POSITIVE REISEERLEBNISSE - Alexander Walther
POSITIVE REISEERLEBNISSE - Alexander Walther
POSITIVE REISEERLEBNISSE - Alexander Walther
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AIRLEBNIS<br />
Interaktionstechniken 2012 an der Hochschule der Medien Stuttgart.<br />
Stefan Baumann, Ray Biermann, Lars Herrmann, Helvi Hertner und <strong>Alexander</strong> <strong>Walther</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Introspektion .................................................................................................................... 5<br />
Positive Reiseerlebnisse ................................................................................................................ 6<br />
Bewertung .....................................................................................................................................22<br />
Artefakte ......................................................................................................................... 27<br />
Artefakte-Übersicht .....................................................................................................................28<br />
Stakeholder ..................................................................................................................... 31<br />
Marcel Schultze .............................................................................................................................32<br />
Sonja Michalski ..............................................................................................................................33<br />
Weitere Stakeholder .....................................................................................................................34<br />
Erlebnisszenarien ........................................................................................................... 37<br />
Upgrades / Komfort / Service ....................................................................................................38<br />
Claims Analysis ....................................................................................................................39<br />
Inflight-Entertainment-System ...................................................................................................40<br />
Claims Analysis .................................................................................................................... 41<br />
Konversation mit interessanten Mitreisenden ..........................................................................42<br />
Claims Analysis ....................................................................................................................43<br />
Einstimmung auf den Urlaub .......................................................................................................44<br />
Claims Analysis ....................................................................................................................44<br />
Metaphern .....................................................................................................................................45<br />
Spiele ....................................................................................................................................45<br />
Filme .....................................................................................................................................45<br />
Komfort-Paket .....................................................................................................................45<br />
The Plane Game .............................................................................................................. 47<br />
Ideenüberblick ...............................................................................................................................48<br />
The Plane Game ............................................................................................................................49<br />
Konzept ................................................................................................................................ 49<br />
Spieldisziplinen .................................................................................................................... 49<br />
Ziele ......................................................................................................................................50<br />
Bedürfnisse ..........................................................................................................................50<br />
Erlebnisszenario ............................................................................................................................ 51<br />
Informationsszenario ...................................................................................................................55<br />
Claim Analysis ...................................................................................................................... 61<br />
Wireframes ..........................................................................................................................63<br />
Prototyp ...............................................................................................................................63<br />
Ausblick ................................................................................................................................63<br />
INHALTSVERZEICHNIS - 3
Einleitung<br />
In unserer Lehrveranstaltung Informationstechniken<br />
(WS2011/12) ging es diesmal rund um<br />
das große, und weitgehend unerforschte Feld der<br />
User Experience. Im Rahmen des Projekts IC-IC<br />
bezog sich User Experience deshalb auf positive<br />
Reiseerlebnisse innerhalb der Transportphase, die<br />
es mittels szenarienbasierten Gestaltungs- und<br />
Entwicklungsprozesses zu erforschen und zu<br />
verstärken galt.<br />
Unsere Gruppe Airlebnis bekam dabei die Aufgabe,<br />
sich insbesondere auf Paare zu fokussieren, die mit<br />
dem Auto anreisen und einen Interkontinentalflug<br />
antreten.<br />
Nachdem wir uns durch das Lehrmaterial einen<br />
Überblick verschafft haben, welche Aufgaben im<br />
folgenden auf uns zu kommen, galt es zunächst,<br />
in der Phase der Introspektion eigene und<br />
fremde Reiseerlebnisse zu protokollieren und<br />
zu untersuchen. Dabei haben wir besonderen<br />
Wert auf eine ausführliche Untersuchung gelegt,<br />
da deren Ergebnisse die Basis für alle weiteren<br />
Schritte des szenariobasierten Gestaltungs- und<br />
Entwicklungsprozess darstellen.<br />
Den Ergebnissen unserer Interviewpartner haben<br />
wir die dahinterliegenden Bedürfnisse (nach Reiss &<br />
Haverkamp, Bedürfnismodell mit 16 Bedürfnissen,<br />
1998) zugeordnet, sowie Artefakte und Stakeholder<br />
ausgemacht, um die teils sehr unterschiedlichen<br />
Reiseerfahrungen neu zu gruppieren. Desweiteren<br />
haben wir die analysierten Bedürfnisse innerhalb<br />
der einzelnen Reisephasen im Hinblick auf<br />
Intensität und Bedeutung verglichen.<br />
Bereits an dieser Stelle zeigte sich, dass ein Fokus<br />
der Anreise mit dem Auto für die User Experience<br />
wenig zielführend ist, wenn man die Ergebnisse<br />
mit den Reiseerlebnissen innerhalb des Flugzeugs<br />
vergleicht.<br />
Bevor wir jedoch zu den eigentlichen Erlebnisszenarien<br />
kommen, haben wir Personas der<br />
Fokusgruppe erstellt, um die Grundvoraussetzung<br />
für ein realistisches Erlebnisszenario zu stellen.<br />
Marc und Sonja begleiteten uns nun fortwährend<br />
als fiktives Pärchen, das einen Interkontinental-<br />
Flug nach Singapur antritt.<br />
Darauffolgend haben wir vier Erlebnisszenarien<br />
erstellt, die unterschiedliche Aspekte der in<br />
der Introspektion festgestellten positiven<br />
Reiseerlebnisse näher beleuchten. In einer<br />
4 - EINLEITUNG<br />
jeweiligen Wirkungsanalyse wurden Details in<br />
positive und negative Konsequenzen eingeteilt, um<br />
die dahinterstehenden Gedanken der Protagonisten<br />
weiter zu analysieren. Auch hier spielten Emotionen<br />
eine entscheidene Rolle.<br />
Für den Inhalt der vier Erlebnisszenarien haben<br />
wir nach Metaphern gesucht, die für eine positive<br />
User Experience in anderen Bereichen des Lebens<br />
sorgen. Die kreative Herausforderung bestand nun<br />
darin, bereits erörterte positive Erlebnisse mittels<br />
den Ergebnissen und Emotionen zu kombinieren,<br />
um daraus etwas Neues zu erschaffen.<br />
Wir haben uns dafür entschieden, andere<br />
Ideen zu verwerfen und die Idee des „Plane<br />
Games” weiter zu verfolgen, da wir hier<br />
die größte Deckungsgleichheit zu unseren<br />
Zwischenergebnissen und das nötige Potential für<br />
eine Verbesserung der User Experience ausfindig<br />
gemacht haben.<br />
„The „Plane Game”” ist eine Erweiterung des<br />
Inflight-Entertainment-Systems, mit dem<br />
Passagiere zweier entfernter Flugzeuge als Team<br />
in verschiedenen Spieledisziplinen gegeneinander<br />
antreten und interagieren können.<br />
Zweifel im Hinblick darauf, ob sich unsere Idee mit<br />
dem Paar-Aspekt der Fokusgruppe vereinen lässt,<br />
konnten wir anhand eines neuen Erlebnisszenarios<br />
überprüfen - und ausräumen: Denn auch wenn<br />
Paare auf besondere Weise mit sich und der<br />
Umwelt interagieren, so bestehen sie doch<br />
zumeist aus zwei eigenenständig handelnden<br />
Menschen. Wie sich anhand des Erlebnis- und<br />
des Informationsszenarios zeigt, wird dennoch<br />
die Brücke zwischen autonomen Handeln und die<br />
besondere Berücksichtigung der Fokusgruppe<br />
Paare geschlagen.<br />
Nicht mehr Teil unserer Prüfungsleistung, aber nur<br />
folgerichtiger Schritt zur Weiterentwicklung der<br />
Idee wäre nun an dieser Stelle eine Rückkopplung<br />
zur Analysephase, in der wir unserer Fokusgruppe<br />
die Idee vorstellen. Die Begeisterung zur<br />
Zwischenpräsentation und im privaten Gespräch<br />
mit Freunden und Bekannten zeigte jedoch bereits<br />
jetzt, dass wir mit unserem Konzept die richtige<br />
Richtung eingeschlagen haben.<br />
Introspektion
Positive Reiseerlebnisse<br />
Im ersten Schritt der Introspektion haben versucht, ein möglichst vollständiges Bild des Reiseablaufs zu<br />
entwickeln. Dazu haben wir zunächst einen möglichst detaillierten Aufgaben- und Stationskatalog für<br />
die Reise aufgestellt, der alle Schritte der Reisephase aufschlüsselt.<br />
Im zweiten Schrirtt haben Stefan, Helvi und Lars dann zunächst die Selbstbefragung durchgeführt, um<br />
den entwickelten Fragebogen für unsere Interviewpartner zu testen.<br />
Im dritten Schritt haben wir dann Bekannte aus dem näheren Umfeld zu Interviews hinzugezogen. Wir<br />
haben auf ein möglichst vollständiges Abbild der Reiseelrbnisse unserer Interviewpartner großen Wert<br />
gelegt. Dazu sind wir methodisch wie folgt vorgegangen:<br />
In der ersten Phase der Interviews haben wir die Teilnehmer berichten lassen, welche positiven<br />
Reiseerlebnisse ihnen spontan einfallen, wobei wie zu erwarten auch einige negative Erlebnisse mit<br />
positivem Ausgang geschildert wurden.<br />
Wir haben die Teilnehmer aber nicht in ihrem Erzählfluss gehemmt, sondern in der zweiten Phase bei den<br />
positiven Erlebnissen genauer nachgehakt. Denn: Für User Experience besonders interessant sind nicht<br />
die so genannten Hyigenefaktoren, sondern die Motivatoren (Herzberg, Mausner und Snyderman, 1959).<br />
In der dritten Phase sind wir dann unseren zuvor erstellen Fragebogen durchgegangen. Unsere<br />
Vorgehensweise erwies sich dabei als besonders vorausschauend, da hier noch positive Reiseerlebnisse<br />
zurückliegender Reisen ins Gedächtnis zurückgerufen werden konnten, indem wir Anknüpfpunkte für<br />
Erinnerungen lieferten.<br />
Fragebogen und Interview-Protokolle befinden sich ebenfalls im Anhang.<br />
Die Protokollergebnisse haben wir in der nachfolgenden Tabelle nach Transportphase, Erlebnis<br />
und Person gruppiert und gefiltert und um Bedürfnisse, Stakeholder und Artefakte erweitert. Die<br />
Bedürfnisse orientieren sich dabei an den zehn ausgewählten psychologischen Bedürfnissen nach<br />
Sheldon, Elliot, Kim und Kassner (2001) und sind damit als Be-Goals Grundlage des Handelns der<br />
Reisenden - und der User Experience.<br />
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
I.01 A (allgemein) Bekannter Ort: Vorfreude auf bekannte Orte, auf bekannte Menschen Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
I.02 A (allgemein) Unbekannter Ort: Neugierde - etwas Neues entdecken, erkunden, neue<br />
Menschen kennenlernen und neue Eindrücke sammeln - von Landschaft,<br />
Menschen, allem drum herum.<br />
Man ist gezwungen, vorurteilsfrei an neue Sachen heranzugehen. Z. B. mit<br />
Einheimischen Kontakt aufnehmen. Sprachbarriere besteht, es macht aber<br />
Spaß diese Hürde zu nehmen (auch über eine Brückensprache wie Englisch)<br />
I.03 An (Zug) Da kann man gut entspannen - man sitzt und muss nicht selbst fahren,<br />
hat was Gutes zu Essen / Trinken, Freunden und Bekannten SMS<br />
schreiben, Lesen (Zeitung), man lässt das Geschäftliche hinter sich (und die<br />
Organisation)<br />
I.04 Fh Im Stuttgarter Flughafen gibt es ein Cafe/Restaurant - da gehe ich gern<br />
vorher richtig gut Frühstücken. Frühstück schmeckt toll, toller Ausblick auf<br />
den Flughafen, auch mal etwas lesen. Wohlfühlen und Zeit verbringen bis<br />
zum Check-In<br />
6 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Kürzel für Interviews/Introspektionen:<br />
› I - Interview mit Claus<br />
› II - Interview mit Katha & Martin<br />
› III- Interview mit Dietmar<br />
› IV - Interview mit Julia & Martin<br />
› V - Introspektion Stefan<br />
› VI - Introspektion Helvi<br />
› VII - Interview Bernd & Maria<br />
› VIII - Introspektion Lars<br />
Bedürfnisse:<br />
› Kompetenz<br />
› Sicherheit<br />
› Verbundenheit<br />
› Stimulation<br />
› Selbstwert<br />
› Popularität<br />
› Autonomie<br />
› Körperlichkeit<br />
› Sammeln<br />
› Ruhe<br />
Bekannte Landsleute -<br />
Stimulation Unbekannte Landsleute -<br />
Ruhe Freunde & Familie & Bekannte zu<br />
Hause<br />
Kürzel für Transportphasen<br />
› V - Vorbereitung<br />
› F - Flugphase<br />
› A - Aufenthaltsphase<br />
› Z - Ankunft am Zielort<br />
› Fh - Aufenthalt am Flughafen<br />
› U - Umsteigen<br />
› An - Anreise zum Flughafen<br />
› Wr - Weiterreise im Zielland/am Zielort<br />
› Sec - Erlebnisse Security-Check<br />
› N - Nachbereitung<br />
› Familie<br />
› Partizipation<br />
› Muße<br />
› Identität<br />
› Kreativität<br />
› Freiheit<br />
› Verständnis<br />
Bequeme Sitze, Essen & Trinken,<br />
Mobiltelefon, Lesestoff<br />
Ruhe, Stimulation Personal im Lokal Essen & Trinken, Lesestoff<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 7
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
I.05 F Freue mich immer wenn via Fernseher etwas übertragen wird (Leichte<br />
Unterhaltung, z.B. Loriot)<br />
Fliege gern, aber man ist quasi an den Sitz gebunden.<br />
I.06 Wr (Hotel) Wenn es bekannte Leute sind, freut man sich, diese wieder zu sehen. Dann<br />
muss der Vorgang nicht schnell gehen.<br />
I.07 A (Essen) Das ist sehr wichtig. Auch hier: Entweder man kann neue Sachen<br />
ausprobieren, oder man kennt bereits gute Locations, wo man sich vorher<br />
schon auf das Essen freut.<br />
I.08 A (Shopping /<br />
Sightseeing)<br />
8 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Da freue ich mich drauf.<br />
Versuche, mit dem Wagen immer auch 1-2 Ziele anzufahren, die ich noch nie<br />
gesehen habe.<br />
Eine App, die mir solche Orte vorschlagen würde, wäre fantastisch.<br />
I.09 N Der Urlaub ist zwar vorbei, ich komme aber gerne auch wieder nach Hause.<br />
Ich freue mich dann, alle Menschen wieder zu sehen, die dort auf mich<br />
warten.<br />
III.01 An Chauffeur-Dienst:<br />
Muss sich darum nicht kümmern<br />
Vom Parkplatz bis zum Terminal: wäre noch angenehmer<br />
III.02 Fh, F Unterhalte mich gerne mit den Leuten<br />
Wenn der Flieger nicht ganz voll ist, kann der Platz nebendran auch geblockt<br />
werden<br />
Platz ist dann nebenan frei<br />
Kleine Vorteile und Komfort beim persönlichen Kontakt<br />
Trinke und esse eine Kleinigkeit, entspannen<br />
Ruhiges Plätzchen, Zeitung lesen<br />
Surfe im Internet<br />
Zeit haben und so wenig wie möglich Stress und Hektik<br />
III.03 F Fluglinien, mit denen man gerne unterwegs ist:<br />
Die haben einen sehr guten Service<br />
Prämien-Meilen<br />
Kauft sich aus dem Lufthansa World Shop<br />
Reisebedarf<br />
Upgrade aus Eco > Business-Class<br />
Prämien-Lufthansa-Shop<br />
Kaffee von der Prämie wäre sehr angenehm<br />
Getränke umsonst<br />
Angenehm, wenn man nicht extra bezahlen muss<br />
III.04 Wr (Mietwagen) Mietwagen<br />
Unabhängigkeit, Flexibilität (Ziel ist nicht mit 60 Mitfahrern im Bus<br />
abzustimmen)<br />
In China möchte ich nicht selbst fahren und mir steht ein Fahrer zur<br />
Verfügung oder ein Taxi oder per Shuttle<br />
Nach einer längeren Reise ist es angenehm, wenn man abgeholt wird<br />
Stimulation - Entertainment-System am Platz<br />
Verbundenheit Hotelpersonal -<br />
Stimulation Personal im Lokal Essen & Trinken<br />
Stimulation, Autonomie,<br />
Freiheit<br />
- Auto<br />
Verbundenheit Freunde & Familie & Bekannte zu<br />
Hause<br />
Selbstwert, Freiheit Chauffeur -<br />
Stimulation, Ruhe,<br />
Autonomie<br />
Flughafenpersonal, Reisende am<br />
Flughafen<br />
-<br />
Essen & Trinken,<br />
Lesestoff, Gerät zur Internetnutzung,<br />
gute Sitzgelegenheit<br />
Stimulation, Selbstwert, Personal im Flugzeug Meilen-Bonussystem, Getränke<br />
Autonomie, Selbstwert Fahrer Mietwagen, Taxi, Shuttlebus<br />
III.05 A Wenn auf dem Hotelzimmer ein Früchtekorb steht. Selbstwert - Früchtekorb<br />
III.06 A Persönliches Gespräch ist das Wichtigste Selbstwert Landsleute -<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 9
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
III.07 Fh (Parken) App, die einem zum Auto hinführt, erleichtert / hinführt, wenn man nicht<br />
mehr weiß, wo es hingeht.<br />
II.01 V (Reisebüro) Persönlicher Kontakt war wichtig, fragen können, vermittelt sicheres Gefühl,<br />
Reisebüro kümmert sich um alles<br />
II.02 F Nett ist die Begrüßung, Decken und Schlappen liegen auf dem Platz, also<br />
ohne Schuhe fliegen.<br />
II.03 F An jedem Sitz: Multimedia-Interface mit Fernbedienung und Kopfhörer, jeder<br />
konnte seinen eignen Film anschauen, auf der Rückreise waren es neue<br />
Filme, große Auswahl für jeden was dabei, Filme, Musik und Spiele, cool war<br />
auch: Spiele gegeneinander spielen, z. B. Schach, Tetris mit Fernbedienung<br />
II.04 F Freundlichkeit der Stewardessen; am Anfang erdrückend, dann aber sehr<br />
angenehm<br />
II.05 F Gratis-Wasser und Service im Flugzeug waren sehr gut. Alle sehr freundlich,<br />
übermäßig freundlich<br />
II.06 F Essen nebensächlich. Wichtig: Schlafen, Entspannung, Unterhaltung,<br />
Zeitvertreib. Was es zu essen gab, ist zweitrangig<br />
II.07 F Zusätzliche Infos im Flugzeug, was ist gerade unter dir. Wir flogen über<br />
Ulaanbaatar.<br />
war interessant<br />
II.08 Sec<br />
(Zielflughafen)<br />
10 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Service toll, Sicherheitskontrollen sind entspannter, gucken nicht so<br />
grimmig, checken aber genauso gründlich, keine bewaffneten Polizisten<br />
(war in Frankfurt so).<br />
In Südkorea übernachtet, alles war gut durchorganisiert, man wusste, wo<br />
was sein musste. Bekam Gutscheine für Baguette. Parfum gekauft.<br />
II.09 N Fotos mit GPS-daten speichern ist cool, dann Fotos nach Orten anschauen<br />
/ mit Reiseroute (-> iPhoto) und Kommentaren<br />
VI.01 Fh Wie wir, hatten noch weitere Freunde aus Stuttgart (Hochzeitspaar gebürtig<br />
aus Stuttgart) denselben Flug gegen 12:00 gebucht. So trafen wir diese am<br />
Flughafen und tranken noch gemütlich in einem Bistro im Flughafen ein<br />
Bier zusammen. Das entspannt, ist gesellig und stimmt schon mal auf die<br />
Hochzeitsfeierei ein.<br />
VI.02 Fh Überraschend trafen wir dort sogar eine weitere Freundin Juliane (mit Mann,<br />
ohne Kinder). Juliane lebt mit ihrem Mann (gebürtiger Mallorquiner) und<br />
ihren beiden Kindern auf Mallorca. Da auch Juliane gebürtige Stuttgarterin<br />
ist und ihre Eltern dort leben, durften diese die Kinder übers Wochenende<br />
bespaßen.<br />
VI.03 F Zu guter Letzt flogen auch noch die Eltern des Bräutigams mit derselben<br />
Maschine und machten unsere Runde komplett. Ich glaube, wir waren jetzt<br />
zu elft. Die Party hatte begonnen!<br />
Sicherheit - Navigationssystem<br />
Sicherheit, Selbstwert Personal im Reisebüro -<br />
Selbstwert, körperliches<br />
Wohlbefinden<br />
Personal im Flugzeug Decken und Schlappen<br />
Stimulation, Autonomie - Entertainment-System am Platz,<br />
Fernbedienung<br />
Selbstwert Personal im Flugzeug<br />
Selbstwert Personal im Flugzeug Gratis-Wasser<br />
Selbstwert, körperliches<br />
Wohlbefinden<br />
-<br />
Stimulation - Anzeige zu Fluginformationen<br />
Selbstwert, Sicherheit Personal am Zielflughafen,<br />
Sicherheitspersonal<br />
Gutscheine für Baguette, Parfum<br />
Stimulation, Kompetenz - iPhone, Fotos, persönliche<br />
Kommentare<br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
Freunde aus der Heimat Bier<br />
Freundin -<br />
Bekannte aus der Heimat -<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 11
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
V.01 Fh Den größten Bammel hatte ich vor dem Fahrradtransport. Ich wollte<br />
eigentlich eine stabile Box oder zumindest einen Sack kaufen, um das Rad<br />
zu schonen. Aber die anderen hatten bereits die Erfahrung gemacht, dass<br />
man am Check-In bei Condor einen kostenlosen Fahrradkarton erhält. Die<br />
Sportgepäck-Pauschale lag bei 35€ pro Strecke. Die Bediensteten waren<br />
sehr freundlich (wir waren aber auch früh dran!) und weil sie uns den Tipp<br />
gaben, gegenseitig die Kartonlast (maximal 40kg waren pro Karton erlaubt)<br />
auszureizen, konnten wir ansonsten nur mit Handgepäck reisen. Den<br />
gleichen Service (Gratis-Karton + Hilfestellung beim Packen) gab es übrigens<br />
auch bei der Rückreise in San Cristobal.<br />
V.02 F Der gut einstündige Flug ähnelte dann einer Auktionsveranstaltung. In<br />
welchem Zelt ist noch Platz? Wer braucht noch einen Geologenkompass?<br />
Wo krieg ich jetzt noch Ersatzakkus für Satellitentelefon und GPS her?<br />
Tausche Dosensuppe gegen Knäckebrot ... So kamen wir untereinander<br />
schnell ins Gespräch<br />
12 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Selbstwert Personal am Flughafen Fahrradkarton<br />
Verbundenheit,<br />
Stimulation<br />
Weitere Reisende im Flugzeug Reiseutensilien<br />
VIII.01 A Nähe des Hotels zum Stadtzentrum Freiheit Landsleute, Personal im Hotel Essen & Trinken<br />
VIII.02 A Alles ging schnell, war schnell erreichbar, man konnte den Tag voll nutzen. Freiheit - -<br />
VIII.03 A Mitten-Drin-Gefühl. Man hat das Flair der Stadt um sich. Partizipation, Stimulation - -<br />
VIII.04 A Charakteristische Einrichtungen gleich nebenan (kleiner Supermarkt) Verbundenheit,<br />
Stimulation, Partizipation<br />
VIII.05 A Sehr nette Leute getroffen, man hat immer Hilfe bekommen, wenn man sie<br />
brauchte.<br />
- diverse Gegenstände<br />
(nicht spezifizierbar)<br />
Sicherheit, Verbundenheit Landsleute -<br />
VIII.06 A Man konnte sich immer gut unterhalten. Partizipation Landsleute -<br />
VIII.07 V Gebucht über das Reisebüro – freundlicher Umgang mit uns als Kunden.<br />
Gute Beratung, gutes Angebot<br />
VIII.08 A Zwei Leute, zwei Koffer – und vor allem zwei Personen, die mitdenken. So<br />
wird weniger vergessen. Man freut sich bereits auf die anstehende Reise,<br />
und man kann die Vorfreude mit jemandem teilen, der ebenfalls dabei ist.<br />
VIII.09 V Ebenfalls positiv: Studieren des Reiseführers und Überlegen und Planen von<br />
Anlaufpunkten. Auch hier wurde Vorfreude generiert.<br />
VIII.10 V Haushalt überprüfen war kein Problem. Gutes Gefühl, da vertraute<br />
Personen sich um die Wohnung bzw. insbesondere die Pflanzen kümmerten<br />
während unserer Reise.<br />
VIII.11 An Trotz frühen Aufstehens war jemand da, der sich bereit erklärte, uns zu<br />
fahren. Die Fahrt ging schnell, da so früh noch kaum Verkehr da war.<br />
VIII.12 Fh Zeit totschlagen ging gut. Eine Filiale einer Kaffeekette war dort in<br />
unmittelbarer Nähe zum Check-In-Bereich. Wir haben Kaffee getrunken und<br />
noch mal in den Reiseführer geschaut und uns auf die Reise gefreut.<br />
VIII.13 Fh Leichte Aufregung wegen des bevorstehenden Flugs. Positive Erwartungen<br />
an den Flug, da das Wetter gut werden sollte und somit eine gute Sicht zu<br />
erwarten war.<br />
Selbstwert, Sicherheit Personal im Reisebüro Informationsmaterial (unspezifisch)<br />
Stimulation, Sicherheit,<br />
Verbundenheit<br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
Jeweiliger Partner Gepäck<br />
Jeweiliger Partner Reiseführer<br />
Sicherheit Vertraute Personen -<br />
Sicherheit, Selbstwert Fahrer zum Flughafen -<br />
Stimulation, Sicherheit Jeweiliger Partner Kaffee, Reiseführer, Lesestoff<br />
Stimulation Jeweiliger Partner -<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 13
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
VIII.14 Fh Tax-Free Bereich war sehr großzügig und angenehm. Kein Gefühl von Enge<br />
und Kaufdruck. Man konnte dort ganz entspannt durchschlendern und sich<br />
die Sachen dort anschauen. Auch hier wieder positiv: Wenige Menschen.<br />
VIII.15 Fh Die Zeit vor dem Boarding war ebenfalls sehr angenehm. Kurze Wartezeit<br />
konnte mit Zeitungen / Zeitschriften oder mit dem Blick auf die Landebahn<br />
überbrückt werden.<br />
VIII.16 F Der Service an sich war sehr freundlich. Das Flugzeug schien sicher, wir<br />
fühlten uns sicher und haben uns dadurch wohlgefühlt.<br />
VIII.17 F Trinken mussten wir selbst kaufen, was recht teuer war. Das war<br />
unangenehm. Wir haben trotzdem was bestellt, uns das Getränk aber<br />
geteilt. Das hatte eigentlich wieder etwas Schönes an sich. Wir haben dann<br />
auf den Urlaub angestoßen und uns darauf gefreut.<br />
VIII.18 F Wir hatten Bücher dabei und haben zwischendurch gelesen. Und uns<br />
entspannt, sofern das in dem beengten Raum möglich war.<br />
VIII.19 Z Sehr cool waren die direkt nach dem Ausstieg in der Empfangshalle<br />
vorhandenen Snackautomaten mit typisch englischem Inhalt (z.B. Dr.<br />
Pepper, Winegums). Das war klasse, hat uns direkt eingestimmt. Wir fühlten<br />
uns angekommen. Leider hatten wir aber kein Kleingeld.<br />
VIII.20 A Fahrt mit dem Zug von Flughafen zur Liverpool-Street klappte gut und war<br />
sehr interessant, weil man durch die Vororte in die Stadt (London) gefahren<br />
ist und dabei sehr viel von der typischen Umgebung sehen konnte. Toll<br />
war es auch, viele Landsleute um sich zu haben und die Sprache mit dem<br />
markanten Akzent zu hören – Urlaubsfeeling pur.<br />
VIII.21 Z Ankunft war überwältigend – sehr große Zugstation. Hatte, typisch für<br />
London, was historisches, das war toll. Man konnte sich dort auch schnell<br />
zurechtfinden.<br />
VIII.22 A Dort erfolgte auch direkt der Kauf des Wochentickets für die Öffentlichen.<br />
Am Schalter war ein sehr netter, lustiger Mann. Wir haben viel gelacht und<br />
Spaß gehabt. Dort haben wir außerdem noch detaillierte Auskunft erhalten,<br />
wohin wir als Nächstes gehen mussten (mit Karte).<br />
VIII.23 A Der Check in im Hotel war sehr angenehm. Gepäckunterbringung war<br />
möglich, obwohl wir zu früh dran waren. Konnten uns dort auch umziehen,<br />
da unser Ankunftstag verregnet war – das trübte jedoch nicht unsere<br />
Laune.<br />
VIII.24 A Man konnte sehr schnell mit Landsleuten ins Gespräch kommen und hat so<br />
auch etwas von dem Leben in London abseits des Tourismus erfahren, was<br />
sehr interessant war.<br />
VIII.25 A Positiv: Das Hotel hatte uns Lunchpakete zusammengestellt, da wir das<br />
Frühstück nicht mehr nutzen konnten.<br />
VIII.26 F Der Service war wieder nett und wir fühlten uns wieder recht wohl im<br />
Flugzeug.<br />
VIII.27 N Die Wohnung war in gutem Zustand. Sehr schön war, dass unerwartet auch<br />
unser Kühlschrank neu befüllt war. Da haben wir uns sehr darüber gefreut,<br />
das war eine tolle Geste und hat uns den Einkauf erspart.<br />
14 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Stimulation, Ruhe, Freiheit Verkaufspersonal diverse Kaufangebote<br />
(nicht spezifizierbar)<br />
Stimulation Jeweiliger Partner Vorfeld, Flugzeuge<br />
Sicherheit, Selbstwert Personal im Flugzeug, jeweiliger<br />
Partner<br />
Verbundenheit,<br />
Stimulation<br />
Personal im Flugzeug, jeweiliger<br />
Partner<br />
-<br />
Getränke<br />
Ruhe, Muße - Lektüre<br />
Stimulation, Partizipation,<br />
Verbundenheit<br />
- Snackautomaten, landestypisches<br />
Essen<br />
Partizipation, Stimulation Landsleute -<br />
Stimulation - -<br />
Selbstwert Personal am Ticketschalter Wochenticket, Stadtkarte, Gepäck<br />
Selbstwert, Sicherheit Hotelpersonal -<br />
Stimulation, Selbstwert Landsleute -<br />
Selbstwert Hotelpersonal Lunchpackete<br />
Selbstwert, Sicherheit Personal im Flugzeug -<br />
Selbstwert, Kompetenz,<br />
Ruhe<br />
Familie/Bekannte Haushalts-Einkauf<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 15
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
IV.01 A Alles hat wie geplant geklappt. Die Buchungen, die Reservierungen, etc. Es<br />
gab keine bösen Überraschungen vor Ort.<br />
IV.02 V Bei der Gepäckzusammenstellung hat uns eine Checkliste von<br />
vorangegangenen Wanderurlauben sehr geholfen. So war es leichter, alles<br />
strukturiert und für den Flug bereits separiert unterzubringen.<br />
IV.03 An Die Anreise zum Flughafen war unproblematisch, da wir von einem Freund<br />
gefahren wurden, der uns direkt am Terminal absetzen konnte.<br />
IV.04 Fh Am Flughafen waren jederzeit Informationstafeln in Sichtweite und zur Not<br />
gibt es hilfsbereites Personal. Um 4-5 Uhr morgens ist zwar meistens nur<br />
die Putzkolonne unterwegs, die auch – obwohl es nicht ihr Aufgabengebiet<br />
ist – gerne mit Rat und Tat zur Seite steht.<br />
IV.05 Fh Zeit totschlagen: So früh morgens haben wir in den ausliegenden<br />
druckfrischen Tageszeitungen geblättert und die Aussicht auf das gut<br />
ausgeleuchtete Flugfeld genossen. Das sieht man nicht alle Tage.<br />
IV.06 Fh Außerdem beruhigt die Professionalität und Strukturiertheit mit der die<br />
Leute zu Werke gehen. Dann legt man sein Schicksal doch bereitwilliger in<br />
deren Hände.<br />
IV.07 Sec Sicherheitskontrolle: Da es für jeden einen Grundcheck gibt, ist<br />
das Sicherheitsempfinden sehr hoch. Das Personal legt bei den<br />
Leibesvisitationen nicht einfach los, sondern ist gut geschult und erklärt<br />
immer im Vorfeld, was jetzt passiert. Dann hat man auch mehr Verständnis<br />
für die Maßnahmen, besonders für außerordentliche Stichproben.<br />
IV.08 F Martin empfand die Beschleunigung beim Steigflug als sehr angenehm.<br />
Besonders bei kleinen Flugzeugen (in diesem Fall ein A320) ist das ein<br />
Erlebnis, wenn man entspannt in den Sitz hineinsinkt und sich vorstellt, wie<br />
man jetzt in kürzester Zeit mehrere 1000m in die Höhe steigt.<br />
IV.09 F Zeitvertreib während des Flugs:<br />
Gratis-Bonbons lutschen.<br />
16 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Kompetenz Personal im Reisebüro -<br />
Sicherheit, Kompetenz - Checkliste von vorherigen Reisen<br />
Verbundenheit Fahrer zum Flughafen -<br />
Sicherheit, Selbstwert Personal am Flughafen Anzeigen / Tafeln mit Informationen<br />
Ruhe, Muße, Stimulation Personal am Flughafen Lesestoff<br />
Sicherheit Flughafenangestellte (in allen<br />
Bereichen)<br />
Sicherheit, Autonomie,<br />
Kompetenz<br />
Personal am Flughafen -<br />
Stimulation, Freiheit Personal im Flugzeug Flugzeug<br />
Stimulation - Give-Aways (Bonbons)<br />
IV.10 F Illustrierte und Zeitungen durchblättern. Stimulation - Lesestoff<br />
IV.11 F Filme (besonders lustig waren die Cartoons aus Kindertagen) auf den<br />
Screens (1 Screen für 6 Sitzplätze) ansehen. Julia ist darin versunken und<br />
hat ihre anfänglichen Bedenken ob der kleinen Maschine und des unruhigen<br />
Flugwetters vergessen.<br />
IV.12 F Besonders interessant waren auch die Flugdaten (Höhe/Geschwindigkeit/<br />
Windrichtung) und die aktuellen Überflugorte, die man auf einer Reliefkarte<br />
sehen konnte. Leider waren nicht alle Orte beschriftet.<br />
IV.13 F Essen: Die Qualität des Essens war überraschend gut. Zudem gab es 2<br />
nicht-alkoholische Gratis-Getränke unserer Wahl. Das Servicepersonal war<br />
sehr höflich und zuvorkommend.<br />
IV.14 Wr Zum Hotel sind wir mit dem Bus gefahren. Der ÖPNV ist dort top getaktet<br />
und sehr preiswert. Außerdem kommen sehr gute, bequeme Reisebusse auf<br />
den Linien zum Einsatz. Das Gepäck kann man unten unterbringen und die<br />
Busfahrer sind extrem flexibel – man kann quasi überall zu- und aussteigen.<br />
Stimulation, Ruhe,<br />
Sicherheit<br />
- Entertainment-System (Screen)<br />
Stimulation - Entertainment-System (Screen)<br />
Stimulation, Selbstwert Personal im Flugzeug Essen<br />
Selbstwert, Autonomie Busfahrer -<br />
-<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 17
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
IV.15 Wr Kurze Erklärung: Wandertour mit Übernachtung in Herbergen und<br />
Halbpension, abschließend zwei Übernachtungen in einem schicken<br />
Strandhotel.<br />
Auf der Wanderung haben wir die Bekanntschaft eines französischen<br />
Paares (Melanie & Bertrand) gemacht, die eine ähnliche Route geplant<br />
hatten. So hat man sich gegenseitig Reisetipps gegeben und für die<br />
abschließenden Tage in San Cristobal vereinbart, einen Mietwagen zu teilen.<br />
IV.16 Fh Bei der Rückreise war sehr freundliches Personal vor Ort, das bei der<br />
Bedienung der Terminals hilfreich zur Seite stand.<br />
IV.17 Fh Hier gab es noch Restaurants und Spezialitäten-Läden und Souvenir-<br />
Shops, an denen man sich nochmals mit ein paar Geschenken für zu Hause<br />
eindecken konnte.<br />
IV.18 Fh Bei der Gepäckabgabe gab es Bildschirme, über die besondere<br />
Vorbereitungen (Kinderwagen verkleinern, Fahrrad zerlegen, etc.) in einigen<br />
wenigen Bildern beschrieben wurden. Das hat merklich geholfen, denn es<br />
ging trotz enormer Warteschlange schnell voran.<br />
IV.19 Sec Auf der Rückreise wurden die Mitnahmebestimmungen (bei Büchsen und<br />
Nahrungsmitteln mit Flüssigkeiten) äußerst kulant ausgelegt.<br />
IV.20 F Es gab ein noch umfangreicheres Zeitschriftenangebot, ansonsten wie auf<br />
dem Hinflug.<br />
VII.01 A Der asiatische Raum (Indien/Laos/Kambodscha/Thailand/Myanmar)<br />
fasziniert. Deswegen sind wir seit gut 12 Jahren dort immer wieder als<br />
Backpacker unterwegs.<br />
Es gibt auch viele Erlebnisse von der wunderbaren Gastfreundschaft,<br />
Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zu berichten, die uns auf den vielen<br />
Reisen mit verschiedensten Verkehrsmitteln widerfahren sind.<br />
Radtour in Myanmar: Bernd reißt die Kette und Anwohner wollen bei der<br />
Reparatur helfen.<br />
Fahrt mit dem Nachtzug stehend zwischen zwei Wagons. Ticket-kontrolleur<br />
kommt vorbei und bietet seine eigene Schlafkoje an.<br />
VII.02 V Haushalt:<br />
Nachbarn kümmern sich um Briefkasten/Schnee räumen; Kinder kommen<br />
von Zeit zu Zeit, um die Blumen zu gießen<br />
18 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit,<br />
Kompetenz, Selbstwert<br />
Mitreisende Mietwagen<br />
Selbstwert, Sicherheit Personal am Flughafen Check-In Terminals<br />
Stimulation, Identität Verkaufspersonal diverse Kaufangebote<br />
(nicht spezifizierbar)<br />
Autonomie, Stimulation - Info-Screens<br />
Selbstwert Sicherheitspersonal -<br />
Stimulation - Lesestoff<br />
Verbundenheit, Sicherheit,<br />
Selbstwert<br />
Verbundenheit, Sicherheit,<br />
Freiheit<br />
- -<br />
Freunde, Familie -<br />
VII.03 An Fahrt zum Flughafen: Unser Sohn hat uns chauffiert (guter Service). Verbundenheit, Autonomie Fahrer zum Flughafen -<br />
VII.04 Fh Orientierung: Flughafen FFM<br />
Mitarbeiterin des Reisebüros hat uns Terminal und Check-In-Schalter<br />
notiert. So gibt es keine Probleme.<br />
VII.05 Fh Zeit totschlagen:<br />
So viel Zeit zum totschlagen haben wir idR nicht. Wenn wir doch mal eine<br />
Stunde bis zum Boarding warten, dann entspannen wir uns beim Blick auf<br />
das Flugfeld und freuen uns auf den Flug und die Reiseziele.<br />
VII.06 F Zeitvertreib beim Flug:<br />
Bernd betrachtet gerne die Erde von oben, wenn er einen Fensterplatz<br />
hat und Tageszeit/Wetterlage es zulassen. Maria sieht sich Filme und<br />
Reiseinformationen an, schläft oder entspannt sich beim Radiohören.<br />
Autonomie<br />
Kompetenz<br />
Personal im Reisebüro -<br />
Ruhe, Stimulation - -<br />
Stimulation, Freiheit, Ruhe - Entertainment-System (Screen)<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 19
Person Transportphase Positives Erlebnis Bedürfnis Stakeholder Artefakt<br />
VII.07 Wr Hotel/Unterkunft:<br />
Wir fahren meistens mit dem Taxi in die Stadt und suchen dann dort nach<br />
einer Unterkunft. Das Angebot ist vielfältig und man kommt manchmal<br />
schon etwas herum, bis man das Passende gefunden hat<br />
VII.08 A Bekanntschaften:<br />
Der Bekanntenkreis wächst von Jahr zu Jahr. Besonders auf den langen<br />
Zugfahrten lernt man immer neue, interessante Menschen kennen. Oft<br />
wird man zum Essen/ zur Übernachtung eingeladen. Nächstes Jahr sind wir<br />
sogar zur Hochzeit eines befreundeten Paares eingeladen.<br />
VII.09 A Fotos:<br />
Bernd ist begeisterter Fotograf. Mittelasien ist ein Paradies für ihn.<br />
Besonders Portrait-Aufnahmen von Freunden macht er gerne, mit denen<br />
man dann später wieder Erinnerungen und Reisegeschichten verknüpfen<br />
kann.<br />
VII.10 Wr Gepäck mitnehmen:<br />
Bei 2 Rucksäcken und etwas Handgepäck gibt es keine großen Probleme,<br />
etwas zu vergessen. Beim Tragen hilft häufig jemand vom Hotel/den<br />
Beförderungsunternehmen (Taxi/Mietwagenfahrer). Wenn wir noch<br />
zusätzliche Souvenirs mitnehmen wollen, kaufen wir uns manchmal<br />
noch einen günstigen Trolly, der dann mit Souvenirs (Handarbeiten wie<br />
Schnitzereien, Schmiede- oder Steinmetzarbeiten) beladen wird.<br />
VII.11 Fh s. Anreise.t<br />
Meist fangen Maria und Bernd hier an, ihre Reiseeindrücke zu verarbeiten,<br />
die vielfältigen Erlebnisse nochmals Revue passieren zu lassen und sich zu<br />
fragen, was es wohl in den letzten Wochen Neues in der Heimat gegeben<br />
haben könnte.<br />
VII.12 N Gegenständlich:<br />
Souvenirs verschiedener Art (s. oben)<br />
VII.13 N Mental:<br />
Begegnungen – positive (Freunde wiedergetroffen/neue kennengelernt)<br />
aber auch negative (Kinderarbeit, Bettler, Vernachlässigung behinderter<br />
Menschen, Armut, Hunger)<br />
VII.14 N Fotos:<br />
Bernd setzt sich gern mit Maria zusammen und genießt den wunderbaren<br />
Urlaub nochmal bei einer Flasche Wein. Seine Kinder und deren Partner<br />
und Kinder lädt er ein, da sie auch sehen wollen, was Papa/Opa und Mama/<br />
Oma so erlebt haben. Manchmal werden Bernd und Maria auch von<br />
Gruppen/Vereinen eingeladen, um in einer Präsentation von ihren Reisen zu<br />
berichten. Sie legen bei diesen Gelegenheiten anderen Interessenten gerne<br />
einen Besuch dieser wunderbaren Länder nahe.<br />
20 - <strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong><br />
Stimulation, Freiheit Landsleute Taxi<br />
Verbundenheit,<br />
Partizipation, Selbstwert,<br />
Identität<br />
Stimulation,<br />
Verbundenheit, Sammeln<br />
Landsleute -<br />
- Fotokamera<br />
Selbstwert, Identität Hotelpersonal Souvenirs, Trolley (Transportmittel)<br />
Stimulation, Familie - -<br />
Sammeln, Verbundenheit - Souvenirs<br />
Verbundenheit, Identität Freunde -<br />
Stimulation, Familie,<br />
Verbundenheit,<br />
Kompetenz, Identität<br />
Familie/Bekannte Wein, Reisedokumentation (als<br />
Präsentation)<br />
<strong>POSITIVE</strong> <strong>REISEERLEBNISSE</strong> - 21
Bewertung<br />
Nachfolgend werden alle Reiseaspekte, zu denen in unseren Interviews positive Erlebnisse genannt<br />
wurden, tabellarisch aufgelistet.<br />
Die Themen wurden zudem um Ergebnisse aus der Feldstudie von Benjamin Laukenmann erweitert, die er<br />
im Rahmen seiner Bachelor-Thesis durchführte.<br />
Um die Intensität der Erlebnisse bewerten zu können, haben wir eine Abschätzung von -- bis ++<br />
vorgenommen, die sich sowohl von der Häufigkeit der Nennung, als auch von der Bedeutung für unsere<br />
Zielgruppe ableitet.<br />
Transportphase<br />
V persönliche Betreuung im<br />
Reisebüro<br />
V Bekannte/Verwandte<br />
kümmern sich um<br />
Haushalt<br />
V Packen mit Hilfe von<br />
Gepäcklisten<br />
F Erlebnis Fliegen (Steigflug,<br />
Beschleunigung, ...)<br />
F Lektüre (Illustrierte,<br />
Reiseführer)<br />
F Inflight Entertainment<br />
System<br />
F Konversation /<br />
interessante Menschen<br />
F Fliegen in Gruppe mit<br />
Freunden/Bekannten<br />
22 - BEWERTUNG<br />
Thema genannt von Bedürfnisse Intensität<br />
II.01, IV.01, VIII.07 Sicherheit,<br />
Selbstwert,<br />
Kompetenz<br />
VII.2, VIII.1 Sicherheit,<br />
Verbundenheit,<br />
Freiheit<br />
IV.02 Sicherheit,<br />
Kompetenz<br />
IV.08 Stimulation,<br />
Freiheit<br />
IV.05, IV.10, IV.20,<br />
VIII.18<br />
I.05, II.03, II.06, II.07,<br />
IV.11, IV.12, VII.06,<br />
IX.01<br />
Stimulation, Ruhe<br />
(Muße)<br />
Stimulation,<br />
Autonomie/<br />
Freiheit, Sicherheit,<br />
Ruhe<br />
IX.02 Stimulation,<br />
Verbundenheit,<br />
Partizipation<br />
V.02, VI.03 Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
o +<br />
+ +<br />
- -<br />
+ o<br />
+ +<br />
++ ++<br />
++ +<br />
+ +<br />
F Platz III.2, IX.03 Ruhe, Autonomie + +<br />
F Service/Business-Class/<br />
Komfort/Upgrades<br />
F Einstimmung auf Urlaub/<br />
zielspezifische Atmosphäre<br />
(z.B. Kleidung der<br />
Stewardessen)<br />
II.02, II.04, II.05, III.02,<br />
III.03, IV.09, VIII.16,<br />
VIII.17, VIII.26, IX.04<br />
Selbstwert,<br />
körperliches<br />
Wohlbefinden,<br />
Sicherheit<br />
++ ++<br />
IX.05 Stimulation ++ +<br />
F Essen (Qualität, Auswahl) IV.13, IX.06 Stimulation,<br />
Selbstwert<br />
+ +<br />
F Erkennungmerkmal IX.07 Stimulation - --<br />
Bedeutung <br />
Transportphase<br />
A Neues erleben/Abenteuer<br />
/Unbekanntes<br />
kennenlernen<br />
Thema genannt von Bedürfnisse Intensität<br />
I.02, VIII.24, IX.08 Partizipation,<br />
Stimulation,<br />
Selbstwert<br />
A Bekannte(s) wiederfinden I.01, VII.08 Stimulation,<br />
Verbundenheit,<br />
Partizipation,<br />
Selbstwert,<br />
Identität<br />
A Nicht alleine reisen<br />
(gegenseitige Erinnerung,<br />
Vorfreude teilen)<br />
VIII.08, VIII.09, IX.09 Sicherheit,<br />
Verbundenheit,<br />
Stimulation<br />
++ +<br />
+ o<br />
++ ++<br />
A Esskultur I.07 Stimulation + o<br />
A Shopping, Sightseeing I.08 Stimulation,<br />
Autonomie,<br />
Freiheit<br />
A Service (Höflichkeit,<br />
Unterstützung)<br />
A zentrale Unterbringung<br />
(Nähe zu Einrichtungen)<br />
III.05, VIII.22, VIII.23,<br />
VIII.25, IX.16<br />
Selbstwert,<br />
Sicherheit<br />
VIII.01, VIII.02 Freiheit,<br />
Stimulation<br />
A Kultur/Flair erleben VIII.03, VIII.04, VIII.20 Partizipation,<br />
Verbundenheit,<br />
Stimulation<br />
A Kontakt/<br />
Erfahrungsaustausch<br />
(Hilfsbereitschaft) mit<br />
Einheimischen<br />
A Erinnerungen<br />
dokumentieren (Fotos)<br />
VII.01, VIII.05, VIII.06 Partizipation,<br />
Verbundenheit,<br />
Sicherheit,<br />
Selbstwert<br />
VII.09 Stimulation,<br />
Verbundenheit,<br />
Sammeln<br />
+ +<br />
+ +<br />
o +<br />
+ +<br />
+ o<br />
o +<br />
Z Flugziel erreichen VIII.21, IX.10 Stimulation + o<br />
Z Landestypisches am<br />
Zielflughafen<br />
VIII.19 Stimulation,<br />
Partizipation,<br />
Verbundenheit<br />
Fh Nutzung von Lounges IX.11 Selbstwert,<br />
Stimulation<br />
+ +<br />
+ -<br />
Fh Vorfreude auf Flug VIII.13 Stimulation + -<br />
Fh (Duty-Free-)Shopping<br />
(ungezwungen/kein<br />
Kaufzwang, lokale<br />
Besonderheiten/<br />
Spezialitäten)<br />
IV.17, VIII.14, IX.12 Stimulation,<br />
Identität, Ruhe,<br />
Freiheit<br />
o -<br />
Bedeutung<br />
BEWERTUNG - 23
Transportphase<br />
Fh Attraktion Flughafen<br />
(Flugfeld, Gastronomie, ...)<br />
Fh Navigation/Leitsysteme<br />
(Terminals, Parken, ...)<br />
Fh (überraschend)<br />
Freunde/Bekannte treffen<br />
Fh Gepäcktipps (vom Check-<br />
In-Personal oder über<br />
Screens)<br />
Fh Reiseerlebnisse Revue<br />
passieren lassen/<br />
Gedanken an Heimat<br />
(Rückflug)<br />
U Hilfe bei Problemen/<br />
Ersatzleistungen<br />
An stressfreie Anfahrt<br />
(chauffiert von Freunden/<br />
Bekannten/Verwandten)<br />
24 - BEWERTUNG<br />
Thema genannt von Bedürfnisse Intensität<br />
I.04, III.02, IV.06, VI.01,<br />
VII.05, VIII.12, VIII.15<br />
Ruhe, Stimulation,<br />
Sicherheit<br />
III.07, IV.04, IV.16 Sicherheit,<br />
Selbstwert<br />
VI.02 Stimulation,<br />
Verbundenheit<br />
IV.18, V.01 Selbstwert,<br />
Autonomie,<br />
Stimulation<br />
VII.11 Stimulation,<br />
Familie<br />
IX.13 Selbstwert,<br />
Kompetenz<br />
I.03, III.01, IV.03, VII.03<br />
VIII.11, IX.14<br />
Selbstwert,<br />
Freiheit, Ruhe<br />
Wr Freundliche Menschen I.06, III.06, IV.15, IX.15 Verbundenheit,<br />
Selbstwert,<br />
Autonomie,<br />
Stimulation<br />
Wr ÖPNV (Bus & Bahn) IV.14 Autonomie,<br />
Selbstwert<br />
Wr Mietwagen III.04, IV.15 Autonomie,<br />
Selbstwert<br />
Wr Taxi VII.07, VII.10 Autonomie,<br />
Freiheit<br />
Sec Gepäck- und<br />
Körperkontrolle<br />
Sec Kulanz/tolerante<br />
Auslegung von<br />
Mitnahmebestimmungen<br />
N Kontaktaufnahme mit<br />
Reisebekanntschaften<br />
N Präsentation von<br />
Reiseerlebnissen<br />
II.08, IV.07, IX.17 Selbstwert,<br />
Sicherheit,<br />
Kompetenz<br />
++ +<br />
- o<br />
++ -<br />
+ -<br />
+ ++<br />
+ +<br />
+ ++<br />
+ +<br />
- o<br />
o +<br />
o +<br />
-- -<br />
IV.19 Selbstwert + -<br />
VII.13 Verbundenheit,<br />
Identität<br />
VII.14 Stimulation,<br />
Familie,<br />
Verbundenheit,<br />
Kompetenz,<br />
Identität<br />
+ +<br />
+ --<br />
Bedeutung <br />
Transportphase<br />
N Wiedersehensfreude mit<br />
Daheimgebliebenen<br />
Thema genannt von Bedürfnisse Intensität<br />
I.09 Verbundenheit ++ +<br />
N Fotos lokalisieren II.09 Stimulation,<br />
Kompetenz<br />
N Erinnerungen mit<br />
Souvenirs verknüpfen<br />
N Wohnung auf Ankunft<br />
vorbereitet (voller<br />
Kühlschrank)<br />
VII.12 Sammeln,<br />
Verbundenheit<br />
VIII.27 Selbstwert,<br />
Kompetenz, Ruhe<br />
- -<br />
+ +<br />
+ +<br />
Bedeutung<br />
BEWERTUNG - 25
Artefakte<br />
Ein Überblick, welche Artefakten bei der Reise des Paares verwendet werden - von der Abreise mit dem Auto, über<br />
den Interkontinentalflug bis zum Ankunft am Zielflughafen.
Artefakte-Übersicht Abflugtafel<br />
28 - ARTEFAKTE-ÜBERSICHT<br />
Auto<br />
Bordkarte<br />
Check-In<br />
Entertain-<br />
System<br />
Flugticket<br />
Gepäck<br />
Gepäckwagen<br />
Handgepäck<br />
Reise-<br />
Dokumente<br />
Rolltreppen,<br />
Laufbänder<br />
und Aufzüge<br />
Smartphone<br />
› Die Abflugtafel ist Teil des Leitsystems am Flughafen. Hier können die Reisenden<br />
über die Flugnummer auf dem Ticket die Boarding- und Abflugszeit, Terminal, Gate<br />
und etwaige Verzögerungen ablesen.<br />
› Kleinere Tafeln werden in Form von Flachbildschirmen im ganzen Flughafen<br />
angezeigt.<br />
› Mit dem Auto kann man unabhängig von Reiseverbindungen und Abfahrtszeiten<br />
den Flughafen anfahren. Stau, Spritpreise und Parkkosten sind jedoch zu beachten.<br />
› Als weitere Alternative zur Anfahrt mit dem Auto kann sich das Taxi lohnen.<br />
› Die Bordkarte liefert letzte Informationen über den Flug, Gate, Boarding Time,<br />
Platznummer und berechtigt den Passagier, ins Flugzeug zu steigen.<br />
› Der Check-In-Schalter ist der Ort, bei dem man die Boarding Card bekommt und das<br />
Gepäck abgibt.<br />
› Als zeitsparende Alternative gibt es auch Self-Check-In-Terminals, wofür<br />
Buchungsnummer und Name benötigt werden.<br />
› An der Rückseite jeden Flugzeugsitzes ist ein Bildschirm angebracht. Mit<br />
einer Fernbedienung und über Kopfhörer kann der Flugzeuggast das Inside-<br />
Entertainment-System bedienen. Er kann zwischen Musik, Filmen und Spielen<br />
wählen.<br />
› Das Flugticket ist das zentrale Reisedokument. Anhand der Angaben auf dem<br />
Flugticket erfahren die Reisenden, welchen Flug sie nehmen.<br />
› Das Gepäck wird nach dem Check-In aufgegeben. Es muss gewisse Anforderungen<br />
erfüllen, z.B: Abmaße und Gewicht.<br />
› Beim Überschreiten der Gewichtsgrenze wird, je nach Kulanz, eine zusätzliche<br />
Gebühr fällig.<br />
› Der Gepäckwagen am Flughafen erleichtert den Transport des schweren<br />
Reisegepäcks innerhalb des Gebäudes.<br />
› Je nach Flughafen sind die Gepäckwagen frei, oder über eine Münze/Chip zu<br />
entleihen. Das Gepäck fällt leicht runter, die Bedienung der Bremse ist oft<br />
ungewohnt.<br />
› Das Handgepäck enthält alle für den Flug benötigten Gegenstände, zum Beispiel<br />
Geldbeutel und Dokumente, aber auch Artefakte zum Zeitvertreib, wie bspw. ein<br />
Buch.<br />
› Für das Handgepäck gelten besondere Sicherheitsvorschriften, es wird innerhalb<br />
der Sicherheitsschleuse kontrolliert.<br />
› Neben dem Flug-Ticket und dem Personalausweis sind bei Interkontinentalreisen<br />
noch weitere Dokumente mitzuführen: Der Reisepass, der Nachweis zur<br />
Urlaubskrankenversicherung, die Hotelreservierung. Sie dienen zur Identifikation<br />
und Verifikation.<br />
› Mit Rolltreppen und Laufbändern werden größere Distanzen vor und innerhalb<br />
des Flughafens mühelos überwunden. Aufzüge und Rolltreppen erleichtern den<br />
Stockwerks- und Ebenenwechsel. Aufzüge brauchen in der Regel länger, sind aber<br />
für größere Gepäckmengen, Gepäckwagen und Rollstuhlfahrer ausgelegt.<br />
› Mit dem Smartphone können zusätzliche Reiseinformationen abgerufen<br />
werden, Schnappschüsse am Flughafen festgehalten werden oder es kann als<br />
Navigationsgerät bei der Anfahrt benutzt werden.<br />
ARTEFAKTE-ÜBERSICHT - 29
Stakeholder<br />
Eine Übersicht der beteiligten Personen, ihrem Interaktionsspielraum zueinander und der Personas zur<br />
Fokusgruppe.
Marcel Schultze<br />
Marcel Schultze fühlt sich als gestandener<br />
Erwachsener, der bereits mit beiden Beinen im<br />
Leben steht. Seine Berufstätigkeit ist ihm wichtig,<br />
denn sie garantiert ihm finanzielle Unabhängigkeit<br />
und soziales Ansehen.<br />
Marcel ist ein freiheitsliebender Mensch, was für<br />
ihn jedoch nicht im Kontrast zu der Verlobung mit<br />
seiner Partnerin steht, mit der er seit 4 Jahren liiert<br />
ist. Er trifft sich regelmäßig - immer dienstags<br />
- mit seinen Freunden aus der Schulzeit, um<br />
mit ihnen Fußball zu schauen oder Playstation<br />
zu zocken und dabei das eine oder andere Bier<br />
zu trinken. Er genießt es aber auch, Freizeit mit<br />
seiner Freundin Sonja zu verbringen und mit<br />
ihr gemeinsam Unternehmungen zu starten.<br />
Allerdings wünscht er sich, Sonja würde auch mal<br />
mit oder gegen ihn auf der Playstation spielen.<br />
Marcel ist, wie auch seine Freunde,<br />
technikbegeistert. Bereits zu Schulzeiten war<br />
der Umgang mit Multimediageräten für ihn ein<br />
wichtiger Alltagsbestandteil und er ist schon früh<br />
mit seinem eigenen PC online aktiv gewesen. Aus<br />
diesem Grund ist seine Wohnung auch mit aktueller<br />
Technik ausgestattet, er leistet sich in dieser<br />
Hinsicht gern einen gehobeneren Standard.<br />
Marcel ist ein allgemein unternehmungslustiger<br />
und neugieriger Mensch. Er möchte seine<br />
momentane Situation, in der er wenig<br />
Verantwortung und ausreichend finanzielle Mittel<br />
zur Verfügung hat, daher so gut wie möglich<br />
nutzen, um zu reisen und die Welt zu entdecken.<br />
Das Reisen fasziniert ihn schon seit Langem und<br />
bereits in jungen Jahren hat er mit seiner Familie<br />
regelmäßig Urlaub in anderen Ländern gemacht.<br />
Die Freude am Reisen mit anderen Menschen,<br />
aktuell mit seiner Freundin, und dem Entdecken<br />
neuer Orte auf der Welt ist daher tief verwurzelt<br />
und er ist Neuem gegenüber grundsätzlich<br />
aufgeschlossen. Da er seine Unabhängigkeit derart<br />
liebt, hat er außerdem ganz bewusst noch keine<br />
Kinder.<br />
Sein größter Traum ist es vor seinem 30.<br />
Geburtstag alle Kontinente zu bereisen und<br />
möglichst viel von der Welt zu sehen. Mit der<br />
bevorstehenden Reise von Frankfurt nach Singapur<br />
kommt er seinem Ziel ein großes Stück näher.<br />
32 - MARCEL SCHULTZE<br />
Geschlecht männlich<br />
Alter 27<br />
Wohnort Pforzheim<br />
Beruf Industrie-Betriebswirt<br />
Berufserfahrung: 5 Jahre<br />
Sinus-Milieu adaptiv-pragmatisches Milieu<br />
Rolle Reisender Passagier,<br />
Partner von Sonja<br />
Ziel Abenteuer erleben<br />
5 Gegenstände, die er immer bei sich trägt<br />
Smartphone, Kamera, Zeitschrift, MP3-Player,<br />
Sonnenbrille<br />
Charakter-Eigenschaften<br />
zuverlässig, technikaffin, spontan, aufgeschlossen,<br />
unternehmungslustig zielstrebig selbstbewusst,<br />
routiniert, geduldig, fröhlich<br />
Abneigungen<br />
Wenn etwas nicht so funktioniert, wie gedacht,<br />
lange Telefongespräche, schlechtes Essen,<br />
mangelndes Unterhaltungsangebot, Langeweile,<br />
Stau und Blitzer, Raucher<br />
Biographie<br />
› Abitur am Pforzheimer Gymnasium<br />
› Ausbildung zum Bürokaufmann in einem<br />
Online-Versandshop<br />
› Vor einem Jahr Weiterbildung zum Industrie-<br />
Betriebswirt abgeschlossen<br />
› Hat vor 4 Jahren seine Verlobte Sonja bei einer<br />
Produktmesse kennengelernt.<br />
› Wohnt seit 6 Monaten mit Sonja zusammen<br />
Sonja Michalski<br />
In ihrer Kindheit war Sonja mit ihren Eltern<br />
Elisabeth und Harald häufig im Camper unterwegs.<br />
Dabei haben sie ausschließlich Reiseziele im Inland<br />
(von Eckernförde bis Berchtesgaden) angesteuert,<br />
wodurch sie wenig Erfahrungen mit anderen<br />
Ländern und Kulturen gemacht hat. Sonja hat das<br />
Fernweh und die Neugier gepackt und sie möchte<br />
mit ihrem Verlobten Marcel ins außereuropäische<br />
Ausland reisen. Sie fiebert ihrem ersten Flug<br />
entgegen und hat die Reise bis ins letzte Detail<br />
vorbereitet.<br />
Sonja ist von Berufswegen ein Organisationstalent.<br />
Sie plant, organisiert und betreut Messen,<br />
Tagungen und Kongresse für die Pforzheim<br />
Kongress und Marketing GmbH. Bei<br />
Veranstaltungen ist sie ständige Kontaktperson<br />
für Gäste und Kunden. Privat ist Sonja oft<br />
relativ ungeduldig, verunsichert und aufgeregt.<br />
Spontanen und ungeplanten Aktivitäten steht sie<br />
skeptisch gegenüber, sieht ständig die Möglichkeit<br />
des Scheiterns. Im Berufsalltag kann sie diesen<br />
Pessimismus kaschieren, da sie im Team eine Rolle<br />
einnehmen kann, bei der ausschließlich ihre Stärken<br />
zur Geltung kommen.<br />
Sonja besitzt ein iPhone, nutzt es jedoch in<br />
der Regel nur um zu telefonieren, E-Mails zu<br />
checken und Fotos aufzunehmen. Die Einrichtung<br />
von Kontaktlisten, Software-Updates und die<br />
Installation von Apps überlässt sie gerne ihrem<br />
Verlobten Marcel. Ebenso verhält es sich mit ihrem<br />
Notebook, das sie fast ausschließlich beruflich<br />
nutzt. Nicht selten ruft sie Marcel von ihrem<br />
Arbeitsplatz aus an, um Software-Probleme gelöst<br />
zu bekommen.<br />
Marcel beschreibt Sonja auf Autofahrten als<br />
"schlechte Beifahrerin". Sie hegt Zweifel an seinem<br />
Fahrstil, fordert ihn häufig auf langsamer zu<br />
fahren, größere Abstände einzuhalten oder weist<br />
ihn unnötiger Weise auf Verkehrszeichen und<br />
Ampelanlagen hin. Marcel hat allerdings einen Weg<br />
gefunden, Sonja von ihrer Skepsis abzulenken. Er<br />
hat stets Musik oder Hörbücher im Auto und legt<br />
sie in solchen Situationen gerne ein. Sonja vertieft<br />
sich dann in Texte, Melodien und Handlungsstränge<br />
und vergisst alles um sich herum.<br />
Geschlecht weiblich<br />
Alter 25<br />
Wohnort Pforzheim<br />
Beruf Fachwirtin für Messe- und<br />
Kongresswesen<br />
Sinus-Milieu Bürgerliche Mitte<br />
Rolle Reisender Passagier,<br />
Partnerin von Marcel<br />
Ziel Zeit mit ihrem Freund verbringen<br />
und neue Eindrücke sammeln<br />
5 Gegenstände, die sie immer bei sich trägt<br />
Buch, Sonnenbrille (im Sommer), Handtasche,<br />
Notizbuch, Handy<br />
Charakter-Eigenschaften<br />
Frohnatur, mäßig technikaffin, aufgeschlossen,<br />
neugierig, leicht ablenkbar, unternehmungslustig,<br />
ungeduldig, unbelehrbar, harmoniebedürftig,<br />
perfektionistisch<br />
Abneigungen<br />
Lange Wartezeiten, hetzen, unfreundliche<br />
Personen, mangelndes Unterhaltungsangebot,<br />
Unpünktlichkeit und Verzögerungen, Langeweile,<br />
Unruhe und Streit<br />
Biographie<br />
› Realschulabschluss in Mühlacker bei Pforzheim<br />
› Ausbildung zur Wirtschaftskauffrau<br />
› Seit 4 Jahren im Kongresszentrum Pforzheim<br />
beschäftigt.<br />
› Hat vor 3 Jahren ihrem Verlobten Marcel bei<br />
einer Produktmesse kennengelernt.<br />
› Wohnt seit 6 Monaten mit Marcel zusammen.<br />
SONJA MICHALSKI - 33
Weitere Stakeholder<br />
Wir haben uns dagegen entschieden, jedem Stakeholder ein Persona zu schreiben, da sie im Reiseverlauf<br />
innerhalb der Transportphase oft nur einen kurzen Moment auftauchen und wenig mit der Fokusgruppe<br />
interagieren. Zu wenig, um den Eigenschaften der Personen genug Spielraum zu geben, als dass sie die<br />
Szenarien aktiv beeinflussen.<br />
Stattdessen erschien es uns sinvoll, vor allem die Beziehung der Personen zur Fokusgruppe zu analysieren<br />
und auch die Reihenfolge im Reiseverlauf festzuhalten, da die Stakeholder abseits der Fokusgruppe im<br />
Grunde keine (oder nur eine sehr geringe) Beziehung untereinander haben.<br />
Flughafen<br />
Sicherheitsbeamte<br />
Check-In-<br />
Rezeptionistin<br />
Verkäufer<br />
Airline<br />
Taxifahrer<br />
Pilot<br />
Reisebüro-<br />
Mitarbeiterin<br />
Flugzeug<br />
Stewardess<br />
34 - WEITERE STAKEHOLDER<br />
Marcel und Sonja<br />
Passagiere<br />
Reiseverlauf<br />
Freunde<br />
Mietwagen-<br />
Verleih<br />
Eltern<br />
Hotel-<br />
Rezeptionistin<br />
Daheimgebliebene<br />
Marcel und Sonja<br />
Kurzreektion, Kontakt halten mit der Heimat<br />
Kontakt halten (Status erfahren, Updates)<br />
Kurzreektion, Kontakt halten mit der Heimat<br />
Kontakt halten (Status erfahren, Updates)<br />
Sicherheit, Seriosität, persönliche Bindung,<br />
stetiger/begleitender Kontakt<br />
Kundenbindung, Imagepege<br />
Seriosität/Fairness, Zuverlässigkeit (Pünktlichkeit)<br />
evtl. Unterhaltung<br />
Kaunteresse, Kundenbindung, Toleranz (Sprachbarriere)<br />
Schnelligkeit, Höichkeit/Wertschätzung,<br />
Toleranz (Sprachbarriere)<br />
Höichkeit/Wertschätzung<br />
Toleranz, Vorwissen<br />
Höichkeit/Wertschätzung<br />
Toleranz, Vorwissen<br />
Sicherheit, Seriosität, Information<br />
Höichkeit/Wertschätzung, persönlicher Kontakt,<br />
Information, Sicherheit<br />
Kommunikation, Privatsphäre<br />
Kommunikation, Privatsphäre<br />
Sicherheit, Seriosität, Höichkeit, Wertschätzung<br />
Kundenbindung, Imagepege, Respekt<br />
Sauberkeit, Komfort, Privatsphäre, Flair<br />
Kundenbindung<br />
Freunde<br />
Eltern<br />
Reisebüro-<br />
Mitarbeiterin<br />
Taxifahrer<br />
Flughafen-<br />
Verkäufer<br />
Sicherheits-<br />
Beamter<br />
Check-In-<br />
Rezeptionistin<br />
Pilot<br />
Stewardess<br />
Passagiere<br />
Mietwagen-<br />
Verleih<br />
Hotel-<br />
Rezeptionistin<br />
WEITERE STAKEHOLDER - 35
Erlebnisszenarien<br />
Die Erlebnisszenarien beziehen sich auf die Flugphase, da nach den Ergebnissen von Introspektion und<br />
Interviewphase die Flugphase das größte Potential zur Aufwertung von Reiseerlebnissen bietet.
Upgrades / Komfort / Service<br />
Am Check-In-Schalter werden Marcel und Sonja<br />
darüber informiert, dass die Economy-Class<br />
ihres Fluges SQ41 von Frankfurt nach Singapur<br />
überbucht wurde. Sonja, die solch unliebsame<br />
Überraschungen nur schlecht verarbeiten kann,<br />
reagiert empfindlich, wird nervös, sieht die<br />
komplette Reiseplanung in Gefahr. Marcel steht ihr<br />
zur Seite, versucht mit dem herbeigeholten Flight<br />
Manager eine einvernehmliche Lösung zu finden.<br />
Die Nachricht der kurzfristigen Stornierung einiger<br />
Business-Class-Seats verhilft den beiden letztlich<br />
zu einem unverhofften Upgrade ohne Zeitverlust.<br />
Sonja kann durchatmen, ist erleichtert. Marcel<br />
fiebert bereits dem aufgebesserten Angebot<br />
entgegen.<br />
Beim Betreten des Airbus A380 der »Singapore<br />
Airlines« werden Sonja und Marcel zunächst<br />
freundlich von einigen Stewardessen der Fluglinie,<br />
die akkurat aufgereiht Spalier stehen, begrüßt.<br />
Nach einem kurzen Kontrollblick auf die Tickets<br />
weist ihnen eine der äußerst zuvorkommenden<br />
Damen den Weg über eine schmale Wendeltreppe<br />
in den 1-2-1-bestuhlten Business-Bereich des<br />
Oberdecks.<br />
Das Paar ist von der Offenheit und Herzlichkeit des<br />
Personals sehr positiv überrascht – von asiatischer<br />
Zurückhaltung keine Spur. In Reihe 84B/C<br />
angekommen, warten bereits ein strahlend weißes<br />
Federkissen und eine großzügige Fleece-Decke<br />
auf jedem der Sitze. Marcel verstaut zunächst<br />
das Handgepäck in einem Fach über der zentralen<br />
2er-Sitzreihe. Beim Platznehmen entdeckt Sonja<br />
neben ihrer Decke ein Paar Stoffschuhe und einen<br />
kleinen Kulturbeutel. Beide inspizieren den Inhalt<br />
der kleinen Täschchen und stellen fest, dass es an<br />
nichts fehlt. Zahnbürste und -creme, ein kleines<br />
Handtuch, sowie eine Schlafmaske sind darin<br />
zu finden. Sonja lehnt sich zurück und genießt<br />
die großzügige Beinfreiheit. Auch Marcel, der<br />
knapp 1,95m groß ist, findet äußerst komfortable<br />
Platzverhältnisse vor, was er Sonja hocherfreut<br />
mitteilt.<br />
In perfektem Englisch weist eine Stewardess<br />
die Passagiere darauf hin, dass nun über die<br />
Monitore die Sicherheitshinweise für den gut<br />
zwölfstündigen Flug abgespielt werden. Die<br />
beschriebenen Vorkehrungen für den Notfall<br />
sorgen bei Erstfliegerin Sonja für eine besorgte<br />
38 - UPGRADES / KOMFORT / SERVICE<br />
Miene. Sie ist unruhig, blickt hektisch umher. Der<br />
in dieser Hinsicht erfahrenere Marcel bemerkt das<br />
und versucht sie zu beruhigen, indem er sie auf die<br />
hohe Professionalität der Crew und das überaus<br />
geringe Unfallrisiko auf Flugreisen hinweist. Eine<br />
vorbeikommende Flugbegleiterin nimmt ebenfalls<br />
Notiz von Sonjas besonderer Aufgeregtheit und<br />
versucht durch die geduldige Beantwortung<br />
offener Fragen für Linderung zu sorgen. Mit<br />
der Bitte, die Sicherheitsgurte anzulegen und<br />
dem obligatorischen Kontrollgang sind die<br />
Vorbereitungen abgeschlossen.<br />
Der Airbus wird nun zu seiner Startposition<br />
chauffiert und der Pilot meldet sich erstmals<br />
zu Wort. Er stellt sich und sein Team kurz vor<br />
und informiert die Passagiere über die optimale<br />
Wetterlage am Abflugort. Auch diese Nachricht<br />
kann die sehr angespannte Sonja nicht vollends<br />
beruhigen. Beim Anrollen auf der Startbahn greift<br />
sie Marcels Hand.<br />
Erst als sich der über 400 Tonnen schwere<br />
Koloss sanft in die Luft erhoben und nach gut<br />
siebenminütigem Steigflug seine Reiseflughöhe<br />
von knapp 10000m erreicht hat, löst sich ihre<br />
Anspannung etwas. Marcel entledigt sich<br />
seiner Sneakers und schlüpft in die bequemen<br />
Stofftreter. Es folgen die Hinweise auf die<br />
Verpflegungsmöglichkeiten während der Flugphase.<br />
An zwei Stellen befinden sich in der oberen Etage<br />
des Großraumflugzeugs kleine Bars, an denen<br />
man sich kostenlos mit Snacks und alkoholfreien<br />
Getränken eindecken kann. Selbstverständlich<br />
kommt in regelmäßigen Intervallen eine Leading<br />
Stewardess von »Singapore Airlines« vorbei, erfüllt<br />
Wünsche und unterbreitet Service-Angebote.<br />
Wenig später wird auch schon das Abendessen<br />
serviert. Alle werden rasch versorgt, keiner muss<br />
lange auf seine Mahlzeit warten.<br />
Marcel und Sonja, die mit wenig schmackhaften<br />
Conveniance-Produkten gerechnet hatten, sind<br />
über die Qualität und Zubereitung der Lebensmittel<br />
erstaunt. Das Rinderfilet ist butterzart, die<br />
Kartoffelspalten knusprig, die Karotten haben Biss<br />
und mit den beiliegenden Päckchen lässt sich auch<br />
die gewünschte Würze herstellen. Gesättigt von der<br />
reichhaltigen Portion möchte Marcel sich schlafen<br />
legen, während Sonja beginnt in einer Illustrierten<br />
zu blättern.<br />
Claims Analysis<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-)<br />
Konsequenzen der Situationseigenschaft<br />
1 kostenfreies Upgrade auf Business-<br />
Class nachdem die zuvor gebuchte<br />
Economy-Class überbucht war<br />
2 offene und herzliche Begrüßung des<br />
Flugzeugpersonals beim Betreten<br />
der Maschine<br />
3 auf jedem Sitz liegen ein strahlend<br />
weißes Kissen, eine großzügige<br />
Fleece-Decke, ein Paar Stoffschuhe<br />
und ein kleiner Kulturbeutel<br />
+ Freude über die verbesserten Reisekonditionen<br />
+ Überraschung über die offene und herzliche Begrüßung<br />
des Flugzeugpersonals<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
Neugierde, was in dem Kulturbeutel ist<br />
Freude und Zufriedenheit, daß nichts fehlt<br />
Gefühl des "Umsorgt-sein" und Geborgenheit<br />
viele Gegenstände blockieren den Sitzplatz<br />
4 Beinfreiheit an jedem Sitzplatz + Gefühl von Freiheit und Komfort<br />
5 bei Flugstart werden die<br />
Sicherheitshinweise auf jedem<br />
Monitor des Inflight-Entertainment-<br />
Systems abgespielt<br />
6 Flugbegleiterin beantwortet Fragen<br />
zur Sicherheitseinweisung<br />
7 Pilot stellt sich und sein Team vor<br />
und gibt Informationen zur aktuellen<br />
Wetterlage<br />
8 Leading-Stewardess kommt<br />
regelmäßig vorbei und umsorgt die<br />
Reisenden<br />
9 Abendessen wird rasch serviert +<br />
+<br />
10 Abendessen schmeckt sehr gut +<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
jeder Reisende erhält unmittelbar und verlustfrei (visuell<br />
und akustisch) alle relevanten Informationen<br />
menschliches Versagen wird ausgeschlossen<br />
keine persönliche Einweisung des Flugzeugpersonals,<br />
daher Beunruhigung und fehlendes Vertrauen<br />
persönlicher Kontakt schafft Vertrauen in Personal und<br />
Technik<br />
Fragen werden individuell und zur Laufzeit beantwortet<br />
persönliche Worte schaffen Vertrauen, Verbundenheit und<br />
Nähe<br />
das Gefühl, die Lage zu kennen, in der man sich befindet,<br />
sorgt bei den Reisenden für Innere Ruhe<br />
Informiertheit des Piloten vermittelt Kompetenz<br />
die Reisenden fühlen sich umsorgt<br />
persönlicher Kontakt vermittelt Interesse an der eigenen<br />
Person und steigert das Selbstwertgefühl<br />
"Privatsphäre", Ruhe und konzentrierte Beschäftigung mit<br />
einer Sache wird gestört<br />
keiner der Fluggäste fühlt sich benachteiligt<br />
Personal wird als kompetent empfunden<br />
Überraschung über die hohe Qualität des Essens<br />
ausreichend große Portion sorgt für Sättigung und<br />
Wohlbefinden<br />
UPGRADES / KOMFORT / SERVICE - 39
Inflight-Entertainment-System<br />
Marcel fühlt sich direkt wie magisch vom<br />
schwenkbaren 12’’ großen Screen des Inflight-<br />
Entertainment-Systems angezogen. Im Megaliner<br />
A380 ist es auch für ihn der Premierenflug und<br />
die Erwartungen des technisch interessierten<br />
Industrie-Betriebswirtes sind hoch. Als Liebhaber<br />
des unterhaltsamen Bewegtbildes führt ihn der<br />
Weg durch die simple Menüstruktur zunächst zu<br />
den Filmen und der umfangreichen Sammlung<br />
an Fernsehserien. Um einige Flugstunden zu<br />
überbrücken, sucht er nach einem ihm noch<br />
unbekannten aktuellen Kinofilm. Bei »Dark<br />
Shadows« bleibt er hängen.<br />
Sonja unterbricht ihn kurz nach Filmstart, da sie<br />
sich selbst mit etwas Musik die Zeit vertreiben<br />
möchte. Sie möchte sich nicht lange durch das<br />
umfangreiche Angebot des Systems klicken,<br />
sondern ihre eigenen Lieblingssongs anhören, die<br />
Marcel ihr auf ihrem iPhone zusammengestellt<br />
hat. Marcel ist sich zunächst unsicher, ob sie<br />
das Smartphone in der Flugphase einschalten<br />
darf und befragt das Servicepersonal. Eine<br />
Stewardess empfiehlt, das Gerät im Flugmodus<br />
über einen eigens dafür vorhandenen Port an das<br />
Inflight-System anzuschließen. So kann Sonja<br />
ihre Tracks bequem über den Screen auswählen<br />
und das iPhone wird gleichzeitig geladen. Das<br />
passende Adapterkabel stellt »Singapore Airlines«<br />
selbstverständlich kostenfrei zur Verfügung.<br />
Gleichzeitig informiert die Stewardess die beiden<br />
darüber, dass auch Foto- und Videokameras<br />
problemlos angeschlossen werden können. Das<br />
behält Marcel für die Rückreise schon mal im<br />
Hinterkopf.<br />
Sonja hat sich jetzt merklich akklimatisiert. Das hat<br />
auch Marcel registriert, der nun entspannt mit Tim<br />
Burtons Vampir-Drama fortfährt. Durch die Dolbyzertifizierten<br />
Kopfhörer mit Schalldämmung fühlt<br />
sich keiner der anderen Passagiere gestört. Später<br />
genießen Marcel und Sonja noch eine aktuelle<br />
Folge ihrer gemeinsamen Lieblingsserie »Mad<br />
Men«, wobei sie versuchen, den Abspielvorgang auf<br />
beiden Screens möglichst synchron zu starten.<br />
Der Pilot meldet sich via »Live Text News«<br />
- einem News-Feed, der stets eingeblendet<br />
werden kann – zu Wort und weist die Passagiere<br />
auf einen atemberaubenden Sonnenuntergang<br />
auf der Bugseite des Flugzeugs hin. Auch<br />
ohne Fensterplatz können alle Passagiere<br />
40 - INFLIGHT-ENTERTAINMENT-SYSTEM<br />
dieses Spektakel verfolgen. Über einen Kanal<br />
des Inflight-Entertainmentsystems können<br />
diverse Außenkameras angesteuert werden.<br />
Marcel stellt die am Seitenleitwerk angebrachte<br />
Kameraperspektive ein und kann sich daraufhin mit<br />
Sonja, die sich unter der Decke an ihn gekuschelt<br />
hat, an dem Naturschauspiel erfreuen.<br />
Auf dem Bildschirm eines zwei Reihen weiter vorne<br />
sitzenden Passagiers hat Sonja eine Weltkarte mit<br />
Reiseinformationen entdeckt. Umgehend versucht<br />
sie das auch auf ihrem Screen einzustellen. Unter<br />
dem Menüpunkt »Flight Path« wird sie fündig.<br />
Die Reiserouten-Informationen sind stets<br />
aktuell. Wo befindet sich das Flugzeug gerade?<br />
Wie lange dauert der Flug bei den aktuellen<br />
Windverhältnissen voraussichtlich noch? Wie ist die<br />
aktuelle Außentemperatur, wie die Ortszeiten an<br />
Start- und Zielort? Sonja weist Marcel auf die Infos<br />
hin und beide überlegen kurz, was um diese Uhrzeit<br />
gerade in der Heimat los ist. Sonjas vermutet, dass<br />
ihre Eltern mit dem Hund draußen sind und Marcel<br />
bemitleidet seinen besten Kumpel, der jetzt seine<br />
Spätschicht im Krankenhaus antreten muss.<br />
Als regelmäßiger Konsolenspieler lässt<br />
Marcel natürlich auch das Spieleangebot des<br />
Entertainment-Systems nicht kalt. Arcade Games,<br />
Brettspiele, Puzzles, Adventures, Quiz – die<br />
Auswahl ist enorm. Zunächst reiht er in Zuma<br />
einige Perlen auf und punktet so fleißig, dass er<br />
sich schnell im Highscore verewigt hat. Stolz will<br />
er Sonja die Tabelle mit seinem Namen zeigen,<br />
doch diese ist gerade mit dem Sprachguide »Learn<br />
a language« beschäftigt. Mit Hilfe eines kleinen<br />
Kompaktwörterbuchs hat sie im Vorfeld der Reise<br />
versucht, häufig verwendete Phrasen auf Malaisch<br />
und Tamil zu erlernen. Dieses Basiswissen prüft<br />
sie jetzt mit der Application ab. Marcel wendet sich<br />
also wieder der elektronischen Unterhaltung zu. Mit<br />
»Culture Quest« hat er ein Reise-Quiz gestartet, bei<br />
dem man über Kunst und Historie verschiedener<br />
Länder informiert und anschließend dazu befragt<br />
wird. Nach einiger Zeit stößt Sonja dazu und rät<br />
mit. Dass sie in einem Flugzeug sitzt, scheint sie<br />
mittlerweile fast vergessen zu haben.<br />
Claims Analysis<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-)<br />
Konsequenzen der Situationseigenschaft<br />
1 Inflight-Entertainment-Systems<br />
bedienen<br />
2 Stewardess beantwortet Fragen<br />
zur Mobiltelefon-Nutzung und zum<br />
Inflight-Entertainment-Systems<br />
3 gemeinsam an zwei Monitoren einen<br />
Film schauen<br />
4 Sonnenuntergang aus dem Fenster<br />
und über den Monitor gemeinsam<br />
beobachten<br />
5 gemeinsam kuscheln unter der Decke +<br />
+<br />
6 Beobachtung anderer Passagiere<br />
bei der Benutzung des Inflight-<br />
Entertainment-Systems<br />
7 Reiserouten-Informationen werden<br />
abgerufen<br />
8 Angebot des Inflight-Entertainment-<br />
Systems nutzen<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+<br />
-<br />
+<br />
-<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+<br />
weckt großes Interesse, Neugier und generiert Faszination<br />
und Vorfreude<br />
Suche nach neuem und interessanten Inhalt ist erfolgreich<br />
nicht technik-versierte Menschen können abgeschreckt<br />
werden sich überfordert und / oder inkompetent fühlen<br />
persönlicher Kontakt und Beantwortung der Fragen<br />
schafft Handlungssicherheit<br />
Überwindung zur Kontaktaufnahme<br />
gemeinsames Erlebnis schafft Verbundenheit<br />
Synchronisierung der Filme ist mühsam und kann<br />
fehlschlagen<br />
gemeinsames Erlebnis schafft Verbundenheit<br />
auch ohne Fensterplatz ist das Erleben des<br />
Naturschauspiels möglich<br />
digitale Übertragung schmälert das Erlebnis<br />
gemeinsames Erlebnis schafft Verbundenheit<br />
körperliche Nähe verstärkt das Erlebnis<br />
"Sonnenuntergang"<br />
Intimsphäre ensteht<br />
+ Wahrnehmen und Interesse an den Handlungen anderer<br />
Passagiere<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
Informationen stoßen Gedanken an und wecken<br />
Emotionen<br />
an Familie zuhause denken schafft Verbundenheit<br />
Antoß für Gespräch<br />
Unterhaltung und Stimulation<br />
im-Flugzeug-sein vergessen, in "Spiele- und Lern-Welt"<br />
eintauchen<br />
Erfolgserlebnisse werden generiert, Gefühl von<br />
Kompetenz wird erzeugt<br />
schafft Isolationen, keine Interaktion mit der Umgebung<br />
INFLIGHT-ENTERTAINMENT-SYSTEM - 41
Konversation mit interessanten Mitreisenden<br />
Auf dem Rückweg von der Toilette passiert Marcel einen älteren Herren, der gerade in einem Bildband<br />
blättert und im Gespräch mit seinem Sitznachbarn eine Nachtaufnahme der imposanten Skyline von<br />
Singapur mit den Worten, »das war ein wahrer Glücksfall für mich«, kommentiert. Sofort ist Marcel<br />
neugierig. Der Mann war ihm schon im Wartebereich in Frankfurt ob seiner gigantischen Fototasche<br />
aufgefallen. Er entschließt sich ihn anzusprechen, bringt seine Bewunderung für die Aufnahme zum<br />
Ausdruck und fragt ihn, ob er als professioneller Fotograf arbeite.<br />
Der Mann stellt sich als niederländischer Fotograf Carrell de Mol vor, bestätigt die Vermutung und ergänzt,<br />
dass er für einen Verlag an einer Neuauflage des gezeigten Bandes arbeite. Da der Gang in Toilettennähe<br />
gut frequentiert ist und Marcel daher nicht lange bleiben kann, bietet de Mol an, den Bildband mit an<br />
seinen Platz zu nehmen. Das nimmt Marcel gerne an. Wieder in Reihe 84 angekommen, berichtet er Sonja<br />
von der Begegnung.<br />
Auch für sie ist der Bildband von großem Interesse. Sie erhofft sich weitere Inspirationen und neue<br />
unbekannte Locations der südostasiatischen Metropole. Schon auf der Innenseite des Einbandes<br />
sind Langzeitbelichtungen des Formel 1-Nachtrennens abgedruckt. Marcel, der sich kaum ein Rennen<br />
entgehen lässt ist fasziniert, wie Fotograf de Mol Geschwindigkeit und nächtliches Flair vereint hat. Sonja<br />
ist von den Detailaufnahmen der farbenfrohen Bewohner des Jurong Bird Parks angetan. Sie möchte de<br />
Mol unbedingt auch kennenlernen.<br />
Als Marcel das Buch zurückbringt, lädt er de Mol zum Dank auf einen Cocktail im Barbereich des A380-<br />
800 ein. Der redselige Holländer sagt ohne zu zögern zu. Wenig später stehen sich die drei Passagiere<br />
mit einem quietschgelben »Silver Kris Sling« (Mix aus Gin, Cointreau, Champagner, Orangen- und<br />
Ananassaft) gegenüber. De Mol berichtet von weiteren Fotoexpeditionen im australischen Outback<br />
und in der sibirischen Tundra. Marcel und Sonja hängen an seinen Lippen, saugen die Geschichten des<br />
Weltenbummlers regelrecht auf.<br />
Im weiteren Verlauf des Gesprächs finden die drei heraus, dass alle drei den Besuch des »Singapore<br />
Festival of Lights« planen. De Mol, der schon mehrfach vor Ort war, gibt den beiden einen wenig<br />
bekannten Geheimtipp, von wo aus man die Parade des »Deepavali« besonders gut verfolgen kann. Er<br />
schlägt vor an, sich dort nochmals zu treffen. Mit dieser Verabredung trennen sich ihre Wege vorerst.<br />
42 - KONVERSATION MIT INTERESSANTEN MITREISENDEN<br />
Claims Analysis<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-)<br />
Konsequenzen der Situationseigenschaft<br />
1 älterer Herr mit Bildband im<br />
Gespräch<br />
2 älteren Herrn mit Bildband<br />
ansprechen<br />
3 gemeinsam den Bildband anschauen +<br />
+<br />
-<br />
4 Bildband zurückgeben +<br />
+<br />
+<br />
-<br />
5 Gespräch an der Bar +<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+ weckt Neugierde<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
Neugierde und Wissensdurst stillen<br />
zuvor angestellte Vermutung über den Beruf des Herrn<br />
wird bestätigt<br />
Kontakt zu Mitreisenden<br />
Kurzweil / Zeitvertreib / interessante Unterhaltung und<br />
weitere Informationen im Gespräch bekommen<br />
Desintersse des älteren Herrn an einem Gespräch<br />
keine Beantwortung der Frage<br />
ablehnende Reaktion des älteren Herrn<br />
Austausch und interessantes Gespräch über die Fotos<br />
anregender Zeitvertreib / Unterhaltung<br />
der Bildband kann beim Anschauen beschädigt werden<br />
entstandene Fragen werden beantwortet<br />
Kontakt zu Mitreisenden<br />
weiterführendes Gespräch mit dem Fotografen<br />
ablehnende Reaktion des Fotografen<br />
Unterhaltung / Zeitvertreib<br />
Neues erfahren<br />
Informationen austauschen / Geheimtipp<br />
Kontakt zu Mitreisenden<br />
Verabredung in der Zukunft<br />
hitzige Debatte bei auseinandergehenden Erfahrungen<br />
und Meinungen<br />
ablehnende Reaktion des Fotografen<br />
KONVERSATION MIT INTERESSANTEN MITREISENDEN - 43
Einstimmung auf den Urlaub<br />
Die Sarong Kebaya Batik-Uniform ist das<br />
Kennzeichen der Singapore Girls, wie die<br />
Flugbegleiterinnen der »Singapore Airlines«<br />
auch genannt werden. Sie sind der Inbegriff<br />
des asiatischen Anmuts und vereinnahmen<br />
Marcel und Sonja schon beim ersten Anblick. Die<br />
floralen Ornamente sind noch auf deutschem<br />
Boden ein erster Vorgeschmack auf die Exotik<br />
und das traditionelle Flair des Stadtstaates am<br />
Südchinesischen Meer. Der Urlaub beginnt also<br />
schon auf dem Hinflug mit dem tamilischen<br />
Willkommensgruß.<br />
Auch hinsichtlich des Entertainment-Systems gibt<br />
es einige zielspezifische Besonderheiten: Marcel<br />
gleicht mit dem Veranstaltungskalender der »City<br />
Claims Analysis<br />
44 - EINSTIMMUNG AUF DEN URLAUB<br />
Guide«-Applikation die geplanten Aktivitäten ab<br />
und sucht nach weiteren interessanten Events.<br />
Dabei hört er landestypische Musik, die auf einem<br />
eigens dafür angelegten Music-Channel abgespielt<br />
wird.<br />
Vor seinem geistigen Auge sieht er bereits die<br />
hektische Betriebsamkeit auf den Märkten<br />
Chinatowns und die detailverliebte Dachskulpturen<br />
der Tempelanlagen Little Indias vorüberziehen.<br />
Eine halbe Stunde vor der Landung möchte<br />
Marcel die Einstimmung mit der Bestellung einer<br />
singapurianischen Spezialität, des »Singapore<br />
Sling« (Mix aus Gin, Kirsch- und Kräuterlikör)<br />
abrunden. Sonja genießt das süffige Getränk und<br />
stößt mit Marcel auf die bevorstehenden Tage an.<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-)<br />
Konsequenzen der Situationseigenschaft<br />
1 Veranstaltungskalender des Inflight-<br />
Entertainment-Systems nutzen<br />
2 landestypische Musik hören +<br />
+<br />
-<br />
3 singapurianischer Cocktail trinken +<br />
-<br />
+<br />
+<br />
-<br />
weitere Reiseinformationen und Urlaubsziele erfahren<br />
Vorfreude und Einstimmung auf das Urlaubsziel<br />
keine Papierbroschüre zum Mitnehmen<br />
Tagträumen<br />
Vorfreude und Einstimmung auf das Urlaubsziel<br />
Musik missfällt<br />
Vorfreude und Einstimmung auf das Urlaubsziel<br />
Getränk missfällt<br />
Metaphern<br />
Für die gewählten Erlebnisszenarien haben wir Metaphern in anderen Bereichen des Lebens gesucht -<br />
und gefunden. Sie bilden die Grundlage für unsere Ideenauswahl.<br />
Spiele<br />
Metapher Beschreibung Bedürfnis<br />
Casino regelmäßige Casinobesucher gehen ins Casino um sich<br />
zu entspannen und sich zu unterhalten. Man vergisst<br />
die Zeit, weil man tief in die Glücksspielwelt eintaucht.<br />
Kontaktmöglichkeit auch zu unbekannten Mitspielern<br />
Stimulation, Partizipation,<br />
Verbundenheit, Autonomie<br />
Erlebnispark aus dem Alltag ausbrechen und Spaß haben Stimulation, Sammeln<br />
Spiele auf langer<br />
Autofahrt<br />
mentale Beschäftigung mehrerer Personen mit<br />
Rätseln oder der Umwelt (z. B. "Ich sehe was was du<br />
nicht siehst")<br />
Bahnfahrt mentale Beschäftigung mehrerer Personen mit<br />
Spielen (z. B. "Kartenspielen"). Kontaktmöglichkeit<br />
auch zu unbekannten Mitreisenden<br />
Mannschaftspiele mentale Beschäftigung (z. B. Brettspiele, Kartenspiele)<br />
und/oder körperliche Betätigung (z. B. Schnitzeljagd,<br />
Fußball, Seilziehen) zum Zeitvertreib, Kontaktpflege<br />
und -aufnahme zu Freunden und Unbekannten<br />
Filme<br />
Stimulation, Verbundenheit,<br />
Kompetenz<br />
Stimulation, Verbundenheit<br />
Partizipation, Verbundeheit,<br />
Stimulation, Kompetenz,<br />
Popularität<br />
Metapher Beschreibung Bedürfnis<br />
Kino eintauchen in eine andere Welt mit Freunden oder<br />
allein und danach sich über den Film unterhalten oder<br />
anderen davon erzählen<br />
Extrem-Couching viel Zeit mit einer Sache verbringen, Zeit mit "Passivsein"<br />
geniesen<br />
Komfort-Paket<br />
Lieblings-Sofa-<br />
Kuscheldecke<br />
bequeme Haus-<br />
Kleidung<br />
Stimulation, Ruhe,<br />
Verbundenheit, Popularität<br />
Ruhe, Autonomie,<br />
Verbundenheit, Sicherheit<br />
Metapher Beschreibung Bedürfnis<br />
körperliches Wohlbefinden steigern, "zu-Hause-sein" Komfort, Körperlichkeit,<br />
Sicherheit, Ruhe<br />
körperliches Wohlbefinden steigern, Kontrast zu<br />
Arbeitsalltag schaffen, "Privat-sein"<br />
Komfort, Körperlichkeit,<br />
Sicherheit, Ruhe<br />
METAPHERN - 45
The Plane Game<br />
Nach Abwägen verschiedener Ideen stand die Wahl für das „Plane Game” fest: Bei The „Plane Game” treten die Passagiere<br />
zweier Flugzeuge über das Inflight-Entertainment-System in verschiedenen Spieledisziplinen gegeneinander an.
Ideenüberblick<br />
Für das weitere Vorgehen standen uns die im vorigen Schritt erstellten Metaphern zur Verfügung:<br />
› Spiele<br />
› Filme<br />
› Komfort-Paket<br />
In Kombination mit den Ergebnissen aus Introspektion und Befragung konnten wir die Fokussierung auf<br />
die Option „Filme” bereits im Vorfeld ausschließen: Filme zu schauen bietet grundsätzlich wenig Potential,<br />
um Interaktionen und User Experience noch weiter zu steigern, vor allem im Hinblick auf Paare. Filme auf<br />
Interkontinentalflügen sind desweiteren nur „Mittel zum Zweck“: Sie dienen der Unterhaltung, aber vor<br />
allem der Wartezeitverkürzung und der Ablenkung vom vielen, mitunter schmerzhaften, Sitzen.<br />
Die Metaphern der Komfort-Pakete kam zwar in die engere Auswahl - doch auch hier zeigte sich, dass<br />
die Möglichkeit freiwilliger Interaktionen sehr beschränkt ist und das Potential zur Steigerung von User<br />
Experience recht schnell ausgeschöpft ist. Die mögliche Idee des Komfort-Kissens musste unter anderem<br />
deshalb verworfen werden, weil auch hier wenig Möglichkeiten zur Verankerung von interkativer User<br />
Experience sind.<br />
Die Spiele-Metaphern stießen widerum auf breiten Anklang innerhalb der Gruppe, da sie sich sehr<br />
leicht auf das Erlebnisszenarion der Flugreise übertragen ließen. Sie bieteten außerdem genügend<br />
Schnittstellen für Interaktionsmöglichkeiten sowohl für Paare, als auch für Passagiere mit dem Paar -<br />
denn auch hinter Paaren stecken zwei individuelle Persönlichkeiten, die es schätzen, mit neuen Personen<br />
in Kontakt zu kommen.<br />
Überzeugt hat uns zuletzt die Idee des „Plane Game”, das nicht nur durch seine Neuartigkeit und<br />
Einzigartigkeit besticht, sondern auch durch die Fülle neuer und freiwilliger Interaktionsmöglichkeiten, wie<br />
wir auf den Folgeseiten aufzeigen werden.<br />
48 - IDEENÜBERBLICK<br />
The Plane Game<br />
Konzept<br />
Die Passagiere wählen über das Inflight-Entertainment-System den Multiplayer-Bereich aus und können<br />
sich in der Lobby unterhalten. Da mindestens 5 Spieler benötigt werden, um sich als Team zu qualifizieren,<br />
können Mitreisende eine Spiel-Anfrage über das Entertainment-System versenden – oder direkt<br />
ansprechen.<br />
Mitspieler müssen nicht eingeloggt sein, um das Spiel testen zu können. Sie können sich aber einloggen,<br />
um am Prämiensystem und an den Ranglisten teilzunehmen.<br />
Zu jeder halben Stunde treten die Teams aus allen Flugzeugen in Matchs gegeneinander an. Ein Team<br />
duelliert gegen ein zufälliges, entferntes Team. Ein Match dauert ca. 20 Minuten. Ein Match besteht aus<br />
mehreren Spielen, die je 3-4 Minuten andauern. Ein Spiel besteht aus mehreren Levels je 20-30 Sekunden.<br />
Gespielt werden nur Spiele, die im Team zu meistern sind, oder, bei denen man auf die anderen angewiesen<br />
ist und nicht jeder für sich spielt. Die Spiele müssen weitgehend sprachunabhängig funktionieren. Eine<br />
Blitztabelle informiert über den aktuellen Spielstand.<br />
Zwischen, aber auch innerhalb der Matchs ist es den Spielern möglich, per Chat oder Webcam miteinander<br />
in Kontakt zu treten.<br />
Die Spieler bekommen am Ende jeden Levels die erzielten Punkte des Teams. Die Maximalpunktzahl wird<br />
nach einem Erfolgsschlüssel aufgeteilt. In Echtzeit werden die Mitspieler über die Verteilung der Punkte<br />
informiert.<br />
Nach dem Spiel werden die globalen Ranglisten aktualisiert und die Prämienpunkte für die Spieler<br />
gutgeschrieben. Auch die Teilnehmer des Verliererflugzeugs bekommen Prämienpunkte. Die Punkte<br />
werden einem profilgebundenen Punktekonto gutgeschrieben. Als Datenträger dient die Spielfigur mit<br />
RFID-Chip, die man nach dem ersten Flug durch das Mitspielen erhält.<br />
Der RFID-Chip ist mit dem Benutzerprofil verknüpft. So kann man bei weiteren Flügen sein Ranking<br />
mitnehmen und gilt so als „Pro”. Gleichzeitig kann man sein Punktekonto über mehrere Flüge hinweg<br />
aufbauen.<br />
Die Punkte können während des Flugs in kleine Aufmerksamkeiten eingelöst werden (z.B. um dem<br />
Partner eine Freude zu machen), oder unabhängig der Flugzeit im Sinne eines Bonus-Punktesystems.<br />
Spieldisziplinen<br />
Als Spiele kommen grundsätzlich alle Spiele in Frage, die kurzweilig und weitgehend sprachunabhängig<br />
sind. Im Vordergrund steht der Kontakt zu anderen Passagieren und der Spielspaß.<br />
Denkbare Disziplinen sind aus den Kategorien Quiz, Zeichnen & Raten, Puzzle- und Casual-Games, Arcade,<br />
Karten, Sport- und Geschick.<br />
Insbesondere bei Wissensspielen, bspw. dem Quiz, lassen sich Kontextinformationen zur eigenen<br />
Reise (bzw. der des gegnerischen Flugzeugs) einbauen und liefern so einen spielerischen Zugang zur<br />
Informationsvermittlung. Exemplarisch sind Fragen zum Zielort, des aktuell unter dem Flugzeug liegenden<br />
Ortes oder der Bordtechnik denkbar.<br />
In ihrem Charakter, insbesondere im Hinblick auf Kurzweiligkeit und Einfachheit, können die Spiele im<br />
Bereich der gängigen Casual Games Plattformen angesiedelt sein: z.B. die Popcap-Blitz-Spielereihe,<br />
Mario-Party-Minispiele und Online-Spielturniere wie king.com oder funwin.com.<br />
THE PLANE GAME - 49
Ziele<br />
Primäre Ziele sind zum einen Unterhaltung und Zeitvertreib, da insbesondere auf Langstreckenflügen<br />
oft Langeweile aufkommt. Dabei werden auch Paare, die sich den Flug über getrennt unterhalten lassen,<br />
zusammengeführt. Zum anderen wird eine Kontaktaufnahme und gemeinschaftliche Interaktion mit<br />
fremden Mitreisenden jenseits der eigenen Sitzreihe ermöglicht – und mit Reisenden auf dem ganzen<br />
Globus.<br />
Sekundäres Ziel ist der Wissenserwerb über Land, Leute, Reise, Flughafen und Flugzeugtechnik.<br />
Bedürfnisse<br />
Folgende Bedürfnisse sollen befriedigt werden:<br />
› Stimulation<br />
(Neugierde, Wissensaufnahme, Unterhaltung)<br />
› Selbstwert<br />
(Erfolgserlebnisse bei der Lösung der Spielaufgaben)<br />
› Verbundenheit<br />
(digitaler und/oder realer Kontakt zu Mitreisenden und zu Reisenden eines anderen Flugs)<br />
› Sammeln<br />
(In Form von Punkten, Prämien und neuen Kontakten)<br />
50 - THE PLANE GAME<br />
Erlebnisszenario<br />
Marcel nimmt auf dem bequemen Sitz des A 380<br />
Platz und ist bereits vor Flugbeginn von dem<br />
großen Touchscreen vor ihm fasziniert, welcher<br />
sich auch einfach aus der Halterung entfernen<br />
lässt. Die große Fläche bietet viel Platz für<br />
Interaktionen und lässt ihm viele Möglichkeiten<br />
zum Ausprobieren verschiedener Funktionen.<br />
Da er sich von Natur aus schnell von Technik<br />
begeistern lässt, wird auch dieses Device ihn für<br />
lange Zeit fesseln. Nach dem Start des Flugzeugs<br />
und Erlöschen der Anschnallleuchten, schaltet<br />
Marcel direkt das Entertainment-System ein.<br />
Schon beim Startup erscheint ein Infoscreen.<br />
Marcel wird darauf hingewiesen, dass er mit Hilfe<br />
eines Tokens ein Profil anlegen kann. Dieses hat er<br />
bereits vorab von seinem Reiseanbieter erhalten.<br />
Er ist verblüfft über diese einfache und intuitive<br />
Lösung. In seiner Begeisterung stupst Marcel Sonja<br />
direkt an und macht sie auf den RFID-Chip im<br />
Token aufmerksam. Sonja hört ihm zwar zu, jedoch<br />
kümmert sie sich weiterhin um den Inhalt ihres<br />
Komfortbeutels.<br />
Nach der Eingabe weiterer Daten, welche er mit<br />
Hilfe seines Facebook-Profils synchronisieren<br />
lässt, erhält Marcel Eintritt in die Lobby. Die Lobby<br />
bietet ihm den Überblick über die verschiedenen<br />
Entertainmentmöglichkeiten, sowie eine<br />
Kontaktplattform zu anderen Reisenden. Durch<br />
die Einbindung der anderen Passagiere im<br />
Interface kommt in ihm zudem ein gewisses<br />
Gemeinschaftsgefühl auf, welches ihn seine<br />
Umgebung aus einem anderen Blickwinkel erleben<br />
lässt.<br />
Marcel hat schon öfters Inflight-Entertainment-<br />
Systeme in einem Flugzeug bedient, jedoch konnte<br />
er meist nur Filme darauf schauen oder Musik<br />
hören. Als leidenschaftlicher Gamer wird er nicht<br />
vernachlässigt, da er auf den ersten Blick schon<br />
sieht, dass es eine Vielzahl an Spielen zur Auswahl<br />
gibt. Da Marcel Sonja auch gerne vom Spielen<br />
begeistern möchte, wählt er den Team-Modus aus,<br />
in welchem bereits ein Team von 4 Leute erstellt<br />
worden ist. Marcel tritt der Gruppe bei und wartet<br />
auf den Spielbeginn. Er wird darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass eine Runde jeweils zur vollen Stunde<br />
beginnt und je 20 Minuten an Zeit in Anspruch<br />
nimmt.<br />
Per Zufallsgenerator wird der Gegner des Teams<br />
ermittelt und bekannt gegeben. Das gegnerische<br />
Team sitzt in einem Flugzeug von Qantas, welches<br />
gerade auf dem Weg von Sydney nach Dubai ist.<br />
Die aktuelle Entfernung der beiden Flugzeuge von<br />
26 000 km, sowie die Profile der gegnerischen<br />
Teammitglieder werden angezeigt.<br />
Das erste Spiel – ein Quiz – beginnt. Marcel hat<br />
keinen Einfluss auf die Auswahl des Spiels. Den<br />
Teammitgliedern wird eine Frage gestellt, über<br />
das Text-Chat-Interface sieht er die Profilbilder<br />
der anderen Mitspieler und kann sich mit ihnen<br />
abstimmen. Einer der Gruppenmitglieder schlägt<br />
Antwort C im Chat als mögliche Lösung vor. Die<br />
anderen Teammitglieder lesen das. Da zwei der<br />
Mitglieder die richtige Antwort (B) kennen, teilen<br />
sie dies den Anderen mit. Marcel ist erleichtert,<br />
bedankt sich und loggt die Lösung ein. Nach<br />
mehreren weiteren Fragerunden wird das<br />
Endergebnis des Spiels angezeigt.<br />
Da Marcels Team den Großteil der Fragen richtig<br />
und schneller als das andere Team beantworten<br />
konnte, erhalten sie einen relativ großen<br />
Prozentsatz der Gesamtpunkte für das Spiel.<br />
Nach einer kurzen Verschnaufpause von<br />
einer Minute geht es direkt mit dem nächsten<br />
Spiel weiter. Dieses Mal geht es um die<br />
Reaktionsfähigkeit und Geschicklichkeit der<br />
einzelnen Teammitglieder. Wieder gewinnt Marcels<br />
Gruppe. Das gegnerische Team rechtfertigt die<br />
Niederlag über den Gruppenchat „Bei uns ist es<br />
gerade 3 Uhr morgens, hier zockt nur noch der<br />
harte Kern, wir sind alle müde…).<br />
Schon nach kurzer Zeit geht es weiter mit<br />
dem dritten Spiel, bei dem die Zeichen- und<br />
Ratefähigkeiten ermittelt werden. Da Marcels<br />
Gruppe kein zeichnerisches Talent besitzt, findet sie<br />
sich in der Verliererrolle wieder.<br />
Nun ist die komplette Runde beendet und<br />
das Team sieht die Scores. Hier werden neben<br />
dem erzielten Punktestand auch zusätzliche<br />
Informationen, wie bspw. die zurückgelegten<br />
Kilometer der verschiedenen Flugzeuge, Punktzahl<br />
pro Flugstunde, sowie das Gesamtrating des<br />
Flugzeugs angezeigt.<br />
Da Marcel Erstspieler ist, bekommt er eine Info,<br />
dass sein Punktestand durch einen Multiplikator x3<br />
erhöht wird.<br />
ERLEBNISSZENARIO - 51
Er betritt die Börse, auf der er seine Punkte gegen verschiedene Dinge eintauschen kann. Essen &<br />
Getränke, Relaxing-Angebote sowie Joker für die Spiele werden hier angeboten. Marcel erinnert sich daran,<br />
dass Sonja sich vor dem Abflug noch etwas Süßes gönnen wollte. Die Zeit im Sicherheitsbereich war ihnen<br />
zu knapp um noch etwas zu kaufen. Da es in der Börsenkategorie „Essen und Getränke” eine kleine aber<br />
feine Pralinenmischung der singapurischen Schokolatierschmiede „Mi trakul chxkh ko laet” gibt, wählt er<br />
diese aus und lässt sie an Sonjas Platz liefern. Wenige Minuten später kommt eine Stewardess mit einer<br />
edlen Geschenkpackung und überreicht Sonja diese. Sonja ist total überrascht und freut sich tierisch über<br />
die unerwarteten Leckereien. Marcel enthüllt das Geheimnis und erzählt Sonja, dass er die Pralinen in der<br />
vorangegangenen Spielrunde erspielt hat. Als Dankeschön gibt es ein Bussi.<br />
Sonja hat im wahrsten Sinne des Wortes „Zucker geleckt” und möchte auch in das Spielsystem eingreifen.<br />
Marcel macht ihr das Spiel durch weitere Details, die er ihr erklärt, noch schmackhafter.<br />
Sie richtet ihr Profil nun auch unkompliziert über das Token und die Social-Network-Synchronisation ein.<br />
Über die integrierte Webcam im System macht sie zudem ein aktuelles Profilbild von sich.<br />
Da die Spiele in jeder Runde wechseln, bietet auch die neue Runde für Marcel Abwechslung. Da Sonja und<br />
Marcel zusammen in einem Team spielen wollen, gründen sie ihr eigenes und warten auf Zuwachs, da eine<br />
Mindestpersonenanzahl von 5 Personen gefordert ist.<br />
Da sich für eine längere Zeit niemand meldet, fragen sie direkt ihre Nebensitzer in der Reihe, ob sie nicht<br />
Lust hätten mitzuspielen. Da die Dame neben Sonja noch kein Token besitzt, legt diese sich ein manuelles<br />
Profil an. Für die Speicherung des Profils wird ihr zudem ein Token durch die Stewardess gebracht. Da<br />
noch nicht genug Leute in der Sitzreihe gefunden werden konnten, hat Sonja zusätzlich durch Zufall einen<br />
Sitzplatz im vorderen Teil des Flugzeugs ausgewählt und dieser Person eine Mitspiel-Anfrage gesendet.<br />
Die Sitznachbarn amüsieren sich sehr während des Spiels und kommen durch die Interaktionen schnell<br />
ins Gespräch. Marcel konnte bereits aus der Vorrunde Erfahrungspunkte sammeln, die ihm einen höheren<br />
Rang zusprechen, so wird er von den Neulingen als eine Art „Experte” angesehen. Da in dem Team auch<br />
eine weitere Person aus der vorderen Reihe des Flugzeugs mitspielt, unterhalten sich diese nach der<br />
Runde über die Webcam, um niemanden zu vernachlässigen. So entsteht mehr und mehr Gesprächsstoff.<br />
Die Flugzeugratings für die Gesamtspielzeit während der Reise werden im Stunden-Takt ausgewertet<br />
und sind für die Passagiere online einsehbar. Für jeden Tag wird ein Tagessieger ermittelt, die siegreichen<br />
Teams werden per Mail benachrichtigt und erhalten Bonuspunkte auf ihr Token gutgeschrieben.<br />
52 - ERLEBNISSZENARIO<br />
Claim Analysis<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-) Konsequenzen<br />
der Situationseigenschaft<br />
1 großes Touchscreen +<br />
-<br />
2 Profil anlegen - mit Token +<br />
-<br />
3 Inflight-Entertainment-<br />
System-Lobby<br />
4 Spiele - Teammodus +<br />
+<br />
5 Zufällig ausgewähltes<br />
gegnerisches Team<br />
6 Angabe der aktuellen<br />
Entfernung und Anzeige<br />
der Teammitglieder des<br />
gegnerisches Teams<br />
7 keine Wahl der Spiele +<br />
8 Text-Chat während des Spiels +<br />
+<br />
-<br />
9 Tauschbörse – Spielpunkte<br />
gegen Pralinen tauschen<br />
10 Teammitglieder suchen –<br />
persönlich fragen<br />
11 Teammitglieder suchen –<br />
Mitspiel-Anfrage senden<br />
Freude über Technik<br />
zu technische Reiseumgebung / Technik zu dominant<br />
Freude über einfache und intuitive Bedienung<br />
wer kein Profil anlegen möchte, wird abgeschreckt<br />
+ Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe aufgrund von<br />
Interaktionsmöglichkeit zu anderen Reisenden (Verbundenheit)<br />
+<br />
-<br />
gemeinsame Tätigkeit mit Partner und Mitreisenden<br />
Neugierde, wie funktioniert das gemeinsame Spielen?<br />
die Mitspieler des Teams müssen sich nicht auf ein Gegnerteam<br />
einigen, das spart Zeit und verhindert Uneinigkeit<br />
keine Wahlmöglichkeit<br />
+ gibt dem gegnerischen Team ein "Gesicht"<br />
-<br />
+<br />
+<br />
-<br />
-<br />
+<br />
+<br />
die Mitspieler des Teams müssen sich nicht auf ein Spiel einigen,<br />
das spart Zeit und verhindert Uneinigkeit<br />
keine Wahlmöglichkeit<br />
bietet Absprache- und Beratungsmöglichkeit zu den Mitspielern<br />
Kontaktmöglichkeit zu den Spielern des gegnerischen Teams<br />
Alle Spieler müssen sich auf eine Antwort einigen, erst dann<br />
kann es weiter gehen. Auch das gegnerische Team muss –<br />
eventuell lange – warten<br />
Freude bereiten<br />
Überraschung und Freude über Geschenk<br />
"Willst du, dass ich dick werde?!", Wut, Ärger<br />
unpassende Auswahl, Unmut und Enttäuschung<br />
direkte und zeitnahe Antwort bekommen<br />
persönliche Formulierung der Frage<br />
- Mitreisende werden gestört<br />
+<br />
+<br />
-<br />
Kontaktmöglichkeit im erweiterten Radius und ohne den<br />
Sitzplatz zu verlassen<br />
Sprachbarriere überwinden<br />
unpersönliche und distanzierte Anfrage<br />
ERLEBNISSZENARIO - 53
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-) Konsequenzen<br />
der Situationseigenschaft<br />
12 mit Sitznachbarn im Team<br />
spielen<br />
13 über die Webcam sich mit allen<br />
Teammitgliedern unterhalten<br />
54 - ERLEBNISSZENARIO<br />
+<br />
+<br />
-<br />
-<br />
+<br />
-<br />
ins Gespräch kommen, auch über andere Themen als das<br />
gemeinsame Spiel<br />
Popularitätssteigerung durch "Experten"-Rang<br />
sich gezwungen fühlen, den ganzen Flug über sich immer wieder<br />
unterhalten zu müssen<br />
uninteressante Unterhaltung<br />
Kontakt- und Konversationsmöglichkeit im erweiterten Radius<br />
und ohne den Sitzplatz zu verlassen<br />
unpersönlicheres und unnatürlicheres Gespräch<br />
Informationsszenario<br />
Marcel nimmt auf dem bequemen Sitz des A<br />
380 Platz und ist bereits vor Flugbeginn von<br />
dem großen Touchscreen vor ihm fasziniert,<br />
welcher sich auch einfach aus der Halterung<br />
am vor ihm befindlichen Sitz entnehmen lässt.<br />
Auf dem Gerät läuft bereits ein automatisches<br />
Informationsprogramm.<br />
Das Gerät erinnert optisch an gängige Tablet-<br />
Pcs, was Marcel darauf schließen lässt, das er es<br />
via Touchgesten bedienen kann. Da er sich von<br />
Natur aus schnell von Technik begeistern lässt,<br />
wird auch dieses Device ihn für lange Zeit fesseln.<br />
Nach dem Start des Flugzeugs und Erlöschen der<br />
Anschnallleuchten nimmt Marcel das Gerät aus der<br />
Halterung.<br />
Durch Berühren des Touchscreens wird das<br />
automatische Programm unterbrochen und es<br />
erscheint ein Infoscreen. Marcel wird darauf<br />
hingewiesen, dass er nun den Entertainment-<br />
Bereich des Systems betritt. Daraufhin erscheint<br />
ein Menü, das mehrere Möglichkeiten der aktiven<br />
und passiven Unterhaltung bereitstellt. Neben den<br />
klassischen Angeboten wie Singleplayerspielen,<br />
Musik- und Videoplayer wird er hier explizit auf ein<br />
Multiplayer-Spieleangebot hingewiesen.<br />
Dieses Angebot interessiert ihn sehr, da er<br />
Multiplayerspiele zwar generell kennt und schätzt,<br />
diese jedoch nicht im Zusammenhang mit einer<br />
Flugsituation kennengelernt hat und neugierig ist,<br />
was sich dahinter verbirgt und wie dieses Spiel<br />
funktioniert.<br />
Marcel wählt daher sofort dieses Angebot.<br />
Es erscheint ein neuer Screen, der ihm kurz erklärt,<br />
worum es sich bei dem Angebot im Allgemeinen<br />
handelt.<br />
Marcel erfährt, dass er mit einer Gruppe weiterer<br />
Flugreisender aus diesem Flugzeug gegen eine<br />
Gruppe aus einem anderen Flugzeug antreten<br />
wird und dabei je nach Erfolg einen Betrag an<br />
Punkten auf sein Konto gutgeschrieben bekommt,<br />
sofern er sich dazu entschließt sich anzumelden.<br />
Diese Punkte kann er sammeln, oder sofort im<br />
Flugzeug sowie am Flughafen gegen Prämien<br />
einlösen. Marcel ist eine Spielernatur und findet es<br />
fantastisch, auf diesem Wege auch einen realen<br />
Gewinn erhalten zu können.<br />
Er hat auch die Möglichkeit, als Gast an den Spielen<br />
teilzunehmen, muss dann aber auf seine Punkte<br />
verzichten.<br />
Die Anmeldung erfolgt im nächsten Schritt mittels<br />
eines Tokens (Schüsselanhänger mit RFID Chip),<br />
welches er bereits vorab erhalten hat. Das Token<br />
ermöglicht dabei die eindeutige Identifikation<br />
der Person seitens des Entertainment-Systems.<br />
Name und Spielerdaten können so ohne Aufwand<br />
für den Nutzer in das System übertragen und die<br />
INFORMATIONSSZENARIO - 55
Spielerfolge aus dem System dem Nutzerkonto des<br />
Reisenden zugeordnet werden. Marcel entscheidet<br />
sich für die einfachste Variante: Er authentifiziert<br />
sich via Facebook-Connect beim Multiplayer-<br />
Spiel. Das System bestätigt ihm kurz darauf seine<br />
erfolgreiche Anmeldung.<br />
Auch um seine Punkte anschließend in Prämien<br />
einlösen zu können, benötigt Marcel seinen Token.<br />
Als er dies liest, wird ihm bewusst, dass das Token<br />
durchaus ein wertvoller Gegenstand ist, den er<br />
nicht verlieren sollte.<br />
Marcel erfährt außerdem, dass er zur Anmeldung<br />
lediglich seinen Token kurz an den dafür<br />
vorgesehenen Bereich am Gerät halten muss und<br />
der gesamte Anmeldeprozess automatisch abläuft.<br />
Marcel ist davon begeistert und probiert dies<br />
sogleich aus. Dadurch wurde sein Konto mit dem<br />
Token verknüpft.<br />
Er ist verblüfft über diese einfache und intuitive<br />
Lösung. In seiner Begeisterung stupst Marcel<br />
Sonja an und macht sie auf das Spiel und ihren<br />
Token aufmerksam. Sonja hört ihm zwar zu, da sie<br />
jedoch nicht seine Begeisterung für Technik und<br />
Videospiele teilt, ist ihre Reaktion verhalten und sie<br />
56 - INFORMATIONSSZENARIO<br />
kümmert sich weiterhin lieber um den Inhalt ihres<br />
Komfortbeutels.<br />
Marcel wird nun daran erinnert, seinen Token sicher<br />
zu verwahren, worauf Marcel den Gegenstand<br />
wieder sicher im Handgepäck verstaut.<br />
Die Anmeldung ist nun abgeschlossen, worauf<br />
das System die Lobby anzeigt. Hier können sich<br />
Reisende aus demselben Flugzeug zum Spielen<br />
zusammenfinden und mittels eines Chatsystems<br />
Konversation betreiben.<br />
Marcel hat sich schnell einen Überblick verschafft<br />
und tritt der aktuellen Spielergruppe bei. Diese<br />
besteht nun aus 3 Mitspielern. Ein Hinweis<br />
informiert Marcel jedoch darüber, dass mindestens<br />
5 Spieler benötigt werden, um ein komplettes Team<br />
zu bilden.<br />
Vorerst beschließt Marcel zu warten und sich die<br />
Profile der anderen Mitspieler genauer anzusehen.<br />
Ein Mitspieler hat als Profilbild ein reales Foto von<br />
sich selbst gewählt, das er mit der integrierten<br />
Kamera des Systems kurz zuvor aufgenommen<br />
hat. Auch die übrigen Daten lassen darauf<br />
schließen, dass er und Marcel auf einer Wellenlänge<br />
sind.<br />
Sogleich erhebt sich Marcel aus seinem Sitz um die<br />
Person im Flugzeug ausfindig zu machen, erkennt<br />
sie drei Sitzreihen hinter sich und erhält ein Lächeln<br />
zurück.<br />
Marcel versucht noch einmal, seine Freundin<br />
zum Mitspielen zu animieren. Diese möchte<br />
jedoch lieber in ihrer Zeitschrift blättern. Dafür<br />
hat ein Mitreisender in der Reihe vor Marcel<br />
die Unterhaltung verfolgt und erkundigt sich<br />
bei ihm darüber, was es mit dem Spiel auf sich<br />
hat. Nach Marcels kurzer Erläuterung bekundet<br />
der Mitreisende Interesse, sich der Gruppe<br />
anzuschließen und startet den Anmeldeprozess.<br />
Währenddessen sind auch andere Flugreisende auf<br />
das Spiel aufmerksam geworden und haben sich<br />
der Gruppe angeschlossen, so dass das Team nun<br />
ausreichend groß ist.<br />
Während der Countdown bis zum Spielstart abläuft,<br />
knüpft Marcel wieder an die zuvor begonnene<br />
Unterhaltung mit dem Mitreisenden in der weiter<br />
vorn liegenden Reihe an. Er ist erstaunt, wie schnell<br />
sie ins Gespräch gekommen sind und freut sich<br />
schon auf das bevorstehende, gemeinsame Spiel.<br />
Nachdem der Countdown abgelaufen ist, wird<br />
das gegnerische Team bekannt gegeben, welches<br />
per Zufallsgenerator ausgewählt wurde. Dabei<br />
handelt es sich um Reisende in einem Flugzeug<br />
von Birgenair, welches gerade auf dem Weg von<br />
Sydney nach Dubai ist. Die aktuelle Entfernung der<br />
beiden Flugzeuge von 7173 km, sowie die Profile der<br />
gegnerischen Teammitglieder werden angezeigt.<br />
Das erste Spiel – ein Quiz – beginnt, wobei keines<br />
der Teams, und damit auch Marcel, keinen Einfluss<br />
auf die Auswahl des Spiels hat.<br />
Den Teammitgliedern wird nun eine Frage gestellt.<br />
Marcel sieht parallel stets die Profilbilder der<br />
übrigen Mitspieler und kann deren Aktionen am<br />
eigenen Bildschirm nachvollziehen. So sieht er zum<br />
Beispiel auch anhand entsprechender Zuweisungen<br />
des Profilbildes, dass ein Teammitglied Antwort<br />
B wählt, kurz darauf aber zwei weitere Personen<br />
Antwort A den Vorzug geben und sich weitere<br />
Spieler dieser Meinung anschließen. Da Marcel<br />
unsicher ist, wählt auch er Antwort A und freut sich,<br />
INFORMATIONSSZENARIO - 57
58 - INFORMATIONSSZENARIO<br />
als sich die Entscheidung nach Ablauf der Zeit als<br />
richtig erweist.<br />
Bei der folgenden Frage ist er dann derjenige, der<br />
die richtige Antwort kennt und den ersten Schritt<br />
macht, dem sich neben einigen anderen auch der<br />
Mitreisende in der Reihe vor Marcel anschließt. Als<br />
auch hier ein positives Ergebnis folgt, erhält Marcel<br />
eine anerkennende Geste als Dank, so dass er den<br />
Eindruck hat, zum Erfolg aller beizutragen.<br />
Das Spiel quittiert die vielen richtigen und schnellen<br />
Antworten entsprechend über den aktuellen<br />
Punktestand, der sich dynamisch anpasst und<br />
kontinuierlich zugunsten von Marcels Team<br />
verändert. Nach einigen weiteren Fragen tragen<br />
sie folglich den Sieg davon und bekommen die<br />
endgültige Punktezahl in Form eines hohen Anteils<br />
der Gesamtpunkte gutgeschrieben.<br />
Nach einer kurzen Verschnaufpause von<br />
einer Minute geht es direkt mit dem nächsten<br />
Spiel weiter. Dieses Mal geht es um die<br />
Reaktionsfähigkeit und Geschicklichkeit der<br />
einzelnen Teammitglieder. Wieder gewinnt Marcels<br />
Gruppe. Das gegnerische Team rechtfertigt die<br />
Niederlage über den Gruppenchat: „Bei uns ist<br />
es gerade 3 Uhr morgens, hier zockt nur noch<br />
der harte Kern, wir sind alle müde…“. Dies löst in<br />
Marcels Flugzeug allgemeine Heiterkeit aus und<br />
wird, wenn auch mit wenig Ernsthaftigkeit, als<br />
Ausrede abgetan. Marcel bemerkt nun auch am<br />
anderen Ende seiner Sitzreihe einen Mitspieler<br />
anhand seiner Reaktion. Auf Nachfrage bestätigt<br />
sich, dass die Person ebenfalls am Spiel teilnimmt.<br />
Schon nach kurzer Zeit geht es weiter mit<br />
dem dritten Spiel, bei dem die Zeichen- und<br />
Ratefähigkeiten des Teams gefordert ist. Da<br />
Marcels Gruppe kein zeichnerisches Talent besitzt,<br />
verlieren sie dieses Spiel , was Marcel jedoch kaum<br />
stört. Er hat trotzdem Spaß am gemeinsamen<br />
Spielen und sein Team hat letztlich zwei der drei<br />
Spiele gewonnen.<br />
Nun ist die komplette Runde beendet und das Team<br />
sieht die Scores. Hier werden neben dem erzielten<br />
Punktestand beider Teams auch zusätzliche<br />
Informationen, wie bspw. die zurückgelegten<br />
Kilometer der verschiedenen Flugzeuge, Punktzahl<br />
pro Flugstunde, sowie das Gesamtrating des<br />
Flugzeugs angezeigt. Über den integrierten Chat<br />
verabreden sich einige der Teilnehmer bereits zur<br />
nächsten Runde.<br />
Da Marcel Erstspieler ist, bekommt er eine Info,<br />
dass sein Punktestand durch einen Multiplikator x3<br />
erhöht wird, was für ihn völlig unerwartet kommt<br />
und das positive Erlebnis nochmals steigert.<br />
Das System gibt ihm nun die Möglichkeit, die<br />
Prämienauswahl zu besuchen, in der er seine<br />
Punkte in Prämien eintauschen kann. Dazu<br />
gehören Essen & Getränke und Relaxing-Angebote,<br />
es werden aber auch Joker für die Spiele angeboten,<br />
die zum erneuten Spielen anregen.<br />
Marcel erinnert sich daran, dass Sonja sich vor<br />
dem Abflug noch etwas Süßes gönnen wollte.<br />
Die Zeit im Sicherheitsbereich war ihnen zu<br />
knapp, um noch etwas zu kaufen. Da es in der<br />
Prämienkategorie „Essen und Getränke” eine kleine<br />
aber feine Pralinenmischung der singapurischen<br />
Schokolatierschmiede „Mi trakul chxkh ko laet”<br />
gibt, wählt er diese aus und lässt sie an Sonjas<br />
Platz liefern. Wenige Minuten später kommt eine<br />
Stewardess mit einer edlen Geschenkpackung und<br />
überreicht Sonja diese. Sonja ist total überrascht<br />
und freut sich tierisch über die unerwarteten<br />
Leckereien. Marcel enthüllt das Geheimnis<br />
und erzählt Sonja, dass er die Pralinen in der<br />
INFORMATIONSSZENARIO - 59
vorangegangenen Spielrunde erspielt hat. Als<br />
Dankeschön gibt es ein Bussi. Für Marcel ist das<br />
eine besonders tolle Situation, denn er konnte durch<br />
seine Freude am Computerspielen seiner Freundin,<br />
die für diese Sache weniger zu begeistern ist, eine<br />
Freude bereiten.<br />
Sonja hat zudem im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„Zucker geleckt” und möchte auch in das<br />
Spielsystem eingreifen. Marcel macht ihr das<br />
Spiel durch weitere Details, die er ihr erklärt, noch<br />
schmackhafter. Gemeinsam richten sie ihr Profil nun<br />
auch unkompliziert über das Token und die Social-<br />
Network-Synchronisation ein. Für Marcel ist das<br />
ein tolles Erlebnis, da er seine Freundin für das Spiel<br />
und die Technik dahinter begeistern konnte und<br />
ihr nun das Spiel zeigen und ihr dabei helfen kann.<br />
Sonja hingegen freut sich neben des gemeinsamen<br />
Zeitvertreibs schon auf die Prämien, die sie sich<br />
erspielen kann.<br />
Über die integrierte Webcam im System macht sie<br />
ein aktuelles Profilbild von sich, ergänzt ihr Profil<br />
noch um einige Angaben und wird gleichzeitig<br />
neugierig, was die anderen Reisenden im Flugzeug<br />
über sich preisgeben.<br />
Da die Spiele in jeder Runde wechseln, bietet auch<br />
die neue Runde für Marcel Abwechslung. Sonja und<br />
Marcel stimmen sich ab und treten gleichzeitig dem<br />
aktuellen Team bei, da sie gern zusammenspielen<br />
möchten. Allerdings besteht nun erneut das<br />
Problem, dass nicht ausreichend Spieler vor Ort sind.<br />
Da Sonja eine kommunikative Person ist, wendet<br />
sie sich direkt an ihre Sitznachbarin, die bereits im<br />
vorangegangenen Spiel gelegentlich neugierig auf<br />
Marcels Bildschirm geschaut hatte.<br />
Da sie jedoch noch keinen Token besitzt, legt sie<br />
sich zunächst ein manuelles Profil an. Das System<br />
informiert sie jedoch, dass sie auch während des<br />
60 - INFORMATIONSSZENARIO<br />
Fluges einen Token erhalten kann, welcher in diesem<br />
Fall auf Nachfrage durch die Stewardess gebracht<br />
wird. Da jedoch noch nicht genug Leute gefunden<br />
werden konnten, hat Sonja zusätzlich durch Zufall<br />
einen Sitzplatz im vorderen Teil des Flugzeugs<br />
ausgewählt und dieser Person eine Mitspiel-<br />
Anfrage gesendet, die nach kurzer Zeit sogar positiv<br />
beantwortet wird. Als die Person sich neugierig<br />
umsieht, winkt Sonja ihr zu und erhält ebenfalls ein<br />
Winken und Lächeln als Antwort zurück.<br />
Sonja und Marcel genießen das gemeinsame Spielen<br />
und die gemeinsamen Erfolge. Auch mit ihren<br />
Mitspielern amüsieren sich sehr während des Spiels<br />
und kommen durch die Interaktionen schnell ins<br />
Gespräch. Marcel konnte bereits aus der Vorrunde<br />
durch gute Ergebnisse Erfahrungspunkte sammeln,<br />
die ihm einen höheren Rang zusprechen, was ihn<br />
wiederum im Spiel als erfahrenen Spieler ausweist.<br />
Auch nach dem Spiel wird die Unterhaltung<br />
fortgesetzt und driftet in andere Themenbereiche<br />
ab. Allerdings möchte auch die Person aus der<br />
vorderen Reihe des Flugzeugs, die Sonja zuvor<br />
eingeladen hatte, dabei nicht außen vor bleiben.<br />
Sie nutzt daher die integrierte Webcam, um das<br />
Gespräch mit den anderen fortzuführen, ohne den<br />
Platz verlassen zu müssen.<br />
Die Flugzeugratings für die Gesamtspielzeit<br />
während der Reise werden im Stunden-Takt<br />
ausgewertet und sind für die Passagiere online<br />
einsehbar. Für jeden Tag wird ein Tagessieger<br />
Claim Analysis<br />
(UTC-0) ermittelt, die siegreichen Teams werden<br />
per Mail benachrichtigt und erhalten zusätzliche<br />
Bonuspunkte auf ihr Token gutgeschrieben. Sonja<br />
hat bereits in der Börse recherchiert und freut<br />
sich, dass sie Marcel am Zielflughafen ein Bier<br />
spendieren kann.<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-) Konsequenzen der<br />
Situationseigenschaft<br />
1 großes Touchscreen +<br />
-<br />
2 lässt sich aus Halterung<br />
entfernen<br />
+<br />
-<br />
3 Touchgesten +<br />
-<br />
4 Profil anlegen - mit Token +<br />
-<br />
5 Authentifizierung mit<br />
Facebook-Connect<br />
6 Inflight-Entertainment-<br />
System-Lobby<br />
+<br />
-<br />
7 Spiele - Teammodus +<br />
+<br />
Freude über Technik<br />
zu technische Reiseumgebung / Technik zu dominant<br />
hohe Flexibilität und Bedienkomfort auch über längere Zeit<br />
Sicherheitsrisiken<br />
intuitive Bedienbarkeit<br />
nicht von jedem auf Anhieb bedienbar<br />
Freude über einfache und intuitive Bedienung<br />
wer kein Profil anlegen möchte, wird abgeschreckt<br />
schnelle Einrichtung des Profils<br />
Datenschutzbedenken der User<br />
+ Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe aufgrund von<br />
Interaktionsmöglichkeit zu anderen Reisenden (Verbundenheit)<br />
gemeinsame Tätigkeit mit Partner und Mitreisenden<br />
Neugierde, wie funktioniert das gemeinsame Spielen?<br />
8 Flugzeug vs. Flugzeug + Wettbewerbcharakter, der die Neugier weckt<br />
- Unsicherheit über das Konzept. Kann auch falsch verstanden<br />
werden. -> Stichwort: Flugzeuge die sich abschießen<br />
9 Wartezeit fürs Spielen + Synchronisierung mit den anderen Flugzeugen wird möglich<br />
- Wartezeit schreckt Nutzer ab, da sie nicht gleich loslegen können<br />
INFORMATIONSSZENARIO - 61
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-) Konsequenzen der<br />
Situationseigenschaft<br />
10 Zufällig ausgewähltes<br />
gegnerisches Team<br />
11 Angabe der aktuellen<br />
Entfernung und Anzeige<br />
der Teammitglieder des<br />
gegnerisches Teams<br />
12 keine Wahl der Spiele +<br />
13 Text-Chat während des<br />
Spiels<br />
14 Multiplikator für besondere<br />
Leistungen<br />
15 Tauschbörse – Spielpunkte<br />
gegen Pralinen tauschen<br />
16 Teammitglieder suchen –<br />
persönlich fragen<br />
17 Teammitglieder suchen –<br />
Mitspiel-Anfrage senden<br />
62 - INFORMATIONSSZENARIO<br />
+<br />
-<br />
die Mitspieler des Teams müssen sich nicht auf ein Gegnerteam<br />
einigen, das spart Zeit und verhindert Uneinigkeit<br />
keine Wahlmöglichkeit<br />
+ gibt dem gegnerischen Team ein "Gesicht"<br />
-<br />
die Mitspieler des Teams müssen sich nicht auf ein Spiel einigen,<br />
das spart Zeit und verhindert Uneinigkeit<br />
keine Wahlmöglichkeit<br />
+ bietet Absprache- und Beratungsmöglichkeit zu den Mitspielern<br />
+ Kontaktmöglichkeit zu den Spielern des gegnerischen Teams<br />
- alle Spieler müssen sich auf eine Antwort einigen, erst dann kann<br />
es weiter gehen. Auch das gegnerische Team muss – eventuell<br />
lange – warten<br />
+ steigert das positive Erlebnis<br />
+<br />
+<br />
-<br />
-<br />
+<br />
+<br />
-<br />
Freude bereiten<br />
Überraschung und Freude über Geschenk<br />
"Willst du, dass ich dick werde?!", Wut, Ärger<br />
unpassende Auswahl, Unmut und Enttäuschung<br />
direkte und zeitnahe Antwort bekommen<br />
persönliche Formulierung der Frage<br />
Mitreisende werden gestört<br />
+ Kontaktmöglichkeit im erweiterten Radius und ohne den Sitzplatz<br />
zu verlassen<br />
+ Sprachbarriere überwinden<br />
- unpersönliche und distanzierte Anfrage<br />
18 Gastmodus + lässt die Nutzer auch ohne Profil spielen/ausprobieren<br />
- bietet weniger Möglichkeiten<br />
19 mit Sitznachbarn im Team + ins Gespräch kommen, auch über andere Themen als das<br />
spielen<br />
gemeinsame Spiel<br />
+ Popularitätssteigerung durch "Experten"-Rang<br />
- sich gezwungen fühlen, den ganzen Flug über sich immer wieder<br />
unterhalten zu müssen<br />
- uninteressante Unterhaltung<br />
Eigenschaft der Situation Möglichliche positive (+) oder negative (-) Konsequenzen der<br />
Situationseigenschaft<br />
20 über die Webcam sich mit<br />
allen Teammitgliedern<br />
unterhalten<br />
21 Flugzeugrating +<br />
-<br />
Wireframes<br />
+<br />
-<br />
Kontakt- und Konversationsmöglichkeit im erweiterten Radius und<br />
ohne den Sitzplatz zu verlassen<br />
unpersönlicheres und unnatürlicheres Gespräch<br />
Erfolgsgefühle und Identifizierbarkeit mit seinem Flugzeug<br />
negatives Gefühl bei schlechter Platzierung<br />
Weitere, dem Szenario zugehörige Wireframes mit kurzen Erläuterungen befinden sich im Anhang.<br />
Prototyp<br />
Anhand des Informationsszenarios mit den Wireframes haben wir einen Prototypen entwickelt, der die<br />
Interaktionen sowohl mit der möglichen Oberfläche, vor allem aber mit den Mitreisenden veranschaulicht.<br />
Der Protyp ist in kommentierter Form dieser Abgabe beigefügt.<br />
Ausblick<br />
Unsere Ergebnisse sind nur eine mögliche wegweisende Richtung, wie User Experience innerhalb der<br />
Flugphase verbessert werden können. Die Idee benötigt nun eine Rückkopplung zur Analysephase, in der<br />
wir unserer Fokusgruppe die Idee vorstellen. Die Begeisterung zur Zwischenpräsentation und im privaten<br />
Gespräch mit Freunden und Bekannten zeigte jedoch bereits jetzt, dass wir mit unserem Konzept die<br />
richtige Richtung eingeschlagen haben.<br />
INFORMATIONSSZENARIO - 63