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Tipps for Trips Reisemagazin Heft 1/2-2022

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TIPPS FÜR REISEN<br />

Die hügelige Landschaft bei Matakobe © Phil Bird stock.adobe.com<br />

Weiter nach Norden<br />

zum Cape Reingha<br />

Unser Weg führt uns nun über Auckland in den Norden.<br />

Wieder nehmen wir den Highway, der sich hier<br />

Twin Coast Discovery Highway nennt und kostenpflichtig<br />

ist. Das heutige Ziel ist Matakohe, eigentlich<br />

ein unbedeutendes Örtchen in schöner Landschaft,<br />

wenn sich hier nicht das sehenswerte Kauri-Museum<br />

befinden würde. Als wir gegen Abend ankommen, ist<br />

das Museum schon geschlossen, also übernachten wir<br />

in einer Pension, die sich fast neben dem Museum befindet.<br />

Am nächsten Tag besuchen wir dann das Museum.<br />

Der neuseeländische Kauri-Baum (Agathis australis),<br />

auch Neuseeländische Kauri-Fichte oder Neuseeländische<br />

Kauri-Kiefer genannt, ist ein immergrüner Baum,<br />

der heute meist Wuchshöhen von 30 bis 50 Metern und<br />

einen Stammdurchmesser von 1 bis 4 Metern erreicht.<br />

In historischer Zeit gefällte Exemplare erreichten wesentlich<br />

größere Durchmesser. Der angeblich größte,<br />

durch einen Bericht aus dem Jahr 1919 überlieferte Kauri-Baum<br />

soll im Tararu Creek an der Küste nahe Thames<br />

auf der Coromandel Peninsula in den 1870er Jahren gefällt<br />

und einen Stammdurchmesser von 8,54 Metern sowie<br />

einen Umfang von 26,82 Metern gehabt haben und<br />

etwa 4.000 Jahre alt gewesen sein.<br />

Im Museum ist von Holz bis Harz alles Wissenswerte<br />

über den mächtigen Kauribaum ausgestellt sowie eine<br />

kleine Kapelle, die aus Kauriholz erbaut wurde. Laut der<br />

Mythologie der Māori ist Tāne der Gott des Waldes und<br />

der Vögel. Er ist ein direkter Sohn des göttlichen Elternpaars<br />

Rangi und Papa, Himmelsvater und Mutter Erde,<br />

Vater von allen Lebenwesen, die den Wald bewohnen.<br />

Aus dem Kauri Holz steht am Ausgang des Museums<br />

eine ge<strong>for</strong>mtes „Manaja“ Symbol. Dieses Symbol ist der<br />

Träger überirdischer Kräfte. Seine traditionelle Form<br />

ist aus dem Kopf eines Vogels, dem Körper eines Mannes<br />

und dem Schwanz eines Fisches zusammengesetzt.<br />

Die Einheit dieser drei unterschiedlichen Elemente soll<br />

das Gleichgewicht von Himmel, Erde und Meer symbolisieren.<br />

Es soll den Träger daran erinnern, dass stets<br />

ein Vogel auf seiner Schulter über seine Seele wacht,<br />

und sie bei seinem Ableben an einen sicheren Ort geleitet.<br />

Nach soviel Theorie wollen wir den großen Baum<br />

selbst sehen. Wir fahren weiter zum Waipoua Forest,<br />

dem größten zusammenhängenden Kauri Wald Neuseelands,<br />

in dem der Tane Mahuta, „Gott des Waldes“,<br />

steht der größte noch existierenden Kauri-Baum. Er ist<br />

51,2 m hoch, sein Umfang in Bodennähe beträgt 13,77<br />

m, was einem Durchmesser von knapp 4,4 m und einem<br />

Stammvolumen von 244,5 km³ entspricht und soll über<br />

2.000 Jahre alt sein. In Ehrfurcht stehen wir vor diesem<br />

Riesen. Was könnte der uns alles erzählen?<br />

Heutzutage hat Kauri Holz keine kommerzielle Bedeutung<br />

mehr. Die meisten Gebiete mit hohen Kauri Bestand<br />

sind mittlerweile geschützt.<br />

Unsere Fahrt geht weiter nach Norden. Die Straße windet<br />

sich einen kleinen Pass hinauf – oben treten wir hart<br />

in die Bremsen. Wow, was für ein Anblick. Vor uns die<br />

blaue Hokianga-Bucht, die wie ein Fjord weit ins Land<br />

hineinreicht und unzählige Buchten bildet. Und darüber,<br />

in leuchtendem Gelb, riesige Sanddünen. Es ist<br />

16 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 1/2.<strong>2022</strong>

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