />

Jahres 50.081 Fachbesucher<br />

über die neuesten Trends, Produkte<br />

und praxisnahen Automatisierungslösungen.<br />

Das Fachpublikum<br />

vor Ort überzeugten die vielfältigen<br />

Produktneuheiten und Trends sowie<br />

der Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

auf inter nationaler Ebene.<br />

Wie zufrieden sie waren, spiegelt<br />

Foto: Mesago Messe Frankfurt / Arturo Rivas<br />

sich in den Ergebnissen der Besucherbefragung<br />

wider: 94 % würden<br />

erneut auf die Messe kommen,<br />

95 % würden sie an Kollegen und<br />

Kunden weiterempfehlen und insgesamt<br />

sind 98 % mit ihrem Besuch<br />

sehr zufrieden oder zufrieden.<br />

Publikumsmagnet<br />

Gemeinschaftsstände<br />

Beliebte Anlaufstellen auf der diesjährigen<br />

Messe waren auch die<br />

drei Gemeinschaftsstände: der bereits<br />

seit Jahren etablierte Treffpunkt<br />

„Automation meets IT“ sowie<br />

das „BMWK Förderareal“ und<br />

die „Start-up Area“ als Neuzugänge.<br />

Auf dem Gemeinschaftsstand<br />

„Auto mation meets IT“ konnten<br />

sich Besucher zielgerichtet über Themen<br />

informieren, wie zum Beispiel<br />

IT- Management für die Fertigung,<br />

Cloud- und Edge-basierte Lösungen<br />

und Services, Security-Maßnahmen<br />

für die Fertigung, IoT- und KI-basierte<br />

Lösungen sowie Open Source. Zum<br />

ersten Mal bekamen junge, innovative<br />

Unternehmen durch das Förderprogramm<br />

„Young Innovators“ des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz (BMWK) die Chance,<br />

auf der SPS 2023 als Aussteller<br />

mit dabei zu sein. Auch jungen Talenten<br />

wurde erstmals auf der „Start-up<br />

Area“ eine Plattform geboten, ihre<br />

Lösungen und Produkte einem internationalen<br />

Publikum zu präsentieren.<br />

Umfangreiches<br />

Vortragsprogramm<br />

Auch das Vortragsprogramm konnte<br />

sich 2023 sehen lassen: Insgesamt<br />

frischten 5.380 Teilnehmer ihr<br />

Wissen in 165 Forenbeiträgen auf.<br />

Ob bei einem spannenden Fachvortrag,<br />

innovationsstarker Produktvorstellung<br />

oder praxisorientierter Podiumsdiskussion<br />

– es war für alle auf<br />

den drei Messeforen etwas dabei,<br />

um das eigene Fachwissen auf dem<br />

neuesten Stand zu halten.<br />

Termin zum vormerken<br />

Die diesjährige SPS findet vom 12.<br />

bis 14. November im Messezentrum<br />

Nürnberg statt. Dazu erwartet die<br />

SPS-Community ein vielseitiges und<br />

ganzjähriges Angebot an neuen<br />

Austauschplattformen. Ob im Rahmen<br />

der digitalen Event reihe SPS<br />

Technology Talks, dedizierter Expertennewsletter<br />

oder aber auf der<br />

Karriere plattform SPS CareerDrive,<br />

wo sich Anbieter und Anwender<br />

vernetzen können.<br />

Mehr Informationen<br />

www.sps-messe.de


www.anugafoodtec.de<br />

Internationale<br />

Zuliefermesse für<br />

die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie<br />

KÖLN, 19.-22.03.<strong>2024</strong><br />

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Tel. +49 1806 578 866*<br />

Fax +49 221 821 99-1020<br />

anugafoodtec@visitor.koelnmesse.de<br />

*(0,20 EUR/Anruf aus dem dt. Festnetz;<br />

max. 0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz)


BRANCHEN REPORT | 33. Dresdner Verpackungstagung<br />

TRADITIONELLES JAHRESABSCHLUSS-TREFFEN DER VERPACKUNGSBRANCHE<br />

„Verpackungen – Regulierung<br />

und Aufbruch mit Intelligenz“<br />

Mehr als 260 Teilnehmer waren der Einladung des Deutschen Verpackungsinstituts<br />

e. V. (dvi) gefolgt und diskutierten auf dem traditionellen Jahresabschlusstreffen der<br />

Verpackungsbranche am 30. November und 1. Dezember 2023 spannende Entwicklungen<br />

und Lösungen. Die Spannweite reichte vom aktuellen Stand bei PPWR und Eco-Fee-<br />

Modulation über neue Wege beim Recycling, ganzheitlich nachhaltige Innovationsarbeit<br />

im Verpackungsmaschinenbau und spannende Use-Cases im Bereich Robotik und KI<br />

bis hin zu Kreislauflösungen innovativer Start-ups und der zentralen Bedeutung des<br />

Gefühls bei der Verpackungsentwicklung. Mit dabei waren auch 30 Studierende, die<br />

beim Klassentreffen der Branche ihr Netzwerk knüpfen konnten und als Fachkräfte von<br />

morgen interessante Kontakte für die anwesenden Unternehmensvertreter waren.<br />

Zahlreiche Teilnehmer (unter<br />

anderem aus Industrie,<br />

Handel, Forschung und Wissenschaft<br />

– auf dem traditionellen<br />

Jahrestreffen der<br />

Dresdner Verpackungstagung<br />

im Dezember 2023.<br />

Foto: dvi/André Wagenzik<br />

10 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong><br />

Die Dreikönigskirche in Dresden<br />

hatte in der 33-jährigen<br />

Geschichte der Tagung selten<br />

mehr Verantwortliche und Entscheider<br />

aus der Verpackungswirtschaft<br />

gesehen: Das Klassentreffen<br />

der Branche verzeichnete unter<br />

dem Motto „Verpackungen zwischen<br />

Regulierung und Aufbruch<br />

mit Intelligenz“ eine Rekordbeteiligung<br />

von über 260 engagierten<br />

Akteuren aus den Bereichen Industrie,<br />

Marken, Handel, Entsorgung,<br />

Forschung und Wissenschaft.<br />

Schon die ersten beiden Vorträge<br />

der Dresdner Tagung führten<br />

den Teilnehmern überdeutlich<br />

vor Augen, dass Verpackungen zunehmend<br />

im Spannungsfeld zwischen<br />

Nachhaltigkeit als gesetzliche<br />

Pflicht, technischen Anforderungen<br />

und ihren Aufgaben als <strong>Marketing</strong>-<br />

instrument stehen. Es wurde klar,<br />

dass sich Unternehmen frühzeitig<br />

darauf vorbereiten sollten, wie sich<br />

die neue Packaging and Packaging<br />

Waste Regulation (PPWR), Eco-Fee-<br />

Modulation und die erweiterte Herstellerverantwortung<br />

(EPR) auf konkrete<br />

Projekte von Unternehmen<br />

auswirken können.<br />

Regulierung als Drohung<br />

oder Chance<br />

Im Eröffnungsvortrag unter der<br />

Überschrift „Drohung oder Chance<br />

– Was bedeuten die europäischen<br />

Regelungen für Verpackungen?“<br />

brachte Sonja Bähr, Packaging<br />

Analyst der TILISCO GmbH, die<br />

Komplexität des Themas auf den<br />

Punkt und ordnete die neuesten<br />

Entwicklungen und Aspekte verständlich<br />

ein. Mit Blick auf die neuen<br />

Packaging and Packaging Waste Regulation<br />

(PPWR) und die nur wenige<br />

Tage zuvor erfolgte Positionierung<br />

des „Ausschusses für Umweltfragen,<br />

öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit“<br />

(ENVI) sowie<br />

des Europäischen Parlaments wurde<br />

deutlich, dass das Parlament gegenüber<br />

dem ENVI einen pragmatischeren<br />

Ansatz verfolgt.<br />

Dazu gehört unter anderem, dass<br />

der Rezyklatanteil von „pro Verpackung“<br />

auf „berechnet als Durchschnitt<br />

pro Produktionsstätte und<br />

Jahr“ geändert wurde. Zudem wurde<br />

die strikte und starre Festlegung<br />

auf Mehrweg abgeschwächt<br />

und der Schwerpunkt vielmehr auf<br />

Kreislaufwirtschaft und die stoffliche<br />

Verwertung sowie die Gewährleistung<br />

des Zugangs zu Recyclingmaterial<br />

verlagert.


BRANCHEN REPORT | 33. Dresdner Verpackungstagung<br />

Bähr informierte darüber, dass<br />

Verpackungsverbote nach Ansicht<br />

des EU-Parlaments ausgesetzt<br />

werden sollten, wenn bis<br />

2028 eine stoffliche Verwertung<br />

von mindestens 85 % sowie ein<br />

Lebenszykluskonzept vorliegt.<br />

Auch wurde die Liste verbotener<br />

spezifischer Verpackungsarten<br />

gekürzt. Neue Begriffsbestimmungen<br />

gibt es im Bereich<br />

der Verbunde, wo Lacke,<br />

Beschichtungen, Farben usw. als<br />

Bestandteil des Hauptmaterials<br />

angesehen werden, sofern ihr<br />

Anteil unter 10 % liegt.<br />

Ausführlich ging Bähr auch<br />

auf die neue Definition von Recyclingfähigkeit<br />

nach Mindeststandard<br />

(2023) ein und legt<br />

die Problemfelder dar, die sich<br />

durch ständig verändernde Bewertungen<br />

bestimmter Materialien,<br />

Materialkombinationen<br />

oder Designs für Hersteller, Marken<br />

und Handel ergeben. So ist<br />

beispielweise bei mit Kunststoffhaftetiketten<br />

versehene Glasverpackungen<br />

der von den Etiketten<br />

abgedeckte Glasanteil nicht<br />

mehr dem verfügbaren Wertstoffanteil<br />

zuzurechnen, wenn<br />

es sich um wasserfeste beziehungsweise<br />

hydrophobe Haftetiketten<br />

handelt.<br />

Auch bei Korbflaschen wird<br />

nun grundsätzlich von einem<br />

Total verlust des Glasanteils ausgegangen.<br />

Glasanteile, die beispielsweise<br />

durch Lackierung<br />

oder Einfärbung einen optischen<br />

Transmissionsgrad von 10 % unterschreiten,<br />

sind ebenfalls nicht<br />

mehr dem verfügbaren Wertstoffanteil<br />

zuzurechnen.<br />

ten für Verpackungen im Rahmen<br />

der Extended Producer<br />

Responsibility (EPR), wobei<br />

Lizenz entgelte finanzielle Mittel<br />

zur Verwertung in Verkehr<br />

gebrachter Verpackungen darstellen.<br />

Ziel des Systems ist die<br />

Verbesserung der Kreislaufwirtschaft<br />

über ein besseres Design<br />

der Verpackung, das letztlich zu<br />

besserem Inputmaterial für hochwertigere<br />

Rezyklate führen soll.<br />

So weit, so gut. Die entscheidende<br />

Frage ist allerdings,<br />

was eine nachhaltige<br />

Verpackung auszeichnet beziehungsweise<br />

wann eine Verpackung<br />

im Sinne der EPR<br />

als nachhaltig bewertet wird.<br />

Hierbei ergeben sich je nach<br />

Land Unterschiede. Müller informierte<br />

die Teilnehmer darüber,<br />

welche Anreizmodelle zur<br />

Förderung des Einsatzes von<br />

nachhaltigen Verpackungen es<br />

gibt und wie sich die Thematik<br />

aktuell auf dem europäischen<br />

Markt darstellt.<br />

Das Fazit: Die Umsetzung der<br />

EPR und der Europäischen Verpackungsrichtlinie<br />

94/62/EG<br />

ist in den EU-Ländern sehr unterschiedlich.<br />

So variieren beispielsweise<br />

die Mindestmengen,<br />

ab denen lizenziert werden<br />

muss – und das auch für<br />

Kleinst-Inverkehrbringer.<br />

Eine Herausforderung ist zudem,<br />

dass nur wenige Gesetze<br />

in englischer Sprache verfügbar<br />

sind. Darüber hinaus gibt es<br />

keine europaweite zentrale Melde-<br />

und Registrierungsstelle für<br />

Verpackungen. Eine Revision<br />

der EU-Verpackungsricht linie ist<br />

zwar angekündigt, mit einer Umsetzung<br />

ist allerdings nicht vor<br />

<strong>2024</strong>/25 zu rechnen. Grundsätzlich<br />

lässt sich aller dings eher eine<br />

Ausweitung als eine Einschränkung<br />

von Pflichten erwarten.<br />

Weiter auf der nächsten Seite.<br />

Wie sich Nachhaltigkeit<br />

finanziell lohnt<br />

Anhand von drei konkreten<br />

Beispielen aus den Niederlanden,<br />

Schweden und Spanien<br />

erläuterte Katharina Müller,<br />

Packaging Recyc lability Consultant<br />

der Interseroh+ GmbH,<br />

den Teilnehmern unter dem Titel<br />

„Eco-Fee-Modula tion: Wann<br />

sich eine nachhaltige Verpackungsentwicklung<br />

auch finanziell<br />

lohnt“ das ökonomische<br />

Einsparpotenzial durch nachhaltige<br />

Verpackungen im Bereich<br />

der Lizenz entgelte.<br />

Grundsätzlich geht es bei der<br />

Eco-Fee-Modulation um die Differenzierung<br />

von Lizenzentgel-<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 11


BRANCHEN REPORT | 33. Dresdner Verpackungstagung<br />

Abb. v. li. n. re:<br />

Sonja Bähr, Packaging Analyst der TILISCO GmbH; Katharina Müller, Packaging Recyc lability<br />

Consultant der Interseroh+ GmbH; Andre Schult, Gründer und CEO der Peerox GmbH;<br />

Ralf Schubert, Geschäftsführer der Gerhard Schubert GmbH;<br />

Neue Materialien im<br />

Kreislauf und auf der<br />

Maschine<br />

Nach Vorträgen über das „Navigieren<br />

im Spannungsfeld zwischen<br />

Ökonomie und Ökologie“<br />

(Jokey SE), „Kunststoffverpackungen<br />

– vom Problemkind<br />

zum Umwelthelden“ (Österreichisches<br />

Forschungs- und Prüfinstitut<br />

– OFI) und „Eigenschaftsprüfungen<br />

für Kunststoffe“<br />

(Labthink GmbH) widmete sich<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Marek<br />

Hauptmann, Abteilungsleiter<br />

Verpackungs- und Verarbeitungstechnologien,<br />

Dresdner Fraunhofer<br />

IVV, den Herausforderungen,<br />

die sich durch neue Materialien<br />

bei der Anwendung, vor<br />

allem aber beim Recycling ergeben.<br />

Konkret ging es dabei um<br />

Kunststoffe und Kunststoffverbunde,<br />

aber auch um faserbasierte<br />

Packstoffe, die funk tionale Beschichtungen<br />

aufweisen.<br />

Dass Hauptmann neben<br />

Kunststoff gleich zu Anfang<br />

des Vortrags auch faserbasierte<br />

Packmittel ins Spiel brach-<br />

te, war kein Zufall. Denn auch<br />

hier ergebe sich durch die fortschreitende<br />

Entwicklung zu immer<br />

mehr und immer dünneren<br />

funk tionalen Beschichtungen<br />

die Frage, wie sich das Material<br />

am Ende effi zient und möglichst<br />

umfänglich recyceln lasse.<br />

Denn man treffe hier wie<br />

dort auf schwankende Materialeigenschaften.<br />

Der Einsatz von<br />

Künstlicher Intelligenz zur Erfassung<br />

und Analyse von Stoffströmen<br />

sowie bei der Optimierung<br />

von Sortierprozessen sei nicht<br />

nur im Bereich Kunststoff angeraten,<br />

sondern lohne sich auch<br />

bei faserbasierten, beschichteten<br />

Verpackungen. Nur so könne<br />

man im Ergebnis zu ausreichenden<br />

Recycling- oder Rezyklatqualitäten<br />

kommen.<br />

Abb. v. li. n. re:<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Marek Hauptmann, AbtL Verpackungs- und Verarbeitungstechnologie, Fraunhofer<br />

IVV, Dresden; Tatiana Tsarkova, Co-Founder der CU Mehrweg GbR; Vivian Loftin, Co-Founder<br />

von Recyda; Katharina Kreutzer, Co­ Founder und CPO, Boomerang<br />

Fotos: dvi/André Wagenzik<br />

Neue Anforderungen<br />

im Maschinenbau<br />

Ralf Schubert, Geschäftsführer<br />

der Gerhard Schubert GmbH,<br />

stellte in seinem Vortrag „Nachhaltigkeit<br />

im Verpackungsmaschinenbau“<br />

das beeindruckende<br />

Engagement und Potenzial<br />

der unternehmerischen Grundsätze<br />

seiner Firma dar und<br />

machte dabei deutlich, dass die<br />

neuen Anforderungen an Maschinenbauer<br />

das Beschreiten<br />

ganz neuer Wege erfordert.<br />

Zu den unterschiedlichen Ansätzen<br />

von Schuberts „ Vision Mission<br />

Blue“ beziehungsweise der<br />

vorlaufenden „Vision 2050“ gehören<br />

neben einer starken Reduktion<br />

des Stromverbrauchs<br />

auch die Bahnplanung mit KI,<br />

das Heizen und Kühlen über<br />

den größten Eisspeicher der<br />

Welt, die umfassende Nutzung<br />

der Möglichkeiten additiver Fertigung,<br />

das Eliminieren von<br />

Schrumpffolien sowie Konzeptstudien,<br />

beispielsweise für das Ersetzen<br />

von Kunststoff-Trays und<br />

- Blistern sowie Hybridverpackungen<br />

mit Barriereeigenschaften.<br />

Zum Abschluss seiner Präsentation<br />

stellte Schubert die These<br />

auf, dass neue Maschinengenerationen<br />

entgegen der bisherigen<br />

Forderung nach immer<br />

mehr Flexibilität auch durch<br />

Wandlungsfähigkeit und eine<br />

geringere Komplexität an der<br />

Basis punkten werden.<br />

KI erschließt<br />

Erfahrungswissen<br />

Den Abschluss des ersten Tages<br />

bildeten Vorträge von<br />

Mitsubishi Electric Europe über<br />

„KI & Robotik: Innovative Potenziale<br />

für Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

in der Verpackungs- und<br />

Lebensmittel industrie“, von der<br />

KIEFEL GmbH über eine innovative<br />

und preisgekrönte Maschine<br />

zur Produktion von Naturfaserverpackungen<br />

sowie<br />

ein ebenso unterhaltsamer wie<br />

spannender Vortrag von Andre<br />

Schult, Gründer und CEO der<br />

Peerox GmbH. Unter dem Titel<br />

„Verkürzung der Einarbeitungszeit<br />

von Mitarbeitenden in<br />

der Produktion durch innovatives<br />

Wissensmanagement“ schilderte<br />

Schult den Entwicklungsprozess<br />

des selbst lernenden Assistenzsystems<br />

MADDOX, in das<br />

– als besonderer Clou – auch Erfahrungswissen<br />

mit einfließt.<br />

Schult wies auf die Bedeutung<br />

des Erfahrungswissen hin, das<br />

aktuell infolge von demographischem<br />

Wandel und hoher<br />

Fluktuation unter Mitarbeitenden<br />

leider immer mehr verloren<br />

gehe. Und das, obwohl es auch<br />

in hoch automatisierten Produktions-<br />

und Verpackungsbetrieben<br />

eine Grundvoraussetzung<br />

für erfolgreiches Arbeiten sei.<br />

Als Erweckungserlebnis und<br />

Geburtsstunde von MADDOX<br />

erzählte der Peerox- Gründer,<br />

wie er sich als „Ingenieur und<br />

Maschinenbautechnologe im<br />

Herzen“ früher immer über<br />

Probleme gefreut habe, um sie<br />

12 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


mittels <strong>Technologie</strong> zu lösen. 2015<br />

dann kam es bei der Joghurtverpackungsmaschine<br />

einer Molkerei zu<br />

dem einschneidenden Erlebnis, als<br />

sich ein ständig wiederkehrender Fehlerteufel<br />

beim Abfüllprozess trotz Anwesenheit<br />

und unzähligen Anregungen<br />

von Produktionsleiter, Schichtleiter,<br />

Techniker und Werksleiter nicht<br />

austreiben ließ. Bis schließlich, schon<br />

nach Schichtende, eine „einfache“<br />

Anlagenbedienerin vorbeiging und<br />

sagte: „Das kenne ich schon“. Mit einem<br />

Fingerschnipps auf eine Klebedüse<br />

war das Problem dann behoben.<br />

Schult berichtete, wie er in der Folge<br />

als Ingenieur sofort überlegt habe, wie<br />

sich dieses Phänomen des überlegenen<br />

Erfahrungswissens technologisch<br />

einfangen und nutzen ließe. Das Ergebnis<br />

ist nach vielen Jahren Entwicklungsarbeit<br />

der KI-Assistent MADDOX,<br />

der laut Schult nicht nur zu einer deutlichen<br />

Verkürzung der Einarbeitungszeit<br />

von Mitarbeitenden führt, sondern<br />

auch die Effizienz in der Produktion<br />

steigert und eine hoch qualifizierte<br />

Datenerfassung gewährleistet.<br />

KI, Start-ups und ganz viel Gefühl<br />

am zweiten Tag<br />

Mit einem Vortrag der Saueressig<br />

Matthews International GmbH zum<br />

Thema „Knowledge- Boosting AI – Wissenstransfer<br />

in der Druck- und Medienindustrie“<br />

wurde der Tagungsfreitag eröffnet.<br />

Der darauf folgende Beitrag der<br />

Schumacher Packaging GmbH unter<br />

dem Titel „ Unboxing the Future of<br />

Packaging“ informierte um Poten tiale<br />

wie sich durch die Kombination von<br />

Pappe und KI zahlreiche Möglichkeiten<br />

für Innovationen in verschiedenen Anwendungsgebieten<br />

bieten.<br />

Drei Start-ups und ihre disruptiven<br />

Geschäftsmodelle prägten die folgende<br />

Stunde auf der Dresdner Verpackungstagung.<br />

Katharina Kreutzer,<br />

Co- Founder und CPO von Boomerang,<br />

stellte Lösungen vor, wie die bevorstehenden<br />

Mehrwegquoten der Verpackungsordnung<br />

umgesetzt werden<br />

können. Tatiana Tsarkova, Co-<br />

Founder der CU Mehrweg GbR,<br />

zeigte, wie sich mit ihrem Mehrwegsystem<br />

für die Trockenprodukte im<br />

Einzelhandel nachhaltige Lebensmittelverpackungen<br />

umsetzen lassen –<br />

wenn man auf die Erfahrungen im<br />

Getränke bereich setze. Und Vivian<br />

Loftin, Co-Founder von Recyda, präsentierte<br />

mit ihrer Software zum Management<br />

vielfältiger und unterschiedlicher<br />

interna tionaler Recycling-<br />

und Compliance-Anforderungen<br />

digitale Wege zur Nachhaltigkeit.<br />

Um drei mehrfach ausgezeichnete<br />

Erfolgsgeschichten des Circular Packaging<br />

ging es im abschließenden, extrem<br />

inhaltsreichen und anschau lichen<br />

Vortrag von Arne Schultchen, Founder<br />

und Creative Lead von design for<br />

human nature. Schultchen startete<br />

mit der Bedeutung des Gefühls für die<br />

Arbeit seines Unternehmens und die<br />

Technik beziehungsweise Arbeitsprozesse,<br />

die man in den letzten 30 Jahren<br />

entwickelt habe. Die Arbeit über<br />

das Gefühl und die anfängliche Frage,<br />

wie es sich am Ende anfühlen solle, sei<br />

der komplette Gegensatz zu Design<br />

Thinking, das nach Problemen innerhalb<br />

von Produkten suche. Das Gefühl<br />

sei sozusagen eine verkörperte Erfahrung,<br />

an die man ran wolle.<br />

Anhand von vielen Beispielen und<br />

den drei Use-Cases des Carlsberg Basic<br />

Bierkastens, der Fischkiste für Deutsche<br />

See und der Nivea Men Dose stellte<br />

Schultchen den Teilnehmern seinen<br />

Prozess im Detail vor, der im Leben startet,<br />

sich dem Thema so weit wie möglich<br />

annähert, um quasi als Ideal ein positives<br />

Gefühl zu entwickeln. Erst dann<br />

komme das Design, das dann wiederum<br />

zurück ins Leben gehe, um eben<br />

dieses positive Gefühl auszulösen. „Aus<br />

dem Gefühl in das Ideal, aus dem Ideal<br />

in das Design und über das Design wieder<br />

in das Leben zurück“, fasste Schultchen<br />

seinen Arbeitsprozess bei der Entwicklung<br />

und dem Design von Verpackungen<br />

zusammen.<br />

Schultchen betonte darüber hinaus<br />

die Bedeutung der Arbeitsort-<br />

Atmosphäre für das richtige Arbeitsgefühl<br />

und die selbstgesetzte Vorgabe,<br />

im Geiste immer „für Kinder“ zu<br />

arbeiten, weil man dadurch rundum<br />

und universell verständlich und erklärbar<br />

werde. Ein weiterer, wichtiger Faktor<br />

ist für Schultchen, dass man berücksichtigt,<br />

vom Start weg immer mit<br />

den zukünftigen Verpackungsnutzern<br />

zu arbeiten. Man hole sie von Anfang<br />

an buchstäblich an einen Tisch, der mit<br />

unterschiedlichsten Gegenständen und<br />

Materialien gedeckt ist, um dann zu<br />

beobachten, wie die jeweiligen Menschen<br />

mit Materialien, Proportionen,<br />

Gewicht, Handling oder Öffnungsmechanismen<br />

umgehen.<br />

Der Termin für die kommende<br />

Dresdner Verpackungstagung ist bereits<br />

festgelegt. Merken Sie sich für die<br />

diesjährige Veranstaltung den 5. und<br />

6. Dezember <strong>2024</strong> vor.<br />

Mehr Informationen<br />

www.verpackungs.org


Foto: Thomas Geiger/YONTEX<br />

EUROPÄISCHE FACHMESSE FÜR DIE BRAU- UND GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

Wiederstart der BrauBeviale<br />

nach vier Jahren Messepause<br />

Die BrauBeviale blickte im Herbst 2023 auf einen erfolgreichen Wiederstart nach vier Jahren<br />

Messepause zurück. Die Hallen waren sehr gut besucht. Zahlreiche Aussteller gaben an,<br />

intensive und qualitativ hochwertige Gespräche geführt zu haben. Themenschwerpunkte<br />

waren unter anderem Energieeinsparung im Herstellungsprozess, neue Abfüllanlagen<br />

sowie Effizienzoptimierungen durch verstärkte Automatisierung. Die Aussteller hatten<br />

Antworten auf die Anforderungen der europäischen Verpackungsgesetzgebung und das<br />

Bewusstsein für die konsequente Ausrichtung eines verantwortungsvollen Herstellprozesses<br />

gemäß Nachhaltigkeitskriterien parat.<br />

14 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong><br />

Mit 31.019 Besuchern an<br />

den drei Messetagen der<br />

BrauBeviale 2023 zeigte<br />

sich, dass weiterhin ein hoher<br />

Bedarf nach persönlichem Austausch<br />

und Kontaktpflege zwischen Besuchern<br />

und Ausstellern besteht. Insgesamt<br />

953 Aussteller präsentierten<br />

ihre Lösungen auf einer Nettofläche<br />

von rund 39.800 m 2 . Diese wurden<br />

ergänzt durch Sonderflächen<br />

mit den Schwerpunktthemen unter<br />

anderem zur Weinwirtschaft, Logistik,<br />

Nachwuchsgewinnung, im Produktdesign<br />

sowie „Innovation made<br />

in Germany“. „Wir bewegen uns mit<br />

diesen Daten solide im Rahmen dessen,<br />

was im Messegeschehen nach<br />

der Pandemie erreichbar ist“, ordnet<br />

Rolf Keller, Geschäftsführer des Veranstalters<br />

YONTEX das Ergebnis ein.<br />

Ausgezeichnete Resonanz auf<br />

das Rahmenprogramm<br />

Mit den Inhalten des Rahmenprogramms<br />

konnten ebenfalls starke<br />

Impulse für die Branche gesetzt<br />

werden: So betrat zum Beispiel das<br />

Messe team im Herbst 2023 mit der<br />

Sonderfläche „Traubenverarbeitung<br />

und Kellerwirtschaft“ ein weiteres<br />

Neuland. Die Aussteller konnten auf<br />

dieser Sonderfläche gezielt ihre Produkte<br />

für die Weinwirtschaft präsentieren.<br />

Dies war für die Winzer eine<br />

neue Plattform, um sich über Lösungen<br />

für ihre Betriebe zu informieren.<br />

Der Zusatznutzen für diesen Besu-<br />

cherkreis bestand auch darin, dass<br />

Abfülltechnologie und Verpackung<br />

sowie Lösungen für die Produktausstattung<br />

bei diesem Messebesuch in<br />

den neun Hallen einfach mitgenommen<br />

werden konnten.<br />

Treffpunkt der<br />

Getränkebranche Europas<br />

Doch die reinen Besucher- oder Ausstellerzahlen<br />

sind nicht alles. Der<br />

Blick ins Detail zeigt, dass die Besucher<br />

aus Europa insgesamt einen<br />

Anteil von 34 % an den Besucherzahlen<br />

ausmachen. Nach Deutschland<br />

sind die TOP-10-Besucherländer<br />

auf der Messe Tschechien,<br />

Italien, Schweiz, Österreich, Niederlande,<br />

Polen, Belgien, Großbritannien/Nordirland,<br />

Frankreich und Spanien.<br />

„Das Messeangebot fokussiert<br />

sich ganz klar auf Europa, dem Kern-<br />

Einzugsgebiet der BrauBeviale. Hier<br />

gibt es auch noch viel Potenzial,“<br />

betont Andrea Kalrait, Executive<br />

Director der BrauBeviale. „ Gerade<br />

die Zahlen aus den europäischen Besucherländern<br />

bestärken uns, das<br />

Messeangebot der BrauBeviale zielgerichtet<br />

auf die Aufgabenstellungen<br />

hier in Europa zu fokussieren.“<br />

Der Schwerpunkt werde etwa auch<br />

im Rahmenprogramm abgebildet,<br />

denn in vielen Programmpunkten<br />

komme die euro päische Perspektive<br />

auf das Branchengeschehen zum<br />

Tragen. „Diesen Weg setzen wir weiter<br />

fort“, betont Kalrait.<br />

Ziele erreicht<br />

Stets Up-To-Date-Sein – so könnte<br />

man die Ziele der Messebesucher<br />

der BrauBeviale zusammenfassen.<br />

Es geht um die<br />

• Information über Neuheiten<br />

• sowie Weiterbildung und Wissenserweiterung.<br />

Doch insbesondere der kommunikative<br />

Aspekt der BrauBeviale wird<br />

von vielen Messebesuchern geschätzt:<br />

Die Besuchsziele<br />

• Geschäftskontakte pflegen und<br />

• Erfahrungs- und Wissensaustausch<br />

werden von einem hohen Anteil<br />

der Besucher als Motivation für den<br />

Messebesuch genannt.<br />

Mit Zielerreichungsquoten zwischen<br />

86 % und 88 % bestätigen<br />

die Besucher, dass die Messe ihre Erwartungen<br />

für die Anforderungen in<br />

hohem Maße erfüllt hat. Zufriedene<br />

Stimmen kommen auch von den<br />

Ausstellern: Der Austausch mit den<br />

Besuchern und deren fachlicher Background<br />

seien ein klares Plus der Messebeteiligung.<br />

In Zahlen: 85 % der<br />

Fachbesucher sind beteiligt an den<br />

Investitionsentscheidungen in den<br />

Brauerei- und Getränkebetrieben.<br />

Termin zum vormerken<br />

Die diesjährige BrauBeviale findet<br />

vom 26. bis 28. November im Messezentrum<br />

Nürnberg statt.<br />

Mehr Informationen<br />

www.braubeviale.de


BRANCHEN REPORT |<br />

VLB-Oktobertagung<br />

TECHNISCHE FACHTAGUNG FÜR DIE BRAU- UND GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

Treffpunkt der Brauwirtschaft<br />

Die Oktobertagung der VLB Berlin fand seit 1984 erstmals direkt an ihrem Standort in Berlin-Wedding<br />

statt. Auf dem kompakten zweitägigen Programm am 9. und 10. Oktober 2023 standen die Brautechnische<br />

Veranstaltung, das VLB-Forschungskolloquium, das Supply-Chain-Management-Forum, das 52. Braugersten-<br />

Seminar sowie das neue VLB-Wassersymposium. Als zusätzliche Programmpunkte fanden die turnusmäßigen<br />

Sitzungen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) und des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />

(BWA) sowie die Mitgliederversammlung der VLB Berlin statt.<br />

Z<br />

ur Oktobertagung wurde<br />

am 9. und 10. Oktober<br />

2023 im VLB-Neubau den<br />

insgesamt 260 Teilnehmern ein<br />

umfangreiches Programm mit 27<br />

Fachvorträgen in sieben Sessions<br />

geboten. Neben den beiden<br />

• brautechnischen Vortragsblöcken<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Energie, Prozesstechnologie<br />

und Fermentation,<br />

• dem 52. Braugersten-Seminar<br />

• und dem 5. VLB-<br />

Forschungskolloquium<br />

wurde das Programm erweitert:<br />

• um das neue VLB-Wassersym<br />

posium<br />

• und das Supply-Chain-<br />

Management-Forum<br />

Ergänzt wurde die Tagung von<br />

• einer begleitenden Fachausstellung<br />

und<br />

• zwei Abendveranstaltungen.<br />

VLB-Forschungskolloquium<br />

Über die Wasserqualität und<br />

fermentierte Getränke sprach<br />

Marie Ludszuweit vom VLB-<br />

Forschungsinstitut für Biotechnologie<br />

und Wasser. Ziel des<br />

Projektes (INNO-KOM 49MF-<br />

220050) ist die Optimierung<br />

der Entwicklung von neuartigen<br />

fermentierten Getränken aus<br />

Minimalmedien.<br />

Dabei stehen Aspekte der<br />

Qualität, der Wirtschaftlichkeit<br />

und der Nachhaltigkeit besonders<br />

im Fokus. Bei der Herstellung<br />

von Kombucha oder<br />

Wasserkefir ist die Wasserqualität<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Da bei der Fermentation<br />

dieser Mischkulturen, zum Beispiel<br />

in grünem oder schwarzem<br />

Tee, nur wenige Inhaltsund<br />

Nährstoffe bereitgestellt<br />

werden, haben schon geringe<br />

Schwankungen der Zusammensetzung<br />

deut lichen Einfluss auf<br />

das spätere Endprodukt.<br />

Der nächste wichtige Parameter<br />

ist die Auswahl der Mikroorganismen.<br />

Im Rahmen des<br />

Projektes wurden systematische<br />

Versuche mit verschiedenen


BRANCHEN REPORT |<br />

VLB-Oktobertagung<br />

Wasserparametern durchgeführt,<br />

unter anderem unterschied liche<br />

Mineralisierung, und Mikroorganismen.<br />

Diese wurden analytisch<br />

und sensorisch begleitet.<br />

Es wurden modifizierte LCund<br />

GC-Methoden entwickelt,<br />

mit denen primäre Stoffwechselprodukte,<br />

Polyphenole oder<br />

auch schwefelhaltige und geschmacksgebende<br />

Gärungsnebenprodukte<br />

in der Getränkematrix<br />

analytisch sicher bestimmt<br />

werden können. Dieses Projekt<br />

läuft noch bis Januar 2025.<br />

schieden uns, in ein modernes<br />

Mem bransystem zu investieren.<br />

So kam vor gut zehn Jahren Pall<br />

ins Spiel“, erklärte Bengtsson.<br />

Pall Corporation, mit Hauptsitz<br />

in den USA, produziert<br />

schwerpunktmäßig Filtrieranlagen<br />

und ist daher auch im Brauereisektor<br />

tätig. Das sogenannte<br />

PROFi-System setzt auf die<br />

Kombination eines Separators<br />

mit einem Membranfilter.<br />

Mit PROFi hat Pall bei Spendrups<br />

eine moderne Bierklärungslösung<br />

installiert, die den Abfall-,<br />

Wasser- und Versorgungsverbrauch<br />

reduziert und gleichzeitig<br />

die Effizienz der Bier-Produktion<br />

erhöht. Das war 2013.<br />

Im vergangenen Jahr wurde<br />

das System noch einmal modernisiert<br />

und ist mittlerweile in der<br />

Lage, 3.240 hl Bier pro Tag zu<br />

verarbeiten. „Es benötigt eine<br />

CIP-Zeit von unter 100 Minuten<br />

und die Filtratqualität der Hefezelle<br />

liegt bei unter 5 CFU pro<br />

100 ml”, listete Pahl die Leistung<br />

auf. Auch weitere Parameter<br />

können sich sehen lassen:<br />

Die Trübung des Filtrats be<br />

Brau- und<br />

Getränketechnologie<br />

In ihrem Vortrag „Filtration and<br />

stabilization of beer in modern<br />

times“ sprachen Dr. Roland<br />

Pahl-Dobrick (Pall Corporation)<br />

und Richard Bengtsson<br />

(Spendrups Bryggeri, Schweden)<br />

über Modernisierungen<br />

als Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />

Spendrups produziert neben<br />

Bier auch Wein und alkoholfreie<br />

Getränke und ist in Schweden<br />

durchaus ein Player. Mit einem<br />

Umsatz von 4 Mrd. SEK und vier<br />

Braustätten im Land trägt das<br />

Unternehmen Verantwortung.<br />

Entsprechend ist Nachhaltigkeit<br />

ein Thema.<br />

Seit 2020 läuft die Produktion<br />

in Hällefors und Grängesberg<br />

komplett fossilfrei ab, unter<br />

anderem durch die Verbrennung<br />

von Trebern. Da war es<br />

nur konsequent, energieintensive<br />

Anlagen der Brauerei auf<br />

den Prüfstand zu stellen. Als<br />

Teil eines umfassenden Modernisierungsprojekts<br />

kam bereits<br />

vor über zehn Jahren die Frage<br />

auf: Führt man die traditionelle<br />

Filtra tion mit Kieselgur fort oder<br />

setzt man auf eine moderne<br />

Membranfiltration? „Wir entlaufe<br />

sich bei einer 90-Grad-Messung<br />

auf weniger als 0,8 EBC und<br />

die Sauerstoffaufnahme erreiche<br />

≤ 0,025 ppm. Spendrups legte<br />

großen Wert auf die Verkürzung<br />

der Produktwechselzeiten und<br />

eine Minimierung der Batchgröße.<br />

„Diese Vorgaben hat Pall erfüllt“,<br />

sagte Bengtsson. „ Kurze<br />

Sortenwechsel konnten mit lediglich<br />

20 bis 30 Minuten erfolgreich<br />

umgesetzt werden.“<br />

Vor allem aber haben sich die<br />

Kosten reduziert. Denn der Wasserverbrauch<br />

ging dabei um<br />

20 % zurück, ebenso reduzierten<br />

sich die Bierverluste eklatant.<br />

Internationales<br />

Braugersten-Seminar<br />

Unter der Leitung von Dr. Nils<br />

Rettberg (VLB Berlin) beschäftigte<br />

sich das 52. Internationale<br />

Braugersten-Seminar wieder<br />

mit aktuellen Entwicklungen im<br />

Bereich der Brauerei-Rohstoffe.<br />

„Tritordeum – a new cereal for<br />

brewers and distillers“wurde von<br />

Etienne Vassiliadis (Vivagran)<br />

vorgestellt. Das spanisch-niederländische<br />

Biotechnologieunter-<br />

nehmen besitzt die weltweiten<br />

Exklusivrechte für die Nutzung<br />

von Tritor deum, eine Kreuzung<br />

aus Hartweizen und Wildgers te,<br />

die in die späten 1970er-Jahre<br />

zurückreicht. War die ursprüngliche<br />

Verwendung dieser neuen<br />

gluten armen Getreidesorte fürs<br />

Backen gedacht, hat die aktuelle<br />

Forschung ihr Potenzial für<br />

die Brauindustrie untersucht.<br />

Das Getreide hat eine effiziente<br />

Stickstoffausnutzung und gute<br />

Bodenbearbeitung, zeigt sich<br />

resistent gegen Krankheiten,<br />

Hitze und Dürre. Und kann im<br />

Herbst wie im Frühjahr ausgesät<br />

werden.<br />

Brauversuche im Labormaßstab<br />

ergaben, dass Bier mit 100 %<br />

Tritor deum-Malz ohne Zusatz von<br />

exogenen Enzymen auskommen<br />

kann – bei guter Extraktausbeute<br />

und geringerem Gehalt an beta-<br />

Glucan als bei herkömmlicher<br />

Gerste. Außerdem hat Tritordeum<br />

einen hohen Proteingehalt.<br />

Die spanische Brauerei Estrella<br />

Galicia hat bereits ein Bier mit<br />

100 % Tritordeum gebraut. Es<br />

war leicht trüb, hatte eine gute<br />

Schaumstabilität, war bernsteinfarben<br />

und schmeckte leicht bitter.<br />

Bei einer Verkostung in Madrid<br />

sagten 77 von 100 Testern,<br />

sie würden das Bier wieder trinken.<br />

Ein Bier aus 50 % Tritordeum<br />

und 50 % Gerste wurde im<br />

Übrigen auch vom Sensorikpanel<br />

der VLB in Berlin verkostet.<br />

Obwohl die kommerzielle<br />

Nutzung von Tritordeum seit<br />

etwa sieben Jahren läuft, unterliegt<br />

die Züchtung weiterhin der<br />

Forschung und praktische Feldversuche<br />

laufen beispielsweise<br />

in Deutschland und Österreich.<br />

Seit 2022 arbeitet Vivagran mit<br />

der belgischen Boortmalt eng<br />

zusammen, um die Entwicklung<br />

Marie Ludszuweit, VLB-Forschungsinstitut<br />

für Biotechnologie und Wasser<br />

Dr. Roland Pahl-Dobrick, Pall Corporation<br />

Fotos: VLB-Berlin<br />

Richard Bengtsson, Spendrups Bryggeri,<br />

Schweden<br />

Etienne Vassiliadis (li), Vivagran und<br />

Dr. Nils Rettberg (re), VLB Berlin<br />

16 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


BRANCHEN REPORT |<br />

VLB-Oktobertagung<br />

weiterer Sorten und die Ernte innerhalb<br />

Europas und in Übersee<br />

voranzutreiben. Ob sich Tritordeum<br />

tatsächlich zum Brauen von Bier<br />

eignet, davon konnten sich die Teilnehmer<br />

am Ende des Vortrags selbst<br />

ein Bild machen.<br />

Max Huesch, Huesch & Partner – Logistikberater,<br />

Köln<br />

Supply-Chain-Management-<br />

Forum<br />

Am Dienstagvormittag fand unter<br />

der Moderation von Norbert<br />

Heyer (VLB Berlin) das „ Supply<br />

Chain Mana gement-Forum“ statt.<br />

Einen Überblick zum aktuellen<br />

Stand der Möglichkeiten von KI<br />

gaben Max Huesch und Christian<br />

Kloda, beide von Huesch &<br />

Partner, Köln. In ihrem Vortrag<br />

„AI- Beverage“ stellten Sie die Vorund<br />

Nachteile sowie ihre Erfahrungen<br />

mit der KI-Prognose-Plattform<br />

für Abfüllung, Leergut, Logistik und<br />

Vertrieb vor. Grundsätzlich sind die<br />

Faktoren wie Wetterdaten, LEH-Aktionen<br />

sowie saisonale Schwankungen<br />

beim Absatz, die für eine Prognose<br />

elementar sind, bekannt. Allerdings<br />

macht es für Unternehmen<br />

Sinn, sich dabei von IT-Systemen<br />

unterstützen zu lassen. Die Idee dabei:<br />

Natürlich auch die Möglichkeiten<br />

der „Künstlichen Intelligenz“<br />

zu nutzen. Beim vorgestellten Projekt<br />

wurde eine Web-Open-Source-Lösung<br />

namens Python verwendet,<br />

um die Unterstützung von KI<br />

möglichst einfach und schnell anbinden<br />

zu können. Letzteres durch<br />

die Verwendung von sogenannten<br />

„Software- Lego-Bausteinen“, die<br />

kein IT-Studium für eine Programmierung<br />

voraussetzen. Alle internen<br />

und externen Datenquellen für die<br />

Erstellung einer Prognose werden<br />

so automatisch zusammengefasst<br />

und dann für die entsprechenden<br />

Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.<br />

Dies kann schrittweise über weitere<br />

Prozesse ausgebaut werden, insbesondere<br />

wenn hierbei viele Informationen<br />

ausgetauscht oder verarbeitet<br />

werden müssen. Vor allem<br />

die regionale Zusammenarbeit zwischen<br />

Getränkeherstellern und Getränkehändlern<br />

kann Optimierungen<br />

erzielen, da nicht nur die reinen<br />

Absatzzahlen des Lebensmitteleinzelhandels<br />

für die Berechnung<br />

zur Verfügung stehen, weiß Max<br />

Huesch zu berichten. Grundsätzlich<br />

empfehlen beide Referenten,<br />

sich mit den Möglichkeiten der KI-<br />

Unterstützung zu beschäftigen und<br />

eigenes Know-how im Unternehmen<br />

für die Zukunft aufzubauen.<br />

Dr. Horst Born, ProMinent<br />

Fotos: VLB-Berlin<br />

VLB-Wassersymposium<br />

Als neuer Programmpunkt der Oktobertagung<br />

stand in diesem Jahr das<br />

VLB-Wassersymposium „ Ressource<br />

Wasser in Zeiten des Klimawandels“<br />

auf der Agenda. Durch das Programm<br />

führte Dr. Alfons Ahrens<br />

von der VLB Berlin.<br />

„Die sichere Anwendung von<br />

Desinfektionsverfahren in Abhängigkeit<br />

von der Rohwasserqualität“<br />

war Thema von Dr. Horst Born<br />

(ProMinent). Um eine mikrobiologisch<br />

einwandfreie Qualität zu erreichen,<br />

werden in der Prozessund<br />

Trinkwasseraufbereitung häufig<br />

hochreaktive Chemikalien wie<br />

Chlordioxid, Chlorgas oder Chlorbleichlauge<br />

eingesetzt. Dabei können<br />

jedoch auch unerwünschte<br />

Desinfektionsnebenprodukte entstehen,<br />

zum Beispiel Chlorat (ClO 3<br />

-)<br />

oder Chlorit. Deren Höchstwerte<br />

sind in der Trinkwasserverordnung<br />

festgelegt. Auch bei der Herstellung<br />

und Verwendung von Chlordioxid<br />

können in Abhängigkeit des Prozesses<br />

diese Nebenprodukte entstehen.<br />

Auch die Bildung von potenziell<br />

krebserregenden Halogenessigsäuren<br />

aus hypochloriger Säure und<br />

organischen Huminsäuren ist ein<br />

Thema. Daher ist eine effektive Abtrennung<br />

von Huminsäuren angeraten,<br />

insbesondere bei Frischwasser<br />

aus Talsperren. Weitere relevante<br />

Nebenprodukte der Desinfektion<br />

sind Bromate oder Trihalogenmethane.<br />

Hier gilt nach der neuen<br />

Trinkwasserverordnung von 2023<br />

ein Minimierungsgebot.<br />

Grundsätzlich ist die Minimierung<br />

von Desinfektionsnebenprodukten<br />

bei der Wasseraufbereitung<br />

und Getränkeherstellung durch das<br />

Desinfektionsverfahren und die Prozessführung<br />

steuerbar. Damit können<br />

Getränkeproduzenten sicherstellen,<br />

dass ihre Produkte den<br />

höchsten Qualitätsstandards entsprechen<br />

und für die Verbraucher<br />

unbedenklich sind, führte Born abschließend<br />

aus.<br />

Termin zum vormerken<br />

Insgesamt erfuhr die VLB-Oktobertagung<br />

2023 mit ihrem leicht<br />

modifizierten Konzept viel positive<br />

Resonanz vonseiten der Teilnehmer.<br />

In <strong>2024</strong> findet die Oktober tagung<br />

der VLB am 7. und 8. Oktober in<br />

Berlin statt.<br />

Mehr Informationen<br />

www.vlb-berlin.org<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 17


VAKUUM ISOLIERTE TRANSFERLEITUNG (VIP)<br />

Getränkeversorgung bei<br />

Großveranstaltungen<br />

Weltpremiere – die erste im Zelt verlegte Vakuum Isolierte Transferleitung (VIP) für<br />

Festbier auf dem Münchner Oktoberfest. Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause,<br />

besuchten 2023 wieder Millionen Besucher das Oktoberfest in München. Keiner von<br />

ihnen ist verdurstet! Im Pschorr Festzelt Bräurosl präsentierte die Paulaner Brauerei<br />

Gruppe dieses Jahr eine Weltpremiere: die erste Vakuum Isolierte Transferleitung<br />

(VIP) für Festbier, die in 3,5 m Höhe – direkt im Zelt – verlegt ist. Die Messtechnik für<br />

die reibungslose Getränkeversorgung, auch der alkoholfreien Getränke über den KEG<br />

Ausschank, kommt von Endress+Hauser.<br />

Abb. oben:<br />

Anstich in der Bräurosl anlässlich<br />

des 187. Oktoberfestes<br />

auf der Theresienwiese<br />

in München am 17.09.2022<br />

Foto: HPaulaner Brauerei<br />

Gruppe GmbH & Co. KGaA<br />

S<br />

eit 2010 nutzt die Paulaner<br />

Brauerei Ringleitungen, die in<br />

der Erde verlegt sind, um ihre<br />

Festzelte mit Bier zu versorgen. Im<br />

neuen Bräurosl Festzelt in stalliert die<br />

Brauerei eine Welt premiere – die erste<br />

oberirdisch verlegte Vakuum Isolierte<br />

Transferleitung (VIP) zur zentralen<br />

Bierversorgung. Die gesamte<br />

Anlage ist in modularer Bauweise<br />

errichtet und bietet somit folgende<br />

Vorteile: Witterungseinflüsse wirken<br />

sich nicht negativ aus, die Auf- und<br />

Abbauzeiten sind deutlich reduziert.<br />

Eines der Herzstücke der Getränke<br />

versorgung ist die 235 m lange<br />

Vakuum Isolierte Transferleitung<br />

(VIP), die von Firma Schwanner nach<br />

der Konzeption von Paulaner gefertigt<br />

wurde. Die Vakuum- und Mehrschichtisolation<br />

der Leitung gewährleistet<br />

konstant gekühltes Bier<br />

rund um die Uhr. Die Temperaturzunahme<br />

liegt bei gerade mal + 0,3 °C<br />

in 24 Stunden, bei 30 °C Umgebungstemperatur<br />

und 0 °C Biertemperatur.<br />

Dies stellt eine deutliche<br />

Verbesserung zur Erdverlegung dar.<br />

Ein anderes Herzstück ist die Messtechnik,<br />

die von Endress+Hauser<br />

kommt. Zusammengefasst in den<br />

Worten von Dipl.-Brau-Ingenieur<br />

Die Picomag (Nennweite DN 15) von Endress+Hauser<br />

messen Durchflussmenge, Temperatur und Leitfähigkeit<br />

der alkoholfreien Getränke.<br />

Foto: Endress+Hauser<br />

Uwe Daebel: „Unser Erfolgsrezept:<br />

Wir haben die innovativen Ideen<br />

und realisieren diese mit zuverlässigen<br />

Partnern wie Endress+Hauser.“<br />

Die Messtechnik findet sich an vielen<br />

Stellen im Festzelt wieder.<br />

Bierant © für das Festbier<br />

im Zelt<br />

Ein Bierant © arbeitet nach dem artesischen<br />

Prinzip; dabei wird eventuell<br />

in der VIP Leitung vorhandene<br />

Luft oder Gas abgeschieden und das<br />

Bier auf „Pythons“ zu den Zapfhähnen<br />

verteilt Eine geniale Idee von<br />

Uwe Daebel, Dipl.-Brauingenieur bei<br />

der Paulaner Brauerei Gruppe. Jeder<br />

kennt das Wort und die Funktion<br />

18 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


IM FOKUS | Messtechnik<br />

Einer für alles – Picomag im Taschenformat zur<br />

gleichzeitigen Messung von Durchfluss, Temperatur<br />

und Leitfähigkeit.<br />

eines Hydranten – laut Wikipedia:<br />

die Zapfstelle zur Wasserentnahme.<br />

Dementsprechend übernimmt<br />

ein Bierant © die Bierentnahme aus<br />

der Transferleitung und führt es den<br />

Zapfhähnen zu. In der Bräurosl (also<br />

im Festzelt) sind vier Bieranten © verbaut<br />

und jeder von ihnen ist mit innovativer<br />

Messtechnik bestückt.<br />

Der kapazitive Füllstandmesser<br />

Liquicap M FMI51 überwacht den<br />

Füllstand und der magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser Picomag<br />

erfasst neben der Durchflussmenge<br />

auch die Temperatur und Leitfähigkeit.<br />

Die Kombination der drei<br />

Messparameter spielt bei einer effizienten<br />

CIP-Reinigung in der Schanktechnik<br />

eine wichtige Rolle – aber das<br />

volle Potenzial kommt insbesondere<br />

in der Gastronomietechnik zum Tragen.<br />

Denn dort muss spätestens alle<br />

14 Tage eine Reinigung erfolgen und<br />

diese mit Hilfe des Leitwerts dokumentiert<br />

werden. Wo sonst mehrere<br />

Messgeräte zur Parametererfassung<br />

notwendig sind, übernimmt das nun<br />

ein einziges Messgerät, nämlich der<br />

Picomag von Endress+Hauser. Seine<br />

kleine, kompakte Baugröße sorgt<br />

für Vorteile bei beengten Platzverhältnissen.<br />

Darüber hinaus hat der<br />

Diplom-Brauingenieur Uwe Daebel neben einem<br />

der Herzstücke, dem Bierant © .<br />

Fotos: Endress+Hauser<br />

Picomag serienmäßig eine inte grierte<br />

IO-Link Schnittstelle und kann damit<br />

einfach in die marktgängigsten<br />

Feldbus- Systeme inte griert werden<br />

– auch eine Cloud-Anbindung lässt<br />

sich gut realisieren.<br />

Die „Schaltzentrale“ der<br />

zentralen Bierversorgungsanlage<br />

des Festzeltes<br />

Die Bierannahme findet über den<br />

Technikcontainer statt. Dabei wird<br />

der Tankwagen auf der Bier- und<br />

Gasseite über Schläuche mit der<br />

zentralen Bierversorgungsanlage<br />

verbunden, die getankte Biermenge<br />

wird über eine eichamtliche Annahmeeinrichtung<br />

ermittelt. Da<br />

Tankwagen und Biertanks gasseitig<br />

verbunden sind (Gaspendelverfahren<br />

= Gleichdruck), ist eine Annahmepumpe<br />

erforderlich, welche<br />

das Bier zu den Tanks fördert (Fassungsvermögen<br />

3 x 28.000 l), die<br />

etwa 4 m über dem Technikcontainer<br />

auf einem Stahlgestell installiert<br />

sind. Im „Betriebsmodus Festzelt“<br />

speisen die drei Tanks gleichzeitig<br />

und kontinuierlich die Transferleitung.<br />

Von dort aus geht es über die<br />

vier Bieranten © zu den Zapf hähnen<br />

in den Schänken. Zur Kompensation<br />

der Druckabnahme im System,<br />

durch den fallenden Füllstand<br />

in den Tanks, findet eine Konstantdruckregelung<br />

mit CO 2<br />

Gas statt,<br />

welche durch den hydrostatischen<br />

Füllstandsmesser Deltapilot FMB50<br />

überwacht wird.<br />

In den drei Bierleitungen zu den<br />

Tanks sind Vibronik-Grenzschalter<br />

Liquiphant M FTL 50H installiert, die<br />

beim Rücktanken des Bieres nach<br />

dem Oktoberfest die Leermeldung<br />

der Tanks auslösen.<br />

Überwachung der Fassware<br />

Neben dem Festbier gibt es aber<br />

noch andere Getränke, die in Fässern<br />

geliefert werden. Ob alko holfreies<br />

Bier, Zitronenlimonade, Mineralwasser,<br />

Paulaner Spezi oder Apfelschorle<br />

– die Erfassung der Durchflussmenge<br />

übernimmt pro Zapfhahn wieder<br />

ein Endress+Hauser Durchflussmessgerät.<br />

So sind im Festzelt Bräurosl<br />

für die Fassware 30 Durchflussmessgeräte<br />

vom Typ Picomag mit integrierter<br />

IO-Link Schnittstelle installiert.<br />

Auch hier werden für die Reinigung<br />

die drei Parameter Durchfluss,<br />

Temperatur und Leitfähigkeit erfasst.<br />

Alle wichtigen Daten<br />

auf einen Blick<br />

Wie behält man die Getränkeversorgung<br />

zuverlässig im Fokus? Ganz einfach,<br />

entweder mit dem Blick auf den<br />

Maß-o-Meter Bildschirm im Technikcontainer<br />

vor Ort oder über eine<br />

Cloud-Anbindung bequem von jedem<br />

beliebigen Ort. Alle installierten<br />

Endress+Hauser Picomag Messgeräte<br />

sind serienmäßig mit einer IO-Link<br />

Schnittstelle ausgestattet. Kontinuierlich<br />

wird der aktuelle Wert an den IO-<br />

Link Master übermittelt und dann an<br />

die Cloud übergeben. So kann ganz<br />

entspannt am Ende eines Festtages,<br />

auf Grundlage der erfassten Daten,<br />

die Getränkeversorgung für den<br />

nächsten Tag beauftragt werden. Es<br />

herrscht so kein Getränkemangel und<br />

kein Besucher muss Durst leiden.<br />

Doch es geht noch weiter: Am<br />

Ende einer Großveranstaltung wie<br />

dem zweiwöchigen Oktoberfest können<br />

die erfassten Daten zur genauen<br />

Analyse heran gezogen werden. Eine<br />

Optimierung zukünftiger Veranstaltungen<br />

hinsichtlich des Getränkeverbrauchs<br />

oder des Personaleinsatzes<br />

wird so zum Kinderspiel.<br />

Maß-o-Meter Bildschirmoberfläche, hier sind die Messstände vor der ersten Befüllung mit Festbier und Fassware zu sehen.<br />

Mehr Informationen<br />

www.de.endress.com<br />

Anuga FoodTec Halle 7.1 | St C019<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 19


IM FOKUS | Etikettieren und Kennzeichnen<br />

ZEITINVESTITION IN REINIGUNG DES KLEBSTOFF-AUFTRAGSSYTEMS<br />

Klebstoffwechsel – worauf es ankommt<br />

Schmelzklebstoff ist nicht gleich Schmelzklebstoff. Deshalb sollten sie niemals vermischt werden – auch<br />

beim Klebstoffwechsel nicht. Das heisst, dass das Klebstoff-Auftragssystem bei einem Klebstoffwechsel<br />

gründlich gereinigt werden muss. Warum das so ist, weiss Robert Seiferth, Technischer Kundenberater<br />

und Schulungsleiter bei Robatech Deutschland.<br />

V<br />

iele Produzenten der<br />

Verpackungs-, Converting-<br />

und Druckindustrie,<br />

der sogenannten Consumer-Industrie,<br />

setzen Robatech<br />

Klebstoff-Auftragssysteme ein.<br />

Steht ein solches Klebstoff-Auftragssystem<br />

still, steht meist eine<br />

ganze Produktionslinie still – ein<br />

No-Go für viele Unternehmen.<br />

Eine häufige Ursache für einen<br />

solchen Stillstand ist auf verbrannten<br />

Klebstoff zurückzuführen,<br />

oft im Zusammenhang<br />

mit einem Klebstoffwechsel.<br />

Warum? Seiferth vermutet, dass<br />

beim Klebstoffwechsel zu wenig<br />

Wert auf die Reinigung gelegt<br />

wird. Da jeder Klebstoff spezifische<br />

Eigenschaften hat, lautet<br />

das oberste Gebot: Schmelzklebstoffe<br />

niemals mischen.<br />

Eine Vermischung der Klebstoffe<br />

führt nämlich unweigerlich zu<br />

Problemen, die zwar nicht unbedingt<br />

sofort sichtbar sind, doch<br />

vor deren mittel- bis langfristigen<br />

Folgen Fachleute warnen.<br />

Schmelzklebstoffe sollten<br />

nicht gemischt werden<br />

Betrachtet man die spezifischen<br />

Eigenschaften von Klebstoffen,<br />

wird rasch klar, warum die Vermischung<br />

von unterschiedlichen<br />

Schmelzklebstoffen zu Problemen<br />

führt. Ein Beispiel: ein Klebstoff<br />

mit einer Verarbeitungstemperatur<br />

von 150-170 °C<br />

wird ersetzt durch einen Klebstoff<br />

mit einer Verarbeitungstemperatur<br />

von 130-150 °C.<br />

Wird nun der neue Klebstoff<br />

zum alten in den Tank gegeben,<br />

passieren zwei Dinge: Erstens<br />

verbrennt der neue Klebstoff,<br />

weil die Temperatur im Tank für<br />

ihn zu hoch ist. Zweitens verringert<br />

sich die Viskosität des Klebstoffs,<br />

wenn er über seine Verarbeitungstemperatur<br />

erhitzt wird<br />

– er wird sehr dünnflüssig.<br />

Der dünnflüssige Klebstoff wird<br />

schneller durchs System gefördert,<br />

weil er besser fliesst,<br />

während der alte, dickflüssigere<br />

Klebstoff im Tank bleibt und<br />

verbrennt. Verbrannter Klebstoff<br />

macht sich nicht sofort bemerkbar,<br />

aber wenn die Verkokung<br />

einmal eingesetzt hat, kann sie<br />

sich irgendwo im Klebstoff-Auftragssystem<br />

festsetzen – mit verheerenden<br />

Folgen. Heizschläuche<br />

können zuwachsen, Auftragsköpfe<br />

verstopfen. Wer<br />

kennt das nicht. Um dies zu vermeiden,<br />

muss das ganze Klebstoff-Auftragssystem<br />

bei einem<br />

Klebstoffwechsel gründlich gereinigt<br />

werden.<br />

Ein sauberer Klebstoffauftrag gelingt nur mit<br />

reinem Klebstoff. Fotos: Robatech<br />

Jeder Klebstoff hat<br />

spezifische Eigenschaften<br />

Ein weiteres Problem, das durch<br />

vermischten Klebstoff entstehen<br />

kann, ist fehlerhafter Klebstoffauftrag.<br />

Wenn zum Beispiel<br />

die Viskosität aufgrund falscher<br />

Temperatureinstellungen<br />

zu hoch ist, ist der Klebstoff zu<br />

dickflüssig – das heisst, es wird<br />

zu wenig Klebstoff aufgetragen.<br />

Ist die Viskosität hingegen<br />

zu niedrig, wird zu viel Klebstoff<br />

aufgetragen, da er zu dünnflüssig<br />

ist. Fehlklebungen entstehen<br />

aber auch durch eine zu lange<br />

oder zu kurze Offenzeit – also<br />

der Zeit, in der der Klebstoff fest<br />

wird. Diese Probleme zeigen,<br />

Bei jedem Klebstoffwechsel sollte das gesamte<br />

Klebstoff‐Auftragssystem gereinigt werden.<br />

wie wichtig ein sauberer Klebstoffwechsel<br />

mit einem sauberen<br />

Klebstoff-Auftragssystem ist.<br />

Klebstoff-Auftragssystem<br />

richtig reinigen<br />

Bei jedem Klebstoffwechsel sollte<br />

also das gesamte Klebstoff-<br />

Auftragssystem gereinigt werden.<br />

Das Vorgehen ist relativ<br />

simpel: Der alte Klebstoff muss<br />

raus und neuer Klebstoff wird<br />

eingefüllt. Reinigungsmittel sind<br />

in der Regel nicht notwendig.<br />

Klebstoffreste im Klebstofftank<br />

können mit einem Holzschaber<br />

und einem fusselfreien Putzlappen<br />

entfernt werden. Heizschläuche<br />

lassen sich mit neuem<br />

Klebstoff spülen. Durch das Spülen<br />

wird der alte Klebstoff vom<br />

neuen Klebstoff verdrängt. Auch<br />

die Auftragsköpfe können mit<br />

dem neuen Klebstoff durchgespült<br />

werden. Die Klebstofffilter<br />

aus dem Schmelzgerät und dem<br />

Auftragskopf können in der Zwischenzeit<br />

in aufgeheiztem technischen<br />

Weissöl eingelegt werden,<br />

ebenso die Auftragsdüsen.<br />

Es lohnt sich, die 3-4 Stunden<br />

in die Reinigung zu investieren,<br />

ist Seiferth überzeugt.<br />

Denn dies ist planbar und der<br />

Aufwand überschaubar. Stillstände<br />

aufgrund von verbranntem<br />

Klebstoff und verstopften<br />

Auftragsköpfen oder Schläuchen<br />

sind hingegen nicht planbar,<br />

die Fehlersuche ist schwierig<br />

und die erforderliche Reinigung<br />

dauert sehr viel länger. Im<br />

schlimmsten Fall müssen Schläuche<br />

oder Auftragsköpfe ersetzt<br />

werden. Eine gründliche Reinigung<br />

beim Klebstoffwechsel<br />

hingegen schafft von Anfang an<br />

die besten Voraussetzungen für<br />

den neuen Klebstoff.<br />

Mehr Informationen<br />

www.robatech.com<br />

20 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


IM FOKUS | Verpackungen<br />

PRODUKTTEST ZU LEISTUNG UND UMWELTVERTRÄGLICHKEIT<br />

Alternativen zu Stretchfolien<br />

aus Einwegkunststoffen<br />

Verpackungsmaterial wird gebraucht, um Waren beim Versand zu schützen und um für einen schadenfreien<br />

Transport zu sorgen. Weitaus umweltschädlicher als der Verbrauch von Verpackungsmaterial sind beim Transport<br />

zerstörte Waren, die dann im Müll landen. Neueste Gesetze, die einen geschlossenen Recycling kreislauf<br />

vorschreiben und einen Anteil von Post-Consumer-Recyclingmaterial (PCR) in Stretchfolien verlangen, haben<br />

dazu geführt, dass zahlreiche alternative Folienprodukte auf den Markt gekommen sind. Markeninhaber,<br />

Kunststofflieferanten und Folienunternehmen stehen vor schwierigen und komplexen Entscheidungen.<br />

Von PAT LANCHASTER, Gründer und Vorsitzender von Lantech<br />

Die Herausforderung<br />

Derzeit wird etwa die Hälfte aller<br />

Kunststoffe als Einwegkunststoffe<br />

definiert. Stretchfolie, die<br />

für die Vereinheitlichung bzw.<br />

Bündelung von Ladungen verwendet<br />

wird, gilt nach den geltenden<br />

Rechtsvorschriften als<br />

Einwegkunststoff. Diese sollen<br />

zukünftig möglichst vermieden<br />

werden. Es gilt also für die Unternehmen,<br />

hier schnellstmöglich<br />

umweltfreundlichere Alternativen<br />

zu finden. Trotz der<br />

Kontroverse um Kunststoff ist<br />

Stretchfolie ein bemerkenswert<br />

effizientes Material. Eine Lkw-<br />

Ladung von mehr als 18 Tonnen<br />

mit palettierten Produkten wird<br />

mit wenig Stretchfolie gesichert.<br />

Würde eine solche Palettenladung<br />

durch eine mangelhafte<br />

Transportsicherung zerstört werden,<br />

wäre der Umweltschaden<br />

um ein Vielfaches größer.<br />

Geringe Recyclingquoten<br />

Obwohl es technisch möglich<br />

ist, Stretchfolie wieder zu<br />

Stretch folie zu recyceln (ein geschlossener<br />

Kreislauf), wird die<br />

Recyclingquote in den USA auf<br />

lediglich 21 % und in Europa auf<br />

30 % geschätzt, Nur eine geringe<br />

Menge an recycelter Stretchfolie<br />

wird wieder zu neuer Stretchfolie<br />

verarbeitet.<br />

Test Design<br />

Das Testdesign zielte darauf ab,<br />

einen objektiven und genauen<br />

Vergleich von Materialien nach<br />

Gewicht, Kosten und CO 2<br />

-Bilanz<br />

bei einer erforderlichen Last ein-<br />

PCR während der Testwicklung; Foto: Lantech<br />

dämmung für den Transport zu<br />

erstellen. Die Festlegung von<br />

Schwellenwerten für die Rückhaltekraft<br />

stellt einen wichtigen Unterschied<br />

zu anderen ähnlichen<br />

Veröffentlichungen dar. Alle Materialien<br />

wurden vor dem Test<br />

mit einer Vielzahl von Ladungen<br />

gründlich getestet. Im endgültigen<br />

Testprotokoll wurde für alle<br />

Produkte die gleiche Ladung verwendet,<br />

wobei auch alle anderen<br />

kontrollierbaren Faktoren konstant<br />

gehalten wurden. Die Maschineneinstellungen<br />

wurden auf<br />

der Grundlage der Materialeigenschaften<br />

optimiert, um Folienbrüche<br />

mit der geringsten Materialmenge<br />

zu minimieren, die zum<br />

Erreichen der notwendigen Eindämmungskraft<br />

erforderlich ist.<br />

Getestete Alternativen<br />

HexelStretch wurde auf einem<br />

Lantech Q300 Stretch Wrapper<br />

getestet und das Mondi<br />

Advantage Papier mit einem Lantech<br />

G Series Stretch Wrapper<br />

mit speziellen Modifikationen für<br />

Papier. Die PCR- Folien (30 % PCR<br />

(80 Gauge)) und Reinharz-Folien<br />

(100 % Reinharz (60 Gauge))<br />

wurden auf einem Lantech SLA<br />

Stretch Wrapper erprobt. Die<br />

dehnbaren Materialien (Hexcel-<br />

Stretch, PCR- und Reinharz-<br />

Folie) wurden mit einem Lantech<br />

CFT-6 (Containment Force Tool) 8<br />

gemessen und die Wickelspannung<br />

von Mondi Advantage Papier<br />

wurde mit dem Skalenteil<br />

des Lantech CFT-6 ermittelt.<br />

Papierbasierte Alternative<br />

HexcelStretch<br />

Die Alternative HexcelStretch ist<br />

ein 100 % papierbasiertes, vollständig<br />

recycel bares sowie plastikfreies<br />

Verpackungsystem und<br />

hat im Vergleich zu Stretchfolie<br />

eine geringe Rückhaltekraft.<br />

Das Material erreicht im Allgemeinen<br />

eine Zugkraft von weniger<br />

als 26,688 N, was zu einer<br />

Dehnung von etwa 60 % während<br />

des Wickelvorgangs führt.<br />

Das Produkt hat eine maximale<br />

Dehnbarkeit von etwa 85 %<br />

bei einer Bruchfestigkeit von<br />

etwa 40,032 N. Die Reißfestigkeit<br />

beträgt etwa 31,136 N. Die<br />

papierbasierte Alter native erfordert<br />

mehr Wicklungen als eine<br />

Stretchfolie mit vergleichbarer<br />

Stärke, um eine bestimmte<br />

Rückhaltekraft zu erreichen.<br />

HexcelStretch – Wickelvorgang<br />

mit Lantech Q300<br />

Die Befestigung der Ladung an<br />

der Palette ist mangelhaft. Das<br />

Packmittel erfordert einen halbautomatischen<br />

Wickler und ist<br />

mit vollautomatischen Maschi-<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 21


IM FOKUS | Verpackungen<br />

nen nicht kompatibel. Das Auspacken<br />

fällt schwer, da Gewicht<br />

und Volumen fünf bis zehn Mal<br />

so hoch sind wie bei herkömmlicher<br />

Folie.<br />

Eine Rolle mit einem Durchmesser<br />

von zehn Zoll reicht nur<br />

für sieben bis zehn Ladungen,<br />

während mit einer normalen Folienrolle<br />

50 bis 100 Ladungen verpackt<br />

werden können. Die papierbasierte<br />

Alternative schafft<br />

also nur etwa 10 % der Ladungen,<br />

die mit einer Kunststofffolienrolle<br />

verpackt werden können.<br />

Allein das Gewicht der benötigten<br />

Materialmenge, um die erforderliche<br />

Rückhaltekraft zu erzielen,<br />

erhöht den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

erheblich, ganz zu schweigen<br />

von den Transportkosten.<br />

Papier aus Frischfasern<br />

Mondi Advantage StretchWrap<br />

ist eine leichte Papiersorte aus<br />

100 % Frischfasern. Sie ist dehnbar<br />

und durchstoßfest, wenn sie<br />

zum Umwickeln von Paletten verwendet<br />

wird, um die Waren während<br />

des Transports zu schützen.<br />

Nach Gebrauch ist das Material<br />

ohne Weiteres recycelbar.<br />

Ergebnisse<br />

Das Mondi-Papier ist nicht dehnbar<br />

wie herkömmliche Folie und<br />

passt sich nicht an die Form der<br />

Ladung an. Die Lagen haften<br />

nicht fest genug aneinander, um<br />

das Wickelprofil bei Erschütterungen<br />

während des Transports<br />

beizubehalten. Zur Verbindung<br />

der Ladung mit der Palette (insbesondere<br />

bei innenliegenden<br />

Ladungen) sollte eine Anpassung<br />

des Wicklers erfolgen. Die für<br />

den Test entworfene Papierumhüllung<br />

sieht die Verwendung<br />

von Klebstoff bei der ersten und<br />

der letzten Wicklung vor.<br />

22 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong><br />

Mondi Papier während der Testwicklung; Foto: Lantech<br />

Nachteile<br />

Die Anwendung von Papier aus<br />

Frischfasern erfordert eine neue<br />

Wickelmaschine und ist auf stabile,<br />

lotrechte Ladungsprofile beschränkt.<br />

Das Aus packen ist umständlich.<br />

Bei innenliegenden<br />

Lasten sind zwei bis drei zusätzliche<br />

Wicklungen erforderlich.<br />

Feuchtigkeit gefährdet die Festigkeit.<br />

Darüber hinaus dehnt sich<br />

das starre Produkt beim Einwickeln<br />

nicht und kann auch nicht<br />

auf eine Verringerung des Umfangs<br />

während des Transports<br />

reagieren (Gummibandeffekt).<br />

Eine Rolle mit einem Durchmesser<br />

von zehn Zoll reicht für acht<br />

bis zwölf Ladungen.<br />

30 Prozent PCR-Folie<br />

Post-Consumer Recycled (PCR)-<br />

Stretchfolie muss nach Gebrauch<br />

gesammelt werden. Sie<br />

wird dann sortiert, von Etiketten,<br />

Klebstoff, Tinte und Fremdkörpern<br />

gereinigt, bevor sie zu Harz<br />

pelletiert und mit neuem Harz gemischt<br />

wird, um PCR-Stretchfolie<br />

herzustellen. (Getestet wurde die<br />

30 % PCR- Folie (80 Gauge, Hersteller<br />

Sigma Stretch Films USA)).<br />

Ergebnisse<br />

Die Reinheit und Konsistenz des<br />

PCR-Harzes ist entscheidend<br />

für eine konstante Mindestleistung<br />

der daraus hergestellten<br />

Stretch folie. Gele und nicht<br />

kompatible Materialien in PCR-<br />

Harz beeinträchtigen die Haltbarkeit<br />

beim Vorstrecken erheblich.<br />

Bei PCR-Harz entstehen<br />

wesentlich mehr Gele, die zu<br />

vorzeitigen Rissen führen.<br />

PCR-Stretchfolien haben über<br />

50-mal mehr messbare Fehler<br />

pro Rolle als Reinharz-Stretchfolien.<br />

In den Versuchen wurde<br />

die Vorstreckung reduziert,<br />

um die Folienrisse auf einem akzeptablen<br />

Niveau zu halten. So<br />

verdoppelte sich der Verbrauch,<br />

um die erforderliche Rückhaltekraft<br />

zu erreichen. Die Tests<br />

belegen, dass PCR-Folien für<br />

die gleiche Ladung 43 % mehr<br />

Frischharz in einer 70/30-Mischung<br />

benötigen als 100 %ige<br />

Reinharz-Folien.<br />

Ein ausreichender Fluss von<br />

PCR, der für Stretchfolien notwendig<br />

ist, erfordert höhere Investitionen,<br />

um das Produkt in<br />

den Verarbeitungskreislauf einzubinden.<br />

Die EPR-Gesetzgebung<br />

wird Stretchfolienhersteller ohne<br />

PCR in Zukunft sanktionieren, um<br />

die notwendigen Änderungen im<br />

Recyclingkreislauf zu anzustoßen.<br />

Nachteile<br />

Für PCR-Harz werden Mehrkosten<br />

von 30 % gegenüber Neuware<br />

vorhergesagt. Chemisch recycelte<br />

Folie, die zu Stretch folie<br />

verarbeitet wird, könnte bis zu<br />

100 % Mehrkosten bedeuten.<br />

Ebenso ist das für Unternehmen<br />

erhöhte Risiko von Produktschäden<br />

inakzeptabel. Im Test berücksichtigt<br />

wurde nur der CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von PCR. Leitindikatoren<br />

wie der Transport zu und von den<br />

Recyclinganlagen sowie der Energie-<br />

und Wasserbedarf während<br />

der Aufbereitung lassen erkennen,<br />

dass recyceltes Harz in der<br />

Ökobilanz noch viele Herausforderungen<br />

zu bewältigen hat, um<br />

Reinharz zu übertreffen.<br />

100 Prozent Reinharzfolie<br />

Reinharzfolien werden aus Harzgranulat<br />

hergestellt, das aus Polyethylen<br />

besteht. Nach dem Gebrauch<br />

kann die Reinharzfolie mit<br />

anderen Kunststoffen zum Recycling<br />

gegeben werden. Idealerweise<br />

wird die Folie separat gesammelt,<br />

verdichtet und zu einer<br />

Zwischenprodukt-Recyclinganlage<br />

transportiert. (Lantech testete<br />

100 % Reinharzfolie Axis 60<br />

Gauge von Maipack, Kanada.)<br />

Ergebnisse<br />

Die bei den Tests verwendete ultrahochwertige<br />

Stretchfolie war<br />

stärker und widerstands fähiger<br />

gegen das Einreißen. Zudem<br />

wurden die gleichen Optimierungstests<br />

durchgeführt wie mit<br />

den PCR-basierten Proben. Dies<br />

führte zu einer Vorstreckung von<br />

275 %. Dabei waren die Streckung<br />

an der Ladung und die<br />

Vorstreckung identisch. Die auf<br />

dem Beschleunigungs- und Rütteltisch<br />

simulierten Beanspruchungen<br />

entsprechen realen<br />

Transportbedingungen.<br />

Fazit<br />

Geringste Kosten und kleinsten<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck verursachte die<br />

100 % Reinharzfolie. Die Zugabe<br />

von PCR zur Stretchfolie ist nicht<br />

nachhaltig. Eine Verringerung der<br />

Vorstreck- und Wickelkraft zur<br />

Vermeidung von Folienbruch bei<br />

PCR-haltiger Stretchfolie kann bis<br />

zu 50 % mehr Foliengewicht erfordern,<br />

um die erforderliche Haltekraft<br />

aufrechtzuerhalten. Um<br />

eine Mindestleistung der Folie zu<br />

gewährleisten, ist der Gehalt, die<br />

Reinheit und die Konsistenz des<br />

PCR-Harzes von entscheidender<br />

Bedeutung. PCR-Harz weist derzeit<br />

eine wesentlich stärkere Gelbildung<br />

auf als Reinharz, was zu<br />

vorzeitigen Folienbrüchen führt.<br />

Eine deutliche Verbrauchsreduzierung<br />

ist möglich<br />

Neben der Wahl der richtigen Folie<br />

bietet auch die Verringerung<br />

der Menge ein Einsparpotential<br />

für Produktions- und Vertriebszentren.<br />

Eine bessere Nutzung<br />

der Folie kann die Kosten senken<br />

und die Öko-Bilanz verbessern,<br />

ohne Sicherheit oder Qualität der<br />

Ladung zu gefährden. Verbesserungen<br />

in der Wickeltechnologie<br />

und der Folienqualität können<br />

ebenfalls verbrauchsreduzierend<br />

sein, während die Qualität<br />

der Wicklung gleichbleibt.<br />

Mehr Informationen<br />

www.lantech.com


IM FOKUS | Verpackungen<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 23


Impressionen von der Anuga FoodTec 2022; Foto: Koelnmesse<br />

Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Leitthema der Anuga FoodTec– Responsibility<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Individualisierung<br />

Als führende internationale Zuliefermesse<br />

für die Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie findet<br />

die Anuga FoodTec vom<br />

19. bis zum 22. März <strong>2024</strong> in<br />

Köln statt und stellt das Leitthema<br />

Responsibility in den Mittelpunkt.<br />

Sie wird veranstaltet<br />

durch die Koelnmesse, fachlicher<br />

und ideeller Träger ist die<br />

DLG, Deutsche Landwirtschafts-<br />

Gesellschaft.<br />

Aktuell sind Best Practice-<br />

<strong>Technologie</strong>n gefragt, die sowohl<br />

Effizienz als auch Produktqualität<br />

gewährleisten.<br />

Ob es um vollständige Produktionslinien<br />

oder einzelne Prozessanlagen<br />

geht – im Vorfeld<br />

der diesjährigen Anuga FoodTec<br />

wird deutlich: Die neueste Generation<br />

prozesstechnischer Anlagen<br />

zeichnet sich durch drei<br />

bedeutende Trends aus – Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit und Individualisierung.<br />

Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

nachhaltig umzugestalten,<br />

war noch nie so dringend<br />

wie heute. Umso wichtiger<br />

ist es für die Produzenten,<br />

effiziente und flexible Anlagen<br />

einzusetzen, die dieser Aufgabe<br />

gerecht werden. Nicht zuletzt<br />

stehen auch eine konstant<br />

hohe Qualität der Lebensmittel<br />

und die Lebensmittelsicherheit<br />

im Fokus der Entwicklungen.<br />

„Weltweit sehen wir Innovationen<br />

ganz unterschiedlicher Art<br />

in der Prozesstechnologie. Diese<br />

Vielfalt spiegelt sich auf dem<br />

Kölner Messegelände an den<br />

Ständen der Aussteller wider“,<br />

sagt Matthias Schlüter, Director<br />

der Anuga FoodTec. Mehr als<br />

ein Drittel der rund 1.350 Aussteller<br />

aus dem In- und Ausland<br />

präsentieren Lösungen im Bereich<br />

Prozesstechnologie. Und<br />

die beginnen bereits beim Mischen<br />

– ein komplexer Prozess,<br />

der häufig am Beginn der Produktion<br />

steht.<br />

Digital und vernetzt auf<br />

ganzer Linie<br />

Einen breiten Raum nimmt auf<br />

der Anuga FoodTec das Optimieren<br />

von Produktionsprozessen<br />

ein. Es sind vor allem die digitalen<br />

<strong>Technologie</strong>n, die Einblicke<br />

in die Prozesse gewährleisten,<br />

die in der Vergangenheit so<br />

nicht verfügbar waren. Lebensmittelhersteller<br />

nutzen diese als<br />

Grundlage, um die eigene Produktion<br />

auf den neuesten Stand<br />

zu heben und das Miteinander<br />

aus Mensch, Maschine und Prozessen<br />

zu optimieren.<br />

Industrie 4.0-Expertise für<br />

die gesamte Branche<br />

Vor Ort auf der Anuga Food-<br />

Tec können sich Besucher davon<br />

überzeugen, wie einfach<br />

und zeitsparend sich aktuelle<br />

Automatisierungsaufgaben mit<br />

smarten Sensoren lösen lassen.<br />

Die <strong>Technologie</strong>anbieter präsentieren<br />

auf der Messe ein vollständiges<br />

Portfolio an hygieni-<br />

schen Durchfluss-, Füllstands-,<br />

Temperatur-, Druck und sonstigen<br />

Analysesensoren, die speziell<br />

auf die Anforderungen in der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

ausgelegt sind. Sie erlauben<br />

den Blick hinein in das<br />

Prozessgeschehen und versorgen<br />

Anlagenbetreiber mit wichtigen<br />

Diagnose- und Prozessdaten.<br />

Das Angebot reicht von<br />

Sensorik und Konnektivitätskomponenten<br />

über 3/4 Online-<br />

Dienste und Apps für verschiedene<br />

Diagnoseaufgaben. Auch<br />

Lebensmittelproduzenten, die<br />

mit ihrer Implementierung im<br />

Sinne von Industrie 4.0 bereits<br />

weit fortgeschritten sind und<br />

eine direkte Kommunika tion zu<br />

einer Cloud Lösung oder zu einem<br />

anderen übergeordneten<br />

System in Betracht ziehen, finden<br />

auf der Anuga FoodTec zukunftssichere<br />

Lösungen.<br />

Mehr Informationen<br />

www. www.anugafoodtec.de<br />

Gernep GmbH<br />

Maximale Flexibilität in der Produktetikettierung<br />

Neue Etikettiermaschinen-<br />

Generation<br />

Individuelle Etikettierung mit<br />

Präzision – das bietet Gernep<br />

seinem weltweiten Kundenkreis<br />

der Getränke-, Lebensmittel-<br />

und Consumer Healthcare-<br />

Industrie. Seit 40 Jahren werden<br />

am Standort Barbing (Bayern)<br />

Etikettiermaschinen für Selbstklebe-,<br />

Kaltleim- und Heißleimetikettierung<br />

entwickelt und gefertigt.<br />

Die bereits ausgelieferten<br />

Maschinen sind weltweit in<br />

mehr als 120 Ländern im Einsatz.<br />

Die neue Etikettiermaschinengeneration<br />

von Gernep ist<br />

auf höchs te Flexibilität ausgelegt<br />

– Grund dafür ist das premodulare<br />

Maschinenkonzept.<br />

Durch flexible Aufnahmevorrichtungen<br />

rund um die Etikettiermaschine<br />

können die Etikettieraggregate<br />

kundenindividuell für<br />

eine exakte Etikettierung und<br />

eine passgenaue Integration in<br />

die bestehende Produktionslinie<br />

angebracht werden. Das schlanke<br />

Maschinendesign weist sich<br />

zudem durch eine exzellente Zugänglichkeit<br />

aus, so dass Wartungs-<br />

und Reinigungsarbeiten<br />

problemlos durchgeführt werden<br />

können. Auf der Anuga FoodTec<br />

können die Besucher eine moder-<br />

Foto: Gernep<br />

ne Selbstklebeetikettiermaschine<br />

bestaunen. Die Selbstklebeetikettierung<br />

bietet Kunden maximale<br />

Flexibilität in der Ausstattung,<br />

da sie besonders flexibel im Einsatz<br />

von Etikettenmaterialien und<br />

-formen ist. Mit der Möglichkeit,<br />

spezielle Zusatzeinrichtungen wie<br />

Siegeletikettierungen, Kontrolltechniken<br />

und optische oder mechanische<br />

Ausrichtungen einzubinden,<br />

kann Gernep zusätzlich<br />

bestmöglich auf Kundenanforderungen<br />

eingehen.<br />

Überzeugen Sie sich selbst von<br />

der verbesserten Technik und<br />

dem optisch ansprechenden Design<br />

der neuen Maschinengeneration<br />

und besuchen Sie uns auf<br />

der Anuga FoodTec<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 8.1 | St A061<br />

24 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


IM FOKUS | Anuga FoodTec Messevorschau<br />

Flottweg SE<br />

Hocheffiziente Klärung und Trennung<br />

AC Serie auf der<br />

Anuga FoodTec<br />

Flottweg präsentiert vom 19. bis<br />

22. März <strong>2024</strong> auf der Anuga<br />

FoodTec in Köln mit der AC-<br />

Serie seine effektive Trenntechnik<br />

für die Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie. Jahrzehntelange<br />

Erfahrung und eine Qualität<br />

„Made in Germany“ machen<br />

die Flottweg Maschinen<br />

zu langlebigen und leistungsfähigen<br />

Trennaggregaten.<br />

Flottweg Separatoren der<br />

AC-Baureihe<br />

Von der Saftherstellung über<br />

die Bierklärung bis zur Proteingewinnung:<br />

Um Flüssigkeiten<br />

zu trennen oder von Feinstpartikeln<br />

zu klären, werden hocheffiziente<br />

Separatoren benötigt.<br />

Mit ihrer enormen Zentrifugalbeschleunigung<br />

bis über<br />

12.000 g sind die Flottweg Separatoren<br />

echte Trenn- und Klär-<br />

Allrounder. Als Klärseparatoren<br />

(2-Phasen-Trennung) scheiden<br />

sie feinste Feststoffpartikel von<br />

einer Flüssigkeit ab. Als Trennseparatoren<br />

(3-Phasen-Separatoren)<br />

können sie Flüssigkeitsphasen<br />

unterschiedlicher Dichten<br />

voneinander trennen und<br />

gleichzeitig suspendierte Feststoffe<br />

abscheiden. Ihre kompakte,<br />

robuste Bauweise sorgt für<br />

einen gleichmäßigen Lauf und<br />

vereinfacht die Wartung enorm.<br />

Das Tellerpaket und der Verteiler<br />

sorgen für optimale Strömungsverhältnisse<br />

in der Trommel.<br />

Sie ermöglichen damit eine<br />

hocheffiziente Feststoffabscheidung<br />

und maximale Trennschärfe<br />

bei der Trennung von Flüssigkeitsphasen.<br />

Flottweg AC-Separatoren<br />

erfüllen dabei die hohen<br />

hygienischen Standards in der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

und lassen sich einfach<br />

in bestehende Cleaning in Place<br />

Prozesse integrieren.<br />

Auf der Anuga präsentiert Flottweg am Messestand<br />

die AC-Baureihe. Foto: Flottweg<br />

Von Pflanzenmilch bis Bier:<br />

Hochleistungsdekanter<br />

der Z-Serie<br />

Modular, wartungsfreundlich<br />

und leistungsfähig – ausgestattet<br />

mit diesen Eigenschaften<br />

übernehmen die Dekanterzentrifugen<br />

der Z-Serie Schlüsselfunktionen<br />

bei Trenn- und<br />

Entwässerungsaufgaben in unterschiedlichen<br />

Bereichen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Dabei lassen sich<br />

die Hochleistungsdekanter der<br />

Z-Serie aufgrund des modularen<br />

Aufbaus kundenspezifisch und<br />

abhängig von der Anwendung<br />

optimal anpassen. Speziell das<br />

hygienische Design mit leicht zu<br />

reinigenden, produktberührten<br />

Oberflächen machen die Z- Serie<br />

prädestiniert für den Einsatz in<br />

der Lebensmittelindustrie. <br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 5.1 | St C061<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

Automatisierung trifft Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit ist mehr als nur<br />

ein Trend. Vielmehr ist sie in der<br />

heutigen Geschäftswelt eine<br />

zwingende Handlungsweise, an<br />

der moderne Unternehmen nicht<br />

mehr vorbeikommen. Gerade im<br />

Maschinenbau, wo Energieverbrauch<br />

und Effizienz den ökologischen<br />

Fußabdruck maßgeblich<br />

beeinflussen, steht dieses Thema<br />

im Fokus. Hier sind innovative Lösungen<br />

gefragt, die Wirtschaftlichkeit<br />

mit Energie-Effizienz und<br />

Umweltverträglichkeit verbinden.<br />

Die Umstellung auf modernere<br />

Prozesse, <strong>Technologie</strong>n und neue<br />

Denkweisen ist unabdingbar,<br />

um die Effizienz zu steigern, den<br />

Energieverbrauch zu senken –<br />

und somit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Firmen zu verbessern.<br />

Der gezielte Austausch und<br />

die Bündelung von Wissen über<br />

Unternehmensgrenzen hinweg<br />

schaffen hier neue Perspektiven<br />

und Raum für Innovationen.<br />

Ein anschauliches Beispiel für<br />

Innovationskraft und nachhaltiges<br />

Denken im Maschinenbau<br />

ist die Partnerschaft der<br />

Foto: SEW-EURODRIVE<br />

beiden Familienunternehmen<br />

SEW-EURODRIVE und Hugo Beck.<br />

Ziel der Zusammenarbeit war es,<br />

den Energieverbrauch und damit<br />

den CO 2<br />

-Fußabdruck einer<br />

horizontalen Schlauchbeutelmaschine<br />

zu reduzieren. Das Ergebnis<br />

ist die Verpackungsmaschine<br />

flowpack X, vollständig<br />

ausgestattet mit Automatisierungstechnik<br />

und Antriebskomponenten<br />

von SEW-EURODRIVE.<br />

Die horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

(siehe Abbildung)<br />

zeigt, dass ein nachhaltiger Ansatz<br />

in der Verpackungstechnik<br />

auch große wirtschaft liche Vorteile<br />

mit sich bringt – und dass<br />

es sich lohnt umzudenken.<br />

Das Ziel des Projekts war, traditionelle<br />

Pneumatik durch modernste<br />

elektromechanische Antriebstechnik<br />

zu ersetzen – und<br />

damit Energie und Kosten zu<br />

sparen. Mit dem StarterSET 616<br />

und den Erweiterungen von<br />

SEW-EURODRIVE konnte nicht<br />

nur die Pneumatik der horizontalen<br />

Schlauchbeutelmaschine<br />

substituiert, sondern auch der<br />

Gesamtenergiebedarf um 23 %<br />

reduziert werden. Zudem sanken<br />

die Wartungskosten und der<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck deutlich.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec<br />

Halle 7.1 | Stand A020 | B021<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 25


IM FOKUS | Anuga FoodTec Messevorschau<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

Normelemente in Hygienic Design<br />

Fotos: Otto Ganter<br />

Überall dort, wo Lebensmittel<br />

produziert werden, gehört maximale<br />

Hygiene zu den absoluten<br />

Grundvoraussetzungen.<br />

Doch auch in anderen Branchen<br />

spielt das Thema Hygiene eine<br />

große Rolle, von der Medizintechnik<br />

über die Pharma-Industrie<br />

bis hin zur Herstellung von<br />

Dispersionslacken. Fast überall<br />

geht es heute darum, Produkte<br />

ohne konservierende Zusätze<br />

herzustellen – dafür braucht<br />

es Produktionsumgebungen mit<br />

hoher Reinheit.<br />

Auf den ersten Blick scheinen<br />

die meisten Normelemente<br />

zwar weit weg von den eigentlichen<br />

kritischen Arbeitsbereichen<br />

zu sein, doch luftgängige Sporen<br />

von Mikroorganismen sind in<br />

der Lage, sich schnell und weit<br />

auszubreiten. Da bereits kleinste<br />

Schwachstellen zur Kontamination<br />

kompletter Produktionslinien<br />

führen können, hat Ganter<br />

eine ganze Produktfamilie an<br />

speziellen Normelementen entwickelt.<br />

Sie verbinden minimale<br />

Verschmutzungsneigung mit optimaler<br />

Reinigungsfähigkeit und<br />

entsprechen damit den sehr hohen<br />

Anforderungen des 3-A-Sanitary-Standards,<br />

der EHEDG sowie<br />

der DGUV-Test.<br />

Als jüngste Neuheit der Produktfamilie<br />

„Hygienic Design“<br />

offeriert Ganter nun die Abstandshalter<br />

GN 6226. Diese<br />

Norm elemente vermeiden auf<br />

einfache Weise doppelte Konstruktionsflächen,<br />

die problematisch<br />

und aufwändig bezüglich<br />

Reinigung und Abdichtung sind.<br />

Damit wächst die HD-Produktrange<br />

weiter, die bislang verschiedene<br />

Varianten von Knöpfen, Griffen,<br />

Klemmhebeln, Rastbolzen,<br />

Verriegelungen, Abdeckhülsen,<br />

Stellfüßen und Schrauben umfasst.<br />

Als Material kommt in allen<br />

Fällen nichtrostender Edelstahl<br />

mit gleitgeschliffenen oder<br />

polierten Oberflächen zum Einsatz.<br />

Damit bleibt die maximale<br />

Oberflächenrauigkeit unter Ra<br />

0,8 µm, Schmutzpartikel können<br />

sich daher nicht festsetzen und<br />

sind bei der Reinigung zuverlässig<br />

entfernbar. Ein weiteres, zentrales<br />

Merkmal der Ganter-Normelemente<br />

ist die „Totraumfrei-<br />

heit“ – es können sich also keine<br />

Substanzen im Inneren der Bauteile<br />

ansammeln. Ein hygienisch<br />

sicheres und per Softwaresimulation<br />

verifiziertes Dichtungskonzept<br />

sorgt dafür, dass die FDAkonformen<br />

H-NBR- oder EPDM-<br />

Elastomer-Dichtungen nach der<br />

Montage überall flächenbündig<br />

anliegen und ihre Funktion langfristig<br />

erfüllen. So wachsen hygienische<br />

Probleme erst gar nicht<br />

unbemerkt heran.<br />

Über die fachgerechte Montage<br />

und passende Reinigungsverfahren<br />

informiert Ganter<br />

ausführlich in beigefügten Anleitungen.<br />

„Hygienic Design“-<br />

Normelemente reduzieren den<br />

Aufwand für die Reinigung (sie<br />

lässt sich einfacher und vor allem<br />

schneller per „Clean in Place“<br />

durchführen). Unter dem Strich<br />

ist der Anlagenbetrieb langfristig<br />

kostengünstiger.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 10.1 | St E100<br />

Westfalia <strong>Technologie</strong>s GmbH & Co. KG<br />

Automatisierungslösungen für Nahrungsmittel- und Getränkehersteller<br />

Die Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />

GmbH & Co. KG stellt auf der<br />

diesjährigen Anuga FoodTec<br />

maßgeschneiderte Intralogistiklösungen<br />

für die Nahrungsmittel-<br />

und Getränkebranche vor.<br />

Als Spezialist für automatische<br />

Normaltemperatur-, Kühl- und<br />

Tiefkühllager kennt Westfalia die<br />

Herausforderungen der Branche<br />

und bietet individuelle Lösungen<br />

für vielfältige Anforderungen.<br />

Energieeffizienz und<br />

Digitalisierung im Fokus<br />

Die Energiekrise in der Lebensmittelbranche<br />

wird durch steigende<br />

Kosten und Ressourcenknappheit<br />

spürbar. Westfalia<br />

präsentiert auf der Messe effiziente<br />

und nachhaltige Intralogistiklösungen,<br />

die zur Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs beitragen<br />

und einen ressourcenschonenden<br />

Lagerbetrieb ermöglichen.<br />

Gerade das unternehmenseigene,<br />

vollintegrierte Warehouse<br />

Execu tion System Savanna.<br />

NET ® , das die intelligente Steuerung<br />

des Lagers und der Fördertechnik<br />

übernimmt, ist darauf<br />

ausgerichtet, die Effizienz entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

zu steigern.<br />

Schlüsselfertiges Hochregallager für Midsona<br />

Deutschland GmbH<br />

Foto: Westfalia <strong>Technologie</strong>s GmbH & Co. KG<br />

Flexibilität für steigende<br />

Produktvielfalt<br />

Auch die zunehmende Produktvielfalt<br />

in der Lebensmittelund<br />

Getränkebranche erfordert<br />

flexible und effiziente Lagerkonzepte.<br />

Deswegen ist jede Lagerlösung<br />

von Westfalia individuell<br />

auf die kundenspezifischen Anforderungen<br />

angepasst. Abhängig<br />

von der Artikelstruktur bietet<br />

Westfalia mit seinen Teleskop-<br />

und Satellitenlager ® den<br />

Lebensmittelherstellern zwei<br />

unterschiedliche Ansätze, wie<br />

sie ihre Lager- und Transportaufgaben<br />

optimal bewältigen und<br />

sich so den Herausforderungen<br />

der steigenden Produktvielfalt<br />

erfolgreich stellen können.<br />

Automatisierung<br />

als Antwort auf den<br />

Fachkräftemangel<br />

Als Spezialist für automatische<br />

Normaltemperatur-, Kühlund<br />

Tiefkühllager jeder Größe<br />

– von einem Reifelager für Tönnies<br />

mit 2.500 Stellplätzen bis<br />

zu Lineage Harnes 2 mit 60.664<br />

Stellplätzen – kennt Westfalia<br />

die spezifischen Anforderungen<br />

der Frische- und Tiefkühllogistik<br />

genau. Im Tiefkühlbereich<br />

sind es zum Beispiel die harten<br />

Arbeitsbedingungen bei bis zu<br />

-35° C, die die Suche nach qualifiziertem<br />

Personal zu einer echten<br />

Herausforderung machen.<br />

Westfalia bietet intelligente und<br />

automatisierte Lösungen, um<br />

diese Anforderungen zu bewältigen.<br />

Ware-zum-Mann-Systeme,<br />

vollautomatisches Layerpicking<br />

und innovative Wartungs lifte<br />

an den Regalbediengeräten sind<br />

nur einige Beispiele für Ansätze,<br />

die nicht nur die Effizienz steigern,<br />

sondern auch das Personal<br />

in extremen Arbeitsumgebungen<br />

entlasten.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 7.1 | St B018<br />

26 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


IM FOKUS | Anuga FoodTec Messevorschau<br />

Jung Process Systems GmbH<br />

HYGHSPIN Pumpe in der Hopper Ausführung<br />

HYGHSPIN Hopper<br />

Die Schraubenspindelpumpen<br />

von Jung Process Systems sind<br />

speziell für den Einsatz in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie<br />

entwickelt worden. Sie erfüllen<br />

höchste Hygieneanforderungen<br />

nach EHEDG-Kriterien und<br />

sind komplett aus Edelstahl gefertigt.<br />

Alle Bauteile werden in<br />

der eigenen Fertigung hergestellt<br />

und unterliegen strengsten Qualitätskontrollen.<br />

Das schonende<br />

Förderprinzip, ein axiales Verschieben<br />

in den Förderkammern,<br />

reduziert Scherung, Pulsationen<br />

und ein Aufschäumen der Produkte<br />

auf ein Minimum. Durch<br />

die spezielle Geometrie der Förderkammern<br />

können Feststoffe<br />

bis 67 mm Durchmesser zerstörungsfrei<br />

gefördert werden.<br />

Das können zum Beispiel ganze<br />

Früchte, Beeren oder Fruchtstücke<br />

sein. Die Schraubenspindelpumpen<br />

der HYGSHPIN Serie<br />

sind modular aufgebaut. Dadurch<br />

lassen sich unkompliziert diverse<br />

Konfigurationen aus einem Baukastensystem<br />

realisieren, ohne<br />

zusätzliche Kosten- oder Konstruktionsaufwand.<br />

Für schnelle<br />

Produktwechsel und Reinigungsintervalle<br />

sind alle Pumpen der<br />

Baureihe in der Anlage CIP- und<br />

auch SIP-bar ohne dass hierfür<br />

Foto: Jung Process Systems<br />

Sonderspalten erforderlich sind.<br />

Insbesondere für die Förderung<br />

von Lebensmitteln oder Getränken<br />

eignet sich die HYGSPIN Serie<br />

hervorragend. Am Messestand<br />

auf der Anuga FoodTec stellt Jung<br />

Process Systems diverse Varianten<br />

dieser multifunkt ional einsetzbaren<br />

Baureihe vor. Ob Suppen,<br />

Molkereiprodukte, Teig oder<br />

Fleischwaren, scherempfindlich,<br />

gas- oder feststoffbeladen, es<br />

gibt kaum eine Anwendung im<br />

Lebensmittelbereich, die nicht<br />

mit der HYGHSPIN Serie realisiert<br />

werden kann. Horizontal oder<br />

vertikal installiert, mit Zulauftrichter,<br />

Rührwerk oder als selbstansaugende<br />

Version, die Konfigurationsmöglichkeiten<br />

sind vielseitig,<br />

schnell und einfach aus dem<br />

bestehenden Baukastensystem<br />

zu generieren. Realisiert werden<br />

nicht nur Standarddesigns sondern<br />

auch Kundenwünsche, wie<br />

zum Beispiel mobile Einheiten auf<br />

fahrbaren Wagen oder Hygienemotoren<br />

und Rohrrahmenunterkonstruktionen.<br />

Zudem können<br />

die Pumpen in Blockbauweise<br />

oder auch mit freiem Wellen ende<br />

angeboten werden.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 4.1 | St C061<br />

Domino Deutschland GmbH<br />

Mehr Transparenz in der Lieferkette<br />

Die neuen Druck- und Spendesysteme<br />

der Mx-Serie automatisieren<br />

die Rückverfolgbarkeitscodierung<br />

für mehr Transparenz<br />

in der Lieferkette. Domino Printing<br />

Sciences (Domino) bringt<br />

mit den neuen Etikettiersystemen<br />

der Mx-Serie eine umfassende<br />

Lösung für alle Etikettieranforderungen<br />

auf den Markt.<br />

Da der globale Markt für Logistiketiketten<br />

in den kommenden<br />

Jahren ein erhebliches Wachstum<br />

verzeichnen wird, und der<br />

daraus resultierende wachsende<br />

Bedarf an Rückverfolgbarkeit innerhalb<br />

globaler Lieferketten zunehmen<br />

wird, werden zuverlässige<br />

Kennzeichnungslösungen benötigt,<br />

die einen schnellen und<br />

vor allem fehlerfreien Datenaustausch<br />

ermöglichen.<br />

Domino hat diesen Bedarf erkannt<br />

und die Etikettiersysteme<br />

der Mx-Serie für die voll integrierte,<br />

automatische, GS1-konforme<br />

Kennzeichnung von Produkten,<br />

Verpackungen und Paletten<br />

entwickelt. Das Feedback<br />

aus umfangreichen Kundentests,<br />

die in Schweden, Deutschland<br />

und den Niederlanden<br />

Foto: Dominio Deutschland<br />

stattfanden, hob zwei Hauptvorteile<br />

hervor, die bei den Testkunden<br />

von Domino besonders gut<br />

ankamen: Die Hochgeschwindigkeitsdruckfunktionen<br />

für variable<br />

Daten, die bis zu zehnmal<br />

schneller sind als bei Etikettierern<br />

der vorherigen Generation,<br />

und die verbesserten Anschlussmöglichkeiten,<br />

die den Datenaustausch<br />

erleichtern.<br />

Die nach europäischen Standards<br />

entwickelten und gefertigten<br />

Etikettierer der Mx- Serie bieten<br />

eine marktführende Qualität<br />

und Zuverlässigkeit, variable<br />

Datenfunktionen und Industrie<br />

4.0-Konnektivität für die Datenerfassung<br />

und den Datenaustausch<br />

über Lieferketten hinweg.<br />

Zu den erweiterten Konnektivitäts-<br />

und Konfigurationsoptionen<br />

gehören die maschinelle<br />

Bildverarbeitung für die<br />

auto matische Codeprüfung und<br />

-validierung sowie die Codierungsautomatisierung<br />

für einen<br />

verbesserten Datenaustausch,<br />

einschließlich der nahtlosen Integration<br />

in MES- und ERP-Systeme.<br />

„Eine zuverlässige, konsistente<br />

und genaue Produkt-, Verpackungskennzeich<br />

nung ist für<br />

den globalen Logistiksektor von<br />

entscheidender Bedeutung“,<br />

sagt Jan Lindgren, Customer<br />

Operations and Site Director<br />

bei Domino. „Unsere Industrie<br />

4.0-fähigen Druck- und<br />

Spendesysteme der Mx- Serie<br />

wurden entwickelt, um diesem<br />

Bedarf gerecht zu werden – sie<br />

bieten eine vollständig variable<br />

Datencodierung, wobei die Etiketten<br />

nach exakten Kundenspezifikationen<br />

gedruckt werden,<br />

sowie Konnektivitätsoptionen,<br />

die einen nahtlosen Austausch<br />

mit Partnern innerhalb der<br />

Lieferkette ermöglichen“, führt<br />

Lindgren weiter aus.<br />

Die Etikettierer eignen sich für<br />

eine Reihe unterschiedlicher Produktionsumgebungen<br />

und sind<br />

sowohl als Links- sowie auch<br />

als Rechtsversion erhältlich, mit<br />

Optionen für 4 Zoll- und 6 Zoll-<br />

Druckköpfe und sowohl Stempel-<br />

als auch Schwenkapplikatoren,<br />

wobei die Varianten verschiedene<br />

Betriebsmodi für<br />

unterschiedliche Produktionsanwendungen<br />

bieten.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 8.1 | St B080<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 27


IM FOKUS | Anuga FoodTec Messevorschau<br />

NORD DRIVESYSTEMS<br />

Antriebe für die Lebensmittel- und Getränkeproduktion<br />

Auf der Anuga FoodTec stellt<br />

NORD DRIVESYSTEMS in Köln<br />

vom 19. bis 22. März <strong>2024</strong> seine<br />

Antriebslösungen vor.<br />

Eine hohe Energieeffizienz<br />

und geringe Total Cost of Ownership<br />

(TCO) versprechen die<br />

Antriebslösungen des Unternehmens.<br />

Bei der Verpackung<br />

von Lebensmitteln und Getränken<br />

etwa können mit NORD<br />

Asynchronmotoren im End of<br />

Line Packaging Kostenvorteile<br />

von bis zu 50 % realisiert werden.<br />

Üblicherweise werden hier<br />

zentral gesteuerte Servomotoren<br />

eingesetzt. Geregelte Asynchronmotoren<br />

von NORD stellen<br />

demgegenüber eine effiziente<br />

und wirtschaftliche Alternative<br />

dar. Im Einsatz mit dezentralen<br />

Frequenzumrichtern – wie dem<br />

NORDAC ON – entfallen zudem<br />

Komponenten wie Schaltschränke.<br />

Die Aufwände für Verkabelung<br />

und Einrichtung sinken dadurch<br />

deutlich.<br />

Wird ein Schaltschrankumrichter<br />

gewünscht, empfiehlt sich der<br />

NORDAC PRO SK 500P, der mit einem<br />

Leistungsbereich bis 22 kW<br />

ideal für die Branche geeignet<br />

ist. Alle NORD Frequenzumrichter<br />

sind mit der PROFIsafe-Modulbaugruppe<br />

für Sicherheitsfunktionen<br />

ausgestattet.<br />

Antriebe für Fördertechnik<br />

Auch für weitere Bearbeitungsstufen<br />

von Lebensmitteln und<br />

Getränken hat NORD geeignete<br />

Lösungen im Angebot. Der NORD<br />

IE5+ Synchronmotor überzeugt<br />

mit maximaler Energieeffizienz<br />

und übersteigt dabei die bisher<br />

definierten Wirkungsgradklassen.<br />

Dezentrale Asynchronantriebe bieten im<br />

End of Line Packaging von Lebensmitteln und<br />

Getränken entscheidende Vorteile.<br />

Foto: NORD DRIVESYSTEMS<br />

Da der Permanentmagnet-Synchronmotor<br />

sein konstantes<br />

Drehmoment über einen weiten<br />

Drehzahlbereich realisiert, ermöglicht<br />

er eine Reduzierung der<br />

Antriebsvarianten in einem Gesamtsystem.<br />

Das wiederum senkt<br />

die Verwaltungskosten und damit<br />

auch die TCO. Speziell für die<br />

Anforderungen der Lebensmittelindustrie<br />

optimiert wurde der<br />

DuoDrive. Bei dieser patentierten<br />

Getriebemotoreinheit ist ein IE5+<br />

Motor in ein Stirnradgetriebe integriert.<br />

Dadurch wird nicht nur<br />

ein hoher Systemwirkungsgrad<br />

erzielt. Weniger Verschleißteile<br />

und ein reduzierter Wartungsaufwand<br />

sorgen für weitere positive<br />

Kosteneffekte.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec Halle 7.1 | St A010<br />

HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH<br />

Deep Detecting auf der Anuga FoodTec<br />

Fremdkörper-Erkennung<br />

HEUFT reflexx A.I. verwirklicht<br />

eine Röntgenbildanalyse, die<br />

tiefer geht – und die Grenzen<br />

des Sichtbaren bei der Fremdkörpererkennung<br />

sprengt. Auf<br />

der Anuga FoodTec vertieft<br />

das Team des Unternehmens<br />

am Messestand, was mit Deep<br />

Learning jetzt so alles drin ist bei<br />

der Inline-Inspektion im Abfüllund<br />

Verpackungsprozess von<br />

Nahrungsmitteln.<br />

Gefährliche Fremdkörper wie<br />

beispielsweise Glas im Glas lassen<br />

sich am besten mit der gepulsten<br />

Röntgentechnologie erkennen,<br />

die HEUFT bereits vor<br />

über 20 Jahren auf den Markt<br />

gebracht und seitdem kontinuierlich<br />

weiterentwickelt hat. Dass<br />

die gepulste Röntgentechnologie<br />

bei niedrigster Strahlung volle<br />

Erkennungssicherheit erreicht,<br />

ist auch der eigenen Hard- und<br />

Software zur Echtzeit-Verarbeitung<br />

der Röntgenaufnahmen zu<br />

verdanken. Sie nutzt Künstliche<br />

HEUFT eXaminer II XAC<br />

Intelligenz (KI) zur Erkennung<br />

und smarten Bewertung unterschiedlichster<br />

Objekte.<br />

Foto: HEUFT SYSTEMTECNIK<br />

Detektion kleinster<br />

Fremdkörper hoher Dichte<br />

Um die Erkennungssicherheit bei<br />

der Fremdkörperdetektion weiter<br />

zu erhöhen und den Anteil<br />

fälschlicherweise ausgeleiteter<br />

unbelasteter Lebens- und Packmittel<br />

zugleich nochmals zu reduzieren,<br />

kommt in Röntgensystemen<br />

der HEUFT eXaminer II-Reihe<br />

jetzt standardmäßig eine tiefergehende<br />

KI-Disziplin zum Einsatz<br />

– nämlich Deep Learning: Bewährte<br />

Bildverarbeitungsverfahren<br />

kombiniert HEUFT reflexx A.I.<br />

mit einem vielschichtigen neuronalen<br />

Netzwerk, das abstrakte<br />

Muster selbständig sinnvoll ver-<br />

arbeiten kann. Vor allem bei der<br />

Analyse von Röntgenaufnahmen<br />

ist damit deutlich mehr drin.<br />

Selbst in Lebensmitteln, in<br />

denen die Detektion kleinster<br />

Fremdkörper hoher Dichte bisher<br />

völlig unmöglich war, gelingt<br />

sie mit der jüngsten<br />

HEUFT reflexx A.I.-Version jetzt sicher<br />

– nämlich bei Erzeugnissen,<br />

die im Röntgenbild sehr inhomogen<br />

erscheinen, mit unterschiedlich<br />

stark absorbierenden Strukturen<br />

und Hohlräumen zwischen<br />

den einzelnen Bestandteilen.<br />

Tatsächlich belastete Produkte<br />

werden klarer erkannt und Produktivitätseinbußen,<br />

Pack- und<br />

Lebensmittelverschwendung aufgrund<br />

unnötiger Fehlausleitungen<br />

verhindert. Bei maximaler<br />

Produktivität wird sichergestellt,<br />

dass nur einwandfreie Erzeugnisse<br />

in den Handel gelangen.<br />

Mehr Informationen<br />

Anuga FoodTec<br />

Halle 5.2 | Stand B030 | C031<br />

28 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Kakao<br />

KAKAOFRUCHTFLEISCH FÜR DIE GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

Kakaofruchtpulpe – das<br />

Besondere aus der Kakaoschote<br />

Wenn wir an Kakao denken, so stellen wir uns Produkte aus der Kakaobohne vor: Schokolade, Kakao-Nibs<br />

sowie die heiße oder kalte Schokolade als Getränk. Kaum bekannt ist der Kakaosaft aus dem Fruchtfleisch der<br />

Kakaoschote. Das weiße Fruchtfleisch schmeckt exotisch-fruchtig, säuerlich-süß und kann ebenfalls verzehrt<br />

werden. In vielen südamerikanischen Ländern wird das Fruchtfleisch zu einem Saft weiterverarbeitet. Dieser<br />

Saft wird unter anderem auch für Gelees und Kuchen genutzt. Einige Unternehmen, wie Hacienda Palo Santo<br />

aus Ecuador, produzieren Kakaofruchtpulpen auch für den europäischen Markt. Das Import Promotion Desk<br />

(IPD) unterstützt Kakaoproduzenten aus Ecuador und Kolumbien. Die Initiative zur Importförderung, ein<br />

Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), begleitet die<br />

Unternehmen auf den EU-Markt und vernetzt sie mit europäischen Einkäufern.<br />

Blick in die Kakaofrucht<br />

Die Kakaofrucht wird zwischen<br />

15 und 25 Zentimeter lang, und<br />

die Schale ist im reifen Stadium<br />

gelb, gelbrot oder rotbraun gefärbt.<br />

Schneidet man die dicke<br />

Schale auf, befindet sich im Inneren<br />

der Schote ein weißes<br />

Fruchtfleisch. Im Fruchtfleisch<br />

sind die mandelförmigen Samen,<br />

die Kakaobohnen, eingebettet.<br />

Ein kleiner Teil des Fruchtfleisches,<br />

das an der Bohne anhaftet,<br />

wird für die Fermentation<br />

der Kakao bohnen genutzt.<br />

Der größere Teil des Fruchtfleisches<br />

wird als Nebenprodukt<br />

meist nicht verwendet und<br />

weggeworfen. Da die Schale<br />

rund die Hälfte der Kakaofrucht<br />

ausmacht und das Fruchtfleisch<br />

noch einmal ein Viertel, bleiben<br />

damit fast 75 % der Kakaofrucht<br />

ungenutzt.<br />

Kakaofruchtsaft, der nicht<br />

nach Kakao schmeckt<br />

Bereits die Mayas wussten,<br />

dass man neben den Bohnen<br />

auch das weiße Fruchtfleisch<br />

verzehren kann. Das Fruchtfleisch<br />

hat ein eigenständiges<br />

Geschmackssprofil mit einer<br />

fruchtigen Note. Es erinnert geschmacklich<br />

nicht unbedingt an<br />

Kakaobohnen oder Schokolade.<br />

Sein Geschmack ist säuerlichsüß<br />

und ähnelt einer Mischung<br />

an Früchten wie Lychees, Quitten<br />

und weißen Pfirsichen. Die<br />

Fruchtpulpe sowie den aus dem<br />

Fruchtfleisch gewonnenen Saft<br />

kann man pur oder als Schorle<br />

trinken sowie als Zutat in<br />

Fotos: IPD/Hacienda Palo Santo Ecuador<br />

Smoothies und Cocktails verwenden.<br />

Aufgrund des hohen<br />

Fruchtzuckergehalts wird er<br />

auch als Süßungsmittel beipielsweise<br />

in Desserts, Eiscreme und<br />

Backwaren genutzt. „In der Vermarktung<br />

des Kakaofruchtfleisches<br />

als Pulpe oder Saft bestehen<br />

große Chancen für Kakaobauern“,<br />

erklärt María Paula<br />

Gomez, Expertin für Sourcing<br />

+ Märkte beim IPD. „Die<br />

Wertschöpfung in der Kakaoproduktion<br />

wird gesteigert. Viele<br />

Kleinbauern und ihre Familien<br />

in Südamerika und Afrika können<br />

auf diese Weise zusätzliche<br />

Einkünfte generieren.“<br />

Das ecuadorianische Familienunternehmen<br />

Hacienda<br />

Palo Santo stellt neben Produkten<br />

aus der Kakaobohne<br />

auch Kakaofruchtpulpen in Bio-<br />

Qualität her. Die moderne Produktionsanlage<br />

steht mitten<br />

in den unternehmenseigenen<br />

Kakaobaum-Plantagen. Aufgrund<br />

dieser Gegebenheit wird<br />

eine schnelle Verarbeitung des<br />

Fruchtfleisches ermöglicht.<br />

Zunächst werden Schale und<br />

Fruchtfleisch von den Kakaobohnen<br />

getrennt. Aus dem<br />

Fruchtfleisch entsteht dann in<br />

mehreren Produktionsschritten<br />

die Fruchtpulpe. Diese ist eine<br />

weiße, dickflüssige Flüssigkeit.<br />

Um das empfindliche Produkt<br />

haltbar zu machen, wird die<br />

Fruchtpulpe im letzten Produktionsschritt<br />

pasteurisiert.<br />

Mehr Informationen<br />

www.importpromotiondesk.de<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 29


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />

QUALITÄTSPRODUKTE IM SINNE DER NACHHALTIGKEIT<br />

Untrennbares Engagement<br />

für die Umwelt<br />

Der durstige Konsument wurde beim Öffnen einer Getränkeflasche mittlerweile bereits<br />

öfter mit dieser keck klingenden „Bitte“ des Flaschendeckels an den Verbraucher – „Lass<br />

mich dran!“ – konfrontiert. Vom hintersinnigen Spruch bis zum eher förmlichen Vermerk<br />

„Fester Verschluss“ – mit der dazugehörigen Bildsymbolik – reicht die Bandbreite der<br />

neuen Schraubverschlüsse, die in diesem Jahr dann ab dem 3. Juli für alle Einweg-<br />

Getränkeverpackungen, die ganz oder teilweise aus Kunststoff gefertigt sind, zur Pflicht<br />

werden. Das Ganze gilt bis zu einer Flaschengröße von 3-Liter-Getränken. Darunter fallen<br />

somit auch Einweg-PET-Getränkeflaschen sowie Saftkartons. Tatsächlich haben einige<br />

Getränke- oder Milchhersteller dieser Pflicht bereits Genüge getan und dementsprechende<br />

Flaschen in den Umlauf gebracht.<br />

30 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong><br />

„Fester Verschluss“<br />

gegen Müllberge<br />

Der Grund, wieso die EU die sogenannten<br />

„Tethered Caps“ zur Pflicht<br />

macht, liegt auf der Hand – genauer<br />

gesagt, an den Stränden der Nordsee:<br />

Die Bewegung „Seas at Risk“<br />

hat im Jahr 2016 an niederländischen<br />

Nordseestränden mehr als<br />

10.000 Flaschendeckel gefunden,<br />

was im Schnitt zwischen 20 und 128<br />

Flaschendeckel pro einem Strandkilometer<br />

ausmacht. Schon lange<br />

bekannt sind die Auswirkungen<br />

des Plastikmülls im Meer. Weltweit,<br />

so gibt „Seas at Risk“ an, wurden in<br />

den letzten 30 Jahren bei der Reinigung<br />

von Stränden mehr als 20 Millionen<br />

Flaschendeckel und -verschlüsse<br />

eingesammelt. Dem möchte<br />

nun auch die EU-Richtlinie 2019/904<br />

gebührend Einhalt gebieten und damit<br />

die Umwelt verstärkt schützen.<br />

Denn das Phänomen tritt ja nicht nur<br />

an Stränden, sondern auch in Wäldern<br />

oder an anderen Wegrändern<br />

auf. Und was (nicht nur) für die Tiere<br />

zur gesundheitsgefährdenden Falle<br />

werden kann, entpuppt sich durch<br />

die Plastik-Mikropartikel auch für die<br />

Gesundheit des Menschen als Bumerang.<br />

So trägt der Titel der Richtlinie<br />

demgemäß ihr Ziel schon im<br />

Titel: „Verringerung der Auswirkungen<br />

bestimmter Kunststoffprodukte<br />

auf die Umwelt“. Folglich schreibt<br />

Artikel 6 dieser Richtlinie vor, dass<br />

etwa Einweg-PET-Getränke flaschen<br />

von der Getränkeindustrie nur noch<br />

dann verwendet werden dürfen,<br />

wenn der Deckel beziehungsweise<br />

der Verschluss insgesamt von den<br />

Flaschen oder Verbundkartonagen<br />

beim Öffnen nicht mehr abgetrennt<br />

werden kann, sondern am Getränkebehältnis<br />

befestigt bleibt. Ausgenommen<br />

davon sind Metall- oder<br />

Glasbehälter sowie Getränkebehältnisse,<br />

die für den medizinischen Gebrauch<br />

verwenden werden.<br />

Der Spirit der Verpackung<br />

Eine weitere Getränke-Umverpackung<br />

sorgte zu Beginn des Jahres<br />

für Aufsehen in der Getränkebranche.<br />

Wie „GetränkeNews“ am<br />

24. Januar <strong>2024</strong> vermeldete, feiert<br />

die Einweg-Dose bei der Konsumenten-Beliebtheit<br />

ihr bemerkens-<br />

Foto: reginald/stock.adobe.com<br />

wertes Comeback. Und so stößt die<br />

Meldung, dass die Aludose im Jahr<br />

2023 etwa innerhalb des Segments<br />

Bierverkauf ihren Verkaufsanteil wieder<br />

über die 10-Prozent-Marke geschoben<br />

hat, auf großes Interesse.<br />

Nun sollen allerdings sowohl die gerade<br />

entstehende EU-Verpackungsverordnung<br />

als auch das Deutsche<br />

Verpackungsgesetz so ausgearbeitet<br />

werden, dass zukünftig der förmlich<br />

ausufernde Verpackungsmüll reduziert<br />

wird. Was also tun, um den<br />

Müll weiter zu reduzieren? Die Argumente<br />

der Einweg- und Mehrweg-<br />

Vertreter stehen sich nach wie vor<br />

diametral gegenüber und so kann<br />

nur jeder Getränkehersteller für sich<br />

selbst entscheiden, auf welche der<br />

vielen darin verwobenen Nachweise


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />

er seinen Schwerpunkt legt beziehungsweise<br />

aus wirtschaftlicher und<br />

ökologischer Sicht legen muss.<br />

Foto: ISH Spirits<br />

Prickelndes aus der Aludose<br />

Kein Biergetränk, sondern ein kreativprickelnder<br />

Cocktail ist „ISH & tonic“,<br />

der seinen Weg zielsicher aus dem<br />

dänischen Valby in die deutschen<br />

Getränkeregale gefunden hat und<br />

mit einem erfrischenden Zisch-Laut<br />

aus einer trendigen, schlank geformten<br />

Aludose genossen werden kann.<br />

Das alkoholfreie (


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Energydrinks<br />

NEUERFINDUNG DES ENERGYDRINKS IM ZEICHEN DER ZEIT<br />

„Nur Koffein reicht einfach nicht“<br />

Das moderne Leben ist für die meisten von uns eine stetige Herausforderung:<br />

Ob Job, Kinderbetreuung, die Fahrt zur Arbeit, Sport und gelegentlich sogar die<br />

Freizeit selbst – für den Verbraucher wirkt es manchmal, als bräuchte man eine<br />

unendliche Energiequelle, um durch den Tag zu kommen. Da überraschen steigende<br />

Verkaufszahlen von Energydrinks nicht. Der globale Markt für Energydrinks wird sich<br />

Prognosen zufolge in den nächsten zehn Jahren mit einer jährlichen Wachstumsrate<br />

(CAGR) von acht Prozent vergrössern. [1]<br />

FREDRIK HJELMQVIST<br />

Senior Vice President<br />

Beverages & More<br />

dsm-firmenich<br />

Von FREDRIK HJELMQVIST, Senior Vice President Beverages & More, dsm-firmenich<br />

E<br />

nergydrinks sind so gefragt<br />

wie eh und je. Doch reicht<br />

der Koffeingehalt allein aus,<br />

um die Verbraucher auf Trab zu<br />

halten? Der Trend zur ganzheitlichen<br />

Wellness, der inzwischen die<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

erobert, hat sich auch dauerhaft<br />

auf die Prio ritäten der Käufer<br />

ausgewirkt und die Grenzen zwischen<br />

Gesundheit, Genuss und<br />

funktioneller Ernährung verwischt.<br />

Mit diesem neuen Bewusstsein im<br />

Getränke segment wollen Käufer<br />

nicht länger nur „Energie“, sondern<br />

umfänglichere Lösungen, die<br />

sich auf ihre kognitiven Funk tionen<br />

und ihre Stimmung positiv auswirken,<br />

und die ihre Aufmerksamkeit<br />

und Ausdauer verbessern.<br />

„Energie“ neu betrachtet<br />

Erfahren Sie mehr über die neuesten<br />

funktionellen Trends und über Inhaltsstoffe,<br />

die entwickelt wurden,<br />

um stimmungsaufhellend zu wirken<br />

und dem Körper Energie zu liefern,<br />

und darüber, wie Hersteller ihr Angebot<br />

an Energy drinks für den modernen<br />

Markt auf das nächste Level<br />

bringen können. Trotz ihrer anhaltenden<br />

Beliebtheit besitzen Energydrinks<br />

im Allgemeinen eher einen<br />

Foto: dsm-firmenich<br />

schlechten Ruf, denn sie gelten als<br />

„kurzfristige“ Lösungen, die voller<br />

Zucker sind und übermäßig viel Koffein<br />

und künstliche Inhaltsstoffe enthalten.<br />

Sogar im jungem Erwachsenenalter<br />

(der demographischen<br />

Schicht, die Energydrinks am häufigsten<br />

konsumiert) sind die möglichen<br />

Begleiterscheinungen dieser<br />

Getränke sehr gut bekannt. [2] In einer<br />

Studie berichteten die Befragten<br />

über folgende Veränderungen:<br />

Quellen:<br />

[1]<br />

Global Opportunity Analysis and Industry Forecast, 2020-2031, Allied Market Research<br />

[2]<br />

Ghozayel M, Ghaddar A, Farhat G, Nasreddine L, Kara J, Jomaa L. Energy drinks consumption and perceptions<br />

among University Students in Beirut, Lebanon: A mixed methods approach. PLoS One. 2020 Apr 30;15(4):<br />

e0232199. doi: 10.1371/journal.pone.0232199. PMID: 32353017; PMCID: PMC7192412.<br />

[3]<br />

Ibid, Ghozayel et al, Energy drinks consumption and perceptions among University Students in Beirut, Lebanon<br />

[4]<br />

UNESDA, Soft drinks industry’s sugar reduction commitments across Europe, https://www.unesda.eu/sugarand-calorie-reduction/#:~:text=UNESDA%20has%20committed%20to%20reduce,milk%20based%20<br />

and%20hot%20beverages<br />

[5]<br />

Verzeichnis der wichtigsten Produktneueinführungen weltweit von Mintel (GNDP), aufgerufen im März 2022<br />

[6]<br />

Future Market Insights, Soft drinks industry’s sugar reduction commitments across Europe, September 2022,<br />

https://www.futuremarketinsights.com/reports/energy-drinks-market?utm_source=adwords&utm_medium=<br />

ppc&utm_source=adwords&utm_medium=ppc&id=5&gclid= CjwKCAjw38SoBhB6EiwA8EQVLtCoM9<br />

MUCAY62vk0dM8OqDcBzECHy7n9Ks5SeLddNCs0fZgGigbr5BoCKDwQAvD_BwE<br />

• 42 % der Studenten hatten nach<br />

dem Konsum eines herkömmlichen<br />

Energydrinks eine erhöhte<br />

Herzfrequenz,<br />

• bei 36 % der Befragten trat Überspanntheit<br />

auf<br />

• und bei 29 % traten Unruhe und<br />

Reizbarkeit auf. [3]<br />

Ergebnisse wie diese haben in den<br />

letzten Jahren stark dazu beigetragen,<br />

das Bewusstsein für Energydrinks<br />

zu verändern, und haben den<br />

anschließenden Aufschwung eines<br />

natür licheren, gesünderen Ansatzes<br />

zum Energy-Boost ausgelöst.<br />

Die größte Veränderung bezieht<br />

sich dabei vielleicht auf den Zuckergehalt<br />

dieser Getränke. Übermäßig<br />

süße Lebensmittel und Getränke<br />

werden von Verbrauchern und auch<br />

Aufsichtsbehörden mit zunehmender<br />

Besorgnis betrachtet. So hat<br />

die UNESDA (europäischer Verband<br />

der Softdrinks Industrie) ihr Ziel für<br />

die Reduzierung des Zuckergehalts<br />

bis 2025 um weitere 10 % erhöht [4]<br />

und spiegelt auch damit ähnliche<br />

Initia tiven von Agenturen für Lebensmittelnormen<br />

auf der ganzen<br />

Welt wider.<br />

Zusammen mit einer verstärkten<br />

Prüfung durch Aufsichtsbehörden<br />

wird der Fortschritt hier<br />

auch durch die Kaufentscheidungen<br />

der Verbraucher angetrieben.<br />

Fast ein Viertel der aktuell neu eingeführten<br />

Energydrinks besitzt<br />

eine „zuckerfreie“ Marktposition [5] ,<br />

wobei 15 % angeben, dass sie sowohl<br />

„ohne Zuckerzusätze“ hergestellt<br />

werden, als auch ein „natürlicher<br />

Energy drink“ sind. [6] Hier<br />

kommen wir auch auf den genauso<br />

wichtigen Faktor der „Natürlichkeit“<br />

zu sprechen.<br />

32 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Energydrinks<br />

Untersuchungen des Unternehmens<br />

dsm-firmenich haben ergeben,<br />

dass ungefähr 80 % der<br />

Verbraucher von Getränken genaue<br />

Kenntnis darüber haben<br />

möchten, ob ein Produkt natürliche<br />

oder künstliche Farbstoffe<br />

enthält, wobei Produkte mit<br />

natürlichen Farbstoffen eine<br />

erheblich höhere Kaufbereitschaft<br />

auslösen. [7]<br />

Wenn es um das Aussehen,<br />

den Eindruck und den Geschmack<br />

von Energydrinks für<br />

eine moderne Zielgruppe geht,<br />

müssen sich die Marken eindeutig<br />

darauf konzentrieren, die<br />

Natürlichkeit eines Produktes<br />

mit der zuckerarmen Marktposition<br />

zu kombinieren.<br />

Auch das Bewusstsein in<br />

Bezug auf die Funktion von<br />

Energy drinks befindet sich derzeit<br />

im Wandel. Verbraucher<br />

wollen auch weiterhin ihre Dosis<br />

Koffein, jedoch sind kurzfristige<br />

Energieschübe für einige von ihnen<br />

nicht mehr ausreichend. So<br />

wurden beispielsweise die Gesundheit<br />

des Verdauungstrakts<br />

und die Unterstützung des Immunsystems<br />

in einer aktuellen<br />

Umfrage von Global Data<br />

von mehr als 70 % der Verbraucher<br />

als die ansprechendsten<br />

funk tionellen Vorteile eines Getränks<br />

angegeben. [8]<br />

Fast ein Drittel der Verbraucher<br />

kann zufolge einer Konsumentenstudie<br />

der Mintel Group<br />

Ltd. von Energydrinks dazu motiviert<br />

werden, ein Produkt zu<br />

kaufen, dass die Gesundheit des<br />

Gehirns fördert. 9] Auch der Vitamin-<br />

und Mineraliengehalt ist<br />

ein zentraler Faktor beim Kauf<br />

von Energydrinks, sowohl in Bezug<br />

auf B-Vitamine, die gegen<br />

Müdigkeit helfen, als auch auf<br />

Klassiker wie Vitamin C.<br />

Der Markt für Energydrinks<br />

entwickelt sich in einer ganz<br />

neuen dynamischen Ära, wodurch<br />

sich für Getränkehersteller<br />

aufregende Möglichkeiten ergeben.<br />

Die Marken müssen jetzt<br />

die richtigen hochquali tativen Inhaltsstoffe<br />

ausloben können, um<br />

die aktuellen und zukünftigen<br />

Verbraucherprioritäten in Bezug<br />

auf Geschmack, Zucker gehalt,<br />

Farbe und Funk tionalität ansprechen<br />

zu können.<br />

Die Grundlagen:<br />

Geschmack, Beschaffenheit<br />

und Farbe<br />

Es ist allseits bekannt: Geschmack<br />

ist entscheidend. Egal<br />

wie revolu tionär die angeblichen<br />

Vorteile eines Getränks<br />

sind, wenn es keine leckere Geschmacksrichtung<br />

und attraktive<br />

sinnliche Erfahrung bietet,<br />

werden Verbraucher ein Produkt<br />

nicht mehr kaufen.<br />

Die Herausforderung für Getränkehersteller<br />

von heute liegt<br />

also darin, ein Gleichgewicht<br />

zwischen dem Geschmack und<br />

den Erwartungen der Verbraucher<br />

in Bezug auf ein natürliches<br />

und zuckerarmes Produkt herzustellen.<br />

Hier rücken pflanzliche<br />

präbiotische Ballaststoffe und<br />

in jüngster Zeit auch fermentierte<br />

Süßstoffe als eine natürliche<br />

Lösung in den Fokus, die einen<br />

großartigen Geschmack ganz<br />

ohne Zuckerzusatz ermöglichen.<br />

Die Natur selbst bietet ebenfalls<br />

Inspiration, wenn es um Farb-<br />

Quellen:<br />

[7]<br />

Global coloration study, dsm-firmenich 2021<br />

[8]<br />

Globale Verbraucherumfrage für Q2 2021 von GlobalData<br />

[9]<br />

A year of innovation in sports and energy drinks, Mintel 2020<br />

[10]<br />

Moon J, Koh G. Clinical Evidence and Mechanisms of High-Protein Diet-Induced Weight Loss.<br />

J Obes Metab Syndr. 2020 Sep 30;29(3):166-173. doi: 10.7570/jomes20028. PMID: 32699189;<br />

PMCID: PMC7539343<br />

[11]<br />

Kuwaba K, Kusubata M, Taga Y, Igarashi H, Nakazato K, Mizuno K. Dietary collagen peptides<br />

alleviate exercise-induced muscle soreness in healthy middle-aged males: a randomized<br />

double-blinded crossover clinical trial. J Int Soc Sports Nutr. 2023 Dec;20(1):2206392. doi:<br />

10.1080/15502783.2023.2206392. PMID: 37133292; PMCID: PMC10158542.<br />

[12]<br />

Saini R. Coenzyme Q10: The essential nutrient. J Pharm Bioallied Sci. 2011 Jul;3(3):466-7. doi:<br />

10.4103/0975-7406.84471. PMID: 21966175; PMCID: PMC3178961.<br />

stoffe geht. So wurden zum Beispiel<br />

Inhaltsstoffe wie Beta carotin<br />

(eine Familie von Carotinoid-Pigmenten)<br />

erfolgreich genutzt, um<br />

Getränken auf natür liche Weise<br />

eine leuchtend orange oder gelbe<br />

Farbe zu verleihen.<br />

Auch zur Verbesserung der<br />

Textur gibt es pflanzliche Lösungen.<br />

Dies wird jedoch bei der<br />

Herstellung von Energydrinks<br />

oft übersehen. Hydro kolloide<br />

wie Pektin sind wertvolle Werkzeuge<br />

zur Verbesserung des Erscheinungsbilds<br />

und des Mundgefühls<br />

von Fertiggetränken,<br />

denn sie verleihen eine weiche<br />

Konsistenz, wodurch die Geschmacksnoten<br />

glän zen können<br />

und alle aktiven Inhalts stoffe<br />

gründlich stabilisiert und homogen<br />

verteilt bleiben.<br />

Fotos: dsm-firmenich<br />

Der Hauptteil:<br />

Inhaltsstoffe, die den<br />

Energieschub liefern<br />

Wie der Name schon verrät, müssen<br />

Energydrinks – als auch deren<br />

natürlichere Varianten – den<br />

Verbrauchern mit funktionellen<br />

Inhaltsstoffen den gewünschten<br />

und dringend benötigten<br />

Energieschub verleihen. Koffein,<br />

und in geringerem Ausmaß auch<br />

B-Vitamine, sind hier weiterhin<br />

die Favoriten, doch Hersteller haben<br />

damit begonnen, das Potenzial<br />

von alternativen Energiespendern<br />

zu erschließen. Proteine<br />

(einschließlich Kollagen und<br />

Peptiden) und Aminosäuren können<br />

nachweislich ein verstärktes<br />

Sättigungsgefühl fördern [10] und<br />

sie bieten Vorteile wie zum Beispiel<br />

eine Verringerung von Muskelschmerzen<br />

nach dem Sport [11] ,<br />

während vita minähnliche Substanzen<br />

wie Coenzym Q10 ein<br />

gesundes Herz-Kreislauf-System<br />

auch unterstützen. [12]<br />

Der Ausbau des<br />

Nährwertprofils:<br />

zusätzliche funktionelle<br />

Inhaltsstoffe<br />

Wie bereits erwähnt, sind Verbraucher<br />

auf der Suche nach<br />

mehr als nur „purer Energie“,<br />

wenn es um die Auswahl ihrer<br />

Getränke geht. Die große Auswahl<br />

an funktionellen Inhaltsstoffen,<br />

die wir in Energydrinks<br />

sehen – von CBD, Mate Extrakt,<br />

der Gruppe der Adaptogene<br />

bis hin zu den Vitaminen –<br />

hat den „ungesunden“ Ruf dieses<br />

Marktsegments weitgehend<br />

verändert. Der entscheidende<br />

Punkt für Getränkehersteller ist<br />

hier, sich nicht nur auf die Inhaltsstoffe<br />

zu konzentrieren,<br />

sondern auch darauf, wie diese<br />

eingebunden werden. Nicht<br />

alle trendigen Inhaltsstoffe lassen<br />

sich einfach in ein Getränk<br />

mischen, sondern müssen sorgfältig<br />

mit Hilfe von<br />

• Süßstofflösungen,<br />

• Texturgebern,<br />

• der Einbeziehung von energiespendenden<br />

Inhaltsstoffen<br />

• und funktionellen Zusatzstoffen<br />

eingearbeitet werden, um das<br />

ideale Endprodukt zu schaffen.<br />

Hier kann ein erfahrener Partner<br />

für Inhaltsstoffe einen wahren<br />

Mehrwert bieten.<br />

Ein Anbieter, viele Vorteile<br />

Um sich in dem zunehmend<br />

wettbewerbsorientierten Marktsegment<br />

für Energydrinks absetzen<br />

zu können, benötigen Marken<br />

einen strategischen Partner.<br />

Die gegenwärtig erfahrensten<br />

Unternehmen im Bereich der<br />

Inhaltsstoffe für Lebensmittel<br />

und Getränke bieten Unterstützung<br />

bei der Konzeptentwicklung,<br />

Fachkenntniss im Bereich<br />

der Herstellung, Beratung<br />

für aufsichtsrechtliche Belange<br />

und <strong>Marketing</strong> – und Effizienzsteigerung<br />

– aber auch ein<br />

umfangreiches Portfolio an wissenschaftsbasierten<br />

Lösungen.<br />

Die Tatsache, dass für den Verbraucher<br />

Koffein allein genügt,<br />

reicht heute nicht mehr aus, um<br />

die Position auf dem Markt für<br />

Energydrinks zu festigen und<br />

weiter auszubauen.<br />

Mehr Informationen<br />

www.dsm.com<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 33


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Pflanzliche Milchalternativen<br />

INDUSTRIELLE HERSTELLUNG VON PFLANZLICHEN MILCHALTERNATIVEN<br />

Hafer, Soja oder Nuss<br />

Immer mehr Konsumenten greifen anstelle von Kuhmilch zu pflanzlichen Milchalternativen.<br />

Daher hat sich der Markt in den letzten Jahren immer weiterentwickelt.<br />

Im Interview erklärt Andreas Metzenauer, Leiter im Bereich Beverages and Dairy<br />

bei Flottweg, interessante Fakten rund um die Produktion von pflanzlichen<br />

Milchalternativen und erklärt, wie Industriezentrifugen zum Einsatz kommen.<br />

? GTM: Das Thema pflanz liche<br />

Milchalternativen ist aktuell in<br />

aller Munde – ein Trend oder<br />

eine dauerhafte Entwicklung?<br />

ANDREAS METZENAUER<br />

Leiter im Bereich Beverages<br />

and Dairy, Flottweg<br />

! A. Metzenauer: Aus meiner<br />

Sicht ist es eine dauerhafte Entwicklung<br />

und das aus mehreren<br />

Gründen. Zum einen hat die Bevölkerung<br />

ein steigendes Gesundheitsbewusstsein<br />

und versucht sich<br />

möglichst abwechslungsreich und<br />

bewusst zu ernähren. Zum anderen<br />

versuchen viele auch, ihren Nachhaltigkeitsgedanken<br />

stetig weiterzuentwickeln.<br />

Hier geht es vor allem<br />

um das Stichwort CO 2<br />

-Bilanz, denn<br />

die meisten pflanzlichen Milchalternativen<br />

sind hier besser als vergleichsweise<br />

Kuhmilch. Zusätzlich<br />

wird das Thema Tierwohl an dieser<br />

Stelle häufig diskutiert und pflanzliche<br />

Alternativen sind für viele eine<br />

willkommene Alternative. Weiterhin<br />

kommt hinzu, dass die Sensorik<br />

und der Geschmack der Produkte<br />

immer mehr von einer breiten<br />

Bevölkerungsgruppe akzeptiert<br />

wird. Es sind also nicht mehr nur<br />

Veganer oder Vegetarier, sondern<br />

immer mehr sogenannte Flexitarier,<br />

die pflanzliche Milchalternativen<br />

kaufen. Einfach weil diese gut<br />

schmecken und sich in den letzten<br />

Jahren stark weiterentwickelt haben.<br />

Deshalb glaube ich auch, dass<br />

in diesem Bereich die nächsten Jahre<br />

noch viele Produktinnovationen<br />

und immer bessere Produkte auf<br />

den Markt kommen werden.<br />

? GTM: Was sind pflanzliche<br />

Milchalternativen?<br />

! A. Metzenauer: Eine pflanzliche<br />

Milchalternative ist ein veganes<br />

und wasserbasiertes Extrakt aus<br />

verschiedenen pflanzlichen Rohstoffen<br />

ohne die Zugabe von tierischen<br />

Milchprodukten. Für ein vollwerti-<br />

ges Milchersatzprodukt werden je<br />

nach Rezept zusätzliche Vitamine,<br />

Mineralien, Öle oder Geschmacksstoffe<br />

hinzugefügt.<br />

? GTM: Welche Rohstoffe eignen<br />

sich gut für die Herstellung<br />

veganer Milchalternativen?<br />

! A. Metzenauer: Im Endeffekt<br />

können hierfür sämtliche Getreidearten<br />

verwendet werden, also beispielsweise<br />

Dinkel, Hafer oder Reis.<br />

Aber auch Pseudo-Cerealien wie<br />

Amaranth oder Quinoa, sowie verschiedene<br />

Hülsenfrüchte, zum Beispiel<br />

Sojabohnen, Erbsen oder<br />

Ackerbohnen sind beliebte Rohstoffe.<br />

Zudem sind in den letzten Jahren<br />

auch vermehrt Ölsaaten (wie<br />

zum Beispiel Hanf, Sonnenblumenkerne<br />

und Nüsse) in den Fokus gerückt.<br />

Im Endeffekt werden Rohstoffe<br />

gewählt, wo viele Inhaltsstoffe<br />

extrahiert werden können. Denn<br />

das Ziel ist es, eine pflanzliche Milch<br />

mit den Inhaltsstoffen und geschmacklich<br />

so zu bekommen, die<br />

unterm Strich möglichst gleichwertig<br />

zur Kuhmilch ist. Zudem spielen<br />

hierbei hauptsächlich Proteine, aber<br />

auch Kohlenhydrate oder Ballaststoffe<br />

eine Rolle.<br />

? GTM: Wie werden die Rohstoffe<br />

weiterverarbeitet?<br />

Foto: FLottweg/© Keddy/stock.adobe.com<br />

! A. Metzenauer: Die Rohstoffe<br />

werden mit einer bestimmten Menge<br />

Wasser angemaischt und anschließend<br />

nass vermahlen. Nach<br />

einer festgelegten Temperatur-Zeit-<br />

Kombination werden die Proteine<br />

und Inhaltsstoffe extrahiert. Falls<br />

notwendig, wird die Stärke durch<br />

eine enzymatische Reaktion in Zucker<br />

umgewandelt. In einem nächsten<br />

Schritt trennen Industriezentrifugen<br />

die Pflanzenmilch von den<br />

extrahierten Pflanzenfasern. Je nach<br />

Rezeptur wird die Pflanzenmilch mit<br />

Speiseöl homogenisiert, mit verschiedenen<br />

Zutaten vermischt, erhitzt<br />

und schließlich abgefüllt.<br />

? GTM: Weshalb werden bei der<br />

Herstellung pflanzlicher Milchalternativen<br />

Zentrifugen benötigt?<br />

! A. Metzenauer: Zentrifugen<br />

sind die effizientesten Maschinen,<br />

um das Extrakt von der Maische zu<br />

trennen. Die hohen G-Kräfte bewirken<br />

eine maximale Klärung, eine<br />

große Flüssigkeitsausbeute dank<br />

effizienter Entwässerung und eine<br />

kontinuierlich hohe Durchsatzleistung.<br />

Moderne Maschinen sind<br />

nach den neuesten Hygienestandards<br />

ausgelegt und lassen sich<br />

problemlos in eine vollautomatische<br />

Verarbeitungslinie mit CIP-Reinigung<br />

integrieren.<br />

34 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Pflanzliche Milchalternativen<br />

? GTM: Worauf kommt es bei<br />

der Auswahl des richtigen Zentrifugenherstellers<br />

an?<br />

! A. Metzenauer: Eine zuverlässige<br />

und effiziente Maschinenleistung,<br />

einfache Bedienung, niedrige<br />

Servicekosten und effiziente Reinigung<br />

sind entscheidend für den<br />

Prozess des Kunden. Dank der Features<br />

und Besonderheiten der Flottweg<br />

Zentrifugen erhält der Kunde<br />

eine maximale Verfügbarkeit<br />

und hohe Flexibilität. Hierzu zählen<br />

unter anderem das einzigartige<br />

Schälscheibensystem, das Simp<br />

Drive ® -Getriebe und ein optimiertes<br />

hygienisches Design. Die Benutzeroberfläche<br />

Flottweg InGo wurde<br />

für ihre intuitive Bedienbarkeit sogar<br />

mit dem German Design Award<br />

2018 ausgezeichnet.<br />

? GTM: Ist es möglich, mit der<br />

gleichen Maschine unterschiedliche<br />

Rohstoffe zu verarbeiten?<br />

! A. Metzenauer: Je nach gewünschter<br />

Produktqualität und je<br />

nach Maschinendesign können unterschiedliche<br />

Rohstoffe auf der gleichen<br />

Produktionslinie verarbeitet<br />

werden. Der Hersteller muss dabei<br />

besonders auf die Allergenkennzeichnung<br />

seiner Endprodukte achten.<br />

? GTM: Welche Herausforderungen<br />

gibt es bei der Herstellung<br />

von pflanzlichen Milchalternativen?<br />

Auf was muss besonders<br />

geachtet werden?<br />

Es gibt eine Vielzahl an Kriterien<br />

und Entscheidungen, die von<br />

den Herstellern beachtet werden<br />

müssen und jeweils verschiedene<br />

Herausforderungen mit sich bringen.<br />

Um einmal ein paar Fragen<br />

zu nennen:<br />

• Welchen Rohstoff wähle ich?<br />

• Wie fein vermahle ich die Rohstoffe,<br />

um eine möglichst gute<br />

Ausbeute zu bekommen?<br />

Sedicanter S6E<br />

Foto: FLottweg/© chandlervid85/stock.adobe<br />

• Wie gestalte ich meinen<br />

Extrak tionsprozess?<br />

• Wie erhitze ich ein Produkt?<br />

• Welche Inhaltsstoffe gebe ich<br />

danach noch dazu?<br />

• Wie will ich mein Produkt<br />

dann verkaufen?<br />

! A. Metzenauer: Für uns als<br />

Trenntechnikspezialist steht insbesondere<br />

eine effiziente Abtrennung<br />

bei gleichzeitig hoher Entwässerung<br />

der Fasern im Fokus, um<br />

eine gute Ausbeute der Pflanzenmilch<br />

zu erhalten. Gleichzeitig müssen<br />

die Dekanter natürlich ausreichend<br />

groß dimensioniert und optimal<br />

ausgelegt werden, damit das<br />

Trenn ergebnis bestmöglich ist. Hier<br />

haben wir aufgrund langjähriger<br />

Erfahrung und zahlreichen Referenzen<br />

das entsprechende Know-how<br />

und können unseren Kunden somit<br />

optimal zur Seite stehen.<br />

? GTM: Flottweg Dekanter sind<br />

besonders für den Prozess geeignet<br />

– wie kann dieser für die<br />

Herstellung integriert werden?<br />

! A. Metzenauer: Wir bieten<br />

unseren Kunden flexible, maßgeschneiderte<br />

und optimal ausgelegte<br />

Trennlösungen an. Dabei kommt es<br />

natürlich immer auf das Projekt, den<br />

Prozess und die Ausgangslage an:<br />

Foto: Flottweg<br />

• Handelt es sich um eine neue<br />

Prozesslinie?<br />

• Handelt es sich um eine bestehende<br />

Anlage?<br />

• Oder muss eine bestehende Anlage<br />

umgebaut werden?<br />

Je nachdem bietet Flottweg Systemlösungen<br />

als sogenannte „Plug and<br />

Play“ Units an oder integriert auch<br />

einzelne Maschinen passend für den<br />

jeweiligen Prozess. Selbstverständlich<br />

unterstützen wir im Vorfeld bei<br />

der Beratung der richtigen Maschinengrößen,<br />

bei der Einbringung und<br />

bei der Planung, so dass dann die<br />

Schnittstellen später mit verschiedenen<br />

Gewerken optimal geklärt sind.<br />

? GTM: Wo findet Flottwegs<br />

Sedicanter ® seinen Einsatz?<br />

! A. Metzenauer: Wenn sehr<br />

fein vermahlene Rohstoffe verwendet<br />

werden, die ein weiches Sediment<br />

bilden, kommt der Sedicanter ®<br />

speziell dann zum Einsatz. Denn Dekanter<br />

kommen hier oftmals an ihre<br />

Leistungsgrenzen, da der feine Feststoff<br />

nicht mehr effizient abgetrennt<br />

werden kann. Der Sedicanter bringt<br />

mit seinen höheren G-Zahlen von bis<br />

zu 10.000 x g den entscheidenden<br />

Vorteil. Dadurch wird eine optimale<br />

Ausbeute und Klärung erreicht.<br />

? GTM: Wie sieht die Zukunft<br />

im Bereich der pflanzlichen<br />

Milchalternativen aus?<br />

! A. Metzenauer: In diesem Bereich<br />

wird es meiner Meinung nach<br />

viele Produktinnovationen geben,<br />

die in den nächsten Jahren hinzukommen.<br />

Ich glaube außerdem, dass<br />

sich neue Produkte deutlich vom<br />

breiten Wettbewerb abheben müssen,<br />

wenn sie langfristig erfolgreich<br />

sein wollen. Hier liegen die Herausforderungen<br />

zunächst hauptsächlich<br />

in der Forschung und Produktentwicklung.<br />

Gleichzeitig wird in den<br />

nächsten Jahren ein noch stärkeres<br />

Umdenken der Bevölkerung deutlich<br />

werden. Dies wird sicherlich zukünftig<br />

über die verschiedenen Generationen<br />

hinweg geschehen und neue,<br />

nicht tierisch basierte Ernährungsweisen<br />

werden immer mehr in Gewohnheit<br />

übergehen.<br />

! GTM: Vielen Dank für die umfangreichen<br />

Informationen. <br />

Mehr Informationen<br />

www.flottweg.com<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 35


Eine Kolumne von<br />

Dr. BURKHARD SCHÄFER<br />

GESAMTPAKET REGIONLITÄT, SPEZIALITÄT UND NISCHEN-PRODUKTE<br />

Die Schwäbische Alb – vom kargen<br />

Landstrich zum Biosphären-Gebiet<br />

Mit dem Steinbruch zurück in die Vergangenheit – dies gelingt nicht nur beim<br />

geologischen Steine-Klopfen und der Suche nach Fossilien. Wer sich als Besucher auf<br />

einen der drei Aussichtspunkte der Urzeitweide zwischen den Orten Blaubeuren-<br />

Gerhausen und Beiningen auf der Schwäbischen Alb begibt und dabei etwas Glück hat,<br />

kann einen Blick auf die dort lebenden wilden Herden aus Konik-Pferden und Taurus-<br />

Rindern werfen. Dies ist aus verschiedenen Gründen ein ganz besonderes Naturschauspiel,<br />

denn in diesem Naturschutzkonzept, bei dem die beiden Tierarten innerhalb ihrer<br />

Weidegebiete auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruches eigenständig leben,<br />

bekommt der Interessierte einen Einblick in die Vorfahren von Pferden und Ochsen.<br />

D<br />

as Konik-Pferd stammt<br />

vom Tarpan – dem Wildpferd<br />

– ab und eignet sich<br />

deshalb auch heute noch bestens<br />

dazu, in einer Gruppe wild zu<br />

leben. Auch das Taurus-Rind erinnert<br />

nicht umsonst an seine tierischen<br />

Urahnen: den ausgestorbenen<br />

Auerochsen. Mit 27 Taurus-<br />

Rindern und 13 Konik-Pferden soll<br />

der Verbuschung auf dem Gelände<br />

der HeidelbergCement AG vorgebeugt<br />

werden, damit auf diese Art<br />

und Weise der Lebensraum für jene<br />

Tiere und Pflanzen erhalten wird,<br />

die viel Licht und Sonne benötigen<br />

und somit Amphibien, Vögel, Insekten,<br />

Enzian, Knabenkräuter und Co.<br />

dort ihre Heimat behalten können.<br />

Diese außergewöhnliche Kooperation,<br />

die die Verwandlung vom<br />

weiträumig aufgelassenen Kalksteinbruch<br />

zum Sekundärbiotop<br />

möglich machte, ist nicht nur ein<br />

beeindruckendes Projekt der Industrie<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit,<br />

sondern auch für alle Beteiligten<br />

eine Bereicherung. Kein Wunder,<br />

dass das 2008 eingerichtete<br />

Biosphärengebiet Schwäbische Alb,<br />

ein 82.570 Hektar großes Areal, viele<br />

bemerkenswerte Besonderheiten<br />

aufweist. Hier verknüpfen sich Tradition<br />

und Moderne, Vergangenheit<br />

und Zukunft auf bemerkenswerte<br />

Weise. Dies macht sich nicht nur<br />

im Boden dieser Region bemerkbar,<br />

sondern auch an den Lebensmitteln<br />

und Getränken, die hier er-<br />

Die Brauerei wurde 1878 vom Urgroßvater der Familie Blank käuflich erworben und ist seither in deren Besitz.<br />

Der Urgroßvater hat auch den Felsenkeller geschaffen, in dem seither die Biere der Brauerei in 10 m Tiefe reifen.<br />

zeugt werden. Außergewöhnliche<br />

Produkte wie die Alb-Linse, von den<br />

Einheimischen mundartlich „Alb-<br />

Leisa“ genannt, sind hier allenthalben<br />

anzutreffen.<br />

Brauerei mit eigener<br />

Tropfsteinhöhle<br />

Die im kleinen Ort Zwiefaltendorf<br />

ansässige Brauerei Blank kann<br />

mittlerweile in der vierten Generation<br />

auf eine 125-jährige erfolgreiche<br />

Familientradition zurückblicken.<br />

Der Brauerei gasthof mit gutbürgerlichen<br />

Gerichten und die besonderen<br />

Die Brauerei Blank hat es Professor Harald Kugler aus<br />

Rottenburg zu verdanken, dass es für ihren Brauereimarsch<br />

(siehe Abbildung) auch Klaviernoten gibt. Der<br />

ehemalige Domkapellmeister hat aus dem Notensatz<br />

für Blaskapellen eine Version fürs Klavier geschrieben.<br />

Jeder der das Stück in der Wirtschaft vorträgt, bekommt<br />

eine Halbe Bier gratis. Fotos: Brauerei Blank<br />

Biere stehen hier im Fokus des Interesses.<br />

Urgroßvater Blank erschuf<br />

für seine Brauereiprodukte einen<br />

36 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


höhle in Deutschland ist ungefähr<br />

20 Meter lang und kann<br />

während der Öffnungszeiten<br />

des Brauerei gasthofes, wenn<br />

die Zeit der Familie Blank es erlaubt,<br />

besichtigt werden.<br />

Die Blank‘s Brauerei, Brennerei<br />

& Mosterei ist somit in jeglicher<br />

Hinsicht ein besonderer<br />

Getränkehersteller, der für viele<br />

Stammgäste und Neulinge immer<br />

wieder ein lohnendes Ziel<br />

darstellt. Gerade in den schwierigeren<br />

wirtschaftlichen Zeiten<br />

zeigt sich zusätzlich zur Produktqualität<br />

und zur Regionalbindung<br />

immer wieder auch das<br />

gewisse Extra als absatzfördernder<br />

Faktor.<br />

Schließlich lässt sich regelmäßig<br />

feststellen, dass das Narrativ,<br />

also die Geschichte, die noch<br />

zusätzlich zum Endprodukt gegeben<br />

ist, in der Verkaufspsychologie<br />

die Kundschaft und<br />

Konsumenten bindet. Dies kann<br />

gerade in Zeiten, in denen der<br />

Gürtel sprichwörtlich enger geschnallt<br />

werden muss, nicht oft<br />

genug ins Gedächtnis gerufen<br />

werden. Denn solch eine narrative<br />

Verbundenheit mit dem<br />

Produkt gibt jedem ein geborgenes<br />

heimeliges und gutes Gefühl.<br />

Wer also einen Besuch bei<br />

Blanks Brauereigasthof sowohl<br />

mit leckerem Essen, süffigem<br />

Bier und dem außergewöhnlichen<br />

Erlebnis des Besuches der<br />

Tropfsteinhöhle verbindet, wird<br />

vielleicht an spannende Ausflüge<br />

mit kleinen Höhlenabenteuern<br />

in seiner Kindheit erinnert –<br />

und schon schlägt das Herz des<br />

Hobby-Speläologen oder Alb-<br />

Liebhabers höher. Längst weiß<br />

die Psychologie, dass die Wertigkeit<br />

der Dinge auch für jeden<br />

Einzelnen von seiner mentalen<br />

Besetzung und der damit<br />

verbundenen Wahrnehmung<br />

abhängt. Und so kann auch die<br />

„kleine Nische“ – inklusive einer<br />

sorgfältigen Spezialisierung auf<br />

dem Getränkemarkt – eine erfolgsversprechende<br />

Sparte sein.<br />

zehn Meter tief gelegenen Felsenkeller,<br />

in dem die Blankschen<br />

Bierspezialitäten reifen können.<br />

Etwa 1.000 Hektoliter Bier stellt<br />

die kleine aber feine Brauerei<br />

pro Jahr her und auch die leckeren<br />

Braurezepte sind in die<br />

Familiengeschichte eingegangen.<br />

Ob „Blank’s Naturtrübes“,<br />

„Blank’s Edelbier“, „Blank’s<br />

Weiße“, „Blank’s Spezial Dunkles“<br />

oder „Blank’s Kloines“ –<br />

hier trifft der Liebhaber auf<br />

ganz besondere Biere.<br />

So kommen etwa „Blank’s<br />

Naturtrübes“, „Blank’s Spezial<br />

Dunkel“ und „Blank’s Kloines“<br />

als unfiltrierte Pilsner daher, mit<br />

allen wertvollen Vitaminen und<br />

Vitalstoffen der Bierhefe. So<br />

wird sowohl in der Gaststube<br />

bei den angebotenen Speisen<br />

als auch beim Bierbrauen nur<br />

beste Qualität verwendet: vom<br />

Brauwasser aus einem 316 Meter<br />

tiefen Karstwasserbrunnen<br />

fürs Brauen bis zu den überregional<br />

bekannten Kirschen aus<br />

dem Ermstal für das im Hause<br />

gebrannte Kirschwasser. Und im<br />

unfiltrierten „Naturtrüben“ sind<br />

noch alle Nährstoffe, Vitamine<br />

und Spurenelemente erhalten,<br />

ein Vorteil, den die Blanks gegenüber<br />

den Großbrauereien<br />

für Genuss und Gesundheit ausspielen<br />

können.<br />

Und wer bei seinem Ausflug<br />

nach Riedlingen an die Donau<br />

– Zwiefaltendorf ist seit seiner<br />

Eingemeindung ein Ortsteil von<br />

Riedlingen – noch mehr Alb(luft)<br />

schnuppern möchte, trifft beim<br />

Familienbetrieb Blank auf eine<br />

Besonderheit: Die Zwiefaltendorfer<br />

Tropfsteinhöhle. Sie kam<br />

beim Ausschachten eines Kellers<br />

am 19. Januar 1892 in 10 Metern<br />

Tiefe im Kalktuff zum Vorschein.<br />

Der Urgroßvater der Familie<br />

hatte dereinst einen Bierkeller<br />

benötigt und im Zuge<br />

dessen den Keller tiefer ausgeschachtet.<br />

Dabei stieß er auf die<br />

Tropfsteinhöhle, die heutzutage<br />

von Besuchern – außer der<br />

Grundwasserspiegel steht zu<br />

hoch – in Führungen durch die<br />

Familie Blank angesehen werden<br />

kann. Denn bereits 1892<br />

wurde die Höhle als Schauhöhle<br />

der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht. Die kleinste Schaudecken.<br />

Ein weithin bekannter<br />

Klassiker unter den Früchtetees<br />

ist seit langem der<br />

Hagebuttentee. Während bei<br />

der Marke „Lebensbaum“<br />

der Ulrich Walter GmbH in<br />

Diepholz loser Hagebuttentee<br />

im Beutel aus reiner Hagebutte<br />

angeboten wird – hierbei werden<br />

handgepflückte Früchte für<br />

den Teeaufguss verwendet –<br />

setzt die Ostfriesische Tee<br />

Gesellschaft GmbH & Co. KG<br />

aus Seevetal mit ihrer Marke<br />

Meßmer Tee bei ihrem Produkt<br />

„Milde Hage butte“ auf eine<br />

Teemischung. Hierbei enthalten<br />

sind: Hagebutten, Hibiskus<br />

und süße Brombeerblätter.<br />

Das Rosengewächs Hage butte<br />

(Rosa canina) wird hierbei also<br />

noch harmonisch abgerundet<br />

durch den Geschmack des Malvengewächses<br />

Hibiskus. Eine<br />

sanft-spritzige Mischung, die<br />

sowohl im Winter wärmt als<br />

auch im Sommer als Eis-Tee<br />

Foto: Jürgen Fälchle/stock.adobe.com<br />

Foto: vollf/stock.adobe.com<br />

Rote Superfrucht<br />

vom Rand der Alb<br />

Diese Tatsache gilt nicht nur<br />

für die Welt der Brauereien.<br />

Auch im Reich der Hagebutte<br />

gibt es Interessantes zu entden<br />

Durst mit Genuss löscht.<br />

Und wer nun den „Profi für Hagebuttenanbau“<br />

in Deutschland<br />

sucht, wird wiederum im<br />

Schwäbischen fündig – bei<br />

Liebler-Latzko in Bad Boll am<br />

Fuße der Schwäbischen Alb.<br />

Mittlerweile in der fünften Generation<br />

baut der Betrieb auf<br />

über sieben Hektar Ackerland<br />

Hagebutten an und hat damit<br />

eine Sonderstellung bezüglich<br />

des Hagebuttenanbaus inne.<br />

Auch bei der Auswahl der Hagebutten-Produkte<br />

ist Liebler-<br />

Latzko, die auch über einen Online-Shop<br />

verfügen, einzigartig:<br />

Von Bio-Hägenmark über Hagebuttenpesto<br />

oder Hagebuttenbonbons<br />

reicht das außergewöhnliche<br />

Sortiment um die<br />

vitaminhaltige und sehr aromatische<br />

kleine rote Frucht. Als<br />

Besonderheit bieten Liebler-<br />

Latzko im Getränkebereich einen<br />

„Hagebuttenkernles“-Tee<br />

an, der im 500g-Pack erworben<br />

werden kann, der nicht nur entwässernd<br />

wirkt, sondern auch<br />

durch seinen hohen Vitamin-C-<br />

Gehalt besticht. Auch hier ist es<br />

die Nische, mit denen Liebler-<br />

Latzko als Kleinbetrieb erfolgreich<br />

auf dem Markt bestehen<br />

und seine Hagebutten-Produkte<br />

ausbauen kann.<br />

Die genannten Beispiele, wie<br />

das der Brauerei Blank oder<br />

die Hagebutten-Experten von<br />

Liebler- Latzko, zeigen: Das Gesamtpaket<br />

von Regionalität, Spezialitäten-<br />

und Nischen-Produkten<br />

sowie dem „gewissen Extra“<br />

bietet durchaus viele spannende<br />

Wege zum Erfolg. Dr. B. Sch.<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 37


MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

„TETHERED CAPS“ – ANGEBUNDENE VERSCHLÜSSE<br />

Bald bleibt der Deckel<br />

an der Flasche fest<br />

Etliche Getränkehersteller in Deutschland machen schon jetzt vor, was bald zur Pflicht<br />

wird: Wer die Plastikflaschen ihrer Mineralwasser- oder Limonadenspezialitäten öffnet,<br />

ist völlig irritiert, weil sich die Deckel nicht mehr abnehmen lassen. Sie sitzen fest,<br />

sind mit dem Flaschenrand verankert. Und wer nun aus dem PET-Behälter seinen Durst<br />

löschen möchte, ist zunächst genervt, muss an der richtigen Technik feilen, damit die<br />

aufgeklappten Deckel beim Trinken nicht an Mund und Nase piksen und stören.<br />

D<br />

och wir alle sollten uns zügig<br />

an die Veränderung am Flaschenverschluss<br />

gewöhnen.<br />

Denn vom 3. Juli dieses Jahres an<br />

müssen alle Einweg-Verpackungen<br />

aus Plastik, aber auch Milchund<br />

Saft in Kartons, zum Beispiel in<br />

Tetra Pak Boxen, ab dem Inhalt von<br />

0,33 bis zu drei Litern mit den neuen<br />

Verschlüssen ausgestattet sein,<br />

und zwar aufgrund einer EU-Verordnung,<br />

die in Brüssel schon 2019<br />

verabschiedet worden war und nun<br />

umgesetzt wird.<br />

Die hängenden Deckel heißen<br />

„Tethered Caps“, zu deutsch „Angebundene<br />

Verschlüsse“, und gelten<br />

als weiterer wichtiger Schritt für<br />

mehr Umweltschutz in der Europäischen<br />

Union. Denn in der EU sind<br />

Mehrweg- und Pfandsysteme eher<br />

noch die Ausnahme. Die „Tethered<br />

Caps“ in unserer Staatengemeinschaft<br />

mit ihren immerhin 448 Millionen<br />

Menschen sollen also für<br />

mehr Recycling und weniger Plastikmüll<br />

in der Natur und ihren Gewäs-<br />

sern sorgen – ganz nach dem Motto:<br />

Was fest ist, fliegt nicht durch<br />

die Gegend.<br />

Müllzählungen haben allein an<br />

den Stränden Europas ergeben, dass<br />

Kunststoffe bis zu 85 % der Meeresabfälle<br />

ausmachen. Die Hälfte davon<br />

sind Einwegkunststoffartikel,<br />

darunter eben auch zahlreiche Verschlüsse.<br />

Ein aufhorchendes Beispiel<br />

Foto: igradesign/stock.adobe.com<br />

ist das Ergebnis einer Müllsammlung<br />

auf hundert Metern Nordseestrand.<br />

Mehr als 40 Kunststoffdeckel landeten<br />

auf dieser kleinen Strecke in den<br />

Müllkörben. Da lässt sich kaum mehr<br />

errechnen, wie viele Deckel es an<br />

den Meeres- und Ozeanküsten weltweit<br />

sind.<br />

Kunststoffe sind problematisch,<br />

weil sie sich nur langsam zersetzen.<br />

Als Mikroplastik bleiben sie Hunderte<br />

von Jahren in der Natur, werden<br />

von Tieren an Land und Lebewesen<br />

in den Ozeanen aufgenommen<br />

und führen millionenfach zu qualvollem<br />

Tod. In Deutschland sieht die<br />

Lage in Sachen Umweltbewusstsein<br />

innerhalb der Bevölkerung deutlich<br />

besser aus. Bei uns werden dank des<br />

tatsächlich gut fun ktionierenden<br />

Pfandsystems gegenwärtig 97 % aller<br />

PET-Flaschen zurückgegeben, davon<br />

90 % sogar mit Deckel. Dies hat<br />

durchaus einen praktischen Grund.<br />

Denn der Deckel verhindert das Auslaufen<br />

von Getränke resten und das<br />

damit verbundene Verschmutzen<br />

von Stoffbehältern.<br />

Foto: katrinshine/stock.adobe.com


MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

Unterschiedliche Bewertungen<br />

zu dem neuen<br />

Flaschenverschluss<br />

Ökoexperten, die sich intensiv mit<br />

produktbezogenem Umweltschutz<br />

beschäftigen, sehen die EU-Richtlinie<br />

mit gemischten Gefühlen. Zum<br />

einen – sagen sie – lassen sich die<br />

hängenden Deckel ohne größere<br />

Mühe von den Flaschenhälsen<br />

abreißen und weiterhin achtlos in<br />

Wälder und Flüsse werfen, viel bedeutender<br />

hingegen ist ein anderer<br />

Kritikpunkt: Die Richtlinie kann bei<br />

vielen Konsumenten den Eindruck<br />

erwecken, Einwegflaschen für Getränke<br />

seien eine ökologisch sinnvolle<br />

Alternative zum Mehrwegsystem.<br />

Noch vor 30 Jahren etwa lag<br />

der Anteil an Mehrwegflaschen<br />

mit Mineralwasser bei 95 %. Heute<br />

sind es gerade mal 30 bis 40 %.<br />

Der erste Bundesumweltminister<br />

der Grünen, Jürgen Trittin, hatte<br />

2003 unter heftigsten Protesten<br />

aus Bevölkerung und Wirtschaft das<br />

Pfandsystem auf Einweg flaschen<br />

durchgesetzt, um den Mehrwegbereich<br />

zu stärken. Eines hat er<br />

erreicht – und dies darf durchaus<br />

als Erfolg gewertet werden: Unsere<br />

Umwelt, unsere Wiesen, unsere<br />

Wälder und Strände sind deutlich<br />

sauberer geworden.<br />

Das andere Ziel ist ihm nicht gelungen,<br />

nämlich das Mehrwegsystem<br />

auf dem Getränkesektor zu<br />

stärken. Er hat die Bequemlichkeit<br />

der Verbraucher unterschätzt, lieber<br />

zu leichten PET-Flaschen zu greifen<br />

und Pfand zu zahlen, anstatt<br />

die schweren Glasalternativen zu<br />

schleppen. Aber unterschätzt hat er<br />

auch die mächtige PET-Industrie, die<br />

sich am Ende mit ihren praktischen<br />

und recycelbaren Produkten bei den<br />

Verbrauchern durchgesetzt hat.<br />

Einwegflaschen bestehen aus einem<br />

Kunststoff namens Polyethylenterephthalat,<br />

kurz PET genannt.<br />

Der Deckel dieser Flaschen wiederum<br />

wird aus einem anderen Kunststoff<br />

hergestellt, aus Polypropylen.<br />

Der Recyclingprozess läuft dann folgendermaßen<br />

ab: Der Kunde entsorgt<br />

seine Einwegflaschen samt<br />

Deckel bei einer Pfandrückgabestelle,<br />

wo die Flaschen zunächst zusammengepresst<br />

werden.<br />

Die Entsorger schreddern die gepressten<br />

Flaschen gemeinsam mit<br />

den Deckeln. Anschließend trennt<br />

ein sogenanntes Schwimm-Sink-<br />

Verfahren die beiden Kunststoffe<br />

voneinander, weil sie unterschiedliche<br />

physikalische Eigenschaften<br />

besitzen. PET sinkt nach unten,<br />

Polypropylen schwimmt oben. So<br />

können die Materialien weiterverarbeitet<br />

werden, beispielsweise zu<br />

neuen Einwegflaschen oder auch<br />

zu Textilfasern.<br />

Die Deutsche Umwelthilfe befürwortet<br />

die neue EU- Verordnung. Aus<br />

Einwegflaschen, sagt sie, trinken die<br />

Menschen am häufigsten unterwegs,<br />

also in Parks, Wäldern, an<br />

Stränden. Zwar ist die Rückgabequote<br />

der PET-Flaschen mit Deckeln<br />

von 90 % beachtlich, dennoch liegt<br />

die Quote der nicht zurückgegebenen<br />

Deckel bei zehn Prozent, und<br />

dies bei jährlich 16,4 Milliarden verkauften<br />

Einwegflaschen.<br />

Foto: WWende(fotoblend)/stock.adobe.com<br />

Dies könne nun verbessert werden.<br />

Verbraucherzentralen betonen hingegen,<br />

die „ Tethered Caps“ würden<br />

die PET-Flasche nicht ökologischer<br />

machen. Das Problem bei<br />

Einweg sei ihre immerwährende<br />

Neuproduktion nach einmaligem<br />

Gebrauch. Sie erfordere viel Energie,<br />

Rohstoffe und Chemikalien zu<br />

Lasten des Klimas.<br />

Der amerikanische Getränkekonzern<br />

Coca Cola, der eine Fülle von<br />

Limonadenmarken in den Handel<br />

bringt, hat in Deutschland schon<br />

vor geraumer Zeit damit begonnen,<br />

die PET-Flaschen seiner Sortimente<br />

mit „Tethered Caps“ zu versehen.<br />

Der Getränke-Multi sieht sich<br />

als Vorreiter der sogenannten „Angebundenen<br />

Verschlüsse“ und bezeichnet<br />

sein eigenes System in<br />

der Öffentlichkeit als „Lass-mich-<br />

dran- Deckel“. Damit der Deckel<br />

an der Flasche richtig sitzt, ist Millimeterarbeit<br />

und feinstes Abstimmen<br />

gefragt, heißt es bei Coca Cola<br />

in Deutschland. Dafür musste eine<br />

komplett neue <strong>Technologie</strong> geschaffen<br />

werden. Der Deckel selbst trägt<br />

die Aufschrift „Fester Verschluss“.<br />

So ist schon vor dem ersten Öffnen<br />

klar, dass die Kappe fest mit der Einwegflasche<br />

verbunden ist.<br />

Verbraucher gewöhnen<br />

sich schnell an neue Dinge<br />

des Alltags<br />

Weniger lautstark geht man bei dem<br />

Getränkeproduzenten Gerolsteiner<br />

Brunnen GmbH & Co. KG mit dem<br />

Thema „Tethered Caps“ um. Bei<br />

dem Mineralbrunnen im rheinlandpfälzischen<br />

Gerolstein werden die<br />

neuen Flaschenverschlüsse „Bleibdran-Deckel“<br />

genannt. Schon im<br />

März vergangenen Jahres standen<br />

die ersten Produkte des Unternehmens<br />

im Handel, die mit den Flaschen<br />

verankerte Verschlüsse trugen.<br />

Die Geschäftsleitung von Gerolsteiner<br />

erklärt:<br />

„Die Umstellung geht auch mit einer<br />

Materialreduktion einher – pro<br />

Flasche können so 1,3 g Gewicht<br />

eingespart werden. Klingt erstmal<br />

wenig pro Flasche, aber die Menge<br />

macht´s“. Und weiter: „Klimaschutz<br />

– auch jeder scheinbar noch so kleine<br />

Beitrag – sollte das Normalste der<br />

Welt sein.“<br />

Auch andere Getränkehersteller,<br />

ebenfalls jene, die Discounter beliefern,<br />

haben längst damit begonnen,<br />

ihre PET-Flaschen mit den neuen<br />

Verschlüssen auszustatten. Veränderungen<br />

rufen erfahrungsgemäß<br />

Widerstände nicht nur in der Wirtschaft,<br />

sondern auch bei den Verbrauchern<br />

hervor. Doch die Erfahrung<br />

zeigt, dass die Gewöhnung an<br />

neue Dinge des Alltags schnell eintritt.<br />

Nehmen wir nur die Umstellung<br />

der Verschlüsse bei Alu-Getränkedosen<br />

in den 90iger Jahren<br />

von Abreißen auf einfaches Umklappen.<br />

Da gab es heftige Proteste<br />

in der Bevölkerung, heute natürlich<br />

kein Thema mehr, genauso wie<br />

einst die Wut gegen das Flaschenpfand.<br />

Wen der neue, feste und<br />

nicht mehr abnehmbare Deckel an<br />

den Plastikflaschen beim Trinken<br />

stört, kann jederzeit auf Mehrwegflaschen<br />

mit Metallverschlüssen zurückgreifen.<br />

Eine Alternative übrigens,<br />

die mit der neuen EU-Richtlinie<br />

befeuert werden soll. B. P.<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 39


MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

EleElektroPhysik Dr Steingroever GmbH & Co. KG<br />

Wanddickenmessung – einfach, präzise und vielseitig einsetzbar<br />

Tragbares Messgerät<br />

MiniTest FH<br />

Das kompakte MiniTest FH von<br />

Elektrophysik ist ein tragbares<br />

Messgerät für Messungen bis zu<br />

24 mm Wanddicke. Die ergonomische<br />

Gehäuseform sowie die<br />

einfache Handhabung machen<br />

es zum idealen Messwerkzeug<br />

in der Produktion und im Qualitätslabor.<br />

Messungen mit Mini-<br />

Test FH ergeben innerhalb kürzester<br />

Zeit Aufschluss über verschiedenste<br />

Wanddicken. Die<br />

Messeinrichtung besteht aus einer<br />

Steuer- und Anzeigeeinheit<br />

und einem über Kabel verbundenen<br />

Sensor. Durch die breite<br />

Palette von anschließbaren Sonden<br />

lassen sich vielfältige Messaufgaben<br />

lösen.<br />

KI-basierte<br />

Schnellkalibrierung und<br />

direkter Datenimport<br />

Alle anschließbaren Sensoren arbeiten<br />

mit dem SIDSP ® Verfahren<br />

(Sensor-integrierte digi tale<br />

Signalverarbeitung). Die Übertragung<br />

der bereits digital verarbeiteten<br />

Messwerte vom Sensor<br />

an die Auswerteeinheit sorgt dabei<br />

für höchste Genauigkeit. Und<br />

durch die innovative KI-basierte<br />

Schnellkalibrierung kann durch<br />

nur einen Tastendruck innerhalb<br />

von weniger als zehn Sekunden<br />

eine Nullkalibrierung für<br />

jeden Sensor und Kugeldurchmesser<br />

durchgeführt werden,<br />

somit erhöht sich die Genauigkeit<br />

der Messwerte um 50 %.<br />

Für die Datenübertragung an einen<br />

PC oder direkt in ein CAQ-<br />

System bietet MiniTest FH verschiedene<br />

Schnittstellen: Einzelne<br />

Messwerte sowie die gesamte<br />

Statistik können per USB, RS-232C<br />

oder Bluetooth übertragen werden.<br />

Als besonderes Feature ermöglicht<br />

MiniTest FH über eine<br />

USB-Tastatur-Emulation die direkte<br />

Übertragung von Messwerten<br />

in ein Excel-Sheet oder alle andere<br />

Auswertesoftware.<br />

Foto: ElektroPhysik<br />

Große Sensoren-Auswahl<br />

Für die verschiedensten Messaufgaben<br />

steht eine Auswahl<br />

an Sensoren mit diversen Messbereichen,<br />

Referenzkugeln und<br />

-drähten sowie unterschiedlichen<br />

Bauformen zur Verfügung,<br />

die für besondere Messaufgaben<br />

modifiziert wurden.<br />

Intuitive Bedienung<br />

Das zerstörungsfrei messende<br />

Gerät ist intuitiv zu bedienen<br />

und erzielt präzise Messergebnisse<br />

auf allen unmagnetischen<br />

Materialien, ungeachtet der<br />

Größe und Form. Auch Messungen<br />

an scharfen Kanten, engen<br />

Durchmessern und komplexen<br />

Geometrien sind mit dem Mini-<br />

Test FH-Gerät problemlos durchführbar.<br />

Die Visualisierung der<br />

Messergebnisse erfolgt dank<br />

4,3“ Farbbildschirm mit einer<br />

Auflösung von 800 x 480 Pixeln.<br />

Die Steuereinheit verfügt zudem<br />

über einen integrierten<br />

Gummirand zum Schutz und für<br />

besseren Halt sowie über klappbare<br />

Aufsteller.<br />

Vielfältige<br />

Anwendungsbereiche<br />

Die Einsatzbereiche des Gerätes<br />

liegen sowohl in der Getränkeindustrie<br />

bei Kunststoff- und<br />

Glasflaschen als auch im Bereich<br />

Lebensmittelverpackungen.<br />

Im Rahmen der Qualitätskontrolle<br />

kann das MiniTest FH zum<br />

Beispiel bei der Produktion von<br />

PET-Flaschen durch die Anpassung<br />

der Wanddicke an die Sollvorgabe<br />

zu einer Einsparung von<br />

mehreren Tonnen Material pro<br />

Jahr führen. Auch die Einhaltung<br />

von Mindestwandstärken<br />

zur Vermeidung von Ausschuss<br />

und möglichen Reklamationen<br />

kann mit dem MiniTest FH optimiert<br />

werden. <br />

Mehr Informationen<br />

www.elektrophysik.com<br />

Sidel Group<br />

Ideale Lösung für eine bessere Wasserqualität bei geringerem Platzbedarf<br />

Innovation in Sachen<br />

Abfüllung<br />

Mit EvoFILL PET bringt Sidel eine<br />

neue Abfüllmaschine für Wasser<br />

und stille Getränke auf den<br />

Markt. Ihr kompaktes, modernes<br />

Design verbessert nicht nur die<br />

Hygiene und Qualität, sondern<br />

auch die Nachhaltigkeit und trägt<br />

zu einer Senkung der Gesamtbetriebskosten<br />

bei. Diese platzsparende<br />

Abfüllmaschine kann bis zu<br />

90.000 Flaschen pro Stunde abfüllen<br />

und kommt dabei mit 15 %<br />

weniger Stellfläche aus.<br />

„EvoFILL PET zeichnet sich<br />

durch eine einfachere Konfiguration<br />

aus, sie hat weniger Transfersternräder,<br />

einen kompakteren<br />

Vordertisch und eine kompaktere<br />

Prozesseinheit, dadurch ist sie<br />

einfacher zu bedienen, zu warten<br />

und zu reinigen“, erklärt Tommaso<br />

Tegoni, Product Manager Filling<br />

bei Sidel. „Diese Faktoren<br />

Foto: Sidel Group<br />

tragen zu einer optimalen Hygiene<br />

bei, die für unsere Kundschaft<br />

sehr wichtig ist. Ihre einzigartige<br />

Bauweise macht sie zur besten<br />

Maschine ihrer Kategorie.“<br />

Das ergonomische Design ermöglicht<br />

eine konstante und<br />

wiederholbare Leistung, die von<br />

Bedienern aller Qualifikationen<br />

erzielt werden kann. Das kompakte<br />

Gehäuse der EvoFILL PET<br />

sorgt für eine kontrollierte Umgebung<br />

bei der berührungslosen<br />

Abfüllung mit Durchflussmessern,<br />

wodurch die Produktsicherheit<br />

und -qualität garantiert wird<br />

und die Integrität der Flasche<br />

durch eine schonende Handhabung<br />

des Flaschenhalses erhalten<br />

bleibt. Mit 24 bis 144 Abfüll-<br />

ventilen, verschiedenen Teilungen<br />

und Fülldurchmessern kann<br />

EvoFILL PET mit Flaschengrößen<br />

von 0,1 bis 10 Litern und unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten<br />

eingesetzt werden.<br />

Garantiert niedrigere<br />

Gesamtbetriebskosten<br />

(TCO)<br />

Modernes Design, niedrigere Betriebskosten<br />

und kürzere planmäßige<br />

Standzeiten ergeben<br />

in der Summe niedrigere Gesamtbetriebskosten<br />

(TCO) für<br />

die EvoFILL PET. Die Bauweise ist<br />

robust und auf eine lange Lebensdauer<br />

ausgelegt, sodass<br />

der Kunde jahrelang mit einem<br />

zuverlässigen Betrieb rechnen<br />

kann – bei einem Nutzungsgrad<br />

von bis zu 99 %. <br />

Mehr Informationen<br />

www.sidel.com/de<br />

40 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

FASSKEG GmbH<br />

Mehrweg und Einweg Kegs aus Edelstahl<br />

EURO KEG FASS, DIN FASS KEG<br />

und SLIM-KEG aus Edelstahl<br />

Seit dem April 2023 tummelt sich die<br />

FASSKEG GmbH im Keg Fass Markt<br />

als neuer deutscher Keg-Lieferant.<br />

Es werden Edelstahl Einweg- und<br />

Mehrweg Kegs aus EU und eigener<br />

internationaler Produktion angeboten.<br />

Als deutscher Geschäftspartner<br />

gewährt das Unternehmen seinen<br />

Kunden die in Europa üblichen Zahlungs-<br />

und Leasingkonditionen, im<br />

Rahmen einer schnellen und zuverlässigen<br />

Auftragsabwicklung. Die<br />

Einhaltung aller EU Vorschriften ist<br />

genauso sichergestellt, wie für deutsche<br />

Kunden eine mögliche Konformitätsbewertung<br />

der Kegs.<br />

Die in Europa üblichen Edelstahlvarianten<br />

in stapelfähiger und nichtstapelfähiger<br />

Ausführung werden<br />

entsprechend den Kundenwünschen<br />

konfiguriert, angeboten und im Auftragsfall<br />

projektbezogen geliefert.<br />

Es ist selbstverständlich, dass Logos<br />

im Handgriff als Embossing, sogar<br />

als farbliches Embossing oder Laserbeschriftung,<br />

nach Kundenwunsch<br />

ausgestaltet sind. Farbringe, Laserbeschriftung<br />

und Farbdrucke auf<br />

den zylindrischen Flächen oder zwischen<br />

den Sicken sind ebenfalls im<br />

Lieferprogram enthalten. Besonders<br />

viele Varianten bietet sich beim<br />

Trend und Zukunft Gebinde, dem<br />

Schlank Keg (SLIMKEG) an.<br />

UHF-RFID Transponder, Barcode<br />

und DataMatrix<br />

Immer mehr Brauereien wünschen<br />

sich eine Rückverfolgbarkeit ihrer<br />

Kegs, alleine schon, um zu wissen<br />

wie alt und wie viele Umläufe die<br />

Fitting-Dichtung absolviert hat. Mit<br />

angeschweißten UHF-RFID Transpondern<br />

lassen sich Kegs wunderbar<br />

verfolgen und ganze Paletten<br />

können gleichzeitig erfasst werden.<br />

Kostengünstiger kann man Daten<br />

WORLDKEG mit S/D-Type Einwegfitting<br />

BUDGETKET DIN- / EURO- / SLIM KEG WORLDKEG<br />

Edelstahl-Einwegfass<br />

Fotos: FASSKEG<br />

Single-use KEG<br />

mit einem Barcode oder noch besser<br />

mit einem 2D-DataMix-Code<br />

einsammeln. Egal für welches System<br />

sich die Kunden entscheiden,<br />

und egal wo am Keg die Applikation<br />

positioniert werden soll, das<br />

Unternehmen wird die Anforderungen<br />

umsetzen.<br />

BUDGETKEG – 20 Liter SLIM-KEG<br />

mit stapelfähigen Kunststoff<br />

Handgriffen<br />

In der Entwicklungsabteilung des<br />

Herstellers von Bierfässen aus Edelstahl<br />

ist ein stabiles Leichtbau Keg,<br />

mit dem Produktnamen BUDGET-<br />

KEG, entstanden. Ein solches Keg ist<br />

inklusive Sicherheitsfitting der Typ A<br />

(Flach), bei der Abnahme von einem<br />

40“ Container DAP EU Raum günstig<br />

lieferbar.<br />

Hausmarke – Fittinge für<br />

Mehrweg Kegs<br />

Das Unternehmen bietet alle gängigen<br />

Fittingtypen an. Materialauswahl,<br />

Verarbeitung, Federkräfte<br />

und Dichtungsmaterial sind zertifiziert<br />

und stehen in der Ausführung<br />

und Qualität den Fittingen des Weltmarktführers<br />

in Nichts nach.<br />

Mehrweg Sonderkeg für die<br />

Wasseraufbereitung<br />

Für die Herstellung von demineralisiertes<br />

Wasser (VE Wasser) wurde auf<br />

der Basis des BUDGETKEG eine Version<br />

mit einer Edelstahlmuffe, von<br />

innen und außen mit Lasertechnik<br />

eingeschweißt, also identisch den<br />

Standard Kegs, mit einem Innengewinde<br />

2-1/2“ - NSPM entwickelt. Diese<br />

kostengünstige „Patrone“ ist universell<br />

einsetzbar und eine echte Alternative<br />

zu Kunststoff-Behältern.<br />

Einweg Keg WORLDKEG<br />

Als weltweit einziger Anbieter bietet<br />

der Hersteller von Bierfässern<br />

aus Edelstahl ein patentiertes,<br />

dünnwandiges (0,3 mm Materialstärke),<br />

dreiteiliges Edelstahl Einweg<br />

Keg an. Das manipulationssichere,<br />

unter dem Produktnamen<br />

WORLDKEG bereits am Markt bekannte<br />

Keg, ist technologisch und<br />

technisch 100%ig vergleichbar mit<br />

seinen Mehrwegprodukten und<br />

garantiert als einziges Einweg Keg<br />

schon heute eine weltweite Recycling<br />

Quote von über 90 %.<br />

Sofort verfügbar ist das WORLD-<br />

KEG Einweg Keg in der Version mit<br />

285 mm Durchmesser und 25 und<br />

30 Liter Inhalt, ausgestattet mit<br />

dem Individual-Einweg-Fitting des<br />

Typ WORLDKEG. In der Entwicklung<br />

ist eine 50 Liter Einwegversion mit<br />

380 mm Durchmesser und Einwegfittinge<br />

in der Ausführung S/D-Typ.<br />

Fazit<br />

Das Unternehmen ist Anbieter von<br />

Edelstahl Mehrweg- und Einweg<br />

Kegs inklusive den dazugehörigen<br />

Fitting Lösungen. Durch innovative<br />

Konzepte können Material<br />

und somit auch Kosten eingespart<br />

werden. Im Bereich Laser-Beschriftung<br />

und farblich hervorgehobene<br />

Prägungen am Handgriff setzt<br />

die FASSKEG GMBH neue Maßstäbe<br />

bei den Gestaltungsmöglichkeiten<br />

von Kegs. Die Nutzung der im<br />

firmeneigenen Besitz befindlichen<br />

internationalen Produktionsstätten<br />

ermöglichen für die Kunden günstige<br />

Einkaufbedingungen. <br />

Mehr Informationen<br />

www.fasskeg.com<br />

Getränke! 01 | <strong>2024</strong> | 41


BEZUGSQUELLEN-VERZEICHNIS | Produkte, <strong>Technologie</strong>n und Dienstleistungen<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Pumpen<br />

Ihr kompetenter Partner in allen<br />

Pumpenbereichen seit 1954<br />

Die Dr. Harnisch Publikations App<br />

mit E-Paper unserer Fachzeitschriften,<br />

kostenlos für mobile Endgeräte<br />

www.getränke-tm.de<br />

Hygienekonzepte<br />

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.<br />

Godesberger Allee 142-148 | 53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

Die deutschen Brauer<br />

Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />

Neustädtische Kirchstraße 7a<br />

10117 Berlin<br />

www.brauer-bund.de<br />

PUMPEN-CENTER „SKM“ GmbH<br />

Hüttenstr. 8 | 65201 Wiesbaden<br />

info@pumpen-center.de | www.pumpen-center.de<br />

Pumpen<br />

für die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie<br />

Dr. JESSBERGER GmbH<br />

Jägerweg 5 | 85521 Ottobrunn<br />

info@jesspumpen.de |<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.<br />

Lyoner Str. 18 | 60528 Frankfurt | Telefon +49 (0) 69 66 03 0<br />

www.vdma.org<br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi)<br />

Kunzendorstr. 19 | 14165 Berlin<br />

www.verpackung.org<br />

Schmierstoffe | Instandhaltung<br />

Bundesverband der<br />

Deutschen Spirituosen-Industrie<br />

und -Importeure e. V.<br />

Urstadtstraße 2 | 53129 Bonn<br />

www.spirituosen-verband.de Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e. V.<br />

Verband der deutschen<br />

Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)<br />

Mainzer Str. 253 | 53179 Bonn<br />

Telefon +49 (0) 228-95 46 00<br />

info@fruchtsaft.de<br />

www.fruchtsaft.net<br />

Monbijouplatz 11 | 10178 Berlin<br />

www.wafg.de<br />

Alter Hellweg 46<br />

44379 Dortmund<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Wasseraufbereitung<br />

Spezialschmierstoffe<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

NSF-H1 gelistet<br />

Bremer & Leguil GmbH<br />

Am Burgacker 30-42<br />

D-47051 Duisburg<br />

Tel. +49 (0) 203 99 23-0<br />

Fax +49 (0) 203 259 01<br />

E-Mail: info@bremer-leguil.de<br />

Internet: www.bremer-leguil.de<br />

Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.<br />

Kennedyallee 28 | 53175 Bonn<br />

www.vdm-bonn.de<br />

Partyfässer<br />

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei<br />

in Berlin e.V.<br />

Seestraße 13 | 13353 Berlin<br />

www.vlb-berlin.org<br />

42 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>


Modernste Prozesstechnologie<br />

für die Getränke-<br />

und Lebensmittelindustrie<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 5.1, Stand D-041<br />

Anuga FoodTec<br />

19.–22. März <strong>2024</strong><br />

Köln, Deutschland<br />

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