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9. Jänner 2022

- Littering: Immer mehr Müll auf Grazer Plätzern - Elisabethstraße: Wirbel um Allee - Stadt beruft Eissportgipfel ein - Millionen-Investitionen in Graz-Umgebung - Interview mit Claudia Garád von Wikipedia

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2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>9.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Der inszenierte<br />

Noch-nicht-<br />

Präsident<br />

M<br />

an kann von Gerald<br />

Grosz halten, was man<br />

will, aber Showtalent<br />

muss ihm jeder zugestehen.<br />

Kaum jemand versteht es so<br />

gut, teils bodenlose Provokationen<br />

in eine Wort- und Bildsprache<br />

zu übersetzen, die uns<br />

abgeklärten, Social-Media-gestählten<br />

Haufen in mindestens<br />

zwei Lager teilt. In Graz kennen<br />

wir seine Inszenierungen nur<br />

allzu gut. Jörg Haiders Musterschüler<br />

wollte die Stadt anno<br />

dazumal mit dem Besen in der<br />

Hand von Asylanten „säubern“,<br />

sprengte regelmäßig die<br />

Redezeiten im Gemeinderat<br />

(weshalb diese schließlich<br />

zeitlich limitiert wurden),<br />

winkte zigarrerauchend aus<br />

seinem „Fass“, bevor er den<br />

Absturz des BZÖ an vorderster<br />

Front miterleben musste.<br />

Seitdem weiß er offenbar, wie<br />

es besser geht, und weist die<br />

Politiker in diesem Land als<br />

wortmächtiger Kommentator<br />

in Dauerschleife auf ihre Fehler<br />

hin. Jetzt plant Grosz seine<br />

bislang größte Inszenierung: Er<br />

will Bundespräsident werden.<br />

Der erste Akt beinhaltet seinen<br />

Weg dorthin. Grosz verkündet<br />

nicht einfach seine Kandidatur,<br />

sondern lässt uns erst einmal<br />

an seinem Entscheidungsprozess<br />

teilhaben. Das schafft eine<br />

emotionale Bindung zum<br />

Protagonisten, jeder Drehbuchautor<br />

würde die Dramaturgie so<br />

anlegen. Jetzt läuft die Pilotfolge.<br />

Wenn die gut ankommt,<br />

wird Grosz seine Kandidatur<br />

wohl tatsächlich im Sommer<br />

bekanntgeben.<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />

... Josef<br />

Herk<br />

Der Präsident<br />

der steirischen<br />

Wirtschaftskammer<br />

über sein<br />

Lieblingsfrühstück,<br />

die Freizeit als<br />

Ladestation und<br />

seine neue Aufgabe<br />

in Europa.<br />

Als Unternehmer, WKO-Präsident und jetzt Präsidiumsmitglied<br />

von SMEunited, dem EU-Dachverband<br />

für KMU und Handwerk – bleibt da noch<br />

Zeit für ein klassisches Sonntagsfrühstück?<br />

Ja – und das Sonntagsfrühstück ist mir auch ganz<br />

wichtig. Es hat eine besondere Kultur und ist für<br />

mich persönlich einer der wenigen Momente, wo<br />

ich genügend Zeit habe, das Frühstück richtig zu<br />

genießen. Besonders macht es auch, dass es meist<br />

im Familienrahmen passiert und ich Zeit habe, die<br />

Woche rückblickend zu betrachten und mich auf<br />

die kommenden Ereignisse vorzubereiten.<br />

Was gibt’s da üblicherweise?<br />

Der Sonntag ist der einzige Tag, an dem ich weichgekochte<br />

Eier selbst produziere – sonst bin ich nicht<br />

so ein großartiger Koch. Ansonsten gibt es das Übliche:<br />

frisches Gebäck, schwarzen Kaffee – und ich<br />

liebe auch Joghurt mit Nüssen.<br />

Wie schaut ein Sonntag denn ansonsten üblicherweise<br />

bei Ihnen aus?<br />

Wenn es beruflich nichts zu tun gibt, ist der Tag eigentlich<br />

immer mit Sport verbunden. Je nach Jahreszeit<br />

– jetzt genießen wir das Schifahren, sonst<br />

gehe ich gerne laufen. Adrenalin abbauen und Batterien<br />

aufladen – da brauche ich Bewegung, egal in<br />

welcher Form.<br />

Mit der neuen Aufgabe bei SMEunited wird die<br />

Zeit, die Sie für das Berufliche brauchen, wohl<br />

nicht weniger werden. Wie gehen Sie damit um?<br />

Das ist eine große Herausforderung, das Dienstliche<br />

mit der Freizeit zu verknüpfen. Vorwiegend sind<br />

meine dienstlichen Termine aber unter der Woche,<br />

somit ist der Sonntag normalerweise schon mein<br />

freier Tag. Da nehme ich mir Zeit für meine Familie.<br />

Ein Auto braucht eine Ladestation – und ich denke,<br />

wir brauchen das auch.<br />

Schauen wir aufs vergangene Jahr. 2021 konnten<br />

Das Sonntagsfrühstück<br />

nimmt für Josef Herk<br />

eine besondere Stellung<br />

ein – idealerweise<br />

im Kreise der Familie.KK<br />

ja endlich die EuroSkills stattfinden.<br />

Das war unglaublich. Wir haben ja fünf Jahre auf<br />

diesen Moment hingearbeitet und es erfüllt mich<br />

mit unglaublicher Freude, dass es uns gelungen ist,<br />

in diesen schwierigen Zeiten die EuroSkills umzusetzen,<br />

mit über 30.000 Besuchern und begeisterten<br />

jungen Menschen. Damit konnten wir auch die<br />

Steiermark und Graz international positionieren. Da<br />

kann man auch die Brücke zu meiner neuen Aufgabe<br />

finden: Wir sind europaweit aufgefallen.<br />

Dann sprechen wir davon. Was bedeutet es für<br />

Sie, im Präsidium von SMEunited zu sitzen?<br />

Viel. Das ist der größte europäische Verband für<br />

kleine und mittlere Unternehmen – und ich stamme<br />

ja genau aus dieser Welt. Es ist auch eine wichtige<br />

sozialpartnerschaftliche Institution. Ich sehe das<br />

als hohe Auszeichnung und große Verantwortung.<br />

Stichwort Verantwortung. Welche Schwerpunkte<br />

wollen Sie setzen?<br />

Für mich sind die Themenbereiche Skills, Qualifizierung<br />

und Ausbildung natürlich besonders wichtig.<br />

Denn das Thema Fachkräftemangel ist das zentralste<br />

Thema Europas. Dazu kommt noch der Bereich<br />

der Nachhaltigkeit – mit allen damit verbundenen<br />

Chancen.<br />

<br />

FABIAN KLEINDIENST<br />

Josef Herk wurde 1960 in Knittelfeld geboren. Nach<br />

der Matura und zwei bestandenen Meisterprüfungen<br />

stieg er 1980 ins elterliche Gewerbe, einen Karosserie-<br />

und Lackierfachbetrieb, ein, den er 1988<br />

übernahm. Ab 1995 war Herk Gemeinderat in Knittelfeld<br />

und begann gleichzeitig seine Karriere im<br />

Wirtschaftsbund. 2011 übernahm er das Amt des<br />

Wirtschaftskammer-Präsidenten. Mit 1. <strong>Jänner</strong> <strong>2022</strong><br />

wurde er ins Präsidium von SMEunited gewählt. Herk<br />

lebt mit seiner Frau und ihren Kindern in Knittelfeld.

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