Getränke! Technologie & Marketing 1/2024

ROH- UND INHALTSSTOFFE | Energydrinks
NEUERFINDUNG DES ENERGYDRINKS IM ZEICHEN DER ZEIT
„Nur Koffein reicht einfach nicht“
Das moderne Leben ist für die meisten von uns eine stetige Herausforderung:
Ob Job, Kinderbetreuung, die Fahrt zur Arbeit, Sport und gelegentlich sogar die
Freizeit selbst – für den Verbraucher wirkt es manchmal, als bräuchte man eine
unendliche Energiequelle, um durch den Tag zu kommen. Da überraschen steigende
Verkaufszahlen von Energydrinks nicht. Der globale Markt für Energydrinks wird sich
Prognosen zufolge in den nächsten zehn Jahren mit einer jährlichen Wachstumsrate
(CAGR) von acht Prozent vergrössern. [1]
FREDRIK HJELMQVIST
Senior Vice President
Beverages & More
dsm-firmenich
Von FREDRIK HJELMQVIST, Senior Vice President Beverages & More, dsm-firmenich
E
nergydrinks sind so gefragt
wie eh und je. Doch reicht
der Koffeingehalt allein aus,
um die Verbraucher auf Trab zu
halten? Der Trend zur ganzheitlichen
Wellness, der inzwischen die
Lebensmittel- und Getränkeindustrie
erobert, hat sich auch dauerhaft
auf die Prio ritäten der Käufer
ausgewirkt und die Grenzen zwischen
Gesundheit, Genuss und
funktioneller Ernährung verwischt.
Mit diesem neuen Bewusstsein im
Getränke segment wollen Käufer
nicht länger nur „Energie“, sondern
umfänglichere Lösungen, die
sich auf ihre kognitiven Funk tionen
und ihre Stimmung positiv auswirken,
und die ihre Aufmerksamkeit
und Ausdauer verbessern.
„Energie“ neu betrachtet
Erfahren Sie mehr über die neuesten
funktionellen Trends und über Inhaltsstoffe,
die entwickelt wurden,
um stimmungsaufhellend zu wirken
und dem Körper Energie zu liefern,
und darüber, wie Hersteller ihr Angebot
an Energy drinks für den modernen
Markt auf das nächste Level
bringen können. Trotz ihrer anhaltenden
Beliebtheit besitzen Energydrinks
im Allgemeinen eher einen
Foto: dsm-firmenich
schlechten Ruf, denn sie gelten als
„kurzfristige“ Lösungen, die voller
Zucker sind und übermäßig viel Koffein
und künstliche Inhaltsstoffe enthalten.
Sogar im jungem Erwachsenenalter
(der demographischen
Schicht, die Energydrinks am häufigsten
konsumiert) sind die möglichen
Begleiterscheinungen dieser
Getränke sehr gut bekannt. [2] In einer
Studie berichteten die Befragten
über folgende Veränderungen:
Quellen:
[1]
Global Opportunity Analysis and Industry Forecast, 2020-2031, Allied Market Research
[2]
Ghozayel M, Ghaddar A, Farhat G, Nasreddine L, Kara J, Jomaa L. Energy drinks consumption and perceptions
among University Students in Beirut, Lebanon: A mixed methods approach. PLoS One. 2020 Apr 30;15(4):
e0232199. doi: 10.1371/journal.pone.0232199. PMID: 32353017; PMCID: PMC7192412.
[3]
Ibid, Ghozayel et al, Energy drinks consumption and perceptions among University Students in Beirut, Lebanon
[4]
UNESDA, Soft drinks industry’s sugar reduction commitments across Europe, https://www.unesda.eu/sugarand-calorie-reduction/#:~:text=UNESDA%20has%20committed%20to%20reduce,milk%20based%20
and%20hot%20beverages
[5]
Verzeichnis der wichtigsten Produktneueinführungen weltweit von Mintel (GNDP), aufgerufen im März 2022
[6]
Future Market Insights, Soft drinks industry’s sugar reduction commitments across Europe, September 2022,
https://www.futuremarketinsights.com/reports/energy-drinks-market?utm_source=adwords&utm_medium=
ppc&utm_source=adwords&utm_medium=ppc&id=5&gclid= CjwKCAjw38SoBhB6EiwA8EQVLtCoM9
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• 42 % der Studenten hatten nach
dem Konsum eines herkömmlichen
Energydrinks eine erhöhte
Herzfrequenz,
• bei 36 % der Befragten trat Überspanntheit
auf
• und bei 29 % traten Unruhe und
Reizbarkeit auf. [3]
Ergebnisse wie diese haben in den
letzten Jahren stark dazu beigetragen,
das Bewusstsein für Energydrinks
zu verändern, und haben den
anschließenden Aufschwung eines
natür licheren, gesünderen Ansatzes
zum Energy-Boost ausgelöst.
Die größte Veränderung bezieht
sich dabei vielleicht auf den Zuckergehalt
dieser Getränke. Übermäßig
süße Lebensmittel und Getränke
werden von Verbrauchern und auch
Aufsichtsbehörden mit zunehmender
Besorgnis betrachtet. So hat
die UNESDA (europäischer Verband
der Softdrinks Industrie) ihr Ziel für
die Reduzierung des Zuckergehalts
bis 2025 um weitere 10 % erhöht [4]
und spiegelt auch damit ähnliche
Initia tiven von Agenturen für Lebensmittelnormen
auf der ganzen
Welt wider.
Zusammen mit einer verstärkten
Prüfung durch Aufsichtsbehörden
wird der Fortschritt hier
auch durch die Kaufentscheidungen
der Verbraucher angetrieben.
Fast ein Viertel der aktuell neu eingeführten
Energydrinks besitzt
eine „zuckerfreie“ Marktposition [5] ,
wobei 15 % angeben, dass sie sowohl
„ohne Zuckerzusätze“ hergestellt
werden, als auch ein „natürlicher
Energy drink“ sind. [6] Hier
kommen wir auch auf den genauso
wichtigen Faktor der „Natürlichkeit“
zu sprechen.
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