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PINwand 333

Weinmailing Ausgabe Januar 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe Januar 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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P I N W A N D n o 3 3 3<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

ARPEPE | VALTELLINA<br />

Neuer Stern am Nebbiolo-Himmel!<br />

Spektakulär: Unsere „Entdeckung des Jahres Italien“!<br />

Erlesene Weine und Feinkost<br />

Januar 2022


PINWAND no <strong>333</strong> Januar 2022<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Seckinger | Pfalz . 4<br />

„Die Seckinger-Brüder werden immer besser!“ verkündet der aktuelle Falstaff-Weinguide. Das ist tiefgestapelt.<br />

Denn sie gehören zu den spannendsten Senkrechtstartern, die zurzeit die deutsche Weinszene aufmischen!<br />

Weingut Holger Koch | Baden . 16<br />

Leise, still und heimlich mausert sich Holger Koch mit seinen herrlich unaufgeregten Weinen zu einem der Stars<br />

aus Deutschlands Süden. Unnachahmlich in seiner Stilistik, „geht der Kurs auf den vierten Stern!“<br />

(VINUM Weinguide 2022). Seine Weine: Finesse-Wunder!<br />

FRANKREICH<br />

NEU Domaine Les Carmels | Bordeaux. 30<br />

Die Anti-Technokraten aus dem Hinterland! Unsere grandiose Neuentdeckung aus dem Cadillac: erfrischend jung,<br />

erfrischend anders. Nachhaltige Bewirtschaftung, faire Preise, authentische Gewächse. Bordeaux auf neuen Pfaden!<br />

Château Lamartine | Cahors. 36<br />

Was für ein Jahr: TOP 100 im Wine Enthusiast, sensationelle 97 Punkte für den „Particulière“ 2018,<br />

„Die Nummer 1 im Südwesten“ – Decanter World Wine Award!<br />

Champagne Deutz | Champagne . 42<br />

World of Fine Wine: „Eine der ersten Adressen der Champagne!“ Endlich eingetroffen: die neuen Jahrgänge der genialen Lagen-<br />

Champagner „Meurtet” und „La Côte Glacière!“<br />

Le Clos du Caillou | Châteauneuf-du-Pape . 48<br />

Meister der Perfektion. Eines des großartigen Aushängeschilder dieses berühmten Orte<br />

– 100-Punkte-Châteauneuf inklusive!<br />

Belargus | Loire. 56<br />

WOW: „Dies ist einer der spektakulärsten Neuzugänge in der Geschichte des Wine Advocate“ schreibt Parker-Verkoster<br />

Stephan Reinhardt . Die Wertungen gehen bis 100 Punkte – Traumweine von der Loire!<br />

ITALIEN<br />

NEU Arpepe | Valtellina. 68<br />

SENSATIONELL: unsere „Entdeckung des Jahres Italien“ hat uns schier vom Hocker gehauen. Transparente<br />

Nebbioli, fein wie Seide – ein fulminanter Einstieg in das neue Weinjahr. Unbedingt probieren, es gilt neue<br />

Geschmackswelten zu entdecken!<br />

Commendatore Burlotto | Piemont. 76<br />

„GiBis“ Weine sind die zarteste Versuchung des Piemont. Kult-Status!<br />

ÖSTERREICH<br />

Weingut Weninger | Burgenland, Horitschon, Sopron, Balf . 82<br />

Weninger ist mehr. Unsere letztjährige Neuentdeckung aus Österreich, Franz Reinhard Weninger, versteht es<br />

wie kaum ein zweiter, seine Weine von ihrer Herkunft und Geschichte erzählen zu lassen. Und wir lauschen andächtig.<br />

Weingut Hirsch | Kamptal. 90<br />

Brandaktuell: „Kollektion des Jahres 2022!“ im Gault&Millau. Johannes Hirsch stellt seine berührenden neuen<br />

Weine vor. Zum dritten Mal (!) in Folge kommt aus seinem Keller der beste Lagenwein des Kamptals!<br />

2<br />

PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Januar 2022<br />

PINWAND no <strong>333</strong><br />

pinwand no <strong>333</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

für 2022 haben wir viele gute Vorsätze gefasst und starten daher<br />

mit gleich zwei Neuzugängen ganz sportlich! Zum einen<br />

wäre da unsere Italien-Entdeckung des Jahres (so viel Pathos<br />

sei zu uns zu Beginn des noch jungen Jahres erlaubt) aus dem<br />

Valtellina: AR.PE.PE. Hinter diesem Akronym verbergen sich die<br />

leichtfüßigsten und fruchtintensivsten Nebbioli, die wir jemals<br />

im Glas hatten. Die in der Lombardei gelegene Appellation hat<br />

sich – durch Klimaveränderungen und ihre einzigartige Geographie<br />

begünstigt – heimlich, still und leise zu einem echten Sehnsuchtsort<br />

für Weinliebhaber gemausert. Zum anderen unser<br />

französischer Fund, der von der rive gauche, dem linken Ufer von<br />

Garonne und Gironde, aus den Cadillac – Côtes de Bordeaux<br />

stammt: Auf der Domaine Les Carmels entstehen bio-zertifizierte<br />

Bordeaux, die Teil der Region sind – aber eben doch nicht!<br />

Und dies zu Preisen jenseits des sich immer schwindelerregender<br />

drehenden des Primeur-Karrussels. So gewinnen wir wieder<br />

unseren Geschmack an Frankreichs größtem Weinanbaugebiet!<br />

Und stellen mit großer Genugtuung fest, dass die vermeintlich<br />

kleinen Appellationen immer mehr an Fahrt aufnehmen. Den vielleicht<br />

kometenhaftesten Aufstieg hat Belargus aus dem Anjou<br />

„hingelegt“. Den Debütjahrgang dieser Chenin Blancs hatten wir<br />

eben erst vorgestellt, da waren sie auch schon in die Liga der<br />

100-Parker-Punkte-Weine aufgestiegen. Seitdem reißen sich<br />

Händler, Sommeliers und Liebhaber weltweit um die Früchte<br />

des wagemutigen Prestige-Projekts. Da wir glücklicherweise<br />

schon vor dem Hype Feuer und Flamme für die komplexen<br />

Weißweine Ivan Massonnats waren, erhielten wir zum Jahresbeginn<br />

eine weitere kleine Allokation – die höchstbewerteten<br />

Weine inklusive! Beim Stichwort „Schnelldreher“ angekommen,<br />

möchten wir daher nur am Rande erwähnen, dass aus dem Piemont<br />

unsere Arrivage von Comm. G. B. Burlotto bereitsteht.<br />

Ganz unkonventionell, aber eben doch der Tradition verhaftet,<br />

gehen es die Seckinger-Brüder in der Pfalz an. Das weckt Neugierde<br />

und stößt auch bei Kennern der Region auf Anerkennung.<br />

Ihre neuesten Weine sind in der <strong>PINwand</strong> N° <strong>333</strong> versammelt.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre<br />

unserer Pinwand!<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

Ralf Zimmermann<br />

& Markus Budai<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

WEINGUT<br />

SECKINGER<br />

NIEDERKIRCHEN<br />

„Die Seckinger-Brüder Philipp, Lukas und Jonas<br />

werden immer besser.“ – FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

„Mit Natur, Rebstock und unseren Böden verantwortungsvoll und wertschätzend umgehen,<br />

ist die Essenz und die Seele unserer naturbelassenen Weine.“ – Jonas Seckinger<br />

„Die Weine der Brüder sind in Insiderkreisen hochbegehrt, viele müssen zugeteilt werden.“<br />

– Harald Scholl („Deutschlands neue Riesling-Stars“, Vinum)<br />

„Die Brüder Philipp, Jonas und Lukas Seckinger gehören zu den Senkrechtstartern in der deutschen<br />

Weinszene.“ – Gault&Millau Weinguide 2020<br />

„Ihre Weine sind außerordentlich spannend, teils auch fordernd. Alle sind sie extrem tief im Schwefel<br />

und unfiltriert, brauchen oft lange, um sich zu öffnen. Manche durchlaufen 72 Stunden Maischestandzeit,<br />

andere erfahren Ganztraubenpressung.“ – Vinum Weinguide 2021<br />

4 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

Vor der Lese ist nach der Lese!<br />

Philipp, Jonas und Lukas<br />

beim Kellerputz<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

Senkrechtstartern in der deutschen Weinszene.“ heißt es im<br />

Gault&Millau Weinguide 2020. Und dies, obwohl das Weingut<br />

erst 2012 gegründet wurde. Die Eltern haben ihre Trauben stets<br />

an einschlägige Nachbarbetriebe verkauft, wobei Familie und<br />

Verwandtschaft Weinbau schon seit Generationen betreiben.<br />

Es ist Jonas Seckinger, mit seinen aktuell 28 Jahren und seinen<br />

Brüdern Lukas (Lehramtsstudent!) und Philipp zu verdanken,<br />

dass wir heute von Seckinger als Weingut sprechen.<br />

NOMINIERT ZUM<br />

NEWCOMER DES JAHRES 2019:<br />

JONAS SECKINGER<br />

Falstaff<br />

DREI STERNE<br />

Vinum Weinguide 2022<br />

DREI STERNE<br />

Falstaff Weinguide 2022<br />

BIOLOGISCH ZERTIFIZIERT<br />

SEIT 2018<br />

Deutschlands Weinszene kann sich aktuell kaum beklagen.<br />

An jungem und hochmotiviertem Nachwuchs<br />

mangelt es nicht. Es scheint, als ob der doch für gewöhnlich<br />

mühselige und harte Arbeitsalltag des Winzerdaseins<br />

für viele attraktiver denn je zuvor erscheint. Das Handwerk ist<br />

wieder etwas wert! Dies bezeugen auch die vielen Lehrstellen<br />

zur Bäckermeisterausbildung, die nach langem Beklagen um<br />

fehlende Bereitschaft wieder Zugänge verzeichnen. Was die<br />

vielen jungen Geister eint ist der Wille zum Ursprünglichem,<br />

zum wahren Handwerk. Man möchte etwas von bleibendem<br />

Wert schaffen und dazu im besten Sinne „eigenhändig“ beitragen.<br />

Dabei bedient man sich neuester Erkenntnisse, kann dabei,<br />

anders als Generationen zuvor, auf eine vertiefte Ausbildung,<br />

ein spezialisierteres Studium zurückgreifen. Doch werden hier<br />

technische Errungenschaften und vermeintliche Fortschritte<br />

auch stets hinterfragt: „Warum wurde das früher anders gemacht<br />

und was ging uns durch den Verzicht verloren?“<br />

Im kleinen Niederkirchen in der Pfalz, sorgt so ein Betrieb aktuell<br />

für Furore. Die Rede ist vom Weingut Seckinger – kein<br />

Traditionsbetrieb, sondern das jüngste Weingut vor Ort. „Die<br />

Brüder Philipp, Jonas und Lukas Seckinger gehören zu den<br />

Im Falstaff heißt es über Jonas Seckinger: „Man kann ihn getrost<br />

zu den Protagonisten einer frühreifen und bestens ausgebildeten<br />

Winzer-Generation zählen, die genau weiß, was sie<br />

will: Seine Weine wirken schon erstaunlich erwachsen und stilsicher.<br />

Seinen ersten Wein erzeugte Seckinger mit 17, anfangs<br />

experimentierte er mit einer alten Holzkelter in der elterlichen<br />

Garage. Schon bei der Wahl der Ausbildungsbetriebe agierte er<br />

umsichtig: »Ich wollte alles sehen – von konventionell bis biodynamisch.«<br />

Andreas Schumann machte ihn im Weingut Odinstal<br />

mit den Prinzipien des biodynamischen Weinbaus vertraut.“<br />

Nicht einmal eine Dekade später, gilt das aktuell 20 Hektar umfassende,<br />

vom Falstaff als Newcomer des Jahres 2019 nominierte<br />

Weingut Seckinger als besonders heiße Adresse, wenn es<br />

um individuelle und ursprünglich erzeugte Weine aus der Pfalz<br />

geht. Und Harald Scholl, stellvertretender Chefredakteur von<br />

Vinum erklärt in seinem Artikel über „Deutschlands neue Riesling-Stars:<br />

„Die Weine der Brüder sind in Insiderkreisen hochbegehrt,<br />

viele müssen zugeteilt werden.“.<br />

PHILOSOPHIE & VINIFIKATION<br />

Die Weine der Seckinger-Brüder fallen auf, polarisieren und erfahren<br />

dabei überwiegend Anerkennung. Aber deswegen von<br />

avantgardistischen Weinen zu sprechen, würde Jonas Seckinger<br />

doch einigermaßen irritieren, genauso, wie das Epitheton des<br />

Naturwein-Winzers, mit dem er, seiner biodynamischen Arbeitsweise<br />

wegen, gerne bedacht wird. Schubladendenken gibt<br />

es hier nicht, umso mehr eine Rückbesinnung aufs Ursprüngliche<br />

und auf echtes Handwerk. Harald Scholl (Vinum) trifft<br />

hier den Nagel auf den Kopf: „Die Traubenmenge wird über den<br />

Boden reguliert, die Begrünung zwischen den Rebzeilen bleibt<br />

lange stehen, es wird nicht entblättert, der Schatten ist wichtig<br />

für die Trauben. Im Keller dann Ganztraubenpressung für zehn<br />

bis zwölf Stunden, spontane Gärung, volle Fässer, leichte Oxidation.<br />

Das ist vom Gedanken ähnlich gemacht wie bei Weinen<br />

aus dem Jura oder Burgund. Oder wie beim Opa. Der hat damals<br />

ähnlich gearbeitet, ohne Analytik, aber mit viel Gefühl für<br />

den Wein.“<br />

„Unser Ziel ist es, alle Weine maximal mit 90 °Oechsle zu ernten,<br />

sodass wir nicht über 12,5 Volumenprozent Alkohol hinausschießen.<br />

Das ist ein wichtiger Ansatz, ebenso wie die sehr<br />

bedachte Verwendung von Schwefel, die etwas von der klassischen<br />

Lehrbuchmeinung weggeht – die ja bekanntlich eher auf<br />

Nummer sicher geht.“ so Jonas Seckinger. Seine Spielwiese sind<br />

unbekannte wie große Lagen der Pfalz und abseits des Chardonnays<br />

primär Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder.<br />

So besitzt das Weingut Seckinger in Deidesheim (Petershöhle,<br />

5


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

Leinhöhle, Mäushöhle, Herrgottsacker, Kieselberg, Langenmorgen<br />

Paradiesgarten) ebenso legendäre Lagen wie in Ruppertsberg<br />

(Reiterpfad!) und im kalkreichen Königsbach den berühmten<br />

Ölberg.<br />

Spontanvergärung ist der Ausgangspunkt im Keller. Technische<br />

Mittel gibt es nicht, wenn man von den urklassischen Vinifikationsmethoden<br />

absieht. Es ist das lange Voll-Hefe-Lager der<br />

Weine, speziell beim Riesling (die Erträge der Lagenrieslinge<br />

liegen bei 15 bis 30 Hektoliter pro Hektar!) ein Holzfassausbau<br />

mit Orientierung nach Elsass oder alten Rieslingen vom kultigen<br />

Pfälzer Weingut Koehler-Ruprecht und lange Maischestandzeit<br />

um die Struktur der Trauben in den Wein zu transportieren. Der<br />

Schwefel wird hier nicht verteufelt, allerdings auf ein absolutes<br />

Minimum zurückgefahren und nur dann eingesetzt, wenn die<br />

Weine danach verlangen. In diesem Punkt unterscheidet sich<br />

das Weingut Seckinger dann auch von extremen Naturwein-<br />

Dogmatikern, die aufgrund ihrer starren „Philosophie“ bewusst<br />

Weinfehler in Kauf nehmen. Oberste Prämisse bei den Seckingers:<br />

Echtes Handwerk führt uns zurück zu den Wurzeln.<br />

Werte Kunden, unser diesjähriger Neuzugang interpretiert die<br />

Mittelhaardt auf formidabel eigenständige Weise und überzeugte<br />

uns nach längerer Beobachtung mit urwüchsigen Weinen,<br />

die sich mit ihrer Charakterstärke tief ins Weingedächtnis<br />

einbrennen. Wir präsentieren Ihnen heute einige Neuzugänge<br />

der nonkoformistischen Kollektion aus Niederkirchen, die mit<br />

würzigen und animierenden Burgundern überzeugt und mit den<br />

raren Lagenrieslingen (16 Monate Fassausbau!) bereits in der<br />

Spitzenklasse angekommen ist. Ein Betrieb, der in Insiderkreisen<br />

heiß diskutiert wird, und von dem wir garantiert noch sehr<br />

viel hören werden!<br />

6 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

RIESLING TROCKEN „VOM LÖSS“, 2020<br />

Gutswein mit Anspruch!<br />

DPF100620A Riesling trocken „Vom Löss“, 2020 DV 11,5% Vol. 10,66 €/l 8,00 €<br />

„Schon die Gutsweine sind extrem offen am Gaumen<br />

und von einer Länge und Würze, die in dieser<br />

Kategorie ihresgleichen suchen.“ – Gault&Millau<br />

Weinguide 2020<br />

Jonas, Lukas und Philipp wollen zeigen, was sie können.<br />

Darum gehen sie schon beim Gutswein keine<br />

Kompromisse ein. Dieser intensive Riesling vom<br />

Löss- und Buntsandsteinboden (die Trauben stammen<br />

überwiegend aus Ruppertsberg und Niederkirchen)<br />

entsteht per Ganztraubenpressung und wird dann<br />

überwiegend im Edelstahl ausgebaut. Durch Zugabe<br />

einer im Holzfass ausgebauten Partie, erhält der Riesling<br />

eine für einen Gutswein beachtliche Struktur. Es<br />

duftet hier fein nach Quitten, Zitronen und gelben<br />

Pflaumen. Das Bouquet ist fein, offen, ohne zu fruchtintensiv<br />

zu geraten. Viel mehr definiert sich dieser<br />

Pfälzer Riesling über seine feine Struktur und zarte<br />

Würze. Dabei erzeugt er trotz lediglich 11,5 Volumenprozent<br />

Alkohol eine bemerkenswerte Spannung am<br />

Gaumen. Es ist das Wechselspiel zwischen rassigen<br />

Extrakten und der fein integrierten Säure, welche dem<br />

Gutswein einen derartigen Höhenflug beschert. Für<br />

uns einer der schönsten Gutsweine der Pfalz. Bedenkt<br />

man, dass das Weingut Seckinger erst 2012 gegründet<br />

wurde und nun mittlerweile von den drei jungen Gebrüdern<br />

geleitet wird, wird schnell klar, wie viel Potenzial<br />

hier schlummert.<br />

Trinkfenster: Ab sofort bis etwa 2025 – und gerne aus<br />

großen Gläsern genießen.<br />

WEISSBURGUNDER „VOM KALKSTEIN“, 2020 (BIO)<br />

Seckingers hefegeprägter Ausbau kommt hier vorzüglich zur Geltung<br />

DPF100820 Weißburgunder „Vom Kalkstein“, 2020 (BIO) DV 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Obwohl wir es hier mit einem Gutswein zu tun haben,<br />

spendieren die Seckinger-Brüder ihm wie einem großen<br />

Wein einen kompletten Ausbau in großen Holzfässern<br />

(tonneaux). Dies verträgt der Weißburgunder,<br />

der hier von Kalkstein- und Lössboden der Südpfalz<br />

stammt, auch deshalb, weil seine Erträge entsprechend<br />

niedrig sind. Das Ausgangsmaterial wurde<br />

nicht zu reif gelesen, die Säure erst durchs Holz gezügelt.<br />

Das Ergebnis ist ein zart rauchig duftender<br />

Weißburgunder, dessen Hefeausbau man mit leichten<br />

Briochenoten nachvollziehen kann. Das ist ungemein<br />

charmant, „weg-von-der-Frucht-gedacht“ und zudem<br />

einfach süffig. Am Gaumen zeigt sich der Burgunder<br />

mit hohem Extrakt aber angenehmer Weichheit. Birnenspalten,<br />

etwas Bienenwachs und Honigmelonen<br />

tauchen oft. Doch insgesamt sorgt die Struktur des<br />

Weins hier für Spannung am Gaumen. Die Frucht<br />

bleibt stets im Hintergrund. Das ist ein wunderbarer<br />

Weißburgunder, der Liebhaber der Rebsorte aufhorchen<br />

lässt und sicher auch so manchen Rieslingfreak<br />

zu überzeugen weiß. Mit lediglich 12,5 Volumenprozent<br />

Alkohol fällt er nicht zu schwer aus. Er geht nicht<br />

in die Tiefe wie ein ganz großer Wein, sondern beweist<br />

seine Stärke im ungezügelten Trinkfluss, den er so<br />

fröhlich wie hemmungslos vermittelt. So kann Gutswein<br />

schmecken. So muss er schmecken!<br />

Trinkt sich bei 9–12 °C serviert ideal. Potenzial bis mindestens<br />

2025.<br />

7


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

ROSÉ R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Roséwein mit Struktur<br />

DPF101220 Rosé R „Pure“, 2020 (BIO) Diam-Kork 11,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Im Vinum Weinguide 2021 heißt es über den Jahrgangsvorgänger:<br />

„Der Rosé ist ein echtes Unikat. Damit<br />

verzückt man vielleicht keine ganz jungen Damen,<br />

doch gestandene Weinfreunde werden merken, wie<br />

charaktervoll Rosé sein kann.“ Kein Wunder, denn die<br />

Assemblage aus Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und<br />

Frühburgunder sowie einem Hauch Regent und Dornfelder,<br />

überzeugt vor allem durch intensive Struktur<br />

statt einer knalligen Frucht. Die leuchtend-tiefe Farbe<br />

rührt abseits der farbspendenden und dickschaligen<br />

Rebsorten daher, dass ein Teil der Trauben – wie im<br />

Beaujolais üblich – mittels macération carbonique vergoren<br />

und im großen Holzfass ausgebaut wurde. Das<br />

sorgt für einen fein pflaumig und nach Kirschen duftenden<br />

Rosé, der auch eine gewisse Würze mit sich<br />

bringt. Ein rassiger Rosé, der sich über seine kräftige<br />

Struktur definiert, saftig daherkommt (Nektarinen)<br />

und mit seinen Veilchen und Maraschino-Kirschen<br />

wunderbar leicht über den Gaumen flutscht. Dabei<br />

bleibt der Rosé wunderbar trocken, ja sogar ein wenig<br />

herb. Für uns definitiv die schönere Alternative zum<br />

Negroni oder Campari am lauen Sommerabend.<br />

Trinken Sie diesen feinen Pfälzer Rosé ab sofort bis 2024.<br />

Er profitiert wie alle Weine vom Karaffieren und großen<br />

Gläsern.<br />

BLANC R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Pure: Auf den Punkt gebracht<br />

DPF101120 Blanc R „Pure“, 2020 (BIO) Diam-Kork 12% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Die „Pure“-Serie aus dem Hause Seckinger setzt Maßstäbe<br />

in ihrer Preiskategorie. Das Prinzip ist einfach:<br />

Easy drinking mit Anspruch zu kombinieren! Damit<br />

der Seckinger-Stil zur Geltung kommt, verzichten Jonas<br />

und seine Brüder bei der Pure-Linie auf Schwefelung<br />

während des Ausbaus sowie eine anschließende<br />

Schönung und Filtration der Weine. Das Ergebnis sind<br />

höchst markante Gewächse, die besonders in der Jugend<br />

aufgrund ihres „messerscharfen“ Charakters und<br />

des animierenden Spiels von Mineralität und Frische<br />

überzeugen. Der „R(eserve) Blanc Pure“ vereint dabei<br />

Weißburgunder mit einem Hauch Traminer aus Ruppertsberger<br />

Lagen. Spontanvergoren und anschließend<br />

in gebrauchtem Holz ausgebaut, duftet er floral<br />

und würzig: Hier mischen sich Muskatnuss, weiße<br />

Blüten, Nashi-Birnen und ein Hauch Eukalyptus. Am<br />

Gaumen zeigt sich der „Pure“ – wie der Name suggeriert<br />

– schnörkellos und minimalistisch. Eine feine<br />

Säure durchzieht den leichtfüßigen und schmackhaften<br />

Wein, der den Mundraum mit einer feinen Cremigkeit<br />

und Würze auskleidet. Ein Hauch gelber Früchte,<br />

erneut Eukalyptus und feine Gerbstoffe leiten diesen<br />

stoffigen Wein. Wer diese neue, mittlerweile hochgeschätzte<br />

Facette des erfolgreichen Seckinger-Stils<br />

kennenlernen will – mit diesem Wein bietet sich die<br />

perfekte Gelegenheit!<br />

Ab sofort, gerne aus der Karaffe serviert, Höhepunkt wohl<br />

ab Herbst 2022 bis 2026.<br />

8 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

91 Punkte<br />

FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

RIESLING R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

„Primärfruchtliebhaber – letzte Chance zur Umkehr!“ – Vinum Weinguide 2022<br />

DPF101620 Riesling Pure „R”, 2020 (BIO) 12% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

„Um Konventionen scheren sie sich nicht. Schwefel?<br />

Bisserl was reicht. Filtrieren? Wird überbewertet.<br />

Eigentlich müsste an ihrem Hoftor ein großes Warnschild<br />

stehen mit dem Hinweis: „Primärfruchtliebhaber<br />

– letzte Chance zur Umkehr! Nein, die Seckinger-Weine<br />

sind nichts für Menschen, die sich spontan entscheiden,<br />

ob’s nicht vielleicht doch lieber eine Schorle<br />

sein soll.“ Mit solch gewichtigen aber klaren Worten<br />

beschreibt die Jury des Vinum Weinguide 2022 die<br />

Weine der Seckinger-Brüder. Man muss deren Weine<br />

mit solch klarem Profil beschreiben, denn von der eben<br />

zitierten Pfälzer Weinschorle grenzen sich diese eben<br />

so bewusst ab. Wer Weine aus dem Hause Seckinger<br />

trinkt, der möchte bewusst neue Wege gehen, auch<br />

beim Riesling. Ihre Pure-Linie zeigt ganz klar worum<br />

es dem Trio geht: Unverfälschten Weingenuss. Der<br />

Verzicht auf Schönungsmittel und übermäßige Schwefelzugabe<br />

ermöglicht Weine, wie sie viele aus der<br />

Pfalz noch nicht kennen. Ihr Riesling stammt aus dem<br />

Ruppertsberger Reiterpfad und Nußbien, eine an den<br />

Ölberg angrenzende Lage. Ganztraubenpressung,<br />

Spontangärung und Ausbau in mehrfach belegten<br />

Fässern prägen den Riesling, der hier nach gelben<br />

Pflaumen, getrockneten Blüten aber auch Kräutern<br />

und Apfelmost riecht. Der Wein wirkt im Mund kompakt<br />

und würzig, baut regelrecht Substanz auf und<br />

hallt dann doch leise mit zitrischer Spritzigkeit aus.<br />

Das ist nicht nur höchst eigenständig, sondern auch<br />

einer der schönsten Rieslinge aus der Pfalz, den wir in<br />

dieser Preisklasse kennen.<br />

Trinkreife ab sofort, Höhepunkt wohl bis 2028+.<br />

9


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

CHARDONNAY R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Chardonnay: Das Flaggschiff der „Pure“-Kollektion<br />

DPF100920 Chardonnay R „Pure“, 2020 (BIO) Diam-Kork 12% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

„Ein Chardonnay, wie es in Deutschland nicht viele<br />

gibt.“ – Gault&Millau Weinguide 2020<br />

Wenn jemand etwas von den Weinen aus dem Hause<br />

Seckinger gehört hat, dann meistens vom Chardonnay<br />

R „Pure“. Der Ruf ist bereits legendär. Er stammt<br />

ursprünglich aus einer Parzelle in Ruppertsberg.<br />

Spontan vergoren und im gebrauchten Tonneau ausgebaut,<br />

überzeugt er mit seinen 12,0 Volumenprozent<br />

Alkohol und einer Stilistik, die wir so in Deutschland<br />

von kaum einem anderen Betrieb kennen. Er<br />

stellt stilistisch eine Mischung aus Chardonnay aus<br />

dem Jura und Burgund dar, ohne zur Karikatur zu geraten.<br />

Er zeigt eine feine Frucht, bleibt aber würzig<br />

und geradlinig. Damit ist dieser urwüchsige Typ Wein<br />

zunächst gar nicht so leicht zu fassen, verlangt nach<br />

Dialog und Auseinandersetzung. Er duftet fein nach<br />

Birnenspalten, Haselnüssen und wirkt gleichzeitig<br />

würzig. Am Gaumen eher schlank, brettert er mit<br />

knackiger Säure und schlankem mineralischen Körper<br />

über die Zunge. Kumquats tauchen auf, eine zarte Reduktionsnote.<br />

Ein „zestiger“ Chardonnay, der nichts<br />

in die Breite geht, seidig über den Gaumen gleitet.<br />

Ungeschwefelt und ungeschönt auf die Flasche gezogen,<br />

kann man ihn direkt nach Freigabe genießen.<br />

Da Jonas Seckinger auf eine Filtration verzichtet, ist<br />

eine natürliche Trübung und Hefesediment nicht ungewöhnlich.<br />

Es verhilft dem Chardonnay zu einem<br />

ungemein komplexen Mundgefühl und Aromenspektrum.<br />

Wie alle Weine profitiert der Wein daher<br />

besonders von der Karaffe, fordert ausreichend Zeit<br />

und Muße. Dann kann man sich auf eine völlig neue<br />

Reise begeben mit einem Wein, der bewusst polarisiert,<br />

nicht jedermann gefallen soll, für den es bei Gefallen<br />

aber kaum Ersatz gibt …!<br />

Ab sofort, gerne karaffieren, Höhepunkt wohl ab Herbst<br />

2022 bis 2028.<br />

PINOT GRIS R „PURE“, 2020 (BIO)<br />

Charakterstarker Pinot Gris, der über den Tellerrand hinausschaut<br />

DPF101320 Pinot Gris R „Pure“, 2020 (BIO) Diam-Kork 12,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Jonas Seckinger findet in Deutschland wenige Vorbilder<br />

für guten Grauburgunder. Er schätzt mehr die<br />

elsäßische Stilistik, welche bewusst die Kraft und<br />

Komplexität der Rebsorte betont. Hierzu zählt klassischer<br />

Weise auch ein geringer Botrytis-Anteil.<br />

Die gesunden Trauben hat Jonas für vier bis<br />

fünf Tage auf der Maische stehen lassen, was<br />

auch den zwiebeschalfarben schimmernden<br />

Wein erklärt, der mit der Hefe in überwiegend<br />

gebrauchtem Holz ausgebaut wird. „Wir<br />

haben hier zwei unterschiedliche Reifestadien<br />

der Trauben gelesen. Diese beiden gegensätzlichen<br />

Maßnahmen dann zusammengeführt.“ so der Jungwinzer.<br />

Das Ergebnis ist alles andere als eine „fette<br />

Schnecke“: 12,5 Volumenprozent Alkohol deuten das<br />

schon auf dem Etikett an. Dieser Pinot Gris zeigt Charakterstärke.<br />

Er duftet würzig und nach frischen Hefeteiglingen,<br />

Quitten, Honig und gerösteten Mandelblättchen.<br />

Am Gaumen bleibt er intensiv und stoffig.<br />

Die frühe Lese in Verbindung mit den teilbotrytisierten<br />

Trauben ergibt einen frischen und schlanken Wein,<br />

dessen aromatische Tiefe einzigartig ausfällt. Es sind<br />

eben solch unkonventionelle Anstöße wie dieser, die<br />

die Weine aus dem Hause Seckinger so erfrischend<br />

anders erscheinen lassen. „Manchmal muss man sich<br />

verabschieden, und zwar von gängigen Vorstellungen.<br />

Auch davon, wie Weine zu schmecken haben. Früher<br />

konnte man in der Pfalz sagen: Das ist ein typischer<br />

Mittelhaardter Riesling, der da kommt aus der Südpfalz.<br />

Das geht nicht mehr, weil gerade jüngere Winzer<br />

völlig eigene Wege gehen, die nichts mehr mit der<br />

geübten Erzählung zu tun haben.“, liest man gleich zu<br />

Beginn des Seckinger-Eintrags im Vinum Weinguide<br />

2022. Der Pinot Gris Pure „R“ steht exemplarisch für<br />

eben diese neuen Wege.<br />

Unbedingt aus dem bauchigen Ballonglas servieren<br />

und gerne eine halbe Stunde vorab öffnen. Potenzial bis<br />

2028+.<br />

10 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

„PHIPS FIZZ“ ROSÉ (BIO)<br />

Wir stoßen mit diesem kernigen Festtagssprudel auf Philipp an!<br />

DPF101420 Phips Fizz Rosé (BIO) 11,5% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Dass wir den „Phips Fizz“ präsentieren dürfen, ist uns<br />

eine besondere Freude. Ursprünglich war er nämlich<br />

den Hochzeitsgästen Philipp Seckingers vorbehalten,<br />

der am 17. Juni 2021 in den Stand der Ehe gehoben<br />

wurde. Auf diese Feierlichkeit weist auch das Etikett<br />

dieses Schaumweins hin. Doch Begehrlichkeiten<br />

werden eben geweckt, wenn man Neues zu Gesicht<br />

bekommt. Es dauerte also nicht lange, bis die ersten<br />

Bestellwünsche ins Weingut eintrudelten. Drum gibt<br />

es den „Festtagssprudel“ auch für treue Seckinger-<br />

Fans. Es handelt sich hierbei um eine lediglich 11,5<br />

Volumenprozent leichte Cuvée aus Spätburgunder<br />

und einem Hauch Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch.<br />

Der Spätburgunder dominiert, die beiden<br />

anderen Rebsorten sorgen für die intensive Farbe und<br />

Kernigkeit. Versektet haben die Brüder den „Phips<br />

Fizz“ im Deidesheimer Sekthaus Krack, einem Pfälzer<br />

Schaumweinpionier. Im Glas zeigt sich dieser rubinrote<br />

Schaumwein mit himbeerigen Noten, Kirschen und<br />

Walderdbeeren. Es handelt sich um einen feinen und<br />

ausgewogenen Schaumwein, der aufgrund seines kurzen<br />

Ausbaus auf der Hefe (neun Monate) eher<br />

spritzig und knackig daherkommt als rund<br />

und kraftvoll. Ein rosaroter Gute-Laune-<br />

Wein für kleine wie große Feierlichkeiten.<br />

Wir haben von diesem einmaligen Projekt<br />

nur ganz wenige Flaschen erhalten. Für<br />

Nachschub müsste Philipp erneut heiraten.<br />

Es ist so ungünstig nicht, dass noch nicht alle der<br />

Seckinger-Brüder verheiratet sind …<br />

Ab sofort – und so lange der Vorrat reicht!<br />

„SECKINGER PURE“, 2020<br />

(6 FLASCHEN)<br />

Das „Pure“ Weinvergnügen<br />

DPF109820P „Seckinger Pure“ Probierpaket, 2020<br />

(6 Flaschen) Diam-Kork statt 84,40 € nur 79,00 €<br />

Das Weingut Seckinger ist das jüngste und das beste<br />

Weingut Niederkirchens. Die „Pure“-Serie der drei Gebrüder<br />

liefert einen vorzüglichen Überblick über dessen<br />

Stilistik. Stets unkonventionell, dabei anspruchsvoll<br />

und ebenso fordernd wie hedonistisch. Purer<br />

Weingenuss eben, bei dem auf technische Weinbehandlungsmittel<br />

wie Schönung und Schwefelung verzichtet<br />

wird. So entstehen hier sechs höchst eigenständige<br />

Weine.<br />

DAS 6ER-PAKET ENTHÄLT JE 1 FLASCHE:<br />

► Blanc R „Pure“, 2020<br />

► Rosé R „Pure“, 2020<br />

► Pinot Gris „Pure“<br />

► Chardonnay R „Pure“, 2020<br />

► Riesling R „Pure“ 2020<br />

► „Phips Fizz“ Rosé<br />

11


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

KÖNIGSBACH ÖLBERG RIESLING<br />

TROCKEN, 2019 (BIO)<br />

Von der einzigen reinen Kalklage der Mittelhardt<br />

DPF100419<br />

DE-ÖKO-039<br />

Königsbach Ölberg Riesling trocken, 2019 (BIO)<br />

12,5% Vol. 52,66 €/l 39,50 €<br />

Wenn die Seckinger-Brüder einen Lagenriesling füllen, gibt es klare Bedingungen:<br />

Er muss von mindestens 30- bis 35-jährigen Reben stammen (denn<br />

nur alte Reben liefern für sie echte Herkunftsweine), spontanvergoren<br />

(denn nur so kann das Terroir original abgebildet werden und nach ausreichend<br />

langem Hefelager – hier 16 Monate! – auf die Flasche wandern)<br />

und dann möglichst gering geschwefelt sein. Beim Königsbacher Ölberg,<br />

der einzigen wirklich reinen Kalklage der Mittelhardt (ansonsten dominiert<br />

Buntsandstein), wurde mit Ganztraubenpressung gekeltert. Der hohe Kalkanteil<br />

(noch höher als im Reiterpfad) sorgt für einen runden und kraftvollen<br />

Riesling. Er duftet verspielt und komplex nach grünen Haselnüssen,<br />

Quitten und gelben Pflaumen. „Der Opa sagt, es riecht wie früher.“ merkt<br />

Jonas stolz an, für ihn die größte Auszeichnung. Denn sein erklärtes Ziel<br />

sind ganz ursprüngliche Weinen, die wie einst mit geringsten Mitteln aber<br />

bestem Winzerhandwerk vinifiziert wurden und so den wahren Charakter<br />

ihrer Lagen widerspiegeln. Tatsächlich erinnert dieser Riesling, vergleicht<br />

man in mit heutigen Gewächsen, mit seiner hauchfein oxidativen Note an<br />

feinste Weißweine aus dem Jura. Zudem ist ihm etwas Ungehobeltes eigen.<br />

Mit Luft zeigt sich dann aber die Frucht (ein Hauch Pfirsich). Am Gaumen<br />

seidig und klar aber von feiner Säure getragen, handelt es sich um den langanhaltendsten<br />

aller Lagenrieslinge des Jahrgangs 2019. Er bleibt seidig und<br />

gletschern, ohne durch irgendeine exzessive Frucht zu „verkitschen“ und<br />

hallt minutenlang nach. „Für mich ist das aus heutiger Sicht vielleicht ein<br />

untypischer Riesling aber genau deshalb dieses Jahr mein Lieblingswein.“ so<br />

Jonas bei unserer Verkostung. Es ist vor allem ein Riesling, der das Gesamtbild<br />

dieser Rebsorte bereichert, ihre „Farbpalette“ wunderbar erweitert: ein<br />

Unikat! Und in einigen Jahren, wenn er dann bestens gereift ist und sein<br />

ganzes Potenzial offenbart, möglicherweise sogar ein Meisterwerk …<br />

Einer der ganz großen Weine der 2019er-Kollektion. 2–3 Stunden karaffieren.<br />

Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2040.<br />

SECKINGER-LAGEN-PAKET, 2019<br />

(3 FLASCHEN)<br />

Echte Terroirweine alter Schule<br />

DPF109919P<br />

Seckinger-Lagen-Paket 2019 (3 Flaschen)<br />

Diam-Kork statt 119,00 € nur 109,00 €<br />

Die Lagenrieslinge zählen zu den absoluten Highlights des Weinguts<br />

Seckinger. Wir haben die besten Deidesheimer Terroirs und absoluten<br />

Raritäten des Jahrgangs für Sie in einem Paket versammelt. Alle Weine<br />

verbrachten über 16 Monate auf der Vollhefe und stammen aus einer Jahresproduktion<br />

von gerade einmal 400 bis 700 Flaschen – die Erträge der<br />

Lagenweine liegen bei 15 bis 30 Hektoliter pro Hektar!<br />

DAS 3ER-PAKET ENTHÄLT JE 1 FLASCHE:<br />

► Petershöhle Riesling trocken, 2019<br />

► Kieselberg „Wurzelecht“ Riesling trocken, 2019<br />

► „1 Tal“ Riesling trocken, 2019<br />

12 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

13


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Seckinger<br />

MAIKAMMER KAPELLENBERG CHARDONNAY, 2020<br />

„Vom Potenzial sehe ich den Kapellenberg wie den Schwarzen Herrgott im Zellertal.“<br />

– Jonas Seckinger<br />

DPF101820 Maikammer Kapellenberg Chardonnay, 2020 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

„Als Weißweinnation spielt Deutschland traditionell<br />

in der Riesling-Champions-League – und daran wird<br />

sich wohl so bald nichts ändern (Und warum sollte<br />

es?). Aber auch in der Weltmeisterschaftsdisziplin<br />

Chardonnay drängen immer mehr deutsche<br />

Weingüter ins Finale. Die Weine, die deutsche<br />

Winzerinnen und Winzer aus dieser<br />

weltweiten Benchmark-Sorte keltern, machen<br />

nun schon seit einigen Jahren tatsächlich<br />

sehr viel Lust auf den internationalen Vergleich.“<br />

heißt es im jüngst erschienenen Gault&Millau-Band<br />

„Die besten Weine Deutschlands“. Der Chardonnay<br />

hat in Deutschland auch im Zuge des Klimawandels<br />

in den letzten zehn Jahren vielleicht die rasanteste<br />

Entwicklung durchgemacht. Wo früher Grau- und<br />

Weißburgunder im Fokus standen, erkennen heute<br />

viele Betriebe das enorme Potenzial des Chardonnays.<br />

Jonas, Lukas und Philipp zählen für uns zu den Pionieren<br />

des „neuen Stils“. Mit dem Maikammer Kapellenberg<br />

haben sie zum Winter 2021 einen neuen Vertreter<br />

aus vielversprechender Lage veröffentlicht. Vier Hektar<br />

besitzen sie hier. Zuvor war hier Kerner gepflanzt,<br />

der vor fünf Jahren gerodet wurde. „Der Chardonnay<br />

für den Kapellenberg stammt aus dem Herzstück. Vom<br />

Potenzial sehe ich den Kapellenberg wie den Schwarzen<br />

Herrgott im Zellertal.“ erklärt uns Jonas bei unserer<br />

Fassprobe. Weil die Brüder mit ihrer Stilistik klare Vorbilder<br />

in Frankreich haben aber im Herzen Pälzer Buben<br />

sind, stammt das Holz daher auch aus dem Pfälzer<br />

Wald. Sie haben die 500 Jahre alten Eichen selbst<br />

schlagen dürfen und mit den befreundeten Winzern<br />

wie Scheuermann und Fußer von der Manufaktur Mattern<br />

daraus Fässer anfertigen lassen.<br />

Das Ergebnis ist ein Chardonnay, der irgendwo zwischen<br />

einem würzigen St. Aubin und leichtfüßigem Chardonnay<br />

aus dem Jura einzusortieren ist, vor allem aber ein Wein<br />

aus dem Hause Seckinger ist. Der goldgelbe Chardonnay<br />

duftet im Bouquet zunächst intensiv nach frischer Hefe.<br />

Ein Hauch Kokosabrieb, Feuerwerkskörper und Quitten<br />

lassen sich dahinter erahnen. Es ist kein Wein, der von<br />

Anfang bis Ende der Flasche stets gleich schmeckt. Jetzt<br />

im jugendlichen Stadium nimmt er unterschiedliche Gestalten<br />

an, verändert sich minütlich im Glas. Auch ein<br />

Hauch Kamille und gelber Tee gesellen sich hinzu. Am<br />

Gaumen reichen 12,5 Volumenprozent Alkohol aus, um<br />

einen satten und geschmeidigen Eindruck zu hinterlassen.<br />

Die niedrige Schwefeldosage und das feine Säurespiel<br />

sorgen für Frische und Lebendigkeit am Gaumen,<br />

die im Nachhall durch einen frischen Spritzer Zitrussaft<br />

nochmals betont wird. Und doch kommt dieser Chardonnay<br />

auch intensiv daher, zeigt eine dunkle und nussige<br />

Art, die nur schwerlich durch Aromen zu beschreiben<br />

ist. Erneut ist es ein Chardonnay aus dem Hause Seckinger,<br />

der zu unseren schönsten Entdeckungen des Jahres<br />

zählt. Eine Punktlandung!<br />

Gönnen Sie diesem Chardonnay große Gläser, eine Temperatur<br />

von 12–14 °C und gerne 6–12 Monate Flaschenreife.<br />

Höhepunkt wohl ab Herbst 2022 bis 2028+.<br />

14 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Seckinger<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

CHARDONNAY „LINSE“, 2020 (BIO)<br />

40 Jahre alte Reben, 1.200 Flaschen Gesamtproduktion<br />

DPF101920 Chardonnay „Linse“, 2020 (BIO) 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Der Chardonnay „Linse“ ist abseits der grandiosen Lagenrieslinge<br />

unser persönliches Highlight im Weingut<br />

Seckinger. Hier haben wir es mit einem echten highend-Chardonnay<br />

zu tun, wie wir ihn in Deutschland<br />

in dieser Stilistik erst wenige Jahre vorfinden. Die Parzelle<br />

für diesen Wein befindet sich in Ruppertsberg,<br />

unterhalb der Monopollage „Gaisböhl“ des Weinguts<br />

Bürklin-Wolf. Kalk, Mergel und Buntsandstein mischen<br />

sich hier im Boden. Anders als viele Chardonnayanlagen<br />

der Pfalz wurden die Reben hier bereits vor rund<br />

40 Jahren gepflanzt. Dass Jonas und seinea Brüder hier<br />

stilistisch ein wenig gen Jura schauen ist kein Geheimnis:<br />

„Ich schätze diese Stilistik, verzichte daher auf<br />

neues Holz bei diesem Chardonnay.“ so Jonas. Was da<br />

an wildem Chardonnay aus dem Glase steigt könnte<br />

Reservierbar, lieferbar ab März 2022<br />

man durchaus in Arbois verorten! Es duftet nach frischer<br />

Hefe, Knallplättchen und Kamillenblüten. Die<br />

Frucht ist völlig reduziert, allenfalls ein Hauch von<br />

Kaktusfeigen tauchen auf. Am Gaumen gleitet den<br />

eher früh gelesenen Weißwein eine feinziselierte Säure.<br />

Wer buttrigen Chardonnay, neues Holz und ölige<br />

Konsistenz schätzt, wird mit dem „Ölberg“ herzlich<br />

wenig anfangen können. Oder bald nur noch Weine in<br />

diesem Stil suchen und trinken wollen. Einen Erstkontakt<br />

sollte er jedem halbwegs interessierten Weinliebhaber<br />

wert sein. Horizonterweiterung ist alles!<br />

Bei einem der Fässer zog sich die Gärung bis ins neue Jahr<br />

hin. Daher gibt es diesen Chardonnay voraussichtlich ab<br />

dem Frühjahr 2022.<br />

15


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

HOLGER<br />

KOCH<br />

BICKENSOHL<br />

Gabriele und Holger schätzen<br />

geschliffenen und kühlen Pinot Noir<br />

„2020 war ganz offenkundig das Jahr des<br />

Grauburgunders bei Koch. Was er sowohl aus<br />

seinem Einstiegs- als auch aus dem Lagenwein<br />

herausholt, beeindruckt.“ – FALSTAFF WEINGUIDE 2022“<br />

Tagesspiegel-Gastro-Papst Bernd Matthies über seine Rebensaft-Vorlieben: „Wer sich sein Leben<br />

lang mit Wein beschäftigt, der landet, was Rote angeht, unweigerlich beim Spätburgunder, das ist<br />

nun mal so. Ich kann mir bestenfalls das untere Viertel leisten, aber das reicht völlig. Denn wirklich<br />

fabelhafte, feine Kaiserstühler von Holger Koch gibt es bei Pinard de Picard.“<br />

„Die Pinot Noirs zählen zu den feinsten Badens und ganz Deutschlands. Ich habe selten solch delikaten,<br />

seidigen und finessenreichen, filigranstrukturierten Pinot Noir probiert, wie hier.“<br />

– Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

16 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

Holger Koch ist ein außerordentlich kluger Kopf.<br />

Sympathisch und bescheiden kommt er daher,<br />

doch dezidiert äußert er seine Meinung. Herkunftscharakter<br />

und Nachhaltigkeit im Weinberg sind seine Prämissen.<br />

Und konsequent realisiert er seine ausgeklügelten<br />

Vorstellungen und Wünsche. Nach spannenden Lehrjahren<br />

im In- und Ausland (beispielsweise bei Canon la Gaffelière<br />

in St. Émilion oder als Kellermeister bei Fritz Keller in Oberbergen)<br />

übernahm er 1999 die winzige Rebfläche seiner<br />

Eltern und setzt seitdem kompromisslos auf absolute Qualität:<br />

Er pflanzte ertragsschwache, extrem hochwertige,<br />

uralte Burgunderselektionen, die kleinbeerige und damit<br />

höchst aromatische Trauben hervorbringen. Denn die<br />

Aromendichte eines Weines steht natürlich in einem unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit dem Geschmack der Trauben<br />

am Rebstock!<br />

Ein simpler Messwert wie das Mostgewicht dagegen sagt<br />

(fast) gar nichts aus, wesentlich weniger jedenfalls als die eigenen<br />

Sinneseindrücke des sensiblen Winzers im Weinberg.<br />

Im Wingert setzt Holger auf naturnahen Anbau, versucht die<br />

Reben gegen Krankheiten abzuhärten, statt diese mit chemischen<br />

Keulen zu bekämpfen und düngt nur organisch. Diese<br />

akribische Weinbergpflege und die Herausarbeitung seines<br />

spezifischen Terroirs sind die entscheidenden Parameter all<br />

seines vinologischen Tuns. Und seine Trauben bringen Jahr<br />

für Jahr bessere Weinqualitäten, die mit Kraft und Eleganz,<br />

saftiger Fülle und Finesse, tiefgründiger Frische und strahlender<br />

Mineralität gleichermaßen verzaubern.<br />

4 STERNE EICHELMANN<br />

WEINGUIDE 2022<br />

3,5 STERNE VINUM<br />

WEINGUIDE 2022<br />

REBFLÄCHE 8 HEKTAR<br />

Baden: „Der von den burgundischen Rebsorten<br />

geprägte Leuchtturm des deutschen Weinbaus<br />

wirft mit den aktuellen Jahrgängen viel Licht in<br />

die Landschaft. Grandios – auch im internationalen<br />

Vergleich – Betriebe wie Ziereisen, Bernhard<br />

Huber oder Holger Koch.“ – Der Feinschmecker<br />

(„Die 500 besten Winzer in Deutschland 2021“)<br />

Nicht plump-süßliche oder fett-monströse Weine nennt er<br />

sein Eigen (obwohl seine terrassierten Steillagen in Bickensohl<br />

am südwestlichen Kaiserstuhl liegen, in der wärmsten Gegend<br />

Deutschlands), nicht die laute Tuba dominiert, sondern zarte<br />

Instrumente. Stradivari-Geigen spielen auf und zaubern singuläre<br />

Qualitäten mit faszinierender Ausstrahlung ins Glas, Heimatweine<br />

mit unverwechselbarer Herkunft und daher ganz klar<br />

auch unsere persönlichen Favoriten aus dem sonnenverwöhnten<br />

Baden: Kaiserstühler Burgunder at its best – und diese besten<br />

Burgunder schlagen hohe Wellen!<br />

Geradezu exemplarisch die Wertung im Weinführer „(„Die 500<br />

besten Winzer in Deutschland 2021“) des Magazins Der Feinschmecker,<br />

der Holger Koch von zwei auf vier (!) „F“ jubelt:<br />

„Wenn es denn in diesem Jahr anlässlich unserer Verkostungen<br />

einen echten Geheimtipp gegeben haben sollte, dann ist das<br />

Holger Koch – unerklärlicherweise, denn bei aller Bescheidenheit,<br />

die der Winzer aus Bickensohl an den Tag legt: Seine<br />

Weine sind Monumente an Klarheit, Präzision, Finesse und<br />

Spannung.“ – wobei wir gleich einwerfen wollen, dass sich ein<br />

Koch’sches Monument zu anderen Weintrümmern (aus Baden<br />

und anderswo) wie eine griechische Statue zur ägyptischen<br />

Sphinx verhält! Aber weiter im Text: „Die aktuelle Kollektion<br />

ist so gut, dass wir sie komplett empfehlen. Schon die Basisburgunder<br />

– Holger Koch vinifiziert ausschließlich Burgundersorten<br />

– lassen im übertragenen Sinne aufhorchen. Die nächste<br />

Ausbaustufe, etwa der 2019er Grauburgunder Herrenstück, verbindet<br />

Schmelz, Cremigkeit und Grip traumwandlerisch sicher.<br />

Der 2019er Chardonnay *** besitzt Tiefe, Volumen und Frische<br />

(brillanter Holzeinsatz!), der 2018er Pinot Noir * begeistert mit<br />

kühler Kirschfrucht, einem leisen Sahnetouch, Substanz und<br />

vibrierender Säure: Glückwunsch zum Aufstieg!“ Dem ist im<br />

Grunde kaum noch etwas zuzufügen. Aber lauschen wir doch<br />

am besten dem Meister – den er uns vermutlich nur zähneknirschend<br />

durchgehen lässt! – selbst:<br />

„Ich versuche, authentische, harmonische, lebendige Weine zu<br />

machen. Meine leicht erhöht liegenden Weingärten (300 bis 380<br />

Meter, Lössboden auf Vulkangestein) in Bickensohl profitieren<br />

nämlich nicht nur von den vielen Sonnentagen, sondern auch<br />

von kühlen Nächten, denn hohe Temperaturunterschiede zwi-<br />

17


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

schen Tag und Nacht sind ideal zur Herausbildung komplexer<br />

Aromen. Daher ist das Bickensohler Terroir bestens geeignet,<br />

meine Vision von mineralischen Weiß- und Rotweinen in die<br />

Realität umsetzen zu können, die einen samtigen, kraftvollen<br />

Körper mit vielschichtiger, finessenreicher, feiner Frucht verbinden.<br />

Entscheidend ist immer die handwerkliche Arbeit im Weinberg.<br />

Sorgfältig, naturnah, nachhaltig. Wir müssen das Erbe für<br />

unsere Kinder schützen und bewahren.“<br />

Und was schreibt die Fachpresse dazu?<br />

„Nachhaltige Aromen statt lauter, protziger Verkostungsweine“<br />

lobt der Gault&Millau die feinsinnigen Rot- und Weißweine von<br />

Holger Koch, die in ihrer edlen Stilistik und Terroirprägung den<br />

Vorstellungen von einem großen Pinot Noir und grandiosen<br />

Weiß- und Grauburgundern so nahekommen, dass sie von der<br />

Seele ihrer Heimat zu erzählen vermögen! Der Feinschmecker<br />

legt in der jüngsten Edition seines Weingüter-Guides von 2022<br />

nach: „Holger Koch ist ein Meister darin, große Kraft mit leisen<br />

Tönen zu transportieren.“ und schließt mit den Worten: „Alle<br />

Weine, insbesondere die Rot- weine, sind für eine lange Reifezeit<br />

gemacht. Eine wunderbare Kollektion!“<br />

Und Parker-Verkoster Stephan Reinhardt trifft den Nagel auf<br />

den Kopf: „Holger Koch und seine Frau Gabriele bevorzugen<br />

einen erfrischenden und finessenreichen, eleganten Stil beim<br />

Pinot Noir. Tatsächlich ist der Stil ihrer Weine sehr französisch:<br />

pur, präzise und elegant, mit einem reduzierten Fruchtaroma in<br />

der Nase und am Gaumen, dafür geprägt von Intensität, Nachhaltigkeit<br />

und Frische.“<br />

Intensität, Nachhaltigkeit und Frische – das gilt selbstverständlich<br />

auch für die jüngsten weißen 2020er, ein Jahrgang, der Holger<br />

– allen Widrigkeiten zum Trotz – richtig zupassgekommen<br />

ist, denn die Weine sind (so seine bescheidene Einschätzung)<br />

„gut geworden – frischer, straffer als 2018, runder als 2019“. Wer<br />

wie wir von diesen beiden Jahrgängen schon völlig begeistert<br />

war, wird sich mit dem 2020er mehr als nur anfreunden können.<br />

Holger Kochs Worte bei unserer winterlichen Fassprobe über<br />

die Weißweine: „Die 2020er stellen in der Geschlossenheit für<br />

mich den besten Jahrgang“. Enorm beeindruckt waren wir auch<br />

von den nun frisch gefüllten Pinot Noir der diesjährigen Kollektion.<br />

Eine frische und kühle rote Frucht gleitet die würzigen und<br />

mineralischen Burgunder, deren Feinschliff die Signatur eines<br />

introvertierten Winzergenius besitzen. Holger Koch und seine<br />

2020er: Das wird ein Bund fürs (Wein-)Leben!<br />

18 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

WEISSBURGUNDER, 2020 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Weißburgunder wie wir ihn uns wünschen!<br />

DBA010120 Weißburgunder, 2020 (Edition Pinard de Picard) DV 13% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Das ist Baden at its best! Das ist Holger Koch! Für<br />

diese Exklusivfüllung für Pinard de Picard wurden die<br />

Trauben von Hand gelesen und streng selektioniert.<br />

Das Ergebnis: ein wunderbarer Weißburgunder, der<br />

gelassen zwischen zurückhaltender Eleganz und unbeschwertem<br />

Trinkgenuss pendelt.<br />

Der Wein stammt von rund 30 Jahre alten Weinbergen<br />

rund um Bickensohl mit Lößböden. Die Trauben<br />

wer- den nach der Lese entrappt und über Nacht langsam<br />

gepresst. Der Saft wird – wie immer bei Holger<br />

Koch – spontan angegoren und im Zweifel mit neutraler<br />

Zuchthefe durchgegoren, falls die Gärung nicht<br />

zu 100 % durchläuft, denn restsüße Burgunder sind<br />

überhaupt nicht sein Ding. Der Ausbau findet sowohl<br />

mit Edel- stahl als auch im neutralen großen Holzfass<br />

statt. Kochs Kunstgriff bei seinen Weißweinen, einen<br />

kleinen Teil der Trauben auf der Maische vergären zu<br />

lassen (hier sind es 5 %), hat sich in den letzten Jahren<br />

als ein bewährtes Stilmittel etabliert, das seinen<br />

Weinen auch in warmen Jahren besondere piccantezza<br />

verleiht. Denn Frucht und Fülle bringen die Trauben<br />

in warmen Jahrgängen schon aus den Weinbergen<br />

mit. Doch benötigen sie auch Frische und Struktur,<br />

um perfekt aus- balanciert zu sein. Genau dies bringt<br />

die Beigabe der mazerierten Trauben mit sich. In der<br />

Nase duftet dieser Gutswein zart nach Apfel und Apfelquitte,<br />

einer Spur Birne, etwas Honigmelonen und<br />

einem Hauch Kamillenblüten. Ein zart cremiger Weißburgunder,<br />

dessen ausgewogene Struktur auf Anhieb<br />

überzeugt. Seine am Gaumen animierende, glockenklare<br />

Kernobstaromatik, eine Spur zum Teil noch unreifer<br />

Haselnüssen, der zitrische Nachhall sowie eine<br />

zarte Salinität ergeben ein herrlich fruchtreduziertes<br />

Geschmackserlebnis. Ein wunderbarer Gutswein und,<br />

typisch Holger, ein Wein, der schon im Basissegment<br />

für Anspruch sorgt und auch dem fortgeschrittenen<br />

Gaumen noch spielerisch ein Entzücken abringen<br />

kann. Bitte mehr davon!<br />

Ab sofort bis 2026+.<br />

WEISSWEINE<br />

GRAUBURGUNDER, 2020 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Präzise Handarbeit, strenge Selektion – das ist die „Edition Pinard de Picard“!<br />

DBA010420 Grauburgunder, 2020 (Edition Pinard de Picard) DV 12,5% Vol. 14,40 €/l 10,80 €<br />

Auf Lieblingsjahrgang 2019 folgt ... Lieblingsjahrgang<br />

2020! Das gilt zumindest für die Weine von Holger<br />

Koch! Seine Burgunder lassen es weder an Struktur –<br />

natürlich! – noch an Substanz oder Grundreife mangeln,<br />

doch haben sie nun vielleicht ein Quäntchen<br />

mehr Körper, mehr Rundungen und vor allem mehr<br />

Tiefe. Dieser feine, herrlich präsente Grauburgunder<br />

veranschaulicht dies bestens. Um seinen Weinen den<br />

richtigen Schwung zu geben, sie mit mehr Gerbstoff<br />

aufzuladen, ihnen mehr Frische zu ermöglichen und<br />

auch mehr Charme, hat Holger einen kleinen Teil des<br />

Grauburgunders aus seiner besten Lage auf den Traubenhäuten<br />

und Stängeln vergoren, also einen Orangewein<br />

entstehen lassen, den er in kleinen Portionen<br />

von nur wenigen Prozent (5%, um genau zu sein) dem<br />

traditionell vergorenen Wein wieder bei- gegeben hat.<br />

Das war schon das Erfolgsrezept des genialen 2019er-<br />

Jahrgangs!<br />

Getreu dem Motto „Jemand, der die Spitzenweine<br />

liebt, der soll auch die Basis mögen.“ schenkt Holger<br />

Koch seinen Gutsweinen größtmögliche Aufmerksamkeit.<br />

Dieser farblich etwas intensivere Grauburgunder<br />

duftet sehr zart (Holger Koch: „fast verhuscht“) nach<br />

weißen Früchten, Mandeln und Äpfeln, dazu dann<br />

etwas Quitten und ein Hauch noch grüner Haselnuss<br />

– ein komplexes Bouquet, wie wir es bei einen<br />

Grauburgunder dieser Preisklasse kaum erwarten würden.<br />

Ein am Gaumen vor allem auch in seiner Struktur<br />

wunderbar präsenter Wein (nicht zu cremig, nicht zu<br />

schlank), der sich kraftvoll zeigt, in jedem Moment allerdings<br />

fein und bemerkenswert elegant bleibt. Bis in<br />

den Nachhall hinein (wieder zitrisch, mit leicht herben<br />

Grapefruitnoten, dazu eine leicht salzige Komponente)<br />

animierend – die Lust auf den nächsten Schluck ist<br />

geradezu Programm dieses so an- genehm intensiven<br />

wie leichtfüßigen Grauburgunders!<br />

Jetzt schon herrlich, und sicherlich noch bis 2025+.<br />

19


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

WEISSBURGUNDER „STEINFELSEN“, 2020<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Holger Kochs „Steinfelsen“ – exklusiv bei Pinard de Picard<br />

DBA010620 Weißburgunder „Steinfelsen“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

Im VINUM Weinguide 2020 findet sich ein Zitat, das<br />

Holger Koch und seine Weine perfekt charakterisiert:<br />

„Innerhalb von 20 Jahren hat sich Holger Koch mit seinem<br />

von den Eltern übernommenem Weingut an die<br />

Spitze Deutschlands vorgearbeitet. Dabei ist er immer<br />

gern unter dem Radar der großen Weinszene geflogen<br />

und hatte kein Problem mit seiner von Understatement<br />

geprägten Rolle. Und so sind auch seine Weine.“<br />

Entsprechend steckt hinter seinem Weißburgunder<br />

„Steinfelsen“ bereits eine komplexe Denkleistung, ein<br />

Anspruch, mit dem man sich erst einmal auseinandersetzen<br />

muss, um den Wein voll und ganz zu verstehen.<br />

Er stammt aus Bickensohler Weinberglagen, die seit<br />

der Flurbereinigung in den 1970er-Jahren zu Großlagen<br />

zusammengelegt wurden, die nun mehrere Dutzend<br />

Hektar umfassen. Daher kommt es bei vielen Lagen<br />

mehr auf die Gemarkung, also einen bestimmten Teilbereich<br />

an. Und diese Gemarkungen (oder „Gewanne“)<br />

werden bei Winzern wie Holger Koch natürlich<br />

jeweils getrennt ausgebaut. In unserem Fall stammt<br />

der Weißburgunder aus dem Gewann „Amerika“. So<br />

nennen die Kochs diesen Weinberg schon sehr lange.<br />

Er liegt noch hinter dem „Ozean“ und ist vom Weingut<br />

in gut zehn Minuten (ein flotter Traktor vorausgesetzt)<br />

zu er- reichen. „Amerika“ liegt vergleichsweise hoch<br />

und nach Westen ausgerichtet, was in Anbetracht des<br />

Klimawandels in Zukunft durchaus von Vorteil sein<br />

könnte.<br />

Bei den Weinen aus „Amerika“, das in diesem Fall zur<br />

Ortslage Bickensohler Steinfelsen gehört, hat man bereits<br />

einen ähnlichen Anspruch wie in der Drei-Stern-<br />

Kategorie, der Wein ist allerdings nach Freigabe schon<br />

deutlich zugänglicher. Die 2020er- Version des Weißburgunders<br />

duftet nach Steinobst, weißen Blüten,<br />

Mandeln und einem Hauch Orangenzeste. Eine wunderbare<br />

Würzigkeit durchzieht den Wein im Bouquet<br />

ebenso wie am Gaumen, wo man die Frucht zunächst<br />

eher „hintergründig“ wahrnimmt, die Würze dominiert<br />

in Form einer gewissen Nussigkeit und Kräutern. Wesentliches<br />

Stilmittel des Weins: die Maischevergärung.<br />

Während 94 % der Weißburgunder-Trauben entrappt<br />

und nach einer Standzeit in der gekühlten Presse sehr<br />

langsam ins gebrauchte 1200-Liter-Fass gepresst wurden,<br />

hat Holger den restlichen Anteil wie einen Orange-Wein<br />

mit Stielen und Stängeln sowie mit Kernen<br />

und Traubenhäuten vergären lassen. Der Wein, der<br />

daraus entstanden ist, wurde dann dem klassisch vergorenen<br />

Anteil vor dem Ausbau wieder hinzugefügt,<br />

was bei diesem Wein für ein großes Plus sorgt. Dieser<br />

maischevergorene Anteil setzt nämlich auch bei diesem<br />

Wein tatsächlich das Ausrufezeichen – er bedingt<br />

diesen wunderbaren grip, die feinstoffige, seidige Textur<br />

und eben auch diese herrlich animierende Frische.<br />

Was den „Steinfelsen“ natürlich zu einem idealen Speisenbegleiter<br />

macht, auch zu eher „außerbadischen“<br />

Krustentieren oder Salzwasserfischen, zumal wenn<br />

sie mit kräuterbetonten bzw. gehaltvollen Saucen gereicht<br />

werden. Aber auch zum klassischen „Rahmgeschnetzelten“<br />

läuft dieser Tropfen zur Hochform auf.<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2030+.<br />

20 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

GRAUBURGUNDER „STEINFELSEN“, 2020<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Grauburgundisch – steinfelsig – großartig!<br />

DBA010720 Grauburgunder „Steinfelsen“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 13% Vol . 18,60 €/l 13,95 €<br />

Als Holger Koch den elterlichen Betrieb übernahm,<br />

wurden die Trauben, wie üblich, noch an die Genossenschaft<br />

geliefert. Über viele Jahre – und für einen<br />

Winzergenerationenbetrieb doch in Windeseile –<br />

krempelte er den Betrieb komplett um. Zuwider waren<br />

ihm das anspruchslose Konzept, zu gut die potenziellen<br />

Qualitäten seiner Heimat. Klar war von Anfang an:<br />

Man muss nicht jedem gefallen. Das ist eine Attitüde,<br />

die gerade beim Grauburgunder fast schon revolutionär<br />

anmutet, handelt es sich doch um eine Rebsorte,<br />

die in vielen Betrieben fast schon gleichschmeckende<br />

Weine ohne Individualität hervorbringt. Weine, die jeder<br />

mag, die niemandem wehtun.<br />

Bei Holger Koch ist das anders. Sein „Steinfelsen“-<br />

Grauburgunder schimmert etwas dunkler als die<br />

meisten anderen Exemplare dieser Rebsorte im Glas,<br />

der Schalenkontakt der Burgundertrauben ist offensichtlich.<br />

Auch die für ihn schon traditionelle Zugabe<br />

von maischevergorener Trauben (hier beläuft sich<br />

der Anteil auf 7%) bringt eine Struktur in den Wein,<br />

die viele andere Betriebe lieber glattbügeln bzw. gar<br />

nicht erst zulassen.<br />

Die Trauben stammen aus der kühlen und windigen<br />

Westlage „Amerika“. Ja, dies ist der Name dieser Terrasse,<br />

die ihn deshalb von Kochs Vorfahren bekommen<br />

hat, weil sie so weit vom Weingut entfernt liegt.<br />

Um dorthin zu gelangen, muss man folgerichtig dann<br />

auch erst einmal den „Ozean“ durchqueren – so heißt<br />

die Lage vor „Amerika“. Doch zurück zum Wein: Hier<br />

duftet es sehr zart nach Meyer-Zitronen nebst der<br />

etwas herben Note der weißen Schale. Eine zarte,<br />

perfekt eingebundene Holzfassnote – der Grauburgunder<br />

wurde sieben Monate in gebrauchten 500-<br />

und 1200-Liter-Gebinden auf der Vollhefe ausgebaut<br />

– dient diesem so feinen wie seriösen, wunderbar<br />

nachhaltigen Burgunder nur als Rahmen. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Grauburgunder zart und cremig, wie im<br />

Grunde alle von Holgers Weißweinen in diesem Jahr<br />

geradezu ideal proportioniert. Er ist etwas fülliger als<br />

der „etwas karger“ (Holger Koch) geratene Vorgänger,<br />

dabei von seidiger Konsistenz. Der Steinfelsen<br />

„in Grau“ ist wieder bildschön geworden, ein über die<br />

Maßen erfrischender Wein, der an einen Gang über<br />

Streuobstwiesen denken lässt, an frisch aufgeschnittene<br />

Äpfel samt Schalen, an „dunkle“ Birnen, an Melone<br />

und Kräuter erinnert. Ein bemerkenswert eleganter,<br />

animierend würziger Grauburgunder, der enorm viel<br />

Substanz bietet und in seiner Preisklasse – in wirklich<br />

allen Belangen – wohl konkurrenzlos ist!<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2028+.<br />

21


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

CHARDONNAY „STEINFELSEN“, 2020<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Holger Kochs Chardonnay „Steinfelsen“ verbindet französische Finesse mit badischer<br />

Substanz zu einem außergewöhnlichen Basis-Chardonnay.<br />

DBA011520 Chardonnay „Steinfelsen“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 12,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Wer auf die Website des Bickensohler Winzers Holger<br />

Koch schaut, der sucht nach seinen Chardonnay noch<br />

vergeblich. Website ist nicht sein Ding. Der Winzer<br />

steht lieber im Weinberg, wo er die ersten Chardonnay-Anpflanzungen<br />

vor fünf bis zehn Jahren getätigt<br />

hat – in weiser Voraussicht, dass der Chardonnay einige<br />

Vorteile gegenüber den anderen weißen Burgundersorten<br />

mitbringt. Vor allem, gegenüber dem Grauburgunder.<br />

Der Chardonnay kommt vor allem besser<br />

mit wärmeren und trockeneren Jahrgängen zurecht.<br />

Mittlerweile vinifiziert Holger Koch den Chardonnay<br />

in unterschiedlichen Stufen und neben dem Bickensohler<br />

Herrenstück auch aus dem Bickensohler Steinfelsen.<br />

Die Weinberglagen von Bickensohl sind seit der<br />

Flurbereinigung in den 1970er-Jahren in Großlagen zusammengefasst,<br />

sodass sie mehrere Dutzend Hektar<br />

umfassen. Im Falle des Steinfelsens sind es mehr als 77,<br />

deren Parzellen teils deutliche Unterschiede in der Bodenstruktur<br />

zeigen, wie auch in der Höhe und Ausrichtung<br />

zur Sonne. Daher kommt es bei den Lagen mehr<br />

auf die Gemarkung an, also auf den Teilbereich. Und<br />

diese Gemarkungen werden bei Winzern wie Holger<br />

Koch natürlich jeweils getrennt ausgebaut. In diesem<br />

Fall liegen sie vergleichsweise hoch und nach Westen<br />

ausgerichtet. Das hat den Effekt, dass die Sonne<br />

erst spät am Mittag erscheint und der Wind durch die<br />

Weinberge pfeift. Früher war das häufig ein Problem,<br />

heute, mit dem Klimawandel ist es eine der zukunftsträchtigsten<br />

Lagen.<br />

Der „Steinfelsen“ bietet nun den Einstieg in die Welt<br />

der Koch’schen Chardonnay. Und der hat es in sich!<br />

Holger Koch versteht es, badische Weine mit französischer<br />

Eleganz zu erzeugen. Dazu tragen die exzellenten<br />

kleinbeerigen Chardonnay-Klone aus dem<br />

Nachbarland bei, aber auch der Ausbau in Stockinger-<br />

Fässern – State of the Art, gewissermaßen. In wärmeren<br />

Jahren geht er zudem dazu über, einen Teil der<br />

Frucht auf der Maische zu vergären, also einen Orangewein<br />

zu erzeugen, den er zu kleinen Teilen dann<br />

zurück in den klassisch erzeugt Wein gibt. Dadurch<br />

bekommen die Chardonnays nicht nur eine kraftvolle<br />

Farbe, sondern mehr Struktur, einen Hauch von Gerbstoff,<br />

vor allem aber einen Zusatz an Frische. Im Duft<br />

erinnert der Wein an knackige Birnen, gelb wie grün,<br />

an Zitrusabrieb und ein paar Kumquats, an Mirabellen<br />

und Renekloden, zerstoßenen Kalk und an ein Birnenkompott<br />

mit Sahne. Das Holz – ein gebrauchtes<br />

1200-Liter-tonneau – nimmt nur äußerst dezent wahr.<br />

Auch am Gaumen besitzt der Wein einen cremigen<br />

Charakter, wirkt seidig und elegant, dabei verbindet<br />

sich die Frucht mit einer feinen Würze, wirkt strukturiert<br />

und klar, nicht zuletzt dank des leichten Gerbstoff-grips<br />

am Gaumen. Der Chardonnay „Steinfelsen“<br />

verbindet dabei eine beeindruckende Konzentration<br />

mit Frische und Finesse. Das ist schon ganz weit vorne<br />

in diesem Preisbereich!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2028 und länger<br />

mit Freude trinken.<br />

22 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

CHARDONNAY *, 2020<br />

Chardonnay mit Stern, mit Finesse und Tiefe. Eine neue Selektion,<br />

die richtig Freude macht.<br />

DBA011720 Chardonnay *, 2020 13% Vol. 25,20 €/l 18,90 €<br />

Wer gute oder herausragende Weine machen will, der<br />

braucht Zeit, um seine Reben kennenzulernen. Vor<br />

allem, wenn man mit neuen Sorten beginnt. Holger<br />

Koch hat in weiser Voraussicht auf den Klimawandel<br />

schon vor mehr als zehn Jahren die ersten Chardonnay-Reben<br />

in die kühleren westlich und höher gelegenen<br />

Gewanne gepflanzt. Er hat exzellente kleinbeerige<br />

Klone dafür genutzt und vom ersten Jahrgang an sehr<br />

gute Weine erzeugt. Trotzdem gab es natürlich auch<br />

für ihn eine Lernkurve in der er bemerkt hat, wo die<br />

Reben die besten, die sehr guten und die guten Qualitäten<br />

bringen. Um seinem „Drei-Stern-Chardonnay“<br />

noch präziser und klarer werden zu lassen, hat er eine<br />

Partie herausgenommen, um aus ihr einen „Ein-Stern-<br />

Chardonnay“ zu erzeugen, der zwischen „Steinfelsen“<br />

und „Herrenstück“ einerseits sowie dem besten „Drei-<br />

Stern“ und der „Reserve“ andererseits anzusiedeln<br />

ist. Erzeugt werden die Weine vom Löss, Lehm und<br />

Vulkangestein im Prinzip alle auf die gleiche Weise.<br />

Die reife Frucht, die aber immer im unteren Alkoholbereich<br />

von 12,5 bis 13 Volumenprozent bleibt, wird<br />

zum größten Teil klassisch spontan vergoren und zu<br />

einem kleineren Teil auf der Maische. Diesen kleineren<br />

Teil gibt er dann zum fertigen Wein wieder mit zurück.<br />

Dieser Orangewein, so ist es Holger Koch immer klarer<br />

geworden in den letzten, warmen Jahren, gibt den<br />

Weinen genau das notwenige Maße an zusätzlicher<br />

Struktur, Extrakt und Frische, sie brauchen. Dieser hier<br />

(unser „abgestufter“ Drei-Sterne-Chardonnay) reift<br />

in einem der vielleicht besten Holzbehältnisse, die es<br />

derzeit auf dem Markt gibt: einem 500-Liter-tonneau<br />

von Stockinger.<br />

wieder diese Klarheit und Frische, diese Präzision im<br />

Zusammenspiel der weiß- und gelbfleischigen Frucht<br />

mit einer lebendigen, zitrischen Säure, einem leichten<br />

Gerbstoff-grip und einem ganz sanften, gekonnten<br />

Holzeinfluss. Im Finale findet sich hier – auch das<br />

dürfte viel mit der Maischestandzeit zu tun haben –<br />

eine feine Salzigkeit auf, die für das Verlangen nach<br />

dem zweiten Glas sorgt.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicherlich bis 2030+.<br />

Der Chardonnay* zeigt eine reife, goldgelbe Farbe,<br />

die natürlich auf den Anteil des maischevergorenen<br />

Weins zurückzuführen ist. Aber das, was so golden<br />

schimmert wirkt auch im Duft golden, reif, saftig und<br />

dabei präzise, klar und frisch. „mit gelben Birnen hänget<br />

und voll mit wilden Rosen das Land in den See …<br />

„ könnte einem bei diesem betörenden Duft in den<br />

Sinn kommen, wobei es deutlich mehr Birnen als Rosen<br />

sind und davon auch eher die, die weiß blühen.<br />

Doch es sind einfach herrlich saftige Birnen, die hier<br />

ihren Duft verströmen. Dazu gesellen sich Noten von<br />

Zitronen und vereinzelten Meyer-Zitronen mit ihrem<br />

grünen, sehr frischen Anteil. Mirabellen sind mit<br />

dabei, Weinbergpfirsiche, ein wenig Ingwer. Es ist<br />

durchaus faszinierend, wie breit die Klaviatur ist, auf<br />

der dieser Chardonnay spielt. Auch am Gaumen begeistert<br />

dieser Wein, der so saftig und reif wirkt, klar<br />

und mundfüllend. Dabei zeigt er jedoch auch hier<br />

23


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

SPÄTBURGUNDER „ALTE REBEN“, 2020<br />

„Ich liebe meine Lössböden, gerade in warmen Jahren.“ – Holger Koch<br />

DBA010820 Spätburgunder „Alte Reben“, 2020 12,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Wir waren verblüfft von Holger Kochs rotfruchtigen<br />

und feinduftigen Burgundern der diesjährigen Kollektion.<br />

Das warme Jahr spürt man ihnen kaum an,<br />

außer durch eine wohltuend hedonistische Art, mit<br />

der sie gerade im Jugendstadium daherkommen. Als<br />

gewichtigen Grund nennt Holger Koch seine Lössböden<br />

mit vulkanischem Untergrund, die ganz anders als<br />

beispielsweise im Kraichgau als guter Wasserspeicher<br />

fungieren. „Ich bin mittlerweile heilfroh um meine<br />

Lössböden“. Und so zeigt sich bereits sein Einstiegswein,<br />

der Spätburgunder „Alte Reben“ in gewohnt<br />

Koch’scher Manier elegant im Glas.<br />

Wie Holgers Idealvorstellung von gutem Spätburgunder<br />

zu schmecken hat, kann man hier bereits nachvollziehen.<br />

Diese exklusive Abfüllung soll einer der<br />

besten Spätburgunder sein, den Sie unterhalb der<br />

Zehn-Euro-Marke in Deutschland erhalten. Und probieren<br />

Sie ihn selbst – wir sind überzeugt davon, dass<br />

es so ist. Diese so feine und auch so sensible Sorte<br />

interpretiert Holger Koch in diesem Wein auf eine<br />

ganz eigene Weise, irgendwo im Spannungsfeld zwischen<br />

deutscher Frucht und französischer Eleganz und<br />

Klarheit. So entsteht hier ein Pinot, der jede zünftige<br />

Brotzeit begleitet und doch auch das Zeug hat, als Solist<br />

für Begeisterung zu sorgen. Herzkirschen, etwas<br />

Hagebutte und Nelken duften hier aus dem Glas. Am<br />

Gaumen zeigt sich der „Alte Reben“ mineralisch und<br />

geschliffen, ohne an knackig roter Waldfrucht einzubüßen.<br />

Die Tannine sind äußerst fein und doch auch<br />

spürbar. Sie haften sich fein an den Gaumen, verleihen<br />

dem Wein grip und Statur. Und auch wenn man Spätburgunder<br />

eine gewisse Intellektualität nachsagt, so<br />

dreht sich bei diesem Einstiegswein zunächst alles um<br />

pure Trinkfreude und einen schmackhaften Rotwein,<br />

der mit 12,5 Volumenprozent Alkohol den idealen Spagat<br />

zwischen Finesse und Kraft meistert.<br />

Ein Hochgenuss mit rund 5 Jahren Flaschenreifepotenzial,<br />

begleitet Badisches Schäufele, Flammkuchen aber<br />

auch Schwäbische Spätzle mit Wildragout vorzüglich!<br />

PINOT NOIR „FUNKEN“, 2020 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Unsere Exklusivfüllung von Holger Koch, der Pinot Noir Funken, verströmt puren<br />

Hedonismus. Er zeigt sich wild, animierend und nimmt kein Blatt vor den Mund.<br />

DBA010220 Pinot Noir „Funken“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 12,5% Vol. 22,60 €/l 16,95 €<br />

Exklusiv bei<br />

Pinard de Picard!<br />

Zugegeben, wenn es im badischen Bickensohl<br />

eine Disco gäbe, würden wir<br />

von einem Besuch vermutlich absehen.<br />

Da der Pinot Noir „Funken“ aber tatsächlich<br />

alljährlich eine attraktive<br />

Ungehobeltheit versprüht und damit<br />

seinem Namen alle Ehre macht,<br />

können (und wollen) wir uns diverse Wortspielereien<br />

nicht versagen. Der „Funken“ zeigt sich frecher<br />

denn je, was läge also näher als ein Abstecher nach<br />

„Funkytown Bickensohl“? Das bestätigt auch Holger<br />

(gewohnt tiefstapelnd) bei unserer Fassprobe: „Eine<br />

gewisse Würzigkeit ist den Rotweinen bei mir dieses<br />

schon vorhanden.“ Es liegt nicht an den Rappen, wie<br />

wir vermuteten: „Die Erträge waren durch den Frost<br />

niedrig, die Reben kleinblütig, ich habe daher bewusst<br />

überwiegend ohne Stängel vergoren und alles auf die<br />

Frucht gesetzt.“ Doch stammt der Funken – allesamt<br />

französische Dijon-Klone – einer wärmeren Lage, die<br />

etwas früher ausreift. Genau diese feine Fruchtopulenz<br />

zeichnet den Pinot Noir dieses Jahr aus. Benannt ist der<br />

Rotwein nach einer schmalen, hoch auf einer mächtigen<br />

Lössscholle thronenden Parzelle derselben Terrasse,<br />

in der Holger auch seinen Pinot Noir * liest. Wen<br />

wundert’s, dass sich der „Funken“ bei uns zu einem der<br />

beliebtesten Weine Holgers entwickelt hat?<br />

Er zeigt sich etwas dunkler im Glas, dabei trotzdem<br />

hellfarbener als das Gros der diesjährigen Spätburgunder<br />

Deutschlands. Ein intensives rot liegt im Glas, so<br />

wie bei Kirschpastillen. Was der Pinot Noir aus dem<br />

Glas verströmt sind Herzkirschen und Sauerkirschen.<br />

Eine feine Kräuterwürze umkreist den Wein. „Er hat<br />

nix flauschig-süßliches. Das gefällt mir.“ so Holger.<br />

Feine Tannine und ein keckes Säuregerüst strukturieren<br />

diesen mittelgewichtigen Wein, der uns an einen<br />

seriösen Beaujolais Cru im Stile eines Moulin-à-Vent<br />

erinnert. Vom „typisch deutschen“ Spätburgunder<br />

unterscheidet sich der „Funken“ selbstredend enorm.<br />

Weine wie dieser tragen die Früchte eines jahrelangen<br />

Lern- und Optimierungsprozesses. Holger versteht<br />

seine Arbeit als eine Art Gesamtkunstwerk mit klarer<br />

Aussage: Weine voller „Wiedererkennbarkeit, Originalität<br />

und Individualität“. Seine Leidenschaft, die beim<br />

Pinot Noir vielleicht sogar noch stärker als bei seinen<br />

filigranen Weißweinen zur Geltung kommt, spürt<br />

man ihm in jedem Moment an. Bester Beweis: unsere<br />

Pinard-Edition, der Pinot Noir „Funken.<br />

Gerne 1–2 Stunden karaffieren. Reifepotenzial bis 2030.<br />

24 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

PINOT NOIR HERRENSTÜCK, 2020<br />

Herrenstück 2020: „das Beste, das wir bislang hatten.“ – Holger Koch<br />

DBA011120 Pinot Noir Herrenstück, 2020 13% Vol. 21,33 €/l 16,00 €<br />

Mit seinen acht Hektar Rebfläche, die in Handlese und<br />

im überschaubaren aber bestens strukturiertem Gutsgebäude<br />

ausgebaut werden, hebt sich Holger Koch<br />

von seinen Bickensohler Genossenschaftskollegen ab.<br />

Wo Winzer andernorts in die Bequemlichkeit abdriften<br />

oder immer größere Rebflächen bewirtschaften,<br />

beschränkt sich Holger Koch auf das Wesentliche und<br />

stößt immer wieder ab, was ihn persönlich nicht mehr<br />

fordert und motiviert. Vor vielen Jahren pflanzte Holger<br />

bereits burgundische Pinot-Noir-Klone. Schlichtweg<br />

weil sie ihm besser schmeckten. Klein und lockerbeerig,<br />

hocharomatisch und niedrig im Ertrag, dazu<br />

schwierig zu bewirtschaften. Mit solchem Klonmaterial<br />

wollen die großen Betriebe nichts zu tun haben.<br />

Das ist eine Erklärung, warum sich Holgers Weine so<br />

sehr vom Kaiserstühler Typ unterscheiden. Man findet<br />

hier einen Typ Pinot Noir vor, wie er in der Region<br />

selten anzutreffen ist, ja eher in Frankreich verortet<br />

wird. Das hält auch der EICHELMANN Weinguide<br />

2022 fest: „Wer den traditionellen Kaiserstühler Spätburgunder-Stil<br />

mit ganz auf Reife und Fülle setzenden<br />

Weinen liebt, wird mit den im Vergleich dazu schlank<br />

erscheinenden Koch’schen Weinen wenig anfangen<br />

können, wer sich im Geschmacksbild eher auf Burgund<br />

eingeschossen hat, dafür um so mehr.“<br />

Im Herrenstück prägen aber anders als im Burgund<br />

Vulkanböden das Terroir. Die so wichtige Löss-Lehm-<br />

Auflage hält auch in trockenen Jahren das Wasser<br />

besonders gut, sodass die Dijon-Klone hier der heißen<br />

Sommer trotzen. Im offenen Holzbottich vergor<br />

Holger Koch sein 2020er Herrenstück. Nach mehr<br />

als zweiwöchiger Maischestandzeit und beginnender<br />

Spontangärung wanderte der Grundwein dann für fast<br />

zwölf Monate in 300- sowie 500-Liter-Fässer. Was wir<br />

im Dezember dann aus dem kleinen Stahltank probierten<br />

(dort homogenisiert Holger die verschiedenen<br />

Fässer wenige Wochen vor Abfüllung seine Weine und<br />

lässt den Wein nochmals zur Ruhe kommen, bevor sie<br />

meist unfiltriert auf die Flasche gezogen werden), ist<br />

das Ergebnis eines langjährigen Erkenntnissprozesses.<br />

Das Herrenstück ist kühl und würzig. Besonders die<br />

feine Würze zieht sich durch die diesjährige Kollektion.<br />

Sauerkirschen und Herzkirschen aber auch Veilchen<br />

und Rosen steigen aus dem feinduftigen Bouquet.<br />

Das wirkt kühl uns straff und doch ungewöhnlich präsent.<br />

Über das diesjährige Herrenstück sagt Holger:<br />

„Es ist das Beste, was wir bislang hatten. 2015 war<br />

schon stark, 2016 auch. Aber das hier ist die bisherige<br />

Krönung“. Wenn ein ansonsten solch kritischer und<br />

emotionsgezügelter Winzergeist wie Holger derartige<br />

Worte von sich gibt, kann man auf Großes gefasst<br />

sein. Uns gefällt die zarte Rauchigkeit, mit der hier der<br />

Pinot entgegenweht, die feine balsamische Ausprägung,<br />

die ihn von reiner Fruchtigkeit absetzt, ja diese<br />

regelrecht aufs Podest hebt. Am Gaumen zeigt sich<br />

das Herrenstück dicht und würzig, ja feinst strukturiert<br />

im Tannin. Weil die Frucht aber kühl daherkommt<br />

(Herzkirschen, Zwetschgensaft, auch Blutorangen),<br />

erscheint der Pinot Noir elegant und verspielt. Das ist<br />

leichtfüßiger Pinot Noir, der deutlich kühler schmeckt<br />

als das Jahr es vermuten lässt. Wein, der transparent<br />

erscheint, niemals sättigt, sondern den Appetit anregt,<br />

wie er mit seiner feinen Fruchtsäure über dem Gaumen<br />

fegt und vibrierend nachhallt.<br />

Pinot Noir in Reinform, unmanipuliert und schonend<br />

auf die Flasche gezogen, dabei von der klaren Handschrift<br />

Holger Kochs geprägt, die weniger an kellertechnischen<br />

Kniffen erkennbar ist, sondern einer<br />

genauen Vorstellung eines zart tänzelnden und kühlfruchtigen<br />

Pinot Noir folgt. Und genau nach dieser<br />

Idee richtet er all seine Arbeitsschritte das ganze Jahr<br />

über im Weinberg aus, wählt den idealen Lesezeitpunkt<br />

und extrahiert nur ganz zart Farbe und Aromen<br />

aus der filigranen Rebsorte. Holger gelingt mit diesem<br />

grandiosen Wein scheinbar mühelos die Überwindung<br />

der Schwerkraft und verschiebt qualitative Maßstäbe,<br />

setzt sie in einer Preisklasse, in der die wenigsten<br />

Winzer „mittun“ könnten! Eine dringende, unbedingte<br />

Empfehlung für alle Liebhaber feiner, zarter, präziser<br />

und beglückender Pinots. Für die Freunde großer Weine.<br />

Für die Verehrer großartigen Winzerhandwerks.<br />

Und für alle anderen eigentlich auch. Kategorie „absoluter<br />

Lieblingswein“!<br />

Zu genießen ist der Wein jetzt, Höhepunkt wohl ab 2023<br />

bis 2029+.<br />

ROTWEINE<br />

25


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

PINOT NOIR *, 2020<br />

„Unsere Eigenart ist, dass wir immer Lebendigkeit und Frische suchen.“ – Holger Koch<br />

DBA011320 Pinot Noir *, 2020 13% Vol. 33,33 €/l 25,00 €<br />

„Dätsch mer mol des mit den Sternli erkläre?“ Nun<br />

gut, alemannisch schwätze kann nicht jeder. Und da<br />

allenfalls Franken und Schwaben eine Ahnung erlangen,<br />

worüber sich Badener unterhalten, wollen wir<br />

gern helfend zur Seite stehen und Holger Kochs Qualitätspyramide<br />

im Kurzen erklären. Denn für die interessieren<br />

sich wiederrum viele:<br />

Hier am Kaiserstuhl, wo das Klima zum wärmsten in<br />

Deutschland und Baden zählt, profitieren seine Weine<br />

von den kühlen und winddurchzogenen Höhenlagen.<br />

Folglich lag es nahe, dass er die Wertigkeit und Stilistik<br />

an den verschiedenen Höhenplateaus, auf denen seine<br />

Reben stehen, ausrichtet. Der Pinot Noir * stellt neben<br />

den Regionsweinen die erste der drei Qualitätsstufen<br />

dar. Hier wird es schon „richtig seriös“, der Wein verspricht<br />

schon (und hält!) im Glas großes Lagerpotenzial.<br />

Die Trauben stammen aus den etwas niedrigeren<br />

Hangstücken einer Einzelparzelle im Herrenstück,<br />

dem so idyllisch benamsten „Mistgraben“. Hier sind<br />

die Böden tiefgründiger und fruchtbarer. „Das macht<br />

den Pinot Noir fleischiger und auch süßlicher in der<br />

Frucht,“ wie Holger uns erklärt. Gerade die Tiefgründigkeit<br />

der Böden rettet in den letzten wärmeren<br />

Jahren zunehmend die Reben, verhindert Trockenstress.<br />

Wir haben einige konventionelle Weine (nicht<br />

Holgers!) probiert, denen es in ihrer zu sahnigen und<br />

dann zu weichen, ja geradezu mürben Fruchtigkeit an<br />

Substanz für die lange Strecke fehlen wird. Kostet man<br />

bei Holger Koch Weine wie diesen, verändert sich augenblicklich<br />

die Perspektive auf die „Konkurrenz“ bzw.<br />

die Kollegenschaft. Sein Pinot Noir * duftet geradezu<br />

vibrierend frisch nach roten Kirschen, Zwetschken<br />

und Bitterorangenabrieb. Der „Einstern“ zeigt sich am<br />

Gaumen nochmals „spritziger“ als Holger Kochs „Funken“,<br />

wozu auch die feine Säure beisteuert. „Wir haben<br />

2020 immer eine ordentliche und gute Frische in<br />

den Weinen“, so der Altmeister vom Kaiserstuhl. Und<br />

in der Tat: Der Pinot Noir * wirkt transparent, kühl<br />

und feinmaschig. Wir sind uns bewusst, dass unsere<br />

Zuschreibungen hier gar ins Esoterische abdriften, so<br />

voll und ganz umfassend lässt sich dieser schwebende<br />

Pinot Noir eben durch eine bloße Aufzählung der Aromen<br />

kaum beschreiben. Wie hier Frucht, Körper und<br />

Struktur herausgearbeitet werden und zueinander finden,<br />

ist schlichtweg attraktiv und Zeugnis der Weisheit<br />

unseres Winzergenius. Holger Kochs Wein bleibt<br />

stets subtil und strahlt (wohl auch, weil die Frucht in<br />

diesem Jahr überwiegend entrappt wurde, so noch<br />

schwebender zur Geltung kommt). Im Nachhall wird<br />

es dann zart pfeffrig (2020 und Würze: Eine innige Verbindung<br />

in Holgers Rotweinkollektion, wir erwähnten<br />

es mehrfach), ein angenehmes Aroma von frischem<br />

und nicht übermäßig geröstetem Holz rahmt das Ganze.<br />

Zwei, drei Jährchen Geduld im Keller und der Wein<br />

wird nochmals vollendeter im Glas stehen. Doch wer<br />

kann bei dieser Attraktivität derartig lange verharren?<br />

So relativ ist eben unsere Zeit.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2023<br />

bis nach 2032<br />

26 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

PINOT NOIR ***, 2020<br />

Stets eine Reise wert – Holger Kochs Drei-Sterne-Pinot!<br />

DBA010320 Pinot Noir ***, 2020 13% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

DBA010320M Pinot Noir ***, 2020 MAGNUM 13% Vol. 53,26 €/l 79,90 €<br />

In der Literatur und Arbeitswelt würden wir von<br />

Schlüsselpersonen sprechen, beim Wein von einer<br />

Referenz. Für Deutschlands „Rotweinwunder“ nimmt<br />

Holger eine gewichtige Person ein, ohne sich jemals<br />

selbst zum Fürsprecher ernannt zu haben. Die Kompetenz<br />

und Vorbildfunktion schreiben ihm Sommeliers,<br />

treue Fans und Winzerkollegen anerkennend zu!<br />

„So speziell wie seine Weine ist auch Holger Koch, der<br />

in Bickensohl am Kaiserstuhl auf seinen acht Hektar<br />

nur dem eigenen Kopf folgt. Biologisch zu arbeiten,<br />

ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, sich das auch<br />

bescheinigen zu lassen braucht er nicht. Reinheit,<br />

Kraft und Lebendigkeit will er aus seinen Weinen herausspüren<br />

– und das gelingt hervorragend.“ heißt es<br />

im vom Gault&Millau frisch erschienenen Werk „Die<br />

Besten Weine Deutschlands – Edition 2022“ über<br />

unseren Bickensohler Manufakturbetrieb. In der Tat<br />

lässt sich Holger in keine Schublade stecken, so wie<br />

man sich seinem Weinstil mit Vergleichen allenfalls<br />

annähern kann.<br />

Für eine qualitative Einordnung seines Dreistern-Pinot-Noirs<br />

ziehen wir gerne einen naheliegenden Vergleich:<br />

Als der berühmtberüchtigte Reiseführer für<br />

den ambitionierten Automobilisten, der „Guide“ des<br />

Reifenherstellers Michelin zum ersten Mal aufgelegt<br />

wurde, zielte sein ganzes Bestreben darauf die wenigen<br />

Tankstellen- und Werkstattsuchenden entsprechend<br />

sicher ans Ziel ihrer Wünsche zu lotsen. Ein<br />

knappes Vierteljahrhundert später, navigierte man<br />

auf Frankreichs (und nach und nach Europas) Straßen<br />

wieder nach den Sternen. Damit sich die „Ritter der<br />

Straße“ unterwegs standesgemäß verpflegen konnten,<br />

hatten die Herausgeber des „Guide Michelin“ für Restaurants<br />

eine Klassifizierung entwickelt: Ein Stern, und<br />

das Restaurant war einen „Stopp wert“, mit zweien<br />

lohnte sich sogar schon „ein Umweg“. Die Elite dieser<br />

Etablissements war mit drei Sternen sogar „eine (ganze)<br />

Reise wert“! Der Pinot Noir *** markiert – neben<br />

der raren „Reserve“ – die Spitze des Koch’schen Sortiments.<br />

Wir sind so frei und wenden die Kategorisierung<br />

d’après Michelin auf die Kochs und diesen Wein<br />

an: unbedingt „eine Reise wert“! In seiner Einzigartigkeit<br />

und Ausdrucksform zählt er ganz klar zu den größten<br />

Burgundern Deutschlands. Punkt!<br />

So viel Lob würde der bescheidene Holger Koch im<br />

Gespräch vermutlich schnell unter den Tisch fallen lassen<br />

und diesen Faden nicht wieder aufnehmen. Drum<br />

lassen wir ihn lieber selbst über die ihm wichtigen<br />

Parameter dieses Weins sprechen: „Der Wein stammt<br />

zu etwa 2/3 von einer Kleinterrasse, der früher die Reserve<br />

entsprang. Den Rest macht eine Junganlage aus<br />

steinigem Boden aus, die sehr kleinbeerig und ertragsschwach<br />

ist. Hier gingen etwa 30 % Ganztrauben ein,<br />

vergoren für 14 Tage im Holzbottich. Ausgebaut wurde<br />

der Pinot Noir *** in 40 % neuem Holz, teils von<br />

Stockinger, teils von der tonnellerie Boutes. Für mich<br />

ist er gar noch stärker als 2018 oder 2019.“ Das klingt<br />

höchst plausibel und im Grunde einfach, eben genau<br />

so, wie wenn ein Michelindekorierter Spitzenkoch sein<br />

Geheimnis für ein großartiges Gericht erklärt. Kaum<br />

den ersten Schritt bewerkstelligend, gerät man dann<br />

in der heimischen Küche in Verzweiflung und wird den<br />

vermeintlich leicht erkennbaren Faden niemals mehr<br />

auffinden. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen<br />

und wir nähern uns der Grenze zur Demut!<br />

Denn was hier im Glas zart und transparent erscheint<br />

und ebenso filigran nach Hibiskusblütentee, Kirschpastillen<br />

und frischen Rosenblättern duftet, stammt<br />

aus warmem Jahrgang, aus welchem man eher ein<br />

„kompotternes“ Schwergewicht erwarten würde. In<br />

zwei Wochen hat Koch mit seinem Team den Jahrgang<br />

eingefahren. „Anders als 2018 war der Jahrgang<br />

im Sommer moderater. Wir hatten 2018 im<br />

Juli 35 Grad und derartige Temperaturen über<br />

viele Tage, 2020 eher 27, 28 Grad und kühlere<br />

Nächte.“ So erklärt sich Koch die hellere<br />

Frucht und Frische, fernab mediterraner Noten.<br />

Dieser Wein scheint förmlich zu schweben,<br />

nicht nur, weil er aus den höheren Terrassenlagen<br />

stammt, sondern auch, weil das<br />

Holz bestens integriert ist, die Frucht ausdifferenziert<br />

und das Tannin seidig strukturiert.<br />

Der kleine Anteil an Rappen sorgt<br />

für Würze und Rückgrat, sodass wir von<br />

diesem Wein noch viele Jahre profitieren<br />

werden. Man sollte ihm auch gern<br />

einige Zeit im Keller gönnen, profitieren<br />

doch alle hochwertigen Selektionsweine<br />

Holgers von der Flaschenreife.<br />

Das mag sie manchem in der Jugend<br />

schwieriger zugänglich machen, doch<br />

wie bereits erwähnt, folgt Holger seinem<br />

eigenen Kopf. Dies hat sich stets<br />

ausgezahlt. Und genau hierfür schätzen<br />

wir ihn und seine Individualistenweine<br />

so sehr! Zu genießen ab sofort, Höhepunkt<br />

wohl ab 2023 bis nach 2034<br />

27


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Holger Koch<br />

PINOT NOIR *** „FASS 12“, 2020 (EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Fass Nr. 12: Darf‘s ein bisschen mehr sein?<br />

Hommage und singuläre Selektion – exklusiv bei Pinard de Picard!<br />

DBA011220 Pinot Noir *** „Fass 12“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 13% Vol. 53,26 €/l 39,95 €<br />

Exklusiv bei<br />

Pinard de Picard!<br />

Wir erinnern uns an die Worte eines französischen<br />

Liebhabers und großen Connaisseurs der Weine Burgunds.<br />

Über den idealen Burgunder philosophierend,<br />

dabei die unterschiedlichen Appellationen und Lagen<br />

abwägend, was zu hitzig und leidenschaftlich geführten<br />

Diskussionen führte, nahm er uns zur Seite und<br />

sagte: „Wisst ihr was? Ich weiß jetzt, was mein Traumwein<br />

wäre. Ich würde einmal gerne J. F. Mugniers<br />

Musigny probieren aber nicht so vinifiziert wie üblich,<br />

sondern mit Rappeneinsatz. Das wäre mein Traumwein.“<br />

In etwa so entstand auch die Idee zu unserer<br />

mittlerweile etablierten und exklusiven Spitzencuvée<br />

Holger Kochs, dem Pinot Noir*** „Fass 12“. Anders als<br />

Holgers atemberaubend schöner „klassischer“ Pinot<br />

Noir ***, den mit seiner betörenden, feinfruchtigen<br />

Eleganz die geradezu „urtypische“ Handschrift des<br />

Meisters ziert, erweitert dieses Cuvée den Koch’schen<br />

Pinot-Kosmos um eine neue, faszinierende<br />

Facette. Würzigkeit, Intensität<br />

und Struktur sind die Stichworte.<br />

Dahinter verbirgt sich der von manch<br />

Burgundliebhaber geäußerte Wunsch<br />

Holgers Weinen etwas mehr Fleisch<br />

und Körper zu verleihen. „Es ist das<br />

bewusst herzhaftere Fass der Dreistern-Selektion mit<br />

präsenterem Rappenanteil.“ Zurückzuführen ist die<br />

Cuvée auf unseren Weingutsbesuch im Herbst 2017.<br />

Zwei Fässer hatten es uns dabei besonders angetan:<br />

Fass „26“ und Fass „50“ (komplett rappenvergoren).<br />

Nun ja, „angetan“ ist so gar nicht das passende Wort.<br />

Wir waren absolut begeistert bzw. vollkommen „platt“.<br />

Zumal man sich nicht hätte entscheiden können, welches<br />

Fass, welcher Charakter der interessantere wäre.<br />

Mit Holger überlegten wir dann, wie und was mit diesen<br />

Schätzen zu machen sei. Besser getrennt abfüllen,<br />

um die beiden distinkten Charaktere zu erhalten?<br />

Oder lieber doch cuvéetieren, aus beiden Fässern eine<br />

Cuvée zu machen, die Vorzüge beider Weine vereinen,<br />

weil das (sicherlich komplexe) Ganze mehr ist, als die<br />

Summe seiner Einzelteile? Weil es dann die Essenz<br />

des Traumjahrgangs 2016 auszudrücken vermag? Wir<br />

haben uns für letzteres entschieden, und so entstand<br />

ein Weinunikat, das uns förmlich aus den Händen gerissen<br />

wurde! Diese Cuvée war schlicht sensationell,<br />

und sehr bald war es eine beschlossene Sache, dass so<br />

Wein, auf den Sie, werte Kunden so einhellig begeistert<br />

reagiert haben, eine Fortsetzung erfahren muss.<br />

Im Jahrgang 2020 zeigt sich das „Fass 12“ fleischiger<br />

und dunkler als der Pinot Noir***. Die Frucht verändert<br />

sich von Herzkirsche zu Schwarzkirschen,<br />

gewinnt an Gewürzen noch Nelken und zitrischwürzigen<br />

Belem-Pfeffer. Im kleinen Holzgärbottich<br />

vergoren, ausgebaut im neuen Stockinger-Fass, zeigt<br />

sich der Pinot Noir hier erdiger und muskulöser. Die<br />

Frucht ist weiterhin enorm vielschichtig, verweilt aber<br />

mehr un dunklen als roten Früchten. Ein Hauch Walderdbeeren<br />

gesellt sich zu Hagebutte, Herzkirsche und<br />

Schlehe hinzu. Die Tannine sind wunderbar präsent,<br />

verleihen dem „Fass 12“ eine vorzügliche Straffheit und<br />

einen extrem inspirierenden grip. Die traumhafte Würze<br />

des Pinots, die Summe aus Frucht, Gerbstoffen und<br />

Säure, ist hier Mittelpunkt und Epizentrum des Weins.<br />

Trotz seiner Dichte und des Drucks, den er am Gaumen<br />

entfesselt, bewegen wir uns immer in dem brillant<br />

abgesteckten Bahnen von Holger Kochs Stilistik!<br />

Und wie schon in der Vergangenheit widmen wir diesen<br />

Pinot dem Andenken unseres Freundes Tino, der die<br />

Weine von Holger über alles geliebt und den seinerzeit<br />

den Anstoß für die Selektion gegeben hat. Danke!<br />

Ab sofort, Höhepunkt wohl 2024–2032+.<br />

28 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Holger Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

93-94 Punkte<br />

PARKER<br />

PINOT NOIR „RESERVE“, 2019<br />

93–94 Punkte: „Dies ist möglicherweise einer der größten Weine, die er produziert hat.<br />

Beeindruckend.“ – Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

DBA010519 Pinot Noir „Reserve“, 2019 NK 13% Vol. 60,00 €/l 45,00 €<br />

Hier hat jemand wohl einige Jahre verschlafen, glücklicherweise<br />

aber nochmals die Kurve gekriegt: „Das ist<br />

ein beeindruckender Spätburgunder vom Kaiserstuhl.<br />

Ich habe die Weine von Holger Koch eine Weile nicht<br />

mehr verkostet (obwohl ich nicht aufgehört habe, seine<br />

Pinots blind zu probieren), aber dies ist möglicherweise<br />

einer der größten, die er produziert hat. Beeindruckend.“<br />

Stephan Reinhardt, Parker-Verkoster für<br />

Deutschland, zeigt sich begeistert von Holger Kochs<br />

aktueller Kollektion und hebt speziell die Reserve hervor,<br />

die er mit bis zu 94 Punkten bewertet.<br />

Dass Holger am Kaiserstuhl einige der feinsten und<br />

„burgundischst“ anmutenden Rotweine vinifiziert, ist<br />

seit Jahren anerkannt. „Bereits seit der dritten Ausgabe<br />

empfehlen wir die Weine von Holger Koch. Seither<br />

hat er sich stilistisch weiterentwickelt, setzt ganz<br />

auf Frische und Eleganz, auf Komplexität und Finesse,<br />

wobei seine Pinot Noir trotzdem druckvoll und nachhaltig<br />

sind.“ so beispielsweise Gerhard Eichelmann in<br />

seinem aktuellen Guide. Die Krönung stellt seit jeher<br />

Kochs Reserve dar. Es handelt sich hier um burgundisches<br />

Klonmaterial (Dijon-Klone), deren höchstgelegene<br />

Parzelle Bickensohl für einen frischen und präzisen<br />

Pinot Noir sorgen. Im Jahrgang 2019 hat Holger Koch<br />

ganz anders als 2020 voll und ganz auf die Kraft der<br />

Rappen gesetzt. Die Trauben gingen hier also komplett<br />

samt Stängel ein, was für eine besondere Fleischigkeit<br />

aber auch erfrischende Struktur sorgt, die<br />

zudem durch die Lössböden der Lage (Halbuck) betont<br />

wird. Jene erhitzen sich nämlich tagsüber weniger<br />

und fungieren als idealer Wasserspeicher. „Ansonsten<br />

würde es eng“ so Holger Koch.<br />

Was da aus dem dicht kardinalroten Glas an komplexem<br />

Burgunder-Bouquet entströmt, ist schlichtweg<br />

beeindruckend. Eine dunkle Frucht, verhüllt durch<br />

Rosenblätter bildet das Zentrum. Umschwirrt wird<br />

diese Frucht von feinen Würznoten, Graphit und einer<br />

rauchigen Note, die einem das Gefühl gibt zerbröseltes<br />

Vulkangestein im Glas zu haben. Es braucht etwas<br />

Luft, dann entfalten sich neue Schichten dieses feingliedrigen<br />

Pinot Noirs (Himbeercoulis, Bündnerfleisch,<br />

Holunder). Die Tannine sind hier drahtig, verleihen<br />

dem Rotwein Körper. Doch bleibt dieser stets elegant<br />

und finessenreich. Nicht zuletzt, weil eine frische<br />

Frucht und ein feines Säurespiel hier zu Gange sind.<br />

Kornellkirschen, Schlehen und Blutorangen vermählen<br />

sich mit etwas Holz, Laubwiesen und dunklem Tabak.<br />

Der Wein hat Klasse, er besitzt Struktur und eine bemerkenswerte<br />

Frische. Weil er so seidig nachhallt,<br />

wirkt er viel frischer als der warme Jahrgang vermuten<br />

lässt. Von Hitze findet sich keine Spur in dieser „Pinot-<br />

Reserve“. Entscheidend ist hier das Zusammenspiel der<br />

Klone mit der Weinbergsarbeit und der Höhenlage, in<br />

der es nachts recht kühl wird, was die Säure konserviert.<br />

Das ist ein großer Wurf aus einem Jahrgang, der<br />

einige schon jetzt legendäre Rotweine in Deutschland<br />

hervorbrachte. Wir schließen mit Stephan Reinhardts<br />

Notiz ab: „Beeindruckend.“<br />

Ideal präsentiert sich die Reserve ab 2024 bis nach 2034.<br />

In der Jugend: Nicht zwangsweise karaffieren, sondern<br />

lediglich einige Stunden vorab entkorken.<br />

29


FRANKREICH BORDEAUX<br />

Les Carmels<br />

DOMAINE<br />

LES CARMELS<br />

CADILLAC – CÔTES DE BORDEAUX<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

ZEITENWENDE:<br />

CADILLAC TRINKEN,<br />

STATT CADILLAC<br />

FAHREN<br />

Keep it simple:<br />

Sophie Lavaud<br />

präsentiert hier die<br />

komplette Kollektion<br />

des Hauses!<br />

30 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Les Carmels<br />

BORDEAUX FRANKREICH<br />

„Wir sind in Bordeaux. Und wir sind es nicht.“,<br />

so lautet das leitmotivische Credo unseres jungen Paars<br />

von den Cadillac – Côtes de Bordeaux. Biodynamische<br />

Bewirtschaftung, überschaubare acht Hektar Rebfläche<br />

und lediglich zwei Weine bilden die Säulen dieser<br />

erfrischend jungen Domaine.<br />

„Sophie Lavaud und ihr Mann haben nicht lange gebraucht, um ihren Weg zu finden.“<br />

– Guide Hachette<br />

Die Frage „quo vadis Bordeaux?“ stellen wir uns nun schon<br />

seit rund zwei Jahrzehnten. Die Entwicklung zeichnet<br />

sich seit jeher klar ab: Die Primeur-Geschäfte, die durch<br />

alljährlich anreisende Kritiker-Scharen stattfindende Bewertung<br />

und Vermessung der Region sowie steigende Preise, die<br />

auf Prestige mehr Gewicht legen als intrinsische Werte, haben<br />

die Region in ihrer Wahrnehmung völlig von dem losgelöst, womit<br />

sich Weinliebhaber bevorzugt beschäftigen. Der Umstand,<br />

dass in der Region viele Zeichen der Zeit völlig unterschätzt<br />

bis verkannt wurden, zeigt die fast brachliegende Appellation<br />

Sauternes, deren einst so hochgeschätzte wie rare Süßweine<br />

heute kaum noch getrunken werden. Ein weiteres Indiz für für<br />

diese Scheuklappenmentalität dürfte die jüngst erfolgte Klage<br />

des Fachverbands für Bordeaux-Weine gegen eine Aktivistin<br />

auf Zahlung von 125.000 Euro Schadensersatz sein, weil sie auf<br />

Pestizid-Rückstände in teuren Bordeaux aufmerksam gemacht<br />

hatte. Anstatt die eigenen Praktiken zu hinterfragen oder zumindest<br />

den Diskurs zu wagen, deutet alles darauf hin, das hier<br />

ohne nachzudenken (zudem auch bemerkenswert kurzsichtig)<br />

alles einem „höheren“ wirtschaftlichen Interesse geopfert wird.<br />

Es liegt also weiterhin an einzelnen Akteuren, dieser der Region<br />

zu einem neuen Image zu verhelfen oder wenigstens jene Pfade<br />

zu beschreiten, die man in vielen anderen Appellationen in den<br />

letzten Jahrzehnten deutlich schneller eingeschlagen hat und so<br />

eine Vorbildfunktion einzunehmen.<br />

Kurzum: Wir waren schon seit einiger Zeit auf der Suche nach<br />

einer kleinen Bordelaiser Domaine, die mit nachhaltiger Bewirtschaftung,<br />

fairen Preisen und authentischen Gewächsen aufwarten<br />

kann und – jenseits der vollmundigen Slogans des regionalen<br />

Marketings – eine eigene Geschichte zu erzählen weiß.<br />

Um solch „antitechnokratischen“ Weine zu finden, mussten wir<br />

uns in eine Region begeben, die nur sehr wenig vom Glanz der<br />

großen Châteaux besitzt, ja im Primeur-Geschäft nahezu keine<br />

Beachtung findet.<br />

GUTSBESITZER OHNE CHÂTEAU<br />

Am linken Ufer, rechtsseitig der Garonne fanden wir einen ganz<br />

jungen Betrieb, der unsere Aufmerksamkeit weckte. Die Cadillac<br />

– Côtes de Bordeaux sind nur den wenigsten bekannt, die<br />

Appellation umfasst lediglich 1.000 der rund 120.000 Hektar<br />

des Weinbaugebiets Bordeaux. Es handelt sich um eine Subzone<br />

der wesentlich bekannteren Region Entre-deux-Mers,<br />

südöstlich der Stadt Bordeaux. Es ist die Heimat von Yorick<br />

und Sophie Lavaud. Der mittlerweile 44-jährige Yorick lernte<br />

Sophie 2007 während des Studiums kennen. Beide sind waschechte<br />

Bordelaiser, fanden aber erst auf Umwegen und einigen<br />

Jahren geduldigen Verharrens zur alten Heimat zurück. So studierte<br />

Sophie (ihre Eltern waren Lehrer, der Onkel ein Trüffelsammler<br />

aus dem Perigord), zunächst in Montreal, wo sie, als<br />

waschechtes „Bordelaiser Gewächs“, ständig auf ihre vermeintliche<br />

Weinkompetenz angesprochen wurde. Diese Erfahrung,<br />

die ihr durchaus unangenehm war, weckte etwas in ihr. Einige<br />

Zeit später nahm sie dann tatsächlich Weinmarketing-Studium<br />

in Angriff, wo sie auf Yorick traf, dessen Familiengeschichte tief<br />

im Weinbau wurzelte: Sein Ur-Urgroßvater besaß annähernd<br />

ein Duzend Châteaux (!), darunter heute legendäre Größen wie<br />

Fieuzal, Malartic Lagraviere und Domaine de Chevalier. Allerdings<br />

ist Yoricks Zweig der Familie derjenige, an dem sämtliche<br />

Weinberge „vorbeivererbt“ wurden. Anders als bei seiner Frau,<br />

kreisten seine Gedanken fortwährend um den Weinbau: So studierte<br />

er zunächst Agrarwissenschaften in Paris, um sich dann<br />

in Bordeaux der Önologie widmen und in Weinmarketing und<br />

-handel zu vertiefen. Der in allen Weindingen außerordentlich<br />

bewanderte Yorick erwarb sich durch seine Kenntnisse bald eine<br />

exzellente Stellung. Da er seine Heimat Entre-deux-Mers wie<br />

seine Westentasche kannte, war er dafür zuständig, in dieser<br />

Region für Rothschild Trauben zu beschaffen. Es war also nur<br />

eine Frage der Zeit, bis er auf die heutigen Rebflächen der Domaine<br />

des Carmels stieß, die 2009 dann zum Verkauf standen<br />

– ganze 17 Hektar, von denen lediglich sechs mit Rebstöcken<br />

bepflanzt waren, der Rest: Weideland und Waldfläche. Der Umstand,<br />

dass man hier erste jahrelang investieren müsste und<br />

Teilflächen unter Naturschutz standen, machte den Erwerb für<br />

die umliegenden domaines unattraktiv. Doch Yorick erkannte<br />

seine Chance, erwarb die Fläche zu einem fairen Preis und war<br />

nun gemeinsam mit Sophie Gutsbesitzer ohne Château.<br />

31


FRANKREICH BORDEAUX<br />

Les Carmels<br />

PIONIERARBEIT IM HINTERLAND<br />

UND EINSIEDLERDASEIN<br />

„Dieses kleine, im Januar 2010 entstandene Weingut mit einer<br />

Fläche von 5,12 Hektar liegt auf einem kiesigen Hügel, der typisch<br />

für die ersten Küsten und seine terre amoureuse ist, eine<br />

Erde, die »an den Stiefeln klebt« wie man hier sagt.“ schrieb der<br />

Guide Hachette seinerzeit. Besucht man die beiden, wähnt<br />

man sich eher auf einem landwirtschaftlichen Betrieb denn auf<br />

einem Weingut. Hier führen keine mit weißem Kies gefluteten<br />

Alleen zu einem altehrwürdigen Château, weder glitzern hier<br />

die Wasserspiele der eigens für den Besucher kaskadierenden<br />

Springbrunnen in der Sonne, noch grasen Rehe in den (nichtvorhandenen)<br />

Parkanlagen, die den Gärten von Versailles nachempfunden<br />

sind. Eine mit schlichter Holzverkleidung beschlagene<br />

und durch zahlreiche Photovoltaik-Anlagen eher verbaute<br />

Wohnmaschine definiert hier den Lebensalltag. Im Hintergrund<br />

eine Arbeits- und Gerätehalle. Ziemlich unromantisch, dafür effizient<br />

und praktisch. Von Anfang an wirtschafteten die beiden<br />

nach biologischen Richtlinien, verzichteten dabei schon allein<br />

aufgrund finanzieller Möglichkeiten auf neue Barriques und reduzierten<br />

den Schwefeleinsatz. Zunächst, weil Yorick das Standardwerk<br />

des Elsässer Önologen Arnaud Imméle – „Les Grands<br />

Vins Sans Sulfite“ – studiert hat und sich hiervon inspirieren<br />

ließ, später weil er als Asthmatiker Zusammenhänge vermutete,<br />

die seine Allergie verstärken könnten. Es überrascht nicht, dass<br />

die beiden zu Beginn mit dem konservativen Bordeauxhandel<br />

Schwierigkeiten hatten, ihre Zertifikation quasi verschwiegen.<br />

Die Pariser Sommelierszene war da bereits einige Schritte weiter,<br />

ermutigte das Ehepaar das Bio-Siegel auch auf dem Etikett<br />

anzugeben. Heute können die Lavauds über derartige Anekdoten<br />

schmunzeln. Sie sind stolz, neben acht Hektar Rebfläche<br />

auch diverse Obstbaumsorten und sechs Hektar Wald zu<br />

besitzen. Hier im Hinterland hat man den Eindruck eine vom<br />

Trubel des Bordelais losgelösten Mikrokosmos vorzufinden, der<br />

sich nach völlig anderen Parametern definiert. Solche, die uns<br />

zu überzeugen wissen, die eine Zukunft haben und nebenbei<br />

Weine hervorbringen, die nicht nur überdurchschnittliche Authentizität<br />

besitzen, sondern überraschend erschwinglich sind.<br />

„Wir sind in Bordeaux. Und wir sind es nicht.“ Ein leitmotivisches<br />

Credo, dass die Sonderstellung der domaine Les Carmels<br />

in dieser Region vortrefflich charakterisiert.<br />

32 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Les Carmels<br />

BORDEAUX FRANKREICH<br />

„LES CAPRICES“ CADILLAC – CÔTES DE BORDEAUX,<br />

ROUGE (BIO)<br />

Cadillac trinken, statt Cadillac fahren!<br />

FBO530100 „Les Caprices“ Cadillac – Côtes de Bordeaux, rouge 2020 14% Vol. 18,00 €/l 13,50 €<br />

FR-BIO-16<br />

Bei solchem Bordeaux kann man doch wieder auf<br />

den Geschmack kommen! Die acht Hektar Rebfläche<br />

umfassende domaine les Carmels bildet das kleine<br />

Paradies von Sophie und Yorick Lavaud. Im Jahr 2010<br />

erwarb Yorick die Reben an den Cadillac – Côtes de<br />

Bordeaux, einer Subregion der Appellation Entre-deux-<br />

Mers, nachdem der studierte Önologe und Agronom<br />

zuvor für Rothschild Trauben in seiner Heimatregion<br />

besorgte. Die Erde klebt hier förmlich an den Stiefeln,<br />

weshalb das Terroir auch „terre amoureuse“ genannt<br />

wird. Zuzuschreiben ist dies dem hohen Tongehalt der<br />

Böden. Auch die typischen kalkhaltigen und von Kieseln<br />

durchzogenen Böden prägen die Landschaft. Bis<br />

in acht Meter Tiefe konnte das Ehepaar Wurzeln nachweisen!<br />

Alles wofür Bordeaux steht, zeichnet die beiden<br />

nicht aus. Seit Anbeginn bewirtschaften die beiden<br />

ihre Rebfläche biologisch-zertifiziert, verzichten<br />

dabei auf neue Barriques und schwefeln ihre Weine<br />

nur gering. Sie sehen sich eher als landwirtschaftlichen<br />

Betrieb denn als Château-Besitzer. Mit ihrer kleinen<br />

holzbeschlagenen Arbeitshalle entsprechen sie auch<br />

nicht unbedingt dem Bild einer alteingesessenen, ehrwürdigen<br />

Bordelaiser Winzerfamilie.<br />

Lediglich zwei Weine vinifizieren die beiden auf ihrer<br />

Domaine: Den Jahrgangswein „Les Vendanges“ und<br />

den Gutswein „Les Caprices.“ Bei letzterem handelt<br />

sich um einen exzellenten Bordelaiser Rotwein, bei<br />

dem die Intensität der Frucht deutlich im Vordergrund<br />

steht. Bewusst geben die Lavauds keinen Jahrgang an,<br />

auch wenn es sich stets um Traubenmaterial aus einer<br />

Lese handelt (er lässt sich allerdings anhand der Losnummer<br />

erkennen – die aktuelle Cuvée stammt von<br />

2020). „Es ist ein Wein, den wir so konzipiert haben,<br />

dass er in seiner Jugend genossen werden kann.“ so<br />

Sophie. Grundlage für diesen frühzugänglichen Roten<br />

sind daher 100 % Merlottrauben aus der Appellation<br />

Cadillac – Côtes de Bordeaux. Statt im Barrique, reift<br />

der nur zart extrahierte Wein ausschließlich in Stahltanks,<br />

worin er zwischen vier und sechs Monaten lang<br />

ausgebaut wird. Neues Holz hat dieser frisch anmutende<br />

Wein auch gar nicht nötig. Er birst förmlich vor<br />

reifen Brombeeren und allerlei dunklen Waldbeeren.<br />

Die Reben für den „Les Caprices“ wurden teils in den<br />

1980ern, teils in den frühen 2000ern gepflanzt und<br />

liefern komplexe und aromatische Trauben. Dabei beeindruckt<br />

dieser Merlot durch einen kraftvollen Charakter<br />

und durchaus betonte Tannine. Doch sind diese<br />

stets feinkörnig, wohingegen die von roten Beeren geprägte<br />

Frucht am Gaumen für Frische und Spiel sorgt.<br />

Hier befindet sich alles in Balance – und das, nicht nur<br />

aufgrund des Mikroklimas, sondern weil sich auch die<br />

Winzer im Einklang mit ihrer Natur und ihrer Heimat<br />

befinden. Das schmeckt man beim ersten Schluck!<br />

Und weil wir uns hier ganz abseits der Prestige-Appellationen<br />

befinden, für die sich die punktehörige Gesellschaft<br />

des Spektakels ums Primeur-Business gar<br />

nicht interessiert, bleibt diese Cuvée zudem derart<br />

erschwinglich, dass man beim Fleisch gerne etwas tiefer<br />

in die Tasche greifen kann. Wir empfehlen ein dazu<br />

großzügig mamroriertes Entrecôte vom Charolais-<br />

Rind (ein Grand Prix Label Rouge darf’s schon sein) à<br />

la Béarnaise nach Escoffier und etwas kurzgebratenem<br />

Brokkoli um den harmonischen Gesamteindruck noch<br />

zu steigern.<br />

Genießen Sie den „Les Caprices“ ab sofort und über die<br />

nächsten 4–6 Jahre.<br />

33


FRANKREICH BORDEAUX<br />

Les Carmels<br />

„LES VENDANGES“<br />

CADILLAC – CÔTES DE<br />

BORDEAUX, ROUGE 2018 (BIO)<br />

Hier kennt jemand das Terroir wie seine<br />

Westentasche!<br />

FR-BIO-16<br />

FBO530218 „Les Vendanges“ Cadillac - Côtes de<br />

Bordeaux, rouge 2018 14,5% Vol. 31,86 €/l 23,90 €<br />

Der grand vin der domaine les Carmels stammt von<br />

rund acht Hektar Rebfläche in der Appellation Cadillac<br />

– Côtes de Bordeaux. Die Reben sind hier über 20 Jahre,<br />

ein Teil sogar über 30 Jahre alt. Es ist wohl das Potpourri<br />

der unterschiedlichen Parzellen, das diesen Wein so<br />

komplex geraten lässt: „La Côte Rotie“ ist eine felsige<br />

Lehmlage mit Südausrichtung, eine andere, „Martindoit“,<br />

ist nach Norden ausgerichtet. Weitere Parzellen<br />

mit Kalk- und Lehmböden sowie Schotter runden die<br />

Assemblage aus 72 % Merlot und 28 % Cabernet Franc<br />

ab. Die wichtigsten Schritte für die Qualität dieses<br />

Weins werden im Weinberg getätigt. Hierzu zählen<br />

die Reberziehung mittels bordelaiser Rebschnitt, das<br />

stete Entfernen neuer Triebe, eine Grünlese zur Ertragsreduktion<br />

und die obligatorische Handlese. Die<br />

Rebstöcke behandeln Yorick und Sophie mit Kräutertees<br />

und Kompost aus den Pflanzen des Anwesens.<br />

Nach schonender Pressung wandern die Weine für<br />

mindestens 12 Monate in französische Eichenfässer.<br />

Auch beim Spitzenwein möchte das Ehepaar den<br />

Fokus auf die Frucht legen, setzt daher zu zwei Dritteln<br />

auf gebrauchte Fässer. Das Ergebnis sind im<br />

Schnitt geradezu „exklusive“ 5.000 bis maximal 6.000<br />

Flaschen Jahresproduktion.<br />

Dieser dicht-dunkle Bordeaux duftet nach reifen<br />

Brombeeren und reifen Pflaumen (von Eisen- und<br />

Bleistiftnoten umschwirrt), wirkt nochmals maskuliner<br />

als der Gutswein. Das Bouquet ist ausladend aber<br />

nicht überbordend, man spürt hier gleich die etwas<br />

höhere Konzentration, die sich dann am Gaumen<br />

überraschend geradlinig über den Gaumen zieht. Die<br />

Tanninstruktur ist hier feinkörnig, der Wein im frühen<br />

Stadium besonders kompakt. Mit etwas Luft öffnet<br />

sich dieser junge Riese, schwarze Oliven und Apfelblüten<br />

gesellen sich zur dichten Frucht hinzu, auch erdige<br />

Criollo-Schokolade. Das wirkt im Nachhall angenehm<br />

sanft ohne dabei in die Breite zu gehen. So viel<br />

Komplexität in eleganten Schwung zu verwandeln,<br />

gelingt eben nur mit allerbestem Lesegut. Yorick hat<br />

vor Gründung seines eigenen Weinguts für Rothschild<br />

Traubenmaterial gesichtet. Dass er von seinem Handwerk<br />

etwas versteht und die besten Flecken der Subregion<br />

kennt, ist mehr als offensichtlich.<br />

Trinkreife ab sofort (gerne 1–2 Stunden vorab karaffieren),<br />

Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2038+.<br />

34 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Les Carmels<br />

BORDEAUX FRANKREICH<br />

EINFACH<br />

PARADIESISCHE<br />

ZUSTÄNDE!<br />

35


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

CHÂTEAU<br />

LAMARTINE<br />

SOTURAC<br />

Die Geschwister Lise und Benjamin:<br />

„next generation“ auf Lamartine<br />

36 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

Die Nummer Eins im Südwesten<br />

DECANTER WORLD WINE AWARDS 2020<br />

„Cuvée Particulière“, die Nummer Eins: einziger Wein aus dem Südwesten mit<br />

97 Punkten und Platin-Medaille bei den Decanter World Wine Awards 2020!<br />

Die „Bibel“ der französischen Weinkritik schwärmt: „Alain Gayraud vinifiziert die großen Klassiker<br />

der Region, die durch ihren Charakter, ihre Finesse ihre Frische und grandiose Reife betören!“<br />

– bettane+desseauve (Guide des Vins)<br />

„Diese klassische Domaine liefert zutiefst ehrliche und ausgewogene, dem Ideal von Cahors<br />

verpflichtete Weine.“ – La Revue du Vin de France<br />

Das Cahors ist eines der ältesten und berühmtesten<br />

Weinanbaugebiete Frankreichs und über Jahrhunderte<br />

waren die so genannten black wines aus der Malbec-<br />

Rebe gefragter als die benachbarten Bordelaiser Gewächse.<br />

Und Alain Gayraud ist einer der Top-Winzer der Region, die<br />

sich auf den Weg gemacht haben, Cahors seine historische<br />

Stellung wieder zu geben. „Mit guten Weinen, die Bordelais<br />

ein Dorn im Auge sind, weil um einiges billiger“, wie Manfred<br />

Klimek in der Welt zu Recht urteilt. Der Decanter ging noch<br />

ein Stück weiter: Bei den World Wine Awards 2020 platziert<br />

sich Lamartines „Cuvée Particulière“ von 2018 auf dem Siegertreppchen<br />

mit nie dagewesenen 97 Punkten. Damit ist er unter<br />

allen Weinen der einzige aus Südwestfrankreich, der mit einer<br />

Platin-Medaille und einer derart sensationellen Bewertung aufgeführt<br />

wird. Ein absolutes Must-have!<br />

Die besten Gewächse befinden sich heute teilweise sogar auf<br />

dem Niveau von Premier Grand Crus aus dem Bordelais, und wir<br />

sind stolz darauf, Ihnen diese Weltklasse-Weine präsentieren<br />

zu können. „Gayraud vinifiziert die großen Klassiker der Region,<br />

die durch ihren Charakter, ihre Finesse, ihre Frische und grandiose<br />

Reife betören!“ – bettane+desseauve (Guide des Vins).<br />

Nach Ansicht so manch eines bewanderten Weinkenners gehört<br />

die Region Cahors daher zu den aufregendsten Anbaugebieten<br />

der Welt überhaupt. Bei sorgsamer Pflege, niedrigen Erträgen<br />

und fein dosierter Extraktion vermag die Malbec-Rebe<br />

Großes, ja Unerhörtes zu leisten: Sie bringt dann Weine hervor,<br />

die als unbedingte Herausforderer der allerbesten Weine von<br />

den Ufern der Gironde gelten müssen. Die Weine sind deshalb<br />

so spannend, weil sie von ganz eigener Stilistik sind: die<br />

Fruchtaromatik ist expressiv, die Struktur größten Bordelaiser<br />

Gewächsen ebenbürtig, die Finesse bei entsprechender Reife<br />

häufig burgundisch. Sehr selten haben wir allerdings so wohlbalancierte<br />

Rotweine genießen dürfen wie die von Château<br />

Lamartine. Sie hinterlassen am Gaumen den EIndruck von vollkommener<br />

Fülle, sie sind reichhaltig, cremig und harmonisch<br />

sowie von einer blumig-würzigen, langanhaltenden Kraft. Ein<br />

großer Cahors – nicht von ungefähr der „Wein der Könige<br />

und Päpste“ – ist wie ein edler Samtteppich gewirkt, der den<br />

Gaumen mit seinen überaus wohlschmeckenden Aromen vollständig<br />

auskleidet. Wer jemals einen gereiften Cahors, etwa<br />

aus dem Spitzenjahrgang 1990, gekostet hat, wird von seiner<br />

subtilen Aromatik hingerissen sein: Trüffel, Unterholz, Beeren<br />

und Lakritze eine balsamische, an Minze erinnernde Frische – à<br />

la Mouton-Rothschild. Keine Frage, ein wirklich guter Cahors<br />

gehört zu den langlebigsten Rotweinen der Welt!<br />

97<br />

Punkte<br />

decanter<br />

37


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

Bronze-Medaille<br />

DECANTER WORLD WINE AWARDS<br />

MALBEC CAHORS, ROUGE 2018<br />

„Das Erbe unseres Savoir-faire.“ – Lise und Benjamin Gayraud<br />

FSW080118 Malbec Cahors, rouge 2018 Diam-Kork 13,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Der „Malbec“ von Château Lamartine ist sicher der<br />

klassischste Wein des Hauses. Daran hat sich auch<br />

nach Alains Übergabe der Leitung des Weinguts an<br />

seine beiden Kinder im Jahr 2016 nichts geändert. Dass<br />

man sich hier weiterhin auf die Tradition der „Altvorderen“<br />

besinnt, war ohnehin klar. Die Cahors-Weine<br />

der Domaine sollten weiterhin so klassisch entstehen,<br />

wie schon zu Zeiten von Alain Gayrauds Vorfahren.<br />

Schließlich ist das Weingut mit diesem Stil bekannt<br />

geworden, und die Weine von Château Lamartine<br />

werden weltweit geschätzt – nicht zuletzt von Ihnen,<br />

werte Kunden! Die Cuvée aus 90 % Malbec (die<br />

das Terroir Cahors abbilden) und 10 % Merlot (für die<br />

fruchtige Frische in der Jugend) stammt von allen Parzellen<br />

der Domaine, spiegelt damit am stärksten den<br />

Bordelaiser Château-Gedanken Lamartines wider.<br />

Der Malbec stammt von drei unterschiedlichen Böden<br />

auf drei Terrassen, die an den Ufern des Lot liegen.<br />

An diesem Fluss liegt die traditionelle Weinbaugegend<br />

des Cahors, und jede Terrasse hat eine eigene Bodenstruktur.<br />

Die zweite Terrasse (bei diesem Wein die<br />

unterste) ist von Ton und Kieseln geprägt, die dritte<br />

von Ton und Kalkstein und die vierte von reinem Kalk.<br />

Die Reben sind zwischen 20 und 45 Jahre alt, und der<br />

Malbec wird mit Merlot abgerundet, der dem Wein<br />

Seidigkeit und einen runden Charakter verleiht. Eigenschaften,<br />

die ein reinsortiger Malbec bei klassischer Vinifizierung<br />

sonst erst nach mehreren Jahren erreichen<br />

würde. Doch dieser Wein ist vor allem für das Hier<br />

und Jetzt gedacht. Vergoren wurden die Trauben im<br />

temperaturkontrollierten Edelstahl. Danach haben die<br />

Geschwister dem Wein genauso viel Zeit gelassen wie<br />

ihren Top-Weinen, nämlich zwei Jahre, wobei der Wein<br />

zu 60 % im Zementtank und zu 40 % in gebrauchten<br />

Barriques ausgebaut wurde. Auch das dient der wunderbaren<br />

Geschmeidigkeit dieses Cahors, die ihn so<br />

bekannt gemacht hat.<br />

Der „Malbec“ des Jahrgangs 2018 duftet nach reifen<br />

Brombeeren, Cassis-Likör und asiatischen Gewürzen.<br />

Das Bouquet ist erdig und fruchtintensiv, ein Konzentrat<br />

des malerischen Okzitaniens. Am Gaumen zieht<br />

sich diese attraktive Mischung aus reifer Frucht (jetzt<br />

Holunder, Pflaumen) und Würze (Süßholz, Nelken)<br />

fort. Damit kann dieser Cahors in seiner Preisklasse<br />

mühelos feinsten Bordelaiser Gewächsen das Wasser<br />

(und den Wein!) reichen, besitzt aber eine ganz eigene<br />

Aromatik – im Grunde verbietet sich seiner ausgeprägten<br />

Identität wegen jeglicher Vergleich. Das Tanningerüst<br />

ist muskulös, doch die „schmalen“ 10 % Merlot<br />

verführen mit einer enorm feinen Frucht, die man so<br />

im Cahors kaum erwarten würde. Wo bekommt man<br />

schon so einen Wein zu solch niedrigem Preis?<br />

Dieser Cahors besitzt ein Potenzial bis mindestens 2030.<br />

Gönnen Sie ihm ruhig ein Stündchen Belüftung in der<br />

Karaffe.<br />

38 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

„TANDEM“ CAHORS, ROUGE 2020<br />

Lamartines junger Malbec schmeckt wie ein Beaujolais aus dem Cahors<br />

FSW080420 „Tandem“ Cahors, rouge 2020 Diamkorken 13,5% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

Als Lise und Benjamin Gayraud vor einigen Jahren die<br />

Geschicke im Château Lamartine übernommen hatten,<br />

gehörte das Weingut schon zu den Top-Betrieben im<br />

Cahors. Ihr Vater Arnaud hat es zu dem gemacht, was<br />

es heute ist. Die Jugend aber möchte nicht nur bewahren,<br />

sondern auch weiterentwickeln. Das zeigt sich an<br />

vielen Stellen, besonders aber in der neuen jungen Einstiegslinie,<br />

bei der die beiden weniger an die klassischen<br />

Cahors-Liebhaber denken als an die Malbec-Trinker<br />

einer Generation, die Frische und Frucht im Glas haben<br />

wollen. Daher hat das neue Tandem des Weinguts diesen<br />

Wein auch „Tandem“ genannt. Es ist ein reinsortiger<br />

Malbec aus biologischer Erzeugung von 30 Jahre alten<br />

Reben, die auf der vierten Terrasse des Lot-Tals stehen,<br />

deren Frucht abgebeert und in einer „macération semicarbonique“<br />

vergoren wurde. Das sorgt für viel Farbe,<br />

was bei einer so violett leuchtenden Sorte wie dem<br />

Malbec besonders beeindruckt. Es sorgt aber auch für<br />

viel Frucht und für ein von Beginn an rundes Tannin.<br />

Was ebenfalls zur Offenheit und zum Charme dieses<br />

Weines beiträgt, ist der Verzicht auf Schwefel. Ausgebaut<br />

wurde der Malbec im Betonei und im Zement-cuve<br />

– noch ein Aspekt, der dazu beiträgt, dass die Frucht<br />

unverfälscht und so frisch wie möglich über den Gaumen<br />

rinnen kann. Es duftet nach Pfingstrosen und Veilchen,<br />

Brombeeren, Hefe und Gewürzen. Am Gaumen<br />

bietet der Malbec die volle dunkle Frucht zwischen besagten<br />

Brombeeren, Blaubeeren, Schwarzkirschen und<br />

Zwetschgen mit viel frischem Saft und einer lebendigen<br />

Säure. Ummantelt wird die Frucht von Samt und Seide.<br />

Das ist Malbec in seiner saftigsten Form: der Archetyp<br />

eines Bistrot-Weins zur unkomplizierten französischen<br />

Küche oder einfach solo mit Freunden genossen.<br />

Zu genießen ab sofort und bis etwa 2025+.<br />

„CUVÉE PARTICULIÈRE“ CAHORS, ROUGE 2018<br />

„Cuvée Particulière“, die Nummer Eins: einziger Wein aus dem Südwesten mit 97<br />

Punkten und Platinmedaille bei den Decanter World Wine Awards<br />

FSW080218 „Cuvée Particulière“ Cahors, rouge 2018 13,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

Werte Kunden, in fünfter Generation bewirtschaftet<br />

die Familie Gayraud das Château Lamartine. Alain<br />

Gayraud, der 2016 die Verantwortung für das Weingut<br />

an seine beiden Kinder übergab, darf sich entspannt<br />

zurücklehnen. Nicht nur hat er seit den späten 1970er-<br />

Jahren das Bild einer ganzen Weinbauregion geprägt,<br />

sondern darf sich über aktuelle und tatsächlich sensationelle<br />

Erfolge seiner Kinder Lise und Benjamin freuen.<br />

Die beiden wurden vom Decanter mit 97 Punkten<br />

für ihre „Cuvée Particulière“ bedacht. Für einen<br />

Wein der 15-Euro-Klasse! Der einzige aus Frankreichs<br />

Südwesten mit Platinmedaille und 97 Punkten! Die<br />

Nummer Eins! Kraftvolle und tieffarbene Weine (als<br />

black wines haben die Preziosen aus der Region ihren<br />

Ruf erlangt) sind die Paradedisziplin des Cahors. Auf<br />

Château Lamartine gelingt es vor allem die kraftvollen<br />

Gerbstoffe der Malbec-Traube zu bändigen. Für viele<br />

Kenner und Liebhaber sind die Rotweine der Gayrauds<br />

die burgundischsten der Region. Im Windschatten des<br />

Topweines, des „Expression“, hat sich die „Cuvée Particulière“<br />

–ihres attraktiven Preis-Genussverhältnisses<br />

wegen – bereits seit einigen Jahren zum Publikumsliebling<br />

gemausert. Ihre Qualitäten überzeugen dabei<br />

erneut auch die Fachpresse.<br />

Diese einzigartige Cuvée besteht aus 90 % Malbec<br />

von 40- bis 60-jährigen Reben. Anders als beim „Malbec“<br />

runden hier nicht etwa 10 % Merlot die Cuvée<br />

ab, sondern Tannat. Um diese kraftvollen Rebsorten<br />

etwas zu domestizieren, reift der Wein nach der Gärung<br />

bis ins Frühjahr hinein in Zementtanks. Dann verbringt<br />

er nach altbewährter Methode weitere 12 bis<br />

14 Monate in großen Eichenfässern aus überwiegend<br />

gebrauchtem Holz, sodass die Röstnoten nicht überhandnehmen.<br />

Das Ergebnis ist ein intensiv violetter<br />

statt schwarzer Wein, dessen Bouquet einen regelrecht<br />

in den Bann zieht. Schwarze Beeren, auch rote<br />

Waldfrucht, allen voran eine zart florale Himbeernote<br />

steigen aus dem Glas, unterlegt von Nelke, Zedernholz<br />

und etwas Waldlaub. Die satte Frucht und die<br />

kraftvollen aber fein polierten Tannine (deren Qualität<br />

wird nur noch von denen der Spitzencuvée des Hauses<br />

übertroffen) ergeben ein komplexes Zusammenspiel<br />

aus saftiger, reifer Frucht und kerniger Struktur. Lakritz,<br />

etwas Garrigue und Sauerkirschsaft tummeln sich<br />

im dichten Wein. Das ist ein beredtes Zeugnis von der<br />

Einzigartigkeit der Rotweine aus dem Cahors, die weiterhin<br />

zu den langlebigsten Weinen Frankreichs<br />

zählen. Ein echter „Schnapper“, der – trotz der<br />

ruhmreichen Historie speziell dieser Cuvée –<br />

noch nie derart hoch bewertet wurde!.<br />

Vor Genuss gerne zunächst ein Stündchen karaffieren.<br />

Höhepunkt ab etwa 2022 bis 2032.<br />

97 Punkte<br />

DECANTER<br />

39


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

„EXPRESSION“ CAHORS, ROUGE 2016<br />

Dieser Wein gehört zum Besten, was der französische Südwesten zu bieten hat.<br />

FSW080316 „Expression“ Cahors, rouge 2016 14% Vol. 35,86 €/l 26,90 €<br />

Es ist sehr leicht, einen Wein als „einmalig“ anzukündigen.<br />

Doch in diesem Falle hat es damit seine<br />

besondere Bewandtnis. Schließlich stammt der „Expression“<br />

des Weinguts Château Lamartine von einer<br />

gerade einmal fünf Hektar umfassenden Parzelle mit<br />

Malbec, der 1943 von einem deutschen Kriegsgefangenen<br />

gepflanzt wurde und der – und das ist entscheidend<br />

– die verheerenden Fröste von 1956 überlebt hat,<br />

denen 99 % aller Rebflächen im Cahors damals zum<br />

Opfer gefallen sind. Diese Reben liefern nicht nur den<br />

Grundstock für diesen Wein, sie sind auch als Genmaterial<br />

für die sélection massale des Weinguts wichtig,<br />

bei der die Reben nicht einfach (wie sonst üblich) nur<br />

geklont werden, sondern Stock für Stock neu aus den<br />

Reisern der alten Reben gezogen werden. Für die Vielfalt<br />

des Cahors-Malbec ein enormer Zugewinn!<br />

Doch nicht nur die Zutaten des „Expression“ sind einmalig.<br />

Auch die Stellung, die der Wein für Frankreichs<br />

wichtigste Weinzeitschrift La Revue du Vin de France<br />

einnimmt, ist eine besondere. Als sie sich vor ein paar<br />

Jahren den südwestfranzösischen Weinen in einem<br />

großen, euphorischen Special unter dem Titel „Das<br />

große Erwachen im Südwesten“ dem Cahors und anderen<br />

Appellationen der Region zuwandte, kürte man<br />

den „Expression“ zum „größten aller verkosteten Weinen“.<br />

Die Parzelle mit den alten Rebstöcken liegt auf<br />

der dritten Terrasse oberhalb des Flusses Lot. Die Lesemenge<br />

liegt bei rund 1,3 Kilo pro Rebstock, was etwa<br />

30 Hektoliter pro Hektar ergibt. Nach der Handlese<br />

wird der Wein über 40 Tage hinweg langsam vergoren<br />

und reift dann 24 Monate in neuen Barriques, in denen<br />

in den ersten sechs Monaten immer wieder die Feinhefe<br />

aufgerührt wird.<br />

Wenn wir den „Expression“ in die Karaffe gießen, entströmt<br />

dem tintig schwarzen und mit tiefdunklen violetten<br />

Reflexen ausgestatteten Cahors ein intensiver<br />

Duft von Holunder und Pflaumen, Brombeeren und<br />

Blaubeeren, von ein wenig Cassis und recht viel Minze,<br />

auch von etwas Graphit, Zedernholz, Schokolade<br />

und Mokka. Der Duft erinnert irgendwie an klassische<br />

Bordeaux von der rive droîte, ist aber trotzdem<br />

ganz eigenständig, herrlich komplex und expressiv.<br />

Am Gaumen dominiert noch das robuste, aber reife<br />

Tannin, und das verwundert nicht, denn dafür ist<br />

junger Malbec aus dem Cahors bekannt, zumal wenn<br />

er in kleine Fässer gelegt wurde. Auch in dieser Hinsicht<br />

unterscheidet er sich nicht von großen Bordeaux.<br />

Gibt man dem Wein Zeit, dann wird er jedoch auch<br />

jetzt schon von Stunde zu Stunde immer mitteilsamer<br />

und charmanter. Dann sind es die reifen blauen<br />

und schwarzen Früchte, die im Vordergrund stehen<br />

und dem Wein eine große Saftigkeit verleihen. Hinzu<br />

kommen Noten von Unterholz und trockenem<br />

Waldboden mit Laub und gedörrtem Moos. Es findet<br />

sich aber auch die Note von frisch gespitztem<br />

Bleistift, von dunkler Schokolade und frisch gemahlenem<br />

Espresso. Begleitet werden diese Noten von<br />

Lakritze, Veilchen und etwas Flieder. Der „Expression“<br />

verdient seinen Namen zu Recht, ist er doch tatsächlich<br />

ein Wein, der all seine Vorzüge fast verschwenderisch<br />

zeigt. Dazu gehören auch die frische Säure,<br />

die vibrierende Mineralität und der damit verbundene<br />

kühle Zug, den der Wein trotz der Fruchtfülle besitzt.<br />

Zusammengenommen sorgt all das für große Trinklust,<br />

für pures Vergnügen, wie man es immer in großen<br />

Bordeaux sucht, hier aber im Cahors zu einem vergleichsweise<br />

sehr günstigen Preis erhält.<br />

Genießen Sie den Wein jetzt (karaffiert) oder idealerweise<br />

ab 2022 bis mindestens 2040.<br />

40 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

93 Punkte<br />

Cellar Selection<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

41


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Deutz<br />

CHAMPAGNE<br />

DEUTZ<br />

AŸ<br />

Weltklasse-Champagner von Deutz: frisch, klar,<br />

harmonisch, klassisch, elegant, komplex und<br />

authentisch!<br />

„Eine der ersten Adressen der Champagne“ – World of Fine Wine<br />

„Die Handschrift von Deutz ist die wahre Essenz von Eleganz und Subtilität. “<br />

– David Zyw, („101 Champagnes and Other Sparkling Wines to Try Before You Die.“)<br />

Es ist ein weiter Weg, den unser nobles Champagnerhaus<br />

genommen hat: Sämtliche Quellen berichten davon,<br />

dass zwei Aachener Bürgersöhne, von Beruf Kaufleute,<br />

im Auftrag des Freiherrn und Rittergutsbesitzers Alwin von<br />

Amelunxen in die Champagne reisten, um dort moussierenden<br />

Wein einzukaufen. Derart schäumende Weine sind zu dieser<br />

Zeit in ganz Europa en vogue, das seit 1815 preußische Aachen<br />

machte da keine Ausnahme. Man schreibt das Jahr 1830, und die<br />

Freunde Wilhelm Deutz und Peter Geldermann handeln recht<br />

bald schon sehr schwunghaft mit Wein. Die Faszination für<br />

Land, Leute und Champagner muss beachtlich gewesen sein.<br />

Denn nicht nur heuert Deutz bald darauf in der Champagnerkellerei<br />

seines württembergischen Landsmannes Joseph Jacob<br />

Bollinger an, sondern gründet 1838 mit seinem Kompagnon<br />

Geldermann in Aÿ – das Dorf an der Marne südlich von Reims<br />

wählt er mit Bedacht, denn es liegt mitten im Champagner-<br />

Gebiet, mit annähernd gleich langen Wegen zu allen wichtigen<br />

und hochwertigen Weinbergen der Region – ein eigenes Haus:<br />

Deutz & Geldermann. Erfolg und Französisierung gehen Hand<br />

in Hand, beide heirateten, Wilhelm als William Mademoiselle<br />

Arsène d’Arragon und Peter als Pierre-Hubert, die Tochter eines<br />

Bäckers, Clarisse Paul. Zielstrebig machte man sich daran,<br />

42 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Deutz<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

Fachleuten gleichermaßen als Synonym für Authentizität,<br />

Stil, Klasse, Eleganz und Tradition. Ein großer Champagner<br />

für Menschen, die etwas tiefer im berühmten Kreideboden<br />

der Champagne schürfen, sich eher von ihrem eigenen Geschmack<br />

als von den berühmten Etiketten wesentlich teurer<br />

Luxusmarken leiten lassen. Und trotz ihres unverkennbaren<br />

Terroircharakters sind die Perlen von Deutz keine intellektuelle<br />

Herausforderung für Puristen, sondern im besten Wortsinne<br />

extrem verführerische Geschöpfe. Harmonie, Eleganz und<br />

Feinheit in Vollendung! Sehr schön hat diesen Champagnerstil<br />

Jean-Marc Lallier-Deutz (zusammen mit dem charismatischen<br />

Fabrice Rosset und dem Kellermeister Davesne Kopf und Seele<br />

des Hauses) beschrieben: „Bei Champagner ist Trinkvernügen<br />

das Wichtigste“, sagt „der letzte Mohikaner”, wie er sich wegen<br />

seines Familiennamens selbstironisch bezeichnet. Tatsächlich:<br />

Der Stil der Marke Deutz ist frisch, klar, elegant, mit einer prägnanten<br />

„Weinigkeit“, und daher stets auch ein kongenialer<br />

Begleiter für alle Gänge eines ganzen Menüs. Komplex, aber<br />

nicht kompliziert. Angenehm, aber nicht beliebig. Einfach zu<br />

trinken, aber nicht simpel. „Man muss kein Champagner-Aficionado<br />

sein, um Deutz zu verstehen und zu genießen. Ist man<br />

aber ein solcher, kann man unseren Champagner noch intensiver<br />

genießen.“ Und dann kommt ein Filmklassiker ins Spiel,<br />

der in meiner Generation ein Muss war, aber heute auch noch<br />

von vielen jungen Menschen geliebt wird. Deutz ist ein wenig<br />

so wie „Über den Dächern von Nizza“ mit Cary Grant und<br />

Grace Kelly: anspruchsvolles Drehbuch, attraktives Ambiente,<br />

grandiose Darsteller, so manche Überraschung, erotische<br />

Untertöne, Spannung bis zum Schluss – das Ganze verpackt in<br />

französisches Savoir-vivre, leichtfüßige Eleganz und prickelnden<br />

Charme.<br />

Champagner hebt die Stimmung<br />

wie kein anderes Getränk<br />

nach und nach beste Lagen zu erwerben bzw. die Produzenten<br />

hervorragender Trauben an das Haus zu binden – eine Politik,<br />

die die Erben fortsetzten: Heute kommen 80 % der von Deutz<br />

zu Champagner verarbeiteten Trauben aus Grand und Premier<br />

Crus! Und obwohl das Weingut im Herzen der Pinot Noir-dominierten<br />

Region Vallée de la Marne liegt, besitzt es auch 11<br />

Hektar in der weiter südlich liegenden Côte des Blancs, wo<br />

die besten Chardonnay-Trauben herkommen! Beste Trauben<br />

aus den besten kalkigen Terroirs, von Kreideschichten, die bis<br />

zu 200 Meter dick sein können! Das war und ist die Zauberformel<br />

für Champagner allerhöchster Qualität. Bereits um<br />

1900 belieferte Deutz europäische Königs- und Kaiserhäuser,<br />

reiche englische Industriemagnaten ebenso wie amerikanische<br />

Staatskanzleien. Und heute gelten diese wunderbaren Perlen<br />

als State of the Art, seien es die gleich drei Luxus-Cuvées des<br />

Hauses, sei es der Basischampagner, der nicht nur bei Vinum,<br />

sondern weltweit gelobt wird als Paradebeispiel für einen Top-<br />

Champagner mit verlässlich konstanter Qualität zu einem fast<br />

provokant günstigen Preis!<br />

Wir laden Sie ein, liebe Kunden, uns in das Mekka der Champagne<br />

zu begleiten und sind uns ganz sicher, dass diese schäumenden<br />

Perlen Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern vermögen.<br />

Santé, und: feste feiern!<br />

Das Champagnerhaus Deutz gilt daher aufgrund seiner beispiellosen<br />

Qualitätspolitik unter Insidern wie Liebhabern und<br />

43


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Deutz<br />

BRUT CLASSIC, BLANC<br />

Zweithöchste Bewertung in der umfangreichen Verkostung der<br />

Revue du Vin de France!<br />

„Hervorragend! Transzendenter Schaumwein. Für Verliebte gegen des Blues<br />

– und 25 Stunden am Tag!“ – Vinum<br />

FCH060100 Brut Classic, blanc 12% Vol. 51,73 €/l 38,80 €<br />

FCH060100H Brut Classic, blanc (0,375l) 12% Vol. 53,20 €/l 19,95 €<br />

FCH060100M Brut Classic, blanc MAGNUM 12% Vol. 50,00 €/l 75,00 €<br />

Aufgrund seiner Geschichte, Tradition und Qualität<br />

zählt Deutz zu jener Handvoll Produzenten, die das<br />

Prestige, den Ruhm und das Image, das Champagner<br />

heute weltweit genießt, höchstselbst begründet haben.<br />

Der „Brut Classic“ des Hauses gilt weltweit als<br />

Paradebeispiel für einen Top-Champagner mit verlässlich<br />

konstanter Qualität zu einem geradezu unerhört<br />

provokant günstigem Preis. Alle Deutz-Champagner<br />

ohne Jahrgang beinhalten neben den Weinpartien des<br />

aktuellen Jahres auch 20 bis 40 % Reserveweine älterer<br />

Jahrgänge – um die Qualität und den Stil des Hauses<br />

über die Jahre hinweg gleich hoch zu halten. Dieser<br />

wunderbare Brut Classic aus jeweils einem Drittel<br />

Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay ist drei<br />

Jahre auf der Flasche gereift und präsentiert sich als klassisch-vielseitiger<br />

Champagner: Ein perfekter Apéritif,<br />

der aber mühelos auch ein ganzes Menü begleiten<br />

kann und der stilistisch als Referenzqualität wie ein<br />

'Fanal aus der Masse seelenloser, häufig genug süßlichpampiger<br />

„Marken“-Champagner herausragt. Seine<br />

reife, fruchtige Art, seine spielerische, gleichwohl<br />

cremige Opulenz, sein Reichtum und seine Balance<br />

und innere Harmonie machen aus ihm einen Champagner<br />

zum Verwöhnen, einer sich traumhaft verströmenden,<br />

weinigen Köstlichkeit für alle freudvollen Gelegenheiten<br />

des irdischen Daseins! Darauf unser Wort!<br />

Ab sofort und die nächsten drei Jahre auch.<br />

Zweithöchste Bewertung<br />

VERKOSTUNG DER REVUE DU<br />

VIN DE FRANCE<br />

44 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Deutz<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

BRUT MILLÉSIMÉ, BLANC 2014<br />

Vintage-Champagner in gewohnt brillanter Verfassung:<br />

An Deutz führt kein Weg vorbei!<br />

92 Punkte: „Charmant und ausdrucksvoll“ – William Kelley<br />

(Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FCH060414 Brut Millésimé 2014 12% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

Der jüngste Vintage aus den Hause Deutz präsentiert<br />

sich in gewohnt brillanter Verfassung, ja vielleicht<br />

noch – bei aller Eleganz und „stiller Größe“ – ein wenig<br />

expressiver, weil trotz (oder gerade wegen?) des nicht<br />

immer einfachen Jahrgangs einen Hauch generöser als<br />

sein Vorgänger. Aber im Grunde sind das Haarspaltereien.<br />

Die klassische Deutz-Cuvée aus Pinot Noir<br />

(62 % aus Lagen in Aÿ, Bouzy und Verzenay), Chardonnay<br />

(33 %, aus Avize, Vertus und Villers-Marmery) und<br />

Pinot Meunier (5 % aus Chamery), von chef de cave<br />

Michel Davesne perfekt komponiert, reift 60 Monate<br />

auf der Hefe bis der „mit der Präzision eines Uhrmachers“<br />

(Armin Diel) ebenso perfekt dosierte Champagner<br />

auf den Markt kommt – und das Warten sich<br />

gelohnt! Großartig was sich hier vom ersten Moment<br />

an auffächert: so druckvoll wie elegant Apfel und Apfelblüten,<br />

weiße Johannisbeeren, Weinbergpfirsich,<br />

noch leicht grüne Haselnuss, Akazienhonig und eine<br />

Brioche-Note, wie sie der beste Pâtissier sie sich nicht<br />

schöner, verführerischer wünschen könnte. Im Antrunk<br />

(dem man unwillkürlich und nach nur kürzestem<br />

Innehalten einen zweiten Schluck folgen lässt) dann<br />

„berauschend“ vollmundig, dabei weiterhin wunderbar<br />

präzise, die Deutz’sche „Weinigkeit“ in Reinkultur,<br />

dank einer kühl konturierten, ideal proportionierten<br />

Säure, enorm trinkanimierend. Wer könnte da auch<br />

widerstehen? So zarte wie ausgeprägte Aromen von<br />

Kumquats, heranreifenden Mirabellen, kandierten<br />

Birnen, im Finale dann etwas Mandelspekulatius mit<br />

einer leicht zitrischen Note (Mandarinenschale), die<br />

sich als erfrischende Brise im Nachhall manifestiert.<br />

Ein unglaublich nuancierter, expressiver Champagner<br />

von geradezu befeuernder Finesse – perfekter Einstieg<br />

in die Vintage-Königsklasse zu einem, gemessen<br />

an der exzellenten Qualität, bemerkenswert attraktiven<br />

Kurs!<br />

Mit Genuss ab sofort und bis sicherlich 2030+.<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

„HOMMAGE À WILLIAM DEUTZ – MEURTET“ BRUT,<br />

BLANC 2015<br />

Champagner-Wunderwerk aus Einzellage!<br />

FCH061015 „Hom. à William Deutz – Meurtet“ Brut, blanc 2015 12% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

FCH061015M „Hom. à William Deutz – Meurtet“ Brut 2015 MAGNUM 12% Vol. 132,66 €/l 199,00 €<br />

Dieser sortenreine, aus 100 % Pinot Noir-Trauben vinifizierte<br />

Champagner entspringt einer Parzelle namens<br />

„Meurtet“, direkt in Aÿ gelegen und im Eigenbesitz<br />

des Hauses Deutz. Auch im großen Haus Deutz<br />

hat man erkannt, welch unglaubliche Ausdruckskraft<br />

in guten Jahrgängen einzelne Parzellen ausstrahlen<br />

können und so freuen wir uns besonders, dass auf Anhieb<br />

eines der spannendsten Projekte der Champagner<br />

innerhalb kürzester Zeit bei den Kritikern höchsten<br />

Anklang findet. „La Côte Glacière“ und „Meurtet“<br />

sind die beiden exzellenten Einzel-Parzellen, die sich<br />

in ihrer Exposition unterscheiden. „Meurtet“ ist dabei<br />

die etwas höher gelegene, nach Osten geneigte,<br />

kühlere Weinbergslage und ergibt dadurch einen etwas<br />

schlankeren Champagner, wohingegen „La Côte<br />

Glacière“ als Südlage und nur etwa 200m entfernt in<br />

höchsten Tönen dem Hedonismus frönt.<br />

Beim frisch dégorgierten „Meurtet“ setzt sich die Schaumkrone<br />

wie ein weiches Daunenkissen im Glas ab.<br />

Hefige Noten, allen voran frisch getoastetes<br />

Brioche, auch Nougat und weißer Pfeffer duften<br />

aus dem Glas. Das ist komplex und vielschichtig,<br />

wird dann aber am Gaumen direkt wieder auf die<br />

Rennpiste gebracht. Denn dieser Lagen-Champagner<br />

besticht durch Spannung, Präzision und<br />

Druck, den er am Gaumen erzeugt. Das ist sinnlich<br />

und herausfordernd zugleich, man spürt die Substanz,<br />

die weiße Frucht bleibt schüchtern hinterm kreidigen<br />

Aroma zurück, erst im Ausklang kommen rote Früchte<br />

heraus. Und dann wäre da dieses seidige und elegante<br />

Perlenspiel, welches den Champagner in seiner Klasse<br />

von so vielen anderen abhebt. Châpeau, das hat das<br />

Zeug zur Top-Cuvée und wir sind gespannt, welche<br />

Entwicklung diese beiden Lagen-Champagner noch<br />

vollziehen werden.<br />

Mit Genuss ab sofort zu trinken und bis sicherlich 2033+.<br />

95 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

45


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Deutz<br />

„HOMMAGE À WILLIAM DEUTZ – LA CÔTE GLACIÈRE“<br />

BRUT, BLANC 2015<br />

So sanft und gefühlvoll wie ein Trompetensolo von Chet Baker!<br />

FCH061115 „Hom. à William Deutz – La Côte Glacière“ Brut, blanc 2015 12% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

Es ist erst der zweite Parzellen-Release aus dem Hause<br />

Deutz: Die Hommage an William Deutz lancierte das<br />

Haus im Jahrgang 2010 noch als Verschnitt der beiden<br />

Einzellagen „Meurtet“ und „La Côte Glacière“. Seit<br />

dem großen Jahrgang 2012 baut man konsequenterweise<br />

beide Lagen getrennt aus und lancierte damit<br />

einen der größten Erfolge des Hauses und bewies<br />

Weitsicht und Mut zur Avantgarde, zumal der dieser<br />

Trend vor allem von unabhängigen Winzern forciert<br />

wird, denn die großen Häuser halten sich in Sachen<br />

Lagen-Champagnervorangetrieben, anstatt von den<br />

etablierten Häusern. „La Côte Glacière“ und „Meurtet“<br />

heißen die beiden exzellenten Parzellen. Beide<br />

Parzellen liegen in Aÿ und befinden sich im Eigenbesitz.<br />

Die unterschiedlich exponierten Lagen „Meurtet“<br />

ist dabei der etwas kühlere und dadurch schlankere<br />

Champagner, wohingegen „La Côte Glacière“ in<br />

höchsten Tönen einem gewissen Hedonismus frönt.<br />

Uns erinnert der komplexe, verführerisch hedonistische<br />

La Côte Glacière“ von 2015 an die gefühlvollen<br />

Soli Chet Bakers, des James Dean unter den Jazz-<br />

Trompetern. Die Reife des Jahrgangs harmoniert hier<br />

vorzüglich mit der Südausrichtung der kreidigen Parzelle<br />

– dem . feinen Bouquet mangelt es so nicht an<br />

Ausdrucksstärke! Reife gelbe Früchte, allen voran<br />

Honigmelone und Winteräpfel steigen auf, auch der<br />

Duft von Austernschalen und lemon curd. Das ist ein<br />

für den Deutz’schen Hausstil ungewöhnlich schlanker<br />

Champagner, der sich jedoch wunderbar an den<br />

Gaumen schmiegt, nicht zuletzt dank der gefühlvoll<br />

ausbalancierten Brut-Dosage. Eine zarte Säure umspielt<br />

hier den fruchtintensiven Kern, der von Haselnuss<br />

und Quitten geprägt wird. Der Nachhall gestaltet<br />

sich kalkig, verleiht dem Champagne eine feingeschliffene<br />

Textur, die erneut die zarte Mineralität der auf<br />

dem Kreidefelsen wachsenden Pinot-Noir-Trauben<br />

(Durchschnittsalter der Reben: 50 Jahre!) betont. Das<br />

ist Blanc de Noir der Spitzenklasse und ein wunderbarer<br />

Champagner, der in seiner Intensivität und noblen<br />

Klasse ein idealer Begleiter fürs elegante Festmahl ist.<br />

Wir denken da in etwa an Perlhuhn mit Steinpilzen,<br />

Hummer Thermidor mit Sauce Diable, ein intensives<br />

Thunfischcarpaccio oder cremiger Chaource.<br />

Fabrice Rosset, Generaldirektor von Deutz, bringt<br />

diese Einzellagen-Champagner heraus, weil er damit<br />

unter Beweis stellen möchte, welch großartiges Terroir<br />

das Haus in Aÿ besitzt und auch, dass nicht nur<br />

die Kunst der perfekten Assemblage beherrscht wird.<br />

„Deutz ist eine internationale Marke, ein Handelshaus.<br />

Doch Deutz ist auch Weinbergsbesitzer und damit<br />

Winzer. An unseren Schuhsohlen klebt Erde.“ Wenige<br />

tausend Flaschen gibt es insgesamt von den beiden<br />

Top-Lagen pro Jahrgang und wir sagen: Die Aufgabe<br />

wurde von Kellermeister Michel Davesne und seinem<br />

Assistenten, Olivier Bernard ganz und gar meisterhaft<br />

umgesetzt! Ein Meisterwerk und die perfekte Hinführung<br />

zur legendären Cuvée „William Deutz“!<br />

Mit Genuss ab sofort zu trinken und bis sicherlich 2035+.<br />

46 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Deutz<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

Platz 1<br />

WEINWIRTSCHAFT: PLATZ<br />

1 DER TOP 10 DER BESTEN<br />

BLANC DE BLANCS!<br />

19 Punkte<br />

VINUM<br />

„AMOUR DE DEUTZ“ BRUT, BLANC 2009<br />

Weinwirtschaft: Platz 1 der Top 10 der besten Blanc de Blancs!<br />

19 Punkte – Vinum (und Platz 3 der besten Jahrgangschampagner!)<br />

FCH060809 „Amour de Deutz“ Brut, blanc 2009 12% Vol. 198,66 €/l 149,00 €<br />

Amour de Deutz ist mit Sicherheit eine der sinnlichsten<br />

Prestige-Cuvées der gesamten Champagne und<br />

darf getrost als Legende bezeichnet werden. Der<br />

aktuelle Jahrgang 2009 wurde im großen Spezial der<br />

Vinum („World of Champagne“) mit 19 Punkten geadelt,<br />

reiht sich damit unter die Spitzenwertungen<br />

ein und nimmt selbstbewusst Platz 3 in der Kategorie<br />

Sondercuvées mit Jahrgang“ ein. Damit sind hier<br />

die Plätze 1 bis 4 komplett vom Maison Deutz belegt!<br />

Welch ein Triumph!<br />

Die Prestige-Cuvée ist ein Blanc de Blanc Champagner<br />

aus 100 % Chardonnay-Trauben und zählt zu<br />

den seidigsten und verführerischsten Champagnern,<br />

die wir kennen. Kein Wunder, stammen die Trauben<br />

doch aus Avize- Mesnil-sur-Oger und Villers-Marmery,<br />

prädestinierte Crus der Champagne für eine kreidigkalkige<br />

Chardonnaystilistik. Und so duftet diese feminin<br />

anmutende Cuvée nobel nach Mirabellen, frischen<br />

Brioche und Menthol sowie Kumquats und Amalfi-<br />

Zitronen. Das sinnliche Bouquet wird am Gaumen erweitert<br />

um feine Einschläge von Anis, auch Pfirsich und<br />

weißen Blüten sind zu erschmecken. All dies durchwoben<br />

von einer seidigen und feinen Perlage, die eine<br />

mineralische Ader durch den Champagner zieht und<br />

jeden Schluck zum reinsten Vergnügen werden lässt.<br />

„Amour de Deutz“, das ist im sonnigen Jahrgang 2009<br />

einerseits eine enorm verführerische reife Frucht,<br />

verfeinert durch einen Hauch Bisquit, und frisch<br />

getoastete Nüsse, schmeichlerisch, andererseits<br />

gleichwohl immer präzise und nie ins Kitschige abgleitend,<br />

dabei stets sinnlich. Eine Orgie betörender<br />

Aromen! Es mag gleich gute Champagner geben, bessere<br />

wohl kaum! Prädikat: Große Oper!<br />

Ab sofort bis 2039+.<br />

47


FRANKREICH CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos du Caillou<br />

Sylvie Vacheron kam 1996 nach Courthézon, um das Erbe ihres<br />

Vaters Claude Pouizin auf Clos du Caillou anzutreten.<br />

LE CLOS DU<br />

CAILLOU<br />

COURTHÉZON<br />

48 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Clos du Caillou<br />

CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

Authentische Bio-Weine von weltberühmtem<br />

Terroir verkörpern die Vermählung von<br />

Tradition und Moderne!<br />

„Die konstant gleichbleibend hohe Qualität der Weine dieses Weinguts macht es<br />

zu einem meiner ewigen Favoriten.“ – Robert Parker’s Wine Advocate<br />

© JUSTYNA REISS<br />

„Die Familie Vacheron, Bruno Gaspard, und der Berater Philippe Cambie zaubern weiterhin auf<br />

diesem bescheidenen Anwesen am östlichen Rand von Châteauneuf du Pape. Sie produzieren eine<br />

Vielzahl von Cuvées, die alle bemerkenswert sind. Ihre beiden Flaggschiff-Châteauneuf-du-Papes,<br />

der Les Quartz und die La Reserve, flirten in nahezu jedem Jahrgang mit der Perfektion.“<br />

– Jeb Dunnuck<br />

Mit großer Freude präsentieren wir Ihnen die heiß ersehnten<br />

Weine der domaine Le Clos du Caillou, die<br />

uns – wie schon im Vorjahr – erneut echte, zum Teil<br />

singuläre Kostbarkeiten beschert hat, wobei erwähnt sei, dass<br />

von den alljährlich fälligen Spitzenbewertungen für die großen<br />

Meisterwerke aus Châteauneuf-du-Pape vor allem auch die Einstiegsweine<br />

von den Côtes du Rhône profitierten. Glücklicherweise<br />

existiert noch – trotz der vergleichsweise niedrigen Erträge<br />

der Jahrgangstrias 2018-2019-2020 – die Möglichkeit enorm viel<br />

Wein zu vergleichsweise kleinen Preis zu ergattern! Bemerkenswert<br />

vor allem das Doppel 2018-2019, zwei, so Jeb Dunnuck,<br />

„zwei großartige, aber deutlich unterschiedliche Jahrgänge“.<br />

2019 brachte geradezu üppige, vollmundige, dabei elegante und<br />

enorm strukturierte Weine hervor, die von der Flaschenreife profitieren<br />

werden. Die 2020er erinnern vom Stil her an die 2012er,<br />

2006er und möglicherweise 2000er, Jeb Dunnuck schätzt sie als<br />

„reine, elegante Weine“ ein, „mit mittlerem bis vollem Körper, die<br />

sich durch ihre Ausgewogenheit und Frische auszeichnen und<br />

gleichzeitig eine schöne Fruchttiefe aufweisen.“ Weine, die „vom<br />

Start weg glänzen, sich aber auch anmutig und ausgewogen entwickeln<br />

werden.“ Wenn das nicht einmal gute Aussichten sind!<br />

Viele von Ihnen, liebe Kunden, sind seit vielen Jahren begeisterte<br />

Liebhaber der Domaine Clos du Caillou und haben sich diese<br />

großartigen, langlebigen und höchst sinnlichen Gewächse in<br />

ihren Keller gelegt. Und Sie haben gut daran getan, bieten diese<br />

wunderbaren Weine doch in ihrer jeweiligen Preisklasse einen unübertrefflichen<br />

Genuss! Robert Parker’s Wine Advocate vergibt<br />

stets hohe Bewertungen, sowohl für den ungemein preiswerten<br />

„spektakulären Côtes du Rhône, ein kleiner Châteauneuf“ und<br />

erst recht für die „fabulösen Châteauneufweine“ selbst, die zu<br />

den besten Tropfen der Welt gehören: „In addition to their sensational<br />

Châteauneufs, don’t miss their Côtes du Rhônes!“<br />

Clos du Caillou: Das ist eine Reise zu den Ursprüngen des Terroirs<br />

im wilden Süden Frankreichs, wo wir die berühmten Steine von<br />

Châteuneuf-du-Pape und feinsten Sand im Boden findenDas sind<br />

Glücksfälle von Wein, dichte, kraftvolle, tiefe und dennoch feine,<br />

elegante Gewächse, mit großer Fülle und Komplexität, die ihresgleichen<br />

suchen und die ungeschönt sowie unfiltriert abgefüllt<br />

wurden: Großartige Botschafter des einzigartigen Terroirs von<br />

Châteauneuf-du-Pape, authentische, hinreißende Weine fernab<br />

des Mainstream und nicht nur im jeweiligen Jahrgangskontext<br />

von einer singulären Finesse gezeichnet: Traumhafte Gewächse<br />

mit einer unnachahmlichen Balance von eleganter Opulenz<br />

und Mineralität als Quintessenz der herausragenden Lage des<br />

Weingutes zwischen zwei anderen weltberühmten Gütern, den<br />

Châteaux Rayas und Beaucastel!<br />

49


FRANKREICH CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos du Caillou<br />

„LE BOUQUET DES GARRIGUES“ CÔTES-DU RHÔNE,<br />

ROUGE 2019 (BIO)<br />

Das Preis-Leistungs-Wunder von Clos du Caillous!<br />

„Jede Menge provenzalischer Charme und Charakter“ – Jeb Dunnuck<br />

FRS020219 „Le Bouquet des Garrigues“ CdR, rouge 2019 14,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

FR-BIO-10<br />

91 Punkte<br />

JEB DUNNUCK<br />

Sylvie Vacherons Großvater muss ein recht eigenwilliger<br />

Mann gewesen sein. Als man im Jahr 1936<br />

auf Betreiben des Barons Pierre le Roy, Inhaber von<br />

Château Fortia in Châteauneuf-du-Pape, das Gebiet<br />

zur ersten Appellation Contrôlée Frankreichs machen<br />

wollte, klopften die Inspektoren auch bei den Pouzins<br />

an. Doch wurden sie von einem Mann mit einer Flinte<br />

in der Hand empfangen, worauf die Staatsdiener in<br />

Windeseile die Szenerie wechselten. Sylvies Großvater<br />

war Jäger und kein Winzer, und er hatte kein Interesse<br />

daran, dass sein Clos du Caillou ein Châteauneufdu-Pape<br />

werden sollte. Dieser Umstand beschert uns<br />

heute zwei außergewöhnlich gute Côtes du Rhône<br />

von Le Clos du Caillou, die eigentlich auf Châteauneuf-Terroir<br />

entstanden sind. Das ist zum einen „Les<br />

Quartz“ und zum anderen diese Schönheit namens<br />

„Le Bouquet des Garrigues“, die aus den Lagen Les<br />

Garrigues und Le Coudoulet stammt. Sollte Ihnen der<br />

Name Coudoulet vertraut sein? Man begegnet ihm<br />

auch bei Familie Perrin von Château de Beaucastel,<br />

den Nachbarn von Le Clos du Caillou …<br />

Für Paula Bosch, die langjährige Sommelière im Tantris,<br />

ist der „Le Bouquet des Garrigues“ bis heute „die<br />

Sensation im Angebot von Le Clos du Caillou”. Dieser<br />

Meinung sind wir gleichfalls und die meisten unserer<br />

verehrten Kunden auch. Daher ist dieser Côtes<br />

du Rhône längst zu einem der ganz großen Klassiker<br />

unseres Angebots geworden. Dass dieser Wein bei Robert<br />

Parker als „eines der größten Schnäppchen der<br />

gesamten Weinwelt” bezeichnet wurde, erklärt sicher<br />

auch zum Teil mit den Erfolg.<br />

Im Jahrgang 2019 besteht die Cuvée aus 75 % Grenache,<br />

15 % Syrah sowie (in unterschiedlich großen Anteilen)<br />

Mourvèdre, Carignan und Counoise. Die Trauben<br />

wurden nach Sorten getrennt spontan im Zement<br />

über rund 30 Tage hinweg vergoren und dann in Fudern<br />

und demi-muids über 14 Monate hinweg ausgebaut. Im<br />

ersten Moment überrascht etwas, dass der Côtes-du-<br />

Rhône keine übermäßig tiefextrahierte Farbe besitzt.<br />

Im Glas leuchtet der Wein in sattem Granatrot (mit<br />

dunklen Reflexen), das sogar eine gewisse Transparenz<br />

vermittelt, was am hohen Grenache-Anteil liegt,<br />

der den Wein denn auch überdurchschnittlich prägt.<br />

Schon der Duft ist eine Wonne: reife rote Beeren,<br />

dunkle, saftige Kirschen, leicht erdig, dabei süßlichwarm<br />

(eine Kombination aus Roter Bete und Süßholz)<br />

und, wie könnte es auch anders sein, nach der<br />

namensspendenden Garrigue. Das ist regelrecht sexy<br />

in all seiner offenen Fruchtintensität: Johannisbeeren,<br />

etwas Weinbergpfirsich, dann vor allem Himbeeren,<br />

zudem noch zarte florale Noten, die aus dem Glas steigen.<br />

Der Lust auf den ersten, nicht zu bescheidenen<br />

Schluck gibt man eher früher als später nach! Am Gaumen<br />

dann reife Herzkirschen, Brombeeren, kandierte<br />

Orangenschale und eine Spur Hagebuttenmark. Das<br />

Tannin ist samtweich, dabei geradezu geschmeidig.<br />

Die Frucht ist hier – auch dies ist typisch für Grenache<br />

– sehr rassig und zumal im Antrunk, charmant<br />

süßlich, obwohl der Wein natürlich trocken vergoren<br />

wurde. Im Nachhall klingen Rosen und eine feine<br />

Zimtnote aus. Es ist ein Wein von großer Finesse und<br />

Eleganz, und das mit südlicher Wärme, Würze und der<br />

typischen Seidigkeit des Stils von Le Clos du Caillou.<br />

Das macht den verführerischen Charme dieses modernen,<br />

bio-zertifizierten Klassikers aus!<br />

Der „Bouquet des Garrigues“ ist ab sofort ein Genuss, hat<br />

aber mit Sicherheit ein Potenzial für 10+ Jahre.<br />

50 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Clos du Caillou<br />

CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

„ESPRIT NATURE“ CÔTES-DU-RHÔNE, ROUGE 2020 (BIO)<br />

Verführerisch fruchtiger und duftiger Naturwein aus 25 bis 30 Jahre alten Grenache-Reben<br />

FRS021220 „Esprit Nature“ Côtes du Rhône, rouge 2020 14,5% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

Möglicherweise ist dieser das ideale Aushängeschild<br />

und bestes Zeugnis für den Anspruch und den beeindruckenden<br />

Wandel der domaine Le Clos du Caillou.<br />

Schon Sylvie Vacherons Vater, Claude Pouizin, hatte<br />

das exzeptionelle Potenzial der Böden für Wein erkannt,<br />

ein Waldstück des einstigen Jagdreviers gerodet<br />

und mit Reben bepflanzt, die er im Einklang mit<br />

der Natur schon früh sehr nachhaltig bewirtschaftete.<br />

Seit dem Jahrgang 2000 wird biologisch gearbeitet,<br />

seit 2010 auch mit Zertifikat. Immer mehr spielt Biodynamie<br />

eine Rolle, um alles aus dem Top-Terroir herauszuholen.<br />

Ohne dogmatisch zu sein, gipfelt das in<br />

diesem ohne Schwefelzugabe erzeugten Naturwein.<br />

Ebendieser Schwefel ist es, der ja per definitionem<br />

einen biologisch-biodynamisch erzeugten Wein von<br />

einem vin naturel, einem natural wine unterscheidet.<br />

Die Reben, in diesem Jahrgang eine Cuvée aus 95 %<br />

Grenache und 5 % Syrah, stehen auf sandigen Böden<br />

mit den regionstypischen runden Kieselsteinen. Perfekte,<br />

reife Trauben habe man in einem entspannten<br />

Jahrgang 2020 früh lesen können; ein Jahrgang, der die<br />

ohnehin schon saftigen und eleganten Caillou-Weine<br />

begünstigt. Bestes Traubenmaterial und sorgfältige<br />

Kellerarbeit sind auch Voraussetzung, einen solch<br />

„sauberen“ Naturwein ohne jeglichen Anflug von Fehlnoten.<br />

Dafür vergoren die ganzen, perfekten Trauben<br />

spontan für 15 Tage unter schützender Kohlensäure.<br />

Man nennt diese im Cahors, Languedoc und Beaujolais<br />

schon lange verbreitete Technik macération carbonique<br />

oder auch interzelluläre Gärung. Anschließend<br />

reifte der Wein für vier Monate im Edelstahl.<br />

Herausgekommen ist ein rotvioletter Wein mit fruchtpuristischem<br />

Bouquet, das Kirsche – Amarena wie<br />

frischgepresst – und Cassis dominieren, dazu florale<br />

Noten (Akazienblüten und Rosen, weder süßlich noch<br />

überparfümiert) und ein wenig Lakritz. Darunter ein<br />

Fundament von Wildkräutern nebst lebendiger Mineralität,<br />

über allem ein Hauch von clotted cream – was<br />

ist das spannend und delikat!<br />

Saftig, hier basiert die kühle Frucht auf Zwetschgen<br />

und schwarze Johannisbeere, vollmundig und mit der<br />

nötigen seriösen Eleganz, tritt er rund am Gaumen<br />

auf, Lakritz ist auch hier wieder spürbar. Fast cremig<br />

geschmeidig und ziemlich kraftvoll geht es zu, aber zu<br />

wie Milchschokolade schmelzenden Tanninen gibt es<br />

einen herrlich präzisen Säurepfiff. Kein banales Fruchtbömbchen,<br />

denn da steckt mächtig Substanz dahinter.<br />

Auch das typisch für dieses großartige Weingut!<br />

Ab sofort, das ist jetzt Vergnügen pur, bis 2028 und am<br />

besten bei 14–16 °C.<br />

51


FRANKREICH CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos du Caillou<br />

„LES QUARTZ“ CÔTES-DU-RHÔNE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

93 Punkte: „Côtes-du-Rhône geht kaum besser, und diese Schönheit lässt sich perfekt<br />

in den nächsten 5–7 Jahren und darüber hinaus trinken.“ – Jeb Dunnuck<br />

FRS020519 „Les Quartz“ Côtes du Rhône, rouge 2019 15% Vol. 26,53 €/l 19,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

„Die 2019er von Le Clos du Caillou haben sich brillant<br />

gezeigt, und dies ist eindeutig ein großer Jahrgang für<br />

das Weingut, mit Weinen, die dem entsprechen, was<br />

2016, 2010, 2007, 2005 und 2001 produziert wurde.<br />

Es handelt sich durchweg um seidige, elegante, aber<br />

auch konzentrierte Weine, die trotz der Vielzahl von<br />

Cuvées alle eine ganz eigene, unverwechselbare Persönlichkeit<br />

haben. Es sind brillante Weine, die die Leser<br />

liebend gerne in ihren Kellern wissen wollen werden.“<br />

So lautet Jeb Dunnucks Urteil nach Verkostung<br />

der Vacheron’schen 2019er. Ein Fazit, das die hohe<br />

Konstanz und Wertschätzung Dunnucks gegenüber<br />

dem Team von Clos du Caillou ausdrückt. Dabei war<br />

auch 2019 ein für Bio-Winzer nicht eben einfaches Jahr<br />

(zum Glück war ein von Regenfällen im Frühjahr gesättigtes<br />

Grundwasserreservoir vorhanden), prägten<br />

es doch brütende Hitze im Juni und dann heißes, trockenes<br />

Wetter bis Mitte September und Anfang Oktober.<br />

Leichte Regenschauer Ende August belebten die<br />

Rebstöcke und halfen insbesondere einige der später<br />

reifenden Sorten zur vollen Reife zu bringen.<br />

Bruno Gaspard und seinem Team ist mit diesem so charmanten<br />

wie eleganten Wein wieder ein großer Wurf<br />

gelungen – chapeau! Der „CdR-Quartz“, eine Cuvée<br />

aus 85 % Grenache und 15 % Syrah ist ein wunderbar<br />

animierender Rotwein, dessen feine Struktur und Klarheit<br />

am Gaumen bemerkenswert sind. Hier wird das<br />

ganze Potenzial der alten Reben ausgeschöpft.<br />

Die entrappten Trauben vergären spontan (42<br />

Tage) in Betontanks, während dieser Zeit wird der täglich<br />

umgepumpt bzw. der Tresterhut untergestoßen.<br />

Der in Fudern und demi-muids ausgebaute Wein zeigt<br />

sich im Glas ungemein fruchtintensiv, im Bouquet<br />

spielt das Holz eine geradezu diskrete Nebenrolle, diese<br />

allerdings mit Bravour. Subtil, unaufdringlich, wäre<br />

sie allerdings nicht vorhanden, würde man sie vermissen.<br />

Dann auch immer mehr Würzigkeit und Tiefe,<br />

eine Mischung aus Pfefferkraut, Lorbeer, Schwarzen<br />

Himbeeren und Kirschen, ergänzt durch eine fast fleischige<br />

Note, warme Erde, Süßholz und Garrigue – und<br />

dennoch (oder gerade deswegen) vermittelt er eine<br />

wunderbare Finesse. Genauso spielerisch entfaltet<br />

sich die Cuvée dann am Gaumen. Sauerkirschen, seidige<br />

Tannine und eine konzentrierte rote Frucht lassen<br />

sich nieder. Ein Wein, der durch seine enorme Seidigkeit<br />

und Eleganz besticht, gegenüber der einfachen<br />

Cuvée Sylvie Vacherons, dem klassischen „Le Caillou“,<br />

aber deutlich mehr Struktur, Länge und Komplexität<br />

anzubieten hat. Auch hier gilt: Man trinkt Côtes-du-<br />

Rhône und meint Châteauneuf-du-Pape im Glas zu<br />

haben. Und was für einen. Einen sinnlichen „CdR“ der<br />

Extraklasse! Clos du Caillou zählt zu den Spitzenbetrieben<br />

der Region, was die Prestige-Châteauneufs<br />

seit vielen Jahren immer wieder beweisen. Und natürlich<br />

solch monumentale Basisqualitäten wie diese!<br />

Ab sofort und sicherlich noch bis 2027+.<br />

93 Punkte<br />

JEB DUNNUCK<br />

52 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Clos du Caillou<br />

CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

„LA RÉSERVE“ CÔTES-DU-RHÔNE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

„La Réserve“: Côtes-du-Rhône von absolut beeindruckendem Format!<br />

92–94 Punkte: „Dieses Côtes-du-Rhône-Flaggschiff des Weinguts, der La Réserve von<br />

2019, ist mit Sicherheit der größte, üppigste und beeindruckendste Côtes-du-Rhône im<br />

Sortiment.“ – Jeb Dunnuck<br />

FRS021119 „La Réserve“ Côtes du Rhône, rouge 2019 15% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

Die Côtes-du-Rhône-Variante der Cuvée „La Réserve“<br />

(in diesem Jahr aus 80 % Grenache und 20 % Mourvèdre<br />

komponiert) ist immer ein besonderes Highlight<br />

aus dem Portfolio von Sylvie Vacheron und Bruno<br />

Gaspard. Die Frucht dieses Weines stammt aus jenem<br />

Clos, der dem Weingut einst seinen Namen gegeben<br />

hat. Er liegt direkt neben der Lage La Guigasse,<br />

aus welcher der andere „La Réserve“ des Weinguts<br />

stammt – einer der legendärsten Châteauneuf-du-Papes.<br />

Man merkt auch dem 2019er-Jahrgang die niedrigen<br />

Erträge an, die auch bei einem Bio-Weingut nötig<br />

waren, um exzellente Trauben zu lesen. 2017 hatten<br />

die Erträge ein historisches Tief erreicht, 2018 war<br />

kaum besser und auch heuer fiel das Ergebnis nicht allzu<br />

üppig aus. Nach der manuellen Sortierung wurde<br />

der Wein komplett entrappt und dann im Beton-cuves<br />

spontan vergoren. Während der 42 Tage der Gärung<br />

wurde der Tresterhut täglich umgepumpt. Ausgebaut<br />

wurden Grenache Noir und Mourvèdre über 14 Monate<br />

zu 90 % in 600-Liter-Barriques, sogenannten demimuids,<br />

und zu 10 % in 500-Liter-Amphoren.<br />

Das Ergebnis ist ein recht fulminanter Côtes-du-Rhône,<br />

dessen Mourvèdre-Anteil eine gute Stütze für die<br />

Grenache-Frucht liefert, denn erstere Rebsorte behält<br />

auch bei später Reife noch eine angenehme Frische<br />

und feine Gerbstoffstruktur bei, im Gegensatz zu<br />

einer reinsortigen Grenache-Variante, deren Fruchtigkeit<br />

entzücken, aber aufgrund mangelnder Lebendigkeit,<br />

gerade nach einiger Zeit auf der Flasche, doch<br />

bald ziemlich uninspiriert wirken kann. Das ist hier<br />

natürlich nicht der Fall! Es duftet würzig und rot- und<br />

dunkelfruchtig aus dem Glas. Schwarzkirschen, dunklen<br />

Pflaumen und Garrigue, Nelken, Kurkumawurzel<br />

und ein fast pudriger Hauch Kakao, eine Spur Vanille,<br />

vermischen sich hier zu einem komplexen Gesamteindruck.<br />

Am Gaumen zeigt die Cuvée ein präsentes,<br />

strukturierendes, dabei seidiges Tannin, eine saftige,<br />

kraftvolle Frucht und präzise strukturierende Säure.<br />

Sie leitet den Wein, sorgt für jenes konzentriert leichtfüßige,<br />

fast spielerische Element, das wir an Sylvies<br />

Weinen so schätzen. Und dann ist da eine an Gesteinsmehl<br />

(mit Johannis- und Brombeerakzenten) erinnernde<br />

Note, die für Mineralität und einen sanften grip<br />

sorgt und dem Wein einfach eine weitere Dimension<br />

verleiht. Ein absolut hinreißender Côtes-du-Rhône!<br />

Ab sofort, ideal wohl von 2023 an bis sicherlich 2030+.<br />

92–94 Punkte<br />

JEB DUNNUCK<br />

53


FRANKREICH CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos du Caillou<br />

„LES SAFRES“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

„Les Safres“: Châteauneuf-du-Pape-Traumstoff mit Kraft und Finesse!<br />

FRS020319 „Les Safres“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019 15% Vol. 50,53 €/l 37,90 €<br />

FR-BIO-10<br />

Das verantwortliche Team von Caillou, das sind vor<br />

allem Inhaberin Sylvie Vacheron und ihr langjähriger<br />

Winzer Bruno Gaspard, bezeichnet den Jahrgang 2019<br />

als besten der Dekade. Das trotz Bedingungen, die<br />

erst einmal schwierig klingen: Frühjahr und Sommer<br />

waren trocken und heiß. Doch die Grenache ist dafür<br />

wie gemacht und bildete kleine und konzentrierte<br />

Trauben aus. Ohnehin ist der Ertrag aus 65 Jahre alten<br />

Reben niedrig, mit 23 Hektolitern pro Hektar im Jahr<br />

2019 besonders. Als Gegenspieler mit Rückgrat am<br />

strammen Körper kam – zum Ausgleich möglicher hoher<br />

Alkoholwerte der Grenache – mit 25 % ein ungewöhnlich<br />

großer Mourvèdre-Anteil ins Spiel. Der Rest<br />

verlief wie gewohnt: Handlese, Selektion besten Traubenmaterials<br />

und Spontanvergärung der vollständig<br />

entrappten Trauben mit 45-tägiger Maischestandzeit<br />

sowie anschließendem Ausbau für 14 Monate, zu 75 %<br />

im Fuder und zu 25 % in 600-Liter-demi-muids.<br />

Seinen Namen verdankt der Wein dem als „Safres“<br />

bezeichneten Terroir, einem kompakt-sandigen Boden,<br />

der ihm einen immensen Grad an Feinheit und<br />

Mineralität verleiht. Im Glas wirkt der tief dunkelrote<br />

„Les Safres“ ungemein kraftvoll, dabei sehr frisch und<br />

in perfekter Balance.<br />

Anfangs sehr konzentriert, mit dichtem Bouquet, doch<br />

unterschwellig fröhlich, da wird kein Moll gespielt.<br />

Stattdessen erfreut ein intensives Extrakt von Waldbeeren,<br />

hinzu kommen dunkles Pflaumenmus und ein<br />

wenig Lakritz, eine feine Rauchnote Richtung Feuerstein<br />

und kräftig angebratenes Bratenstück, schwarze<br />

Oliven und Garrigue-Kräuter. Am Gaumen zeigt er<br />

sich trotz ausgeprägt süßlichen Fruchtextrakts und<br />

einer Spur Cassislikör, anregend herb. Der „Les Safres“<br />

weist merkliche Gerbstoffe auf, doch nicht von der<br />

Art, die befürchten lässt, dass der Wein nie zugänglich<br />

würde – dafür sorgt jetzt schon geduldiges Belüften.<br />

Obwohl vollständig entrappt ist es die Maischestandzeit,<br />

die für diese irrsinnig prägnanten, doch schmiegsam-weichen<br />

Tannine sorgt. Eine merkliche Säure<br />

schwingt – oder besser swingt? – mit. Das ist saftig,<br />

wird durch eine angenehme Würze und vibrierende<br />

Mineralität in Spannung gehalten. Konzentration pur,<br />

die langanhaltend nach dem ersten und allen weiteren<br />

Probeschlucken bleibt. Sinnlich zieht es die Nase ins<br />

Glas und den Wein an die Lippen.<br />

96 Punkte<br />

DECANTER<br />

93–95 Punkte<br />

JEB DUNNUCK<br />

Wir sind beim „Les Safres“ ganz bei Südfrankreich-Experte<br />

Jeb Dunnuck („Wunderschön gemacht und den<br />

Kauf absolut wert.“): Das ist Châteauneuf-du-Pape-<br />

Traumstoff zu einem mehr als attraktiven Preis! Der<br />

Wein, der im Portfolio von Le Clos du Caillou „nur“<br />

an dritter Stelle rangiert, verweist sogar weitaus kostenintensivere<br />

Spitzenweine anderer Weingüter dieser<br />

Appellation auf die Plätze.<br />

Am besten noch bis 2024 in Geduld üben und dann über<br />

die nächste Dekade und darüber hinaus genießen.<br />

„WUNDERSCHÖN GEMACHT<br />

UND DEN KAUF ABSOLUT WERT.“<br />

– JEB DUNNUCK<br />

54 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Clos du Caillou<br />

CÔTES-DU-RHÔNE & CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

„LE TRADITION“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2020 (BIO)<br />

Enorm anregender Châteauneuf-du-Pape mit herrlichem Trinkfluss!<br />

„Provenzalische Kräuter, pfeffrige Würze und verschiedene rote und schwarze Beerenfrüchte<br />

bestimmen diese Schönheit, die sich sofort sehr angenehm trinken lässt.“ – Jeb Dunnuck<br />

FRS020720 „Le Tradition“Châteauneuf-du-Pape, rouge 2020 14,5% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

FR-BIO-10<br />

Verschiedenste Bodenformationen des an unterschiedlichen<br />

Terroirs reichen Châteauneuf-du-Pape<br />

bilden die Grundlage des ‚Le Caillou‘ genannten<br />

Guts-Châteauneufs. Der mittlerweile fünfte Jahrgang<br />

dieses Basis-„CdPs“ (60 % Grenache Noir, 40 % Syrah)<br />

stammt von im Schnitt 40 Jahre alten Reben. Sie stehen<br />

in eigenen Weingärten des Weinguts und in denen<br />

befreundeter, ebenfalls biologisch bzw. biodynamisch<br />

arbeitender Winzer. Der 2019er-Jahrgang verschaffte<br />

den Vacherons mit 25 Hektolitern pro Hektar nach<br />

2017 und 2018 mit ihren historisch niedrigen Erträgen<br />

wieder „etwas Luft“. 2020 steht ganz im Zeichen früher<br />

Reife. Die Reben hatten durch eine Niederschlagshöhe<br />

von über 400 mm im Herbst und Winter große<br />

Wasserreserven angesammelt. Außerdem waren die<br />

Temperaturen im Winter und Frühling recht mild, was<br />

zu einem schnellen Austrieb führte. Der Sommer war<br />

dann wiederum relativ ausgeglichen, so dass sich eine<br />

gute Säure entwickeln bzw. erhalten werden konnte.<br />

Ausgebaut wurde der Wein mit 100 % entrappten<br />

Trauben im klassischen Beton-cuve mit wilden Hefen,<br />

bevor der Wein für 14 Monate in Fudern und demi-muids<br />

reifen durfte.<br />

Der kaminrote, leicht transparente Châteauneuf bietet<br />

bereits in der Nase eine sehr einladende Frucht von<br />

roten Beeren, Gewürzen und Sternanis. Am Gaumen,<br />

elegant und mundwässernd, finden sich süßliche Gewürze,<br />

wilde Pflaumen, dezente rote Frucht und edle<br />

Kakaobohnen. Der Wein hat am Gaumen eine exzellente<br />

Struktur und Textur, die sich einerseits seidig<br />

zeigt, andererseits aber grip und Druck besitzt. Hier<br />

zeigt sich eine leicht tabakige Würze, die der Frucht<br />

eine herrlich pikante Note verleiht. Die Säure ist klar<br />

sowie frisch und wirkt lebendig mineralisch. Das ist ein<br />

starker Auftritt!<br />

Ab sofort und bis 2028+.<br />

„LA RÉSERVE“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Dauerabonnent für einen Spitzenplatz auf dem Podium: Sylvie<br />

Vacherons und Bruno Gaspards „La Réserve“!<br />

FRS020419 „La Réserve“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019 15% Vol. 152,00 €/l 114,00 €<br />

FR-BIO-10<br />

Nachdem schon der 2018er Jahrgang der Châteauneufdu-Pape-Cuvée<br />

„La Réserve“ überragend war und laut<br />

Robert Parker’s Wine Advocate zu den allerbesten<br />

Weinen des Jahrgangs gehörte, haben Sylvie Vacheron<br />

und Bruno Gaspard mit dem 2019er ein weiteres Highlight<br />

vinifiziert. Für die beiden ist 2019 schon jetzt „ein legendärer<br />

Jahrgang mit perfekter Balance. Dieser Jahrgang<br />

wird uns als einer der besten Jahrgänge des Jahrzehnts in<br />

Erinnerung bleiben. Die Bedingungen waren ausgezeichnet,<br />

wir konnte Trauben im Zustand perfekter Reife mit<br />

hervorragender Tanninstruktur und gutem pH-Werten<br />

zu lesen.“ Das war am 1. Oktober 2019. Die Trauben (55 %<br />

Grenache und 45 % Mourvèdre) stammen aus den sandigen<br />

Lagen La Guigasse und Pignan von im Schnitt 68-jährigen<br />

Reben. Nach der manuellen Sortierung wurden die<br />

Trauben komplett entrappt, dann in kegelförmigen Holzfermentern<br />

spontan vergoren. Während der 49 Tage dauernden<br />

Gärung wurde der Tresterhut täglich untergerührt.<br />

Ausgebaut wurde die Cuvée über 14 Monate zu 88 % in<br />

600-Liter-demi-muids von neun und zehn Jahren Alter<br />

und zu 12 % in 500-Liter-Terrakotta-Amphoren.<br />

„La Réserve“ ist ein opaker, tiefdunkler, fast schwarzer<br />

„CdP“, der zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt dekantiert<br />

werden sollte. Dann öffnet er sich mit einem<br />

wilden, fast animalischen, aber auch fruchtigen, floralen<br />

und würzigen Statement. Wildbret, Garrigue und<br />

Unterholz, dunkle Himbeeren und Pflaumen, Veilchen<br />

und Thymian, Tabak und Zeder, Tonkabohnen und Espresso,<br />

Süßholz und Torf treten hier im steten Wechsel<br />

auf. Am Gaumen wird es heller, fruchtiger mit<br />

reifer Ananas und Blutorangen, schwarzen Kirschen<br />

und Brombeeren. Dazu Kräuter der Provence, wieder Espresso<br />

und die Tonkabohnen, schwarze Schokolade und<br />

Tabak. Dabei fällt die geradezu burgundische Eleganz auf,<br />

die vom seidigen Tannin und der klaren Säure geprägt<br />

wird. Der Wein besitzt zwar Fülle und Opulenz, aber eben<br />

auch eine sehr klare Struktur und Finesse und dazu ein immenses<br />

Potenzial. Wie schreibt es Jeb Dunnuck in seiner<br />

96- bis 99-Punkte-Bewertung? „Dieser vollmundige, ausgewogene,<br />

schön strukturierte 2019er wird mindestens<br />

vier bis sechs Jahre Flaschenreife benötigen, ist aber<br />

pures Gold.“ Angesichts dessen, was im Châteauneuf-du-Pape<br />

sonst gerne aufgerufen wird, ist das<br />

ein schlicht fantastischer Weinwert!<br />

Ab sofort bis 2038+, Höhepunkt ca. 2026 bis 2028.<br />

100 Punkte<br />

JEB DUNNUCK<br />

55


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

Weinbergpflege auf natürliche Art:<br />

Kellermeister Adrien Moreau<br />

mit seinen Hilfstruppen<br />

„EINE »VISION«, ANDERE<br />

NENNEN ES WAHNSINN.“<br />

– LA REVUE DU VIN DE FRANCE<br />

BELARGUS<br />

ANJOU & SAVENNIÈRES<br />

Tausendjährige Terroirs<br />

im Königreich des Chenin<br />

„Dies ist einer der spektakulärsten Neuzugänge in der Geschichte von The Wine Advocate und<br />

macht die Loire, insbesondere ihren Nebenfluss Layon, zu einem der faszinierendsten Terroirs der<br />

Region Anjou. Domaine Belargus ist der Name, der bald auf den weltbesten Weinkarten prangen<br />

sollte, zumal die Preise – noch? – erschwinglich sind.“ – Robert Parker’s Wine Advocate<br />

„Merken Sie sich diesen Namen, denn seine Produktion wird in den kommenden Jahren<br />

auf durchschlagenden Anklang seitens der Kritik treffen.“ – Decanter<br />

„Ich besitze nun ein Mosaik diverser Böden und möchte diese Vielfalt durch eine<br />

einzige Rebsorte ausdrücken, den Chenin Blanc.“– Ivan Massonnat (Domaine Belargus)<br />

„Morgen wird Chenin zusammen mit dem Riesling die große Rebsorte von Weltrang sein.“<br />

– Ivan Massonnat<br />

56 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Belargus<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

Jo Pithon bereitete (Ende der 2000er-Jahre) gemeinsam mit<br />

seiner Frau Isabelle die Domaine Pithon-Paillé auf eine Nachfolger<br />

vor – doch der blieb erst einmal aus. Als er dann auf<br />

Ivan Massonnat, einen erfolgreichen Unternehmer und fanatischen<br />

Weinenthusiasten traf, der unter anderem in den burgundischen<br />

Domainen Thibault-Liger-Belair und Philippe Pacalet<br />

„mitmischte“, war die Sympathie groß. Massonnat zählt<br />

nicht zu jenen Eigentümern, die im Weinbau nach schnell<br />

verdientem Geld aus sind oder sich nur nebenberuflich ihrer<br />

„Passion“ widmen wollen (um dann ins Straucheln zu geraten,<br />

weil so etwas immer eine Sache mehrerer Generationen ist<br />

…). Nein, er ist ein Visionär, der die Weinwelt als Genießer und<br />

Investor kennt und liebt. Seine große Leidenschaft gilt der<br />

Rebsorte Chenin Blanc, der er gemeinsam mit dem Riesling,<br />

die notwendige Statur für den Auftritt auf der großen Bühne<br />

bescheinigt. Als ihm Jo Pithon den Betrieb überschrieb und<br />

ihm seine Tätigkeit als Berater zusicherte, erwarb Massonnat<br />

zusätzlich einige Hektar Rebfläche in den besten Lagen von<br />

Anjou, Savennières und Quarts-de-Chaume (hier sogar ganze<br />

10 Hektar – streng genommen ist das bereits ein Viertel der<br />

gesamten Appellation!).<br />

Mit dem ersten Jahrgang bereits für größtes Aufsehen<br />

zu sorgen – dies gelingt nur den allerwenigsten<br />

Weingütern. Doch schon vor der Gründung alle<br />

Augen auf sich zu ziehen, hierfür bedarf es schon etwas mehr<br />

als nur Glück und einer gekonnten Vorbereitung. Die domaine<br />

Belargus ist allerdings ein solch rarer Fall. Als Ivan Massonnat<br />

2018 die Domaine Pithon-Paillé erwarb, das Weingut des legendären<br />

Loire-Godfathers Jo Pithon, sorgte dies für Schlagzeilen.<br />

Jo Pithon ist eine Ikone der Loire, einer der großen Vordenker,<br />

speziell wenn es um die Rebsorte Chenin Blanc geht. Er gründete<br />

1978 seine eigene Domaine, sorgte in den Coteaux-du-Layon<br />

und Anjou für Furore und dürfte die Hauptursache für die heute<br />

mittlerweile enorme Nachfrage nach Chenin Blanc aus Anjou,<br />

Savènnieres und Co. sein. Denn Jo Pithon beherrschte die<br />

beiden Königsdisziplinen: Er vinifizierte in Quarts-de-Chaume<br />

und in seiner Monopollage, dem „Clos de Treilles“ legendäre<br />

Süßweine, begründete gleichzeitig aber auch den Ruf Anjous<br />

für trocken ausgebauten Chenin Blanc durch Einzellagen-Weine,<br />

ganz dem Cru-Modell Burgunds verpflichtet.<br />

Savennières und die Coteaux-du-Layon sind<br />

winzige Anbaugebiete, deren besten Weinberge<br />

Potenzial für Weine von Weltformat<br />

bescheren. Jeder Winzer der Loire weiß<br />

das, doch hinkt die Nachfrage dem Potenzial<br />

und der Begeisterung vieler Sommeliers<br />

weltweit leider hinterher. Dies liegt auch darin<br />

begründet, dass – jenseits einer größeren Nachfrage<br />

der edelsüßen Spezialitäten aus Quartsde-Chaume<br />

in den 1990er-Jahren – diese teuren<br />

und riskant zu produzierenden Spezialitäten<br />

heutzutage nur noch wenige Liebhaber, ausgewiesene<br />

Connaisseure, finden. Frankreichs<br />

wichtigste Weinfachzeitschrift, die Revue du Vin de<br />

France (RVF) berichtete von der wohl wichtigsten „Stabübergabe“<br />

(neben der bei Domaine Clos Rougeard) der Loire: „Eine<br />

,Vision‘, andere nennen es Wahnsinn.“ Für Ivan Massonnat, der<br />

im täglichen Leben Unternehmensaufkäufe betreut, handelt es<br />

sich bei seinem eigenen Projekt allerdings um kein schnelles<br />

Geschäft, sondern um eine Herzensangelegenheit. „Es ist wohl<br />

die teuerste und am wenigsten profitable Sache, die es gibt.“<br />

scherzt er in der RVF. Und erläutert: „Im Loiretal steht fast<br />

alles zum Verkauf. Der einfachste Weg wäre gewesen, mehr<br />

Grundbesitz zu kaufen, aber ich habe es vorgezogen mein<br />

Sparschwein zu opfern, um die aus meiner Sicht besten Terroirs<br />

in der Region zu erwerben.“<br />

Jo Pithon war von Anfang an klar, dass er seine Domaine nur<br />

erfolgreich in die Zukunft würde führen können, wenn er vertrauensvoll<br />

auf eine neue Generation von Winzern und Unternehmer<br />

setzte: „Ich weiß, dass Ivan so etwas wie eine kollektive<br />

Vision der Chenin-Weinberge besitzt, sodass die gesamte<br />

Region davon profitieren wird. Vorläufer wie Richard Leroy<br />

und Marc Angeli haben den Weg bereits geebnet, die neue<br />

Generation bekommt eine Chance, sie werden diese Aufgabe<br />

57


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

bestehen.“ Und so engagierte das Duo ein junges Team von<br />

fähigen Mitarbeitern. Von Anfang an war klar, dass sich Domaine<br />

Belargus dem biologisch zertifizierten Weinbau widmen<br />

müsse („Das steht nicht zur Debatte!“, so Massonnat). In<br />

Adrien Moreau, dem jetzigen Kellermeister (26 Jahre alt!), fanden<br />

sie einen motivierten und extrem fähigen Begleiter. Der<br />

erste Jahrgang, 2018, verdampfte innerhalb weniger Monate in<br />

unserem Lager. Blitzschnell entdeckten Kenner der Szene die<br />

Güte dieses Projekts. Darunter auch Stephan Reinhardt, der<br />

die Domaine zu den größten Entdeckungen des Wine Advocates<br />

ernannte und im Debütjahrgang bis zu 100 Punkte vergab.<br />

Wir sind enorm stolz darauf, in Europa zu den Händlern erster<br />

Stunde zu zählen und die Maßstäbe setzenden Chenin Blancs<br />

der Domaine Belargus vertreiben zu dürfen. Als wir die Weine<br />

zum ersten Mal im Glas hatten, war uns sofort klar, dass es<br />

sich hier um absolut einzigartige Chenin Blanc handelte. Doch<br />

als wir erfuhren, welch junge Equipe dahintersteckte und dass<br />

wir es mit dem Debütjahrgang zu tun hatten, konnten wir dies<br />

kaum glauben.<br />

ZU PHILOSOPHIE UND STILISTIK<br />

Die nun 26 Hektar umfassende Domaine Belargus, benannt<br />

nach den bildhübschen aber in der Region rar anzutreffenden<br />

blauen Schmetterlingen (dem „Himmelblauen Bläuling“), besitzt<br />

einige der feinsten Lagen in Anjou, Savennières, Ronceray<br />

und den Coteaux du Layon. Aushängeschilder sind die Monopole<br />

„Clos des Ruchères“ sowie „Le Coteau des Treilles“, die<br />

Jo Pithon über viel Jahre regelrecht zusammensammelte, bis er<br />

alleiniger Besitzer (Liebhaber wäre hier die angebrachtere Bezeichnung!)<br />

wurde. Über 25 Winzer teilten sich zuvor die inoffizielle<br />

Grand-Cru-Lage. Der Ansatz ist klar: Mittels biologischer<br />

Bewirtschaftung die besten Chenin-Blanc-Parzellen der Loire<br />

herauszuarbeiten und daraus die charismatischen Einzellagen<br />

(schon bald biodynamisch zertifiziert) parzellengenau zu füllen.<br />

Um das zu garantieren, setzt Adrien Moreau Additive wie<br />

etwa Schwefel (wenn überhaupt) nur in äußerst geringen Mengen<br />

ein, verzichtet (wann immer möglich) komplett auf Schönungsmittel.<br />

Alle Weine werden nach spontaner Vergärung in<br />

neutralen Holzgebinden ausgebaut und verweilen (mit 12 bis<br />

24 Monaten) überdurchschnittlich lange auf der Feinhefe. Die<br />

trocken ausgebauten Chenin Blancs zeichnet eine tiefe Textur<br />

und mineralische Ader aus, die von Frische und Präzision zeugt.<br />

Die raren edelsüßen Kreszenzen bestechen durch eine selten<br />

so anzutreffende „Trinkigkeit“ und Feinheit und zählen zu den<br />

größten Schätzen der Loire. Guy Bossard, Koryphäe und Vorreiter<br />

des biologischen und später biodynamischen Weinbaus<br />

an der Loire, unterstützt das junge Team momentan bei der<br />

conversion. Es gibt im Grunde nichts, was bei einem Projekt<br />

dieser Größe (und Tragweite!) hätte besser ausfallen können.<br />

Hier steckt selten starkes, hoch ambitioniertes Team dahinter<br />

– ein Betrieb, von dem wir in den nächsten Jahren sicher enorm<br />

viel hören werden. Herzlich willkommen!<br />

58 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Belargus<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

„ANJOU NOIR“ ANJOU, BLANC 2020<br />

Grandiose Visitenkarte!<br />

92–93 Punkte: Domaine Belargus ist der Name, der bald auf den weltbesten Weinkarten<br />

prangen sollte, zumal die Preise – noch? – erschwinglich sind.“ – Robert Parker’s<br />

Wine Advocate<br />

TROCKEN<br />

FLO081220 „Anjou Noir“ Anjou, blanc 2020 13% Vol. 30,13 €/l 22,60 €<br />

Eigentlich liegt es nahe, bei einem Wein, der „Anjou<br />

Noir“ heißt, auf einen roten Loire-Wein zu tippen.<br />

Cabernet Franc vielleicht, Grolleau oder Pineau d’Aunis?<br />

Nein, es ist tatsächlich ein Chenin Blanc, ganz so<br />

wie alle anderen Weine der Domaine Belargus. Die<br />

Domaine, die Ivan Massonnat von Jo Pithon übernommen<br />

und seit dem Jungfernjahrgang 2018 nahezu<br />

neu erfunden hat, spezialisiert sich gänzlich auf diese<br />

große weiße Rebsorte der mittleren Loire. „Anjou<br />

Noir“ ist eine Regionsbezeichnung und abgeleitet vom<br />

prägenden Gestein in diesem Teil des Anjou. Es ist der<br />

schwarze Schiefer, den man in Ronceray, den Coteaux<br />

du Layon und in Quarts-de-Chaume findet. Der<br />

„Anjou Noir“ bildet gewissermaßen den Gutswein der<br />

Domaine, und das auf einem sensationellen Niveau.<br />

Die Chenin-Blanc-Frucht stammt teils aus La Fresnaye,<br />

einer von Jo Pithon geerbten Kiesparzelle, die<br />

für ihre aromatischen und fruchtigen Weine geschätzt<br />

wird, teil aus den Parzellen Gordonne und Piries mit<br />

dem erwähnten Schiefer sowie die Parzelle Brosses<br />

mit Phtanit, einem schwarzen Kieselschiefergestein.<br />

Diese Parzellen befinden sich in drei benachbarten<br />

Gemeinden des Layon-Tals, und zwar in Saint-Lambert<br />

du Lattay, wo die Domaine beheimatet ist, in<br />

Saint-Aubin de Luigné sowie in Beaulieu-sur-Layon.<br />

Der „Anjou Noir“ bildet in gewisser Weise die Synthese<br />

der verschiedenen in der Region vorhandenen<br />

Unterböden aus, die vor rund 500 Millionen Jahren<br />

dort entstanden sind. Bei Belargus wird biologisch-dynamisch<br />

gearbeitet, die Trauben werden von Hand gelesen<br />

und spontanvergoren. Der Wein reift 15 Monate<br />

lang auf der Vollhefe, ohne dass eingegriffen würde.<br />

Dieser intensiv goldgelbe Chenin Blanc liefert den<br />

perfekten Einstieg in die kompromisslose Stilistik der<br />

Domaine, welche einen der meistbeachteten Starts<br />

hingelegt hat und innerhalb kürzester Zeit zu den gefragtesten<br />

Projekten der Loire gezählt werden darf.<br />

Kein Wunder, dass der „Anjou Noir“ somit bereits äußerst<br />

komplex ausfällt. In ihm liegt quasi der Grundstein<br />

aller Spitzenweine und was man in ihm schon in<br />

kleinen Ansätzen findet, zeigt sich dann bei den Crus<br />

des Hauses nochmals feiner gezeichnet und umfassender.<br />

Es duftet hier schiefrig-rauchig, doch überlagern<br />

diese Noten nicht die feine gelbe Frucht, die hier aus<br />

dem Glas steigt. Etwas gelbe Winteräpfel, Kumquats,<br />

Wachs, nicht zu reife Birnen und Limettenabrieb. Knochentrocken<br />

und von öliger Struktur geprägt, gleitet<br />

dieser Anjou über den Gaumen. Die Fruchtausprägung<br />

wirkt nicht fett, der Holzeinsatz bleibt<br />

im Hintergrund. Eine feine mineralische Ausprägung<br />

leitet den Wein, der salzig und auch ein wenig<br />

herb daherkommt und in dieser Ausprägung noch<br />

ewig nachhallt. In Stephan Reinhardts Worten: „Ein<br />

fabelhafter, eher delikater und feinsinniger Chenin!“<br />

Diesen Wein kann man jetzt mit viel Luft, idealerweise<br />

aber ab 2024 bis mindestens 2032, ja sogar eher bis 2038<br />

mit Genuss trinken.<br />

92–93 Punkte<br />

PARKER<br />

59


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

94<br />

Punkte<br />

parker<br />

93<br />

Punkte<br />

wine spectator<br />

„RONCERAY“ ANJOU, BLANC 2018<br />

94 Punkte (Robert Parker’s Wine Advocate):<br />

Willkommen in der Welt von Belargus!<br />

„Besonders hervorhebenswert“<br />

– SommelierS International<br />

„Eine Premiere, die es unbedingt zu entdecken<br />

gilt. Der Purismus dieses Chenin zeigt, dass es<br />

sich um eine Rebsorte handelt, welche die größten<br />

Weißweine der Welt hervorbringen kann.“<br />

– Les Echos<br />

FLO080318 „Ronceray“ Anjou, blanc 2018<br />

3,5% Vol. 46,66 €/l 35,00 €<br />

Beim „Ronceray“ handelt es sich um die gewichtigste Cuvée der<br />

Domaine Belargus. In welch kleinparzelligen Welten hier gearbeitet<br />

wird, erklärt ein genauerer Blick. Dieser Wein stammt<br />

von lediglich 4 Hektar Rebfläche, überwiegend aus Lehm,<br />

Schiefer und Sandstein. Die Lage befindet sich im Anjou, genauer<br />

gesagt in der Appellation Quarts-de-Chaume, südwestlich<br />

von Rochefort-sur-Loire gelegen. Bênoit France beschreibt<br />

im „Grand Atlas des Vignobles de France“ die Weine der Appellation<br />

als „kraftvoll und reichhaltig, fest und fein.“ Und in der Tat<br />

zeigt dieser feine Chenin Blanc eine kraftvolle Statur, die durch<br />

berstende Mineralität unterstützt wird. Es duftet hier intensiv<br />

nach frischer Minze, Pfirsichspalten und getrockneten Blüten<br />

aus dem Glas. Am Gaumen wirkt der Wein dicht, kraftvoll aber<br />

auch kompakt. Ingwer, Pfirsich und eine zitrische Frische prägen<br />

die Aromatik, die stets von einer flintigen Note begleitet<br />

wird. Alle Weine der Domaine zeichnet eine ungemein seidige<br />

Struktur und Präzision aus. Es ist der fruchtintensivste aller trockenen<br />

Chenins der Domaine, gleichzeitig ein mineralisch betonter<br />

Wein von absoluter Extraklasse. Les Echos resümiert:<br />

„Ivan Massonnat, der Neuling, kann behaupten, mit seinem Anjou<br />

wieder am großen Rennen teilzunehmen. In den Fußstapfen<br />

des großen Jo.“ Und, ganz aktuell, Stephan Reinhardts Urteil<br />

(94 Parker-Punkte): „Für mich ist dies ein Bilderbuch-Anjou<br />

aus Rochefort-sur-Loire, das sich durch Reichtum, Finesse und<br />

Eleganz auszeichnet. Unwiderstehlich.“<br />

Ein großer Chenin, der von der Belüftung profitiert. Höhepunkt<br />

wohl ab 2022 bis 2028+.<br />

„GAUDRETS“ SAVENNIÈRES,<br />

BLANC 2018<br />

93 Punkte – Wine Spectator<br />

„Ein großer Wein“ – Bernard Burtschy<br />

(Valeurs)<br />

Savennières: „Der kompletteste trockene<br />

Weißwein der Loire“ („Grand Atlas des<br />

Vignobles de France“)<br />

FLO080118 „Gaudrets“ Savennières blanc, 2018<br />

13,5% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

Ivan Massonnat ist es ein besonderes Anliegen, die Vielfalt seiner<br />

Region zu erläutern. Hierzu bedient er sich lediglich einer Rebsorte,<br />

des Chenin Blancs. Diese Rebsorte ist für die Bodenvielfalt<br />

das, was der Riesling bei uns in Deutschland ist: ein Mittler zwischen<br />

Boden und Klima, der unmittelbare Zugang zum Terroir.<br />

„Gaudrets“ so lautet die Lage, der dieser geniale Savennières entspringt.<br />

Ein 1,85 Hektar großer Cru auf einem Plateau mit Südwest-Exposition.<br />

Schiefer und Sandböden prägen hier den Chenin.<br />

Savennières befindet sich nördlich von Quarts-de-Chaume,<br />

auf der gegenüberliegenden Seite der Loire. Die Besonderheit<br />

dieser gerade einmal knapp 120 Hektar umfassenden Appellation,<br />

sind ihre seltenen steilen Südhänge. Hier entstehen einige der<br />

langlebigsten Chenin Blancs der gesamten Loire, die nicht selten<br />

von einem gerütteltem Maß an Flaschenreife profitieren. Sie fallen<br />

kraftvoll, aber auch drahtig aus, sind von enormer Mineralität<br />

geprägt. Vergleicht man den „Ronceray“ mit dem „Gaudrets“, so<br />

könnten die Weine nicht unterschiedlicher ausfallen. Ersterer besticht<br />

durch seine fruchtintensive und satte Struktur, letzterer<br />

zeigt sich dagegen mineralisch, drahtig und verschlossen. Der<br />

lange Ausbau auf der Hefe (13 Monate) gibt dem Wein eine feine<br />

Flintigkeit mit auf den Weg. Nach etwas Belüftung weicht diese<br />

einer duftigen Frucht in Form von Quitten und gelben Pflaumen<br />

nebst etwas Eisenkraut. Es ist die vibrierende Säurestruktur, die<br />

uns hier so fesselt, die dem Wein eine athletische Anmutung verleiht.<br />

Ein Chenin, der ungemein salzig ausfällt, der eine enorme<br />

Spannung besitzt, den man als Liebhaber mineralischer Weißweine<br />

einfach ins Herz schließen muss!<br />

Aktuell bitte 2 bis 3 Stunden belüften oder genau in seiner Entwicklung<br />

beobachten. Höhepunkt wohl ab 2023 bis 2030.<br />

60 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Belargus<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

95<br />

Punkte<br />

parker<br />

„ROUÈRES“ ANJOU, BLANC 2018<br />

95 Punkte – Robert Parker’s Wine Advocate<br />

„Emotionale Frische im Abgang, großes<br />

Lagerpotenzial.“ – Anthocyanes<br />

FLO080418 „Rouères“ Anjou, blanc 2018<br />

14% Vol. 79,86 €/l 59,90 €<br />

„Rouères‘“ umfasst ein ganz besonderes Terroir: In der 2,96<br />

Hektar großen Lage mit süd-östlicher Exposition in Rochefortsur-Loire<br />

finden sich sogenannte Puddingsteine – abgerundete<br />

Kieselsteine und Schotter durchziehen die Lage hier als Konglomerat.<br />

Wir befinden uns hier schon an den Ausläufern des<br />

Quarts-de-Chaume. Da der Wein trocken ausgebaut wird, die<br />

Region sich traditionellerweise aber den Süßweinen verschrieben<br />

hat, wird der vermeintliche Quarts-de-Chaume als Anjou<br />

deklariert. Es ist der wohl kraftvollste und exotischste Chenin<br />

der Domaine Belargus. Asiatische Gewürze, Safran-Birnen und<br />

Orangenschalen vermischen sich hier im hefigen Bouquet des<br />

Weins. Genauso kraftvoll und seidig zeigt er sich dann am Gaumen,<br />

vereint in seiner runden Art überraschende Frische und<br />

einen fast schon ätherischen Nachhall. Das Wechselspiel aus<br />

Üppigkeit und fraîcheur ist hier atemberaubend. Ein Wein, dem<br />

man wohl am ehesten eivnen Grand-Cru-Status zusprechen<br />

würde, der mit einer inspirierend vielschichtigen und satten<br />

Textur beeindruckt, allerdings auch für die lange Strecke ausgelegt<br />

ist. Einer der ganz großen Weine der Loire (aktuell mit 95<br />

Punkten von Stephan Reinhardt ausgezeichnet), die das Potenzial<br />

der Appellation für trockenen Chenin beweisen. Er zeigt von<br />

den trockenen Lagenweinen aktuell wohl am meisten Charme.<br />

„Rouères“ zeigt sich charmant und offen. Höhepunkt wohl ab 2021<br />

bis 2030.<br />

61


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

„RUCHÈRES“ SAVENNIÈRES MONOPOLE, BLANC 2019<br />

Monopollage mit legendären Nachbarn! Ein Monument!<br />

FLO080219 „Ruchères“ Savennières Monopole, blanc 2019 14% Vol. 132,00 €/l 99,00 €<br />

Das 0,4 Hektar große „Clos des Ruchères“ zählt sicherlich<br />

zu den Perlen im eindrucksvollen Lagenportfolio<br />

der Domaine Belargus. Wir befinden uns hier in<br />

Savennières, der für viele besten Herkunft für großen<br />

trockenen Chenin Blanc von der Loire. Die Lage ist im<br />

Alleinbesitz von Ivan Massonnat, die Nachbarschaft<br />

legendär. Es grenzt unmittelbar an die Top-Terroirs an,<br />

das „Roche aux Moines“ und den „Coulée de Serrant“,<br />

die Nicolas Joly, der Papst der Biodynamie, zu Weltruhm<br />

führte. Es handelt sich bei beiden um Grand Crus,<br />

denen sogar eine eigene Appellation verliehen wurde.<br />

In dem von der Academie Du Vin de France herausgegebenen<br />

„Grand Atlas de Vignobles de France“ wird<br />

dieser spezielle Ort in höchsten Tönen gelobt: „Aufgrund<br />

der außergewöhnlichen Qualität seiner Weißweine<br />

stellen die vertrauten und historischen Weinberge<br />

von Savennières zweifellos den »Grand Cru«<br />

der Loire-Weinberge dar. Sie befinden sich an einem<br />

bemerkenswerten Weinanbauort, an dem die Rebsorte<br />

Chenin auf diesem einzigartigen Terroir eine<br />

beispiellose Perfektion erreicht, zarte, trockene wie<br />

halbtrockene Weißweine hervorzubringen, die stets<br />

ein langes Alterungspotenzial aufweisen.“<br />

Über den 2019er: „Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist<br />

2019 ein Jahrgang der Superlative im Anjou, sehr konzentriert<br />

und mit einem immensen Alterungspotenzial.“<br />

fügt Ivan Massonat in seinem Jahrgangsbericht an.<br />

Kein Wunder, dass einer seiner allerbesten trockenen<br />

Weine hier besonders herausragt. Aus Zauberei entstehen<br />

hier allerdings keine großen Weine. Die Feuchtigkeit<br />

erlaubt legendäre Süßweine aus botrytisierten<br />

Trauben, erfordert aber höchstes Winzergeschick für<br />

die Produktion trockener Weine, speziell bei biodynamisch<br />

agierenden Domainen wie Belargus. Die terrassierten<br />

Schieferlagen mit wenige Zentimeter dünner<br />

Lehm-und Tonauflage bilden hier die Basis der großen<br />

Weins, der zwei Jahre im großen Holzfass ausgebaut<br />

wurde. Es ist ein Wein, bei dem man sich erst einmal<br />

herantasten muss. Zwiebelschalenartig entfaltet er<br />

neue Schichten. Sobald man meint ihn ergriffen zu<br />

haben, tauchen neue Facetten in dieser jugendlichen<br />

Phase auf. Zunächst wären da Bienenwachs, auch frische<br />

Teiglinge und etwas Holz. Doch in Kontakt mit<br />

Luft katalysiert dieser Chenin Blanc förmlich. Quitten,<br />

eingelegte Salzitronen und Haselnüsse tauchen auf.<br />

Ganz im Hintergrund: Der Duft von warmem Schiefer.<br />

Wer hier nicht zum großen ballonförmigen Glas greift,<br />

dem entgehen einige der vielen Facetten. Am Gaumen<br />

wird dann klar, welch Reifepotenzial dieser Savennières<br />

aufweist. Die Säure ist tief gebettet in ein zart<br />

phenolisches Korsett. Dieser Clos ist ein Texturwein!<br />

Es bereitet höchste Freude diesen zartmineralischen<br />

Weißwein am Gaumen kreisen zu lassen. So viel Energie<br />

und Druck, die hier an der Oberfläche brodeln, sich<br />

mit Flaschenreife entfalten werden. Und dann ist da<br />

diese ungemein charmante flintige Note, die im Wein<br />

mitschwingt. Wir schreiben hier das zweite Jahr in der<br />

Gutsgeschichte, schmecken allerdings eine Güteklasse,<br />

welche nur ganz wenige Betriebe jemals erreichen.<br />

Großer Chenin Blanc, der Zeit fordert. Höhepunkt wohl<br />

ab 2026 bis 2045.<br />

62 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


96+ Punkte<br />

ANTHOCYANES<br />

96 Punkte<br />

LA REVUE DU<br />

VIN DE FRANCE<br />

„TREILLES“ ANJOU MONOPOLE, BLANC 2018<br />

96+ Punkte: „Dieser Wein hat große Eleganz, eine terrestrische<br />

und magische Dimension.“ – Anthocyanes<br />

95 Punkte<br />

WINE SPECTATOR<br />

96 Punkte: „Ein magischer, eleganter Wein mit exzellentem Reifepotenzial.“<br />

– Decanter<br />

95 Punkte: „Die Komplexität macht ihn fast zu einem philosophischen Getränk“<br />

– Wine Spectator<br />

Limitiert, max. 2 Flaschen/ Kunde<br />

FLO080718 „Treilles“ Anjou Monopole, blanc 2018 14% Vol. 158,66 €/l 119,00 €<br />

Die Monopollage „Clos des Treilles“ ist eng mit der<br />

Erfolgsgeschichte Jo Pithons verbunden, der mit dem<br />

Jahrgang 2018 sein Weingut an Ivan Massonnat übergab<br />

und diesem nun mit all seiner Erfahrung zur Seite<br />

steht. Es ist Jo Pithons „Herzenslage“, die der Winzer<br />

mit fast manischer Ausdauer über viele Jahre zu seinem<br />

Monopol machte, in dem er von allen Besitzern<br />

Parzelle für Parzelle erwarb, bis ihm dieser magische<br />

Cru schließlich alleine gehörte. Was den Winzer an<br />

dem damals fast brachliegenden Weinberg begeisterte:<br />

„Der hat nie Chemie gesehen!“ Die Reblauskatastrophe<br />

und der zweite Weltkrieg hatten das Interesse<br />

der ansässigen Winzer an der Lage zum Erliegen gebracht,<br />

zu steil, zu aufwändig die Bewirtschaftung in<br />

diesen schwierigen Zeit. Auch in den 1960er änderte<br />

sich daran nichts, jetzt stand die Mechanisierung der<br />

Weinberge im Vordergrund, und so verkümmerte diese<br />

Lage mit ihrer bis zu 70%-igen Steigung. Jo Pithon<br />

jedoch hatte in diesem Weinberg seinen heiligen Gral<br />

entdeckt, er rekultivierte diese „Herzensangelegenheit“,<br />

machte sie zu seiner lebenslangen Aufgabe, die<br />

ihren heutigen Kultstatus begründet. Eine Begehung<br />

der Lage veranlasste Ivan schließlich dazu, sich an<br />

der Loire niederzulassen und Pithons Weingärten zu<br />

erwerben. Aus dieser Monopollage wird es im Debütjahrgang<br />

einen trockenen Chenin Blanc geben, er stellt<br />

den Höhepunkt der Kollektion dar. Allerdings schlummert<br />

er noch im Keller des Weinguts, den er erst im<br />

Herbst des Jahres 2021 verlassen wird! Wir haben uns<br />

eine kleine Menge dieses Unikats gesichert, die Sie<br />

bei uns zur Reservierung erwerben können. Schon<br />

jetzt gibt es ein enorme Nachfrage nach dieser Rarität<br />

vom vielleicht spannendsten Chenin-Blanc-Terroir der<br />

Loire (2,72 Hektar!), das Jo Pithon als sein Lebenswerk<br />

bezeichnet.<br />

63


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

SÜSS<br />

„LAYON“ COTEAUX-DU-LAYON MOELLEUX, BLANC 2018<br />

Herrlich verspielter Moelleux im Stil einer Auslese!<br />

FLO080818 „Layon“ Coteaux-du-Layon Moelleux, blanc 2018 11,5% Vol. 45,33 €/l 34,00 €<br />

96 Punkte<br />

PARKER<br />

Die Coteaux-du-Layon wären nicht vollständig ohne<br />

ihre feinen Süßweine. Wenige Appellationen genießen<br />

einen derart exzellenten Ruf für fruchtsüße Chenin<br />

Blancs wie die Coteaux-du-Layon und Quartsde-Chaume.<br />

Wir befinden uns hier am rechten<br />

Ufer der Loire, entlang des Seitenflusses Layon,<br />

wo ideale Bedingungen herrschen, um von botrytisierte<br />

bzw. rosinierte Trauben zu lesen. Die<br />

Weine werden hier in zwei Kategorien eingeteilt,<br />

die sogenannten vins moelleux sowie die vins liquoreux.<br />

Man könnte sagen, dass ein moelleux in etwa<br />

einer Riesling-Auslese von der Mosel vergleichbar ist.<br />

Es handelt sich also um einen fruchtsüßen Wein, der<br />

allerdings anders als der liquoreux nicht ausschließlich<br />

von rosinierten Trauben gelesen wurde und somit<br />

echten Süßweincharakter besitzt. Der feine „Layon“<br />

besticht vielmehr durch eine enorme Klarheit. Er duftet<br />

ungemein fein nach Quitten, grünen Äpfeln und,<br />

Kamille und Bienenwachs. Er bleibt so fein und klar, ja<br />

geradezu erfrischend am Gaumen, wo eine zarte Süße<br />

eine prägnante Säure abpuffert und dem Wein eine<br />

Balance gibt, die Parameter wie trocken und süß aufzulösen<br />

scheint. Das ist ein verspielter, ausgesprochen<br />

animierender Wein, den man getrost schon im ersten<br />

Jahrgang bestens genießen kann, der allerdings auch<br />

ein Potenzial von vielen Jahren aufweist. Ein idealer<br />

Partner, den man zur Tarte Tatin, Quittenbrot, Käsekuchen<br />

oder einfach über einen langen Abend solo<br />

(und sehr gerne à deux!) genießt.<br />

Trinkreife ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2025 bis 2045.<br />

„ÉCHARDERIE“ COTEAUX-DU-LAYON CHAUME 1ER CRU<br />

MOELLEUX, BLANC 2018<br />

17 Punkte: „Präzision und perfektes Gleichgewicht von Cremigkeit und Spannung.“<br />

– Le Point<br />

FLO080918 „Echarderie“ Coteaux-du-Layon Chaume 1er Cru Moelleux, blanc 2018<br />

12,5% Vol. 73,33 €/l 55,00 €<br />

17 Punkte<br />

LE POINT<br />

Der „Écharderie“ stammt aus einer Lage in der Gemeinde<br />

Rochefort-sur-Loire von lediglich 0,35 Hektar<br />

Größe. Schieferböden, wie sie an der Mosel vorzufinden<br />

sind, prägen hier die Coteaux-du-Laon Chaume<br />

1er Cru, eine Enklave der Coteaux-du-Layon, die etwas<br />

über Quarts-de-Chaume hinausreicht und AOC-<br />

Status erhielt. Für einen Wein wie diesen, müssen<br />

bereits teilweise rosinierte Trauben gelesen werden.<br />

Das Ergebnis ist daher in etwa mit einer Auslese, die<br />

Botrytis-Trauben enthält oder einer Beerenauslese zu<br />

vergleichen. Ein wunderbar komplexer Wein, dessen<br />

Duft nach Aprikosenkonfitüre, Honig, Brotkruste und<br />

frischem Honig am Gaumen durch eine feine Säure<br />

und einen ausgewogenen Alkoholgehalt von 12,5 Vol.-%<br />

abgerundet wird. Dieser kraftvolle und doch federleicht<br />

Chenin Blanc besitzt ein ungemein vielschichtiges<br />

Aroma bei einer seidigen Struktur. Eine<br />

absolute Preziose vom Loire-Tal, wie man sie heute<br />

nur noch äußerst selten findet. Wir freuen uns sehr,<br />

diese Schätze in Deutschland anbieten zu können<br />

und hoffen (und sind uns eigentlich sicher), dass sie<br />

(natürlich hocherfreute!) Liebhaber finden werden.<br />

Wenn man bedenkt, wie flächenmäßig winzig die Herkunft<br />

dieses Wein ist (gerade im Kontext der edelsüßen<br />

Weinen der Mosel), dann kann man nur konstatieren,<br />

dass es sich hier um ein echtes Schnäppchen handelt!<br />

Die Süßweine aus Sauternes geraten im Vergleich<br />

häufig durch Barrique und Alkohol deutlich kräftiger,<br />

können auch in preislicher Hinsicht, geschweige denn<br />

in puncto Eleganz mit diesen Edelsteinen kaum mithalten<br />

– für uns ein echter Coup de Cœur!<br />

Für diesen feinen edelsüßen Wein empfehlen wir zwei<br />

Trinkfenster. Ab sofort und bis ca. 2025 für eine fruchtintensiven<br />

Phase und dann wieder ab ca. 2030–2040 mit<br />

einem herrlich komplexen Aroma.<br />

64 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Belargus<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

Es ist geschafft: Der zweite Jahrgang von Belargus<br />

ist gelesen – merken Sie sich diesen Namen!<br />

„QUARTS“ QUARTS-DE-CHAUME GRAND CRU<br />

LIQOUREUX, BLANC 2018 (0,375L)<br />

99 Punkte: „Ein fabelhafter, unwiderstehlicher Grand Cru“ – Stephan Reinhardt<br />

99 Punkte<br />

PARKER<br />

FLO081118H „Quarts“ Quarts-de-Chaume Grand Cru Liqoureux, bl. 2018 (0,375l) 12,5% Vol. 73,33 €/l 55,00 €<br />

Die südwestliche Exposition der 3,08 Hektar großen<br />

Schiefer-Lage, eine leichte Hangneigung von 10 bis 20 %<br />

und die Nähe zur Layon prädestinieren den „Quarts“ im<br />

Herzen des Quarts-de-Chaume, der einzigen Grand-<br />

Cru-Appellation der Loire, für edelsüße Weine, die<br />

hier eine große Tradition pflegen. In Frankreich gibt<br />

es Sauternes – und es gibt die edelsüßen Schätze der<br />

Loire. Man kann dabei ohne Übertreibung sagen, dass<br />

Quarts-de-Chaume zu den bedeutendsten Terroirs<br />

Frankreichs zählt. Es bringt hochkonzentrierte Weine<br />

von ungemeiner Aromenintensität bei gleichzeitiger<br />

Leichtigkeit hervor. Dieser liqoureux, der sich hierzulande<br />

mit einer Beerenauslese vergleichen ließe, wird<br />

aus botrytisiertem Traubenmaterial vinifiziert. Trotz<br />

oder gerade wegen seiner zarten 11,0 Volu menprozent<br />

Alkohol besticht er durch Kraft und Leichtigkeit, eine<br />

Kombination, wie man sie so nur selten findet. Es duftet<br />

hier nach kandiertem Ingwer, Bienenwachs und Marillen,<br />

dann nach Orangenzesten und Quittenbrot. Am Gaumen<br />

beeindruckt die fast ölige Konsistenz dieses großen<br />

Süßweins, dem wir ein Potenzial von gut und gerne<br />

30 bis 40 Jahren voraussagen. Er zählt sicher zu den<br />

ganz großen Süßweinen Frankreichs, besticht dafür<br />

weiterhin durch ein enormes Preis-Genuss-Verhältnis.<br />

Ein echtes Juwel aus dem Debütjahrgang der weltweit<br />

beachteten, schon jetzt legendären domaine Belargus.<br />

Ab sofort uns bis 2048+.<br />

65


FRANKREICH LOIRE<br />

Belargus<br />

„ROUÈRES“ QUARTS-DE-CHAUME GRAND CRU<br />

LIQOUREUX, BLANC 2018 (0,375L)<br />

96 Punkte: „Happy hunting!“ – Robert Parker’s Wine Advocate<br />

96<br />

Punkte<br />

parker<br />

FLO081318H „Rouères“ Quarts-de-Chaume Grand Cru Liqoureux, bl. 2018 (0,375l) 10,5% Vol 141,06 €/l 52,90 €<br />

Die Appellation Quarts-de-Chaume steht seit jeher<br />

für legendäre Süßweine aus der Chenin-Blanc-Traube,<br />

die vergleichsweise ähnlich wandelbar ist wie der Riesling.<br />

Während jener jedoch mehr über die Fruchtintensität<br />

dekliniert wird, artikuliert sich Chenin Blanc besonders<br />

über die Struktur des Weins und bewegt sich<br />

meist in einem fruchtreduzierteren Aromenfenster.<br />

Die Lage „Les Rouères“ zählt hierbei zum absoluten<br />

Kerngebiet der Appellation, befand sich bereits im<br />

Gründungsdekret der Enklave. 2,9 Hektar besitzt Ivan<br />

Massonnat hier, obwohl die ganze Appellation nur<br />

etwas mehr als 50 Hektar ausmacht! Die sonnigen,<br />

gen Süden gerichteten Hänge sowie der Morgennebel,<br />

den der Fluss Layon hier regelmäßig hervorbringt,<br />

erzeugen allerfeinste botrytisierte Trauben. Das war<br />

im sonnigen Jahrgang 2018 der Fall. Das Ergebnis dieser<br />

rosinierten Trauben schimmert wie flüssiger Bernstein<br />

im Glas. Dieser zart ölige Süßwein duftet vor allem<br />

nach Aprikosen, frischen wie getrockneten, auch ein<br />

Hauch Orangeat und Schieferwürze zeichnen sich ab.<br />

Das wirkt zunächst einer Trockenbeerenauslese sehr<br />

nahe, doch die Struktur und Dichte ist hier eine ganz<br />

andere. Intensiv süß, doch von herben Noten ausbalanciert,<br />

leitet eine feine Säure diesen Jahrhundertwein,<br />

der zudem auch an Schwarzbrotkruste erinnert.<br />

Die Erdigkeit und Tiefe ist beeindruckend! Im Nachhall<br />

schwirren bitter-süße Chinotto-Orangen nach.<br />

Tarte Tatin, Apple Crumble, weihnachtlich gespickter<br />

Guglhupf und Entenleber mit Quittenkompott bieten<br />

Anlass genug um ein solches Kaliber zu entkorken.<br />

Dieser edelsüße Weißwein bietet nahezu jederzeit Hochgenuss.<br />

Potenzial bis weit nach 2060.<br />

„ULTRA“ QUARTS-DE-CHAUME GRAND CRU LIQOUREUX,<br />

BLANC 2018 (0,375L)<br />

Ein Trank für die Götter!<br />

100 Punkte: „Dieser 2018er ist für die Ewigkeit gemacht und gehört zu den besten<br />

edelsüßen Weinen, die ich je getrunken habe.“<br />

– Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

100<br />

Punkte<br />

parker<br />

FLO081418H „Ultra“ Quarts-de-Chaume Grand Cru Liqoureux, bl. 2018 (0,375l) 9% Vol. 637,33 €/l 239,00 €<br />

100 Parker-Punkte im Debütjahrgang! Gab es so etwas<br />

schon einmal? Wir sind uns nicht sicher. Als einen „der<br />

spektakulärsten Neuzugänge in der Geschichte des<br />

The Wine Advocate“ beschrieb Stephan Reinhardt die<br />

Domaine Belargus. Und hier kommt der Topwein, von<br />

dem Ivan Massonnat uns als einer der Händler erster<br />

Stunde, noch vor Erscheinen jener Spitzenwertungen<br />

eine Menge zusicherte. Doch nun zurück zur perfekten<br />

Note im Debütjahrgang: Dass ein solches Glanzstück<br />

möglich ist, verdanken wir vor allem einer Ikone<br />

der Loire, Jo Pithon. Mit seinem „Ambroisie“, also<br />

Speise der Götter getauften Süßwein, sorgte er bereits<br />

in den 1990er-Jahren für Furore (99 Parker-Punkte<br />

für den Jahrgang 1995). Wie allgemein bekannt ist,<br />

überschrieb Pithon Ivan Massonnat seine allerbesten<br />

Chenin-Blanc-Parzellen. Kein Wunder, dass hier die<br />

Ikone beibehalten wird. Denn genau an jenen Wein<br />

lehnt der „Ultra“ im Hause Belargus an. Er wurde in<br />

den letzten Lesegängen eingefahren und entspringt.<br />

Die Trauben waren derart rosiniert, dass ihnen kaum<br />

Saft zu entlocken war. Ganze zwei Jahre vergor dieser<br />

Wein, von dem es lediglich ein Fass gibt. Er gehört<br />

gewiss zu den konzentriertesten seiner Art, darf mit<br />

einem Tokaji Eszencia verglichen werden. Dunkler<br />

Bernstein liegt hier im Glas. Die Konsistenz sirupartig<br />

– konzentrierter Nektar von Chenin-Blanc-Trauben!<br />

Es duftet weniger fruchtintensiv und exotisch als man<br />

vermutet. Aprikosen, Kümmel, Quitten und Melasse,<br />

auch deftige Röstnoten lassen sich wahrnehmen. „Ich<br />

habe keine Zweifel, dass der Wein 100 und mehr Jahre<br />

alt werden kann. Was für ein Start für die Domaine Belargus!“<br />

so Stephan Reinhardt, der diesem die Höchstnote<br />

vergibt und ein sehr präzises Trinkfenster von<br />

2021 bis 2120 notiert. Wir sind uns sowas von sicher,<br />

dass der Wein die 100 Jahre auch vollmachen würde …<br />

Ab sofort und bis in alle Ewigkeit!<br />

66 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Belargus<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

67


ITALIEN LOMBARDEI<br />

ARPEPE<br />

ARPEPE<br />

SONDRIO (VALTELLINA)<br />

UNSERE<br />

ITALIEN-ENTDECKUNG<br />

DES JAHRES!<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

68 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


ARPEPE<br />

LOMBARDEI ITALIEN<br />

Chiavennasca – die (noch) geheime Antwort<br />

des Valtellina auf Nebbiolo aus dem Piemont!<br />

ARPEPE: „einer der Gründe, warum das Geheimnis des Valtellina langsam gelüftet wird.“<br />

– WSJ. Magazine<br />

„Die Weine von ARPEPE (eine Abkürzung für die Initialen des Gründers Arturo Pelizzatti Perego)<br />

gehören zu den beeindruckendsten, die ich verkostet habe... Die Weine verdienen von Anfang bis<br />

Ende große Aufmerksamkeit. Der super-traditionelle Stil wird Liebhabern von durchscheinendem<br />

Nebbiolo die Knie weich werden lassen... Am wichtigsten ist vielleicht, dass ARPEPE zeigt, wie renommiert<br />

die Weine des Valtellina sein können.“ – Antonio Galloni (Vinous)<br />

„Nebbiolo, die edle Rebsorte hinter Barolo und Barbaresco, ist derzeit die angesagteste rote Rebsorte<br />

Italiens. Wenn Sie jedoch glauben, dass nur im Piemont Nebbiolo-Weine von Weltklasse<br />

erzeugt werden können, ist es an der Zeit, das Valtellina zu entdecken, wo Nebbiolo in felsigen,<br />

alpinen Weinbergen in der Lombardei gedeiht.“ – Wine Enthusiast<br />

„Die Nebbiolo aus dem Valtellina sind typischerweise hell und geschmeidig und weisen die für die<br />

Rebsorte charakteristischen Noten von Kirschen, Erdbeeren, Kräutern und Gewürzen auf. Ihre<br />

straffen Tannine sind mit einer lebendigen Säure gepaart, im Gegensatz zum Barolo, der eine dichtere<br />

Tanninstruktur aufweist.“ – Wine Spectator<br />

Was hat die Welt des Nebbiolo neben dem Piemont<br />

noch zu bieten? Diese Frage stellen sich gewiss viele<br />

Weinliebhaber. Nicht nur ob der steigenden Preise<br />

im letzten Jahrzehnt, alle traditionellen und weltberühmten<br />

Weinbauregionen der alten Welt verzeichnen extreme Aufmerksamkeit,<br />

wir sehen dies aktuell im Burgund, der Champagne<br />

aber auch kleinen Regionen wie dem Jura. In Italien sind alle<br />

Augen aufs Piemont gerichtet, der vielleicht burgundischsten<br />

Region Norditaliens. Doch nicht nur Weinliebhaber lechzen<br />

nach jenen filigranen und terroirgeprägten Rotweinen. Auch<br />

Winzer blicken ob der klimatischen Veränderungen nach höher<br />

gelegenen Lagen und Subregionen. Das Alto Piemonte steht<br />

bei vielen hoch im Kurs, unsere Azienda Agricola Antoniolo erfreut<br />

sich im Gattinara höchster Beliebtheit, andere Betriebe<br />

aus dem Piemont wie Giacomo Conterno engagierten sich hier<br />

ebenfalls. Und schon 1999 entdeckte Paolo de Marchi (Isole e<br />

Olena) im Alto Piemonte den alten Familiensitz wieder für sich.<br />

Antonio Galloni (Vinous) berichtete jüngst über diesen Trend,<br />

der exponentiell zu steigen scheint:<br />

„Es steht außer Frage, dass der Nebbiolo eine der größten und<br />

edelsten roten Rebsorten der Welt ist. Die Fähigkeit, die Essenz<br />

der Lage und des Jahrgangs durch die Linse des Erzeugerstils zu<br />

vermitteln, macht den Nebbiolo zu einer einzigartigen Rebsorte.<br />

Wenn Konsumenten den Zauber des Nebbiolo einmal erlebt<br />

haben - meist durch die Weine der Langhe -, ist es nur natürlich<br />

zu fragen: Was gibt es denn sonst noch? Die Antwort lautet:<br />

Alto Piemonte und Valtellina, zwei eigenständige und unterschiedliche<br />

Regionen, die beide viel zu bieten haben. Seit meinem<br />

letzten Beitrag vor zwei Jahren habe ich mehr Weine aus<br />

dem Alto Piemonte und dem Valtellina verkostet denn je zuvor,<br />

viele davon von neuen Betrieben. Das Tempo des Wandels ist<br />

rasant und oft auch aufregend. Das Beste daran ist, dass diese<br />

handwerklich hergestellten Weine nur einer Handvoll Kenner<br />

bekannt sind und in der heutigen Welt einen enormen Wert<br />

haben.“<br />

Das Trio hinter ARPEPE: Emanuele,<br />

Isabella und Guido Pelizzatti Perego<br />

69


ITALIEN LOMBARDEI<br />

ARPEPE<br />

VALTELLINA: IL PARADISO PURO DEL NEBBIOLO!<br />

„Ein Tal, umgeben von hohen und furchterregenden Bergen“,<br />

so beschrieb Leonardo da Vinci die Region Valtellina in seinem<br />

Codex Atlanticus. Das Valtellina ist eine der attraktivsten Regionen<br />

für Nebbiolo. Wir befinden uns hier weiter nördlich als im<br />

Piemont, genauer gesagt in der Lombardei. Das Valtellina, eine<br />

Region von lediglich rund 1.000 Hektar Rebfläche (einst war<br />

die Region immerhin 6.000 Hektar groß!), grenzt bereits an die<br />

Schweiz und Südtirol an, die zudem Hauptabnehmer der finessereichen<br />

Rotweine sind. Das alpine Ski-Gebiet St. Moritz befindet<br />

sich hier lediglich 80 Kilometer nördlich. Damit zeichnet<br />

sich auch schon das Landschaftsbild des Valtellina ab. Die<br />

Weinortschaften sind von terrassierten Steillagen geprägt,<br />

erinnern an einen Hybrid aus dem Tessin und Hermitage. Diese<br />

raue Landschaft erweist sich als klimatisches Paradies: Die Adda<br />

fließt hier von den Rätischen Alpen über den Comer See bis<br />

zur Mündung in den Po. Das Tal wird im Süden wie im Norden<br />

von Gebirgszügen eingefasst, ist von kalten Nordwinden abgeschottet<br />

und wird vor Pilzkrankheiten, die bei feucht-warmen<br />

Luftströmungen entstehen weitestgehend bewahrt. Der Comer<br />

See fungiert hier als Temperaturregulator. Wer Weinbau betreibt,<br />

ist sich einer gewissen Selbstkasteiung wohlbewusst,<br />

nicht umsonst spricht man im Valtellina von der viticultura eroica,<br />

dem „heroischen Weinbau“: Zwischen 300 und 700 Metern<br />

Höhe wird dieser in aller Regel betrieben, die Parzellen zeigen<br />

sich verwinkelt und liegen in der Gele weit verstreut. Handarbeit<br />

ist hier eine Notwendigkeit, die am Ende jedoch mit einem<br />

wahrhaft paradiesischen Wein belohnt wird. Dantes Göttliche<br />

Komödie und die zu durchlaufenden Höllenkreise kommen<br />

einem hier auch 700 Jahre nach dem Tod des Dichters unweigerlich<br />

in den Sinn – und tauchen auch tatsächlich auf. Das<br />

Valtellina besitzt eine Qualitätspyramide: Die Basis bildet der<br />

sogenannte Rosso di Valtellina DOC, der zu mindestens 90 %<br />

aus Nebbiolo bestehen muss. Darüber erschließen sich die Valtellina<br />

Superiore DOCG. Lediglich fünf Unterzonen (sottozone),<br />

kleinste Gebiete von 15 bis 140 Hektar Größe, dürfen sich<br />

auf dem Etikett hervorheben: Grumello, Maroggia, Sassella,<br />

Valgella und das sogenannte Inferno, eine der eindrucksvollsten<br />

Subregionen des Valtellinas, dessen kräftigere Rotweine<br />

besondere Aufmerksamkeit verdienen.<br />

ARPEPE: HISTORISCHES AKRONYM UND<br />

ZUGPFERD DER REGION<br />

Ein Betrieb ragt unserer Meinung nach besonders hervor, und<br />

wir verdanken diese vorzügliche Empfehlung niemand geringerem<br />

als Roberto Santana, einem der vier Musketiere unseres<br />

spanischen Champions-League-Teams Envínate. Es handelt<br />

sich um die in Sondrio gelegene Società Agricola AR.PE.PE.<br />

Hinter diesem Akronym verbirgt sich Arturo Pelizzatti Perego,<br />

der „Wiederaufbauer“ des Weinguts, wie er von den heutigen<br />

Kindern genannt wird. Denn drei Meilensteine prägen die<br />

Gutsgeschichte: 1860, 1984 und 2004. Das schlicht „Pelizzatti“<br />

genannte Weingut lässt sich bis 1860 zurückdatieren, wurde<br />

dann in den 1970er-Jahren zum Leidwesen Arturo Pelizatti<br />

Peregos verkauft, dessen Vater den Betrieb aufgrund seiner voranschreitenden<br />

Krebskrankheit veräußerte. Erst ein Jahrzehnt<br />

später erwarb Arturo den Betrieb zurück, verpflichtete sich,<br />

die Einzigartigkeit der Nebbiolo-Traube im Valtellina herauszuarbeiten.<br />

Als einziges der vier Kinder verschrieb er sich dem<br />

Weinbau. Nur durch Verpachtung gelang es ihm den Betrieb<br />

vor dem kompletten Ausverkauf zu bewahren. Dadurch konnte<br />

er allerdings die Kernlagen des väterlichen Betriebs wiedererwerben.<br />

Wir verdanken nun der fünften Generation, Arturos<br />

Kindern, die Fortschreibung einer einzigartigen Geschichte,<br />

die erneut in eine Tragödie hätte münden können, als Arturo<br />

seinem Krebsleiden im Jahre 2004 erlag. Doch standen hier<br />

inzwischen die Geschwister Isabella, Emanuele und Guido<br />

bereit, festentschlossen, das Vermächtnis ihrer Vorfahren zu<br />

bewahren und das Weingut in eine ebenso geschichtsträchtige<br />

Zukunft zu führen.<br />

Was die Geschwister seitdem investiert haben, ist atemberaubend:<br />

Die schwierig zu bewirtschaftenden Terrassenlagen<br />

wurden mit Schleppzügen ausgestattet, wie man sie schon<br />

vor Generationen kannte, um so das Traubenmaterial ins Tal<br />

zu transportieren. In der tief in die Hügel gegrabenen Kellerei<br />

werden mit großer Geduld und noch größerem Verständnis<br />

Weine vinifiziert, die in ihrer Stilistik unverkennbar ausfallen<br />

70 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


ARPEPE<br />

LOMBARDEI ITALIEN<br />

und unter idealen Bedingungen quasi unbeeindruckt von äußeren<br />

Ereignissen heranreifen. „ARPEPE ist einer der traditionellsten<br />

Erzeuger des Valtellina. Die Gärung und Mazeration<br />

seiner Einzellagenweine findet in großen Holzbottichen statt<br />

und kann je nach Jahrgang bis zu 69 Tage dauern. Danach folgt<br />

eine lange Reifung in den Kellern, zunächst in großen Fässern,<br />

meist aus Kastanienholz für die Cru-Abfüllungen, dann in Zement<br />

und schließlich in der Flasche, bevor er auf den Markt<br />

kommt.“ berichtet der Wine Enthusiast. Im Zentrum steht<br />

ausschließlich die Herausarbeitung der Nebbiolo-Traube, die<br />

hier auch Chiavennasca genannt wird. Sassella, Grumello und<br />

Inferno sind die Ortschaften, welche die Geschwister bearbeiten.<br />

Der Schieferanteil fällt in Grumello besonders hoch aus.<br />

Aber auch Kalkstein dominiert hier den Boden. In Sassella sorgen<br />

die eisenhaltigen roten Böden mit hohem Lehmanteil für<br />

völlig andere Facetten. Das Potenzial ist enorm. So schreibt der<br />

Sommelier und Italienkenner Roger Bissel: „Die besten Weine<br />

des Valtellina können sich mit den etablierten Spitzenweinen<br />

messen. Meiner Meinung nach ist das Valtellina eine Region<br />

mit enormem Potenzial, vor allem da die Welt ihre Liebe zum<br />

Nebbiolo weiter ausbaut.“ Es ist die Feinheit und Intensität,<br />

des Nebbiolo, die hier besonders betont wird. Ein Nebbiolo aus<br />

Valtellina, speziell von ARPEPE, fällt völlig anders aus als klassischer<br />

Barolo. Die enormen Höhenlagen und das raue Klima erzeugen<br />

rubinrot schimmernde Weine, deren Früchte säuerlich<br />

und rotfruchtig ausfallen. Nicht selten gesellen sich Kräuter-<br />

Minze – und Teenoten hinzu, wohingegen die Tanninstruktur<br />

seidig und zart ausfällt. Die Fruchtintensität, die die Weine hier<br />

ausstrahlen ist bemerkenswert. Um der eher divenhaften Traube<br />

gerade diese Facette zu entlocken, bedarf es eines gehörigen<br />

Quantums Geduld. Die Geschwister lernten diese Bedingung<br />

bereits von ihrem Vater, der diesbezüglich als absoluter Fanatiker<br />

galt und all seinen Weinen viele Jahre Reifezeit spendierte,<br />

bevor sie in den Verkauf gingen. Diesem Credo folgt man auch<br />

heute noch, zelebriert es förmlich, was Besonderheit und Ausnahmestellung<br />

sämtlicher Weine von ARPEPE garantiert.<br />

„Il giusto tempo del Nebbiolo“, die richtige (Warte-)Zeit für<br />

den Nebbiolo. So lautete stets Arturos Leitspruch für ARPEPE.<br />

Wir schreiben das Jahr 2022 und es scheint: Das Warten<br />

hat sich mehr denn je gelohnt. Die Zeit ist reif für Nebbiolo<br />

jenseits des Piemonts!<br />

71


ITALIEN LOMBARDEI<br />

ARPEPE<br />

NEBBIOLO DOC ROSSO DI VALTELLINA, 2020<br />

„Dieser Wein verkörpert alles, was man am Nebbiolo lieben kann.“<br />

„The 50 Best Wines of 2020“ – Vinepair<br />

ILO020120 Nebbiolo DOC Rosso di Valtellina, 2020 Nomacork 13% Vol. 31,86 €/l 23,90 €<br />

Im lombardischen Valtellina, an der Grenze zur<br />

Schweiz, nennt man den ubiquitären Nebbiolo „Chiavennasca“.<br />

Er gedeiht hier in bis zu 700 Metern Höhe<br />

und unterscheidet sich, nicht allein nur aufgrund der<br />

teils vom Schiefer geprägten Lagen enorm vom Piemonteser<br />

Barolo. Ganz besonders kommt dies beim<br />

einfachen Rosso di Valtellina zur Geltung. Im Weingut<br />

ARPEPE praktizieren die Geschwister lange Mazerationszeiten,<br />

greifen hierbei jedoch kaum ein, sodass<br />

die Aromen und Farbstoffe aus den Trauben nur subtil<br />

– wie bei einem Tee – extrahiert werden. Ausgebaut<br />

werden die Weine dann in großen Gebilden, wo sie<br />

oft über mehrere Jahre reifen. Bis auf die Ausnahme<br />

dieses rosso, der ganz klar die Fruchtintensität und<br />

Vitalität der Nebbiolotraube betont. Er stammt von<br />

Terrassenlagen zwischen 350 und 600 Metern Höhe,<br />

mazerierte zwar ganze 69 Tage. Ausgebaut wurde er<br />

allerdings lediglich für fünf Monate in 50-Hektoliter-<br />

Fässern, zum Teil auch in Zementtanks. Dieser feine<br />

Rotwein strahlt einen förmlich mit seinem hellen rubinrot<br />

an. Es duftet hier ganz subtil nach Hagebutten,<br />

Kornellkirschen und Walderdbeeren. Die Frucht zeigt<br />

sich derartig intensiv wie auch bereits die Farbe. Ein<br />

Hauch von extrahierten Assam-Teeblättern bildet eine<br />

feine kräuterige Note im duftigen Bouquet. Gott, ist<br />

das fein! Am Gaumen zieht sich die zarte Säurestruktur<br />

entlang, nicht adstringierendes Tannin, wie man es<br />

bei jungem Langhe Nebbiolo kennt. Die Tannine tauchen<br />

erst im Nachhall auf, ganz feinkörnig, fast schon<br />

poliert. Dieser Wein lebt von seiner intensiven Frucht<br />

und Leichtigkeit, der roten, ja eher erdbeerigen Frucht<br />

und nur minimal balsamischen Noten im Nachhall. Im<br />

schwarzen Glas serviert könnte man den Wein gewiss<br />

auch für einen strukturierteren Weißwein halten.<br />

Unmittelbar ein Genuss! Auf Empfehlung ARPEPEs<br />

bevorzugt bei 15 °C und im Ballonglas servieren.<br />

Potenzial bis 2025+.<br />

„IL PETTIROSSO“ DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO 2017<br />

Zartester Nebbiolo, der selbst zum Käse passt!<br />

ILO020217 „Il Pettirosso“ DOCG Valtellina Superiore, 2017 Nomacork 13,5% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

Der „Il Pettirosso“ ist nach den Rotkehlchen benannt,<br />

welche tatsächlich im Valtellina öfters vorzufinden<br />

sind. Mit dieser Vorbildung erkennen wir auch den<br />

stilisierten Vogel, welcher das Etikett dieses Valtellina<br />

Superiore DOCG schmückt. Enrico, Isabellas Ehemann<br />

zeichnet hier verantwortlich! „Il giusto tempo<br />

del Nebbiolo“, die richtige Wartezeit für den Nebbiolo<br />

lautet das Leitmotiv des Weinguts ARPEPE. Man gibt<br />

dem Nebbiolo die Zeit, die er für sich einfordert. Somit<br />

handelt es sich beim 2017er „Il Pettirosso“ auch um<br />

den aktuellen Jahrgang. Er mazerierte wie alle Rotweine<br />

des Hauses äußerst lang auf der Maische: 116 Tage<br />

um genau zu sein! Weitere 12 Monate verbrachte er<br />

in äußerst großen, 50 Hektoliter fassenden Fässern,<br />

in Teilen auch in Stahltanks. Denn dominantes Holz<br />

spielt bei ARPEPE niemals eine Rolle. Der Fokus liegt<br />

klar auf der Duftigkeit, ja Filigranität des Nebbiolo,<br />

den die lokalen Winzer Chiavennasca nennen, wohl<br />

auch, um ihm vom Piemontester Nebbiolo zu unterscheiden,<br />

der viel kräftiger und tanninbetonter ausfällt.<br />

Es lohnt sich diesen feinduftigen Wein im Ballonglas<br />

zu servieren, denn das Bouquet offenbart allerlei<br />

flüchtige Nuancen, die einem nicht entgehen sollten.<br />

Der kardinalsrote, eher durchsichtige „Il Pettirosso“<br />

duftet nach Hagebutten, Rosenblättern und getrockneten<br />

Blutorangenschalen. Die Tannine sind seidig, die<br />

Frucht strahlend wie von kaltextrahiertem Früchtetee.<br />

Doch zeigen sich jene intensiven Aromen niemals<br />

knallig, sondern strahlend. Sie ziehen einen förmlich in<br />

den Bann, weil man Nebbiolo in dieser leichten, ja berückend<br />

fragilen Ausprägung andernorts nicht kennt.<br />

Es überrascht daher nicht, dass dieser Wein, speziell<br />

mit etwas Reife, durchaus zum Käse passt, allen voran<br />

dem bitto, der hier in der Region affiniert wird. Auch<br />

Bresaola und pizzoccheri (Buchenweizennudeln) in<br />

Butter mit Wirsing, Kartoffeln und Käse geschwenkt<br />

sind – samt Valtellina im Glas – die „Apotheose“ eines<br />

idealen Mahls!<br />

Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2023 bis 2035+.<br />

72 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


ARPEPE<br />

LOMBARDEI ITALIEN<br />

„SASSELLA STELLA RETICA“ DOCG VALTELLINA<br />

SUPERIORE, ROSSO 2017<br />

„Edelweiß, das Alpenkind, läßt sich am Zaun nicht pflücken.“ – F. W. Weber<br />

ILO020317 „Sassella Stella Retica“ DOCG Valtellina Superiore, 2017 Nomacork 13,5% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

Isabella Pelizzatti Perego, eines der drei federführenden<br />

Geschwister im Weingut ARPEPE hat eine klare<br />

Vorstellung vom perfekten Valtellina: „Wir glauben,<br />

dass eine sehr lange Zeit mit Mikro-Oxydation in<br />

großem, neutralem Holz, zusammen mit zusätzlicher<br />

langer Flaschenreifung, entscheidend ist, um mehr<br />

Komplexität, aber auch große Vielseitigkeit und Trinkbarkeit<br />

zu erhalten.“ diesen Leitsatz vermittelte bereits<br />

ihr Vater, dessen in den tiefen Hügel gegrabenes<br />

Weingut lange Zeit unter der Hand weiterempfohlen<br />

wurde, mittlerweile Kultstatus besitzt. Denn wo sonst<br />

erhält man als aktuellen Jahrgang einen Nebbiolo von<br />

2017? Der „Sassella Stella Retica“ des 13 Hektar umfassenden<br />

Weinguts reift in Lagen zwischen 400 und 550<br />

Metern Höhe heran. 120 Tage Mazerationsdauer verlangte<br />

er den Weinmachern ab, und sie belohnten seine<br />

Beharrlichkeit mit weiteren 12 Monaten Ausbau in<br />

den typischen 50 Hektoliter fassenden Holzgebinden,<br />

zum Teil auch im Zementtank. Von den drei Valtellina<br />

Superiores handelt es sich hierbei um den kernigsten<br />

und kompaktesten. Benannt wurde er nach dem Edelweiß,<br />

der „Blume der Ewigkeit“, die, weil vorwiegend<br />

an unzugänglichen Orten wachsend, Werte wie Liebe,<br />

Mut und Treue symbolisiert. Und so steht diese<br />

Bezeichnung auch für den enormen Aufwand (bis zu<br />

1.500 Arbeitsstunden pro Hektar) im Weinberg, der<br />

hier betrieben wird, um solch einen singulären Wein<br />

einzufahren. Rubinrot im Glas liegend, duftet er nach<br />

Walderdbeeren und Himbeeren. Eine feine Würzigkeit<br />

legt sich alsbald über die Frucht, sodass diverse Kräuter<br />

in den Fokus rücken. Am Gaumen gewiss kompakt,<br />

im Vergleich zum Barolo allerdings fast schon als verdünnt<br />

zu bezeichnen, besticht dieser Nebbiolo vom<br />

Norden Italiens durch sandig feine Tanninstruktur. Die<br />

Subzone Sassella gilt gemeinhin als diejenige, die den<br />

subtilsten Nebbiolo des Anbaugebiets hervorbringt.<br />

Man darf ihm gewiss nochmals drei bis vier weitere<br />

Jährchen spendieren, Nebbiolo profitiert wie nur wenige<br />

Rebsorten von der Flaschenreife, man sollte sich<br />

aber keineswegs gezwungen fühlen, den „Sassella<br />

Stella Retica“ nicht schon jetzt zu genießen. Die Leichtigkeit,<br />

die feine Säurestruktur und rötlich strahlende<br />

Frucht sind schon jetzt ein Hochgenuss!<br />

Höhepunkt wohl ab 2024, Potenzial bis 2038+, gern bei<br />

15 °C servieren.<br />

73


ITALIEN LOMBARDEI<br />

ARPEPE<br />

„GRUMELLO ROCCA DE<br />

PIRO“ DOCG VALTELLINA<br />

SUPERIORE, ROSSO 2017<br />

Nebbiolo, der nach Sommer statt Herbst<br />

schmeckt!<br />

ILO020417<br />

„Grumello Rocca de Piro“ DOCGG<br />

Valtellina Superiore DOCG, rosso 2017<br />

Nomacork 13,5% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

Sassella, Grumello und Inferno sind drei der fünf Subregionen<br />

Valtellinas, die als Superiore DOCG einzeln<br />

hervorgehoben werden dürfen. Der „Rocca de Piro“<br />

verdankt seinen Namen dem sogenannten Castel<br />

Grumello (offiziell „Castello de Piro al Grumello“),<br />

einer Zwillings-Burg aus dem 13. Jahrhundert, deren<br />

Überreste heute nur noch bruchstückhaft erhalten<br />

sind. In jener Region besitzt die Familie Pelizzatti Perego<br />

zwei Weinberge (die Trauben reifen hier auf 350<br />

und 500 Metern Höhe), aus welchen diese Preziose<br />

vinifiziert wird. Sie liefern einen äußerst frühzugänglichen<br />

Nebbiolo, dessen Fruchtintensität – wenn man<br />

ihn einmal im Glas gehabt hat – man niemals vergessen<br />

wird. Der Jahrgang 2017 wurde am 11. Oktober eingefahren<br />

und nach 118-tägiger Mazeration für ein Jahr<br />

in 50-Hektoliter-Eichenfudern und teilweise im Beton<br />

ausgebaut. In Grumello dominieren vor allem Schiefer<br />

aber auch etwas Kalk die Bodenstruktur. Das Ergebnis<br />

ist ein hellfarbener Nebbiolo, der durchaus exotische<br />

aber subtile Düfte von sich gibt: Kaktusfeigen, etwas<br />

Karambole auch Erdbeeren gesellen sich hinzu. Eine<br />

Hauch von Brennnesseln trägt zu Vielschichtigkeit bei.<br />

Man darf auch hier am Gaumen keinen komprimierten<br />

und tanninlastigen Rotwein erwarten. Die Finesse<br />

der Nebbiolotraube definiert sich durch Aromen von<br />

langgezogenem Assam-Tee, Erdbeeren und einem<br />

Hauch Kirschen, auch roter Johannisbeeren. Die<br />

Tannine sind poliert und fein, reihen sich wie an der<br />

Schnur gezogen entlang. Solch belebend und dabei<br />

fast „leichtgewichtigen“ Nebbiolo haben wir bislang<br />

nur im Valtellina kennengelernt. Das ist einzigartig,<br />

fesselnd neuartig, unvergleichlich – und schlicht<br />

unersetzlich! „Wir sind davon überzeugt, dass der<br />

Nebbiolo aus den Alpen aufgrund seiner herausragenden<br />

Qualitäten einen Ehrenplatz auf dem internationalen<br />

Markt der Spitzenweine verdient hat. Ohne<br />

diese weltweite Anerkennung wäre diese jahrhundertealte<br />

Tätigkeit wirtschaftlich nicht tragbar, denn sie<br />

verweigert sich jeder modernen Massenproduktion.“<br />

so die (Selbst-)Einschätzung des Weinguts ARPEPE.<br />

Weine wie der „Grumello Rocca de Piro“ zementieren<br />

diese Auffassung!<br />

Bereits jetzt ein Vergnügen, Höhepunkt ab 2024 bis 2036.<br />

74 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


ARPEPE<br />

LOMBARDEI ITALIEN<br />

75


ITALIEN PIEMONT<br />

Burlotto<br />

Burlotto: eine Familienangelegenheit<br />

– und mehr als „nur“ Barolo!<br />

„Unsere Familie produziert die klassischen Weine der Langhe von Alba mit Hingabe, Sorgfalt,<br />

Leidenschaft und Fingerspitzengefühl. Wir hätten das Gleiche 1850 schreiben können.<br />

Das ist noch immer so.“<br />

Sie, liebe Kunden, haben diese betörenden, ausverkauften<br />

Baroli schon lange in Ihrem Keller liegen. Und heute präsentieren<br />

wir Ihnen den exzellenten Jahrgang 2020 (das<br />

Consorzio schreibt „un’ottima annata, con punte di eccellenza<br />

specialmente sui vini da medio lungo invecchiamento“, Pio<br />

Cesare sieht ihn sogar auf Augenhöhe mit dem Fünf-Sterne-<br />

Jahrgang 2016!) unseres piemontesischen Kleinods mit seinen<br />

Basisweinen, die von gewohnt hervorragender Qualität sind.<br />

Fabio reiht wieder einmal Perle an Perle! Kein Wunder, dass<br />

ihn unsern Italien-Aficionados seit Jahren in ihr Herz geschlossen<br />

haben, zumal Fabio Alessandria einer der sympathischsten<br />

Winzer ist, die wir kennen. Auf der ganzen Welt! Der bescheidene<br />

Ur-Ur-Enkel des legendären Commendatore Burlotto, des<br />

Weingutsgründers und Lieferanten des italienischen Königshauses,<br />

arbeitet in seinen charaktervollen Weinen stets die Authentizität<br />

des Piemont heraus. Weine mit Seele, jenseits krasser<br />

Holzorgien oder marmeladig-backobstiger Überreife. Die<br />

sprichwörtliche burgundische Finesse und Eleganz sowie eine<br />

unübertreffliche Komplexität im betörenden Parfum zeichnen<br />

die feine Stilistik seiner unverwechselbaren Gewächse aus. Das<br />

ist die hohe Schule traditioneller Piemonteser Winzerkunst!<br />

Und diese packenden Barbera, Dolcetti und Baroli gibt es heute<br />

noch zu Preisen, die im Kontext der besten Weine dieser so<br />

prestigeträchtigen Region, dem kundigen Genießer ein Lächeln<br />

ins Gesicht zu zaubern vermögen. Welch altruistische Einstellung<br />

eines jungen Winzers, der sich mit Haut und Haaren<br />

seiner Berufung verschrieben hat. Die sanft gewellte Hügellandschaft<br />

der Langhe im Piemont, dem „Land am Fuße der<br />

Berge“, diese mit ihrem herben Charme und ihren kulinarischen<br />

Köstlichkeiten verzaubernden Weinanbauregion, ermöglicht<br />

es Fabio, dem jungen Star ohne jegliche Allüren, große Weine<br />

individuellen Charakters und der einzigartigen Typizität seiner<br />

großen Lagen zu vinifizieren.<br />

Neben den grandiosen Barolo-Schwergewichten auf absolutem<br />

Weltklasseniveau wollen wir Ihnen vor allem auch die<br />

Basis-Weine von Fabio ans Herz legen. Sie werden mit dem<br />

gleichen handwerkliches Ethos vinifiziert wie seine legendären<br />

Spitzenweine. Denn Fabios Maxime ist stets die höchste Qualität,<br />

was bedeutet, alle wichtigen Arbeiten mit eigener Hand<br />

zu bewerkstelligen. Auf dem Weingut Burlotto steht die Winzerfamilie<br />

noch selbst in Keller und Weinberg und jettet nicht<br />

permanent zu Verkostungen um den Erdball. Denn Fabio ist ein<br />

absolut Weinbesessener, so wie Klaus Peter Keller beispielsweise,<br />

der ihn mittlerweile auch selbst, begeistert von den großartigen<br />

Qualitäten, in Verduno besuchte.<br />

Fabios Weine und Vita belegen meine immer wieder gemachte<br />

Beobachtung: Große Weingutsbetriebe können gute Weine<br />

machen. Emotional berührende, die unter die Haut gehen,<br />

kommen aber stets von kleinen Familienbetrieben: Nur wer die<br />

finale Verantwortung trägt für sein Handeln und hohes ethisches<br />

Verantwortungsbewusstsein für die Natur, der gibt alles!<br />

Kämpft um das letzte Quäntchen Qualität! Und produziert<br />

Heimatweine von unverwechselbarem Charakter.<br />

Tino Seiwert hat das vor<br />

Jahren schon auf eine einfache<br />

Formel gebracht: „Die<br />

wahren Liebhaber Großer<br />

Gewächse, die eher das Leise<br />

suchen denn das marktschreierisch<br />

Laute, fruchtige<br />

Finesseweine mit exemplarischer<br />

Feinheit, mit betörendem Schmelz<br />

und packender Mineralität, die finden<br />

die Seele des Piemont in den<br />

berührenden Pretiosen des genialen<br />

Sympathieträgers aus Verduno.“<br />

76 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Burlotto<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

BURLOTTO<br />

VERDUNO<br />

77


ITALIEN PIEMONT<br />

Burlotto<br />

„VIRIDIS“ DOC LANGHE SAUVIGNON, BIANCO 2020<br />

Frühlingshafter, sortentypischer Weißwein von einem der<br />

Sauvignon-Blanc-Pioniere des Piemonts<br />

IPI010220 „Viridis“ DOC Langhe Sauvignon, bianco 2020 13,5% Vol. 17,60 €/l 13,20 €<br />

Bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert findet man<br />

den ursprünglich von der Loire stammenden Sauvignon<br />

Blanc auch im Piemont. Inzwischen steht er<br />

neben Chardonnay und Pinot als dritte wichtige, ursprünglich<br />

französische Sorte fest im Sortenspiegel<br />

der an Rebsorten nicht eben armen Region. Dass er<br />

sich durchgesetzt hat, dürfte an seiner wunderbar gefälligen,<br />

dabei komplexen Aromatik liegen, die auf den<br />

Kalkmergelböden des Piemont zu einer ganz originären<br />

Ausprägung findet.<br />

Bei Burlotto ist der Sauvignon Blanc schon lange Teil<br />

des Portfolios. Ja, man kann vorbehaltlos sagen, dass<br />

Fabio Alessandria nicht nur zu den Vorreitern dieser<br />

Sorte (nach Angelo Gaja war er der zweite, der sie im<br />

Piemont anbaute), sondern auch zu ihren Meistern<br />

gehört. Seine Sauvignon-Blanc-Reben wachsen bei<br />

Verduno (das Gebiet heißt Castagna) auf knapp 1,5<br />

Hektar nach Nordwesten ausherichtet in einer Höhe<br />

von 340 Metern auf Böden, die komplexe geologische<br />

Merkmale – hauptsächlich recht spezielle Mergel- und<br />

Kreideformationen – aufweisen.<br />

Der „Viridis“ – im antiken Rom war „viridis“ die Bezeichnung<br />

für das hellschimmernde Grün der Gewänder<br />

bzw. Schleier der Najaden (Quell-Nymphen,<br />

Hüterinnen von Bächen, Flüssen, Teichen und Seen)<br />

– ist ein überaus frischer, klarer und saftiger Sauvignon<br />

Blanc, bei dem sich das „Knackige“ zitrischer Noten<br />

(Zitronenzesten, Grapefruit) mit hellen Kräutern, mit<br />

kalkig-steinigen Elementen, zarter Pfeffrigkeit und mit<br />

einem Hauch von grünen und gelben Aromen wie Apfel,<br />

Stachelbeeren, Holunderblüten, vor allem aber Renekloden<br />

verbindet. Dabei ist der „Viridis“ am Gaumen<br />

sehr saftig (ein gewisse Salzigkeit inklusive) und angenehm<br />

crisp, die Kombination von frischer Säure und<br />

einem Hauch Cremigkeit verstärkt diesen Eindruck<br />

noch. Hinzu kommt der für Sauvignon-Blanc-typische<br />

herbe Aspekt, der ein wenig an Limettenabrieb erinnert<br />

und dem Trinkfluss ganz besonders förderlich ist.<br />

Ja, der „Viridis“ bereitet mächtig viel Vergnügen, was<br />

durchaus dazu führen kann, dass der Wein deutlich<br />

schneller getrunken ist, als erwartet. Daher: Eine gute<br />

Vorratshaltung ist alles!<br />

Ab sofort und gut bis über 2023 hinaus.<br />

„DIVES“ DOC LANGHE SAUVIGNON, BIANCO 2020<br />

Burlottos „ambitionierter“ Sauvignon Blanc ist nicht nur in Sachen Stilistik<br />

ein kleines Meisterwerk!<br />

IPI011420 „Dives“ DOC Langhe Sauvignon, bianco 2020 14% Vol. 21,26 €/l 15,95 €<br />

Sauvignon Blanc, diese in den letzten Jahren international<br />

so erfolgreich gewordene Sorte, fühlt sich in<br />

vielen Gegenden zu Hause. Den ursprünglich von der<br />

Loire stammenden Sauvignon findet man schon seit<br />

dem frühen 19. Jahrhundert auch im Piemont – ähnlich<br />

wie Chardonnay und Pinot. Und genauso wie die<br />

beiden burgundischen Sorten fühlt sich der Sauvignon<br />

Blanc sehr wohl auf den oft von Kalk und Kreide<br />

durchsetzten Böden.<br />

Bei Burlotto schafft Fabio Alessandria das Kunststück,<br />

einen Wein zu vinifizieren, den man eigentlich innerhalb<br />

weniger Minuten getrunken haben möchte, der<br />

also fast wie Wasser (nur besser) die Kehle hinunterrinnt<br />

und dabei alles andere als gewöhnlich ausfällt.<br />

Das wäre zum einen eines Burlotto-Weines auch<br />

keineswegs würdig, zum anderen ist man hier schon<br />

einfach länger mit dabei: Nach Angelo Gaja war Burlotto<br />

der zweite Betrieb, der in der Langhe Sauvignon<br />

Blanc angebaut und abgefüllt hat. Dabei markiert der<br />

„Dives“ nicht den Platzhirsch, sondern ist ein umso<br />

eleganterer, tatsächlich enorm „trinkiger“ Sauvignon<br />

Blanc (in diesem Fall stimmen wir mit der Weingutsprosa<br />

vollkommen überein, die den „Dives“ als kraftvollen<br />

Wein, „complesso e sostanzioso, ma tonico e<br />

bevibile“ beschreibt). Zumal die 14 Volumenprozent<br />

Alkohol, die das Etikett ausweist, nur Fiktion sein können<br />

…, so „leichtgängig“ ist der in gebrauchtem Holz<br />

ausgebaute Sauvignon Blanc, der sich durch feiner<br />

Mineralität sowie knackige, leicht salzig anmutende<br />

Säure auszeichnet. Im Duft erinnert er an Stachelbeeren<br />

und Holunderblüten mit ein wenig grüner Paprika,<br />

etwas hintergründiger dann in Mikrodosierung Ananas,<br />

eine Spur Maracuja, weißer Pfeffer, Blattwerk und<br />

Grapefruit (Frucht samt Zesten). Am Gaumen sorgt<br />

diese herbe Frische zusammen mit der Frucht und der<br />

angenehm rezenten Säure für den schon eingangs erwähnten<br />

Trinkfluss. Alles in sich wunderbar stimmig<br />

und schlichtweg gekonntes Winzerhandwerk.<br />

Ab sofort bis gut 2024+.<br />

78 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Burlotto<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

DOLCETTO D’ALBA DOC, ROSSO 2020<br />

Dacapo auch für 2020: Für uns könnt’s weiterhin Dolcetto regnen!<br />

IPI010520 Dolcetto d’Alba DOC, rosso 2020 12,5% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

Wie nah die Piemonteser Rebsorten eigentlich beieinanderliegen<br />

und sich doch voneinander unterscheiden,<br />

wird einem klar, wenn man beliebigen Nebbiolo,<br />

Barbera, Freisa und diesen wunderbaren Dolcetto einmal<br />

– ganz bewusst und quasi exegetisch – nebeneinander<br />

trinkt. Dann fällt auf, dass die Sorten in den<br />

letzten Jahrzehnten in ihrer Stilistik immer extremer<br />

„gepimpt“ wurden, manchmal nur noch eine traurige<br />

Karikatur ihrer selbst waren. Bei der Rebsorte<br />

Barbera ist das so und erst recht beim Dolcetto, der<br />

häufig mittels Maischeerhitzung und Farbextraktion<br />

malträtiert wird, um dem irritierend verqueren Bild<br />

eines „klassischen“(?), wahlweise „neu interpretierten“<br />

dunkelsüßen Piemontesers zu entsprechen, der<br />

schon fast wie das Pendant zum ähnlich gemachten<br />

Beaujolais wirkt. Nicht so (natürlich nicht!) bei Fabio<br />

Alessandria, der alle seine Rebsorten gleich klassisch<br />

und mit so wenig Intervention wie möglich behandelt.<br />

Deshalb zeigt sich der Dolcetto d’Alba auch in einem<br />

leicht transparenten Granatrot mit violetten Reflexen<br />

und eben nicht in einem dichten Purpur. Schon im ersten<br />

Moment wird klar, dass es sich um einen zeitlos<br />

klassischen Piemonteser Wein handelt, denn die Kombination<br />

aus Kräutern (Minze, Salbei), Trockenholz,<br />

getrockneten Rosenblättern und Lavendel, Sauerkirschen<br />

und Waldboden findet man in dieser Balance<br />

aus Bodenständigkeit und Eleganz nur dort. Beim Dolcetto<br />

d’Alba wird dieses Piemontesische noch um duftige<br />

Pflaumen- und Zwetschgennoten, eine (absolut<br />

nicht so seltsam, wie es im erste Blick erscheinen mag)<br />

zarte Cola-Note (zitrische Komponenten plus Nelkenöl<br />

und Zimt) und Cassis ergänzt. Am Gaumen hebt<br />

sich der Dolcetto d’Alba von seinen verwandten Rebsorten<br />

vor allem durch sein schmeichelndes Tannin ab,<br />

durch die Seidigkeit, mit der der Wein über die Zunge<br />

gleitet. Dazu eine feine Fruchtsüße, gleichzeitig aber<br />

eben auch eine durchaus herbe, säuerliche Note, die<br />

an Schlehen, Löwenzahnblätter, Holunderbeeren und<br />

rote Johannisbeeren erinnert. Dazu findet sich Herbstlaub,<br />

etwas heller Tabak und eine kreidig-pudrige,<br />

leicht trocknende Mineralität. Klingt das nicht nach<br />

einem wirklich wunderbar bodenständigen Wein?<br />

Wird nicht jetzt sofort klar, warum dieser Wein ganz<br />

klassisch zu Salami und anderem Aufschnitt gereicht<br />

wird? Auf, Freunde, setzen wir uns an die große, reich<br />

gedeckte Tafel …<br />

Ab sofort bis sicherlich 2026.<br />

79


ITALIEN PIEMONT<br />

Burlotto<br />

BARBERA D’ALBA DOC, ROSSO 2020<br />

Ein immer wieder faszinierender Wein: Barbera, wie er sein soll!<br />

IPI010620 Barbera d’Alba DOC, rosso 2020 14,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

Nach wie vor erscheint sie uns ungeschlagen – die<br />

Strategie ein Weingut nach seinen Basis-Weinen zu<br />

beurteilen. Wendet man dies nun auf Burlotto an,<br />

dann wird sehr schnell (und „gaumenfällig“) deutlich,<br />

dass sich dort die Riege der Einstiegsweine auf einem<br />

sensationell hohen Niveau befindet. Gleichzeitig zeigt<br />

sich hier schon in aller Klarheit der Stil des Hauses, der<br />

so klassisch ist, wie er klassischer im Piemont kaum<br />

sein kann. Ein treffliches Beispiel dafür ist der Barbera<br />

d’Alba, dessen Frucht aus verschiedenen Weinbergen<br />

in Verduno und Roddi stammt, wobei nie mehr als 45<br />

Hektoliter pro Hektar gelesen und diese dann ganz<br />

zurückhaltend über neun Monate hinweg im großen<br />

Holz (slawonische Eiche) ausgebaut werden. Ein Wein,<br />

so gar nichts mit jener Barbera-Schwemme, die vor<br />

rund 20 Jahren en vogue war, zu tun hat. Bei der man<br />

sich des Gedankens nicht erwehren konnte, dass man<br />

es mit einem Wettbewerb um den fruchtigsten und<br />

extrahiertesten Barbera zu tun habe. Dabei verband<br />

diese Sorte klassischerweise immer die Frucht mit<br />

dem Würzig-Erdigen, das den Piemonteser Weinen ja<br />

zu eigen ist, die sie im Idealfall in ein perfektes Gleichgewicht<br />

brachte.<br />

Genau das geschieht hier bei diesem granatroten Wein,<br />

der im Auftakt geradezu kühl und fast spröde wirkt, Noten<br />

von trockenem Holz und Waldboden aufweist, dann<br />

duftige Rauchwölkchen, konzentrierte Waldbeeren,<br />

saftig frischen und getrockneten Kirschen sowie von<br />

Tabak. Mit Luft und Wärme werden dann auch Noten<br />

von Veilchen und ein wenig Hefeteig offensichtlicher.<br />

Hinzu kommen etwas Pfeffer und noch mehr florale<br />

Eindrücke. Am Gaumen wirkt der Wein dann leicht süßlich<br />

in seiner reifen Pflaumenfrucht und dem für Barbera<br />

typischen (und hier wie immer typisch perfekt integrierten)<br />

Alkohollevel. Dank eines Gerbstoff-Konters<br />

in Sachen Süße dann sehr schöne Balance durch eine<br />

fast schon strategisch eingesetzte animierende Herbe.<br />

Der Wein punktet mit einer orientalisch anmutenden<br />

Gewürzmelange (zart Ingwer, Pfeffer, Koriandersaat,<br />

Kardamom), wirkt hell in der Frucht und – mit präsenter<br />

Säure – elegant druckvoll. Ziemlich großartig und ein<br />

himmlisch leichter, entspannter Wein – was sich vom<br />

ersten Schluck an überträgt. Was Walter Speller (Jancis<br />

Robinson) über den 2018er schrieb gilt heuer mehr<br />

denn je: „Truly special Barbera d'Alba“!<br />

Ab sofort mit Genuss und bis sicherlich 2027+.<br />

LANGHE FREISA DOC, ROSSO 2020<br />

„Schwerelos und doch wunderbar komplex, der Freisa ist ein echter Knaller!“ – Vinous<br />

IPI010920 Langhe Freisa DOC, rosso 2020 14% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

92 Punkte<br />

VINOUS<br />

Neben der Pelaverga ist die Freisa die zweite<br />

große unbekannte, fast vergessene rote Rebsorte<br />

des Piemont, die aber in den Weingärten<br />

von Burlotto immer vorhanden war. Die einigermaßen<br />

„exotische“ Freisa (was nichts anderes<br />

© Clay McLachlan<br />

als „Erdbeere“ bedeutet) bietet enorm viel Trinkvergnügen,<br />

ist eigenständig und doch durch und durch<br />

originäre Sorte des Piemonts. Wie bei Burlotto üblich,<br />

wird die Freisa so zurückhaltend wie möglich im großen<br />

neutralen slawonischen Holz ausgebaut. Im Glas<br />

Granat- bis Ziegelrot, dabei deutlich transparent, lässt<br />

sich eine Verwandtschaft mit dem Nebbiolo erahnen,<br />

die sich im Duft dann auch bestätigt. Hier dominieren<br />

getrocknete Kirschen, Pflaumen, rote Johannisbeeren<br />

und florale Noten. Die bewusste Erdbeere blitzt auch<br />

auf sowie würzige Komponenten in Form von heller<br />

Sojasauce (Umami!), Oliventapenade und zarten<br />

Minz-Noten. Am Gaumen dann süffig, rote Frucht und<br />

eine frische Säure im Duett, dann wieder der Schwenk<br />

in „würzige“ Gefilde (Waldboden, grüne Walnüsse).<br />

Kerniges, leicht sprödes Tannin, wie man es etwa von<br />

jungem roten Nebbiolo kennt: herrlich! Der Freisa<br />

macht enorm Spaß, bietet Komplexität und vor allem<br />

einen sensationellen Trinkfluss. Oder wie Antonio Galloni<br />

schreibt: „positively stellar“!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2027+.<br />

80 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Burlotto<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

LANGHE NEBBIOLO DOC, ROSSO 2020<br />

Burlotto-Geheimtipp: quasi ein „Barolo Jr.“ – nur eben von jüngeren Reben!<br />

IPI011020 Langhe Nebbiolo DOC, rosso 2020 14% Vol. 21,26 €/l 15,95 €<br />

Für all jene, die mit den Weinen Burlottos und des<br />

Qualitäts-Fanatikers Fabio Alessandria noch nicht<br />

vertraut sind: Das ist der Geheimtipp aus dem begeisternden<br />

Portfolio des Piemonteser Betriebes. Der<br />

unspektakulär als Langhe Nebbiolo angebotene Wein<br />

ist einer der besten Weinwerte überhaupt, stammt der<br />

Nebbiolo doch aus einigen der besten Lagen von Burlotto.<br />

Nur eben von jüngeren Reben. Jung heißt bei Fabio<br />

Alessandria, dass die Reben noch nicht das „Vieille-<br />

Vigne“-Alter von mindestens 30 Jahren erreicht haben.<br />

Doch die Reben fußen bereits tief in der sandigen und<br />

kalkmergeligen Erde von Verduno – das merkt man an<br />

der feinsalzigen Mineralität des Weines. Für uns eindeutig,<br />

dass dieser Wein längst Barolo-Niveau erreicht<br />

hat und dass er auf dieser Qualitätsstufe von anderen<br />

Weingütern auch als solcher vermarktet würde – nur<br />

eben nicht von Burlotto. Was uns Fabio Alessandria<br />

und sein Weingut nur noch sympathischer macht!<br />

Dieser Langhe Nebbiolo bringt einfach alles an den<br />

Gaumen, was man sich von dieser Rebsorte in der<br />

Langhe erwartet. Den Auftakt des recht transparen-<br />

Limitiert, max. 2 Flaschen/ Kunde<br />

ten, granatroten und ins Ziegelrote übergehenden<br />

Weins, bilden angequetschte Himbeeren, Sauerkirschen<br />

(frisch und getrocknet), dazu Cranberrys und<br />

ein Hauch von Walderdbeeren, Maulbeeren, vor allem<br />

aber vegetabile Noten (leicht harzige Kräuter, Zedernholz,<br />

etwas Herbstlaub), heller, leicht süßlicher Tabak<br />

und ein wenig Süßholz. Ein schon in seiner Jugend recht<br />

komplexer (nicht komplizierter!) Wein. Aber es kommt<br />

noch besser! Am Gaumen dann noch eine extrem<br />

verführerische, elektrisierend-erotisierend wirkende<br />

zarte Süße, die von dem so typischen Tannin etwas<br />

gröberer Körnung perfekt unterfüttert und kontrastiert<br />

wird. Der Langhe Nebbiolo wirkt transparent in<br />

all seinen Schichten, klar und unverfälscht – zumal dieser<br />

Wein wie fast alle Weine bei Burlotto im großen<br />

Holzfass ausgebaut wird. Die Säure ist reif und begleitet<br />

Frucht und Gerbstoff aufs Allerschönste. Ein, bei<br />

aller vermeintlichen Bodenständigkeit enorm eleganter<br />

Wein – und unglaubliches Understatement seitens<br />

des Weinguts. Affascinante!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2027+.<br />

„AVES“ DOC BARBERA D’ALBA, ROSSO 2020<br />

„Aves“: wunderbar klassischer, dabei herrlich vibrierender Barbera,<br />

der, nomen est omen, geradezu Flügel verleiht!<br />

IPI010720 „Aves“ DOC Barbera d’Alba, rosso 2020 15% Vol. 23,33 €/l 17,50 €<br />

Schon Burlottos Barbera d’Alba ist ein Prachtstück von<br />

einem Wein in seiner duftigen, frischen und transparenten<br />

Art. Der „Aves“ hat auch diese Komponenten,<br />

ist aber würziger, dichter und auch noch einmal cremiger<br />

und seidiger, ja sinnlicher. Der „Aves“ des Jahrgangs<br />

2020 (der uns sogar noch ein wenig besser gefällt<br />

als sein Vorgänger, den Parker-Verkosterin Monica<br />

Larner mit 93 Punkten bedachte) ist ein hinreißender,<br />

ein großartiger Barbera, großartig vor allem deshalb,<br />

weil er es schafft, eine fast kühle, saftige und frische<br />

Anmutung mit Wärme und dunklen sowie reifen<br />

Fruchtnoten in Einklang zu bringen. Ganz nebenbei:<br />

Lassen Sie sich von den 15 Volumenprozent auf dem<br />

Etikett nicht beeindrucken – man trinkt sie ihm nicht<br />

einen Moment lang an!<br />

Der Wein von alten, hoch und kühl gelegenen Weinlagen<br />

in Verduno zeigt ein recht dichtes Granatrot mit<br />

violettem Einschlag. Im Duft wirkt er absolut klassisch<br />

mit zart krautigen Noten von leicht mit Feuchtigkeit<br />

benetztem Holz, von hellem, aber auch würzigem<br />

dunklen Tabak, von Veilchen und Süßholz, von balsamischen<br />

Noten wie von raureif-rauchiger Minze, nicht<br />

zuletzt von saftigen Kirschen, roten Johannisbeeren,<br />

mit Gewürzen eingekochten Pflaumen, Blutorange<br />

und einem Hauch (Sauerkirsch-)Marzipan.<br />

All das wirkt schon wunderbar vielschichtig und<br />

gleichzeitig entspannt und in sich ruhend. Dabei<br />

bleibt der „Aves“ immer auf der kühlen, frischen<br />

und saftigen Seite. Am Gaumen bestätigt sich dies,<br />

denn einerseits findet sich hier die dichte dunkle und<br />

reife Frucht von Pflaumen und schwarzen Kirschen mit<br />

dunkler, schokoladiger Würze sowie ein leicht „animalischer“<br />

Zug (Fleisch), andererseits ist die reife, aber<br />

frische Säure (immer wieder rote Johannisbeeren!)<br />

sehr präsent und durchwirkt den Barbera mit kühler<br />

Klarheit. Was bei diesem Wein aber noch „schwerer“<br />

wiegt und noch weiter begeistert, ist das tatsächlich<br />

noble, elegante, so seidige wie griffig-feine Tannin,<br />

das dem Wein einen formidablen Trinkfluss beschert<br />

– „dieser super-klassische Barbera ist ein Juwel von<br />

einem Wein“ notiert Antonio Galloni begeistert. Was<br />

wir sofort unterschreiben!<br />

Ab 2022 und mit stetig steigendem Genuss<br />

bis sicherlich 2030+.<br />

91 Punkte<br />

VINOUS<br />

81


ÖSTERREICH & UNGARN<br />

Weninger<br />

WEINGUT<br />

WENINGER<br />

HORITSCHON | BURGENLAND<br />

BALF | SOPRON<br />

Auf einer Wellenlänge: Petra und Franz Weninger.<br />

WENINGER IST MEHR!<br />

Besieht man sich das österreichische Burgendland, wird<br />

einem bewusst, dass die Region zu den lebendigsten und<br />

vielfältigsten Weinregionen Europas gehört. Einiges davon<br />

bilden wir mit Weingütern und Winzern wie Velich, Schiefer,<br />

Heinrich und Moric zwar schon ab, doch mit den Weinen<br />

von Weninger haben wir noch mal eine weitere Facette des<br />

Burgenlandes hinzugewonnen. Und was für eine! Das Weingut<br />

Weninger steht für uns wie kein zweites für einen grenzüberschreitenden<br />

Gedanken, Weinbau zu betreiben. Gemeint ist<br />

einerseits die physische Grenze, die dort, wo das Weingut liegt,<br />

gezogen wurde. Andererseits ist es aber die geistige Grenzüberschreitung,<br />

für die Franz Reinhard Weninger zusammen mit seiner<br />

Frau Petra und seinen Eltern steht.<br />

Das Weingut der Familie Weninger befindet sich in Horitschon.<br />

Am Rande der Ortschaft verlief jahrzehntelang der Eiserne Vorhang,<br />

denn unweit des Ortsausgangs Richtung Norden und<br />

Osten liegt Ungarn. Ungarn (das schon 1538 den Habsburgern<br />

unterstand) wurde 1804 Teil des neugegründeten Kaisertum<br />

Österreich und ab 1867 der K. u. k.-Monarchie, kam nach 1945<br />

unter sowjetischen Einfluss. Viele Familien hatten Verwandte<br />

auf beiden Seiten der Grenze und oftmals natürlich auch Besitz.<br />

Doch während der langen Zeit der Trennung trat das Gemeinsame,<br />

das Österreich und Ungarn verbunden hatte, weitgehend<br />

in den Hintergrund. Als sich die Schlagbäume öffneten, gehörte<br />

Franz Ludwig Weninger, der Vater, zu den Ersten, die sich für<br />

die Nachbarn interessierten. Es dauerte dann auch nicht lange,<br />

bis er den Weinort Villány entdeckte, Freunde fand und sich<br />

dort ab 1992 im Weinbau engagierte und zusammen mit Attila<br />

Gere ein zweites Weingut gründete. 1997 bekamen die Weningers<br />

dann das Angebot, Weingärten in Sopron zu erwerben, also<br />

unweit des eigenen Weinguts. Vater und Sohn überlegten nicht<br />

82 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weninger<br />

ÖSTERREICH & UNGARN<br />

Epigone des „american way of winemaking“ werden wollte,<br />

weil der damit unglücklich würde. Und ebenso unglücklich war<br />

er mit dem konventionellen Ansatz in den Weingärten, der auf<br />

kurzfristige Krankheitsbekämpfung per Holzhammermethode<br />

setzte und nicht auf Ursachenforschung beruhte.<br />

© Nicole Heiling<br />

lange und gingen das Wagnis ein. Doch der Weg zum Erfolg<br />

war schwieriger als erwartet. Zwar erregte Franz jun. mit seinen<br />

ersten Weinen in Ungarn viel Aufsehen, doch irgendwann<br />

wurde er schräg angesehen für seinen sich verändernden Stil.<br />

Der „Ponzichter“, der Bohnenzüchter, wie man die Deutschsprachler<br />

in Ungarn gerne nannte, weil sie früher Bohnen in<br />

Mischkulturen zusammen mit den Weinreben pflanzten, wurde<br />

zunehmend als Spinner betrachtet.<br />

Was war geschehen? Franz hatte sich nach und nach vom damals<br />

noch üblichen Stil entfernt, der in Österreich und Ungarn<br />

vorherrschte. Es war der Stil der Blockbuster nach der Robert-Parker-Mode:<br />

ein internationaler Stil mit internationalen<br />

Rebsorten, der auf Konzentration und viel Holzeinsatz setzte.<br />

Franz hatte so angefangen, merkte aber spätestens 1999, als er<br />

von einem Praktikum in Kalifornien zurückkehrte, dass er kein<br />

Also haben sich die Weningers ab 2000 nach und nach neu erfunden.<br />

Es begann mit der Spontanvergärung und dem Verzicht<br />

auf jegliche weiteren Hilfsmittel im Keller. Es ging weiter mit<br />

dem Beginn der Humuswirtschaft und dem biologischen Landbau.<br />

Für Franz, der im Kopf immer unabhängiger wurde, war<br />

das aber noch nicht genug. Er setzte sich immer mehr mit der<br />

Biodynamie auseinander – im Weingarten wie in seiner Denkweise<br />

– und gelangte immer stärker zur Achtsamkeit, nämlich<br />

mit weniger mehr zu erreichen. Wenn man ihn fragt, dann vergleicht<br />

er diesen Ansatz mit der Architektur: „Wenn man sich<br />

auf wenige Materialen beschränkt, ist es zwar schwerer, aber<br />

die Architektur wird klarer. Das Nicht-Ausdünnen der Trauben,<br />

das Nicht-Bewegen des Weins, das Nicht-Schwefeln, das Nicht-<br />

Kosten …, all diese Reduktionen führte zu klaren Weinen. So<br />

helfen mir Zertifizierung und Kontrolle, einen Rahmen zu setzen<br />

und mich zu fokussieren.“ „Weninger ist mehr“ als Motto für<br />

das Weingut Weninger aufzurufen ist also deutlich mehr als nur<br />

ein Wortspiel. Franz Weningers Weine sind den letzten Jahren<br />

tatsächlich immer klarer, immer präziser und immer strahlender<br />

geworden. Und das gilt für die Weine auf der österreichischen<br />

wie auf der ungarischen Seite. Dabei ist Franz Weninger von<br />

einem Adepten des biodynamischen und des handwerklichen<br />

Weinbaus zu einem seiner wichtigsten Protagonisten geworden.<br />

Er hat 2006 die Gruppe respekt-BIODYN mitgegründet, ist<br />

zusätzlich noch dem Demeter-Verband beigetreten und hat vor<br />

zwei Jahren Aufsehen erregt mit der Aktion „Rage against the<br />

Machine“, um sich gegen die zunehmende Mechanisierung im<br />

Weinbau zu wenden. Das T-Shirt dieser Aktion ist unter Winzern<br />

und Winzerfreunden, die gerne mal im Weinberg helfen,<br />

längst Kult.<br />

Wir freuen uns sehr, dass Sie, werte Kunden, die Weine von<br />

Franz Weninger so gut und im besten Sinne nachhaltig angenommen<br />

haben und unseren Enthusiasmus teilen, zumal diese<br />

alles andere als gewöhnlichen Tropfen enorm lebendige, erzählfreudige<br />

und vor allem berührende Weine sind. Franz erklärt<br />

es so: „Guter Wein erzählt von seiner Herkunft und seiner Geschichte.<br />

Und wenn diese Geschichte Gänsehaut erzeugt, dann<br />

ist es sehr guter Wein.“ Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit diesen<br />

Gänsehaut-Weinen!<br />

83


ÖSTERREICH & UNGARN<br />

Weninger<br />

FEHÉRBURGUNDI, WEISS 2019 (BIO)<br />

Vom Boden befeuerte Leichtigkeit in Bio<br />

OBL070719 Fehérburgundi, weiß 2019 Diam-Kork 12% Vol. 16,67 €/l 12,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Die Lage Frettner ist Teil der ungarischen Weingärten<br />

von Franz Reinhard Weninger. Hier reift der Wein auf<br />

Parabraunerde mit Ablagerungen von verwittertem<br />

Grundgestein. Der obere Teil enthält mehr Kalk und<br />

war für Pinot Noir prädestiniert, der 1999 hier auch gesetzt<br />

wurde. Allerdings hatte man den Weningers auch<br />

einen erklecklichen Teil an weißen Burgundersorten<br />

(Grauer und Weißer Burgunder) mitgegeben. Aus dieser<br />

„Not“ wurde eine Tugend, denn der „Fehérburgundi“<br />

gedieh prächtig. Und so gibt es nicht nur eine<br />

Cuvée namens „Szürke & Fehér“ alias „Grau & Weiß“,<br />

sondern auch den reinsortigen Weißburgunder.<br />

Der „Fehérburgundi“ stellt aber auch ein Wein dar, an<br />

dem man die Denkart des Kellermeisters Franz R. Weninger<br />

quasi exemplarisch studieren kann. „Je enger<br />

ich mir die Grenzen setze, desto größer werde ich in<br />

diesen Grenzen. Und desto stärker strahlt mein Wein“.<br />

Das bedeutet in weiterer Konsequenz die Reduktion<br />

auf das unbedingt Notwendige. Und zwar in allen<br />

Stufen, vom Weingarten bis zur Abfüllung. Aus dem<br />

Nicht-Ausdünnen der Trauben, dem Nicht-Bewegen<br />

des Weins, dem Nicht-Schwefeln und dem Nicht-Kosten<br />

entstehen am Ende umso klarere Weine. „So überlegen<br />

wir uns bei jedem Arbeitsschritt, ob dieser wirklich<br />

notwendig ist“, expliziert der Winzer.<br />

Wie aber schmeckt nun der Wein dieses fokussierten<br />

Minimalismus, der 2019er-Weißburgunder aus Balf? In<br />

jedem Falle überaus lebendig und keinem Rollenmodell<br />

folgend. Das beginnt bereits beim ersten sinnlichen<br />

Kontakt, dem Riechen: Salzig wie Austernschale oder<br />

Kapernlake – so fällt die erste Duftnote dieses Weins<br />

aus. Dazu gesellt sich ein floraler Zug, der an Krokus-<br />

Blüten erinnert, eine Menge Quittenschale, aber auch<br />

Mandelgebäck ist zu erschnuppern. Saftig und mit Säurespitzen<br />

wie Pomelo lässt sich der Burgunder aus Ungarn<br />

dann am Gaumen an. Keine Süße weit und breit,<br />

aber die feine und fleischige Frucht von Grapefruit.<br />

Verstärkt wird dieser Zug vom final in Erscheinung<br />

tretenden Gerbstoff; er ist Tee-artig dezent und bindet<br />

im Rückaroma noch alle Aromen. Dann denkt man<br />

beinahe an Rooibos. Und trinkt doch lebendig-herben<br />

Bio-Weißwein aus Weningers ungarischen Rieden!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2025 mit<br />

Freude trinken.<br />

84 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weninger<br />

ÖSTERREICH & UNGARN<br />

FURMINT „VOM KALK“, WEISS 2020 (BIO)<br />

Trinkanimo und Seltenheitswert: Furmint von famosem Format!<br />

OBL071020 Furmint „vom Kalk“, weiß 2020 NK 10% Vol. 20,00 €/l 15,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Dass sich die Anbaufläche einer Rebsorte innerhalb<br />

weniger Jahre verdoppelt, ist selten. Mit dem Furmint<br />

passiert das gerade in Österreich, wobei man auch getrost<br />

„Burgenland“ schreiben könnte. Denn als weißes<br />

Pendant zum Blaufränkisch gehört der Furmint zu diesem<br />

Bundesland, so lange es als „Westungarn“ noch<br />

Teil der ungarischen Reichshälfte der K. u. k.-Monarchie<br />

war. Mit elf Hektar in der offiziellen Statistik<br />

stand die einst stolze Sorte aber beinah vor dem Aus.<br />

Dass sie auch Franz R. Weninger in Ritzing neu ausgepflanzt<br />

hat, ist aber mehr als Nostalgie. Auch, wenn<br />

sich die Rieden nicht weit von der ungarischen Grenze<br />

entfernt befinden.<br />

Doch die Frostempfindlichkeit, einer der Nachteile des<br />

Furmint, braucht man nicht mehr zu fürchten, die Ertragsschwäche<br />

sieht ein Winzer wie Weninger schon<br />

fast als Empfehlung. Zumal der Wein mit der stabilen<br />

Säurestruktur, die er auch im Süßwein Tokaj als eine<br />

der drei Sorten einbringt, auch ein Klimagewinner ist.<br />

Was Weninger aber besonders zeigen kann, ist, wie<br />

gut die Rebsorte unterschiedliche Böden transportieren<br />

kann – hier ist der „Riesling des Ostens“ seinem<br />

Pendant ebenbürtig. Und so gibt es neben dem selbsterklärenden<br />

„Kalk“ auch einen in den Weinbergen bei<br />

Sopron wachsenden „Stein“. Die österreichische Lage<br />

trägt ihre Stärke schon im Namen; der „Kalkofen“ erstreckt<br />

sich nach Süden und ist sehr warm. Die Trauben<br />

dieser Riede wurden mit viel Sauerstoffkontakt<br />

spontan im Holzfass vergoren. Auch die Reifung erfolgt<br />

für elf Monate in den 500 Liter-Fässern. Gefüllt<br />

wird eine kleine Menge von nur 1.200 Flaschen – jede<br />

einzelne davon erzählt von der Wiederkehr der Sorte!<br />

Die typische Apfelnote der Rebsorte kommt in diesem<br />

Fall in säuerlicher Form – zu Großmutters Zeiten hätte<br />

man wohl „Lagerapfel“ dazu gesagt – an die Nase.<br />

Merklicher Hefeton, der für Bayern an Dampfnudeln,<br />

für alle anderen an Dim Sum anklingt. Eine ganz feine<br />

Säure legt am Gaumen vor und bereitet den Weg für<br />

den traubigen Charakter, aber auch den Tanninbogen<br />

diesen Furmints. Trinkanimierend von Beginn an,<br />

zerstäubt er am Ende in einem Reigen an herben und<br />

gelben Früchten: Mirabelle, Quitte, Golden Delicious,<br />

you name it!<br />

Ab sofort bis 2028.<br />

FURMINT „STEIN“, WEISS 2020 (BIO)<br />

Es ist an der Zeit: Frühlingserwachen für und mit Furmint!<br />

OBL070220 Furmint „Stein“, weiß 2020 11,5% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Den Blick ins nahe Ungarn – lange von der Weltpolitik<br />

verunmöglicht – war Franz Weninger sen. Schon früh<br />

ein Anliegen. Die ersten Investitionen mit Attila Gere in<br />

Villany, später mit seinem Sohn Franz Reinhard in Sopron,<br />

wurden nicht immer vom Markterfolg gekrönt. Erst<br />

die Naturwein-Bewegung verstand so richtig, welche<br />

Schätze die Weningers den Gneis- und Glimmerböden<br />

auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees da entlockten.<br />

„Weninger wäre ohne dieses Engagement in<br />

Ungarn sicher nicht das, was wir heute sind“, gab dem<br />

Winzer die Zeit recht. Und so verwundert es nicht, dass<br />

der biodynamische Betrieb auch wieder auf eine Sorte<br />

setzte, die früher einmal als der „Riesling des Ostens“<br />

galt. Der Furmint hat sich aber erst seinen Stellenwert<br />

als trockener Wein (und nicht „nur“ Bestandteil des<br />

süßen Tokajers) in Ungarn und Österreich langsam zurückerobern<br />

müssen.<br />

Der „Stein“ ist erst der dritte Jahrgang, doch allein die<br />

technischen Werte – 11,5 Volumenprozent Alkohol bei<br />

voller Aromatik – zeigen, dass diese Sorte den Boden<br />

der Lage Steiner liebt. Auch hier schließt ein Blick in die<br />

Historie des ehemaligen k. u. k. Westungarn den Kreis.<br />

Denn in den Annalen von Ödenburg, wie die Stadt Sopron<br />

früher hieß, wurde dieser Weingarten 1680 zum<br />

besten und teuersten Weinberg der ganzen Region<br />

klassifiziert. Gegenüber dem zweiten Furmint Weningers,<br />

dem „Kalk“, weist der „Stein“ eine etwas reifere<br />

Aromatik auf. Oder, wie es Franz Reinhard Weninger<br />

deutlich poetischer formuliert: er ist „golden“.<br />

Und so gelangt er auch ins Glas. Der Duft hat einen<br />

„Burgunderstinkerl“ im Gepäck, anhand dessen man<br />

Lehrbücher über Reduktion im Weißwein schreiben<br />

könnte: Schweizer Kracher pur! Allerdings ist der<br />

Schießpulver-Touch immens attraktiv mit Lychee und<br />

Magnolien verwoben. Mit Luft – die man ihm auch<br />

geben sollte! – gesellt sich auch eine ordentliche Dosis<br />

Blutorange hinzu. Die feine Gerbstoff-Struktur am Gaumen<br />

und seine angenehme Leichtigkeit erinnern an<br />

Malven, aber auch eingeschrumpelten Apfel und Gelbe<br />

Kiwi. Den mineralischen Schliff des Soproner Weinbergs<br />

gibt es nach hinten hinaus als „supplement“ dazu.<br />

Ab sofort bis 2027.<br />

85


ÖSTERREICH & UNGARN<br />

Weninger<br />

© Franz Weninger<br />

„PONZICHTER“, ROT 2019 (BIO)<br />

„Vin de soif“ aus dem ungarischen und burgenländischen Teil am Neusiedler See.<br />

OBL070919 „Ponzichter“, rot 2019 Diam-Kork 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Name „Ponzichter“ geht auf eine Verballhornung<br />

zurück, denn als „Ponzichter“ wurde die deutschsprachige<br />

Minderheit in Westungarn bezeichnet. „Ponzichter“<br />

waren die Bohnenzüchter. Als solche wurden<br />

vor allem die deutschsprachigen Bauern bezeichnet,<br />

die in ihrem Betrieb eine Mischwirtschaft von Wein,<br />

Bohnen und andern Gemüsesorten pflegten. Was<br />

die Ungarn als einigermaßen spleenig abtaten, war<br />

aber sehr sinnvoll; denn Bohnen sind Leguminosen<br />

bringen Stickstoff in den Boden. Sie wirkten damals<br />

also wie ein natürliches Düngemittel und förderten<br />

das Rebenwachstum. Den Begriff „Ponzichter“<br />

hat Franz Weninger als deutschsprachiger Winzer in<br />

Ungarn wieder aufgenommen. Die Trauben, die er für<br />

diesen Rotwein verwendet hat, sind ausnahmsweise<br />

mal nicht Blaufränkisch, sondern von Pinot Noir und<br />

Zweigelt. Ein Teil der Reben steht in Franz Weningers<br />

Heimatort Horitschon im Mittelburgenland, ein Teil<br />

in Balf in Sopron, ein Teil auf Lehm, der andere auf<br />

Gneis. Bewirtschaftet werden sie bei Franz alle nach<br />

biologischen und biodynamischen Richtlinien, und natürlich<br />

werden sie, wie alles bei Weninger, von Hand<br />

weitgehend entrappt, eingemaischt und spontan mit<br />

Anteilen von Ganztrauben vergoren. Danach wird der<br />

Wein über anderthalb Jahre hinweg in großen alten<br />

Eichenfässern ausgebaut. Zur Füllung gibt es eine minimale<br />

Schwefelung – und fertig ist der „Ponzichter“,<br />

der im Portfolio von Weninger so etwas wie der unbekümmerte<br />

Spaß- und Trinkwein ist, aber gleichzeitig<br />

durchaus Substanz besitzt. Das ist immer so bei<br />

Franz Weninger. Aus dem erheblichen Aufwand, den<br />

er im Weinberg betreibt, entsteht nie etwas Übliches,<br />

sondern immer etwas Besonderes, manchmal auch<br />

Einzigartiges. Dass das mit Vergnügen weggetrunken<br />

werden kann, ist gewollt. Der „Ponzichter“ ist eindeutig<br />

ein „Vin de soif“, ein Trinkwein. Es ist einer, der<br />

leicht gekühlt getrunken werden kann, und der dann<br />

mit seiner klaren und prägnanten Säurestruktur belebend<br />

und erfrischend wirkt. Die rote Frucht von<br />

Sauerkirschen, Cranberrys und Berberitzen verbindet<br />

sich hier mit einer feinen Holzwürze und einer gewissen<br />

Erdigkeit, mit einem polierten Tannin und einem<br />

feinen Extrakt. Mit Luft und Zeit macht das mehr und<br />

mehr Freude und passt hervorragend zu Charcuterie<br />

und einem guten Laib Brot.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2025 mit<br />

Freude trinken.<br />

86 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weninger<br />

ÖSTERREICH & UNGARN<br />

KÉKFRANKOS „BALF“, ROT 2018 (BIO)<br />

Ein Wein „gegen den Durst“ aus ungarischen und burgenländischen<br />

Weingärten am Neusiedlersee.<br />

OBL070118 Kékfrankos „Balf“, rot 2018 Diam-Kork 12,5% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Ungarn ist ein durchaus ungewöhnliches Weinbauland.<br />

Das hat sicher mit den vielen Verwerfungen der<br />

letzten Jahrhunderte zu tun. Ein Beispiel für dieses<br />

Ungewöhnliche ist die Tatsache, dass man bis heute<br />

eher auf die typischen internationalen Rotweinsorten<br />

setzt, während der heimische Kékfrankos, der aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach aus der Region um Sopron<br />

stammt, im eigenen Land kaum geachtet wurde und<br />

teils immer noch nicht wird. Dabei hatten die Österreicher<br />

ihren Nachbarn schon vorgemacht, was man<br />

aus dieser Sorte, die dort „Blaufränkisch“ heißt, alles<br />

zaubern kann. Früher waren es vor allem extrahiert<br />

konzentrierte Weine im modernen Bordelaiser Stil, die<br />

im Barrique ausgebaut wurden. Danach kamen immer<br />

mehr Blaufränkisch in einer eher burgundisch feinen,<br />

frischen und feinwürzigen Ausrichtung. Den Grundstein<br />

für einen solchen Stil in Ungarn haben Ende der<br />

1990er-Jahre die Weningers in Sopron gelegt. Und sie<br />

haben ihn immer weiter verfeinert. So entsteht heute<br />

mit dem „Balf“ ein Ortswein aus Weinlagen vom<br />

ungarischen Teil am Neusiedler See, der tief vom Terroir<br />

der Region geprägt ist, während sich der Weinmacher<br />

Franz Weninger ganz bewusst mit Eingriffen<br />

im Keller zurückhält. Die Böden sind von Schiefer, verwittertem<br />

Grundgestein und Parabraunerde geprägt,<br />

das Klima ist pannonisch. Die Reben sind seit langer<br />

Zeit biologisch und seit Jahren auch biodynamisch bewirtschaftet,<br />

und Franz Weninger hat, getreu seinem<br />

Motto „Weninger ist mehr“, im Keller immer weiter<br />

reduziert und vereinfacht. Übersetzt heißt das, dass<br />

die Trauben nach der Handlese noch einmal selektiert,<br />

weitgehend entrappt und per Schwerkraft in die Tanks<br />

befördert werden, wo sie spontan und über zwei bis<br />

drei Wochen vergären. Schließlich reift der Wein über<br />

15 Monate hinweg in großen Holzfässern, wird dann<br />

mit minimalem (wenn überhaupt) Schwefel unfiltriert<br />

und ungeschönt abgefüllt. Genau in dieser Einfachheit<br />

liegen Kraft und Charakter des Weins, der vom ersten<br />

Moment an begeistert. Da ist diese kühle, saftige<br />

und dunkle, erdige und feinwürzige Anmutung, die<br />

ganz pur und klar wirkt. Da ist diese etwas saure, aber<br />

saftige Frucht von Kirschen und Johannisbeeren, auch<br />

etwas Tonisches und Mineralisches, wie man es im<br />

Wasser der vielen Heilquellen des Ortes finden kann.<br />

Dazu kommen mit Luft immer mehr Schattenmorellen,<br />

die etwas dunkler und wärmer wirken, ferner<br />

Hagebutten und Schlehen, trockenes Unterholz und<br />

Geäst, Erde und ein Hauch von Eisen, aber auch ein<br />

wenig Schokolade. Am Gaumen wirkt der Wein seidig<br />

und sanft im Tannin, er ist dabei frisch und lebendig<br />

in der Säure, dunkel und saftig in der Frucht und hat<br />

einen ordentlichen Zug. Das ist – man schaue auf den<br />

Preis und reflektiere die aufwendige Vorarbeit ¬– ein<br />

fantastischer Weinwert und ein Wein, der für das, was<br />

er bietet, fast zu günstig im Preis ist, zumal alles bis ins<br />

letzte Detail der Flaschenausstattung sehr wertig und<br />

harmonisch abgestimmt ist.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2028 mit<br />

Freude trinken.<br />

© Philipp Breidler<br />

87


ÖSTERREICH & UNGARN<br />

Weninger<br />

BLAUFRÄNKISCH „HOCHÄCKER“, 2018 (BIO)<br />

Es ist ein Wahnsinn, was man hier für sein Geld bekommt!<br />

OBL070318 Blaufränkisch „Hochäcker“ 2018 Diam-Kork 12% Vol. 17,33 €/l 13,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der „Hochäcker“ ist der Blaufränkisch-Einstieg in das<br />

Lagenportfolio von Weninger. Die gleichnamige Lage<br />

befindet sich in Horitschon, also in direkter Nachbarschaft<br />

des dort beheimateten Weinguts und ist die<br />

älteste Lage des Orts. Sie bildete gewissermaßen den<br />

Startschuss für den Weinbau dort. Der Hochäcker<br />

ist ein ungewöhnlich stein- und kalkfreier Weinberg<br />

mit lockerer Braunerde und tiefgründigem, mit Eisen<br />

durchsetztem Lehm. Die biodynamisch gepflegten<br />

Reben sind im Durchschnitt 35 Jahre alt, manche sogar<br />

älter als 80. Nach der Handlese und weitgehender<br />

Entrappung kommen die Trauben in den Fermenter.<br />

Alles bei Weninger geschieht durch Schwerkraft. Nach<br />

der Spontangärung sowie einer rund dreiwöchigen<br />

Maischestandzeit und dem biologischen Säureabbau<br />

reift der Blaufränkisch für 13 Monate im gebrauchten<br />

tonneaux, ohne aufgefüllt zu werden.<br />

Allein der Duft dieses „Blaufränkisch“ betört schon,<br />

obwohl er gar nicht so expressiv ist – dafür aber<br />

umso eindringlicher und wahrhaft elegant. Es beginnt<br />

gleichsam rot, und der „Hochäcker“ zeigt Noten von<br />

frischen Sauerkirschen, ein paar Süßkirschen und<br />

Walderdbeeren. Dann wird es mit einer Idee von Blutorangen<br />

heller, danach von Mandarinen und Zitronen.<br />

Gleichzeitig wird der Wein immer würziger und erinnert<br />

an Rauch und Rauchfleisch sowie Würztabak mit<br />

einer Kopfnote von Minze und Menthol. Beim ersten<br />

Schluck wird man gewahr, dass der Wein heller wird,<br />

als er zu Beginn im Duft erschien. Hell und klar, präzise<br />

und saftig präsentiert sich der „Hochäcker“. Die Frucht<br />

verbindet diese frische Blutorangennote mit dunklen<br />

Beeren und Kirschen. Auch der Tabak ist wieder da,<br />

diesmal aber etwas heller. Der Blaufränkisch liefert<br />

viel Saft und Körper, doch bleibt er dabei immer elegant,<br />

und die Frische ist einfach wunderbar! In ihr verbindet<br />

sich die fein verästelte Säure mit einer klaren,<br />

am Gaumen geradezu summenden Mineralität. Sie<br />

unterstreicht noch einmal die Lebendigkeit dieses<br />

Weins, den es in dieser Qualität und in dieser Preislage<br />

kaum ein zweites Mal geben dürfte.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2028 mit<br />

Freude trinken.<br />

KÉKFRANKOS „STEINER“, ROT 2017 (BIO)<br />

Einer dieser wunderbaren Weinwerte aus dem Keller von Franz Weninger!<br />

OBL070417 Kékfrankos „Steiner“, rot 2017 12% Vol. 33,33 €/l 25,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Als Franz sen. und Franz jun. den Steiner 1997 zum<br />

ersten Mal betraten, waren sie überwältigt von der<br />

Schönheit und der Besonderheit der Lage. Sie befindet<br />

sich unweit des Neusiedler Sees und gehörte damals<br />

schon zu einem der wenigen Naturschutzgebiete hinter<br />

dem Eisernen Vorhang. Schnell wurde den beiden<br />

klar, dass auch die Lage an sich ganz anders war als<br />

diejenige, die sie selber in Horitschon besaßen, das ja<br />

nicht weit entfernt liegt. Hier bot sich die Möglichkeit,<br />

Blaufränkisch, also Kékfrankos, wie er in Ungarn<br />

heißt, noch einmal ganz anders zu interpretieren. Diese<br />

Chance haben sie genutzt. Das Besondere beim<br />

Steiner ist vor allem der steinige Boden mit viel Gneis<br />

und Glimmerschiefer, der eine ganz andere Durchlässigkeit<br />

besitzt als die stärker vom Lehm geprägten Lagen<br />

in Horitschon. Im Glas wirkt sich das deutlich aus.<br />

Der „Steiner“ wird wie alle anderen Weine der Weningers<br />

auch in biologisch und biodynamisch gepflegten<br />

Weingärten erzeugt. Die Trauben wurden von Hand<br />

gelesen, per Schwerkraft in die Gärständer befördert<br />

und drei bis vier Wochen spontan vergoren und auf<br />

der Maische belassen. Schließlich reifte der Kékfrankos<br />

nach dem biologischen Säureabbau für zwei Jahre<br />

im tonneau und dann weiter auf der Flasche. Danach<br />

wurde er unfiltriert, ungeschönt und minimal geschwefelt<br />

gefüllt.<br />

Was einem beim „Steiner“ erwartet, ist ein beeindruckend<br />

würziger Vertreter des Blaufränkisch. Tatsächlich<br />

zeigt der Wein zunächst einmal eine reduktive<br />

Note mit einem Hauch von Schießpulver. Dahinter<br />

wird die dunkle, ja fast schwarz wirkende Frucht von<br />

Schlehen und Holunder offensichtlich, die begleitet<br />

wird von Rauchfleisch und dunkler, leicht feuchter<br />

Erde, von trockenem Unterholz und Trüffeln, getrockneten<br />

Kirschen und dunklem Tabak. Geradezu mysteriös<br />

wirkt der Wein, und von ihm scheint eine ganz<br />

eigene Kraft auszugehen, die sich am Gaumen noch<br />

verstärkt. Dort packt einen der „Steiner“ vollends und<br />

zieht einen mit sich. Würzige Noten dominieren. Der<br />

Wein wirkt dunkel, saftig, reif, aber auch säurebetont<br />

und überaus frisch. Dabei wird der Reigen eingefasst<br />

von einem eleganten und seidigen Tannin, der dem<br />

„Steiner“ die Noblesse gibt, die dieser große Wein<br />

Westungarns verdient.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2035 mit<br />

Freude trinken.<br />

88 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weninger<br />

ÖSTERREICH & UNGARN<br />

BLAUFRÄNKISCH „DÜRRAU“, 2016 (BIO)<br />

Blaufränkisch auf höchstem Niveau<br />

– einer der großen Weine des Burgenlands!<br />

OBL070616 Blaufränkisch „Dürrau“ 2016<br />

AT-BIO-402 13% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

Im südöstlichen Teil von Horitschon befindet sich die Lage Dürrau mit<br />

dem schwersten und tiefgründigsten Boden im Lagenportfolio von<br />

Weninger. Dieser Boden besteht aus Lehm mit einem hohen Tongehalt,<br />

der so viel Eisen besitzt, dass häufig Rostflecken zutage treten. Gerade<br />

in wärmeren Jahren kann dieser kühlste aller Böden des Weinguts<br />

extrem lange das Wasser speichern, weshalb die Reben dort kaum einmal<br />

Trockenstress ausgesetzt sind. Die 60 Jahre alten Reben, deren Wurzeln<br />

tief in den Boden eingedrungen sind, werden wie überall bei Weningers<br />

nach biodynamischen Methoden gepflegt und gehegt. Der Ertrag zum<br />

Ende des Herbstes ist für das Mittelburgenland mit rund 33 Hektoliter<br />

pro Hektar immer recht gering, dafür erhält man bildschöne, kleine, feste,<br />

aromatische Blaufränkisch-Trauben. Die Lese erfolgt von Hand, vergoren<br />

wird der Wein spontan in alten, offenen tonneaux. Auch Säureabbau und<br />

Ausbau (24 Monate) finden im tonneau statt. Bewegt wird der Wein per<br />

Schwerkraft, aufgefüllt, geschönt oder filtriert wird nicht und nur minimal,<br />

wenn überhaupt, geschwefelt. Man kann hier mit Fug und Recht von<br />

einem Naturwein sprechen, und zwar von einem, der die Größe eines<br />

Grand Cru besitzt.<br />

Wann wird klar, dass man es mit einem großen Wein zu tun hat? Im Duft<br />

kann man es sicher schon erahnen – so auch hier: Der Wein birgt eine ganz<br />

besondere Form der Noblesse, die sich schon hier in der Balance und Tiefe<br />

der Aromen ausdrückt und vor allem in der damit hervorgerufenen Erwartung,<br />

ein Meisterwerk an den Gaumen zu bekommen. Man möchte probieren<br />

und gleichzeitig die Sinnlichkeit des Dufts noch ein wenig länger einatmen,<br />

die Vorfreude hinauszögern. Beim „Dürrau“ ist es die gezähmte Kraft,<br />

die Dunkelheit, die den Wein umgibt, die aber gleichzeitig von frischen<br />

Aromen durchdrungen ist. Hier eine Schlehe, dort eine Orange, hier eine<br />

Handvoll Johannisbeeren, dort Holunder und Gestein, Kirschen satt von<br />

sauer bis süß und von frisch bis getrocknet. Dazu Gehölz, Tabak, Erde,<br />

Zimt und ein wenig Macchia. Was am Gaumen folgt, ist eine kleine<br />

Explosion an Frische und Saftigkeit, an Vielschichtigkeit und Trinkspaß.<br />

Das ist Wein, der genau die Balance zwischen Erde, Gestein<br />

und dem Äther und höheren Sphären erreicht. Er schwebt geradezu<br />

und dürfte es eigentlich gar nicht, da er damit gleichsam die Gesetze<br />

der Schwerkraft aushebeln würde. Das ist es, was für uns einen<br />

großen Wein ausmacht. Es ist die Balance, die einen nicht mehr loslässt.<br />

Es ist ferner die Summe aller Teile, die dann so viel besser wird,<br />

als wenn man „nur“ die einzelnen Elemente von Frucht, Gewürzen,<br />

Gestein, Säure und so weiter aufzählt und dann doch irgendwann<br />

an seine Grenzen stößt. Dieser 2016er „Dürrau“ ist kraftvoll und<br />

gleichzeitig im höchsten Maße charmant. Er birst nur so vor Frucht,<br />

wirkt aber gleichzeitig gar nicht opulent. Stattdessen verbindet sich<br />

diese Frucht mit all den erdigen und auch frischen, ätherischen Nuancen,<br />

gleitet auf einem überaus feinen, tonigen Tannin über den<br />

Gaumen in ein Finale, das gar nicht enden will. Ganz ohne Zweifel<br />

hat man hier etwas ganz Besonderes und Berührendes im Glas.<br />

Und man möchte es ganz sicher nicht bei einem Glas belassen.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2035 mit Freude trinken.<br />

© Franz Weninger<br />

89


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Weingut Hirsch<br />

WEINGUT<br />

JOHANNES<br />

HIRSCH<br />

NIEDERKIRCHEN<br />

© Studio Pilens<br />

Der Herr der Rieden<br />

– superlative Grüne Veltliner und Rieslinge!<br />

„Ich hasse alles Eintönige und Austauschbare. Meine Weine<br />

sollen die Tradition und das Terroir unserer Region widerspiegeln,<br />

Eleganz und Finesse sind mir wichtiger als überkonzentrierte<br />

Monsterweine mit hohen Alkoholgraden in<br />

einem weltweit immer häufiger anzutreffenden vinologischen<br />

Einheitsbrei, die hohe Punkte-Bewertungen erzielen, aber<br />

bei Kennern keinen rechten Trinkgenuss aufkommen lassen.<br />

Entscheidend für den Stil meiner Rieslinge und Grünen Veltliner<br />

ist unsere biodynamische und handwerklich sehr intensive<br />

Weinbergarbeit (extrem aufwändige Laubwerksarbeiten,<br />

hohe Rebstockdichte wegen der Wurzelkonkurrenz, so dass<br />

die Wurzeln tief in die Erde vordringen müssen und bei der<br />

Suche nach Wasser die wertvollen Mineralien aufnehmen<br />

können, Gründüngung und, wenn nötig in heißen Sommern,<br />

zielgerichtete, punktuelle Bewässerung), die Trauben brauchen<br />

eine maximale physiologische Reife und dazu kommt<br />

eine extreme Auslese mit wenigstens vier Erntedurchgängen<br />

in jedem Ried! Im Keller vinifiziere ich ganz traditionell und<br />

vergäre ausschließlich spontan mit weineigenen Hefen, die in<br />

den einzelnen Weingärten ganz natürlich vorkommen und die<br />

den unterschiedlichen Charakter des jeweiligen Terroirs optimal<br />

herausarbeiten“, so das Credo von Johannes, diesem energiegeladenen,<br />

so ungemein sympathischen Winzer: „Denn die<br />

Natur kann man nicht verbessern!“<br />

Johannes „Hannes“ Hirsch (und seine Frau Sandra!) muss man<br />

einfach mögen, er ist so ein wohltuend grundehrlicher Sunny<br />

boy – und dennoch polarisierte er in den letzten Jahren wie<br />

kaum ein anderer! Nicht umsonst lautet der Leitspruch des<br />

Weinguts „Weingut Hirsch seit 1878 mit Eigensinn“.<br />

Viel Aufsehen erregte der damalige Shootingstar nämlich<br />

nicht nur wegen seiner großartigen Qualitäten, sondern weil<br />

er als erster Spitzenwinzer alle Weine, selbst die Preziosen<br />

90 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weingut Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

96<br />

Punkte<br />

suckling<br />

Doch schon früher, 1999, staunte man nicht schlecht über<br />

Johannes Hirsch. Als alle österreichischen Funktionäre den<br />

Rotwein als Antwort auf den Klimawandel propagierten, ging<br />

Hirsch in die entgegengesetzte Richtung. Denn obwohl seine<br />

Rotweine zu den besten der Region zählten, riss er alle Reben<br />

aus und konzentrierte sich auf Riesling und Grünen Veltliner.<br />

Und sollte damit recht behalten. International begann ein<br />

richtiger Boom nach Riesling und Veltliner, Hirsch kann heute<br />

bei weitem nicht die weltweite Nachfrage nach seinen edlen<br />

Gewächsen decken. Diese wirtschaftliche Weitsicht fiel auch<br />

den Juroren der Tageszeitung „Die Presse“ auf. Erstmals bekam<br />

ein Winzer, der höchste Auszeichnungen für seine Weine<br />

durchaus gewöhnt ist, selbst einen Preis. In der Kategorie<br />

„Wirtschaft“ trat Johannes Hirsch als erster Vertreter der<br />

Weinbranche in der Geschichte des Wettbewerbs gegen die<br />

Managerelite Österreichs an und wurde prompt aufs Siegerpodest<br />

gewählt!<br />

17<br />

Punkte<br />

vinum<br />

des Hauses, mit einem Schraubverschluss ausstattete. Was<br />

ihm seinerzeit einen Boykott-Aufruf seitens des Falstaff und<br />

gleichzeitig den Titel „Weingut des Jahres“ bei Wine-Times,<br />

dem Internetportal für österreichischen Wein, eintrug. Einige<br />

Importeure boykottierten ihn auch tatsächlich, was ihm andererseits<br />

die Solidarität zahlreicher Sommeliers einbrachte, die<br />

der Korkdiskussionen überdrüssig waren. Längst ist der Verschluss<br />

kein ernsthaftes Thema mehr, nur noch die grandiosen<br />

Qualitäten wird gesprochen, die selbst die wesentlich teureren<br />

Prestigeweine der Wachau das Fürchten lehren! „Heute<br />

kann ich endlich wieder über meine Weine reden und nicht immer<br />

nur über Verschlüsse.“ Und im aktuellen Falstaff-Guide<br />

gibt es folgerichtig vier Sterne für das Weingut und die Jury<br />

urteilt enthusiastisch: „Hier entstehen Weine mit Eigensinn,<br />

aus biodynamisch bewirtschafteten Weingärten, in denen sich<br />

die Kraft der Region widerspiegelt – Weine mit Leichtigkeit,<br />

Spannung, Vitalität.”<br />

Trotz aller abrupter Kehrtwenden in seinem Leben: Johannes<br />

ist im Grunde seines Herzens gar kein Revoluzzer, viel eher<br />

ein Bewahrer, aber eben durchaus mit starkem Charakter und<br />

Eigensinn. Ein Wertkonservativer, dem das Schicksal unseres<br />

Planeten alles andere als egal ist: So führte Johannes Hirsch<br />

voller Überzeugung zunächst den biologischen, dann den<br />

biodynamischen Anbau ein, was vor allem auch mit der Geburt<br />

seiner Tochter zusammenhängt: „Ich hatte sie im Arm<br />

und wusste, sie soll in gesunder Natur aufwachsen, und dazu<br />

musst du deinen Beitrag leisten.“ So ist das Geheimnis des großen<br />

Erfolgs seiner Weine das häufig beschworene, hier Wirklichkeit<br />

gewordene ideale Zusammenspiel von Tradition und<br />

Moderne im Weingut. Wie etwa das Gebäude-Ensemble in<br />

Kammern im Kamptal, das straßenseitig einen über 500 Jahre<br />

alten barocken Zehnthof des Stifts Passau zeigt, während man<br />

aus dem modernen Keller- und Verkostungsanbau aus großen<br />

Panoramascheiben auf Hirschs wichtigste Weinberge Heiligenstein<br />

und Gaisberg blicken kann. Idylle zum Innehalten!<br />

Genauso harmonisch wie das intakte Ökosystem im Wingert,<br />

funktioniert das Zusammenspiel der Generationen im Hause<br />

Hirsch. Dass Sohn Johannes heute den Mist der Wasserbüffel<br />

der nahegelegenen Bio-Käserei einsetzt, ist letztlich „nur“<br />

eine logische Weiterentwicklung. Denn Vater Josef war es, der<br />

schon vor unendlich vielen Jahren den Kunstdünger aus den<br />

Weingärten verbannte! Heute leitet Johannes das Weingut gemeinsam<br />

mit seinem Vater, der Mutter und seiner Frau Sandra.<br />

Mit Tochter Marie und den Zwillingen Florian und Josef steht<br />

der über 140-jährigen Weingutstradition eine weiterhin blühende<br />

Zukunft bevor.<br />

Sämtliche Elogen und Preise aufzuzählen, mit denen Johannes<br />

Hirsch in den letzten Jahren im In- und Ausland überhäuft<br />

wurde, hieße die sprichwörtlichen Eulen nach Athen zu tragen<br />

– wir schließen uns einfach dem Urteil des Gault&Millau an:<br />

„Das Weingut Hirsch zählt wahrlich zu den besten Weißweinproduzenten<br />

Österreichs!“<br />

91


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Weingut Hirsch<br />

GRÜNER VELTLINER „HIRSCHVERGNÜGEN“, 2020 (BIO)<br />

Zu gut für Schubladendenken – herrlich vergnüglicher Basis-Grüner-Veltliner in Bioqualität!<br />

OKA030120 Grüner Veltliner „Hirschvergnügen“, 2020 DV 12% Vol. 13,06 €/l 9,80 €<br />

AT-BIO-402<br />

Dieser Wein hat den Dreh raus: Wie alle Weine des<br />

bio-zertifizierten und biodynamisch arbeitenden<br />

Weinguts ist er durch den Schraubverschluss im Handumdrehen<br />

offen und dazu trägt er – quasi als Gutswein<br />

– sein Motto auf dem Label, denn „Hirschvergnügen“<br />

verheißt hier eindeutig Trinkvergnügen! Fein-saftige<br />

Anklänge gelben Steinobstes, dünn aufgeschnittene<br />

Birnenspalten und ein Granny-Smith-Schnitz, dazu<br />

duftet er noch zart nach exotischen Früchten, darunter<br />

schlanke Zitrusfrüchte. Abgerundet wird die<br />

feine Nase durch Würze, bei der angetrocknetes Gras,<br />

Richtung Heu, auf wilde Bergwiese mit Kamillenblüten<br />

trifft. Am Gaumen ist das Vergnügen erst einmal<br />

leicht und weich mit durchaus cremigen Nuancen.<br />

Trotzdem vollmundig, weil reichlich saftige Frucht<br />

präsent ist. Die Andeutung von Mineralität – das sind<br />

die Lössböden – sorgt für angenehmen Tiefgang, bis<br />

zum Finale eine schöne Würze ins Spiel kommt. Die<br />

ist Grüner-Veltliner-typisch, aber mehr Kräuter (sehr<br />

gelungen!) als Pfefferl (ohne ginge ja nicht!). „Typisch“<br />

ist das Stichwort: Gerade der 2020er-Jahrgang in seiner<br />

klassischen Kamptal-Ausprägung hat Johannes<br />

Hirsch in die Karten gespielt, der ohnehin auf feingliedrige<br />

Weine mit einem bewusst niedrigen Alkoholgehalt<br />

setzt. Trotzdem schafft er es durch seine<br />

hervorragende Bewirtschaftung, die Trauben bis zur<br />

physiologischen Reife wachsen zu lassen, die bei ihm<br />

früher einsetzt. Typisch wäre auch, die vielen Schubladen<br />

aufzumachen, in die der „Hirschvergnügen“ prima<br />

hineinpasste und die mit Terrasse, Picknick, Spargel<br />

und Wiener Schnitzel beschriftet sein könnten. Müssen<br />

wir aber eigentlich gar nicht, denn der Dreh ist ja<br />

Trinkvergnügen für jede Gelegenheit – und die findet<br />

sich für solch’ guten Stoff häufig.<br />

Ab sofort bis 2025.<br />

GRÜNER VELTLINER KAMMERN, 2020 (BIO)<br />

Wie aus einem Guss: Wenn schon der Dorfwein frohlocken lässt!<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

OKA030220 Grüner Veltliner Kammern, 2020 DV 12,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Kamp entspringt hoch im Norden des Waldviertels<br />

und mündet kurz vor der Donau in der Krems.<br />

Aus der Donau-Ebene flussaufwärts ist der historische<br />

Weinort Kammern das Tor zum Kamptal. Das<br />

Tal hat der Fluss – besonders im Oberlauf teils<br />

schluchtenartig – in die Landschaft gefräst.<br />

Hier am hügeligen Rand von Kammern liegen<br />

die Löss- und Lehmböden für diesen Ortswein,<br />

dessen Bezeichnung beim Bio-Weingut Hirsch<br />

als „Dorfwein“ noch treffender ist. Seine Stilistik<br />

entspricht exakt dem, was die DAC Kamptal für<br />

Rieslinge und Grüne Veltliner definiert: fruchtbetont<br />

und feinwürzig. Er hat aber noch beachtlich mehr zu<br />

bieten (saftig, rund, elegant und mineralisch), und das<br />

liegt vor allem an Johannes Hirsch und seinen aussagekräftigen<br />

Weinen mit dennoch moderatem Alkoholgehalt.<br />

Johannes‘ Weingut ist bio-zertifiziert und er arbeitet<br />

in seinen liebevoll gepflegten Weinbergen nach<br />

biodynamischen Maßgaben. Mit österreichischen,<br />

deutschen italienischen und ungarischen Spitzenwinzern<br />

ist er Mitglied des angesehenen Vereins respekt-<br />

BIODYN. Wir werden nicht müde zu betonen, dass<br />

viele Winzer im Kamptal sicherlich froh wären, einen<br />

solchen Wein in einer Einzellage zu erzeugen. Der<br />

Hirsch’sche Ortwein liegt aber im mittelpreisigen Segment,<br />

wofür der helle, gelb-grüne Wein „einen raushaut“.<br />

Das Bouquet verströmt den Duft gelber Äpfel<br />

und von Aprikose, die auf den Punkt reif, aber nicht<br />

üppig ist. Wir sind erfreut über die feinwürzige, fast<br />

unterschwellige Blütenwiese und den zwischen Heu<br />

und mildem Tabak changierenden Noten. Neben Blüten<br />

und Kräutern nehmen wir im Hintergrund Honig<br />

wahr. Das alles ist derart delikat und verlockend, dass<br />

der erste Schluck von entsprechend großer Erwartung<br />

geprägt ist. Und man wird nicht enttäuscht! Saftig,<br />

vollmundig und rund wie aus einem Guss zeigt er sich<br />

am Gaumen. Das hat einen aromatischen Frucht-Ersteindruck,<br />

gelbe und saftige Nektarine, aber brilliert<br />

dann mehr über feingliedrige Struktur denn breite<br />

Opulenz. Ideal auch, dass die geschmeidige Rundheit<br />

gen Finish hin von reifer Pink Grapefruit belüftet, sogar<br />

beflügelt wird, und ein moderat herber Nachhall<br />

für einige Zeit stehenbleibt. Ein ungemein ausgewogener<br />

Wein voll innerer Spannung, der die warmen<br />

Sommertage ebenso eingefangen hat wie die kühlen<br />

Nächte dieser faszinierenden Landschaft. Und diese<br />

scheint Winzer Johannes Hirsch Jahrgang für Jahrgang<br />

zu vinophilen Höchstleistungen anzuspornen!<br />

Ab sofort bis 2028.<br />

92 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weingut Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

RIESLING ZÖBING, 2020 (BIO)<br />

Klingt wie ein Widerspruch: ein Riesling als leichter Tropfen mit Terroir- und Frucht-Power!<br />

OKA030320 Riesling Zöbing, 2020 DV 12% Vol. 19,73 €/l 14,80 €<br />

AT-BIO-402<br />

Grüner Veltliner und Riesling sind die Leitsorten der<br />

DAC Kamptal. Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung<br />

steht für „Districtus Austriae Controllatus“. Auf<br />

beide Rebsorten konzentriert sich bereits seit 1999<br />

konsequent als Vorreiter das Bio-Weingut Hirsch, das<br />

seine Weinberge biodynamisch nach den Methoden<br />

von respekt-BIODYN bewirtschaftet. Die Reben für<br />

den nach dem alten Weinort Zöbing, berühmt für<br />

seine Lage „Heiligenstein“, benannten Ortswein wurzeln<br />

in diversen Terrassenweingärten im Urgestein,<br />

dem „Gföhler Gneis“ aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer.<br />

Dieses für Riesling prädestinierte Terroir<br />

spiegelt das Bouquet dezent-rauchig mineralisch und<br />

kräuterig-erdig wider. Die Temperaturunterschiede<br />

zwischen sonnig warmen Tagen und kühlen Nächten<br />

betonen die blitzsauberen Fruchtaromen, bei denen<br />

ein schlanker Weinbergpfirsich vor dezenter Exotik<br />

und etwas Zitruszeste, mehrheitlich Orange, im Vordergrund<br />

stehen. Kamptal-typisch – und für Johannes<br />

Hirsch ohnehin – gibt es keine Spuren von Überreife<br />

oder Holzeinsatz. Das ist ein gertenschlanker,<br />

geschliffener Riesling, der, insbesondere nach<br />

Öffnen, eine frischen Curry-Note mit Macis im<br />

Vordergrund, aufblitzen lässt. Er zeigt sich mit<br />

Riesling-Typizität knackig, aber jederzeit spielerisch<br />

und animierend leicht. Das setzt sich<br />

am Gaumen fort. Zuerst begrüßt uns eine angenehme<br />

Fruchtfülle aus gelbem Steinobst mit einem<br />

dash Limette, voll schöner Extraktsüße. Ein fließender<br />

Übergang dann zum finessenreichen weiteren Verlauf,<br />

der mit einer feinen Mischung aus leichter Salzigkeit,<br />

Noten von nassem Stein und geschliffener Säure beglückt.<br />

Die ist zwar Riesling-typisch, aber gemäßigt<br />

und keine Spur weit aggressiv, so dass hier Vorbehalte<br />

völlig unbegründet sind. In gewisser Weise hat dies<br />

Ähnlichkeit mit einem trockenen Kabinett von der<br />

Mosel. Das rollt leicht, gezügelt rassig und knackig mineralisch<br />

und begeistert mit saftig-fruchtiger Power!<br />

Ab sofort und bis 2028.<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

© Studio Pilens<br />

93


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Weingut Hirsch<br />

94 Punkte<br />

SUCKLING<br />

18,5 Punkte<br />

VINUM<br />

RIED RENNER 1. LAGE GRÜNER VELTLINER, 2020 (BIO)<br />

Kollektion des Jahres 2022! „Die Weine sind alle mit feiner Klinge vinifiziert, jeder<br />

einzelne Wein spiegelt seine Herkunft perfekt wider.“ – Gault&Millau<br />

OKA030920 Ried Renner 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 DV 13% Vol. 32,66 €/l 24,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Grub, Gaisberg, Lamm und Renner heißen die vier<br />

Ersten Lagen, aus denen Johannes Hirsch seine besten<br />

Grünen Veltliner vinifiziert. Aufgrund der biodynamischen<br />

Weinbergarbeit, der Arbeit hin zu einer perfekten<br />

physiologischen Reife, der Spontangärung und<br />

dem ganz zurückhaltenden Ausbau arbeitet er den Lagencharakter<br />

perfekt heraus. Der Wein aus dem Ried<br />

Renner in Kammern im Kamptal stammt vom westlichen<br />

Hangfuß der Lage Kammerner Gaisberg, nur<br />

durch einen Hohlweg vom Ried Lamm getrennt. Hier<br />

entstehen tatsächlich Weine, die ähnlich tänzelnd und<br />

leichtfüßig sein können wie die aus dem Ried Lamm,<br />

aber etwas schneller zur Trinkreife gelangen – Renner<br />

eben …<br />

Der Boden ist kalkhaltig und besteht aus lehmig sandigem<br />

Schluff, der auf Löss liegt und sich mit Schwemmmaterial<br />

von kristallinen Gesteinen und glimmerigem<br />

Schiefer vermischt. Der Grüne Veltliner wurde Ende<br />

September gelesen. Es erfolgte eine Ganztraubenpressung<br />

und eine Vergärung ausschließlich mit<br />

Naturhefe. Der Wein wurde teils im Edelstahltank,<br />

teils im großen Eichenfass ausgebaut und lag bis Mitte<br />

Mai auf der Feinhefe.<br />

Der „Renner“ ist immer der am Anfang einladendste<br />

Vertreter aus dem Erste-Lagen-Portfolio. Er wirkt<br />

überaus unbeschwert und fröhlich, fruchtig und saftig,<br />

offenbart Noten von Mango, Passionsfrucht und Ananas,<br />

Grapefruit und Zitronen, die zwar präsent sind,<br />

aber nie in den Vordergrund drängen. Hinzu kommen<br />

Marillen und Kräuter, lemon curd mit einer cremigen<br />

Anmutung sowie ein wenig Kreide und Pfeffer. Am<br />

Gaumen wird es dann fest und straff mit einer lebendigen<br />

Säure, mit Mineralik und ein wenig Phenolik,<br />

etwas Tabak und wiederum Pfeffer. Das macht Spaß,<br />

das macht glücklich und sorgt für unbeschwerte Trinkfreude.<br />

Vom Falstaff gab es anlässlich der 2021er-Edition<br />

des „Kamptal DAC Rieden Cup“ 93 Punkte, von<br />

James Suckling sogar 94 Punkte.<br />

Dieser Grüne Veltliner ist ab sofort zu genießen und hat<br />

Potenzial für weitere 8–10 Jahre.<br />

94 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weingut Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

RIED GAISBERG 1. LAGE GRÜNER VELTLINER, 2020 (BIO)<br />

96 Punkte: „Atemberaubende Energie und Präzision am Gaumen!“<br />

– Stuart Pigott (James Suckling)<br />

OKA031020 Ried Gaisberg 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 DV 13% Vol. 32,66 €/l 24,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Als der Spitzen-Sommelier Rajat Parr in seinem Buch<br />

„The Sommelier’s Atlas of Taste“ 2018 schrieb, Hirsch<br />

sei der vielleicht konsistenteste Spitzenerzeuger Österreichs,<br />

hat er das formuliert, was von Jahr zu Jahr<br />

immer deutlicher wird: Johannes Hirsch ist einer der<br />

ganz Großen – nicht nur der Alpenrepublik.<br />

Das zeigt sich auch in seinem 2020er-Jahrgang – und<br />

nicht zuletzt im Grünen Veltliner aus der Riede Gaisberg<br />

im Kamptal, die sich östlich an den Zöbinger Heiligenstein<br />

anschließt und sich über die Orte Strass, Zöbing<br />

und Kammern erstreckt, wo das Weingut Hirsch<br />

beheimatet ist. Der obere Teil im südlich ausgerichteten<br />

Hang ist der östlichste Ausläufer der sogenannten<br />

Gföhler Gneisplatte und entsprechend von Paragneis,<br />

Amphibolit und Glimmer geprägt. Wo der Amphibolit<br />

auftaucht, findet sich auch Kalk im Oberboden, sonst<br />

ist es vor allem Braunerde. Im unteren Teil des Hanges<br />

zeigt sich kalkiger Tschernosem, kalkhaltige Schwarzerde<br />

mit Löss und kristallinem Schutt über Kies.<br />

langen zitrisch hellen, herben und beeindruckend komplexen<br />

Finale. Das ist ein echter, großmächtiger Cru des<br />

Kamptals, der zu Recht 95 Punkte im Falstaff („Kamptal<br />

DAC Rieden Cup“ 2021) und 96 Punkte bei James<br />

Suckling erhalten hat.<br />

Ab sofort zu genießen, seinen Höhepunkt erreicht er aber<br />

sicher erst ab 2024. Potenzial für weitere 10–12 Jahre.<br />

18,5 Punkte<br />

VINUM<br />

Der Ried Gaisberg 1. Lage Grüner Veltliner wurde als<br />

Ganztraube gepresst. Die Vergärung der biodynamisch<br />

erzeugten Trauben erfolgte bei Johannes Hirsch<br />

spontan und ohne Temperaturkontrolle. Der Wein<br />

wurde teils im Edelstahl, teils im großen Holz auf der<br />

Feinhefe ausgebaut, Mitte Mai abgestochen und Ende<br />

Juli gefüllt.<br />

Schon in den letzten drei Jahren stockte uns leicht der<br />

Atmen stockte, wenn wir diesen „GV“ auf der Zunge<br />

bzw. am Gaumen hatten. Und so erging’s uns auch mit<br />

dem 2020er-Jahrgang. Dieser Wein ist so klar, so faszinierend<br />

balanciert, dabei so rassig und komplex und<br />

– wie es Stuart Pigott (James Suckling) treffend formuliert<br />

– „von atemberaubender Energie und Präzision<br />

am Gaumen“ geprägt. Er ist so elegant wie ein großer<br />

junger Burgunder! Im Duft erinnert der Ried Gaisberg<br />

1. Lage Kammern Grüner Veltliner an den Saft und<br />

Abrieb von Zitronen und Limetten, an Wiesenkräuter<br />

sowie an Anis und Fenchel, an Kamille und Zitronenverbene<br />

und sowohl an heimisches Kernobst als auch<br />

an tropische Früchte wie Passionsfrucht, Ananas und<br />

Mango.<br />

Am Gaumen zeigt sich der Grüne Veltliner saftig und<br />

in hohem Maße salzig und dunkel mineralisch mit einer<br />

großen Konzentration an steinigen Noten, einer festen<br />

Frucht, cremiger Textur und einer Straffheit in der<br />

Säure, wie man sie bei dieser Sorte nur selten findet.<br />

Schließlich endet der „Gaisberg“ irgendwann in einem<br />

95


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Weingut Hirsch<br />

RIED HEILIGENSTEIN 1. LAGE RIESLING, 2020 (BIO)<br />

Der 2020er „Heiligenstein“ erreicht sowohl bei James Suckling<br />

als auch im Falstaff 96 Punkte!<br />

OKA030620 Ried Heiligenstein 1. Lage Riesling, 2020 DV 13% Vol. 44,66 €/l 33,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Riesling aus dem Zöbinger Heiligenstein ist Jahr<br />

für Jahr ein ganz besonderer Wein, vor allem wenn er<br />

sich noch unterentwickelt präsentiert; denn die wahre<br />

Pracht dieses großen Rieslings zeigt sich erst nach<br />

Jahren. Stuart Pigott, der Österreichs Weine für James<br />

Suckling verkostet, hat es sehr treffend formuliert:<br />

„In der Nase noch recht verschlossen, aber raffiniert<br />

und delikat. Er schleicht sich langsam an den Gaumen<br />

an und überschwemmt ihn dann mit Wellen von Mineralität,<br />

eine mächtiger als die andere.“<br />

Ja, der Zöbinger Heiligenstein gehört ganz ohne Frage<br />

zu den besten Terroirs, die es für Riesling gibt. Die Weine<br />

aus dieser Lage haben eine beeindruckende Tiefe<br />

wie auch Kraft und zugleich eine mineralische Spannung,<br />

Leichtigkeit und Harmonie, wie man sie sonst<br />

lange suchen muss. Diese Erfahrung haben wir schon<br />

bei anderen Winzern gemacht, die dort Parzellen besitzen,<br />

und ebenso bei Johannes Hirsch in den letzten<br />

Jahren, in denen sich sein Riesling Ried Heiligenstein<br />

immer mehr zum „Wachau-Jäger“ entwickelt hat. Die<br />

Riede Heiligenstein in Zöbingen ist nach Südsüdwest<br />

ausgerichtet, terrassiert und vom sogenannten Zöbinger<br />

Perm mit einer einzigartigen Bodenstruktur von an<br />

die Oberfläche tretenden feldspatreichen rotbraunen<br />

Sandsteinen und von Konglomeratgesteinen sowie<br />

Quarzporphyren geprägt. Der „Heiligenstein“ wurde<br />

Ende September von Hand gelesen, sortiert und dann<br />

als Ganztraube gepresst. Die Vergärung der biodynamisch<br />

erzeugten Trauben erfolgte bei Johannes Hirsch<br />

spontan und ohne Temperaturkontrolle. Der Wein<br />

wurde teils im Edelstahl, teils im großen Holz auf der<br />

Feinhefe ausgebaut, Mitte Mai abgestochen und Ende<br />

Juli gefüllt.<br />

96 Punkte<br />

FALSTAFF & SUCKLING<br />

© Studio Pilens<br />

Der noch blutjunge, grüngelb leuchtende Wein öffnet<br />

sich mit weißen Blüten, mit Minze, Verbene und<br />

Basilikum. Mit Luft stoßen Noten von Zitrone und<br />

Kumquat dazu, ein wenig Marille und Pfirsich, Mango<br />

und Passionsfrucht, aber auch Safran und Süßholz,<br />

blonder Tabak und Salz. Darüber zeigt sich ein Hauch<br />

von Zündplättchen – Schwefelverbindungen also, die<br />

noch von der Spontangärung stammen und weitgehend<br />

verschwinden. Ein Hauch von Feuerstein bleibt<br />

jedoch und erinnert daran, dass der „Heiligenstein“<br />

ein Terroir-Wein ist, ein Gesteinswein mit einem hohen<br />

Quarzit-Anteil, der dies schon im Duft deutlich<br />

macht, dann ebenso am Gaumen, wo die Säure fließt<br />

und eine geradezu überbordende Mineralität immer<br />

stärker und stärker pulsiert. Dieser Riesling zeigt sich<br />

auch hier saftig und elegant mit einer Kombination aus<br />

Steinobst, Kernobst und Zitrusfrüchten, mit viel Stein<br />

und Salz, Ingwer, Kurkuma und Kräutern. Das ist ganz<br />

ohne Frage ein fantastischer Riesling zu einem – im<br />

Verhältnis gesehen – geradezu unglaublich günstigen<br />

Preis, vor allem wenn man bedenkt, dass Stuart Pigott<br />

dem „Heiligenstein“ bei James Suckling und Peter<br />

Moser im Falstaff („Kamptal DAC Rieden Cup“ 2021)<br />

jeweils 96 Punkte verliehen haben!<br />

Ab sofort, dann unbedingt karaffieren, idealerweise allerdings<br />

ab etwa 2024. Potenzial für weitere 10–12 Jahre.<br />

96 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weingut Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

96 Punkte<br />

© Studio Pilens<br />

SUCKLING<br />

19 Punkte<br />

RIED GAISBERG 1. LAGE RIESLING, 2020 (BIO)<br />

Herzensprojekt Gaisberg – grandiose Rieslinge!<br />

VINUM<br />

96 Punkte: „Atemberaubende Energie und Präzision am sehr<br />

mineralischen Gaumen.“ – Stuart Pigott (James Suckling)<br />

OKA030820 Ried Gaisberg 1. Lage Riesling, 2020 DV 13% Vol. 44,66 €/l 33,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Euphorische Spitzenwertungen für einzelne Weine gibt<br />

es immer wieder und manch ein Kritiker scheint sich<br />

mit seinen stets steigenden Wertungen mehr am BIP<br />

als an objektiven Kriterien zu orientieren. Für das Weingut<br />

Hirsch gilt das allerdings überhaupt nicht! Hannes<br />

Hirschs Weine, jüngst erst als von Gault&Millau<br />

als „Kollektion des Jahres ausgezeichnet, sind in nahezu<br />

allen Publikationen hoch dotiert – und das seit Jahren.<br />

Seine Riede Gaisberg ist von klimatischen wie<br />

geographischen Bedingungen derart begünstigt, dass<br />

hier – völlig unabhängig von der Rebsorte – ein klarer<br />

Lagencharakter hervortritt. Sowohl Grüner Veltliner als<br />

auch Riesling gedeihen hier erstklassig. Der Gaisberg im<br />

Kamptal schließt östlich an den Zöbinger Heiligenstein<br />

an und erstreckt sich über die Orte Strass, Zöbing und<br />

Kammern, wo das Weingut Hirsch beheimatet ist. Der<br />

obere Teil im südlich ausgerichteten Hang ist der östlichste<br />

Ausläufer der sogenannten Gföhler Gneisplatte<br />

und entsprechend geprägt von Paragneis, Amphibolit<br />

und Glimmer. Dort wo der Amphibolit auftaucht, findet<br />

sich auch Kalk im Oberboden, sonst ist es vor allem<br />

Braunerde. Im unteren Teil des Hanges zeigt sich kalkiger<br />

Tschernosem, kalkhaltige Schwarzerde mit Löss und<br />

kristallinem Schutt über Kies.<br />

Die enorme Güte dieses Riesling aus dem 2020er-Jahrgang<br />

haben gleich drei wichtige Weininstanzen bescheinigt:<br />

Falstaff (95 Punkte), James Suckling (96<br />

Punkte) sowie Vinum (19 Punkte) sind sich einig. Ein<br />

großer Riesling! Die singuläre Qualität dieses Lagenweins<br />

lässt sich dann auch mit Leichtigkeit nachvollziehen.<br />

Der hellgolden strahlende Wein duftet intensiv<br />

nach Sternfrucht, gelber Kiwi und frischer Ananas. Ein<br />

Hauch Muskatnuss, frische Hefe sowie Zitronenmelisse<br />

tauchen schon mit dem zweiten Schwenken des Glases<br />

auf. Das ist komplex und vielschichtig, dabei von einer<br />

Klarheit und Präzision geprägt, die einen Athleten am<br />

Gaumen erwarten lässt. Und siehe da: Dieser wurde<br />

mit dem Glasschneider anstatt der Zeichenkohle konturiert!<br />

Eine vibrierende aber angenehm reife Säure leitet<br />

den mineralischen Riesling, der ein komplexes Zitruskaleidoskop<br />

auffächert: etwas Amalfi-Zitrone, dann Zitronat<br />

und sogar etwas Eisenkraut. Was hier nachhallt ist<br />

eine angenehm herbe Frucht, dazu Kamillenblüten und<br />

salzige Noten schwirren hier mit. Hannes’ Riesling ist<br />

eindringlich, aber nie laut, dafür umso subtiler und feiner.<br />

Das Besondere (und besonders Schöne) daran: Man<br />

muss kein Experte sein, um sich an der Raffinesse und<br />

großen Klasse dieses Weißweins zu erfreuen!<br />

Der Gaisberg erreicht seinen Höhepunkt wohl zwischen<br />

2024 und 2032, bereitete uns aber auch schon jetzt unmittelbare<br />

Freude!<br />

97


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Weingut Hirsch<br />

RIED GRUB 1. LAGE GRÜNER VELTLINER, 2020 (BIO)<br />

„Großzügig und gut strukturiert mit salziger Mineralität.“<br />

– Stuart Pigott (James Suckling)<br />

OKA031120 Ried Grub 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 DV 12,5% Vol. 44,66 €/l 33,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Dieser Grüne Veltliner aus der Riede Grub stammt aus<br />

einem klassischen „Hirsch-Jahr“ mit lebendiger Säure,<br />

niedrigen Alkoholwerten, einer klaren Frucht und<br />

einem puren Trinkvergnügen, das bei diesem Wein aus<br />

Ersten Lagen schon jetzt einsetzt. Die Riede Grub liegt<br />

in der Gemarkung Kamm im Kamptal, schließt östlich<br />

an den Zöbinger Heiligenstein an und wird westlich<br />

vom Gaisberg begrenzt. Als Kessellage ist sie von drei<br />

Seiten windgeschützt. Schon in der Steinzeit bot der<br />

Ort Mammut- und Rentierjägern Schutz, was man<br />

aufgrund diverser Fundstellen nachvollziehen kann.<br />

Die nach Südwesten geöffnete Lage ist geprägt von<br />

kalkhaltigem Löss und lehmig sandigem Schluff mit<br />

partiell auftauchendem Grus und Kies. Darunter findet<br />

sich in Teilen diejenige Art von Schluff und Sandstein,<br />

durch die auch der Zöbinger Heiligenstein und<br />

die Riede Lamm geprägt sind.<br />

Nach dem eher trockenen und milden Winter folgte<br />

im Kamptal zunächst ein sehr regenarmer Frühling<br />

mit ungewöhnlich hohen Temperaturschwankungen.<br />

Das verzögerte zunächst den Austrieb, was den<br />

Reben schlussendlich zugutekam; denn während der<br />

Spätfröste im März waren die Knospen noch nicht<br />

ausgetrieben. Im Mai lagen die Niederschlagsmengen<br />

ganz gegensätzlich deutlich über dem Durchschnitt.<br />

Der Sommer blieb mäßig warm, war dafür aber ungewöhnlich<br />

feucht, was zu einer intensiven Arbeit im<br />

Weingarten führte, die sich nachher auf ganzer Linie<br />

auszahlte. Der Ried Grub 1. Lage Kammern Grüner<br />

Veltliner wurde ab Mitte September von Hand gelesen,<br />

sortiert und dann als Ganztraube gepresst. Die<br />

Vergärung der biodynamisch erzeugten Trauben erfolgte<br />

bei Johannes Hirsch spontan und ohne Temperaturkontrolle.<br />

Der Wein wurde teils im Edelstahl, teils<br />

im großen Holz auf der Feinhefe ausgebaut, Mitte Mai<br />

abgestochen und Ende Juli gefüllt.<br />

95 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

18,5 Punkte<br />

VINUM<br />

Der leuchtend grüngelbe „GV“ ist von den drei Veltlinern,<br />

die wir Ihnen aus der Ersten Lage anbieten, vom<br />

ersten Moment an der aromatischste Wein. Hier verbinden<br />

sich Noten von Kräutern, Blüten, heimischen<br />

Obstsorten, zitrischen und tropischen Noten. Kamille<br />

und Wiesenschaumkraut sind hier ebenso markant<br />

wie Anis und Fenchel. Dazu kommen Renekloden und<br />

Birnen, Limetten und Mandarinen, Mango und ein<br />

wenig Ananas in Verbindung mit Pfeffer und Gestein.<br />

Am Gaumen zeigt der Wein eine breite Schulter und<br />

ordentlich Kraft, wirkt dabei komplex, fruchtig und<br />

saftig mit einer virilen Säure und Mineralität. Insgesamt<br />

ist das ein hochtöniger, kräutriger und zitrischer<br />

Wein mit gutem Druck und angenehmem Biss. Gerade<br />

wenn man die drei Weine aus den nebeneinander liegenden<br />

Rieden Lamm, Grub und Gaisberg probiert, die<br />

im Keller exakt gleich ausgebaut wurden, wird deutlich,<br />

wie terroirbetont die Weine sind und wie sich das<br />

Ried Grub in der festen Zitrusfrucht, den steinigen<br />

Noten und der reifen, aber lebendigen Säure abbildet,<br />

die den „Grünen Veltliner“ mit großem Schub in ein<br />

salziges, langes Finale trägt. Stuart Pigott, der in diesem<br />

Jahr die Gewächse aus Deutschland und Österreich<br />

für James Suckling bewertet hat, gibt 93 Punkte,<br />

Peter Moser (Falstaff) gibt beim „Kamptal DAC<br />

Rieden Cup“ 2021 gleich 95 Punkte, die wir sehr gut<br />

und mit Genugtuung nachvollziehen können.<br />

Ab sofort ein Genuss, erreicht seinen Höhepunkt aber sicher<br />

erst ab 2022 und hat Potenzial für weitere 10–12 Jahre.<br />

98 PINWAND no <strong>333</strong> | Januar 2022


Weingut Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

RIED LAMM 1. LAGE GRÜNER VELTLINER, 2020 (BIO)<br />

Falstaff: 97 Punkte – drei Jahre in Folge bester Lagen-Veltliner beim<br />

„Kamptal DAC Rieden Cup“!<br />

AT-BIO-402<br />

OKA030420 Ried Lamm 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 DV 13% Vol. 44,66 €/l 33,50 €<br />

OKA030420M Ried Lamm, Grüner Veltliner 1. Lage 2020 MAGNUM DV 13% Vol. 48,00 €/l 72,00 €<br />

97 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

Man kann es kaum anders beschreiben, als dass sich<br />

der Höhenflug der Hirsch-Weine aus dem Kamptal<br />

auch in 2020 nahtlos fortsetzt. Beim Gault&Millau<br />

wurden die Weine des Weinguts Hirsch als „Kollektion<br />

des Jahres 2022 ausgezeichnet. Der „Grüne Veltliner<br />

Ried Lamm“ hat derweil zum dritten Mal den ersten<br />

Platz im „Kamptal DAC Rieden Cup“ des Falstaff<br />

erlangt. Der 2020er Jahrgang erhielt dabei herausragende<br />

97 Punkte! Wenn man sich die penible Weinbergsarbeit<br />

von Johannes Hirsch anschaut, der zur<br />

biodynamisch arbeitenden Gruppe respekt-BIODYN<br />

gehört, und dann noch das Potenzial der Lagen mit<br />

einbezieht, ist das aber auch kein Wunder. Die Riede<br />

Lamm in Kammern im Kamptal gehört zu den bekanntesten<br />

Lagen Österreichs. Sie bildet den südöstlichen<br />

Hangfuß des Zöbinger Heiligensteins und ist geprägt<br />

vom sogenannten Zöbinger Perm mit einer einzigartigen<br />

Bodenstruktur von Lehm (früher „Loam“ oder<br />

„Laam“, daher der heutige Name „Lamm“), Ton, Kalk,<br />

Sandstein und Schluff. Da der Boden viel Wasser aufnimmt,<br />

ist er ideal geeignet für Grünen Veltliner.<br />

Der Ried Lamm 1. Lage Kammern Grüner Veltliner<br />

wurde von Mitte September an von Hand gelesen,<br />

sortiert und dann als Ganztraube gepresst. Die Vergärung<br />

der biodynamisch erzeugten Trauben erfolgte bei<br />

Johannes Hirsch spontan und ohne Temperaturkontrolle.<br />

Der Wein wurde teils im Edelstahl, teils<br />

im großen Holz auf der Feinhefe ausgebaut,<br />

Mitte Mai abgestochen und Ende Juli gefüllt.<br />

Dieser Grüne Veltliner ist ein Wein, dem man<br />

vom ersten Moment an anmerkt, wie sehr er<br />

in sich ruht, wie balanciert er ist und wie herrlich<br />

die große Bandbreite an Aromen mit der tiefen<br />

Mineralik der engmaschigen Struktur harmoniert. Im<br />

Auftakt zeigen sich Noten von gelben Äpfeln und Birnen,<br />

gelben Pflaumen und Zitronen in Verbindung mit<br />

nussigen und tabakigen, leicht cremigen und sahnigen<br />

Anklängen, etwas kandiertem Ingwer und den für die<br />

Gegend zu typischen Noten von Verbene, Wiesenschaumkraut<br />

und Waldmeister. Am Gaumen bietet<br />

der „Grüne Veltliner“ eine herrliche Saftigkeit und eine<br />

seidige Textur mit viel Tiefe und Konzentration, einer<br />

straffen Säureader und einer tiefen Mineralik. Der „GV<br />

Lamm“ ist ein mit Luft immer komplexer werdender<br />

kraftvoller, aber immer eleganter, geradezu leichtfüßig<br />

tänzelnd wirkender Wein, dessen hohe Bepunktung<br />

das gelungene Zusammenspiel aller Kräfte zu einem<br />

großen und gelungenen Ganzen widerspiegelt!<br />

Ab sofort zu genießen, erreicht seinen Höhepunkt aber<br />

sicher erst ab 2024. Potenzial für weitere 12 Jahre.<br />

BESTER LAGEN-<br />

VELTLINER<br />

KAMPTAL<br />

99


„Weingut Hirsch ist vielleicht der konsistenteste<br />

Weltklasse-Winzer im Kamptal, wenn nicht gar in<br />

ganz Österreich...“ schreibt Rajat Parr (Master Sommelier)<br />

in seinem hochgelobten „Sommelier-Atlas<br />

des guten Geschmacks“.<br />

© Studio Pilens<br />

„1.-LAGEN-PAKET 2020“ (BIO)<br />

Neues von Erste-Lagen-Magier Hannes Hirsch!<br />

OKA039920P „Kollektion des Jahres – 1. Lagen-Paket 2020“<br />

DV 37,76 €/l statt 183,00 € nur 169,95 €<br />

Wie zum Beleg unterstreicht „Magier“ Johannes Hirsch dies mit einem fulminanten<br />

Jahrgang 2020, mit dem er ganz aktuell die Auszeichnung „Kollektion des Jahres<br />

2022“ im Gault&Millau Austria einheimst. Sämtliche überragenden Lagenweine<br />

für Sie in einem spannenden Kennenlernpaket zum attraktiven Vorzugspreis!<br />

JE EINE FLASCHE:<br />

► Ried Lamm 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

97 P Falstaff – Bester Lagen-Veltliner im Kamptal!<br />

► Ried Gaisberg 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

95 P James Suckling<br />

► Ried Grub 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO) 95 P Falstaff<br />

► Ried Renner 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO) 18,5 P Vinum<br />

► Ried Heiligenstein 1. Lage Riesling, 2020 (BIO) 96 P Falstaff<br />

► Ried Gaisberg 1. Lage Riesling, 2020 (BIO)<br />

96 P James Suckling / 19 P Vinum


<strong>PINwand</strong> N° <strong>333</strong> Saarwellingen, im Januar 2022<br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | ++ NEU ++ Les Carmels – Bordeaux<br />

FBO530100 „Les Caprices“ Cadillac –<br />

Côtes de Bordeaux, rouge (BIO)<br />

FBO530218 „Les Vendanges“ Cadillac –<br />

Côtes de Bordeaux, rouge 2018 (BIO)<br />

FRANKREICH | Lamartine – Cahors<br />

13,50 €<br />

23,90 €<br />

FSW080420 „Tandem“ Cahors, rouge 2020 10,95 €<br />

FSW080118 Malbec Cahors, rouge 2018<br />

Wine Enthusiast: 90 P<br />

FSW080218 „Cuvée Particulière” Cahors, rouge 2018<br />

Decanter: 97 P<br />

FSW080316 „Expression” Cahors, rouge 2016<br />

Wine Enthusiast: 90 P<br />

FRANKREICH | Clos du Caillou – Châteauneuf-du-Pape<br />

FRS020219<br />

„Le Bouquet des Garrigues“<br />

Côtes-du-Rhône, rouge 2019<br />

Dunnuck: 91 P<br />

9,95 €<br />

13,90 €<br />

26,90 €<br />

alle BIO<br />

14,95 €<br />

FRS021220 „Esprit Nature“ Côtes-du-Rhône, rouge 2020 17,90 €<br />

FRS020519 „Les Quartz“ Côtes-du-Rhône, rouge 2019<br />

Dunnuck: 93 P<br />

FRS021119 „La Réserve“ Côtes-du-Rhône, rouge 2019<br />

Dunnuck: 92-94 P<br />

FRS020720<br />

„Le Caillou Tradition” Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2020 Dunnuck: 90-92 P<br />

FRS020319 „Les Safres“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019<br />

Decanter: 96 P<br />

FRS020619<br />

FRS020419<br />

„Les Quartz“ Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2019<br />

Dunnuck: 97+ P<br />

„La Réserve“ Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2019<br />

Dunnuck: 100 P<br />

19,90 €<br />

29,90 €<br />

29,95 €<br />

37,90 €<br />

59,00 €<br />

114,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Deutz – Champagne<br />

FCH060100 Brut Classic, blanc 38,80 €<br />

FCH060100H Brut Classic, blanc (0,375l) 19,95 €<br />

FCH060100M Brut Classic, blanc MAGNUM 75,00 €<br />

FCH060414 Brut Millésime, blanc 2014 Suckling: 93 P 59,00 €<br />

FCH061015<br />

FCH061115<br />

„Meurtet – Hommage à William Deutz“<br />

Brut, blanc 2015<br />

Falstaff: 95 P<br />

„La Côte Glacière – Hommage à William<br />

Deutz“ Brut, blanc 2015<br />

FCH060809 „Amour de Deutz“ Brut, blanc 2009<br />

Weinwirtschaft: 1. Platz Top 10 Blanc de Blanc<br />

FRANKREICH | Belargus – Loire<br />

95,00 €<br />

95,00 €<br />

149,00 €<br />

FLO081220 „Anjou Noir“ Anjou, blanc 2020 Parker: 92-93 P 22,60 €<br />

FLO080318 „Ronceray“ Anjou, blanc 2018 Parker: 94 P 35,00 €<br />

FLO080118 „Gaudrets“ Savennières blanc, 2018 Parker: 93 P 39,90 €<br />

FLO080418 „Rouères“ Anjou, blanc 2018 Parker: 95 P 59,90 €<br />

FLO080219 „Ruchères“ Savennières Monopole, blanc 2019 99,00 €<br />

FLO080718 „Treilles“ Anjou Monopole, blanc 2018<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

Deanter: 96 P<br />

FLO080818<br />

„Layon“ Coteaux-du-Layon Moelleux,<br />

blanc 2018<br />

Parker: 96 P<br />

FLO081118H „Quarts“ Quarts-de-Chaume Grand Cru<br />

Liqoureux, blanc 2018 (0,375l) Parker: 99 P<br />

FLO081318H<br />

FLO080918<br />

„Rouères“ Quarts-de-Chaume Grand Cru<br />

Liqoureux, blanc 2018 (0,375l) Parker: 96 P<br />

„Écharderie“ Coteaux-du-Layon Chaume 1er<br />

Cru Moelleux, blanc 2018 Le Point: 17/20 P<br />

FLO081418H „Ultra“ Quarts-de-Chaume Grand Cru<br />

Liqoureux, blanc 2018 (0,375l) Parker: 100 P<br />

FLO080620 „Bonnes Blanches“ Anjou, blanc 2020<br />

zur Reservierung, lieferbar voraussichtlich ab Mai 2022<br />

FLO080520 „Quarts“ Anjou, blanc 2020<br />

zur Reservierung, lieferbar voraussichtlich ab Mai 2022<br />

119,00 €<br />

34,00 €<br />

55,00 €<br />

52,90 €<br />

55,00 €<br />

239,00 €<br />

53,90 €<br />

61,50 €


<strong>PINwand</strong> N° <strong>333</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Seckinger – Pfalz<br />

Name / Firma<br />

Kunden-Nr. (falls zur Hand)<br />

Straße, Nr.<br />

DPF100620A Riesling „Vom Löss“ trocken, 2020 8,00 €<br />

DPF100820 Weißburgunder „Vom Kalkstein“, 2020 (BIO) 9,50 €<br />

DPF101120 Blanc R „Pure“, 2020 (BIO) 12,90 €<br />

DPF101220 Rosé R „Pure“, 2020 (BIO) 12,90 €<br />

DPF101620 Riesling R „Pure“, 2020 (BIO) FALSTAFF: 91 P 12,90 €<br />

DPF100920 Chardonnay R „Pure“, 2020 (BIO) 14,90 €<br />

DPF101320 Pinot Gris R „Pure“, 2020 (BIO) 14,90 €<br />

DPF101420 Phips Fizz Rosé (BIO) 15,90 €<br />

DPF109820P „Pure“ Probierpaket, 2020 (6 Fl.) statt 84,40 € nur 79,00 €<br />

DPF100419 Königsbach Ölberg Riesling trocken, 2019 (BIO) 39,50 €<br />

DPF109919P Lagenpaket 2019 (3 Fl.) statt 119,00 € nur 109,00 €<br />

DPF101820 Maikammer Kapellenberg Chardonnay, 2020 40,00 €<br />

DPF101920<br />

DEUTSCHLAND | Holger Koch – Baden<br />

Chardonnay „Linse“, 2020 (BIO)<br />

zur Reservierung, lieferbar ab März 2022<br />

DBA010120 Weißburgunder, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

exklusiv bei PdP<br />

DBA010420 Weißburgunder „Steinfelsen“, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard) exklusiv bei PdP<br />

DBA010620 Grauburgunder, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

DBA010720 Grauburgunder „Steinfelsen“, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

DBA011520 Chardonnay „Steinfelsen“, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

exklusiv bei PdP<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

exklusiv PdP<br />

exklusiv bei PdP<br />

40,00 €<br />

9,95 €<br />

10,80 €<br />

13,95 €<br />

13,95 €<br />

14,95 €<br />

DBA011720 Chardonnay *, 2020 18,90 €<br />

DBA010820 Spätburgunder „Alte Reben“, 2020 9,95 €<br />

DBA011120 Pinot Noir „Funken“, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

16,00 €<br />

DBA010220 Pinot Noir Herrenstück, 2020 16,95 €<br />

DBA011320 Pinot Noir *, 2020 25,00 €<br />

DBA010320 Pinot Noir ***, 2020 38,00 €<br />

DBA010320M Pinot Noir ***, 2020 MAGNUM 79,90 €<br />

DBA011220 Pinot Noir *** „Fass 12“, 2020<br />

(Edition Pinard de Picard)<br />

exklusiv bei PdP<br />

39,95 €<br />

DBA010519 Pinot Noir „Reserve“, 2019 Parker: 93-94 P 45,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

ÖSTERREICH | Franz Weninger – Burgenland, Balf, Sopron, Horitschon<br />

OBL070719 Fehérburgundi, weiß 2019 (BIO) 12,50 €<br />

OBL071020 Furmint „vom Kalk“, weiß 2020 (BIO) 15,00 €<br />

OBL070220 Furmint „Stein“, weiß 2020 (BIO) 24,00 €<br />

OBL070919 „Ponzichter“, rot (2019) (BIO) 9,90 €<br />

OBL070118 Kékfrankos „Balf”, rot 2018 (BIO) 10,90 €<br />

OBL070318 Blaufränkisch „Hochäcker“, 2018 (BIO) 13,00 €<br />

OBL070417 Kékfrankos „Steiner”, rot 2017 (BIO) 25,00 €<br />

OBL070616 Blaufränkisch „Dürrau“, 2016 (BIO) 59,00 €<br />

ÖSTERREICH | Johannes Hirsch – Kamptal /<br />

„KOLLEKTION DES JAHRES 2022“ Gault&Millau<br />

OKA030120 „Hirschvergnügen” Grüner Veltliner, 2020 (BIO) 9,80 €<br />

OKA030220<br />

Kammern Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

Suckling: 93 P<br />

13,90 €<br />

OKA030320 Zöbing Riesling, 2020 (BIO) Suckling: 93 P 14,80 €<br />

OKA030920<br />

OKA031020<br />

OKA031120<br />

OKA030420<br />

Ried Renner 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

Vinum: 18,5 P<br />

Ried Gaisberg 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

Suckling: 95 P<br />

Ried Grub 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

Falstaff: 95 P<br />

Ried Lamm 1. Lage Grüner Veltliner, 2020 (BIO)<br />

Falstaff: 97 P<br />

OKA030420M Ried Lamm 1. Lage Grüner Veltliner, 2020<br />

(BIO) MAGNUM<br />

OKA030620<br />

OKA030820<br />

Ried Heiligenstein 1. Lage Riesling, 2020 (BIO)<br />

Falstaff: 96 P<br />

Ried Gaisberg 1. Lage Riesling, 2020 (BIO)<br />

Vinum: 19 P<br />

OKA039920P „Kollektion des Jahres – 1. Lagen-Paket 2020“<br />

(6 Flaschen) statt 183,00 € nur<br />

ITALIEN | ++ NEU ++ Arpepe – Valtellina<br />

24,50 €<br />

24,50 €<br />

33,50 €<br />

33,50 €<br />

72,00 €<br />

33,50 €<br />

33,50 €<br />

169,95 €<br />

ILO020120 „Nebbiolo“ Rosso di Valtellina DOC, rosso 2020 23,90 €<br />

ILO020217<br />

ILO020317<br />

ILO020417<br />

ITALIEN | Burlotto – Piemont<br />

„Il Pettirosso“<br />

Valtellina Superiore DOCG, rosso 2017<br />

„Sassella Stella Retica“<br />

Valtellina Superiore DOCG, rosso 2017<br />

„Grumello Rocca de Piro“<br />

Valtellina Superiore DOCG, rosso 2017<br />

29,95 €<br />

38,00 €<br />

38,00 €<br />

IPI010220 „Viridis“ DOC Langhe, bianco 2020 13,20 €<br />

IPI011420 „Dives“ DOC Langhe Sauvignon, bianco 2020 15,95 €<br />

IPI010520 Dolcetto d’Alba DOC, rosso 2020 12,50 €<br />

IPI010920 Langhe Freisa DOC, rosso 2020 14,90 €<br />

IPI011020 Langhe Nebbiolo DOC, rosso 2020<br />

max. 2 Fl/Kunde<br />

15,95 €<br />

IPI010720 „Aves“ DOC Barbera d’Alba, rosso 2020 17,50 €<br />

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Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

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