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3. Die vier Temperamente

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Im Auftakt zu Takt 56 taucht in der Cellostimme erstmals ein markantes Motiv auf,<br />

das im weiteren Verlauf mehrere Male zu hören ist.<br />

Abb. 21: Notenbeispiel Choleriker, Takte 55- 56<br />

<strong>Die</strong>ses Motiv wirkt dominant und herrisch. Darauf folgt in der Cellostimme ein<br />

Stimmengewirr, das aus chromatisch triolischen 16tel- Läufen besteht. Hier wird das<br />

Bild einer Menge arbeitender Leute dargestellt. Unter der Leitung des Cholerikers<br />

(hier Kla<strong>vier</strong>) funktioniert jedoch alles bestens.<br />

Abb. 22: Notenbeispiel Choleriker, Takt 60<br />

Der Choleriker wird stets aufbrausender. In Takt 63 taucht das prägnante Motiv von<br />

Takt 56 wieder auf, diesmal jedoch in allen Stimmen. Der Choleriker verliert langsam<br />

seine Geduld. Er beginnt zu schimpfen und endet in einem Wutausbruch. Vor allem<br />

in der Kla<strong>vier</strong>stimme geht es wild zu und her. Erst ab Takt 79 besänftigt sich der Choleriker<br />

und macht voller Überzeugung einen Neubeginn, der mit Takt 81 in den<br />

Schlussteil führt. In diesem Teil werden die ersten drei Takte des Beginns zitiert. Der<br />

ganze Schlussteil ist voller Spannung und Energie. Der Choleriker hat erreicht, was<br />

er wollte und endet glücklich auf einem G-Dur Dreiklang. <strong>Die</strong>se Komposition lässt<br />

sich in die Form ABA’C einordnen.<br />

4.5.2 Kommentar zur Aufführung<br />

<strong>Die</strong> vielen Akzente und Dissonanzen sind deutlich zu spielen. Sie zeigen auf, wie<br />

stur, selbstsicher, willensstark und streitsüchtig der Choleriker ist. Da der Choleriker<br />

auch dazu neigt streitsüchtig zu sein und Konflikten nicht aus dem Weg geht, so<br />

müssen die vielen Dissonanzen gut zu hören sein. <strong>Die</strong> Melodien sollten nicht allzu<br />

gesanglich gespielt werden, da der Choleriker eine Abneigung gegenüber Gefühlen<br />

verspürt. Bei dieser Komposition geht es mehr um die Affekte.<br />

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