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Getränke! Technologie & Marketing 1/2024

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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IM FOKUS | Etikettieren und Kennzeichnen<br />

ZEITINVESTITION IN REINIGUNG DES KLEBSTOFF-AUFTRAGSSYTEMS<br />

Klebstoffwechsel – worauf es ankommt<br />

Schmelzklebstoff ist nicht gleich Schmelzklebstoff. Deshalb sollten sie niemals vermischt werden – auch<br />

beim Klebstoffwechsel nicht. Das heisst, dass das Klebstoff-Auftragssystem bei einem Klebstoffwechsel<br />

gründlich gereinigt werden muss. Warum das so ist, weiss Robert Seiferth, Technischer Kundenberater<br />

und Schulungsleiter bei Robatech Deutschland.<br />

V<br />

iele Produzenten der<br />

Verpackungs-, Converting-<br />

und Druckindustrie,<br />

der sogenannten Consumer-Industrie,<br />

setzen Robatech<br />

Klebstoff-Auftragssysteme ein.<br />

Steht ein solches Klebstoff-Auftragssystem<br />

still, steht meist eine<br />

ganze Produktionslinie still – ein<br />

No-Go für viele Unternehmen.<br />

Eine häufige Ursache für einen<br />

solchen Stillstand ist auf verbrannten<br />

Klebstoff zurückzuführen,<br />

oft im Zusammenhang<br />

mit einem Klebstoffwechsel.<br />

Warum? Seiferth vermutet, dass<br />

beim Klebstoffwechsel zu wenig<br />

Wert auf die Reinigung gelegt<br />

wird. Da jeder Klebstoff spezifische<br />

Eigenschaften hat, lautet<br />

das oberste Gebot: Schmelzklebstoffe<br />

niemals mischen.<br />

Eine Vermischung der Klebstoffe<br />

führt nämlich unweigerlich zu<br />

Problemen, die zwar nicht unbedingt<br />

sofort sichtbar sind, doch<br />

vor deren mittel- bis langfristigen<br />

Folgen Fachleute warnen.<br />

Schmelzklebstoffe sollten<br />

nicht gemischt werden<br />

Betrachtet man die spezifischen<br />

Eigenschaften von Klebstoffen,<br />

wird rasch klar, warum die Vermischung<br />

von unterschiedlichen<br />

Schmelzklebstoffen zu Problemen<br />

führt. Ein Beispiel: ein Klebstoff<br />

mit einer Verarbeitungstemperatur<br />

von 150-170 °C<br />

wird ersetzt durch einen Klebstoff<br />

mit einer Verarbeitungstemperatur<br />

von 130-150 °C.<br />

Wird nun der neue Klebstoff<br />

zum alten in den Tank gegeben,<br />

passieren zwei Dinge: Erstens<br />

verbrennt der neue Klebstoff,<br />

weil die Temperatur im Tank für<br />

ihn zu hoch ist. Zweitens verringert<br />

sich die Viskosität des Klebstoffs,<br />

wenn er über seine Verarbeitungstemperatur<br />

erhitzt wird<br />

– er wird sehr dünnflüssig.<br />

Der dünnflüssige Klebstoff wird<br />

schneller durchs System gefördert,<br />

weil er besser fliesst,<br />

während der alte, dickflüssigere<br />

Klebstoff im Tank bleibt und<br />

verbrennt. Verbrannter Klebstoff<br />

macht sich nicht sofort bemerkbar,<br />

aber wenn die Verkokung<br />

einmal eingesetzt hat, kann sie<br />

sich irgendwo im Klebstoff-Auftragssystem<br />

festsetzen – mit verheerenden<br />

Folgen. Heizschläuche<br />

können zuwachsen, Auftragsköpfe<br />

verstopfen. Wer<br />

kennt das nicht. Um dies zu vermeiden,<br />

muss das ganze Klebstoff-Auftragssystem<br />

bei einem<br />

Klebstoffwechsel gründlich gereinigt<br />

werden.<br />

Ein sauberer Klebstoffauftrag gelingt nur mit<br />

reinem Klebstoff. Fotos: Robatech<br />

Jeder Klebstoff hat<br />

spezifische Eigenschaften<br />

Ein weiteres Problem, das durch<br />

vermischten Klebstoff entstehen<br />

kann, ist fehlerhafter Klebstoffauftrag.<br />

Wenn zum Beispiel<br />

die Viskosität aufgrund falscher<br />

Temperatureinstellungen<br />

zu hoch ist, ist der Klebstoff zu<br />

dickflüssig – das heisst, es wird<br />

zu wenig Klebstoff aufgetragen.<br />

Ist die Viskosität hingegen<br />

zu niedrig, wird zu viel Klebstoff<br />

aufgetragen, da er zu dünnflüssig<br />

ist. Fehlklebungen entstehen<br />

aber auch durch eine zu lange<br />

oder zu kurze Offenzeit – also<br />

der Zeit, in der der Klebstoff fest<br />

wird. Diese Probleme zeigen,<br />

Bei jedem Klebstoffwechsel sollte das gesamte<br />

Klebstoff‐Auftragssystem gereinigt werden.<br />

wie wichtig ein sauberer Klebstoffwechsel<br />

mit einem sauberen<br />

Klebstoff-Auftragssystem ist.<br />

Klebstoff-Auftragssystem<br />

richtig reinigen<br />

Bei jedem Klebstoffwechsel sollte<br />

also das gesamte Klebstoff-<br />

Auftragssystem gereinigt werden.<br />

Das Vorgehen ist relativ<br />

simpel: Der alte Klebstoff muss<br />

raus und neuer Klebstoff wird<br />

eingefüllt. Reinigungsmittel sind<br />

in der Regel nicht notwendig.<br />

Klebstoffreste im Klebstofftank<br />

können mit einem Holzschaber<br />

und einem fusselfreien Putzlappen<br />

entfernt werden. Heizschläuche<br />

lassen sich mit neuem<br />

Klebstoff spülen. Durch das Spülen<br />

wird der alte Klebstoff vom<br />

neuen Klebstoff verdrängt. Auch<br />

die Auftragsköpfe können mit<br />

dem neuen Klebstoff durchgespült<br />

werden. Die Klebstofffilter<br />

aus dem Schmelzgerät und dem<br />

Auftragskopf können in der Zwischenzeit<br />

in aufgeheiztem technischen<br />

Weissöl eingelegt werden,<br />

ebenso die Auftragsdüsen.<br />

Es lohnt sich, die 3-4 Stunden<br />

in die Reinigung zu investieren,<br />

ist Seiferth überzeugt.<br />

Denn dies ist planbar und der<br />

Aufwand überschaubar. Stillstände<br />

aufgrund von verbranntem<br />

Klebstoff und verstopften<br />

Auftragsköpfen oder Schläuchen<br />

sind hingegen nicht planbar,<br />

die Fehlersuche ist schwierig<br />

und die erforderliche Reinigung<br />

dauert sehr viel länger. Im<br />

schlimmsten Fall müssen Schläuche<br />

oder Auftragsköpfe ersetzt<br />

werden. Eine gründliche Reinigung<br />

beim Klebstoffwechsel<br />

hingegen schafft von Anfang an<br />

die besten Voraussetzungen für<br />

den neuen Klebstoff.<br />

Mehr Informationen<br />

www.robatech.com<br />

20 | Getränke! 01 | <strong>2024</strong>

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