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WB 104 Welche Zukunft wollen wir haben? - IZT

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Gaßner/Steinmüller <strong>Welche</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>wollen</strong> <strong>wir</strong> <strong>haben</strong>? Zwölf Szenarios <strong>IZT</strong> Seite: 34<br />

Gesundheit in<br />

der Schule<br />

Flexible<br />

Arbeitsgestaltung...<br />

...und<br />

„kultiviertes“<br />

Sozialleben<br />

Ein Geräusch von der Haustür – Sohn Theo kommt aus der<br />

Schule: Die Schultasche schleift durch den Flur, eine Zimmertür<br />

knallt zu. Doch dann kommt Theo aufgeregt auf die Terrasse ge-<br />

stürzt: „Mann, Dschingis Han, dich hab ich ganz vergessen!“ Und<br />

schon beginnt er, wie üblich, vom Unterricht zu erzählen. Die Stun-<br />

de „Körperkompetenz“ sei heute einfach todlangweilig gewesen:<br />

Wechseljahre bei Mann und Frau... und er beginnt über die Cousins<br />

in Hessen zu fabulieren, wo das Fach „Wohlbefinden“<br />

heiße und es doch sicher jedes Mal um Feiern und Spiele, gutes Es-<br />

sen und Sport gehen müsse. Aber doch nicht um Hormone und<br />

Glatzen und schlechte Laune.<br />

Plötzlich nimmt er Kampfstellung ein: „Hast du eigentlich<br />

Kung-Fu in der Schule, Dschingis?“ Han reagiert prompt, streckt<br />

abwehrend eine flache Hand von sich. In China beginne der Unter-<br />

richt jeden Morgen mit Tai-Chi, immerhin auch eine Kampfkunst.<br />

Nur verderbe ihnen die schlechte Luft in Shanghai den Spaß.<br />

„Gymnastik im Klassenzimmer, das ist kein richtiges Tai-Chi.“<br />

Damit ist für ihn das Thema erledigt.<br />

Sascha kehrt in die Küche zurück: Sohn Theo hat die Fortset-<br />

zung der Besichtigungstour übernommen. Gegen drei Uhr kommt<br />

Gattin Claudia, mit „Nesthäkchen“ Luise im Gefolge. Seit Luises<br />

Einschulung arbeitet Claudia verkürzt, nutzt dafür aber an einigen<br />

Tagen abends noch ein paar Stunden Saschas „Webworker-Büro“.<br />

Später decken alle gemeinsam den Tisch. Das Wetter erlaubt es,<br />

auf der Terrasse zu essen. Obwohl die Sonne scheint, besteht Luise<br />

darauf, einen Leuchter aufzustellen. Kerzen gehören in ihren Au-<br />

gen zu einem richtigen Familien-Diner. Sascha legt ebensoviel<br />

Wert wie Claudia auf diesen täglichen Fixpunkt im Familienleben:<br />

Ohne die gemeinsame Tafel fehlt die richtige Work-Life-Balance.<br />

„Darf ich sagen“, meint Han unvermittelt, „dass ich sie in der<br />

Au-pair-Datenbank ausgesucht habe, weil Frau Claudia im Bereich<br />

von Public Health arbeitet.“<br />

Claudia lächelt geschmeichelt, so hat sie ihren Job bei der Ge-<br />

sundheitskasse noch nicht gesehen. Eigentlich sei sie doch nur eine

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