26.01.2022 Aufrufe

Ausgabe 03-2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />

RO-KA-TECH<br />

Journal<br />

Das Fachmagazin für die Branche Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

Herausgegeben vom VDRK – Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />

Ihre Spezialisten für Rohrinnendichtsysteme<br />

Langlebig. Effizient. Wirtschaftlich.<br />

ZAHLREICHE<br />

SONDERLÖSUNGEN<br />

VON DN 150‐DN 6000<br />

Besuchen Sie unsere neue Website unter:<br />

www.pipe-seal-tec.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

FLUTKATASTROPHE <strong>2021</strong><br />

unsere Branche hilft<br />

Helfende Hände & Spenden<br />

WIR HALTEN ZUSAMMEN<br />

lesen Sie weiter<br />

auf Seite 8


Immer voraus


Anz_Titel_RO_KA_TECH_PST_<strong>03</strong>_<strong>2021</strong>_RZ_off.indd 1 30.08.<strong>2021</strong> 15:04:33<br />

Titel.indd 1 01.09.<strong>2021</strong> 11:53:25<br />

<br />

<br />

<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

VDRK aktuell<br />

Vorwort<br />

Wir begrüßen neue Mitglieder und<br />

gratulieren zum Firmenjubiläum<br />

KURIOS – „Hinterwandbruch“<br />

PANTAENIUS<br />

SMP Finanzmanagement GmbH<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Flut <strong>2021</strong> - unsere Branche hilft<br />

Einsatz im zerstörten Ahrtal<br />

Erlebnisbericht von Gregor Dihn<br />

KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik GmbH<br />

MEWA Textil-Service AG & Co.<br />

KESSEL AG<br />

IKT gGmbH<br />

SAG-Akademie GmbH<br />

UNITA<br />

DWA e. V.<br />

10<br />

18<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

28<br />

29<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />

RO-KA-TECH<br />

Journal<br />

Das Fachmagazin für die Branche Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

Herausgegeben vom VDRK – Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />

Ihre Spezialisten für Rohrinnendichtsysteme<br />

<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber & Redaktion:<br />

NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

Swietelsky-Faber GmbH<br />

LAMPE GmbH<br />

MC-Bauchemie GmbH & Co. KG<br />

LOBBE Kanaltechnik GmbH & Co. KG<br />

30<br />

32<br />

36<br />

37<br />

Langlebig. Effizient. Wirtschaftlich.<br />

ZAHLREICHE<br />

SONDERLÖSUNGEN<br />

VON DN 150‐DN 6000<br />

Besuchen Sie unsere neue Website unter:<br />

www.pipe-seal-tec.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

FLUTKATASTROPHE <strong>2021</strong><br />

unsere Branche hilft<br />

Helfende Hände & Spenden<br />

WIR HALTEN ZUSAMMEN<br />

lesen Sie weiter<br />

auf Seite 8<br />

VDRK Verband der Rohr- und<br />

Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />

Wilhelmshöher Allee 253-255<br />

D-34131 Kassel<br />

+49 (0) 561-207567-0<br />

+49 (0) 561-207567-29<br />

info@vdrk.de • www.vdrk.de<br />

Satz und Gestaltung: Annett Sluke<br />

Produktion:<br />

Druckerei Hachenburg • PMS GmbH<br />

Saynstraße 18 • D-57627 Hachenburg<br />

+49 (0) 2662-802-0<br />

+49 (0) 2662-802-140<br />

info@druckerei-hachenburg.de<br />

www.druckerei-hachenburg.de<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge<br />

gehen in das unbeschränkte Verfügungsrecht<br />

des Herausgebers über. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Gewähr übernommen. Die<br />

Beiträge der Autoren werden nicht auf<br />

Richtigkeit geprüft; sie stellen die Meinung<br />

des Autors, nicht die des Herausgebers<br />

dar. Die Redaktion behält sich<br />

vor Beiträge zu kürzen.<br />

www.vdrk.de<br />

Weiterbildung & Schulungen<br />

Bau Bildung Sachsen e. V.<br />

Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Anwenderberichte<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

38<br />

RICO GmbH<br />

39<br />

Pipetronics GmbH & Co. KG 40<br />

JT-elektronik GmbH<br />

42<br />

Fritzmeier Umwelttechnik GmbH 44<br />

I.S.T. GmbH<br />

46<br />

WinCan Deutschland GmbH<br />

48<br />

Acadoro GmbH<br />

52<br />

MC-Bauchemie GmbH & Co. KG 56<br />

KHK Kunststoffhandel GmbH 58<br />

Milwaukee<br />

60<br />

pmt GmbH & Co. KG<br />

61<br />

Funk, Zander & Partner GmbH 62<br />

MEWA Textil-Service AG & Co. 63<br />

Wöhler Technik GmbH<br />

64<br />

ADEVA GmbH<br />

64<br />

LIFTPLAQ<br />

65<br />

ROKA-Office ® 66<br />

BRAWO ®<br />

SYSTEMS<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />

Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

RELINEEUROPE GmbH<br />

IBAK Robotics GmbH<br />

Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />

Beilagen senden Sie bis <strong>03</strong>.12.<strong>2021</strong>an: Druckerei Hachenburg • PMS GmbH<br />

Stichwort: RO-KA-TECH Journal 04/<strong>2021</strong><br />

68<br />

70<br />

74<br />

77<br />

80<br />

82<br />

85<br />

Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />

Uechtingstraße 74<br />

D-45881 Gelsenkirchen<br />

Telefon: +49 (0) 209/38655 201<br />

Telefax: +49 (0) 209 38655 219<br />

www.pipe-seal-tec.de<br />

Sonstiges<br />

BIBKO ® GmbH<br />

GET e. V.<br />

resinnovation GmbH<br />

GREWUS GmbH<br />

RSV e. V.<br />

Cluster Bayern e. V.<br />

GET e. V.<br />

Nachruf – Bruno Schmuck<br />

Aufnahmeantrag<br />

Beilagen<br />

• ADEVA GmbH<br />

• Bau Bildung Sachsen e. V.<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

04/<strong>2021</strong><br />

19.11.<br />

88<br />

91<br />

92<br />

96<br />

98<br />

100<br />

102<br />

105<br />

106<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 3


Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!<br />

die letzten Wochen<br />

waren geprägt von<br />

den Bildern der Flutkatastrophe<br />

im Ahrtal<br />

und umliegenden<br />

Gebieten. Binnen<br />

Stunden wurden ganze<br />

Dörfer und Städte<br />

dem Erdboden gleich<br />

gemacht. Jahrzehnte<br />

der mühsamen Investitionen<br />

vieler Bürger<br />

verschwanden in den Fluten. Das Leben vieler Menschen geriet<br />

aus den Fugen.<br />

Dieses Ereignis zeigt die Verletzlichkeit unserer Zivilisation. Es<br />

führte uns jedoch noch mehr vor Augen.<br />

Die Gesellschaft hält in der Not zusammen.<br />

Wie bereits in früheren Katastrophen standen Nachbarn zusammen.<br />

Viele Menschen aus ganz Deutschland, Handwerker/innen,<br />

Unternehmen/innen und deren Mitarbeiter/innen<br />

waren sofort bereit, selbstlos zu helfen.<br />

Auch viele Unternehmen unserer Branche waren vor Ort, um<br />

mit ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Ihnen gilt unser Dank.<br />

Der VDRK hat mit kleinen Hilfestellungen versucht, diese freiwilligen<br />

Einsätze zu unterstützten. Wir widmen dieses Journal<br />

dem Einsatz dieser Unternehmen und deren Mitarbeiter/innen.<br />

Grenzen der öffentlichen Vorsorge und Koordination<br />

Die Aufarbeitung der Vorgänge ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Als Außenstehender habe ich jedoch den Eindruck, dass Politik<br />

und Verwaltung in dieser Ausnahmesituation nicht ausreichend<br />

funktioniert haben. Rechtzeitige Vorwarnungen unterblieben<br />

oder kamen später, als sie möglich gewesen wären. Helfer berichteten<br />

in den ersten Tagen nach der Flut, vom blanken Chaos<br />

vor Ort und fehlender Koordination der Hilfsmaßnahmen.<br />

Versprochene Hilfsgelder für Betroffene kamen nicht an.<br />

Das Mantra einiger politischer Parteien, der Staat würde alles<br />

richten und privates Unternehmertum wäre nur auf Profit<br />

ausgerichtet, hat sich erneut als falsch herausgestellt. Unsere<br />

Gesellschaft braucht einen funktionierenden Staat und erfolgreiches,<br />

engagiertes Unternehmertum. Es gibt dort keinen<br />

Widerspruch. Politik sollte sich nicht spalten. Der Staat sollte<br />

seine Kernaufgaben gut organisieren und Unternehmen die<br />

notwendige Luft zum Atmen geben, nur so stehen im Krisenfall<br />

alle zusammen.<br />

Apropos „Zusammenstehen“: Unsere VDRK-Gemeinschaft<br />

wächst kontinuierlich weiter. In diesem Jahr sind bereits 27<br />

weitere Unternehmen unserem Verband beigetreten, so dass<br />

wir heute 567 Mitglieder zählen.<br />

Noch ein Wort in eigener Sache<br />

Ich durfte diesem Verband zwei Jahre als Vorsitzender dienen.<br />

Dies war eine große Ehre und Aufgabe, die geprägt war durch<br />

Corona, die schmerzhafte Absage unserer Messe RO-KA-<br />

TECH, die Schaffung einer Tarifkommission, die Erarbeitung<br />

eines virtuellen Marktplatzes sowie digitaler Lernangebote für<br />

unsere Auszubildenden.<br />

Der VDRK hat noch ein großes Potential. Und ich hoffe, dass<br />

ich ein wenig dazu beitragen konnte, unseren Verband weiter<br />

zu entwickeln. Aus privaten Gründen werde ich nicht noch einmal<br />

für dieses Vorstandsamt antreten.<br />

INFOS unter 0561/207567-0<br />

®<br />

Mein Dank gilt allen, die mich in dieser Zeit unterstützt haben.<br />

Unserem künftigen Vorstand wünsche ich eine glückliche<br />

Hand und unserem Verband eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Beste Grüße<br />

Sven Fietkau<br />

AZ_VDRK_SOKAbau.indd 4 | RO-KA-TECH 1 Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />

08.09.<strong>2021</strong> 16:33:04


VDRK aktuell<br />

WIR BEGRÜSSEN NEUE MITGLIEDER<br />

Wir gratulieren unseren Mitgliedern<br />

zum Firmenjubiläum<br />

15 Jahre<br />

Rohr-Frei Völker GmbH<br />

Johannesberg<br />

Kracker Kanalreinigung GmbH<br />

Hanau<br />

DOKS-BAU GmbH & Co. KG<br />

Neumünster<br />

Brandenburger Liner GmbH & Co. KG<br />

Landau<br />

Stephan Füchsl GmbH<br />

Oberschleißheim<br />

Diana Mette<br />

Dortmund<br />

P&N Kanaltechnik GmbH<br />

Frankenthal<br />

Uni ROKA GmbH<br />

Papendorf<br />

G. Hilger GmbH<br />

Oberzissen<br />

Picote Solutions Oy Ltd<br />

Porvoo - Finnland<br />

• Feuchter KRS e. K.<br />

• Kanal-Service-Pfitzer GmbH<br />

Datum: 27.07.<strong>2021</strong> 08:15<br />

KURIOS<br />

"Hinterwandbruch"<br />

Schon mal was davon gehört?<br />

Betreff: Schaden:. ...............<br />

Sehr geehrte Frau ................,<br />

zu dem Gutachten G111/<strong>2021</strong> wollen wir wie folgt<br />

Stellung beziehen. Erläuterung der Bezeichnung Hinterwandbruch:<br />

Bei dem Rohrmaterial Steinzeug handelt es sich um ein<br />

biegesteifes Material.<br />

Das bedeutet, dass sich ein Steinzeugrohr nicht bewegen<br />

lässt ohne zu brechen. Anders wie z. B. bei einem<br />

PVC Rohr, dieses lässt sich im 11 Bereich biegen.<br />

Mit diesem Hintergrundwissen, kann abgeleitet werden,<br />

dass ein Steinzeugrohr, welches sich z. B. durch Erdbewegungen<br />

verschiebt, brechen wird.<br />

Das Rohr bricht dann immer an der schwächsten Stelle.<br />

Diese befindet sich im Bereich der Muffe, da hier zwei<br />

Rohrenden aufeinander treffen.<br />

Mit dem Begriff Hinterwandbruch bezeichnen wir einen<br />

Rohrbruch, welchen man im Rohr mit der Kamera nicht<br />

sehen kann.<br />

Da das Rohr aber offensichtlich verschoben ist, muss<br />

davon ausgegangen werden, dass die Rohrmuffe hinterwandig<br />

gebrochen ist.<br />

20 Jahre<br />

25 Jahre<br />

30 Jahre<br />

35 Jahre<br />

45 Jahre<br />

55 Jahre<br />

60 Jahre<br />

• Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />

• Ehle-HD<br />

Entwicklungs- u. Vertriebsgesellschaft mbH<br />

• Franke Kanaltechnik GmbH<br />

• GÜNZEL Ingenieurbüro<br />

• Michael Egbers GmbH<br />

Rohr- und Kanalreinigung<br />

• Schoenen GmbH<br />

• Rohr- und Kanal-Service Bürner GmbH<br />

• Bodenbender GmbH<br />

• BDE e. V.<br />

Anbei ein Beispielfoto. Hier wurde eine betroffene Stelle<br />

freigelegt. Es ist eindeutig zu erkennen, dass hier die<br />

Muffe weggebrochen ist.<br />

Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfugung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

....................................<br />

- zertifizierte Kanalbetriebsmanagerin -<br />

- zertifizierte Kanalsanierungsberaterin -<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 5


VDRK aktuell<br />

PANTAENIUS Expertenforum für Nassentsorger<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> erläutern wir die Bedeutung der Elektronikversicherung für Kamerafahrzeuge anhand eines<br />

aktuellen Schadensfalles aus unserer Mandantschaft.<br />

Unser Kunde hat den Auftrag erhalten, einen Kanal zur Schadenortung<br />

mit seinem Kamerafahrzeug abzufahren. Ein Mitarbeiter<br />

unseres Kunden richtet die Baustelle ein, lässt das<br />

Kamerafahrzeug in den Kanal hinab und beginnt mit der Untersuchung.<br />

Nach einigen Metern stellt der Mitarbeiter fest,<br />

dass sich die Kamera nicht mehr manövrieren lässt – der Fahrwagen<br />

hat sich im Kanal festgefahren und eine weitere Untersuchung<br />

des Kanals ist nicht mehr möglich.<br />

Um den Einsatz fortzuführen, versucht der Mitarbeiter durch Ziehen<br />

am Kamerakabel den Fahrwagen wieder frei zu bekommen.<br />

Reparaturkosten<br />

Abzüglich 20 % von 3.400,00 EUR<br />

für Kabelschäden<br />

Gesamtkosten<br />

Abzüglich Selbstbeteiligung<br />

Kostenerstattung/<br />

Versicherungsleistung<br />

14.737,10 EUR<br />

680,00 EUR<br />

14.057,10 EUR<br />

./. 1.500 EUR<br />

12.557,10 EUR<br />

Beschädigung am Kabel führt zum Wassereintritt<br />

und löst Kurzschluss aus<br />

Dieser Versuch misslingt und durch das Ziehen am Kamerakabel<br />

wird zudem das Kabel an verschiedenen Stellen beschädigt.<br />

Durch die Schäden am Kabel dringt nun Wasser ein und<br />

es kommt zu einem Kurzschluss, der die Elektronik des Fahrwagens<br />

zerstört.<br />

Mit größerer Kraftanstrengung gelingt es dem Mitarbeiter den<br />

Kamerawagen zu lösen und aus dem Kanal zu bergen, der<br />

Schaden jedoch ist bereits eingetreten.<br />

Wir erhalten vom Kunden eine elektronische Schadenmeldung<br />

– die beschädigten Teile bringt unser Kunde zum Hersteller,<br />

der das Ausmaß der Beschädigung festgestellt, dokumentiert<br />

und sofort mit der Reparatur beginnt. Damit ist sichergestellt,<br />

dass die dringend benötigte Kamera schnellstmöglich wieder<br />

einsatzbereit wird.<br />

Der sofortige Reparaturbeginn ist in den Pantaenius Sonderbedingungen<br />

vereinbart und stellte somit kein Problem dar.<br />

Die beschädigten Teile müssen lediglich zum Schadennachweis<br />

aufbewahrt werden.<br />

Die Werkstatt setzte die durch den Kurzschluss beschädigte<br />

Fahrwagenelektronik wieder instand. Aufgrund der Mitversicherung<br />

von Kabeln und Schläuchen im Pantaenius Sonderkonzept,<br />

erhielt der Kunde auch eine Teilerstattung für<br />

das beschädigte Kamerakabel (Mitversichert gelten Kabel/<br />

Schläuche mit Abschreibungsregelung auf 5 Nutzungsjahre<br />

[Restwert mind. 20 %]).<br />

Für die gesamte Dauer der Reparatur konnte unser Kunde mit<br />

einer firmeneigenen Ersatzkamera weiterarbeiten. Die Übernahme<br />

der Kosten einer Leihkamera ist ebenfalls versichert.<br />

Im Nachgang reichte unsere Kunde die Reparaturrechnung<br />

sowie Fotos der beschädigten Teile ein.<br />

Die Schadenregulierung wurde anhand der von Pantaenius<br />

aufbereiteten und geprüften Unterlagen vom Versicherer wie<br />

folgt vorgenommen:<br />

Schnellere und bessere Schadenregulierung<br />

Dank spezieller Klauseln<br />

Um den Anforderungen nach einem speziellen Versicherungsschutz<br />

für die Kanalreinigungsbranche gerecht zu werden,<br />

sollten die Versicherungsverträge zur Elektronikversicherung<br />

für Kamerafahrzeuge nach unserer Überzeugung mindestens<br />

über folgende Inhalte verfügen:<br />

• sofortiger Reparaturbeginn möglich, sofern die Schadenanzeige<br />

unverzüglich erfolgt und die nicht reparierbaren,<br />

beschädigten Teile zur Beweissicherung aufbewahrt werden<br />

• Mitversichert gelten Kabel/Schläuche mit Abschreibungsregelung<br />

auf 5 Nutzungsjahre (Restwert mind. 20 %)<br />

• Kostenübernahme für Leih- und Mietgeräte infolge eines<br />

Versicherungsfalles<br />

• Mitversicherung von Bergungskosten<br />

• Eine klar formulierte Repräsentanten-Klausel schützt die<br />

eigenen Mitarbeiter und Dritte.<br />

• GAP-Deckung für geleaste und/oder finanzierte Geräte/<br />

Anlagen<br />

• Reparatur von ersatzpflichtigen Schäden durch den<br />

Versicherungsnehmer selbst ist möglich<br />

PANTAENIUS ist ein familiengeführter, unabhängiger Versicherungsmakler<br />

mit Standorten in Hamburg, Düsseldorf,<br />

München und Erfurt. Seit 1984 entwickelt PANTAENIUS maßgeschneiderte<br />

Versicherungskonzepte für Unternehmen der<br />

Kanalsanierung und -reinigungsbranche.<br />

Pantaenius Versicherungsmakler GmbH<br />

Fachbereich Unternehmensversicherungen<br />

Hamburg, Düsseldorf, München, Erfurt<br />

Kaiserswerther Straße 97<br />

D-40476 Düsseldorf<br />

www.pantaenius.eu/nassentsorger<br />

6 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


VDRK aktuell<br />

Die Risiken einer nicht rechtssicheren und ordnungsgemäßen DGUV V3 Prüfung<br />

Wer kennt das nicht? In regelmäßigen Abständen meldet sich<br />

Ihr Prüfdienstleister und will einen Termin zur Umsetzung der<br />

wiederkehrenden Prüfungen Ihrer elektrischen Betriebsmittel<br />

mit Ihnen vereinbaren.<br />

Diese notwendigen Prüfungen empfinden die meisten Unternehmer<br />

oftmals als eine weitere bürokratische Hürde Ihrer Berufsgenossenschaft,<br />

ohne zu wissen, dass damit noch viel mehr verbunden ist.<br />

Neben den Berufsgenossenschaften werden die Prüfungen<br />

auch seitens des Gesetzgebers und des Sachversicherers gefordert<br />

und somit riskiert der unachtsame Unternehmer, bei<br />

einer Unterlassung der Prüfung bzw. bei einer Überschreitung<br />

der ermittelten Prüffristen, u. U. empfindliche Strafen.<br />

Worin liegen Ihre Risiken und worauf müssen Sie bei der Beauftragung<br />

einer Prüfung achten, damit Ihnen kein böses Erwachen<br />

im Falle eines Schadensereignisses blüht?<br />

Damit ihrem Unternehmen ein vollumfänglicher Versicherungsschutz<br />

zur Verfügung steht, müssen die berufsgenossenschaftlichen<br />

und/oder gesetzlichen Vorschriften umgesetzt<br />

werden. Dies bedeutet, dass der Versicherer im Schadensfall<br />

genau auf eine ordnungsgemäße Umsetzung der Prüfung achtet.<br />

Im Falle einer grob fahrlässigen oder sogar vorsätzlichen<br />

Missachtung der Vorschriften, ist der Versicherer berechtigt,<br />

die Schadensregulierung i. H. des Verschuldens des Versicherungsnehmers<br />

zu reduzieren.<br />

2. Auf die Qualifikation<br />

Entsprechen die Prüfer der Qualifikation der TRBS 12<strong>03</strong> und wird<br />

Ihnen dies auch schriftlich durch den Dienstleister bescheinigt?<br />

3. Etiketten<br />

Jedes geprüfte Gerät erhält eine Plakette mit Angabe des<br />

nächsten Prüftermins sowie eine eindeutige ID.-Nr. Die Prüfsiegel<br />

sollten aus selbstzerstörender Dokumentenfolie bestehen,<br />

damit diese nicht auf ein anderes ungeprüftes Gerät angebracht<br />

werden können.<br />

4. Lassen Sie sich die Prüfberichte im Vorfeld zeigen<br />

Gut ist es immer, wenn die Messungen über eine Software und<br />

nicht über Excel oder anderen nachträglichen Erfassungsmöglichkeiten<br />

erfasst werden. Fragen Sie Ihren Dienstleister, ob er<br />

alle Prüfschritte validiert hat und die Software die Messwerte<br />

wie auch die Zeiten der Messungen automatisch dokumentiert.<br />

Falls Nein, fragen Sie einfach mal nach dem Grund. Wir von<br />

ACU streben eine gute und nachhaltige Beratung an und können<br />

Ihnen sowohl bei der Umsetzung der Prüfungen, bei der<br />

Bewertung der Prüfergebnisse, wie auch bei der Auswahl eines<br />

geeigneten Prüfdienstleisters helfen, damit Sie im Schadensereignis<br />

SICHER dastehen.<br />

Quellen: DGUV V3, BetrSichV, ASG, VVG, ArbSchG<br />

Dies kann den Betrieb in seiner Existenz bedrohen und deshalb ist<br />

es umso wichtiger, den richtigen Partner an seiner Seite zu haben.<br />

Sie als Unternehmer sind immer der Verantwortliche und haften<br />

für eventuelle Schäden /Verstöße gegenüber den behördlichen<br />

und/oder zivilrechtlichen Institutionen. Diese Risiken<br />

können Sie durch betriebliche Regelungen und durch die Auswahl<br />

geeigneter Dienstleister deutlich reduzieren.<br />

Oftmals liegt die falsche Annahme vor, dass eventuelle Schadensansprüche<br />

direkt an den Dienstleister übertragen werden<br />

können. Dies kann u. U. nur im Rahmen eines langwierigen<br />

zivilrechtlichen Prozesses erreicht werden, da der Auftraggeber<br />

sich vor der Beauftragung von der Qualifikation des Dienstleisters<br />

überzeugen muss.<br />

Für die Entscheidungsträger, die das ausschließliche Qualitätskriterium<br />

im Preis suchen, erfolgt oftmals das böse Erwachen<br />

im Schadensfall, wenn mögliche Regressansprüche ins<br />

Leere laufen und somit die Prüfung den noch so günstigen<br />

Preis nicht WERT gewesen ist …<br />

Worauf sollten Sie achten?<br />

1. Auf den Preis<br />

Fragen Sie sich selbst, wie viel Geräte in der Stunde geprüft<br />

werden müssen, damit ein realistischer Stundenlohn aus dem<br />

Angebotspreis erreicht werden kann.<br />

LICHTAUSHÄRTUNG IM<br />

HAUSANSCHLUSS UND<br />

KLEINEN HAUPTKANÄLEN<br />

Mit unseren STARLIGHT<br />

Schwestern UV und LED.<br />

DN 70 – 300<br />

NEU<br />

DN 50–150<br />

www.ist-web.com<br />

I.S.T. Innovative Sewer Technologies | RoKaTech <strong>03</strong>-<strong>2021</strong><br />

90 x131 mm | Anlage 1:1 | Anzeige „Starlight“<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 7


+++ Überflutung des Ahrtal +++


14./15. Juli <strong>2021</strong><br />

unserer Branche im Einsatz +++


über 40.000 Fahrzeuge wurden innerhalb von Minuten einfach nur von der Flut genommen ...<br />

Wir brauchen Amphibien – Saugbagger – Panzer mit Kran!<br />

Helfen nach einem Weltuntergang: Einsatz im zerstörten Ahrtal<br />

Autorin: Kerstin Hendess • Tacheles Public Relations®<br />

Wer die Fernsehbilder sah, dachte an Krieg, Bomben, Hurrikan und Tsunami. Wer die Wirklichkeit im Ahrtal<br />

erlebte, findet die Fernsehbilder geschönt. Wer mit Menschen spricht, die Erfahrung mit internationalen Hilfseinsätzen<br />

haben, hört: „So etwas haben wir noch nicht gesehen.“<br />

Das extrem stabile Tiefdruckgebiet „Bernd“ schüttet Mitte Juli<br />

tagelang Starkregen über Mitteleuropa aus. Kleinere Flüsse<br />

und Bäche können diese Wassermassen nicht fassen und<br />

überfluten viele Regionen in ganz Europa. In Deutschland<br />

wüten Tiefdruck und Hochwasser besonders in Rheinland-<br />

Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern,<br />

Hessen, im Saarland sowie in Sachsen und Thüringen.<br />

Am schlimmsten trifft es das Ahrtal: 133 Leben reißt die Flut im<br />

Landkreis mit sich. Hier wird die Welt in der Nacht vom 14. auf<br />

den 15. Juli <strong>2021</strong> einfach weggeschwemmt.<br />

Alles weg – das kennen bei uns nur sehr wenige Menschen,<br />

meist sehr alte, die Verfolgung, Bombenkrieg oder Flucht erlebt<br />

haben. Alles weg: Nicht nur Kleidung und Schmuck, Haushalt<br />

und Möbel, Computer und Auto. Auch Urkunden, Liebesbriefe,<br />

unersetzbare Fotos, Lieblingsteddys und geliebte Haustiere<br />

oder Omas alte Zuckerdose mit dem Medaillon. Und oft<br />

das ganze Zuhause und damit jede gefühlte Sicherheit. Was<br />

bleibt, ist mit stinkendem Schlamm überkrustet. Vielleicht ist es<br />

der größte Schock, sich selbst als derart verletzbar zu erleben.<br />

Eine friedliche und bezaubernde Landschaft<br />

Es war eine so friedliche wie bezaubernde Landschaft: 85 Kilometer<br />

schlängelt sich die Ahr von der Quelle in Blankenheim<br />

bis zum Rhein bei Linz quer durch den gesamten Landkreis<br />

Ahrweiler in Rheinland-Pfalz; nur rund 20 Kilometer des Oberlaufs<br />

fließen in Nordrhein-Westfalen. Hinter den Ufern des<br />

ruhigen Flusses steigen die Hänge steil an und bieten beste<br />

Bedingungen für den Weinanbau: Hier, zwischen Ahrgebirge<br />

und Hocheifel, liegt Deutschlands größtes geschlossenes Rotweingebiet.<br />

130.000 Menschen leben in dem Landkreis, die<br />

meisten am Ufer oder auf dem Hang in den Weinbergen. Neben<br />

dem Weinbau lebt das Ahrtal vom Tourismus – und wird<br />

von Corona hart getroffen.<br />

So nüchtern Wikipedia die Zerstörungen beschreibt, so erschütternd<br />

sind sie zu lesen: „Besonders stark getroffen wurde<br />

der Landkreis Ahrweiler (…). In der Ortsgemeinde Schuld<br />

stürzten sechs Häuser ein, zahlreiche weitere wurden schwer<br />

beschädigt. Im Landkreis wurden 62 Brücken zerstört und weitere<br />

13 schwer beschädigt, auch erlitten 19 Kindertagesstätten<br />

und 14 Schulen Beschädigungen durch das Hochwasser. Mehr<br />

als 330 Menschen konnten mit bis zu 36 Hubschraubern von<br />

Dächern und Bäumen gerettet werden. In der Stadt Sinzig starben<br />

zwölf Bewohner einer Behinderteneinrichtung (…).<br />

Eine erste größere Bestandsaufnahme ging zehn Tage nach<br />

dem Hochwasser (…) von mindestens 17.000 Personen aus,<br />

die unmittelbar durch das Hochwasser Eigentum verloren<br />

10 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

hatten. Von den mehr als 3000 beschädigten Gebäuden wurden<br />

mindestens 467 zerstört, darunter fast 200 Wohnhäuser.<br />

Mehrere Kilometer Straßen wurden komplett zerstört, über 73,9<br />

Kilometer Straßen, Wege und Brücken an der Ahr wurden beschädigt.<br />

Eine Richtungsfahrbahn der im Bau befindlichen Ahrquerung<br />

der Bundesstraße 9 bei Sinzig ist durch einen unterspülten<br />

Pfeiler abgesackt und wird daher abgerissen. Auf der<br />

Ahrtalbahn wurden mindestens sieben Eisenbahnbrücken und<br />

rund 20 Kilometer Gleis durch Über- und Unterspülungen zerstört.<br />

(…) Die 1600 bei der Handwerkskammer und Industrieund<br />

Handelskammer angemeldeten Betriebe im Ahrtal erlitten<br />

geschätzte Sachschäden von insgesamt 560 Millionen Euro.“<br />

Nicht nur das Ahrtal traf eine Tragödie. Nicht nur die Menschen<br />

und Unternehmen, die in diesem Bericht erscheinen,<br />

haben Unvorstellbares erlebt und geleistet. Sie stehen hier<br />

als ein Beispiel für den Einsatz vieler. Beim Redaktionsschluss<br />

am 27. August ist das Handynetz stabilisiert, der Strom fließt<br />

teilweise wieder. Die größten Schuttberge sind beseitigt, Straßen<br />

zumindest geschottert und provisorisch befahrbar. Die<br />

Ahr, wieder in ihrem schmalen Bett, kann auf Behelfsbrücken<br />

überquert werden, die das Technische Hilfswerk und die Bundeswehr<br />

gelegt haben. In einigen Gemeinden gibt es wieder<br />

Trinkwasser, andere sind weiterhin auf Tankwagen und die Reinigungsanlagen<br />

des THW angewiesen.<br />

Verzweifelte Menschen dürfen nicht mal aufräumen<br />

Im Ahrtal ist nahezu jeder Ort betroffen. Zum Beispiel Dernau:<br />

In dem beschaulichen Dörfchen mit 1700 Einwohnern sind 20<br />

Häuser komplett zerstört – wieviele so stark beschädigt sind,<br />

dass sie abgerissen werden müssen, ist noch nicht abzusehen.<br />

Auch das ist eine kaum erträgliche Belastung: Die Menschen<br />

versuchen, ihr Haus zu retten, um es am Ende vielleicht doch<br />

aufgeben zu müssen. Und als ob das nicht genug ist, wird<br />

auch die Versicherungsbürokratie zur Bedrohung: Verzweifelte<br />

Eigentümer dürfen ihren Schutt nicht wegräumen, solange die<br />

Versicherungen nicht vor Ort sind. Und wo der Strom zum Aufladen<br />

der Handys fehlt, lassen sich weder Schutt noch Schäden<br />

dokumentieren.<br />

„Aufräumen“ hieß vielfach „plattwalzen“: Wochenlang waren<br />

Bergepanzer im Einsatz. Und so beherrschen nicht die Farben<br />

des Sommers das Bild, sondern leblose staubig-grau-braune<br />

Flächen. Darüber stinkt ein Gemisch aus Kanal, Öl, Benzin,<br />

Chemie und verrottenden organischen Stoffen jeder Art.<br />

Helferin der ersten Stunde: Einsatz privat und als Profi<br />

Monika Hilger führt gemeinsam mit ihrer Schwester Heike die<br />

G. Hilger GmbH, ein Unternehmen für Abfall-, Recycling- und<br />

Kanaldienstleistungen. Als sie am 15. Juli aufwacht in ihrem<br />

gemütlichen Zuhause in Oberzissen rund 15 Kilometer südlich<br />

der Ahr, hat sich die Welt verändert. Zuerst reagiert die private<br />

Monika Hilger: Sie bereitet in ihrem Haus Zimmer für Flutvertriebene<br />

vor, sammelt Kleider, die sie spenden kann, organisiert<br />

und verteilte Suppe für Helfer, die schnell vor Ort sind. Die ersten<br />

Kanaler werden auf dem Boden ihres Wohnzimmers schlafen.<br />

Dann treten die Unternehmerinnen Hilger auf den Plan:<br />

Kanäle klar machen und Abfall jeder Art entsorgen – das ist<br />

ihr Geschäft und genau das ist hier sofort und dringend nötig.<br />

Auch Björn Saemann, Gründer und Chef der KSM Umweltdienste<br />

GmbH & Co. KG aus dem hessischen Bischofsheim,<br />

ist schnell zur Stelle. Die Lage von KSM in Bischofsheim, direkt<br />

in der Mainspitze zwischen Rhein und Main, hat Saemann zum<br />

fluterfahrenen Hochwasserspezialisten gemacht. Saemann,<br />

der auch 2013 beim Einsatz in Dresden gefragt war, kennt<br />

Hilger: Er ruft an, lässt sich die Lage schildern – und bietet<br />

sofortige Unterstützung.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 11


Polizei-Wasserwerfer in friedlicher Mission:<br />

Kanalreiniger wird mit frischem Spülwasser versorgt.<br />

Der zertifizierte Kanalsanierungsberater hat eine Ausbildung<br />

als Luftrettungsassistent und ehrenamtlich für das THW gearbeitet.<br />

Menschen wie er bewahren selbst unter extremsten<br />

Belastungen einen kühlen Kopf. Und Saemann weiß, wie Rettungsdienste<br />

ticken.<br />

Der drohende Worst Case: weitere Hitzewellen und Unwetter<br />

Fachleute wie Hilger und Saemann kennen die Gefahren, von<br />

denen die meisten Bürger nichts ahnen. Und sie wissen, dass<br />

die Zeit drängt: Wo Kanäle zerstört sind, verteilt Regen ihren<br />

Inhalt über Straßen und Plätze, über Feld, Wald und Wiesen.<br />

Wo Kanäle dicht sind, entsteht ein Rückstau und der nächste<br />

Starkregen drückt das Abwasser wieder hoch bis in den<br />

vierten Stock. Wo Schächte verstopft sind, kann man Kanäle<br />

weder reinigen noch reparieren. Eine mögliche Hitzewelle –<br />

die glücklicherweise ebenso ausbleibt wie weitere Unwetter –<br />

erschwert die Arbeiten und macht sie weit gefährlicher: Hitze<br />

bedeutet Seuchen- und Infektionsgefahr und die Schlammkruste<br />

wird sonnengebrannt hart wie Beton.<br />

Mit zehn Einsatzfahrzeugen geht es los: Saemann schickt am<br />

Montag nach dem Hochwasser drei Kombifahrzeuge mit Besatzung<br />

ins Ahrtal; drei weitere kommen von der Müller Umweltdienste<br />

GmbH aus dem hessischen Eppertshausen, vier<br />

stammen aus Hilgers Fuhrpark.<br />

„Wo sind die Kanäle überhaupt?“<br />

Zu den Aktivisten der ersten Stunde gehört auch Sven<br />

Kämpfer. Sein Ingenieurbüro IB–SK für Kanaltechnik ist<br />

auf die Erfassung, Zustandsklassifizierung, Zustandsbewertung<br />

und Sanierung von Kanälen spezialisiert. Mit Schachtspiegel,<br />

Kamera- und Vermessungssystemen suchen acht<br />

Vermessungsingenieure mühsam die Kanäle, um sie grob<br />

zu inspizieren und eine technische Bestandsaufnahme zu<br />

machen. Die vorhandenen Pläne helfen wenig: „Es ist wirklich<br />

so, wie man es aus Geschichten der Kriegsgeneration<br />

kennt, als die Menschen in ihrer zerbombten Heimatstadt<br />

die eigene Straße nicht mehr fanden“, sagt Saemann.<br />

Das neue Team Hilger-Saemann geht die Sache professionell<br />

an: Bis Ende August sind mehr als 40 Kanaldienstleister aus<br />

ganz Deutschland mit über 70 Fahrzeugen und mehr als 300<br />

Mitarbeitern im Einsatz: Einige nehmen lange Fahrten auf sich,<br />

um zumindest am Wochenende Unterstützung geben zu können,<br />

einige bleiben über Wochen, andere kommen mehrfach<br />

wieder. Die meisten von ihnen sind VDRK-Mitglieder. Alle sagen<br />

zu, bevor klar ist, wer was bezahlt. Und alle vertrösten ihre<br />

heimischen Kunden. Ein weiterer Großeinsatz vieler Unternehmen<br />

steht am ersten Septemberwochenende auf dem Plan.<br />

Die Kreisverwaltung wird nicht wirklich gefragt, ist aber beeindruckt.<br />

Noch im Juli bekommen Hilger und Saemann den<br />

Auftrag für die Einsatzleitung im Bereich Kanal. Sie disponieren<br />

alle helfenden – und seitdem natürlich bezahlten – Unternehmen,<br />

Wagen<br />

und Mitarbeiter<br />

einschließlich 20<br />

Fahrzeugen der<br />

öffentlichen Abwasserbetriebe.<br />

Wie wenn das<br />

Leben einfach<br />

weg ist<br />

Ein Auftrag, der<br />

kaum machbar<br />

scheint: Am Anfang<br />

gibt es kein<br />

Festnetz, kein<br />

Handynetz, keinen<br />

Strom und<br />

12 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

kein Wasser: Kabel und Leitungen sind gerissen wie Lakritzschlangen.<br />

Die Straßen rechts und links des Flusses unterspült,<br />

eingebrochen, geborsten, aufgerissen – nicht befahrbar.<br />

Brücken weggefetzt, ans Ufer geworfen oder wie Papier<br />

geknickt, Eisenbahnschienen gebogen wie Büroklammern,<br />

metertief liegende Abwasserrohre freigespült und die dicken<br />

Betonschalen in Scherben wie zerschmissenes Porzellan. Der<br />

Inhalt losgerissener und aufgeschwemmter Öltanks überzieht<br />

Häuser, Schutt, Wasserflächen, Flora und Fauna, tote und lebendige<br />

Wild- und Haustiere. Dazwischen wie weggeworfen<br />

Weinfässer und Flaschen mit der so mühe- wie wertvollen Arbeit<br />

vieler Jahre. Außerdem die<br />

Wracks von Lehnstühlen, Puppen,<br />

Schuhen, Duschwannen,<br />

Blumenkästen, Autos, Gartengrills,<br />

gerahmten Hochzeitsbildern,<br />

Fernsehern, Bettdecken,<br />

Mülltonnen, Hundekörbchen …<br />

einfach allem, was unser Leben<br />

ausmacht. Gespickt mit allem,<br />

was scharfkantig und sonstwie<br />

gefährlich ist. Und auch vor den<br />

Gräbern auf den Friedhöfen<br />

hat die Flut nicht Halt gemacht.<br />

„Das ist doch mein Zuhause!“<br />

Hilger ist immer wieder erschüttert,<br />

wenn sie ins Einsatzgebiet<br />

fährt – auch jetzt kämpft sie mit<br />

den Tränen: „Das ist doch meine<br />

Heimat, hier bin ich aufgewachsen.“<br />

Den Arbeitsplatz mit dem<br />

Bergepanzer freiräumen<br />

Wo massive Steinbrücken und<br />

Straßen zerstört sind, ist es<br />

nicht einmal möglich, Schächte<br />

und Kanäle zu erreichen. Das<br />

nennt Hilger als größtes Problem<br />

der ersten Tage und Wochen:<br />

„Eine einzige Brücke in<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler blieb<br />

erhalten. Wir hätten Amphibien-<br />

Saugbagger-Panzer mit Kran<br />

benötigt, um an die Einsatzorte<br />

zu kommen.“ Und so helfen die<br />

Kanalspezialisten auch mit, den<br />

Weg zur Hilfeleistung überhaupt<br />

freizumachen.<br />

Dabei muss das gesamte Team<br />

ständig hochflexibel agieren, denn<br />

alle werden täglich mit neuem<br />

Unbekannten konfrontiert: „Wir<br />

können uns auf keine Standards<br />

verlassen und keine setzen“, erfährt<br />

Hilger täglich aufs Neue.


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Es fällt schwer, „nachhaltig“ zu arbeiten, wenn die Verwüstung<br />

alles egal zu machen scheint. Doch sogar jetzt werden ausschließlich<br />

nicht verseuchte Schlämme auf ausgewählte Wiesen<br />

gekippt. Sorgfältig trennen die Helfer normalen Schutt<br />

und Müll von mit Öl, Benzin, Spritzmitteln oder sonstigen<br />

Chemikalien kontaminierten Abfällen. Diese und andere Gefahrgüter<br />

werden in speziellen Containern entsorgt.<br />

Auch etliche Kubikmeter des wertvollen<br />

Roh- und Baustoffes Holz müssen wegen der<br />

Schadstoff-Belastung als Sondermüll verbrannt<br />

werden. Teilweise ist sogar die Arbeitskleidung<br />

der Einsatzkräfte nach einem Tag – Sondermüll.<br />

Grundsätzlich sind die von Hilger und Saemann<br />

dirigierten Unternehmen in zwei Bereichen<br />

aktiv: Saugfahrzeuge befreien Keller,<br />

Hotels, Tiefgaragen oder Schwimmbäder von<br />

Wasser und Schlamm. Die Kanalreinigungsfahrzeuge<br />

räumen und spülen. Doch viele<br />

Abwasserkanäle, die nicht zerstört sind, sind<br />

ebenso wie Schächte und Anschlüsse mit<br />

Schlamm und Schutt und Geröll verstopft. Da<br />

hilft kein Spülwagen und auch kein Saugbagger<br />

oder Trockensauger, da ist zunächst beinhartes Zupacken<br />

mit bloßen Händen und der Schaufel gefragt. Bei den Arbeiten<br />

werden auch die wertvollen Fahrzeuge und ihre Technik brutalst<br />

strapaziert: Keiner kommt davon ohne Schäden an Reifen,<br />

Pumpen, Hochdruckschläuchen oder Spoilern. Der nasse<br />

Schutt ist so schwer, dass der Haken an Hilgers Abrollkipper<br />

bricht und ein Container abstürzt: Glücklicherweise direkt<br />

nach dem Anheben – was sonst passiert wäre, mag Hilger<br />

sich nicht vorstellen.<br />

Kanal voll – mit Schutt, Sondermüll und noch ganz Anderem<br />

Hier hilft VDRK-<br />

Mitglied MEWA<br />

Textil-Service AG<br />

& Co. Management<br />

OHG in Wiesbaden und stiftet 50 Arbeitshosen und 50<br />

Paar Arbeitsschuhe.<br />

Fast schwerer als aktiv zu helfen ist es, nicht überall gleichzeitig<br />

helfen zu können. Deshalb setzt Hilger Prioritäten: Wohnhauskeller<br />

vor Tiefgaragen, Schulen und Kindergärten vor Lagerhallen.<br />

Das gilt umso mehr, als die Arbeit mit dem Abzug der<br />

Kanalspezialisten nicht erledigt ist: Die Statiker und die Leute<br />

vom Bau können erst loslegen, wenn die Kanaler klar Schiff<br />

gemacht, also ausgepumpt und vorgereinigt haben. Am 27.<br />

August endeten die großen Ferien in Rheinland-Pfalz: Viele<br />

Schulen im Ahrtal haben wieder Wechselunterricht: Dieses<br />

Mal nicht wegen Corona, sondern weil die eigenen Räume<br />

noch nicht wieder nutzbar sind, höher gelegene Schulen aber


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Asyl bieten. Und überall drängt die Zeit. Hilger denkt an den<br />

Winter: „Was wetterfest zu machen ist, darf nicht weiteren Zerstörungen<br />

ausgesetzt werden.“<br />

Einsatz total: Von Work-Life Balance spricht hier keiner<br />

Schwer begeistert sind Saemann und Hilger von der Einsatzbereitschaft<br />

vieler, gerade junger Menschen: „Die sind heiß auf’s<br />

Helfen, die fahren durch die halbe Republik, machen Doppelschichten<br />

und sind ungeheuer motiviert. Null-Bock-Mentalität<br />

kennt keiner, von Work-life-Balance spricht keiner.“<br />

Profis aus allen Branchen haben sich ebenso wie Laien auf den<br />

Weg gemacht, um zu helfen: selbstlos, bis zur Erschöpfung.<br />

Die übergroße Hilfsbereitschaft von Bürgern und Unternehmen<br />

kommt unerwartet. Doch was so positiv ist, führt gleichzeitig zu<br />

Problemen, etwa zum Helferstau auf nicht existenten Straßen.<br />

Behörden überfordert – wie alle anderen auch<br />

Über Behörden zu meckern, ist immer einfach (und oft nicht<br />

falsch). Aber unabhängig von den Versäumnissen der letzten<br />

Jahre und Jahrzehnte, ob bei der IT oder dem Klimaschutz:<br />

Natürlich ist kein Regierungspräsidium und erst recht kein<br />

Landratsamt und keine Gemeinde auf eine solche Katastrophe<br />

vorbereitet. Und darauf, Hundertschaften von lizensierten<br />

und freiwilligen Menschen- und Tierrettern, Entrümplern,<br />

Kanalspezialisten, medizinischen Hilfskräften nebst Corona-<br />

Impftrupps, Versicherungsleuten, Statikern und-und-und zu<br />

koordinieren. Oder zu überlegen, wie man mit übereifrigen<br />

Polizisten umgeht, wenn diese „private Entsorger“ verfolgen<br />

wollen, die im Sperrmüll stehende Kühlschrankwracks abtransportieren:<br />

Zwar wäre die offizielle Entsorgung viel teurer,<br />

zwar sind die Müllkippen bereits überfüllt, doch laut Gesetz<br />

begehen diese Menschen (es sind wohl jene, die selbst noch<br />

viel weniger haben) Diebstahl.<br />

Die Gemeinden müssen Wohnraum für die Flutopfer organisieren,<br />

Autowracks zuordnen – allein im Landkreis Ahrweiler<br />

sind es 40.000! – Hilfsgelder verteilen, den Einzelhandel<br />

arbeitsfähig machen, Menschen ohne soziales Netz finden,<br />

eine medizinische Grundversorgung durch mobile Arztpraxen,<br />

Rettungswachen und Apotheken sichern und unendlich viel<br />

mehr tun – und nebenbei Gaffer fernhalten und die Fragen<br />

unzähliger Sensationsjournalisten beantworten (die Fragen<br />

des Journals fordert man zwar ausdrücklich und ausschließlich<br />

schriftlich an, beantwortet werden sie allerdings nicht).<br />

Flutleitzentrale Niederzissen mit angeschlossenem Camp<br />

Das Projekt sprengt die Kapazitäten von Hilgers Büro in Niederzissen.<br />

Auf dem Firmengelände richten sie und Saemann ihre<br />

„Flutleitzentrale“ in einem LKW ein. Hier ist die Drehscheibe,<br />

hier laufen alle Fäden zusammen: Die Hilger-Schwestern, Björn<br />

Saemann und bis zu fünf weitere Mitarbeiter nehmen täglich<br />

von 6.00 Uhr bis 0.30 Uhr Anrufe von verzweifelten Hauseigentümern<br />

und Gemeindevertretern entgegen – bis zu 150 pro<br />

Kopf und Schicht. Das Team plant Einsatzorte, Fahrzeuge und<br />

Mitarbeiter und koordiniert die Maßnahmen mit der Eigenarbeit<br />

der Flutopfer. Die können ihre Häuser mit unendlichem<br />

Einsatz und großer Trauer nur per Eimerkette entschutten.<br />

In Niederzissen liegt auch das „Camp“: Um die auswärtigen<br />

Helfer unterzubringen, hat Hilger eine Sporthalle organisiert<br />

(wo die übermüdeten Helfer in der ersten Nacht unzählige<br />

Male vom Scheinwerfer des Bewegungsmelders aufgeschreckt<br />

werden) und Wohncontainer aufstellen lassen. Einige Helfer<br />

schlafen im LKW. Saeman kommt mit eigenem Wohnmobil –<br />

und geht auch mitten in der Nacht ans Telefon. „Coronakonform“<br />

läuft hier unter „Witz“ – aber Kanalleute sind klug und<br />

nahezu komplett durchgeimpft plus tetanusgeschützt.<br />

Im Camp werden die Helfer mit allem Nötigen versorgt, von<br />

Schutz- und Arbeitsanzügen bis zum Essen – viel Essen, gutem<br />

Essen. Der VDRK übernimmt die Kosten für die Verpflegung<br />

der Helfer.<br />

„Man weiß nicht, was man findet,<br />

wenn man einen Keller auspumpt …“<br />

Die Organisation von Feldbetten und Verpflegung zählen zu<br />

den einfach zu lösenden Problemen. Denn was sie bei ihren<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 15


Zeltküche<br />

Kommando-Zentrale<br />

Einsätzen zu sehen bekommen, nimmt auch taffe Jungs mit.<br />

Monika Hilger kennt das ungute Gefühl: „Man weiß nicht, was<br />

man findet, wenn man einen Keller auspumpt …“ Fachkräfte<br />

für Rohr-, Kanal und Industrieservice oder Abwasserspezialisten<br />

begegnen hier völlig verzweifelten Menschen, die wirklich nichts<br />

mehr ihr Eigen nennen können. Sie erfahren, dass unsere risikofreie<br />

Welt zerlegt werden kann wie ein Ameisenhaufen. Dass<br />

Menschen ihre Liebsten in den Fluten verloren haben. Auch<br />

müssen Helfer selbst Tote bergen, Menschen und viele Tiere.<br />

„Diese Geschichten nehmen mich am meisten mit“, sagt Hilger.<br />

Zumal Suizide, über die die Medien aus gutem Grund<br />

nicht berichten, vor Ort doch bekannt werden. Darüber zu<br />

sprechen, ist wichtig. Wenn die Männer körperlich und seelisch<br />

komplett erschöpft sind und trotzdem ihre Erlebnisse<br />

loswerden wollen, muss studierte Betriebswirtin im Fachgebiet<br />

Umwelt wie ein Coach agieren, mitfühlen und aufbauen.<br />

Es ist nicht vorbei!<br />

Auch in den nächsten Monaten werden im Ahrtal Teams<br />

mit Räum-, Saug- und Spülfahrzeugen gebraucht.<br />

Diese Einsätze sind nicht ehrenamtlich, sondern werden<br />

bezahlt; die Mitarbeiter sollen künftig in Pensionen untergebracht<br />

werden.<br />

Die Einsatzleitung und Gesamtorganisation laufen über<br />

die Einsatzzentrale in Niederzissen:<br />

„Deutsche Gründlichkeit ist super –<br />

aber jetzt ist deutsche Flexibilität gefragt.“<br />

Doch das menschliche Miteinander ist vor allem eine unendlich<br />

positive Erfahrung, stimmen Hilger und Saemann überein: „Alles<br />

läuft wie ein Uhrwerk. Helfer jeden Alters arbeiten so kameradschaftlich<br />

zusammen, dass Freundschaften entstehen. Jeder hilft<br />

jedem. Auch viele Chefs packen mit an. Und kein Flutopfer beschwert<br />

sich, dass es oft länger dauert, bis wir zu ihm kommen<br />

können.“ Zum Redaktionsschluss sind noch etwa 200 Aufträge abzuarbeiten<br />

– und täglich kommen neue dazu. Zumindest werden<br />

die Einsatzkräfte künftig in Pensionen nah am Ahrtal einquartiert.<br />

Hilger geht davon aus, dass die „Erste Hilfe“ noch lange Monate<br />

laufen muss. Bis 2023 kann es dauern, das gesamte Kanalnetz<br />

freizuspülen, mit Kameras zu befahren, die Schäden<br />

aufzunehmen und eine Bilanz zu ziehen.<br />

Erstes Ziel nach dem Sturm: Ein grandioses Helferfest<br />

MonikaHilger<br />

0151/53 809 902<br />

Björn Saemann<br />

06144/7021<br />

Hierher können sich auch Unternehmen wenden, die die<br />

Beschaffung von Einsatzmaterialien, vor allem Arbeitskleidung<br />

wie Gummistiefeln, Arbeitsschuhen, Handschuhen,<br />

Stirnleuchten und anderem unterstützen oder finanzieren<br />

wollen ...<br />

... oder einfach den Helfern etwas Gutes tun möchten.<br />

Doch bei alldem lassen Monika Hilger und Björn Saemann<br />

schon ein finales Ziel am Horizont leuchten: Sie freuen sich<br />

auf ein grandioses Fest mit allen Helfern.<br />

Autorin: Kerstin Hendess • Tacheles Public Relations®<br />

16 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


solidAHRisch!<br />

Wir helfen:<br />

Beteiligte Unternehmen:<br />

KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG • G.Hilger GmbH • IB-SK Ingenieurbüro Sven Kämpfer • Besier Rohr- und Kanalreinigung<br />

• Jakob Becker GmbH & Co. KG • Reka Abwassertechnik • MirHof Kanaltechnik GmbH • Hermes Technologie<br />

GmbH & Co. KG • Aktiv Rohrreinigung • Rohr-Fuxx Rohr- und Kanalreinigungs GmbH • Wetterauer Kanal- und<br />

Rohrreinigung • UTA Umwelt UG • Gregor Dihn Kanal- und Industriereinigung GmbH • Thomas Arnold Müller Kanalreinigung,<br />

Kanalinspektion, Rohrreinigung • SÜD-MÜLL GmbH & Co. KG • Michael Fröhlich GmbH • TV- Rohr- & Kanalreinigung<br />

Andreas Neukirchner • Träger Umweltservice GmbH • Müller Umweltdienst GmbH • Müller Kanaltechnik<br />

GmbH • Kanal Wambach GmbH • HP Enders Umweltservice GmbH • Veolia Deutschland GmbH • Kanal- und Umweltservice<br />

Hermens GmbH • Remondis • Leiendecker - Kanal- und Rohrreinigung • J+B Küpers GmbH • Horst Götz Rohrreinigung<br />

• SODI Industrie Service GmbH • Onyx • Höring Kanalreinigung • Umwelttechnik Franz Janßen GmbH Rohr<br />

& Kanal • Rohr Frei Schnelldienst, Axel Zimmerbeutel GmbH • TIP Trailer Services Germany GmbH • Kanalreiniger.eu<br />

Handelsgesellschaft mbH • Jackels Umweltdienst GmbH • Abwassertechnik Treppte GbR • UFO Rohrreinigungsdienst<br />

GmbH • Kommunalfahrzeug Vertrieb Warendorf GmbH • Abfl uss-AS Köln GmbH • Lip-Tech Kanal- und Rohrreinigung<br />

• Nordrohr GmbH • Point Orange Rorhrreinigung UG • RKS Sanewski GmbH • Rohr- und Kanalreinigung Bußmann<br />

• ROTEK Rohrreinigungsdienst GmbH • Wittgensteiner Abfuhrbetrieb-Treude<br />

Beteiligte öffentliche Betriebe:<br />

Wirtschaftsbetrieb Mainz AöR • Abwasserverband Ingelheim • Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband<br />

• Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR • bnNETZE GmbH Freiburg • EBS Mannheim - Eigenbetrieb Stadtentwässerung<br />

Mannheim • Tiefbauamt Wetzlar • WEB Wolfsburger Entwässerungsbetriebe • Umweltbetrieb Stadtentwässerung<br />

Bielefeld • KASSELWASSER • Stadt Hamburg • Stadt Kaiserslautern • Stadt Mainz<br />

www.kast-creativ.de • Agentur für Design und Unternehmenskommunikation_<strong>2021</strong><br />

Sponsoren:<br />

VDRK Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. • IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG • MEWA<br />

Textil-Service AG & Co. Management OHG • USB Düsen GmbH • MÜLLER Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

• KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik GmbH


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Flutkatastrophe Ahrtal – ein Erlebnisbericht<br />

der Firma Kanal- und Industriereinigung GmbH Gregor Dihn<br />

Es war der 21. Juli <strong>2021</strong>, unser befreundetes Kanalsanierungsunternehmen Kuchem aus Neunkirchen rief bei mir<br />

an, um abzustimmen ob unser Roboter für einen Einsatz zur Verfügung steht. ln diesem Gespräch kamen wir auch<br />

auf die Flutkatastrophe im Ahrtal zu sprechen und ich erfuhr, dass dringend Saugwagen benötigt werden und ob wir<br />

mit unserem Fahrzeug einsatzbereit sind.<br />

Mir war bis zu diesem Zeitpunkt zwar durch die Medien das<br />

Ausmaß der Katastrophe bewusst, aber dass trotz der vergangenen<br />

Zeit noch in diesem Ausmaß Geräte gebraucht werden,<br />

hätte ich nicht gedacht. Mir war relativ schnell klar – ohne<br />

große Fragen zu stellen – WIR SIND DABEI.<br />

Es sollte am Freitag über das ganze Wochenende gefahren<br />

werden. OK, was war zu tun: Dispo informieren – 3<br />

Tage Saugwagen – Termine umplanen – freiwillige LKW<br />

Fahrer mit Einweisung im Saugwagen für 3 Tage finden ...<br />

Nicht so einfach, aber es war schnell klar, wer alles mitfährt.<br />

Hier schon mal vielen Dank an alle meine Mitarbeiter.<br />

Es kam der Donnerstag 22. Juli: selbst die Stadt Ahrweiler rief<br />

bei mir an, ob wir Kapazitäten zur Verfügung stellen könnten.<br />

OK, jetzt dachte ich schon mal mehr darüber nach, was uns<br />

erwarten könnte. Bis morgen früh blieb nicht mehr viel Zeit<br />

zum Organisieren. Vakuumpumpenöl einpacken, Verbrauchsmaterial<br />

und dann sollte es schon losgehen.<br />

Auf dem Weg nach Ahrweiler, unserem ersten Einsatzgebiet,<br />

kamen mir auf der Autobahn schon ganze Verbände von Feuerwehr<br />

und THW entgegen, Verbände fuhren aber auch in<br />

unsere Richtung. Sollte mir doch etwas entgangen sein?<br />

Je näher das Katastrophengebiet kam, umso mehr Containerfahrzeuge<br />

mit Müll, schweres Räumgerät und Abschleppfahrzeuge<br />

waren hinter<br />

und vor mir ... eigentlich<br />

überall.<br />

Die Abfahrt der<br />

Autobahn kam immer<br />

näher, die gemischten<br />

Gefühle<br />

des Einsatzes, was<br />

erwartet uns vor<br />

Ort, wurden immer<br />

intensiver. Von der<br />

Stadt Ahrweiler hatten wir im Vorfeld Einfahrgenehmigungen<br />

erhalten, um diese an den Polizeikontrollen zu zeigen.<br />

Nach der Kontrolle fuhren wir ins Einsatzgebiet. Als erstes das<br />

Begleitfahrzeug abstellen und die erste Adresse eingeben um<br />

den Bewohnern zu helfen. Die ersten Meter der Fahrt über die<br />

Hauptstraße bestätigten meine gemischten Gefühle: Staub,<br />

Müll, Schlamm, behelfsmäßig eingerichtete Stände zum Versorgen<br />

mit den notwendigsten Lebensmitteln und Gegenständen.<br />

Der erste Eindruck ein Schock. In meinen 28 Jahren in<br />

der Kanalreinigung habe ich so etwas noch nicht gesehen.<br />

Flutkatastrophen hin und her, dies ist die erste, die ich jeher so<br />

gesehen habe und es geht weit über meine bisherige Vorstellungskraft<br />

hinaus. Das was in unseren Breitengraden mit Starkregen<br />

und Hochwasser beschrieben wird, ist nicht vergleichbar<br />

mit dieser Situation. Ich musste erstmal die Eindrücke<br />

verdauen. Aber dann: Adresse eingeben und Loslegen. Das<br />

Navi kann nur die grobe Richtung angeben. Straßen nicht befahrbar,<br />

Einbahnstraßenregelung, Feuerwehr und THW haben<br />

Vorfahrt und dazwischen noch ein Rettungswagen. Für mich<br />

erst einmal sortieren und aufpassen, hoch konzentriert den<br />

Weg bahnen. Abbiegen von der Hauptstraße und ein Schock<br />

nach dem anderen. Menschen mit Eimerkette legen den Keller<br />

von Schlamm trocken, hier ein LKW Anhänger auf der Seite<br />

liegend, PKWs total zerstört, Menschen mit Handkarren total<br />

verschlammt am Wegesrand sitzend, stehend und kämpfend<br />

gegen die Massen, die durch die Wasserwelle in den Ort kam.<br />

Ich konnte meine Gedanken nicht sortieren. Mein Vater, Jahrgang<br />

1935, beschrieb mir als Kind immer die Nachkriegszeit,<br />

welche Anstrengungen erbracht wurden, um das letzte Hab<br />

und Gut, nicht zuletzt die Existenz zu retten. Sollte ich mir jetzt<br />

vorstellen können, was er damit meinte.<br />

Das erste Einsatzhaus wurde erreicht.<br />

Saugwagen positionieren,<br />

Lage erkunden und los geht es.<br />

Aber was ist das: der Keller, Garage,<br />

Wohnung alles bis unter<br />

die Decke überflutet. Ich traue<br />

meinen Augen nicht, im Hof wo<br />

ich den LKW abgestellt habe,<br />

sehe ich an der Hauswand eine<br />

Linie am Putz. Diese Linie weiter<br />

folgend, endete in Höhe meines<br />

Rammschutzes am Tankkessel. Es<br />

ist wahr, hier stand bis zur Hälfe<br />

meines LKWs Wasser im Hof und<br />

im Gebäude. Erst jetzt wird mir<br />

das gesamte Ausmaß in der Stadt<br />

Ahrweiler bewusst. Kein Strom, kein Wasser, die Häuser sind<br />

unbewohnbar. Häuser müssen abgerissen werden ...<br />

18 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Wir kämpfen im Keller gegen 10 cm hohe Sand- und Schlammmassen.<br />

Die Eigentümer helfen wo es geht, sind froh über jede<br />

Hilfe. Gleich beim Nachbarn noch eine Garage leeren und<br />

diverse Schächte – jeder Quadratzentimeter ist ein Erfolg. Es<br />

wird aber schnell klar, wir arbeiten gegen Windmühlen. Wir<br />

könnten hier mehr Manpower und Fahrzeuge gebrauchen.<br />

Der Tag ging sehr schnell vorüber, gegen 16.00 Uhr gab es<br />

von Seiten des Orgabüros keine Hilferufe mehr für heute, da<br />

fast alle Anwohner die Stadt verlassen haben um bei Verwandten<br />

oder Bekannten wieder über Nacht unter zu kommen.<br />

der Schlamm und Sand im Sinkkasten.<br />

Dann mal absaugen, ruck<br />

zuck Saugschlauch festgesaugt<br />

Was machen wir hier? Sind wir<br />

blutige Anfänger? Das gibt's doch<br />

gar nicht. Also Wasser Marsch,<br />

normale Spritzdüse Fehlanzeige,<br />

dann harte Waffe mit Schneidstrahl<br />

und siehe da – nach sage<br />

und schreibe ca 35 Minuten –<br />

war der Ablauf frei und gespült.<br />

Na, da schaffen wir heute aber<br />

nicht mehr so viel. Einen auf der<br />

Hauptkreuzung zur Ahr noch reinigen<br />

dann abladen, ein Platz für<br />

den LKW suchen und dann geht<br />

es Morgen weiter.<br />

Gegen 00.30 Uhr waren wir zu Hause und die nächste Truppe<br />

konnte am nächsten Morgen um 6 Uhr los legen. Für uns ging<br />

es erst am Sonntag weiter.<br />

Also auf eigene Faust, Straßenabläufe reinigen, mein Kollege<br />

Michael und ich dachten, dass wir bis heute Abend noch mehr<br />

geschafft bekommen. Jede weitere Fahrt durch die Straßen<br />

und in Richtung Ahr machte uns das Ausmaß der Katastrophe<br />

klar. Menschen tragen noch immer Kühlschränke, Möbel, Matratzen<br />

und Kartons aus den Kellern um diese am Straßenrand<br />

abzustellen. Müllberge, die mittels Bagger und LKW entfernt<br />

werden. Zwischendurch, angeschwemmte PKWs, vernichtete<br />

Plätze, verwüsteter Friedhof, Handwerksunternehmen mit vernichtetem<br />

Maschinenpark.<br />

– UNVORSTELLBAR –<br />

Die Eindrücke wurden immer mehr verarbeitet<br />

und das Ausmaß der Katastrophe<br />

deutlicher. Aber zurück zu den Straßenabläufen.<br />

Am ersten angekommen, der auf<br />

dem Weg lag und schon eine Pfütze drum<br />

herum sichtbar war. Ok Saugschlauch<br />

auslegen, absaugen und spülen, fertig ist<br />

der Lack! So geht das bei uns ja auch immer.<br />

Fehlanzeige. Erst einmal den Gußrost<br />

abheben, das war schon ein mittleres Unterfangen.<br />

Wie ein Förmchen zeigte sich<br />

Am Samstag, den 24. Juli, war die Stadt mit Helfern überfüllt,<br />

die Straßen waren kaum passierbar, die Mitarbeiter kamen<br />

nur sehr schleppend voran. Es kamen nun auch immer mehr<br />

Keller zum Vorschein, mit Heizöl kontaminiert. Diese Keller<br />

sollten nicht weiter bearbeitet werden, da die Abladestelle<br />

nicht eindeutig geklärt war. Die Eindrücke, die ich am Freitag<br />

eingefangen hatte, sind gleichermaßen auf die Mitarbeiter<br />

übergegangen. Sie konnten sich das Ausmaß der Katastrophe<br />

nicht vorstellen. Wir blieben den ganzen Tag in Verbindung,<br />

stimmten uns für den Sonntag ab, wo steht das Fahrzeug und<br />

was benötigen wir noch. Mittlerweile sah das Fahrzeug aus,<br />

als ob wir die Paris Dakar gefahren wären.<br />

Der Sonntag fing um 5:30 Uhr sehr entspannt mit der Abfahrt<br />

in der Firma an, mal schauen was uns heute erwartet und was<br />

wir reißen können. Wir sind hochmotiviert, helfen wo es geht.<br />

Bei der Anfahrt über die Autobahn, Kolonnen von Müllwagen<br />

aus Koblenz, THW, Feuerwehr aus Kreisen, die vermutlich eine<br />

Ablöse für die anderen Wehren darstellen. Heute soll die Stadt<br />

nur für Anwohner und schweres Gerät zugänglich sein, also<br />

freie Fahrt für uns, das wir hoffentlich viele Keller leeren können.<br />

Nachdem der LKW klar war, ging es zur ersten Adresse und<br />

wie sich später herausstellte, auch einzigen Adresse für heute.<br />

Von Gestern blieb eine Adresse übrig, hier sollte ein Keller<br />

abgesaugt werden. An der Stelle angekommen wurden wir<br />

erwartet. Ein 72(!) jähriger Mann kam aus dem Keller und war<br />

verzweifelt. Er zeigte uns den Zugang und wir sahen auf der<br />

Treppe schon das Ausmaß von Schlamm und Sand. Was uns<br />

aber um die Ecke erwartete war für uns ernüchternd. Ca. 750<br />

m 2 voll mit Schlamm und Sand. Ein Ende des Kellers nicht in<br />

Sicht. OK auf geht es, Schläuche nach unten und schieben<br />

und schippen was das Zeug hält. Der 72jährige konnte uns<br />

natürlich nur bedingt helfen, er war erst mal nicht in der Lage<br />

mit anzupacken. Er war aber guter Dinge das gegen 9 Uhr<br />

Hilfe kommt. Na ja, bis dahin war es ja noch knapp 1 Stunde.<br />

Es war neun, halb zehn, keiner kam und unsere bisher gereinigte<br />

Fläche hielt sich leider echt in Grenzen.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 19


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Wir sahen zwar schon aus wie die<br />

Brunnenputzer, haben aber im<br />

Vergleich zum Freitag nicht viel m 2<br />

geschafft. Es war zehn, halb elf, in<br />

Sicht war niemand. Dann um 11<br />

Uhr kamen auf einmal von einer<br />

anderen Einsatzstelle 8 Helfer aus<br />

der Gegend von Hannover. Was ein<br />

Segen, Sie haben gehört, das hier<br />

noch Hilfe benötigt wird und wollten<br />

noch ca. 1,5 Stunden helfen. Wie<br />

prima ist das denn, ruck zuck waren<br />

Schippen, Schieber und Besen<br />

organisiert. Das Auto war das erste<br />

Mal gegen 12 Uhr voll, abladen<br />

und gleich wieder zur Einsatzstelle –<br />

die Motivation nicht unterbrechen.<br />

Mit vereinten Kräften, Gulaschsuppe und Brötchen sowie viel<br />

Wasser waren die ersten 350 m 2 Keller gegen 14:30 Uhr geräumt.<br />

Eine tolle Aktion der Helfer aus Hannover, wir wären<br />

definitiv nicht so weit gekommen, wenn Ihr nicht gekommen<br />

wärt. Das Auto war dann wieder geladen (schätzungsweise mit<br />

ca. 32 Tonnen Fahrgewicht) und wir sind zu unserer Abladestelle<br />

gefahren um es zu reinigen und im Anschluss zu tanken.<br />

So, das Auto war abgeladen und leer. Jetzt noch tanken, am<br />

Ortsausgang war ja die Tankstelle. An der Zapfsäule angekommen,<br />

war der Diesel nicht verfügbar. Was jetzt tun? Ja,<br />

Bundeswehrbetankung.<br />

Eine Fahrt durch Ahrweiler zum nächsten Betankungswagen<br />

zeigte uns weitere große Schäden an anderen Stellen und<br />

Bauwerken. Eingestürzte Brücken, nicht vorhandene Uferbefestigungen,<br />

vernichtete Existenzen, umgestürzte Baukräne,<br />

Neubauten und Bestandsgebäude, historische Bauwerke für<br />

immer vernichtet.<br />

Eindrücke, die auf längere Zeit erst einmal<br />

verarbeitet werden müssen.<br />

Klar ist: hier wird weiterhin Hilfe benötigt. Es wird eine langfristige<br />

Aufgabe sein, eine Infrastruktur herzustellen und normales<br />

Leben wieder sicher herzustellen. Dies waren Eindrücke<br />

der ersten 3 Tage im Einsatz. Wir sind noch weitere 4 Tage vor<br />

Ort, mit wechselnder Besatzung und schätzen, es sind nicht<br />

unsere letzten Einsätze im Ahrtal.<br />

Wir sind überwältigt!<br />

Danke an alle Helfer, die uns unterstützt haben.<br />

Die Abladestelle lag am Ortsausgang ganz in der Nähe einer<br />

Aue von der Ahr. Beim Abladen hatten wir jetzt etwas mehr Zeit<br />

uns hier das Ausmaß der Schäden anzusehen. Seecontainer,<br />

ein Kleingartenhaus, alles lag hier in den Bäumen, was dieses<br />

Wasser für eine Kraft hat, Wahnsinn! Ein Kinderbolzplatz mit<br />

angrenzendem Spielplatz verwüstet.<br />

Liebe Grüße,<br />

Ihr Gregor Dihn<br />

Dihn Kanalreinigung<br />

Daimlerstraße 13a<br />

D-61449 Steinbach<br />

20 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

HEUTE geht es mal nicht um die Produkte von ROTHENBERGER, sondern um HILFSBEREITSCHAFT.<br />

Wir alle haben die Bilder der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz gesehen – ERSCHRECKEND – UNFASSBAR ...<br />

ist ein Unternehmen der<br />

Gruppe.<br />

Was denkt der Geschäftsführer eines Unternehmens, das Spezialfahrzeuge<br />

zum Saugen, Spülen und Pumpen für die Kanalund<br />

Rohrreiniger herstellt, wenn er die Bilder von im Schlamm<br />

versinkenden Straßen und Kellern sieht? Für Sven Lindenfelser<br />

von KROLL war das keine Frage. Einige Anrufe und E-Mails:<br />

später steht er am Ort des Geschehens. KROLL ist mit seinen<br />

Spezialfahrzeugen dabei.<br />

Die Situation in Ahrweiler ist immer noch dramatisch, der Schaden<br />

ist groß. Selbst Häuser, die 400 Meter von dem Flüsschen<br />

entfernt sind, stehen bis 1,8 Meter unter Wasser. Die Bewohner<br />

schaufeln den Schlamm aus den Kellern auf die Straße.<br />

Doch hier droht die Gefahr: Beim nächsten Regen wird dieser<br />

Schlamm wieder in die Häuser gespült. Die Fahrzeuge der<br />

Feuerwehr können Wasser aus Kellern pumpen, gegen den<br />

Schlamm kommen sie nicht an. Die Saugdruckspülfahrzeuge<br />

von KROLL sind auf diesen Schlamm ausgelegt. Sie werden<br />

für die Rohr- und Kanalreinigung eingesetzt, die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind groß.<br />

Hilfsaktion in Ahrweiler:<br />

KROLL Saugdruckfahrzeuge<br />

befreien Keller von Schlamm<br />

Ahrweiler in der größten Katastrophe der Geschichte dieses<br />

Ortes zu helfen – im Kampf gegen Schlamm. Es ist ein Kampf<br />

gegen die Zeit, deshalb gab es am Wochenende in der 29.<br />

Kalenderwoche eine Großaktion in Ahrweiler, wie Sie dem Bericht<br />

weiter unten entnehmen können.<br />

Wir denken, es tut gut, zu wissen, dass die Menschen vor Ort<br />

in ihrer Not nicht allein gelassen werden. Die Bereitschaft zu<br />

helfen, ist groß. Gerade in Krisenzeiten ist das der Beweis,<br />

dass Menschen zu Großem in der Lage sind.<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

Wir hatten an diesem Wochenende in einer Großaktion 31<br />

Fahrzeuge im Einsatz gehabt, um 200 Keller leer zu saugen.<br />

Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist noch nicht vorbei.<br />

Immer noch werden Menschen vermisst, und in den Kellern<br />

steht der Schlamm. Die Firma KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik<br />

aus Nordhrein-Westfalen, die zu der ROTHENBERGER<br />

Unternehmensgruppe gehört, hat unter großem persönlichen<br />

Einsatz mit ihren professionellen Saugdruckspülfahrzeugen<br />

geholfen, den Schlamm aus den Häusern zu schaffen.<br />

Der nächste Regen kommt immer wieder. „Es ist ein Rennen<br />

gegen die Zeit“, sagt Sven Lindenfelser, Geschäftsführer von<br />

KROLL, der vor Ort die Einsätze koordiniert und selbst aktiv<br />

beim Absaugen mithilft. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm,<br />

aber auch die Verzweiflung der Bewohner“. Ständig klingelt<br />

sein Telefon, er ist rundum im Einsatz. Jetzt geht es darum, bis<br />

zum nächsten Regen den Schlamm aus den Straßen zu entfernen.<br />

Mit 26 Einsatzfahrzeugen hat Lindenfelser an diesem<br />

Wochenende mit der Unterstützung seiner Kunden, die sich<br />

spontan für die Hilfsaktion bereit erklärt haben, 200 Keller von<br />

Schlamm befreit, bevor es zu spät ist.<br />

KROLL hatte mithilfe der TOOLS FOR LIFE Foundation über<br />

die sozialen Medien LKW-Fahrer dazu aufgerufen, die Fahrzeuge<br />

nach Ahrweiler zu fahren. Die Hilfsbereitschaft war so<br />

groß, dass die Aktion mittlerweile gestoppt wurde. Die Fahrer<br />

haben am Wochenende die Saug-Spülfahrzeuge in die überschwemmten<br />

Gebiete gefahren um den Schlamm nach dem<br />

Absaugen wegtransportieren. Doch die Anspannung ist groß,<br />

die Kräfte der Fahrer und Helfer waren bis zur Belastungsgrenze<br />

gefordert. Wir wünschen ihnen viel Erfolg, Kraft und<br />

Durchhaltevermögen bei dieser Hilfsaktion.<br />

Die Branche hilft weiter!<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 21


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Geld- und Sachspenden für von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete<br />

Verantwortungsvoll zu handeln, ist bei dem Textil-Dienstleister MEWA ein Unternehmensgrundsatz. Wie ernst die<br />

Verantwortlichen und die Beschäftigten des Service-Anbieters ihre selbst gesetzte Leitlinie nehmen, bewiesen sie<br />

durch praktische und persönliche Spontanhilfe für die Flutopfer in Deutschland. Gleich nachdem die ersten Nachrichten<br />

über die verheerende Flutkatastrophe eintrafen, war bei MEWA die Entscheidung getroffen: Wir wollen den<br />

Opfern in den Hochwassergebieten helfen – mit Geld, Sachmitteln und persönlicher Unterstützung. Umgehend<br />

spendete die Unternehmensgruppe eine Summe von 100.000 Euro an europäische Hilfsorganisationen, darunter<br />

an das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ und das Belgische Rote Kreuz.<br />

Da die Paketzustellung unterbrochen war,<br />

brachten Servicefahrer des Unternehmens<br />

die Lieferungen persönlich ins Krisengebiet.<br />

So wurden bereits in den ersten<br />

zwei Wochen nach der Katastrophe<br />

Hilfsmittel in einem Gesamtwert von über<br />

20.000 Euro an die Einsatzkräfte der<br />

Stadt Ahrweiler, des THW und des DRK<br />

geliefert. Darüber hinaus stellte MEWA,<br />

von den umliegenden Standorten aus,<br />

Safety Container als Wasserbehälter für<br />

Reinigungsaktionen und zur Lagerung<br />

von Sachspenden bereit, sowie Wischmöppe,<br />

Fußmatten und Putztücher, um<br />

die betroffenen Häuser in den Flutgebieten<br />

zu reinigen.<br />

www.mewa.de<br />

Unmittelbar nach der Flutkatastrophe wurden MEWA<br />

Arbeitsschutz- und Hygieneartikel im Wert von über<br />

20.000 EUR nach Ahrweiler geliefert.<br />

Direkte Hilfe bei den Aufräumarbeiten<br />

Anschließend schöpfte MEWA aus dem eigenen<br />

Fundus: Ergänzend zu Berufsbekleidung<br />

und Industrieputztüchern im Mietsystem führt<br />

MEWA Arbeitsschutz- und Hygiene-Artikel im<br />

Programm, die in den Katastrophengebieten<br />

akut benötigt wurden und werden. In Absprache<br />

mit den Hilfskräften vor Ort stellten die<br />

Teams an den Standorten Bottrop und Saarlouis<br />

daher umgehend Hilfsmittel wie Arbeitshandschuhe,<br />

Staubschutzmasken und Corona-Schnelltests<br />

zusammen, die per Sprinter,<br />

die sonst für den Kundenservice eingesetzt<br />

werden, ins Krisengebiet starteten. „Vor Ort<br />

benötigten die Hilfskräfte dringend Material<br />

für die Aufräumarbeiten. Wir haben geprüft,<br />

was wir umgehend beisteuern und schnellstmöglich<br />

in die betroffenen Orte bringen können“,<br />

berichtet Horst Hübler, Verbandsmanager<br />

bei MEWA.<br />

MEWA Mitarbeiterin Chahmiran Saado-Kwaro bereitet eine Sendung von mehr als 500 Wischmöppen<br />

für den Postversand an das Technische Hilfswerk in Perl/Obermosel vor. Dort wurde dringend<br />

Putzmaterial für die Reinigung der Häuser in den Flutgebieten benötigt.<br />

22 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Wir halten zusammen!<br />

spendet 50.000 Euro für<br />

Flutopfer in Deutschland<br />

Einerseits ist Wasser unsere wichtigste Ressource. Auf der anderen<br />

Seite kann es Menschen alles nehmen und sogar das<br />

Leben kosten – wie die Bilder aus dem Westen und Süden<br />

Deutschlands in den vergangenen Tagen auf schmerzliche<br />

Weise gezeigt haben. „Das Ausmaß der Zerstörung und die<br />

Not unserer Mitmenschen in den Hochwasserregionen berührt<br />

uns sehr. Wir trauern um die Todesopfer. Viele Menschen haben<br />

nicht nur ihr gesamtes Hab und Gut verloren, sondern<br />

auch Angehörige und Freunde“, teilt Alexander Kessel, Vorstand<br />

der KESSEL AG im bayerischen Lenting, seine Gefühlslage<br />

und die der rund 750 Mitarbeitenden weltweit. Mit einer<br />

Spende in Höhe von 50.000 Euro will das Unternehmen<br />

deshalb mithelfen, die Betroffenen vor Ort zu unterstützen:<br />

Im Rahmen des Aktionstages der ARD am heutigen Freitag<br />

(23.07.<strong>2021</strong>) mit dem Motto „Wir halten zusammen“ geht<br />

die gesamte Spende an das Bündnis der „Aktion Deutschland<br />

Hilft“. Darüber hinaus werden weitere stark betroffene Institutionen<br />

direkt vor Ort unterstützt, zu denen es einen direkten<br />

Kontakt über Mitarbeitende gibt, die sich ehrenamtlich in den<br />

Hochwasserregionen engagieren.<br />

Die innovative Entwässerung von Grundstücken und Gebäuden<br />

ist für die KESSEL AG seit mehr als 50 Jahren Aufgabe<br />

und Ansporn zugleich. Dabei geht es vielfach um die Sicherheit<br />

von Werten im Falle von Rückstau. Hier ist KESSEL marktführend.<br />

„Unsere Vision, Schutz und Sicherheit zu schaffen, wo<br />

Wasser fließt, treibt uns jeden Tag aufs Neue an“, so Alexander<br />

Kessel. „Aber im Fall von Hochwasser-Katastrophen sind wir<br />

machtlos. Es gilt jetzt, dass wir alle zusammenhalten und die<br />

Betroffenen unterstützen, wo es geht.“<br />

Weiterbildung Starkregenvorsorge<br />

INFOBOX<br />

Starkregenberater/-innen können direkt in betroffenen<br />

Gebieten beratend agieren und Vorsorgemaßnahmen<br />

begleiten. Sie sind Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten<br />

von Bürgerinnen und Bürgern. Das Seminar klärt die<br />

technischen Grundlagen und Lösungen für eine effiziente<br />

kommunale Starkregenvorsorge anhand verschiedener Instrumente,<br />

beispielsweise der Starkregen-Gefahrenkarte.<br />

IKT-Online-Lehrgang „Starkregen-Berater/-in“<br />

für Fachleute aus Kommunen und Ingenieurbüros<br />

4.-8. Oktober <strong>2021</strong><br />

(optionale Zertifikatsprüfung: 29. Oktober <strong>2021</strong>)<br />

15.-19. November <strong>2021</strong> in Gelsenkirchen<br />

(optionale Zertifikatsprüfung: 26. November <strong>2021</strong>)<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.bit.ly/beratung-starkregenvorsorge-online<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 23


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

Starkregen-Katastrophe: IKT koordiniert „Kanal-Nothilfe“<br />

Kommunen helfen Kommunen – Kanäle müssen schnell wieder funktionieren<br />

Nach der Starkregen-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz muss die Kanalisation umgehend<br />

wieder in Funktion gesetzt werden. Sonst können nachfolgende Regen nicht abfließen und es drohen erneute Überflutungen.<br />

Das IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur bringt Kommunen, die Hilfe brauchen, und solche, die<br />

helfen wollen, zusammen. In dreizehn Städten und Gemeinden waren und sind Kanalreinigungsfahrzeuge von außerhalb<br />

im Einsatz.<br />

Team Rheda-Wiedenbrück hilft in Swisttal: Mit Hochdruck werden die Kanäle<br />

von Schlamm und Unrat befreit.<br />

Die Zeit drängt: Kanalnetze in den vom Starkregen betroffenen<br />

Gebieten müssen schnellstens gesichtet und von Verschlammungen<br />

befreit werden. Sonst drohen beim nächsten Regen<br />

neue Überflutungen und noch mehr Schäden. Alleine sind die<br />

betroffenen Abwasserbetriebe oft nicht mehr in der Lage dazu.<br />

In dieser Situation koordiniert das KomNetABWASSER eine solidarische<br />

Kanal-Nothilfe.<br />

14 Kommunen, die vom Starkregen verschont wurden,<br />

entsendeten Kanalreinigungsfahrzeuge und Sinkkastenreiniger<br />

als Amtshilfe in die Katastrophengebiete:<br />

• Arnsberg hilft in Altena und Sundern<br />

• Dorsten hilft in Blankenheim<br />

• Dortmund hilft in Bad Münstereifel<br />

• Duisburg hilft in Weilerswist<br />

• Gelsenkirchen hilft in Altena<br />

• Haltern und Herne helfen in Zülpich<br />

• Moers hilft in Mechernich, Weilerswist und Niederzissen<br />

• Mülheim hilft in Eschweiler und Swisttal<br />

• Münster hilft in Swisttal<br />

• Oer-Erkenschwick hilft in Altena<br />

• Rheda-Wiedenbrück hilft in Swisttal<br />

• Siegen hilft in Schleiden<br />

• Stuttgart hilft in Gerolstein<br />

Zusammenarbeit: Nicole Danziger (l.) vom Bauamt Swisttal und Dirk Mumm<br />

(r.) vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück arbeiten sich von Schacht zu<br />

Schacht vor.<br />

Andere, wie Hannover und Wolfsburg, stehen in den Startlöchern,<br />

wenn irgendwo noch Hilfe benötigt wird. „Und für<br />

die Gemeinde Schuld konnten wir Unterstützung durch private<br />

Rohrreiniger-Initiativen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />

vermitteln“, ergänzt Marco Schlüter, Leiter des<br />

KomNetABWASSER.<br />

Nicht-Betroffene helfen Betroffenen<br />

Das Prinzip der spontanen KomNetAbwasser-Aktion ist einfach:<br />

Menschen und Maschinen aus nicht betroffenen Kommunen<br />

helfen in den betroffenen Gebieten, schnell und unbürokratisch.<br />

IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek: „Wir als IKT<br />

machen das Matching zwischen Hilfswilligen und Hilfsbedürftigen<br />

ganz zielgenau. Aus unserem KomNetAbwasser kennen<br />

wir alle. Dadurch können wir dafür sorgen, dass die richtigen<br />

Menschen mit der richtigen Ausrüstung an die richtige Stelle<br />

kommen und helfen.“<br />

Kommunen leisten Amtshilfe – länderübergreifend<br />

Die „Kanal-Hilfe“ des KomNetABWASSER für die betroffenen<br />

Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen startete<br />

unmittelbar in den ersten Tagen nach der Katastrophe.<br />

Größtes Problem war zunächst, die richtigen Ansprechpartner<br />

für die Kanalinfrastruktur überhaupt zu erreichen. Stromversorgung<br />

und Mobilnetze waren ausgefallen. Aber als die<br />

Fachleute erreicht wurden, lief die Hilfsaktion sofort an. Helfer<br />

aus hilfeleistenden Kommunen aus mehreren Bundesländern<br />

rückten unverzüglich mit Kanalreinigungsfahrzeugen, Sinkkastenreinigern<br />

und mobilen Pumpen in Richtung Katastrophen-<br />

24 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />

gebiet aus. Sie wurden vor Ort von den Verantwortlichen empfangen<br />

und ortskundig eingewiesen.<br />

Matching von Kanalbetrieben auf Fachebene<br />

Die Hilfe ist dann schnell und zielgenau wirksam, wenn die<br />

Kanalbetriebe auf der Fachebene verknüpft werden. Dies ist<br />

die zentrale Erfahrung der ersten Woche nach der Flutkatastrophe,<br />

in der schon viel erreicht wurde.<br />

Koordinierungsstelle „Kanal-Nothilfe“ hat hohes Potenzial<br />

Die frisch gemachten Erfahrungen zeigen zudem, dass es ratsam<br />

gewesen wäre, für eine Koordinierung von Hilfe in diesem<br />

großen, aber notwendigen Umfang, einige Vorarbeiten<br />

zu leisten. Sinnvoll wäre es, dass Kommunen schon vorab die<br />

Kontaktdaten ihrer Kanal-Spezialisten in einer Datenbank hinterlegen<br />

und ihren Bestand an Fahrzeugen, Geräten und Personal<br />

auflisten. Im Notfall kann dann sehr viel schneller und<br />

zielgenauer geholfen werden.<br />

Die Hilfsaktion geht weiter<br />

Die Aktion „Kommunen helfen Kommunen“ des IKT geht indes<br />

weiter. Wer also noch Hilfe braucht oder seine Hilfe anbieten<br />

will, wendet sich bitte an:<br />

INFOBOX<br />

„Wir sind auf diese schnelle und unkomplizierte Unterstützung<br />

schlicht angewiesen. Regen ist wieder angesagt und<br />

das Wasser muss dann ablaufen. Wir sind sehr dankbar<br />

für diese Hilfe von weit her!“<br />

Nicole Danzinger vom Bauamt Swisttal<br />

dankt dem engagierten Kanalreinigungsteam aus Rheda-Wiedenbrück<br />

„Hervorragende Aktionen mit engagierten und fleißigen<br />

Menschen. Wir haben in Zülpich und Weilerswist die Folgen<br />

des Unwetters in den Griff bekommen. Herzlichen<br />

Dank an die Kommunen, das IKT, Herrn Schlüter und<br />

das LANUV, Frau Brehm! Haltern am See, Herne, Duisburg<br />

und Moers haben ganze Arbeit geleistet! Die Bürger<br />

haben damit wieder Sicherheit bei der Entwässerung<br />

erhalten – eine elementar wichtige Maßnahme! Jeder<br />

Tropfen fällt nicht nur auf den Boden, sondern auch aufs<br />

Gemüt. Angst vor den Naturgewalten ist schwer zu bewältigen<br />

– dank der Hilfe wurde hier Bedeutendes geleistet!<br />

Danke vom Erftverband!“<br />

Horst Baxpehler, Fachbereichsleiter bei Erftverband<br />

Marco Schlüter<br />

+ 49 (0) 209/17806-31<br />

schlueter@ikt.de<br />

Mirko Salomon<br />

+49 (0) 209/17806-25<br />

salomon@ikt.de<br />

Weitere Infos über das Kommunale Netzwerk der Abwasserbetriebe<br />

(KomNetABWASSER):<br />

www.komnetabwasser.de<br />

IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />

Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />

Telefon: +49 (0) 209/17806-27<br />

Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />

www.ikt.de<br />

Damit die Kanalisation den nächsten Regen aufnehmen kann: Dirk Mumm<br />

vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück reinigt die Schmutzfangbehälter<br />

der Straßeneinläufe in Swisttal.<br />

Knochenjob: Dirk Mumm vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück entfernt<br />

den zähen Schlamm aus dem Schmutzfang eines Abwasserschachts, um den<br />

Kanal reinigen zu können.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 25


Herausforderung – Starkregen<br />

Zwischen Dürre, Regen und einer alternden Bevölkerung:<br />

Die modernen Herausforderungen in der Grundstücksentwässerung<br />

Veränderungen gehören zur Welt wie Feuchttücher zur Kanalreinigung<br />

– es vergeht kaum ein Tag ohne sie. Der Tag wird<br />

zur Nacht, aus Frühling wird Sommer, aus alt wird neu. Doch<br />

neben diesen täglichen und vor allem sichtbaren Veränderungen,<br />

vollziehen sich auch Wandel, viel zu komplex, um sie<br />

mit dem Auge wahrnehmen zu können.<br />

In der unterirdischen Welt der Abwassertechnik scheint dagegen<br />

manchmal die Zeit still zu stehen und es werden beinahe<br />

kleine Zeitsprünge in die Vergangenheit möglich. Aber der<br />

Wandel der Welt betrifft auch die deutsche Kanalisation, die<br />

mit ihrem Durchschnittsalter von 36,9 Jahren langsam ihrer<br />

Midlife-Crisis entgegenblickt. Besonders getroffen werden die<br />

Entwässerungssysteme dabei von 2 Veränderungen: dem demografischen<br />

Wandel und dem Klimawandel. Doch wo sich<br />

vor allem die öffentlichen Kanalnetze und Kläranlagen in der<br />

Verantwortung sehen, den daraus resultierenden Folgen entgegenzuwirken,<br />

landen die Probleme am Ende häufig in der<br />

Grundstücksentwässerung. Aber wie genau kann dort darauf<br />

reagiert werden? Die möglichen Lösungsansätze sind beinahe<br />

endlos und könnten vermutlich selbst in zahlreichen Podiumsdiskussionen<br />

nicht gänzlich ausgelotet werden. Im Folgenden<br />

soll daher vor allem ein Anreiz geschaffen werden, sich mit<br />

eben diesen Themen zu beschäftigen und zu überlegen, welche<br />

Möglichkeiten einem selbst gegeben sind.<br />

Der demografische Wandel<br />

als Schere zwischen Stadt und Land<br />

In Deutschland zeigt sich der demografische Wandel wie das<br />

Leben eines jeden Einzelnen ab 40 Jahren: schrumpfend und<br />

alternd. Begründet liegt das in einer steigenden Lebenserwartung<br />

und einer gleichzeitig sinkenden Geburtenrate. Besonders<br />

in ländlichen Gegenden wird von einer Schrumpfung der Bevölkerung<br />

ausgegangen, während größere Städte weiter Wachstum<br />

erwarten. Aber welche Auswirkungen hat das nun auf die<br />

Entwässerungssysteme? Nun ja, die Kanalisation ist nichts, was<br />

sich wie ein Tapetenwechsel in der Küche alle Jahre wieder erneuern<br />

lässt. Sie ist vor allem auf Langlebigkeit ausgelegt. Aber<br />

die Kanalsysteme wachsen eben nicht parallel zur Bevölkerung<br />

und stecken dementsprechend noch in ihren Kinderschuhen.<br />

Ende des 20. Jahrhunderts stieg der westdeutsche Wasserverbrauch<br />

auf rund 150 l pro Tag und Person an. Es wurde<br />

davon ausgegangen, dass sich dieser Trend fortführt und es<br />

einen Anstieg auf über 250 l geben wird. Die Konsequenz:<br />

Kläranlagen und Kanalnetze wurden ausgebaut und an die<br />

hypothetische Auslastung angepasst. Tatsächlich sank der<br />

Wasserverbrauch aber auf 129 l (Stand 2020) – wachsendem<br />

Sparbewusstsein, wassereffizienten Waschmaschinen und<br />

Spartasten an Spülkästen sei Dank. Die Folgen der fälschlichen<br />

Anpassungen: Während in dichtbesiedelten Städten<br />

die Gefahr einer Überlastung gegeben ist, verstopfen auf<br />

dem Land zunehmend die Kanäle, weil nicht mehr genug Abwasser<br />

fließt. Diese Problematik sieht auch Marc Hoffmann,<br />

Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Kanalunternehmens<br />

Kanaltechnik Hoffmann. So können sich vor allem in<br />

Trennsystemen durch weniger Wasserverbrauch leichter Ablagerungen<br />

bilden. Oder anders gesagt: Wer in seiner Altbauwohnung<br />

mit dementsprechend älteren Rohrsystemen im frisch<br />

renovierten Bad die Spartaste drückt, läuft Gefahr – abhängig<br />

vom Gefälle und weiteren Parametern – Spülgut auf dem Weg<br />

in die öffentliche Kanalisation liegen zu lassen.<br />

Während der demografische Wandel vor allem die ländlichen<br />

Gebiete altern lässt, verhält es sich beim Kanalnetz genau<br />

umgekehrt: Laut DWA-Umfrage zum Zustand der Kanalisation<br />

2020 steigt mit zunehmender Stadtgröße auch das Durchschnittsalter<br />

der Kanalisation. So sind in kleineren Kommunen (unter 50.000<br />

Einwohner:innen) knapp 60 % der Kanäle jünger als 50 Jahre,<br />

während in Großstädten (mehr als 250.000 Einwohner:innen)<br />

über 15 % der Kanäle die 100-Jahr-Marke geknackt haben. Zwar<br />

lässt sich rein anhand des Alters noch nicht auf den Zustand der<br />

Kanäle schließen. Doch auch Marc Hoffmann sieht in logischer<br />

Konsequenz die Rohrsysteme in städtischen Gebieten einer stärkeren<br />

Belastung ausgesetzt als auf dem Land. Ob und inwiefern<br />

das zu mehr Störungen führt, vermag er nicht zu sagen.<br />

Aber wie kann nun in der Grundstücksentwässerung auf den<br />

demografischen Wandel reagiert werden? Eine erste Anpassung<br />

aus der gestiegenen Beanspruchung liegt vor allem im<br />

vermehrten Einsatz von glattwandigen Rohren aus Kunststoff.<br />

Die Oberfläche beugt Ablagerungen vor und kann somit,<br />

besonders in weniger stark besiedelten Gebieten, Abhilfe<br />

schaffen. Außerdem sollte insbesondere in Haushalten, die<br />

hinsichtlich ihrer Rohrsysteme ein höheres Alter aufweisen,<br />

vermehrt geschaut werden, ob vorbeschädigte Materialien<br />

durch verschiedenste Sanierungsmethoden mittels Schlauchliner<br />

optimiert werden können. Ähnlich wie Kunststoffrohre verfügen<br />

auch diese über eine glattere Struktur und bieten damit<br />

weniger Angriffsfläche für Ablagerungen.<br />

Der Klimawandel als Problem für unser Hab und Gut<br />

Andere Probleme begegnen dem abwasserbewanderten Leser<br />

beim Klimawandel. Wer an die Erderwärmung denkt, hat<br />

vermutlich entweder Bilder von schmelzenden Polkappen im<br />

Kopf oder die Augen so stark verdreht, dass erst gar kein Bild<br />

zustande kommt. Doch neben schneelosen Weihnachten und<br />

überhitzten Sommern entsteht ein weiteres Problem: immer<br />

häufiger auftretende Starkregenereignisse. Und gemeint ist<br />

damit keinesfalls ein heftiger Schauer. Die Rede ist von Naturgewalten.<br />

Von Regen, der so heftig niederprasselt, dass er<br />

innerhalb weniger Minuten in Form von Sturzfluten Existenzen<br />

ruinieren und Leben nehmen kann. Zwar lässt sich das Wetter-<br />

Phänomen nicht ausschließlich im Klimawandel begründen,<br />

allerdings sind sich Experten des Deutschen Wetterdienstes<br />

sicher, dass, bedingt durch den Klimawandel und die damit<br />

einhergehende Erderwärmung, Starkregenereignisse zukünftig<br />

um bis zu 50 % zunehmen werden. Denn: warme Luft kann<br />

mehr Wasser speichern, was nicht nur zu häufigeren, sondern<br />

auch zu längeren und intensiveren Regenfällen führt.<br />

26 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Herausforderung – Starkregen<br />

Wo der Gedanke nahe liegt, dass solch feuchte Naturereignisse<br />

doch in den Dürreperioden namens Sommer eine für die<br />

Natur willkommene Abwechslung darstellen, wird die Kanalisation<br />

quasi in Fetzen zerrissen. In der Konsequenz kommt es<br />

zu Rückstau in der Kanalisation und überlaufenden Schächten,<br />

die Straßen unter Wasser setzen und Keller sowie Wohnungen<br />

volllaufen lassen. Wie Eingangs erwähnt, sieht sich<br />

hier besonders die öffentliche Entwässerung zuständig, die<br />

Kapazitäten auszubauen – sei es in Form von Regenrückhaltebecken<br />

oder größeren Dimensionen der Sammelleitungen.<br />

Aber deren maximale Leistungsfähigkeit ist beschränkt und<br />

wird bei einer weiter anhaltenden Urbanisierung und Zunahme<br />

der Niederschlagsintensität immer schneller erreicht. Daher<br />

liegt die beste Vorsorge vor Überflutungsschäden wohl in<br />

einer Rückstausicherung.<br />

Auch wenn Starkregenereignisse immer und überall auftreten<br />

können, zeigte sich in den letzten Jahren doch ein Trend, der<br />

vor allem den Süden und Südwesten Deutschlands stärker traf.<br />

Das kann auch Tobias Miller vom Kanaldienstleister Pipe Bull<br />

in Landau in der Pfalz bestätigen, sie hätten durchaus öfter mit<br />

Kunden zu tun, die sich bei Regen mit Entwässerungsproblemen<br />

konfrontiert sehen. Es wüssten, so Miller, viele Kunden<br />

gar nicht, dass es eine Rückstausicherung auf dem Grundstück<br />

geben muss und haben diese nicht verbaut. In solchen Fällen<br />

wird überprüft, welche Möglichkeiten der Sicherung es gibt<br />

und welche davon am meisten Sinn für das individuelle Objekt<br />

macht. Zudem sieht er vor allem Planer von Neubauten<br />

in der Verantwortung, Rückstausicherungen von Anfang an in<br />

die Planung des Baus miteinzubeziehen. In Verbindung mit hydraulischen<br />

Berechnungen, die beschreiben, wie das Kanalnetz<br />

in Abhängigkeit verschiedener Faktoren an dieser Stelle<br />

beschaffen sein muss, um dem Abwasseranfall gerecht zu werden<br />

und im Falle von Regenereignissen nicht zu überlasten,<br />

ließe sich Schadensfällen entgegenwirken.<br />

Diese Methoden schützen allerdings dann, wenn es schon<br />

zu einer Überlastung des Kanalsystems kam. Wie aber kann<br />

der Überlastung der öffentlichen Entwässerung bei Regen vorgebeugt<br />

werden? Eine Möglichkeit ist die Reduktion des Regenwassers,<br />

das von privaten Grundstücken in die Kanalisation<br />

eingeleitet wird. Die Stadt Berlin beispielsweise erließ kürzlich<br />

eine Verordnung, die die Regenwasserbewirtschaftung auf dem<br />

eigenen Grundstück vorschreibt, das Einleiten in die öffentliche<br />

Kanalisation wird nur noch in Ausnahmefällen genehmigt.<br />

Und dieser Trend zeigt sich deutschlandweit: Immer mehr<br />

Städte und Gemeinden nehmen die Bauherren in die Pflicht,<br />

indem Sie Regenrückhaltemaßnahmen auf den Grundstücken<br />

bereits in Bebauungsplänen festsetzen. Hoffmann schlägt<br />

hierfür die Verwendung von Rigolen vor. Einen anderen Weg<br />

geht das Darmstädter Hundertwasserhaus. Das Künstlerhaus<br />

kann nicht nur mit einem begrünten Dach punkten, das anfallendes<br />

Regenwasser aufnimmt. Zusätzlich wird mittels kleinen<br />

Fallrohrs überschüssiges Wasser in einen quer über das<br />

Grundstück verlaufenden künstlich angelegten Bach sowie<br />

einen kleinen Teich eingeleitet. Eine nicht nur optisch ansprechende,<br />

sondern auch clevere Lösung, die zukünftig hoffentlich<br />

vermehrt zu finden sein wird – aber wie war das noch<br />

mit der Verringerung von Abflussmengen?<br />

Während sich der Klimawandel und der demografische Wandel<br />

auch in der Zeit, die das Lesen dieses Artikels beansprucht,<br />

stetig vollziehen, schreit es geradezu vor Ironie, dass beide<br />

Aspekte so gegensätzlich sind und doch mehr oder weniger<br />

friedlich co-existieren – auf der einen Seite das Problem der<br />

fehlenden Wassermengen und daraus resultierenden Ablagerungen,<br />

auf der anderen Seite Rückstau und streikende Kanalisationen<br />

aufgrund von Regen. Die Welt befindet sich eben<br />

ständig im Wandel. Selbiges muss auch mit unserer Entwässerung<br />

passieren. Doch wie in so vielen öffentlichen wie privaten<br />

Bereichen mangelt es an finanziellen Ressourcen, räumlichen<br />

Möglichkeiten und auch personellen Kapazitäten. Und so<br />

bleibt uns zunächst nichts übrig, als unser Bestes zu geben und<br />

die Hoffnung zu wahren, nicht bald auch in unseren eigenen<br />

vier Wänden im Regen zu stehen.<br />

Autorin: Valentina Ortmann<br />

SAG-Akademie GmbH für berufliche Weiterbildung<br />

Otto-Hesse-Str. 19/T9<br />

D-64293 Darmstadt<br />

Telefon: +49 (0) 61 51/10155-0<br />

Telefax: +49 (0) 61 51/10155-155<br />

www.SAG-Akademie.online<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 27


Herausforderung – Starkregen<br />

Starkregen: welche Schäden sind versichert?<br />

Die starken Regenfälle Mitte Juli <strong>2021</strong> haben vielerorts Überschwemmungen<br />

und Zerstörungen verursacht. In vielen Versicherungen<br />

ohne Zusatzdeckung für Elementarschäden sind<br />

diese Schäden nicht versichert. Im Einzelfall kommt es auf die<br />

jeweiligen Bedingungen an, besonders bei privaten Hausratversicherungen.<br />

Die untenstehenden Informationen geben<br />

einen Überblick für UNITALLRISK-Kunden mit ihren vielen Deckungserweiterungen.<br />

Hinweis: die Versicherer dürften angesichts<br />

der Vielzahl der Schäden derzeit nicht in der Lage sein,<br />

Gutachter zu entsenden. Umso wichtiger ist die fotografische<br />

Dokumentation der Schäden, bevor Sie mit den Aufräumarbeiten<br />

beginnen, die ja nicht aufgeschoben werden können.<br />

Sofortmaßnahmen – Handlungsempfehlungen<br />

Zunächst sollte der Schaden schnellstmöglich dem Versicherer<br />

bzw. Versicherungsmakler gemeldet werden.<br />

Unser UNITALLRISK-Versicherer hat zugesichert: „Um unseren<br />

Kunden schnell und unkompliziert zu helfen und eine Sicherheit<br />

der Kostenübernahme geben zu können, können Sie bei<br />

Kunden mit Elementardeckung oder KFZ-Kasko Notmaßnahmen<br />

bis zu 5.000 Euro freigeben“. Dies bedeutet, dass bei<br />

diesen Schäden nicht zwingend eine Besichtigung erfolgen<br />

muss, bevor repariert werden kann – Belege und Fotos/Videos<br />

mit dokumentiertem Aufnahmezeitpunkt sind ausreichend. Beschädigte<br />

Sachen sind möglichst aufzubewahren, bis die Versicherung<br />

die Bearbeitung abgeschlossen hat.<br />

Beim Aufräumen gilt: bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!<br />

Strom und Hauptwasserhahn unbedingt abstellen,<br />

bevor Sie überflutete Räume betreten! Versicherer empfehlen,<br />

Wasser erst abzupumpen, wenn kein Wasser<br />

mehr von außen eindringt und der Grundwasserspiegel<br />

wieder auf ein normales Niveau gesunken ist. Ansonsten<br />

drohten Unterspülungen, Aufschwemmungen, Risse<br />

im Mauerwerk oder statische Probleme. Wenn möglich,<br />

bergen Sie Gegenstände und sichern Sie Gebäude gegen<br />

weitere Schäden ab (auch wegen der Schadenminderungspflicht).<br />

Eigenleistungen und Materialkosten<br />

sollten erfasst werden, Erstattung erfolgt nach Sachlage.<br />

Bei Austritt von Heizöl oder anderer gefährlicher Substanzen<br />

ist die Feuerwehr zu verständigen (112). Beim<br />

Aufräumen ist zu beachten, dass der Wasserspiegel<br />

nicht vollständig abgesenkt wird, sonst kann Heizöl unter<br />

Bauteile gelangen und die Estrichdämmung zerstören.<br />

UNITALLRISK-Gebäudeversicherung/Büroinhaltsversicherung<br />

Im Rahmen der UNITALLRISK Police sind alle Elementarschäden<br />

mitversichert, sofern sie nicht explizit einzelvertraglich ausgeschlossen<br />

wurden. Dabei ist die höhere Selbstbeteiligung zu<br />

berücksichtigen.<br />

Überschwemmungsschäden sind folglich mitversichert.<br />

Definition Überschwemmung: „ist die Überflutung des Grund<br />

und Bodens des Versicherungsortes, auf dem das versicherte<br />

Gebäude liegt oder in dem sich die versicherten Sachen befinden<br />

(Versicherungsgrundstück) mit erheblichen Mengen von<br />

Oberflächenwasser durch<br />

a) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder<br />

fließenden) Gewässern,<br />

b) Witterungsniederschläge,<br />

c) Austritt von Grundwasser an die Erdoberfläche<br />

infolge von a) oder b).<br />

Rückstauschäden sind folglich mitversichert.<br />

Definition Rückstau: „Rückstau liegt vor, wenn Wasser durch<br />

Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden)<br />

Gewässern oder durch Witterungsniederschläge bestimmungswidrig<br />

aus gebäudeeigenen Ableitungsrohren oder damit<br />

verbundenen Einrichtungen in das Gebäude eindringt“.<br />

Bei Schäden durch Grundwasser ist zu unterscheiden, wie das<br />

Grundwasser in das Gebäude eindringt. Das einfache Eindringen<br />

ist vom Versicherungsschutz nicht erfasst. Das Grundwasser<br />

muss über die umliegenden Bodenflächen von außen<br />

in das Gebäude einfließen.<br />

Die genaue Ursache werden Gutachter feststellen müssen.<br />

Im Rahmen der Inhalts- und Gebäudeabsicherung sind auch<br />

Aufräum- und Abbruchkosten sowie Bewegungs- und Schutzkosten<br />

unbegrenzt mitversichert, sofern sie im Zusammenhang<br />

mit dem Schadenereignis stehen. Kosten für die „Entrümpelung<br />

des Kellers“ sowie für ersten Säuberungsmaßnahmen<br />

sind damit nicht gemeint. Definition Aufräum- und Abbruchkosten:<br />

„sind Aufwendungen für das Aufräumen der Schadenstätte<br />

einschließlich des Abbruchs stehen gebliebener Teile, für<br />

das Abfahren von Schutt und sonstigen Resten zum nächsten<br />

Ablagerungsplatz und für das Ablagern oder Vernichten“<br />

Elementarschäden: Versicherer ergänzen Risikozonierung um<br />

Starkregengefährdungsklasse<br />

Nach der Katastrophe im Juli haben die Anfragen nach Elementarschadenversicherungen<br />

zugenommen. Gemäß Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)<br />

liegen mehr als 98 Prozent der erfassten Gebäude in den<br />

Zonen 1 bis 3 des Geoinformationssystems ZÜRS Geo und<br />

lassen sich somit unproblematisch und derzeit noch relativ<br />

günstig gegen Elementarschäden wie Starkregen, Hochwasser,<br />

Schneedruck versichern. Die deutschen Versicherer wollen<br />

Klimarisiken künftig noch genauer in der Risikoanalyse abbilden.<br />

Neben der Hochwassergefährdung hat der GDV im<br />

Geoinformationssystem ZÜRS Geo jetzt auch drei Starkregengefährdungsklassen<br />

(SGK) integriert. Abhängig von seiner<br />

Lage wird jedes Gebäude einer von drei Gefährdungsklassen<br />

zugeordnet. Denn: je tiefer ein Gebäude liegt, je länger das<br />

Wasser darin steht, desto höher ist der Schaden. Für jedes<br />

28 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Herausforderung – Starkregen<br />

Gebäude in Deutschland kann diese Gefährdung berechnet<br />

werden: In der SGK 1 (geringere Gefährdung) sind alle Gebäude,<br />

die auf einer Kuppe oder am oberen Bereich eines<br />

Hangs liegen. In der SGK 2 (mittlere Gefährdung) finden sich<br />

die Gebäude, die in der Ebene oder im unteren/mittleren Bereich<br />

eines Hangs, aber nicht in der Nähe eines Baches liegen.<br />

In der SGK 3 (hohe Gefährdung) werden alle Gebäude<br />

zusammengefasst, die im Tal oder in der Nähe eines Bachs liegen.<br />

Deutschlandweit liegen knapp 12 Prozent aller Adressen<br />

in der SGK 3, etwa 66 Prozent in der SGK 2 und annähernd<br />

23 Prozent in der SGK 1. Die Starkregengefährdungsklassen<br />

können Versicherer für eine detaillierte Beratung ihrer Kunden<br />

zum Schutz vor Hochwasser und für eine individuelle Risikokalkulation<br />

nutzen. Günstiger dürften Angebote für spezifische<br />

Elementarversicherung dadurch nicht werden.<br />

KFZ-Versicherung<br />

Im Rahmen der Kfz-Teilkasko sind bei Überschwemmung Schäden<br />

am Fahrzeug versichert, wenn es durch die Wassermassen<br />

beschädigt wird. In der Vollkasko sind auch Schäden versichert,<br />

die wegen des Befahrens einer überfluteten Straße entstehen.<br />

Eingeschlossen sind Schäden, die dadurch verursacht werden,<br />

dass durch Naturgewalten, wie einer Überschwemmung, Gegenstände<br />

auf oder gegen das Fahrzeug geworfen werden.<br />

Ausgeschlossen sind Schäden, die auf ein durch diese Naturgewalten<br />

veranlasstes Verhalten des Fahrers zurückzuführen sind.<br />

Schäden, die ein durch Hochwasser mitgerissenes Fahrzeug bei<br />

Dritten verursacht, wird die Haftpflichtversicherung unter Verweis<br />

auf höhere Gewalt abzuwehren versuchen. Versicherer und<br />

Gutachter werden entsprechende Überprüfungen vornehmen,<br />

ob ein Verschulden des Versicherungsnehmers und die Voraussetzungen<br />

einer Haftung für Folgeschäden bei Dritten vorliegen.<br />

Gern berät Sie das UNIT-VDRK-Fachteam!<br />

Bernd van Neerven (Mühlheim a. d. Ruhr)<br />

+49 (0) 208/7006-3771<br />

Ralf Höhler (Leipzig)<br />

+49 (0) 341/39005-1733<br />

www.unita.de<br />

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv<br />

für die Entwicklung einer sicheren und<br />

nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich<br />

unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den<br />

Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />

Inspektions- und SanierungsTage<br />

Livedemonstration und Wissensaustausch<br />

Siedlungsentwässerung auf dem Prüfstand<br />

Die Kanalsanierung und die Veränderungen in der Siedlungsentwässerung,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der jüngsten Flutkatastrophe, werden ein wichtiges Thema<br />

der Inspektions- und SanierungsTage (IST) der Deutschen<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />

Abfall e. V. (DWA) sein. Sie finden am 24./25. November<br />

<strong>2021</strong> in Dortmund und damit wieder als Präsenzveranstaltung<br />

statt. Die Tagung ist allerdings ebenfalls<br />

online buchbar. Neu in diesem Jahr: Die Themen Sanierung<br />

und Inspektion werden nicht parallel, sondern<br />

nacheinander behandelt.<br />

Die Inspektions- und SanierungsTage stellen lösungsorientierte<br />

Berichte und Erfahrungen aus der Praxis vor:<br />

über Sanierungskonzepte und -maßnahmen, die automatisierte<br />

Schadenserkennung, Schadensprognosen,<br />

die qualitative Zustandserfassung sowie Strategien von<br />

Netzbetreibern. Werterhaltung, Wirtschaftlichkeit und<br />

Qualitätssicherung werden hierbei immer mitgedacht.<br />

Ein „Schwarzmarkt des Wissens“ bietet den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern die Möglichkeit des Austauschs mit<br />

Expert*innen über spezifische Einzelthemen. Zudem wird<br />

der Einsatz eines elektronischen Kanalspiegels und eine<br />

Sanierung durch Injektions- und Beschichtungsverfahren<br />

mit Hilfe einer Liveübertragung demonstriert.<br />

Die Inspektions- und SanierungsTage richten sich<br />

an Ingenieur*innen, Kanalinspekteur*innen und<br />

Behördenvertreter*innen. Teil der Tagung ist eine Fachausstellung,<br />

die über neue Produkte und Verfahren informiert.<br />

Tagungsort:<br />

Kongresszentrum Dortmund<br />

Strobelallee 45 • D-44139 Dortmund<br />

Teilnahmegebühr:<br />

DWA-Mitglieder:<br />

730,00 Euro<br />

610,00 Euro<br />

Programm:<br />

Kontakt:<br />

Inspektions- und SanierungsTage<br />

Himani Karjala<br />

karjala@dwa.de<br />

+49 (0) 2242/872-244<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 29


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

Swietelsky-Faber eröffnet neues Büro Frankfurt/Rhein-Main: „Stets in der Nähe der Kunden“<br />

Der Tiefbau-Riese wächst weiter: Mit Alzenau bei Frankfurt am Main eröffnet die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />

ihren elften Standort – allein in Deutschland! Unter der Leitung von Tugay Arslan bietet es Kompetenz<br />

und verbesserte Erreichbarkeit zu allen Einsatzgebieten im Bereich Rhein-Main und leistet durch kürzere<br />

Reisezeiten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Auftraggeber und Baustellen im Umkreis<br />

erfolgen hier vor Ort und beim Kunden.“<br />

Als gelernter Bauingenieur weist Arslan<br />

Projekterfahrung aus Baustellen in<br />

Österreich und ganz Deutschland auf.<br />

(Foto: IBG Hydrotech GmbH)<br />

Außenansicht des neuen Gebäudes der Firma IBG Hydrotech GmbH in Alzenau bei Frankfurt, in dem die<br />

Swietelsky-Faber das neue Büro eröffnet hat.<br />

Zuspruch aus der Chefetage gibt es<br />

von Jörg Brunecker, Geschäftsführer<br />

der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung:<br />

„Die Kundenzufriedenheit ist<br />

in unseren Firmenleitlinien fest verankert<br />

und die Präsenz vor Ort ist hierfür<br />

bekanntlich ein wichtiger Faktor. Wir<br />

werden unsere Vertriebsstruktur gerne<br />

mit den besten Kollegen weiter verdichten,<br />

denn die Nähe zum Kunden<br />

ist für uns von höchster Priorität – ganz<br />

zu schweigen davon, wie gut sich die<br />

kurzen Wege auf unsere Umweltbilanz<br />

auswirken werden.“<br />

Im Schatten der historischen Burg Alzenau gibt es neue Nachbarn.<br />

Denn in Alzenau bei Frankfurt hat die Swietelsky-Faber<br />

GmbH Kanalsanierung im Februar ihr neues Büro eröffnet<br />

– und versorgt Baustellen im hessischen Raum somit noch<br />

schneller, besser und effizienter. Tugay Arslan, Büroleiter im<br />

Standort Frankfurt/Rhein-Main, zeigt sich stolz: „Wir haben<br />

schnell festgestellt: Die Lage des neuen Standorts ist für die<br />

Kundenbetreuung ein echter Gewinn. Wir sind nun noch näher<br />

an vielen Baustellen der Niederlassung Landsberg dran – das<br />

freut uns, die Kollegen im Süden und auch die Umwelt.“<br />

„Top Lage, freundliche Nachbarn, stilvolle Einrichtung“<br />

Neben der guten Anbindung an die hessischen Baustellen bietet<br />

das Büro bei Frankfurt einen weiteren Vorteil: Die Vermieterin<br />

IBG HydroTech ist im gleichen Bürogebäude ansässig. IBG ist<br />

Hersteller zahlreicher Fahrzeuge, die bei Swietelsky-Faber zum<br />

Einsatz kommen. Durch die neue räumliche Nähe werden<br />

kürzere Wege zwischen Kunden und Lieferant und eine bessere<br />

operative Vernetzung geschaffen.<br />

Kürzere Wege und smarte Arbeitsteilung<br />

Arslans neues Büro fungiert derzeit als Zweigstelle der Niederlassung<br />

Landsberg am Lech. Knapp 300 Kilometer südlich<br />

gelegen, sind hier die Arbeitskräfte und Geräte ansässig, die<br />

an zahlreichen Baustellen im hessischen Raum zum Einsatz<br />

kommen. „Für wöchentliche Inspektionen der Baustellen würde<br />

das aber viel zu lange Fahrten bedeuten“, so der Niederlassungsleiter<br />

Dipl.-Ing. Reiner Korn, der die Region in den<br />

letzten 20 Jahren betreut hat. „Ziel war es also, einen Bauleiter<br />

in der Nähe zu positionieren. Hier bot sich Herr Arslan durch<br />

räumliche und inhaltliche Nähe zu den Projekten sehr gut an.“<br />

Der Bauleiter und Kalkulator war bis zur Eröffnung des neuen<br />

Büros für Landsberg zuständig und wusste als langjähriger<br />

Branchenprofi genau, wie das standortübergreifende Zusammenspiel<br />

aussehen würde: „Organisatorisch arbeiten wir hier<br />

selbstständig. Sämtliche Planung und Kommunikation für die<br />

Büroleiter Tugay Arslan zwischen Handwerk, Wissenschaft und Kunst<br />

30 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

Eine Nachbarschaft, die laut Herrn Arslan beste Voraussetzungen<br />

für gutes Teamwork bietet: „Tür an Tür können wir<br />

noch besser Hand in Hand zusammenarbeiten. Hat eines unserer<br />

Fahrzeuge zum Beispiel mal einen Schaden, oder muss<br />

etwas nachgerüstet werden, ist der Weg somit noch kürzer und<br />

schneller bewältigt.“<br />

Das besondere i-Tüpfelchen des Büros ist die Wanddeko: Drei<br />

von der Künstlerin Claudia Hohrein (www.claudia-hohrein.de)<br />

beigesteuerte Gemälde verleihen Tugay Arslans Arbeitsumfeld<br />

einen hybriden künstlerisch-industriellen Charakter. Die<br />

stark abstrahierte Inszenierung technischer Bauteile, dargestellt<br />

durch verwitterte, brüchige Oberflächen, ist bezeichnend für die<br />

Kanalsanierung: „Was wir hier machen, ist ein Handwerk, eine<br />

Wissenschaft, und zugleich auch Kunst. Besser als Frau Hohrein<br />

kann man diese Fusion nicht darstellen“, so der Büroleiter.<br />

Die Kontaktdaten für unseren Standort:<br />

Herr Tugay Arslan<br />

Telefon: +49 (0) 8191/985995-25<br />

Telefax: +49 (0) 8191/985995-99<br />

Mobil +49 (0) 151/26 51 84 46<br />

E-Mail: tugay.arslan@swietelsky-faber.de<br />

Über Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />

Durch die enge Kooperation der Kanalsanierungssparten<br />

der beiden Firmen Swietelsky und Faber ist im Jahr 2001<br />

das selbstständig agierende Unternehmen Swietelsky-Faber<br />

GmbH Kanalsanierung entstanden. Das Bündeln von Knowhow<br />

innerhalb der Gruppe sichert die Grundlagen für Spitzenleistungen<br />

in der Kanalsanierung. Durch Wissen, Können<br />

und Begeisterung unserer Ingenieure und Fachkräfte tragen<br />

wir dazu bei, mit modernsten Geräten und Verfahren die Umwelt<br />

zu schützen.<br />

Swietelsky-Faber GmbH<br />

Westerholz 2<br />

D-32825 Blomberg<br />

Telefon: +49 (0) 5235/5015711<br />

Telefax: +49 (0) 5235/5015720<br />

www.swietelsky-faber.de<br />

• Fahrzeuge für den Kanal Service<br />

• Fahrzeuge für Kanal-TV<br />

• Sonderfahrzeuge<br />

Wir planen und bauen das Fahrzeug<br />

nach Ihren Vorstellungen.<br />

Fahrzeugkompetenzzentrum Engelhart Transportkühlmaschinen Service GmbH<br />

An der Stiftsbleiche 7 • 87439 Kempten<br />

+49 (0) 831/93659 • info@engelhart-kuehlmaschinen.de<br />

www.engelhart-kuehlmaschinen.de<br />

AZ.indd 1 22.07.<strong>2021</strong> 11:28:30<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 31


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

Führender Hersteller von pneumatischen Rohrabsperrungen feiert 75-jähriges Firmenbestehen<br />

Im Juli <strong>2021</strong> begeht die Firma LAMPE GmbH ihr 75-jähriges Firmenjubiläum<br />

Innerhalb eines dreiviertel Jahrhunderts entwickelte sich die<br />

Firma LAMPE von einer kleinen Großhandlung für technische<br />

und elektrotechnische Produkte zu einem der weltweit führenden<br />

Produzenten von pneumatischen Rohrabsperrgeräten wie<br />

Dichtkissen und Absperrblasen.<br />

Gegründet wurde die Firma LAMPE als Großhandlung für<br />

technische und elektrotechnische Produkte am 29. Juli 1946<br />

durch den Firmengründer Erwin Lampe in Kirchbrak, im beschaulichen<br />

Weserbergland, im Süden Niedersachsens.<br />

Bereits im Jahr 1951 erfolgte dann der Umzug an den heutigen<br />

Standort, ins 14 km entfernte Stadtoldendorf.<br />

übernommen, der in den folgenden Jahren die Hauptausrichtung<br />

der Firma umgestaltete und durch seine zahlreichen patentierten<br />

Erfindungen den Grundstein für den heutigen Erfolg<br />

der Firma legte. „Alten Hasen“ der Feuerwehrbranche und vor<br />

allem der Kanalsanierungsbranche, dürfte Jürgen Haro, durch<br />

seine imposante Statur und sein imposantes Auftreten auch<br />

heute noch im Gedächtnis sein.<br />

Die Neuausrichtung der Firma erfolgte vor allem in Richtung<br />

Entwicklung und Produktion von technischen Produkten aus<br />

gewebeverstärkten Elastomere-Materialien. Bereits im Jahr<br />

1973 wurden im Hause LAMPE die ersten flachen, eckigen<br />

Luftheber der Welt mit einem Arbeitsdruck von 10 bar entwickelt.<br />

Kurze Zeit später erfolgte auch die Entwicklung von<br />

quaderförmigen Hebekissen im Niederdruckbereich für den<br />

Rettungs- und Bergungseinsatz, sowie für die Bergung von verunglückten<br />

Flugzeugen.<br />

Der 2. Firmenstandort im Warteweg 7 in Stadtoldendorf, in den 1970er Jahren<br />

Bis in das Jahr 1972 war man im südlichen Niedersachsen vor<br />

allem als Großhändler für Feuerwehrbedarf und als Kundendienst<br />

im vorbeugenden Brandschutz bekannt. Unter anderem<br />

war man als lokale Vertretung für den europaweit führenden<br />

Hersteller von Brandschutzprodukten wie Feuerlöschern und<br />

Wandhydranten, die Firma GLORIA aus Wadersloh tätig.<br />

Im Mai 1972 verstarb dann der Firmengründer Erwin Lampe.<br />

Die Firma wurde danach von seinem Neffen Jürgen Haro<br />

Der langjährige Inhaber und Grundsteinleger des Firmenerfolgs der Firma<br />

LAMPE: Jürgen Haro<br />

Flugzeugbergung mit LAMPE-LIFTER Hebekissen<br />

Ende der 1970er Jahre erfolgte dann die erste Entwicklung,<br />

Patentierung und Produktion des Produktes, für das die Firma<br />

LAMPE auch heute noch bekannt ist<br />

LAMPE Kanaldichtkissen: die ersten nicht-dehnbaren, pneumatischen<br />

Rohrabsperrgeräte in konischer Bauform. Dieses<br />

Produkt war eine wahrhafte Innovation im Bereich der Kanalabsperrungen,<br />

da es sich hierbei um ein sehr viel sichereres,<br />

flexibleres und einfacher zu handhabendes Produkt handelte<br />

als alle anderen Lösungen in diesem Bereich. Auch heute<br />

noch sind die konischen LAMPE Kanaldichtkissen weltweit im<br />

Einsatz und der Standard im Bereich der Kanalabsperrungen<br />

im Bezug auf Arbeitssicherheit, Qualität und Flexibilität. So<br />

waren die LAMPE Kanaldichtkissen, die ersten pneumatischen<br />

Rohrabsperrungen, bei denen eine zusätzliche Ausschubsicherung<br />

(Verbau) aus technischen Gründen nicht notwendig ist.<br />

Trotzdem sind diese Geräte sehr viel sicherer als andere Lösungen,<br />

die z.B. lt. DGUV zusätzlich gegen Ausschub gesichert<br />

(verbaut) werden müssen. Außerdem ermöglicht die konische<br />

Bauform der LAMPE Kanaldichtkissen, dass die Geräte flexibel<br />

in allen Rohrprofilen (Runde Rohre, Eiprofilen, Drachenprofilen,<br />

Rechteckprofilen, usw.) eingesetzt werden können. Das<br />

leichte Gewicht und die Schachtgängigkeit der LAMPE Kanal-<br />

32 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

dichtkissen machen dieses Produkt zu einer sehr einfach zu<br />

handhabenden Lösung. Auch die extrem hohe Beständigkeit<br />

gegen Alterung, sowie die mögliche Reparierbarkeit der Geräte<br />

werden seit vielen Jahren in der Kanalsanierungsbranche<br />

hoch geschätzt und der Begriff „LAMPE-Blase“ hat sich zu<br />

einem bekannten Synonym für Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

entwickelt.<br />

rückhaltung eine kostengünstige und verlässliche Alternative<br />

zu mechanischen Absperrschiebern darstellt. Bis zum heutigen<br />

Tag wurden von diesem System Hunderte bei Industrieunternehmen,<br />

Flughäfen, Speditionen und Betreibern von Infrastrukturanlagen<br />

in der ganzen Welt, installiert.<br />

Anfang des neuen Jahrtausends entwickelte die Firma LAMPE<br />

dann eine neue Art Dichtkissen<br />

Die LAMPE Kanaldichtkissen<br />

der Serie 2000: Diese Geräte<br />

in Torus-Form, erlauben die<br />

Installation von einem sehr<br />

großen KG-Rohr als Bypass,<br />

so dass mit dieser Kombination<br />

eine große Menge Wasser<br />

Die konischen Kanaldichtkissen in 15 Standardgrößen, sind bis heute die bekannteste<br />

Marke der Firma LAMPE<br />

Auch erfolgten in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

viele weitere Entwicklungen und Patentanmeldungen<br />

im Haus LAMPE. So wurde Ende der 1980er Jahre zum Beispiel<br />

ein pneumatisches Rettungssystem entwickelt mit dem<br />

Menschen aus Not- oder Krisensituationen schnell und einfach<br />

per Helikopter evakuiert werden können. Auch die Entwicklung<br />

einer innovativen mechanischen Absperrplatte für Gullygitter,<br />

die Entwicklung eines Tauchhebers für die Bergung von<br />

Gegenständen aus tiefen Gewässern sowie die Entwicklung<br />

vieler weiterer Produkte wie Leckbandagen und pneumatische<br />

Schutzbühnen für den Bergbau fielen in diese Zeit.<br />

durch eine Baustelle<br />

abgeleitet werden<br />

kann, ohne den Einsatz<br />

von Pumpen, nur<br />

durch die Ausnutzung<br />

des vorhandenen Freigefälles.<br />

Kanaldichtkissen Serie 2000 mit Rohrbypass<br />

Darüber hinaus war man auch weiterhin regional sehr erfolgreich<br />

als Händler von Arbeitsschutzartikeln und als Kundendienst<br />

der Firma Gloria im vorbeugenden Brandschutz tätig.<br />

Im Jahr 2004 verstarb dann der bisherige Firmeninhaber Jürgen<br />

Haro und das Unternehmen wurde in der Folgezeit vom<br />

heutigen Inhaber Sergej Hetzel übernommen.<br />

In den Folgejahren wurde die Firma dann am heutigen Stando<br />

im Warteweg 46 Stück für Stück erweitert und vor allem die<br />

Produktionskapazitäten deutlich erhöht. Auch die Kapazitäten<br />

für Reparaturen und Servicedienstleistungen, wie wiederkehrende<br />

Prüfungen und Schulungen im Bereich der pneumatischen<br />

Rohrabsperrungen, wurden vergrößert.<br />

Die Belegschaft der Firma LAMPE Ende der 1980er Jahre nach Fertigstellung<br />

des ersten Produktionsgebäudes am heutigen Firmenstandort Warteweg 46 in<br />

Stadtoldendorf<br />

Anfang der 1990er Jahre wurde dann bei der LAMPE GmbH<br />

ein innovatives, pneumatisches Absperrsystem entwickelt<br />

Das sogenannte KAS (Kanalabsperrsystem).<br />

Ein fest<br />

im Kanalnetz oder Rohrsystem<br />

installiertes System,<br />

welches mit einer Luftstation<br />

verbunden wird und bei<br />

Unfällen mit Chemikalien<br />

oder bei der Löschwasser-<br />

Kanalabsperrsystem KAS – die<br />

innovative Lösung bei Havarien<br />

oder Löschwasserrückhaltungen<br />

in unterirdischen Infrastrukturen<br />

Bis heute erfolgt die Fertigung der LAMPE Kanaldichtkissen<br />

und Kanalabsperrsysteme zu 100 % in Deutschland am Firmenstandort<br />

Stadtoldendorf.<br />

Darüber hinaus erfolgte im Jahr 2013 auch der Aufbau eines<br />

eigenen, riesigen Mietparks für LAMPE Kanaldichtkissen, so<br />

dass jeder Kunde auch heutzutage die Möglichkeit hat, diese<br />

hochwertigen Geräte problemlos zu mieten.<br />

Im Jahr 2016 wurde dann auch das letzte „Nebenstandbein“,<br />

der Kundendienst im vorbeugenden Brandschutz, endgültig<br />

aus dem Unternehmen ausgegliedert, so dass man sich bei<br />

der Firma LAMPE auf seine eigentlichen „Steckenpferde“ fokussieren<br />

kann: Der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb<br />

von pneumatischen Rohrabsperrgeräten und Sonderlösungen.<br />

So konnte Anfang <strong>2021</strong> am Standort Stadtoldendorf bereits<br />

die vierte Produktionshalle in Betrieb genommen werden.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 33


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

Auch heute noch, nach 75 Jahren Firmengeschichte, steht die<br />

Firma LAMPE mit den von ihnen entwickelten und hergestellten<br />

Produkten für höchste Qualität, 100% made in Germany. So<br />

kommt es nicht von ungefähr, dass es die Bestrebung aus dem<br />

Hause LAMPE war, das sich Ende des Jahres 2020 ein Normausschuss<br />

für Dichtkissen und Absperrblasen bilden konnte,<br />

um auch endlich im Bereich der pneumatischen Rohrabsperrgeräte<br />

eine genormte und vor allem sichere Standardisierung<br />

zu erreichen. Des weiteren ist das Management der Firma<br />

LAMPE bereits seit 2002 nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.<br />

Der Firmenstandort heute<br />

Neben dem Standardlieferprogramm (Pneumatische Rohrabsperrgeräte,<br />

Absperrsysteme, Hebekissen, usw.), fertigt die<br />

Firma LAMPE auch viele pneumatische Sonderlösungen aus<br />

elastomerebeschichteten Gewebematerialien nach Kundenwunsch.<br />

Die heutige Geschäftsführung und Verwaltung der Firma LAMPE<br />

3 Beispiele für Sonderkonstruktionen der Firma LAMPE<br />

„Unser größtes Firmenkredo ist nicht einfach nur der Vertrieb<br />

eines Produktes, wir bieten darüber hinaus auch umfangreiches<br />

Fachwissen im Bereich von Kanalabsperrungen, bzw.<br />

in der Entwicklung von Lösungen an, dass wir uns in 75 Jahren<br />

erworben haben. Besonders das Thema Arbeitssicherheit<br />

spielt bei uns eine immens große Rolle. Aus diesem Grund bieten<br />

wir nicht nur einen umfangreichen Reparatur-, Wartungsund<br />

Prüfservice für unsere Produkte an, sondern auch individuelle<br />

Produkt- und Prüfschulungen, sowie Einsatzbegleitungen<br />

bei komplizierten Baustellen. Diese Punkte, unsere ständige<br />

Erreichbarkeit und die sofortige kompetente Beratung, heben<br />

uns als kleines, fokussiertes, mittelständisches Unternehmen<br />

von anderen Wettbewerbern ab.“ So der O-Ton aus dem<br />

Hause LAMPE.<br />

„Leider ermöglicht es die aktuelle Pandemielage zur Zeit nicht,<br />

unser 75-jähriges Firmenjubiläum mit all unseren Kunden und<br />

unzähligen, weltweiten Partnern gebührend zu feiern, doch<br />

sobald es die Situation wieder zulässt, soll dieses natürlich<br />

so schnell wie möglich nachgeholt werden. Ein dreiviertel<br />

Jahrhundert erfolgreiche Firmengeschichte erlebt man schließlich<br />

nicht jeden Tag.“ So der abschließende O-Ton aus dem<br />

Hause LAMPE.<br />

Lampe GmbH<br />

Warteweg 46<br />

D-37627 Stadtoldendorf<br />

E-Mail: Info@LampeGmbH.de<br />

www.LampeGmbH.de<br />

34 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


QUALITÄT IST ...<br />

Patentierte LED Aushärtetechnik<br />

Zugelassenes Schlauchliner Harz - System<br />

Support & Service<br />

...WENN ALLES INEINANDER GREIFT<br />

Bluelight GmbH<br />

Motorstraße 25<br />

70499 Stuttgart<br />

Tel +49 711 887724 200<br />

info@bluelight-gmbh.de<br />

www.bluelight-gmbh.de


NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />

16 Auszubildende sind bei MC-Bauchemie gestartet<br />

Eine gute und lange Tradition ist es bei MC-Bauchemie im August die neuen Auszubildenden im Ausbildungs- und<br />

Trainingszentrum der MC in der Müllerstraße in Bottrop zu begrüßen. So fanden sich am 2. August <strong>2021</strong> die 16 neuen<br />

Auszubildenden, die ihre Ausbildung im kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich bei MC-Bauchemie<br />

absolvieren, offiziell zu ihrem ersten Tag bei MC dort ein.<br />

Die Ausbildung ist ein wichtiger Baustein der Personalarbeit bei<br />

MC und für die Weiterentwicklung des Unternehmens unverzichtbar.<br />

„Wir legen großen Wert auf die kontinuierliche Ausbildung<br />

unseres Nachwuchses“, sagt Nicolaus M.<br />

Müller, Geschäftsführer der MC-Bauchemie GmbH<br />

& Co. KG und u. a. verantwortlich für den Bereich<br />

Human Resources, und fügt hinzu: „Denn damit sichern<br />

wir den Fortbestand unseres Unternehmens<br />

und legen die Basis für unseren künftigen Erfolg.“<br />

MC-Bauchemie bietet ihren Auszubildenden sehr<br />

gute berufliche Perspektiven in einem kontinuierlich<br />

wachsenden, international tätigen Unternehmen.<br />

Auch in den schwierigen Zeiten der Coronavirus-<br />

Pandemie konnte das Bottroper Bauchemieunternehmen<br />

weiterwachsen.<br />

Die neuen Azubis der MC-Bauchemie beim traditionellen Gruppenbild vor dem Ausbildungs-<br />

und Trainingszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop (v. l. n. r.): Yakub Mendil (Produktionsfachkraft<br />

Chemie), David Lazarevic (Fachkraft für Lagerlogistik), Jonathan Marcel<br />

Jakobs (Industriekaufmann mit FOM-Studium), Meiko Tünte (Kaufmann für Spedition und<br />

Logistikdienstleistungen), Fatih Gören (Chemikant), Katharina Moor-Herber (Industriekauffrau),<br />

Niklas Müller (Lacklaborant), Pierre Samland (Produktionsfachkraft Chemie), Ali Aydin<br />

(Industriemechaniker Instandhaltung), Nina Overkämping (Chemielaborantin), Dennis<br />

Böhmer (Industriemechaniker Instandhaltung), Julia Sophia Jansen (Industriekauffrau), Lisa<br />

Hempelmann (Baustoffprüferin), Noah Schröck (Elektroniker für Betriebstechnik), Lukas<br />

Scheffczyk (Industriekaufmann) und Kaan Kasikci (Produktionsfachkraft Chemie)<br />

Mehr bewegen. Gemeinsam wachsen – so lautet<br />

denn auch die Kernbotschaft an die neuen Azubis.<br />

„Unsere Azubis lernen alle relevanten Unternehmensbereiche<br />

kennen und können die Gestaltungsspielräume,<br />

die wir ihnen bieten, für ihre berufliche<br />

Karriere nutzen. Wenn sie engagiert sind und gute<br />

Arbeit leisten, haben sie es selbst in der Hand, welche<br />

Richtung sie einschlagen“, betont Nicolaus M. Müller.<br />

Mehr als 100 aktuelle Mitarbeiter, die eine Ausbildung<br />

bei MC absolviert haben und bei MC Karriere<br />

gemacht haben, sind ein bester Beweis dafür.<br />

Nach der offiziellen Begrüßung folgte eine Präsentation samt<br />

Vorstellung des Unternehmens sowie seiner einzelnen Tätigkeitsbereiche<br />

und Abteilungen. Bevor die Auszubildenden an<br />

ihre Ausbildungsabteilungen übergeben wurden, wurde noch<br />

das traditionelle Gruppenfoto vor dem Ausbildungs- und Trainingszentrum<br />

der MC gemacht.<br />

Breite Ausbildung und sehr gute Perspektiven<br />

Im neuen Lehrjahr sind eine angehende Baustoffprüferin,<br />

ein Lacklaborant, eine Chemielaborantin, eine Fachkraft für<br />

Lagerlogistik, ein Elektroniker für Betriebstechnik, ein Chemikant,<br />

Industriemechaniker, Produktionsfachkräfte Chemie,<br />

Industriekaufleute sowie ein Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen<br />

bei MC an den Start gegangen. Insgesamt<br />

über die drei Ausbildungsjahrgänge hinweg werden zurzeit 37<br />

Azubis bei MC ausgebildet. Die Ausbildung bei MC dauert<br />

zwei bis dreieinhalb Jahre. In dieser Zeit lernen die Auszubildenden<br />

alle relevanten Unternehmensbereiche kennen. Das<br />

Besondere bei MC: Sie werden schnell ins Tagesgeschäft eingebunden,<br />

übernehmen früh Verantwortung und arbeiten von<br />

Beginn an als Teil der jeweiligen Teams aktiv mit.<br />

Über MC-Bauchemie<br />

Die MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG ist einer der<br />

führenden internationalen Hersteller bauchemischer Produkte<br />

und Techniken. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in<br />

Bottrop ist mit über 2.500 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern<br />

der Erde tätig und steht seit rund 60 Jahren für wegweisende<br />

Lösungen zur Vergütung von Beton sowie zum Schutz und zur<br />

Instandhaltung von Bauwerken. MC-Bauchemie ist im Februar<br />

<strong>2021</strong> nach 2018 erneut mit dem Top Job-Arbeitgebersiegel<br />

ausgezeichnet worden. Die von der zeag GmbH – Zentrum für<br />

Arbeitgeberattraktivität vergebene Auszeichnung erhalten Unternehmen,<br />

die sich auf besondere Art und Weise durch eine<br />

gesunde und gleichzeitig leistungsstarke Arbeitsplatzkultur<br />

verdient machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attestierten<br />

der MC insbesondere in den Kategorien Mitarbeiterentwicklung<br />

und Perspektiven sowie wertschätzende Unternehmenskultur<br />

und Kommunikation besonders gute Qualitäten.<br />

MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG<br />

Am Kruppwald 1-8<br />

D-46238 Bottrop<br />

www.mc-bauchemie.de<br />

36 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Neue Auszubildende starten bei Lobbe<br />

Lobbe steht für anspruchsvolle, technische Lösungen im Bereich<br />

der Umweltdienstleistungen, wichtiger Bestandteil sind<br />

auch die Rohr- und Kanaltechnik.<br />

Präsenz-Seminare<br />

Buche dein Seminar an einem unserer Standorte!<br />

Online-Fernlehrgänge<br />

Lerne mit Filmen auf unserer Online-Lernplattform SAG-ToGo360°.<br />

Entscheidend sind heute engagierte und qualifizierte Mitarbeiter<br />

und eine gute Ausbildung. Daher bildet Lobbe regelmäßig<br />

im Bereich der „Fachkraft für Rohr- und Kanaltechnik“ selber<br />

aus. Seit diesem Jahr absolvieren neun Auszubildende an den<br />

beiden Standorten von Lobbe in Paderborn und Hagen ihre<br />

Ausbildung. Zusätzlich wurden in den vergangenen beiden<br />

Jahren zwei Meister im Bereich der Fachkraft für Rohr- und<br />

Kanaltechnik ausgebildet. Die Auszubildenden und Mitarbeiter<br />

finden bei Lobbe neben Übernahmechancen immer auch<br />

vielfältige Möglichkeiten, sich im Beruf durch kontinuierliche<br />

Fort- und Weiterbildung weiter zu qualifizieren. Als Arbeitgeber<br />

hat das familiengeführte Unternehmen einen ausgezeichneten<br />

Ruf. Dabei steht nicht nur die technisch vielseitige Ausbildung<br />

im Vordergrund, sondern auch ein kontinuierliches Angebot<br />

an Fort- und Weiterbildungen.<br />

Umwelt- und Ressourcenschonung sind heute Themen, die immer<br />

wichtiger werden. Gerade Jobs in grünen Zukunftsbranchen<br />

sind daher vielfältig, spannend und bieten langfristig<br />

eine gute Zukunftsperspektive. Lobbe ist im Bereich „Green<br />

Business“ ein innovatives, technikorientiertes Unternehmen<br />

mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen<br />

Abfallentsorgung, Industrieservice, Havariemanagement,<br />

Sanierung und Kanaldienstleistungen.<br />

Lobbe Kanaltechnik GmbH & Co. KG<br />

Teutoburger Straße 13 • D-33104 Paderborn<br />

Telefon: +49 (0) 5254/9951-0<br />

Telefax: +49 (0) 5254/9951-30<br />

E-Mail: info@lobbe.de<br />

www.lobbe.de<br />

WEBinare aus dem Studio<br />

Wir übertragen das Seminar live aus dem SAG-Studio zu dir.<br />

Hybrid-WEBinare<br />

+<br />

Nutze unsere Online-Lernplattform zusätzlich zum Live-Stream.<br />

Hybrid-Seminare<br />

+<br />

Teilnehmer können sich zum Präsenz-Seminar live dazuschalten.


Weiterbildung & Schulungen<br />

Wir fördern die überbetriebliche Ausbildung!<br />

250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />

Fachkräftemangel?<br />

Geprüfte/-r Meister/-in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

ist eine bundesweit einheitlich geregelte berufliche Fortbildung<br />

Meisterausbildung starten!<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Dieser Abschluss ist<br />

dem Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen<br />

Am 08.11.<strong>2021</strong><br />

+++<br />

beginnt<br />

Geänderte<br />

im Bau Bildung<br />

Förderbedigungen<br />

(DQR, EQR) Niveau<br />

seit<br />

601.01.<strong>2021</strong> zugeordnet.<br />

+++<br />

Sachsen e. V., ÜAZ Leipzig bereits zum 11.<br />

Mal der Anträge Lehrgang Geprüfte/-r auf Förderung Meister/-in können nur noch in Zulassungsvoraussetzungen<br />

Verbindung mit der Anmeldebestätigung<br />

für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. des zu fördernden Kurses eingereicht werden!<br />

4. Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Fachkräfte<br />

für Abwassertechnik, Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik,<br />

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />

sowie Ver- und Entsorger mit mindestens<br />

Im Lehrgang werden die Teilnehmer/-innen fachlich auf die<br />

Prüfungen zum staatlich anerkannten Abschluss als Geprüfte/r<br />

Meister/-in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice vorbereitet<br />

und nehmen bereits im Mai 2022 an den Abschlussprüfungen<br />

vor dem Prüfungsausschuss der IHK zu Leipzig teil.<br />

Geprüfte/-r Meister/-in für<br />

zweijähriger einschlägiger Berufspraxis.<br />

www.vdrk.de<br />

5. Eine mit Erfolg abgelegte Prüfung in einem anderen Ausbildungsberuf<br />

mit mindestens dreijähriger einschlägiger<br />

Berufspraxis.<br />

Wir fördern die überbetriebliche Ausbildung!<br />

Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

6. Ohne Berufsabschluss eine mindestens sechsjährige einschlägige<br />

Berufspraxis.<br />

08.11.<strong>2021</strong> bis 10.05.2022 250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />

Meister werden gefördert!<br />

Umfang der Meisterqualifikation<br />

+++ Geänderte Förderbedigungen seit 01.01.<strong>2021</strong> +++<br />

Dieser Lehrgang ist insgesamt über das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

Verbindung (AFBG) mit der förderbar! Anmeldebestätigung<br />

1. Handlungsspezifische Anträge auf Förderung Qualifikationen können nur noch in<br />

des zu fördernden Kurses eingereicht werden!<br />

2. Grundlegende Qualifikationen<br />

Zum 1. August 2020 wurde das Aufstiegs-BAföG noch attraktiver.<br />

Der Zuschussanteil für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren<br />

liegt derzeit bei 50 Prozent und ist einkommensun-<br />

3. Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen<br />

abhängig. Darüber hinaus bietet das Aufstiegs-BAföG www.vdrk.de weitere<br />

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden Kompetenzen Möglichkeiten der Förderung.<br />

vermittelt, die sie zur Planung, Bearbeitung und Auswertung<br />

von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen<br />

sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen,<br />

Viele Bundesländer zahlen zusätzlich bei Erfüllung der Voraussetzungen<br />

eine Meisterprämie!<br />

Personalplanung und Kontrolle des wirtschaftlichen<br />

Erfolgs benötigen.<br />

Weiterhin kann die berufliche Weiterbildung von Mitarbeitern<br />

aus Unternehmen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

Wir fördern die<br />

überbetriebliche Ausbildung!<br />

250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />

+++ Geänderte Förderbedigungen +++<br />

seit 01.01.<strong>2021</strong><br />

Anträge auf Förderung können nur<br />

noch in Verbindung mit der<br />

Anmeldebestätigung des<br />

zu fördernden Kurses<br />

eingereicht werden!<br />

www.vdrk.de<br />

gefördert werden.<br />

Wir fördern die<br />

Weitere Bildungsangebote überbetriebliche <strong>2021</strong>/2022 Ausbildung!<br />

250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />

Die branchenspezifischen Bildungsangebote des Bau Bildung<br />

Sachsen +++ e. V. Geänderte für <strong>2021</strong>/2022 Förderbedigungen sind auf Internetseite veröffentlicht.<br />

Bitte beachten Sie seit auch unsere 01.01.<strong>2021</strong> Beilage in diesem<br />

+++<br />

Journal.<br />

Anträge auf Förderung können nur noch in<br />

Beratung und Anmeldung Verbindung mit der<br />

Anmeldebestätigung des<br />

zu fördernden Bau Kurses Bildung Sachsen e. V.<br />

eingereicht werden! ÜAZ Leipzig<br />

Ansprechpartner: Ute Jackowski<br />

Heiterblickstraße 35<br />

D-04347 Leipzig<br />

Telefon: +49 (0) 341/24557-40<br />

E-Mail: u.jackowski@bau-bildung.de<br />

www.vdrk.de<br />

www.infrastruktur-leipzig.de<br />

38 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Der CROSS|TRAILER – die innovative Lösung von<br />

Innovation wird bei RICO großgeschrieben.<br />

Seit mehr als 40 Jahren tüfteln Ingenieure und Entwickler zusammen<br />

mit Anwendern, um den Arbeitsplatz möglichst komfortabel,<br />

flexibel und vor allem zeitgemäß zu gestalten.<br />

Ein besonderes Highlight stellt der RICO CROSS|TRAILER dar,<br />

der einen Arbeitsplatz bietet, welcher mobil an jedem Ort positioniert<br />

werden kann.<br />

Der CROSS|TRAILER kann nicht nur an ein konventionelles<br />

Fahrzeug mit Anhängerkupplung montiert werden, sondern<br />

eignet sich auch besonders gut als Ergänzung zum bestehenden<br />

Spül- oder Sanitärfahrzeug.<br />

Positives Feedback gab es außerdem bei der Kopffreiheit im<br />

Operatorraum. Durch eine Höhe von 1,90 Meter im Innenraum<br />

schafft die RICO Entwicklung fast ein Büroklima.<br />

Zu den ausschlaggebenden Kaufgründen der Kunden zählen die<br />

niedrigen Unterhalts- und Anschaffungskosten sowie das einfache<br />

Abstellen des Trailers, auch an einem Ort über mehrere Tage.<br />

Erstmalig wurde das Konzept auf der Verbandstagung „RIN“ in<br />

Norwegen präsentiert und galt dabei als Pionierprodukt der Messe.<br />

Auf reges Interesse des Fachpublikums stieß hierbei besonders<br />

der bewährte Innenausbau mit besonders starker Isolierung.<br />

Dadurch hält das Klima im Anhänger auch Niedrigtemperaturen<br />

stand und macht ihn somit ganzjährig einsetzbar. Unabhängigkeit<br />

erhält der CROSS|TRAILER durch den integrierten<br />

Akku, der besonders lange hält. Die Lithium-Ionen-Batterie<br />

kann über Netzstrom, ein Zugfahrzeug oder einen Generator<br />

geladen werden. Das neue Konzept des CROSS|TRAILERS<br />

vereint die üblichen RICO-Standards wie einen großzügigen,<br />

ergonomischen Arbeitsplatz mit uneingeschränkter Mobilität.<br />

Der Rückraum bleibt für den Anwender wie gewohnt. Die Ausstattung<br />

„Ready to Start“ beinhaltet die mobile TV-Inspektionsanlage<br />

CROSS|TOUCH mit der bewährten Kabellänge von 300 Metern.<br />

Dieses System ist mit den verschiedensten Fahrwagen und<br />

Kameras von RICO einsetzbar und kann je nach Anforderung<br />

Durchmesser von DN 100 bis hin zu DN 2000 inspizieren.<br />

Auch Konrad Eberspacher, der langjährige Vertriebsmitarbeiter<br />

bei RICO, berichtet vom positiven Feedback seines Kunden:<br />

„Für ihn war der Anhänger durch seine einfache Handhabung<br />

und das Höchstmaß an Flexibilität genau das Richtige! Er ist<br />

mit dem CROSS|TRAILER als Zusatz zu seinem Spülfahrzeug<br />

sehr zufrieden und empfindet den Anhänger als die gelungene<br />

Alternative zum ausgebauten TV-Inspektionsfahrzeug.“<br />

www.rico-gmbh.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 39


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Intelligente Robotersysteme für die grabenlose Kanalsanierung<br />

Elektrisch, emissionsfrei und leistungsstark – der eCutter, der elektrische Fräsroboter von Pipetronics, setzt weltweit<br />

Maßstäbe. Mit innovativer Spitzentechnologie entfernt der eCutter in Hauptkanälen hochpräzise Ablagerungen und<br />

beseitigt mühelos Hindernisse und einragende Stutzen und Muffen. Dank intelligenter Applikationen und Assistenzsystem<br />

ist der eCutter deutlich leistungsfähiger und wirtschaftlicher als herkömmliche Fräsroboter.<br />

Kanalsanierungen können so auch abends oder nachts stattfinden,<br />

ohne Baustellen-Anwohner zu belästigen.<br />

Pipetronics hat den Fräsroboter in zwei Größen entwickelt. Der<br />

eCutter EF 150 ist ideal für Sanierungsarbeiten in kleineren Kanälen<br />

(DN 150 bis DN 400), der eCutter EF 250 eignet sich<br />

für große Kanäle (DN 250 bis DN 800). Beide Kanalroboter<br />

lassen sich problemlos kombinieren und durch die einheitliche<br />

Pipetronics Systemarchitektur kann der eCutter unkompliziert<br />

um weitere Roboter und Techniken, so u.a. das PI.TRON<br />

Spachtel- und Verpresssystem, PI.TRON HatSet, PI.TRON<br />

HydroJet Kit und PI.TRON WaterStop) erweitert werden.<br />

Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 für DN 250 – DN 600(800)<br />

Das „Herzstück“ des Pipetronics-Kanalroboters ist der elektrische<br />

Fräsmotor mit einer eindrucksvollen Drehzahl von<br />

5.000 U/min und hohes Drehmoment. Der bürstenlose, temperaturüberwachte<br />

48 Volt Hochleistungsmotor lässt sich stufenlos<br />

regulieren und ermöglicht ein hochpräzises und feinfühliges<br />

Arbeiten. Den Strom liefern leistungsstarke Akkus, die<br />

umweltschonende Fräsarbeiten bis zu 12 Stunden im Dauerbetrieb<br />

sicherstellen – unabhängig von einer zusätzlichen Stromversorgung.<br />

Aber auch ein Antrieb über einen Stromgenerator,<br />

Zusatzlichtmaschine oder Fremdeinspeisung sind möglich. Mit<br />

Strom, Wasser und Druckluft wird der eCutter durch ein 100<br />

m Kombikabel versorgt, das um 90° hochklappbar ist. Damit<br />

wird ein einfaches und sicheres Einführen des Roboters in den<br />

Schacht sichergestellt. Eine Kamera mit integrierter Wasserspülung<br />

und Scheibenwischer sorgt für freie Sicht während<br />

den Fräsarbeiten. Die Wasserspülung säubert zudem den Einsatzort<br />

und kühlt das Fräswerkzeug bei längeren Arbeiten.<br />

Gesteuert wird der eCutter über ein Kontrollpult mit Joystick<br />

im Sanierungsfahrzeug oder über eine Fernbedienung am<br />

Fahrzeugheck. Jede Roboterfunktion wird durch ein ausgeklügeltes<br />

Sensorensystem überwacht. Die Anlagen der neuesten<br />

Generation sind mit modernster CAN-Bus Technik ausgestattet.<br />

Hochempfindliche Sensoren stellen die genaue Position<br />

des Roboters im Kanal fest und warnen vor Undichtigkeiten<br />

durch Verschleiß. So lassen sich größere Schäden und teure<br />

Ausfallzeiten verhindern. Um jederzeit ein reibungsloses Arbeiten<br />

sicherzustellen, kann sich das Service-Team von Pipetronics<br />

per Remote-Control in den eCutter einloggen und so die<br />

Crew vor Ort unkompliziert unterstützen, Störungen zu erkennen<br />

und schnell zu beseitigen.<br />

„Die Anlagen sind deutlich leiser und wirtschaftlicher als<br />

herkömmlich mit Luft betriebene Fräsroboteranlagen“, erklärt<br />

der Geschäftsführer von Pipetronics, Christian Noll.<br />

Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 150 für DN 150 - DN 300(400)<br />

Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 für DN 250 - DN 600(800)<br />

Der Standard-Hub des Fräskopfes liegt bei 88 mm (EF 150)<br />

bzw. 160 mm (EF 250) und kann durch gelagerte Frässchaftverlängerungen<br />

beliebig erweitert werden. Dank der 630°-Rotation<br />

kann der Fräskopf auch schwer zugängliche Stellen<br />

erfolgreich erreichen und sanieren. Frontale Fräsarbeiten<br />

sind ohne Nachrüsten auf der Baustelle dank der 4. Achse<br />

möglich, die stufenlos um 90° geschwenkt werden kann. So<br />

lässt sich der eCutter im Handumdrehen auf frontales Fräsen<br />

umstellen und kann auch für tiefere Fräsarbeiten in Seitenkanälen<br />

eingesetzt werden. Die zwei unterschiedlichen eCutter<br />

Größen können beide mit elektrisch ausfahrbaren Einkanalfahrwerken<br />

optimiert werden. Daneben bietet Pipetronics ein<br />

ausgewähltes Sortiment an hochwertigen Fräswerkzeugen für<br />

optimale Fräsarbeiten an.<br />

Die Kanalroboter-Technik von Pipetronics wird i.d.R in individuelle<br />

Systemfahrzeuge (Sprinter, LKW oder Anhänger) montiert<br />

oder zum Selbsteinbau als Kompaktlösungen geliefert.<br />

Für kleine Durchmesser von DN 150 bis DN 400 wird das<br />

System mit dem eCutter EF 150 wahlweise akkubetrieben in<br />

einem 3,5t Kastenwagen (z. B. von Mercedes Benz) oder mit<br />

einem zusätzlichen 6-kVa-Stromaggregat Quickland in einem<br />

40 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

einem 5 t Kastenwagen (z. B. von Mercedes<br />

Benz, Volkswagen Crafter oder IVECO Daily).<br />

Alle eCutter-Modelle sind daneben auch als<br />

Kompaktvariante zum Selbsteinbau lieferbar.<br />

Als Komplettanbieter bietet Pipetronics neben<br />

intelligenten Kanalsanierungsrobotern und<br />

auf Wunsch maßgenschneiderten Robotersystemen<br />

auch systemübergreifend einsetzbares<br />

Zubehör, Ersatzteile, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

sowie Harze an.<br />

Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 an einem<br />

Systemfahrzeug<br />

Kommandoraum im Inneren<br />

eines Systemfahrzeuges<br />

5 t Kastenwagen (z. B. von Mercedes Benz, Volkswagen Crafter<br />

oder IVECO Daily) eingebaut. Für mittlere bis größere<br />

Durchmesser von DN 150 bis DN 600 und DN 150 bis DN<br />

800 mit dem eCutter EF 150 und EF 250 erfolgt der Ausbau<br />

inklusive zusätzlichen 6-kVa-Stromaggregat Quickland in<br />

Pipetronics GmbH & Co. KG<br />

Helmholtzstraße 1d<br />

D-76297 Stutensee<br />

Telefon: +49 (0) 7244/9499386<br />

E-Mail: info@pipetronics.com<br />

www.pipetronics.com<br />

Mini-Gator<br />

Das unverzichtbare Rotationsgerät für Rohrreiniger<br />

Zerfetzt<br />

Fette Wurzeln<br />

&<br />

Ablagerungen<br />

Art-.Nr. 5022<br />

gängig für alle Rohrreinigungsfahrzeuge mit ½“ Anschluss ab ca. 30 L/min<br />

Im Eisenhütle 4<br />

D-74626 Bretzfeld<br />

Tel. 07946-944080<br />

Fax. 07946 - 1734<br />

www.usbduesen.de<br />

info@usbduesen.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 41


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Neues aus dem Hause JT-elektronik GmbH<br />

Full-HD Kanalinspektionstechnik „kanDa“<br />

Neuentwickeln heißt für uns auch: Neu denken! Mit der<br />

„kanDa-Technik“ haben wir unsere Kanalinspektionseinheiten<br />

auf ein neues Level gestellt.<br />

Durchmessersprünge – kein Problem dank integriertem Hub<br />

Der neue Kamerafahrwagen Turbo 150 HD erreicht neue<br />

Möglichkeiten bei der Inspektion von Sammelleitungen.<br />

Im Bereich der Kanal- und Steuerungstechnik der JT-Großanlagen<br />

wurde seit vielen Jahren auf die Grundsysteme „Semi-Ex<br />

& Professional Ex“ gesetzt. Diese analogen Inspektionskomponenten<br />

werden heute noch von vielen unserer Kunden als<br />

sehr robustes und bestens praxiserprobtes Gesamtkonzept erworben<br />

und eingesetzt. Verschiedene Marktanpassungen und<br />

veränderte Personalstrukturen, speziell in der Bedienung der<br />

Komplettanlagen, haben uns dazu bewogen, ein neues Technik-,<br />

Steuerungs- und KFZ-Aufbau-Konzept zu entwickeln.<br />

Mit der neuen „kanDa-Technik“ haben wir eine Optimierung<br />

erreicht, nämlich schnelle Steuerungssignale und höhere Videoauflösungen<br />

bei weniger Kamerakabel-Gewicht zu ermöglichen<br />

und dadurch ein noch besseres Handling und eine<br />

noch bessere Qualität der neuentwickelten Fahrwagen und<br />

Kamerastrukturen zu erreichen.<br />

Auch im Bereich der TV-Fahrzeugbedienung wurde ein weiterer<br />

Schritt nach vorne gemacht und ein kompletter Neuanfang<br />

durchgeführt. Viele kundenspezifische Anforderungen an Handling,<br />

Technik und deren optimierte Anwendung wurden von uns<br />

umgesetzt und in das Neusystem integriert. „kanDa“ heißt aber<br />

auch, noch wirtschaftlicher die TV-Inspektion durchzuführen.<br />

Wir haben viele Ideen umgesetzt, um die Tagesleistungen weiter<br />

zu erhöhen, den Verschleiß nachhaltig zu vermindern, das<br />

tägliche Arbeiten mit unserer Technik zu optimieren, um schließlich<br />

zu einem erfolgreichen Inspektionsergebnis zu kommen.<br />

Der komplett neu entwickelte Fahrwagen mit neuen Kameras,<br />

in Kombination mit der integrierten elektrischen Hub- und<br />

Kipp-Einheit, ermöglicht Inspektionen ab DN 150 bis > DN<br />

2000 mm. Das neue Antriebskonzept und die daraus resultierende<br />

sehr starke Zugkraft ermöglichen sehr hohe Einfahrtiefen<br />

in die Kanalleitung. Eine im Fahrwagen integrierte<br />

Kupplungseinheit reduziert die Zeit beim Zurückholen aus der<br />

Kanalleitung und verringert den Verschleiß von Getriebe und<br />

Motor. Viele weitere Features ergänzen das Grundsystem. Ein<br />

zweites Fahrwagensystem ab DN 100 mm sowie neue Einheiten<br />

zur Satelliten- und Schachtinspektion vervollständigen<br />

die neue Fahrwagen- und Kamerageneration.<br />

Bedieneinheit Mastercontrol<br />

und Universal-Joysticks<br />

Eine übersichtliche und flexibel<br />

an die Anwendung angepasste<br />

Bedienung, sowie integrierte Au-<br />

Bedieneinheit Mastercontrol<br />

42 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

tomatikfunktionen und Assistenzsysteme wie eine Live-Ansicht<br />

des Fahrwagen- und Kamerazustands im Kanal, sind nur einige<br />

Vorteile des neuen Systems. Der Kanalinspekteur hat somit ein<br />

wesentlich vereinfachtes und übersichtliches Bedienfeld welches<br />

keine Wünsche an einen modernen Arbeitsplatz offenlässt.<br />

Auflösung … Auflösung … Auflösung …<br />

Durch modernste Kamera- und Übertragungstechnik können<br />

wir die Live-Bilder in hervorragender Full-HD-Technologie für<br />

alle Haupt- und Seitenkanalkameras präsentieren. Die Full-HD-<br />

Auflösung wird bei JT nicht über aufwändige LWL-Strukturen<br />

übertragen, sondern über ein bewährtes Kupferkabel, welches<br />

für die Anforderungen der rauen Kanalumgebung bestens<br />

geeignet ist. Das neue Hybrid-Kamerakabel ist nun zusätzlich<br />

über 30 % leichter und dünner als das Vorgängerkabel.<br />

tung wegen des CNG-Motorantriebs erzeugt, also theoretisch<br />

eine blaue Plakette erhalten sollte. Diese Entwicklung war eine<br />

große Herausforderung „Energie und Ressourcen zu reduzieren“<br />

ohne die Qualität der Dienstleistung zu minimieren. Mit<br />

unserer neuen elektrisch verstellbaren Lindauer Düse, einem<br />

neuen „Markenzeichen“ nach der Lindauer Schere für innovatives<br />

Vorgehen in unserer JT-elektronik, können neue Ziele<br />

erreicht werden. Somit funktioniert die Neuentwicklung in der<br />

Vorgehensweise und nun auch überzeugend in der Umsetzung<br />

in der „bedarfsorientierten Kanalreinigung“ mit Dokumentation<br />

der Ablagerungen, deren Höhen und Volumen sowie der<br />

Inspektion des Kanalzustands bzw. der Substanzerfassung mit<br />

einer vereinfachten Dokumentationseingabe.<br />

Überzeugen Sie sich selbst<br />

Sollten Ihre Kunden diese hochauflösenden Bilder und Videos<br />

aktuell aufgrund der erhöhten Datenmengen und IT-Strukturen<br />

noch nicht wünschen, so können Sie problemlos die Videoqualität<br />

auf herkömmliche Formate reduzieren.<br />

Neues Datenmanagement erleichtert die Bedienung<br />

Die Interaktion zwischen Inspekteur, der Kameratechnik und des<br />

Inspektionsfahrzeugs erfordert eine komplexe Datenstruktur. In<br />

Zusammenarbeit mit unserem Partner der bluemetric Software<br />

GmbH bieten wir zusätzlich die anwenderfreundliche Software<br />

INSPECTOR und ASYS 3D zur vollständigen Bearbeitung und<br />

wirtschaftlicher Erzeugung von kompletten Liegenschaftsplänen<br />

an. Somit wird eine höchst effiziente Arbeitsweise garantiert.<br />

Ressourcenschonende Kanalreinigung –<br />

ein erster Schritt KURIM<br />

Bei vielen Testeinsätzen konnten wir auch eine weitere Neuentwicklung<br />

„KURIM“ den interessierten Teilnehmern vorstellen.<br />

Wie eine Kanalreinigung mit weniger Wasser funktioniert und<br />

dabei der Reinigungsbedarf und -erfolg auch noch dokumentiert<br />

wird, sollte auch Sie zu einem gewissen „Neudenken“ veranlassen.<br />

Unser Vorführ-LKW ist vermutlich der erste Aufbau,<br />

der CO2 reduzierend funktioniert und keine Feinstaubbelas-<br />

Lassen Sie sich unsere Systeme „kanDa“ und „KURIM“ und deren<br />

überzeugende Features bei einer Live-Demonstration vorführen.<br />

Wir freuen uns, Ihnen bei einem persönlichen Gespräch die Anlagentechnik<br />

und deren Inspektionsergebnisse zu präsentieren.<br />

Robert-Bosch-Str. 26 • D-88131 Lindau<br />

Telefon: +49 (0) 8382/967360<br />

E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />

www.jt-elektronik.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 43


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Kanalfilter lassen Hockenheimer aufatmen<br />

In der oberrheinischen Tiefebene gelegen, ist Hockenheim nicht nur wegen Rennstrecke und fantastischer Natur einen<br />

Besuch wert. Doch Bewohner rümpften zuletzt die Nase, denn Kanalgeruch dämpfte ihre Laune. Die Stadt ergriff<br />

die Initiative: Binnen kürzester Zeit war eine Lösung gefunden.<br />

Von anderen Gemeinden wusste man, dass diese bereits mit<br />

Aktivkohlefiltern in den Schachteinlässen experimentiert hatten.<br />

Es gibt Unterschiede in der Art und Wirksamkeit je nach<br />

technischem Ansatz. Lenz und seine Kollegen haben sich früh<br />

sachkundig gemacht. „Aus notwendigem Anlass, aber auch<br />

zum Testen, schafften wir bereits vor vier Jahren einige colasi-<br />

Filter an“, so Lenz. Sie wurden in den Schachteinlässen und<br />

seitlichen Straßeneinläufen der Landauer Straße verwendet.<br />

„Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“. Seitdem habe<br />

es keine Beschwerden mehr gegeben.<br />

Matten mit Bio-Organismen<br />

Das Schaubild veranschaulicht das Wirkprinzip: Der Hersteller Fritzmeier hat<br />

lange daran getüftelt<br />

Der Fachbereich Tiefbau machte schon früh auf die Situation<br />

aufmerksam: Die Schmutzfracht im Siedlungs- und Gewerbeabwasser<br />

führte vor allem in den warmen Monaten zu unangenehmen<br />

Ausdünstungen aus der Kanalisation. Als sich auch<br />

Anwohner bei der Gemeinderatsfraktion beklagten, war das<br />

Maß voll. „Wir mussten handeln“, erinnert sich Reiner Lenz.<br />

Standzeit und Wärme<br />

Sein Fachbereich Tiefbau kannte um die Ursache des Ungemachs.<br />

„Organische Verbindungen mit Schwefel, Stickstoff,<br />

Sauerstoff sowie Kohlenwasserstoffen bilden einen Cocktail,<br />

der schon nach kurzer Verweildauer im Kanal zu Emissionen<br />

führt“, sagt Lenz. Relevant sei die Temperatur im Kanal: je höher,<br />

umso größer der Effekt. Besonders anorganische Substanzen<br />

wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff würden auffallen.<br />

„Sie machen den typischen Abwassergeruch aus“.<br />

Für die aktuelle Problematik im größeren Bereich rund um die Karlsruher<br />

Straße hat man einen Bedarf von rund 60 Einsätzen ermittelt.<br />

Nicht nur wegen der guten Filterwirkung griff man wieder zu coalsi.<br />

Ulrich Bethge vom Hersteller erklärt, was das System ausmacht.<br />

„Der Clou sind die natürlichen Mikroorganismen“, offenbart Bethge.<br />

„Sie verstoffwechseln die häufigsten Geruchsbildner“. Die<br />

Kulturen stammen aus eigenem Labor. „Sie fressen den Gestank<br />

auf“. Damit wirken diese Filter auf biologische Art und Weise, doch<br />

nicht nur ausschließlich: Zwei weitere Stufen sind eingebaut, die<br />

mechanisch und chemisch filtern. Wichtig ist die Einlage aus Aktivkohle.<br />

Der poröse, feinporige Kohlenstoff wirkt katalytisch und<br />

neutralisiert dadurch viele Geruchsbestandteile. „Wir erreichen<br />

mit diesen Filtern einen praktisch vollständigen Geruchsrückhalt“.<br />

Der Hersteller nennt seinen Ansatz Dreifach-Hybridfilterung.<br />

Auch in Großanlagen wie für kommunale Klärwerke oder in<br />

der Industrie kommt das Verfahren zum Einsatz.<br />

„Vorbeugende Instandhaltung“<br />

Den Einbau in den Kanal bewerkstelligen Lenz und seine Kollegen<br />

in Eigenregie. Rund zehn Minuten sind pro Stück veranschlagt.<br />

Noch schneller geht der Wechsel der Filtermatten,<br />

Hockenheim setzt auf ein bewährtes<br />

Hybridfiltersystem von coalsi:<br />

Der Einbau gelingt quasi im Handumdrehen<br />

Blick auf die Filtermatte:<br />

Fritzmeier gibt Standzeiten bis zu drei Jahren an –<br />

freilich je nach Beaufschlagung<br />

Zusammengesetzter Straßeneinlauffilter:<br />

Alle Teile sind auswechselbar<br />

44 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

wenn diese ihre Lebensdauer erreicht haben. „Wir rechnen mit<br />

Standzeiten von bis zu drei Jahren“, sagt Bethge mit Verweis<br />

auf die individuellen Einsatzbedingungen. Die Filter sind weder<br />

human-, pflanzen- noch tierpathogen und damit gesundheitlich<br />

unbedenklich. Filtermatten sind einfacher zu handhaben<br />

als etwa Tabletten wie in anderen Systemen. „Obendrein<br />

ist die Lagerhaltung einfacher“, ergänzt Lenz.<br />

I N F O B O X<br />

Hier setzt der Mitarbeiter einen Seitenablauffilter ein: Er funktioniert wie der<br />

größere Kanalfilter<br />

Der Fachbereich sieht in den Filtern auch einen Beitrag zur Kostenersparnis.<br />

Denn je nach Art können Geruchsstoffe auf Dauer dem Kanalbauwerk<br />

und den technischen Anlagen schaden. Ursache dafür<br />

ist die von Schwefelwasserstoff verursachte mikrobakteriell induzierte<br />

Korrosion (MIC), die oft teure Sanierungen erfordert. Die Filter fungieren<br />

damit nicht nur als Geruchskiller, sondern auch als vergleichsweise<br />

preiswerte Maßnahme zur vorbeugenden Instandhaltung.<br />

Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Dorfstraße 7 • D-85653 Großhelfendorf<br />

www.coalsi.com<br />

info@bibko-infratec.com<br />

www.bibko-infratec.com<br />

Recyclinganlagen zur Erzeugung von<br />

wiederverwertbarem Material aus Abfällen der<br />

KANALREINIGUNG, STRASSENREINIGUNG, aus<br />

SÜSSWASSERBOHRUNGEN und anderen Abfällen<br />

QR-Code scannen<br />

und neuestes<br />

Video ansehen:<br />

Reduzierung von<br />

Entsorgungskosten<br />

=<br />

Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Erzeugung von<br />

Sekundärrohstoffen<br />

=<br />

Aktiver<br />

Umweltschutz<br />

Recycling von<br />

Abfällen<br />

=<br />

Schonung von<br />

Ressourcen<br />

BIBKO ® Umwelt- und Reinigungstechnik GmbH – Geschäftsbereich INFRATEC | Steinbeisstr. 1+2 | 71717 Beilstein | Tel. 07062 9264-0<br />

BIBKO_Anzeige_RoKaTec_A5_quer_08-<strong>2021</strong>_v2.indd 9 26.08.<strong>2021</strong> 10:21:34<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 45


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

„Spray-Technik“<br />

für die Inhouse-Sanierung<br />

Faserzement, Steinzeug und Metalle wie Kupfer, Edelstahl bzw.<br />

Gusseisen.<br />

10 Jahre Erfahrung zahlen sich aus. Mit Elastotec Power Spray<br />

ist es gelungen eine perfekt abgestimmte und über Jahre bewährte<br />

Maschinentechnik auf dem Markt zu etablieren, die<br />

auch für kleine Nennweiten im Inhouse-Bereich sowie bei<br />

schwer zugänglichen Abwasserleitungen und Fallrohren optimal<br />

funktioniert. 10 erfolgreiche Jahre mit diesem System<br />

bei kontinuierlicher Weiterentwicklung sprechen eine deutliche<br />

Sprache und belegen die Qualität des Konzeptes und<br />

der verwendeten Maschinentechnik bzw. des eingesetzten PU-<br />

Materials. Ein ausgereiftes System für eine schnelle und beschädigungsfreie<br />

Sanierung.<br />

Dies bestätigt auch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt),<br />

das die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung/Allgemeine<br />

Bauartgenehmigung mit der Nummer Z-42.3-565 für das Beschichtungssystem<br />

„ElastoFlake“ erteilt hat. Gegenstand des<br />

Bescheids ist die Sanierung von schadhaften Abwasserleitungen<br />

innerhalb von Gebäuden im Nennweitenbereich von DN<br />

50 bis DN 200 mit dem Beschichtungssystem „ElastoFlake“.<br />

Die Maschinentechnik ElastoTec<br />

Rohr alt<br />

Das System<br />

Rohr neu<br />

„ElastoFlake“ und die Maschinentechnik „ElastoTec“ haben<br />

sich im In- und Ausland als wirtschaftliches System etabliert und<br />

wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Die Maschinentechnik<br />

hat sich aufgrund ihrer robusten und störungsunanfälligen Bauweise<br />

sowie der anwenderfreundlichen Bedienbarkeit als zuverlässiges<br />

System erwiesen. So ist es nicht verwunderlich, dass die<br />

Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die CE-zertifizierte<br />

Maschinentechnik „ElastoTec“ lange Zeit ohne nennenswerte<br />

Wartung und Ausfälle ihren Dienst zuverlässig verrichtet.<br />

Entwickelt wurde das System vom finnischen Unternehmen<br />

Relining Group International Oy. Die I.S.T. Innovative Sewer<br />

Technologies GmbH und ihre Tochterunternehmen sind exklusiver<br />

Vertriebspartner für Deutschland, Österreich, Luxembourg,<br />

Belgien, Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark,<br />

Island und die USA. Die Effizienz dieses Systems ist<br />

hervorragend: Schnell, sauber, vielseitig einsetzbar und sehr<br />

wirtschaftlich.<br />

Der Einsatz des Systems konzentriert sich auf Nennweiten von<br />

DN 50 bis DN 200 und ist geeignet für praktisch alle gängigen<br />

Rohrwerkstoffe, wie beispielsweise die üblichen Kunststoffe<br />

im Sanitärbereich (PVC, PE, PP, GFK), aber auch Beton,<br />

Die häufig vorkommenden Schäden in Form von Rissen (radial<br />

und/oder in Längsrichtung), Muffenversätze/Undichtigkeiten,<br />

Korrosionserscheinungen, Fehlstellen und verminderte Rohrwandungs-Dicken<br />

durch mechanischen Verschleiß können mit<br />

diesem System saniert werden – unabhängig von der Lage<br />

des Rohrs im horizontalen, schrägen oder vertikalen Bereich.<br />

Schäden im Zusammenhang mit Nennweitensprüngen können<br />

ebenfalls sehr elegant mit diesem System behoben werden.<br />

Auch in bewohnten Häusern werden schnell und ohne<br />

Verschmutzungen die Sanierungsarbeiten dank des ausgeklügelten<br />

Systems und der perfekt aufeinander abgestimmten<br />

Komponenten professionell ausgeführt.<br />

I.S.T. bietet den Anwendern zusätzlich einen weltweiten „Remote<br />

Access“ Service an, um softwareseitige Probleme zu<br />

beheben und Updates durchzuführen. Die Maschine verfügt<br />

über einen LAN-Anschluss und bietet so eine komfortable Anbindung<br />

zur Datenübertragung.<br />

Das Handling<br />

Die sehr kompakte, mobile Maschinentechnik „ElastoTec“<br />

kann auch in engen Räumen problemlos zum Einsatz kommen<br />

und verursacht nahezu keine Schmutz-, Geräusch- oder Geruchsbelästigungen<br />

für die Anwohner. Das Gerät ist mobil und<br />

benötigt lediglich einen 230 V Stromanschluss. Es beinhaltet<br />

die einzeln entnehmbaren Tanks für die beiden Harzkomponenten<br />

und das Reinigungsmittel.<br />

Ein mehrsprachiges, einfach zu bedienendes Touchscreen-Interface<br />

mit integrierter Schritt-für-Schritt Anleitung, erlaubt die Steuerung<br />

aller relevanten Parameter – selbstverständlich ausgestattet<br />

46 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

mit einer Fernbedienung zur mobilen Anwendung. Die Harzmengen<br />

lassen sich präzise errechnen und auch die Durchflussmengen<br />

flexibel einstellen. Anschließend arbeitet die Maschine<br />

vollautomatisch. Alle relevanten Daten, wie beispielsweise die<br />

Verbräuche der einzelnen Materialkomponenten, können abgespeichert<br />

und bspw. auf einem USB-Stick gesichert werden.<br />

Zwischen den einzelnen Einsätzen müssen die Vorratsbehälter<br />

und Materialschläuche nicht gereinigt werden, da die Materialkomponenten<br />

erst an der Rotationseinheit zusammengeführt<br />

werden. Ein weiterer Vorteil, der sich auch durch die Zeitersparnis<br />

auszahlt.<br />

Das Beschichtungsmaterial ElastoFlake<br />

Das 2K PU-Beschichtungsmaterial „ElastoFlake“ bietet, auch<br />

unter schwierigeren Rahmenbedingungen, reproduzierbare<br />

und langfristig funktionierende Sanierungsergebnisse. Das Material<br />

lässt sich im flüssigen Zustand ausgezeichnet verarbeiten<br />

und zeichnet sich durch seine schnelle Reaktionszeit, sehr<br />

gute Haftung und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Drücke,<br />

chemische und mechanische Angriffe, sowie höhere Temperaturen<br />

und -schwankungen im ausgehärteten Zustand, aus.<br />

Der sehr schnell aushärtende Reaktionskunststoff „ElastoFlake“<br />

wird in mehreren Arbeitsgängen mit einer Gesamtschichtdicke<br />

von 2–4 mm aufgebracht und ist für alle üblichen Rohrwerkstoffe<br />

geeignet.<br />

für die Aushärtung. Es folgen so viele Einzelschichten, bis die<br />

Gesamtschichtdicke von 3 mm, oder ggf. mehr, erreicht ist.<br />

Durch eine an der Rotationseinheit angebrachte Kamera kann<br />

der Anwender auf einem Monitor verfolgen, wie das Harz<br />

auf die Rohrwandung aufgebracht wird. Bei Bedarf kann der<br />

Vorgang jederzeit gestoppt werden. Die Kamerabilder des Beschichtungsvorgangs<br />

werden aufgezeichnet und dokumentiert.<br />

Nach Abschluss und Dokumentation der Beschichtungsarbeiten<br />

werden die sanierten Rohrleitungen an den Zutrittsstellen<br />

wieder verschlossen und können sofort benutzt werden.<br />

Üblicherweise finden alle Arbeiten an nur einem Tag statt.<br />

Ihr Weg zum ElastoTec Spray System<br />

Der Kauf des ElastoTec Spray Systems ist nur der erste Schritt,<br />

gefolgt von einer intensiven Betreuung, in der die I.S.T. allen<br />

Anwendern auch bei außergewöhnlichen Aufgabenstellungen<br />

jederzeit mit Rat und Tat als verlässlicher Partner kompetent<br />

zur Seite steht.<br />

Der Kunde hat grundsätzlich die Wahl, ob er lediglich die Maschinentechnik<br />

nebst Zubehör kauft, oder gleich eine fertig<br />

ausgebaute Sanierungseinheit. Dies kann in Form eines Kleintransporters<br />

(z. B. Sprinter/Vito) oder alternativ eines entsprechend<br />

ausgestatteten Anhängers erfolgen.<br />

Der Sanierungsablauf<br />

Beschädigungsfrei wird über Revisionsöffnungen, Rohrverschraubungen,<br />

Entlüftungsöffnungen o. ä. gearbeitet und die Verschmutzung<br />

des häuslichen Umfeldes weitestgehend vermieden,<br />

erst Recht das Abschlagen von Fliesen, Natursteinplatten etc.<br />

Zuerst wird mittels Schiebekamera eine Bestandsaufnahme<br />

durchgeführt, um den Ist-Zustand der Leitungen zu ermitteln<br />

und etwaige Schäden zu lokalisieren, die selbstverständlich<br />

auch dokumentiert werden.<br />

Im Vorfeld der eigentlichen Sanierung werden dann schadhafte<br />

Leitungen gewissenhaft gereinigt, üblicherweise mechanisch<br />

oder mittels Wasser, um Ablagerungen, Verschmutzungen und<br />

trennend wirkende Substanzen zu entfernen.<br />

Im nächsten Schritt erfolgt die Trocknung mittels warmer Luft,<br />

um eine technisch einwandfreie Basis für die nachfolgenden<br />

Beschichtungsarbeiten zu gewährleisten, hier findet das Heißluftgebläse<br />

FanTec seinen Einsatz.<br />

Anschließend erfolgt das Einbringen der Rotationseinheit samt<br />

Versorgungsleitungen in das zu sanierende Rohr. Beim Zurückziehen<br />

erfolgt in einer Rotationsbewegung des Sprühkopfes<br />

das Einbringen des gemischten PU-Materials an die Rohrwandung.<br />

Im Sprüh- oder im Bürstverfahren, je nach örtlicher<br />

Gegebenheit, wird eine gleichmäßige Schichtdicke von ≥ 3<br />

mm, auch bei mehreren 90°-Bögen, erzielt. Diese Schichtdicke<br />

wird in mehreren Arbeitsgängen ohne nennenswerte Zeitverzögerung<br />

realisiert; jede Schicht benötigt nur ca. 3 Minuten<br />

Ausgebautes Spraytechnik-Fahrzeug<br />

Nutzen auch Sie die Vorteile dieser sinnvollen Ergänzung zur<br />

klassischen Sanierung mittels Schlauchliner für Ihren Geschäftserfolg.<br />

Vereinbaren Sie einen Termin mit uns und wir<br />

präsentieren Ihnen gerne dieses innovative, einfach zu handhabende<br />

und sehr wirtschaftliche System. Auf Wunsch auch<br />

gerne an Ihrem Firmensitz.<br />

Innovative Sewer Technologies GmbH<br />

Rombacher Hütte 17-19<br />

D-44795 Bochum<br />

Telefon: +49 (0) 234/57988-0<br />

info@ist-web.com<br />

www.ist-web.com<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 47


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

WinCan Web-FLEX<br />

Die neue FLEXIBILITÄT in der Cloud-Lösung von WinCan –zum Speichern,<br />

Teilen und Verwalten von Inspektions-Ergebnissen – für den schnellen Zugriff<br />

und die Weiter-Verarbeitung von Inspektionsdaten direkt und online im Web-Browser<br />

Die Firma WinCan aus der Schweiz hat schon vor längerem<br />

die Software „WinCan VX“ präsentiert. Es ist eine umfassende<br />

Software – von der Erfassung bis zur Analyse von Inspektionsdaten<br />

– und ist als Software-Plattform ideal geeignet sowohl<br />

für die Inspektion mit dem Kamerasystem als auch für die Auswertung<br />

der Daten durch den Ingenieur oder die Kommune.<br />

Weiters hat sie nun optional auch eine „Sanierungs-Planungs-<br />

Funktion“ mit enthalten.<br />

Eine Besonderheit dieser Softwareplattform ist die „Cloud-<br />

Lösung“, das „WinCan Web“. Hierbei wird das Ergebnis<br />

einer TV-Kanal-Untersuchung oder einer Sanierungsplanung<br />

zentral über das Internet bereitgestellt. WinCan Web<br />

ist eine Alternative zum traditionellen Daten-Viewer, der<br />

als DVD, per USB-Stick oder als Festplatte zum Auftraggeber<br />

gesendet wird. Das Erstellen und Versenden eines<br />

Daten-Viewers ist ja doch ein beträchtlicher Aufwand, den<br />

man sich durch den Einsatz von WinCan Web sparen kann.<br />

WinCan stellt hierfür einen Hosting-Service bereit, auf welchem<br />

die Daten sicher und kennwortgeschützt gelagert werden.<br />

Die Speicherung der Daten erfolgt dabei auf einem zentralen<br />

Rechner in Frankfurt am Main und unterliegt damit dem<br />

deutschen Datenschutz. Der Zugriff ist mit jedem PC, Laptop<br />

und auch mit mobilen Geräten möglich und erfolgt über einen<br />

Link, der einfach und schnell erzeugt und versendet werden<br />

kann. Das „Web“ ist das Zentrum aller WinCan-Produkte, die<br />

Daten können in alle Richtungen ausgetauscht werden.<br />

Ganz neu ist nun „WinCan Web-FLEX“. Mit dieser Option können<br />

die Inspektions-Daten direkt und online im Web-Browser<br />

erfasst, bearbeitet und gegebenenfalls auch später nochmals<br />

nachbearbeitet werden, einschließlich der Erstellung neuer Projekte<br />

und Haltungen bzw. Leitungen. Diese können somit bereits<br />

im Büro (also am PC oder Laptop) angelegt und dann über<br />

das „Web“ komfortabel, schnell und einfach auf das Tablet oder<br />

Steuergerät des Inspektionssystems übertragen werden. Somit<br />

entfällt „vor Ort“ die manuelle Eingabe der „Projekt-Daten“ und<br />

es können Eingabefehler besser vermieden werden. Auch steigt<br />

die Produktivität der Inspektions-Teams dadurch erheblich.<br />

Eingabemaske zum Anlegen einer neuen Haltung<br />

im „WinCan Web-FLEX“<br />

Die „Pflichtfelder“ sind farbig hervorgehoben<br />

– die Beobachtungen<br />

können wahlweise mit dem<br />

Schadenskürzel oder mit einem<br />

Suchwort erfasst werden.<br />

Auch in der Cloud-Lösung wird (auf der linken Seite) eine<br />

schematische Grafik der Haltung mit Beobachtungskürzeln<br />

angezeigt. Auf dieser Grafik gibt es einen roten Balken zur<br />

Anzeige der aktuellen Position im Video. Durch Verschieben<br />

dieses Balkens an eine andere Position in der Haltung werden<br />

die Beobachtungen an dieser Position angezeigt und auch das<br />

Video selbst springt automatisch an die richtige Stelle.<br />

So wird die „fertige Inspektion“ dem Betrachter angezeigt<br />

Web-Ansicht des Projektes, der Haltungen mit Grafik und der Beobachtungenmit<br />

Beschreibung und Kürzeln<br />

Neben Haltungen können auch Hausanschlüsse und Schächte<br />

erfasst und dargestellt werden. CleverScan Schachtscans<br />

können ebenfalls mit WinCan Web synchronisiert und im<br />

Webbrowser angezeigt werden. Auch hier sind alle Details ersichtlich,<br />

z. B. die „Abwicklung“, das Video der Frontkamera<br />

und die Detail-Ansichten sowie die „Punktewolke“.<br />

Auch die Ergebnisse einer Sanierungsplanung sind über das<br />

„Web“ darstellbar und können zwischen Kommune, Ingenieurbüro<br />

und Sanierungsfirma sehr einfach und schnell ausgetauscht<br />

und wechselseitig bearbeitet werden. Dies ermöglicht<br />

einen beachtlichen Zeitvorteil und reduziert ebenfalls die Fehleranfälligkeit<br />

bei der Bearbeitung.<br />

Über die „Historie“ und die „Nutzungsstatistik“ ist jederzeit ersichtlich,<br />

wer wann an dem Projekt gearbeitet hat und wer Daten<br />

ins Web hochgeladen und/oder das Projekt zum lokalen<br />

Bearbeiten und Speichern heruntergeladen hat. Die Berechtigungen<br />

hierzu sind individuell vergebbar und können zeitlich<br />

befristet sowie jederzeit wieder entzogen werden.<br />

Die Datensicherheit wurde durch eine sogenannte „2-Faktor<br />

Authentifizierung“ erhöht. Diese ist optional nach den Wünschen<br />

und Bedürfnissen der Kunden auswählbar – es ist also<br />

weiterhin die „einfache Authentifizierung“ ebenfalls möglich.<br />

48 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Die Lizensierung erfolgt über eine sogenannte „Software-Lizenz“<br />

direkt im Web-Portal. Man braucht also keinen „Dongle“<br />

mehr, somit kann dieser auch nicht verloren werden. Die Freischaltung<br />

erfolgt online, es kann sodann unmittelbar mit der<br />

Software gearbeitet werden – innerhalb von äußerst kurzer Zeit.<br />

Beispiel einer Nutzerstatistik<br />

Zusätzlich wurde eine Kartenansicht aller Projekte (META Ansicht)<br />

umgesetzt. Die Daten aller Projekte können mit einer<br />

GIS-Software im Browser visualisiert werden. Sobald man<br />

dann hier auf eine Haltung oder einen Schacht klickt, wird das<br />

Projekt automatisch geöffnet und die entsprechenden Inspektionsinformationen<br />

angezeigt.<br />

WinCan ist schon seit der Einführung vor nunmehr beinahe<br />

30 Jahren die führende Inspektions-Software im Bereich der<br />

Kanaluntersuchung. Und heute, durch die ständige Weiterentwicklung<br />

und den herausragenden Support, ist WinCan der unumstrittene<br />

Marktführer, was auch die Zahl von inzwischen ca.<br />

15.000 weltweit verkauften Software-Lizenzen unterstreicht. Der<br />

Hauptsitz der Firma WinCan AG ist in Murten in der Schweiz.<br />

Weiters werden in Deutschland, England, Polen, den USA und<br />

in Japan eigene Tochterfirmen betrieben. Zusätzlich hat Win-<br />

Can mehr als 40 Vertriebspartner in allen wichtigen Märkten<br />

weltweit. Die Software wird mit allen gängigen Sprachen und<br />

allen weltweit wichtigen Beobachtungs-Standards angeboten.<br />

Im Juli <strong>2021</strong> wurde die Firma von bisher „CD Lab AG“ auf<br />

nunmehr „WinCan AG“ umbenannt, um dem internationalen<br />

Einsatz und dem steten Wachstum Rechnung zu tragen und<br />

die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern.<br />

Janssen Process<br />

Riss- & Scherbensanierung<br />

Injektionsverfahren zur Reparatur von punktuellen<br />

Schäden mit Bettungsstabilisierung<br />

Technische Daten: Sammelleitung: DN 150 – DN 700<br />

Leitungsmaterial: Steinzeug, Beton, PVC, Gusseisen • Sanierungsharz: JaGoPur<br />

Kartenansicht aller Projekte mit direktem Link zur einzelnen Inspektion<br />

Da die Software und Daten zentral gelagert werden, hat der<br />

Betrachter immer die neueste Software-Version verfügbar. Somit<br />

sind ohne erneute Installation immer alle neuen Versionen<br />

und Module mit umfasst und zugänglich. Ein weiterer Vorteil<br />

des „WinCan Web“.<br />

TESTEN Sie KOSTENFREI das WinCan Web – und auch das<br />

neue Web-FLEX! Bitte wenden sie sich hierzu einfach an Ihren<br />

zuständigen Vertriebspartner oder an WinCan direkt.<br />

Stabilisiert das Rohr- / Bodensystem<br />

Injektion von 2-Komponenten PU-Harz „JaGoPur“<br />

Verhindert Wurzeleinwuchs, Ex- und Infiltration und das Entstehen neuer<br />

Hohlräume<br />

Verhinderung von Straßenabsackung<br />

Sanierungspacker dient als Schalung<br />

www.janssen-umwelttechnik.de<br />

tel +49 (0) 2823/93920<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 49


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

WinCan ProTouch für den mobilen Einsatz mit Schiebekameras und Kanalspiegeln –<br />

ganz neu und auch für Android-, Apple- und Linux-Geräte<br />

WinCan hat das bewährte und beliebte ProTouch völlig neu aufgelegt – es überzeugt mit intuitiver Benutzerführung<br />

– und ist nun auch für Android-Tablets, iPads und Linux-Geräte verfügbar<br />

WinCan freut sich über die Markteinführung des neuen Win-<br />

Can „ProTouch“ – es wurde speziell an die Anforderungen<br />

der Hausanschlussinspektion angepasst. Eine einfache Erfassung<br />

mit Touchscreen ohne Maus und Tastatur und mit großen<br />

Schaltflächen sowie ein großer Bereich für das Videobild<br />

zeichnen diese neue mobile Kanalinspektions-Software aus.<br />

Die neue Software ist mit allen gängigen Sprachen und allen<br />

wichtigen Beobachtungs-Standards verfügbar und somit auch<br />

grenzüberschreitend einsetzbar. Die Bedienung wurde an die<br />

von Smartphones und Tablets angepasst und ist dadurch weitgehend<br />

intuitiv möglich. Durch die neue „Cross-Plattform-<br />

Strategie“ ist diese Software nun auf nahezu allen mobilen<br />

Geräten lauffähig, sie kann also mit allen modernen Android-<br />

Tablets, iPads und Linux-Geräten verwendet werden.<br />

Der Hauptbildschirm vom neuen ProTouch<br />

Organisation und Verteilung der Inspektions-Daten über<br />

„WinCan WEB“<br />

Sehr einfaches Weiterleiten, Verteilen und Downloaden der Inspektions-Daten<br />

per Mausklick.<br />

Die Inspektionsdaten inklusive der Videos und Fotos können<br />

natürlich auch per WLAN, USB-Stick und auch per Kabel vom<br />

mobilen Gerät auf den PC im Büro übertragen werden. Die<br />

Fotos und Videos sind dabei sehr übersichtlich dargestellt und<br />

können sowohl einzeln als auch gesamt ausgewählt, kopiert<br />

und übertragen werden.<br />

Übersichtliche Darstellung der Videos und Fotos eines Projektes<br />

bzw. einer Haltung<br />

Intuitiv bedienbarer Touchscreen mit zentralem Videobild und übersichtlich angeordneten<br />

und logisch gruppierten Schaltflächen.<br />

Das neue ProTouch besitzt eine nahtlose und vollständige Integration<br />

ins „WinCan WEB“. Somit können die Inspektionsergebnisse<br />

komfortabel und schnell über die WinCan Cloud-<br />

Lösung ins Büro und auch zu Kunden übertragen werden.<br />

Dies kann sowohl über WLAN als auch über eine im Gerät<br />

integrierte SIM-Karte erfolgen und bringt dadurch einen erheblichen<br />

Zeitgewinn.<br />

Es können jedoch auch die zu untersuchenden Leitungen und<br />

Haltungen mit „WinCan VX“ und ganz neu sogar „direkt in der<br />

Cloud“ (mit der ebenfalls neuen Option „WEB-FLEX“) bereits<br />

im Büro (also am PC oder Laptop) angelegt und dann über<br />

das „WEB“ schnell und einfach auf das Tablet oder Steuergerät<br />

des Inspektionssystems übertragen werden. Somit entfällt<br />

„vor Ort“ die manuelle Eingabe der „Header-Daten“ und es<br />

können Eingabefehler besser vermieden werden. Auch steigt<br />

die Produktivität der Inspektions-Teams dadurch erheblich.<br />

Übersicht der Videos und Fotos aus dem aktuellen Projekt zur leichten<br />

Weitergabe.<br />

Das ProTouch enthält serienmäßig auch einen „PhotoAssistent“.<br />

Hiermit kann man z. B. den Wasserstand, Bögen oder<br />

Abzweig-Winkel während der Inspektion (aber auch nachträglich<br />

im Büro) ermitteln und direkt in die „Beobachtung übernehmen“.<br />

Ebenso ist das Modul zur Auswertung einer Laser-<br />

Vermessung integriert. Hiermit lassen sich einfach und schnell<br />

der Rohrdurchmesser und evtl. Deformationen bestimmen.<br />

50 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Es kann auch direkt „vor Ort“ ein PDF-Report aus dem mobilen<br />

Gerät erzeugt und weitergegeben werden. Dieser enthält<br />

alle wichtigen Daten zur Haltung bzw. Leitung, alle Beobachtungen<br />

und auch eine Haltungs-Grafik, die Werte vom Meterzähler<br />

können von allen gängigen Kamera-Systemen hierbei<br />

automatisch übernommen werden.<br />

Beispiel-PDF-Report<br />

Die Lizensierung erfolgt<br />

über eine sogenannte<br />

„Software-<br />

Lizenz“. Man braucht<br />

also keinen „Dongle“<br />

mehr, somit kann dieser<br />

auch nicht verloren<br />

werden. Die Software<br />

kann direkt von<br />

der WinCan Homepage<br />

heruntergeladen<br />

und installiert<br />

werden. Es wird dann<br />

ein „Lizenzschlüssel“<br />

erzeugt, welcher per<br />

E-Mail an WinCan<br />

oder den zuständigen<br />

Vertriebspartner<br />

geschickt werden<br />

kann und dann freigeschaltet<br />

und wieder<br />

zurückgeschickt wird – sodann kann unmittelbar mit der<br />

Software gearbeitet werden – im Idealfall innerhalb von äußerst<br />

kurzer Zeit. Die Software kann natürlich auch kostenfrei<br />

getestet werden – bitte wenden sie sich hierzu einfach an Ihren<br />

zuständigen Vertriebspartner oder an WinCan direkt.<br />

Weitere Informationen zu WinCan VX, WinCan WEB, WinCan<br />

MOBILE, WinCan LaserScan, WinCan Analyst, der Sanierungsplanung,<br />

Schachtdatenerfassung, CleverScan und dem<br />

Scan-Explorer für Sidescan-Anwendungen:<br />

WinCan AG<br />

Irisweg 12<br />

CH-3280 Murten<br />

Telefon: +41 26 672 37 37<br />

E-Mail m.hien@wincan.com<br />

WinCan Deutschland GmbH<br />

Krumme Jauchert 15<br />

D-88085 Langenargen<br />

Telefon: +49 (0) 7543/934477-0<br />

E-Mail w.scheck@wincan.com<br />

www.wincandeutschland.de<br />

Der PDF-Report enthält alle wichtigen Daten<br />

zur Haltung bzw. Leitung, alle Beobachtungen<br />

und auch eine Haltungs-Grafik.<br />

Der mobile Arbeitsplatz<br />

Ergonomie und mehr Kopffreiheit im Operatorraum<br />

CROSS|TRAILER<br />

TV<br />

Kosten<br />

• Stabile Bauweise<br />

• Vollausgestatteter Bedien- und Rückraum<br />

• Mobiler Arbeitsplatz, überall positionierbar<br />

• Einsatzbereit mit Basis-Ausstattung<br />

„Ready to Start“<br />

• Batterie-Versorgung<br />

• Reinigungsanlage<br />

• Kran mit Seilwinde<br />

• Energieversorgung über Stromnetz,<br />

Zugfahrzeug oder Generator<br />

Preisvorteil gegenüber<br />

dem Kauf eines Fahrzeuges<br />

und geringere Unterhaltskosten!<br />

RICO GmbH<br />

Dieselstraße 15<br />

D - 87437 Kempten<br />

Tel. +49 (0) 8 31 / 57 16 – 0<br />

Fax +49 (0) 8 31 / 57 16 – 226<br />

Mail info@rico-gmbh.de<br />

Web www.rico-gmbh.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 51


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Project-Center – Die Softwarelösung<br />

zur digitalen Auftragsabwicklung<br />

speziell für Kanal- & Rohrreiniger<br />

Es steht eine umfangreiche Terminplanung zur Verfügung und<br />

auch Wartungstermine können gepflegt werden. Durch eine<br />

automatische Synchronisation ist die Planung im Handumdrehen<br />

auch auf den mobilen Geräten der jeweiligen Mitarbeiter<br />

verfügbar.<br />

Moderne Benutzeroberfläche<br />

Als Experten im Bereich der Kanal- und Rohrreinigung stellen<br />

wir in diesem Artikel unsere Software als Komplettlösung für<br />

die Auftragsbearbeitung, Berichterstellung, Projektsteuerung,<br />

Zeiterfassung, Außendienst-Planung, Zahlungsmanagement<br />

und vieles mehr vor. Für den Innen- und Außendienst.<br />

Profitieren Sie von speziell auf die<br />

Kanal- und Rohrreinigung zugeschnittenen Funktionen<br />

Project-Center bietet eine umfangreiche Funktionsvielfalt, die den<br />

Arbeitsalltag und die Auftragsbearbeitung deutlich erleichtert.<br />

Einfaches Disponieren der Mitarbeiter und Fahrzeuge sowie<br />

papierloses Arbeiten erspart in der Auftragsabwicklung viel<br />

Zeit. Bilddokumentationen werden direkt vor Ort erstellt und<br />

automatisch im jeweiligen Projekt gespeichert. Mit der Geräteverwaltung<br />

weiß man genau wo sich welche Geräte befinden<br />

und wann eine Wartung ansteht. Auch in der Zeiterfassung<br />

und Personalverwaltung bietet die Software effiziente<br />

Lösungen. Das einfache Verwalten von Arbeitszeitbuchungen,<br />

Arbeitsnachweisen sowie Gehalts-, Stunden- und Urlaubskonten<br />

verschafft einen direkten Überblick. Auch die manuelle<br />

Übertragung von Artikeln aus GAEB-Dateien entfällt mit<br />

einem automatischen Datenimport.<br />

Als moderne Softwarelösung basiert Project-Center auf aktuellen<br />

Technologien. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf<br />

die Benutzeroberfläche gelegt. Menüstrukturen im Office-Stil<br />

machen die Bedienung einfach und intuitiv. So findet man<br />

sich leicht und ohne große Schulung schnell zurecht. Benutzerfreundliche<br />

Listenansichten (z. B. in Kunden- oder Projektansicht)<br />

erlauben quer durch die Software unkompliziertes<br />

Suchen, Gruppieren und Filtern der Daten. Zudem sparen<br />

das einfache und schnelle Erstellen, sowie das Bearbeiten von<br />

Aufträgen enorm viel Zeit und Mühen.<br />

Durch flexible und modulare Struktur lässt sich Project-Center<br />

exakt auf Ihre persönlichen Anforderungen zuschneiden<br />

Steuern und planen Sie Ihre Aufträge<br />

und den Außendienst optimal<br />

Dank visueller Darstellung ist die zukünftige Termin- und<br />

Außendienstplanung einfach und übersichtlich. Mitarbeiter<br />

disponieren, Projekte verknüpfen, Termine untereinander<br />

abstimmen und Fahrzeuge zuweisen wird kinderleicht.<br />

Zentral verwaltet befinden sich in den vorhandenen Projekten<br />

bzw. Aufträgen alle wichtigen Informationen wie z.B.<br />

Berichte, Angebote, Rechnungen, Forderungsabtretungen,<br />

Mahnungen, Rapporte, E-Mails, sonstiger Schriftverkehr, Bilder<br />

und weitere wichtige Details zur Auftragsabwicklung. Dank<br />

benutzerdefinierter Felder, können ganz individuell eigene Eingabemasken<br />

oder Filtermöglichkeiten angelegt werden, um<br />

schnell an wichtige Informationen zu gelangen.<br />

52 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Profitieren Sie beim Erstellen der Aufträge von einem Vorlagenmanager<br />

sowie einer Telefon- & Outlook-Anbindung<br />

anderem auch „offline“ einsetzbar und synchronisiert sämtliche<br />

Daten regelmäßig mit der Innendienstlösung sobald eine<br />

Mobilfunkverbindung besteht.<br />

Einfache und intuitive Bedienung<br />

Das Startmenü ermöglicht z. B. den Zugriff auf Projekte, Kontaktdaten,<br />

Termine- und Arbeitsaufträge, den Außendienst-Kalender<br />

und Gerätebuchungen. Anrufe beim jeweiligen Kunden<br />

und eine direkte Wegbeschreibung mit Navigation sind über<br />

wenige Klicks in den Adressdetails sofort abrufbar.<br />

Project-Center bietet eine optimale Innen- & Außendienst-<br />

Lösung, die Ihre speziellen Anforderungen in der Kanal- &<br />

Rohrreinigung kennt und Ihnen viel Zeit und Probleme erspart.<br />

Über individuelle Vorlagen werden mit wenigen Klicks Aufträge<br />

erstellt. Angebote, Rechnungen und ähnliche Vorgänge<br />

werden einfach und schnell über definierbare Preislisten und<br />

Leistungsverzeichnisse zusammengestellt. Dokumentationen<br />

für den Kunden können über angepasste Service-Berichte,<br />

inklusive detaillierter Bilddokumentation, erstellt werden. Zusätzlich<br />

gibt es eine Telefonanbindung, welche das direkte<br />

Wählen und Zuordnen der Telefonnummer eines bestehenden<br />

Kontaktes ermöglicht. Ebenfalls auch eine Outlook-Anbindung<br />

um E-Mails direkt dem Projekt zuzuweisen.<br />

Papierlos arbeiten auch von unterwegs!<br />

Mit der Acadoro GmbH haben Sie künftig einen Partner an<br />

Ihrer Seite, der Sie in allen Prozessen optimal unterstützt<br />

Auf Wunsch passt unser Support-Team die Softwarelösung<br />

auch auf Ihre Bedürfnisse an. Unsere Experten begleiten Sie<br />

durch umfangreiche Schulungen und kontinuierliche Betreuung<br />

während der Einführungsphase.<br />

Möchten auch Sie noch einfacher und effektiver arbeiten?<br />

Vereinbaren Sie gerne kostenlos & unverbindlich<br />

einen Online-Präsentationstermin.<br />

Ihr Ansprechpartner und Experte<br />

in der Kanal- & Rohrreinigung:<br />

Dominique Wiedermann<br />

+49 (0) 7021/97 297-14<br />

d.wiedemann@acadoro.de<br />

Acadoro GmbH<br />

Krumme Str. 6<br />

73230 Kirchheim unter Teck<br />

www.acadoro.de<br />

Project-Center Mobile (App) ist sowohl auf Smartphones als<br />

auch auf Tablets mit Android und Apple Betriebssystemen lauffähig.<br />

Über die App stehen umfangreiche und zeitsparende<br />

Funktionen zur Verfügung.<br />

Die Dokumentation zu einem Projekt kann über verschiedene<br />

Service-Berichte inklusive detaillierter Bilddokumentation einfach<br />

erstellt und weiterverwendet werden.<br />

Wichtige Projektdokumente wie Rapporte & Auftragserteilungen<br />

sind auch in der mobilen Lösung jederzeit abrufbar<br />

und können direkt vor Ort vom Kunden digital unterschrieben<br />

werden. Bilddokumentationen können Sie ganz einfach<br />

passend zum Service-Bericht erstellen und automatisch dem<br />

jeweiligen Projekt hinzufügen. Diese sind umgehend im Innendienst<br />

abrufbar. Eine Arbeitszeiterfassung über das jeweilige<br />

Projekt steht ebenso detailliert zur Verfügung. Die App ist unter<br />

&<br />

Von der IHK zu Dortmund<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger<br />

für die Prüfung und Sanierung von Kanalisationen<br />

inkl. der zugehörigen Technik<br />

VAwS (AwSV) -Sachverständiger<br />

Aus einer Hand<br />

Rohr- und Kanaltechnik / Anlagensicherheit<br />

in den Phasen<br />

der Planung, des Baus, des Betriebs,<br />

der Stilllegung, bei Differenzen zwischen<br />

Auftraggeber(n) und Auftragnehmer(n),<br />

vor Gericht, öffentlich und privat<br />

prüfen<br />

beraten<br />

schlichten<br />

begutachten<br />

s.helmken@zrkt.de oder 0172/6042182<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 53


IKAS evolution –<br />

Die Kanalsoftware.<br />

Foto: Andrea Piacquadio from Pexels<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

Wehdenweg 122 · 24148 Kiel<br />

www.IBAKsoftware.de


Das System für den Kanal<br />

aus einer Hand:<br />

Inspektion.<br />

Klassifizierung.<br />

Analyse.<br />

Sanierungsplanung.<br />

IKAS evolution ist ein mächtiges Kanalsoftware-System, das vom Weltmarktführer<br />

IBAK für die Kanalbranche entwickelt wurde und ständig<br />

für aktuelle Anforderungen optimiert wird. Der Einsatzbereich reicht von<br />

der Kanalinspektion über die Projektorganisation mit Auswertungen und<br />

Analysen bis zur detaillierten Sanierungsplanung.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Arno Jugel<br />

IBAK<br />

Vertriebsleiter Software<br />

Tel.: +49 431 7270-334<br />

E-Mail: arno.jugel@ibak.de<br />

Niclas Paulat<br />

IBAK<br />

Vertrieb Software<br />

Tel.: +49 431 7270-277<br />

E-Mail: niclas.paulat@ibak.de


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Neuer umweltfreundlicher Reiniger<br />

MC-Cleaner eco<br />

MC-Bauchemie hat den neuen umweltfreundlichen<br />

Werkzeug- und Gerätereiniger MC-Cleaner eco auf den<br />

Markt gebracht. Neben einer sehr guten Reinigungsleistung<br />

bietet MC-Cleaner eco eine anwenderfreundliche<br />

Nutzung und eine umweltfreundliche Öko-Bilanz.<br />

Heutzutage werden bei der Reinigung von Handwerkzeugen<br />

und Verarbeitungsmaschinen immer noch häufig Reiniger auf<br />

Basis schnell verdunstender Lösemittel eingesetzt. Die davon<br />

ausgehenden Gefahren für die Gesundheit der Anwender<br />

durch eine Aufnahme der Dämpfe über die Atemwege sind<br />

nicht unerheblich, erfordern daher einen sehr sorgfältigen<br />

Umgang. Hierbei muss die GHS-Kennzeichnung genau beachtet<br />

werden, außerdem wird die konsequente Benutzung<br />

einer persönlichen Schutzausrüstung empfohlen. Verwendet<br />

man derlei Reiniger, kann das in sensiblen Bereichen auch zu<br />

zusätzlichem Aufwand wie z. B. eine technische Lüftung oder<br />

gar zu Anwendungsverboten führen. Das kann mit dem MC-<br />

Cleaner eco verhindert werden.<br />

Einkomponentiger, lösemittelfreier<br />

Fugendichtstoff der MC-Bauchemie<br />

Der elastische MS-Polymer-Dichtstoff Mycoflex 488 MS<br />

der MC-Bauchemie ist lösemittelfrei und damit praktisch<br />

geruchsneutral sowie mit dem GEV-Zeichen Emicode<br />

EC1plus als sehr emissionsarm gekennzeichnet. Der<br />

Fugendichtstoff lässt sich im Innen- und Außenbereich<br />

einsetzen und ist zusätzlich für den Einsatz in Fußgängerwegen<br />

nach der DIN EN 15651-4:2012 geprüft.<br />

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten<br />

im Innen- und Außenbereich<br />

Mycoflex 488 MS ist nicht nur lösemittelfrei, sondern auch isocyanat-,<br />

silikon- und zinnfrei. Der einkomponentige, elastische<br />

Fugendichtstoff lässt sich daher anwenderfreundlich verarbeiten.<br />

Er ist für die Abdichtung von Bewegungs- und Anschlussfugen<br />

im Hochbau, Fertigteilbau, Fensterbau, Holz- und Metallbau<br />

gemäß der Norm DIN EN 15651-1:2012 geprüft.<br />

Mycoflex 488 MS ist zusätzlich seit kurzem ebenfalls nach der<br />

DIN EN 15651-4:2012 als Fugendichtstoff für Fußgängerwege<br />

geprüft und kann damit für Balkone und Parkgaragen<br />

etc. und Randfugen in Bodenflächen wie auch Bodenfugen<br />

mit mittlerer Beanspruchung eingesetzt werden.<br />

Neben einer sehr guten Reinigungsleistung bietet MC-Cleaner eco eine anwenderfreundliche<br />

Nutzung und eine umweltfreundliche Öko-Bilanz. (links)<br />

Ansicht des Packagings von MC-Cleaner eco. (rechts)<br />

Gute Reinigungswirkung, geringere Dosierung,<br />

weniger Dämpfe und sehr gute Öko-Bilanz<br />

Der neue umweltfreundliche Werkzeug- und Gerätereiniger<br />

der MC-Bauchemie bietet eine extrem gute Reinigungswirkung<br />

bei geringer Aufwandmenge. Mit dem MC-Cleaner eco können<br />

verschmutzte Verarbeitungswerkzeuge und -geräte, die mit<br />

verschiedenen Reaktionsharzen z. B. auf Epoxid- oder Polyurethanbasis<br />

oder Dichtstoffen verschmutzt sind, vollständig gereinigt<br />

werden. Verschleißteile in Maschinen wie z. B. Dichtungen<br />

werden im Gegensatz zu handelsüblichen, aggressiveren<br />

Reinigern nicht so stark angegriffen und sind dadurch langlebiger.<br />

Da gesundheitsschädliche Dämpfe auf ein Minimum<br />

reduziert sind, weist der MC-Cleaner eco eine deutlich verringerte<br />

Belastung des Arbeitsumfelds sowie der Anwender auf.<br />

MC-Bauchemie nutzt für die Herstellung des nicht kennzeichnungspflichtigen<br />

Reinigers im Wesentlichen nachwachsende<br />

Rohstoffe, daher weist der neue Werkzeug- und Gerätereiniger<br />

eine sehr gute Öko-Bilanz auf.<br />

Anwendung: Der elastische und lösemittelfreie MS-Polymer-<br />

Dichtstoff Mycoflex 488 MS der MC-Bauchemie lässt sich im Innen-<br />

und Außenbereich einsetzen und ist zusätzlich für den Einsatz<br />

in Fußgängerwegen nach der DIN EN 15651-4:2012 geprüft.<br />

Nachher-Bild: Ansicht einer mit Mycoflex 488 MS verarbeiteten Bodenfuge.<br />

Einfache Verarbeitung und sehr gute Beständigkeit<br />

Mycoflex 488 MS kann ohne Primer aufgetragen werden, ist<br />

leicht spritz- und glättbar und haftet auf unterschiedlichen<br />

Materialien wie z. B. lackiertem Holz, Metallen und vielen<br />

Kunststoffen sehr gut. Der lösemittelfreie Fugendichtstoff verfügt<br />

zudem über eine sehr gute Frühbeständigkeit sowie Witterungs-<br />

und Alterungsbeständigkeit und ist damit auch für die<br />

Anwendung in kalten Klimazonen geeignet.<br />

Die Verarbeitung von Mycoflex 488 MS erfolgt mit Hand- oder<br />

Druckluftpistolen, wobei bei der Druckluftverarbeitung ein<br />

Druck von 3 bis 4 bar erforderlich ist. Die Dichtungsmasse<br />

muss hohlraum- und blasenfrei eingebracht und die Fugenflanken<br />

müssen gut benetzt werden. Durch Andrücken und<br />

Glätten wird dann ein guter Verbund mit den Fugenflanken<br />

hergestellt.<br />

MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG • Am Kruppwald 1-8 • D-46238 Bottrop<br />

www.mc-bauchemie.de<br />

56 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


QR-Code scannen<br />

und mehr erfahren<br />

Entdecken Sie unseren bewährten<br />

Fräsroboter PowerCUTTER 200<br />

mit neuem elektrischem Fräsmotor!<br />

Hohe Leistung<br />

Keine aktive Kühlung<br />

Intelligente Leistungssteuerung<br />

Ein Kabel / 220m Länge<br />

Überzeugen Sie sich selbst von der<br />

Power und sprechen Sie uns an.<br />

+49 234 – 57988 - 61<br />

sales@ist-web.com<br />

ROADSHOW<br />

Wir sind on Tour und kommen<br />

auch bei Ihnen vorbei. Vereinbaren<br />

Sie jetzt einen Vorführtermin.<br />

Unser neuer<br />

Elektromotor<br />

Schwenkbare<br />

Farb-Zoomkamera<br />

mit Beleuchtung<br />

Hohe Einfahrgeschwindigkeit<br />

www.ist-web.com<br />

Endlos<br />

rotierender Arm<br />

Power<br />

CUTTER 200


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

GFK-Zugang zur Unterwelt<br />

Schachtabdeckungen aus Hightech-Werkstoff<br />

Schachtabdeckungen stehen in unterschiedlicher Ausführung, Materialität und Größe zur Verfügung. Sie eint, dass<br />

sie in der Regel einen Zugang zur unterirdischen Infrastruktur gewährleisten. Somit müssen sie hin und wieder geöffnet<br />

werden, sollten langlebig sein und möglichen Belastungen zuverlässig standhalten. Sind Leichtigkeit bei der<br />

Handhabung, Langlebigkeit oder farbliche Anpassungen gefragt, kann glasfaserverstärkter Kunststoff besonders<br />

punkten. Denn der Verbundwerkstoff sorgt für eine geringes Gewicht der Abdeckungen – und ist zugleich korrosionsbeständig<br />

sowie weitgehend chemisch resistent. Somit eignen sich die Schacht- und Reihenabdeckung auch für<br />

erhöhte Anforderungen. Das Material kann zudem eingefärbt werden.<br />

Cromm & Seiter GmbH Arbeitsabläufe, tragen zur Arbeitssicherheit<br />

bei und sind dauerhaft korrosionsbeständig.<br />

Für Tief-, Industrie- und Gartenbau<br />

KHK-Schachtabdeckungen stehen – je nach individueller Projektanforderung<br />

– als rund oder rechteckig geformte Einzelabdeckung oder als Flächenabdeckung<br />

zur Verfügung. Sie können in Standardmaßen bestellt oder individuell<br />

gefertigt werden.<br />

Aus dem Stadtbild sind klassische Schachtabdeckungen nicht<br />

wegzudenken. Doch auch in Tunneln, auf Flughäfen, im Bereich<br />

des Fernwärmenetzes, auf industriell genutzten Flächen<br />

oder in Schwimmbädern befinden sich Schächte unterschiedlicher<br />

Form und Größe, deren Zugänge es abzudecken gilt.<br />

Als Hightech-Werkstoff für die Schachtabdeckung erweist sich<br />

in vielen Bereichen glasfaserverstärkter Kunststoff. So erleichtern<br />

die FibreIndustrial-Produkte der KHK-Kunststoff Handel<br />

KHK-Schachtabdeckungen für den Tief- und Industriebau können<br />

– je nach individueller Projektanforderung – als rund oder<br />

rechteckig geformte Einzelabdeckung, Flächenabdeckung oder<br />

als an die jeweiligen Erfordernisse angepasste Abdeckung zum<br />

Einsatz kommen. Dabei werden Flächenabdeckungen auch<br />

als Panels bezeichnet und sind in Längen von bis zu 2.000<br />

Millimetern erhältlich. Das Besondere dabei: Die Faserverbundplatten<br />

sind besonders leicht und lassen sich problemlos<br />

heben. So wiegt beispielsweise ein Panel mit einer Länge von<br />

1.400 Millimetern und einer Breite von 700 Millimetern in der<br />

Belastungsklasse 250 Kilonewton lediglich 51 Kilogramm.<br />

Aufgrund ihres geringen Gewichtes und der einfachen Handhabung<br />

eignen sich GFK-Schachtabdeckungen auch für den<br />

Garten- und Landschaftsbau sowie für Privatanwendungen.<br />

Arbeitsschutz fördern<br />

Das geringe Gewicht der modernen Schachtabdeckungen<br />

spielt besonders hinsichtlich des Arbeitsschutzes eine zentrale<br />

Rolle. Denn immer mehr Arbeitnehmer leiden unter<br />

Rückenschmerzen. Dabei sind besonders Menschen gefährdet,<br />

die regelmäßig schwere Lasten heben und tragen müssen<br />

– im Bereich der Schachtabdeckungen keine Seltenheit.<br />

Aus dem Stadtbild sind klassische Schachtabdeckungen nicht wegzudenken.<br />

Aus Verbundwerkstoff gefertigt, sind sie besonders langlebig.<br />

Schachtabdeckungen aus Faserverbundwerkstoff von KHK können in allen<br />

RAL-Farben hergestellt werden.<br />

58 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Der verwendete Verbundwerkstoff sorgt für ein geringes Gewicht der Abdeckung,<br />

sodass selbst großformatige Elemente leicht gehoben werden können.<br />

Weil die KHK-Produkte zudem in jeder UV-beständigen RAL-<br />

Farbe gefertigt werden können, schützen sie Facharbeiter beispielsweise<br />

vor dem Austritt von giftigen Gasen. So können die<br />

Deckel mit farblichen Markierungen und Beschriftungen versehen<br />

werden, die eindeutig vor möglichen Gefahren warnen. Bestimmte<br />

Farbgebungen können dabei jedoch auch aus reinen<br />

Designgründen gewählt werden. Denn eine grüne Schachtabdeckung<br />

integriert sich farblich ohne Störgefühl zum Beispiel in<br />

eine Rasenfläche. Die reliefartige Struktur der FibreIndustrial-<br />

Schachtdeckel sorgt dafür, dass Personen sie gefahrlos betreten<br />

können – ein wichtiges Element der Unfallverhütung gerade in<br />

Schwimmbädern und anderen Bereichen, in denen der Untergrund<br />

feucht ist oder Rutschgefahr besteht. Dies wird durch das<br />

Prüfzeugnis nach DIN 51130 mit der Klassifizierung R13/V10<br />

beziehungsweise DIN 51097 der Klasse C auch offiziell bestätigt.<br />

Sicherheit für Materialien und Systeme<br />

Die modernen Kunststoff-Industrieabdeckungen aus Faserverbundstoff<br />

sind darüber hinaus zu 100 Prozent korrosionsbeständig.<br />

Das bedeutet, dass die verwendeten Glasfaserstrukturen im<br />

Verbund mit Epoxidharz nicht mit anderen Stoffen reagieren und<br />

so eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit nahezu ausgeschlossen<br />

ist. So schützen sie zuverlässig elektrische Bauteile,<br />

Rohrleitungssysteme und andere Materialien, die unterirdisch<br />

verlaufen. Sie sind zudem undurchlässig für drucklos auftretendes<br />

Wasser und weisen damit eine so genannte Tagwasserdichtigkeit<br />

auf. Anders als Schachtabdeckungen aus Stahl und Guss<br />

wirken die Faserverbundprodukte von KHK zudem isolierend:<br />

Steigt die Temperatur im Schacht an, wird die aufsteigende Wärme<br />

nur geringfügig an die Oberfläche der Abdeckung weitergeleitet,<br />

so dass keine Gefahr der Verbrennung besteht. Dabei<br />

sind die Standardausführungen von KHK dauerhaft bei bis zu<br />

73 Grad Celsius hitzebeständig. Mithilfe bestimmter Zusatzstoffe<br />

sind die Abdeckungen bis zu 140 Grad Celsius dauerhaft<br />

hitzebeständig – kurzfristig sogar bis zu 200 Grad Celsius.<br />

Im Sanierungsfall können bestehende Rahmen häufig wiederverwendet werden,<br />

da eine individuelle Anfertigung nach Maß erfolgen kann.<br />

www.kunststoff-schachtabdeckungen.com/online-shop/ bestellbar.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte unter<br />

www.kunststoff-schachtabdeckungen.com.<br />

Über die KHK-Kunststoffhandel Cromm & Seiter GmbH<br />

KHK-Kunststoffhandel Karlsruhe ist seit über 30 Jahren leistungsfähiger<br />

Partner für Industrie, Bauunternehmen, Kommunen und<br />

Energieversorger im Bereich Tiefbau. Das Portfolio des Unternehmens<br />

umfasst neben den Produkten aus Glasfaserverbundwerkstoff<br />

auch den Kompetenzbereich „erdverlegter Kabelbau“.<br />

Hierzu gehören Kabelschächte aus Stahlbeton und Kunststoff,<br />

sowie Kabelschutzrohre und Zubehör rund um den Kabelbau.<br />

Erfolgreich pflegt das mittelständische Handelsunternehmen<br />

vom Firmensitz im badischen Eggenstein aus auch internationale<br />

Geschäftsverbindungen zu Kunden und Lieferpartnern.<br />

KHK-Kunststoffhandel Karlsruhe<br />

www.khk-karlsruhe.de<br />

Schachtabdeckungen in verschiedenen Standardformaten<br />

sowie Zubehör ist auch im KHK-Online-Shop unter<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 59


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Neu bei Milwaukee: Akku-Ortungsgerät M12 PL<br />

12 Volt-Akku-Modell erleichtert das schnelle und zuverlässige Lokalisieren und Verfolgen von Sonden sowie von<br />

Strom führenden Leitungen<br />

Das neue 12 Volt-Akku-Ortungsgerät<br />

erleichtert das Lokalisieren und Verfolgen<br />

von Sonden und stromführenden<br />

Leitungen.<br />

Das M12 PL ist das erste kabellose Ortungsgerät mit einem<br />

schnell austauschbaren, wiederaufladbaren Akku auf der<br />

M12-Plattform von Milwaukee. Das Gerät kann Sonden lokalisieren<br />

und unter Spannung stehende Leitungen im Boden<br />

verfolgen. Kanal- und Rohleitungsinspektionen oder die Suche<br />

nach Strom- und Telekommunikationskabeln bei anstehenden<br />

Erdarbeiten lassen sich damit sicherer, schneller und insgesamt<br />

effizienter ausführen. Für die Ortung ist das Gerät mit<br />

zwei Rundstrahlantennen ausgestattet.<br />

Die Bedienung des M12 PL ist denkbar einfach. Das Gerät führt den Anwender<br />

direkt zu einer Sonde, indem er einfach dem Pfeil auf dem Display folgt.<br />

Ortungssonden werden mit 512 Hz, 640 Hz und 33 kHz lokalisiert.<br />

Für die Leitungssuche können die Frequenzen 33 kHz<br />

sowie 83 Hz genutzt werden. Für das Auffinden von Stromleitungen<br />

im Boden stehen die Frequenzen 50 Hz und 60 Hz<br />

zur Verfügung. Telekommunikationsleitungen lassen sich mit<br />

einem Frequenzbereich von 10 kHz bis 22,7 kHz lokalisieren.<br />

Der 4,3-Zoll-LCD-Farbbildschirm zeigt ein klares und helles Bild,<br />

beleuchtete Tasten erleichtern die Arbeit in dunklen Arbeitsumgebungen.<br />

Um auch den unwirtlichen Bedingungen auf Außeneinsätzen<br />

standhalten zu können, ist das Gerät nach Schutzklasse<br />

IP65 zertifiziert. Das bedeutet, es ist gegen das Eindringen von<br />

Staub geschützt und kann auch bei Schnee und Regen im Freien<br />

verwendet werden. Künftige Softwareupdates können über<br />

das mitgelieferte USB-Kabel auf das Gerät übertragen werden.<br />

Kanal- und Rohleitungsinspektionen oder die Suche nach Stromkabeln bei<br />

anstehenden Erdarbeiten lassen sich damit sicherer, schneller und insgesamt<br />

effizienter ausführen.<br />

Eine Lokalisierung und Verfolgung ist damit zuverlässig ohne<br />

Störsignale möglich. Das Gerät wurde entwickelt, um in Kombination<br />

mit dem M18 FUEL Akku-Kanalinspektionssystem<br />

verwendet zu werden. Der Betrieb ist aber auch mit anderen<br />

marktüblichen Systemen möglich, da es alle benötigten Standardfrequenzen<br />

für solche Aufgaben unterstützt.<br />

Die Bedienung des M12 PL ist denkbar einfach – einschalten<br />

und die Frequenz im Menü auf den gewünschten Modus<br />

abstimmen. Das Gerät führt den Anwender dann direkt zur<br />

Sonde, indem er einfach dem Pfeil auf dem Display folgt. Zusätzlich<br />

gibt es ein akustisches Signal, das bei Bedarf zu- und<br />

abgeschaltet werden kann. Die Tiefengenauigkeit beträgt drei<br />

Prozent bei einer Tiefe von bis zu drei Metern.<br />

Die Integration in die One-Key-App ermöglicht den Zugang<br />

zu einer cloudbasierten Inventarlösung. Dazu gehören auch<br />

Funktionen wie Tool-Tracking und Tool-Security. Damit kann<br />

die letzte bekannte Position des Werkzeuges angezeigt werden.<br />

Wurde ein Gerät verloren oder am Einsatzort vergessen,<br />

lässt es sich leicht zurückverfolgen und wiederfinden.<br />

Das Gerät ist Teil des M12-Akkusystems von Milwaukee und<br />

damit eines der wenigen wiederaufladbaren Ortungsgeräte<br />

mit Lithium-Ionen-Akkus. Bereits ein 2,0 Ah-Akku ermöglicht<br />

eine Einsatzdauer des Ortungsgerätes von rund 13 Stunden –<br />

genug Zeit, um alle notwendigen Arbeiten zu erledigen. Das<br />

Gerät ist vollständig systemkompatibel mit dem M12-Akkuprogramm<br />

von Milwaukee. Der mitgelieferte Akku passt damit<br />

auch in über 90 weiteren Werkzeugen des Herstellers.<br />

Lieferumfang M12 PL-201C: 1 x Akku M12B2, 1 x Ladegerät<br />

C12C, Transportkoffer, USB-Anschlusskabel<br />

Techtronic Industries Central Europe<br />

Walder Str. 53 • D-40724 Hilden<br />

www.milwaukeetool.eu<br />

60 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

pmt vervollständigt seine Produktpalette und<br />

ist jetzt auch Fachhändler von Milwaukee<br />

Aktuell geht es Schlag auf Schlag nach vorne bei der pmt GmbH.<br />

„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir ab sofort<br />

auch Fachhandelspartner von Milwaukee sind“, so die Geschäftsführer<br />

und Gebrüder Stevens.<br />

Wer Werkzeug und Zubehör sucht, das auch höchsten Ansprüchen<br />

professioneller Anwender gerecht wird, kommt an<br />

Milwaukee nicht vorbei. Die Marke steht für leistungsstarkes<br />

Elektrowerkzeug, hochwertiges Zubehör sowie einen ausgezeichneten<br />

Service, der konsequent an den Erfordernissen von<br />

Handwerk und Industrie ausgerichtet ist. Milwaukee bietet<br />

Ihnen Produkte, mit denen Sie Ihre Arbeit besser, schneller,<br />

zuverlässiger und sicherer als bisher erledigen können und<br />

entspricht insofern komplett der pmt Philosophie.<br />

Milwaukee ist vor allem bei Akkuwerkzeugen stark. Auf der<br />

12 Volt-Akkuplattform gibt es über 90 aktuelle Produkte, im<br />

18 Volt-Segment sind es 190. Mit MX FUEL definiert Milwaukee<br />

die Arbeitsausrüstung für Baustellen neu. Die Maschinen<br />

dieser Leistungsklasse kommen bei Aufgaben zum Einsatz, die<br />

bisher die Domäne von Benzin- oder Druckluftgeräten waren.<br />

Sie stellen also eine ideale Ergänzung der pmt Rohrreinigungsmaschinen<br />

dar.<br />

Starke Leistung ergänzen<br />

pmt und<br />

Milwaukee mit<br />

einem starken Service.<br />

Die erweiterte<br />

3-Jahres-Garantie<br />

bietet eine zusätzliche<br />

Sicherheit,<br />

die weit über den<br />

gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Zeitraum<br />

und die Gewährleistungsbedingungen<br />

hinausgeht.<br />

Milwaukee ist eine Werkzeugmarke mit beinahe 100-jähriger<br />

Tradition und gehört seit 2005 zu Techtronic Industries (TTI),<br />

einem der drei größten Hersteller von Elektrowerkzeugen mit<br />

weltweit über 30.000 Mitarbeitern. Gegründet wurde das Unternehmen<br />

von dem Deutschen Horst Julius Pudwill und dem<br />

Chinesen Roy Chi Ping Chung als eines der ersten internationalen<br />

Joint Ventures in China. Die TTI-Unternehmensgruppe<br />

gilt als Pionier bei der Einführung von Lithium-Ionen-Akkus in<br />

Werkzeugen und hat neben Milwaukee auch die Werkzeugmarken<br />

Ryobi und AEG Powertools im Portfolio.<br />

pmt freut sich Ihren Kunden individuelle Angebote zu entsprechenden<br />

Werkzeugen oder Zubehör machen zu können.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 61


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Digitalisierung in mittelständischen Unternehmen<br />

Der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg lautet Digitalisierung.<br />

Während der Coronakrise haben viele mittelständische Unternehmen<br />

schnell gehandelt und ihre Prozesse digital angepasst.<br />

Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad kamen besser<br />

durch die Pandemie als Firmen, die ihre Abläufe mit manuellen<br />

Arbeitsprozessen organisieren. Einen flexibleren Kundenservice,<br />

einfachere Geschäftsabläufe sowie Aufrechterhaltung der<br />

Produktivität waren in dieser Zeit Aspekte für digital handelnde<br />

Unternehmen, um weiter am Markt reagieren zu können.<br />

Aus dem Digitalisierungsindex der Telekom und techconsult<br />

vom November 2020 geht hervor, dass ca. 58% der mittelständischen<br />

Unternehmen mit digitalen Instrumenten arbeiten.<br />

Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge im Unternehmen, können<br />

neue Geschäftsmodelle entwickelt, neue Kunden gewonnen oder<br />

Stammkunden enger an sich gebunden werden. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber großen Unternehmen wird somit gehalten.<br />

Mit FZP als „Partner im digitalen Wandel“ wird der Übergang<br />

zum modernen, digital organisierten Unternehmen gelingen.<br />

Wir sind ein mittelständisches, 80-köpfiges Beratungs- und IT-<br />

Dienstleistungsunternehmen an den Standorten Leipzig und<br />

Ettlingen. Als einer der Top Sage Platin Partner analysieren und<br />

optimieren wir seit über 25 Jahren die Unternehmensprozesse<br />

unserer Kunden. Wir sind Berater und Partner an Ihrer Seite,<br />

indem wir uns um Ihre Geschäftsprozesse kümmern. Folgende<br />

Themen werden auch für Ihr Unternehmen interessant sein.<br />

Zeiterfassung mit Sage HR Zeitmanagement<br />

Vor Corona<br />

gab es meistens<br />

die klassische<br />

Zeiterfassung.<br />

Wie sieht das in<br />

Zeiten von Homeoffice<br />

aus?<br />

Eine schnelle,<br />

einfache und<br />

korrekte Erfassung<br />

der Zeiten<br />

ihrer Mitarbeiter<br />

von verschiedenen Orten aus, wird mit der Zeiterfassung von<br />

Sage HR Zeitmanagement erfüllt.<br />

• Erfassen der Arbeitszeit im Home Office über die Startseite<br />

im Mitarbeiterportal.<br />

• Die Angabe des Arbeitsortes erfolgt im Terminal auf der<br />

Startseite.<br />

• Unterscheidung zwischen Büro und Home Office findet<br />

man im Anwesenheitsdisplay.<br />

„Papierloses Büro“ mit der Sage HR digitalen Personalakte<br />

Die digitale Personalakte ist der Einstieg in die papierlose Verwaltung<br />

und Archivierung sämtlicher Mitarbeiterdaten.<br />

Es erfolgt eine<br />

Automatisierung<br />

der Personaldokumente<br />

der Mitarbeiter<br />

in ein digitales<br />

Dokumentmanagementsystem<br />

mit einer<br />

zentralen Verwaltung<br />

und<br />

einem dezentralen<br />

Zugriff: Alle berechtigten Personen können orts- und<br />

zeitunabhängig Zugriff auf die Personalakten erhalten.<br />

• Die Bereitstellung der monatlichen Entgeltbescheinigungen<br />

in digitaler Form.<br />

• Die Bereitstellung erfolgt optional im Mitarbeiterportal, per<br />

E-Mail oder auch in gedruckter Form.<br />

• Es erfolgt ein sicherer Versand über ein passwortverschlüsseltes<br />

Verfahren.<br />

Dokumentenmanagement-System in der Sage 100<br />

Als Dokumentenmanagement-System bezeichnet man die datenbankgestützte<br />

Verwaltung elektronischer Dokumente. Die<br />

Intention sollte es sein, alle Informationen an einem zentralen<br />

Ort abzulegen, sodass sie jederzeit auffindbar sind. Die perfekte<br />

Grundlage dafür bildet die digitale Archivierung und anschließende<br />

Organisation der Informationen und Dokumente.<br />

Nutzen Sie unsere persönliche und auf Sie zugeschnittene Beratung,<br />

um die richtige Strategie festzulegen. Unsere Spezialisierung<br />

liegt in der Optimierung der internen Prozesse unserer Kunden.<br />

Gern beraten wir Sie persönlich in einem<br />

kostenfreien Analysegespräch.<br />

Funk, Zander & Partner GmbH<br />

Geschäftsstelle Leipzig<br />

Torgauer Straße 231 • D-04347 Leipzig<br />

+49 (0) 341/22599-22 • +49 (0) 341/22599-33<br />

Geschäftsstelle Ettlingen<br />

Am Erlengraben 10 • D-76275 Ettlingen<br />

+49 (0) 7243/9475-0 • +49 (0) 7243/9475-19<br />

E-Mail: info@fzp-beratung.com<br />

www.fzp-beratung.com<br />

62 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Arbeitskleidung für Frauen<br />

Mitarbeiterinnen passend einkleiden<br />

Bei Arbeitskleidung sind Frauen oft noch immer im Nachteil,<br />

denn in vielen Betrieben müssen sie für Jacke, Hose oder<br />

Schuhe zu Männer- oder Unisex-Modellen greifen. MEWA<br />

bietet speziell für Frauen passende Kleidung an.<br />

„Berufskleidung für Frauen muss anders geschnitten sein als<br />

Herrenmodelle es sind“, sagt Horst Hübler, Verbandsmanager<br />

Deutschland bei MEWA. Die Passform sei ausschlaggebend<br />

für Komfort und Beweglichkeit und ein wichtiger Faktor für<br />

mehr Sicherheit. Sind<br />

Unisex-Hose oder<br />

-Jacke der Trägerin<br />

etwa zu lang oder zu<br />

weit, trägt sich das<br />

Outfit nicht nur unbequem,<br />

es kann auch<br />

zum Sicherheitsrisiko<br />

werden. MEWA<br />

Dynamic Construct<br />

für Frauen bietet Bewegungsfreiheit<br />

und<br />

funktionale Details.<br />

Schlaufen nehmen<br />

das Werkzeug auf,<br />

Taschen bieten Stauraum<br />

für Kleinteile.<br />

Das modische Design<br />

erinnert an trendige<br />

Outdoor-Kleidung.<br />

Auch Herrenschuhe<br />

passen in der Regel<br />

nicht zu den meist<br />

schmaleren Frauenfüßen,<br />

sind unbequem<br />

und werden womöglich<br />

gar nicht erst<br />

getragen. Nur allzu<br />

häufig müssen Frauen<br />

jedoch auf diese zurückgreifen,<br />

beispielsweise bei den in vielen Bereichen vorgeschriebenen<br />

Sicherheitsschuhen der Klasse S3. Die Alternative<br />

sind feminine, auf Damenleisten angefertigte S3-Sicherheitsschuhe.<br />

Auf die weibliche Fußform perfekt abgestimmt, sorgen<br />

sie für Komfort, bieten Sicherheit und sind zudem noch<br />

in schicken Ausführungen zu haben. Deshalb bietet MEWA<br />

seinen Kundinnen und Kunden auch Arbeitsschutzartikel wie<br />

Sicherheitsschuhe ergänzend zum Kauf an, die speziell für<br />

Frauen geeignet sind.<br />

Fünf Prozent Preisvorteil für Verbandsmitglieder<br />

Die Kleidung inklusive Pflege gibt es zu besten Konditionen für<br />

Mitglieder des VDRK: Für Berufs- und Schutzkleidung bietet<br />

MEWA allen Kundinnen und Kunden eine umfassende Versorgung<br />

mit Beratung und Betreuung, bedarfsorientierter Ausstattung<br />

und zuverlässigem Service. Die Betreuung umfasst<br />

das Abholen der getragenen Kleidung, Waschen der Textilien<br />

und Zurückliefern der sauberen Kleidung. Verbandsmitgliedern<br />

garantiert ein Rahmenvertrag fünf Prozent Preisvorteil<br />

gegenüber den Normalpreisen.<br />

MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG<br />

www.mewa.de<br />

RS MaxPox®<br />

Epoxidharz-System<br />

MEWA Dynamic Construct für Frauen bietet Bewegungsfreiheit und funktionale<br />

Details.<br />

Langlebigkeit & Nachhaltigkeit<br />

Wir setzen seit jeher auf umweltfreundliche nachhaltige Sanierungssysteme mit dem<br />

hochwertigen Epoxidharzsystem MaxPox®. Die RS Epoxidharzliner haben wir mit einem<br />

Aufforstungsprojekt kombiniert und alle 100 m Schlauchliner wird ein Quadratmeter<br />

klimaschützender Wald gepflanzt und gepflegt.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 63


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

Wöhler Kamera<br />

kann jetzt auch Strecken ausmessen<br />

Zwei neue Funktionen bietet das Wöhler VIS 700 HD Videoinspektionssystem:<br />

Eine Autofokusfunktion sowie die Möglichkeit,<br />

Bildbereiche auszumessen. Beide Features sind technisch<br />

anspruchsvoll, aber einfach zu bedienen. Die neue Autofunktion<br />

ermöglicht es, denjenigen Bildbereich scharf zu stellen, der<br />

von besonderem Interesse ist. Dazu muss der Anwender nur<br />

auf die entsprechende Stelle im Bildschirm tippen.<br />

Mit einer weiteren Funktion lassen sich Strecken im Blickfeld<br />

der Kamera ausmessen, so dass der Anwender Durchmesser<br />

und Abstände der inspizierten Objekte gut einschätzen kann.<br />

Die beiden Endpunkte der zu messenden Strecke legt er durch<br />

Tippen in den Bildschirm fest. Die Kamera blendet dann die<br />

Distanz zwischen den beiden Messpunkten innerhalb von 2<br />

Sekunden ein. Nach der Messung kennt der Anwender die<br />

Rohrdimension und kann so z.B. bei T-Stücken leicht beurteilen,<br />

um welchen Abgang es sich handelt. Misst er bei einer<br />

Rohrverstopfung den Rohrquerschnitt und die Dimension der<br />

Verstopfung, so weiß er genau, welches Werkzeug er zur Beseitigung<br />

einsetzen muss.<br />

Doppel-Rückstauklappe für alle<br />

Putzstücke zum nachträglichen Einbau<br />

In den letzten Jahren kommt es vermehrt zu Starkregenereignissen.<br />

Der Mischwasser-Straßenkanal kann die Wassermenge<br />

nicht mehr abführen und so wird das Regenwasser über<br />

den Hauskanal in die Gebäude zurückgestaut.<br />

Für bestehende Gebäude sind Rückstauklappen nur mit erheblichem<br />

Aufwand nachträglich einbaubar. Der Kanal muss aufgegraben<br />

und ein Schacht gesetzt werden. Die Rückstauklappe<br />

muss mit Überschubmuffen in den bestehenden Kanal eingebaut<br />

werden. Es entstehen hohe Material- und Arbeitskosten.<br />

Die Firma ADEVA entwickelte mit der Easy-Safe 160 eine patentierte<br />

Doppel-Rückstauklappe, welche nachträglich in Putzstücke<br />

eingebaut werden kann – unkompliziert Montage ohne<br />

extra Werkzeug.<br />

Vorteile<br />

Display VIS 700 Distanzmessung: Die beiden Messpunkte zeigen den Abstand<br />

des Messpunktes zur Linsenebene des Kamerakopfes. Mittig ist die Distanz<br />

zwischen den beiden Messpunkten eingeblendet, so dass der Rohrquerschnitt<br />

deutlich wird.<br />

Das komplette Wöhler VIS 700 HD-Videoinspektionssystem<br />

ist in einen praktischen Koffer integriert. Es verfügt über einen<br />

dreh- und schwenkbaren Kamerakopf, der über einen Joystick<br />

gesteuert wird. Bilder und Videos werden auf einem USB-Stick<br />

gespeichert und können per WLAN live auf ein mobiles Endgerät<br />

und von dort aus ins Büro oder an den Kunden gesendet werden.<br />

• Einfacher und schneller Einbau ohne spezielle Werkzeuge<br />

(Einbauzeit ca. 15 Minuten)<br />

• Spezieller Fixierteil zum Sichern und Justieren der 2 Rückstauklappen<br />

• leichtschwingende Deckelaufhängung<br />

• Optimale Druckverteilung auf die Dichtung durch gerundete<br />

Klappenausführung<br />

• schräger, ablagerungsoptimierter Klappen-Bodenabstand<br />

• strömungsoptimierter Einlauf:<br />

im Bereich Klappe wurde eine Verengung mit strömungstechnisch<br />

optimierten Radien angeordnet. Dadurch wird<br />

die Fließgeschwindigkeit erhöht und ein Verstopfen durch<br />

Feststoffe verhindert.<br />

• TÜV geprüft, für Regen- und Schmutzwasser geeignet<br />

Wöhler Technik GmbH<br />

Wöhler-Platz 1<br />

D-33181 Bad Wünnenberg<br />

Telefon: +49 (0) 2953/73254<br />

www.woehler.de<br />

ADEVA GmbH<br />

Salztorgasse 6/4/4<br />

A-1010 Wien<br />

E-Mail: office-1@adeva-engineering.at<br />

www.adeva-engineering.at<br />

64 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

LIFTPLAQ – Magnetische Handhabungsgeräte<br />

Das Universal-Werkzeug, um völlig sicher zu arbeiten und seine Gesundheit zu erhalten<br />

Ergonomisch, mobil und vielseitig<br />

bewegt der Liftplaq® Universal-<br />

Deckelheber einfach und effizient<br />

alle Telekommunikationsplatten oder<br />

Schachtdeckel in absoluter Sicherheit.<br />

Dieses mechanische Werkzeug, ausgestattet<br />

mit einem sehr starken Magneten,<br />

ermöglicht das Greifen, Heben, Bewegen,<br />

Absetzen und Austauschen von sehr<br />

schweren Schachtabdeckungen, ohne<br />

sie zu berühren. Die Bedienung kann<br />

von einer einzigen Person durchgeführt<br />

werden, wo früher zwei Personen benötigt<br />

waren. Dank seiner Ergonomie<br />

ermöglicht dieses einzigartige, mobile<br />

und vielseitige Werkzeug dem Behandler,<br />

den Rücken gerade zu halten, keine<br />

Lendenwirbelsäuleneinschränkungen zu<br />

erleiden und somit die mühsame Hebekraft<br />

um drei zu reduzieren. Es verhindert<br />

auch Handhabungsunfälle, da kein direkter<br />

Kontakt von Händen, Fingern mit<br />

den Abdeckungen und Platten besteht.<br />

Das weltweit patentierte Liftplaq®,<br />

von Gesundheitsorganisationen ausgezeichnet<br />

und anerkannt, optimiert die<br />

Arbeitszeit, verbessert die Arbeitsbedingungen<br />

im Straßenverkehr und fördert<br />

die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen.<br />

Vielseitigkeit<br />

Um sich an alle Platten anzupassen,<br />

wurden Zubehöre entwickelt, insbesondere<br />

Verlängerungen für große Platten,<br />

ein Kettensatz, der die Handhabung<br />

von nicht magnetisierbaren Beton- oder<br />

Pflasterplatten ermöglicht oder sogar<br />

aufblasbare Räder, um die Fahrt zu erleichtern.<br />

Zur Handhabung von kleinen Schachtdeckeln<br />

bietet die Firma LIFTPLAQ auch<br />

einen Mini-LiftPlaq® mit verstellbarem<br />

Schaft an.<br />

Unternehmensvorteile<br />

• Entwicklung, Herstellung und Vertrieb<br />

von Handhabungswerkzeugen zur<br />

Handhabung von Schachtdeckel und<br />

Platten.<br />

• Für alle Mitarbeiter, die an der Installation<br />

und Wartung von Trocken- und<br />

Nassnetzen arbeiten<br />

• Zuhören, Erfindungsgeist und<br />

Reaktionsfähigkeit eines Designer-<br />

Herstellers, um sich an spezifische<br />

Kundenbedürfnisse anzupassen.<br />

LIFTPLAQ<br />

4A rue de la Tourre<br />

ZA la Gran Selva<br />

F-66530 CLAIRA<br />

E-Mail: liftplaq@liftplaq.fr<br />

www.liftplaq.fr<br />

WAHLzeit!!!<br />

Kommen, wählen, mieten!<br />

Wir haben sie alle,<br />

die richtigen Kandidaten<br />

für Ihre Zwecke.<br />

Ankauf | Verkauf | Vermietung | Service | Eisenbahnstraße 5 | D-48231 Warendorf | Tel.: +49 (0)25 81/78 405-0 | www.kommunalfahrzeug.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 65


Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />

RoKa-Office® – Bürosoftware<br />

für Rohr- und Kanal-Technik Unternehmen<br />

In diesem Artikel möchten wir Sie über weitere Neuerungen<br />

und Innovationen der Bürosoftware RoKa-Office® informieren,<br />

die den täglichen Ablauf in Ihrem Unternehmen noch effizienter<br />

und flexibler gestalten. Auch für das Upgrade <strong>2021</strong><br />

wurden bereits wieder neue Funktionen entwickelt, die wir Ihnen<br />

gerne vorstellen möchten.<br />

RoKa-Office® Projektmanagement<br />

Das RoKa-Office® Projektmanagement umfasst alle Projekt-<br />

Tätigkeiten, Dokumente und Daten, die rund um ein Projekt<br />

anfallen, und verwaltet diese wirtschaftlich und zeitsparend.<br />

Ausschreibungen, Baustellen oder sonstige große Vorhaben<br />

und wiederkehrende Aufträge können jetzt in Roka-Office als<br />

Projekte verwaltet werden. In der Projektmanagement-Akte<br />

sind alle Vorgänge dokumentiert und können in Echtzeit eingesehen<br />

werden. Zum Beispiel:<br />

• Angebote<br />

• Aufmaß<br />

• Arbeitsaufträge/Tagesberichte/Lieferscheine<br />

• Arbeitsplanungen und ToDo‘s<br />

• Zeitbuchungen<br />

• Dokumente, Fotos und Videos<br />

• E-Mails und Kalender<br />

• Rechnungen<br />

• Zahlungen<br />

• Sonstige<br />

Zum schnellen Finden gibt es Eingrenzungen auf Dokumentenarten<br />

und effektive Suchfunktionen. Alle relevanten Auswertungen<br />

können ebenfalls in Echtzeit abgerufen werden, wie<br />

zum Beispiel:<br />

www.vdrk.de<br />

• Projektstatus<br />

• Stand der Baustelle<br />

• Abschlagsanforderung<br />

• Eingangsrechnungen<br />

• Zahlungen und Abschlagsrechnungen<br />

• Darstellung des Soll-Ist Status, u.v.m.<br />

Halbfertige Arbeiten, Zeitverluste, unnötigen Kosten sowie unwirtschaftliche<br />

Tätigkeiten werden dabei auf ein Mindestmaß<br />

reduziert bzw. vollständig eliminiert!<br />

<br />

RoKa-Office® Erweiterung der GAEB Funktion<br />

Die RoKa-GAEB Schnittstelle ermöglicht, den an einem Projekt<br />

beteiligten Unternehmen, den Austausch und die Bearbeitung<br />

von GAEB Dateien, wie z. B. Leistungsverzeichnissen. Die Funktion<br />

wurde in der Art erweitert, dass die Angebotsanforderung<br />

D83 in RoKa-Office® eingespielt und in eine D84-Datei ein<br />

Angebot für den Auftraggeber exportiert wird. Darüber hinaus<br />

kann ein Nachtragsangebot (D85-Datei) in RoKa-Office übermittelt<br />

werden und es besteht die Möglichkeit daraus ein Korrekturangebot<br />

(D86-Datei) zu erzeugen. Das bedeutet, dass die gesamte<br />

Angebotsübergabe und Bearbeitung automatisiert erfolgt<br />

und ein Minimum an Arbeits- und Zeitaufwand benötigt wird.<br />

RoKa-Office® Datenübertragung nach WhatsApp und<br />

MS Teams<br />

Marktplatz<br />

Zu den Möglichkeiten Auftragsinformationen an den Monteur<br />

im Außendienst über die Apps, die TomTom Schnittstelle, per<br />

PDF-Dokument oder mittels einer E-Mail zu übermitteln, ist die<br />

Datenübermittlung per WhatsApp-Nachricht oder Microsoft<br />

Teams neu hinzugekommen. Nach der Anlage des Auftrages<br />

in RoKa-Office® kann der Disponent mittels eines einfachen<br />

66 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Mausklicks, anhand einer für einen bestimmten Monteur hinterlegten<br />

Handynummer, sämtliche Informationen über Whats-<br />

App an dessen Smartphone senden. Dies rundet das Spektrum<br />

der Kommunikation zwischen Disponenten einerseits und dem<br />

Monteur andererseits weiter ab.<br />

VERKAUFE<br />

Chemisch-physikalische<br />

Behandlungsanlage<br />

Nach § 4 BlmSchG für eine Anlage<br />

zur chemisch-physikalischen Behandlung<br />

sowie zur Lagerung<br />

von nicht gefährlichen und<br />

gefährlichen flüssigen Abfällen.<br />

RoKa-Office® ist eine Branchensoftware für die Rohr- und<br />

Kanal Technik Unternehmen der Ingenieursozietät Tetté & Steden.<br />

Die Ingenieursozietät Tetté & Steden versteht sich als Partner<br />

für Rohr- und Kanal-Technik Unternehmen. Seit über 20<br />

Jahren und als Mitglied im VDRK sind sie auf den Aufbau und<br />

Optimierung maßgeschneiderter Softwarelösungen für Rohrund<br />

Kanaldienstleister spezialisiert. Durch konsequente und<br />

ständige Weiterentwicklung steht den Kunden des Unternehmens<br />

eine Software zur Verfügung die sämtlichen Abläufe der<br />

Rohr- und Kanaltechnikbranche optimiert. Die Softwarelösung<br />

RoKa-Office wurde in den vergangenen Jahren stetig an die<br />

fortschreitende Digitalisierung im Bereich der Rohr- und Kanaltechnik<br />

angepasst und befindet sich in allen geforderten<br />

Bereichen auf dem aktuellen Stand der Technik.<br />

Nach den Nummern<br />

8.8.1.1. (G/E)<br />

8.8.2.2. (V)<br />

8.12.1.1. (G/E)<br />

8.12.2. (V)<br />

des Anhangs 1 der 4. BlmSchV<br />

Genehmigungsbescheid RP Köln<br />

von 12/2020<br />

Genehmigte Jahresmenge: 15.000 t<br />

Industriegrundstück: 3.499 m 2<br />

Baugenehmigung/Behandlungsanlage<br />

nach Plan Standort: NRW<br />

(direkt neben der BAB Auffahrt)<br />

Hallengröße: ca. 830 m 2<br />

Verfahrensschema der CP Anlage:<br />

Waage, Labor und Sozialcontainer<br />

Sie haben Interesse?<br />

Fordern Sie eine Demo an oder vereinbaren Sie einen individuellen<br />

Präsentationstermin in Ihrem Hause! Eine individuelle<br />

Beratung oder ein Angebot erhalten Sie gerne unter folgenden<br />

Kontaktdaten:<br />

Ingenieursozität Tetté & Steden<br />

Software und Consulting<br />

Landrat-Trimborn-Str. 38 • D-42799 Leichlingen<br />

Telefon: +49 (0) 2175/888488<br />

E-Mail: info@rokaoffice.de<br />

Richten Sie Ihre Anfragen unter<br />

Chiffre <strong>03</strong>-<strong>2021</strong>-V1<br />

VDRK e. V.<br />

Wilhelmshöher Allee 253-255<br />

D-34131 Kassel<br />

E-Mail: journal@vdrk.de<br />

www.tettesteden.de •<br />

www.rokaoffice.de


Anwenderberichte<br />

Inhouse-Sanierung in der Stadt der Liebe – entspannt dank BRAWO ®<br />

SYSTEMS<br />

TELEREP saniert 38 Meter langes Fallrohr eines mehrstöckigen Mietshauses innerhalb von zwei Stunden mitten<br />

in Paris. Herrliche Aussicht auf den Eiffelturm während der Installation des BRAWOLINER ®<br />

HT DN 100.<br />

TELEREP ist Spezialist für grabenlose Kanalsanierung und der<br />

Marktführer für Inhouse-Sanierungen in Frankreich. TELEREP<br />

gehört zur SARP Gruppe, ein Kanalisationsunternehmen mit<br />

über 80 Jahren Erfahrung.<br />

Am Vortag der Sanierung bereitete<br />

TELEREP die Baustelle vor,<br />

um einen reibungslosen Bauablauf<br />

sicher zu stellen. Die erste<br />

Herausforderung dieser Baustelle<br />

bestand darin, den Kompressor<br />

auf das Dach des zwölfstöckigen<br />

Mietshauses zu befördern. Dieser<br />

musste von außen, an der<br />

Hauswand entlang, nach oben<br />

transportiert werden. Das weitere<br />

Equipment konnte mit dem Aufzug<br />

und über ein Zugangsfenster<br />

auf dem Dach platziert werden.<br />

Die zu sanierende Länge des<br />

Fallrohrs betrug 38 Meter. Um<br />

die Fallleitung an einem Stück zu sanieren, benötigte TE-<br />

LEREP ein flexibles sowie zuverlässiges Sanierungssystem. Die<br />

Schwierigkeit bestand vor allem darin, den Liner zu imprägnieren<br />

und ihn zeitnah im Rohr zu installieren, bevor dieser<br />

aushärtet. Dank den erfahrenen Installateuren von TELEREP<br />

ging die Sanierung zügig vonstatten.<br />

Zur Beschleunigung der Aushärtung wurde der BRAWO ®<br />

Steam<br />

Generator 50 UL verwendet, welcher mit einem nur geringen<br />

Wasservolumen Dampf erzeugt. Besonders bei der Sanierung<br />

von Fallrohren, bietet die Dampfaushärtung große Vorteile.<br />

Mit der BRAWO ®<br />

Control Box wurde während der Aushärtung<br />

die Temperatur des Dampfes sowie der Luftdruck kontrolliert<br />

und reguliert.<br />

Zum Imprägnieren des Liners benötigten die drei TELEREP-Mitarbeiter<br />

25 Minuten und innerhalb von acht Minuten konnte<br />

dieser in der Inversionstrommel aufgewickelt werden. Insgesamt<br />

dauerte die Installation inklusive Aushärtung ca. 2 Stunden.<br />

Während der Arbeiten waren die Installateure mit Sicherheitsgurten<br />

gesichert. Nach der Installation wurden die Liner-<br />

Enden aufgefräst, um anschließend das Fallrohr wieder mit<br />

den horizontalen Anschlüssen der Küchen und Badezimmer<br />

zu verbinden.<br />

Yaker Ait, Vertrieb Frankreich von BRAWO ®<br />

SYSTEMS, freut<br />

sich über die immer intensivere Zusammenarbeit mit TELEREP:<br />

„Unser Kunde sieht die vielen Möglichkeiten mit dem Equipment<br />

von BRAWO ®<br />

SYSTEMS, schätzt die Qualität und unsere<br />

Erfahrung mit unserem Sanierungssystem. Ich bin oft bei den<br />

Baustellen vor Ort, helfe und unterstütze unsere Kunden. So<br />

trainiere ich die Kollegen direkt an der Baustelle und im Einsatz.<br />

Die Kunden schätzen unseren globalen Service, der aus<br />

meiner Sicht einen nicht unbedeutenden Unterschied macht!<br />

TELEREP hat wieder gezeigt, dass das Unternehmen in der<br />

Lage ist, auch schwierige Inhouse-Sanierungen extrem professionell<br />

abzuwickeln. Der Ausblick auf den Eiffelturm war in<br />

diesem Fall eine besondere Zugabe.“<br />

Blechhammerweg 13-17 • D-67659 Kaiserslautern<br />

www.brawosystems.com<br />

68 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Bis zu 40% bei Ersatzkabel<br />

für Ihre Inspektionssysteme<br />

sparen<br />

Vertrauen Sie bei der<br />

Nachrüstung auf Hradil<br />

Spezial-Kamerakabel.<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel<br />

passend für IBAK®<br />

ARGUS 4, SIRIUS, TRITON<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel<br />

passend für IBAK®<br />

TV-MIDI-Systeme<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel<br />

passend für iPEK®<br />

SUPERVISION<br />

Sonderaktion<br />

passend für<br />

SUPERVISION · IPEK®<br />

500 m<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel,<br />

inkl. passendem Stecker<br />

3.898,00 €<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel<br />

passend für Rausch®<br />

RCA 1000 und Proline<br />

passend für<br />

Compact 2 · Ridgid®<br />

30 m<br />

Hradil Spezial-Kamerakabel,<br />

inkl. passendem Stecker ab 940,00 €<br />

ohne Stecker 420,00 €<br />

Weitere Ersatzkabel auf Anfrage oder unter www.kanalkabel.de<br />

Alle Preise zzgl. MwSt. Sofort lieferbar!<br />

® Registered Trademark<br />

www.hradil.com


Anwenderberichte<br />

Kanalinspektion Bergisch Gladbach<br />

Mit Fachwissen und Teamarbeit<br />

jede Herausforderung gemeistert<br />

Alle 15 Jahre muss in NRW der Zustand eines Kanals<br />

überprüft werden, um dessen Funktion und Betriebssicherheit<br />

zu gewährleisten. So musste auch das Abwasserwerk<br />

der Stadt Bergisch Gladbach sein Kanalnetz<br />

einer Wiederholungsinspektion inklusive vorlaufender<br />

Kanalreinigung unterziehen. Mit der Inspektion des<br />

Schmutzwasserhauptsammlers beauftragte das Abwasserwerk<br />

die Umwelttechnik Franz Janßen GmbH. Die<br />

größten Herausforderungen: hohe Abflussmengen,<br />

große Durchmesser, die Lage des Kanals sowie das<br />

Wetter. Durch das gute Zusammenspiel aller Beteiligten<br />

konnte das Projekt erfolgreich und innerhalb der geplanten<br />

Ausführungszeit durchgeführt werden.<br />

Undichtigkeiten können schwerwiegende Folgen haben: Abwasser<br />

verschmutzt das Grundwasser, Grundwasser dringt<br />

ein, das Kanalsystem ist überlastet und viel zu große Wassermengen<br />

kommen in der Kläranlage an. Auch schwerwiegende<br />

Straßenabsackungen können die Folge sein. Um dies zu verhindern,<br />

ist eine Zustandsprüfung von Abwasserkanälen in Intervallen<br />

von 15 Jahren erforderlich. Das schreibt die Selbstüberwachungsverordnung<br />

Abwasser (SüwVO Abw) vor. So<br />

stand auch beim Abwasserwerk der Stadt Bergisch Gladbach<br />

(AWW BGL) unter anderem eine Prüfung von vier Einzelabschnitten<br />

in seinem insgesamt 650 Kilometer langen Kanalnetz<br />

an. Die Wiederholungsinspektionen, inklusive vorlaufender<br />

Kanalreinigung, werden im Normalfall durch eigenes Personal<br />

des AWW BGL durchgeführt. Auch die Überwachung<br />

der Leistungsausführung erfolgt grundsätzlich hausintern. Aufgrund<br />

eines nicht vorhersehbaren Personalengpasses musste<br />

die Planung der Kanalinspektion des etwa sieben Kilometer<br />

langen Schmutzwasserhauptsammlers extern vergeben werden.<br />

für Umweltvorhaben beauftragt. In einem EU-weiten Verfahren<br />

wurden anschließend die Kanalinspektionsarbeiten, inklusive<br />

vorlaufender Reinigung und Wasserhaltungsmaßnahmen,<br />

ausgeschrieben. Beauftragt wurde schließlich die Umwelttechnik<br />

Franz Janßen GmbH. Das Unternehmen aus dem<br />

niederrheinischen Goch ist spezialisiert auf Kanalinspektion,<br />

Kanalreinigung und grabenlose Kanalsanierung und verfügt<br />

in diesen Bereichen über mehr als 50 Jahre Erfahrung.<br />

Aufrechterhaltung des Verkehrs<br />

Der Hauptsammler dient im Bergisch Gladbacher Stadtgebiet<br />

als Hauptkanal zur Abwasserableitung zum Zentralklärwerk.<br />

Der Kanal durchquert zu einem Großteil die Innenstadt sowie<br />

Wohn- und Gewerbegebiete – eine besondere Herausforderung<br />

für das Projekt. „Die Inspektionsarbeiten mussten teilweise<br />

in hochfrequentierten Hauptverkehrsstraßen erfolgen. Die<br />

Verkehrsführung wurde deshalb vorab mit der Stadt Bergisch<br />

Gladbach abgestimmt, um zusätzliche verkehrliche Beeinträchtigungen<br />

an neuralgischen Punkten zu vermeiden“, erklärt<br />

Andreas Noffke von der Deutschen Abwasser Reinigungs-Gesellschaft<br />

mbH Berlin – Ingenieurbüro für Umweltvorhaben.<br />

Die Einschränkungen auf den Verkehr sollten so gering wie<br />

möglich gehalten und maßgebliche Sperrungen tagsüber<br />

vermieden werden. Vor diesem Hintergrund wurde ein Verkehrskonzept<br />

entwickelt, das durch weitgehende Verlagerung<br />

der Arbeitszeiten in die Nachtstunden die Auswirkungen, insbesondere<br />

auf den Berufsverkehr, gering halten sollte. Dazu<br />

musste im Vorfeld ein Antrag auf Nachtarbeit gestellt werden,<br />

der auch bewilligt wurde.<br />

In nächtlichen Einsätzen mussten die Kanalabschnitte unter Hauptverkehrsstraßen<br />

inspiziert werden.<br />

Der Hauptsammler des Abwasserwerks der Stadt Bergisch Gladbach erstreckt<br />

sich über 6.770 Meter. Der Kanal führt durch die Innenstadt, Wohn- und Gewerbegebiete<br />

sowie Waldbereiche.<br />

Mit der Erbringung dieser Leistungen wurde die Deutsche Abwasser<br />

Reinigungs-Gesellschaft mbH Berlin – Ingenieurbüro<br />

Der Hauptsammler führt jedoch nicht nur durch städtische<br />

Siedlungsgebiete, sondern die letzten 2.700 Meter erstrecken<br />

sich durch ein Waldgebiet, das teilweise als Landschaftsschutzsowie<br />

als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Daher war es in<br />

der Vorbereitung der Inspektionsmaßnahmen erforderlich,<br />

geltende Vorschriften zu berücksichtigen. Ein intensiver Austausch<br />

mit den zuständigen Behörden und frühzeitig durch das<br />

Planungsbüro gestellte Anträge führten dazu, dass die Arbeiten<br />

reibungslos starten konnten.<br />

70 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

Um Einfahrten freizuhalten, wurden im Straßenbereich die Abwasserüberleitungen<br />

zum größten Teil aufgeständert.<br />

Umleitung großer Wassermengen<br />

Bei der sorgfältigen Planung war ein weiterer Punkt zu beachten:<br />

die Wasserumleitung. „Dieses Detail hat sich als größte<br />

Herausforderung herausgestellt“, sagt Niklas Janßen, Geschäftsführer<br />

der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH. Denn<br />

laut Ermittlungen des Abwasserwerks Bergisch Gladbach werden<br />

tagsüber bis zu 800 Liter pro Sekunde und selbst in den<br />

Nachtstunden noch bis zu 450 Liter pro Sekunde Abwasser<br />

durch die Kanalisation zur Kläranlage abgeleitet. „Abwasserkanäle<br />

müssen für eine Inspektion weitgehend abwasserfrei<br />

sein, daher ist eine Umleitung des Abwassers notwendig. Somit<br />

wurde die gesamte Strecke von 6.770 Metern unter Abwasserhaltung<br />

inspiziert. Die besondere Aufgabe bestand darin, das<br />

Abwasser ohne wesentliche Umbauten an den Kanalisationsanlagen<br />

in einzelnen Nachteinsätzen schadlos umzuleiten“,<br />

erklärt Niklas Janßen. Zudem war nicht auszuschließen, dass<br />

in den Kanälen ein erheblicher Rückstau entsteht und damit<br />

auch die Hausanschlussleitungen unter Rückstau geraten. Daher<br />

wurden im Vorfeld der Maßnahme etwa 3.500 Hauseigentümer<br />

aufgefordert, ihre Rückstausicherung auf Funktionsfähigkeit<br />

zu überprüfen.<br />

Aufgrund der oben genannten Wassermengen und der besonderen<br />

örtlichen Gegebenheiten war es erforderlich, ein detailliertes<br />

Wasserhaltungskonzept zu entwickeln.<br />

„Das ist eine komplexe Aufgabenstellung, bei der es auch<br />

um die Frage nach der wirtschaftlichsten Lösung geht“, sagt<br />

Niklas Janßen. Mehrmals führte er Begehungen vor Ort in<br />

den Siedlungsgebieten und dem Waldbereich durch. „Schnell<br />

stellte sich heraus, dass nicht nur eine Art der Abwasserlenkung<br />

zum Ziel führt, sondern mehrere Routen und Techniken zu<br />

planen waren. Eine besondere Herausforderung bei solchen<br />

Maßnahmen zur Reinigung und Inspektion von Kanälen sind<br />

der schnelle tägliche Fortschritt und die Fertigstellung der Leistung.“<br />

Um auch in Bergisch Gladbach kontinuierlich arbeiten<br />

zu können, war ein immenser Aufwand abzusehen – logistisch,<br />

In Teamarbeit wurde hier die Abwasserüberleitung an der Kreuzung Gierather<br />

Straße und Schlodderdicher Weg in Bergisch Gladbach aufgebaut.<br />

materiell, maschinell und auch personell. „Die Aufgabe war<br />

sehr komplex,“, sagt Janßen, der ergänzend zum Hauptangebot<br />

detaillierte Lösungsansätze in einem Nebenangebot der<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH formulierte, welches die<br />

Stadt Bergisch Gladbach auch beauftragte.<br />

In den unterschiedlichen Bauabschnitten wurde wie folgt vorgegangen:<br />

Aufgrund der geringeren Abwassermengen kam nachts, von<br />

der oberen Hauptstraße durch die Fußgängerzone bis hin zur<br />

unteren Hauptstraße, eine Flotte von bis zu sechs Saug- und<br />

Spülwagen gleichzeitig zum Einsatz, um nacheinander Wasser<br />

aufzunehmen und zur nächsten Einleitstelle in die Kanalisation<br />

abzufahren. Eine der Schwierigkeiten hierbei: Die Arbeiten<br />

mussten in der Fußgängerzone zeitig beendet werden, damit<br />

die Vorbereitungen für den zweimal wöchentlich stattfindenden<br />

Markt nicht beeinträchtigt wurden.<br />

In der Innenstadt und in den Wohnsiedlungen fand die Abwasserhaltung<br />

der größeren Abwassermengen von über 250<br />

Kubikmetern pro Stunde über Pumpen und Druckleitungen in<br />

der Nacht statt. Der Aufbau wurde mit geringen Beeinträchtigungen<br />

für den Verkehr abschnittsweise jeweils tagsüber<br />

vorgenommen. Zufahrten, Kreuzungen, Radwege und Fahrbahnen<br />

konnten mit Hilfe von Aufständerungen der Abwasserhaltung<br />

mit DN 400 Stahldruckrohren freigehalten werden.<br />

Die Aufständerungsbauwerke hatten eine Gesamtlänge von<br />

1.100 Metern; diese wurden täglich wandernd auf- und abgebaut.<br />

Für diese Arbeitsleistungen des Umbaus und Betrieb<br />

der Leitung musste täglich 24 Stunden gearbeitet werden. Die<br />

einzelnen Abschnitte hatten jeweils eine Länge von 400 bis<br />

600 Metern.<br />

Im weiteren Verlauf wurde die Druckleitung auch durch Waldgebiete<br />

geführt. In Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt<br />

wurde hier eine geeignete Leitungsführung entlang der<br />

Waldwege festgelegt. Im Bereich von Wegekreuzungen wurde<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 71


Anwenderberichte<br />

die Leitung in Tiefbaugräben verlegt, um auch während der<br />

Maßnahme die Befahrbarkeit durch Förster sowie die Nutzung<br />

durch Fußgänger und Fahrradfahrer sicherstellen zu können.<br />

Einige der Tiefbaugräben mussten noch erstellt werden – unter<br />

Berücksichtigung des Wurzelschutzes. Für die Abwasserhaltung<br />

wurden DN 400 Stahldruckrohre sowohl auf dem Waldboden<br />

als auch in den Gräben verlegt. „Vorab musste unsere<br />

Betriebsabteilung die Waldwege abschnittsweise befestigen,<br />

da sie nicht für Baumaschinen und Fahrzeuge über 7,5 Tonnen<br />

ausgelegt sind“, ergänzt Maike Frieburg vom Abwasserwerk<br />

der Stadt Bergisch Gladbach.<br />

Diese Schwierigkeit konnte jedoch mit Hilfe der Wasserumleitung<br />

durch die De Vet Wasserbau GmbH bewältigt werden.<br />

Immer wieder ergaben sich während der Maßnahme Situationen,<br />

durch die der Zeitplan ins Wanken geriet. So wurde bei<br />

einem nächtlichen Einsatz festgestellt, dass der Hauptsammler<br />

streckenweise starke Geröllablagerungen aufwies. Diese Ablagerungen<br />

konnten durch Unterstützung der Kanalunterhaltung<br />

des Abwasserwerks nachts geräumt und die Inspektion<br />

fortgesetzt werden. Eine weitere Schwierigkeit: die Einhaltung<br />

von Ruhezeiten. Das Abwasserwerk hat einige Nachteinsätze<br />

stundenweise mitbegleitet, um die Beteiligten<br />

einzuweisen und die Maßnahme zu<br />

koordinieren. Tagsüber indes ging es für<br />

sie darum, Fragen von Anwohnern zu beantworten:<br />

Zahlreiche Bürger wollten beispielsweise<br />

wissen, in welcher Nacht ihr<br />

Grundstück eventuell durch einen Rückstau<br />

betroffen ist oder wann die Parkverbote in<br />

ihrem Straßenzug aufgehoben würden. Das<br />

Abwasserwerk stellte den Betrieb während<br />

der Maßnahmen auf ein Schichtsystem um;<br />

auf diese Weise ließen sich die Ruhezeiten<br />

der beteiligten Mitarbeiter einhalten.<br />

Beim Umbau der Wasserüberleitung wurden<br />

alle Hände benötigt.<br />

Für die Abwasserumleitung wurde die De Vet Wasserbau<br />

GmbH von der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH beauftragt.<br />

Mit der Überpumpanlage des Subunternehmens konnten die<br />

Mitarbeiter von Umwelttechnik Franz Janßen in acht Nächten<br />

3,5 Kilometer Abwasserkanal inspizieren. Für die Umsetzung<br />

der Umleitung musste – abhängig von der im jeweiligen Untersuchungsabschnitt<br />

anfallenden Abwassermenge und den<br />

temporären Rückstaumöglichkeiten – das anfallende Abwasser<br />

mittels Saugwagen abgeführt werden, bei größeren Mengen<br />

kamen Druckleitungen zum Einsatz. „Das Projekt hat uns einmal<br />

mehr gezeigt, dass wir mit unseren Partnern komplexe Aufgaben<br />

flexibel vor Ort lösen können. Dazu hat auch die gute Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten beigetragen“, sagt Niklas Janßen.<br />

Erschwernis: Witterung<br />

Mit Hilfe von Kanal-Absperrblasen wurden die Rohrleitungen<br />

abgesperrt.<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

Das Abwasserwerk der Stadt Bergisch Gladbach<br />

und alle an der Kanalinspektion beteiligten<br />

Unternehmen standen während der<br />

Maßnahme in permanentem Austausch, um<br />

sich über den aktuellen Stand des Projekts<br />

zu informieren oder um bei kurzfristigen<br />

Herausforderungen zusammen zu agieren.<br />

„Durch den engagierten Einsatz der Mitwirkenden<br />

und die gute Zusammenarbeit untereinander konnten<br />

alle Hindernisse überwunden werden und der Hauptsammler<br />

des Abwasserwerks Bergisch Gladbach letztlich in einem Zeitraum<br />

von vier Wochen fristgerecht inspiziert werden“, betont<br />

Rene Valenta, Abteilungsleiter Rohr- und Kanalservice der<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH, der das Projekt als Bauleiter<br />

betreute. Da die Wasserüberleitung so gut funktioniert<br />

hat, kam es bei keinem Grundstück zu einem schädlichen<br />

Rückstau. „Das Projekt war ein voller Erfolg“, bestätigen auch<br />

Maike Frieburg und Stephan Wissen vom Abwasserwerk der<br />

Stadt Bergisch Gladbach. „Alle Beteiligten haben auch unter<br />

schwierigen Bedingungen und hohem Druck im Team ein erstklassiges<br />

Ergebnis abgeliefert.“<br />

Die Lage des Kanals, dessen Verlauf und die enormen Abwassermengen<br />

blieben aber nicht die einzigen Herausforderungen.<br />

Die Sorge, dass die Temperaturen bei den nächtlichen<br />

Einsätzen deutlich unter den Gefrierpunkt sinken könnten, traf<br />

glücklicherweise nicht ein.<br />

Allerdings nahmen die Niederschläge zu. Die Folge: Die Abwasserumleitung<br />

kam beinahe an ihre Grenzen.<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />

von-Monschaw-Straße 6<br />

D-47574 Goch<br />

Telefon: +49 (0) 2823/9392-0<br />

Telefax: +49 (0) 2823/9392-22<br />

E-Mail: info@janssen-umwelttechnik.de<br />

www.janssen-umwelttechnik.de<br />

72 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


TROMMELN −<br />

HIGHSPEED ROHRREINIGUNG DES<br />

KOMPLETTEN ROHRDURCHMESSERS<br />

RIDGID® FlexShaft Trommeln sind leicht, einfach zu transportieren<br />

und können betrieben werden während sich Ihre Inspektionskamera<br />

in der Leitung befindet. Sparen Sie Zeit, indem Sie Arbeitsschritte<br />

kombinieren. Weitere Informationen unter:<br />

RIDGID.com<br />

Scannen Sie den<br />

QR-Code, um direkt<br />

auf unsere FlexShaft<br />

Seite zu gelangen.<br />

LEICHTE<br />

VERSTOPFUNGEN<br />

HALBHARTE<br />

VERSTOPFUNGEN<br />

SCHWERE<br />

VERSTOPFUNGEN<br />

Fette, Seife,<br />

Haare...<br />

Pflanzen, leichte Baumwurzeln,<br />

Feuchttücher...<br />

Urinstein, Kalkstein,<br />

härtere Substanzen...<br />

BLEIB MIT UNS IN KONTAKT: RIDGID.EU/SIGNUP<br />

Folge RIDGID Deutschland auf


Anwenderberichte<br />

Ende gut, alles gut in Werne<br />

Pipe-Seal-Tec-Manschette im Einsatz<br />

Im westfälischen Werne, Ortsteil Stockum, wurde ein<br />

begehbarer Regenwasserkanal DN 1000 im Zuge von<br />

Erschließungsarbeiten<br />

saniert. Die betroffene<br />

Rohrleitung bindet das<br />

dortige Neubaugebiet<br />

künftig an das bestehende<br />

Kanalnetz an. Mit dem<br />

grabenlosen Schlauchlining-Verfahren<br />

kam ein<br />

innovatives, wirtschaftliches<br />

und nachhaltiges<br />

Sanierungsverfahren<br />

zum Einsatz, ausgeführt<br />

von der Sanierungstechnik<br />

Dommel GmbH.<br />

Auch bei der Liner-<br />

Endanbindung ging man<br />

in Werne auf Nummer<br />

sicher. Hierfür wurden<br />

Im Werner Ortsteil Stockum erfolgte<br />

die Sanierung eines begehbaren Regenwasserkanals<br />

mit der Dimension<br />

DN 1000.<br />

zwei Dichtmanschetten<br />

aus der Serie RedEx der<br />

Pipe-Seal-Tec GmbH &<br />

Co. KG eingebaut. Damit<br />

wurde der Übergang von<br />

Schlauchliner zum Bestandsrohr<br />

besonders effizient<br />

und nachhaltig abgedichtet und der neu sanierte<br />

Kanal so vor Hinterläufigkeiten und mechanischen Einflüssen<br />

optimal geschützt.<br />

Im Werner Ortsteil Stockum wird ein neues Wohnbaugebiet<br />

erschlossen. Die geplante Bebauung „Am Eikawäldchen“ soll<br />

auf einer Fläche von rund 2,1 Hektar im Süden des Stadtteils<br />

unweit des Naturschutzgebiets „Lippeaue von Stockum bis<br />

Werne“ entstehen. Im Zuge der Erschließung der Grundstücke<br />

musste das neue Kanalnetz an den bestehenden Regenwasserkanal<br />

DN 1000 angebunden werden. Die zu sanierende<br />

Rohrleitung verläuft unterirdisch Richtung Lippe bis auf Höhe<br />

des Werthwegs. Hier beginnt das Naturschutzgebiet „Lippeaue<br />

von Stockum bis Werne“. Das rund 188 Hektar große Gelände<br />

zeichnet sich besonders durch den in diesem Bereich windungsreichen<br />

Flussverlauf und bestehende Altarme aus. Eine<br />

große Vielfalt an schützenswerter Vegetation und Tierarten ist<br />

dort beheimatet.<br />

Zur Liner-Endanbindung kam das Innendichtsystem RedEx von Pipe-Seal-Tec<br />

zum Einsatz.<br />

Auf Innovation gesetzt<br />

„Nicht nur beim Sanierungsverfahren, sondern auch bei der<br />

Linerendanbindung setzte der Auftraggeber hier auf Innovation“,<br />

freute sich Pipe-Seal-Tec-Geschäftsführer Martin Cygiel,<br />

denn im Rahmen der grabenlosen Sanierung des in die Jahre<br />

gekommenen Betonrohrs mittels Schlauchliner-Verfahren<br />

durch die Sanierungstechnik Dommel GmbH wurden auch<br />

zwei RedEx-Liner-Endmanschetten (LEM) von Pipe-Seal-Tec<br />

eingebaut. Mit RedEx lassen sich Schadensbilder wie Radialrisse,<br />

Korrosion oder undichte Muffen effizient sanieren und<br />

abdichten. Das Rohrinnendichtsystem – bestehend aus einer<br />

beständigen Elastomer-Dichtungsmanschette und dazugehörigen<br />

Spannbändern – eignet sich zur partiellen Sanierung von<br />

begehbaren als auch nicht begehbaren Rohrleitungen. Es ist<br />

vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für begehbare<br />

Rohrleitungen von DN 800 bis DN 2400 zugelassen und darüber<br />

hinaus bis DN 6000 einsetzbar. Daneben findet das System<br />

ab DN 190 Anwendung als Liner-Endmanschette (LEM).<br />

Mechanischer Schutz<br />

Ein Schlauchliner kleidet das Altrohr vollflächig von innen als „Rohr im Rohr“<br />

aus.<br />

Dank des hier beauftragten, grabenlosen Sanierungsverfahrens<br />

– bestehend aus Schlauchliner und Manschetten – waren<br />

zur Sanierung des Kanals keine aufwändigen Erdarbeiten wie<br />

beispielsweise das Aufnehmen des Waldbodens erforderlich.<br />

Dadurch werden Tierarten und Pflanzen vor Ort geschützt.<br />

Auch Lärmbelästigung und Bauzeit fielen durch die eingesetzten<br />

minimalinvasiven Sanierungsverfahren gering aus. Um die<br />

vorhandenen Schäden und Undichtheiten in dem rund 90 Meter<br />

langen Kanalabschnitt zu beheben, musste dieser zunächst<br />

vom Netz genommen werden, bevor die Renovierung mittels<br />

74 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

Schlauchlining-Verfahren durch die Sanierungstechnik Dommel<br />

GmbH durchgeführt werden konnte.<br />

Doppelte Sanierungssicherheit<br />

Besonders geschützt werden sollten zusätzlich die beiden Enden<br />

des Schlauchliners im sensiblen Bereich zwischen sanierter<br />

Altrohrleitung und dem beidseitig nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme<br />

wieder anzuschließenden Kanalnetz. Der<br />

Einbau von Liner-Endmanschetten vermeidet an diesen sensiblen<br />

Stellen Hinterläufigkeiten und bewahrt die Linerenden<br />

und das Kanalsystem zudem vor Schäden durch mechanische<br />

Einflüsse, wie sie beispielsweise bei Hochdruckspülungen entstehen<br />

können. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die<br />

Projektbeteiligten bewusst für eine doppelte Sicherheit an den<br />

Sanierungsenden!<br />

Gute Zugängigkeit<br />

Die Montage der ersten Liner-Endmanschette erfolgte am südlichen<br />

Ende der Kanalrohrs. Über eingelassene Steigeisen in<br />

der Betonwand ging es für die Kanalprofis der Sanierungstechnik<br />

Dommel GmbH am Werthweg etwa drei Meter in die<br />

Tiefe. Eine gute Zugängigkeit war jedoch an beiden Sanierungsenden<br />

gegeben: Während die Haltung am nördlichen<br />

Ende über einen Schachtzugang möglich war, lag das südliche<br />

Ende auslaufend offen. Zur Unterstützung der Montage<br />

war ein Servicetechniker von Pipe-Seal-Tec vor Ort.<br />

Einbau<br />

Schritt für Schritt<br />

Zur Vorbereitung<br />

des Manschetteneinbaus<br />

musste<br />

der ausgehärtete<br />

Schlauchliner<br />

rund 20 bis 40<br />

Zentimeter zurückgeschnitten<br />

werden, damit die<br />

Manschette später<br />

sowohl auf dem<br />

Altrohr als auch<br />

auf dem Linerende<br />

aufliegen<br />

konnte. Nach der<br />

Reinigung des Kanalendes<br />

wurde<br />

die ringförmige<br />

Abdichtungsmanschette<br />

eingesetzt.<br />

Im Anschluss erfolgte<br />

– von innen<br />

nach außen<br />

– die Montage<br />

der drei Edelstahl-<br />

Im ersten Schritt wurde der Schlauchliner um etwa<br />

30 Zentimeter zurückgeschnitten.<br />

Nach Zurückschneiden des Liners setzte das Team<br />

der Sanierungstechnik Dommel die Elastomer-<br />

Dichtmanschette in das Rohr ein.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 75


Anwenderberichte<br />

Spannbänder DN 985. Im leicht eingerollten Zustand wurde<br />

das jeweilige Spann- oder Stützband in das Kanalrohr eingebracht<br />

und an der erforderlichen<br />

Stelle – in eine Nut der<br />

Dichtung – Millimeter genau<br />

platziert. „Die Schlossenden<br />

des Spannbandes werden<br />

dabei mittig auf einem Un-<br />

Zur Montage der Stützbänder wird ein<br />

Hydraulikexpander an den Schlossstücken<br />

eingesetzt.<br />

terlegblech positioniert.<br />

Letzteres dient der gleichmäßigen<br />

Verteilung der Radialspannung<br />

im Schlossbereich.<br />

Außerdem ist zu beachten,<br />

dass in Abhängigkeit der<br />

Manschettenbreite und der<br />

Schlauchliner-Endwanddicke<br />

zwei Spannringe im Bereich<br />

des darunterliegenden Liners<br />

und einer im Bereich<br />

des Altrohrs angeordnet<br />

sind“, erklärt Daniel Schlehahn,<br />

Servicetechniker bei<br />

Pipe-Seal-Tec. Anschließend<br />

wird mit Hilfe eines hydraulischen<br />

Expanders und einer<br />

Handpumpe jeder Edelstahlring<br />

mit einem Umfangs- oder Spreizdruck zwischen circa 250<br />

bis 350 bar aufgestellt. Dadurch wird die Elastomer-Dichtung<br />

mit einem Radialdruck zwischen circa drei bis sechs bar auf<br />

den Linerenden und auf dem Altrohr fixiert. Das Abstützen des<br />

hydraulischen Werkzeuges mit Hilfe einer radial verspannten<br />

Stahlspindel ist aus Sicherheitsgründen dabei genauso wichtig<br />

wie das Anschlagen der der Edelstahlringe mit einem Kunststoffhammer<br />

bei genauer Einhaltung der Spreizdruckvorgaben.<br />

In den dabei entstehenden Spalt zwischen den Schlossenden<br />

wird der Ring dann durch das Einschlagen eines<br />

Passstückes fixiert. Ein Vorteil der RedEx Technologie ist zudem<br />

die Möglichkeit, die Manschette jederzeit aus- und auch<br />

wieder einbauen zu können, ohne diese zu beschädigen.<br />

Geprüfte Qualität<br />

Die Sanierungstechnik Dommel GmbH verfügt über 13 verschiedene<br />

Gütezeichen der Gütegemeinschaft Herstellung<br />

und Instandhaltung von Abwasserleitungen und Kanälen e. V.<br />

Hierzu zählen insbesondere die Gütezeichen in der Beurteilungsgruppe<br />

„S“. Darunter fällt auch die partielle Sanierung<br />

mit Innendichtmanschetten. Zum Nachweis der Qualifikation<br />

und Fachkunde des Unternehmens werden ausgewählte Baustellen<br />

als Referenzbaustelle von einem vom Güteausschuss<br />

beauftragten Prüfingenieur besucht. Geprüft werden dabei die<br />

Einhaltung der allgemeinen Regeln der Technik, die personelle<br />

Besetzung, die Werkzeuge und Maschinen sowie die Sicherheit<br />

auf der Baustelle. Dies war auch in Werne der Fall. Mit<br />

Erfolg: So hieß es am Ende zur Zufriedenheit aller Projektbeteiligten<br />

auch in Werne „Ende gut, alles gut“!<br />

Über die Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />

Nach erfolgreicher Installation der drei Spannbänder, liegt eine dauerhafte<br />

Abdichtung der Liner-Endanbindung vor.<br />

BAUTAFEL<br />

Bauaufgabe:<br />

Sanierung eines Regenwasserkanals<br />

DN 1000 im Ortsteil Stockum<br />

(Werne)<br />

Liner-<br />

Endmanschetten:<br />

Ausführung:<br />

System RedEx der Pipe-Seal-Tec<br />

GmbH & Co. KG, Mannheim<br />

Sanierungstechnik Dommel GmbH,<br />

Hamm<br />

Bauzeit: Juli <strong>2021</strong><br />

Mittels Handpumpe wird der Druck solange erhöht, bis kein Druckabfall mehr<br />

zu verzeichnen ist.<br />

Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />

Telefon: +49 (0) 209/386 55 200<br />

E-Mail: info@pipe-seal-tec.de<br />

www.pipe-seal-tec.de<br />

76 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

Zustandserfassung teilgefüllter Hauptsammler in Leipzig<br />

Die Inspektion der Leipziger teilgefüllten Haupt-Schmutzwassersammler wurde größtenteils durch Begehung mit der<br />

handgeführten Kamera CERBERUS vorgenommen. Aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen wurde die Regeluntersuchung<br />

in einem Teilabschnitt von 17 Haltungen mit der Dreh-, Schwenk- und Neigekamera ARGUS 5 und einem<br />

Fahrwagenzusatz für Großprofile durchgeführt. Die umfassende Maßnahme führte die Firma Lutz Kegel Städte- und<br />

Kanalreinigung im Auftrag der Leipziger Wasserwerke durch.<br />

Abwassernetz in Leipzig<br />

Im Freistaat Sachsen ist Leipzig die einwohnerreichste Stadt.<br />

Unter ihren Straßen verbirgt sich ein rund 3.000 Kilometer<br />

langes Netz aus Abwasserkanälen. Zuständig für die Entwässerung<br />

des Leipziger Stadtgebietes sind die Leipziger Wasserwerke.<br />

Im Auftrag der Stadt Leipzig betreibt das Unternehmen<br />

fünf Wasserwerke, 23 Kläranlagen, ein Trink- und Abwassernetz<br />

von fast 6.500 km Länge sowie eine Vielzahl von Behälteranlagen,<br />

Pump- und Druckerhöhungsstationen. Leipzig besitzt<br />

ein Mischwassernetz, in dem Schmutz- und Regenwasser<br />

gemeinsam abgeleitet werden.<br />

Für die Regeluntersuchung der Hauptsammler in Profilhöhen<br />

von 1.850 mm bis 2.600 mm vergaben die Wasserwerke den<br />

Auftrag für eine Kanalbegehung an die Firma Lutz Kegel Städte<br />

und Kanalreinigung (Fa. Kegel). Seit 1991 ist das familiengeführte<br />

mittelständische Unternehmen in den Bereichen<br />

der Kanalreinigung, Kanalinspektion, Dichtheitsprüfung und<br />

Entsorgung tätig. In Arnstedt und Leipzig ansässig, beschäftigt<br />

die Firma Kegel 25 Mitarbeiter.<br />

Im Innern des Inspektionsfahrzeugs der Firma Lutz Kegel Städte- und Kanalreinigung<br />

aus dem Baujahr 2013 befindet sich u. a. die Dreh-, Neige- und<br />

Schwenkkopfkamera ARGUS 5. Erstmals setzte das Team diese an einem Fahrwagenzusatz<br />

für große Rohrnennweiten ein.<br />

Umsichtige Planung<br />

Die zu inspizierenden Kanalabschnitte befanden sich überwiegend<br />

in der Leipziger Innenstadt. Für die Inspektion wurde<br />

eine Trockenwetterperiode gewählt, innerhalb derer mit einem<br />

verhältnismäßig geringen Abwasserdurchfluss zu rechnen war.<br />

Die Arbeiten wurden im niedrigsten Wasserstand durchgeführt,<br />

der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist.<br />

Die Regeluntersuchung fand auf Grundlage der Bauwerksprüfungen<br />

nach DIN 1076 statt. Demnach wird sie alle 3 Jahre<br />

durchgeführt. Insgesamt sollten 222 Haltungen mit einer Gesamtlänge<br />

von 13.137 m inspiziert werden.<br />

Darunter befand sich ein Abschnitt von 17 Haltungen, in dem<br />

der gemauerte Mischwasserkanal aus der Gründerzeit vor 3<br />

Jahren mit Rohren aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)<br />

saniert wurde.<br />

Aufgrund der glatten und rutschige GFK-Oberfläche in der<br />

Sohle sowie der hohen Fließgeschwindigkeiten bestanden<br />

arbeitssicherheitstechnische Bedenken gegenüber Kanalbegehungen.<br />

Als einzige verantwortungsvolle Möglichkeit<br />

zur Inspektion des Untersuchungsabschnittes erschien daher<br />

der Einsatz einer TV-Kamera mit einem Fahrwagenzusatz für<br />

Großprofile angeraten.<br />

Sichtung durch Begehung<br />

In den Abschnitten, in denen eine Begehung als ungefährlich<br />

eingestuft wurde, begingen zwei Inspekteure und ein Ingenieur<br />

der Firma Kegel den Leipziger Kanalabschnitt, um die Zustandserfassung<br />

inklusive Videodokumentation durchzuführen.<br />

Zur Absicherung der Begehung waren 5 Mitarbeiter der Wasserwerke<br />

vor Ort, die an den Schächten die erforderlichen Sicherungsarbeiten<br />

ausführten. Ein weiterer Mitarbeiter der Fa.<br />

Kegel überwachte im Inspektionsfahrzeug die Begehung. Diese<br />

erfolgte mit der handgeführten IBAK-Kamera CERBERUS.<br />

Das tragbare Inspektionssystem CERBERUS projiziert zwei Laserpunkte<br />

mit definiertem Abstand, sodass der Operateur die<br />

Größenverhältnisse des Bildes auf dem Monitor einschätzen<br />

kann. Das Videosignal wurde über ein Datenkabel zum Inspektionsfahrzeug<br />

übertragen. Zwischen dem Begeher und dem<br />

Operator im Fahrzeug wurde eine permanente Sprechverbindung<br />

aufrecht gehalten. Die Inspekteure führten das Kabel mit<br />

einer Gesamtlänge von 500 Metern über eine am Einstiegsschacht<br />

installierte Umlenkrolle mit sich. Zunächst richteten sie<br />

die Kamera mit POWER-LED-Scheinwerfer in Rohrlängsrichtung<br />

aus und nahmen den Kanal bei maximaler Ausleuchtung auf.<br />

Danach schwenkten sie einzelne Kanalabschnitte nacheinander<br />

ab. In Absprache mit ihrem Kollegen im Bedienraum des<br />

Inspektionsfahrzeugs steuerten sie auffällige Bereiche der Kanalwandung<br />

an und filmte diese bei Bedarf näher. Darüber<br />

hinaus suchten die Inspekteure die Kanalsohle unterhalb des<br />

Abwasserspiegels mit den Füßen nach eventuellen Auffälligkeiten<br />

ab. Auf diese Weise untersuchte das eingespielte Team<br />

der Firma Kegel Meter für Meter sorgfältig 205 Haltungen<br />

über eine Gesamtlänge 11.763 m. In diesem Kanalbereichen<br />

waren diverse Profile wie Ei-Profil, Rechteck-Profil, Hauben-<br />

Profil, Maul-Profil, Hauben- und Ei-Profil mit Trockenwetterrinne<br />

in Profilhöhen von 1.850 mm bis 2.600 mm vorzufinden.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 77


Anwenderberichte<br />

Kontrolle durch Befahrung<br />

In weiteren Abschnitten von 22 Haltungen entschied die Firma<br />

Kegel in Abstimmung mit den Wasserwerken aus arbeitssicherheitstechnischen<br />

Gesichtspunkten die Regeluntersuchung<br />

unbemannt mittels Befahrung mit einer Inspektionskamera<br />

vorzunehmen. Zusätzliches Besicherungspersonal der Wasserwerke<br />

war bei diesem Verfahren nicht erforderlich.<br />

Um die Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS<br />

5 zu diesem Zweck nutzen zu können, montierte der Inspekteur<br />

einen Fahrwagenzusatz mit Luftreifen für Rohrnennweiten<br />

ab DN 800 am Kamerafahrwagen IBAK T 86. Der robuste<br />

Fahrwagenzusatz besitzt einen tiefen Schwerpunkt, um eine Lagestabilität<br />

zu erreichen. Im Anschluss an die Vorbereitungen<br />

wurde die Gerätekombination in den jeweiligen Zugangsschacht<br />

der am Vortag gereinigten Kanalabschnitte abgesenkt.<br />

Bewährtes Arbeitsinstrument<br />

Seit 2013 ist das Team der Firma Kegel mit der Dreh-, Neige<br />

und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS 5 im Einsatz. Nun<br />

zeigte sich, dass die Beleuchtung auch in den sehr großen<br />

Rohrdimensionen für eine hohe Aufnahmequalität sorgt: Die<br />

automatische Beleuchtungsregelung stellte eine optimale Ausleuchtung<br />

der Aufzeichnungen sicher. Zudem konnten durch die<br />

getrennt voneinander schaltbare linke und rechte mitschwenkende<br />

Beleuchtung Bauwerkdetails eindeutig identifiziert werden.<br />

Seiteneinläufe oder Rohrverbindung konnten detailliert<br />

betrachtet werden, sogar die Etikettierung der GFK-Rohre im<br />

seitlichen Rohrscheitel konnten durch Nutzung des Zooms lesbar<br />

aufgenommen werden. Durch den ROTAX-Mechanismus<br />

blieb das Kamerabild beim Schwenken, Drehen und Neigen<br />

stets aufrecht und lagerichtig, sodass der Betrachter sich problemlos<br />

orientieren konnte. Durch den Autofokus wurde nach<br />

einem Positionswechsel sofort wieder ein scharfes Bild erzeugt.<br />

ARGUS 5 mit Aufbau für Großprofile im Schachtgerinne: links im Kreisprofil<br />

DN 2000, recht im Ei-Profil DN 1750/1270 mit Ei-Profilzusatz.<br />

Vollständiges Arbeitsergebnis<br />

Für die unbemannte Inspektion der Leipziger Großprofile kam die Dreh-, Neige<br />

und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS 5 mit Kamerafahrwagen IBAK T 86<br />

und Fahrwagenzusatz mit Luftreifen sowie z.t. mit Ei-Profilzusatz zum Einsatz.<br />

Der Zeitbedarf für das Einbringen der Gerätekombination in<br />

den Kanal bzw. das Bergen aus dem Kanal war gering, da<br />

das System in den meisten Fällen im einsatzfähigen Zustand<br />

durch die Schachtöffnungen geführt werden konnte. Für eine<br />

effiziente Arbeitsweise wurde die Inspektionseinheit nach Abschnitten<br />

von bis zu 500 m im Schacht abgesetzt und nur das<br />

Kabel zurückgezogen und das Kabel in einem der folgenden<br />

Schächte wieder angesteckt.<br />

Bei der Durchführung der Inspektionsarbeiten konnte der erste<br />

mit GFK-Rohren sanierte Kanalabschnitt mit 6 Haltungen im<br />

Kreisprofil DN 2000, der insgesamt 542 m lang war, problemlos<br />

in Fließrichtung untersucht werden. Die Inspektionseinheit<br />

bestehend aus Kamera ARGUS 5, Fahrwagen T86 und Fahrwagenzusatz<br />

für große Rohrnennweiten lieferten ein ruhiges,<br />

klares Videobild. Auch der zweite mit GFK-Rohren sanierte<br />

Kanalabschnitt mit 11 Haltungen im Sonderprofil 2260/2062<br />

konnte mit der beschriebenen Gerätekombination vollständig<br />

befahren werden. Abschließend wurden 5 Haltungen im gemauerten<br />

Ei-Profil DN 1750/1270, die im Jahr 2016 mittels<br />

Schlauchliner-System saniert wurden, auf diese Weise inspi-<br />

Ausschnitte aus den Videoaufnahmen der Befahrung der Leipziger Großprofile mit der Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera ARGUS 5.<br />

78 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

ziert. Dabei wurde die Inspektionseinheit mit einem Ei-Profilzusatz<br />

versehen, der im Zugangsschacht montiert wurde.<br />

Auch gezogene Bögen im Haltungsverlauf von bis zu 30 Grad<br />

konnten überwunden werden. Weder in diesem noch in anderen<br />

Bereichen wurden Querneigungen des Systems beobachtet,<br />

die eine Kippgefahr hätten bedeuten können. Der kraftvolle<br />

Antrieb ermöglichte Rohrbefahrungen auch über große<br />

Distanzen. So konnte die gesamte Länge der Kabelwinde IBAK<br />

KW 505 von 500 m ausgenutzt werden.<br />

Die in zwei Tageseinsätzen durchgeführten Inspektionen<br />

von insgesamt 22 Haltungen mit einer Gesamtlänge von<br />

1374,50 m bei Wasserstandshöhen zwischen 20 bis 30 cm<br />

vervollständigen die Regeluntersuchung durch Begehung. Es<br />

wurden keine Schäden, Risse oder sonstige Beanstandungen<br />

festgestellt. Die sanierten Kanalabschnitte sind nach wie vor in<br />

einem tadellosen Zustand.<br />

aus arbeitsicherheitstechnischer Sicht geeignet ist.<br />

Durch den Einsatz des fahrbaren Systems konnte das Risiko für<br />

das Personal erheblich reduziert werden, und machte schließlich<br />

eine umfassende Inspektion der aus Sicherheitsgründen<br />

nichtbegehbaren Großprofile überhaupt erst möglich. Außerdem<br />

musste die Befahrung des Kanals nicht zusätzlich durch<br />

Personal der Wasserwerke abgesichert werden.<br />

Es zeigte sich, dass mit der ARGUS 5 in Hauptkanälen mit<br />

großen Rohrdimensionen eine gute Ausleuchtung und eine<br />

hohe Aufnahmequalität erreicht wurde. Die IBAK ARGUS 6<br />

ist die neue Generation der Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera<br />

in Full-HD-Auflösung. Sie vereint ein brillantes Bild<br />

mit dem bewährten ROTAX-Verschwenkmechanismus. Mit der<br />

Weiterentwicklung stellt der Hersteller eine Lösung bereit, um<br />

in Einsatzfällen, wie der vorliegende, noch detaillierter aufnehmen<br />

zu können.<br />

Fazit & Ausblick<br />

In Abstimmung mit den Leipziger Wasserwerken führte die Firma<br />

Kegel für die Zustandserfassung der teilgefüllten Großprofile<br />

in Leipzig Befahrungen und Begehungen für eine lückenlose<br />

Inspektion durch. Es wurde sich Haltungsweise für ein<br />

Inspektionverfahren entschieden, das nicht nur aus technischer<br />

Sicht den Anforderungen des vorliegenden Anwendungsfalles<br />

genügt, sondern auch zuverlässig, wirtschaftlich vertretbar und<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

Wehdenweg 122 • D-24148 Kiel<br />

Telefon: +49 (0) 431/7270-0<br />

Telefax: +49 (0) 431/7270-207<br />

E-Mail: info@ibak.de<br />

www.ibak.de<br />

Vorsprung durch Weiterbildung - Mit dem BEW an Ihrer Seite<br />

Das Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft (BEW) ist ein deutschlandweit starker und anerkannter Bildungsanbieter im<br />

Bereich der betrieblichen Weiterbildung. Gemeinsam mit Experten und Praktikern aus den jeweiligen Branchen sowie den Fachverbänden<br />

entwickeln wir Seminare, Workshops, Informationstage und Fachtagungen entlang der Wertschöpfungskette zu allen Themen der Ver- und<br />

Entsorgung.<br />

Eine Auswahl unseres Weiterbildungsangebots im Bereich Abwasser:<br />

Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen<br />

im öffentlichen Bereich (Grundlehrgang) - UA082<br />

Termin: 02.-04.11.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen<br />

im öffentlichen Bereich (Fortbildungslehrgang) - UA085<br />

Termin: 06.12.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Sachkunde für den Betrieb, die Kontrolle und Wartung von Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen<br />

(Grundlehrgang) - UA<strong>03</strong>5<br />

Termin: 23.11.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Fachkunde für die Generalinspektion von Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen<br />

(Grundlehrgang) - UA<strong>03</strong>6<br />

Termin: 05.-07.04.2022 in Duisburg<br />

Umfassende Informationen<br />

zu diesen und weiteren<br />

Veranstaltungen finden<br />

Sie unter:<br />

www.bew.de<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Fragen:<br />

Telefon:<br />

0201/8406-873<br />

Email:<br />

marianne.busse@bew.de<br />

Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

(Grundlehrgang) - UA130<br />

Termin: 08.-12.11.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

(Fortbildungslehrgang) - UA131<br />

Termin: 06.-07.12.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Sachkunde für den Betrieb, die Kontrolle und Wartung von Abscheideranlagen<br />

für Fette (Grundlehrgang) - UA080<br />

Termin: 14.12.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />

Fachkunde für die Generalinspektion von Fettabscheideranlagen<br />

nach DIN 4040-100 (Grundlehrgang) - UA081<br />

Termin: 26.-27.04.2022 in Duisburg<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 79


Anwenderberichte<br />

Größtes Schlauchlinerprojekt in Hamburg<br />

Mit der Sanierung einer über 1,1 Kilometer langen Abwasserleitung entlang der Elbe in Hamburg setzen<br />

RELINEEUROPE und Rohrsanierung Jensen neue Maßstäbe.<br />

Die insgesamt acht Liner wurden bei RELINEEUROPE nacheinander<br />

im eigenen Werk in Rohrbach produziert und „justin-time“<br />

an die Hamburger Baustelle angeliefert. Dank der<br />

zum Jahreswechsel geschaffenen Erweiterung der Produkti-<br />

Im Hamburger Stadtteil St. Pauli gibt es auch unter dem heißen Pflaster spektakuläre Projekte. Durch den Untergrund im Stadtteil<br />

im Bezirk Hamburg-Mitte zieht sich eine teilweise bis zu 80 Jahre alte Stahlleitung mit einem Durchmesser von 1600 Millimetern.<br />

Über die Jahre haben Abrieb und Korrosion die Wanddicke reduziert. Geschwächt und den statischen Kräften ausgesetzt, hat<br />

dieses teilweise bereits zu Deformationen des Rohres geführt. Daher wurde diese Leitung nach eingehender Prüfung als nicht<br />

mehr standsicher eingestuft.<br />

onsgebäude und -anlagen war RELINEEUROPE erstmals in<br />

der Lage, Alphaliner mit bis zu 600 Meter Länge und einem<br />

Gewicht bis zu 70 Tonnen zu produzieren. Der schwerste Liner<br />

des Hamburg-Projekts brachte es bei einer Länge von 230 Metern<br />

auf enorme 45,5 Tonnen und ist somit der bisher schwerste<br />

produzierte GFK-Schlauchliner. Mitsamt seines, speziell für<br />

dieses Projekt hergestellten, Transportgestell erreichte der Rekord-Liner<br />

sogar ein Gesamtgewicht von beachtlichen 52 Tonnen.<br />

Daher mussten auch erstmals für die Verladung auf den<br />

Schwertransporter zwei 300 Tonnen Kräne geordert werden.<br />

Statische Belastbarkeit der Sanierungsmaßnahme<br />

als zentrale Anforderung<br />

Eine zentrale Vorgabe für die Sanierung war es, die hydraulische<br />

Leistung der Rohrleitung nicht zu reduzieren und gleichzeitig<br />

eine statische Ertüchtigung der Leitung zu erzielen. Diese<br />

Anforderungen haben die zur Auswahl stehenden wirtschaftlichen<br />

Sanierungsmethoden sehr stark reduziert. Die Stadt<br />

Hamburg entschied sich daher für die Sanierung mit einem<br />

lichthärtenden GFK-Schlauchliner, obwohl ein vergleichbar<br />

umfangreiches Schlauchlinerprojekt mit der Technologie bis<br />

dato noch nicht durchgeführt wurde. Der zu sanierende Teil<br />

des alten Stahlrohrs hatte eine Länge von insgesamt 1.133<br />

Metern bei einem Durchmesser von DN 1600. Für den Einbau<br />

unterteilte man die Leitung in acht Sanierungsabschnitte<br />

mit einzelnen Sanierungslängen von bis zu 230 Metern. Zum<br />

Einsatz kam der Alphaliner1800H von RELINEEUROPE. Dieser<br />

Liner kann bis DN 1900 produziert werden und gehört zu<br />

den Schlauchlinern mit den weltweit höchsten mechanischen<br />

Kennwerten. Durch seine herausragende mechanische Belastbarkeit<br />

kann dieser Schlauchliner vor allem bei Projekten mit<br />

sehr hohen statischen Anforderungen eingesetzt werden, die<br />

darüber hinaus zusätzlich hohe Wanddicken benötigen. In<br />

Kombination mit den von RELINEEUROPE hergestellten UV-<br />

Anlagen können Liner mit bis zu 30 mm Wandstärke mittels<br />

UV-Licht ausgehärtet werden.<br />

Aushärtung von 20,5 mm Wanddicke mit 24.000 Watt<br />

Strahlerleistung in 1,20 Metern pro Minute<br />

Alle acht Alphaliner verfügen<br />

über eine Wanddicke<br />

von 20,5 Millimetern<br />

und ein Gewicht<br />

von 200 Kilogramm<br />

pro Meter. Die Aushärtung<br />

einer solch hohen<br />

Wanddicke im Zuge einer<br />

so umfangreichen<br />

Maßnahme ist eine besondere<br />

Herausforderung,<br />

weshalb hier die<br />

Entscheidung auf eine<br />

Kombinationshärtung<br />

fiel. Dank eines Peroxidzusatzes<br />

reagiert das<br />

eingesetzte Harz nicht<br />

nur auf das UV-Licht,<br />

sondern auch auf die<br />

Prozesswärme, die während der Lichthärtung freigesetzt wird.<br />

80 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

Um das bestmögliche Ergebnis bei der Aushärtung zu erzielen,<br />

wurde hier auf die aus dem Hause RELINEEUROPE stammende<br />

UV-Aushärteanlage REE4000 gesetzt, die in Kombination mit<br />

dem UV-Kern Power Cube eine Leistung von bis zu 24.000 Watt<br />

gewährleistet. Der automatisch ausfahrbare UV-Kern mit einer<br />

Strahlerleistung von 6 x 4.000 Watt ist speziell auf die Aushärtung<br />

von Schlauchlinern mit den größten Dimensionen ausgelegt.<br />

Der Aushärteprozess mit allen wichtigen Parametern wie<br />

Druck, Temperatur, Aushärtegeschwindigkeit und der tatsächlichen<br />

Leistung aller eingesetzten UV-Lampen wird im Aushärteprotokoll<br />

genau dokumentiert. Dank der idealen Abstimmung<br />

des Alphaliners und der REE4000 konnten Aushärtegeschwindigkeiten<br />

von bis zu 1,20 Meter pro Minute erzielt werden.<br />

Nicht nur die Prüfung der Materialkennwerte<br />

des Alphaliners, der dem neuen Rohr<br />

eine neue Lebensdauer von bis zu 70 Jahren<br />

verleiht, erfüllte alle Erwartungen, auch<br />

Hamburg Wasser zeigte sich mehr als zufrieden.<br />

Die ursprünglich angedachte Dauer<br />

der Baumaßnahme von acht Wochen<br />

konnte nicht nur eingehalten, sondern sogar<br />

halbiert werden. Trotz eines störenden<br />

Wintereinbruchs konnten alle acht Alphaliner<br />

innerhalb von vier Wochen planmäßig<br />

durch Rohrsanierung Jensen eingebaut werden.<br />

Neben einer gehörigen Portion Erfahrung<br />

und Professionalität ist eine sehr enge und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit aller Projektteilnehmer eine wichtige Bedingung<br />

für die reibungslose Sanierung einer solchen Maßnahme.<br />

RELINEEUROPE GmbH<br />

Große Ahlmühle 31<br />

D-76865 Rohrbach<br />

Telefon: +49 (0) 6349/93934-0<br />

E-Mail: info@relineeurope.com<br />

www.relineeurope.com<br />

FLEXLINER SCHACHTSANIERUNG<br />

Die modernste Möglichkeit zur Digitalisierung des<br />

Altschachtes mittels 3D-Laserscan<br />

exakte Kopie des Altschachtes<br />

passt unzerteilt durch jeden Konus<br />

formstabil und doch flexibel<br />

mechanische Verankerung des FLEXLINERS<br />

schnelle und hochwertige Sanierung<br />

ohne Grabungsarbeiten<br />

www.predl.eu<br />

Mathias-Loi-Straße 1<br />

D-04924 Bönitz<br />

Tel.: 0049353416190<br />

office@predl.eu<br />

Murbergstraße 80<br />

A-8072 Fernitz<br />

Tel.: 00433135526570<br />

office@predl-austria.eu<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 81


Anwenderberichte<br />

Anwendungsvielfalt des MicroGator – Verschluss von Zuläufen mit Edelstahlmanschetten<br />

Bei der Vielzahl an gängigen Reparaturverfahren ist für die KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG ein Robotersystem<br />

wichtig, mit dem unterschiedliche Schadensbilder fachgerecht und wirtschaftlich saniert werden können.<br />

Geschäftsführer Björn Saemann hat sich für den MicroGator entschieden, mit dem er über Adapter<br />

eine Bandbreite an Anwendungsfällen effektiv bearbeiten kann.<br />

„Unterirdisch – Oberirdisch gut“,<br />

so lautet der Leitsatz der KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG<br />

(KSM). Der Fachbetrieb bietet von der Dichtheitsprüfung über<br />

die Kanaluntersuchung mit TV-Kamera bis hin zur Entsorgung<br />

von überwachungsbedürftigen Sonderabfällen umfangreiche<br />

Dienstleistungen an. Auch die Kanalsanierung in offener und<br />

geschlossener Bauweise gehört zum Leistungsspektrum des<br />

56- köpfigen Teams. Geschäftsführer und Inhaber Björn Saemann<br />

machte sich im Alter von 24 Jahren selbständig und<br />

gründete das in Bischofsheim im Kreis Groß-Gerau in Hessen<br />

ansässige Unternehmen. Seit 2008 führt er nun erfolgreich<br />

Einsätze für Städte und Kommunen, Industrie und Gewerbe<br />

sowie Privathaushalte aus. Arbeitsgrundlage bildet ein etwa<br />

50 Fahrzeuge umfassender Fuhrpark. Darunter befindet sich<br />

ein 5,5-Tonner, der mit dem elektrisch angetriebenen Fräsroboter<br />

MicroGator ausgestattet ist.<br />

Mit dem robusten MicroGator habe er ein verlässliches Arbeitsinstrument,<br />

das die Bandbreite von DN 200 (gelinert) bis<br />

DN 800 abdeckt. Hindernisse, Ablagerungen und Muffenversätze<br />

beseitigen sowie nach Linereinzug Zuläufe öffnen und<br />

glätten seien das Hauptgeschäft mit dem Sanierfahrzeug. Saemann<br />

nimmt mit dem MicroGator aber nicht nur Fräsarbeiten<br />

vor. „Ich kann den Einsatzbereich der Anlage über diverse<br />

Adapter systematisch ausbauen“, führt Saemann seine Beweggründe<br />

aus, die vor einem knappen Jahr zur Anschaffung<br />

geführt haben. Durch die Anschlussvielfalt des Fräsroboters<br />

erweiterte er das Spektrum an Sanierungstechniken, die mit<br />

der Anlage möglich sind. So nutzt er den an den MicroGator<br />

montierbaren Adapter, um Packer zum Setzen von Edelstahlmanschetten<br />

zu verwenden. Auch der Inspektionskamera-<br />

Adapter für den MicroGator sei dienlich: „Ich könnte eine<br />

vollwertige Inspektion vor der Sanierung oder auch eine Abnahmebefahrung<br />

machen, ohne ein Inspektionsfahrzeug auf<br />

der Baustelle zu haben.“ Beide Adapter hat er auf einem Industriegelände<br />

im Gebrauch, wo gegenwärtig mehr als 50<br />

Anschlüsse verschlossen werden sollen.<br />

Ganzheitliches Projekt<br />

Seit 2 Jahren ist Saemann täglich auf dem großflächigen Industriegebiet<br />

in Rheinland-Pfalz tätig. Sein Team reinigt, inspiziert<br />

und saniert das etwa 55 km lange Kanalnetz, um einen störungsfreien<br />

Betrieb sicherzustellen. Die nicht mehr benötigten<br />

Anschlüsse befinden sich in Leitungen in den Rohrdimensionen<br />

von DN 250 bis DN 700 und sollen durch Edelstahlmanschetten<br />

mit Gummidichtung rein mechanisch abgedichtet werden.<br />

„Da die Manschetten aus V4A Edelstahl und EPDM sind, eignen<br />

sie sich für industrielle Leitungssysteme. Sie sind korrosions-<br />

und hitzebeständig und auch bei aggressivem Abwasser<br />

einsetzbar“, erläutert Saemann die Materialwahl. Außerdem<br />

bleibe er flexibel: „Die Abzweige können bei Bedarf zu einem<br />

späteren Zeitpunkt wieder geöffnet werden, da sich die Manschetten<br />

rückstandslos entfernen lassen.“<br />

Gute Vorbereitung ist alles<br />

Die zu sanierenden Haltungen wurden mit der Dreh- und<br />

Schwenkkopfkamera ORION inspiziert und mittels Hochdruckspüler<br />

gereinigt. Ablagerungen und Wurzeleinwüchse<br />

wurden mit dem MicroGator entfernt.<br />

Eingespielte KSM-Teams: Die Saniertruppe mit dem MicroGator im Sprinter<br />

folgt unmittelbar nachdem der Hochdruckspüler die Reinigungsarbeiten abgeschlossen<br />

hat.<br />

Sanieren mit System<br />

Mit dem MicroGator können Packer, zum Setzen von Linermanschetten, kontrolliert<br />

in den Kanal gesteuert werden. Die Adaption des Packers an den<br />

MicroGator erfolgt über eine luftführende Kupplungsstange.<br />

Der fahrbare Packer für die Manschetten hat keinen eigenen<br />

Antrieb. Um diesen über den MicroGator zu steuern, montiert<br />

KSM-Mitarbeiter Thomas Weller in wenigen Minuten den Packer-Apdapter<br />

an den Fräsmotor. Die jeweilige Edelstahlmanschette<br />

schiebt er noch oberirdisch über den Packer und bläst<br />

diesen über die luftführende Kupplungsstange an, sodass der<br />

Packer die Manschette sicher hält.<br />

Manschetten zügig setzen<br />

Die so vorbereitete Manschette mit Packer reicht er seinem<br />

Kollegen Fred Schmidtlehner, der bereits im Schacht mit ent-<br />

82 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

sprechender Sicherheitsausrüstung bereitsteht. Schmidtlehner<br />

verbindet in der Sohle den Packer über die Kupplungsstange<br />

mit dem MicroGator. Er stellt den Laser so ein, dass sich der<br />

Laserpunkt sowohl um Manschettenrand als auch im Altrohr<br />

spiegelt. Im Bedienraum des Sanierfahrzeugs steuert Weller<br />

den Packer mit dem MicroGator unter Kamerabeobachtung<br />

kontrolliert in die Leitung und positioniert den Packer unter<br />

dem zu verschließenden Anschluss. Hierbei kommt die hohe<br />

Reichweite des MicroGator von bis zu 150 m zugute.<br />

Der Packer mit der jeweils zur Nennweite passenden Edelstahlmanschette wird<br />

in bestehenden Einstiegsöffnungen über die Kupplungsstange mit dem Micro-<br />

Gator verbunden.<br />

An der gewünschten Stelle angekommen, bringt Weller die<br />

Manschette mit dem vorgeschriebenen Anpressdruck auf Maß.<br />

Dazu führt der MicroGator einen Luftschlauch mit. Durch die<br />

Zackenleiste auf der Innenseite der Edelstahlmanschette wird<br />

eine dauerhafte Kompression der Gummidichtung erreicht.<br />

Dieser Sperrmechanismus wurde jeweils so ausgerichtet, dass<br />

er sich im Rohrscheitel befindet. Danach entspannt Weller die<br />

Gummiblase des Packers und führt diesen mit dem MicroGator<br />

für die Vorbereitung der nächsten Manschette wieder zurück.<br />

Der finale Durchmesser der verbauten Manschette verändert<br />

sich nicht mehr.<br />

Sehen, was man unterirdisch tut<br />

Unter Beobachtung über die Farbschwenkkopfkamera CutterCam wurde der Packer<br />

mit Manschette exakt an den jeweils abzudichtenden Bereichen positioniert.<br />

Die Arbeit erfolgt unter permanenter visueller Kontrolle über<br />

die Farbschwenkkopfkamera CutterCam. Diese ist an den<br />

MicroGator angebracht und sorgt dafür, dass die Prozessschritte<br />

über Videobilder vom Arbeitsbereich uneingeschränkt<br />

beobachtet werden konnten. Der Manschettenrand war über<br />

die CutterCam stets gut zu sehen. Der Fokus der Beobachtungskamera<br />

ist flexibel einstellbar, sodass sowohl der Arbeitsbereich<br />

scharf gestellt, als auch des Sanierungsergebnis detailliert<br />

dokumentiert werden konnte. Der Schwenkbereich und<br />

eine LED-Beleuchtung sorgen für eine optimale Sicht und Ausleuchtung.<br />

Durch den integrierten Gravitationssensor konnte<br />

sich Weller gut im Rohr orientieren.<br />

Mit TV-Kamera kombiniert<br />

Nachdem auf diese Weise die nicht mehr benötigten Anschlüsse<br />

verschlossen wurden, inspiziert Weller mit der Dreh- und Schwenkkopfkamera<br />

ORION abschließend die Leitung. Dazu montiert er<br />

den Inspektionskamera-Adapter zur Aufnahme der ORION an<br />

den Fräsmotor des MicroGator mit lediglich vier Schrauben.<br />

Für ein komfortables<br />

Einsetzen des<br />

Roboters in den Kanal<br />

öffnet sich das<br />

Gelenk des Adapters<br />

und schließt sich<br />

anschließend wieder<br />

selbständig. Weller<br />

steuert die Inspektionskamera<br />

über die<br />

gleichen Joysticks<br />

und Tasten wie zuvor<br />

den Fräsroboter. Die<br />

Schwenkkopfkamera<br />

ORION kann sich<br />

endlos um ihre eigene<br />

Achse drehen<br />

und verfügt über eine<br />

automatische Nullstellung.<br />

„Bei Bedarf<br />

können wir mit dem<br />

integrierten Laser<br />

punktuelle Durchmesser-<br />

und Deformationsmessungen<br />

sowie Schadens- und<br />

Objektvermessungen<br />

vornehmen“, zeigt<br />

Saemann die Möglichkeiten<br />

mit der<br />

ORION auf, die aus<br />

diesen Gründen zum<br />

Equipment seines Sanierfahrzeugs<br />

gehört.<br />

Die Integration der<br />

Software IKAS evolution<br />

ermöglicht dem<br />

Der Inspektionskamera-Adapter ermöglicht den<br />

Betrieb einer ORION-Kamera am MicroGator.<br />

Fräsroboter und Inspektionskamera werden mit<br />

der gleichen Bedienung im Sanierungsfahrzeug<br />

gesteuert.<br />

KSM-Team einen<br />

nahtlosen Übergang<br />

der Daten von der<br />

Inspektion zur Sanierung.<br />

So erfolgt die Schadenserfassung während der Inspektion,<br />

die Planung von Sanierungsmaßnahmen im Ingenieursbüro<br />

und die Dokumentation der Schadensbeseitigung während<br />

des Fräsens in ein und dergleichen Arbeitsumgebung.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 83


Anwenderberichte<br />

In Lösungswegen denken<br />

Seamann ist zufrieden mit dem Arbeitsfortschritt seines Teams<br />

auf dem Industriegelände und bespricht bereits die Reihenfolge<br />

der Leitungen, die als nächstes bearbeitet werden sollen.<br />

Die Variabilität und Einsatzvielfalt seines Fräsroboters hat er<br />

dabei stets im Hinterkopf: „Mit einem weiteren Adapter für<br />

den MicroGator könnten wir auch harzgetränkte Kurzliner oder<br />

Hütchen mit einem Packer in den Kanal bringen. Und falls es<br />

mal ausgedehnte harte Ablagerungen zu beseitigen gilt, kann<br />

ich die Höchstdruck-Wasserstrahltechnik in Erwägung ziehen.“<br />

Von Schacht zu Schacht<br />

TIP-Verfahren: Dommel saniert Kanalabschnitt<br />

an der Möhnetalsperre<br />

Am Fuße der Möhnetalsperre in Nordrhein-Westfalen<br />

setzte die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein beschädigtes<br />

Betonrohr aus den 1950er-Jahren instand.<br />

Auf einer Länge von knapp 40 Metern wurden mithilfe<br />

des Tight-in-Pipe-Verfahrens (TIP) neue Kurzrohre aus<br />

Polypropylen eingebaut. Die Temperaturen des Winters<br />

waren dabei nur eine Herausforderung, der sich die Kanalprofis<br />

stellten.<br />

Mit dem Kamera-Adapter für den MicroGator nutzt KSM alle Vorteile der Drehund<br />

Schwenkkopfkamera ORION, ohne dazu ein Inspektionsfahrzeug vor Ort<br />

zu binden.<br />

Nicht zuletzt habe sich die Kompatibilität über die beiden<br />

Bereiche, Inspektion und Sanierung, für seine täglichen Arbeit<br />

als vorteilhaft erwiesen. „Da wir sämtliche Auftragsarten in und<br />

um den Kanal abwickeln, passt das ganzheitliche Equipment<br />

zu uns. Wir finden immer eine effiziente und wirtschaftliche<br />

Lösung für unsere Kunden“, betont Saemann.<br />

IBAK Robotics GmbH<br />

Schlosserstr. 22<br />

D-76448 Durmersheim<br />

Telefon: +49 (0) 7245/91670-0<br />

Telefax: +49 (0) 7245/91670-29<br />

E-Mail: info@ibak-robotics.de<br />

www.ibak-robotics.de<br />

Am Fuße der Möhnetalsperre setzte die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein<br />

in die Jahre gekommenes Betonrohr instand.<br />

Der Möhnesee im Kreis Soest zählt heute zu den zehn größten<br />

Talsperren Deutschlands. Bei der Einweihung im Jahr 1913<br />

war die Talsperre sogar die größte Stauanlage Europas. Eine<br />

aus Bruchstein errichtete Mauer erstreckt sich über eine Länge<br />

von 650 Metern und ist rund 40 Meter hoch. Am Fuße dieser<br />

Steinwand sanierte die Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />

Anfang des Jahres <strong>2021</strong> eine Betonrohrleitung DN 600, die<br />

einen Teil des Sickerwassers aus der Staumauer ableitet. Zusätzlich<br />

mündete auf dem Sanierungsabschnitt auch die Leitung<br />

eines Kraftwerkes in den Kanal ein.<br />

Fremdwasser-Infiltration im Altrohr<br />

Das zu sanierende Rohr stammt aus den 1950er-Jahren<br />

und ist somit schon rund 70 Jahre im Einsatz. Alterungsbedingt<br />

kam es nun zu einigen Schäden, die dem Ruhrverband<br />

als Betreiber durch regelmäßige Kanaluntersuchungen<br />

frühzeitig auffielen. Mit dem Fund der ersten Beschädigung<br />

wurden die Kamerabefahrungen daher immer häufiger<br />

durchgeführt. Die Betonrohrleitung wies Haarrisse im Rohrscheitel<br />

und Ablagerungen an den Muffenverbindungen auf.<br />

Zudem gab es einen Altschaden aus den 1990er-Jahren.<br />

Damals wurden erste Reparaturarbeiten mithilfe eines Kurzliners<br />

durchgeführt. Nach über 30 Jahren im Betrieb lösten<br />

sich nun allerdings die Lagen des Kurzliners und es kam zu<br />

starken Infiltrationen: Fremdwasser gelangte in den Kanal.<br />

Dieses wird in der DIN EN 752 als „unerwünschter Abfluss<br />

84 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Anwenderberichte<br />

in ein Entwässerungssystem“ definiert und birgt einige Gefahren.<br />

Zum einen können die Anlage sowie Kanäle durch<br />

viel Fremdwasser überlastet werden. Zum anderen sind nicht<br />

selten Störungen im Prozess der Abwasserreinigung die Folge<br />

und es kommt zu erhöhten Energiekosten. Im Falle der zu sanierenden<br />

Betonrohrleitung löste die Fremdwasser-Infiltration<br />

eine ungewünschte Drainagewirkung in der Umgebung aus.<br />

Vor der Sanierung: Die Fremdwasser-Infiltration erzeugte eine ungewünschte<br />

Drainagewirkung.<br />

Da der angrenzende Ausgleichsweiher am Fuße der Staumauer<br />

künstlich ausgepegelt wird, sollte das Wasser nicht unbemerkt<br />

im Untergrund verschwinden. Außerdem hätte der sich<br />

lösende Kurzliner zu einem Abflusshindernis werden können.<br />

Sanierung im TIP-Verfahren<br />

Um die Dichtheit und Betriebssicherheit der Kanalleitung wiederherzustellen,<br />

entschied sich der Ruhrverband für das Tightin-Pipe-Verfahren<br />

(TIP) und schrieb den Auftrag aus. Die Sanierungstechnik<br />

Dommel aus Hamm führte die Sanierung durch.<br />

„Wir haben mit einer Kanalreinigung gestartet. Besonders daran<br />

war ein vorhandener Muschelbesatz, den wir im Vorfeld<br />

entfernen mussten“, erklärt Dommel-Oberbauleiter Carsten<br />

Borghoff. Anschließend erfolgte eine Kamerabefahrung.<br />

Vor dem Sanierungsbeginn wurde der vorhandene Muschelbesatz aus dem<br />

Altrohr entfernt und noch einmal eine aktuelle Kamerabefahrung durchgeführt.<br />

Zudem waren einige Vorarbeiten mittels Fräsroboter notwen-<br />

dig. Zu Beginn des TIP-Verfahrens<br />

wurde eine mehrgliederige<br />

Kaliberhülse eingebaut.<br />

Dieser Stahlkonus drückt<br />

Ablagerungen und Versätze<br />

aus dem Altrohr, sodass die<br />

neuen Rohre unbeschädigt<br />

eingeführt werden können.<br />

Anschließend erfolgte der<br />

Einschub der Sanierungsrohre<br />

mittels einer hydraulischen<br />

Schubvorrichtung.<br />

Bei der Sanierung am Fuße<br />

der Möhnetalsperre kamen<br />

Rohre aus Polypropylen mit<br />

einem Außendurchmesser<br />

DA 560 Millimeter zum Einsatz.<br />

Die Baulänge der einzelnen<br />

Module betrug einen<br />

halben Meter, sodass<br />

sie aus den vorhandenen<br />

Schächten<br />

eingeschoben werden<br />

konnten. „Diese<br />

Rohre bieten den<br />

Vorteil, dass sie über<br />

zuverlässige Muffenverbindungen<br />

mit<br />

zwei Keildichtungen<br />

verfügen. Dies garantiert<br />

eine dauerhafte<br />

Dichtheit. Zudem sind<br />

sie unempfindlich<br />

gegen Fremdwasser-<br />

Infiltration und mit<br />

einer Vortriebskraft<br />

von bis zu 80 Tonnen<br />

belastbar“, erklärt<br />

Borghoff. Nachdem<br />

alle Elemente in das<br />

Altrohr eingeschoben<br />

wurden, folgte<br />

die Entnahme der<br />

Kaliberhülse im gegenüberliegenden<br />

Zielschacht. Zudem<br />

wurden dichte<br />

Schachteinbindungen<br />

hergestellt.<br />

Abschließend erfolgte<br />

eine Abnahmeuntersuchung.<br />

Das Ergebnis: ein betriebssicheres<br />

Rohrin-Rohr-System<br />

mit<br />

einer Lebensdauer<br />

von bis zu 50 Jahren.<br />

Diese Langlebigkeit<br />

ist nur ein Vorteil des<br />

TIP-Verfahrens. Ein<br />

Mithilfe einer hydraulischen Schubvorrichtung<br />

werden die Rohrmodule<br />

in das Altrohr geschoben.<br />

Mittels einer hydraulischen Schubvorrichtung<br />

wurde zunächst die Kaliberhülse in das Altrohr<br />

geschoben. Anschließend folgten die Kurzrohre<br />

aus Polypropylen.<br />

Aufgrund des Außendurchmessers DA 560<br />

Millimeter konnten die neuen Module aus<br />

dem vorhandenen Schacht heraus installiert<br />

werden.<br />

Die Rohrmodule aus Polypropylen sind unempfindlich<br />

gegenüber einer Fremdwasser-Infiltration.<br />

Zudem sind sie mit einer Vortriebskraft von<br />

bis zu 80 Tonnen belastbar.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 85


Anwenderberichte<br />

Weiterer ist die minimalinvasive Bauweise. Die Rohre können<br />

aus den vorhandenen Schächten installiert werden, sodass<br />

keine begleitenden Tiefbauarbeiten notwendig sind. Dadurch<br />

verringert sich die Bauzeit – das minimiert gleichzeitig die Umweltbelastung<br />

und Kosten. Zudem gibt es kaum Beeinträchtigung<br />

der Infrastruktur, da Straßen weiterhin befahrbar bleiben.<br />

Weitere Sanierungsmaßnahmen am Fuße der Staumauer<br />

Im Vorjahr sanierten die Kanalprofis bereits einen Abschnitt<br />

am Fuße der Staumauer. Oberhalb der im TIP-Verfahren sanierten<br />

Kanalleitung galt es, einen 225 Meter langen Betonkanal<br />

instand zusetzten. Da dieser keine gravierenden Schäden<br />

aufwies, entschied sich der Auftraggeber für eine Sanierung<br />

mittels GFK-Schlauchliner. Durch den Einbau des Schlauchliners<br />

entsteht eine dichte und betriebssichere Leitung. Der Vorteil<br />

hierbei ist, dass der Querschnitt des Rohres nur minimal<br />

verringert wird. Dieses Sanierungsverfahren erfolgt ebenfalls<br />

grabenlos und beeinträchtigt nicht die Umwelt.<br />

Die Sanierung am Fuße der Möhnetalsperre wurde auch filmisch<br />

begleitet. Interessierte können sich das Video unter<br />

https://www.youtube.com/watch?v=vpBgEJFf88c ansehen.<br />

BAUTAFEL<br />

Bauaufgabe: Grabenlose Sanierung einer<br />

Betonrohrleitung am Fuße der<br />

Möhnetalsperre<br />

Abschließend erfolgte eine Abnahmeuntersuchung. Das Ergebnis ist ein betriebssicheres<br />

Rohr-in-Rohr-System.<br />

Bauherren:<br />

Ruhrverband, Essen und<br />

Lister- und Lennekraftwerke GmbH, Essen<br />

Enge Koordination mit dem Auftraggeber<br />

Eine zentrale Herausforderung der Baumaßnahme war das<br />

Wetter. So herrschten während der Umsetzung im Januar Außentemperaturen<br />

um den Gefrierpunkt vor – bei Minusgraden<br />

sind Rohr und Gerätetechnik spröder als im Sommer. Des<br />

Weiteren konnten die Arbeiten nur bei einem Stillstand des<br />

angrenzenden Kraftwerkes stattfinden. Dies hatte eine enge<br />

Koordination mit dem Auftraggeber zur Folge. „Wenn man am<br />

Fuße der Staumauer steht und bedenkt, dass sich dahinter eine<br />

beeindruckende Ingenieurskunst sowie eine über 100-jährige<br />

Geschichte verbergen, macht es stolz, dass wir einen Teil zur<br />

dauerhaften Funktionsfähigkeit beitragen konnten“, erklärt<br />

Borghoff. Die Bauzeit inklusive der vor- und nachbereitenden<br />

Arbeiten betrug zwei Wochen. Der Rohreinbau war in zwei<br />

Tagen abgeschlossen.<br />

Ausführung: Sanierungstechnik Dommel GmbH, Hamm<br />

Bauzeit: November 2020 bis März <strong>2021</strong><br />

Über die Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />

Die Sanierungstechnik Dommel GmbH mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />

Hamm ist Spezialist für sämtliche Dienstleistungen<br />

rund um die Instandhaltung von Kanälen und<br />

Schächten. Als kompetenter Partner von Kommunen, Verantwortlichen<br />

der Industrie und Ingenieuren bietet sie neben<br />

Zustandserfassungen auch diverse grabenlose Sanierungsverfahren<br />

sowie alle erforderlichen Tiefbauarbeiten aus einer<br />

Hand an. Bei den Maßnahmen stehen eine partnerschaftliche<br />

Arbeitsweise und eine hohe Ausführungsqualität immer im<br />

Mittelpunkt. Die Abwicklung von Kanalsanierungsprojekten<br />

mit außergewöhnlichen Anforderungen ist darüber hinaus<br />

eine Stärke des Unternehmens. Die Sanierungstechnik Dommel<br />

GmbH beschäftigt mehr als 90 Mitarbeiter und ist seit<br />

1989 auf dem deutschen Markt aktiv.<br />

Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />

Erlenfeldstraße 55<br />

D-59075 Hamm<br />

Telefon: +49 (0) 2381/98764-0<br />

E-Mail: kontakt@sanierungstechnik-dommel.de<br />

Das TIP-Verfahren ermöglicht es, aus den vorhandenen Schächten heraus zu<br />

arbeiten. Der Rohreinschub war in zwei Tagen abgeschlossen. Inklusive der<br />

vor- und nachbereitenden Arbeiten betrug die Bauzeit zwei Wochen.<br />

www.sanierungstechnik-dommel.de<br />

86 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

BIBKO ® INFRATEC – Hoher Trockensubstanzgehalt reduziert Entsorgungskosten<br />

Recycling von Bentonit – Kammerfilterpresse und Membranfilterpresse im Vergleich<br />

Die integrierte BIBKO® INFRATEC – Recyclinglösung für Abfälle<br />

aus der Kanalreinigung (AVV 20<strong>03</strong>06), Süßwasserbohrungen<br />

(AVV 010504) u. a. besteht aus insg. 4 Prozessstufen.<br />

Nach Beendigung des Filtrationsprozesses wird die Presse geöffnet<br />

und der Filterkuchen ausgeworfen.<br />

Prozessstufe 1: Materialaufgabe<br />

Prozessstufe 2: Materialrecycling<br />

Prozessstufe 3: Feinteilabscheidung<br />

Prozessstufe 4: Prozesswasserrecycling<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Prozessstufe 4 ist die Filterpresse.<br />

Bei der Filterpresse handelt es sich um einen diskontinuierlich<br />

arbeitenden Druckfilter zur Abtrennung von Feststoffen<br />

aus Prozesswasser.<br />

Filtrationsablauf<br />

Mit einer Beschickungspumpe wird das zu filtrierende Prozesswasser<br />

durch die Filtertücher der Filterkammern gepumpt.<br />

Filterpressentypen<br />

Filterkuchen<br />

In Prozessstufe 4: Prozesswasserrecycling kommen üblicherweise<br />

zwei Typen von Filterpressen zum Einsatz:<br />

<br />

Typ 1: Kammerfilterpresse<br />

Typ 2: Membranfilterpresse<br />

Kammerfilterpresse<br />

Der Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) des Filterkuchens wird<br />

bei der Kammerfilterpresse überwiegend durch den Druck der<br />

Beschickungspumpe bestimmt.<br />

Kammerfilterpresse – montiert in Container<br />

Während das (gefilterte) Wasser das Filtertuch passiert und<br />

über Ablaufkanäle abgeführt wird, bleiben die Feststoffe im<br />

Filtertuch zurück und bilden den Filterkuchen.<br />

Eine Nachpressung des Filterkuchens erfolgt lediglich durch eine<br />

entsprechende Druckhaltezeit am Ende des Filtrationsprozesses.<br />

Membranfilterpresse<br />

Funktion Kammerfilterpresse<br />

Bei der Membranfilterpresse wird der Filterkuchen nach dem<br />

Beschickungsprozess nochmals zusätzlich durch eine flexible,<br />

undurchlässige Membran komprimiert. Damit kann ein deutlich<br />

höherer Entwässerungsgrad und somit ein deutlich höherer<br />

TS-Gehalt des Filterkuchens erreicht werden.<br />

Gefiltertes Wasser (Filtrat)<br />

88 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Faktor 1: Filtertuchbeschaffenheit<br />

Für die Filtration des Prozesswassers wird ein Filtertuch mit<br />

einer großen Permeabilität gewählt. Unter Permeabilität versteht<br />

man hierbei die Luftdurchlässigkeit des Filtermaterials.<br />

Je höher die Permeabilität, desto größer sind die Öffnungen<br />

(Maschen) im Filtermaterial (Filtertuch).<br />

Faktor 2/ 3: Fällungs-/Flockungsmittel<br />

TS-Gehalt und Entsorgungskosten<br />

Funktion Membranfilterpresse<br />

Die stärkere Entwässerung der Membranfilterpresse, führt zu<br />

einer Erhöhung des TS-Gehalts und somit zu einer Erhöhung<br />

der Dichte des Filterkuchens.<br />

Zur Ermittlung des optimalen Fällungs- und Flockungsmittels,<br />

sowie der zugehörigen Konzentration und Dosierung, werden<br />

verschiedene Vorversuche durchgeführt. Das beste Ergebnis<br />

wurde mit folgenden Mitteln erreicht:<br />

<br />

<br />

Fällungsmittel Polylösung<br />

Flockungsmittel Anionisches Polymer<br />

Dadurch reduziert sich die Gesamtentsorgungsmenge und somit<br />

die Entsorgungskosten.<br />

Faktoren der Filtration<br />

Hohe Filtratqualität und hoher TS-Gehalt hängen neben der<br />

Filterpressentype auch von folgenden Faktoren ab:<br />

<br />

<br />

<br />

Faktor 1: Fitertuchbeschaffenheit<br />

Faktor 2: Fällungs-/ Flockungsmittel<br />

Faktor 3: Dosierung/ Konzentration<br />

Für die richtige Auslegung dieser Faktoren werden in der Projektierungsphase<br />

umfangreiche Tests und Vorversuche durchgeführt.<br />

Filtration Prozesswasser aus Bentonitrecycling<br />

Am Beispiel der Filtration von Prozesswasser aus dem Recyclingprozess<br />

von Bentonit, werden die Ergebnisse der Filtration mit<br />

Kammerfilterpresse und Membranfilterpresse gegenübergestellt.<br />

Flocken nach Fällung/Flockung<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 89


Sonstiges<br />

Filtrationsversuch<br />

Nachdem die Beschaffenheit des Filtertuchs festgelegt und das<br />

Fällungs-/Flockungsmittel mit entsprechender Konzentration<br />

und Dosierung ausgewählt wurde, erfolgt im nächsten Schritt<br />

der Filtrationsversuch. Hierzu wird das geflockte Prozesswasser<br />

über die jeweilige Filterpresse gefiltert.<br />

Während mit der Kammerfilterpresse ein TS-Gehalt von 51,0 %<br />

erzielt wurde, lag der TS-Gehalt bei der Membranfilterpresse mit<br />

70,9 % bei dem verarbeiteten Prozesswasser ca. 20 % höher.<br />

Ergebnis Filterkuchen<br />

Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die erhaltenen Filterkuchen<br />

im Vergleich.<br />

Kammerfilterpresse<br />

TS-Gehalt Filterkuchen:<br />

51,0 %<br />

Membranfilterpresse<br />

Membranfilterpresse<br />

Wie bereits oben beschrieben, hängt der erreichbare TS-Gehalt<br />

von folgenden Faktoren ab:<br />

<br />

Filtertuchbeschaffenheit<br />

Fällungs-/ Flockungsmittel<br />

Dosierung/ Konzentration<br />

TS-Gehalt Filterkuchen:<br />

70,9 %<br />

Ergebnis Filtrat<br />

Mit beiden Filterpressen wird eine hohe Filtratqualität mit geringer<br />

Resttrübe erreicht.<br />

Diese Faktoren beeinflussen allerdings nur die Verarbeitung<br />

des Prozesswassers in der Filterpresse.<br />

Entscheidend ist jedoch vor allem das zu verarbeitende Prozesswasser<br />

mit den spezifischen, chemisch-physikalischen Eigenschaften<br />

der Inhaltsstoffe.<br />

Durch Tests und Vorversuche im Technikumsmaßstab wird ein<br />

optimales Zusammenspiel aller Faktoren sichergestellt. Dadurch<br />

ist der ökonomische Betrieb der Anlage bei optimalem<br />

Ergebnis von TS-Gehalt und Filtrat gewährleistet.<br />

Auswahl der Filterpresse<br />

Die letztendliche Auswahl der Filterpresse erfolgt auf Basis<br />

einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Hierzu werden die entstehenden<br />

Entsorgungskosten (Euro/t) der beiden Filterpressentypen<br />

gegenübergestellt.<br />

Filtrat mit geringer Resttrübe<br />

Fazit<br />

Der direkte Vergleich der beiden Filterpressen zeigt, dass die<br />

erreichbare Filtratqualiät nahezu identisch ist. Allerdings unterscheidet<br />

sich der TS-Gehalt zwischen beiden Pressen deutlich.<br />

Dabei spielt sowohl der Anschaffungspreis, als auch die Entsorgungsmenge<br />

eine entscheidende Rolle. Während der Anschaffungspreis<br />

bei der Membranfilterpresse höher, als bei der<br />

Kammerfilterpresse ist, reduziert sich die Entsorgungsmenge<br />

aufgrund des höheren TS-Gehalts.<br />

BIBKO ® INFRATEC<br />

www.bibko-infratec.com<br />

90 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Fachgerechter Einbau von Abscheideranlagen<br />

Ein Fachmann gibt Tipps,<br />

worauf beim Einbau zu achten ist<br />

Abscheideranlagen werden oft als<br />

„Schachtanlage“ in den Untergrund<br />

eingebaut. Doch Achtung! Revisionsschacht<br />

ist nicht gleich Abscheiderschacht!<br />

GET fragte einen Fachmann,<br />

worauf beim Einbau einer Abscheideranlage<br />

zu achten ist.<br />

Abscheideranlagen werden zur Vorreinigung<br />

von Abwasser eingesetzt: Fettabscheider<br />

(FA) dienen dem Schutz der<br />

Kanalisation; sie halten abscheidbare<br />

Fette zurück und verhindern so ein Zusetzen<br />

der Rohrleitungen. Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

(LFA) trennen wassergefährdende<br />

Flüssigkeiten aus dem<br />

Abwasser ab und halten sie sicher zurück.<br />

Oft werden Abscheideranlagen im Zuge<br />

einer Tiefbaumaßnahme als „Schachtanlage“<br />

in den Untergrund eingebaut. Aber<br />

Achtung: Schacht ist nicht gleich Schacht!<br />

Und was sind die konkreten Anforderungen<br />

an erdverbaute Abscheideranlagen?<br />

GET fragte Michael Wieczorek, Bauingenieur<br />

und Inhaber der Tiefbaufirma<br />

WI-BAU-TEC in Hitzacker bei Lüneburg.<br />

GET: Herr Wieczorek, Ihre Firma baut<br />

seit vielen Jahren Abscheideranlagen<br />

ein. Was ist der Unterschied zwischen<br />

einem herkömmlichen Revisionsschacht<br />

und einem Abscheider-„Schacht“?<br />

Michael Wieczorek (MW): Beide<br />

Schachtanlagen sind Schächte mit Zulauf<br />

und Ablauf, mit Schachtringen und<br />

Schachtdeckel. Doch im Gegensatz zu<br />

herkömmlichen Revisionsschächten der<br />

Kanalisation gibt es beim Einbau von<br />

Abscheideranlagen bedeutende Unterschiede<br />

und weitaus mehr und strengere<br />

Anforderungen.<br />

Die fünf wichtigsten Tipps in Kürze<br />

• Schacht ist nicht gleich Schacht<br />

• Korrosionsschutz ist wichtig<br />

• Dicht heißt dicht<br />

• Havarien vorbeugen durch korrekten Einbau<br />

• Fachkundige Einbaupartner finden Sie bei GET<br />

Das liegt daran, dass<br />

Abscheideranlagen weitreichende<br />

Funktionen im<br />

Zuge der Abwasserreinigung<br />

haben. Deshalb<br />

sind sie mit einer Reihe<br />

von wichtigen Einbauteilen<br />

ausgestattet. Sie<br />

konzentrieren Schmutzund<br />

Schadstoffe auf und<br />

halten diese zurück. Da es sich dabei<br />

um Fette und Fettsäuren oder um Leichtflüssigkeiten<br />

handelt, kann es hierbei<br />

zu korrosiven Bedingungen kommen.<br />

Betonoberflächen, die mit den Medien<br />

in Berührung kommen, müssen gegen<br />

Korrosion geschützt sein. Das erfolgt<br />

in der Regel durch eine Beschichtung<br />

oder mittels einer Kunststoffauskleidung.<br />

Die bedeutendste Anforderung<br />

an den Einbau ist jedoch, dass Abscheideranlagen<br />

wirklich dicht sind.<br />

GET: Müssen nicht auch Revisionsschächte<br />

der Kanalisation dicht eingebaut<br />

werden?<br />

MW: Ja sicher. Die Anforderung an<br />

Dichtheit gilt natürlich auch für Revisionsschächte.<br />

Jedoch sind die Dichtheitsanforderungen<br />

hier wesentlich toleranter.<br />

Bei Abscheideranlagen kommt<br />

es im Gegensatz zu Revisionsschächten<br />

nicht selten zu einem Aufstau. Dann<br />

müssen Verbindungen und Schachtfugen<br />

zuverlässig dicht sein und einen<br />

Austrag von Schadstoffen wie z. B. Benzin<br />

oder Öl in den Untergrund verhindern.<br />

Zudem dürfen keinesfalls Schadstoffe<br />

aus den Deckeln austreten, wenn<br />

das Wasser aus dem Kanal drückt. Es<br />

darf nicht zur Havarie kommen.<br />

GET: Was kann nun die Baufirma tun,<br />

um einer Havarie vorzubeugen?<br />

Für den Einbau von Abscheideranlagen gelten strenge Anforderungen<br />

MW: Die Vorbeugung<br />

vor einer Havarie<br />

gilt vor allem<br />

bei Leichtflüssigkeitsabscheidern.<br />

Hier muss beachtet<br />

werden, dass<br />

die Schachtabdeckungen<br />

überhöht<br />

eingebaut werden. Natürlich unter Berücksichtigung<br />

zulässiger Schachtweiten.<br />

Die maßgeblichen Überhöhungswerte<br />

müssen ermittelt werden und hängen<br />

von Schachtaufbau und Ölspeichervolumen<br />

ab. Hier muss schon der Planer entsprechende<br />

Höhen und Ausführungen<br />

berücksichtigen. Aber die Baufirma muss<br />

es sehen und korrekt umsetzen! Und sie<br />

muss auf jeden Fall den Hinweis geben,<br />

wenn Anforderungen scheinbar nicht<br />

eingehalten werden können. Die Baufirma<br />

ist Fachfirma und Einbaupartner!<br />

GET: Was kann der Bauherr tun, um<br />

den richtigen Einbaupartner zu finden?<br />

MW: Die scheinbar billigste Lösung ist<br />

häufig nicht wirklich preiswert! Wichtig<br />

ist ein Fachbetrieb mit Erfahrung. Eine<br />

scheinbare Ersparnis durch eine billige<br />

Baufirma kann sehr teuer kommen,<br />

wenn es an die Beseitigung von Mängeln<br />

geht. Hersteller von Abscheideranlagen,<br />

die auch Mitglieder bei GET sind, arbeiten<br />

in der Regel sehr gut mit Fachbaufirmen<br />

zusammen. Sie können bestimmt<br />

einen Tipp geben. Aber natürlich wäre<br />

es für alle Beteiligten einfacher, wenn<br />

es ein Gütesiegel oder Zertifikat gäbe,<br />

das Fachfirmen für den Einbau von Abscheideranlagen<br />

eindeutig kennzeichnet.<br />

Aber die GET arbeitet ja daran …<br />

GET: … Auch durch Ihre Mithilfe, Herr<br />

Wieczorek. Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Mehr zum Einbau von Abscheideranlagen<br />

und das Gütezeichen RAL-GZ 968<br />

finden Sie unter: www.get-guete.de/<br />

fachbereiche/abscheider-einbau<br />

www.get-guete.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 91


Sonstiges<br />

Untergrundvorbereitung<br />

Damit kleben kann, was kleben soll<br />

In der grabenlosen Kanalsanierung sind Verklebungen mit Kunstharzen gang und gäbe. Ob Anbindungen von Linern<br />

oder Altrohren an Schächte oder sonstige Abwasserbauwerke, punktuelle Reparaturen von Haltungen per Kurzliner<br />

oder Stutzensanierung im Nachgang von Haltungssanierungen per Schlauchliner – in allen Fällen können Abdichtungen<br />

durch vollverklebende Kunstharze erfolgen. Ob diese Arbeiten jedoch auch den gewünschten Erfolg – dauerhafte<br />

Dichtheit – haben, hängt nicht nur von der Qualität des Kunstharzes ab, sondern auch bedeutend von einem (in<br />

der Praxis leider gern vernachlässigten) Faktor: der korrekten Vorbereitung des Untergrundes, auf dem geklebt werden<br />

soll. Von den Herstellern der Kunstharze ebenso wie von der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) und vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) gibt es dazu klare Anweisungen. Das diese<br />

Vorgaben auch eingehalten werden und dadurch ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, liegt nicht zuletzt auch in<br />

der Verantwortung der Auftraggeber, der Netzbetreiber, die Vorarbeiten einzufordern und dokumentieren zu lassen.<br />

Doch was in den Kommentarspalten gern vergessen wird, ist<br />

die Tatsache, dass selbst das beste Material nur so gut sein<br />

kann, wie seine Anwendung. Und die erschöpft sich eben nicht<br />

darin, „mal eben was draufzuschmieren“, sondern umfasst<br />

eine gut geplante, sinnvoll ausgeführte Maßnahme, von der<br />

ein ganz unerlässlicher Teil die „Vorbereitung der Schadstelle“<br />

ist. Oder anders gesagt: Selbst der hochwertigste Kleber, klebt<br />

nur so gut, wie man es ihm ermöglicht. Und die angesprochene<br />

Sielhaut ist der größte Feind von Verklebungen. Deshalb<br />

reinige, wer ewig binden will …<br />

Die Sielhaut – der größte Feind von Verklebungen<br />

„Die Abwasserleitung und das Schachtbauwerk sind an der<br />

Anbindungsstelle mittels üblichen Hochdruckspülgeräten zu<br />

reinigen. Die sogenannte Sielhaut im Bereich der herzustellenden<br />

Anbindung ist mechanisch zu entfernen.“ „Bei glattwandigen<br />

Innenoberflächen der schadhaften Rohrleitung bzw.<br />

schadhaften Schlauchlinern und solchen schadhaften Abwasserrohren,<br />

bei denen durch Hochdruckspülung Ablagerungen<br />

(die sogenannte „Sielhaut“) nicht in dem für das Verfahren<br />

notwendige Maß beseitigt werden können, ist ein Oberflächenabtrag<br />

(Entfernen der „Sielhaut“) in Abhängigkeit vom<br />

Schadensbild durchzuführen.“<br />

Diese Formulierungen, die so oder so ähnlich in allen aktuellen<br />

DIBt-Zulassungen für Abdichtungsverfahren mit Kunstharzen<br />

nachzulesen sind, bringen auf den Punkt, dass eine<br />

korrekte Untergrundvorbereitung unerlässlich ist, um eine<br />

qualitativ hochwertige Abdichtung zu erhalten.<br />

Von Anwendern unterschiedlicher Sanierungsverfahren wird<br />

immer wieder gern diskutiert, wie gut das eine oder das andere<br />

Harz klebt, ob diese oder jenes Material das bessere ist,<br />

oder welches Verfahren den größten Erfolg verspricht. Gerade<br />

in sozialen Medien wird bei solchen Diskussionen gern mal<br />

bezweifelt, „ob das Zeug was taugt“ oder geschrieben: „Das<br />

habe ich auch schon verwendet, das hat nicht gehalten.“<br />

In der Kanalsanierung haben die Sanierer es nicht nur mit<br />

unterschiedlichsten Untergründen (Beton, Klinker, Steinzeug,<br />

GFK, PVC – aber auch PE oder PP) zu tun, schon das Abwasser<br />

an sich hat es in sich. Chemisch belastetes Abwasser, Fette,<br />

Schmutz ... – all das hinterlässt Spuren auf dem Untergrund,<br />

greift die Oberflächen an oder lagert sich auf ihnen ab. Und<br />

dies nicht nur in Fett- oder Ölabscheidern: Bereits „normales“<br />

Haushaltsabwasser hinterlässt in den Haltungen neben Schmutz<br />

und Kalkablagerungen vor allem Fett auf dem Untergrund, die<br />

sogenannte Sielhaut. Die Sielhaut, die laut DIBt vor der Sanierung<br />

„mechanisch zu entfernen“ ist. Mechanisch bedeutet in<br />

diesem Falle: Eine Hochdruckspülung reicht dafür nicht aus. Ein<br />

Fräsroboter muss die Oberfläche an der zu verklebenden Stelle<br />

abtragen. Oder – bei einer manuellen Schachtanbindung – die<br />

Anbindestelle muss freigestemmt und abgeschliffen werden.<br />

Im Kanalbereich stoßen die Sanierer auf verschiedene Probleme.<br />

Zuerst auf Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit ist grundsätzlich<br />

eine Herausforderung für Verklebungen. Doch in<br />

diesem Bereich hat sich schon viel getan: Die modernen<br />

Kunstharze, insbesondere Epoxidharze, die hervorragende<br />

Klebeeigenschaften mitbringen, kommen mit Feuchtigkeit gut<br />

zurecht. Nur fließendes/drückendes Wasser muss vor der Sanierung<br />

beseitigt werden. Schlimmer jedoch sind die im Abwasser<br />

enthaltenen Fette – etwa aus Spülprozessen und Reinigungsprozessen<br />

und dergleichen. Diese scheiden sich auf<br />

den Kanalwänden als Sielhaut ab. Diese Sielhaut wird durch<br />

Hochdruckspülungen oberflächlich so weit entfernt, dass der<br />

Kanal beim Blick durch die Kamera einwandfrei sauber aussieht.<br />

Für die Herstellung eines Haftgrundes reicht diese optische<br />

Sauberkeit jedoch nicht aus.<br />

92 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Ist es schon sauber, wenn man nichts mehr sieht?<br />

Andreas Haacker, einer der Geschäftsführer des Kunststoffprüflabors<br />

Siebert + Knipschild in Oststeinbek bei Hamburg,<br />

präzisiert: „Das Problem ist, dass nach der Hochdruckspülung<br />

nicht sichtbare, nanometerdünne Fettschichten übrigbleiben<br />

und am Ende nicht einfach abzureinigen sind. Um zu gewährleisten,<br />

dass man einen guten Haftgrund erreicht, müssen diese<br />

Schichten durch Fräsen entfernt werden: Die Oberflächen<br />

der Altrohrmaterials müssen abgeschliffen bzw. abgefräst werden.<br />

So wird sichergestellt, dass auch die letzten hauchdünnen<br />

Fettschichten entfernt werden, damit die Verklebung am Ende<br />

sichergestellt werden kann.“<br />

Die übrigen drei wurden schließlich nur mit Wasser mittels Hochdruckspülung<br />

gereinigt. Nach der ersten Reinigung sahen alle<br />

zehn Probestücke sauber – und für das bloße Auge – fettfrei aus.<br />

Nach diesen unterschiedlichen Reinigungsschritten ging es für<br />

alle Proben wieder gleich weiter: Auf jede Probe wurde auf zwei<br />

Seiten Epoxidharz (FlexyPox) aufgetragen und in den Untergrund<br />

einmassiert, dann wurde auf die behandelte Ober- sowie<br />

auf die unberührte Unterseite jeweils ein Stempel geklebt.<br />

Diese Fräsarbeiten führen wiederum zu einem neuen Problem,<br />

so Haacker: „Beim Fräsen werden Frässtäube in großer Menge<br />

aufgewirbelt werden und sich schnell wieder auf die frisch abgefräste<br />

Oberfläche legen. Deshalb ist es erforderlich, nach dem<br />

Fräsen mit sauberem klarem Wasser die Frässtäube zu entfernen,<br />

da auch diese eine ausgeprägte Trennschicht darstellen.“<br />

Ein wesentliches Standbein von Siebert + Knipschild ist die<br />

Prüfung von Kanalsanierungssystemen. Als eines der größten<br />

Prüflabore in diesem Bereich testen die Ingenieure von Siebert<br />

und Knipschild ca. 7000 Baustellenproben im Jahr. Daher basiert<br />

Haackers Wissen auf harten Fakten: „Die Praxiserfahrung<br />

zeigt: Die meisten Verfahren sehen in der Kamerabefahrung<br />

am Ende sehr gut aus. Was man aber nicht sieht, sind die<br />

Vorarbeiten. Diese sind jedoch entscheidend dafür, ob die<br />

vom System angestrebte Verklebung auch erreicht wird. Daher<br />

empfehlen wir dringend, dass die Aufraggeber der Sanierungsmaßnahmen<br />

die Dokumentation der Vorarbeiten einfordern<br />

und auch prüfen. Nur dann kann sichergestellt werden,<br />

dass die Produkte nicht nur bei der Abnahme gut aussehen,<br />

sondern auch ihre Dauerhaftigkeit als Reparatursystem von 5<br />

bis 15 Jahren erreichen – oder sogar übertreffen. Gute Verklebungen<br />

mit Epoxidharzen sind überaus dauerhaft.“<br />

Doch wie wird eine gute Verklebung erreicht?<br />

Um aufzuzeigen, wie wichtig die richtige Untergrundvorbereitung<br />

für eine sichere und dauerhafte Verklebung ist, haben wir<br />

zehn Probestücke vorbereitet und auf drei unterschiedliche Arten<br />

gereinigt. Auf diesen Probestücken haben wir Verklebungen<br />

mit Epoxidharz erstellt und diese nach dem Aushärten im Prüflabor<br />

von Siebert und Knipschild auf die Zerreißprobe gestellt<br />

bzw. einer Haftzugprüfung unterzogen. Die Haftzugprüfung ist<br />

Standard bei der Zertifizierung von Kunstharzsystemen, die verkleben<br />

sollen, und wird auch eingesetzt, um bei Baustellenproben<br />

zu kontrollieren, ob die geforderte Qualität erreicht wurde.<br />

Der Versuchsaufbau<br />

Um die Situation vor einer realen Sanierung zu simulieren, wurden<br />

zehn Betonwürfel auf der vorgesehenen Klebefläche mit<br />

einer dicken Schicht aus natürlichem Fett eingerieben. Dann<br />

trennten sich die Wege der Würfel: Drei Proben wurden gründlich<br />

mit einem Tuch gesäubert. Vier weitere hat der Anwendungstechniker<br />

mit einem Schleifgerät mit Bürstenkopf abgefräst, anschließend<br />

wurden die Frässtäube mit klarem Wasser entfernt.<br />

Drei Probestücke<br />

Nach dem Aushärten klebten alle Stempel an den Steinen,<br />

und die Proben gingen ins Labor. Dort wurden sie in ein Haftzugprüfgerät<br />

eingespannt und mit wachsender Krafteinwirkung<br />

einer Haftzugprüfung unterzogen.<br />

Ein fast lautloses Ablösen des Harzes vom Beton bis hin zu<br />

einem satten Knall, der auch dem Laien schon rein akustisch<br />

deutlich macht: Hier ist der Beton gebrochen, nicht die Verklebung.<br />

Dies zeigt auch die anschließende Begutachtung<br />

der Proben – hier wurde unter Beweis gestellt, welchen Unterschied<br />

die entsprechende Vorarbeit macht.<br />

Das deutliche Ergebnis war<br />

für Andreas Haacker und seine<br />

Mitarbeiter keine Überraschung:<br />

Je besser die Verklebungsfläche<br />

vorbereitet, also<br />

von Fetten und Frässtäuben<br />

befreit worden war, desto<br />

besser hielt auch die Verklebung<br />

selbst.<br />

Bei den Proben der Probengruppe<br />

1, bei denen das Fett<br />

nur mit einem Tuch abgewischt<br />

worden war, und auf<br />

denen – wenn auch nicht für<br />

das bloße Auge sichtbar –<br />

noch eine dünne Schicht Fett<br />

verblieben war, wurde keine<br />

effektive Verklebung erreicht.<br />

„Hier liegt eine klare Grenzflächentrennung<br />

vor, das heißt,<br />

das Harz hat sich vollständig<br />

vom Beton abgelöst“, erläutert<br />

Haacker. (Siehe Probe 1 –<br />

und Graphik Haftzugprüfung)<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 93


Sonstiges<br />

Auch Probengruppe 3, die mit dem Hochdruckreiniger gereinigt<br />

worden war, konnte die Mindestanforderungen, die durch<br />

die DWA definiert sind (1N/mm 2 ) nicht oder nur teilweise erfüllen.<br />

Hier (siehe Probe 3) sind zum Teil noch Materialreste<br />

mit dem Harz verklebt, der weitaus größte Teil des Harzes hat<br />

sich aber klar vom Untergrund getrennt.<br />

Im Sinne langlebiger Sanierungen sollte also das Augenmerk<br />

der Auftraggeber ebenso wie der Dienstleister auf einer guten<br />

und umfassenden Untergrundvorbereitung liegen, damit das,<br />

was kleben soll, auch kleben kann.<br />

Praxisbeispiel Kurzliner-Sanierung<br />

Mit Abstand die beste Verklebung erreichte die Probengruppe,<br />

bei denen die spätere Klebefläche der Probestücke (Siehe<br />

Probe 2) angefräst und anschließend mit klarem Wasser<br />

von den Frässtäuben befreit worden war. Hier entstand sogar<br />

ein sogenannter Mischbruch, das heißt ein Bruch im mineralischen<br />

Untergrund – und zwischen Harz und Untergrund – ist<br />

entstanden. Das zeigt: Die Verklebung zwischen Epoxidharz<br />

und Untergrund war stärker als das Untergrundmaterial selbst.<br />

Dass der Materialbruch bei dieser Probe aus der Gruppe 2 kein<br />

Zufallsergebnis ist, zeigen die anderen Proben aus dieser Gruppe.<br />

Kurzliner müssen per<br />

Definitionen vollflächig<br />

mit dem Untergrund<br />

verkleben.<br />

Um dies sicherzustellen,<br />

reicht eine<br />

bloße Hochdruckreinigung<br />

nicht aus.<br />

Die Sielhaut mit Hilfe<br />

eines Fräsroboters<br />

durch einen Oberflächenabtrag<br />

des<br />

Untergrunds an der<br />

Schadstelle komplett<br />

entfernt werden.<br />

Die Sielhaut – der natürliche Feind von Verklebungen<br />

Eine weitere Absicherung, um einen fettfreien Untergrund für<br />

eine Sanierung zu erhalten, ist der Einsatz von fettlösenden<br />

Reinigungsmitteln. Diese werden beispielweise bei einer<br />

Schachtanbindung oder einer Gerinnesanierung nach dem<br />

Freistemmen und Reinigen des Anbindebereichs aufgetragen<br />

und lösen auch letzte mögliche Fette vor dem Harzauftrag auf.<br />

Damit der Auftraggeber<br />

die erfolgte<br />

korrekte Untergrundvorbereitung<br />

nach<br />

der Sanierungsmaßnahme<br />

nachvollziehen<br />

und überprüfen<br />

kann, müssen die<br />

Vorarbeiten dokumentiert<br />

werden – per<br />

Kamerabefahrung<br />

Durch das Vorfräsen wird die Sielhaut mechanisch<br />

entfernt. Eine reine Hochdruckreinigung<br />

reicht dafür nicht aus.<br />

und beim Einsatz des PARTLINER TM -Systems teilautomatisiert<br />

durch die App PARTLINER TM Control.<br />

Ist die zu sanierende Schadstelle solchermaßen vorbereitet,<br />

finden die auf die Kanalsanierung spezialisierten Kunstharze<br />

einen optimalen Haftgrund vor.<br />

Fazit: Hinter den eingangs zitierten Formulierungen in den DIBt-<br />

Zulassung steckt also der Unterschied zwischen dicht und nicht<br />

dicht, zwischen Erfolg und Misserfolg. Zwischen erfolgreicher<br />

Sanierung und immer wieder auftretenden Undichtigkeiten.<br />

Die korrekte und sorgfältige Untergrundvorbehandlung ist<br />

deshalb ein wesentlicher und unabdinglicher Bestandteil jeder<br />

Sanierungsmaßnahme, bei der eine vollständige und dauerhaften<br />

Verklebung mit dem Untergrund erreicht werden soll.<br />

Dies gilt im Kanal zum Beispiel für die Stutzensanierung im<br />

Schalungs- und Hütchen-Verfahren, für den Einbau von Kurzlinern,<br />

die im Gegensatz zu Schlauchlinern vollständig mit<br />

dem Untergrund verkleben, ebenso wie für die Sanierung von<br />

Schächten und Abwasserbauwerken etwa bei der Anbindung<br />

von Ab- und Zuläufen an das Bauwerk oder der Beschichtung<br />

von Schacht- und Bauwerkswänden und Schachthälsen.<br />

Mit dem korrekt vorbereiteten Untergrund kann der PARTLINER TM hervorragend<br />

verkleben.<br />

Praxisbeispiel Schachtanbindung<br />

Bei Schachtanbindungen ist es wichtig, dass das Material fest<br />

mit dem Untergrund verklebt. Wenn mit Linern sanierte Altrohre<br />

wieder dicht an den Schacht angebunden werden sollen,<br />

94 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

treffen sie auf unterschiedlichste Materialien: den GFK-Liner, auf dem meist noch Folienreste sind, das Altrohr und schließlich<br />

den Schacht.<br />

Die korrekte Untergrundvorbereitung ist hier von enormer Bedeutung, sonst löst sich die Anbindung in diesem kritischen Punkt<br />

unter dem ständigen Druck des Wassers wieder – und optisch dicht bleibt dann nicht wirklich dicht.<br />

In Schulungen der resinnovation GmbH zu Schachtanbindungen mit einem dauerflexiblen Epoxidharz Harz8 wird deshalb sehr<br />

großer Wert auf die Vermittlung der richtigen Untergrundvorbereitung gelegt: Vor der eigentlichen Anbindung wird zunächst der<br />

Liner rundherum freigestemmt, um dem Harz ausreichend Klebefläche zu bieten. Der anzubindende Liner wird angeraut und von<br />

Folienresten o. ä. befreit. Nach den Stemm-, Fräs- und Feilarbeiten wird die Anbindestelle mit klarem Wasser gereinigt. Zuletzt<br />

werden eventuell noch vorhandene Fette auf der Oberfläche mit einem Reinigungsmittel gelöst. Erst dann erfolgt die Anbindung,<br />

die bei korrekter Ausführung sicher verklebt und dauerhaft abdichtet.<br />

Freistemmen der Anbindestelle, um ausreichend Platz für die Verklebung zu schaffen. • Entfernen der Folien auf dem Schlauchliner, um den Haftgrund zu<br />

gewährleisten. • Entfernen der Frässtäube mit dem Hochdruckreiniger. • Fertige Anbindung mit Harz8.<br />

(Bilder von links nach rechts)<br />

Praxisbeispiel Bauwerksanierung<br />

Der Beton eines Pumpwerks ist durch aggressive Medien korrodiert.<br />

Das Bauwerk war in der Vergangenheit bereits einmal<br />

beschichtet, der Untergrund damals jedoch im Vorfeld nur per<br />

Hochdruckreiniger mit Wasser gereinigt worden. Die Folge: Die<br />

Beschichtung „blätterte“ nach kurzer Zeit bereits wieder ab. Der<br />

Grund: Nach der Reinigung war eine Trennschicht zurückgeblieben,<br />

die für das bloße Auge nicht erkennbar war. Das Material<br />

konnte nicht ausreichend mit dem Untergrund verkleben.<br />

Die RHZ Handwerks-Zentrum GmbH ist ein Unternehmen von<br />

VIVAWEST. Sie vereint zehn Gewerke in den Geschäftsfeldern<br />

Modernisierung, Kleinreparaturmanagement, Kanalsanierung und<br />

Verkehrssicherung unter einem Dach.<br />

Für den Bereich Kanal mit Einsatzschwerpunkten im<br />

Rheinland (v.a. Köln, Bonn, Leverkusen) suchen wir zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanalund<br />

Industrieservice (unbefristet)<br />

Ihre<br />

Durchführung von Wartungs- und Reparatur-<br />

Aufgaben: arbeiten an Abwasserkanälen und Kanalbauwerken,<br />

Neuverlegung in und außerhalb von<br />

Gebäuden, grabenlose Sanierung im Kurzlineroder<br />

Inlinerverfahren, Installationsarbeiten<br />

Ihr Profil: Abgeschlossene Ausbildung zur Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- und Industrieservice (m/w/d),<br />

zum Rohrleitungsbauer (m/w/d) oder zum<br />

Kanalbauer (m/w/d), Führerschein Klasse B,<br />

Bereitschaft für Montageeinsätze<br />

Was wir Leistungsgerechte Vergütung, Erfolgsbeteiligung,<br />

Ihnen bieten: einen attraktiven und zukunftssicheren Arbeitsplatz,<br />

eine leistungsgerechte Vergütung,<br />

eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge,<br />

eine Erfolgsbeteiligung etc.<br />

HABEN WIR IHR INTERESSE GEWECKT?<br />

Dann bewerben Sie sich kurzfristig. Per Post senden Sie Ihre<br />

Bewerbungsunterlagen an RHZ Handwerks-Zentrum GmbH,<br />

Bereich Personal, Bergmannsglückstraße 35, 45896 Gelsen kirchen<br />

oder per E-Mail an berit.berndt@vivawest-dl.de.<br />

Unterschied zwischen nicht gereinigt und mit Granulat gereinigt<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 95


Sonstiges<br />

Bei der erneut notwendig gewordenen Sanierung wurde das<br />

Bauwerk komplett mit per Hochdruck mit einem Wasser-Granulat-Gemisch<br />

abgestrahlt. Dadurch wurde die Oberfläche<br />

soweit abgetragen, dass keine Trennschicht mehr zurückblieb.<br />

Im Anschluss wurde eine Epoxidharzbeschichtung aufgesprüht,<br />

die nun komplett mit dem Untergrund verkleben kann und das<br />

Abwasserbauwerk künftig vor Korrosion schützt.<br />

Bild links: Mit Granulat-Wasser-Gemisch per Hochdruck gereinigtes Pumpwerk<br />

• Pumpwerk mit resiShield-beschichtet (rechts)<br />

Praxisbeispiel Fugen abdichten<br />

Freistemmen<br />

Bevor z. B. Schachtfugen mit<br />

Kunstharz abgedichtet werden,<br />

wird die Fuge freigestemmt, um<br />

ausreichend Klebefläche für das<br />

Harz zu schaffen. Anschließend<br />

wird die Fuge mit klarem Wasser<br />

von losen Teilen gereinigt und mit<br />

resiClean die Oberfläche entfettet.<br />

So wird der Schacht wieder dicht,<br />

wie dieser Beispielschacht, der mit<br />

FlexyPox abgedichtet wurde.<br />

Verkehrssicherheit<br />

Die Tücke im Ton: Rückfahrwarner mit<br />

Terzrauschen ist besser lokalisierbar,<br />

reduziert Lärmbelästigung und<br />

schützt Fußgänger zuverlässig<br />

Allround-Einsatz dank zusätzlicher Signalfunktionen<br />

Obwohl Nutzfahrzeuge, wie Lkws, Busse und Traktoren, mit<br />

einem akustischen Rückfahrwarnsystem ausgestattet sind,<br />

kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. So verletzte<br />

erst im Januar <strong>2021</strong> im baden-württembergischen Balingen<br />

ein Lkw beim Zurücksetzen einen 74-jährigen Fußgänger<br />

schwer. Denn der weitläufig hörbare Piepton, der in den meisten<br />

Fällen eingesetzt wird, hat auch Schattenseiten: Verkehrsteilnehmer,<br />

die sich in direkter Nähe zum Fahrzeug aufhalten,<br />

können das Geräusch nur schwer lokalisieren, während es zugleich<br />

Anwohner und auch Tiere aufschreckt, die selbst nicht<br />

am Verkehrsgeschehen beteiligt sind. Ein Terzrauschen hingegen,<br />

wie es der Rückfahrwarner PeTer der GREWUS GmbH<br />

erzeugt, konzentriert sich auf den unmittelbaren Gefahrenbereich<br />

und reduziert so die Lärmbelästigung bei gleichzeitig<br />

hoher Sicherheit. Das flexible System bietet unterschiedliche<br />

Signaltöne und kann deren Schalldruckpegel automatisch an<br />

den Lärmpegel der Umgebung anpassen, weshalb es sich unter<br />

anderem für den kommunalen sowie für den land- und<br />

forstwirtschaftlichen Einsatzbereich anbietet. Die Entwicklung<br />

wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi) im Rahmen einer ZIM-Förderung (Zentrales Innovationsprogramm<br />

Mittelstand) finanziell unterstützt.<br />

Fräsen<br />

Entfetten<br />

Mit dem flexiblen System PeTer ist ein frei wählbarer Signalton möglich,<br />

der sich in Lautstärke und Frequenzspektrum optimal vom Umgebungslärm<br />

abhebt.<br />

Hochdruckreinigen<br />

Abgedichtet mit FlexyPox<br />

www.resinnovation.com<br />

Herkömmliche Rückfahrwarner stoßen zumeist ein schrilles<br />

Beep-Beep-Beep aus, das auch in der weiteren Umgebung<br />

deutlich wahrnehmbar ist. Dies hat in Natur und Wohngebieten<br />

nicht nur eine erhebliche Lärmbelästigung zufolge, sondern<br />

auch den Nachteil, dass nur schwer erkennbar ist, aus<br />

welcher Richtung der Warnton stammt und ob sich dessen<br />

Quelle im direkten Gefahrenbereich befindet. Die GREWUS<br />

GmbH hat aus diesem Grund eine Lösung entwickelt, die den<br />

Lärm reduziert und gleichzeitig eine höhere Sicherheit bietet.<br />

Das Ergebnis ist der Rückfahrwarner PeTer, dessen Name sich<br />

aus Pegel (Schalldruckpegel) und Terz (Frequenzspektrum)<br />

96 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

zusammensetzt. Das innovative Rückfahrsystem emittiert ein<br />

sogenanntes Terzrauschen, das für menschliche Ohren angenehmer<br />

klingt als tonale Warnsignale und sich in einem gut<br />

hörbaren Frequenzbereich bewegt. „Die Fuhrparkbetreiber<br />

schätzen besonders an unserem PeTer, dass er als Geräuschquelle<br />

leichter zu lokalisieren ist, ohne die Umgebung unnötig<br />

zu belästigen“, berichtet Ralf Sandomeer, Geschäftsführer der<br />

GREWUS GmbH. „So erhöht er die Sicherheit für Fahrer sowie<br />

für andere Verkehrsteilnehmer.“<br />

giert PeTer als Allrounder der akustischen Signalgebung. „Unseren<br />

Kunden stehen wir gerne als Kollegen aus der Akustik<br />

beratend zur Seite und unterstützen sie mit unserem Know-how<br />

auch bei Design-Anpassungen oder Spezialkonstruktionen“,<br />

resümiert Sandomeer.<br />

Allround-Gerät der akustischen Signalgebung<br />

Sowohl im automatischen als auch im manuellen, vom Fahrer<br />

gesteuerten Modus werden im Vorfeld drei unterschiedliche<br />

Schalldruckpegel für das Signal definiert. Dadurch ist PeTer in<br />

der Lautstärke stufenweise verstellbar: hoch, mittel und niedrig.<br />

Das ermöglicht die individuelle Anpassung an die jeweilige<br />

Situation, denn in einer industriell geprägten Umgebung<br />

sind andere Warnlautstärken erforderlich als in ruhigen Wohngebieten<br />

oder in der Land- und Forstwirtschaft. In der Konfiguration<br />

„Automatik“ analysiert das System mit einem Mikrofon<br />

die Umwelt und berechnet anhand eines Algorithmus, welche<br />

der drei vorab programmierten Stufen emittiert werden soll.<br />

Dabei ignoriert PeTer dynamische, impulshafte Spitzen, wie<br />

beispielsweise Windgeräusche oder kurzzeitiges Hundegebell.<br />

Dank dieser Funktion ändert der Rückfahrwarner nur die Lautstärke,<br />

wenn es wirklich notwendig und sinnvoll ist.<br />

Damit PeTer optimal für das jeweilige Fahrzeug angepasst werden kann, hat<br />

der Fahrzeughersteller im Vorfeld vollkommene Konfigurationsfreiheit.<br />

GREWUS GmbH<br />

Langenhorner Chaussee 40<br />

D-22335 Hamburg<br />

www.grewus.de<br />

Standardmäßig wird PeTer zwar mit dem innovativen Terzrauschen<br />

ausgeliefert, aber ebenso ist ein tonaler Alarm in unterschiedlichen<br />

Frequenzen möglich. Das gewählte Signal wird<br />

von der GREWUS GmbH auf die genannten Schalldruckpegelmodi<br />

eingestellt, die wiederum maßgeblich von der jeweiligen<br />

Einbausituation abhängen. Auch weitere Parameter, wie<br />

die Puls- und die Pausendauer, werden mit einer einfachen<br />

Anpassung der Software modifiziert. Unabhängig vom Rückfahrwarnton<br />

in verschiedenen Lautstärken kann derselbe PeTer<br />

außerdem einen zusätzlichen Ton abspielen – beispielsweise<br />

als Abbiegewarner, Diebstahlschutz oder Hupe. Dadurch fun-<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong>04 / / <strong>2021</strong> 2018 | | 975


Sonstiges<br />

Premiere für erstes Merkblatt zur Sanierung von Trinkwasserleitungen<br />

Der Rohrleitungssanierungsverband (RSV) gibt erstmals ein Merkblatt heraus, das die noch junge<br />

Technologie des Trinkwasser-Schlauchlinings umfangreich beschreibt. Damit werden Versorger<br />

und Ingenieurbüros bei Planung, Ausschreibung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen<br />

unterstützt. Der Verband zeigt auch praktische Lösungen für die Verbindung des Druckliners an<br />

das Trinkwassernetz sowie zur Herstellung von Anschlüssen.<br />

Bei der Sanierungsplanung von Trinkwasserleitungen<br />

leistet der RSV künftig<br />

Unterstützung. Bild: RSV/Diringer & Scheidel<br />

Die Kosten bleiben im Rahmen,<br />

der Verkehr rollt weiter<br />

und selbst die entlegensten<br />

Stellen werden erreicht – von<br />

diesen Vorteilen des vor Ort<br />

härtenden Schlauchlinings<br />

profitieren bisher vorwiegend<br />

die Betreiber von Abwasser-Kanalisationsnetzen.<br />

Dass es auch für Trinkwasserleitungen<br />

erprobte Systeme<br />

gibt, ist in Deutschland<br />

hingegen wenig bekannt.<br />

Nun kommt Bewegung in<br />

die Sache – nicht nur angesichts<br />

eines wachsenden<br />

Bedarfs an Verfahren zur<br />

Sicherstellung der Trinkwasserinfrastruktur.<br />

Mehrere<br />

Hersteller von vor Ort härtenden<br />

Methoden haben<br />

ihre Systeme in umfangreichen<br />

Nachweisverfahren<br />

auf ihre Trinkwassereignung prüfen lassen, sodass diese vom<br />

Markt akzeptiert werden können.<br />

Von Anforderungen bis Abnahme – alles im Blick<br />

„Die Normgrundlage an die Systeme ist vorhanden“ – sagt<br />

Dr. Susanne Leddig-Bahls, Obfrau des RSV-Arbeitskreises 1.3<br />

zur Sanierung von Trinkwasserleitungen. Mit der DIN EN ISO<br />

11298-4 sind Schlauchliner bereits normativ geregelt, ebenso<br />

sind Gewebeschlauchverfahren seit Jahrzehnten nach DVGW<br />

GW 327, W 330 im Einsatz. „Was bisher fehlte, ist ein Leitfaden,<br />

der die konkreten Anforderungen, Einsatzbedingungen,<br />

Materialien und Einbauprozesse beschreibt. Auftraggeber und<br />

Ingenieurbüros wünschen sich außerdem Hilfestellung bei der<br />

Planung, Ausschreibung und Überwachung bis hin zur Abnahme.<br />

Das alles haben wir nun in ein Werk zusammengefasst“,<br />

erklärt Leddig-Bahls.<br />

Einsatzgrenzen, Vorbehalte, Hygieneanforderungen<br />

Der RSV beschäftigt sich im Arbeitskreis auch mit den Einsatzgrenzen<br />

und Vorbehalten gegenüber Sanierungsverfahren, wie<br />

etwa der Frage nach der Prozesskontrolle vor Ort. Susanne Leddig-Bahls:<br />

„Wir wollen mit dem Merkblatt zeigen, dass die Branche<br />

ihre Hausaufgaben gemacht hat. Wir können die Bedingungen<br />

kontrollieren und die Härtung zuverlässig nachweisen,<br />

sodass kein Netzbetreiber Sorge haben muss, dass die Qualität<br />

eines Endproduktes der einer Fertigung im Werk nachsteht.“<br />

Der aus Mitarbeitern von Unternehmen, Netzbetreibern, Ingenieurbüros<br />

und Hygiene-Experten bestehende Arbeitskreis hat<br />

sich rund zwei Jahre lang mit der Erstellung des Merkblattes<br />

beschäftigt – vorwiegend in Online-Sitzungen. In einer Vorab-Veranstaltung<br />

gaben die Verantwortlichen des Verbandes<br />

gegenüber Wasserversorgern einen Vorgeschmack auf das<br />

Werk, das auf der Website des RSV seit August als PDF veröffentlicht<br />

und kostenlos verfügbar ist.<br />

Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr<br />

Die Besonderheit der Renovierung mit Schlauchlinern gegenüber<br />

grabenden Erneuerungsverfahren besteht darin, dass<br />

unter der Erde ein neues Rohr entsteht, ohne die Altrohrleitung<br />

aufwändig auszugraben. Zwei Technikfamilien stehen im<br />

Trinkwasserbereich zur Verfügung – entweder das vor Ort härtende<br />

Schlauchlining oder das Schlauchlining mit rückseitiger<br />

Verklebung.<br />

Anders als bei Reparaturverfahren können Schlauchliner prinzipiell<br />

eine Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr erreichen.<br />

Voraussetzung für diese als grabenarmes Verfahren bezeichnete<br />

Methode sind lediglich kleine Baugruben zum Einbringen<br />

des Schlauchliners in die zu sanierende Rohrleitung– ansonsten<br />

kann der Verkehr weiter rollen.<br />

Susanne Leddig-Bahls, zugleich Leiterin des Ingenieurbüros<br />

IQS, stellt die wichtigsten Vorteile des Schlauchlinings gegenüber<br />

dem Einsatz werksgefertigter Rohre heraus: „Der<br />

Schlauchliner punktet vor allem bei der Flexibilität. Es werden<br />

Leitungen sanierbar, an die man vorher gar nicht rangekommen<br />

ist. Da es sich um muffenlose, durchgängige Linerrohre<br />

handelt, die eng am Altrohr anliegen, ist zudem die hydraulische<br />

Leistungsfähigkeit vielen Systemen überlegen.“<br />

Besonderheiten der Trinkwasser-Anforderungen berücksichtigt<br />

Trinkwasserhygienische Bedingungen und Prüfanforderungen<br />

spielen eine entscheidende Rolle beim Einsatz des vor Ort härtenden<br />

Schlauchlinings in Trinkwasserleitungen.<br />

„Der Transport von Trinkwasser ist ein sensibles Thema, umso<br />

wichtiger ist es, dass wir eine gute technische Beschreibung<br />

bieten, die das Vertrauen für die Technologie der Leitungssanierung<br />

schafft“, betont auch Andreas Haacker, Vorsitzender<br />

des RSV. Den hygienischen Anforderungen ist im Arbeitsblatt<br />

ein ganzes Kapitel gewidmet. Denn: Sämtliche Stoffe müssen<br />

für die Trinkwasseranwendung freigegeben sein und so eingesetzt<br />

werden, dass sie den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung<br />

entsprechen. Die neuen Leitlinien des Umweltbundesamtes<br />

zur Bewertung von Materialien in Kontakt<br />

mit Trinkwasser werden im Merkblatt ebenfalls berücksichtigt.<br />

98 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Ein weiterer sensibler Punkt ist die Überwachung der Reaktionsprozesse<br />

auf der Baustelle. „Wir härten vor Ort. Wie weisen wir<br />

nach, dass die Härtung so erfolgt ist, wie dies in der Zulassung<br />

gefordert ist? Hier haben wir in Zusammenarbeit mit zwei Prüflaboren<br />

und dem Hygieneinstitut konkrete Vorgaben erarbeitet, die<br />

im Merkblatt niedergelegt sind“, erklärt Susanne Leddig-Bahls.<br />

Die Verfahren im Überblick<br />

Die am Markt befindlichen Schlauchlining-Systeme und Materialien<br />

werden im Merkblatt in einer Übersicht dargestellt, sortiert<br />

nach Linerklassifizierung, Härtung und Anwendungen. Im Text<br />

erhalten Anwender zusätzliche konkrete Empfehlungen für das<br />

jeweilige Einsatzgebiet. „So kann sich jeder das System heraussuchen,<br />

das für sein Projekt am besten geeignet ist“, so Leddig-Bahls.<br />

der zyklische Lastwechsel im Über- und Unterdruckbereich<br />

simuliert. Ein DIN-Arbeitskreis ist derzeit dabei, die Prüfung für<br />

die deutschen und internationalen Normen vorzubereiten, sodass<br />

künftig die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Anschlusssystemen<br />

gewährleistet werden kann.<br />

Startschuss für neue Merkblatt-Strategie des RSV<br />

Online-Meetings und der zunehmenden Digitalisierung sei<br />

Dank – mit dem Merkblatt 1.3 kann der RSV nun eine neue<br />

Strategie der Merkblattarbeit eröffnen. „Wir drucken die Blätter<br />

nicht mehr, sondern stellen sie als PDF zur Verfügung. Das bietet<br />

nicht nur im Layout neue Möglichkeiten – so lassen sich im<br />

Dokument Verweise bequem per Link generieren. Und sobald<br />

sich zum Beispiel bei den Anschlusstechniken etwas Neues tut,<br />

setzen wir uns wieder zusammen und aktualisieren das Merkblatt“,<br />

kündigte Leddig-Bahls an.<br />

Stimmen aus dem Netzbetrieb<br />

„Der richtige Schritt“<br />

Hinweis: Die möglichen Einbaulängen sind projekt- und systemabhängig,<br />

mögliche Druckstufen sind durchmesser- und<br />

systemabhängig.<br />

* Bei den genannten Werten handelt es sich um typische Anwendungsbereiche,<br />

einzelne Kennwerte für die unterschiedlichen Druckschlauchliner sind den Herstellerangaben<br />

zu entnehmen.<br />

Lösungen für Anschlussleitungen<br />

Sowohl Netzbetreiber als auch Ingenieurbüros haben bereits<br />

im Vorfeld großes Interesse an den Inhalten des Merkblatts<br />

signalisiert, so dass der Arbeitskreis sich besonders mit der<br />

Fertigstellung beeilt hat. Das Merkblatt widmet sich übrigens<br />

auch einem Problem, das vor allem von städtischen Netzbetreibern<br />

angeführt wird: Die sichere Anbindung von Hausanschlüssen.<br />

Dafür gibt es nach Aussagen von Obfrau Susanne<br />

Leddig-Bahls inzwischen aktuelle Lösungen. „Natürlich muss<br />

ein Schlauchliningsystem sicher in das bestehende Druckleitungsnetz<br />

eingebunden und Hausanschlüsse wiederhergestellt<br />

werden können. Auch dafür wurden aktuelle Lösungen entwickelt,<br />

die auf der Linerinnenseite abdichten. Dies wird im<br />

Merkblatt beschrieben und Anforderungen definiert“, bestätigt<br />

die Expertin. So konnten erste konkrete technische Anschlusslösungen<br />

für Druckschlauchliner ihre Einsatzfähigkeit in sanierten<br />

Druckleitungen im Rahmen eines Stresstests nachweisen.<br />

Hierfür wurde ein neuartiger Bauteilversuch verwendet,<br />

Warum werden bislang die Trinkwasser-Schlauchliner durch<br />

die Systemhersteller und Dienstleister erfolgreich im Ausland<br />

vermarktet, während sie in Deutschland ein Nischendasein fristen?<br />

Dass der Markt auch in Deutschland nun bereit ist, davon<br />

ist Torsten Matussek vom Wasserverband Garbsen-Neustadt<br />

überzeugt. „Das Merkblatt des RSV ist der richtige Schritt.<br />

Damit wird es für uns Netzbetreiber leichter werden, den sehr<br />

großen Bedarf an Sanierungen bei der Leitungsinstandhaltung<br />

zu decken – auch wenn das Schlauchlining eine Methode von<br />

vielen ist, die zur Auswahl stehen.“ Matussek appelliert, auch<br />

andere grabenlose Verfahren über die RSV-Merkblätter in den<br />

Trinkwasserbereich zu heben.<br />

„Thema Sanierung wird für uns immer wichtiger“<br />

„Das Thema Sanierung ist für uns Netzbetreiber allgemein<br />

eine immer wichtiger werdende alternative Verlegemethode<br />

– insbesondere für den städtischen Netzbetrieb“, sagt Guido<br />

Kandolf von der wesernetz Bremen GmbH. „Einerseits werden<br />

die Platzverhältnisse im Boden innerorts durch die zunehmende<br />

Verlegung weiterer Infrastrukturen (z. B. Glasfaser) immer<br />

beengter. Zum anderen fordert doch auch der ständige<br />

Kostendruck ein grundsätzliches Umdenken schon bei der<br />

frühzeitigen Erneuerungsplanung von Versorgungsleitungen<br />

bei Erdgas-, Trinkwasser- und Wärmenetzen und auch natürlich<br />

auch im Abwasserbereich.“<br />

„Große Chance für alle“<br />

Diese Meinung vertritt auch Steffen Hommel vom Ingenieurbüro<br />

IRS Sachsen. Hommel begleitete zuletzt im Auftrag des<br />

Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) die<br />

Sanierung einer Trinkwasserleitung DN 600, bei der streckenweise<br />

vor Ort härtende Schlauchliner erfolgreich zum Einsatz<br />

kamen. Vor allem in den neuen Bundesländern gebe es einen<br />

enormen Bedarf, alte Betonrohrleitungen instand zu setzen.<br />

„Wenn die Verfahren dazu geeignet sind, dann ist das sicherlich<br />

eine große Chance für alle“, so Hommel.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 99


Sonstiges<br />

Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling<br />

Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling<br />

Bildrechte: Adobe Stock / ©New Africa - stock.adobe.com<br />

Potential und Dynamik von Circular Economy als<br />

zukunftsfähiges Marktmodell<br />

Produzieren, konsumieren, wegwerfen. Was in fast allen Lebensbereichen<br />

dominiert, ist mit globalen Herausforderungen<br />

nicht mehr vereinbar. Das lineare Wirtschaftsmodell entwickelt<br />

sich immer mehr zum Auslaufmodell und muss dringend durch<br />

nachhaltige Prinzipien wie beispielsweise Kreislaufwirtschaft<br />

ersetzt werden. Auch zeigt der vom Bundesumweltministerium<br />

in Auftrag gegebene GreenTech-Atlas <strong>2021</strong> eine Dynamik in<br />

der ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

die sowohl zu radikal veränderten Geschäftsmodellen<br />

führt, als auch zu Wachstums-Chancen für Unternehmen, die<br />

in nachhaltige Technologien und Dienstleistungen investieren.<br />

Doch was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Unternehmen?<br />

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr<br />

2019 in Deutschland pro Person 72 Kilogramm Verpackungsmüll<br />

eingesammelt und damit durchschnittlich 4 Kilogramm<br />

mehr als im Vorjahr. Doch nicht nur im Verpackungsbereich<br />

nimmt der Verbrauch stetig zu. Auch in anderen Bereichen ist<br />

der Konsum höher als der Rohstoffanteil der Erde. Laut Umweltbundesamt<br />

verursachen Bau- und Abbruchabfälle den<br />

größten Abfallstrom in Deutschland – im Jahr 2018 rund 54 %<br />

des Brutto-Abfallaufkommens – und spielen damit eine wichtige<br />

Rolle für zirkuläres Wirtschaften.<br />

Es liegt auf der Hand, dass Lösungen nicht in der Beseitigung<br />

des Mülls liegen. So definiert auch die Änderung des<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 2020 als wichtigste Ziele die<br />

Verringerung des Ressourcenverbrauchs, Erhöhung der Recyclingquoten<br />

und Stärkung der Abfallvermeidung. Kreislaufwirtschaft<br />

als neues Denkmodell ist also ein richtiger Lösungsansatz<br />

für nachhaltigen Ressourcenschutz. Der Circular Economy<br />

Action Plan der EU-Kommission sowie die ab 2022 anzuwendende<br />

EU-Taxonomie machen deutlich, dass der Übergang zu<br />

einer CO 2<br />

-neutralen, nachhaltigen und ressourceneffizienten<br />

Circular Economy in Europa bereits im Gange ist. Im Mai<br />

<strong>2021</strong> beschrieb die Circular Economy Initiative Deutschland<br />

in einer neu veröffentlichten Roadmap, mit welchen konkreten<br />

Maßnahmen Deutschland eine systemische Circular Economy<br />

entwickeln und Klimaneutralität erreichen kann. Auch dadurch<br />

wird klar, dass die Umsetzung einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft<br />

kein Selbstzweck ist.<br />

Für Unternehmen gibt es also triftige Gründe, das Prinzip der<br />

Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren.<br />

Aktuell wird dieses Marktmodell zwar noch mit Zurückhaltung<br />

gelebt, was jedoch nicht an mangelnder Bereitschaft liegt.<br />

So gaben in einer Umfrage des Umweltcluster Bayern rund<br />

35 % der 70 Teilnehmenden eines Online-Seminars zur Circular<br />

Economy an, noch keine zirkulären Produkte oder Dienstleistungen<br />

anzubieten. Bei 20 % seien diese geplant und weitere<br />

35 % bieten sie bereits an. Als Hürden bei der Entwicklung<br />

zirkulärer Produkte oder Dienstleistungen seien ein entscheidender<br />

Faktor die Kosten (50 %), gefolgt von mangelnder Zeit<br />

und fehlendem Bewusstsein (je 33 %) sowie fehlender Kompetenz<br />

und fehlendem Commitment im Unternehmen (je 27 %).<br />

Eine besonders hohe Hürde ist die Herstellung kreislauffähiger<br />

Produkte. So referierte der Nachhaltigkeitsberater Dr.<br />

Mateusz Wielopolski im Rahmen der vom Umweltcluster Bayern<br />

geführten Online-Seminar-Reihe „Die sieben Prinzipien<br />

der Circular Economy“ über Möglichkeiten des Circular Design<br />

und wie sich kreislauffähige Produkte in der Realität umsetzen<br />

lassen. „Für die Entwicklung kreislauffähiger Produkte<br />

spielt intelligentes Design eine entscheidende Rolle, da bis<br />

zu 80 % der Umweltauswirkungen bereits bei diesem Schritt<br />

festgelegt werden. Nicht nur Performance und Ästhetik sind<br />

hier ausschlaggebend. Auch müssen Produktionsprozesse so<br />

definiert werden, dass Rohstoffe über mehrere Lebenszyklen<br />

ohne Qualitätsverluste erhalten bleiben. Eine ganz besondere<br />

Rolle spielt die Auswahl geeigneter Materialien und wie diese<br />

miteinander verbunden sind bzw. wieder voneinander getrennt<br />

werden können. Materialien in durchgängigen, konsequenten<br />

und gesunden Kreisläufen zu führen, stellt jedoch hohe Anforderungen<br />

an ihre Herstellung. Um kreislauffähige Produkte zu<br />

entwickeln, müssen alle Fragen bereits vor der Entwicklungsphase<br />

beantwortet werden.“<br />

Kreislaufwirtschaft bedeutet also mehr als nur Recycling. Es ist<br />

ein gesamtheitlicher interdisziplinärer Ansatz, der Know-how<br />

über Prozesse, Technologien und Materialien verbindet. Der<br />

Fokus liegt auf langer Nutzungsdauer und Reparatur. Abfallvermeidung<br />

und Wiederverwendung stehen bei diesem Modell<br />

weit vor dem Recycling. Das Prinzip ist besonders dann<br />

sinnstiftend, wenn Produkte so gestaltet werden, dass sie in<br />

einen biologischen oder technologischen Kreislauf rückgeführt<br />

werden können. Dieses sogenannte „Cradle-to-Cradle-<br />

Design“ erfüllt den Bedarf nach zukunftsfähigen Verfahrensweisen.<br />

Gleichzeitig setzt es Materialgesundheit voraus, damit<br />

schädliche Stoffe nicht den biologischen Kreislauf belasten<br />

und am Ende in der Nahrungskette landen.<br />

Mit diesen Themen findet eine ökologische Transformation<br />

statt, die der Umweltcluster mit Wissenstransfer, Fortbildungen,<br />

Vernetzungen und Fördermaßnahmen begonnen hat und mit<br />

aktuellen Kenntnissen aus Wissenschaft und Forschung weiterführt.<br />

Damit folgt er einem weiteren Umfrage-Ergebnis,<br />

bei dem 70 % seiner Seminar-Teilnehmenden äußerten, sie<br />

müssten zur Umsetzung zirkulärer Produkte neue Kompetenzen<br />

aufbauen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, Zugang zu<br />

100 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Fördermöglichkeiten und externe Beratung zu suchen.<br />

Dass zirkuläres Wirtschaften als Zukunftsmodell keine Theorie<br />

ist, beweist der Umweltcluster insbesondere mit umwelttechnologischen<br />

Projekten, wie zum Beispiel CIRCULAR4.0. Es fördert<br />

den Einsatz digitaler Technologien und Prozesse bei KMU<br />

im Alpenraum, um deren Entwicklung hin zu zirkulären Geschäftsmodellen<br />

zu unterstützen. Das Projekt soll das Bewusstsein<br />

für den Zusammenhang von Digitalisierung und Circular<br />

Economy bei Multiplikatoren, Wirtschaftsförderern, Finanzgebern<br />

und Unternehmen in der Region schaffen. Ein speziell<br />

entwickeltes Schulungsprogramm mit Tools zur Entwicklung<br />

zirkulärer Geschäftsmodelle mit Hilfe digitaler Prozesse soll an<br />

KMU aus dem Alpenraum getestet werde<br />

Interessierte Unternehmen aus Schwaben und Oberbayern<br />

können sich für die im Herbst <strong>2021</strong> beginnende Pilotphase<br />

beim Umweltcluster bewerben.<br />

Auch mit dem regionalen Kunststoff-Projekt „reGIOcycle“<br />

stellt der Umweltcluster Bayern seine umwelttechnologische<br />

Expertise unter Beweis. Das Projekt steht für Vermeidung, Substitution<br />

und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen<br />

am Beispiel der Region Augsburg. In einer dreijährigen Forschungsphase<br />

widmet es sich den Fragen, wie eine regionale<br />

Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe im Raum Augsburg verbessert<br />

werden kann und welche nachwachsenden Ressourcen<br />

in der Region vorhanden sind. Projektziel ist die Entwicklung<br />

und Erprobung eines realisierbaren Konzepts zur nachhaltigen<br />

Kreislaufwirtschaft, unter Mitwirkung verschiedener Akteure<br />

und Stakeholder aus Kommunen, Forschungseinrichtungen<br />

und lokal agierender Unternehmen.<br />

Dass der Umweltcluster branchenübergreifend in Wertschöpfungsketten<br />

denkt, zeigt er auch mit „WeReLaNa“ – einem<br />

Cross-Cluster-Projekt im Bereich Bioökonomie. Übergeordnetes<br />

Ziel ist das Schließen von Kreisläufen und das Eröffnen<br />

von Innovationsräumen für die Nutzung von Reststoffen aus<br />

Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie.<br />

Mit seiner Online-Seminar-Reihe „Die sieben Prinzipien der<br />

Circular Economy“ bewegt der Umweltcluster ebenfalls die<br />

Zahnräder der Vernetzung und Weiterbildung. So vermittelte<br />

die gemeinsam mit den bayerischen IHKs veranstaltete Fortbildungsreihe<br />

relevante Kenntnisse und zeigte anhand von Best<br />

Practices, worauf es bei einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft<br />

ankommt. Die erfolgreiche Reihe war seit ihrem Start<br />

so gut besucht, dass sie nach dem letzten der acht geplanten<br />

Seminare nahtlos weitergeführt wird.<br />

„Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung<br />

sind für uns keine Branchentrends, sondern zählen zu unserem<br />

Selbstverständnis“, betont Alfred Mayr, Geschäftsführer des<br />

Umweltcluster Bayern. „Aus diesem Grund fördern wir die<br />

Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.“<br />

Auf dieser Grundlage entwickelt sich der Umweltcluster immer<br />

mehr zu einer bei Expert:innen gefragten überregionalen<br />

Informationsplattform.<br />

Pitch<br />

Der Augsburger Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern<br />

e. V. stärkt die bayerische Wirtschaft durch die Vernetzung<br />

von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Mit Projekten<br />

und Arbeitskreisen verbindet der Umweltcluster Bayern<br />

die Kompetenzen seiner Mitglieder und entwickelt daraus umwelttechnologische<br />

Lösungen.<br />

Kurzprofil<br />

Der Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e. V. mit<br />

Sitz in Augsburg hat sich seit dem Gründungsjahr 2006 zum<br />

Branchennetzwerk der bayerischen Umweltwirtschaft entwickelt.<br />

Seine Arbeit konzentriert sich auf Transfer, Bildung und<br />

Verstärkung von Kooperation. Seine zentrale Aufgabe ist die<br />

Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />

Der Umweltcluster Bayern verbindet die Kompetenzen seiner<br />

Mitglieder entlang der Wertschöpfungskette und entwickelt<br />

daraus umwelttechnologische Lösungen. Sein Prädikat „Umweltcluster<br />

Leuchtturmprojekt“ zeichnet jedes Jahr ein Projekt<br />

aus, das einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung der Umwelttechnologie<br />

in Bayern leistet.<br />

Langprofil<br />

Der Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e. V. mit<br />

Sitz in Augsburg hat sich seit dem Gründungsjahr 2006 zum<br />

Branchennetzwerk der bayerischen Umweltwirtschaft entwickelt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Politik, Forschung, Wissenschaft<br />

und Wirtschaft konzentriert sich seine Arbeit auf Transfer,<br />

Bildung und Verstärkung von Kooperation. Seine zentrale<br />

Aufgabe ist die Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />

Ziele der Vernetzung sind die Stärkung und der<br />

Ausbau der bayerischen Wirtschaft und des Mittelstandes. Mit<br />

umwelttechnologischen Projekten und Arbeitskreisen verbindet<br />

der Umweltcluster Bayern die Kompetenzen seiner Mitglieder<br />

und entwickelt Lösungen zur Abfallvermeidung, Substitution<br />

durch biobasierte Alternativen und zirkuläres Wirtschaften.<br />

Seit 2008 fördert der Umweltcluster Bayern visionäre Technologien.<br />

Sein Prädikat „Umweltcluster Leuchtturmprojekt“ zeigt<br />

Entwicklungsrichtungen und zeugt von unternehmerischem<br />

Mut und visionärem Denken. Das Gütesiegel zeichnet jedes<br />

Jahr ein Projekt aus, das einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung<br />

der Umwelttechnologie in Bayern leistet und dadurch<br />

zur Verbesserung der Klima- und Umweltsituation beiträgt.<br />

Trägerverein Umwelttechnologie – Cluster Bayern e. V.<br />

Am Mittleren Moos 48<br />

D-86167 Augsburg<br />

Telefon: +49 (0) 821/455798 - 0<br />

E-Mail: info@umweltcluster.net<br />

www.umweltcluster.net<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 101


Sonstiges<br />

Schachtabdeckungen, Straßenabläufe und Aufsätze:<br />

Worauf Sie bei Ausschreibungen und Planungen achten sollten<br />

Bei abwassertechnischen Anlagen und Produkten der<br />

Straßenentwässerung sind oft kleine Einbauteile wichtig<br />

für eine langfristig sichere und zuverlässige Funktion<br />

Unter unseren Straßen befindet sich ein Netz von Abwasserund<br />

Regenwasserkanälen. Das System der abwassertechnischen<br />

Anlagen und der Straßenentwässerung ist wie ein<br />

großer Baukasten. Werden hier Produkte verbaut, die nicht<br />

zusammenpassen oder die den statischen und dynamischen<br />

Belastungen oder den Wetterbedingungen nicht standhalten,<br />

ist die Verkehrs- und Betriebssicherheit gefährdet.<br />

Eine ausschreibende Stelle oder ein Planer kann das im Detail<br />

jeweils selbst abprüfen. Einfacher ist es, wenn Entscheider<br />

oder Betreiber Kanalgussprodukte mit dem Gütezeichen RAL-<br />

GZ 692 verwenden. Dann ist nämlich das Zusammenpassen<br />

garantiert:<br />

• Bei Aufsätzen mit einem Kennmaß 300 x 500 und<br />

500 x 500 für Straßenabläufe passen Eimer nach DIN 4052-3<br />

• Bei runden Schachtabdeckungen mit lichter Weite 600 und<br />

mit Schmutzfängeraufnahmen passen Schmutzfänger nach<br />

DIN 1221<br />

Der Vorteil: Da alles aufeinander abgestimmt ist, ist auch eine<br />

schnelle Ersatzteilbeschaffung und minimale Lagerhaltung<br />

möglich.<br />

Beispiel 2: Dämpfende Einlagen gegen Lärm<br />

Der Verkehr auf unseren Straßen wächst. Mit der Verkehrsbelastung<br />

steigt die Beanspruchung der Straßenoberfläche<br />

und auch der Verkehrslärm. Übliche Gegenmaßnahmen sind:<br />

Offenporiger Asphalt (OPA), sogenannter „Flüsterasphalt“,<br />

Lärmschutzwände und Geschwindigkeitsbeschränkungen.<br />

Standardisierter Schachtrahmen mit Schmutzfänger nach DIN 1221<br />

Große Kleinigkeiten, die einen entscheidenden Unterschied<br />

machen<br />

Beispiel 1: Schmutzfänger und Eimer gegen Kanalverstopfung<br />

Schachtabdeckungen sind Einstiegs- und Wartungsöffnungen<br />

zu den darunter installierten Schächten und Abwasserkanälen.<br />

Schachtabdeckungen und Straßenabläufe dienen zudem<br />

der Straßenentwässerung und der Belüftung des Schachtes.<br />

Der Schmutz der Straße darf nicht den Schacht und Kanal verstopfen.<br />

In Straßenabläufen sind deshalb Eimer montiert, die<br />

die Grobstoffe aus dem Oberflächenwasser zurückhalten, bei<br />

Schachtabdeckungen sammeln eingehängte Schmutzfänger den<br />

durch die Lüftungsöffnungen der Kanaldeckel fallenden Schmutz.<br />

Eimer für Straßenabläufe mit Kennmaß 300 x 500 und<br />

500 x 500 und Schmutzfänger für Schachtabdeckungen mit<br />

lichter Weite 600 sind in Maßnormen standardisiert. Sie werden<br />

baugleich von verschiedenen Herstellern in großen Stückzahlen<br />

hergestellt und sind deshalb kostengünstig und praktisch<br />

jederzeit wirtschaftlich verfügbar.<br />

Logisch, dass Schmutzfänger und Eimer zu den Schachtabdeckungen<br />

bzw. den Aufsätzen passen sollten. Außerdem<br />

sollten auch bereits eingebaute Aufsätze, Straßenabläufe und<br />

Schachtabdeckungen den Einsatz dieser Ergänzungsbauteile<br />

ermöglichen. Das ist jedoch nicht bei allen marktüblichen Produkten<br />

selbstverständlich.<br />

Auch mit Schachtabdeckungen und Aufsätzen lässt sich Lärm<br />

minimieren. Die GET fordert deshalb in ihrer Güterichtlinie<br />

RAL-GZ 692 für alle Schachtabdeckungen Klasse D400 bis<br />

F900 dämpfende Einlagen.<br />

Richtig bemessene dämpfende Einlagen in Schachtabdeckungen<br />

wirken wie Stoß- und Lärmdämpfer. Sind dämpfende<br />

Einlagen jedoch falsch dimensioniert, dämpfen sie weder<br />

Stöße noch Lärm. Vielmehr kann beim Befahren mit schweren<br />

Fahrzeugen und großer Geschwindigkeit sogar ein „Trampolin-Effekt“<br />

entstehen – mit gravierenden Folgen. Deckel oder<br />

Roste können dann aus dem Rahmen geschleudert werden.<br />

Bezüglich dämpfender Einlagen gibt es nach DIN EN 124<br />

keine Anforderungen, dämpfende Einlagen sind nicht vorgeschrieben.<br />

Ebenso wenig sind diesbezüglich in der DIN EN<br />

124 Prüfungen zur Verkehrs- und Betriebssicherheit gefordert.<br />

Die GET hält dies für ein Sicherheitsrisiko.<br />

Was in der DIN EN 124 nicht berücksichtigt ist, fordert die Gütegemeinschaft<br />

Entwässerungstechnik deshalb verpflichtend in<br />

ihrer Güterichtlinie RAL-GZ 692. Hier sind auch weitere Konstruktions-<br />

und Prüfvorgaben festgelegt: Um unter Last eine zu<br />

große Verformung zu vermeiden, müssen dämpfende Einlagen<br />

eine Härte von mindestens 65° Shore A haben. Bei Belastung<br />

mit 2/3 der Prüfkraft nach EN 124 dürfen Deckel oder Roste<br />

nur maximal 3 mm absinken. Ein „Trampolin-Effekt“ kann dadurch<br />

zuverlässig ausgeschlossen werden.<br />

GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V.<br />

Wilhelmstr. 59 • D-65582 Diez/Lahn<br />

www.get-guete.de<br />

102 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Sonstiges<br />

Schachtabdeckungen mit Leistungsbescheinigung:<br />

So werden Planung und Ausschreibungen einfach und sicher<br />

Schachtabdeckungen mit Leistungsbescheinigungen vereinfachen Ausschreibung<br />

und Planung dank definierter Produkteigenschaften. Die Gütesicherung nach<br />

RAL-GZ 692 sorgt für konsequente Qualitätssicherung und aktiven Umweltschutz.<br />

Wenn wir öffentliche Verkehrsflächen<br />

wie z. B. Wege, Plätze oder Straßen<br />

nutzen, vertrauen wir darauf, dass diese<br />

fachgerecht geplant und ausgeführt<br />

wurden. Wir erwarten, dass auch eingebaute<br />

Schachtabdeckungen und<br />

Straßenabläufe dauerhaft betriebs- und<br />

verkehrssicher sind.<br />

Wer entscheidet wie über die<br />

geeigneten Produkte?<br />

Planer und ausschreibende Stellen<br />

entscheiden, welches Produkt wo eingesetzt<br />

wird. Allerdings ist die Auswahl<br />

bei Schachtabdeckungen und<br />

Aufsätzen groß. Voraussetzung für<br />

fachgerechte Planung, Auswahl und<br />

Bewertung der Verkehrs- und Betriebssicherheit<br />

der Produkte sind klare Produktinformationen.<br />

Klare Leistungskriterien dank<br />

Leistungsbescheinigung<br />

Nicht alle Hersteller veröffentlichen für<br />

ihre Produkte Leistungskriterien. Das<br />

heißt, planende und ausschreibende<br />

Stellen müssen ihre Leistungskriterien in<br />

der Ausschreibung konkret fordern. Einfacher<br />

und effizienter ist die Bewertung,<br />

Auswahl und Ausschreibung, wenn<br />

Produkte eine Leistungsbescheinigung<br />

aufweisen. Mit den darin enthaltenen<br />

Informationen können Produkte zielgerichtet<br />

für den jeweiligen Bedarfsfall<br />

ausgewählt werden.<br />

Für Schachtabdeckungen und Aufsätze<br />

mit dem Gütezeichen RAL-GZ 692<br />

gibt es Leistungsbescheinigungen. Das<br />

Gütezeichen RAL-GZ 692 wird von<br />

der RAL Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />

(GET) verliehen. In der<br />

GET-Leistungsbescheinigung sind die<br />

Leistungen des jeweiligen Produktes<br />

dokumentiert und öffentlich einsehbar.<br />

Dies ermöglicht der ausschreibenden<br />

Stelle Leistungsdaten von Produkten<br />

verschiedener Hersteller zu vergleichen<br />

und das für den aktuellen Bedarf optimale<br />

Produkt zu wählen.<br />

Alle Leistungsbescheinigungen für Produkte<br />

mit dem RAL Gütezeichen RAL GZ<br />

692 finden Sie unter https://get-guete.<br />

de/leistungsbescheinigungen/kanalguss<br />

Tipp der GET für die Ausschreibung<br />

Nutzen Planer oder Kommunen bei ihren<br />

Ausschreibungen den Zusatz „gemäß den<br />

Anforderungen der Gütesicherung nach<br />

RAL-GZ 692“, werden die Leistungskriterien<br />

ohne großen Aufwand fester Teil<br />

der Ausschreibung. Die hohen Qualitätsanforderungen<br />

der Güterichtlinie<br />

RAL-GZ 692 und die Leistungsbescheinigung<br />

der Produkte sind der Grund,<br />

warum Qualitätsprodukte oft nach<br />

RAL-GZ 692 ausgeschrieben werden.<br />

infor-<br />

GET-Leistungsbescheinigungen<br />

mieren unter anderem über:<br />

• Sicherung von Deckel und Rost im<br />

Rahmen<br />

• Verhalten der dämpfenden Einlage<br />

• 12-monatige Produktbewährung in<br />

der Praxis<br />

• Widerstandsfähigkeit gegen Frost-<br />

Tau-Wechsel<br />

• Betonanforderungen<br />

• Standardisierte Schmutzfängeraufnahmen<br />

• Schraubendimensionierung<br />

• Korrosionsbeständigkeit der<br />

Schrauben<br />

• Fremdüberwachung<br />

• Qualitäts- und Umweltmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001 und<br />

DIN EN ISO 14001<br />

• Brandverhalten<br />

• Tragfähigkeit<br />

• Kindersicherheit<br />

• Griffigkeit<br />

Unabhängige und akkreditierte Prüfstellen<br />

überwachend laufend die Punkte der<br />

Leistungsbescheinigung gemäß den Anforderungen<br />

der Güterichtlinie RAL-GZ<br />

692 überwacht.<br />

Produkte und Produktionsprozesse<br />

werden laufend überwacht<br />

Die DIN EN 124:2015 fordert in der<br />

aktuellen Fassung keine Fremdüberwachung<br />

der Produkte. Im Gegensatz dazu<br />

setzt die Güterichtlinie RAL-GZ 692 auf<br />

eine durch unabhängige Dritte geprüfte<br />

Qualität. Deshalb müssen, neben der Eigenüberwachung<br />

des Herstellers und der<br />

Fremdüberwachung der Produktionsprozesse,<br />

auch 2 x jährlich Produkte durch<br />

eine neutrale Prüfstelle geprüft werden.<br />

RAL-GZ 692 fordert dies verbindlich.<br />

Umwelt- und Gewässerschutz<br />

Auch das Thema Umwelt- und Gewässerschutz<br />

ist für die Gütegemeinschaft<br />

Entwässerungstechnik wichtig. Um das<br />

Gütezeichen RAL-GZ 692 zu erlangen,<br />

müssen Hersteller eine Zertifizierung des<br />

Qualitäts- und Umweltmanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 9001 und DIN<br />

EN ISO 14001 nachweisen. Das bedeutet,<br />

dass Beschichtungen keine wassergefährdenden<br />

Stoffe nach WHG enthalten<br />

dürfen. Für die Beschichtung sind nur<br />

Lacke auf Wasserbasis mit einem organischen<br />

Restlösemittelanteil unter 6 % zu<br />

verwenden. Der Wasserlack muss blei-,<br />

chromat- und weichmacherfrei sein.<br />

DIN EN 124:2015 enthält keine dieser<br />

Forderungen.<br />

Mehr zu Schachtabdeckungen und das<br />

Gütezeichen RAL-GZ 692 für Kanalguss-Produkte<br />

finden Sie unter:<br />

www.get-guete.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 1<strong>03</strong>


Sonstiges<br />

Starkregenmengen<br />

sicher vom Flachdach entwässern<br />

Bei plötzlichem Extremregen und Starkregen werden<br />

Flachdächer mit ihren Entwässerungsanlagen besonders<br />

belastet, vor allem, wenn die anfallenden Wassermengen<br />

nicht schnell genug abgeleitet werden können und<br />

sich das Regenwasser auf den Dachflächen anstaut.<br />

Was sind Starkregen?<br />

Als Starkregen bezeichnet man große Niederschlagsmengen,<br />

die in kurzer Zeit anfallen. Plötzliche Starkregen führen oft zu<br />

schnell ansteigenden Wasserständen und zu Überschwemmungen.<br />

Der Deutsche Wetterdienst DWD unterscheidet je<br />

nach Intensität des Starkregens drei Starkregenformen: *markantes<br />

Wetter, *Unwetter und *extremes Unwetter.<br />

Planung und Ausführung der Flachdachentwässerung<br />

Will man Dachkonstruktionen und deren Entwässerungsanlagen<br />

bei Starkregen vor Überlastung schützen, muss die Regenentwässerungsanlage<br />

so geplant und ausgeführt werden,<br />

dass das Wasser selbst bei Starkregen kontrolliert und ohne<br />

Rückstau auf dem Dach in der Entwässerungsanlage abgeleitet<br />

werden kann. Hierfür gelten die Anforderungen der DIN<br />

EN 12053-3 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb<br />

von Gebäuden – Dachentwässerung, Planung und Bemessung“<br />

und der DIN 1986-100 „Entwässerung für Gebäude<br />

und Grundstücke“. Dem Regelwerk zufolge muss jedes Flachdach<br />

zusätzlich zur Dachentwässerungsanlage eine ausreichend<br />

dimensionierte Notentwässerung besitzen, um einen<br />

Dacheinsturz zu vermeiden. Das Dachentwässerungs- und das<br />

Notentwässerungssystem müssen gemeinsam mindestens den<br />

am Standort des Gebäudes zu erwartenden Jahrhundertregen<br />

r (5/100) entwässern können.<br />

Notentwässerung: Notabläufe und Notüberläufe<br />

Die Dachfläche bzw. jeder Tiefpunkt der Dachkonstruktion<br />

muss nach DIN 1986-100 eine Notentwässerung über Notabläufe<br />

erhalten. Die Notentwässerung darf nicht an die Regenwasserleitung<br />

der Dachentwässerung angeschlossen werden,<br />

sondern muss das Regenwasser in freiem Auslauf auf<br />

schadlos überflutbare Grundstücksflächen ableiten. Das gilt<br />

auch dann, wenn mehrere Notabläufe über Rohrleitungen<br />

zusammengeschlossen sind und das Regenwasser mit einem<br />

gemeinsamen Auslauf aufs Grundstück entwässern.<br />

Als Notabläufe werden Dachabläufe und Attikaabläufe mit eingebauten<br />

Wehren oder mit äußeren Stauelementen verwendet,<br />

die erst dann anlaufen, wenn die eigentliche Dachentwässerung<br />

bei Starkregen überlastet und die für die Notentwässerung<br />

festgelegte Stauhöhe erreicht ist. Als Notentwässerung<br />

können auch ausreichend dimensionierte Notüberläufe in<br />

Form runder oder rechteckiger Öffnungen in der Attika dienen.<br />

Bei Starkregen sollte man das Wasser von Flachdächern schnell, kontrolliert<br />

und ohne Rückstau ableiten. Hier ein Dachgully in Aktion.<br />

Flachdächer in Leichtbauweise wie z. B. Trapezblechdächer<br />

brauchen immer eine Notentwässerung.<br />

Auch Balkone müssen nach DIN 1986-100 eine Notentwässerung<br />

erhalten, wenn sie eine geschlossene Brüstung besitzen.<br />

Auf Notentwässerungen verzichten kann man jedoch bei Dächern<br />

in Massivbauweise, bei denen Niederschlagsrückhaltung<br />

planmäßig vorgesehen und statisch nachgewiesen ist. So<br />

zum Beispiel bei Gründächern, bei denen das Niederschlagswasser<br />

durch die Pflanzen sowie die Substrat- und Drainschichten<br />

in großen Umfang aufgenommen und erst verzögert an<br />

die Dachentwässerung abgegeben wird. Ein anderes Beispiel<br />

sind spezielle Retentionsdachabläufe mit Drosselöffnungen,<br />

die eine kalkuliert verzögerte Dachentwässerung und dadurch<br />

Rückhaltung auf dem Dach ermöglichen.<br />

Sicher entwässern mit Dachabläufen mit RAL-GZ 694<br />

Dach- und Notabläufe mit dem Gütezeichen RAL-GZ 694<br />

können Flachdächer auch bei Starkregen gezielt und sicher<br />

entwässern mit Abflussleistungen, die höher liegen als es die<br />

Normen fordern.<br />

Über die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET)<br />

Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET) ist<br />

eine RAL-Gütegemeinschaft. GET engagiert sich für Qualität,<br />

Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Zuverlässigkeit von<br />

Produkten der Entwässerungstechnik. GET-Mitglieder sind<br />

führende Hersteller der Entwässerungstechnik, Fachverbände,<br />

Prüfinstitute und weitere, anerkannte Sachverständige. GET<br />

vergibt die RAL Gütezeichen RAL-GZ 692 „Kanalguss“, RAL-<br />

GZ 693 „Abscheideranlagen“ und RAL-GZ 694 „Gebäudeentwässerung“.<br />

GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V.<br />

Wilhelmstr. 59 • D-65582 Diez/Lahn<br />

Telefon: +49 (0) 6432/9368-0<br />

E-Mail: info@get-guete.de<br />

www.get-guete.de<br />

104 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>


Nachruf<br />

Nachwort und Erinnerung unseres Senior-Chefs Ulrich Jöckel<br />

Bruno Schmuck – Freund, Vordenker und Initiator<br />

Es ist immer zu früh, Abschied zu nehmen …<br />

Bruno Schmuck begleitete unsere JT seit 1986. Sein erstes<br />

Interesse galt der Neuentwicklung einer sehr kleinen Drehschwenkkopfkamera,<br />

seiner Zeit noch mit schwarz-weiß Bild.<br />

Mit der und „seiner“ neugegründeten Firma Rohrtech wurden<br />

viele Ideen bezüglich komfortablerer Umsetzungen in<br />

der Dienstleistung „Kanalkontrolle“ gemeinsam konstruiert<br />

und umgesetzt. Auch war Bruno Schmuck als studierter Vermessungsingenieur<br />

einer der Ersten, welcher auf eine ordentliche<br />

Ausbildung des Bedienpersonals großen Wert legte.<br />

Unser „Schweizer“ wollte Perfektion, nicht nur in der Technik,<br />

sondern auch in der Präsentation. Das versuchten wir auch<br />

in den Lindauer Seminaren, ab 1988 so umzusetzen. Bruno<br />

Schmuck war dann zufrieden, wenn alles funktionierte und<br />

beste Ergebnisse generiert wurden. Er verglich sich des Öfteren<br />

mit einer Schweizer Uhr: genau, präzise, robust und<br />

unverwüstlich. Langatmige Diskussionen kürzte er durch<br />

klare Fragen und forderte auch beste Antworten zu zukunftsfähigen<br />

Themen. Bruno war aber kein Inspekteur und schon<br />

gar kein Kanalreiniger, er wollte mehr und gründete später<br />

sein Ingenieurbüro SBU, nachdem die Firma Rohrtech von<br />

der Mutterfirma (Cellere) veräußert wurde. Von da an war<br />

er stetiger Gast bei uns. Seine Referate, meistens auch mit<br />

Hintergedanken, forderten die Seminarteilnehmer, da er<br />

auch die Schweizer Umgangssprache und den, seinen eigenen<br />

Dialekt, mit einfließen ließ. Wenn was nicht so perfekt<br />

funktionierte, dann hatte Bruno seinen „Plan B“.<br />

Bruno Schmuck – langjähriger Begleiter, Referent und Diskussionsteilnehmer des<br />

Lindauer Seminars<br />

Er hoffte, auch als 77jähriger, noch auf viele Seminarteilnahmen<br />

und in vielen Telefonaten, nachdem Corona einen persönlichen<br />

Austausch nicht zugelassen hatte, haben wir auch<br />

das Seminarprogramm und Brunos Vorstellungen für die kommenden<br />

Veranstaltungen diskutiert.<br />

Mit Bruno Schmuck verlieren nicht nur wir einen angenehmen<br />

und guten Freund, sondern die Branche einen engagierten<br />

Vordenker und Initiator. Gerne erinnere ich mich an viele zielorientierte<br />

Gespräche, auch wenn es darum ging, Technik und<br />

Personal, aber auch Erfolg und Kosten gegenüberzustellen.<br />

Bruno war leidenschaftlich und sicherlich auch aus diesem<br />

Grund ein erfolgreicher Geschäftsmann und verlässlicher Partner<br />

vieler Kommunen. Am 27. Juni <strong>2021</strong> verstummte seine<br />

Universitäts-Professor Dr.-Ing. Wolfgang Günthert, Uli Jöckel, Bruno Schmuck<br />

Stimme und er schloss für immer seine Augen. Wir werden<br />

Bruno Schmuck nicht vergessen und erinnern uns sicherlich<br />

auch in Zukunft an seine Ideen, sein Engagement und seine Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen.<br />

Dipl.-Ing. (FH ) Ulrich Jöckel<br />

JT-elektronik GmbH<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 105


empfohlen durch:<br />

Aufnahmeantrag VDRK e. V.<br />

VDRK Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e.V.<br />

Wilhelmshöher Allee 253-255 · D-34131 Kassel<br />

Tel. +49 (0) 561/207567-0 · Fax +49 (0) 561/207567-29<br />

Amtsgericht Kassel, Vereinsregister Nr. 4756<br />

®<br />

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft als<br />

O Ordentliches Mitglied (z. B. Anwender/Dienstleister)<br />

O Fördermitglied (z. B. Hersteller/Auftraggeber/Städte/Verbände)<br />

O persönliches außerordentliches Mitglied (z. B. Lehrer/Angestellte Meister)<br />

Firma<br />

Straße<br />

Land PLZ Ort<br />

Vorwahl<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Internet<br />

E-Mail<br />

HRA- bzw. HRB-Nummer<br />

Handelsregister/Ort<br />

Gründung der Firma<br />

Geschäftsführer/Inhaber<br />

Geburtsdatum<br />

Durchwahl Geschäftsführer/Inhaber<br />

Bezahlung des Mitgliedsbeitrages per O Rechnung O Einzugsermächtigung (gesondertes Formular)<br />

Tätigkeitsbereiche ordentliche Mitglieder:<br />

O Abscheider – Fett O Abscheider – Leichtflüssigkeit O Dichtheitsprüfung O Entsorgung<br />

O Grubenentleerung O Industrieservice O Kanalreinigung O Kanalsanierung – Kurzliner<br />

O Kanalsanierung – Schlauchliner O Ortung O Rohrreinigung O Schachtinspektion<br />

O Schachtsanierung O TV-Inspektion – Kamerauntersuchung<br />

Anzahl der Mitarbeiter: Kaufmännisch: ............... Gewerblich: ............... Außendienst: ...............<br />

Tätigkeitsbereiche Fördermitglieder:<br />

O Düsentechnik O Fahrzeugaufbauten O Renovationssysteme O Robotersysteme<br />

O Rohrreinigungsmaschinen O Sicherheitsausrüstung O Software O TV-Inspektionssysteme<br />

O Kanalunterhaltung<br />

O Sonstiges<br />

Anzahl der Mitarbeiter: Kaufmännisch: ............... Gewerblich: ............... Außendienst: ...............<br />

Tätigkeitsbereiche außerordentliche Mitglieder:<br />

O Sachverständiger O Schulung O Beratung O Sonstiges<br />

Mir ist bekannt, dass die Daten entsprechend dem Datenschutzgesetz gespeichert werden können, gleichzeitig stimme ich einer Veröffentlichung<br />

der Firmendaten zu. Mir ist ferner bekannt, dass der Vorstand über die Aufnahme in den Verband entscheidet und dass kein Rechtsanspruch auf<br />

eine Aufnahme in den Verband besteht.<br />

Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 720,00 (ordentliches Mitglied, Fördermitglied)/EUR 150,00 persönliches außerordentliches Mitglied.<br />

Im Jahr der Aufnahme wird der Mitgliedsbeitrag anteilig nach den verbleibenden Kalendermonaten berechnet. Der Betrag ist innerhalb von drei<br />

Wochen nach Aufforderung zu entrichten. Die Mitgliedschaft wird mit der Aufnahmebestätigung wirksam. Grundlage der Mitgliedschaft bildet die<br />

Satzung in der jeweils aktuellen Fassung.<br />

Datum Ort Unterschrift


WIR HALTEN DEIN SYSTEM PRODUKTIV,<br />

TAUSCHE DEIN ROVVER ODER SUPERVISION SYSTEMS<br />

GEGEN EIN ROVION SYSTEM<br />

UND SICHERE DIR WARTUNGSVORTEILE<br />

WIR ÜBERNEHMEN DIE ERSTEN 3 WARTUNGEN FÜR FAHRWAGEN<br />

UND KAMERAKOPF UND STEIGERN DADURCH DEINE PRODUKTIVITÄT<br />

BEI DEN WARTUNGEN TAUSCHEN<br />

WIR VERSCHLEISSTEILE* WIE:<br />

• ALLE DICHTUNGEN (O-RINGE)<br />

• LAGER<br />

• SCHWENK- UND ROTATIONSACHSE<br />

• KNICKACHSE<br />

INTERESSIERT?<br />

DANN MELDE DICH!<br />

+49 8376 92180700<br />

Ersatzteilverfügbarkeit endet für ROVVER & Supervision zum 01.01.2022<br />

Preisvorteil ist nicht bar auszahlbar und nicht mit anderen Rabatt-Aktionen kombinierbar<br />

*je nach Einsatzdauer<br />

www.ipek.at


DER NEUE eCityJet<br />

WELTWEIT ERSTES ELEKTRO-SPÜLGERÄT<br />

UNSER VORFÜHRWAGEN ERWARTET SIE MIT SPANNUNG –<br />

AB SOFORT VORFÜHRBEREIT DURCH IHRE KARO-VERTRETUNG<br />

KaRo Kanal- und Rohrreinigungsmaschinen GmbH<br />

Industriestr. 37 | D-42499 Hückeswagen<br />

Fon +49 (0) 2192 - 93 50-0 | Fax +49 (0) 2192 - 93 50-25<br />

E-Mail info@karotechnik.de | Web www.karotechnik.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!