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WB 104 Welche Zukunft wollen wir haben? - IZT

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Gaßner/Steinmüller <strong>Welche</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>wollen</strong> <strong>wir</strong> <strong>haben</strong>? Zwölf Szenarios <strong>IZT</strong> Seite: 12<br />

durch interessierte Leser ist auch eine hohe „Grund-Legitimiertheit“ als Konsens-<br />

Szenario eines transparent moderierten und dokumentierten Expertenprozesses.<br />

Ein hervorstechender Zug der vorliegenden „Hightech-Szenarios“ ist insofern ihr grund-<br />

sätzlich positiver Blick auf <strong>Zukunft</strong>. Das Wünschbare, die Chancen, der Nutzen stehen<br />

im Vordergrund, und doch sind die Szenarios nicht utopisch, Nachteile, Risiken und<br />

Probleme werden angesprochen, nicht ausgeblendet. „Nicht utopisch“ bedeutet weiter-<br />

hin, dass die Szenarios an heutige gesellschaftliche Umstände, heutige Trends und Ent-<br />

wicklungen anschließen, keine radikalen Trendbrüche, politischen Umwälzungen, öko-<br />

logischen Katastrophen, militärischen Konfrontationen oder andere sogenannte „Wild<br />

Cards“ voraussetzen. Ganz ähnlich sind sie auch technologisch „anschlussfähig“, the-<br />

matisieren nur Innovationen, die heute von Experten zumindest grundsätzlich für mög-<br />

lich gehalten werden und nicht etwa Science-Fiction-Technologien – den notwendigen<br />

Realitätsbezug garantierte schon die Zusammensetzung der Expertengruppen. Diese<br />

„Verortung in der Trend-<strong>Zukunft</strong>“ zieht es nach sich, dass die Szenarios allesamt in ei-<br />

nem mittleren Zeithorizont angesiedelt sind: etwa zehn, im Ausnahmefall bis zwanzig<br />

Jahre in der <strong>Zukunft</strong>. Ein solcher Zeithorizont ist generell bei vielen Fragen der Zu-<br />

kunftsgestaltung anzusetzen. Es ist der Zeitraum, in dem grundlegende Forschungs-<br />

ergebnisse praktische Anwendung finden können, in dem Investitionen in die Bildung<br />

oder die Umwelt Frucht tragen.<br />

Wie sollte man diese Szenarios lesen?<br />

Die Szenarios versuchen, wie gesagt, den visionären Gehalt von technologischen und<br />

gesellschaftlichen Innovationen in einem möglichst stimmigen und zumindest grund-<br />

sätzlich wünschbaren Gesamtbild lebensnah zu veranschaulichen: Wie können uns In-<br />

novationen und neue Technologien helfen, anstehende Herausforderungen in der Gesell-<br />

schaft, der Umwelt, der Wirtschaft etc. besser zu bewältigen. Sie sind deshalb, auch das<br />

sei hier wiederholt, ausdrücklich keine Prognosen im Sinne einer <strong>Zukunft</strong>svorhersage.<br />

Die gewählte quasi-literarische Beschreibungsform zukünftiger Entwicklungen hat viel-<br />

mehr das Ziel, mögliche künftige Zustände konkret vorstellbar zu machen, subjektive<br />

Assoziationen auszulösen und damit eine Basis für Diskussionen zu schaffen. Die Aus-<br />

einandersetzung mit solchen „<strong>Zukunft</strong>serzählungen“ erzeugt beim Leser in jedem Falle<br />

einen Zugewinn an eigenen Vorstellungen und Wünschen hinsichtlich der Gestaltung<br />

der beschriebenen Zukünfte – und zwar unabhängig davon, ob das Dargestellte vom<br />

Einzelnen im Detail als wünschenswert, ambivalent oder gar als abschreckend empfun-

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