3. Die vier Temperamente
3. Die vier Temperamente
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<strong>3.</strong> <strong>Die</strong> <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong> 1<br />
beschreiben die Charakter- und Verhaltenszüge und die<br />
Eigenschaften eines Menschen. <strong>Die</strong> Merkmale sind in der Mimik, in der Gestik, in der<br />
Stimme, am Gang und an der Haltung zu finden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Temperamente</strong>nlehre entstand in der Antike im Zusammenhang mit der antiken<br />
Medizin und den spezifischen philosophischen Lehren. (3) <strong>Die</strong> <strong>Temperamente</strong>nlehre<br />
wird Hippokrates von Kós (griech. Arzt, 5. Jahrhundert v. Chr.) zugeschrieben.<br />
(2) <strong>Die</strong> <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong> wurden aus den <strong>vier</strong> Körpersäften abgeleitet: Blut (Sanguiniker),<br />
Schleim (Phlegmatiker), schwarze Galle (Melancholiker), gelbe Galle (Choleriker).<br />
(4) Sie waren auch in die Kosmologie eingebettet.<br />
<strong>3.</strong>1 Einbettung der <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong> in die Kosmologie<br />
<strong>Temperamente</strong> Sanguiniker Choleriker Melancholiker Phlegmatiker<br />
Körpersäfte Blut<br />
lat.: sanguis<br />
Gelbe Galle<br />
griech.: chole<br />
Schwarze Galle<br />
griech.: melas +<br />
chole<br />
Schleim<br />
griech.: flegma<br />
Eigenschaften warm und warm und kalt und trocken kalt und feucht<br />
feucht trocken<br />
Elemente Luft Feuer Erde Wasser<br />
Jahreszeiten Frühling Sommer Herbst Winter<br />
Altersstadien Kindheit Jugend Erwachsenenalter Alter<br />
Richtungen Osten Süden Westen Norden<br />
Abb. 1: <strong>Die</strong> <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong> in der Kosmologie. Darstellung nach Roland Hess: Differentielle Psychologie<br />
(3)<br />
Heutzutage gibt es verschiedene <strong>Temperamente</strong>nlehren. In meinen weiteren Ausführungen<br />
beziehe ich mich deshalb auf das Buch: „Einfach typisch“ von Florence Littauer,<br />
1992.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Temperamente</strong>nlehre besagt, dass jeder Mensch aus einer individuellen Mischung<br />
der <strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong> besteht. In jedem Menschen stecken demnach alle<br />
<strong>vier</strong> <strong>Temperamente</strong>, sie sind jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. Meistens ist<br />
bei einer Person ein Temperament stark ausgeprägt, worauf ein zweites folgt. <strong>Die</strong><br />
andern beiden sind dann nur schwach vertreten.<br />
Jedes Temperament hat Stärken wie auch Schwächen. Sie haben alle einen Bezug<br />
zueinander und stellen Verbindungen untereinander her: Es gibt zwei natürliche<br />
Verbindungen (Choleriker/Sanguiniker und Melancholiker/Phlegmatiker) und zwei<br />
ergänzende Verbindungen (Sanguiniker/Phlegmatiker und Choleriker/Melancholiker).<br />
<strong>Die</strong> Kombinationen Sanguiniker/Melancholiker und Choleriker/Phlegmatiker sind gegensätzlich<br />
und kommen weniger häufig vor als die obgenannten Verbindungen. (1)<br />
Ich werde nun die <strong>vier</strong> Typen einzeln kurz charakterisieren.<br />
1 Wissenschaftlich gesehen ist die <strong>Temperamente</strong>nlehre eine überholte und umstrittene Theorie. Als<br />
1992 das Buch „Einfach typisch“ von Florence Littauer erschien, wurde die <strong>Temperamente</strong>nlehre neu<br />
belebt und wieder populär. (5)<br />
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