Ausgabe 03-2021
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />
RO-KA-TECH<br />
Journal<br />
Das Fachmagazin für die Branche Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />
Herausgegeben vom VDRK – Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />
Ihre Spezialisten für Rohrinnendichtsysteme<br />
Langlebig. Effizient. Wirtschaftlich.<br />
ZAHLREICHE<br />
SONDERLÖSUNGEN<br />
VON DN 150‐DN 6000<br />
Besuchen Sie unsere neue Website unter:<br />
www.pipe-seal-tec.de<br />
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FLUTKATASTROPHE <strong>2021</strong><br />
unsere Branche hilft<br />
Helfende Hände & Spenden<br />
WIR HALTEN ZUSAMMEN<br />
lesen Sie weiter<br />
auf Seite 8
Immer voraus
Anz_Titel_RO_KA_TECH_PST_<strong>03</strong>_<strong>2021</strong>_RZ_off.indd 1 30.08.<strong>2021</strong> 15:04:33<br />
Titel.indd 1 01.09.<strong>2021</strong> 11:53:25<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
VDRK aktuell<br />
Vorwort<br />
Wir begrüßen neue Mitglieder und<br />
gratulieren zum Firmenjubiläum<br />
KURIOS – „Hinterwandbruch“<br />
PANTAENIUS<br />
SMP Finanzmanagement GmbH<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Flut <strong>2021</strong> - unsere Branche hilft<br />
Einsatz im zerstörten Ahrtal<br />
Erlebnisbericht von Gregor Dihn<br />
KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik GmbH<br />
MEWA Textil-Service AG & Co.<br />
KESSEL AG<br />
IKT gGmbH<br />
SAG-Akademie GmbH<br />
UNITA<br />
DWA e. V.<br />
10<br />
18<br />
21<br />
22<br />
23<br />
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26<br />
28<br />
29<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />
RO-KA-TECH<br />
Journal<br />
Das Fachmagazin für die Branche Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />
Herausgegeben vom VDRK – Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />
Ihre Spezialisten für Rohrinnendichtsysteme<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber & Redaktion:<br />
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
Swietelsky-Faber GmbH<br />
LAMPE GmbH<br />
MC-Bauchemie GmbH & Co. KG<br />
LOBBE Kanaltechnik GmbH & Co. KG<br />
30<br />
32<br />
36<br />
37<br />
Langlebig. Effizient. Wirtschaftlich.<br />
ZAHLREICHE<br />
SONDERLÖSUNGEN<br />
VON DN 150‐DN 6000<br />
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FLUTKATASTROPHE <strong>2021</strong><br />
unsere Branche hilft<br />
Helfende Hände & Spenden<br />
WIR HALTEN ZUSAMMEN<br />
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auf Seite 8<br />
VDRK Verband der Rohr- und<br />
Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />
Wilhelmshöher Allee 253-255<br />
D-34131 Kassel<br />
+49 (0) 561-207567-0<br />
+49 (0) 561-207567-29<br />
info@vdrk.de • www.vdrk.de<br />
Satz und Gestaltung: Annett Sluke<br />
Produktion:<br />
Druckerei Hachenburg • PMS GmbH<br />
Saynstraße 18 • D-57627 Hachenburg<br />
+49 (0) 2662-802-0<br />
+49 (0) 2662-802-140<br />
info@druckerei-hachenburg.de<br />
www.druckerei-hachenburg.de<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge<br />
gehen in das unbeschränkte Verfügungsrecht<br />
des Herausgebers über. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Gewähr übernommen. Die<br />
Beiträge der Autoren werden nicht auf<br />
Richtigkeit geprüft; sie stellen die Meinung<br />
des Autors, nicht die des Herausgebers<br />
dar. Die Redaktion behält sich<br />
vor Beiträge zu kürzen.<br />
www.vdrk.de<br />
Weiterbildung & Schulungen<br />
Bau Bildung Sachsen e. V.<br />
Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Anwenderberichte<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss<br />
38<br />
RICO GmbH<br />
39<br />
Pipetronics GmbH & Co. KG 40<br />
JT-elektronik GmbH<br />
42<br />
Fritzmeier Umwelttechnik GmbH 44<br />
I.S.T. GmbH<br />
46<br />
WinCan Deutschland GmbH<br />
48<br />
Acadoro GmbH<br />
52<br />
MC-Bauchemie GmbH & Co. KG 56<br />
KHK Kunststoffhandel GmbH 58<br />
Milwaukee<br />
60<br />
pmt GmbH & Co. KG<br />
61<br />
Funk, Zander & Partner GmbH 62<br />
MEWA Textil-Service AG & Co. 63<br />
Wöhler Technik GmbH<br />
64<br />
ADEVA GmbH<br />
64<br />
LIFTPLAQ<br />
65<br />
ROKA-Office ® 66<br />
BRAWO ®<br />
SYSTEMS<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />
Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />
IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />
RELINEEUROPE GmbH<br />
IBAK Robotics GmbH<br />
Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />
Beilagen senden Sie bis <strong>03</strong>.12.<strong>2021</strong>an: Druckerei Hachenburg • PMS GmbH<br />
Stichwort: RO-KA-TECH Journal 04/<strong>2021</strong><br />
68<br />
70<br />
74<br />
77<br />
80<br />
82<br />
85<br />
Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />
Uechtingstraße 74<br />
D-45881 Gelsenkirchen<br />
Telefon: +49 (0) 209/38655 201<br />
Telefax: +49 (0) 209 38655 219<br />
www.pipe-seal-tec.de<br />
Sonstiges<br />
BIBKO ® GmbH<br />
GET e. V.<br />
resinnovation GmbH<br />
GREWUS GmbH<br />
RSV e. V.<br />
Cluster Bayern e. V.<br />
GET e. V.<br />
Nachruf – Bruno Schmuck<br />
Aufnahmeantrag<br />
Beilagen<br />
• ADEVA GmbH<br />
• Bau Bildung Sachsen e. V.<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
04/<strong>2021</strong><br />
19.11.<br />
88<br />
91<br />
92<br />
96<br />
98<br />
100<br />
102<br />
105<br />
106<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 3
Vorwort<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!<br />
die letzten Wochen<br />
waren geprägt von<br />
den Bildern der Flutkatastrophe<br />
im Ahrtal<br />
und umliegenden<br />
Gebieten. Binnen<br />
Stunden wurden ganze<br />
Dörfer und Städte<br />
dem Erdboden gleich<br />
gemacht. Jahrzehnte<br />
der mühsamen Investitionen<br />
vieler Bürger<br />
verschwanden in den Fluten. Das Leben vieler Menschen geriet<br />
aus den Fugen.<br />
Dieses Ereignis zeigt die Verletzlichkeit unserer Zivilisation. Es<br />
führte uns jedoch noch mehr vor Augen.<br />
Die Gesellschaft hält in der Not zusammen.<br />
Wie bereits in früheren Katastrophen standen Nachbarn zusammen.<br />
Viele Menschen aus ganz Deutschland, Handwerker/innen,<br />
Unternehmen/innen und deren Mitarbeiter/innen<br />
waren sofort bereit, selbstlos zu helfen.<br />
Auch viele Unternehmen unserer Branche waren vor Ort, um<br />
mit ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Ihnen gilt unser Dank.<br />
Der VDRK hat mit kleinen Hilfestellungen versucht, diese freiwilligen<br />
Einsätze zu unterstützten. Wir widmen dieses Journal<br />
dem Einsatz dieser Unternehmen und deren Mitarbeiter/innen.<br />
Grenzen der öffentlichen Vorsorge und Koordination<br />
Die Aufarbeitung der Vorgänge ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Als Außenstehender habe ich jedoch den Eindruck, dass Politik<br />
und Verwaltung in dieser Ausnahmesituation nicht ausreichend<br />
funktioniert haben. Rechtzeitige Vorwarnungen unterblieben<br />
oder kamen später, als sie möglich gewesen wären. Helfer berichteten<br />
in den ersten Tagen nach der Flut, vom blanken Chaos<br />
vor Ort und fehlender Koordination der Hilfsmaßnahmen.<br />
Versprochene Hilfsgelder für Betroffene kamen nicht an.<br />
Das Mantra einiger politischer Parteien, der Staat würde alles<br />
richten und privates Unternehmertum wäre nur auf Profit<br />
ausgerichtet, hat sich erneut als falsch herausgestellt. Unsere<br />
Gesellschaft braucht einen funktionierenden Staat und erfolgreiches,<br />
engagiertes Unternehmertum. Es gibt dort keinen<br />
Widerspruch. Politik sollte sich nicht spalten. Der Staat sollte<br />
seine Kernaufgaben gut organisieren und Unternehmen die<br />
notwendige Luft zum Atmen geben, nur so stehen im Krisenfall<br />
alle zusammen.<br />
Apropos „Zusammenstehen“: Unsere VDRK-Gemeinschaft<br />
wächst kontinuierlich weiter. In diesem Jahr sind bereits 27<br />
weitere Unternehmen unserem Verband beigetreten, so dass<br />
wir heute 567 Mitglieder zählen.<br />
Noch ein Wort in eigener Sache<br />
Ich durfte diesem Verband zwei Jahre als Vorsitzender dienen.<br />
Dies war eine große Ehre und Aufgabe, die geprägt war durch<br />
Corona, die schmerzhafte Absage unserer Messe RO-KA-<br />
TECH, die Schaffung einer Tarifkommission, die Erarbeitung<br />
eines virtuellen Marktplatzes sowie digitaler Lernangebote für<br />
unsere Auszubildenden.<br />
Der VDRK hat noch ein großes Potential. Und ich hoffe, dass<br />
ich ein wenig dazu beitragen konnte, unseren Verband weiter<br />
zu entwickeln. Aus privaten Gründen werde ich nicht noch einmal<br />
für dieses Vorstandsamt antreten.<br />
INFOS unter 0561/207567-0<br />
®<br />
Mein Dank gilt allen, die mich in dieser Zeit unterstützt haben.<br />
Unserem künftigen Vorstand wünsche ich eine glückliche<br />
Hand und unserem Verband eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Beste Grüße<br />
Sven Fietkau<br />
AZ_VDRK_SOKAbau.indd 4 | RO-KA-TECH 1 Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong><br />
08.09.<strong>2021</strong> 16:33:04
VDRK aktuell<br />
WIR BEGRÜSSEN NEUE MITGLIEDER<br />
Wir gratulieren unseren Mitgliedern<br />
zum Firmenjubiläum<br />
15 Jahre<br />
Rohr-Frei Völker GmbH<br />
Johannesberg<br />
Kracker Kanalreinigung GmbH<br />
Hanau<br />
DOKS-BAU GmbH & Co. KG<br />
Neumünster<br />
Brandenburger Liner GmbH & Co. KG<br />
Landau<br />
Stephan Füchsl GmbH<br />
Oberschleißheim<br />
Diana Mette<br />
Dortmund<br />
P&N Kanaltechnik GmbH<br />
Frankenthal<br />
Uni ROKA GmbH<br />
Papendorf<br />
G. Hilger GmbH<br />
Oberzissen<br />
Picote Solutions Oy Ltd<br />
Porvoo - Finnland<br />
• Feuchter KRS e. K.<br />
• Kanal-Service-Pfitzer GmbH<br />
Datum: 27.07.<strong>2021</strong> 08:15<br />
KURIOS<br />
"Hinterwandbruch"<br />
Schon mal was davon gehört?<br />
Betreff: Schaden:. ...............<br />
Sehr geehrte Frau ................,<br />
zu dem Gutachten G111/<strong>2021</strong> wollen wir wie folgt<br />
Stellung beziehen. Erläuterung der Bezeichnung Hinterwandbruch:<br />
Bei dem Rohrmaterial Steinzeug handelt es sich um ein<br />
biegesteifes Material.<br />
Das bedeutet, dass sich ein Steinzeugrohr nicht bewegen<br />
lässt ohne zu brechen. Anders wie z. B. bei einem<br />
PVC Rohr, dieses lässt sich im 11 Bereich biegen.<br />
Mit diesem Hintergrundwissen, kann abgeleitet werden,<br />
dass ein Steinzeugrohr, welches sich z. B. durch Erdbewegungen<br />
verschiebt, brechen wird.<br />
Das Rohr bricht dann immer an der schwächsten Stelle.<br />
Diese befindet sich im Bereich der Muffe, da hier zwei<br />
Rohrenden aufeinander treffen.<br />
Mit dem Begriff Hinterwandbruch bezeichnen wir einen<br />
Rohrbruch, welchen man im Rohr mit der Kamera nicht<br />
sehen kann.<br />
Da das Rohr aber offensichtlich verschoben ist, muss<br />
davon ausgegangen werden, dass die Rohrmuffe hinterwandig<br />
gebrochen ist.<br />
20 Jahre<br />
25 Jahre<br />
30 Jahre<br />
35 Jahre<br />
45 Jahre<br />
55 Jahre<br />
60 Jahre<br />
• Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />
• Ehle-HD<br />
Entwicklungs- u. Vertriebsgesellschaft mbH<br />
• Franke Kanaltechnik GmbH<br />
• GÜNZEL Ingenieurbüro<br />
• Michael Egbers GmbH<br />
Rohr- und Kanalreinigung<br />
• Schoenen GmbH<br />
• Rohr- und Kanal-Service Bürner GmbH<br />
• Bodenbender GmbH<br />
• BDE e. V.<br />
Anbei ein Beispielfoto. Hier wurde eine betroffene Stelle<br />
freigelegt. Es ist eindeutig zu erkennen, dass hier die<br />
Muffe weggebrochen ist.<br />
Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfugung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
....................................<br />
- zertifizierte Kanalbetriebsmanagerin -<br />
- zertifizierte Kanalsanierungsberaterin -<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 5
VDRK aktuell<br />
PANTAENIUS Expertenforum für Nassentsorger<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> erläutern wir die Bedeutung der Elektronikversicherung für Kamerafahrzeuge anhand eines<br />
aktuellen Schadensfalles aus unserer Mandantschaft.<br />
Unser Kunde hat den Auftrag erhalten, einen Kanal zur Schadenortung<br />
mit seinem Kamerafahrzeug abzufahren. Ein Mitarbeiter<br />
unseres Kunden richtet die Baustelle ein, lässt das<br />
Kamerafahrzeug in den Kanal hinab und beginnt mit der Untersuchung.<br />
Nach einigen Metern stellt der Mitarbeiter fest,<br />
dass sich die Kamera nicht mehr manövrieren lässt – der Fahrwagen<br />
hat sich im Kanal festgefahren und eine weitere Untersuchung<br />
des Kanals ist nicht mehr möglich.<br />
Um den Einsatz fortzuführen, versucht der Mitarbeiter durch Ziehen<br />
am Kamerakabel den Fahrwagen wieder frei zu bekommen.<br />
Reparaturkosten<br />
Abzüglich 20 % von 3.400,00 EUR<br />
für Kabelschäden<br />
Gesamtkosten<br />
Abzüglich Selbstbeteiligung<br />
Kostenerstattung/<br />
Versicherungsleistung<br />
14.737,10 EUR<br />
680,00 EUR<br />
14.057,10 EUR<br />
./. 1.500 EUR<br />
12.557,10 EUR<br />
Beschädigung am Kabel führt zum Wassereintritt<br />
und löst Kurzschluss aus<br />
Dieser Versuch misslingt und durch das Ziehen am Kamerakabel<br />
wird zudem das Kabel an verschiedenen Stellen beschädigt.<br />
Durch die Schäden am Kabel dringt nun Wasser ein und<br />
es kommt zu einem Kurzschluss, der die Elektronik des Fahrwagens<br />
zerstört.<br />
Mit größerer Kraftanstrengung gelingt es dem Mitarbeiter den<br />
Kamerawagen zu lösen und aus dem Kanal zu bergen, der<br />
Schaden jedoch ist bereits eingetreten.<br />
Wir erhalten vom Kunden eine elektronische Schadenmeldung<br />
– die beschädigten Teile bringt unser Kunde zum Hersteller,<br />
der das Ausmaß der Beschädigung festgestellt, dokumentiert<br />
und sofort mit der Reparatur beginnt. Damit ist sichergestellt,<br />
dass die dringend benötigte Kamera schnellstmöglich wieder<br />
einsatzbereit wird.<br />
Der sofortige Reparaturbeginn ist in den Pantaenius Sonderbedingungen<br />
vereinbart und stellte somit kein Problem dar.<br />
Die beschädigten Teile müssen lediglich zum Schadennachweis<br />
aufbewahrt werden.<br />
Die Werkstatt setzte die durch den Kurzschluss beschädigte<br />
Fahrwagenelektronik wieder instand. Aufgrund der Mitversicherung<br />
von Kabeln und Schläuchen im Pantaenius Sonderkonzept,<br />
erhielt der Kunde auch eine Teilerstattung für<br />
das beschädigte Kamerakabel (Mitversichert gelten Kabel/<br />
Schläuche mit Abschreibungsregelung auf 5 Nutzungsjahre<br />
[Restwert mind. 20 %]).<br />
Für die gesamte Dauer der Reparatur konnte unser Kunde mit<br />
einer firmeneigenen Ersatzkamera weiterarbeiten. Die Übernahme<br />
der Kosten einer Leihkamera ist ebenfalls versichert.<br />
Im Nachgang reichte unsere Kunde die Reparaturrechnung<br />
sowie Fotos der beschädigten Teile ein.<br />
Die Schadenregulierung wurde anhand der von Pantaenius<br />
aufbereiteten und geprüften Unterlagen vom Versicherer wie<br />
folgt vorgenommen:<br />
Schnellere und bessere Schadenregulierung<br />
Dank spezieller Klauseln<br />
Um den Anforderungen nach einem speziellen Versicherungsschutz<br />
für die Kanalreinigungsbranche gerecht zu werden,<br />
sollten die Versicherungsverträge zur Elektronikversicherung<br />
für Kamerafahrzeuge nach unserer Überzeugung mindestens<br />
über folgende Inhalte verfügen:<br />
• sofortiger Reparaturbeginn möglich, sofern die Schadenanzeige<br />
unverzüglich erfolgt und die nicht reparierbaren,<br />
beschädigten Teile zur Beweissicherung aufbewahrt werden<br />
• Mitversichert gelten Kabel/Schläuche mit Abschreibungsregelung<br />
auf 5 Nutzungsjahre (Restwert mind. 20 %)<br />
• Kostenübernahme für Leih- und Mietgeräte infolge eines<br />
Versicherungsfalles<br />
• Mitversicherung von Bergungskosten<br />
• Eine klar formulierte Repräsentanten-Klausel schützt die<br />
eigenen Mitarbeiter und Dritte.<br />
• GAP-Deckung für geleaste und/oder finanzierte Geräte/<br />
Anlagen<br />
• Reparatur von ersatzpflichtigen Schäden durch den<br />
Versicherungsnehmer selbst ist möglich<br />
PANTAENIUS ist ein familiengeführter, unabhängiger Versicherungsmakler<br />
mit Standorten in Hamburg, Düsseldorf,<br />
München und Erfurt. Seit 1984 entwickelt PANTAENIUS maßgeschneiderte<br />
Versicherungskonzepte für Unternehmen der<br />
Kanalsanierung und -reinigungsbranche.<br />
Pantaenius Versicherungsmakler GmbH<br />
Fachbereich Unternehmensversicherungen<br />
Hamburg, Düsseldorf, München, Erfurt<br />
Kaiserswerther Straße 97<br />
D-40476 Düsseldorf<br />
www.pantaenius.eu/nassentsorger<br />
6 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
VDRK aktuell<br />
Die Risiken einer nicht rechtssicheren und ordnungsgemäßen DGUV V3 Prüfung<br />
Wer kennt das nicht? In regelmäßigen Abständen meldet sich<br />
Ihr Prüfdienstleister und will einen Termin zur Umsetzung der<br />
wiederkehrenden Prüfungen Ihrer elektrischen Betriebsmittel<br />
mit Ihnen vereinbaren.<br />
Diese notwendigen Prüfungen empfinden die meisten Unternehmer<br />
oftmals als eine weitere bürokratische Hürde Ihrer Berufsgenossenschaft,<br />
ohne zu wissen, dass damit noch viel mehr verbunden ist.<br />
Neben den Berufsgenossenschaften werden die Prüfungen<br />
auch seitens des Gesetzgebers und des Sachversicherers gefordert<br />
und somit riskiert der unachtsame Unternehmer, bei<br />
einer Unterlassung der Prüfung bzw. bei einer Überschreitung<br />
der ermittelten Prüffristen, u. U. empfindliche Strafen.<br />
Worin liegen Ihre Risiken und worauf müssen Sie bei der Beauftragung<br />
einer Prüfung achten, damit Ihnen kein böses Erwachen<br />
im Falle eines Schadensereignisses blüht?<br />
Damit ihrem Unternehmen ein vollumfänglicher Versicherungsschutz<br />
zur Verfügung steht, müssen die berufsgenossenschaftlichen<br />
und/oder gesetzlichen Vorschriften umgesetzt<br />
werden. Dies bedeutet, dass der Versicherer im Schadensfall<br />
genau auf eine ordnungsgemäße Umsetzung der Prüfung achtet.<br />
Im Falle einer grob fahrlässigen oder sogar vorsätzlichen<br />
Missachtung der Vorschriften, ist der Versicherer berechtigt,<br />
die Schadensregulierung i. H. des Verschuldens des Versicherungsnehmers<br />
zu reduzieren.<br />
2. Auf die Qualifikation<br />
Entsprechen die Prüfer der Qualifikation der TRBS 12<strong>03</strong> und wird<br />
Ihnen dies auch schriftlich durch den Dienstleister bescheinigt?<br />
3. Etiketten<br />
Jedes geprüfte Gerät erhält eine Plakette mit Angabe des<br />
nächsten Prüftermins sowie eine eindeutige ID.-Nr. Die Prüfsiegel<br />
sollten aus selbstzerstörender Dokumentenfolie bestehen,<br />
damit diese nicht auf ein anderes ungeprüftes Gerät angebracht<br />
werden können.<br />
4. Lassen Sie sich die Prüfberichte im Vorfeld zeigen<br />
Gut ist es immer, wenn die Messungen über eine Software und<br />
nicht über Excel oder anderen nachträglichen Erfassungsmöglichkeiten<br />
erfasst werden. Fragen Sie Ihren Dienstleister, ob er<br />
alle Prüfschritte validiert hat und die Software die Messwerte<br />
wie auch die Zeiten der Messungen automatisch dokumentiert.<br />
Falls Nein, fragen Sie einfach mal nach dem Grund. Wir von<br />
ACU streben eine gute und nachhaltige Beratung an und können<br />
Ihnen sowohl bei der Umsetzung der Prüfungen, bei der<br />
Bewertung der Prüfergebnisse, wie auch bei der Auswahl eines<br />
geeigneten Prüfdienstleisters helfen, damit Sie im Schadensereignis<br />
SICHER dastehen.<br />
Quellen: DGUV V3, BetrSichV, ASG, VVG, ArbSchG<br />
Dies kann den Betrieb in seiner Existenz bedrohen und deshalb ist<br />
es umso wichtiger, den richtigen Partner an seiner Seite zu haben.<br />
Sie als Unternehmer sind immer der Verantwortliche und haften<br />
für eventuelle Schäden /Verstöße gegenüber den behördlichen<br />
und/oder zivilrechtlichen Institutionen. Diese Risiken<br />
können Sie durch betriebliche Regelungen und durch die Auswahl<br />
geeigneter Dienstleister deutlich reduzieren.<br />
Oftmals liegt die falsche Annahme vor, dass eventuelle Schadensansprüche<br />
direkt an den Dienstleister übertragen werden<br />
können. Dies kann u. U. nur im Rahmen eines langwierigen<br />
zivilrechtlichen Prozesses erreicht werden, da der Auftraggeber<br />
sich vor der Beauftragung von der Qualifikation des Dienstleisters<br />
überzeugen muss.<br />
Für die Entscheidungsträger, die das ausschließliche Qualitätskriterium<br />
im Preis suchen, erfolgt oftmals das böse Erwachen<br />
im Schadensfall, wenn mögliche Regressansprüche ins<br />
Leere laufen und somit die Prüfung den noch so günstigen<br />
Preis nicht WERT gewesen ist …<br />
Worauf sollten Sie achten?<br />
1. Auf den Preis<br />
Fragen Sie sich selbst, wie viel Geräte in der Stunde geprüft<br />
werden müssen, damit ein realistischer Stundenlohn aus dem<br />
Angebotspreis erreicht werden kann.<br />
LICHTAUSHÄRTUNG IM<br />
HAUSANSCHLUSS UND<br />
KLEINEN HAUPTKANÄLEN<br />
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Schwestern UV und LED.<br />
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I.S.T. Innovative Sewer Technologies | RoKaTech <strong>03</strong>-<strong>2021</strong><br />
90 x131 mm | Anlage 1:1 | Anzeige „Starlight“<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 7
+++ Überflutung des Ahrtal +++
14./15. Juli <strong>2021</strong><br />
unserer Branche im Einsatz +++
über 40.000 Fahrzeuge wurden innerhalb von Minuten einfach nur von der Flut genommen ...<br />
Wir brauchen Amphibien – Saugbagger – Panzer mit Kran!<br />
Helfen nach einem Weltuntergang: Einsatz im zerstörten Ahrtal<br />
Autorin: Kerstin Hendess • Tacheles Public Relations®<br />
Wer die Fernsehbilder sah, dachte an Krieg, Bomben, Hurrikan und Tsunami. Wer die Wirklichkeit im Ahrtal<br />
erlebte, findet die Fernsehbilder geschönt. Wer mit Menschen spricht, die Erfahrung mit internationalen Hilfseinsätzen<br />
haben, hört: „So etwas haben wir noch nicht gesehen.“<br />
Das extrem stabile Tiefdruckgebiet „Bernd“ schüttet Mitte Juli<br />
tagelang Starkregen über Mitteleuropa aus. Kleinere Flüsse<br />
und Bäche können diese Wassermassen nicht fassen und<br />
überfluten viele Regionen in ganz Europa. In Deutschland<br />
wüten Tiefdruck und Hochwasser besonders in Rheinland-<br />
Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern,<br />
Hessen, im Saarland sowie in Sachsen und Thüringen.<br />
Am schlimmsten trifft es das Ahrtal: 133 Leben reißt die Flut im<br />
Landkreis mit sich. Hier wird die Welt in der Nacht vom 14. auf<br />
den 15. Juli <strong>2021</strong> einfach weggeschwemmt.<br />
Alles weg – das kennen bei uns nur sehr wenige Menschen,<br />
meist sehr alte, die Verfolgung, Bombenkrieg oder Flucht erlebt<br />
haben. Alles weg: Nicht nur Kleidung und Schmuck, Haushalt<br />
und Möbel, Computer und Auto. Auch Urkunden, Liebesbriefe,<br />
unersetzbare Fotos, Lieblingsteddys und geliebte Haustiere<br />
oder Omas alte Zuckerdose mit dem Medaillon. Und oft<br />
das ganze Zuhause und damit jede gefühlte Sicherheit. Was<br />
bleibt, ist mit stinkendem Schlamm überkrustet. Vielleicht ist es<br />
der größte Schock, sich selbst als derart verletzbar zu erleben.<br />
Eine friedliche und bezaubernde Landschaft<br />
Es war eine so friedliche wie bezaubernde Landschaft: 85 Kilometer<br />
schlängelt sich die Ahr von der Quelle in Blankenheim<br />
bis zum Rhein bei Linz quer durch den gesamten Landkreis<br />
Ahrweiler in Rheinland-Pfalz; nur rund 20 Kilometer des Oberlaufs<br />
fließen in Nordrhein-Westfalen. Hinter den Ufern des<br />
ruhigen Flusses steigen die Hänge steil an und bieten beste<br />
Bedingungen für den Weinanbau: Hier, zwischen Ahrgebirge<br />
und Hocheifel, liegt Deutschlands größtes geschlossenes Rotweingebiet.<br />
130.000 Menschen leben in dem Landkreis, die<br />
meisten am Ufer oder auf dem Hang in den Weinbergen. Neben<br />
dem Weinbau lebt das Ahrtal vom Tourismus – und wird<br />
von Corona hart getroffen.<br />
So nüchtern Wikipedia die Zerstörungen beschreibt, so erschütternd<br />
sind sie zu lesen: „Besonders stark getroffen wurde<br />
der Landkreis Ahrweiler (…). In der Ortsgemeinde Schuld<br />
stürzten sechs Häuser ein, zahlreiche weitere wurden schwer<br />
beschädigt. Im Landkreis wurden 62 Brücken zerstört und weitere<br />
13 schwer beschädigt, auch erlitten 19 Kindertagesstätten<br />
und 14 Schulen Beschädigungen durch das Hochwasser. Mehr<br />
als 330 Menschen konnten mit bis zu 36 Hubschraubern von<br />
Dächern und Bäumen gerettet werden. In der Stadt Sinzig starben<br />
zwölf Bewohner einer Behinderteneinrichtung (…).<br />
Eine erste größere Bestandsaufnahme ging zehn Tage nach<br />
dem Hochwasser (…) von mindestens 17.000 Personen aus,<br />
die unmittelbar durch das Hochwasser Eigentum verloren<br />
10 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
hatten. Von den mehr als 3000 beschädigten Gebäuden wurden<br />
mindestens 467 zerstört, darunter fast 200 Wohnhäuser.<br />
Mehrere Kilometer Straßen wurden komplett zerstört, über 73,9<br />
Kilometer Straßen, Wege und Brücken an der Ahr wurden beschädigt.<br />
Eine Richtungsfahrbahn der im Bau befindlichen Ahrquerung<br />
der Bundesstraße 9 bei Sinzig ist durch einen unterspülten<br />
Pfeiler abgesackt und wird daher abgerissen. Auf der<br />
Ahrtalbahn wurden mindestens sieben Eisenbahnbrücken und<br />
rund 20 Kilometer Gleis durch Über- und Unterspülungen zerstört.<br />
(…) Die 1600 bei der Handwerkskammer und Industrieund<br />
Handelskammer angemeldeten Betriebe im Ahrtal erlitten<br />
geschätzte Sachschäden von insgesamt 560 Millionen Euro.“<br />
Nicht nur das Ahrtal traf eine Tragödie. Nicht nur die Menschen<br />
und Unternehmen, die in diesem Bericht erscheinen,<br />
haben Unvorstellbares erlebt und geleistet. Sie stehen hier<br />
als ein Beispiel für den Einsatz vieler. Beim Redaktionsschluss<br />
am 27. August ist das Handynetz stabilisiert, der Strom fließt<br />
teilweise wieder. Die größten Schuttberge sind beseitigt, Straßen<br />
zumindest geschottert und provisorisch befahrbar. Die<br />
Ahr, wieder in ihrem schmalen Bett, kann auf Behelfsbrücken<br />
überquert werden, die das Technische Hilfswerk und die Bundeswehr<br />
gelegt haben. In einigen Gemeinden gibt es wieder<br />
Trinkwasser, andere sind weiterhin auf Tankwagen und die Reinigungsanlagen<br />
des THW angewiesen.<br />
Verzweifelte Menschen dürfen nicht mal aufräumen<br />
Im Ahrtal ist nahezu jeder Ort betroffen. Zum Beispiel Dernau:<br />
In dem beschaulichen Dörfchen mit 1700 Einwohnern sind 20<br />
Häuser komplett zerstört – wieviele so stark beschädigt sind,<br />
dass sie abgerissen werden müssen, ist noch nicht abzusehen.<br />
Auch das ist eine kaum erträgliche Belastung: Die Menschen<br />
versuchen, ihr Haus zu retten, um es am Ende vielleicht doch<br />
aufgeben zu müssen. Und als ob das nicht genug ist, wird<br />
auch die Versicherungsbürokratie zur Bedrohung: Verzweifelte<br />
Eigentümer dürfen ihren Schutt nicht wegräumen, solange die<br />
Versicherungen nicht vor Ort sind. Und wo der Strom zum Aufladen<br />
der Handys fehlt, lassen sich weder Schutt noch Schäden<br />
dokumentieren.<br />
„Aufräumen“ hieß vielfach „plattwalzen“: Wochenlang waren<br />
Bergepanzer im Einsatz. Und so beherrschen nicht die Farben<br />
des Sommers das Bild, sondern leblose staubig-grau-braune<br />
Flächen. Darüber stinkt ein Gemisch aus Kanal, Öl, Benzin,<br />
Chemie und verrottenden organischen Stoffen jeder Art.<br />
Helferin der ersten Stunde: Einsatz privat und als Profi<br />
Monika Hilger führt gemeinsam mit ihrer Schwester Heike die<br />
G. Hilger GmbH, ein Unternehmen für Abfall-, Recycling- und<br />
Kanaldienstleistungen. Als sie am 15. Juli aufwacht in ihrem<br />
gemütlichen Zuhause in Oberzissen rund 15 Kilometer südlich<br />
der Ahr, hat sich die Welt verändert. Zuerst reagiert die private<br />
Monika Hilger: Sie bereitet in ihrem Haus Zimmer für Flutvertriebene<br />
vor, sammelt Kleider, die sie spenden kann, organisiert<br />
und verteilte Suppe für Helfer, die schnell vor Ort sind. Die ersten<br />
Kanaler werden auf dem Boden ihres Wohnzimmers schlafen.<br />
Dann treten die Unternehmerinnen Hilger auf den Plan:<br />
Kanäle klar machen und Abfall jeder Art entsorgen – das ist<br />
ihr Geschäft und genau das ist hier sofort und dringend nötig.<br />
Auch Björn Saemann, Gründer und Chef der KSM Umweltdienste<br />
GmbH & Co. KG aus dem hessischen Bischofsheim,<br />
ist schnell zur Stelle. Die Lage von KSM in Bischofsheim, direkt<br />
in der Mainspitze zwischen Rhein und Main, hat Saemann zum<br />
fluterfahrenen Hochwasserspezialisten gemacht. Saemann,<br />
der auch 2013 beim Einsatz in Dresden gefragt war, kennt<br />
Hilger: Er ruft an, lässt sich die Lage schildern – und bietet<br />
sofortige Unterstützung.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 11
Polizei-Wasserwerfer in friedlicher Mission:<br />
Kanalreiniger wird mit frischem Spülwasser versorgt.<br />
Der zertifizierte Kanalsanierungsberater hat eine Ausbildung<br />
als Luftrettungsassistent und ehrenamtlich für das THW gearbeitet.<br />
Menschen wie er bewahren selbst unter extremsten<br />
Belastungen einen kühlen Kopf. Und Saemann weiß, wie Rettungsdienste<br />
ticken.<br />
Der drohende Worst Case: weitere Hitzewellen und Unwetter<br />
Fachleute wie Hilger und Saemann kennen die Gefahren, von<br />
denen die meisten Bürger nichts ahnen. Und sie wissen, dass<br />
die Zeit drängt: Wo Kanäle zerstört sind, verteilt Regen ihren<br />
Inhalt über Straßen und Plätze, über Feld, Wald und Wiesen.<br />
Wo Kanäle dicht sind, entsteht ein Rückstau und der nächste<br />
Starkregen drückt das Abwasser wieder hoch bis in den<br />
vierten Stock. Wo Schächte verstopft sind, kann man Kanäle<br />
weder reinigen noch reparieren. Eine mögliche Hitzewelle –<br />
die glücklicherweise ebenso ausbleibt wie weitere Unwetter –<br />
erschwert die Arbeiten und macht sie weit gefährlicher: Hitze<br />
bedeutet Seuchen- und Infektionsgefahr und die Schlammkruste<br />
wird sonnengebrannt hart wie Beton.<br />
Mit zehn Einsatzfahrzeugen geht es los: Saemann schickt am<br />
Montag nach dem Hochwasser drei Kombifahrzeuge mit Besatzung<br />
ins Ahrtal; drei weitere kommen von der Müller Umweltdienste<br />
GmbH aus dem hessischen Eppertshausen, vier<br />
stammen aus Hilgers Fuhrpark.<br />
„Wo sind die Kanäle überhaupt?“<br />
Zu den Aktivisten der ersten Stunde gehört auch Sven<br />
Kämpfer. Sein Ingenieurbüro IB–SK für Kanaltechnik ist<br />
auf die Erfassung, Zustandsklassifizierung, Zustandsbewertung<br />
und Sanierung von Kanälen spezialisiert. Mit Schachtspiegel,<br />
Kamera- und Vermessungssystemen suchen acht<br />
Vermessungsingenieure mühsam die Kanäle, um sie grob<br />
zu inspizieren und eine technische Bestandsaufnahme zu<br />
machen. Die vorhandenen Pläne helfen wenig: „Es ist wirklich<br />
so, wie man es aus Geschichten der Kriegsgeneration<br />
kennt, als die Menschen in ihrer zerbombten Heimatstadt<br />
die eigene Straße nicht mehr fanden“, sagt Saemann.<br />
Das neue Team Hilger-Saemann geht die Sache professionell<br />
an: Bis Ende August sind mehr als 40 Kanaldienstleister aus<br />
ganz Deutschland mit über 70 Fahrzeugen und mehr als 300<br />
Mitarbeitern im Einsatz: Einige nehmen lange Fahrten auf sich,<br />
um zumindest am Wochenende Unterstützung geben zu können,<br />
einige bleiben über Wochen, andere kommen mehrfach<br />
wieder. Die meisten von ihnen sind VDRK-Mitglieder. Alle sagen<br />
zu, bevor klar ist, wer was bezahlt. Und alle vertrösten ihre<br />
heimischen Kunden. Ein weiterer Großeinsatz vieler Unternehmen<br />
steht am ersten Septemberwochenende auf dem Plan.<br />
Die Kreisverwaltung wird nicht wirklich gefragt, ist aber beeindruckt.<br />
Noch im Juli bekommen Hilger und Saemann den<br />
Auftrag für die Einsatzleitung im Bereich Kanal. Sie disponieren<br />
alle helfenden – und seitdem natürlich bezahlten – Unternehmen,<br />
Wagen<br />
und Mitarbeiter<br />
einschließlich 20<br />
Fahrzeugen der<br />
öffentlichen Abwasserbetriebe.<br />
Wie wenn das<br />
Leben einfach<br />
weg ist<br />
Ein Auftrag, der<br />
kaum machbar<br />
scheint: Am Anfang<br />
gibt es kein<br />
Festnetz, kein<br />
Handynetz, keinen<br />
Strom und<br />
12 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
kein Wasser: Kabel und Leitungen sind gerissen wie Lakritzschlangen.<br />
Die Straßen rechts und links des Flusses unterspült,<br />
eingebrochen, geborsten, aufgerissen – nicht befahrbar.<br />
Brücken weggefetzt, ans Ufer geworfen oder wie Papier<br />
geknickt, Eisenbahnschienen gebogen wie Büroklammern,<br />
metertief liegende Abwasserrohre freigespült und die dicken<br />
Betonschalen in Scherben wie zerschmissenes Porzellan. Der<br />
Inhalt losgerissener und aufgeschwemmter Öltanks überzieht<br />
Häuser, Schutt, Wasserflächen, Flora und Fauna, tote und lebendige<br />
Wild- und Haustiere. Dazwischen wie weggeworfen<br />
Weinfässer und Flaschen mit der so mühe- wie wertvollen Arbeit<br />
vieler Jahre. Außerdem die<br />
Wracks von Lehnstühlen, Puppen,<br />
Schuhen, Duschwannen,<br />
Blumenkästen, Autos, Gartengrills,<br />
gerahmten Hochzeitsbildern,<br />
Fernsehern, Bettdecken,<br />
Mülltonnen, Hundekörbchen …<br />
einfach allem, was unser Leben<br />
ausmacht. Gespickt mit allem,<br />
was scharfkantig und sonstwie<br />
gefährlich ist. Und auch vor den<br />
Gräbern auf den Friedhöfen<br />
hat die Flut nicht Halt gemacht.<br />
„Das ist doch mein Zuhause!“<br />
Hilger ist immer wieder erschüttert,<br />
wenn sie ins Einsatzgebiet<br />
fährt – auch jetzt kämpft sie mit<br />
den Tränen: „Das ist doch meine<br />
Heimat, hier bin ich aufgewachsen.“<br />
Den Arbeitsplatz mit dem<br />
Bergepanzer freiräumen<br />
Wo massive Steinbrücken und<br />
Straßen zerstört sind, ist es<br />
nicht einmal möglich, Schächte<br />
und Kanäle zu erreichen. Das<br />
nennt Hilger als größtes Problem<br />
der ersten Tage und Wochen:<br />
„Eine einzige Brücke in<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler blieb<br />
erhalten. Wir hätten Amphibien-<br />
Saugbagger-Panzer mit Kran<br />
benötigt, um an die Einsatzorte<br />
zu kommen.“ Und so helfen die<br />
Kanalspezialisten auch mit, den<br />
Weg zur Hilfeleistung überhaupt<br />
freizumachen.<br />
Dabei muss das gesamte Team<br />
ständig hochflexibel agieren, denn<br />
alle werden täglich mit neuem<br />
Unbekannten konfrontiert: „Wir<br />
können uns auf keine Standards<br />
verlassen und keine setzen“, erfährt<br />
Hilger täglich aufs Neue.
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Es fällt schwer, „nachhaltig“ zu arbeiten, wenn die Verwüstung<br />
alles egal zu machen scheint. Doch sogar jetzt werden ausschließlich<br />
nicht verseuchte Schlämme auf ausgewählte Wiesen<br />
gekippt. Sorgfältig trennen die Helfer normalen Schutt<br />
und Müll von mit Öl, Benzin, Spritzmitteln oder sonstigen<br />
Chemikalien kontaminierten Abfällen. Diese und andere Gefahrgüter<br />
werden in speziellen Containern entsorgt.<br />
Auch etliche Kubikmeter des wertvollen<br />
Roh- und Baustoffes Holz müssen wegen der<br />
Schadstoff-Belastung als Sondermüll verbrannt<br />
werden. Teilweise ist sogar die Arbeitskleidung<br />
der Einsatzkräfte nach einem Tag – Sondermüll.<br />
Grundsätzlich sind die von Hilger und Saemann<br />
dirigierten Unternehmen in zwei Bereichen<br />
aktiv: Saugfahrzeuge befreien Keller,<br />
Hotels, Tiefgaragen oder Schwimmbäder von<br />
Wasser und Schlamm. Die Kanalreinigungsfahrzeuge<br />
räumen und spülen. Doch viele<br />
Abwasserkanäle, die nicht zerstört sind, sind<br />
ebenso wie Schächte und Anschlüsse mit<br />
Schlamm und Schutt und Geröll verstopft. Da<br />
hilft kein Spülwagen und auch kein Saugbagger<br />
oder Trockensauger, da ist zunächst beinhartes Zupacken<br />
mit bloßen Händen und der Schaufel gefragt. Bei den Arbeiten<br />
werden auch die wertvollen Fahrzeuge und ihre Technik brutalst<br />
strapaziert: Keiner kommt davon ohne Schäden an Reifen,<br />
Pumpen, Hochdruckschläuchen oder Spoilern. Der nasse<br />
Schutt ist so schwer, dass der Haken an Hilgers Abrollkipper<br />
bricht und ein Container abstürzt: Glücklicherweise direkt<br />
nach dem Anheben – was sonst passiert wäre, mag Hilger<br />
sich nicht vorstellen.<br />
Kanal voll – mit Schutt, Sondermüll und noch ganz Anderem<br />
Hier hilft VDRK-<br />
Mitglied MEWA<br />
Textil-Service AG<br />
& Co. Management<br />
OHG in Wiesbaden und stiftet 50 Arbeitshosen und 50<br />
Paar Arbeitsschuhe.<br />
Fast schwerer als aktiv zu helfen ist es, nicht überall gleichzeitig<br />
helfen zu können. Deshalb setzt Hilger Prioritäten: Wohnhauskeller<br />
vor Tiefgaragen, Schulen und Kindergärten vor Lagerhallen.<br />
Das gilt umso mehr, als die Arbeit mit dem Abzug der<br />
Kanalspezialisten nicht erledigt ist: Die Statiker und die Leute<br />
vom Bau können erst loslegen, wenn die Kanaler klar Schiff<br />
gemacht, also ausgepumpt und vorgereinigt haben. Am 27.<br />
August endeten die großen Ferien in Rheinland-Pfalz: Viele<br />
Schulen im Ahrtal haben wieder Wechselunterricht: Dieses<br />
Mal nicht wegen Corona, sondern weil die eigenen Räume<br />
noch nicht wieder nutzbar sind, höher gelegene Schulen aber
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Asyl bieten. Und überall drängt die Zeit. Hilger denkt an den<br />
Winter: „Was wetterfest zu machen ist, darf nicht weiteren Zerstörungen<br />
ausgesetzt werden.“<br />
Einsatz total: Von Work-Life Balance spricht hier keiner<br />
Schwer begeistert sind Saemann und Hilger von der Einsatzbereitschaft<br />
vieler, gerade junger Menschen: „Die sind heiß auf’s<br />
Helfen, die fahren durch die halbe Republik, machen Doppelschichten<br />
und sind ungeheuer motiviert. Null-Bock-Mentalität<br />
kennt keiner, von Work-life-Balance spricht keiner.“<br />
Profis aus allen Branchen haben sich ebenso wie Laien auf den<br />
Weg gemacht, um zu helfen: selbstlos, bis zur Erschöpfung.<br />
Die übergroße Hilfsbereitschaft von Bürgern und Unternehmen<br />
kommt unerwartet. Doch was so positiv ist, führt gleichzeitig zu<br />
Problemen, etwa zum Helferstau auf nicht existenten Straßen.<br />
Behörden überfordert – wie alle anderen auch<br />
Über Behörden zu meckern, ist immer einfach (und oft nicht<br />
falsch). Aber unabhängig von den Versäumnissen der letzten<br />
Jahre und Jahrzehnte, ob bei der IT oder dem Klimaschutz:<br />
Natürlich ist kein Regierungspräsidium und erst recht kein<br />
Landratsamt und keine Gemeinde auf eine solche Katastrophe<br />
vorbereitet. Und darauf, Hundertschaften von lizensierten<br />
und freiwilligen Menschen- und Tierrettern, Entrümplern,<br />
Kanalspezialisten, medizinischen Hilfskräften nebst Corona-<br />
Impftrupps, Versicherungsleuten, Statikern und-und-und zu<br />
koordinieren. Oder zu überlegen, wie man mit übereifrigen<br />
Polizisten umgeht, wenn diese „private Entsorger“ verfolgen<br />
wollen, die im Sperrmüll stehende Kühlschrankwracks abtransportieren:<br />
Zwar wäre die offizielle Entsorgung viel teurer,<br />
zwar sind die Müllkippen bereits überfüllt, doch laut Gesetz<br />
begehen diese Menschen (es sind wohl jene, die selbst noch<br />
viel weniger haben) Diebstahl.<br />
Die Gemeinden müssen Wohnraum für die Flutopfer organisieren,<br />
Autowracks zuordnen – allein im Landkreis Ahrweiler<br />
sind es 40.000! – Hilfsgelder verteilen, den Einzelhandel<br />
arbeitsfähig machen, Menschen ohne soziales Netz finden,<br />
eine medizinische Grundversorgung durch mobile Arztpraxen,<br />
Rettungswachen und Apotheken sichern und unendlich viel<br />
mehr tun – und nebenbei Gaffer fernhalten und die Fragen<br />
unzähliger Sensationsjournalisten beantworten (die Fragen<br />
des Journals fordert man zwar ausdrücklich und ausschließlich<br />
schriftlich an, beantwortet werden sie allerdings nicht).<br />
Flutleitzentrale Niederzissen mit angeschlossenem Camp<br />
Das Projekt sprengt die Kapazitäten von Hilgers Büro in Niederzissen.<br />
Auf dem Firmengelände richten sie und Saemann ihre<br />
„Flutleitzentrale“ in einem LKW ein. Hier ist die Drehscheibe,<br />
hier laufen alle Fäden zusammen: Die Hilger-Schwestern, Björn<br />
Saemann und bis zu fünf weitere Mitarbeiter nehmen täglich<br />
von 6.00 Uhr bis 0.30 Uhr Anrufe von verzweifelten Hauseigentümern<br />
und Gemeindevertretern entgegen – bis zu 150 pro<br />
Kopf und Schicht. Das Team plant Einsatzorte, Fahrzeuge und<br />
Mitarbeiter und koordiniert die Maßnahmen mit der Eigenarbeit<br />
der Flutopfer. Die können ihre Häuser mit unendlichem<br />
Einsatz und großer Trauer nur per Eimerkette entschutten.<br />
In Niederzissen liegt auch das „Camp“: Um die auswärtigen<br />
Helfer unterzubringen, hat Hilger eine Sporthalle organisiert<br />
(wo die übermüdeten Helfer in der ersten Nacht unzählige<br />
Male vom Scheinwerfer des Bewegungsmelders aufgeschreckt<br />
werden) und Wohncontainer aufstellen lassen. Einige Helfer<br />
schlafen im LKW. Saeman kommt mit eigenem Wohnmobil –<br />
und geht auch mitten in der Nacht ans Telefon. „Coronakonform“<br />
läuft hier unter „Witz“ – aber Kanalleute sind klug und<br />
nahezu komplett durchgeimpft plus tetanusgeschützt.<br />
Im Camp werden die Helfer mit allem Nötigen versorgt, von<br />
Schutz- und Arbeitsanzügen bis zum Essen – viel Essen, gutem<br />
Essen. Der VDRK übernimmt die Kosten für die Verpflegung<br />
der Helfer.<br />
„Man weiß nicht, was man findet,<br />
wenn man einen Keller auspumpt …“<br />
Die Organisation von Feldbetten und Verpflegung zählen zu<br />
den einfach zu lösenden Problemen. Denn was sie bei ihren<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 15
Zeltküche<br />
Kommando-Zentrale<br />
Einsätzen zu sehen bekommen, nimmt auch taffe Jungs mit.<br />
Monika Hilger kennt das ungute Gefühl: „Man weiß nicht, was<br />
man findet, wenn man einen Keller auspumpt …“ Fachkräfte<br />
für Rohr-, Kanal und Industrieservice oder Abwasserspezialisten<br />
begegnen hier völlig verzweifelten Menschen, die wirklich nichts<br />
mehr ihr Eigen nennen können. Sie erfahren, dass unsere risikofreie<br />
Welt zerlegt werden kann wie ein Ameisenhaufen. Dass<br />
Menschen ihre Liebsten in den Fluten verloren haben. Auch<br />
müssen Helfer selbst Tote bergen, Menschen und viele Tiere.<br />
„Diese Geschichten nehmen mich am meisten mit“, sagt Hilger.<br />
Zumal Suizide, über die die Medien aus gutem Grund<br />
nicht berichten, vor Ort doch bekannt werden. Darüber zu<br />
sprechen, ist wichtig. Wenn die Männer körperlich und seelisch<br />
komplett erschöpft sind und trotzdem ihre Erlebnisse<br />
loswerden wollen, muss studierte Betriebswirtin im Fachgebiet<br />
Umwelt wie ein Coach agieren, mitfühlen und aufbauen.<br />
Es ist nicht vorbei!<br />
Auch in den nächsten Monaten werden im Ahrtal Teams<br />
mit Räum-, Saug- und Spülfahrzeugen gebraucht.<br />
Diese Einsätze sind nicht ehrenamtlich, sondern werden<br />
bezahlt; die Mitarbeiter sollen künftig in Pensionen untergebracht<br />
werden.<br />
Die Einsatzleitung und Gesamtorganisation laufen über<br />
die Einsatzzentrale in Niederzissen:<br />
„Deutsche Gründlichkeit ist super –<br />
aber jetzt ist deutsche Flexibilität gefragt.“<br />
Doch das menschliche Miteinander ist vor allem eine unendlich<br />
positive Erfahrung, stimmen Hilger und Saemann überein: „Alles<br />
läuft wie ein Uhrwerk. Helfer jeden Alters arbeiten so kameradschaftlich<br />
zusammen, dass Freundschaften entstehen. Jeder hilft<br />
jedem. Auch viele Chefs packen mit an. Und kein Flutopfer beschwert<br />
sich, dass es oft länger dauert, bis wir zu ihm kommen<br />
können.“ Zum Redaktionsschluss sind noch etwa 200 Aufträge abzuarbeiten<br />
– und täglich kommen neue dazu. Zumindest werden<br />
die Einsatzkräfte künftig in Pensionen nah am Ahrtal einquartiert.<br />
Hilger geht davon aus, dass die „Erste Hilfe“ noch lange Monate<br />
laufen muss. Bis 2023 kann es dauern, das gesamte Kanalnetz<br />
freizuspülen, mit Kameras zu befahren, die Schäden<br />
aufzunehmen und eine Bilanz zu ziehen.<br />
Erstes Ziel nach dem Sturm: Ein grandioses Helferfest<br />
MonikaHilger<br />
0151/53 809 902<br />
Björn Saemann<br />
06144/7021<br />
Hierher können sich auch Unternehmen wenden, die die<br />
Beschaffung von Einsatzmaterialien, vor allem Arbeitskleidung<br />
wie Gummistiefeln, Arbeitsschuhen, Handschuhen,<br />
Stirnleuchten und anderem unterstützen oder finanzieren<br />
wollen ...<br />
... oder einfach den Helfern etwas Gutes tun möchten.<br />
Doch bei alldem lassen Monika Hilger und Björn Saemann<br />
schon ein finales Ziel am Horizont leuchten: Sie freuen sich<br />
auf ein grandioses Fest mit allen Helfern.<br />
Autorin: Kerstin Hendess • Tacheles Public Relations®<br />
16 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
solidAHRisch!<br />
Wir helfen:<br />
Beteiligte Unternehmen:<br />
KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG • G.Hilger GmbH • IB-SK Ingenieurbüro Sven Kämpfer • Besier Rohr- und Kanalreinigung<br />
• Jakob Becker GmbH & Co. KG • Reka Abwassertechnik • MirHof Kanaltechnik GmbH • Hermes Technologie<br />
GmbH & Co. KG • Aktiv Rohrreinigung • Rohr-Fuxx Rohr- und Kanalreinigungs GmbH • Wetterauer Kanal- und<br />
Rohrreinigung • UTA Umwelt UG • Gregor Dihn Kanal- und Industriereinigung GmbH • Thomas Arnold Müller Kanalreinigung,<br />
Kanalinspektion, Rohrreinigung • SÜD-MÜLL GmbH & Co. KG • Michael Fröhlich GmbH • TV- Rohr- & Kanalreinigung<br />
Andreas Neukirchner • Träger Umweltservice GmbH • Müller Umweltdienst GmbH • Müller Kanaltechnik<br />
GmbH • Kanal Wambach GmbH • HP Enders Umweltservice GmbH • Veolia Deutschland GmbH • Kanal- und Umweltservice<br />
Hermens GmbH • Remondis • Leiendecker - Kanal- und Rohrreinigung • J+B Küpers GmbH • Horst Götz Rohrreinigung<br />
• SODI Industrie Service GmbH • Onyx • Höring Kanalreinigung • Umwelttechnik Franz Janßen GmbH Rohr<br />
& Kanal • Rohr Frei Schnelldienst, Axel Zimmerbeutel GmbH • TIP Trailer Services Germany GmbH • Kanalreiniger.eu<br />
Handelsgesellschaft mbH • Jackels Umweltdienst GmbH • Abwassertechnik Treppte GbR • UFO Rohrreinigungsdienst<br />
GmbH • Kommunalfahrzeug Vertrieb Warendorf GmbH • Abfl uss-AS Köln GmbH • Lip-Tech Kanal- und Rohrreinigung<br />
• Nordrohr GmbH • Point Orange Rorhrreinigung UG • RKS Sanewski GmbH • Rohr- und Kanalreinigung Bußmann<br />
• ROTEK Rohrreinigungsdienst GmbH • Wittgensteiner Abfuhrbetrieb-Treude<br />
Beteiligte öffentliche Betriebe:<br />
Wirtschaftsbetrieb Mainz AöR • Abwasserverband Ingelheim • Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband<br />
• Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR • bnNETZE GmbH Freiburg • EBS Mannheim - Eigenbetrieb Stadtentwässerung<br />
Mannheim • Tiefbauamt Wetzlar • WEB Wolfsburger Entwässerungsbetriebe • Umweltbetrieb Stadtentwässerung<br />
Bielefeld • KASSELWASSER • Stadt Hamburg • Stadt Kaiserslautern • Stadt Mainz<br />
www.kast-creativ.de • Agentur für Design und Unternehmenskommunikation_<strong>2021</strong><br />
Sponsoren:<br />
VDRK Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. • IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG • MEWA<br />
Textil-Service AG & Co. Management OHG • USB Düsen GmbH • MÜLLER Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
• KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik GmbH
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Flutkatastrophe Ahrtal – ein Erlebnisbericht<br />
der Firma Kanal- und Industriereinigung GmbH Gregor Dihn<br />
Es war der 21. Juli <strong>2021</strong>, unser befreundetes Kanalsanierungsunternehmen Kuchem aus Neunkirchen rief bei mir<br />
an, um abzustimmen ob unser Roboter für einen Einsatz zur Verfügung steht. ln diesem Gespräch kamen wir auch<br />
auf die Flutkatastrophe im Ahrtal zu sprechen und ich erfuhr, dass dringend Saugwagen benötigt werden und ob wir<br />
mit unserem Fahrzeug einsatzbereit sind.<br />
Mir war bis zu diesem Zeitpunkt zwar durch die Medien das<br />
Ausmaß der Katastrophe bewusst, aber dass trotz der vergangenen<br />
Zeit noch in diesem Ausmaß Geräte gebraucht werden,<br />
hätte ich nicht gedacht. Mir war relativ schnell klar – ohne<br />
große Fragen zu stellen – WIR SIND DABEI.<br />
Es sollte am Freitag über das ganze Wochenende gefahren<br />
werden. OK, was war zu tun: Dispo informieren – 3<br />
Tage Saugwagen – Termine umplanen – freiwillige LKW<br />
Fahrer mit Einweisung im Saugwagen für 3 Tage finden ...<br />
Nicht so einfach, aber es war schnell klar, wer alles mitfährt.<br />
Hier schon mal vielen Dank an alle meine Mitarbeiter.<br />
Es kam der Donnerstag 22. Juli: selbst die Stadt Ahrweiler rief<br />
bei mir an, ob wir Kapazitäten zur Verfügung stellen könnten.<br />
OK, jetzt dachte ich schon mal mehr darüber nach, was uns<br />
erwarten könnte. Bis morgen früh blieb nicht mehr viel Zeit<br />
zum Organisieren. Vakuumpumpenöl einpacken, Verbrauchsmaterial<br />
und dann sollte es schon losgehen.<br />
Auf dem Weg nach Ahrweiler, unserem ersten Einsatzgebiet,<br />
kamen mir auf der Autobahn schon ganze Verbände von Feuerwehr<br />
und THW entgegen, Verbände fuhren aber auch in<br />
unsere Richtung. Sollte mir doch etwas entgangen sein?<br />
Je näher das Katastrophengebiet kam, umso mehr Containerfahrzeuge<br />
mit Müll, schweres Räumgerät und Abschleppfahrzeuge<br />
waren hinter<br />
und vor mir ... eigentlich<br />
überall.<br />
Die Abfahrt der<br />
Autobahn kam immer<br />
näher, die gemischten<br />
Gefühle<br />
des Einsatzes, was<br />
erwartet uns vor<br />
Ort, wurden immer<br />
intensiver. Von der<br />
Stadt Ahrweiler hatten wir im Vorfeld Einfahrgenehmigungen<br />
erhalten, um diese an den Polizeikontrollen zu zeigen.<br />
Nach der Kontrolle fuhren wir ins Einsatzgebiet. Als erstes das<br />
Begleitfahrzeug abstellen und die erste Adresse eingeben um<br />
den Bewohnern zu helfen. Die ersten Meter der Fahrt über die<br />
Hauptstraße bestätigten meine gemischten Gefühle: Staub,<br />
Müll, Schlamm, behelfsmäßig eingerichtete Stände zum Versorgen<br />
mit den notwendigsten Lebensmitteln und Gegenständen.<br />
Der erste Eindruck ein Schock. In meinen 28 Jahren in<br />
der Kanalreinigung habe ich so etwas noch nicht gesehen.<br />
Flutkatastrophen hin und her, dies ist die erste, die ich jeher so<br />
gesehen habe und es geht weit über meine bisherige Vorstellungskraft<br />
hinaus. Das was in unseren Breitengraden mit Starkregen<br />
und Hochwasser beschrieben wird, ist nicht vergleichbar<br />
mit dieser Situation. Ich musste erstmal die Eindrücke<br />
verdauen. Aber dann: Adresse eingeben und Loslegen. Das<br />
Navi kann nur die grobe Richtung angeben. Straßen nicht befahrbar,<br />
Einbahnstraßenregelung, Feuerwehr und THW haben<br />
Vorfahrt und dazwischen noch ein Rettungswagen. Für mich<br />
erst einmal sortieren und aufpassen, hoch konzentriert den<br />
Weg bahnen. Abbiegen von der Hauptstraße und ein Schock<br />
nach dem anderen. Menschen mit Eimerkette legen den Keller<br />
von Schlamm trocken, hier ein LKW Anhänger auf der Seite<br />
liegend, PKWs total zerstört, Menschen mit Handkarren total<br />
verschlammt am Wegesrand sitzend, stehend und kämpfend<br />
gegen die Massen, die durch die Wasserwelle in den Ort kam.<br />
Ich konnte meine Gedanken nicht sortieren. Mein Vater, Jahrgang<br />
1935, beschrieb mir als Kind immer die Nachkriegszeit,<br />
welche Anstrengungen erbracht wurden, um das letzte Hab<br />
und Gut, nicht zuletzt die Existenz zu retten. Sollte ich mir jetzt<br />
vorstellen können, was er damit meinte.<br />
Das erste Einsatzhaus wurde erreicht.<br />
Saugwagen positionieren,<br />
Lage erkunden und los geht es.<br />
Aber was ist das: der Keller, Garage,<br />
Wohnung alles bis unter<br />
die Decke überflutet. Ich traue<br />
meinen Augen nicht, im Hof wo<br />
ich den LKW abgestellt habe,<br />
sehe ich an der Hauswand eine<br />
Linie am Putz. Diese Linie weiter<br />
folgend, endete in Höhe meines<br />
Rammschutzes am Tankkessel. Es<br />
ist wahr, hier stand bis zur Hälfe<br />
meines LKWs Wasser im Hof und<br />
im Gebäude. Erst jetzt wird mir<br />
das gesamte Ausmaß in der Stadt<br />
Ahrweiler bewusst. Kein Strom, kein Wasser, die Häuser sind<br />
unbewohnbar. Häuser müssen abgerissen werden ...<br />
18 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Wir kämpfen im Keller gegen 10 cm hohe Sand- und Schlammmassen.<br />
Die Eigentümer helfen wo es geht, sind froh über jede<br />
Hilfe. Gleich beim Nachbarn noch eine Garage leeren und<br />
diverse Schächte – jeder Quadratzentimeter ist ein Erfolg. Es<br />
wird aber schnell klar, wir arbeiten gegen Windmühlen. Wir<br />
könnten hier mehr Manpower und Fahrzeuge gebrauchen.<br />
Der Tag ging sehr schnell vorüber, gegen 16.00 Uhr gab es<br />
von Seiten des Orgabüros keine Hilferufe mehr für heute, da<br />
fast alle Anwohner die Stadt verlassen haben um bei Verwandten<br />
oder Bekannten wieder über Nacht unter zu kommen.<br />
der Schlamm und Sand im Sinkkasten.<br />
Dann mal absaugen, ruck<br />
zuck Saugschlauch festgesaugt<br />
Was machen wir hier? Sind wir<br />
blutige Anfänger? Das gibt's doch<br />
gar nicht. Also Wasser Marsch,<br />
normale Spritzdüse Fehlanzeige,<br />
dann harte Waffe mit Schneidstrahl<br />
und siehe da – nach sage<br />
und schreibe ca 35 Minuten –<br />
war der Ablauf frei und gespült.<br />
Na, da schaffen wir heute aber<br />
nicht mehr so viel. Einen auf der<br />
Hauptkreuzung zur Ahr noch reinigen<br />
dann abladen, ein Platz für<br />
den LKW suchen und dann geht<br />
es Morgen weiter.<br />
Gegen 00.30 Uhr waren wir zu Hause und die nächste Truppe<br />
konnte am nächsten Morgen um 6 Uhr los legen. Für uns ging<br />
es erst am Sonntag weiter.<br />
Also auf eigene Faust, Straßenabläufe reinigen, mein Kollege<br />
Michael und ich dachten, dass wir bis heute Abend noch mehr<br />
geschafft bekommen. Jede weitere Fahrt durch die Straßen<br />
und in Richtung Ahr machte uns das Ausmaß der Katastrophe<br />
klar. Menschen tragen noch immer Kühlschränke, Möbel, Matratzen<br />
und Kartons aus den Kellern um diese am Straßenrand<br />
abzustellen. Müllberge, die mittels Bagger und LKW entfernt<br />
werden. Zwischendurch, angeschwemmte PKWs, vernichtete<br />
Plätze, verwüsteter Friedhof, Handwerksunternehmen mit vernichtetem<br />
Maschinenpark.<br />
– UNVORSTELLBAR –<br />
Die Eindrücke wurden immer mehr verarbeitet<br />
und das Ausmaß der Katastrophe<br />
deutlicher. Aber zurück zu den Straßenabläufen.<br />
Am ersten angekommen, der auf<br />
dem Weg lag und schon eine Pfütze drum<br />
herum sichtbar war. Ok Saugschlauch<br />
auslegen, absaugen und spülen, fertig ist<br />
der Lack! So geht das bei uns ja auch immer.<br />
Fehlanzeige. Erst einmal den Gußrost<br />
abheben, das war schon ein mittleres Unterfangen.<br />
Wie ein Förmchen zeigte sich<br />
Am Samstag, den 24. Juli, war die Stadt mit Helfern überfüllt,<br />
die Straßen waren kaum passierbar, die Mitarbeiter kamen<br />
nur sehr schleppend voran. Es kamen nun auch immer mehr<br />
Keller zum Vorschein, mit Heizöl kontaminiert. Diese Keller<br />
sollten nicht weiter bearbeitet werden, da die Abladestelle<br />
nicht eindeutig geklärt war. Die Eindrücke, die ich am Freitag<br />
eingefangen hatte, sind gleichermaßen auf die Mitarbeiter<br />
übergegangen. Sie konnten sich das Ausmaß der Katastrophe<br />
nicht vorstellen. Wir blieben den ganzen Tag in Verbindung,<br />
stimmten uns für den Sonntag ab, wo steht das Fahrzeug und<br />
was benötigen wir noch. Mittlerweile sah das Fahrzeug aus,<br />
als ob wir die Paris Dakar gefahren wären.<br />
Der Sonntag fing um 5:30 Uhr sehr entspannt mit der Abfahrt<br />
in der Firma an, mal schauen was uns heute erwartet und was<br />
wir reißen können. Wir sind hochmotiviert, helfen wo es geht.<br />
Bei der Anfahrt über die Autobahn, Kolonnen von Müllwagen<br />
aus Koblenz, THW, Feuerwehr aus Kreisen, die vermutlich eine<br />
Ablöse für die anderen Wehren darstellen. Heute soll die Stadt<br />
nur für Anwohner und schweres Gerät zugänglich sein, also<br />
freie Fahrt für uns, das wir hoffentlich viele Keller leeren können.<br />
Nachdem der LKW klar war, ging es zur ersten Adresse und<br />
wie sich später herausstellte, auch einzigen Adresse für heute.<br />
Von Gestern blieb eine Adresse übrig, hier sollte ein Keller<br />
abgesaugt werden. An der Stelle angekommen wurden wir<br />
erwartet. Ein 72(!) jähriger Mann kam aus dem Keller und war<br />
verzweifelt. Er zeigte uns den Zugang und wir sahen auf der<br />
Treppe schon das Ausmaß von Schlamm und Sand. Was uns<br />
aber um die Ecke erwartete war für uns ernüchternd. Ca. 750<br />
m 2 voll mit Schlamm und Sand. Ein Ende des Kellers nicht in<br />
Sicht. OK auf geht es, Schläuche nach unten und schieben<br />
und schippen was das Zeug hält. Der 72jährige konnte uns<br />
natürlich nur bedingt helfen, er war erst mal nicht in der Lage<br />
mit anzupacken. Er war aber guter Dinge das gegen 9 Uhr<br />
Hilfe kommt. Na ja, bis dahin war es ja noch knapp 1 Stunde.<br />
Es war neun, halb zehn, keiner kam und unsere bisher gereinigte<br />
Fläche hielt sich leider echt in Grenzen.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 19
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Wir sahen zwar schon aus wie die<br />
Brunnenputzer, haben aber im<br />
Vergleich zum Freitag nicht viel m 2<br />
geschafft. Es war zehn, halb elf, in<br />
Sicht war niemand. Dann um 11<br />
Uhr kamen auf einmal von einer<br />
anderen Einsatzstelle 8 Helfer aus<br />
der Gegend von Hannover. Was ein<br />
Segen, Sie haben gehört, das hier<br />
noch Hilfe benötigt wird und wollten<br />
noch ca. 1,5 Stunden helfen. Wie<br />
prima ist das denn, ruck zuck waren<br />
Schippen, Schieber und Besen<br />
organisiert. Das Auto war das erste<br />
Mal gegen 12 Uhr voll, abladen<br />
und gleich wieder zur Einsatzstelle –<br />
die Motivation nicht unterbrechen.<br />
Mit vereinten Kräften, Gulaschsuppe und Brötchen sowie viel<br />
Wasser waren die ersten 350 m 2 Keller gegen 14:30 Uhr geräumt.<br />
Eine tolle Aktion der Helfer aus Hannover, wir wären<br />
definitiv nicht so weit gekommen, wenn Ihr nicht gekommen<br />
wärt. Das Auto war dann wieder geladen (schätzungsweise mit<br />
ca. 32 Tonnen Fahrgewicht) und wir sind zu unserer Abladestelle<br />
gefahren um es zu reinigen und im Anschluss zu tanken.<br />
So, das Auto war abgeladen und leer. Jetzt noch tanken, am<br />
Ortsausgang war ja die Tankstelle. An der Zapfsäule angekommen,<br />
war der Diesel nicht verfügbar. Was jetzt tun? Ja,<br />
Bundeswehrbetankung.<br />
Eine Fahrt durch Ahrweiler zum nächsten Betankungswagen<br />
zeigte uns weitere große Schäden an anderen Stellen und<br />
Bauwerken. Eingestürzte Brücken, nicht vorhandene Uferbefestigungen,<br />
vernichtete Existenzen, umgestürzte Baukräne,<br />
Neubauten und Bestandsgebäude, historische Bauwerke für<br />
immer vernichtet.<br />
Eindrücke, die auf längere Zeit erst einmal<br />
verarbeitet werden müssen.<br />
Klar ist: hier wird weiterhin Hilfe benötigt. Es wird eine langfristige<br />
Aufgabe sein, eine Infrastruktur herzustellen und normales<br />
Leben wieder sicher herzustellen. Dies waren Eindrücke<br />
der ersten 3 Tage im Einsatz. Wir sind noch weitere 4 Tage vor<br />
Ort, mit wechselnder Besatzung und schätzen, es sind nicht<br />
unsere letzten Einsätze im Ahrtal.<br />
Wir sind überwältigt!<br />
Danke an alle Helfer, die uns unterstützt haben.<br />
Die Abladestelle lag am Ortsausgang ganz in der Nähe einer<br />
Aue von der Ahr. Beim Abladen hatten wir jetzt etwas mehr Zeit<br />
uns hier das Ausmaß der Schäden anzusehen. Seecontainer,<br />
ein Kleingartenhaus, alles lag hier in den Bäumen, was dieses<br />
Wasser für eine Kraft hat, Wahnsinn! Ein Kinderbolzplatz mit<br />
angrenzendem Spielplatz verwüstet.<br />
Liebe Grüße,<br />
Ihr Gregor Dihn<br />
Dihn Kanalreinigung<br />
Daimlerstraße 13a<br />
D-61449 Steinbach<br />
20 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
HEUTE geht es mal nicht um die Produkte von ROTHENBERGER, sondern um HILFSBEREITSCHAFT.<br />
Wir alle haben die Bilder der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz gesehen – ERSCHRECKEND – UNFASSBAR ...<br />
ist ein Unternehmen der<br />
Gruppe.<br />
Was denkt der Geschäftsführer eines Unternehmens, das Spezialfahrzeuge<br />
zum Saugen, Spülen und Pumpen für die Kanalund<br />
Rohrreiniger herstellt, wenn er die Bilder von im Schlamm<br />
versinkenden Straßen und Kellern sieht? Für Sven Lindenfelser<br />
von KROLL war das keine Frage. Einige Anrufe und E-Mails:<br />
später steht er am Ort des Geschehens. KROLL ist mit seinen<br />
Spezialfahrzeugen dabei.<br />
Die Situation in Ahrweiler ist immer noch dramatisch, der Schaden<br />
ist groß. Selbst Häuser, die 400 Meter von dem Flüsschen<br />
entfernt sind, stehen bis 1,8 Meter unter Wasser. Die Bewohner<br />
schaufeln den Schlamm aus den Kellern auf die Straße.<br />
Doch hier droht die Gefahr: Beim nächsten Regen wird dieser<br />
Schlamm wieder in die Häuser gespült. Die Fahrzeuge der<br />
Feuerwehr können Wasser aus Kellern pumpen, gegen den<br />
Schlamm kommen sie nicht an. Die Saugdruckspülfahrzeuge<br />
von KROLL sind auf diesen Schlamm ausgelegt. Sie werden<br />
für die Rohr- und Kanalreinigung eingesetzt, die Einsatzmöglichkeiten<br />
sind groß.<br />
Hilfsaktion in Ahrweiler:<br />
KROLL Saugdruckfahrzeuge<br />
befreien Keller von Schlamm<br />
Ahrweiler in der größten Katastrophe der Geschichte dieses<br />
Ortes zu helfen – im Kampf gegen Schlamm. Es ist ein Kampf<br />
gegen die Zeit, deshalb gab es am Wochenende in der 29.<br />
Kalenderwoche eine Großaktion in Ahrweiler, wie Sie dem Bericht<br />
weiter unten entnehmen können.<br />
Wir denken, es tut gut, zu wissen, dass die Menschen vor Ort<br />
in ihrer Not nicht allein gelassen werden. Die Bereitschaft zu<br />
helfen, ist groß. Gerade in Krisenzeiten ist das der Beweis,<br />
dass Menschen zu Großem in der Lage sind.<br />
Gemeinsam sind wir stark!<br />
Wir hatten an diesem Wochenende in einer Großaktion 31<br />
Fahrzeuge im Einsatz gehabt, um 200 Keller leer zu saugen.<br />
Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist noch nicht vorbei.<br />
Immer noch werden Menschen vermisst, und in den Kellern<br />
steht der Schlamm. Die Firma KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik<br />
aus Nordhrein-Westfalen, die zu der ROTHENBERGER<br />
Unternehmensgruppe gehört, hat unter großem persönlichen<br />
Einsatz mit ihren professionellen Saugdruckspülfahrzeugen<br />
geholfen, den Schlamm aus den Häusern zu schaffen.<br />
Der nächste Regen kommt immer wieder. „Es ist ein Rennen<br />
gegen die Zeit“, sagt Sven Lindenfelser, Geschäftsführer von<br />
KROLL, der vor Ort die Einsätze koordiniert und selbst aktiv<br />
beim Absaugen mithilft. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm,<br />
aber auch die Verzweiflung der Bewohner“. Ständig klingelt<br />
sein Telefon, er ist rundum im Einsatz. Jetzt geht es darum, bis<br />
zum nächsten Regen den Schlamm aus den Straßen zu entfernen.<br />
Mit 26 Einsatzfahrzeugen hat Lindenfelser an diesem<br />
Wochenende mit der Unterstützung seiner Kunden, die sich<br />
spontan für die Hilfsaktion bereit erklärt haben, 200 Keller von<br />
Schlamm befreit, bevor es zu spät ist.<br />
KROLL hatte mithilfe der TOOLS FOR LIFE Foundation über<br />
die sozialen Medien LKW-Fahrer dazu aufgerufen, die Fahrzeuge<br />
nach Ahrweiler zu fahren. Die Hilfsbereitschaft war so<br />
groß, dass die Aktion mittlerweile gestoppt wurde. Die Fahrer<br />
haben am Wochenende die Saug-Spülfahrzeuge in die überschwemmten<br />
Gebiete gefahren um den Schlamm nach dem<br />
Absaugen wegtransportieren. Doch die Anspannung ist groß,<br />
die Kräfte der Fahrer und Helfer waren bis zur Belastungsgrenze<br />
gefordert. Wir wünschen ihnen viel Erfolg, Kraft und<br />
Durchhaltevermögen bei dieser Hilfsaktion.<br />
Die Branche hilft weiter!<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 21
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Geld- und Sachspenden für von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete<br />
Verantwortungsvoll zu handeln, ist bei dem Textil-Dienstleister MEWA ein Unternehmensgrundsatz. Wie ernst die<br />
Verantwortlichen und die Beschäftigten des Service-Anbieters ihre selbst gesetzte Leitlinie nehmen, bewiesen sie<br />
durch praktische und persönliche Spontanhilfe für die Flutopfer in Deutschland. Gleich nachdem die ersten Nachrichten<br />
über die verheerende Flutkatastrophe eintrafen, war bei MEWA die Entscheidung getroffen: Wir wollen den<br />
Opfern in den Hochwassergebieten helfen – mit Geld, Sachmitteln und persönlicher Unterstützung. Umgehend<br />
spendete die Unternehmensgruppe eine Summe von 100.000 Euro an europäische Hilfsorganisationen, darunter<br />
an das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ und das Belgische Rote Kreuz.<br />
Da die Paketzustellung unterbrochen war,<br />
brachten Servicefahrer des Unternehmens<br />
die Lieferungen persönlich ins Krisengebiet.<br />
So wurden bereits in den ersten<br />
zwei Wochen nach der Katastrophe<br />
Hilfsmittel in einem Gesamtwert von über<br />
20.000 Euro an die Einsatzkräfte der<br />
Stadt Ahrweiler, des THW und des DRK<br />
geliefert. Darüber hinaus stellte MEWA,<br />
von den umliegenden Standorten aus,<br />
Safety Container als Wasserbehälter für<br />
Reinigungsaktionen und zur Lagerung<br />
von Sachspenden bereit, sowie Wischmöppe,<br />
Fußmatten und Putztücher, um<br />
die betroffenen Häuser in den Flutgebieten<br />
zu reinigen.<br />
www.mewa.de<br />
Unmittelbar nach der Flutkatastrophe wurden MEWA<br />
Arbeitsschutz- und Hygieneartikel im Wert von über<br />
20.000 EUR nach Ahrweiler geliefert.<br />
Direkte Hilfe bei den Aufräumarbeiten<br />
Anschließend schöpfte MEWA aus dem eigenen<br />
Fundus: Ergänzend zu Berufsbekleidung<br />
und Industrieputztüchern im Mietsystem führt<br />
MEWA Arbeitsschutz- und Hygiene-Artikel im<br />
Programm, die in den Katastrophengebieten<br />
akut benötigt wurden und werden. In Absprache<br />
mit den Hilfskräften vor Ort stellten die<br />
Teams an den Standorten Bottrop und Saarlouis<br />
daher umgehend Hilfsmittel wie Arbeitshandschuhe,<br />
Staubschutzmasken und Corona-Schnelltests<br />
zusammen, die per Sprinter,<br />
die sonst für den Kundenservice eingesetzt<br />
werden, ins Krisengebiet starteten. „Vor Ort<br />
benötigten die Hilfskräfte dringend Material<br />
für die Aufräumarbeiten. Wir haben geprüft,<br />
was wir umgehend beisteuern und schnellstmöglich<br />
in die betroffenen Orte bringen können“,<br />
berichtet Horst Hübler, Verbandsmanager<br />
bei MEWA.<br />
MEWA Mitarbeiterin Chahmiran Saado-Kwaro bereitet eine Sendung von mehr als 500 Wischmöppen<br />
für den Postversand an das Technische Hilfswerk in Perl/Obermosel vor. Dort wurde dringend<br />
Putzmaterial für die Reinigung der Häuser in den Flutgebieten benötigt.<br />
22 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Wir halten zusammen!<br />
spendet 50.000 Euro für<br />
Flutopfer in Deutschland<br />
Einerseits ist Wasser unsere wichtigste Ressource. Auf der anderen<br />
Seite kann es Menschen alles nehmen und sogar das<br />
Leben kosten – wie die Bilder aus dem Westen und Süden<br />
Deutschlands in den vergangenen Tagen auf schmerzliche<br />
Weise gezeigt haben. „Das Ausmaß der Zerstörung und die<br />
Not unserer Mitmenschen in den Hochwasserregionen berührt<br />
uns sehr. Wir trauern um die Todesopfer. Viele Menschen haben<br />
nicht nur ihr gesamtes Hab und Gut verloren, sondern<br />
auch Angehörige und Freunde“, teilt Alexander Kessel, Vorstand<br />
der KESSEL AG im bayerischen Lenting, seine Gefühlslage<br />
und die der rund 750 Mitarbeitenden weltweit. Mit einer<br />
Spende in Höhe von 50.000 Euro will das Unternehmen<br />
deshalb mithelfen, die Betroffenen vor Ort zu unterstützen:<br />
Im Rahmen des Aktionstages der ARD am heutigen Freitag<br />
(23.07.<strong>2021</strong>) mit dem Motto „Wir halten zusammen“ geht<br />
die gesamte Spende an das Bündnis der „Aktion Deutschland<br />
Hilft“. Darüber hinaus werden weitere stark betroffene Institutionen<br />
direkt vor Ort unterstützt, zu denen es einen direkten<br />
Kontakt über Mitarbeitende gibt, die sich ehrenamtlich in den<br />
Hochwasserregionen engagieren.<br />
Die innovative Entwässerung von Grundstücken und Gebäuden<br />
ist für die KESSEL AG seit mehr als 50 Jahren Aufgabe<br />
und Ansporn zugleich. Dabei geht es vielfach um die Sicherheit<br />
von Werten im Falle von Rückstau. Hier ist KESSEL marktführend.<br />
„Unsere Vision, Schutz und Sicherheit zu schaffen, wo<br />
Wasser fließt, treibt uns jeden Tag aufs Neue an“, so Alexander<br />
Kessel. „Aber im Fall von Hochwasser-Katastrophen sind wir<br />
machtlos. Es gilt jetzt, dass wir alle zusammenhalten und die<br />
Betroffenen unterstützen, wo es geht.“<br />
Weiterbildung Starkregenvorsorge<br />
INFOBOX<br />
Starkregenberater/-innen können direkt in betroffenen<br />
Gebieten beratend agieren und Vorsorgemaßnahmen<br />
begleiten. Sie sind Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten<br />
von Bürgerinnen und Bürgern. Das Seminar klärt die<br />
technischen Grundlagen und Lösungen für eine effiziente<br />
kommunale Starkregenvorsorge anhand verschiedener Instrumente,<br />
beispielsweise der Starkregen-Gefahrenkarte.<br />
IKT-Online-Lehrgang „Starkregen-Berater/-in“<br />
für Fachleute aus Kommunen und Ingenieurbüros<br />
4.-8. Oktober <strong>2021</strong><br />
(optionale Zertifikatsprüfung: 29. Oktober <strong>2021</strong>)<br />
15.-19. November <strong>2021</strong> in Gelsenkirchen<br />
(optionale Zertifikatsprüfung: 26. November <strong>2021</strong>)<br />
Programm und Anmeldung:<br />
www.bit.ly/beratung-starkregenvorsorge-online<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 23
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
Starkregen-Katastrophe: IKT koordiniert „Kanal-Nothilfe“<br />
Kommunen helfen Kommunen – Kanäle müssen schnell wieder funktionieren<br />
Nach der Starkregen-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz muss die Kanalisation umgehend<br />
wieder in Funktion gesetzt werden. Sonst können nachfolgende Regen nicht abfließen und es drohen erneute Überflutungen.<br />
Das IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur bringt Kommunen, die Hilfe brauchen, und solche, die<br />
helfen wollen, zusammen. In dreizehn Städten und Gemeinden waren und sind Kanalreinigungsfahrzeuge von außerhalb<br />
im Einsatz.<br />
Team Rheda-Wiedenbrück hilft in Swisttal: Mit Hochdruck werden die Kanäle<br />
von Schlamm und Unrat befreit.<br />
Die Zeit drängt: Kanalnetze in den vom Starkregen betroffenen<br />
Gebieten müssen schnellstens gesichtet und von Verschlammungen<br />
befreit werden. Sonst drohen beim nächsten Regen<br />
neue Überflutungen und noch mehr Schäden. Alleine sind die<br />
betroffenen Abwasserbetriebe oft nicht mehr in der Lage dazu.<br />
In dieser Situation koordiniert das KomNetABWASSER eine solidarische<br />
Kanal-Nothilfe.<br />
14 Kommunen, die vom Starkregen verschont wurden,<br />
entsendeten Kanalreinigungsfahrzeuge und Sinkkastenreiniger<br />
als Amtshilfe in die Katastrophengebiete:<br />
• Arnsberg hilft in Altena und Sundern<br />
• Dorsten hilft in Blankenheim<br />
• Dortmund hilft in Bad Münstereifel<br />
• Duisburg hilft in Weilerswist<br />
• Gelsenkirchen hilft in Altena<br />
• Haltern und Herne helfen in Zülpich<br />
• Moers hilft in Mechernich, Weilerswist und Niederzissen<br />
• Mülheim hilft in Eschweiler und Swisttal<br />
• Münster hilft in Swisttal<br />
• Oer-Erkenschwick hilft in Altena<br />
• Rheda-Wiedenbrück hilft in Swisttal<br />
• Siegen hilft in Schleiden<br />
• Stuttgart hilft in Gerolstein<br />
Zusammenarbeit: Nicole Danziger (l.) vom Bauamt Swisttal und Dirk Mumm<br />
(r.) vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück arbeiten sich von Schacht zu<br />
Schacht vor.<br />
Andere, wie Hannover und Wolfsburg, stehen in den Startlöchern,<br />
wenn irgendwo noch Hilfe benötigt wird. „Und für<br />
die Gemeinde Schuld konnten wir Unterstützung durch private<br />
Rohrreiniger-Initiativen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />
vermitteln“, ergänzt Marco Schlüter, Leiter des<br />
KomNetABWASSER.<br />
Nicht-Betroffene helfen Betroffenen<br />
Das Prinzip der spontanen KomNetAbwasser-Aktion ist einfach:<br />
Menschen und Maschinen aus nicht betroffenen Kommunen<br />
helfen in den betroffenen Gebieten, schnell und unbürokratisch.<br />
IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek: „Wir als IKT<br />
machen das Matching zwischen Hilfswilligen und Hilfsbedürftigen<br />
ganz zielgenau. Aus unserem KomNetAbwasser kennen<br />
wir alle. Dadurch können wir dafür sorgen, dass die richtigen<br />
Menschen mit der richtigen Ausrüstung an die richtige Stelle<br />
kommen und helfen.“<br />
Kommunen leisten Amtshilfe – länderübergreifend<br />
Die „Kanal-Hilfe“ des KomNetABWASSER für die betroffenen<br />
Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen startete<br />
unmittelbar in den ersten Tagen nach der Katastrophe.<br />
Größtes Problem war zunächst, die richtigen Ansprechpartner<br />
für die Kanalinfrastruktur überhaupt zu erreichen. Stromversorgung<br />
und Mobilnetze waren ausgefallen. Aber als die<br />
Fachleute erreicht wurden, lief die Hilfsaktion sofort an. Helfer<br />
aus hilfeleistenden Kommunen aus mehreren Bundesländern<br />
rückten unverzüglich mit Kanalreinigungsfahrzeugen, Sinkkastenreinigern<br />
und mobilen Pumpen in Richtung Katastrophen-<br />
24 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
FLUT <strong>2021</strong> – unsere Branche hilft<br />
gebiet aus. Sie wurden vor Ort von den Verantwortlichen empfangen<br />
und ortskundig eingewiesen.<br />
Matching von Kanalbetrieben auf Fachebene<br />
Die Hilfe ist dann schnell und zielgenau wirksam, wenn die<br />
Kanalbetriebe auf der Fachebene verknüpft werden. Dies ist<br />
die zentrale Erfahrung der ersten Woche nach der Flutkatastrophe,<br />
in der schon viel erreicht wurde.<br />
Koordinierungsstelle „Kanal-Nothilfe“ hat hohes Potenzial<br />
Die frisch gemachten Erfahrungen zeigen zudem, dass es ratsam<br />
gewesen wäre, für eine Koordinierung von Hilfe in diesem<br />
großen, aber notwendigen Umfang, einige Vorarbeiten<br />
zu leisten. Sinnvoll wäre es, dass Kommunen schon vorab die<br />
Kontaktdaten ihrer Kanal-Spezialisten in einer Datenbank hinterlegen<br />
und ihren Bestand an Fahrzeugen, Geräten und Personal<br />
auflisten. Im Notfall kann dann sehr viel schneller und<br />
zielgenauer geholfen werden.<br />
Die Hilfsaktion geht weiter<br />
Die Aktion „Kommunen helfen Kommunen“ des IKT geht indes<br />
weiter. Wer also noch Hilfe braucht oder seine Hilfe anbieten<br />
will, wendet sich bitte an:<br />
INFOBOX<br />
„Wir sind auf diese schnelle und unkomplizierte Unterstützung<br />
schlicht angewiesen. Regen ist wieder angesagt und<br />
das Wasser muss dann ablaufen. Wir sind sehr dankbar<br />
für diese Hilfe von weit her!“<br />
Nicole Danzinger vom Bauamt Swisttal<br />
dankt dem engagierten Kanalreinigungsteam aus Rheda-Wiedenbrück<br />
„Hervorragende Aktionen mit engagierten und fleißigen<br />
Menschen. Wir haben in Zülpich und Weilerswist die Folgen<br />
des Unwetters in den Griff bekommen. Herzlichen<br />
Dank an die Kommunen, das IKT, Herrn Schlüter und<br />
das LANUV, Frau Brehm! Haltern am See, Herne, Duisburg<br />
und Moers haben ganze Arbeit geleistet! Die Bürger<br />
haben damit wieder Sicherheit bei der Entwässerung<br />
erhalten – eine elementar wichtige Maßnahme! Jeder<br />
Tropfen fällt nicht nur auf den Boden, sondern auch aufs<br />
Gemüt. Angst vor den Naturgewalten ist schwer zu bewältigen<br />
– dank der Hilfe wurde hier Bedeutendes geleistet!<br />
Danke vom Erftverband!“<br />
Horst Baxpehler, Fachbereichsleiter bei Erftverband<br />
Marco Schlüter<br />
+ 49 (0) 209/17806-31<br />
schlueter@ikt.de<br />
Mirko Salomon<br />
+49 (0) 209/17806-25<br />
salomon@ikt.de<br />
Weitere Infos über das Kommunale Netzwerk der Abwasserbetriebe<br />
(KomNetABWASSER):<br />
www.komnetabwasser.de<br />
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />
Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />
Telefon: +49 (0) 209/17806-27<br />
Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />
www.ikt.de<br />
Damit die Kanalisation den nächsten Regen aufnehmen kann: Dirk Mumm<br />
vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück reinigt die Schmutzfangbehälter<br />
der Straßeneinläufe in Swisttal.<br />
Knochenjob: Dirk Mumm vom Abwasserbetrieb Rheda-Wiedenbrück entfernt<br />
den zähen Schlamm aus dem Schmutzfang eines Abwasserschachts, um den<br />
Kanal reinigen zu können.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 25
Herausforderung – Starkregen<br />
Zwischen Dürre, Regen und einer alternden Bevölkerung:<br />
Die modernen Herausforderungen in der Grundstücksentwässerung<br />
Veränderungen gehören zur Welt wie Feuchttücher zur Kanalreinigung<br />
– es vergeht kaum ein Tag ohne sie. Der Tag wird<br />
zur Nacht, aus Frühling wird Sommer, aus alt wird neu. Doch<br />
neben diesen täglichen und vor allem sichtbaren Veränderungen,<br />
vollziehen sich auch Wandel, viel zu komplex, um sie<br />
mit dem Auge wahrnehmen zu können.<br />
In der unterirdischen Welt der Abwassertechnik scheint dagegen<br />
manchmal die Zeit still zu stehen und es werden beinahe<br />
kleine Zeitsprünge in die Vergangenheit möglich. Aber der<br />
Wandel der Welt betrifft auch die deutsche Kanalisation, die<br />
mit ihrem Durchschnittsalter von 36,9 Jahren langsam ihrer<br />
Midlife-Crisis entgegenblickt. Besonders getroffen werden die<br />
Entwässerungssysteme dabei von 2 Veränderungen: dem demografischen<br />
Wandel und dem Klimawandel. Doch wo sich<br />
vor allem die öffentlichen Kanalnetze und Kläranlagen in der<br />
Verantwortung sehen, den daraus resultierenden Folgen entgegenzuwirken,<br />
landen die Probleme am Ende häufig in der<br />
Grundstücksentwässerung. Aber wie genau kann dort darauf<br />
reagiert werden? Die möglichen Lösungsansätze sind beinahe<br />
endlos und könnten vermutlich selbst in zahlreichen Podiumsdiskussionen<br />
nicht gänzlich ausgelotet werden. Im Folgenden<br />
soll daher vor allem ein Anreiz geschaffen werden, sich mit<br />
eben diesen Themen zu beschäftigen und zu überlegen, welche<br />
Möglichkeiten einem selbst gegeben sind.<br />
Der demografische Wandel<br />
als Schere zwischen Stadt und Land<br />
In Deutschland zeigt sich der demografische Wandel wie das<br />
Leben eines jeden Einzelnen ab 40 Jahren: schrumpfend und<br />
alternd. Begründet liegt das in einer steigenden Lebenserwartung<br />
und einer gleichzeitig sinkenden Geburtenrate. Besonders<br />
in ländlichen Gegenden wird von einer Schrumpfung der Bevölkerung<br />
ausgegangen, während größere Städte weiter Wachstum<br />
erwarten. Aber welche Auswirkungen hat das nun auf die<br />
Entwässerungssysteme? Nun ja, die Kanalisation ist nichts, was<br />
sich wie ein Tapetenwechsel in der Küche alle Jahre wieder erneuern<br />
lässt. Sie ist vor allem auf Langlebigkeit ausgelegt. Aber<br />
die Kanalsysteme wachsen eben nicht parallel zur Bevölkerung<br />
und stecken dementsprechend noch in ihren Kinderschuhen.<br />
Ende des 20. Jahrhunderts stieg der westdeutsche Wasserverbrauch<br />
auf rund 150 l pro Tag und Person an. Es wurde<br />
davon ausgegangen, dass sich dieser Trend fortführt und es<br />
einen Anstieg auf über 250 l geben wird. Die Konsequenz:<br />
Kläranlagen und Kanalnetze wurden ausgebaut und an die<br />
hypothetische Auslastung angepasst. Tatsächlich sank der<br />
Wasserverbrauch aber auf 129 l (Stand 2020) – wachsendem<br />
Sparbewusstsein, wassereffizienten Waschmaschinen und<br />
Spartasten an Spülkästen sei Dank. Die Folgen der fälschlichen<br />
Anpassungen: Während in dichtbesiedelten Städten<br />
die Gefahr einer Überlastung gegeben ist, verstopfen auf<br />
dem Land zunehmend die Kanäle, weil nicht mehr genug Abwasser<br />
fließt. Diese Problematik sieht auch Marc Hoffmann,<br />
Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Kanalunternehmens<br />
Kanaltechnik Hoffmann. So können sich vor allem in<br />
Trennsystemen durch weniger Wasserverbrauch leichter Ablagerungen<br />
bilden. Oder anders gesagt: Wer in seiner Altbauwohnung<br />
mit dementsprechend älteren Rohrsystemen im frisch<br />
renovierten Bad die Spartaste drückt, läuft Gefahr – abhängig<br />
vom Gefälle und weiteren Parametern – Spülgut auf dem Weg<br />
in die öffentliche Kanalisation liegen zu lassen.<br />
Während der demografische Wandel vor allem die ländlichen<br />
Gebiete altern lässt, verhält es sich beim Kanalnetz genau<br />
umgekehrt: Laut DWA-Umfrage zum Zustand der Kanalisation<br />
2020 steigt mit zunehmender Stadtgröße auch das Durchschnittsalter<br />
der Kanalisation. So sind in kleineren Kommunen (unter 50.000<br />
Einwohner:innen) knapp 60 % der Kanäle jünger als 50 Jahre,<br />
während in Großstädten (mehr als 250.000 Einwohner:innen)<br />
über 15 % der Kanäle die 100-Jahr-Marke geknackt haben. Zwar<br />
lässt sich rein anhand des Alters noch nicht auf den Zustand der<br />
Kanäle schließen. Doch auch Marc Hoffmann sieht in logischer<br />
Konsequenz die Rohrsysteme in städtischen Gebieten einer stärkeren<br />
Belastung ausgesetzt als auf dem Land. Ob und inwiefern<br />
das zu mehr Störungen führt, vermag er nicht zu sagen.<br />
Aber wie kann nun in der Grundstücksentwässerung auf den<br />
demografischen Wandel reagiert werden? Eine erste Anpassung<br />
aus der gestiegenen Beanspruchung liegt vor allem im<br />
vermehrten Einsatz von glattwandigen Rohren aus Kunststoff.<br />
Die Oberfläche beugt Ablagerungen vor und kann somit,<br />
besonders in weniger stark besiedelten Gebieten, Abhilfe<br />
schaffen. Außerdem sollte insbesondere in Haushalten, die<br />
hinsichtlich ihrer Rohrsysteme ein höheres Alter aufweisen,<br />
vermehrt geschaut werden, ob vorbeschädigte Materialien<br />
durch verschiedenste Sanierungsmethoden mittels Schlauchliner<br />
optimiert werden können. Ähnlich wie Kunststoffrohre verfügen<br />
auch diese über eine glattere Struktur und bieten damit<br />
weniger Angriffsfläche für Ablagerungen.<br />
Der Klimawandel als Problem für unser Hab und Gut<br />
Andere Probleme begegnen dem abwasserbewanderten Leser<br />
beim Klimawandel. Wer an die Erderwärmung denkt, hat<br />
vermutlich entweder Bilder von schmelzenden Polkappen im<br />
Kopf oder die Augen so stark verdreht, dass erst gar kein Bild<br />
zustande kommt. Doch neben schneelosen Weihnachten und<br />
überhitzten Sommern entsteht ein weiteres Problem: immer<br />
häufiger auftretende Starkregenereignisse. Und gemeint ist<br />
damit keinesfalls ein heftiger Schauer. Die Rede ist von Naturgewalten.<br />
Von Regen, der so heftig niederprasselt, dass er<br />
innerhalb weniger Minuten in Form von Sturzfluten Existenzen<br />
ruinieren und Leben nehmen kann. Zwar lässt sich das Wetter-<br />
Phänomen nicht ausschließlich im Klimawandel begründen,<br />
allerdings sind sich Experten des Deutschen Wetterdienstes<br />
sicher, dass, bedingt durch den Klimawandel und die damit<br />
einhergehende Erderwärmung, Starkregenereignisse zukünftig<br />
um bis zu 50 % zunehmen werden. Denn: warme Luft kann<br />
mehr Wasser speichern, was nicht nur zu häufigeren, sondern<br />
auch zu längeren und intensiveren Regenfällen führt.<br />
26 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Herausforderung – Starkregen<br />
Wo der Gedanke nahe liegt, dass solch feuchte Naturereignisse<br />
doch in den Dürreperioden namens Sommer eine für die<br />
Natur willkommene Abwechslung darstellen, wird die Kanalisation<br />
quasi in Fetzen zerrissen. In der Konsequenz kommt es<br />
zu Rückstau in der Kanalisation und überlaufenden Schächten,<br />
die Straßen unter Wasser setzen und Keller sowie Wohnungen<br />
volllaufen lassen. Wie Eingangs erwähnt, sieht sich<br />
hier besonders die öffentliche Entwässerung zuständig, die<br />
Kapazitäten auszubauen – sei es in Form von Regenrückhaltebecken<br />
oder größeren Dimensionen der Sammelleitungen.<br />
Aber deren maximale Leistungsfähigkeit ist beschränkt und<br />
wird bei einer weiter anhaltenden Urbanisierung und Zunahme<br />
der Niederschlagsintensität immer schneller erreicht. Daher<br />
liegt die beste Vorsorge vor Überflutungsschäden wohl in<br />
einer Rückstausicherung.<br />
Auch wenn Starkregenereignisse immer und überall auftreten<br />
können, zeigte sich in den letzten Jahren doch ein Trend, der<br />
vor allem den Süden und Südwesten Deutschlands stärker traf.<br />
Das kann auch Tobias Miller vom Kanaldienstleister Pipe Bull<br />
in Landau in der Pfalz bestätigen, sie hätten durchaus öfter mit<br />
Kunden zu tun, die sich bei Regen mit Entwässerungsproblemen<br />
konfrontiert sehen. Es wüssten, so Miller, viele Kunden<br />
gar nicht, dass es eine Rückstausicherung auf dem Grundstück<br />
geben muss und haben diese nicht verbaut. In solchen Fällen<br />
wird überprüft, welche Möglichkeiten der Sicherung es gibt<br />
und welche davon am meisten Sinn für das individuelle Objekt<br />
macht. Zudem sieht er vor allem Planer von Neubauten<br />
in der Verantwortung, Rückstausicherungen von Anfang an in<br />
die Planung des Baus miteinzubeziehen. In Verbindung mit hydraulischen<br />
Berechnungen, die beschreiben, wie das Kanalnetz<br />
in Abhängigkeit verschiedener Faktoren an dieser Stelle<br />
beschaffen sein muss, um dem Abwasseranfall gerecht zu werden<br />
und im Falle von Regenereignissen nicht zu überlasten,<br />
ließe sich Schadensfällen entgegenwirken.<br />
Diese Methoden schützen allerdings dann, wenn es schon<br />
zu einer Überlastung des Kanalsystems kam. Wie aber kann<br />
der Überlastung der öffentlichen Entwässerung bei Regen vorgebeugt<br />
werden? Eine Möglichkeit ist die Reduktion des Regenwassers,<br />
das von privaten Grundstücken in die Kanalisation<br />
eingeleitet wird. Die Stadt Berlin beispielsweise erließ kürzlich<br />
eine Verordnung, die die Regenwasserbewirtschaftung auf dem<br />
eigenen Grundstück vorschreibt, das Einleiten in die öffentliche<br />
Kanalisation wird nur noch in Ausnahmefällen genehmigt.<br />
Und dieser Trend zeigt sich deutschlandweit: Immer mehr<br />
Städte und Gemeinden nehmen die Bauherren in die Pflicht,<br />
indem Sie Regenrückhaltemaßnahmen auf den Grundstücken<br />
bereits in Bebauungsplänen festsetzen. Hoffmann schlägt<br />
hierfür die Verwendung von Rigolen vor. Einen anderen Weg<br />
geht das Darmstädter Hundertwasserhaus. Das Künstlerhaus<br />
kann nicht nur mit einem begrünten Dach punkten, das anfallendes<br />
Regenwasser aufnimmt. Zusätzlich wird mittels kleinen<br />
Fallrohrs überschüssiges Wasser in einen quer über das<br />
Grundstück verlaufenden künstlich angelegten Bach sowie<br />
einen kleinen Teich eingeleitet. Eine nicht nur optisch ansprechende,<br />
sondern auch clevere Lösung, die zukünftig hoffentlich<br />
vermehrt zu finden sein wird – aber wie war das noch<br />
mit der Verringerung von Abflussmengen?<br />
Während sich der Klimawandel und der demografische Wandel<br />
auch in der Zeit, die das Lesen dieses Artikels beansprucht,<br />
stetig vollziehen, schreit es geradezu vor Ironie, dass beide<br />
Aspekte so gegensätzlich sind und doch mehr oder weniger<br />
friedlich co-existieren – auf der einen Seite das Problem der<br />
fehlenden Wassermengen und daraus resultierenden Ablagerungen,<br />
auf der anderen Seite Rückstau und streikende Kanalisationen<br />
aufgrund von Regen. Die Welt befindet sich eben<br />
ständig im Wandel. Selbiges muss auch mit unserer Entwässerung<br />
passieren. Doch wie in so vielen öffentlichen wie privaten<br />
Bereichen mangelt es an finanziellen Ressourcen, räumlichen<br />
Möglichkeiten und auch personellen Kapazitäten. Und so<br />
bleibt uns zunächst nichts übrig, als unser Bestes zu geben und<br />
die Hoffnung zu wahren, nicht bald auch in unseren eigenen<br />
vier Wänden im Regen zu stehen.<br />
Autorin: Valentina Ortmann<br />
SAG-Akademie GmbH für berufliche Weiterbildung<br />
Otto-Hesse-Str. 19/T9<br />
D-64293 Darmstadt<br />
Telefon: +49 (0) 61 51/10155-0<br />
Telefax: +49 (0) 61 51/10155-155<br />
www.SAG-Akademie.online<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 27
Herausforderung – Starkregen<br />
Starkregen: welche Schäden sind versichert?<br />
Die starken Regenfälle Mitte Juli <strong>2021</strong> haben vielerorts Überschwemmungen<br />
und Zerstörungen verursacht. In vielen Versicherungen<br />
ohne Zusatzdeckung für Elementarschäden sind<br />
diese Schäden nicht versichert. Im Einzelfall kommt es auf die<br />
jeweiligen Bedingungen an, besonders bei privaten Hausratversicherungen.<br />
Die untenstehenden Informationen geben<br />
einen Überblick für UNITALLRISK-Kunden mit ihren vielen Deckungserweiterungen.<br />
Hinweis: die Versicherer dürften angesichts<br />
der Vielzahl der Schäden derzeit nicht in der Lage sein,<br />
Gutachter zu entsenden. Umso wichtiger ist die fotografische<br />
Dokumentation der Schäden, bevor Sie mit den Aufräumarbeiten<br />
beginnen, die ja nicht aufgeschoben werden können.<br />
Sofortmaßnahmen – Handlungsempfehlungen<br />
Zunächst sollte der Schaden schnellstmöglich dem Versicherer<br />
bzw. Versicherungsmakler gemeldet werden.<br />
Unser UNITALLRISK-Versicherer hat zugesichert: „Um unseren<br />
Kunden schnell und unkompliziert zu helfen und eine Sicherheit<br />
der Kostenübernahme geben zu können, können Sie bei<br />
Kunden mit Elementardeckung oder KFZ-Kasko Notmaßnahmen<br />
bis zu 5.000 Euro freigeben“. Dies bedeutet, dass bei<br />
diesen Schäden nicht zwingend eine Besichtigung erfolgen<br />
muss, bevor repariert werden kann – Belege und Fotos/Videos<br />
mit dokumentiertem Aufnahmezeitpunkt sind ausreichend. Beschädigte<br />
Sachen sind möglichst aufzubewahren, bis die Versicherung<br />
die Bearbeitung abgeschlossen hat.<br />
Beim Aufräumen gilt: bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!<br />
Strom und Hauptwasserhahn unbedingt abstellen,<br />
bevor Sie überflutete Räume betreten! Versicherer empfehlen,<br />
Wasser erst abzupumpen, wenn kein Wasser<br />
mehr von außen eindringt und der Grundwasserspiegel<br />
wieder auf ein normales Niveau gesunken ist. Ansonsten<br />
drohten Unterspülungen, Aufschwemmungen, Risse<br />
im Mauerwerk oder statische Probleme. Wenn möglich,<br />
bergen Sie Gegenstände und sichern Sie Gebäude gegen<br />
weitere Schäden ab (auch wegen der Schadenminderungspflicht).<br />
Eigenleistungen und Materialkosten<br />
sollten erfasst werden, Erstattung erfolgt nach Sachlage.<br />
Bei Austritt von Heizöl oder anderer gefährlicher Substanzen<br />
ist die Feuerwehr zu verständigen (112). Beim<br />
Aufräumen ist zu beachten, dass der Wasserspiegel<br />
nicht vollständig abgesenkt wird, sonst kann Heizöl unter<br />
Bauteile gelangen und die Estrichdämmung zerstören.<br />
UNITALLRISK-Gebäudeversicherung/Büroinhaltsversicherung<br />
Im Rahmen der UNITALLRISK Police sind alle Elementarschäden<br />
mitversichert, sofern sie nicht explizit einzelvertraglich ausgeschlossen<br />
wurden. Dabei ist die höhere Selbstbeteiligung zu<br />
berücksichtigen.<br />
Überschwemmungsschäden sind folglich mitversichert.<br />
Definition Überschwemmung: „ist die Überflutung des Grund<br />
und Bodens des Versicherungsortes, auf dem das versicherte<br />
Gebäude liegt oder in dem sich die versicherten Sachen befinden<br />
(Versicherungsgrundstück) mit erheblichen Mengen von<br />
Oberflächenwasser durch<br />
a) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder<br />
fließenden) Gewässern,<br />
b) Witterungsniederschläge,<br />
c) Austritt von Grundwasser an die Erdoberfläche<br />
infolge von a) oder b).<br />
Rückstauschäden sind folglich mitversichert.<br />
Definition Rückstau: „Rückstau liegt vor, wenn Wasser durch<br />
Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden)<br />
Gewässern oder durch Witterungsniederschläge bestimmungswidrig<br />
aus gebäudeeigenen Ableitungsrohren oder damit<br />
verbundenen Einrichtungen in das Gebäude eindringt“.<br />
Bei Schäden durch Grundwasser ist zu unterscheiden, wie das<br />
Grundwasser in das Gebäude eindringt. Das einfache Eindringen<br />
ist vom Versicherungsschutz nicht erfasst. Das Grundwasser<br />
muss über die umliegenden Bodenflächen von außen<br />
in das Gebäude einfließen.<br />
Die genaue Ursache werden Gutachter feststellen müssen.<br />
Im Rahmen der Inhalts- und Gebäudeabsicherung sind auch<br />
Aufräum- und Abbruchkosten sowie Bewegungs- und Schutzkosten<br />
unbegrenzt mitversichert, sofern sie im Zusammenhang<br />
mit dem Schadenereignis stehen. Kosten für die „Entrümpelung<br />
des Kellers“ sowie für ersten Säuberungsmaßnahmen<br />
sind damit nicht gemeint. Definition Aufräum- und Abbruchkosten:<br />
„sind Aufwendungen für das Aufräumen der Schadenstätte<br />
einschließlich des Abbruchs stehen gebliebener Teile, für<br />
das Abfahren von Schutt und sonstigen Resten zum nächsten<br />
Ablagerungsplatz und für das Ablagern oder Vernichten“<br />
Elementarschäden: Versicherer ergänzen Risikozonierung um<br />
Starkregengefährdungsklasse<br />
Nach der Katastrophe im Juli haben die Anfragen nach Elementarschadenversicherungen<br />
zugenommen. Gemäß Gesamtverband<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)<br />
liegen mehr als 98 Prozent der erfassten Gebäude in den<br />
Zonen 1 bis 3 des Geoinformationssystems ZÜRS Geo und<br />
lassen sich somit unproblematisch und derzeit noch relativ<br />
günstig gegen Elementarschäden wie Starkregen, Hochwasser,<br />
Schneedruck versichern. Die deutschen Versicherer wollen<br />
Klimarisiken künftig noch genauer in der Risikoanalyse abbilden.<br />
Neben der Hochwassergefährdung hat der GDV im<br />
Geoinformationssystem ZÜRS Geo jetzt auch drei Starkregengefährdungsklassen<br />
(SGK) integriert. Abhängig von seiner<br />
Lage wird jedes Gebäude einer von drei Gefährdungsklassen<br />
zugeordnet. Denn: je tiefer ein Gebäude liegt, je länger das<br />
Wasser darin steht, desto höher ist der Schaden. Für jedes<br />
28 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Herausforderung – Starkregen<br />
Gebäude in Deutschland kann diese Gefährdung berechnet<br />
werden: In der SGK 1 (geringere Gefährdung) sind alle Gebäude,<br />
die auf einer Kuppe oder am oberen Bereich eines<br />
Hangs liegen. In der SGK 2 (mittlere Gefährdung) finden sich<br />
die Gebäude, die in der Ebene oder im unteren/mittleren Bereich<br />
eines Hangs, aber nicht in der Nähe eines Baches liegen.<br />
In der SGK 3 (hohe Gefährdung) werden alle Gebäude<br />
zusammengefasst, die im Tal oder in der Nähe eines Bachs liegen.<br />
Deutschlandweit liegen knapp 12 Prozent aller Adressen<br />
in der SGK 3, etwa 66 Prozent in der SGK 2 und annähernd<br />
23 Prozent in der SGK 1. Die Starkregengefährdungsklassen<br />
können Versicherer für eine detaillierte Beratung ihrer Kunden<br />
zum Schutz vor Hochwasser und für eine individuelle Risikokalkulation<br />
nutzen. Günstiger dürften Angebote für spezifische<br />
Elementarversicherung dadurch nicht werden.<br />
KFZ-Versicherung<br />
Im Rahmen der Kfz-Teilkasko sind bei Überschwemmung Schäden<br />
am Fahrzeug versichert, wenn es durch die Wassermassen<br />
beschädigt wird. In der Vollkasko sind auch Schäden versichert,<br />
die wegen des Befahrens einer überfluteten Straße entstehen.<br />
Eingeschlossen sind Schäden, die dadurch verursacht werden,<br />
dass durch Naturgewalten, wie einer Überschwemmung, Gegenstände<br />
auf oder gegen das Fahrzeug geworfen werden.<br />
Ausgeschlossen sind Schäden, die auf ein durch diese Naturgewalten<br />
veranlasstes Verhalten des Fahrers zurückzuführen sind.<br />
Schäden, die ein durch Hochwasser mitgerissenes Fahrzeug bei<br />
Dritten verursacht, wird die Haftpflichtversicherung unter Verweis<br />
auf höhere Gewalt abzuwehren versuchen. Versicherer und<br />
Gutachter werden entsprechende Überprüfungen vornehmen,<br />
ob ein Verschulden des Versicherungsnehmers und die Voraussetzungen<br />
einer Haftung für Folgeschäden bei Dritten vorliegen.<br />
Gern berät Sie das UNIT-VDRK-Fachteam!<br />
Bernd van Neerven (Mühlheim a. d. Ruhr)<br />
+49 (0) 208/7006-3771<br />
Ralf Höhler (Leipzig)<br />
+49 (0) 341/39005-1733<br />
www.unita.de<br />
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv<br />
für die Entwicklung einer sicheren und<br />
nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich<br />
unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den<br />
Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />
Inspektions- und SanierungsTage<br />
Livedemonstration und Wissensaustausch<br />
Siedlungsentwässerung auf dem Prüfstand<br />
Die Kanalsanierung und die Veränderungen in der Siedlungsentwässerung,<br />
insbesondere vor dem Hintergrund<br />
der jüngsten Flutkatastrophe, werden ein wichtiges Thema<br />
der Inspektions- und SanierungsTage (IST) der Deutschen<br />
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />
Abfall e. V. (DWA) sein. Sie finden am 24./25. November<br />
<strong>2021</strong> in Dortmund und damit wieder als Präsenzveranstaltung<br />
statt. Die Tagung ist allerdings ebenfalls<br />
online buchbar. Neu in diesem Jahr: Die Themen Sanierung<br />
und Inspektion werden nicht parallel, sondern<br />
nacheinander behandelt.<br />
Die Inspektions- und SanierungsTage stellen lösungsorientierte<br />
Berichte und Erfahrungen aus der Praxis vor:<br />
über Sanierungskonzepte und -maßnahmen, die automatisierte<br />
Schadenserkennung, Schadensprognosen,<br />
die qualitative Zustandserfassung sowie Strategien von<br />
Netzbetreibern. Werterhaltung, Wirtschaftlichkeit und<br />
Qualitätssicherung werden hierbei immer mitgedacht.<br />
Ein „Schwarzmarkt des Wissens“ bietet den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern die Möglichkeit des Austauschs mit<br />
Expert*innen über spezifische Einzelthemen. Zudem wird<br />
der Einsatz eines elektronischen Kanalspiegels und eine<br />
Sanierung durch Injektions- und Beschichtungsverfahren<br />
mit Hilfe einer Liveübertragung demonstriert.<br />
Die Inspektions- und SanierungsTage richten sich<br />
an Ingenieur*innen, Kanalinspekteur*innen und<br />
Behördenvertreter*innen. Teil der Tagung ist eine Fachausstellung,<br />
die über neue Produkte und Verfahren informiert.<br />
Tagungsort:<br />
Kongresszentrum Dortmund<br />
Strobelallee 45 • D-44139 Dortmund<br />
Teilnahmegebühr:<br />
DWA-Mitglieder:<br />
730,00 Euro<br />
610,00 Euro<br />
Programm:<br />
Kontakt:<br />
Inspektions- und SanierungsTage<br />
Himani Karjala<br />
karjala@dwa.de<br />
+49 (0) 2242/872-244<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 29
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
Swietelsky-Faber eröffnet neues Büro Frankfurt/Rhein-Main: „Stets in der Nähe der Kunden“<br />
Der Tiefbau-Riese wächst weiter: Mit Alzenau bei Frankfurt am Main eröffnet die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />
ihren elften Standort – allein in Deutschland! Unter der Leitung von Tugay Arslan bietet es Kompetenz<br />
und verbesserte Erreichbarkeit zu allen Einsatzgebieten im Bereich Rhein-Main und leistet durch kürzere<br />
Reisezeiten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Auftraggeber und Baustellen im Umkreis<br />
erfolgen hier vor Ort und beim Kunden.“<br />
Als gelernter Bauingenieur weist Arslan<br />
Projekterfahrung aus Baustellen in<br />
Österreich und ganz Deutschland auf.<br />
(Foto: IBG Hydrotech GmbH)<br />
Außenansicht des neuen Gebäudes der Firma IBG Hydrotech GmbH in Alzenau bei Frankfurt, in dem die<br />
Swietelsky-Faber das neue Büro eröffnet hat.<br />
Zuspruch aus der Chefetage gibt es<br />
von Jörg Brunecker, Geschäftsführer<br />
der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung:<br />
„Die Kundenzufriedenheit ist<br />
in unseren Firmenleitlinien fest verankert<br />
und die Präsenz vor Ort ist hierfür<br />
bekanntlich ein wichtiger Faktor. Wir<br />
werden unsere Vertriebsstruktur gerne<br />
mit den besten Kollegen weiter verdichten,<br />
denn die Nähe zum Kunden<br />
ist für uns von höchster Priorität – ganz<br />
zu schweigen davon, wie gut sich die<br />
kurzen Wege auf unsere Umweltbilanz<br />
auswirken werden.“<br />
Im Schatten der historischen Burg Alzenau gibt es neue Nachbarn.<br />
Denn in Alzenau bei Frankfurt hat die Swietelsky-Faber<br />
GmbH Kanalsanierung im Februar ihr neues Büro eröffnet<br />
– und versorgt Baustellen im hessischen Raum somit noch<br />
schneller, besser und effizienter. Tugay Arslan, Büroleiter im<br />
Standort Frankfurt/Rhein-Main, zeigt sich stolz: „Wir haben<br />
schnell festgestellt: Die Lage des neuen Standorts ist für die<br />
Kundenbetreuung ein echter Gewinn. Wir sind nun noch näher<br />
an vielen Baustellen der Niederlassung Landsberg dran – das<br />
freut uns, die Kollegen im Süden und auch die Umwelt.“<br />
„Top Lage, freundliche Nachbarn, stilvolle Einrichtung“<br />
Neben der guten Anbindung an die hessischen Baustellen bietet<br />
das Büro bei Frankfurt einen weiteren Vorteil: Die Vermieterin<br />
IBG HydroTech ist im gleichen Bürogebäude ansässig. IBG ist<br />
Hersteller zahlreicher Fahrzeuge, die bei Swietelsky-Faber zum<br />
Einsatz kommen. Durch die neue räumliche Nähe werden<br />
kürzere Wege zwischen Kunden und Lieferant und eine bessere<br />
operative Vernetzung geschaffen.<br />
Kürzere Wege und smarte Arbeitsteilung<br />
Arslans neues Büro fungiert derzeit als Zweigstelle der Niederlassung<br />
Landsberg am Lech. Knapp 300 Kilometer südlich<br />
gelegen, sind hier die Arbeitskräfte und Geräte ansässig, die<br />
an zahlreichen Baustellen im hessischen Raum zum Einsatz<br />
kommen. „Für wöchentliche Inspektionen der Baustellen würde<br />
das aber viel zu lange Fahrten bedeuten“, so der Niederlassungsleiter<br />
Dipl.-Ing. Reiner Korn, der die Region in den<br />
letzten 20 Jahren betreut hat. „Ziel war es also, einen Bauleiter<br />
in der Nähe zu positionieren. Hier bot sich Herr Arslan durch<br />
räumliche und inhaltliche Nähe zu den Projekten sehr gut an.“<br />
Der Bauleiter und Kalkulator war bis zur Eröffnung des neuen<br />
Büros für Landsberg zuständig und wusste als langjähriger<br />
Branchenprofi genau, wie das standortübergreifende Zusammenspiel<br />
aussehen würde: „Organisatorisch arbeiten wir hier<br />
selbstständig. Sämtliche Planung und Kommunikation für die<br />
Büroleiter Tugay Arslan zwischen Handwerk, Wissenschaft und Kunst<br />
30 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
Eine Nachbarschaft, die laut Herrn Arslan beste Voraussetzungen<br />
für gutes Teamwork bietet: „Tür an Tür können wir<br />
noch besser Hand in Hand zusammenarbeiten. Hat eines unserer<br />
Fahrzeuge zum Beispiel mal einen Schaden, oder muss<br />
etwas nachgerüstet werden, ist der Weg somit noch kürzer und<br />
schneller bewältigt.“<br />
Das besondere i-Tüpfelchen des Büros ist die Wanddeko: Drei<br />
von der Künstlerin Claudia Hohrein (www.claudia-hohrein.de)<br />
beigesteuerte Gemälde verleihen Tugay Arslans Arbeitsumfeld<br />
einen hybriden künstlerisch-industriellen Charakter. Die<br />
stark abstrahierte Inszenierung technischer Bauteile, dargestellt<br />
durch verwitterte, brüchige Oberflächen, ist bezeichnend für die<br />
Kanalsanierung: „Was wir hier machen, ist ein Handwerk, eine<br />
Wissenschaft, und zugleich auch Kunst. Besser als Frau Hohrein<br />
kann man diese Fusion nicht darstellen“, so der Büroleiter.<br />
Die Kontaktdaten für unseren Standort:<br />
Herr Tugay Arslan<br />
Telefon: +49 (0) 8191/985995-25<br />
Telefax: +49 (0) 8191/985995-99<br />
Mobil +49 (0) 151/26 51 84 46<br />
E-Mail: tugay.arslan@swietelsky-faber.de<br />
Über Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />
Durch die enge Kooperation der Kanalsanierungssparten<br />
der beiden Firmen Swietelsky und Faber ist im Jahr 2001<br />
das selbstständig agierende Unternehmen Swietelsky-Faber<br />
GmbH Kanalsanierung entstanden. Das Bündeln von Knowhow<br />
innerhalb der Gruppe sichert die Grundlagen für Spitzenleistungen<br />
in der Kanalsanierung. Durch Wissen, Können<br />
und Begeisterung unserer Ingenieure und Fachkräfte tragen<br />
wir dazu bei, mit modernsten Geräten und Verfahren die Umwelt<br />
zu schützen.<br />
Swietelsky-Faber GmbH<br />
Westerholz 2<br />
D-32825 Blomberg<br />
Telefon: +49 (0) 5235/5015711<br />
Telefax: +49 (0) 5235/5015720<br />
www.swietelsky-faber.de<br />
• Fahrzeuge für den Kanal Service<br />
• Fahrzeuge für Kanal-TV<br />
• Sonderfahrzeuge<br />
Wir planen und bauen das Fahrzeug<br />
nach Ihren Vorstellungen.<br />
Fahrzeugkompetenzzentrum Engelhart Transportkühlmaschinen Service GmbH<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 31
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
Führender Hersteller von pneumatischen Rohrabsperrungen feiert 75-jähriges Firmenbestehen<br />
Im Juli <strong>2021</strong> begeht die Firma LAMPE GmbH ihr 75-jähriges Firmenjubiläum<br />
Innerhalb eines dreiviertel Jahrhunderts entwickelte sich die<br />
Firma LAMPE von einer kleinen Großhandlung für technische<br />
und elektrotechnische Produkte zu einem der weltweit führenden<br />
Produzenten von pneumatischen Rohrabsperrgeräten wie<br />
Dichtkissen und Absperrblasen.<br />
Gegründet wurde die Firma LAMPE als Großhandlung für<br />
technische und elektrotechnische Produkte am 29. Juli 1946<br />
durch den Firmengründer Erwin Lampe in Kirchbrak, im beschaulichen<br />
Weserbergland, im Süden Niedersachsens.<br />
Bereits im Jahr 1951 erfolgte dann der Umzug an den heutigen<br />
Standort, ins 14 km entfernte Stadtoldendorf.<br />
übernommen, der in den folgenden Jahren die Hauptausrichtung<br />
der Firma umgestaltete und durch seine zahlreichen patentierten<br />
Erfindungen den Grundstein für den heutigen Erfolg<br />
der Firma legte. „Alten Hasen“ der Feuerwehrbranche und vor<br />
allem der Kanalsanierungsbranche, dürfte Jürgen Haro, durch<br />
seine imposante Statur und sein imposantes Auftreten auch<br />
heute noch im Gedächtnis sein.<br />
Die Neuausrichtung der Firma erfolgte vor allem in Richtung<br />
Entwicklung und Produktion von technischen Produkten aus<br />
gewebeverstärkten Elastomere-Materialien. Bereits im Jahr<br />
1973 wurden im Hause LAMPE die ersten flachen, eckigen<br />
Luftheber der Welt mit einem Arbeitsdruck von 10 bar entwickelt.<br />
Kurze Zeit später erfolgte auch die Entwicklung von<br />
quaderförmigen Hebekissen im Niederdruckbereich für den<br />
Rettungs- und Bergungseinsatz, sowie für die Bergung von verunglückten<br />
Flugzeugen.<br />
Der 2. Firmenstandort im Warteweg 7 in Stadtoldendorf, in den 1970er Jahren<br />
Bis in das Jahr 1972 war man im südlichen Niedersachsen vor<br />
allem als Großhändler für Feuerwehrbedarf und als Kundendienst<br />
im vorbeugenden Brandschutz bekannt. Unter anderem<br />
war man als lokale Vertretung für den europaweit führenden<br />
Hersteller von Brandschutzprodukten wie Feuerlöschern und<br />
Wandhydranten, die Firma GLORIA aus Wadersloh tätig.<br />
Im Mai 1972 verstarb dann der Firmengründer Erwin Lampe.<br />
Die Firma wurde danach von seinem Neffen Jürgen Haro<br />
Der langjährige Inhaber und Grundsteinleger des Firmenerfolgs der Firma<br />
LAMPE: Jürgen Haro<br />
Flugzeugbergung mit LAMPE-LIFTER Hebekissen<br />
Ende der 1970er Jahre erfolgte dann die erste Entwicklung,<br />
Patentierung und Produktion des Produktes, für das die Firma<br />
LAMPE auch heute noch bekannt ist<br />
LAMPE Kanaldichtkissen: die ersten nicht-dehnbaren, pneumatischen<br />
Rohrabsperrgeräte in konischer Bauform. Dieses<br />
Produkt war eine wahrhafte Innovation im Bereich der Kanalabsperrungen,<br />
da es sich hierbei um ein sehr viel sichereres,<br />
flexibleres und einfacher zu handhabendes Produkt handelte<br />
als alle anderen Lösungen in diesem Bereich. Auch heute<br />
noch sind die konischen LAMPE Kanaldichtkissen weltweit im<br />
Einsatz und der Standard im Bereich der Kanalabsperrungen<br />
im Bezug auf Arbeitssicherheit, Qualität und Flexibilität. So<br />
waren die LAMPE Kanaldichtkissen, die ersten pneumatischen<br />
Rohrabsperrungen, bei denen eine zusätzliche Ausschubsicherung<br />
(Verbau) aus technischen Gründen nicht notwendig ist.<br />
Trotzdem sind diese Geräte sehr viel sicherer als andere Lösungen,<br />
die z.B. lt. DGUV zusätzlich gegen Ausschub gesichert<br />
(verbaut) werden müssen. Außerdem ermöglicht die konische<br />
Bauform der LAMPE Kanaldichtkissen, dass die Geräte flexibel<br />
in allen Rohrprofilen (Runde Rohre, Eiprofilen, Drachenprofilen,<br />
Rechteckprofilen, usw.) eingesetzt werden können. Das<br />
leichte Gewicht und die Schachtgängigkeit der LAMPE Kanal-<br />
32 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
dichtkissen machen dieses Produkt zu einer sehr einfach zu<br />
handhabenden Lösung. Auch die extrem hohe Beständigkeit<br />
gegen Alterung, sowie die mögliche Reparierbarkeit der Geräte<br />
werden seit vielen Jahren in der Kanalsanierungsbranche<br />
hoch geschätzt und der Begriff „LAMPE-Blase“ hat sich zu<br />
einem bekannten Synonym für Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
entwickelt.<br />
rückhaltung eine kostengünstige und verlässliche Alternative<br />
zu mechanischen Absperrschiebern darstellt. Bis zum heutigen<br />
Tag wurden von diesem System Hunderte bei Industrieunternehmen,<br />
Flughäfen, Speditionen und Betreibern von Infrastrukturanlagen<br />
in der ganzen Welt, installiert.<br />
Anfang des neuen Jahrtausends entwickelte die Firma LAMPE<br />
dann eine neue Art Dichtkissen<br />
Die LAMPE Kanaldichtkissen<br />
der Serie 2000: Diese Geräte<br />
in Torus-Form, erlauben die<br />
Installation von einem sehr<br />
großen KG-Rohr als Bypass,<br />
so dass mit dieser Kombination<br />
eine große Menge Wasser<br />
Die konischen Kanaldichtkissen in 15 Standardgrößen, sind bis heute die bekannteste<br />
Marke der Firma LAMPE<br />
Auch erfolgten in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
viele weitere Entwicklungen und Patentanmeldungen<br />
im Haus LAMPE. So wurde Ende der 1980er Jahre zum Beispiel<br />
ein pneumatisches Rettungssystem entwickelt mit dem<br />
Menschen aus Not- oder Krisensituationen schnell und einfach<br />
per Helikopter evakuiert werden können. Auch die Entwicklung<br />
einer innovativen mechanischen Absperrplatte für Gullygitter,<br />
die Entwicklung eines Tauchhebers für die Bergung von<br />
Gegenständen aus tiefen Gewässern sowie die Entwicklung<br />
vieler weiterer Produkte wie Leckbandagen und pneumatische<br />
Schutzbühnen für den Bergbau fielen in diese Zeit.<br />
durch eine Baustelle<br />
abgeleitet werden<br />
kann, ohne den Einsatz<br />
von Pumpen, nur<br />
durch die Ausnutzung<br />
des vorhandenen Freigefälles.<br />
Kanaldichtkissen Serie 2000 mit Rohrbypass<br />
Darüber hinaus war man auch weiterhin regional sehr erfolgreich<br />
als Händler von Arbeitsschutzartikeln und als Kundendienst<br />
der Firma Gloria im vorbeugenden Brandschutz tätig.<br />
Im Jahr 2004 verstarb dann der bisherige Firmeninhaber Jürgen<br />
Haro und das Unternehmen wurde in der Folgezeit vom<br />
heutigen Inhaber Sergej Hetzel übernommen.<br />
In den Folgejahren wurde die Firma dann am heutigen Stando<br />
im Warteweg 46 Stück für Stück erweitert und vor allem die<br />
Produktionskapazitäten deutlich erhöht. Auch die Kapazitäten<br />
für Reparaturen und Servicedienstleistungen, wie wiederkehrende<br />
Prüfungen und Schulungen im Bereich der pneumatischen<br />
Rohrabsperrungen, wurden vergrößert.<br />
Die Belegschaft der Firma LAMPE Ende der 1980er Jahre nach Fertigstellung<br />
des ersten Produktionsgebäudes am heutigen Firmenstandort Warteweg 46 in<br />
Stadtoldendorf<br />
Anfang der 1990er Jahre wurde dann bei der LAMPE GmbH<br />
ein innovatives, pneumatisches Absperrsystem entwickelt<br />
Das sogenannte KAS (Kanalabsperrsystem).<br />
Ein fest<br />
im Kanalnetz oder Rohrsystem<br />
installiertes System,<br />
welches mit einer Luftstation<br />
verbunden wird und bei<br />
Unfällen mit Chemikalien<br />
oder bei der Löschwasser-<br />
Kanalabsperrsystem KAS – die<br />
innovative Lösung bei Havarien<br />
oder Löschwasserrückhaltungen<br />
in unterirdischen Infrastrukturen<br />
Bis heute erfolgt die Fertigung der LAMPE Kanaldichtkissen<br />
und Kanalabsperrsysteme zu 100 % in Deutschland am Firmenstandort<br />
Stadtoldendorf.<br />
Darüber hinaus erfolgte im Jahr 2013 auch der Aufbau eines<br />
eigenen, riesigen Mietparks für LAMPE Kanaldichtkissen, so<br />
dass jeder Kunde auch heutzutage die Möglichkeit hat, diese<br />
hochwertigen Geräte problemlos zu mieten.<br />
Im Jahr 2016 wurde dann auch das letzte „Nebenstandbein“,<br />
der Kundendienst im vorbeugenden Brandschutz, endgültig<br />
aus dem Unternehmen ausgegliedert, so dass man sich bei<br />
der Firma LAMPE auf seine eigentlichen „Steckenpferde“ fokussieren<br />
kann: Der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb<br />
von pneumatischen Rohrabsperrgeräten und Sonderlösungen.<br />
So konnte Anfang <strong>2021</strong> am Standort Stadtoldendorf bereits<br />
die vierte Produktionshalle in Betrieb genommen werden.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 33
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
Auch heute noch, nach 75 Jahren Firmengeschichte, steht die<br />
Firma LAMPE mit den von ihnen entwickelten und hergestellten<br />
Produkten für höchste Qualität, 100% made in Germany. So<br />
kommt es nicht von ungefähr, dass es die Bestrebung aus dem<br />
Hause LAMPE war, das sich Ende des Jahres 2020 ein Normausschuss<br />
für Dichtkissen und Absperrblasen bilden konnte,<br />
um auch endlich im Bereich der pneumatischen Rohrabsperrgeräte<br />
eine genormte und vor allem sichere Standardisierung<br />
zu erreichen. Des weiteren ist das Management der Firma<br />
LAMPE bereits seit 2002 nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.<br />
Der Firmenstandort heute<br />
Neben dem Standardlieferprogramm (Pneumatische Rohrabsperrgeräte,<br />
Absperrsysteme, Hebekissen, usw.), fertigt die<br />
Firma LAMPE auch viele pneumatische Sonderlösungen aus<br />
elastomerebeschichteten Gewebematerialien nach Kundenwunsch.<br />
Die heutige Geschäftsführung und Verwaltung der Firma LAMPE<br />
3 Beispiele für Sonderkonstruktionen der Firma LAMPE<br />
„Unser größtes Firmenkredo ist nicht einfach nur der Vertrieb<br />
eines Produktes, wir bieten darüber hinaus auch umfangreiches<br />
Fachwissen im Bereich von Kanalabsperrungen, bzw.<br />
in der Entwicklung von Lösungen an, dass wir uns in 75 Jahren<br />
erworben haben. Besonders das Thema Arbeitssicherheit<br />
spielt bei uns eine immens große Rolle. Aus diesem Grund bieten<br />
wir nicht nur einen umfangreichen Reparatur-, Wartungsund<br />
Prüfservice für unsere Produkte an, sondern auch individuelle<br />
Produkt- und Prüfschulungen, sowie Einsatzbegleitungen<br />
bei komplizierten Baustellen. Diese Punkte, unsere ständige<br />
Erreichbarkeit und die sofortige kompetente Beratung, heben<br />
uns als kleines, fokussiertes, mittelständisches Unternehmen<br />
von anderen Wettbewerbern ab.“ So der O-Ton aus dem<br />
Hause LAMPE.<br />
„Leider ermöglicht es die aktuelle Pandemielage zur Zeit nicht,<br />
unser 75-jähriges Firmenjubiläum mit all unseren Kunden und<br />
unzähligen, weltweiten Partnern gebührend zu feiern, doch<br />
sobald es die Situation wieder zulässt, soll dieses natürlich<br />
so schnell wie möglich nachgeholt werden. Ein dreiviertel<br />
Jahrhundert erfolgreiche Firmengeschichte erlebt man schließlich<br />
nicht jeden Tag.“ So der abschließende O-Ton aus dem<br />
Hause LAMPE.<br />
Lampe GmbH<br />
Warteweg 46<br />
D-37627 Stadtoldendorf<br />
E-Mail: Info@LampeGmbH.de<br />
www.LampeGmbH.de<br />
34 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
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www.bluelight-gmbh.de
NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
16 Auszubildende sind bei MC-Bauchemie gestartet<br />
Eine gute und lange Tradition ist es bei MC-Bauchemie im August die neuen Auszubildenden im Ausbildungs- und<br />
Trainingszentrum der MC in der Müllerstraße in Bottrop zu begrüßen. So fanden sich am 2. August <strong>2021</strong> die 16 neuen<br />
Auszubildenden, die ihre Ausbildung im kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich bei MC-Bauchemie<br />
absolvieren, offiziell zu ihrem ersten Tag bei MC dort ein.<br />
Die Ausbildung ist ein wichtiger Baustein der Personalarbeit bei<br />
MC und für die Weiterentwicklung des Unternehmens unverzichtbar.<br />
„Wir legen großen Wert auf die kontinuierliche Ausbildung<br />
unseres Nachwuchses“, sagt Nicolaus M.<br />
Müller, Geschäftsführer der MC-Bauchemie GmbH<br />
& Co. KG und u. a. verantwortlich für den Bereich<br />
Human Resources, und fügt hinzu: „Denn damit sichern<br />
wir den Fortbestand unseres Unternehmens<br />
und legen die Basis für unseren künftigen Erfolg.“<br />
MC-Bauchemie bietet ihren Auszubildenden sehr<br />
gute berufliche Perspektiven in einem kontinuierlich<br />
wachsenden, international tätigen Unternehmen.<br />
Auch in den schwierigen Zeiten der Coronavirus-<br />
Pandemie konnte das Bottroper Bauchemieunternehmen<br />
weiterwachsen.<br />
Die neuen Azubis der MC-Bauchemie beim traditionellen Gruppenbild vor dem Ausbildungs-<br />
und Trainingszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop (v. l. n. r.): Yakub Mendil (Produktionsfachkraft<br />
Chemie), David Lazarevic (Fachkraft für Lagerlogistik), Jonathan Marcel<br />
Jakobs (Industriekaufmann mit FOM-Studium), Meiko Tünte (Kaufmann für Spedition und<br />
Logistikdienstleistungen), Fatih Gören (Chemikant), Katharina Moor-Herber (Industriekauffrau),<br />
Niklas Müller (Lacklaborant), Pierre Samland (Produktionsfachkraft Chemie), Ali Aydin<br />
(Industriemechaniker Instandhaltung), Nina Overkämping (Chemielaborantin), Dennis<br />
Böhmer (Industriemechaniker Instandhaltung), Julia Sophia Jansen (Industriekauffrau), Lisa<br />
Hempelmann (Baustoffprüferin), Noah Schröck (Elektroniker für Betriebstechnik), Lukas<br />
Scheffczyk (Industriekaufmann) und Kaan Kasikci (Produktionsfachkraft Chemie)<br />
Mehr bewegen. Gemeinsam wachsen – so lautet<br />
denn auch die Kernbotschaft an die neuen Azubis.<br />
„Unsere Azubis lernen alle relevanten Unternehmensbereiche<br />
kennen und können die Gestaltungsspielräume,<br />
die wir ihnen bieten, für ihre berufliche<br />
Karriere nutzen. Wenn sie engagiert sind und gute<br />
Arbeit leisten, haben sie es selbst in der Hand, welche<br />
Richtung sie einschlagen“, betont Nicolaus M. Müller.<br />
Mehr als 100 aktuelle Mitarbeiter, die eine Ausbildung<br />
bei MC absolviert haben und bei MC Karriere<br />
gemacht haben, sind ein bester Beweis dafür.<br />
Nach der offiziellen Begrüßung folgte eine Präsentation samt<br />
Vorstellung des Unternehmens sowie seiner einzelnen Tätigkeitsbereiche<br />
und Abteilungen. Bevor die Auszubildenden an<br />
ihre Ausbildungsabteilungen übergeben wurden, wurde noch<br />
das traditionelle Gruppenfoto vor dem Ausbildungs- und Trainingszentrum<br />
der MC gemacht.<br />
Breite Ausbildung und sehr gute Perspektiven<br />
Im neuen Lehrjahr sind eine angehende Baustoffprüferin,<br />
ein Lacklaborant, eine Chemielaborantin, eine Fachkraft für<br />
Lagerlogistik, ein Elektroniker für Betriebstechnik, ein Chemikant,<br />
Industriemechaniker, Produktionsfachkräfte Chemie,<br />
Industriekaufleute sowie ein Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen<br />
bei MC an den Start gegangen. Insgesamt<br />
über die drei Ausbildungsjahrgänge hinweg werden zurzeit 37<br />
Azubis bei MC ausgebildet. Die Ausbildung bei MC dauert<br />
zwei bis dreieinhalb Jahre. In dieser Zeit lernen die Auszubildenden<br />
alle relevanten Unternehmensbereiche kennen. Das<br />
Besondere bei MC: Sie werden schnell ins Tagesgeschäft eingebunden,<br />
übernehmen früh Verantwortung und arbeiten von<br />
Beginn an als Teil der jeweiligen Teams aktiv mit.<br />
Über MC-Bauchemie<br />
Die MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG ist einer der<br />
führenden internationalen Hersteller bauchemischer Produkte<br />
und Techniken. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in<br />
Bottrop ist mit über 2.500 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern<br />
der Erde tätig und steht seit rund 60 Jahren für wegweisende<br />
Lösungen zur Vergütung von Beton sowie zum Schutz und zur<br />
Instandhaltung von Bauwerken. MC-Bauchemie ist im Februar<br />
<strong>2021</strong> nach 2018 erneut mit dem Top Job-Arbeitgebersiegel<br />
ausgezeichnet worden. Die von der zeag GmbH – Zentrum für<br />
Arbeitgeberattraktivität vergebene Auszeichnung erhalten Unternehmen,<br />
die sich auf besondere Art und Weise durch eine<br />
gesunde und gleichzeitig leistungsstarke Arbeitsplatzkultur<br />
verdient machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attestierten<br />
der MC insbesondere in den Kategorien Mitarbeiterentwicklung<br />
und Perspektiven sowie wertschätzende Unternehmenskultur<br />
und Kommunikation besonders gute Qualitäten.<br />
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG<br />
Am Kruppwald 1-8<br />
D-46238 Bottrop<br />
www.mc-bauchemie.de<br />
36 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Neue Auszubildende starten bei Lobbe<br />
Lobbe steht für anspruchsvolle, technische Lösungen im Bereich<br />
der Umweltdienstleistungen, wichtiger Bestandteil sind<br />
auch die Rohr- und Kanaltechnik.<br />
Präsenz-Seminare<br />
Buche dein Seminar an einem unserer Standorte!<br />
Online-Fernlehrgänge<br />
Lerne mit Filmen auf unserer Online-Lernplattform SAG-ToGo360°.<br />
Entscheidend sind heute engagierte und qualifizierte Mitarbeiter<br />
und eine gute Ausbildung. Daher bildet Lobbe regelmäßig<br />
im Bereich der „Fachkraft für Rohr- und Kanaltechnik“ selber<br />
aus. Seit diesem Jahr absolvieren neun Auszubildende an den<br />
beiden Standorten von Lobbe in Paderborn und Hagen ihre<br />
Ausbildung. Zusätzlich wurden in den vergangenen beiden<br />
Jahren zwei Meister im Bereich der Fachkraft für Rohr- und<br />
Kanaltechnik ausgebildet. Die Auszubildenden und Mitarbeiter<br />
finden bei Lobbe neben Übernahmechancen immer auch<br />
vielfältige Möglichkeiten, sich im Beruf durch kontinuierliche<br />
Fort- und Weiterbildung weiter zu qualifizieren. Als Arbeitgeber<br />
hat das familiengeführte Unternehmen einen ausgezeichneten<br />
Ruf. Dabei steht nicht nur die technisch vielseitige Ausbildung<br />
im Vordergrund, sondern auch ein kontinuierliches Angebot<br />
an Fort- und Weiterbildungen.<br />
Umwelt- und Ressourcenschonung sind heute Themen, die immer<br />
wichtiger werden. Gerade Jobs in grünen Zukunftsbranchen<br />
sind daher vielfältig, spannend und bieten langfristig<br />
eine gute Zukunftsperspektive. Lobbe ist im Bereich „Green<br />
Business“ ein innovatives, technikorientiertes Unternehmen<br />
mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen<br />
Abfallentsorgung, Industrieservice, Havariemanagement,<br />
Sanierung und Kanaldienstleistungen.<br />
Lobbe Kanaltechnik GmbH & Co. KG<br />
Teutoburger Straße 13 • D-33104 Paderborn<br />
Telefon: +49 (0) 5254/9951-0<br />
Telefax: +49 (0) 5254/9951-30<br />
E-Mail: info@lobbe.de<br />
www.lobbe.de<br />
WEBinare aus dem Studio<br />
Wir übertragen das Seminar live aus dem SAG-Studio zu dir.<br />
Hybrid-WEBinare<br />
+<br />
Nutze unsere Online-Lernplattform zusätzlich zum Live-Stream.<br />
Hybrid-Seminare<br />
+<br />
Teilnehmer können sich zum Präsenz-Seminar live dazuschalten.
Weiterbildung & Schulungen<br />
Wir fördern die überbetriebliche Ausbildung!<br />
250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />
Fachkräftemangel?<br />
Geprüfte/-r Meister/-in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />
ist eine bundesweit einheitlich geregelte berufliche Fortbildung<br />
Meisterausbildung starten!<br />
nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Dieser Abschluss ist<br />
dem Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen<br />
Am 08.11.<strong>2021</strong><br />
+++<br />
beginnt<br />
Geänderte<br />
im Bau Bildung<br />
Förderbedigungen<br />
(DQR, EQR) Niveau<br />
seit<br />
601.01.<strong>2021</strong> zugeordnet.<br />
+++<br />
Sachsen e. V., ÜAZ Leipzig bereits zum 11.<br />
Mal der Anträge Lehrgang Geprüfte/-r auf Förderung Meister/-in können nur noch in Zulassungsvoraussetzungen<br />
Verbindung mit der Anmeldebestätigung<br />
für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. des zu fördernden Kurses eingereicht werden!<br />
4. Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Fachkräfte<br />
für Abwassertechnik, Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik,<br />
Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />
sowie Ver- und Entsorger mit mindestens<br />
Im Lehrgang werden die Teilnehmer/-innen fachlich auf die<br />
Prüfungen zum staatlich anerkannten Abschluss als Geprüfte/r<br />
Meister/-in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice vorbereitet<br />
und nehmen bereits im Mai 2022 an den Abschlussprüfungen<br />
vor dem Prüfungsausschuss der IHK zu Leipzig teil.<br />
Geprüfte/-r Meister/-in für<br />
zweijähriger einschlägiger Berufspraxis.<br />
www.vdrk.de<br />
5. Eine mit Erfolg abgelegte Prüfung in einem anderen Ausbildungsberuf<br />
mit mindestens dreijähriger einschlägiger<br />
Berufspraxis.<br />
Wir fördern die überbetriebliche Ausbildung!<br />
Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />
6. Ohne Berufsabschluss eine mindestens sechsjährige einschlägige<br />
Berufspraxis.<br />
08.11.<strong>2021</strong> bis 10.05.2022 250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />
Meister werden gefördert!<br />
Umfang der Meisterqualifikation<br />
+++ Geänderte Förderbedigungen seit 01.01.<strong>2021</strong> +++<br />
Dieser Lehrgang ist insgesamt über das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />
Verbindung (AFBG) mit der förderbar! Anmeldebestätigung<br />
1. Handlungsspezifische Anträge auf Förderung Qualifikationen können nur noch in<br />
des zu fördernden Kurses eingereicht werden!<br />
2. Grundlegende Qualifikationen<br />
Zum 1. August 2020 wurde das Aufstiegs-BAföG noch attraktiver.<br />
Der Zuschussanteil für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren<br />
liegt derzeit bei 50 Prozent und ist einkommensun-<br />
3. Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen<br />
abhängig. Darüber hinaus bietet das Aufstiegs-BAföG www.vdrk.de weitere<br />
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden Kompetenzen Möglichkeiten der Förderung.<br />
vermittelt, die sie zur Planung, Bearbeitung und Auswertung<br />
von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen<br />
sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen,<br />
Viele Bundesländer zahlen zusätzlich bei Erfüllung der Voraussetzungen<br />
eine Meisterprämie!<br />
Personalplanung und Kontrolle des wirtschaftlichen<br />
Erfolgs benötigen.<br />
Weiterhin kann die berufliche Weiterbildung von Mitarbeitern<br />
aus Unternehmen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
Wir fördern die<br />
überbetriebliche Ausbildung!<br />
250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />
+++ Geänderte Förderbedigungen +++<br />
seit 01.01.<strong>2021</strong><br />
Anträge auf Förderung können nur<br />
noch in Verbindung mit der<br />
Anmeldebestätigung des<br />
zu fördernden Kurses<br />
eingereicht werden!<br />
www.vdrk.de<br />
gefördert werden.<br />
Wir fördern die<br />
Weitere Bildungsangebote überbetriebliche <strong>2021</strong>/2022 Ausbildung!<br />
250,00 Euro pro Azubi + Lehrgang<br />
Die branchenspezifischen Bildungsangebote des Bau Bildung<br />
Sachsen +++ e. V. Geänderte für <strong>2021</strong>/2022 Förderbedigungen sind auf Internetseite veröffentlicht.<br />
Bitte beachten Sie seit auch unsere 01.01.<strong>2021</strong> Beilage in diesem<br />
+++<br />
Journal.<br />
Anträge auf Förderung können nur noch in<br />
Beratung und Anmeldung Verbindung mit der<br />
Anmeldebestätigung des<br />
zu fördernden Bau Kurses Bildung Sachsen e. V.<br />
eingereicht werden! ÜAZ Leipzig<br />
Ansprechpartner: Ute Jackowski<br />
Heiterblickstraße 35<br />
D-04347 Leipzig<br />
Telefon: +49 (0) 341/24557-40<br />
E-Mail: u.jackowski@bau-bildung.de<br />
www.vdrk.de<br />
www.infrastruktur-leipzig.de<br />
38 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Der CROSS|TRAILER – die innovative Lösung von<br />
Innovation wird bei RICO großgeschrieben.<br />
Seit mehr als 40 Jahren tüfteln Ingenieure und Entwickler zusammen<br />
mit Anwendern, um den Arbeitsplatz möglichst komfortabel,<br />
flexibel und vor allem zeitgemäß zu gestalten.<br />
Ein besonderes Highlight stellt der RICO CROSS|TRAILER dar,<br />
der einen Arbeitsplatz bietet, welcher mobil an jedem Ort positioniert<br />
werden kann.<br />
Der CROSS|TRAILER kann nicht nur an ein konventionelles<br />
Fahrzeug mit Anhängerkupplung montiert werden, sondern<br />
eignet sich auch besonders gut als Ergänzung zum bestehenden<br />
Spül- oder Sanitärfahrzeug.<br />
Positives Feedback gab es außerdem bei der Kopffreiheit im<br />
Operatorraum. Durch eine Höhe von 1,90 Meter im Innenraum<br />
schafft die RICO Entwicklung fast ein Büroklima.<br />
Zu den ausschlaggebenden Kaufgründen der Kunden zählen die<br />
niedrigen Unterhalts- und Anschaffungskosten sowie das einfache<br />
Abstellen des Trailers, auch an einem Ort über mehrere Tage.<br />
Erstmalig wurde das Konzept auf der Verbandstagung „RIN“ in<br />
Norwegen präsentiert und galt dabei als Pionierprodukt der Messe.<br />
Auf reges Interesse des Fachpublikums stieß hierbei besonders<br />
der bewährte Innenausbau mit besonders starker Isolierung.<br />
Dadurch hält das Klima im Anhänger auch Niedrigtemperaturen<br />
stand und macht ihn somit ganzjährig einsetzbar. Unabhängigkeit<br />
erhält der CROSS|TRAILER durch den integrierten<br />
Akku, der besonders lange hält. Die Lithium-Ionen-Batterie<br />
kann über Netzstrom, ein Zugfahrzeug oder einen Generator<br />
geladen werden. Das neue Konzept des CROSS|TRAILERS<br />
vereint die üblichen RICO-Standards wie einen großzügigen,<br />
ergonomischen Arbeitsplatz mit uneingeschränkter Mobilität.<br />
Der Rückraum bleibt für den Anwender wie gewohnt. Die Ausstattung<br />
„Ready to Start“ beinhaltet die mobile TV-Inspektionsanlage<br />
CROSS|TOUCH mit der bewährten Kabellänge von 300 Metern.<br />
Dieses System ist mit den verschiedensten Fahrwagen und<br />
Kameras von RICO einsetzbar und kann je nach Anforderung<br />
Durchmesser von DN 100 bis hin zu DN 2000 inspizieren.<br />
Auch Konrad Eberspacher, der langjährige Vertriebsmitarbeiter<br />
bei RICO, berichtet vom positiven Feedback seines Kunden:<br />
„Für ihn war der Anhänger durch seine einfache Handhabung<br />
und das Höchstmaß an Flexibilität genau das Richtige! Er ist<br />
mit dem CROSS|TRAILER als Zusatz zu seinem Spülfahrzeug<br />
sehr zufrieden und empfindet den Anhänger als die gelungene<br />
Alternative zum ausgebauten TV-Inspektionsfahrzeug.“<br />
www.rico-gmbh.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 39
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Intelligente Robotersysteme für die grabenlose Kanalsanierung<br />
Elektrisch, emissionsfrei und leistungsstark – der eCutter, der elektrische Fräsroboter von Pipetronics, setzt weltweit<br />
Maßstäbe. Mit innovativer Spitzentechnologie entfernt der eCutter in Hauptkanälen hochpräzise Ablagerungen und<br />
beseitigt mühelos Hindernisse und einragende Stutzen und Muffen. Dank intelligenter Applikationen und Assistenzsystem<br />
ist der eCutter deutlich leistungsfähiger und wirtschaftlicher als herkömmliche Fräsroboter.<br />
Kanalsanierungen können so auch abends oder nachts stattfinden,<br />
ohne Baustellen-Anwohner zu belästigen.<br />
Pipetronics hat den Fräsroboter in zwei Größen entwickelt. Der<br />
eCutter EF 150 ist ideal für Sanierungsarbeiten in kleineren Kanälen<br />
(DN 150 bis DN 400), der eCutter EF 250 eignet sich<br />
für große Kanäle (DN 250 bis DN 800). Beide Kanalroboter<br />
lassen sich problemlos kombinieren und durch die einheitliche<br />
Pipetronics Systemarchitektur kann der eCutter unkompliziert<br />
um weitere Roboter und Techniken, so u.a. das PI.TRON<br />
Spachtel- und Verpresssystem, PI.TRON HatSet, PI.TRON<br />
HydroJet Kit und PI.TRON WaterStop) erweitert werden.<br />
Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 für DN 250 – DN 600(800)<br />
Das „Herzstück“ des Pipetronics-Kanalroboters ist der elektrische<br />
Fräsmotor mit einer eindrucksvollen Drehzahl von<br />
5.000 U/min und hohes Drehmoment. Der bürstenlose, temperaturüberwachte<br />
48 Volt Hochleistungsmotor lässt sich stufenlos<br />
regulieren und ermöglicht ein hochpräzises und feinfühliges<br />
Arbeiten. Den Strom liefern leistungsstarke Akkus, die<br />
umweltschonende Fräsarbeiten bis zu 12 Stunden im Dauerbetrieb<br />
sicherstellen – unabhängig von einer zusätzlichen Stromversorgung.<br />
Aber auch ein Antrieb über einen Stromgenerator,<br />
Zusatzlichtmaschine oder Fremdeinspeisung sind möglich. Mit<br />
Strom, Wasser und Druckluft wird der eCutter durch ein 100<br />
m Kombikabel versorgt, das um 90° hochklappbar ist. Damit<br />
wird ein einfaches und sicheres Einführen des Roboters in den<br />
Schacht sichergestellt. Eine Kamera mit integrierter Wasserspülung<br />
und Scheibenwischer sorgt für freie Sicht während<br />
den Fräsarbeiten. Die Wasserspülung säubert zudem den Einsatzort<br />
und kühlt das Fräswerkzeug bei längeren Arbeiten.<br />
Gesteuert wird der eCutter über ein Kontrollpult mit Joystick<br />
im Sanierungsfahrzeug oder über eine Fernbedienung am<br />
Fahrzeugheck. Jede Roboterfunktion wird durch ein ausgeklügeltes<br />
Sensorensystem überwacht. Die Anlagen der neuesten<br />
Generation sind mit modernster CAN-Bus Technik ausgestattet.<br />
Hochempfindliche Sensoren stellen die genaue Position<br />
des Roboters im Kanal fest und warnen vor Undichtigkeiten<br />
durch Verschleiß. So lassen sich größere Schäden und teure<br />
Ausfallzeiten verhindern. Um jederzeit ein reibungsloses Arbeiten<br />
sicherzustellen, kann sich das Service-Team von Pipetronics<br />
per Remote-Control in den eCutter einloggen und so die<br />
Crew vor Ort unkompliziert unterstützen, Störungen zu erkennen<br />
und schnell zu beseitigen.<br />
„Die Anlagen sind deutlich leiser und wirtschaftlicher als<br />
herkömmlich mit Luft betriebene Fräsroboteranlagen“, erklärt<br />
der Geschäftsführer von Pipetronics, Christian Noll.<br />
Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 150 für DN 150 - DN 300(400)<br />
Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 für DN 250 - DN 600(800)<br />
Der Standard-Hub des Fräskopfes liegt bei 88 mm (EF 150)<br />
bzw. 160 mm (EF 250) und kann durch gelagerte Frässchaftverlängerungen<br />
beliebig erweitert werden. Dank der 630°-Rotation<br />
kann der Fräskopf auch schwer zugängliche Stellen<br />
erfolgreich erreichen und sanieren. Frontale Fräsarbeiten<br />
sind ohne Nachrüsten auf der Baustelle dank der 4. Achse<br />
möglich, die stufenlos um 90° geschwenkt werden kann. So<br />
lässt sich der eCutter im Handumdrehen auf frontales Fräsen<br />
umstellen und kann auch für tiefere Fräsarbeiten in Seitenkanälen<br />
eingesetzt werden. Die zwei unterschiedlichen eCutter<br />
Größen können beide mit elektrisch ausfahrbaren Einkanalfahrwerken<br />
optimiert werden. Daneben bietet Pipetronics ein<br />
ausgewähltes Sortiment an hochwertigen Fräswerkzeugen für<br />
optimale Fräsarbeiten an.<br />
Die Kanalroboter-Technik von Pipetronics wird i.d.R in individuelle<br />
Systemfahrzeuge (Sprinter, LKW oder Anhänger) montiert<br />
oder zum Selbsteinbau als Kompaktlösungen geliefert.<br />
Für kleine Durchmesser von DN 150 bis DN 400 wird das<br />
System mit dem eCutter EF 150 wahlweise akkubetrieben in<br />
einem 3,5t Kastenwagen (z. B. von Mercedes Benz) oder mit<br />
einem zusätzlichen 6-kVa-Stromaggregat Quickland in einem<br />
40 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
einem 5 t Kastenwagen (z. B. von Mercedes<br />
Benz, Volkswagen Crafter oder IVECO Daily).<br />
Alle eCutter-Modelle sind daneben auch als<br />
Kompaktvariante zum Selbsteinbau lieferbar.<br />
Als Komplettanbieter bietet Pipetronics neben<br />
intelligenten Kanalsanierungsrobotern und<br />
auf Wunsch maßgenschneiderten Robotersystemen<br />
auch systemübergreifend einsetzbares<br />
Zubehör, Ersatzteile, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
sowie Harze an.<br />
Elektrischer Fräsroboter eCutter EF 250 an einem<br />
Systemfahrzeug<br />
Kommandoraum im Inneren<br />
eines Systemfahrzeuges<br />
5 t Kastenwagen (z. B. von Mercedes Benz, Volkswagen Crafter<br />
oder IVECO Daily) eingebaut. Für mittlere bis größere<br />
Durchmesser von DN 150 bis DN 600 und DN 150 bis DN<br />
800 mit dem eCutter EF 150 und EF 250 erfolgt der Ausbau<br />
inklusive zusätzlichen 6-kVa-Stromaggregat Quickland in<br />
Pipetronics GmbH & Co. KG<br />
Helmholtzstraße 1d<br />
D-76297 Stutensee<br />
Telefon: +49 (0) 7244/9499386<br />
E-Mail: info@pipetronics.com<br />
www.pipetronics.com<br />
Mini-Gator<br />
Das unverzichtbare Rotationsgerät für Rohrreiniger<br />
Zerfetzt<br />
Fette Wurzeln<br />
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Ablagerungen<br />
Art-.Nr. 5022<br />
gängig für alle Rohrreinigungsfahrzeuge mit ½“ Anschluss ab ca. 30 L/min<br />
Im Eisenhütle 4<br />
D-74626 Bretzfeld<br />
Tel. 07946-944080<br />
Fax. 07946 - 1734<br />
www.usbduesen.de<br />
info@usbduesen.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 41
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Neues aus dem Hause JT-elektronik GmbH<br />
Full-HD Kanalinspektionstechnik „kanDa“<br />
Neuentwickeln heißt für uns auch: Neu denken! Mit der<br />
„kanDa-Technik“ haben wir unsere Kanalinspektionseinheiten<br />
auf ein neues Level gestellt.<br />
Durchmessersprünge – kein Problem dank integriertem Hub<br />
Der neue Kamerafahrwagen Turbo 150 HD erreicht neue<br />
Möglichkeiten bei der Inspektion von Sammelleitungen.<br />
Im Bereich der Kanal- und Steuerungstechnik der JT-Großanlagen<br />
wurde seit vielen Jahren auf die Grundsysteme „Semi-Ex<br />
& Professional Ex“ gesetzt. Diese analogen Inspektionskomponenten<br />
werden heute noch von vielen unserer Kunden als<br />
sehr robustes und bestens praxiserprobtes Gesamtkonzept erworben<br />
und eingesetzt. Verschiedene Marktanpassungen und<br />
veränderte Personalstrukturen, speziell in der Bedienung der<br />
Komplettanlagen, haben uns dazu bewogen, ein neues Technik-,<br />
Steuerungs- und KFZ-Aufbau-Konzept zu entwickeln.<br />
Mit der neuen „kanDa-Technik“ haben wir eine Optimierung<br />
erreicht, nämlich schnelle Steuerungssignale und höhere Videoauflösungen<br />
bei weniger Kamerakabel-Gewicht zu ermöglichen<br />
und dadurch ein noch besseres Handling und eine<br />
noch bessere Qualität der neuentwickelten Fahrwagen und<br />
Kamerastrukturen zu erreichen.<br />
Auch im Bereich der TV-Fahrzeugbedienung wurde ein weiterer<br />
Schritt nach vorne gemacht und ein kompletter Neuanfang<br />
durchgeführt. Viele kundenspezifische Anforderungen an Handling,<br />
Technik und deren optimierte Anwendung wurden von uns<br />
umgesetzt und in das Neusystem integriert. „kanDa“ heißt aber<br />
auch, noch wirtschaftlicher die TV-Inspektion durchzuführen.<br />
Wir haben viele Ideen umgesetzt, um die Tagesleistungen weiter<br />
zu erhöhen, den Verschleiß nachhaltig zu vermindern, das<br />
tägliche Arbeiten mit unserer Technik zu optimieren, um schließlich<br />
zu einem erfolgreichen Inspektionsergebnis zu kommen.<br />
Der komplett neu entwickelte Fahrwagen mit neuen Kameras,<br />
in Kombination mit der integrierten elektrischen Hub- und<br />
Kipp-Einheit, ermöglicht Inspektionen ab DN 150 bis > DN<br />
2000 mm. Das neue Antriebskonzept und die daraus resultierende<br />
sehr starke Zugkraft ermöglichen sehr hohe Einfahrtiefen<br />
in die Kanalleitung. Eine im Fahrwagen integrierte<br />
Kupplungseinheit reduziert die Zeit beim Zurückholen aus der<br />
Kanalleitung und verringert den Verschleiß von Getriebe und<br />
Motor. Viele weitere Features ergänzen das Grundsystem. Ein<br />
zweites Fahrwagensystem ab DN 100 mm sowie neue Einheiten<br />
zur Satelliten- und Schachtinspektion vervollständigen<br />
die neue Fahrwagen- und Kamerageneration.<br />
Bedieneinheit Mastercontrol<br />
und Universal-Joysticks<br />
Eine übersichtliche und flexibel<br />
an die Anwendung angepasste<br />
Bedienung, sowie integrierte Au-<br />
Bedieneinheit Mastercontrol<br />
42 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
tomatikfunktionen und Assistenzsysteme wie eine Live-Ansicht<br />
des Fahrwagen- und Kamerazustands im Kanal, sind nur einige<br />
Vorteile des neuen Systems. Der Kanalinspekteur hat somit ein<br />
wesentlich vereinfachtes und übersichtliches Bedienfeld welches<br />
keine Wünsche an einen modernen Arbeitsplatz offenlässt.<br />
Auflösung … Auflösung … Auflösung …<br />
Durch modernste Kamera- und Übertragungstechnik können<br />
wir die Live-Bilder in hervorragender Full-HD-Technologie für<br />
alle Haupt- und Seitenkanalkameras präsentieren. Die Full-HD-<br />
Auflösung wird bei JT nicht über aufwändige LWL-Strukturen<br />
übertragen, sondern über ein bewährtes Kupferkabel, welches<br />
für die Anforderungen der rauen Kanalumgebung bestens<br />
geeignet ist. Das neue Hybrid-Kamerakabel ist nun zusätzlich<br />
über 30 % leichter und dünner als das Vorgängerkabel.<br />
tung wegen des CNG-Motorantriebs erzeugt, also theoretisch<br />
eine blaue Plakette erhalten sollte. Diese Entwicklung war eine<br />
große Herausforderung „Energie und Ressourcen zu reduzieren“<br />
ohne die Qualität der Dienstleistung zu minimieren. Mit<br />
unserer neuen elektrisch verstellbaren Lindauer Düse, einem<br />
neuen „Markenzeichen“ nach der Lindauer Schere für innovatives<br />
Vorgehen in unserer JT-elektronik, können neue Ziele<br />
erreicht werden. Somit funktioniert die Neuentwicklung in der<br />
Vorgehensweise und nun auch überzeugend in der Umsetzung<br />
in der „bedarfsorientierten Kanalreinigung“ mit Dokumentation<br />
der Ablagerungen, deren Höhen und Volumen sowie der<br />
Inspektion des Kanalzustands bzw. der Substanzerfassung mit<br />
einer vereinfachten Dokumentationseingabe.<br />
Überzeugen Sie sich selbst<br />
Sollten Ihre Kunden diese hochauflösenden Bilder und Videos<br />
aktuell aufgrund der erhöhten Datenmengen und IT-Strukturen<br />
noch nicht wünschen, so können Sie problemlos die Videoqualität<br />
auf herkömmliche Formate reduzieren.<br />
Neues Datenmanagement erleichtert die Bedienung<br />
Die Interaktion zwischen Inspekteur, der Kameratechnik und des<br />
Inspektionsfahrzeugs erfordert eine komplexe Datenstruktur. In<br />
Zusammenarbeit mit unserem Partner der bluemetric Software<br />
GmbH bieten wir zusätzlich die anwenderfreundliche Software<br />
INSPECTOR und ASYS 3D zur vollständigen Bearbeitung und<br />
wirtschaftlicher Erzeugung von kompletten Liegenschaftsplänen<br />
an. Somit wird eine höchst effiziente Arbeitsweise garantiert.<br />
Ressourcenschonende Kanalreinigung –<br />
ein erster Schritt KURIM<br />
Bei vielen Testeinsätzen konnten wir auch eine weitere Neuentwicklung<br />
„KURIM“ den interessierten Teilnehmern vorstellen.<br />
Wie eine Kanalreinigung mit weniger Wasser funktioniert und<br />
dabei der Reinigungsbedarf und -erfolg auch noch dokumentiert<br />
wird, sollte auch Sie zu einem gewissen „Neudenken“ veranlassen.<br />
Unser Vorführ-LKW ist vermutlich der erste Aufbau,<br />
der CO2 reduzierend funktioniert und keine Feinstaubbelas-<br />
Lassen Sie sich unsere Systeme „kanDa“ und „KURIM“ und deren<br />
überzeugende Features bei einer Live-Demonstration vorführen.<br />
Wir freuen uns, Ihnen bei einem persönlichen Gespräch die Anlagentechnik<br />
und deren Inspektionsergebnisse zu präsentieren.<br />
Robert-Bosch-Str. 26 • D-88131 Lindau<br />
Telefon: +49 (0) 8382/967360<br />
E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />
www.jt-elektronik.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 43
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Kanalfilter lassen Hockenheimer aufatmen<br />
In der oberrheinischen Tiefebene gelegen, ist Hockenheim nicht nur wegen Rennstrecke und fantastischer Natur einen<br />
Besuch wert. Doch Bewohner rümpften zuletzt die Nase, denn Kanalgeruch dämpfte ihre Laune. Die Stadt ergriff<br />
die Initiative: Binnen kürzester Zeit war eine Lösung gefunden.<br />
Von anderen Gemeinden wusste man, dass diese bereits mit<br />
Aktivkohlefiltern in den Schachteinlässen experimentiert hatten.<br />
Es gibt Unterschiede in der Art und Wirksamkeit je nach<br />
technischem Ansatz. Lenz und seine Kollegen haben sich früh<br />
sachkundig gemacht. „Aus notwendigem Anlass, aber auch<br />
zum Testen, schafften wir bereits vor vier Jahren einige colasi-<br />
Filter an“, so Lenz. Sie wurden in den Schachteinlässen und<br />
seitlichen Straßeneinläufen der Landauer Straße verwendet.<br />
„Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“. Seitdem habe<br />
es keine Beschwerden mehr gegeben.<br />
Matten mit Bio-Organismen<br />
Das Schaubild veranschaulicht das Wirkprinzip: Der Hersteller Fritzmeier hat<br />
lange daran getüftelt<br />
Der Fachbereich Tiefbau machte schon früh auf die Situation<br />
aufmerksam: Die Schmutzfracht im Siedlungs- und Gewerbeabwasser<br />
führte vor allem in den warmen Monaten zu unangenehmen<br />
Ausdünstungen aus der Kanalisation. Als sich auch<br />
Anwohner bei der Gemeinderatsfraktion beklagten, war das<br />
Maß voll. „Wir mussten handeln“, erinnert sich Reiner Lenz.<br />
Standzeit und Wärme<br />
Sein Fachbereich Tiefbau kannte um die Ursache des Ungemachs.<br />
„Organische Verbindungen mit Schwefel, Stickstoff,<br />
Sauerstoff sowie Kohlenwasserstoffen bilden einen Cocktail,<br />
der schon nach kurzer Verweildauer im Kanal zu Emissionen<br />
führt“, sagt Lenz. Relevant sei die Temperatur im Kanal: je höher,<br />
umso größer der Effekt. Besonders anorganische Substanzen<br />
wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff würden auffallen.<br />
„Sie machen den typischen Abwassergeruch aus“.<br />
Für die aktuelle Problematik im größeren Bereich rund um die Karlsruher<br />
Straße hat man einen Bedarf von rund 60 Einsätzen ermittelt.<br />
Nicht nur wegen der guten Filterwirkung griff man wieder zu coalsi.<br />
Ulrich Bethge vom Hersteller erklärt, was das System ausmacht.<br />
„Der Clou sind die natürlichen Mikroorganismen“, offenbart Bethge.<br />
„Sie verstoffwechseln die häufigsten Geruchsbildner“. Die<br />
Kulturen stammen aus eigenem Labor. „Sie fressen den Gestank<br />
auf“. Damit wirken diese Filter auf biologische Art und Weise, doch<br />
nicht nur ausschließlich: Zwei weitere Stufen sind eingebaut, die<br />
mechanisch und chemisch filtern. Wichtig ist die Einlage aus Aktivkohle.<br />
Der poröse, feinporige Kohlenstoff wirkt katalytisch und<br />
neutralisiert dadurch viele Geruchsbestandteile. „Wir erreichen<br />
mit diesen Filtern einen praktisch vollständigen Geruchsrückhalt“.<br />
Der Hersteller nennt seinen Ansatz Dreifach-Hybridfilterung.<br />
Auch in Großanlagen wie für kommunale Klärwerke oder in<br />
der Industrie kommt das Verfahren zum Einsatz.<br />
„Vorbeugende Instandhaltung“<br />
Den Einbau in den Kanal bewerkstelligen Lenz und seine Kollegen<br />
in Eigenregie. Rund zehn Minuten sind pro Stück veranschlagt.<br />
Noch schneller geht der Wechsel der Filtermatten,<br />
Hockenheim setzt auf ein bewährtes<br />
Hybridfiltersystem von coalsi:<br />
Der Einbau gelingt quasi im Handumdrehen<br />
Blick auf die Filtermatte:<br />
Fritzmeier gibt Standzeiten bis zu drei Jahren an –<br />
freilich je nach Beaufschlagung<br />
Zusammengesetzter Straßeneinlauffilter:<br />
Alle Teile sind auswechselbar<br />
44 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
wenn diese ihre Lebensdauer erreicht haben. „Wir rechnen mit<br />
Standzeiten von bis zu drei Jahren“, sagt Bethge mit Verweis<br />
auf die individuellen Einsatzbedingungen. Die Filter sind weder<br />
human-, pflanzen- noch tierpathogen und damit gesundheitlich<br />
unbedenklich. Filtermatten sind einfacher zu handhaben<br />
als etwa Tabletten wie in anderen Systemen. „Obendrein<br />
ist die Lagerhaltung einfacher“, ergänzt Lenz.<br />
I N F O B O X<br />
Hier setzt der Mitarbeiter einen Seitenablauffilter ein: Er funktioniert wie der<br />
größere Kanalfilter<br />
Der Fachbereich sieht in den Filtern auch einen Beitrag zur Kostenersparnis.<br />
Denn je nach Art können Geruchsstoffe auf Dauer dem Kanalbauwerk<br />
und den technischen Anlagen schaden. Ursache dafür<br />
ist die von Schwefelwasserstoff verursachte mikrobakteriell induzierte<br />
Korrosion (MIC), die oft teure Sanierungen erfordert. Die Filter fungieren<br />
damit nicht nur als Geruchskiller, sondern auch als vergleichsweise<br />
preiswerte Maßnahme zur vorbeugenden Instandhaltung.<br />
Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Dorfstraße 7 • D-85653 Großhelfendorf<br />
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Recyclinganlagen zur Erzeugung von<br />
wiederverwertbarem Material aus Abfällen der<br />
KANALREINIGUNG, STRASSENREINIGUNG, aus<br />
SÜSSWASSERBOHRUNGEN und anderen Abfällen<br />
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und neuestes<br />
Video ansehen:<br />
Reduzierung von<br />
Entsorgungskosten<br />
=<br />
Verbesserung der<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Erzeugung von<br />
Sekundärrohstoffen<br />
=<br />
Aktiver<br />
Umweltschutz<br />
Recycling von<br />
Abfällen<br />
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Schonung von<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 45
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
„Spray-Technik“<br />
für die Inhouse-Sanierung<br />
Faserzement, Steinzeug und Metalle wie Kupfer, Edelstahl bzw.<br />
Gusseisen.<br />
10 Jahre Erfahrung zahlen sich aus. Mit Elastotec Power Spray<br />
ist es gelungen eine perfekt abgestimmte und über Jahre bewährte<br />
Maschinentechnik auf dem Markt zu etablieren, die<br />
auch für kleine Nennweiten im Inhouse-Bereich sowie bei<br />
schwer zugänglichen Abwasserleitungen und Fallrohren optimal<br />
funktioniert. 10 erfolgreiche Jahre mit diesem System<br />
bei kontinuierlicher Weiterentwicklung sprechen eine deutliche<br />
Sprache und belegen die Qualität des Konzeptes und<br />
der verwendeten Maschinentechnik bzw. des eingesetzten PU-<br />
Materials. Ein ausgereiftes System für eine schnelle und beschädigungsfreie<br />
Sanierung.<br />
Dies bestätigt auch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt),<br />
das die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung/Allgemeine<br />
Bauartgenehmigung mit der Nummer Z-42.3-565 für das Beschichtungssystem<br />
„ElastoFlake“ erteilt hat. Gegenstand des<br />
Bescheids ist die Sanierung von schadhaften Abwasserleitungen<br />
innerhalb von Gebäuden im Nennweitenbereich von DN<br />
50 bis DN 200 mit dem Beschichtungssystem „ElastoFlake“.<br />
Die Maschinentechnik ElastoTec<br />
Rohr alt<br />
Das System<br />
Rohr neu<br />
„ElastoFlake“ und die Maschinentechnik „ElastoTec“ haben<br />
sich im In- und Ausland als wirtschaftliches System etabliert und<br />
wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Die Maschinentechnik<br />
hat sich aufgrund ihrer robusten und störungsunanfälligen Bauweise<br />
sowie der anwenderfreundlichen Bedienbarkeit als zuverlässiges<br />
System erwiesen. So ist es nicht verwunderlich, dass die<br />
Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die CE-zertifizierte<br />
Maschinentechnik „ElastoTec“ lange Zeit ohne nennenswerte<br />
Wartung und Ausfälle ihren Dienst zuverlässig verrichtet.<br />
Entwickelt wurde das System vom finnischen Unternehmen<br />
Relining Group International Oy. Die I.S.T. Innovative Sewer<br />
Technologies GmbH und ihre Tochterunternehmen sind exklusiver<br />
Vertriebspartner für Deutschland, Österreich, Luxembourg,<br />
Belgien, Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark,<br />
Island und die USA. Die Effizienz dieses Systems ist<br />
hervorragend: Schnell, sauber, vielseitig einsetzbar und sehr<br />
wirtschaftlich.<br />
Der Einsatz des Systems konzentriert sich auf Nennweiten von<br />
DN 50 bis DN 200 und ist geeignet für praktisch alle gängigen<br />
Rohrwerkstoffe, wie beispielsweise die üblichen Kunststoffe<br />
im Sanitärbereich (PVC, PE, PP, GFK), aber auch Beton,<br />
Die häufig vorkommenden Schäden in Form von Rissen (radial<br />
und/oder in Längsrichtung), Muffenversätze/Undichtigkeiten,<br />
Korrosionserscheinungen, Fehlstellen und verminderte Rohrwandungs-Dicken<br />
durch mechanischen Verschleiß können mit<br />
diesem System saniert werden – unabhängig von der Lage<br />
des Rohrs im horizontalen, schrägen oder vertikalen Bereich.<br />
Schäden im Zusammenhang mit Nennweitensprüngen können<br />
ebenfalls sehr elegant mit diesem System behoben werden.<br />
Auch in bewohnten Häusern werden schnell und ohne<br />
Verschmutzungen die Sanierungsarbeiten dank des ausgeklügelten<br />
Systems und der perfekt aufeinander abgestimmten<br />
Komponenten professionell ausgeführt.<br />
I.S.T. bietet den Anwendern zusätzlich einen weltweiten „Remote<br />
Access“ Service an, um softwareseitige Probleme zu<br />
beheben und Updates durchzuführen. Die Maschine verfügt<br />
über einen LAN-Anschluss und bietet so eine komfortable Anbindung<br />
zur Datenübertragung.<br />
Das Handling<br />
Die sehr kompakte, mobile Maschinentechnik „ElastoTec“<br />
kann auch in engen Räumen problemlos zum Einsatz kommen<br />
und verursacht nahezu keine Schmutz-, Geräusch- oder Geruchsbelästigungen<br />
für die Anwohner. Das Gerät ist mobil und<br />
benötigt lediglich einen 230 V Stromanschluss. Es beinhaltet<br />
die einzeln entnehmbaren Tanks für die beiden Harzkomponenten<br />
und das Reinigungsmittel.<br />
Ein mehrsprachiges, einfach zu bedienendes Touchscreen-Interface<br />
mit integrierter Schritt-für-Schritt Anleitung, erlaubt die Steuerung<br />
aller relevanten Parameter – selbstverständlich ausgestattet<br />
46 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
mit einer Fernbedienung zur mobilen Anwendung. Die Harzmengen<br />
lassen sich präzise errechnen und auch die Durchflussmengen<br />
flexibel einstellen. Anschließend arbeitet die Maschine<br />
vollautomatisch. Alle relevanten Daten, wie beispielsweise die<br />
Verbräuche der einzelnen Materialkomponenten, können abgespeichert<br />
und bspw. auf einem USB-Stick gesichert werden.<br />
Zwischen den einzelnen Einsätzen müssen die Vorratsbehälter<br />
und Materialschläuche nicht gereinigt werden, da die Materialkomponenten<br />
erst an der Rotationseinheit zusammengeführt<br />
werden. Ein weiterer Vorteil, der sich auch durch die Zeitersparnis<br />
auszahlt.<br />
Das Beschichtungsmaterial ElastoFlake<br />
Das 2K PU-Beschichtungsmaterial „ElastoFlake“ bietet, auch<br />
unter schwierigeren Rahmenbedingungen, reproduzierbare<br />
und langfristig funktionierende Sanierungsergebnisse. Das Material<br />
lässt sich im flüssigen Zustand ausgezeichnet verarbeiten<br />
und zeichnet sich durch seine schnelle Reaktionszeit, sehr<br />
gute Haftung und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Drücke,<br />
chemische und mechanische Angriffe, sowie höhere Temperaturen<br />
und -schwankungen im ausgehärteten Zustand, aus.<br />
Der sehr schnell aushärtende Reaktionskunststoff „ElastoFlake“<br />
wird in mehreren Arbeitsgängen mit einer Gesamtschichtdicke<br />
von 2–4 mm aufgebracht und ist für alle üblichen Rohrwerkstoffe<br />
geeignet.<br />
für die Aushärtung. Es folgen so viele Einzelschichten, bis die<br />
Gesamtschichtdicke von 3 mm, oder ggf. mehr, erreicht ist.<br />
Durch eine an der Rotationseinheit angebrachte Kamera kann<br />
der Anwender auf einem Monitor verfolgen, wie das Harz<br />
auf die Rohrwandung aufgebracht wird. Bei Bedarf kann der<br />
Vorgang jederzeit gestoppt werden. Die Kamerabilder des Beschichtungsvorgangs<br />
werden aufgezeichnet und dokumentiert.<br />
Nach Abschluss und Dokumentation der Beschichtungsarbeiten<br />
werden die sanierten Rohrleitungen an den Zutrittsstellen<br />
wieder verschlossen und können sofort benutzt werden.<br />
Üblicherweise finden alle Arbeiten an nur einem Tag statt.<br />
Ihr Weg zum ElastoTec Spray System<br />
Der Kauf des ElastoTec Spray Systems ist nur der erste Schritt,<br />
gefolgt von einer intensiven Betreuung, in der die I.S.T. allen<br />
Anwendern auch bei außergewöhnlichen Aufgabenstellungen<br />
jederzeit mit Rat und Tat als verlässlicher Partner kompetent<br />
zur Seite steht.<br />
Der Kunde hat grundsätzlich die Wahl, ob er lediglich die Maschinentechnik<br />
nebst Zubehör kauft, oder gleich eine fertig<br />
ausgebaute Sanierungseinheit. Dies kann in Form eines Kleintransporters<br />
(z. B. Sprinter/Vito) oder alternativ eines entsprechend<br />
ausgestatteten Anhängers erfolgen.<br />
Der Sanierungsablauf<br />
Beschädigungsfrei wird über Revisionsöffnungen, Rohrverschraubungen,<br />
Entlüftungsöffnungen o. ä. gearbeitet und die Verschmutzung<br />
des häuslichen Umfeldes weitestgehend vermieden,<br />
erst Recht das Abschlagen von Fliesen, Natursteinplatten etc.<br />
Zuerst wird mittels Schiebekamera eine Bestandsaufnahme<br />
durchgeführt, um den Ist-Zustand der Leitungen zu ermitteln<br />
und etwaige Schäden zu lokalisieren, die selbstverständlich<br />
auch dokumentiert werden.<br />
Im Vorfeld der eigentlichen Sanierung werden dann schadhafte<br />
Leitungen gewissenhaft gereinigt, üblicherweise mechanisch<br />
oder mittels Wasser, um Ablagerungen, Verschmutzungen und<br />
trennend wirkende Substanzen zu entfernen.<br />
Im nächsten Schritt erfolgt die Trocknung mittels warmer Luft,<br />
um eine technisch einwandfreie Basis für die nachfolgenden<br />
Beschichtungsarbeiten zu gewährleisten, hier findet das Heißluftgebläse<br />
FanTec seinen Einsatz.<br />
Anschließend erfolgt das Einbringen der Rotationseinheit samt<br />
Versorgungsleitungen in das zu sanierende Rohr. Beim Zurückziehen<br />
erfolgt in einer Rotationsbewegung des Sprühkopfes<br />
das Einbringen des gemischten PU-Materials an die Rohrwandung.<br />
Im Sprüh- oder im Bürstverfahren, je nach örtlicher<br />
Gegebenheit, wird eine gleichmäßige Schichtdicke von ≥ 3<br />
mm, auch bei mehreren 90°-Bögen, erzielt. Diese Schichtdicke<br />
wird in mehreren Arbeitsgängen ohne nennenswerte Zeitverzögerung<br />
realisiert; jede Schicht benötigt nur ca. 3 Minuten<br />
Ausgebautes Spraytechnik-Fahrzeug<br />
Nutzen auch Sie die Vorteile dieser sinnvollen Ergänzung zur<br />
klassischen Sanierung mittels Schlauchliner für Ihren Geschäftserfolg.<br />
Vereinbaren Sie einen Termin mit uns und wir<br />
präsentieren Ihnen gerne dieses innovative, einfach zu handhabende<br />
und sehr wirtschaftliche System. Auf Wunsch auch<br />
gerne an Ihrem Firmensitz.<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 47
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
WinCan Web-FLEX<br />
Die neue FLEXIBILITÄT in der Cloud-Lösung von WinCan –zum Speichern,<br />
Teilen und Verwalten von Inspektions-Ergebnissen – für den schnellen Zugriff<br />
und die Weiter-Verarbeitung von Inspektionsdaten direkt und online im Web-Browser<br />
Die Firma WinCan aus der Schweiz hat schon vor längerem<br />
die Software „WinCan VX“ präsentiert. Es ist eine umfassende<br />
Software – von der Erfassung bis zur Analyse von Inspektionsdaten<br />
– und ist als Software-Plattform ideal geeignet sowohl<br />
für die Inspektion mit dem Kamerasystem als auch für die Auswertung<br />
der Daten durch den Ingenieur oder die Kommune.<br />
Weiters hat sie nun optional auch eine „Sanierungs-Planungs-<br />
Funktion“ mit enthalten.<br />
Eine Besonderheit dieser Softwareplattform ist die „Cloud-<br />
Lösung“, das „WinCan Web“. Hierbei wird das Ergebnis<br />
einer TV-Kanal-Untersuchung oder einer Sanierungsplanung<br />
zentral über das Internet bereitgestellt. WinCan Web<br />
ist eine Alternative zum traditionellen Daten-Viewer, der<br />
als DVD, per USB-Stick oder als Festplatte zum Auftraggeber<br />
gesendet wird. Das Erstellen und Versenden eines<br />
Daten-Viewers ist ja doch ein beträchtlicher Aufwand, den<br />
man sich durch den Einsatz von WinCan Web sparen kann.<br />
WinCan stellt hierfür einen Hosting-Service bereit, auf welchem<br />
die Daten sicher und kennwortgeschützt gelagert werden.<br />
Die Speicherung der Daten erfolgt dabei auf einem zentralen<br />
Rechner in Frankfurt am Main und unterliegt damit dem<br />
deutschen Datenschutz. Der Zugriff ist mit jedem PC, Laptop<br />
und auch mit mobilen Geräten möglich und erfolgt über einen<br />
Link, der einfach und schnell erzeugt und versendet werden<br />
kann. Das „Web“ ist das Zentrum aller WinCan-Produkte, die<br />
Daten können in alle Richtungen ausgetauscht werden.<br />
Ganz neu ist nun „WinCan Web-FLEX“. Mit dieser Option können<br />
die Inspektions-Daten direkt und online im Web-Browser<br />
erfasst, bearbeitet und gegebenenfalls auch später nochmals<br />
nachbearbeitet werden, einschließlich der Erstellung neuer Projekte<br />
und Haltungen bzw. Leitungen. Diese können somit bereits<br />
im Büro (also am PC oder Laptop) angelegt und dann über<br />
das „Web“ komfortabel, schnell und einfach auf das Tablet oder<br />
Steuergerät des Inspektionssystems übertragen werden. Somit<br />
entfällt „vor Ort“ die manuelle Eingabe der „Projekt-Daten“ und<br />
es können Eingabefehler besser vermieden werden. Auch steigt<br />
die Produktivität der Inspektions-Teams dadurch erheblich.<br />
Eingabemaske zum Anlegen einer neuen Haltung<br />
im „WinCan Web-FLEX“<br />
Die „Pflichtfelder“ sind farbig hervorgehoben<br />
– die Beobachtungen<br />
können wahlweise mit dem<br />
Schadenskürzel oder mit einem<br />
Suchwort erfasst werden.<br />
Auch in der Cloud-Lösung wird (auf der linken Seite) eine<br />
schematische Grafik der Haltung mit Beobachtungskürzeln<br />
angezeigt. Auf dieser Grafik gibt es einen roten Balken zur<br />
Anzeige der aktuellen Position im Video. Durch Verschieben<br />
dieses Balkens an eine andere Position in der Haltung werden<br />
die Beobachtungen an dieser Position angezeigt und auch das<br />
Video selbst springt automatisch an die richtige Stelle.<br />
So wird die „fertige Inspektion“ dem Betrachter angezeigt<br />
Web-Ansicht des Projektes, der Haltungen mit Grafik und der Beobachtungenmit<br />
Beschreibung und Kürzeln<br />
Neben Haltungen können auch Hausanschlüsse und Schächte<br />
erfasst und dargestellt werden. CleverScan Schachtscans<br />
können ebenfalls mit WinCan Web synchronisiert und im<br />
Webbrowser angezeigt werden. Auch hier sind alle Details ersichtlich,<br />
z. B. die „Abwicklung“, das Video der Frontkamera<br />
und die Detail-Ansichten sowie die „Punktewolke“.<br />
Auch die Ergebnisse einer Sanierungsplanung sind über das<br />
„Web“ darstellbar und können zwischen Kommune, Ingenieurbüro<br />
und Sanierungsfirma sehr einfach und schnell ausgetauscht<br />
und wechselseitig bearbeitet werden. Dies ermöglicht<br />
einen beachtlichen Zeitvorteil und reduziert ebenfalls die Fehleranfälligkeit<br />
bei der Bearbeitung.<br />
Über die „Historie“ und die „Nutzungsstatistik“ ist jederzeit ersichtlich,<br />
wer wann an dem Projekt gearbeitet hat und wer Daten<br />
ins Web hochgeladen und/oder das Projekt zum lokalen<br />
Bearbeiten und Speichern heruntergeladen hat. Die Berechtigungen<br />
hierzu sind individuell vergebbar und können zeitlich<br />
befristet sowie jederzeit wieder entzogen werden.<br />
Die Datensicherheit wurde durch eine sogenannte „2-Faktor<br />
Authentifizierung“ erhöht. Diese ist optional nach den Wünschen<br />
und Bedürfnissen der Kunden auswählbar – es ist also<br />
weiterhin die „einfache Authentifizierung“ ebenfalls möglich.<br />
48 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Die Lizensierung erfolgt über eine sogenannte „Software-Lizenz“<br />
direkt im Web-Portal. Man braucht also keinen „Dongle“<br />
mehr, somit kann dieser auch nicht verloren werden. Die Freischaltung<br />
erfolgt online, es kann sodann unmittelbar mit der<br />
Software gearbeitet werden – innerhalb von äußerst kurzer Zeit.<br />
Beispiel einer Nutzerstatistik<br />
Zusätzlich wurde eine Kartenansicht aller Projekte (META Ansicht)<br />
umgesetzt. Die Daten aller Projekte können mit einer<br />
GIS-Software im Browser visualisiert werden. Sobald man<br />
dann hier auf eine Haltung oder einen Schacht klickt, wird das<br />
Projekt automatisch geöffnet und die entsprechenden Inspektionsinformationen<br />
angezeigt.<br />
WinCan ist schon seit der Einführung vor nunmehr beinahe<br />
30 Jahren die führende Inspektions-Software im Bereich der<br />
Kanaluntersuchung. Und heute, durch die ständige Weiterentwicklung<br />
und den herausragenden Support, ist WinCan der unumstrittene<br />
Marktführer, was auch die Zahl von inzwischen ca.<br />
15.000 weltweit verkauften Software-Lizenzen unterstreicht. Der<br />
Hauptsitz der Firma WinCan AG ist in Murten in der Schweiz.<br />
Weiters werden in Deutschland, England, Polen, den USA und<br />
in Japan eigene Tochterfirmen betrieben. Zusätzlich hat Win-<br />
Can mehr als 40 Vertriebspartner in allen wichtigen Märkten<br />
weltweit. Die Software wird mit allen gängigen Sprachen und<br />
allen weltweit wichtigen Beobachtungs-Standards angeboten.<br />
Im Juli <strong>2021</strong> wurde die Firma von bisher „CD Lab AG“ auf<br />
nunmehr „WinCan AG“ umbenannt, um dem internationalen<br />
Einsatz und dem steten Wachstum Rechnung zu tragen und<br />
die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern.<br />
Janssen Process<br />
Riss- & Scherbensanierung<br />
Injektionsverfahren zur Reparatur von punktuellen<br />
Schäden mit Bettungsstabilisierung<br />
Technische Daten: Sammelleitung: DN 150 – DN 700<br />
Leitungsmaterial: Steinzeug, Beton, PVC, Gusseisen • Sanierungsharz: JaGoPur<br />
Kartenansicht aller Projekte mit direktem Link zur einzelnen Inspektion<br />
Da die Software und Daten zentral gelagert werden, hat der<br />
Betrachter immer die neueste Software-Version verfügbar. Somit<br />
sind ohne erneute Installation immer alle neuen Versionen<br />
und Module mit umfasst und zugänglich. Ein weiterer Vorteil<br />
des „WinCan Web“.<br />
TESTEN Sie KOSTENFREI das WinCan Web – und auch das<br />
neue Web-FLEX! Bitte wenden sie sich hierzu einfach an Ihren<br />
zuständigen Vertriebspartner oder an WinCan direkt.<br />
Stabilisiert das Rohr- / Bodensystem<br />
Injektion von 2-Komponenten PU-Harz „JaGoPur“<br />
Verhindert Wurzeleinwuchs, Ex- und Infiltration und das Entstehen neuer<br />
Hohlräume<br />
Verhinderung von Straßenabsackung<br />
Sanierungspacker dient als Schalung<br />
www.janssen-umwelttechnik.de<br />
tel +49 (0) 2823/93920<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 49
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
WinCan ProTouch für den mobilen Einsatz mit Schiebekameras und Kanalspiegeln –<br />
ganz neu und auch für Android-, Apple- und Linux-Geräte<br />
WinCan hat das bewährte und beliebte ProTouch völlig neu aufgelegt – es überzeugt mit intuitiver Benutzerführung<br />
– und ist nun auch für Android-Tablets, iPads und Linux-Geräte verfügbar<br />
WinCan freut sich über die Markteinführung des neuen Win-<br />
Can „ProTouch“ – es wurde speziell an die Anforderungen<br />
der Hausanschlussinspektion angepasst. Eine einfache Erfassung<br />
mit Touchscreen ohne Maus und Tastatur und mit großen<br />
Schaltflächen sowie ein großer Bereich für das Videobild<br />
zeichnen diese neue mobile Kanalinspektions-Software aus.<br />
Die neue Software ist mit allen gängigen Sprachen und allen<br />
wichtigen Beobachtungs-Standards verfügbar und somit auch<br />
grenzüberschreitend einsetzbar. Die Bedienung wurde an die<br />
von Smartphones und Tablets angepasst und ist dadurch weitgehend<br />
intuitiv möglich. Durch die neue „Cross-Plattform-<br />
Strategie“ ist diese Software nun auf nahezu allen mobilen<br />
Geräten lauffähig, sie kann also mit allen modernen Android-<br />
Tablets, iPads und Linux-Geräten verwendet werden.<br />
Der Hauptbildschirm vom neuen ProTouch<br />
Organisation und Verteilung der Inspektions-Daten über<br />
„WinCan WEB“<br />
Sehr einfaches Weiterleiten, Verteilen und Downloaden der Inspektions-Daten<br />
per Mausklick.<br />
Die Inspektionsdaten inklusive der Videos und Fotos können<br />
natürlich auch per WLAN, USB-Stick und auch per Kabel vom<br />
mobilen Gerät auf den PC im Büro übertragen werden. Die<br />
Fotos und Videos sind dabei sehr übersichtlich dargestellt und<br />
können sowohl einzeln als auch gesamt ausgewählt, kopiert<br />
und übertragen werden.<br />
Übersichtliche Darstellung der Videos und Fotos eines Projektes<br />
bzw. einer Haltung<br />
Intuitiv bedienbarer Touchscreen mit zentralem Videobild und übersichtlich angeordneten<br />
und logisch gruppierten Schaltflächen.<br />
Das neue ProTouch besitzt eine nahtlose und vollständige Integration<br />
ins „WinCan WEB“. Somit können die Inspektionsergebnisse<br />
komfortabel und schnell über die WinCan Cloud-<br />
Lösung ins Büro und auch zu Kunden übertragen werden.<br />
Dies kann sowohl über WLAN als auch über eine im Gerät<br />
integrierte SIM-Karte erfolgen und bringt dadurch einen erheblichen<br />
Zeitgewinn.<br />
Es können jedoch auch die zu untersuchenden Leitungen und<br />
Haltungen mit „WinCan VX“ und ganz neu sogar „direkt in der<br />
Cloud“ (mit der ebenfalls neuen Option „WEB-FLEX“) bereits<br />
im Büro (also am PC oder Laptop) angelegt und dann über<br />
das „WEB“ schnell und einfach auf das Tablet oder Steuergerät<br />
des Inspektionssystems übertragen werden. Somit entfällt<br />
„vor Ort“ die manuelle Eingabe der „Header-Daten“ und es<br />
können Eingabefehler besser vermieden werden. Auch steigt<br />
die Produktivität der Inspektions-Teams dadurch erheblich.<br />
Übersicht der Videos und Fotos aus dem aktuellen Projekt zur leichten<br />
Weitergabe.<br />
Das ProTouch enthält serienmäßig auch einen „PhotoAssistent“.<br />
Hiermit kann man z. B. den Wasserstand, Bögen oder<br />
Abzweig-Winkel während der Inspektion (aber auch nachträglich<br />
im Büro) ermitteln und direkt in die „Beobachtung übernehmen“.<br />
Ebenso ist das Modul zur Auswertung einer Laser-<br />
Vermessung integriert. Hiermit lassen sich einfach und schnell<br />
der Rohrdurchmesser und evtl. Deformationen bestimmen.<br />
50 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Es kann auch direkt „vor Ort“ ein PDF-Report aus dem mobilen<br />
Gerät erzeugt und weitergegeben werden. Dieser enthält<br />
alle wichtigen Daten zur Haltung bzw. Leitung, alle Beobachtungen<br />
und auch eine Haltungs-Grafik, die Werte vom Meterzähler<br />
können von allen gängigen Kamera-Systemen hierbei<br />
automatisch übernommen werden.<br />
Beispiel-PDF-Report<br />
Die Lizensierung erfolgt<br />
über eine sogenannte<br />
„Software-<br />
Lizenz“. Man braucht<br />
also keinen „Dongle“<br />
mehr, somit kann dieser<br />
auch nicht verloren<br />
werden. Die Software<br />
kann direkt von<br />
der WinCan Homepage<br />
heruntergeladen<br />
und installiert<br />
werden. Es wird dann<br />
ein „Lizenzschlüssel“<br />
erzeugt, welcher per<br />
E-Mail an WinCan<br />
oder den zuständigen<br />
Vertriebspartner<br />
geschickt werden<br />
kann und dann freigeschaltet<br />
und wieder<br />
zurückgeschickt wird – sodann kann unmittelbar mit der<br />
Software gearbeitet werden – im Idealfall innerhalb von äußerst<br />
kurzer Zeit. Die Software kann natürlich auch kostenfrei<br />
getestet werden – bitte wenden sie sich hierzu einfach an Ihren<br />
zuständigen Vertriebspartner oder an WinCan direkt.<br />
Weitere Informationen zu WinCan VX, WinCan WEB, WinCan<br />
MOBILE, WinCan LaserScan, WinCan Analyst, der Sanierungsplanung,<br />
Schachtdatenerfassung, CleverScan und dem<br />
Scan-Explorer für Sidescan-Anwendungen:<br />
WinCan AG<br />
Irisweg 12<br />
CH-3280 Murten<br />
Telefon: +41 26 672 37 37<br />
E-Mail m.hien@wincan.com<br />
WinCan Deutschland GmbH<br />
Krumme Jauchert 15<br />
D-88085 Langenargen<br />
Telefon: +49 (0) 7543/934477-0<br />
E-Mail w.scheck@wincan.com<br />
www.wincandeutschland.de<br />
Der PDF-Report enthält alle wichtigen Daten<br />
zur Haltung bzw. Leitung, alle Beobachtungen<br />
und auch eine Haltungs-Grafik.<br />
Der mobile Arbeitsplatz<br />
Ergonomie und mehr Kopffreiheit im Operatorraum<br />
CROSS|TRAILER<br />
TV<br />
Kosten<br />
• Stabile Bauweise<br />
• Vollausgestatteter Bedien- und Rückraum<br />
• Mobiler Arbeitsplatz, überall positionierbar<br />
• Einsatzbereit mit Basis-Ausstattung<br />
„Ready to Start“<br />
• Batterie-Versorgung<br />
• Reinigungsanlage<br />
• Kran mit Seilwinde<br />
• Energieversorgung über Stromnetz,<br />
Zugfahrzeug oder Generator<br />
Preisvorteil gegenüber<br />
dem Kauf eines Fahrzeuges<br />
und geringere Unterhaltskosten!<br />
RICO GmbH<br />
Dieselstraße 15<br />
D - 87437 Kempten<br />
Tel. +49 (0) 8 31 / 57 16 – 0<br />
Fax +49 (0) 8 31 / 57 16 – 226<br />
Mail info@rico-gmbh.de<br />
Web www.rico-gmbh.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 51
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Project-Center – Die Softwarelösung<br />
zur digitalen Auftragsabwicklung<br />
speziell für Kanal- & Rohrreiniger<br />
Es steht eine umfangreiche Terminplanung zur Verfügung und<br />
auch Wartungstermine können gepflegt werden. Durch eine<br />
automatische Synchronisation ist die Planung im Handumdrehen<br />
auch auf den mobilen Geräten der jeweiligen Mitarbeiter<br />
verfügbar.<br />
Moderne Benutzeroberfläche<br />
Als Experten im Bereich der Kanal- und Rohrreinigung stellen<br />
wir in diesem Artikel unsere Software als Komplettlösung für<br />
die Auftragsbearbeitung, Berichterstellung, Projektsteuerung,<br />
Zeiterfassung, Außendienst-Planung, Zahlungsmanagement<br />
und vieles mehr vor. Für den Innen- und Außendienst.<br />
Profitieren Sie von speziell auf die<br />
Kanal- und Rohrreinigung zugeschnittenen Funktionen<br />
Project-Center bietet eine umfangreiche Funktionsvielfalt, die den<br />
Arbeitsalltag und die Auftragsbearbeitung deutlich erleichtert.<br />
Einfaches Disponieren der Mitarbeiter und Fahrzeuge sowie<br />
papierloses Arbeiten erspart in der Auftragsabwicklung viel<br />
Zeit. Bilddokumentationen werden direkt vor Ort erstellt und<br />
automatisch im jeweiligen Projekt gespeichert. Mit der Geräteverwaltung<br />
weiß man genau wo sich welche Geräte befinden<br />
und wann eine Wartung ansteht. Auch in der Zeiterfassung<br />
und Personalverwaltung bietet die Software effiziente<br />
Lösungen. Das einfache Verwalten von Arbeitszeitbuchungen,<br />
Arbeitsnachweisen sowie Gehalts-, Stunden- und Urlaubskonten<br />
verschafft einen direkten Überblick. Auch die manuelle<br />
Übertragung von Artikeln aus GAEB-Dateien entfällt mit<br />
einem automatischen Datenimport.<br />
Als moderne Softwarelösung basiert Project-Center auf aktuellen<br />
Technologien. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf<br />
die Benutzeroberfläche gelegt. Menüstrukturen im Office-Stil<br />
machen die Bedienung einfach und intuitiv. So findet man<br />
sich leicht und ohne große Schulung schnell zurecht. Benutzerfreundliche<br />
Listenansichten (z. B. in Kunden- oder Projektansicht)<br />
erlauben quer durch die Software unkompliziertes<br />
Suchen, Gruppieren und Filtern der Daten. Zudem sparen<br />
das einfache und schnelle Erstellen, sowie das Bearbeiten von<br />
Aufträgen enorm viel Zeit und Mühen.<br />
Durch flexible und modulare Struktur lässt sich Project-Center<br />
exakt auf Ihre persönlichen Anforderungen zuschneiden<br />
Steuern und planen Sie Ihre Aufträge<br />
und den Außendienst optimal<br />
Dank visueller Darstellung ist die zukünftige Termin- und<br />
Außendienstplanung einfach und übersichtlich. Mitarbeiter<br />
disponieren, Projekte verknüpfen, Termine untereinander<br />
abstimmen und Fahrzeuge zuweisen wird kinderleicht.<br />
Zentral verwaltet befinden sich in den vorhandenen Projekten<br />
bzw. Aufträgen alle wichtigen Informationen wie z.B.<br />
Berichte, Angebote, Rechnungen, Forderungsabtretungen,<br />
Mahnungen, Rapporte, E-Mails, sonstiger Schriftverkehr, Bilder<br />
und weitere wichtige Details zur Auftragsabwicklung. Dank<br />
benutzerdefinierter Felder, können ganz individuell eigene Eingabemasken<br />
oder Filtermöglichkeiten angelegt werden, um<br />
schnell an wichtige Informationen zu gelangen.<br />
52 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Profitieren Sie beim Erstellen der Aufträge von einem Vorlagenmanager<br />
sowie einer Telefon- & Outlook-Anbindung<br />
anderem auch „offline“ einsetzbar und synchronisiert sämtliche<br />
Daten regelmäßig mit der Innendienstlösung sobald eine<br />
Mobilfunkverbindung besteht.<br />
Einfache und intuitive Bedienung<br />
Das Startmenü ermöglicht z. B. den Zugriff auf Projekte, Kontaktdaten,<br />
Termine- und Arbeitsaufträge, den Außendienst-Kalender<br />
und Gerätebuchungen. Anrufe beim jeweiligen Kunden<br />
und eine direkte Wegbeschreibung mit Navigation sind über<br />
wenige Klicks in den Adressdetails sofort abrufbar.<br />
Project-Center bietet eine optimale Innen- & Außendienst-<br />
Lösung, die Ihre speziellen Anforderungen in der Kanal- &<br />
Rohrreinigung kennt und Ihnen viel Zeit und Probleme erspart.<br />
Über individuelle Vorlagen werden mit wenigen Klicks Aufträge<br />
erstellt. Angebote, Rechnungen und ähnliche Vorgänge<br />
werden einfach und schnell über definierbare Preislisten und<br />
Leistungsverzeichnisse zusammengestellt. Dokumentationen<br />
für den Kunden können über angepasste Service-Berichte,<br />
inklusive detaillierter Bilddokumentation, erstellt werden. Zusätzlich<br />
gibt es eine Telefonanbindung, welche das direkte<br />
Wählen und Zuordnen der Telefonnummer eines bestehenden<br />
Kontaktes ermöglicht. Ebenfalls auch eine Outlook-Anbindung<br />
um E-Mails direkt dem Projekt zuzuweisen.<br />
Papierlos arbeiten auch von unterwegs!<br />
Mit der Acadoro GmbH haben Sie künftig einen Partner an<br />
Ihrer Seite, der Sie in allen Prozessen optimal unterstützt<br />
Auf Wunsch passt unser Support-Team die Softwarelösung<br />
auch auf Ihre Bedürfnisse an. Unsere Experten begleiten Sie<br />
durch umfangreiche Schulungen und kontinuierliche Betreuung<br />
während der Einführungsphase.<br />
Möchten auch Sie noch einfacher und effektiver arbeiten?<br />
Vereinbaren Sie gerne kostenlos & unverbindlich<br />
einen Online-Präsentationstermin.<br />
Ihr Ansprechpartner und Experte<br />
in der Kanal- & Rohrreinigung:<br />
Dominique Wiedermann<br />
+49 (0) 7021/97 297-14<br />
d.wiedemann@acadoro.de<br />
Acadoro GmbH<br />
Krumme Str. 6<br />
73230 Kirchheim unter Teck<br />
www.acadoro.de<br />
Project-Center Mobile (App) ist sowohl auf Smartphones als<br />
auch auf Tablets mit Android und Apple Betriebssystemen lauffähig.<br />
Über die App stehen umfangreiche und zeitsparende<br />
Funktionen zur Verfügung.<br />
Die Dokumentation zu einem Projekt kann über verschiedene<br />
Service-Berichte inklusive detaillierter Bilddokumentation einfach<br />
erstellt und weiterverwendet werden.<br />
Wichtige Projektdokumente wie Rapporte & Auftragserteilungen<br />
sind auch in der mobilen Lösung jederzeit abrufbar<br />
und können direkt vor Ort vom Kunden digital unterschrieben<br />
werden. Bilddokumentationen können Sie ganz einfach<br />
passend zum Service-Bericht erstellen und automatisch dem<br />
jeweiligen Projekt hinzufügen. Diese sind umgehend im Innendienst<br />
abrufbar. Eine Arbeitszeiterfassung über das jeweilige<br />
Projekt steht ebenso detailliert zur Verfügung. Die App ist unter<br />
&<br />
Von der IHK zu Dortmund<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger<br />
für die Prüfung und Sanierung von Kanalisationen<br />
inkl. der zugehörigen Technik<br />
VAwS (AwSV) -Sachverständiger<br />
Aus einer Hand<br />
Rohr- und Kanaltechnik / Anlagensicherheit<br />
in den Phasen<br />
der Planung, des Baus, des Betriebs,<br />
der Stilllegung, bei Differenzen zwischen<br />
Auftraggeber(n) und Auftragnehmer(n),<br />
vor Gericht, öffentlich und privat<br />
prüfen<br />
beraten<br />
schlichten<br />
begutachten<br />
s.helmken@zrkt.de oder 0172/6042182<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 53
IKAS evolution –<br />
Die Kanalsoftware.<br />
Foto: Andrea Piacquadio from Pexels<br />
IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />
Wehdenweg 122 · 24148 Kiel<br />
www.IBAKsoftware.de
Das System für den Kanal<br />
aus einer Hand:<br />
Inspektion.<br />
Klassifizierung.<br />
Analyse.<br />
Sanierungsplanung.<br />
IKAS evolution ist ein mächtiges Kanalsoftware-System, das vom Weltmarktführer<br />
IBAK für die Kanalbranche entwickelt wurde und ständig<br />
für aktuelle Anforderungen optimiert wird. Der Einsatzbereich reicht von<br />
der Kanalinspektion über die Projektorganisation mit Auswertungen und<br />
Analysen bis zur detaillierten Sanierungsplanung.<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Arno Jugel<br />
IBAK<br />
Vertriebsleiter Software<br />
Tel.: +49 431 7270-334<br />
E-Mail: arno.jugel@ibak.de<br />
Niclas Paulat<br />
IBAK<br />
Vertrieb Software<br />
Tel.: +49 431 7270-277<br />
E-Mail: niclas.paulat@ibak.de
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Neuer umweltfreundlicher Reiniger<br />
MC-Cleaner eco<br />
MC-Bauchemie hat den neuen umweltfreundlichen<br />
Werkzeug- und Gerätereiniger MC-Cleaner eco auf den<br />
Markt gebracht. Neben einer sehr guten Reinigungsleistung<br />
bietet MC-Cleaner eco eine anwenderfreundliche<br />
Nutzung und eine umweltfreundliche Öko-Bilanz.<br />
Heutzutage werden bei der Reinigung von Handwerkzeugen<br />
und Verarbeitungsmaschinen immer noch häufig Reiniger auf<br />
Basis schnell verdunstender Lösemittel eingesetzt. Die davon<br />
ausgehenden Gefahren für die Gesundheit der Anwender<br />
durch eine Aufnahme der Dämpfe über die Atemwege sind<br />
nicht unerheblich, erfordern daher einen sehr sorgfältigen<br />
Umgang. Hierbei muss die GHS-Kennzeichnung genau beachtet<br />
werden, außerdem wird die konsequente Benutzung<br />
einer persönlichen Schutzausrüstung empfohlen. Verwendet<br />
man derlei Reiniger, kann das in sensiblen Bereichen auch zu<br />
zusätzlichem Aufwand wie z. B. eine technische Lüftung oder<br />
gar zu Anwendungsverboten führen. Das kann mit dem MC-<br />
Cleaner eco verhindert werden.<br />
Einkomponentiger, lösemittelfreier<br />
Fugendichtstoff der MC-Bauchemie<br />
Der elastische MS-Polymer-Dichtstoff Mycoflex 488 MS<br />
der MC-Bauchemie ist lösemittelfrei und damit praktisch<br />
geruchsneutral sowie mit dem GEV-Zeichen Emicode<br />
EC1plus als sehr emissionsarm gekennzeichnet. Der<br />
Fugendichtstoff lässt sich im Innen- und Außenbereich<br />
einsetzen und ist zusätzlich für den Einsatz in Fußgängerwegen<br />
nach der DIN EN 15651-4:2012 geprüft.<br />
Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten<br />
im Innen- und Außenbereich<br />
Mycoflex 488 MS ist nicht nur lösemittelfrei, sondern auch isocyanat-,<br />
silikon- und zinnfrei. Der einkomponentige, elastische<br />
Fugendichtstoff lässt sich daher anwenderfreundlich verarbeiten.<br />
Er ist für die Abdichtung von Bewegungs- und Anschlussfugen<br />
im Hochbau, Fertigteilbau, Fensterbau, Holz- und Metallbau<br />
gemäß der Norm DIN EN 15651-1:2012 geprüft.<br />
Mycoflex 488 MS ist zusätzlich seit kurzem ebenfalls nach der<br />
DIN EN 15651-4:2012 als Fugendichtstoff für Fußgängerwege<br />
geprüft und kann damit für Balkone und Parkgaragen<br />
etc. und Randfugen in Bodenflächen wie auch Bodenfugen<br />
mit mittlerer Beanspruchung eingesetzt werden.<br />
Neben einer sehr guten Reinigungsleistung bietet MC-Cleaner eco eine anwenderfreundliche<br />
Nutzung und eine umweltfreundliche Öko-Bilanz. (links)<br />
Ansicht des Packagings von MC-Cleaner eco. (rechts)<br />
Gute Reinigungswirkung, geringere Dosierung,<br />
weniger Dämpfe und sehr gute Öko-Bilanz<br />
Der neue umweltfreundliche Werkzeug- und Gerätereiniger<br />
der MC-Bauchemie bietet eine extrem gute Reinigungswirkung<br />
bei geringer Aufwandmenge. Mit dem MC-Cleaner eco können<br />
verschmutzte Verarbeitungswerkzeuge und -geräte, die mit<br />
verschiedenen Reaktionsharzen z. B. auf Epoxid- oder Polyurethanbasis<br />
oder Dichtstoffen verschmutzt sind, vollständig gereinigt<br />
werden. Verschleißteile in Maschinen wie z. B. Dichtungen<br />
werden im Gegensatz zu handelsüblichen, aggressiveren<br />
Reinigern nicht so stark angegriffen und sind dadurch langlebiger.<br />
Da gesundheitsschädliche Dämpfe auf ein Minimum<br />
reduziert sind, weist der MC-Cleaner eco eine deutlich verringerte<br />
Belastung des Arbeitsumfelds sowie der Anwender auf.<br />
MC-Bauchemie nutzt für die Herstellung des nicht kennzeichnungspflichtigen<br />
Reinigers im Wesentlichen nachwachsende<br />
Rohstoffe, daher weist der neue Werkzeug- und Gerätereiniger<br />
eine sehr gute Öko-Bilanz auf.<br />
Anwendung: Der elastische und lösemittelfreie MS-Polymer-<br />
Dichtstoff Mycoflex 488 MS der MC-Bauchemie lässt sich im Innen-<br />
und Außenbereich einsetzen und ist zusätzlich für den Einsatz<br />
in Fußgängerwegen nach der DIN EN 15651-4:2012 geprüft.<br />
Nachher-Bild: Ansicht einer mit Mycoflex 488 MS verarbeiteten Bodenfuge.<br />
Einfache Verarbeitung und sehr gute Beständigkeit<br />
Mycoflex 488 MS kann ohne Primer aufgetragen werden, ist<br />
leicht spritz- und glättbar und haftet auf unterschiedlichen<br />
Materialien wie z. B. lackiertem Holz, Metallen und vielen<br />
Kunststoffen sehr gut. Der lösemittelfreie Fugendichtstoff verfügt<br />
zudem über eine sehr gute Frühbeständigkeit sowie Witterungs-<br />
und Alterungsbeständigkeit und ist damit auch für die<br />
Anwendung in kalten Klimazonen geeignet.<br />
Die Verarbeitung von Mycoflex 488 MS erfolgt mit Hand- oder<br />
Druckluftpistolen, wobei bei der Druckluftverarbeitung ein<br />
Druck von 3 bis 4 bar erforderlich ist. Die Dichtungsmasse<br />
muss hohlraum- und blasenfrei eingebracht und die Fugenflanken<br />
müssen gut benetzt werden. Durch Andrücken und<br />
Glätten wird dann ein guter Verbund mit den Fugenflanken<br />
hergestellt.<br />
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG • Am Kruppwald 1-8 • D-46238 Bottrop<br />
www.mc-bauchemie.de<br />
56 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
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Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
GFK-Zugang zur Unterwelt<br />
Schachtabdeckungen aus Hightech-Werkstoff<br />
Schachtabdeckungen stehen in unterschiedlicher Ausführung, Materialität und Größe zur Verfügung. Sie eint, dass<br />
sie in der Regel einen Zugang zur unterirdischen Infrastruktur gewährleisten. Somit müssen sie hin und wieder geöffnet<br />
werden, sollten langlebig sein und möglichen Belastungen zuverlässig standhalten. Sind Leichtigkeit bei der<br />
Handhabung, Langlebigkeit oder farbliche Anpassungen gefragt, kann glasfaserverstärkter Kunststoff besonders<br />
punkten. Denn der Verbundwerkstoff sorgt für eine geringes Gewicht der Abdeckungen – und ist zugleich korrosionsbeständig<br />
sowie weitgehend chemisch resistent. Somit eignen sich die Schacht- und Reihenabdeckung auch für<br />
erhöhte Anforderungen. Das Material kann zudem eingefärbt werden.<br />
Cromm & Seiter GmbH Arbeitsabläufe, tragen zur Arbeitssicherheit<br />
bei und sind dauerhaft korrosionsbeständig.<br />
Für Tief-, Industrie- und Gartenbau<br />
KHK-Schachtabdeckungen stehen – je nach individueller Projektanforderung<br />
– als rund oder rechteckig geformte Einzelabdeckung oder als Flächenabdeckung<br />
zur Verfügung. Sie können in Standardmaßen bestellt oder individuell<br />
gefertigt werden.<br />
Aus dem Stadtbild sind klassische Schachtabdeckungen nicht<br />
wegzudenken. Doch auch in Tunneln, auf Flughäfen, im Bereich<br />
des Fernwärmenetzes, auf industriell genutzten Flächen<br />
oder in Schwimmbädern befinden sich Schächte unterschiedlicher<br />
Form und Größe, deren Zugänge es abzudecken gilt.<br />
Als Hightech-Werkstoff für die Schachtabdeckung erweist sich<br />
in vielen Bereichen glasfaserverstärkter Kunststoff. So erleichtern<br />
die FibreIndustrial-Produkte der KHK-Kunststoff Handel<br />
KHK-Schachtabdeckungen für den Tief- und Industriebau können<br />
– je nach individueller Projektanforderung – als rund oder<br />
rechteckig geformte Einzelabdeckung, Flächenabdeckung oder<br />
als an die jeweiligen Erfordernisse angepasste Abdeckung zum<br />
Einsatz kommen. Dabei werden Flächenabdeckungen auch<br />
als Panels bezeichnet und sind in Längen von bis zu 2.000<br />
Millimetern erhältlich. Das Besondere dabei: Die Faserverbundplatten<br />
sind besonders leicht und lassen sich problemlos<br />
heben. So wiegt beispielsweise ein Panel mit einer Länge von<br />
1.400 Millimetern und einer Breite von 700 Millimetern in der<br />
Belastungsklasse 250 Kilonewton lediglich 51 Kilogramm.<br />
Aufgrund ihres geringen Gewichtes und der einfachen Handhabung<br />
eignen sich GFK-Schachtabdeckungen auch für den<br />
Garten- und Landschaftsbau sowie für Privatanwendungen.<br />
Arbeitsschutz fördern<br />
Das geringe Gewicht der modernen Schachtabdeckungen<br />
spielt besonders hinsichtlich des Arbeitsschutzes eine zentrale<br />
Rolle. Denn immer mehr Arbeitnehmer leiden unter<br />
Rückenschmerzen. Dabei sind besonders Menschen gefährdet,<br />
die regelmäßig schwere Lasten heben und tragen müssen<br />
– im Bereich der Schachtabdeckungen keine Seltenheit.<br />
Aus dem Stadtbild sind klassische Schachtabdeckungen nicht wegzudenken.<br />
Aus Verbundwerkstoff gefertigt, sind sie besonders langlebig.<br />
Schachtabdeckungen aus Faserverbundwerkstoff von KHK können in allen<br />
RAL-Farben hergestellt werden.<br />
58 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Der verwendete Verbundwerkstoff sorgt für ein geringes Gewicht der Abdeckung,<br />
sodass selbst großformatige Elemente leicht gehoben werden können.<br />
Weil die KHK-Produkte zudem in jeder UV-beständigen RAL-<br />
Farbe gefertigt werden können, schützen sie Facharbeiter beispielsweise<br />
vor dem Austritt von giftigen Gasen. So können die<br />
Deckel mit farblichen Markierungen und Beschriftungen versehen<br />
werden, die eindeutig vor möglichen Gefahren warnen. Bestimmte<br />
Farbgebungen können dabei jedoch auch aus reinen<br />
Designgründen gewählt werden. Denn eine grüne Schachtabdeckung<br />
integriert sich farblich ohne Störgefühl zum Beispiel in<br />
eine Rasenfläche. Die reliefartige Struktur der FibreIndustrial-<br />
Schachtdeckel sorgt dafür, dass Personen sie gefahrlos betreten<br />
können – ein wichtiges Element der Unfallverhütung gerade in<br />
Schwimmbädern und anderen Bereichen, in denen der Untergrund<br />
feucht ist oder Rutschgefahr besteht. Dies wird durch das<br />
Prüfzeugnis nach DIN 51130 mit der Klassifizierung R13/V10<br />
beziehungsweise DIN 51097 der Klasse C auch offiziell bestätigt.<br />
Sicherheit für Materialien und Systeme<br />
Die modernen Kunststoff-Industrieabdeckungen aus Faserverbundstoff<br />
sind darüber hinaus zu 100 Prozent korrosionsbeständig.<br />
Das bedeutet, dass die verwendeten Glasfaserstrukturen im<br />
Verbund mit Epoxidharz nicht mit anderen Stoffen reagieren und<br />
so eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit nahezu ausgeschlossen<br />
ist. So schützen sie zuverlässig elektrische Bauteile,<br />
Rohrleitungssysteme und andere Materialien, die unterirdisch<br />
verlaufen. Sie sind zudem undurchlässig für drucklos auftretendes<br />
Wasser und weisen damit eine so genannte Tagwasserdichtigkeit<br />
auf. Anders als Schachtabdeckungen aus Stahl und Guss<br />
wirken die Faserverbundprodukte von KHK zudem isolierend:<br />
Steigt die Temperatur im Schacht an, wird die aufsteigende Wärme<br />
nur geringfügig an die Oberfläche der Abdeckung weitergeleitet,<br />
so dass keine Gefahr der Verbrennung besteht. Dabei<br />
sind die Standardausführungen von KHK dauerhaft bei bis zu<br />
73 Grad Celsius hitzebeständig. Mithilfe bestimmter Zusatzstoffe<br />
sind die Abdeckungen bis zu 140 Grad Celsius dauerhaft<br />
hitzebeständig – kurzfristig sogar bis zu 200 Grad Celsius.<br />
Im Sanierungsfall können bestehende Rahmen häufig wiederverwendet werden,<br />
da eine individuelle Anfertigung nach Maß erfolgen kann.<br />
www.kunststoff-schachtabdeckungen.com/online-shop/ bestellbar.<br />
Weitere Informationen erhalten Interessierte unter<br />
www.kunststoff-schachtabdeckungen.com.<br />
Über die KHK-Kunststoffhandel Cromm & Seiter GmbH<br />
KHK-Kunststoffhandel Karlsruhe ist seit über 30 Jahren leistungsfähiger<br />
Partner für Industrie, Bauunternehmen, Kommunen und<br />
Energieversorger im Bereich Tiefbau. Das Portfolio des Unternehmens<br />
umfasst neben den Produkten aus Glasfaserverbundwerkstoff<br />
auch den Kompetenzbereich „erdverlegter Kabelbau“.<br />
Hierzu gehören Kabelschächte aus Stahlbeton und Kunststoff,<br />
sowie Kabelschutzrohre und Zubehör rund um den Kabelbau.<br />
Erfolgreich pflegt das mittelständische Handelsunternehmen<br />
vom Firmensitz im badischen Eggenstein aus auch internationale<br />
Geschäftsverbindungen zu Kunden und Lieferpartnern.<br />
KHK-Kunststoffhandel Karlsruhe<br />
www.khk-karlsruhe.de<br />
Schachtabdeckungen in verschiedenen Standardformaten<br />
sowie Zubehör ist auch im KHK-Online-Shop unter<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 59
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Neu bei Milwaukee: Akku-Ortungsgerät M12 PL<br />
12 Volt-Akku-Modell erleichtert das schnelle und zuverlässige Lokalisieren und Verfolgen von Sonden sowie von<br />
Strom führenden Leitungen<br />
Das neue 12 Volt-Akku-Ortungsgerät<br />
erleichtert das Lokalisieren und Verfolgen<br />
von Sonden und stromführenden<br />
Leitungen.<br />
Das M12 PL ist das erste kabellose Ortungsgerät mit einem<br />
schnell austauschbaren, wiederaufladbaren Akku auf der<br />
M12-Plattform von Milwaukee. Das Gerät kann Sonden lokalisieren<br />
und unter Spannung stehende Leitungen im Boden<br />
verfolgen. Kanal- und Rohleitungsinspektionen oder die Suche<br />
nach Strom- und Telekommunikationskabeln bei anstehenden<br />
Erdarbeiten lassen sich damit sicherer, schneller und insgesamt<br />
effizienter ausführen. Für die Ortung ist das Gerät mit<br />
zwei Rundstrahlantennen ausgestattet.<br />
Die Bedienung des M12 PL ist denkbar einfach. Das Gerät führt den Anwender<br />
direkt zu einer Sonde, indem er einfach dem Pfeil auf dem Display folgt.<br />
Ortungssonden werden mit 512 Hz, 640 Hz und 33 kHz lokalisiert.<br />
Für die Leitungssuche können die Frequenzen 33 kHz<br />
sowie 83 Hz genutzt werden. Für das Auffinden von Stromleitungen<br />
im Boden stehen die Frequenzen 50 Hz und 60 Hz<br />
zur Verfügung. Telekommunikationsleitungen lassen sich mit<br />
einem Frequenzbereich von 10 kHz bis 22,7 kHz lokalisieren.<br />
Der 4,3-Zoll-LCD-Farbbildschirm zeigt ein klares und helles Bild,<br />
beleuchtete Tasten erleichtern die Arbeit in dunklen Arbeitsumgebungen.<br />
Um auch den unwirtlichen Bedingungen auf Außeneinsätzen<br />
standhalten zu können, ist das Gerät nach Schutzklasse<br />
IP65 zertifiziert. Das bedeutet, es ist gegen das Eindringen von<br />
Staub geschützt und kann auch bei Schnee und Regen im Freien<br />
verwendet werden. Künftige Softwareupdates können über<br />
das mitgelieferte USB-Kabel auf das Gerät übertragen werden.<br />
Kanal- und Rohleitungsinspektionen oder die Suche nach Stromkabeln bei<br />
anstehenden Erdarbeiten lassen sich damit sicherer, schneller und insgesamt<br />
effizienter ausführen.<br />
Eine Lokalisierung und Verfolgung ist damit zuverlässig ohne<br />
Störsignale möglich. Das Gerät wurde entwickelt, um in Kombination<br />
mit dem M18 FUEL Akku-Kanalinspektionssystem<br />
verwendet zu werden. Der Betrieb ist aber auch mit anderen<br />
marktüblichen Systemen möglich, da es alle benötigten Standardfrequenzen<br />
für solche Aufgaben unterstützt.<br />
Die Bedienung des M12 PL ist denkbar einfach – einschalten<br />
und die Frequenz im Menü auf den gewünschten Modus<br />
abstimmen. Das Gerät führt den Anwender dann direkt zur<br />
Sonde, indem er einfach dem Pfeil auf dem Display folgt. Zusätzlich<br />
gibt es ein akustisches Signal, das bei Bedarf zu- und<br />
abgeschaltet werden kann. Die Tiefengenauigkeit beträgt drei<br />
Prozent bei einer Tiefe von bis zu drei Metern.<br />
Die Integration in die One-Key-App ermöglicht den Zugang<br />
zu einer cloudbasierten Inventarlösung. Dazu gehören auch<br />
Funktionen wie Tool-Tracking und Tool-Security. Damit kann<br />
die letzte bekannte Position des Werkzeuges angezeigt werden.<br />
Wurde ein Gerät verloren oder am Einsatzort vergessen,<br />
lässt es sich leicht zurückverfolgen und wiederfinden.<br />
Das Gerät ist Teil des M12-Akkusystems von Milwaukee und<br />
damit eines der wenigen wiederaufladbaren Ortungsgeräte<br />
mit Lithium-Ionen-Akkus. Bereits ein 2,0 Ah-Akku ermöglicht<br />
eine Einsatzdauer des Ortungsgerätes von rund 13 Stunden –<br />
genug Zeit, um alle notwendigen Arbeiten zu erledigen. Das<br />
Gerät ist vollständig systemkompatibel mit dem M12-Akkuprogramm<br />
von Milwaukee. Der mitgelieferte Akku passt damit<br />
auch in über 90 weiteren Werkzeugen des Herstellers.<br />
Lieferumfang M12 PL-201C: 1 x Akku M12B2, 1 x Ladegerät<br />
C12C, Transportkoffer, USB-Anschlusskabel<br />
Techtronic Industries Central Europe<br />
Walder Str. 53 • D-40724 Hilden<br />
www.milwaukeetool.eu<br />
60 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
pmt vervollständigt seine Produktpalette und<br />
ist jetzt auch Fachhändler von Milwaukee<br />
Aktuell geht es Schlag auf Schlag nach vorne bei der pmt GmbH.<br />
„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir ab sofort<br />
auch Fachhandelspartner von Milwaukee sind“, so die Geschäftsführer<br />
und Gebrüder Stevens.<br />
Wer Werkzeug und Zubehör sucht, das auch höchsten Ansprüchen<br />
professioneller Anwender gerecht wird, kommt an<br />
Milwaukee nicht vorbei. Die Marke steht für leistungsstarkes<br />
Elektrowerkzeug, hochwertiges Zubehör sowie einen ausgezeichneten<br />
Service, der konsequent an den Erfordernissen von<br />
Handwerk und Industrie ausgerichtet ist. Milwaukee bietet<br />
Ihnen Produkte, mit denen Sie Ihre Arbeit besser, schneller,<br />
zuverlässiger und sicherer als bisher erledigen können und<br />
entspricht insofern komplett der pmt Philosophie.<br />
Milwaukee ist vor allem bei Akkuwerkzeugen stark. Auf der<br />
12 Volt-Akkuplattform gibt es über 90 aktuelle Produkte, im<br />
18 Volt-Segment sind es 190. Mit MX FUEL definiert Milwaukee<br />
die Arbeitsausrüstung für Baustellen neu. Die Maschinen<br />
dieser Leistungsklasse kommen bei Aufgaben zum Einsatz, die<br />
bisher die Domäne von Benzin- oder Druckluftgeräten waren.<br />
Sie stellen also eine ideale Ergänzung der pmt Rohrreinigungsmaschinen<br />
dar.<br />
Starke Leistung ergänzen<br />
pmt und<br />
Milwaukee mit<br />
einem starken Service.<br />
Die erweiterte<br />
3-Jahres-Garantie<br />
bietet eine zusätzliche<br />
Sicherheit,<br />
die weit über den<br />
gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Zeitraum<br />
und die Gewährleistungsbedingungen<br />
hinausgeht.<br />
Milwaukee ist eine Werkzeugmarke mit beinahe 100-jähriger<br />
Tradition und gehört seit 2005 zu Techtronic Industries (TTI),<br />
einem der drei größten Hersteller von Elektrowerkzeugen mit<br />
weltweit über 30.000 Mitarbeitern. Gegründet wurde das Unternehmen<br />
von dem Deutschen Horst Julius Pudwill und dem<br />
Chinesen Roy Chi Ping Chung als eines der ersten internationalen<br />
Joint Ventures in China. Die TTI-Unternehmensgruppe<br />
gilt als Pionier bei der Einführung von Lithium-Ionen-Akkus in<br />
Werkzeugen und hat neben Milwaukee auch die Werkzeugmarken<br />
Ryobi und AEG Powertools im Portfolio.<br />
pmt freut sich Ihren Kunden individuelle Angebote zu entsprechenden<br />
Werkzeugen oder Zubehör machen zu können.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 61
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Digitalisierung in mittelständischen Unternehmen<br />
Der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg lautet Digitalisierung.<br />
Während der Coronakrise haben viele mittelständische Unternehmen<br />
schnell gehandelt und ihre Prozesse digital angepasst.<br />
Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad kamen besser<br />
durch die Pandemie als Firmen, die ihre Abläufe mit manuellen<br />
Arbeitsprozessen organisieren. Einen flexibleren Kundenservice,<br />
einfachere Geschäftsabläufe sowie Aufrechterhaltung der<br />
Produktivität waren in dieser Zeit Aspekte für digital handelnde<br />
Unternehmen, um weiter am Markt reagieren zu können.<br />
Aus dem Digitalisierungsindex der Telekom und techconsult<br />
vom November 2020 geht hervor, dass ca. 58% der mittelständischen<br />
Unternehmen mit digitalen Instrumenten arbeiten.<br />
Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge im Unternehmen, können<br />
neue Geschäftsmodelle entwickelt, neue Kunden gewonnen oder<br />
Stammkunden enger an sich gebunden werden. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
gegenüber großen Unternehmen wird somit gehalten.<br />
Mit FZP als „Partner im digitalen Wandel“ wird der Übergang<br />
zum modernen, digital organisierten Unternehmen gelingen.<br />
Wir sind ein mittelständisches, 80-köpfiges Beratungs- und IT-<br />
Dienstleistungsunternehmen an den Standorten Leipzig und<br />
Ettlingen. Als einer der Top Sage Platin Partner analysieren und<br />
optimieren wir seit über 25 Jahren die Unternehmensprozesse<br />
unserer Kunden. Wir sind Berater und Partner an Ihrer Seite,<br />
indem wir uns um Ihre Geschäftsprozesse kümmern. Folgende<br />
Themen werden auch für Ihr Unternehmen interessant sein.<br />
Zeiterfassung mit Sage HR Zeitmanagement<br />
Vor Corona<br />
gab es meistens<br />
die klassische<br />
Zeiterfassung.<br />
Wie sieht das in<br />
Zeiten von Homeoffice<br />
aus?<br />
Eine schnelle,<br />
einfache und<br />
korrekte Erfassung<br />
der Zeiten<br />
ihrer Mitarbeiter<br />
von verschiedenen Orten aus, wird mit der Zeiterfassung von<br />
Sage HR Zeitmanagement erfüllt.<br />
• Erfassen der Arbeitszeit im Home Office über die Startseite<br />
im Mitarbeiterportal.<br />
• Die Angabe des Arbeitsortes erfolgt im Terminal auf der<br />
Startseite.<br />
• Unterscheidung zwischen Büro und Home Office findet<br />
man im Anwesenheitsdisplay.<br />
„Papierloses Büro“ mit der Sage HR digitalen Personalakte<br />
Die digitale Personalakte ist der Einstieg in die papierlose Verwaltung<br />
und Archivierung sämtlicher Mitarbeiterdaten.<br />
Es erfolgt eine<br />
Automatisierung<br />
der Personaldokumente<br />
der Mitarbeiter<br />
in ein digitales<br />
Dokumentmanagementsystem<br />
mit einer<br />
zentralen Verwaltung<br />
und<br />
einem dezentralen<br />
Zugriff: Alle berechtigten Personen können orts- und<br />
zeitunabhängig Zugriff auf die Personalakten erhalten.<br />
• Die Bereitstellung der monatlichen Entgeltbescheinigungen<br />
in digitaler Form.<br />
• Die Bereitstellung erfolgt optional im Mitarbeiterportal, per<br />
E-Mail oder auch in gedruckter Form.<br />
• Es erfolgt ein sicherer Versand über ein passwortverschlüsseltes<br />
Verfahren.<br />
Dokumentenmanagement-System in der Sage 100<br />
Als Dokumentenmanagement-System bezeichnet man die datenbankgestützte<br />
Verwaltung elektronischer Dokumente. Die<br />
Intention sollte es sein, alle Informationen an einem zentralen<br />
Ort abzulegen, sodass sie jederzeit auffindbar sind. Die perfekte<br />
Grundlage dafür bildet die digitale Archivierung und anschließende<br />
Organisation der Informationen und Dokumente.<br />
Nutzen Sie unsere persönliche und auf Sie zugeschnittene Beratung,<br />
um die richtige Strategie festzulegen. Unsere Spezialisierung<br />
liegt in der Optimierung der internen Prozesse unserer Kunden.<br />
Gern beraten wir Sie persönlich in einem<br />
kostenfreien Analysegespräch.<br />
Funk, Zander & Partner GmbH<br />
Geschäftsstelle Leipzig<br />
Torgauer Straße 231 • D-04347 Leipzig<br />
+49 (0) 341/22599-22 • +49 (0) 341/22599-33<br />
Geschäftsstelle Ettlingen<br />
Am Erlengraben 10 • D-76275 Ettlingen<br />
+49 (0) 7243/9475-0 • +49 (0) 7243/9475-19<br />
E-Mail: info@fzp-beratung.com<br />
www.fzp-beratung.com<br />
62 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Arbeitskleidung für Frauen<br />
Mitarbeiterinnen passend einkleiden<br />
Bei Arbeitskleidung sind Frauen oft noch immer im Nachteil,<br />
denn in vielen Betrieben müssen sie für Jacke, Hose oder<br />
Schuhe zu Männer- oder Unisex-Modellen greifen. MEWA<br />
bietet speziell für Frauen passende Kleidung an.<br />
„Berufskleidung für Frauen muss anders geschnitten sein als<br />
Herrenmodelle es sind“, sagt Horst Hübler, Verbandsmanager<br />
Deutschland bei MEWA. Die Passform sei ausschlaggebend<br />
für Komfort und Beweglichkeit und ein wichtiger Faktor für<br />
mehr Sicherheit. Sind<br />
Unisex-Hose oder<br />
-Jacke der Trägerin<br />
etwa zu lang oder zu<br />
weit, trägt sich das<br />
Outfit nicht nur unbequem,<br />
es kann auch<br />
zum Sicherheitsrisiko<br />
werden. MEWA<br />
Dynamic Construct<br />
für Frauen bietet Bewegungsfreiheit<br />
und<br />
funktionale Details.<br />
Schlaufen nehmen<br />
das Werkzeug auf,<br />
Taschen bieten Stauraum<br />
für Kleinteile.<br />
Das modische Design<br />
erinnert an trendige<br />
Outdoor-Kleidung.<br />
Auch Herrenschuhe<br />
passen in der Regel<br />
nicht zu den meist<br />
schmaleren Frauenfüßen,<br />
sind unbequem<br />
und werden womöglich<br />
gar nicht erst<br />
getragen. Nur allzu<br />
häufig müssen Frauen<br />
jedoch auf diese zurückgreifen,<br />
beispielsweise bei den in vielen Bereichen vorgeschriebenen<br />
Sicherheitsschuhen der Klasse S3. Die Alternative<br />
sind feminine, auf Damenleisten angefertigte S3-Sicherheitsschuhe.<br />
Auf die weibliche Fußform perfekt abgestimmt, sorgen<br />
sie für Komfort, bieten Sicherheit und sind zudem noch<br />
in schicken Ausführungen zu haben. Deshalb bietet MEWA<br />
seinen Kundinnen und Kunden auch Arbeitsschutzartikel wie<br />
Sicherheitsschuhe ergänzend zum Kauf an, die speziell für<br />
Frauen geeignet sind.<br />
Fünf Prozent Preisvorteil für Verbandsmitglieder<br />
Die Kleidung inklusive Pflege gibt es zu besten Konditionen für<br />
Mitglieder des VDRK: Für Berufs- und Schutzkleidung bietet<br />
MEWA allen Kundinnen und Kunden eine umfassende Versorgung<br />
mit Beratung und Betreuung, bedarfsorientierter Ausstattung<br />
und zuverlässigem Service. Die Betreuung umfasst<br />
das Abholen der getragenen Kleidung, Waschen der Textilien<br />
und Zurückliefern der sauberen Kleidung. Verbandsmitgliedern<br />
garantiert ein Rahmenvertrag fünf Prozent Preisvorteil<br />
gegenüber den Normalpreisen.<br />
MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG<br />
www.mewa.de<br />
RS MaxPox®<br />
Epoxidharz-System<br />
MEWA Dynamic Construct für Frauen bietet Bewegungsfreiheit und funktionale<br />
Details.<br />
Langlebigkeit & Nachhaltigkeit<br />
Wir setzen seit jeher auf umweltfreundliche nachhaltige Sanierungssysteme mit dem<br />
hochwertigen Epoxidharzsystem MaxPox®. Die RS Epoxidharzliner haben wir mit einem<br />
Aufforstungsprojekt kombiniert und alle 100 m Schlauchliner wird ein Quadratmeter<br />
klimaschützender Wald gepflanzt und gepflegt.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 63
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Wöhler Kamera<br />
kann jetzt auch Strecken ausmessen<br />
Zwei neue Funktionen bietet das Wöhler VIS 700 HD Videoinspektionssystem:<br />
Eine Autofokusfunktion sowie die Möglichkeit,<br />
Bildbereiche auszumessen. Beide Features sind technisch<br />
anspruchsvoll, aber einfach zu bedienen. Die neue Autofunktion<br />
ermöglicht es, denjenigen Bildbereich scharf zu stellen, der<br />
von besonderem Interesse ist. Dazu muss der Anwender nur<br />
auf die entsprechende Stelle im Bildschirm tippen.<br />
Mit einer weiteren Funktion lassen sich Strecken im Blickfeld<br />
der Kamera ausmessen, so dass der Anwender Durchmesser<br />
und Abstände der inspizierten Objekte gut einschätzen kann.<br />
Die beiden Endpunkte der zu messenden Strecke legt er durch<br />
Tippen in den Bildschirm fest. Die Kamera blendet dann die<br />
Distanz zwischen den beiden Messpunkten innerhalb von 2<br />
Sekunden ein. Nach der Messung kennt der Anwender die<br />
Rohrdimension und kann so z.B. bei T-Stücken leicht beurteilen,<br />
um welchen Abgang es sich handelt. Misst er bei einer<br />
Rohrverstopfung den Rohrquerschnitt und die Dimension der<br />
Verstopfung, so weiß er genau, welches Werkzeug er zur Beseitigung<br />
einsetzen muss.<br />
Doppel-Rückstauklappe für alle<br />
Putzstücke zum nachträglichen Einbau<br />
In den letzten Jahren kommt es vermehrt zu Starkregenereignissen.<br />
Der Mischwasser-Straßenkanal kann die Wassermenge<br />
nicht mehr abführen und so wird das Regenwasser über<br />
den Hauskanal in die Gebäude zurückgestaut.<br />
Für bestehende Gebäude sind Rückstauklappen nur mit erheblichem<br />
Aufwand nachträglich einbaubar. Der Kanal muss aufgegraben<br />
und ein Schacht gesetzt werden. Die Rückstauklappe<br />
muss mit Überschubmuffen in den bestehenden Kanal eingebaut<br />
werden. Es entstehen hohe Material- und Arbeitskosten.<br />
Die Firma ADEVA entwickelte mit der Easy-Safe 160 eine patentierte<br />
Doppel-Rückstauklappe, welche nachträglich in Putzstücke<br />
eingebaut werden kann – unkompliziert Montage ohne<br />
extra Werkzeug.<br />
Vorteile<br />
Display VIS 700 Distanzmessung: Die beiden Messpunkte zeigen den Abstand<br />
des Messpunktes zur Linsenebene des Kamerakopfes. Mittig ist die Distanz<br />
zwischen den beiden Messpunkten eingeblendet, so dass der Rohrquerschnitt<br />
deutlich wird.<br />
Das komplette Wöhler VIS 700 HD-Videoinspektionssystem<br />
ist in einen praktischen Koffer integriert. Es verfügt über einen<br />
dreh- und schwenkbaren Kamerakopf, der über einen Joystick<br />
gesteuert wird. Bilder und Videos werden auf einem USB-Stick<br />
gespeichert und können per WLAN live auf ein mobiles Endgerät<br />
und von dort aus ins Büro oder an den Kunden gesendet werden.<br />
• Einfacher und schneller Einbau ohne spezielle Werkzeuge<br />
(Einbauzeit ca. 15 Minuten)<br />
• Spezieller Fixierteil zum Sichern und Justieren der 2 Rückstauklappen<br />
• leichtschwingende Deckelaufhängung<br />
• Optimale Druckverteilung auf die Dichtung durch gerundete<br />
Klappenausführung<br />
• schräger, ablagerungsoptimierter Klappen-Bodenabstand<br />
• strömungsoptimierter Einlauf:<br />
im Bereich Klappe wurde eine Verengung mit strömungstechnisch<br />
optimierten Radien angeordnet. Dadurch wird<br />
die Fließgeschwindigkeit erhöht und ein Verstopfen durch<br />
Feststoffe verhindert.<br />
• TÜV geprüft, für Regen- und Schmutzwasser geeignet<br />
Wöhler Technik GmbH<br />
Wöhler-Platz 1<br />
D-33181 Bad Wünnenberg<br />
Telefon: +49 (0) 2953/73254<br />
www.woehler.de<br />
ADEVA GmbH<br />
Salztorgasse 6/4/4<br />
A-1010 Wien<br />
E-Mail: office-1@adeva-engineering.at<br />
www.adeva-engineering.at<br />
64 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
LIFTPLAQ – Magnetische Handhabungsgeräte<br />
Das Universal-Werkzeug, um völlig sicher zu arbeiten und seine Gesundheit zu erhalten<br />
Ergonomisch, mobil und vielseitig<br />
bewegt der Liftplaq® Universal-<br />
Deckelheber einfach und effizient<br />
alle Telekommunikationsplatten oder<br />
Schachtdeckel in absoluter Sicherheit.<br />
Dieses mechanische Werkzeug, ausgestattet<br />
mit einem sehr starken Magneten,<br />
ermöglicht das Greifen, Heben, Bewegen,<br />
Absetzen und Austauschen von sehr<br />
schweren Schachtabdeckungen, ohne<br />
sie zu berühren. Die Bedienung kann<br />
von einer einzigen Person durchgeführt<br />
werden, wo früher zwei Personen benötigt<br />
waren. Dank seiner Ergonomie<br />
ermöglicht dieses einzigartige, mobile<br />
und vielseitige Werkzeug dem Behandler,<br />
den Rücken gerade zu halten, keine<br />
Lendenwirbelsäuleneinschränkungen zu<br />
erleiden und somit die mühsame Hebekraft<br />
um drei zu reduzieren. Es verhindert<br />
auch Handhabungsunfälle, da kein direkter<br />
Kontakt von Händen, Fingern mit<br />
den Abdeckungen und Platten besteht.<br />
Das weltweit patentierte Liftplaq®,<br />
von Gesundheitsorganisationen ausgezeichnet<br />
und anerkannt, optimiert die<br />
Arbeitszeit, verbessert die Arbeitsbedingungen<br />
im Straßenverkehr und fördert<br />
die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen.<br />
Vielseitigkeit<br />
Um sich an alle Platten anzupassen,<br />
wurden Zubehöre entwickelt, insbesondere<br />
Verlängerungen für große Platten,<br />
ein Kettensatz, der die Handhabung<br />
von nicht magnetisierbaren Beton- oder<br />
Pflasterplatten ermöglicht oder sogar<br />
aufblasbare Räder, um die Fahrt zu erleichtern.<br />
Zur Handhabung von kleinen Schachtdeckeln<br />
bietet die Firma LIFTPLAQ auch<br />
einen Mini-LiftPlaq® mit verstellbarem<br />
Schaft an.<br />
Unternehmensvorteile<br />
• Entwicklung, Herstellung und Vertrieb<br />
von Handhabungswerkzeugen zur<br />
Handhabung von Schachtdeckel und<br />
Platten.<br />
• Für alle Mitarbeiter, die an der Installation<br />
und Wartung von Trocken- und<br />
Nassnetzen arbeiten<br />
• Zuhören, Erfindungsgeist und<br />
Reaktionsfähigkeit eines Designer-<br />
Herstellers, um sich an spezifische<br />
Kundenbedürfnisse anzupassen.<br />
LIFTPLAQ<br />
4A rue de la Tourre<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 65
Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
RoKa-Office® – Bürosoftware<br />
für Rohr- und Kanal-Technik Unternehmen<br />
In diesem Artikel möchten wir Sie über weitere Neuerungen<br />
und Innovationen der Bürosoftware RoKa-Office® informieren,<br />
die den täglichen Ablauf in Ihrem Unternehmen noch effizienter<br />
und flexibler gestalten. Auch für das Upgrade <strong>2021</strong><br />
wurden bereits wieder neue Funktionen entwickelt, die wir Ihnen<br />
gerne vorstellen möchten.<br />
RoKa-Office® Projektmanagement<br />
Das RoKa-Office® Projektmanagement umfasst alle Projekt-<br />
Tätigkeiten, Dokumente und Daten, die rund um ein Projekt<br />
anfallen, und verwaltet diese wirtschaftlich und zeitsparend.<br />
Ausschreibungen, Baustellen oder sonstige große Vorhaben<br />
und wiederkehrende Aufträge können jetzt in Roka-Office als<br />
Projekte verwaltet werden. In der Projektmanagement-Akte<br />
sind alle Vorgänge dokumentiert und können in Echtzeit eingesehen<br />
werden. Zum Beispiel:<br />
• Angebote<br />
• Aufmaß<br />
• Arbeitsaufträge/Tagesberichte/Lieferscheine<br />
• Arbeitsplanungen und ToDo‘s<br />
• Zeitbuchungen<br />
• Dokumente, Fotos und Videos<br />
• E-Mails und Kalender<br />
• Rechnungen<br />
• Zahlungen<br />
• Sonstige<br />
Zum schnellen Finden gibt es Eingrenzungen auf Dokumentenarten<br />
und effektive Suchfunktionen. Alle relevanten Auswertungen<br />
können ebenfalls in Echtzeit abgerufen werden, wie<br />
zum Beispiel:<br />
www.vdrk.de<br />
• Projektstatus<br />
• Stand der Baustelle<br />
• Abschlagsanforderung<br />
• Eingangsrechnungen<br />
• Zahlungen und Abschlagsrechnungen<br />
• Darstellung des Soll-Ist Status, u.v.m.<br />
Halbfertige Arbeiten, Zeitverluste, unnötigen Kosten sowie unwirtschaftliche<br />
Tätigkeiten werden dabei auf ein Mindestmaß<br />
reduziert bzw. vollständig eliminiert!<br />
<br />
RoKa-Office® Erweiterung der GAEB Funktion<br />
Die RoKa-GAEB Schnittstelle ermöglicht, den an einem Projekt<br />
beteiligten Unternehmen, den Austausch und die Bearbeitung<br />
von GAEB Dateien, wie z. B. Leistungsverzeichnissen. Die Funktion<br />
wurde in der Art erweitert, dass die Angebotsanforderung<br />
D83 in RoKa-Office® eingespielt und in eine D84-Datei ein<br />
Angebot für den Auftraggeber exportiert wird. Darüber hinaus<br />
kann ein Nachtragsangebot (D85-Datei) in RoKa-Office übermittelt<br />
werden und es besteht die Möglichkeit daraus ein Korrekturangebot<br />
(D86-Datei) zu erzeugen. Das bedeutet, dass die gesamte<br />
Angebotsübergabe und Bearbeitung automatisiert erfolgt<br />
und ein Minimum an Arbeits- und Zeitaufwand benötigt wird.<br />
RoKa-Office® Datenübertragung nach WhatsApp und<br />
MS Teams<br />
Marktplatz<br />
Zu den Möglichkeiten Auftragsinformationen an den Monteur<br />
im Außendienst über die Apps, die TomTom Schnittstelle, per<br />
PDF-Dokument oder mittels einer E-Mail zu übermitteln, ist die<br />
Datenübermittlung per WhatsApp-Nachricht oder Microsoft<br />
Teams neu hinzugekommen. Nach der Anlage des Auftrages<br />
in RoKa-Office® kann der Disponent mittels eines einfachen<br />
66 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Mausklicks, anhand einer für einen bestimmten Monteur hinterlegten<br />
Handynummer, sämtliche Informationen über Whats-<br />
App an dessen Smartphone senden. Dies rundet das Spektrum<br />
der Kommunikation zwischen Disponenten einerseits und dem<br />
Monteur andererseits weiter ab.<br />
VERKAUFE<br />
Chemisch-physikalische<br />
Behandlungsanlage<br />
Nach § 4 BlmSchG für eine Anlage<br />
zur chemisch-physikalischen Behandlung<br />
sowie zur Lagerung<br />
von nicht gefährlichen und<br />
gefährlichen flüssigen Abfällen.<br />
RoKa-Office® ist eine Branchensoftware für die Rohr- und<br />
Kanal Technik Unternehmen der Ingenieursozietät Tetté & Steden.<br />
Die Ingenieursozietät Tetté & Steden versteht sich als Partner<br />
für Rohr- und Kanal-Technik Unternehmen. Seit über 20<br />
Jahren und als Mitglied im VDRK sind sie auf den Aufbau und<br />
Optimierung maßgeschneiderter Softwarelösungen für Rohrund<br />
Kanaldienstleister spezialisiert. Durch konsequente und<br />
ständige Weiterentwicklung steht den Kunden des Unternehmens<br />
eine Software zur Verfügung die sämtlichen Abläufe der<br />
Rohr- und Kanaltechnikbranche optimiert. Die Softwarelösung<br />
RoKa-Office wurde in den vergangenen Jahren stetig an die<br />
fortschreitende Digitalisierung im Bereich der Rohr- und Kanaltechnik<br />
angepasst und befindet sich in allen geforderten<br />
Bereichen auf dem aktuellen Stand der Technik.<br />
Nach den Nummern<br />
8.8.1.1. (G/E)<br />
8.8.2.2. (V)<br />
8.12.1.1. (G/E)<br />
8.12.2. (V)<br />
des Anhangs 1 der 4. BlmSchV<br />
Genehmigungsbescheid RP Köln<br />
von 12/2020<br />
Genehmigte Jahresmenge: 15.000 t<br />
Industriegrundstück: 3.499 m 2<br />
Baugenehmigung/Behandlungsanlage<br />
nach Plan Standort: NRW<br />
(direkt neben der BAB Auffahrt)<br />
Hallengröße: ca. 830 m 2<br />
Verfahrensschema der CP Anlage:<br />
Waage, Labor und Sozialcontainer<br />
Sie haben Interesse?<br />
Fordern Sie eine Demo an oder vereinbaren Sie einen individuellen<br />
Präsentationstermin in Ihrem Hause! Eine individuelle<br />
Beratung oder ein Angebot erhalten Sie gerne unter folgenden<br />
Kontaktdaten:<br />
Ingenieursozität Tetté & Steden<br />
Software und Consulting<br />
Landrat-Trimborn-Str. 38 • D-42799 Leichlingen<br />
Telefon: +49 (0) 2175/888488<br />
E-Mail: info@rokaoffice.de<br />
Richten Sie Ihre Anfragen unter<br />
Chiffre <strong>03</strong>-<strong>2021</strong>-V1<br />
VDRK e. V.<br />
Wilhelmshöher Allee 253-255<br />
D-34131 Kassel<br />
E-Mail: journal@vdrk.de<br />
www.tettesteden.de •<br />
www.rokaoffice.de
Anwenderberichte<br />
Inhouse-Sanierung in der Stadt der Liebe – entspannt dank BRAWO ®<br />
SYSTEMS<br />
TELEREP saniert 38 Meter langes Fallrohr eines mehrstöckigen Mietshauses innerhalb von zwei Stunden mitten<br />
in Paris. Herrliche Aussicht auf den Eiffelturm während der Installation des BRAWOLINER ®<br />
HT DN 100.<br />
TELEREP ist Spezialist für grabenlose Kanalsanierung und der<br />
Marktführer für Inhouse-Sanierungen in Frankreich. TELEREP<br />
gehört zur SARP Gruppe, ein Kanalisationsunternehmen mit<br />
über 80 Jahren Erfahrung.<br />
Am Vortag der Sanierung bereitete<br />
TELEREP die Baustelle vor,<br />
um einen reibungslosen Bauablauf<br />
sicher zu stellen. Die erste<br />
Herausforderung dieser Baustelle<br />
bestand darin, den Kompressor<br />
auf das Dach des zwölfstöckigen<br />
Mietshauses zu befördern. Dieser<br />
musste von außen, an der<br />
Hauswand entlang, nach oben<br />
transportiert werden. Das weitere<br />
Equipment konnte mit dem Aufzug<br />
und über ein Zugangsfenster<br />
auf dem Dach platziert werden.<br />
Die zu sanierende Länge des<br />
Fallrohrs betrug 38 Meter. Um<br />
die Fallleitung an einem Stück zu sanieren, benötigte TE-<br />
LEREP ein flexibles sowie zuverlässiges Sanierungssystem. Die<br />
Schwierigkeit bestand vor allem darin, den Liner zu imprägnieren<br />
und ihn zeitnah im Rohr zu installieren, bevor dieser<br />
aushärtet. Dank den erfahrenen Installateuren von TELEREP<br />
ging die Sanierung zügig vonstatten.<br />
Zur Beschleunigung der Aushärtung wurde der BRAWO ®<br />
Steam<br />
Generator 50 UL verwendet, welcher mit einem nur geringen<br />
Wasservolumen Dampf erzeugt. Besonders bei der Sanierung<br />
von Fallrohren, bietet die Dampfaushärtung große Vorteile.<br />
Mit der BRAWO ®<br />
Control Box wurde während der Aushärtung<br />
die Temperatur des Dampfes sowie der Luftdruck kontrolliert<br />
und reguliert.<br />
Zum Imprägnieren des Liners benötigten die drei TELEREP-Mitarbeiter<br />
25 Minuten und innerhalb von acht Minuten konnte<br />
dieser in der Inversionstrommel aufgewickelt werden. Insgesamt<br />
dauerte die Installation inklusive Aushärtung ca. 2 Stunden.<br />
Während der Arbeiten waren die Installateure mit Sicherheitsgurten<br />
gesichert. Nach der Installation wurden die Liner-<br />
Enden aufgefräst, um anschließend das Fallrohr wieder mit<br />
den horizontalen Anschlüssen der Küchen und Badezimmer<br />
zu verbinden.<br />
Yaker Ait, Vertrieb Frankreich von BRAWO ®<br />
SYSTEMS, freut<br />
sich über die immer intensivere Zusammenarbeit mit TELEREP:<br />
„Unser Kunde sieht die vielen Möglichkeiten mit dem Equipment<br />
von BRAWO ®<br />
SYSTEMS, schätzt die Qualität und unsere<br />
Erfahrung mit unserem Sanierungssystem. Ich bin oft bei den<br />
Baustellen vor Ort, helfe und unterstütze unsere Kunden. So<br />
trainiere ich die Kollegen direkt an der Baustelle und im Einsatz.<br />
Die Kunden schätzen unseren globalen Service, der aus<br />
meiner Sicht einen nicht unbedeutenden Unterschied macht!<br />
TELEREP hat wieder gezeigt, dass das Unternehmen in der<br />
Lage ist, auch schwierige Inhouse-Sanierungen extrem professionell<br />
abzuwickeln. Der Ausblick auf den Eiffelturm war in<br />
diesem Fall eine besondere Zugabe.“<br />
Blechhammerweg 13-17 • D-67659 Kaiserslautern<br />
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68 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
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Anwenderberichte<br />
Kanalinspektion Bergisch Gladbach<br />
Mit Fachwissen und Teamarbeit<br />
jede Herausforderung gemeistert<br />
Alle 15 Jahre muss in NRW der Zustand eines Kanals<br />
überprüft werden, um dessen Funktion und Betriebssicherheit<br />
zu gewährleisten. So musste auch das Abwasserwerk<br />
der Stadt Bergisch Gladbach sein Kanalnetz<br />
einer Wiederholungsinspektion inklusive vorlaufender<br />
Kanalreinigung unterziehen. Mit der Inspektion des<br />
Schmutzwasserhauptsammlers beauftragte das Abwasserwerk<br />
die Umwelttechnik Franz Janßen GmbH. Die<br />
größten Herausforderungen: hohe Abflussmengen,<br />
große Durchmesser, die Lage des Kanals sowie das<br />
Wetter. Durch das gute Zusammenspiel aller Beteiligten<br />
konnte das Projekt erfolgreich und innerhalb der geplanten<br />
Ausführungszeit durchgeführt werden.<br />
Undichtigkeiten können schwerwiegende Folgen haben: Abwasser<br />
verschmutzt das Grundwasser, Grundwasser dringt<br />
ein, das Kanalsystem ist überlastet und viel zu große Wassermengen<br />
kommen in der Kläranlage an. Auch schwerwiegende<br />
Straßenabsackungen können die Folge sein. Um dies zu verhindern,<br />
ist eine Zustandsprüfung von Abwasserkanälen in Intervallen<br />
von 15 Jahren erforderlich. Das schreibt die Selbstüberwachungsverordnung<br />
Abwasser (SüwVO Abw) vor. So<br />
stand auch beim Abwasserwerk der Stadt Bergisch Gladbach<br />
(AWW BGL) unter anderem eine Prüfung von vier Einzelabschnitten<br />
in seinem insgesamt 650 Kilometer langen Kanalnetz<br />
an. Die Wiederholungsinspektionen, inklusive vorlaufender<br />
Kanalreinigung, werden im Normalfall durch eigenes Personal<br />
des AWW BGL durchgeführt. Auch die Überwachung<br />
der Leistungsausführung erfolgt grundsätzlich hausintern. Aufgrund<br />
eines nicht vorhersehbaren Personalengpasses musste<br />
die Planung der Kanalinspektion des etwa sieben Kilometer<br />
langen Schmutzwasserhauptsammlers extern vergeben werden.<br />
für Umweltvorhaben beauftragt. In einem EU-weiten Verfahren<br />
wurden anschließend die Kanalinspektionsarbeiten, inklusive<br />
vorlaufender Reinigung und Wasserhaltungsmaßnahmen,<br />
ausgeschrieben. Beauftragt wurde schließlich die Umwelttechnik<br />
Franz Janßen GmbH. Das Unternehmen aus dem<br />
niederrheinischen Goch ist spezialisiert auf Kanalinspektion,<br />
Kanalreinigung und grabenlose Kanalsanierung und verfügt<br />
in diesen Bereichen über mehr als 50 Jahre Erfahrung.<br />
Aufrechterhaltung des Verkehrs<br />
Der Hauptsammler dient im Bergisch Gladbacher Stadtgebiet<br />
als Hauptkanal zur Abwasserableitung zum Zentralklärwerk.<br />
Der Kanal durchquert zu einem Großteil die Innenstadt sowie<br />
Wohn- und Gewerbegebiete – eine besondere Herausforderung<br />
für das Projekt. „Die Inspektionsarbeiten mussten teilweise<br />
in hochfrequentierten Hauptverkehrsstraßen erfolgen. Die<br />
Verkehrsführung wurde deshalb vorab mit der Stadt Bergisch<br />
Gladbach abgestimmt, um zusätzliche verkehrliche Beeinträchtigungen<br />
an neuralgischen Punkten zu vermeiden“, erklärt<br />
Andreas Noffke von der Deutschen Abwasser Reinigungs-Gesellschaft<br />
mbH Berlin – Ingenieurbüro für Umweltvorhaben.<br />
Die Einschränkungen auf den Verkehr sollten so gering wie<br />
möglich gehalten und maßgebliche Sperrungen tagsüber<br />
vermieden werden. Vor diesem Hintergrund wurde ein Verkehrskonzept<br />
entwickelt, das durch weitgehende Verlagerung<br />
der Arbeitszeiten in die Nachtstunden die Auswirkungen, insbesondere<br />
auf den Berufsverkehr, gering halten sollte. Dazu<br />
musste im Vorfeld ein Antrag auf Nachtarbeit gestellt werden,<br />
der auch bewilligt wurde.<br />
In nächtlichen Einsätzen mussten die Kanalabschnitte unter Hauptverkehrsstraßen<br />
inspiziert werden.<br />
Der Hauptsammler des Abwasserwerks der Stadt Bergisch Gladbach erstreckt<br />
sich über 6.770 Meter. Der Kanal führt durch die Innenstadt, Wohn- und Gewerbegebiete<br />
sowie Waldbereiche.<br />
Mit der Erbringung dieser Leistungen wurde die Deutsche Abwasser<br />
Reinigungs-Gesellschaft mbH Berlin – Ingenieurbüro<br />
Der Hauptsammler führt jedoch nicht nur durch städtische<br />
Siedlungsgebiete, sondern die letzten 2.700 Meter erstrecken<br />
sich durch ein Waldgebiet, das teilweise als Landschaftsschutzsowie<br />
als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Daher war es in<br />
der Vorbereitung der Inspektionsmaßnahmen erforderlich,<br />
geltende Vorschriften zu berücksichtigen. Ein intensiver Austausch<br />
mit den zuständigen Behörden und frühzeitig durch das<br />
Planungsbüro gestellte Anträge führten dazu, dass die Arbeiten<br />
reibungslos starten konnten.<br />
70 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
Um Einfahrten freizuhalten, wurden im Straßenbereich die Abwasserüberleitungen<br />
zum größten Teil aufgeständert.<br />
Umleitung großer Wassermengen<br />
Bei der sorgfältigen Planung war ein weiterer Punkt zu beachten:<br />
die Wasserumleitung. „Dieses Detail hat sich als größte<br />
Herausforderung herausgestellt“, sagt Niklas Janßen, Geschäftsführer<br />
der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH. Denn<br />
laut Ermittlungen des Abwasserwerks Bergisch Gladbach werden<br />
tagsüber bis zu 800 Liter pro Sekunde und selbst in den<br />
Nachtstunden noch bis zu 450 Liter pro Sekunde Abwasser<br />
durch die Kanalisation zur Kläranlage abgeleitet. „Abwasserkanäle<br />
müssen für eine Inspektion weitgehend abwasserfrei<br />
sein, daher ist eine Umleitung des Abwassers notwendig. Somit<br />
wurde die gesamte Strecke von 6.770 Metern unter Abwasserhaltung<br />
inspiziert. Die besondere Aufgabe bestand darin, das<br />
Abwasser ohne wesentliche Umbauten an den Kanalisationsanlagen<br />
in einzelnen Nachteinsätzen schadlos umzuleiten“,<br />
erklärt Niklas Janßen. Zudem war nicht auszuschließen, dass<br />
in den Kanälen ein erheblicher Rückstau entsteht und damit<br />
auch die Hausanschlussleitungen unter Rückstau geraten. Daher<br />
wurden im Vorfeld der Maßnahme etwa 3.500 Hauseigentümer<br />
aufgefordert, ihre Rückstausicherung auf Funktionsfähigkeit<br />
zu überprüfen.<br />
Aufgrund der oben genannten Wassermengen und der besonderen<br />
örtlichen Gegebenheiten war es erforderlich, ein detailliertes<br />
Wasserhaltungskonzept zu entwickeln.<br />
„Das ist eine komplexe Aufgabenstellung, bei der es auch<br />
um die Frage nach der wirtschaftlichsten Lösung geht“, sagt<br />
Niklas Janßen. Mehrmals führte er Begehungen vor Ort in<br />
den Siedlungsgebieten und dem Waldbereich durch. „Schnell<br />
stellte sich heraus, dass nicht nur eine Art der Abwasserlenkung<br />
zum Ziel führt, sondern mehrere Routen und Techniken zu<br />
planen waren. Eine besondere Herausforderung bei solchen<br />
Maßnahmen zur Reinigung und Inspektion von Kanälen sind<br />
der schnelle tägliche Fortschritt und die Fertigstellung der Leistung.“<br />
Um auch in Bergisch Gladbach kontinuierlich arbeiten<br />
zu können, war ein immenser Aufwand abzusehen – logistisch,<br />
In Teamarbeit wurde hier die Abwasserüberleitung an der Kreuzung Gierather<br />
Straße und Schlodderdicher Weg in Bergisch Gladbach aufgebaut.<br />
materiell, maschinell und auch personell. „Die Aufgabe war<br />
sehr komplex,“, sagt Janßen, der ergänzend zum Hauptangebot<br />
detaillierte Lösungsansätze in einem Nebenangebot der<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH formulierte, welches die<br />
Stadt Bergisch Gladbach auch beauftragte.<br />
In den unterschiedlichen Bauabschnitten wurde wie folgt vorgegangen:<br />
Aufgrund der geringeren Abwassermengen kam nachts, von<br />
der oberen Hauptstraße durch die Fußgängerzone bis hin zur<br />
unteren Hauptstraße, eine Flotte von bis zu sechs Saug- und<br />
Spülwagen gleichzeitig zum Einsatz, um nacheinander Wasser<br />
aufzunehmen und zur nächsten Einleitstelle in die Kanalisation<br />
abzufahren. Eine der Schwierigkeiten hierbei: Die Arbeiten<br />
mussten in der Fußgängerzone zeitig beendet werden, damit<br />
die Vorbereitungen für den zweimal wöchentlich stattfindenden<br />
Markt nicht beeinträchtigt wurden.<br />
In der Innenstadt und in den Wohnsiedlungen fand die Abwasserhaltung<br />
der größeren Abwassermengen von über 250<br />
Kubikmetern pro Stunde über Pumpen und Druckleitungen in<br />
der Nacht statt. Der Aufbau wurde mit geringen Beeinträchtigungen<br />
für den Verkehr abschnittsweise jeweils tagsüber<br />
vorgenommen. Zufahrten, Kreuzungen, Radwege und Fahrbahnen<br />
konnten mit Hilfe von Aufständerungen der Abwasserhaltung<br />
mit DN 400 Stahldruckrohren freigehalten werden.<br />
Die Aufständerungsbauwerke hatten eine Gesamtlänge von<br />
1.100 Metern; diese wurden täglich wandernd auf- und abgebaut.<br />
Für diese Arbeitsleistungen des Umbaus und Betrieb<br />
der Leitung musste täglich 24 Stunden gearbeitet werden. Die<br />
einzelnen Abschnitte hatten jeweils eine Länge von 400 bis<br />
600 Metern.<br />
Im weiteren Verlauf wurde die Druckleitung auch durch Waldgebiete<br />
geführt. In Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt<br />
wurde hier eine geeignete Leitungsführung entlang der<br />
Waldwege festgelegt. Im Bereich von Wegekreuzungen wurde<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 71
Anwenderberichte<br />
die Leitung in Tiefbaugräben verlegt, um auch während der<br />
Maßnahme die Befahrbarkeit durch Förster sowie die Nutzung<br />
durch Fußgänger und Fahrradfahrer sicherstellen zu können.<br />
Einige der Tiefbaugräben mussten noch erstellt werden – unter<br />
Berücksichtigung des Wurzelschutzes. Für die Abwasserhaltung<br />
wurden DN 400 Stahldruckrohre sowohl auf dem Waldboden<br />
als auch in den Gräben verlegt. „Vorab musste unsere<br />
Betriebsabteilung die Waldwege abschnittsweise befestigen,<br />
da sie nicht für Baumaschinen und Fahrzeuge über 7,5 Tonnen<br />
ausgelegt sind“, ergänzt Maike Frieburg vom Abwasserwerk<br />
der Stadt Bergisch Gladbach.<br />
Diese Schwierigkeit konnte jedoch mit Hilfe der Wasserumleitung<br />
durch die De Vet Wasserbau GmbH bewältigt werden.<br />
Immer wieder ergaben sich während der Maßnahme Situationen,<br />
durch die der Zeitplan ins Wanken geriet. So wurde bei<br />
einem nächtlichen Einsatz festgestellt, dass der Hauptsammler<br />
streckenweise starke Geröllablagerungen aufwies. Diese Ablagerungen<br />
konnten durch Unterstützung der Kanalunterhaltung<br />
des Abwasserwerks nachts geräumt und die Inspektion<br />
fortgesetzt werden. Eine weitere Schwierigkeit: die Einhaltung<br />
von Ruhezeiten. Das Abwasserwerk hat einige Nachteinsätze<br />
stundenweise mitbegleitet, um die Beteiligten<br />
einzuweisen und die Maßnahme zu<br />
koordinieren. Tagsüber indes ging es für<br />
sie darum, Fragen von Anwohnern zu beantworten:<br />
Zahlreiche Bürger wollten beispielsweise<br />
wissen, in welcher Nacht ihr<br />
Grundstück eventuell durch einen Rückstau<br />
betroffen ist oder wann die Parkverbote in<br />
ihrem Straßenzug aufgehoben würden. Das<br />
Abwasserwerk stellte den Betrieb während<br />
der Maßnahmen auf ein Schichtsystem um;<br />
auf diese Weise ließen sich die Ruhezeiten<br />
der beteiligten Mitarbeiter einhalten.<br />
Beim Umbau der Wasserüberleitung wurden<br />
alle Hände benötigt.<br />
Für die Abwasserumleitung wurde die De Vet Wasserbau<br />
GmbH von der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH beauftragt.<br />
Mit der Überpumpanlage des Subunternehmens konnten die<br />
Mitarbeiter von Umwelttechnik Franz Janßen in acht Nächten<br />
3,5 Kilometer Abwasserkanal inspizieren. Für die Umsetzung<br />
der Umleitung musste – abhängig von der im jeweiligen Untersuchungsabschnitt<br />
anfallenden Abwassermenge und den<br />
temporären Rückstaumöglichkeiten – das anfallende Abwasser<br />
mittels Saugwagen abgeführt werden, bei größeren Mengen<br />
kamen Druckleitungen zum Einsatz. „Das Projekt hat uns einmal<br />
mehr gezeigt, dass wir mit unseren Partnern komplexe Aufgaben<br />
flexibel vor Ort lösen können. Dazu hat auch die gute Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten beigetragen“, sagt Niklas Janßen.<br />
Erschwernis: Witterung<br />
Mit Hilfe von Kanal-Absperrblasen wurden die Rohrleitungen<br />
abgesperrt.<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
Das Abwasserwerk der Stadt Bergisch Gladbach<br />
und alle an der Kanalinspektion beteiligten<br />
Unternehmen standen während der<br />
Maßnahme in permanentem Austausch, um<br />
sich über den aktuellen Stand des Projekts<br />
zu informieren oder um bei kurzfristigen<br />
Herausforderungen zusammen zu agieren.<br />
„Durch den engagierten Einsatz der Mitwirkenden<br />
und die gute Zusammenarbeit untereinander konnten<br />
alle Hindernisse überwunden werden und der Hauptsammler<br />
des Abwasserwerks Bergisch Gladbach letztlich in einem Zeitraum<br />
von vier Wochen fristgerecht inspiziert werden“, betont<br />
Rene Valenta, Abteilungsleiter Rohr- und Kanalservice der<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH, der das Projekt als Bauleiter<br />
betreute. Da die Wasserüberleitung so gut funktioniert<br />
hat, kam es bei keinem Grundstück zu einem schädlichen<br />
Rückstau. „Das Projekt war ein voller Erfolg“, bestätigen auch<br />
Maike Frieburg und Stephan Wissen vom Abwasserwerk der<br />
Stadt Bergisch Gladbach. „Alle Beteiligten haben auch unter<br />
schwierigen Bedingungen und hohem Druck im Team ein erstklassiges<br />
Ergebnis abgeliefert.“<br />
Die Lage des Kanals, dessen Verlauf und die enormen Abwassermengen<br />
blieben aber nicht die einzigen Herausforderungen.<br />
Die Sorge, dass die Temperaturen bei den nächtlichen<br />
Einsätzen deutlich unter den Gefrierpunkt sinken könnten, traf<br />
glücklicherweise nicht ein.<br />
Allerdings nahmen die Niederschläge zu. Die Folge: Die Abwasserumleitung<br />
kam beinahe an ihre Grenzen.<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />
von-Monschaw-Straße 6<br />
D-47574 Goch<br />
Telefon: +49 (0) 2823/9392-0<br />
Telefax: +49 (0) 2823/9392-22<br />
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72 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
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Anwenderberichte<br />
Ende gut, alles gut in Werne<br />
Pipe-Seal-Tec-Manschette im Einsatz<br />
Im westfälischen Werne, Ortsteil Stockum, wurde ein<br />
begehbarer Regenwasserkanal DN 1000 im Zuge von<br />
Erschließungsarbeiten<br />
saniert. Die betroffene<br />
Rohrleitung bindet das<br />
dortige Neubaugebiet<br />
künftig an das bestehende<br />
Kanalnetz an. Mit dem<br />
grabenlosen Schlauchlining-Verfahren<br />
kam ein<br />
innovatives, wirtschaftliches<br />
und nachhaltiges<br />
Sanierungsverfahren<br />
zum Einsatz, ausgeführt<br />
von der Sanierungstechnik<br />
Dommel GmbH.<br />
Auch bei der Liner-<br />
Endanbindung ging man<br />
in Werne auf Nummer<br />
sicher. Hierfür wurden<br />
Im Werner Ortsteil Stockum erfolgte<br />
die Sanierung eines begehbaren Regenwasserkanals<br />
mit der Dimension<br />
DN 1000.<br />
zwei Dichtmanschetten<br />
aus der Serie RedEx der<br />
Pipe-Seal-Tec GmbH &<br />
Co. KG eingebaut. Damit<br />
wurde der Übergang von<br />
Schlauchliner zum Bestandsrohr<br />
besonders effizient<br />
und nachhaltig abgedichtet und der neu sanierte<br />
Kanal so vor Hinterläufigkeiten und mechanischen Einflüssen<br />
optimal geschützt.<br />
Im Werner Ortsteil Stockum wird ein neues Wohnbaugebiet<br />
erschlossen. Die geplante Bebauung „Am Eikawäldchen“ soll<br />
auf einer Fläche von rund 2,1 Hektar im Süden des Stadtteils<br />
unweit des Naturschutzgebiets „Lippeaue von Stockum bis<br />
Werne“ entstehen. Im Zuge der Erschließung der Grundstücke<br />
musste das neue Kanalnetz an den bestehenden Regenwasserkanal<br />
DN 1000 angebunden werden. Die zu sanierende<br />
Rohrleitung verläuft unterirdisch Richtung Lippe bis auf Höhe<br />
des Werthwegs. Hier beginnt das Naturschutzgebiet „Lippeaue<br />
von Stockum bis Werne“. Das rund 188 Hektar große Gelände<br />
zeichnet sich besonders durch den in diesem Bereich windungsreichen<br />
Flussverlauf und bestehende Altarme aus. Eine<br />
große Vielfalt an schützenswerter Vegetation und Tierarten ist<br />
dort beheimatet.<br />
Zur Liner-Endanbindung kam das Innendichtsystem RedEx von Pipe-Seal-Tec<br />
zum Einsatz.<br />
Auf Innovation gesetzt<br />
„Nicht nur beim Sanierungsverfahren, sondern auch bei der<br />
Linerendanbindung setzte der Auftraggeber hier auf Innovation“,<br />
freute sich Pipe-Seal-Tec-Geschäftsführer Martin Cygiel,<br />
denn im Rahmen der grabenlosen Sanierung des in die Jahre<br />
gekommenen Betonrohrs mittels Schlauchliner-Verfahren<br />
durch die Sanierungstechnik Dommel GmbH wurden auch<br />
zwei RedEx-Liner-Endmanschetten (LEM) von Pipe-Seal-Tec<br />
eingebaut. Mit RedEx lassen sich Schadensbilder wie Radialrisse,<br />
Korrosion oder undichte Muffen effizient sanieren und<br />
abdichten. Das Rohrinnendichtsystem – bestehend aus einer<br />
beständigen Elastomer-Dichtungsmanschette und dazugehörigen<br />
Spannbändern – eignet sich zur partiellen Sanierung von<br />
begehbaren als auch nicht begehbaren Rohrleitungen. Es ist<br />
vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für begehbare<br />
Rohrleitungen von DN 800 bis DN 2400 zugelassen und darüber<br />
hinaus bis DN 6000 einsetzbar. Daneben findet das System<br />
ab DN 190 Anwendung als Liner-Endmanschette (LEM).<br />
Mechanischer Schutz<br />
Ein Schlauchliner kleidet das Altrohr vollflächig von innen als „Rohr im Rohr“<br />
aus.<br />
Dank des hier beauftragten, grabenlosen Sanierungsverfahrens<br />
– bestehend aus Schlauchliner und Manschetten – waren<br />
zur Sanierung des Kanals keine aufwändigen Erdarbeiten wie<br />
beispielsweise das Aufnehmen des Waldbodens erforderlich.<br />
Dadurch werden Tierarten und Pflanzen vor Ort geschützt.<br />
Auch Lärmbelästigung und Bauzeit fielen durch die eingesetzten<br />
minimalinvasiven Sanierungsverfahren gering aus. Um die<br />
vorhandenen Schäden und Undichtheiten in dem rund 90 Meter<br />
langen Kanalabschnitt zu beheben, musste dieser zunächst<br />
vom Netz genommen werden, bevor die Renovierung mittels<br />
74 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
Schlauchlining-Verfahren durch die Sanierungstechnik Dommel<br />
GmbH durchgeführt werden konnte.<br />
Doppelte Sanierungssicherheit<br />
Besonders geschützt werden sollten zusätzlich die beiden Enden<br />
des Schlauchliners im sensiblen Bereich zwischen sanierter<br />
Altrohrleitung und dem beidseitig nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme<br />
wieder anzuschließenden Kanalnetz. Der<br />
Einbau von Liner-Endmanschetten vermeidet an diesen sensiblen<br />
Stellen Hinterläufigkeiten und bewahrt die Linerenden<br />
und das Kanalsystem zudem vor Schäden durch mechanische<br />
Einflüsse, wie sie beispielsweise bei Hochdruckspülungen entstehen<br />
können. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die<br />
Projektbeteiligten bewusst für eine doppelte Sicherheit an den<br />
Sanierungsenden!<br />
Gute Zugängigkeit<br />
Die Montage der ersten Liner-Endmanschette erfolgte am südlichen<br />
Ende der Kanalrohrs. Über eingelassene Steigeisen in<br />
der Betonwand ging es für die Kanalprofis der Sanierungstechnik<br />
Dommel GmbH am Werthweg etwa drei Meter in die<br />
Tiefe. Eine gute Zugängigkeit war jedoch an beiden Sanierungsenden<br />
gegeben: Während die Haltung am nördlichen<br />
Ende über einen Schachtzugang möglich war, lag das südliche<br />
Ende auslaufend offen. Zur Unterstützung der Montage<br />
war ein Servicetechniker von Pipe-Seal-Tec vor Ort.<br />
Einbau<br />
Schritt für Schritt<br />
Zur Vorbereitung<br />
des Manschetteneinbaus<br />
musste<br />
der ausgehärtete<br />
Schlauchliner<br />
rund 20 bis 40<br />
Zentimeter zurückgeschnitten<br />
werden, damit die<br />
Manschette später<br />
sowohl auf dem<br />
Altrohr als auch<br />
auf dem Linerende<br />
aufliegen<br />
konnte. Nach der<br />
Reinigung des Kanalendes<br />
wurde<br />
die ringförmige<br />
Abdichtungsmanschette<br />
eingesetzt.<br />
Im Anschluss erfolgte<br />
– von innen<br />
nach außen<br />
– die Montage<br />
der drei Edelstahl-<br />
Im ersten Schritt wurde der Schlauchliner um etwa<br />
30 Zentimeter zurückgeschnitten.<br />
Nach Zurückschneiden des Liners setzte das Team<br />
der Sanierungstechnik Dommel die Elastomer-<br />
Dichtmanschette in das Rohr ein.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 75
Anwenderberichte<br />
Spannbänder DN 985. Im leicht eingerollten Zustand wurde<br />
das jeweilige Spann- oder Stützband in das Kanalrohr eingebracht<br />
und an der erforderlichen<br />
Stelle – in eine Nut der<br />
Dichtung – Millimeter genau<br />
platziert. „Die Schlossenden<br />
des Spannbandes werden<br />
dabei mittig auf einem Un-<br />
Zur Montage der Stützbänder wird ein<br />
Hydraulikexpander an den Schlossstücken<br />
eingesetzt.<br />
terlegblech positioniert.<br />
Letzteres dient der gleichmäßigen<br />
Verteilung der Radialspannung<br />
im Schlossbereich.<br />
Außerdem ist zu beachten,<br />
dass in Abhängigkeit der<br />
Manschettenbreite und der<br />
Schlauchliner-Endwanddicke<br />
zwei Spannringe im Bereich<br />
des darunterliegenden Liners<br />
und einer im Bereich<br />
des Altrohrs angeordnet<br />
sind“, erklärt Daniel Schlehahn,<br />
Servicetechniker bei<br />
Pipe-Seal-Tec. Anschließend<br />
wird mit Hilfe eines hydraulischen<br />
Expanders und einer<br />
Handpumpe jeder Edelstahlring<br />
mit einem Umfangs- oder Spreizdruck zwischen circa 250<br />
bis 350 bar aufgestellt. Dadurch wird die Elastomer-Dichtung<br />
mit einem Radialdruck zwischen circa drei bis sechs bar auf<br />
den Linerenden und auf dem Altrohr fixiert. Das Abstützen des<br />
hydraulischen Werkzeuges mit Hilfe einer radial verspannten<br />
Stahlspindel ist aus Sicherheitsgründen dabei genauso wichtig<br />
wie das Anschlagen der der Edelstahlringe mit einem Kunststoffhammer<br />
bei genauer Einhaltung der Spreizdruckvorgaben.<br />
In den dabei entstehenden Spalt zwischen den Schlossenden<br />
wird der Ring dann durch das Einschlagen eines<br />
Passstückes fixiert. Ein Vorteil der RedEx Technologie ist zudem<br />
die Möglichkeit, die Manschette jederzeit aus- und auch<br />
wieder einbauen zu können, ohne diese zu beschädigen.<br />
Geprüfte Qualität<br />
Die Sanierungstechnik Dommel GmbH verfügt über 13 verschiedene<br />
Gütezeichen der Gütegemeinschaft Herstellung<br />
und Instandhaltung von Abwasserleitungen und Kanälen e. V.<br />
Hierzu zählen insbesondere die Gütezeichen in der Beurteilungsgruppe<br />
„S“. Darunter fällt auch die partielle Sanierung<br />
mit Innendichtmanschetten. Zum Nachweis der Qualifikation<br />
und Fachkunde des Unternehmens werden ausgewählte Baustellen<br />
als Referenzbaustelle von einem vom Güteausschuss<br />
beauftragten Prüfingenieur besucht. Geprüft werden dabei die<br />
Einhaltung der allgemeinen Regeln der Technik, die personelle<br />
Besetzung, die Werkzeuge und Maschinen sowie die Sicherheit<br />
auf der Baustelle. Dies war auch in Werne der Fall. Mit<br />
Erfolg: So hieß es am Ende zur Zufriedenheit aller Projektbeteiligten<br />
auch in Werne „Ende gut, alles gut“!<br />
Über die Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />
Nach erfolgreicher Installation der drei Spannbänder, liegt eine dauerhafte<br />
Abdichtung der Liner-Endanbindung vor.<br />
BAUTAFEL<br />
Bauaufgabe:<br />
Sanierung eines Regenwasserkanals<br />
DN 1000 im Ortsteil Stockum<br />
(Werne)<br />
Liner-<br />
Endmanschetten:<br />
Ausführung:<br />
System RedEx der Pipe-Seal-Tec<br />
GmbH & Co. KG, Mannheim<br />
Sanierungstechnik Dommel GmbH,<br />
Hamm<br />
Bauzeit: Juli <strong>2021</strong><br />
Mittels Handpumpe wird der Druck solange erhöht, bis kein Druckabfall mehr<br />
zu verzeichnen ist.<br />
Pipe-Seal-Tec GmbH & Co. KG<br />
Telefon: +49 (0) 209/386 55 200<br />
E-Mail: info@pipe-seal-tec.de<br />
www.pipe-seal-tec.de<br />
76 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
Zustandserfassung teilgefüllter Hauptsammler in Leipzig<br />
Die Inspektion der Leipziger teilgefüllten Haupt-Schmutzwassersammler wurde größtenteils durch Begehung mit der<br />
handgeführten Kamera CERBERUS vorgenommen. Aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen wurde die Regeluntersuchung<br />
in einem Teilabschnitt von 17 Haltungen mit der Dreh-, Schwenk- und Neigekamera ARGUS 5 und einem<br />
Fahrwagenzusatz für Großprofile durchgeführt. Die umfassende Maßnahme führte die Firma Lutz Kegel Städte- und<br />
Kanalreinigung im Auftrag der Leipziger Wasserwerke durch.<br />
Abwassernetz in Leipzig<br />
Im Freistaat Sachsen ist Leipzig die einwohnerreichste Stadt.<br />
Unter ihren Straßen verbirgt sich ein rund 3.000 Kilometer<br />
langes Netz aus Abwasserkanälen. Zuständig für die Entwässerung<br />
des Leipziger Stadtgebietes sind die Leipziger Wasserwerke.<br />
Im Auftrag der Stadt Leipzig betreibt das Unternehmen<br />
fünf Wasserwerke, 23 Kläranlagen, ein Trink- und Abwassernetz<br />
von fast 6.500 km Länge sowie eine Vielzahl von Behälteranlagen,<br />
Pump- und Druckerhöhungsstationen. Leipzig besitzt<br />
ein Mischwassernetz, in dem Schmutz- und Regenwasser<br />
gemeinsam abgeleitet werden.<br />
Für die Regeluntersuchung der Hauptsammler in Profilhöhen<br />
von 1.850 mm bis 2.600 mm vergaben die Wasserwerke den<br />
Auftrag für eine Kanalbegehung an die Firma Lutz Kegel Städte<br />
und Kanalreinigung (Fa. Kegel). Seit 1991 ist das familiengeführte<br />
mittelständische Unternehmen in den Bereichen<br />
der Kanalreinigung, Kanalinspektion, Dichtheitsprüfung und<br />
Entsorgung tätig. In Arnstedt und Leipzig ansässig, beschäftigt<br />
die Firma Kegel 25 Mitarbeiter.<br />
Im Innern des Inspektionsfahrzeugs der Firma Lutz Kegel Städte- und Kanalreinigung<br />
aus dem Baujahr 2013 befindet sich u. a. die Dreh-, Neige- und<br />
Schwenkkopfkamera ARGUS 5. Erstmals setzte das Team diese an einem Fahrwagenzusatz<br />
für große Rohrnennweiten ein.<br />
Umsichtige Planung<br />
Die zu inspizierenden Kanalabschnitte befanden sich überwiegend<br />
in der Leipziger Innenstadt. Für die Inspektion wurde<br />
eine Trockenwetterperiode gewählt, innerhalb derer mit einem<br />
verhältnismäßig geringen Abwasserdurchfluss zu rechnen war.<br />
Die Arbeiten wurden im niedrigsten Wasserstand durchgeführt,<br />
der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist.<br />
Die Regeluntersuchung fand auf Grundlage der Bauwerksprüfungen<br />
nach DIN 1076 statt. Demnach wird sie alle 3 Jahre<br />
durchgeführt. Insgesamt sollten 222 Haltungen mit einer Gesamtlänge<br />
von 13.137 m inspiziert werden.<br />
Darunter befand sich ein Abschnitt von 17 Haltungen, in dem<br />
der gemauerte Mischwasserkanal aus der Gründerzeit vor 3<br />
Jahren mit Rohren aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)<br />
saniert wurde.<br />
Aufgrund der glatten und rutschige GFK-Oberfläche in der<br />
Sohle sowie der hohen Fließgeschwindigkeiten bestanden<br />
arbeitssicherheitstechnische Bedenken gegenüber Kanalbegehungen.<br />
Als einzige verantwortungsvolle Möglichkeit<br />
zur Inspektion des Untersuchungsabschnittes erschien daher<br />
der Einsatz einer TV-Kamera mit einem Fahrwagenzusatz für<br />
Großprofile angeraten.<br />
Sichtung durch Begehung<br />
In den Abschnitten, in denen eine Begehung als ungefährlich<br />
eingestuft wurde, begingen zwei Inspekteure und ein Ingenieur<br />
der Firma Kegel den Leipziger Kanalabschnitt, um die Zustandserfassung<br />
inklusive Videodokumentation durchzuführen.<br />
Zur Absicherung der Begehung waren 5 Mitarbeiter der Wasserwerke<br />
vor Ort, die an den Schächten die erforderlichen Sicherungsarbeiten<br />
ausführten. Ein weiterer Mitarbeiter der Fa.<br />
Kegel überwachte im Inspektionsfahrzeug die Begehung. Diese<br />
erfolgte mit der handgeführten IBAK-Kamera CERBERUS.<br />
Das tragbare Inspektionssystem CERBERUS projiziert zwei Laserpunkte<br />
mit definiertem Abstand, sodass der Operateur die<br />
Größenverhältnisse des Bildes auf dem Monitor einschätzen<br />
kann. Das Videosignal wurde über ein Datenkabel zum Inspektionsfahrzeug<br />
übertragen. Zwischen dem Begeher und dem<br />
Operator im Fahrzeug wurde eine permanente Sprechverbindung<br />
aufrecht gehalten. Die Inspekteure führten das Kabel mit<br />
einer Gesamtlänge von 500 Metern über eine am Einstiegsschacht<br />
installierte Umlenkrolle mit sich. Zunächst richteten sie<br />
die Kamera mit POWER-LED-Scheinwerfer in Rohrlängsrichtung<br />
aus und nahmen den Kanal bei maximaler Ausleuchtung auf.<br />
Danach schwenkten sie einzelne Kanalabschnitte nacheinander<br />
ab. In Absprache mit ihrem Kollegen im Bedienraum des<br />
Inspektionsfahrzeugs steuerten sie auffällige Bereiche der Kanalwandung<br />
an und filmte diese bei Bedarf näher. Darüber<br />
hinaus suchten die Inspekteure die Kanalsohle unterhalb des<br />
Abwasserspiegels mit den Füßen nach eventuellen Auffälligkeiten<br />
ab. Auf diese Weise untersuchte das eingespielte Team<br />
der Firma Kegel Meter für Meter sorgfältig 205 Haltungen<br />
über eine Gesamtlänge 11.763 m. In diesem Kanalbereichen<br />
waren diverse Profile wie Ei-Profil, Rechteck-Profil, Hauben-<br />
Profil, Maul-Profil, Hauben- und Ei-Profil mit Trockenwetterrinne<br />
in Profilhöhen von 1.850 mm bis 2.600 mm vorzufinden.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 77
Anwenderberichte<br />
Kontrolle durch Befahrung<br />
In weiteren Abschnitten von 22 Haltungen entschied die Firma<br />
Kegel in Abstimmung mit den Wasserwerken aus arbeitssicherheitstechnischen<br />
Gesichtspunkten die Regeluntersuchung<br />
unbemannt mittels Befahrung mit einer Inspektionskamera<br />
vorzunehmen. Zusätzliches Besicherungspersonal der Wasserwerke<br />
war bei diesem Verfahren nicht erforderlich.<br />
Um die Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS<br />
5 zu diesem Zweck nutzen zu können, montierte der Inspekteur<br />
einen Fahrwagenzusatz mit Luftreifen für Rohrnennweiten<br />
ab DN 800 am Kamerafahrwagen IBAK T 86. Der robuste<br />
Fahrwagenzusatz besitzt einen tiefen Schwerpunkt, um eine Lagestabilität<br />
zu erreichen. Im Anschluss an die Vorbereitungen<br />
wurde die Gerätekombination in den jeweiligen Zugangsschacht<br />
der am Vortag gereinigten Kanalabschnitte abgesenkt.<br />
Bewährtes Arbeitsinstrument<br />
Seit 2013 ist das Team der Firma Kegel mit der Dreh-, Neige<br />
und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS 5 im Einsatz. Nun<br />
zeigte sich, dass die Beleuchtung auch in den sehr großen<br />
Rohrdimensionen für eine hohe Aufnahmequalität sorgt: Die<br />
automatische Beleuchtungsregelung stellte eine optimale Ausleuchtung<br />
der Aufzeichnungen sicher. Zudem konnten durch die<br />
getrennt voneinander schaltbare linke und rechte mitschwenkende<br />
Beleuchtung Bauwerkdetails eindeutig identifiziert werden.<br />
Seiteneinläufe oder Rohrverbindung konnten detailliert<br />
betrachtet werden, sogar die Etikettierung der GFK-Rohre im<br />
seitlichen Rohrscheitel konnten durch Nutzung des Zooms lesbar<br />
aufgenommen werden. Durch den ROTAX-Mechanismus<br />
blieb das Kamerabild beim Schwenken, Drehen und Neigen<br />
stets aufrecht und lagerichtig, sodass der Betrachter sich problemlos<br />
orientieren konnte. Durch den Autofokus wurde nach<br />
einem Positionswechsel sofort wieder ein scharfes Bild erzeugt.<br />
ARGUS 5 mit Aufbau für Großprofile im Schachtgerinne: links im Kreisprofil<br />
DN 2000, recht im Ei-Profil DN 1750/1270 mit Ei-Profilzusatz.<br />
Vollständiges Arbeitsergebnis<br />
Für die unbemannte Inspektion der Leipziger Großprofile kam die Dreh-, Neige<br />
und Schwenkkopfkamera IBAK ARGUS 5 mit Kamerafahrwagen IBAK T 86<br />
und Fahrwagenzusatz mit Luftreifen sowie z.t. mit Ei-Profilzusatz zum Einsatz.<br />
Der Zeitbedarf für das Einbringen der Gerätekombination in<br />
den Kanal bzw. das Bergen aus dem Kanal war gering, da<br />
das System in den meisten Fällen im einsatzfähigen Zustand<br />
durch die Schachtöffnungen geführt werden konnte. Für eine<br />
effiziente Arbeitsweise wurde die Inspektionseinheit nach Abschnitten<br />
von bis zu 500 m im Schacht abgesetzt und nur das<br />
Kabel zurückgezogen und das Kabel in einem der folgenden<br />
Schächte wieder angesteckt.<br />
Bei der Durchführung der Inspektionsarbeiten konnte der erste<br />
mit GFK-Rohren sanierte Kanalabschnitt mit 6 Haltungen im<br />
Kreisprofil DN 2000, der insgesamt 542 m lang war, problemlos<br />
in Fließrichtung untersucht werden. Die Inspektionseinheit<br />
bestehend aus Kamera ARGUS 5, Fahrwagen T86 und Fahrwagenzusatz<br />
für große Rohrnennweiten lieferten ein ruhiges,<br />
klares Videobild. Auch der zweite mit GFK-Rohren sanierte<br />
Kanalabschnitt mit 11 Haltungen im Sonderprofil 2260/2062<br />
konnte mit der beschriebenen Gerätekombination vollständig<br />
befahren werden. Abschließend wurden 5 Haltungen im gemauerten<br />
Ei-Profil DN 1750/1270, die im Jahr 2016 mittels<br />
Schlauchliner-System saniert wurden, auf diese Weise inspi-<br />
Ausschnitte aus den Videoaufnahmen der Befahrung der Leipziger Großprofile mit der Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera ARGUS 5.<br />
78 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
ziert. Dabei wurde die Inspektionseinheit mit einem Ei-Profilzusatz<br />
versehen, der im Zugangsschacht montiert wurde.<br />
Auch gezogene Bögen im Haltungsverlauf von bis zu 30 Grad<br />
konnten überwunden werden. Weder in diesem noch in anderen<br />
Bereichen wurden Querneigungen des Systems beobachtet,<br />
die eine Kippgefahr hätten bedeuten können. Der kraftvolle<br />
Antrieb ermöglichte Rohrbefahrungen auch über große<br />
Distanzen. So konnte die gesamte Länge der Kabelwinde IBAK<br />
KW 505 von 500 m ausgenutzt werden.<br />
Die in zwei Tageseinsätzen durchgeführten Inspektionen<br />
von insgesamt 22 Haltungen mit einer Gesamtlänge von<br />
1374,50 m bei Wasserstandshöhen zwischen 20 bis 30 cm<br />
vervollständigen die Regeluntersuchung durch Begehung. Es<br />
wurden keine Schäden, Risse oder sonstige Beanstandungen<br />
festgestellt. Die sanierten Kanalabschnitte sind nach wie vor in<br />
einem tadellosen Zustand.<br />
aus arbeitsicherheitstechnischer Sicht geeignet ist.<br />
Durch den Einsatz des fahrbaren Systems konnte das Risiko für<br />
das Personal erheblich reduziert werden, und machte schließlich<br />
eine umfassende Inspektion der aus Sicherheitsgründen<br />
nichtbegehbaren Großprofile überhaupt erst möglich. Außerdem<br />
musste die Befahrung des Kanals nicht zusätzlich durch<br />
Personal der Wasserwerke abgesichert werden.<br />
Es zeigte sich, dass mit der ARGUS 5 in Hauptkanälen mit<br />
großen Rohrdimensionen eine gute Ausleuchtung und eine<br />
hohe Aufnahmequalität erreicht wurde. Die IBAK ARGUS 6<br />
ist die neue Generation der Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera<br />
in Full-HD-Auflösung. Sie vereint ein brillantes Bild<br />
mit dem bewährten ROTAX-Verschwenkmechanismus. Mit der<br />
Weiterentwicklung stellt der Hersteller eine Lösung bereit, um<br />
in Einsatzfällen, wie der vorliegende, noch detaillierter aufnehmen<br />
zu können.<br />
Fazit & Ausblick<br />
In Abstimmung mit den Leipziger Wasserwerken führte die Firma<br />
Kegel für die Zustandserfassung der teilgefüllten Großprofile<br />
in Leipzig Befahrungen und Begehungen für eine lückenlose<br />
Inspektion durch. Es wurde sich Haltungsweise für ein<br />
Inspektionverfahren entschieden, das nicht nur aus technischer<br />
Sicht den Anforderungen des vorliegenden Anwendungsfalles<br />
genügt, sondern auch zuverlässig, wirtschaftlich vertretbar und<br />
IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />
Wehdenweg 122 • D-24148 Kiel<br />
Telefon: +49 (0) 431/7270-0<br />
Telefax: +49 (0) 431/7270-207<br />
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Termin: 06.-07.12.<strong>2021</strong> in Duisburg<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 79
Anwenderberichte<br />
Größtes Schlauchlinerprojekt in Hamburg<br />
Mit der Sanierung einer über 1,1 Kilometer langen Abwasserleitung entlang der Elbe in Hamburg setzen<br />
RELINEEUROPE und Rohrsanierung Jensen neue Maßstäbe.<br />
Die insgesamt acht Liner wurden bei RELINEEUROPE nacheinander<br />
im eigenen Werk in Rohrbach produziert und „justin-time“<br />
an die Hamburger Baustelle angeliefert. Dank der<br />
zum Jahreswechsel geschaffenen Erweiterung der Produkti-<br />
Im Hamburger Stadtteil St. Pauli gibt es auch unter dem heißen Pflaster spektakuläre Projekte. Durch den Untergrund im Stadtteil<br />
im Bezirk Hamburg-Mitte zieht sich eine teilweise bis zu 80 Jahre alte Stahlleitung mit einem Durchmesser von 1600 Millimetern.<br />
Über die Jahre haben Abrieb und Korrosion die Wanddicke reduziert. Geschwächt und den statischen Kräften ausgesetzt, hat<br />
dieses teilweise bereits zu Deformationen des Rohres geführt. Daher wurde diese Leitung nach eingehender Prüfung als nicht<br />
mehr standsicher eingestuft.<br />
onsgebäude und -anlagen war RELINEEUROPE erstmals in<br />
der Lage, Alphaliner mit bis zu 600 Meter Länge und einem<br />
Gewicht bis zu 70 Tonnen zu produzieren. Der schwerste Liner<br />
des Hamburg-Projekts brachte es bei einer Länge von 230 Metern<br />
auf enorme 45,5 Tonnen und ist somit der bisher schwerste<br />
produzierte GFK-Schlauchliner. Mitsamt seines, speziell für<br />
dieses Projekt hergestellten, Transportgestell erreichte der Rekord-Liner<br />
sogar ein Gesamtgewicht von beachtlichen 52 Tonnen.<br />
Daher mussten auch erstmals für die Verladung auf den<br />
Schwertransporter zwei 300 Tonnen Kräne geordert werden.<br />
Statische Belastbarkeit der Sanierungsmaßnahme<br />
als zentrale Anforderung<br />
Eine zentrale Vorgabe für die Sanierung war es, die hydraulische<br />
Leistung der Rohrleitung nicht zu reduzieren und gleichzeitig<br />
eine statische Ertüchtigung der Leitung zu erzielen. Diese<br />
Anforderungen haben die zur Auswahl stehenden wirtschaftlichen<br />
Sanierungsmethoden sehr stark reduziert. Die Stadt<br />
Hamburg entschied sich daher für die Sanierung mit einem<br />
lichthärtenden GFK-Schlauchliner, obwohl ein vergleichbar<br />
umfangreiches Schlauchlinerprojekt mit der Technologie bis<br />
dato noch nicht durchgeführt wurde. Der zu sanierende Teil<br />
des alten Stahlrohrs hatte eine Länge von insgesamt 1.133<br />
Metern bei einem Durchmesser von DN 1600. Für den Einbau<br />
unterteilte man die Leitung in acht Sanierungsabschnitte<br />
mit einzelnen Sanierungslängen von bis zu 230 Metern. Zum<br />
Einsatz kam der Alphaliner1800H von RELINEEUROPE. Dieser<br />
Liner kann bis DN 1900 produziert werden und gehört zu<br />
den Schlauchlinern mit den weltweit höchsten mechanischen<br />
Kennwerten. Durch seine herausragende mechanische Belastbarkeit<br />
kann dieser Schlauchliner vor allem bei Projekten mit<br />
sehr hohen statischen Anforderungen eingesetzt werden, die<br />
darüber hinaus zusätzlich hohe Wanddicken benötigen. In<br />
Kombination mit den von RELINEEUROPE hergestellten UV-<br />
Anlagen können Liner mit bis zu 30 mm Wandstärke mittels<br />
UV-Licht ausgehärtet werden.<br />
Aushärtung von 20,5 mm Wanddicke mit 24.000 Watt<br />
Strahlerleistung in 1,20 Metern pro Minute<br />
Alle acht Alphaliner verfügen<br />
über eine Wanddicke<br />
von 20,5 Millimetern<br />
und ein Gewicht<br />
von 200 Kilogramm<br />
pro Meter. Die Aushärtung<br />
einer solch hohen<br />
Wanddicke im Zuge einer<br />
so umfangreichen<br />
Maßnahme ist eine besondere<br />
Herausforderung,<br />
weshalb hier die<br />
Entscheidung auf eine<br />
Kombinationshärtung<br />
fiel. Dank eines Peroxidzusatzes<br />
reagiert das<br />
eingesetzte Harz nicht<br />
nur auf das UV-Licht,<br />
sondern auch auf die<br />
Prozesswärme, die während der Lichthärtung freigesetzt wird.<br />
80 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
Um das bestmögliche Ergebnis bei der Aushärtung zu erzielen,<br />
wurde hier auf die aus dem Hause RELINEEUROPE stammende<br />
UV-Aushärteanlage REE4000 gesetzt, die in Kombination mit<br />
dem UV-Kern Power Cube eine Leistung von bis zu 24.000 Watt<br />
gewährleistet. Der automatisch ausfahrbare UV-Kern mit einer<br />
Strahlerleistung von 6 x 4.000 Watt ist speziell auf die Aushärtung<br />
von Schlauchlinern mit den größten Dimensionen ausgelegt.<br />
Der Aushärteprozess mit allen wichtigen Parametern wie<br />
Druck, Temperatur, Aushärtegeschwindigkeit und der tatsächlichen<br />
Leistung aller eingesetzten UV-Lampen wird im Aushärteprotokoll<br />
genau dokumentiert. Dank der idealen Abstimmung<br />
des Alphaliners und der REE4000 konnten Aushärtegeschwindigkeiten<br />
von bis zu 1,20 Meter pro Minute erzielt werden.<br />
Nicht nur die Prüfung der Materialkennwerte<br />
des Alphaliners, der dem neuen Rohr<br />
eine neue Lebensdauer von bis zu 70 Jahren<br />
verleiht, erfüllte alle Erwartungen, auch<br />
Hamburg Wasser zeigte sich mehr als zufrieden.<br />
Die ursprünglich angedachte Dauer<br />
der Baumaßnahme von acht Wochen<br />
konnte nicht nur eingehalten, sondern sogar<br />
halbiert werden. Trotz eines störenden<br />
Wintereinbruchs konnten alle acht Alphaliner<br />
innerhalb von vier Wochen planmäßig<br />
durch Rohrsanierung Jensen eingebaut werden.<br />
Neben einer gehörigen Portion Erfahrung<br />
und Professionalität ist eine sehr enge und partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit aller Projektteilnehmer eine wichtige Bedingung<br />
für die reibungslose Sanierung einer solchen Maßnahme.<br />
RELINEEUROPE GmbH<br />
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Altschachtes mittels 3D-Laserscan<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 81
Anwenderberichte<br />
Anwendungsvielfalt des MicroGator – Verschluss von Zuläufen mit Edelstahlmanschetten<br />
Bei der Vielzahl an gängigen Reparaturverfahren ist für die KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG ein Robotersystem<br />
wichtig, mit dem unterschiedliche Schadensbilder fachgerecht und wirtschaftlich saniert werden können.<br />
Geschäftsführer Björn Saemann hat sich für den MicroGator entschieden, mit dem er über Adapter<br />
eine Bandbreite an Anwendungsfällen effektiv bearbeiten kann.<br />
„Unterirdisch – Oberirdisch gut“,<br />
so lautet der Leitsatz der KSM Umweltdienste GmbH & Co. KG<br />
(KSM). Der Fachbetrieb bietet von der Dichtheitsprüfung über<br />
die Kanaluntersuchung mit TV-Kamera bis hin zur Entsorgung<br />
von überwachungsbedürftigen Sonderabfällen umfangreiche<br />
Dienstleistungen an. Auch die Kanalsanierung in offener und<br />
geschlossener Bauweise gehört zum Leistungsspektrum des<br />
56- köpfigen Teams. Geschäftsführer und Inhaber Björn Saemann<br />
machte sich im Alter von 24 Jahren selbständig und<br />
gründete das in Bischofsheim im Kreis Groß-Gerau in Hessen<br />
ansässige Unternehmen. Seit 2008 führt er nun erfolgreich<br />
Einsätze für Städte und Kommunen, Industrie und Gewerbe<br />
sowie Privathaushalte aus. Arbeitsgrundlage bildet ein etwa<br />
50 Fahrzeuge umfassender Fuhrpark. Darunter befindet sich<br />
ein 5,5-Tonner, der mit dem elektrisch angetriebenen Fräsroboter<br />
MicroGator ausgestattet ist.<br />
Mit dem robusten MicroGator habe er ein verlässliches Arbeitsinstrument,<br />
das die Bandbreite von DN 200 (gelinert) bis<br />
DN 800 abdeckt. Hindernisse, Ablagerungen und Muffenversätze<br />
beseitigen sowie nach Linereinzug Zuläufe öffnen und<br />
glätten seien das Hauptgeschäft mit dem Sanierfahrzeug. Saemann<br />
nimmt mit dem MicroGator aber nicht nur Fräsarbeiten<br />
vor. „Ich kann den Einsatzbereich der Anlage über diverse<br />
Adapter systematisch ausbauen“, führt Saemann seine Beweggründe<br />
aus, die vor einem knappen Jahr zur Anschaffung<br />
geführt haben. Durch die Anschlussvielfalt des Fräsroboters<br />
erweiterte er das Spektrum an Sanierungstechniken, die mit<br />
der Anlage möglich sind. So nutzt er den an den MicroGator<br />
montierbaren Adapter, um Packer zum Setzen von Edelstahlmanschetten<br />
zu verwenden. Auch der Inspektionskamera-<br />
Adapter für den MicroGator sei dienlich: „Ich könnte eine<br />
vollwertige Inspektion vor der Sanierung oder auch eine Abnahmebefahrung<br />
machen, ohne ein Inspektionsfahrzeug auf<br />
der Baustelle zu haben.“ Beide Adapter hat er auf einem Industriegelände<br />
im Gebrauch, wo gegenwärtig mehr als 50<br />
Anschlüsse verschlossen werden sollen.<br />
Ganzheitliches Projekt<br />
Seit 2 Jahren ist Saemann täglich auf dem großflächigen Industriegebiet<br />
in Rheinland-Pfalz tätig. Sein Team reinigt, inspiziert<br />
und saniert das etwa 55 km lange Kanalnetz, um einen störungsfreien<br />
Betrieb sicherzustellen. Die nicht mehr benötigten<br />
Anschlüsse befinden sich in Leitungen in den Rohrdimensionen<br />
von DN 250 bis DN 700 und sollen durch Edelstahlmanschetten<br />
mit Gummidichtung rein mechanisch abgedichtet werden.<br />
„Da die Manschetten aus V4A Edelstahl und EPDM sind, eignen<br />
sie sich für industrielle Leitungssysteme. Sie sind korrosions-<br />
und hitzebeständig und auch bei aggressivem Abwasser<br />
einsetzbar“, erläutert Saemann die Materialwahl. Außerdem<br />
bleibe er flexibel: „Die Abzweige können bei Bedarf zu einem<br />
späteren Zeitpunkt wieder geöffnet werden, da sich die Manschetten<br />
rückstandslos entfernen lassen.“<br />
Gute Vorbereitung ist alles<br />
Die zu sanierenden Haltungen wurden mit der Dreh- und<br />
Schwenkkopfkamera ORION inspiziert und mittels Hochdruckspüler<br />
gereinigt. Ablagerungen und Wurzeleinwüchse<br />
wurden mit dem MicroGator entfernt.<br />
Eingespielte KSM-Teams: Die Saniertruppe mit dem MicroGator im Sprinter<br />
folgt unmittelbar nachdem der Hochdruckspüler die Reinigungsarbeiten abgeschlossen<br />
hat.<br />
Sanieren mit System<br />
Mit dem MicroGator können Packer, zum Setzen von Linermanschetten, kontrolliert<br />
in den Kanal gesteuert werden. Die Adaption des Packers an den<br />
MicroGator erfolgt über eine luftführende Kupplungsstange.<br />
Der fahrbare Packer für die Manschetten hat keinen eigenen<br />
Antrieb. Um diesen über den MicroGator zu steuern, montiert<br />
KSM-Mitarbeiter Thomas Weller in wenigen Minuten den Packer-Apdapter<br />
an den Fräsmotor. Die jeweilige Edelstahlmanschette<br />
schiebt er noch oberirdisch über den Packer und bläst<br />
diesen über die luftführende Kupplungsstange an, sodass der<br />
Packer die Manschette sicher hält.<br />
Manschetten zügig setzen<br />
Die so vorbereitete Manschette mit Packer reicht er seinem<br />
Kollegen Fred Schmidtlehner, der bereits im Schacht mit ent-<br />
82 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
sprechender Sicherheitsausrüstung bereitsteht. Schmidtlehner<br />
verbindet in der Sohle den Packer über die Kupplungsstange<br />
mit dem MicroGator. Er stellt den Laser so ein, dass sich der<br />
Laserpunkt sowohl um Manschettenrand als auch im Altrohr<br />
spiegelt. Im Bedienraum des Sanierfahrzeugs steuert Weller<br />
den Packer mit dem MicroGator unter Kamerabeobachtung<br />
kontrolliert in die Leitung und positioniert den Packer unter<br />
dem zu verschließenden Anschluss. Hierbei kommt die hohe<br />
Reichweite des MicroGator von bis zu 150 m zugute.<br />
Der Packer mit der jeweils zur Nennweite passenden Edelstahlmanschette wird<br />
in bestehenden Einstiegsöffnungen über die Kupplungsstange mit dem Micro-<br />
Gator verbunden.<br />
An der gewünschten Stelle angekommen, bringt Weller die<br />
Manschette mit dem vorgeschriebenen Anpressdruck auf Maß.<br />
Dazu führt der MicroGator einen Luftschlauch mit. Durch die<br />
Zackenleiste auf der Innenseite der Edelstahlmanschette wird<br />
eine dauerhafte Kompression der Gummidichtung erreicht.<br />
Dieser Sperrmechanismus wurde jeweils so ausgerichtet, dass<br />
er sich im Rohrscheitel befindet. Danach entspannt Weller die<br />
Gummiblase des Packers und führt diesen mit dem MicroGator<br />
für die Vorbereitung der nächsten Manschette wieder zurück.<br />
Der finale Durchmesser der verbauten Manschette verändert<br />
sich nicht mehr.<br />
Sehen, was man unterirdisch tut<br />
Unter Beobachtung über die Farbschwenkkopfkamera CutterCam wurde der Packer<br />
mit Manschette exakt an den jeweils abzudichtenden Bereichen positioniert.<br />
Die Arbeit erfolgt unter permanenter visueller Kontrolle über<br />
die Farbschwenkkopfkamera CutterCam. Diese ist an den<br />
MicroGator angebracht und sorgt dafür, dass die Prozessschritte<br />
über Videobilder vom Arbeitsbereich uneingeschränkt<br />
beobachtet werden konnten. Der Manschettenrand war über<br />
die CutterCam stets gut zu sehen. Der Fokus der Beobachtungskamera<br />
ist flexibel einstellbar, sodass sowohl der Arbeitsbereich<br />
scharf gestellt, als auch des Sanierungsergebnis detailliert<br />
dokumentiert werden konnte. Der Schwenkbereich und<br />
eine LED-Beleuchtung sorgen für eine optimale Sicht und Ausleuchtung.<br />
Durch den integrierten Gravitationssensor konnte<br />
sich Weller gut im Rohr orientieren.<br />
Mit TV-Kamera kombiniert<br />
Nachdem auf diese Weise die nicht mehr benötigten Anschlüsse<br />
verschlossen wurden, inspiziert Weller mit der Dreh- und Schwenkkopfkamera<br />
ORION abschließend die Leitung. Dazu montiert er<br />
den Inspektionskamera-Adapter zur Aufnahme der ORION an<br />
den Fräsmotor des MicroGator mit lediglich vier Schrauben.<br />
Für ein komfortables<br />
Einsetzen des<br />
Roboters in den Kanal<br />
öffnet sich das<br />
Gelenk des Adapters<br />
und schließt sich<br />
anschließend wieder<br />
selbständig. Weller<br />
steuert die Inspektionskamera<br />
über die<br />
gleichen Joysticks<br />
und Tasten wie zuvor<br />
den Fräsroboter. Die<br />
Schwenkkopfkamera<br />
ORION kann sich<br />
endlos um ihre eigene<br />
Achse drehen<br />
und verfügt über eine<br />
automatische Nullstellung.<br />
„Bei Bedarf<br />
können wir mit dem<br />
integrierten Laser<br />
punktuelle Durchmesser-<br />
und Deformationsmessungen<br />
sowie Schadens- und<br />
Objektvermessungen<br />
vornehmen“, zeigt<br />
Saemann die Möglichkeiten<br />
mit der<br />
ORION auf, die aus<br />
diesen Gründen zum<br />
Equipment seines Sanierfahrzeugs<br />
gehört.<br />
Die Integration der<br />
Software IKAS evolution<br />
ermöglicht dem<br />
Der Inspektionskamera-Adapter ermöglicht den<br />
Betrieb einer ORION-Kamera am MicroGator.<br />
Fräsroboter und Inspektionskamera werden mit<br />
der gleichen Bedienung im Sanierungsfahrzeug<br />
gesteuert.<br />
KSM-Team einen<br />
nahtlosen Übergang<br />
der Daten von der<br />
Inspektion zur Sanierung.<br />
So erfolgt die Schadenserfassung während der Inspektion,<br />
die Planung von Sanierungsmaßnahmen im Ingenieursbüro<br />
und die Dokumentation der Schadensbeseitigung während<br />
des Fräsens in ein und dergleichen Arbeitsumgebung.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 83
Anwenderberichte<br />
In Lösungswegen denken<br />
Seamann ist zufrieden mit dem Arbeitsfortschritt seines Teams<br />
auf dem Industriegelände und bespricht bereits die Reihenfolge<br />
der Leitungen, die als nächstes bearbeitet werden sollen.<br />
Die Variabilität und Einsatzvielfalt seines Fräsroboters hat er<br />
dabei stets im Hinterkopf: „Mit einem weiteren Adapter für<br />
den MicroGator könnten wir auch harzgetränkte Kurzliner oder<br />
Hütchen mit einem Packer in den Kanal bringen. Und falls es<br />
mal ausgedehnte harte Ablagerungen zu beseitigen gilt, kann<br />
ich die Höchstdruck-Wasserstrahltechnik in Erwägung ziehen.“<br />
Von Schacht zu Schacht<br />
TIP-Verfahren: Dommel saniert Kanalabschnitt<br />
an der Möhnetalsperre<br />
Am Fuße der Möhnetalsperre in Nordrhein-Westfalen<br />
setzte die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein beschädigtes<br />
Betonrohr aus den 1950er-Jahren instand.<br />
Auf einer Länge von knapp 40 Metern wurden mithilfe<br />
des Tight-in-Pipe-Verfahrens (TIP) neue Kurzrohre aus<br />
Polypropylen eingebaut. Die Temperaturen des Winters<br />
waren dabei nur eine Herausforderung, der sich die Kanalprofis<br />
stellten.<br />
Mit dem Kamera-Adapter für den MicroGator nutzt KSM alle Vorteile der Drehund<br />
Schwenkkopfkamera ORION, ohne dazu ein Inspektionsfahrzeug vor Ort<br />
zu binden.<br />
Nicht zuletzt habe sich die Kompatibilität über die beiden<br />
Bereiche, Inspektion und Sanierung, für seine täglichen Arbeit<br />
als vorteilhaft erwiesen. „Da wir sämtliche Auftragsarten in und<br />
um den Kanal abwickeln, passt das ganzheitliche Equipment<br />
zu uns. Wir finden immer eine effiziente und wirtschaftliche<br />
Lösung für unsere Kunden“, betont Saemann.<br />
IBAK Robotics GmbH<br />
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Am Fuße der Möhnetalsperre setzte die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein<br />
in die Jahre gekommenes Betonrohr instand.<br />
Der Möhnesee im Kreis Soest zählt heute zu den zehn größten<br />
Talsperren Deutschlands. Bei der Einweihung im Jahr 1913<br />
war die Talsperre sogar die größte Stauanlage Europas. Eine<br />
aus Bruchstein errichtete Mauer erstreckt sich über eine Länge<br />
von 650 Metern und ist rund 40 Meter hoch. Am Fuße dieser<br />
Steinwand sanierte die Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />
Anfang des Jahres <strong>2021</strong> eine Betonrohrleitung DN 600, die<br />
einen Teil des Sickerwassers aus der Staumauer ableitet. Zusätzlich<br />
mündete auf dem Sanierungsabschnitt auch die Leitung<br />
eines Kraftwerkes in den Kanal ein.<br />
Fremdwasser-Infiltration im Altrohr<br />
Das zu sanierende Rohr stammt aus den 1950er-Jahren<br />
und ist somit schon rund 70 Jahre im Einsatz. Alterungsbedingt<br />
kam es nun zu einigen Schäden, die dem Ruhrverband<br />
als Betreiber durch regelmäßige Kanaluntersuchungen<br />
frühzeitig auffielen. Mit dem Fund der ersten Beschädigung<br />
wurden die Kamerabefahrungen daher immer häufiger<br />
durchgeführt. Die Betonrohrleitung wies Haarrisse im Rohrscheitel<br />
und Ablagerungen an den Muffenverbindungen auf.<br />
Zudem gab es einen Altschaden aus den 1990er-Jahren.<br />
Damals wurden erste Reparaturarbeiten mithilfe eines Kurzliners<br />
durchgeführt. Nach über 30 Jahren im Betrieb lösten<br />
sich nun allerdings die Lagen des Kurzliners und es kam zu<br />
starken Infiltrationen: Fremdwasser gelangte in den Kanal.<br />
Dieses wird in der DIN EN 752 als „unerwünschter Abfluss<br />
84 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Anwenderberichte<br />
in ein Entwässerungssystem“ definiert und birgt einige Gefahren.<br />
Zum einen können die Anlage sowie Kanäle durch<br />
viel Fremdwasser überlastet werden. Zum anderen sind nicht<br />
selten Störungen im Prozess der Abwasserreinigung die Folge<br />
und es kommt zu erhöhten Energiekosten. Im Falle der zu sanierenden<br />
Betonrohrleitung löste die Fremdwasser-Infiltration<br />
eine ungewünschte Drainagewirkung in der Umgebung aus.<br />
Vor der Sanierung: Die Fremdwasser-Infiltration erzeugte eine ungewünschte<br />
Drainagewirkung.<br />
Da der angrenzende Ausgleichsweiher am Fuße der Staumauer<br />
künstlich ausgepegelt wird, sollte das Wasser nicht unbemerkt<br />
im Untergrund verschwinden. Außerdem hätte der sich<br />
lösende Kurzliner zu einem Abflusshindernis werden können.<br />
Sanierung im TIP-Verfahren<br />
Um die Dichtheit und Betriebssicherheit der Kanalleitung wiederherzustellen,<br />
entschied sich der Ruhrverband für das Tightin-Pipe-Verfahren<br />
(TIP) und schrieb den Auftrag aus. Die Sanierungstechnik<br />
Dommel aus Hamm führte die Sanierung durch.<br />
„Wir haben mit einer Kanalreinigung gestartet. Besonders daran<br />
war ein vorhandener Muschelbesatz, den wir im Vorfeld<br />
entfernen mussten“, erklärt Dommel-Oberbauleiter Carsten<br />
Borghoff. Anschließend erfolgte eine Kamerabefahrung.<br />
Vor dem Sanierungsbeginn wurde der vorhandene Muschelbesatz aus dem<br />
Altrohr entfernt und noch einmal eine aktuelle Kamerabefahrung durchgeführt.<br />
Zudem waren einige Vorarbeiten mittels Fräsroboter notwen-<br />
dig. Zu Beginn des TIP-Verfahrens<br />
wurde eine mehrgliederige<br />
Kaliberhülse eingebaut.<br />
Dieser Stahlkonus drückt<br />
Ablagerungen und Versätze<br />
aus dem Altrohr, sodass die<br />
neuen Rohre unbeschädigt<br />
eingeführt werden können.<br />
Anschließend erfolgte der<br />
Einschub der Sanierungsrohre<br />
mittels einer hydraulischen<br />
Schubvorrichtung.<br />
Bei der Sanierung am Fuße<br />
der Möhnetalsperre kamen<br />
Rohre aus Polypropylen mit<br />
einem Außendurchmesser<br />
DA 560 Millimeter zum Einsatz.<br />
Die Baulänge der einzelnen<br />
Module betrug einen<br />
halben Meter, sodass<br />
sie aus den vorhandenen<br />
Schächten<br />
eingeschoben werden<br />
konnten. „Diese<br />
Rohre bieten den<br />
Vorteil, dass sie über<br />
zuverlässige Muffenverbindungen<br />
mit<br />
zwei Keildichtungen<br />
verfügen. Dies garantiert<br />
eine dauerhafte<br />
Dichtheit. Zudem sind<br />
sie unempfindlich<br />
gegen Fremdwasser-<br />
Infiltration und mit<br />
einer Vortriebskraft<br />
von bis zu 80 Tonnen<br />
belastbar“, erklärt<br />
Borghoff. Nachdem<br />
alle Elemente in das<br />
Altrohr eingeschoben<br />
wurden, folgte<br />
die Entnahme der<br />
Kaliberhülse im gegenüberliegenden<br />
Zielschacht. Zudem<br />
wurden dichte<br />
Schachteinbindungen<br />
hergestellt.<br />
Abschließend erfolgte<br />
eine Abnahmeuntersuchung.<br />
Das Ergebnis: ein betriebssicheres<br />
Rohrin-Rohr-System<br />
mit<br />
einer Lebensdauer<br />
von bis zu 50 Jahren.<br />
Diese Langlebigkeit<br />
ist nur ein Vorteil des<br />
TIP-Verfahrens. Ein<br />
Mithilfe einer hydraulischen Schubvorrichtung<br />
werden die Rohrmodule<br />
in das Altrohr geschoben.<br />
Mittels einer hydraulischen Schubvorrichtung<br />
wurde zunächst die Kaliberhülse in das Altrohr<br />
geschoben. Anschließend folgten die Kurzrohre<br />
aus Polypropylen.<br />
Aufgrund des Außendurchmessers DA 560<br />
Millimeter konnten die neuen Module aus<br />
dem vorhandenen Schacht heraus installiert<br />
werden.<br />
Die Rohrmodule aus Polypropylen sind unempfindlich<br />
gegenüber einer Fremdwasser-Infiltration.<br />
Zudem sind sie mit einer Vortriebskraft von<br />
bis zu 80 Tonnen belastbar.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 85
Anwenderberichte<br />
Weiterer ist die minimalinvasive Bauweise. Die Rohre können<br />
aus den vorhandenen Schächten installiert werden, sodass<br />
keine begleitenden Tiefbauarbeiten notwendig sind. Dadurch<br />
verringert sich die Bauzeit – das minimiert gleichzeitig die Umweltbelastung<br />
und Kosten. Zudem gibt es kaum Beeinträchtigung<br />
der Infrastruktur, da Straßen weiterhin befahrbar bleiben.<br />
Weitere Sanierungsmaßnahmen am Fuße der Staumauer<br />
Im Vorjahr sanierten die Kanalprofis bereits einen Abschnitt<br />
am Fuße der Staumauer. Oberhalb der im TIP-Verfahren sanierten<br />
Kanalleitung galt es, einen 225 Meter langen Betonkanal<br />
instand zusetzten. Da dieser keine gravierenden Schäden<br />
aufwies, entschied sich der Auftraggeber für eine Sanierung<br />
mittels GFK-Schlauchliner. Durch den Einbau des Schlauchliners<br />
entsteht eine dichte und betriebssichere Leitung. Der Vorteil<br />
hierbei ist, dass der Querschnitt des Rohres nur minimal<br />
verringert wird. Dieses Sanierungsverfahren erfolgt ebenfalls<br />
grabenlos und beeinträchtigt nicht die Umwelt.<br />
Die Sanierung am Fuße der Möhnetalsperre wurde auch filmisch<br />
begleitet. Interessierte können sich das Video unter<br />
https://www.youtube.com/watch?v=vpBgEJFf88c ansehen.<br />
BAUTAFEL<br />
Bauaufgabe: Grabenlose Sanierung einer<br />
Betonrohrleitung am Fuße der<br />
Möhnetalsperre<br />
Abschließend erfolgte eine Abnahmeuntersuchung. Das Ergebnis ist ein betriebssicheres<br />
Rohr-in-Rohr-System.<br />
Bauherren:<br />
Ruhrverband, Essen und<br />
Lister- und Lennekraftwerke GmbH, Essen<br />
Enge Koordination mit dem Auftraggeber<br />
Eine zentrale Herausforderung der Baumaßnahme war das<br />
Wetter. So herrschten während der Umsetzung im Januar Außentemperaturen<br />
um den Gefrierpunkt vor – bei Minusgraden<br />
sind Rohr und Gerätetechnik spröder als im Sommer. Des<br />
Weiteren konnten die Arbeiten nur bei einem Stillstand des<br />
angrenzenden Kraftwerkes stattfinden. Dies hatte eine enge<br />
Koordination mit dem Auftraggeber zur Folge. „Wenn man am<br />
Fuße der Staumauer steht und bedenkt, dass sich dahinter eine<br />
beeindruckende Ingenieurskunst sowie eine über 100-jährige<br />
Geschichte verbergen, macht es stolz, dass wir einen Teil zur<br />
dauerhaften Funktionsfähigkeit beitragen konnten“, erklärt<br />
Borghoff. Die Bauzeit inklusive der vor- und nachbereitenden<br />
Arbeiten betrug zwei Wochen. Der Rohreinbau war in zwei<br />
Tagen abgeschlossen.<br />
Ausführung: Sanierungstechnik Dommel GmbH, Hamm<br />
Bauzeit: November 2020 bis März <strong>2021</strong><br />
Über die Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />
Die Sanierungstechnik Dommel GmbH mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />
Hamm ist Spezialist für sämtliche Dienstleistungen<br />
rund um die Instandhaltung von Kanälen und<br />
Schächten. Als kompetenter Partner von Kommunen, Verantwortlichen<br />
der Industrie und Ingenieuren bietet sie neben<br />
Zustandserfassungen auch diverse grabenlose Sanierungsverfahren<br />
sowie alle erforderlichen Tiefbauarbeiten aus einer<br />
Hand an. Bei den Maßnahmen stehen eine partnerschaftliche<br />
Arbeitsweise und eine hohe Ausführungsqualität immer im<br />
Mittelpunkt. Die Abwicklung von Kanalsanierungsprojekten<br />
mit außergewöhnlichen Anforderungen ist darüber hinaus<br />
eine Stärke des Unternehmens. Die Sanierungstechnik Dommel<br />
GmbH beschäftigt mehr als 90 Mitarbeiter und ist seit<br />
1989 auf dem deutschen Markt aktiv.<br />
Sanierungstechnik Dommel GmbH<br />
Erlenfeldstraße 55<br />
D-59075 Hamm<br />
Telefon: +49 (0) 2381/98764-0<br />
E-Mail: kontakt@sanierungstechnik-dommel.de<br />
Das TIP-Verfahren ermöglicht es, aus den vorhandenen Schächten heraus zu<br />
arbeiten. Der Rohreinschub war in zwei Tagen abgeschlossen. Inklusive der<br />
vor- und nachbereitenden Arbeiten betrug die Bauzeit zwei Wochen.<br />
www.sanierungstechnik-dommel.de<br />
86 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
BIBKO ® INFRATEC – Hoher Trockensubstanzgehalt reduziert Entsorgungskosten<br />
Recycling von Bentonit – Kammerfilterpresse und Membranfilterpresse im Vergleich<br />
Die integrierte BIBKO® INFRATEC – Recyclinglösung für Abfälle<br />
aus der Kanalreinigung (AVV 20<strong>03</strong>06), Süßwasserbohrungen<br />
(AVV 010504) u. a. besteht aus insg. 4 Prozessstufen.<br />
Nach Beendigung des Filtrationsprozesses wird die Presse geöffnet<br />
und der Filterkuchen ausgeworfen.<br />
Prozessstufe 1: Materialaufgabe<br />
Prozessstufe 2: Materialrecycling<br />
Prozessstufe 3: Feinteilabscheidung<br />
Prozessstufe 4: Prozesswasserrecycling<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Prozessstufe 4 ist die Filterpresse.<br />
Bei der Filterpresse handelt es sich um einen diskontinuierlich<br />
arbeitenden Druckfilter zur Abtrennung von Feststoffen<br />
aus Prozesswasser.<br />
Filtrationsablauf<br />
Mit einer Beschickungspumpe wird das zu filtrierende Prozesswasser<br />
durch die Filtertücher der Filterkammern gepumpt.<br />
Filterpressentypen<br />
Filterkuchen<br />
In Prozessstufe 4: Prozesswasserrecycling kommen üblicherweise<br />
zwei Typen von Filterpressen zum Einsatz:<br />
<br />
Typ 1: Kammerfilterpresse<br />
Typ 2: Membranfilterpresse<br />
Kammerfilterpresse<br />
Der Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) des Filterkuchens wird<br />
bei der Kammerfilterpresse überwiegend durch den Druck der<br />
Beschickungspumpe bestimmt.<br />
Kammerfilterpresse – montiert in Container<br />
Während das (gefilterte) Wasser das Filtertuch passiert und<br />
über Ablaufkanäle abgeführt wird, bleiben die Feststoffe im<br />
Filtertuch zurück und bilden den Filterkuchen.<br />
Eine Nachpressung des Filterkuchens erfolgt lediglich durch eine<br />
entsprechende Druckhaltezeit am Ende des Filtrationsprozesses.<br />
Membranfilterpresse<br />
Funktion Kammerfilterpresse<br />
Bei der Membranfilterpresse wird der Filterkuchen nach dem<br />
Beschickungsprozess nochmals zusätzlich durch eine flexible,<br />
undurchlässige Membran komprimiert. Damit kann ein deutlich<br />
höherer Entwässerungsgrad und somit ein deutlich höherer<br />
TS-Gehalt des Filterkuchens erreicht werden.<br />
Gefiltertes Wasser (Filtrat)<br />
88 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Faktor 1: Filtertuchbeschaffenheit<br />
Für die Filtration des Prozesswassers wird ein Filtertuch mit<br />
einer großen Permeabilität gewählt. Unter Permeabilität versteht<br />
man hierbei die Luftdurchlässigkeit des Filtermaterials.<br />
Je höher die Permeabilität, desto größer sind die Öffnungen<br />
(Maschen) im Filtermaterial (Filtertuch).<br />
Faktor 2/ 3: Fällungs-/Flockungsmittel<br />
TS-Gehalt und Entsorgungskosten<br />
Funktion Membranfilterpresse<br />
Die stärkere Entwässerung der Membranfilterpresse, führt zu<br />
einer Erhöhung des TS-Gehalts und somit zu einer Erhöhung<br />
der Dichte des Filterkuchens.<br />
Zur Ermittlung des optimalen Fällungs- und Flockungsmittels,<br />
sowie der zugehörigen Konzentration und Dosierung, werden<br />
verschiedene Vorversuche durchgeführt. Das beste Ergebnis<br />
wurde mit folgenden Mitteln erreicht:<br />
<br />
<br />
Fällungsmittel Polylösung<br />
Flockungsmittel Anionisches Polymer<br />
Dadurch reduziert sich die Gesamtentsorgungsmenge und somit<br />
die Entsorgungskosten.<br />
Faktoren der Filtration<br />
Hohe Filtratqualität und hoher TS-Gehalt hängen neben der<br />
Filterpressentype auch von folgenden Faktoren ab:<br />
<br />
<br />
<br />
Faktor 1: Fitertuchbeschaffenheit<br />
Faktor 2: Fällungs-/ Flockungsmittel<br />
Faktor 3: Dosierung/ Konzentration<br />
Für die richtige Auslegung dieser Faktoren werden in der Projektierungsphase<br />
umfangreiche Tests und Vorversuche durchgeführt.<br />
Filtration Prozesswasser aus Bentonitrecycling<br />
Am Beispiel der Filtration von Prozesswasser aus dem Recyclingprozess<br />
von Bentonit, werden die Ergebnisse der Filtration mit<br />
Kammerfilterpresse und Membranfilterpresse gegenübergestellt.<br />
Flocken nach Fällung/Flockung<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 89
Sonstiges<br />
Filtrationsversuch<br />
Nachdem die Beschaffenheit des Filtertuchs festgelegt und das<br />
Fällungs-/Flockungsmittel mit entsprechender Konzentration<br />
und Dosierung ausgewählt wurde, erfolgt im nächsten Schritt<br />
der Filtrationsversuch. Hierzu wird das geflockte Prozesswasser<br />
über die jeweilige Filterpresse gefiltert.<br />
Während mit der Kammerfilterpresse ein TS-Gehalt von 51,0 %<br />
erzielt wurde, lag der TS-Gehalt bei der Membranfilterpresse mit<br />
70,9 % bei dem verarbeiteten Prozesswasser ca. 20 % höher.<br />
Ergebnis Filterkuchen<br />
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die erhaltenen Filterkuchen<br />
im Vergleich.<br />
Kammerfilterpresse<br />
TS-Gehalt Filterkuchen:<br />
51,0 %<br />
Membranfilterpresse<br />
Membranfilterpresse<br />
Wie bereits oben beschrieben, hängt der erreichbare TS-Gehalt<br />
von folgenden Faktoren ab:<br />
<br />
Filtertuchbeschaffenheit<br />
Fällungs-/ Flockungsmittel<br />
Dosierung/ Konzentration<br />
TS-Gehalt Filterkuchen:<br />
70,9 %<br />
Ergebnis Filtrat<br />
Mit beiden Filterpressen wird eine hohe Filtratqualität mit geringer<br />
Resttrübe erreicht.<br />
Diese Faktoren beeinflussen allerdings nur die Verarbeitung<br />
des Prozesswassers in der Filterpresse.<br />
Entscheidend ist jedoch vor allem das zu verarbeitende Prozesswasser<br />
mit den spezifischen, chemisch-physikalischen Eigenschaften<br />
der Inhaltsstoffe.<br />
Durch Tests und Vorversuche im Technikumsmaßstab wird ein<br />
optimales Zusammenspiel aller Faktoren sichergestellt. Dadurch<br />
ist der ökonomische Betrieb der Anlage bei optimalem<br />
Ergebnis von TS-Gehalt und Filtrat gewährleistet.<br />
Auswahl der Filterpresse<br />
Die letztendliche Auswahl der Filterpresse erfolgt auf Basis<br />
einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Hierzu werden die entstehenden<br />
Entsorgungskosten (Euro/t) der beiden Filterpressentypen<br />
gegenübergestellt.<br />
Filtrat mit geringer Resttrübe<br />
Fazit<br />
Der direkte Vergleich der beiden Filterpressen zeigt, dass die<br />
erreichbare Filtratqualiät nahezu identisch ist. Allerdings unterscheidet<br />
sich der TS-Gehalt zwischen beiden Pressen deutlich.<br />
Dabei spielt sowohl der Anschaffungspreis, als auch die Entsorgungsmenge<br />
eine entscheidende Rolle. Während der Anschaffungspreis<br />
bei der Membranfilterpresse höher, als bei der<br />
Kammerfilterpresse ist, reduziert sich die Entsorgungsmenge<br />
aufgrund des höheren TS-Gehalts.<br />
BIBKO ® INFRATEC<br />
www.bibko-infratec.com<br />
90 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Fachgerechter Einbau von Abscheideranlagen<br />
Ein Fachmann gibt Tipps,<br />
worauf beim Einbau zu achten ist<br />
Abscheideranlagen werden oft als<br />
„Schachtanlage“ in den Untergrund<br />
eingebaut. Doch Achtung! Revisionsschacht<br />
ist nicht gleich Abscheiderschacht!<br />
GET fragte einen Fachmann,<br />
worauf beim Einbau einer Abscheideranlage<br />
zu achten ist.<br />
Abscheideranlagen werden zur Vorreinigung<br />
von Abwasser eingesetzt: Fettabscheider<br />
(FA) dienen dem Schutz der<br />
Kanalisation; sie halten abscheidbare<br />
Fette zurück und verhindern so ein Zusetzen<br />
der Rohrleitungen. Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
(LFA) trennen wassergefährdende<br />
Flüssigkeiten aus dem<br />
Abwasser ab und halten sie sicher zurück.<br />
Oft werden Abscheideranlagen im Zuge<br />
einer Tiefbaumaßnahme als „Schachtanlage“<br />
in den Untergrund eingebaut. Aber<br />
Achtung: Schacht ist nicht gleich Schacht!<br />
Und was sind die konkreten Anforderungen<br />
an erdverbaute Abscheideranlagen?<br />
GET fragte Michael Wieczorek, Bauingenieur<br />
und Inhaber der Tiefbaufirma<br />
WI-BAU-TEC in Hitzacker bei Lüneburg.<br />
GET: Herr Wieczorek, Ihre Firma baut<br />
seit vielen Jahren Abscheideranlagen<br />
ein. Was ist der Unterschied zwischen<br />
einem herkömmlichen Revisionsschacht<br />
und einem Abscheider-„Schacht“?<br />
Michael Wieczorek (MW): Beide<br />
Schachtanlagen sind Schächte mit Zulauf<br />
und Ablauf, mit Schachtringen und<br />
Schachtdeckel. Doch im Gegensatz zu<br />
herkömmlichen Revisionsschächten der<br />
Kanalisation gibt es beim Einbau von<br />
Abscheideranlagen bedeutende Unterschiede<br />
und weitaus mehr und strengere<br />
Anforderungen.<br />
Die fünf wichtigsten Tipps in Kürze<br />
• Schacht ist nicht gleich Schacht<br />
• Korrosionsschutz ist wichtig<br />
• Dicht heißt dicht<br />
• Havarien vorbeugen durch korrekten Einbau<br />
• Fachkundige Einbaupartner finden Sie bei GET<br />
Das liegt daran, dass<br />
Abscheideranlagen weitreichende<br />
Funktionen im<br />
Zuge der Abwasserreinigung<br />
haben. Deshalb<br />
sind sie mit einer Reihe<br />
von wichtigen Einbauteilen<br />
ausgestattet. Sie<br />
konzentrieren Schmutzund<br />
Schadstoffe auf und<br />
halten diese zurück. Da es sich dabei<br />
um Fette und Fettsäuren oder um Leichtflüssigkeiten<br />
handelt, kann es hierbei<br />
zu korrosiven Bedingungen kommen.<br />
Betonoberflächen, die mit den Medien<br />
in Berührung kommen, müssen gegen<br />
Korrosion geschützt sein. Das erfolgt<br />
in der Regel durch eine Beschichtung<br />
oder mittels einer Kunststoffauskleidung.<br />
Die bedeutendste Anforderung<br />
an den Einbau ist jedoch, dass Abscheideranlagen<br />
wirklich dicht sind.<br />
GET: Müssen nicht auch Revisionsschächte<br />
der Kanalisation dicht eingebaut<br />
werden?<br />
MW: Ja sicher. Die Anforderung an<br />
Dichtheit gilt natürlich auch für Revisionsschächte.<br />
Jedoch sind die Dichtheitsanforderungen<br />
hier wesentlich toleranter.<br />
Bei Abscheideranlagen kommt<br />
es im Gegensatz zu Revisionsschächten<br />
nicht selten zu einem Aufstau. Dann<br />
müssen Verbindungen und Schachtfugen<br />
zuverlässig dicht sein und einen<br />
Austrag von Schadstoffen wie z. B. Benzin<br />
oder Öl in den Untergrund verhindern.<br />
Zudem dürfen keinesfalls Schadstoffe<br />
aus den Deckeln austreten, wenn<br />
das Wasser aus dem Kanal drückt. Es<br />
darf nicht zur Havarie kommen.<br />
GET: Was kann nun die Baufirma tun,<br />
um einer Havarie vorzubeugen?<br />
Für den Einbau von Abscheideranlagen gelten strenge Anforderungen<br />
MW: Die Vorbeugung<br />
vor einer Havarie<br />
gilt vor allem<br />
bei Leichtflüssigkeitsabscheidern.<br />
Hier muss beachtet<br />
werden, dass<br />
die Schachtabdeckungen<br />
überhöht<br />
eingebaut werden. Natürlich unter Berücksichtigung<br />
zulässiger Schachtweiten.<br />
Die maßgeblichen Überhöhungswerte<br />
müssen ermittelt werden und hängen<br />
von Schachtaufbau und Ölspeichervolumen<br />
ab. Hier muss schon der Planer entsprechende<br />
Höhen und Ausführungen<br />
berücksichtigen. Aber die Baufirma muss<br />
es sehen und korrekt umsetzen! Und sie<br />
muss auf jeden Fall den Hinweis geben,<br />
wenn Anforderungen scheinbar nicht<br />
eingehalten werden können. Die Baufirma<br />
ist Fachfirma und Einbaupartner!<br />
GET: Was kann der Bauherr tun, um<br />
den richtigen Einbaupartner zu finden?<br />
MW: Die scheinbar billigste Lösung ist<br />
häufig nicht wirklich preiswert! Wichtig<br />
ist ein Fachbetrieb mit Erfahrung. Eine<br />
scheinbare Ersparnis durch eine billige<br />
Baufirma kann sehr teuer kommen,<br />
wenn es an die Beseitigung von Mängeln<br />
geht. Hersteller von Abscheideranlagen,<br />
die auch Mitglieder bei GET sind, arbeiten<br />
in der Regel sehr gut mit Fachbaufirmen<br />
zusammen. Sie können bestimmt<br />
einen Tipp geben. Aber natürlich wäre<br />
es für alle Beteiligten einfacher, wenn<br />
es ein Gütesiegel oder Zertifikat gäbe,<br />
das Fachfirmen für den Einbau von Abscheideranlagen<br />
eindeutig kennzeichnet.<br />
Aber die GET arbeitet ja daran …<br />
GET: … Auch durch Ihre Mithilfe, Herr<br />
Wieczorek. Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Mehr zum Einbau von Abscheideranlagen<br />
und das Gütezeichen RAL-GZ 968<br />
finden Sie unter: www.get-guete.de/<br />
fachbereiche/abscheider-einbau<br />
www.get-guete.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 91
Sonstiges<br />
Untergrundvorbereitung<br />
Damit kleben kann, was kleben soll<br />
In der grabenlosen Kanalsanierung sind Verklebungen mit Kunstharzen gang und gäbe. Ob Anbindungen von Linern<br />
oder Altrohren an Schächte oder sonstige Abwasserbauwerke, punktuelle Reparaturen von Haltungen per Kurzliner<br />
oder Stutzensanierung im Nachgang von Haltungssanierungen per Schlauchliner – in allen Fällen können Abdichtungen<br />
durch vollverklebende Kunstharze erfolgen. Ob diese Arbeiten jedoch auch den gewünschten Erfolg – dauerhafte<br />
Dichtheit – haben, hängt nicht nur von der Qualität des Kunstharzes ab, sondern auch bedeutend von einem (in<br />
der Praxis leider gern vernachlässigten) Faktor: der korrekten Vorbereitung des Untergrundes, auf dem geklebt werden<br />
soll. Von den Herstellern der Kunstharze ebenso wie von der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />
und Abfall e. V. (DWA) und vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) gibt es dazu klare Anweisungen. Das diese<br />
Vorgaben auch eingehalten werden und dadurch ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, liegt nicht zuletzt auch in<br />
der Verantwortung der Auftraggeber, der Netzbetreiber, die Vorarbeiten einzufordern und dokumentieren zu lassen.<br />
Doch was in den Kommentarspalten gern vergessen wird, ist<br />
die Tatsache, dass selbst das beste Material nur so gut sein<br />
kann, wie seine Anwendung. Und die erschöpft sich eben nicht<br />
darin, „mal eben was draufzuschmieren“, sondern umfasst<br />
eine gut geplante, sinnvoll ausgeführte Maßnahme, von der<br />
ein ganz unerlässlicher Teil die „Vorbereitung der Schadstelle“<br />
ist. Oder anders gesagt: Selbst der hochwertigste Kleber, klebt<br />
nur so gut, wie man es ihm ermöglicht. Und die angesprochene<br />
Sielhaut ist der größte Feind von Verklebungen. Deshalb<br />
reinige, wer ewig binden will …<br />
Die Sielhaut – der größte Feind von Verklebungen<br />
„Die Abwasserleitung und das Schachtbauwerk sind an der<br />
Anbindungsstelle mittels üblichen Hochdruckspülgeräten zu<br />
reinigen. Die sogenannte Sielhaut im Bereich der herzustellenden<br />
Anbindung ist mechanisch zu entfernen.“ „Bei glattwandigen<br />
Innenoberflächen der schadhaften Rohrleitung bzw.<br />
schadhaften Schlauchlinern und solchen schadhaften Abwasserrohren,<br />
bei denen durch Hochdruckspülung Ablagerungen<br />
(die sogenannte „Sielhaut“) nicht in dem für das Verfahren<br />
notwendige Maß beseitigt werden können, ist ein Oberflächenabtrag<br />
(Entfernen der „Sielhaut“) in Abhängigkeit vom<br />
Schadensbild durchzuführen.“<br />
Diese Formulierungen, die so oder so ähnlich in allen aktuellen<br />
DIBt-Zulassungen für Abdichtungsverfahren mit Kunstharzen<br />
nachzulesen sind, bringen auf den Punkt, dass eine<br />
korrekte Untergrundvorbereitung unerlässlich ist, um eine<br />
qualitativ hochwertige Abdichtung zu erhalten.<br />
Von Anwendern unterschiedlicher Sanierungsverfahren wird<br />
immer wieder gern diskutiert, wie gut das eine oder das andere<br />
Harz klebt, ob diese oder jenes Material das bessere ist,<br />
oder welches Verfahren den größten Erfolg verspricht. Gerade<br />
in sozialen Medien wird bei solchen Diskussionen gern mal<br />
bezweifelt, „ob das Zeug was taugt“ oder geschrieben: „Das<br />
habe ich auch schon verwendet, das hat nicht gehalten.“<br />
In der Kanalsanierung haben die Sanierer es nicht nur mit<br />
unterschiedlichsten Untergründen (Beton, Klinker, Steinzeug,<br />
GFK, PVC – aber auch PE oder PP) zu tun, schon das Abwasser<br />
an sich hat es in sich. Chemisch belastetes Abwasser, Fette,<br />
Schmutz ... – all das hinterlässt Spuren auf dem Untergrund,<br />
greift die Oberflächen an oder lagert sich auf ihnen ab. Und<br />
dies nicht nur in Fett- oder Ölabscheidern: Bereits „normales“<br />
Haushaltsabwasser hinterlässt in den Haltungen neben Schmutz<br />
und Kalkablagerungen vor allem Fett auf dem Untergrund, die<br />
sogenannte Sielhaut. Die Sielhaut, die laut DIBt vor der Sanierung<br />
„mechanisch zu entfernen“ ist. Mechanisch bedeutet in<br />
diesem Falle: Eine Hochdruckspülung reicht dafür nicht aus. Ein<br />
Fräsroboter muss die Oberfläche an der zu verklebenden Stelle<br />
abtragen. Oder – bei einer manuellen Schachtanbindung – die<br />
Anbindestelle muss freigestemmt und abgeschliffen werden.<br />
Im Kanalbereich stoßen die Sanierer auf verschiedene Probleme.<br />
Zuerst auf Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit ist grundsätzlich<br />
eine Herausforderung für Verklebungen. Doch in<br />
diesem Bereich hat sich schon viel getan: Die modernen<br />
Kunstharze, insbesondere Epoxidharze, die hervorragende<br />
Klebeeigenschaften mitbringen, kommen mit Feuchtigkeit gut<br />
zurecht. Nur fließendes/drückendes Wasser muss vor der Sanierung<br />
beseitigt werden. Schlimmer jedoch sind die im Abwasser<br />
enthaltenen Fette – etwa aus Spülprozessen und Reinigungsprozessen<br />
und dergleichen. Diese scheiden sich auf<br />
den Kanalwänden als Sielhaut ab. Diese Sielhaut wird durch<br />
Hochdruckspülungen oberflächlich so weit entfernt, dass der<br />
Kanal beim Blick durch die Kamera einwandfrei sauber aussieht.<br />
Für die Herstellung eines Haftgrundes reicht diese optische<br />
Sauberkeit jedoch nicht aus.<br />
92 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Ist es schon sauber, wenn man nichts mehr sieht?<br />
Andreas Haacker, einer der Geschäftsführer des Kunststoffprüflabors<br />
Siebert + Knipschild in Oststeinbek bei Hamburg,<br />
präzisiert: „Das Problem ist, dass nach der Hochdruckspülung<br />
nicht sichtbare, nanometerdünne Fettschichten übrigbleiben<br />
und am Ende nicht einfach abzureinigen sind. Um zu gewährleisten,<br />
dass man einen guten Haftgrund erreicht, müssen diese<br />
Schichten durch Fräsen entfernt werden: Die Oberflächen<br />
der Altrohrmaterials müssen abgeschliffen bzw. abgefräst werden.<br />
So wird sichergestellt, dass auch die letzten hauchdünnen<br />
Fettschichten entfernt werden, damit die Verklebung am Ende<br />
sichergestellt werden kann.“<br />
Die übrigen drei wurden schließlich nur mit Wasser mittels Hochdruckspülung<br />
gereinigt. Nach der ersten Reinigung sahen alle<br />
zehn Probestücke sauber – und für das bloße Auge – fettfrei aus.<br />
Nach diesen unterschiedlichen Reinigungsschritten ging es für<br />
alle Proben wieder gleich weiter: Auf jede Probe wurde auf zwei<br />
Seiten Epoxidharz (FlexyPox) aufgetragen und in den Untergrund<br />
einmassiert, dann wurde auf die behandelte Ober- sowie<br />
auf die unberührte Unterseite jeweils ein Stempel geklebt.<br />
Diese Fräsarbeiten führen wiederum zu einem neuen Problem,<br />
so Haacker: „Beim Fräsen werden Frässtäube in großer Menge<br />
aufgewirbelt werden und sich schnell wieder auf die frisch abgefräste<br />
Oberfläche legen. Deshalb ist es erforderlich, nach dem<br />
Fräsen mit sauberem klarem Wasser die Frässtäube zu entfernen,<br />
da auch diese eine ausgeprägte Trennschicht darstellen.“<br />
Ein wesentliches Standbein von Siebert + Knipschild ist die<br />
Prüfung von Kanalsanierungssystemen. Als eines der größten<br />
Prüflabore in diesem Bereich testen die Ingenieure von Siebert<br />
und Knipschild ca. 7000 Baustellenproben im Jahr. Daher basiert<br />
Haackers Wissen auf harten Fakten: „Die Praxiserfahrung<br />
zeigt: Die meisten Verfahren sehen in der Kamerabefahrung<br />
am Ende sehr gut aus. Was man aber nicht sieht, sind die<br />
Vorarbeiten. Diese sind jedoch entscheidend dafür, ob die<br />
vom System angestrebte Verklebung auch erreicht wird. Daher<br />
empfehlen wir dringend, dass die Aufraggeber der Sanierungsmaßnahmen<br />
die Dokumentation der Vorarbeiten einfordern<br />
und auch prüfen. Nur dann kann sichergestellt werden,<br />
dass die Produkte nicht nur bei der Abnahme gut aussehen,<br />
sondern auch ihre Dauerhaftigkeit als Reparatursystem von 5<br />
bis 15 Jahren erreichen – oder sogar übertreffen. Gute Verklebungen<br />
mit Epoxidharzen sind überaus dauerhaft.“<br />
Doch wie wird eine gute Verklebung erreicht?<br />
Um aufzuzeigen, wie wichtig die richtige Untergrundvorbereitung<br />
für eine sichere und dauerhafte Verklebung ist, haben wir<br />
zehn Probestücke vorbereitet und auf drei unterschiedliche Arten<br />
gereinigt. Auf diesen Probestücken haben wir Verklebungen<br />
mit Epoxidharz erstellt und diese nach dem Aushärten im Prüflabor<br />
von Siebert und Knipschild auf die Zerreißprobe gestellt<br />
bzw. einer Haftzugprüfung unterzogen. Die Haftzugprüfung ist<br />
Standard bei der Zertifizierung von Kunstharzsystemen, die verkleben<br />
sollen, und wird auch eingesetzt, um bei Baustellenproben<br />
zu kontrollieren, ob die geforderte Qualität erreicht wurde.<br />
Der Versuchsaufbau<br />
Um die Situation vor einer realen Sanierung zu simulieren, wurden<br />
zehn Betonwürfel auf der vorgesehenen Klebefläche mit<br />
einer dicken Schicht aus natürlichem Fett eingerieben. Dann<br />
trennten sich die Wege der Würfel: Drei Proben wurden gründlich<br />
mit einem Tuch gesäubert. Vier weitere hat der Anwendungstechniker<br />
mit einem Schleifgerät mit Bürstenkopf abgefräst, anschließend<br />
wurden die Frässtäube mit klarem Wasser entfernt.<br />
Drei Probestücke<br />
Nach dem Aushärten klebten alle Stempel an den Steinen,<br />
und die Proben gingen ins Labor. Dort wurden sie in ein Haftzugprüfgerät<br />
eingespannt und mit wachsender Krafteinwirkung<br />
einer Haftzugprüfung unterzogen.<br />
Ein fast lautloses Ablösen des Harzes vom Beton bis hin zu<br />
einem satten Knall, der auch dem Laien schon rein akustisch<br />
deutlich macht: Hier ist der Beton gebrochen, nicht die Verklebung.<br />
Dies zeigt auch die anschließende Begutachtung<br />
der Proben – hier wurde unter Beweis gestellt, welchen Unterschied<br />
die entsprechende Vorarbeit macht.<br />
Das deutliche Ergebnis war<br />
für Andreas Haacker und seine<br />
Mitarbeiter keine Überraschung:<br />
Je besser die Verklebungsfläche<br />
vorbereitet, also<br />
von Fetten und Frässtäuben<br />
befreit worden war, desto<br />
besser hielt auch die Verklebung<br />
selbst.<br />
Bei den Proben der Probengruppe<br />
1, bei denen das Fett<br />
nur mit einem Tuch abgewischt<br />
worden war, und auf<br />
denen – wenn auch nicht für<br />
das bloße Auge sichtbar –<br />
noch eine dünne Schicht Fett<br />
verblieben war, wurde keine<br />
effektive Verklebung erreicht.<br />
„Hier liegt eine klare Grenzflächentrennung<br />
vor, das heißt,<br />
das Harz hat sich vollständig<br />
vom Beton abgelöst“, erläutert<br />
Haacker. (Siehe Probe 1 –<br />
und Graphik Haftzugprüfung)<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 93
Sonstiges<br />
Auch Probengruppe 3, die mit dem Hochdruckreiniger gereinigt<br />
worden war, konnte die Mindestanforderungen, die durch<br />
die DWA definiert sind (1N/mm 2 ) nicht oder nur teilweise erfüllen.<br />
Hier (siehe Probe 3) sind zum Teil noch Materialreste<br />
mit dem Harz verklebt, der weitaus größte Teil des Harzes hat<br />
sich aber klar vom Untergrund getrennt.<br />
Im Sinne langlebiger Sanierungen sollte also das Augenmerk<br />
der Auftraggeber ebenso wie der Dienstleister auf einer guten<br />
und umfassenden Untergrundvorbereitung liegen, damit das,<br />
was kleben soll, auch kleben kann.<br />
Praxisbeispiel Kurzliner-Sanierung<br />
Mit Abstand die beste Verklebung erreichte die Probengruppe,<br />
bei denen die spätere Klebefläche der Probestücke (Siehe<br />
Probe 2) angefräst und anschließend mit klarem Wasser<br />
von den Frässtäuben befreit worden war. Hier entstand sogar<br />
ein sogenannter Mischbruch, das heißt ein Bruch im mineralischen<br />
Untergrund – und zwischen Harz und Untergrund – ist<br />
entstanden. Das zeigt: Die Verklebung zwischen Epoxidharz<br />
und Untergrund war stärker als das Untergrundmaterial selbst.<br />
Dass der Materialbruch bei dieser Probe aus der Gruppe 2 kein<br />
Zufallsergebnis ist, zeigen die anderen Proben aus dieser Gruppe.<br />
Kurzliner müssen per<br />
Definitionen vollflächig<br />
mit dem Untergrund<br />
verkleben.<br />
Um dies sicherzustellen,<br />
reicht eine<br />
bloße Hochdruckreinigung<br />
nicht aus.<br />
Die Sielhaut mit Hilfe<br />
eines Fräsroboters<br />
durch einen Oberflächenabtrag<br />
des<br />
Untergrunds an der<br />
Schadstelle komplett<br />
entfernt werden.<br />
Die Sielhaut – der natürliche Feind von Verklebungen<br />
Eine weitere Absicherung, um einen fettfreien Untergrund für<br />
eine Sanierung zu erhalten, ist der Einsatz von fettlösenden<br />
Reinigungsmitteln. Diese werden beispielweise bei einer<br />
Schachtanbindung oder einer Gerinnesanierung nach dem<br />
Freistemmen und Reinigen des Anbindebereichs aufgetragen<br />
und lösen auch letzte mögliche Fette vor dem Harzauftrag auf.<br />
Damit der Auftraggeber<br />
die erfolgte<br />
korrekte Untergrundvorbereitung<br />
nach<br />
der Sanierungsmaßnahme<br />
nachvollziehen<br />
und überprüfen<br />
kann, müssen die<br />
Vorarbeiten dokumentiert<br />
werden – per<br />
Kamerabefahrung<br />
Durch das Vorfräsen wird die Sielhaut mechanisch<br />
entfernt. Eine reine Hochdruckreinigung<br />
reicht dafür nicht aus.<br />
und beim Einsatz des PARTLINER TM -Systems teilautomatisiert<br />
durch die App PARTLINER TM Control.<br />
Ist die zu sanierende Schadstelle solchermaßen vorbereitet,<br />
finden die auf die Kanalsanierung spezialisierten Kunstharze<br />
einen optimalen Haftgrund vor.<br />
Fazit: Hinter den eingangs zitierten Formulierungen in den DIBt-<br />
Zulassung steckt also der Unterschied zwischen dicht und nicht<br />
dicht, zwischen Erfolg und Misserfolg. Zwischen erfolgreicher<br />
Sanierung und immer wieder auftretenden Undichtigkeiten.<br />
Die korrekte und sorgfältige Untergrundvorbehandlung ist<br />
deshalb ein wesentlicher und unabdinglicher Bestandteil jeder<br />
Sanierungsmaßnahme, bei der eine vollständige und dauerhaften<br />
Verklebung mit dem Untergrund erreicht werden soll.<br />
Dies gilt im Kanal zum Beispiel für die Stutzensanierung im<br />
Schalungs- und Hütchen-Verfahren, für den Einbau von Kurzlinern,<br />
die im Gegensatz zu Schlauchlinern vollständig mit<br />
dem Untergrund verkleben, ebenso wie für die Sanierung von<br />
Schächten und Abwasserbauwerken etwa bei der Anbindung<br />
von Ab- und Zuläufen an das Bauwerk oder der Beschichtung<br />
von Schacht- und Bauwerkswänden und Schachthälsen.<br />
Mit dem korrekt vorbereiteten Untergrund kann der PARTLINER TM hervorragend<br />
verkleben.<br />
Praxisbeispiel Schachtanbindung<br />
Bei Schachtanbindungen ist es wichtig, dass das Material fest<br />
mit dem Untergrund verklebt. Wenn mit Linern sanierte Altrohre<br />
wieder dicht an den Schacht angebunden werden sollen,<br />
94 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
treffen sie auf unterschiedlichste Materialien: den GFK-Liner, auf dem meist noch Folienreste sind, das Altrohr und schließlich<br />
den Schacht.<br />
Die korrekte Untergrundvorbereitung ist hier von enormer Bedeutung, sonst löst sich die Anbindung in diesem kritischen Punkt<br />
unter dem ständigen Druck des Wassers wieder – und optisch dicht bleibt dann nicht wirklich dicht.<br />
In Schulungen der resinnovation GmbH zu Schachtanbindungen mit einem dauerflexiblen Epoxidharz Harz8 wird deshalb sehr<br />
großer Wert auf die Vermittlung der richtigen Untergrundvorbereitung gelegt: Vor der eigentlichen Anbindung wird zunächst der<br />
Liner rundherum freigestemmt, um dem Harz ausreichend Klebefläche zu bieten. Der anzubindende Liner wird angeraut und von<br />
Folienresten o. ä. befreit. Nach den Stemm-, Fräs- und Feilarbeiten wird die Anbindestelle mit klarem Wasser gereinigt. Zuletzt<br />
werden eventuell noch vorhandene Fette auf der Oberfläche mit einem Reinigungsmittel gelöst. Erst dann erfolgt die Anbindung,<br />
die bei korrekter Ausführung sicher verklebt und dauerhaft abdichtet.<br />
Freistemmen der Anbindestelle, um ausreichend Platz für die Verklebung zu schaffen. • Entfernen der Folien auf dem Schlauchliner, um den Haftgrund zu<br />
gewährleisten. • Entfernen der Frässtäube mit dem Hochdruckreiniger. • Fertige Anbindung mit Harz8.<br />
(Bilder von links nach rechts)<br />
Praxisbeispiel Bauwerksanierung<br />
Der Beton eines Pumpwerks ist durch aggressive Medien korrodiert.<br />
Das Bauwerk war in der Vergangenheit bereits einmal<br />
beschichtet, der Untergrund damals jedoch im Vorfeld nur per<br />
Hochdruckreiniger mit Wasser gereinigt worden. Die Folge: Die<br />
Beschichtung „blätterte“ nach kurzer Zeit bereits wieder ab. Der<br />
Grund: Nach der Reinigung war eine Trennschicht zurückgeblieben,<br />
die für das bloße Auge nicht erkennbar war. Das Material<br />
konnte nicht ausreichend mit dem Untergrund verkleben.<br />
Die RHZ Handwerks-Zentrum GmbH ist ein Unternehmen von<br />
VIVAWEST. Sie vereint zehn Gewerke in den Geschäftsfeldern<br />
Modernisierung, Kleinreparaturmanagement, Kanalsanierung und<br />
Verkehrssicherung unter einem Dach.<br />
Für den Bereich Kanal mit Einsatzschwerpunkten im<br />
Rheinland (v.a. Köln, Bonn, Leverkusen) suchen wir zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Fachkraft für Rohr-, Kanalund<br />
Industrieservice (unbefristet)<br />
Ihre<br />
Durchführung von Wartungs- und Reparatur-<br />
Aufgaben: arbeiten an Abwasserkanälen und Kanalbauwerken,<br />
Neuverlegung in und außerhalb von<br />
Gebäuden, grabenlose Sanierung im Kurzlineroder<br />
Inlinerverfahren, Installationsarbeiten<br />
Ihr Profil: Abgeschlossene Ausbildung zur Fachkraft für<br />
Rohr-, Kanal- und Industrieservice (m/w/d),<br />
zum Rohrleitungsbauer (m/w/d) oder zum<br />
Kanalbauer (m/w/d), Führerschein Klasse B,<br />
Bereitschaft für Montageeinsätze<br />
Was wir Leistungsgerechte Vergütung, Erfolgsbeteiligung,<br />
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eine leistungsgerechte Vergütung,<br />
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eine Erfolgsbeteiligung etc.<br />
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Bewerbungsunterlagen an RHZ Handwerks-Zentrum GmbH,<br />
Bereich Personal, Bergmannsglückstraße 35, 45896 Gelsen kirchen<br />
oder per E-Mail an berit.berndt@vivawest-dl.de.<br />
Unterschied zwischen nicht gereinigt und mit Granulat gereinigt<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 95
Sonstiges<br />
Bei der erneut notwendig gewordenen Sanierung wurde das<br />
Bauwerk komplett mit per Hochdruck mit einem Wasser-Granulat-Gemisch<br />
abgestrahlt. Dadurch wurde die Oberfläche<br />
soweit abgetragen, dass keine Trennschicht mehr zurückblieb.<br />
Im Anschluss wurde eine Epoxidharzbeschichtung aufgesprüht,<br />
die nun komplett mit dem Untergrund verkleben kann und das<br />
Abwasserbauwerk künftig vor Korrosion schützt.<br />
Bild links: Mit Granulat-Wasser-Gemisch per Hochdruck gereinigtes Pumpwerk<br />
• Pumpwerk mit resiShield-beschichtet (rechts)<br />
Praxisbeispiel Fugen abdichten<br />
Freistemmen<br />
Bevor z. B. Schachtfugen mit<br />
Kunstharz abgedichtet werden,<br />
wird die Fuge freigestemmt, um<br />
ausreichend Klebefläche für das<br />
Harz zu schaffen. Anschließend<br />
wird die Fuge mit klarem Wasser<br />
von losen Teilen gereinigt und mit<br />
resiClean die Oberfläche entfettet.<br />
So wird der Schacht wieder dicht,<br />
wie dieser Beispielschacht, der mit<br />
FlexyPox abgedichtet wurde.<br />
Verkehrssicherheit<br />
Die Tücke im Ton: Rückfahrwarner mit<br />
Terzrauschen ist besser lokalisierbar,<br />
reduziert Lärmbelästigung und<br />
schützt Fußgänger zuverlässig<br />
Allround-Einsatz dank zusätzlicher Signalfunktionen<br />
Obwohl Nutzfahrzeuge, wie Lkws, Busse und Traktoren, mit<br />
einem akustischen Rückfahrwarnsystem ausgestattet sind,<br />
kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. So verletzte<br />
erst im Januar <strong>2021</strong> im baden-württembergischen Balingen<br />
ein Lkw beim Zurücksetzen einen 74-jährigen Fußgänger<br />
schwer. Denn der weitläufig hörbare Piepton, der in den meisten<br />
Fällen eingesetzt wird, hat auch Schattenseiten: Verkehrsteilnehmer,<br />
die sich in direkter Nähe zum Fahrzeug aufhalten,<br />
können das Geräusch nur schwer lokalisieren, während es zugleich<br />
Anwohner und auch Tiere aufschreckt, die selbst nicht<br />
am Verkehrsgeschehen beteiligt sind. Ein Terzrauschen hingegen,<br />
wie es der Rückfahrwarner PeTer der GREWUS GmbH<br />
erzeugt, konzentriert sich auf den unmittelbaren Gefahrenbereich<br />
und reduziert so die Lärmbelästigung bei gleichzeitig<br />
hoher Sicherheit. Das flexible System bietet unterschiedliche<br />
Signaltöne und kann deren Schalldruckpegel automatisch an<br />
den Lärmpegel der Umgebung anpassen, weshalb es sich unter<br />
anderem für den kommunalen sowie für den land- und<br />
forstwirtschaftlichen Einsatzbereich anbietet. Die Entwicklung<br />
wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />
(BMWi) im Rahmen einer ZIM-Förderung (Zentrales Innovationsprogramm<br />
Mittelstand) finanziell unterstützt.<br />
Fräsen<br />
Entfetten<br />
Mit dem flexiblen System PeTer ist ein frei wählbarer Signalton möglich,<br />
der sich in Lautstärke und Frequenzspektrum optimal vom Umgebungslärm<br />
abhebt.<br />
Hochdruckreinigen<br />
Abgedichtet mit FlexyPox<br />
www.resinnovation.com<br />
Herkömmliche Rückfahrwarner stoßen zumeist ein schrilles<br />
Beep-Beep-Beep aus, das auch in der weiteren Umgebung<br />
deutlich wahrnehmbar ist. Dies hat in Natur und Wohngebieten<br />
nicht nur eine erhebliche Lärmbelästigung zufolge, sondern<br />
auch den Nachteil, dass nur schwer erkennbar ist, aus<br />
welcher Richtung der Warnton stammt und ob sich dessen<br />
Quelle im direkten Gefahrenbereich befindet. Die GREWUS<br />
GmbH hat aus diesem Grund eine Lösung entwickelt, die den<br />
Lärm reduziert und gleichzeitig eine höhere Sicherheit bietet.<br />
Das Ergebnis ist der Rückfahrwarner PeTer, dessen Name sich<br />
aus Pegel (Schalldruckpegel) und Terz (Frequenzspektrum)<br />
96 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
zusammensetzt. Das innovative Rückfahrsystem emittiert ein<br />
sogenanntes Terzrauschen, das für menschliche Ohren angenehmer<br />
klingt als tonale Warnsignale und sich in einem gut<br />
hörbaren Frequenzbereich bewegt. „Die Fuhrparkbetreiber<br />
schätzen besonders an unserem PeTer, dass er als Geräuschquelle<br />
leichter zu lokalisieren ist, ohne die Umgebung unnötig<br />
zu belästigen“, berichtet Ralf Sandomeer, Geschäftsführer der<br />
GREWUS GmbH. „So erhöht er die Sicherheit für Fahrer sowie<br />
für andere Verkehrsteilnehmer.“<br />
giert PeTer als Allrounder der akustischen Signalgebung. „Unseren<br />
Kunden stehen wir gerne als Kollegen aus der Akustik<br />
beratend zur Seite und unterstützen sie mit unserem Know-how<br />
auch bei Design-Anpassungen oder Spezialkonstruktionen“,<br />
resümiert Sandomeer.<br />
Allround-Gerät der akustischen Signalgebung<br />
Sowohl im automatischen als auch im manuellen, vom Fahrer<br />
gesteuerten Modus werden im Vorfeld drei unterschiedliche<br />
Schalldruckpegel für das Signal definiert. Dadurch ist PeTer in<br />
der Lautstärke stufenweise verstellbar: hoch, mittel und niedrig.<br />
Das ermöglicht die individuelle Anpassung an die jeweilige<br />
Situation, denn in einer industriell geprägten Umgebung<br />
sind andere Warnlautstärken erforderlich als in ruhigen Wohngebieten<br />
oder in der Land- und Forstwirtschaft. In der Konfiguration<br />
„Automatik“ analysiert das System mit einem Mikrofon<br />
die Umwelt und berechnet anhand eines Algorithmus, welche<br />
der drei vorab programmierten Stufen emittiert werden soll.<br />
Dabei ignoriert PeTer dynamische, impulshafte Spitzen, wie<br />
beispielsweise Windgeräusche oder kurzzeitiges Hundegebell.<br />
Dank dieser Funktion ändert der Rückfahrwarner nur die Lautstärke,<br />
wenn es wirklich notwendig und sinnvoll ist.<br />
Damit PeTer optimal für das jeweilige Fahrzeug angepasst werden kann, hat<br />
der Fahrzeughersteller im Vorfeld vollkommene Konfigurationsfreiheit.<br />
GREWUS GmbH<br />
Langenhorner Chaussee 40<br />
D-22335 Hamburg<br />
www.grewus.de<br />
Standardmäßig wird PeTer zwar mit dem innovativen Terzrauschen<br />
ausgeliefert, aber ebenso ist ein tonaler Alarm in unterschiedlichen<br />
Frequenzen möglich. Das gewählte Signal wird<br />
von der GREWUS GmbH auf die genannten Schalldruckpegelmodi<br />
eingestellt, die wiederum maßgeblich von der jeweiligen<br />
Einbausituation abhängen. Auch weitere Parameter, wie<br />
die Puls- und die Pausendauer, werden mit einer einfachen<br />
Anpassung der Software modifiziert. Unabhängig vom Rückfahrwarnton<br />
in verschiedenen Lautstärken kann derselbe PeTer<br />
außerdem einen zusätzlichen Ton abspielen – beispielsweise<br />
als Abbiegewarner, Diebstahlschutz oder Hupe. Dadurch fun-<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong>04 / / <strong>2021</strong> 2018 | | 975
Sonstiges<br />
Premiere für erstes Merkblatt zur Sanierung von Trinkwasserleitungen<br />
Der Rohrleitungssanierungsverband (RSV) gibt erstmals ein Merkblatt heraus, das die noch junge<br />
Technologie des Trinkwasser-Schlauchlinings umfangreich beschreibt. Damit werden Versorger<br />
und Ingenieurbüros bei Planung, Ausschreibung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen<br />
unterstützt. Der Verband zeigt auch praktische Lösungen für die Verbindung des Druckliners an<br />
das Trinkwassernetz sowie zur Herstellung von Anschlüssen.<br />
Bei der Sanierungsplanung von Trinkwasserleitungen<br />
leistet der RSV künftig<br />
Unterstützung. Bild: RSV/Diringer & Scheidel<br />
Die Kosten bleiben im Rahmen,<br />
der Verkehr rollt weiter<br />
und selbst die entlegensten<br />
Stellen werden erreicht – von<br />
diesen Vorteilen des vor Ort<br />
härtenden Schlauchlinings<br />
profitieren bisher vorwiegend<br />
die Betreiber von Abwasser-Kanalisationsnetzen.<br />
Dass es auch für Trinkwasserleitungen<br />
erprobte Systeme<br />
gibt, ist in Deutschland<br />
hingegen wenig bekannt.<br />
Nun kommt Bewegung in<br />
die Sache – nicht nur angesichts<br />
eines wachsenden<br />
Bedarfs an Verfahren zur<br />
Sicherstellung der Trinkwasserinfrastruktur.<br />
Mehrere<br />
Hersteller von vor Ort härtenden<br />
Methoden haben<br />
ihre Systeme in umfangreichen<br />
Nachweisverfahren<br />
auf ihre Trinkwassereignung prüfen lassen, sodass diese vom<br />
Markt akzeptiert werden können.<br />
Von Anforderungen bis Abnahme – alles im Blick<br />
„Die Normgrundlage an die Systeme ist vorhanden“ – sagt<br />
Dr. Susanne Leddig-Bahls, Obfrau des RSV-Arbeitskreises 1.3<br />
zur Sanierung von Trinkwasserleitungen. Mit der DIN EN ISO<br />
11298-4 sind Schlauchliner bereits normativ geregelt, ebenso<br />
sind Gewebeschlauchverfahren seit Jahrzehnten nach DVGW<br />
GW 327, W 330 im Einsatz. „Was bisher fehlte, ist ein Leitfaden,<br />
der die konkreten Anforderungen, Einsatzbedingungen,<br />
Materialien und Einbauprozesse beschreibt. Auftraggeber und<br />
Ingenieurbüros wünschen sich außerdem Hilfestellung bei der<br />
Planung, Ausschreibung und Überwachung bis hin zur Abnahme.<br />
Das alles haben wir nun in ein Werk zusammengefasst“,<br />
erklärt Leddig-Bahls.<br />
Einsatzgrenzen, Vorbehalte, Hygieneanforderungen<br />
Der RSV beschäftigt sich im Arbeitskreis auch mit den Einsatzgrenzen<br />
und Vorbehalten gegenüber Sanierungsverfahren, wie<br />
etwa der Frage nach der Prozesskontrolle vor Ort. Susanne Leddig-Bahls:<br />
„Wir wollen mit dem Merkblatt zeigen, dass die Branche<br />
ihre Hausaufgaben gemacht hat. Wir können die Bedingungen<br />
kontrollieren und die Härtung zuverlässig nachweisen,<br />
sodass kein Netzbetreiber Sorge haben muss, dass die Qualität<br />
eines Endproduktes der einer Fertigung im Werk nachsteht.“<br />
Der aus Mitarbeitern von Unternehmen, Netzbetreibern, Ingenieurbüros<br />
und Hygiene-Experten bestehende Arbeitskreis hat<br />
sich rund zwei Jahre lang mit der Erstellung des Merkblattes<br />
beschäftigt – vorwiegend in Online-Sitzungen. In einer Vorab-Veranstaltung<br />
gaben die Verantwortlichen des Verbandes<br />
gegenüber Wasserversorgern einen Vorgeschmack auf das<br />
Werk, das auf der Website des RSV seit August als PDF veröffentlicht<br />
und kostenlos verfügbar ist.<br />
Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr<br />
Die Besonderheit der Renovierung mit Schlauchlinern gegenüber<br />
grabenden Erneuerungsverfahren besteht darin, dass<br />
unter der Erde ein neues Rohr entsteht, ohne die Altrohrleitung<br />
aufwändig auszugraben. Zwei Technikfamilien stehen im<br />
Trinkwasserbereich zur Verfügung – entweder das vor Ort härtende<br />
Schlauchlining oder das Schlauchlining mit rückseitiger<br />
Verklebung.<br />
Anders als bei Reparaturverfahren können Schlauchliner prinzipiell<br />
eine Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr erreichen.<br />
Voraussetzung für diese als grabenarmes Verfahren bezeichnete<br />
Methode sind lediglich kleine Baugruben zum Einbringen<br />
des Schlauchliners in die zu sanierende Rohrleitung– ansonsten<br />
kann der Verkehr weiter rollen.<br />
Susanne Leddig-Bahls, zugleich Leiterin des Ingenieurbüros<br />
IQS, stellt die wichtigsten Vorteile des Schlauchlinings gegenüber<br />
dem Einsatz werksgefertigter Rohre heraus: „Der<br />
Schlauchliner punktet vor allem bei der Flexibilität. Es werden<br />
Leitungen sanierbar, an die man vorher gar nicht rangekommen<br />
ist. Da es sich um muffenlose, durchgängige Linerrohre<br />
handelt, die eng am Altrohr anliegen, ist zudem die hydraulische<br />
Leistungsfähigkeit vielen Systemen überlegen.“<br />
Besonderheiten der Trinkwasser-Anforderungen berücksichtigt<br />
Trinkwasserhygienische Bedingungen und Prüfanforderungen<br />
spielen eine entscheidende Rolle beim Einsatz des vor Ort härtenden<br />
Schlauchlinings in Trinkwasserleitungen.<br />
„Der Transport von Trinkwasser ist ein sensibles Thema, umso<br />
wichtiger ist es, dass wir eine gute technische Beschreibung<br />
bieten, die das Vertrauen für die Technologie der Leitungssanierung<br />
schafft“, betont auch Andreas Haacker, Vorsitzender<br />
des RSV. Den hygienischen Anforderungen ist im Arbeitsblatt<br />
ein ganzes Kapitel gewidmet. Denn: Sämtliche Stoffe müssen<br />
für die Trinkwasseranwendung freigegeben sein und so eingesetzt<br />
werden, dass sie den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung<br />
entsprechen. Die neuen Leitlinien des Umweltbundesamtes<br />
zur Bewertung von Materialien in Kontakt<br />
mit Trinkwasser werden im Merkblatt ebenfalls berücksichtigt.<br />
98 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Ein weiterer sensibler Punkt ist die Überwachung der Reaktionsprozesse<br />
auf der Baustelle. „Wir härten vor Ort. Wie weisen wir<br />
nach, dass die Härtung so erfolgt ist, wie dies in der Zulassung<br />
gefordert ist? Hier haben wir in Zusammenarbeit mit zwei Prüflaboren<br />
und dem Hygieneinstitut konkrete Vorgaben erarbeitet, die<br />
im Merkblatt niedergelegt sind“, erklärt Susanne Leddig-Bahls.<br />
Die Verfahren im Überblick<br />
Die am Markt befindlichen Schlauchlining-Systeme und Materialien<br />
werden im Merkblatt in einer Übersicht dargestellt, sortiert<br />
nach Linerklassifizierung, Härtung und Anwendungen. Im Text<br />
erhalten Anwender zusätzliche konkrete Empfehlungen für das<br />
jeweilige Einsatzgebiet. „So kann sich jeder das System heraussuchen,<br />
das für sein Projekt am besten geeignet ist“, so Leddig-Bahls.<br />
der zyklische Lastwechsel im Über- und Unterdruckbereich<br />
simuliert. Ein DIN-Arbeitskreis ist derzeit dabei, die Prüfung für<br />
die deutschen und internationalen Normen vorzubereiten, sodass<br />
künftig die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Anschlusssystemen<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Startschuss für neue Merkblatt-Strategie des RSV<br />
Online-Meetings und der zunehmenden Digitalisierung sei<br />
Dank – mit dem Merkblatt 1.3 kann der RSV nun eine neue<br />
Strategie der Merkblattarbeit eröffnen. „Wir drucken die Blätter<br />
nicht mehr, sondern stellen sie als PDF zur Verfügung. Das bietet<br />
nicht nur im Layout neue Möglichkeiten – so lassen sich im<br />
Dokument Verweise bequem per Link generieren. Und sobald<br />
sich zum Beispiel bei den Anschlusstechniken etwas Neues tut,<br />
setzen wir uns wieder zusammen und aktualisieren das Merkblatt“,<br />
kündigte Leddig-Bahls an.<br />
Stimmen aus dem Netzbetrieb<br />
„Der richtige Schritt“<br />
Hinweis: Die möglichen Einbaulängen sind projekt- und systemabhängig,<br />
mögliche Druckstufen sind durchmesser- und<br />
systemabhängig.<br />
* Bei den genannten Werten handelt es sich um typische Anwendungsbereiche,<br />
einzelne Kennwerte für die unterschiedlichen Druckschlauchliner sind den Herstellerangaben<br />
zu entnehmen.<br />
Lösungen für Anschlussleitungen<br />
Sowohl Netzbetreiber als auch Ingenieurbüros haben bereits<br />
im Vorfeld großes Interesse an den Inhalten des Merkblatts<br />
signalisiert, so dass der Arbeitskreis sich besonders mit der<br />
Fertigstellung beeilt hat. Das Merkblatt widmet sich übrigens<br />
auch einem Problem, das vor allem von städtischen Netzbetreibern<br />
angeführt wird: Die sichere Anbindung von Hausanschlüssen.<br />
Dafür gibt es nach Aussagen von Obfrau Susanne<br />
Leddig-Bahls inzwischen aktuelle Lösungen. „Natürlich muss<br />
ein Schlauchliningsystem sicher in das bestehende Druckleitungsnetz<br />
eingebunden und Hausanschlüsse wiederhergestellt<br />
werden können. Auch dafür wurden aktuelle Lösungen entwickelt,<br />
die auf der Linerinnenseite abdichten. Dies wird im<br />
Merkblatt beschrieben und Anforderungen definiert“, bestätigt<br />
die Expertin. So konnten erste konkrete technische Anschlusslösungen<br />
für Druckschlauchliner ihre Einsatzfähigkeit in sanierten<br />
Druckleitungen im Rahmen eines Stresstests nachweisen.<br />
Hierfür wurde ein neuartiger Bauteilversuch verwendet,<br />
Warum werden bislang die Trinkwasser-Schlauchliner durch<br />
die Systemhersteller und Dienstleister erfolgreich im Ausland<br />
vermarktet, während sie in Deutschland ein Nischendasein fristen?<br />
Dass der Markt auch in Deutschland nun bereit ist, davon<br />
ist Torsten Matussek vom Wasserverband Garbsen-Neustadt<br />
überzeugt. „Das Merkblatt des RSV ist der richtige Schritt.<br />
Damit wird es für uns Netzbetreiber leichter werden, den sehr<br />
großen Bedarf an Sanierungen bei der Leitungsinstandhaltung<br />
zu decken – auch wenn das Schlauchlining eine Methode von<br />
vielen ist, die zur Auswahl stehen.“ Matussek appelliert, auch<br />
andere grabenlose Verfahren über die RSV-Merkblätter in den<br />
Trinkwasserbereich zu heben.<br />
„Thema Sanierung wird für uns immer wichtiger“<br />
„Das Thema Sanierung ist für uns Netzbetreiber allgemein<br />
eine immer wichtiger werdende alternative Verlegemethode<br />
– insbesondere für den städtischen Netzbetrieb“, sagt Guido<br />
Kandolf von der wesernetz Bremen GmbH. „Einerseits werden<br />
die Platzverhältnisse im Boden innerorts durch die zunehmende<br />
Verlegung weiterer Infrastrukturen (z. B. Glasfaser) immer<br />
beengter. Zum anderen fordert doch auch der ständige<br />
Kostendruck ein grundsätzliches Umdenken schon bei der<br />
frühzeitigen Erneuerungsplanung von Versorgungsleitungen<br />
bei Erdgas-, Trinkwasser- und Wärmenetzen und auch natürlich<br />
auch im Abwasserbereich.“<br />
„Große Chance für alle“<br />
Diese Meinung vertritt auch Steffen Hommel vom Ingenieurbüro<br />
IRS Sachsen. Hommel begleitete zuletzt im Auftrag des<br />
Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) die<br />
Sanierung einer Trinkwasserleitung DN 600, bei der streckenweise<br />
vor Ort härtende Schlauchliner erfolgreich zum Einsatz<br />
kamen. Vor allem in den neuen Bundesländern gebe es einen<br />
enormen Bedarf, alte Betonrohrleitungen instand zu setzen.<br />
„Wenn die Verfahren dazu geeignet sind, dann ist das sicherlich<br />
eine große Chance für alle“, so Hommel.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 99
Sonstiges<br />
Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling<br />
Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling<br />
Bildrechte: Adobe Stock / ©New Africa - stock.adobe.com<br />
Potential und Dynamik von Circular Economy als<br />
zukunftsfähiges Marktmodell<br />
Produzieren, konsumieren, wegwerfen. Was in fast allen Lebensbereichen<br />
dominiert, ist mit globalen Herausforderungen<br />
nicht mehr vereinbar. Das lineare Wirtschaftsmodell entwickelt<br />
sich immer mehr zum Auslaufmodell und muss dringend durch<br />
nachhaltige Prinzipien wie beispielsweise Kreislaufwirtschaft<br />
ersetzt werden. Auch zeigt der vom Bundesumweltministerium<br />
in Auftrag gegebene GreenTech-Atlas <strong>2021</strong> eine Dynamik in<br />
der ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft,<br />
die sowohl zu radikal veränderten Geschäftsmodellen<br />
führt, als auch zu Wachstums-Chancen für Unternehmen, die<br />
in nachhaltige Technologien und Dienstleistungen investieren.<br />
Doch was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Unternehmen?<br />
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr<br />
2019 in Deutschland pro Person 72 Kilogramm Verpackungsmüll<br />
eingesammelt und damit durchschnittlich 4 Kilogramm<br />
mehr als im Vorjahr. Doch nicht nur im Verpackungsbereich<br />
nimmt der Verbrauch stetig zu. Auch in anderen Bereichen ist<br />
der Konsum höher als der Rohstoffanteil der Erde. Laut Umweltbundesamt<br />
verursachen Bau- und Abbruchabfälle den<br />
größten Abfallstrom in Deutschland – im Jahr 2018 rund 54 %<br />
des Brutto-Abfallaufkommens – und spielen damit eine wichtige<br />
Rolle für zirkuläres Wirtschaften.<br />
Es liegt auf der Hand, dass Lösungen nicht in der Beseitigung<br />
des Mülls liegen. So definiert auch die Änderung des<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 2020 als wichtigste Ziele die<br />
Verringerung des Ressourcenverbrauchs, Erhöhung der Recyclingquoten<br />
und Stärkung der Abfallvermeidung. Kreislaufwirtschaft<br />
als neues Denkmodell ist also ein richtiger Lösungsansatz<br />
für nachhaltigen Ressourcenschutz. Der Circular Economy<br />
Action Plan der EU-Kommission sowie die ab 2022 anzuwendende<br />
EU-Taxonomie machen deutlich, dass der Übergang zu<br />
einer CO 2<br />
-neutralen, nachhaltigen und ressourceneffizienten<br />
Circular Economy in Europa bereits im Gange ist. Im Mai<br />
<strong>2021</strong> beschrieb die Circular Economy Initiative Deutschland<br />
in einer neu veröffentlichten Roadmap, mit welchen konkreten<br />
Maßnahmen Deutschland eine systemische Circular Economy<br />
entwickeln und Klimaneutralität erreichen kann. Auch dadurch<br />
wird klar, dass die Umsetzung einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft<br />
kein Selbstzweck ist.<br />
Für Unternehmen gibt es also triftige Gründe, das Prinzip der<br />
Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren.<br />
Aktuell wird dieses Marktmodell zwar noch mit Zurückhaltung<br />
gelebt, was jedoch nicht an mangelnder Bereitschaft liegt.<br />
So gaben in einer Umfrage des Umweltcluster Bayern rund<br />
35 % der 70 Teilnehmenden eines Online-Seminars zur Circular<br />
Economy an, noch keine zirkulären Produkte oder Dienstleistungen<br />
anzubieten. Bei 20 % seien diese geplant und weitere<br />
35 % bieten sie bereits an. Als Hürden bei der Entwicklung<br />
zirkulärer Produkte oder Dienstleistungen seien ein entscheidender<br />
Faktor die Kosten (50 %), gefolgt von mangelnder Zeit<br />
und fehlendem Bewusstsein (je 33 %) sowie fehlender Kompetenz<br />
und fehlendem Commitment im Unternehmen (je 27 %).<br />
Eine besonders hohe Hürde ist die Herstellung kreislauffähiger<br />
Produkte. So referierte der Nachhaltigkeitsberater Dr.<br />
Mateusz Wielopolski im Rahmen der vom Umweltcluster Bayern<br />
geführten Online-Seminar-Reihe „Die sieben Prinzipien<br />
der Circular Economy“ über Möglichkeiten des Circular Design<br />
und wie sich kreislauffähige Produkte in der Realität umsetzen<br />
lassen. „Für die Entwicklung kreislauffähiger Produkte<br />
spielt intelligentes Design eine entscheidende Rolle, da bis<br />
zu 80 % der Umweltauswirkungen bereits bei diesem Schritt<br />
festgelegt werden. Nicht nur Performance und Ästhetik sind<br />
hier ausschlaggebend. Auch müssen Produktionsprozesse so<br />
definiert werden, dass Rohstoffe über mehrere Lebenszyklen<br />
ohne Qualitätsverluste erhalten bleiben. Eine ganz besondere<br />
Rolle spielt die Auswahl geeigneter Materialien und wie diese<br />
miteinander verbunden sind bzw. wieder voneinander getrennt<br />
werden können. Materialien in durchgängigen, konsequenten<br />
und gesunden Kreisläufen zu führen, stellt jedoch hohe Anforderungen<br />
an ihre Herstellung. Um kreislauffähige Produkte zu<br />
entwickeln, müssen alle Fragen bereits vor der Entwicklungsphase<br />
beantwortet werden.“<br />
Kreislaufwirtschaft bedeutet also mehr als nur Recycling. Es ist<br />
ein gesamtheitlicher interdisziplinärer Ansatz, der Know-how<br />
über Prozesse, Technologien und Materialien verbindet. Der<br />
Fokus liegt auf langer Nutzungsdauer und Reparatur. Abfallvermeidung<br />
und Wiederverwendung stehen bei diesem Modell<br />
weit vor dem Recycling. Das Prinzip ist besonders dann<br />
sinnstiftend, wenn Produkte so gestaltet werden, dass sie in<br />
einen biologischen oder technologischen Kreislauf rückgeführt<br />
werden können. Dieses sogenannte „Cradle-to-Cradle-<br />
Design“ erfüllt den Bedarf nach zukunftsfähigen Verfahrensweisen.<br />
Gleichzeitig setzt es Materialgesundheit voraus, damit<br />
schädliche Stoffe nicht den biologischen Kreislauf belasten<br />
und am Ende in der Nahrungskette landen.<br />
Mit diesen Themen findet eine ökologische Transformation<br />
statt, die der Umweltcluster mit Wissenstransfer, Fortbildungen,<br />
Vernetzungen und Fördermaßnahmen begonnen hat und mit<br />
aktuellen Kenntnissen aus Wissenschaft und Forschung weiterführt.<br />
Damit folgt er einem weiteren Umfrage-Ergebnis,<br />
bei dem 70 % seiner Seminar-Teilnehmenden äußerten, sie<br />
müssten zur Umsetzung zirkulärer Produkte neue Kompetenzen<br />
aufbauen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, Zugang zu<br />
100 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Fördermöglichkeiten und externe Beratung zu suchen.<br />
Dass zirkuläres Wirtschaften als Zukunftsmodell keine Theorie<br />
ist, beweist der Umweltcluster insbesondere mit umwelttechnologischen<br />
Projekten, wie zum Beispiel CIRCULAR4.0. Es fördert<br />
den Einsatz digitaler Technologien und Prozesse bei KMU<br />
im Alpenraum, um deren Entwicklung hin zu zirkulären Geschäftsmodellen<br />
zu unterstützen. Das Projekt soll das Bewusstsein<br />
für den Zusammenhang von Digitalisierung und Circular<br />
Economy bei Multiplikatoren, Wirtschaftsförderern, Finanzgebern<br />
und Unternehmen in der Region schaffen. Ein speziell<br />
entwickeltes Schulungsprogramm mit Tools zur Entwicklung<br />
zirkulärer Geschäftsmodelle mit Hilfe digitaler Prozesse soll an<br />
KMU aus dem Alpenraum getestet werde<br />
Interessierte Unternehmen aus Schwaben und Oberbayern<br />
können sich für die im Herbst <strong>2021</strong> beginnende Pilotphase<br />
beim Umweltcluster bewerben.<br />
Auch mit dem regionalen Kunststoff-Projekt „reGIOcycle“<br />
stellt der Umweltcluster Bayern seine umwelttechnologische<br />
Expertise unter Beweis. Das Projekt steht für Vermeidung, Substitution<br />
und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen<br />
am Beispiel der Region Augsburg. In einer dreijährigen Forschungsphase<br />
widmet es sich den Fragen, wie eine regionale<br />
Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe im Raum Augsburg verbessert<br />
werden kann und welche nachwachsenden Ressourcen<br />
in der Region vorhanden sind. Projektziel ist die Entwicklung<br />
und Erprobung eines realisierbaren Konzepts zur nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft, unter Mitwirkung verschiedener Akteure<br />
und Stakeholder aus Kommunen, Forschungseinrichtungen<br />
und lokal agierender Unternehmen.<br />
Dass der Umweltcluster branchenübergreifend in Wertschöpfungsketten<br />
denkt, zeigt er auch mit „WeReLaNa“ – einem<br />
Cross-Cluster-Projekt im Bereich Bioökonomie. Übergeordnetes<br />
Ziel ist das Schließen von Kreisläufen und das Eröffnen<br />
von Innovationsräumen für die Nutzung von Reststoffen aus<br />
Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie.<br />
Mit seiner Online-Seminar-Reihe „Die sieben Prinzipien der<br />
Circular Economy“ bewegt der Umweltcluster ebenfalls die<br />
Zahnräder der Vernetzung und Weiterbildung. So vermittelte<br />
die gemeinsam mit den bayerischen IHKs veranstaltete Fortbildungsreihe<br />
relevante Kenntnisse und zeigte anhand von Best<br />
Practices, worauf es bei einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft<br />
ankommt. Die erfolgreiche Reihe war seit ihrem Start<br />
so gut besucht, dass sie nach dem letzten der acht geplanten<br />
Seminare nahtlos weitergeführt wird.<br />
„Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung<br />
sind für uns keine Branchentrends, sondern zählen zu unserem<br />
Selbstverständnis“, betont Alfred Mayr, Geschäftsführer des<br />
Umweltcluster Bayern. „Aus diesem Grund fördern wir die<br />
Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.“<br />
Auf dieser Grundlage entwickelt sich der Umweltcluster immer<br />
mehr zu einer bei Expert:innen gefragten überregionalen<br />
Informationsplattform.<br />
Pitch<br />
Der Augsburger Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern<br />
e. V. stärkt die bayerische Wirtschaft durch die Vernetzung<br />
von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Mit Projekten<br />
und Arbeitskreisen verbindet der Umweltcluster Bayern<br />
die Kompetenzen seiner Mitglieder und entwickelt daraus umwelttechnologische<br />
Lösungen.<br />
Kurzprofil<br />
Der Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e. V. mit<br />
Sitz in Augsburg hat sich seit dem Gründungsjahr 2006 zum<br />
Branchennetzwerk der bayerischen Umweltwirtschaft entwickelt.<br />
Seine Arbeit konzentriert sich auf Transfer, Bildung und<br />
Verstärkung von Kooperation. Seine zentrale Aufgabe ist die<br />
Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />
Der Umweltcluster Bayern verbindet die Kompetenzen seiner<br />
Mitglieder entlang der Wertschöpfungskette und entwickelt<br />
daraus umwelttechnologische Lösungen. Sein Prädikat „Umweltcluster<br />
Leuchtturmprojekt“ zeichnet jedes Jahr ein Projekt<br />
aus, das einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung der Umwelttechnologie<br />
in Bayern leistet.<br />
Langprofil<br />
Der Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e. V. mit<br />
Sitz in Augsburg hat sich seit dem Gründungsjahr 2006 zum<br />
Branchennetzwerk der bayerischen Umweltwirtschaft entwickelt.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Politik, Forschung, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft konzentriert sich seine Arbeit auf Transfer,<br />
Bildung und Verstärkung von Kooperation. Seine zentrale<br />
Aufgabe ist die Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />
Ziele der Vernetzung sind die Stärkung und der<br />
Ausbau der bayerischen Wirtschaft und des Mittelstandes. Mit<br />
umwelttechnologischen Projekten und Arbeitskreisen verbindet<br />
der Umweltcluster Bayern die Kompetenzen seiner Mitglieder<br />
und entwickelt Lösungen zur Abfallvermeidung, Substitution<br />
durch biobasierte Alternativen und zirkuläres Wirtschaften.<br />
Seit 2008 fördert der Umweltcluster Bayern visionäre Technologien.<br />
Sein Prädikat „Umweltcluster Leuchtturmprojekt“ zeigt<br />
Entwicklungsrichtungen und zeugt von unternehmerischem<br />
Mut und visionärem Denken. Das Gütesiegel zeichnet jedes<br />
Jahr ein Projekt aus, das einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung<br />
der Umwelttechnologie in Bayern leistet und dadurch<br />
zur Verbesserung der Klima- und Umweltsituation beiträgt.<br />
Trägerverein Umwelttechnologie – Cluster Bayern e. V.<br />
Am Mittleren Moos 48<br />
D-86167 Augsburg<br />
Telefon: +49 (0) 821/455798 - 0<br />
E-Mail: info@umweltcluster.net<br />
www.umweltcluster.net<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 101
Sonstiges<br />
Schachtabdeckungen, Straßenabläufe und Aufsätze:<br />
Worauf Sie bei Ausschreibungen und Planungen achten sollten<br />
Bei abwassertechnischen Anlagen und Produkten der<br />
Straßenentwässerung sind oft kleine Einbauteile wichtig<br />
für eine langfristig sichere und zuverlässige Funktion<br />
Unter unseren Straßen befindet sich ein Netz von Abwasserund<br />
Regenwasserkanälen. Das System der abwassertechnischen<br />
Anlagen und der Straßenentwässerung ist wie ein<br />
großer Baukasten. Werden hier Produkte verbaut, die nicht<br />
zusammenpassen oder die den statischen und dynamischen<br />
Belastungen oder den Wetterbedingungen nicht standhalten,<br />
ist die Verkehrs- und Betriebssicherheit gefährdet.<br />
Eine ausschreibende Stelle oder ein Planer kann das im Detail<br />
jeweils selbst abprüfen. Einfacher ist es, wenn Entscheider<br />
oder Betreiber Kanalgussprodukte mit dem Gütezeichen RAL-<br />
GZ 692 verwenden. Dann ist nämlich das Zusammenpassen<br />
garantiert:<br />
• Bei Aufsätzen mit einem Kennmaß 300 x 500 und<br />
500 x 500 für Straßenabläufe passen Eimer nach DIN 4052-3<br />
• Bei runden Schachtabdeckungen mit lichter Weite 600 und<br />
mit Schmutzfängeraufnahmen passen Schmutzfänger nach<br />
DIN 1221<br />
Der Vorteil: Da alles aufeinander abgestimmt ist, ist auch eine<br />
schnelle Ersatzteilbeschaffung und minimale Lagerhaltung<br />
möglich.<br />
Beispiel 2: Dämpfende Einlagen gegen Lärm<br />
Der Verkehr auf unseren Straßen wächst. Mit der Verkehrsbelastung<br />
steigt die Beanspruchung der Straßenoberfläche<br />
und auch der Verkehrslärm. Übliche Gegenmaßnahmen sind:<br />
Offenporiger Asphalt (OPA), sogenannter „Flüsterasphalt“,<br />
Lärmschutzwände und Geschwindigkeitsbeschränkungen.<br />
Standardisierter Schachtrahmen mit Schmutzfänger nach DIN 1221<br />
Große Kleinigkeiten, die einen entscheidenden Unterschied<br />
machen<br />
Beispiel 1: Schmutzfänger und Eimer gegen Kanalverstopfung<br />
Schachtabdeckungen sind Einstiegs- und Wartungsöffnungen<br />
zu den darunter installierten Schächten und Abwasserkanälen.<br />
Schachtabdeckungen und Straßenabläufe dienen zudem<br />
der Straßenentwässerung und der Belüftung des Schachtes.<br />
Der Schmutz der Straße darf nicht den Schacht und Kanal verstopfen.<br />
In Straßenabläufen sind deshalb Eimer montiert, die<br />
die Grobstoffe aus dem Oberflächenwasser zurückhalten, bei<br />
Schachtabdeckungen sammeln eingehängte Schmutzfänger den<br />
durch die Lüftungsöffnungen der Kanaldeckel fallenden Schmutz.<br />
Eimer für Straßenabläufe mit Kennmaß 300 x 500 und<br />
500 x 500 und Schmutzfänger für Schachtabdeckungen mit<br />
lichter Weite 600 sind in Maßnormen standardisiert. Sie werden<br />
baugleich von verschiedenen Herstellern in großen Stückzahlen<br />
hergestellt und sind deshalb kostengünstig und praktisch<br />
jederzeit wirtschaftlich verfügbar.<br />
Logisch, dass Schmutzfänger und Eimer zu den Schachtabdeckungen<br />
bzw. den Aufsätzen passen sollten. Außerdem<br />
sollten auch bereits eingebaute Aufsätze, Straßenabläufe und<br />
Schachtabdeckungen den Einsatz dieser Ergänzungsbauteile<br />
ermöglichen. Das ist jedoch nicht bei allen marktüblichen Produkten<br />
selbstverständlich.<br />
Auch mit Schachtabdeckungen und Aufsätzen lässt sich Lärm<br />
minimieren. Die GET fordert deshalb in ihrer Güterichtlinie<br />
RAL-GZ 692 für alle Schachtabdeckungen Klasse D400 bis<br />
F900 dämpfende Einlagen.<br />
Richtig bemessene dämpfende Einlagen in Schachtabdeckungen<br />
wirken wie Stoß- und Lärmdämpfer. Sind dämpfende<br />
Einlagen jedoch falsch dimensioniert, dämpfen sie weder<br />
Stöße noch Lärm. Vielmehr kann beim Befahren mit schweren<br />
Fahrzeugen und großer Geschwindigkeit sogar ein „Trampolin-Effekt“<br />
entstehen – mit gravierenden Folgen. Deckel oder<br />
Roste können dann aus dem Rahmen geschleudert werden.<br />
Bezüglich dämpfender Einlagen gibt es nach DIN EN 124<br />
keine Anforderungen, dämpfende Einlagen sind nicht vorgeschrieben.<br />
Ebenso wenig sind diesbezüglich in der DIN EN<br />
124 Prüfungen zur Verkehrs- und Betriebssicherheit gefordert.<br />
Die GET hält dies für ein Sicherheitsrisiko.<br />
Was in der DIN EN 124 nicht berücksichtigt ist, fordert die Gütegemeinschaft<br />
Entwässerungstechnik deshalb verpflichtend in<br />
ihrer Güterichtlinie RAL-GZ 692. Hier sind auch weitere Konstruktions-<br />
und Prüfvorgaben festgelegt: Um unter Last eine zu<br />
große Verformung zu vermeiden, müssen dämpfende Einlagen<br />
eine Härte von mindestens 65° Shore A haben. Bei Belastung<br />
mit 2/3 der Prüfkraft nach EN 124 dürfen Deckel oder Roste<br />
nur maximal 3 mm absinken. Ein „Trampolin-Effekt“ kann dadurch<br />
zuverlässig ausgeschlossen werden.<br />
GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V.<br />
Wilhelmstr. 59 • D-65582 Diez/Lahn<br />
www.get-guete.de<br />
102 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Sonstiges<br />
Schachtabdeckungen mit Leistungsbescheinigung:<br />
So werden Planung und Ausschreibungen einfach und sicher<br />
Schachtabdeckungen mit Leistungsbescheinigungen vereinfachen Ausschreibung<br />
und Planung dank definierter Produkteigenschaften. Die Gütesicherung nach<br />
RAL-GZ 692 sorgt für konsequente Qualitätssicherung und aktiven Umweltschutz.<br />
Wenn wir öffentliche Verkehrsflächen<br />
wie z. B. Wege, Plätze oder Straßen<br />
nutzen, vertrauen wir darauf, dass diese<br />
fachgerecht geplant und ausgeführt<br />
wurden. Wir erwarten, dass auch eingebaute<br />
Schachtabdeckungen und<br />
Straßenabläufe dauerhaft betriebs- und<br />
verkehrssicher sind.<br />
Wer entscheidet wie über die<br />
geeigneten Produkte?<br />
Planer und ausschreibende Stellen<br />
entscheiden, welches Produkt wo eingesetzt<br />
wird. Allerdings ist die Auswahl<br />
bei Schachtabdeckungen und<br />
Aufsätzen groß. Voraussetzung für<br />
fachgerechte Planung, Auswahl und<br />
Bewertung der Verkehrs- und Betriebssicherheit<br />
der Produkte sind klare Produktinformationen.<br />
Klare Leistungskriterien dank<br />
Leistungsbescheinigung<br />
Nicht alle Hersteller veröffentlichen für<br />
ihre Produkte Leistungskriterien. Das<br />
heißt, planende und ausschreibende<br />
Stellen müssen ihre Leistungskriterien in<br />
der Ausschreibung konkret fordern. Einfacher<br />
und effizienter ist die Bewertung,<br />
Auswahl und Ausschreibung, wenn<br />
Produkte eine Leistungsbescheinigung<br />
aufweisen. Mit den darin enthaltenen<br />
Informationen können Produkte zielgerichtet<br />
für den jeweiligen Bedarfsfall<br />
ausgewählt werden.<br />
Für Schachtabdeckungen und Aufsätze<br />
mit dem Gütezeichen RAL-GZ 692<br />
gibt es Leistungsbescheinigungen. Das<br />
Gütezeichen RAL-GZ 692 wird von<br />
der RAL Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />
(GET) verliehen. In der<br />
GET-Leistungsbescheinigung sind die<br />
Leistungen des jeweiligen Produktes<br />
dokumentiert und öffentlich einsehbar.<br />
Dies ermöglicht der ausschreibenden<br />
Stelle Leistungsdaten von Produkten<br />
verschiedener Hersteller zu vergleichen<br />
und das für den aktuellen Bedarf optimale<br />
Produkt zu wählen.<br />
Alle Leistungsbescheinigungen für Produkte<br />
mit dem RAL Gütezeichen RAL GZ<br />
692 finden Sie unter https://get-guete.<br />
de/leistungsbescheinigungen/kanalguss<br />
Tipp der GET für die Ausschreibung<br />
Nutzen Planer oder Kommunen bei ihren<br />
Ausschreibungen den Zusatz „gemäß den<br />
Anforderungen der Gütesicherung nach<br />
RAL-GZ 692“, werden die Leistungskriterien<br />
ohne großen Aufwand fester Teil<br />
der Ausschreibung. Die hohen Qualitätsanforderungen<br />
der Güterichtlinie<br />
RAL-GZ 692 und die Leistungsbescheinigung<br />
der Produkte sind der Grund,<br />
warum Qualitätsprodukte oft nach<br />
RAL-GZ 692 ausgeschrieben werden.<br />
infor-<br />
GET-Leistungsbescheinigungen<br />
mieren unter anderem über:<br />
• Sicherung von Deckel und Rost im<br />
Rahmen<br />
• Verhalten der dämpfenden Einlage<br />
• 12-monatige Produktbewährung in<br />
der Praxis<br />
• Widerstandsfähigkeit gegen Frost-<br />
Tau-Wechsel<br />
• Betonanforderungen<br />
• Standardisierte Schmutzfängeraufnahmen<br />
• Schraubendimensionierung<br />
• Korrosionsbeständigkeit der<br />
Schrauben<br />
• Fremdüberwachung<br />
• Qualitäts- und Umweltmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001 und<br />
DIN EN ISO 14001<br />
• Brandverhalten<br />
• Tragfähigkeit<br />
• Kindersicherheit<br />
• Griffigkeit<br />
Unabhängige und akkreditierte Prüfstellen<br />
überwachend laufend die Punkte der<br />
Leistungsbescheinigung gemäß den Anforderungen<br />
der Güterichtlinie RAL-GZ<br />
692 überwacht.<br />
Produkte und Produktionsprozesse<br />
werden laufend überwacht<br />
Die DIN EN 124:2015 fordert in der<br />
aktuellen Fassung keine Fremdüberwachung<br />
der Produkte. Im Gegensatz dazu<br />
setzt die Güterichtlinie RAL-GZ 692 auf<br />
eine durch unabhängige Dritte geprüfte<br />
Qualität. Deshalb müssen, neben der Eigenüberwachung<br />
des Herstellers und der<br />
Fremdüberwachung der Produktionsprozesse,<br />
auch 2 x jährlich Produkte durch<br />
eine neutrale Prüfstelle geprüft werden.<br />
RAL-GZ 692 fordert dies verbindlich.<br />
Umwelt- und Gewässerschutz<br />
Auch das Thema Umwelt- und Gewässerschutz<br />
ist für die Gütegemeinschaft<br />
Entwässerungstechnik wichtig. Um das<br />
Gütezeichen RAL-GZ 692 zu erlangen,<br />
müssen Hersteller eine Zertifizierung des<br />
Qualitäts- und Umweltmanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO 9001 und DIN<br />
EN ISO 14001 nachweisen. Das bedeutet,<br />
dass Beschichtungen keine wassergefährdenden<br />
Stoffe nach WHG enthalten<br />
dürfen. Für die Beschichtung sind nur<br />
Lacke auf Wasserbasis mit einem organischen<br />
Restlösemittelanteil unter 6 % zu<br />
verwenden. Der Wasserlack muss blei-,<br />
chromat- und weichmacherfrei sein.<br />
DIN EN 124:2015 enthält keine dieser<br />
Forderungen.<br />
Mehr zu Schachtabdeckungen und das<br />
Gütezeichen RAL-GZ 692 für Kanalguss-Produkte<br />
finden Sie unter:<br />
www.get-guete.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 1<strong>03</strong>
Sonstiges<br />
Starkregenmengen<br />
sicher vom Flachdach entwässern<br />
Bei plötzlichem Extremregen und Starkregen werden<br />
Flachdächer mit ihren Entwässerungsanlagen besonders<br />
belastet, vor allem, wenn die anfallenden Wassermengen<br />
nicht schnell genug abgeleitet werden können und<br />
sich das Regenwasser auf den Dachflächen anstaut.<br />
Was sind Starkregen?<br />
Als Starkregen bezeichnet man große Niederschlagsmengen,<br />
die in kurzer Zeit anfallen. Plötzliche Starkregen führen oft zu<br />
schnell ansteigenden Wasserständen und zu Überschwemmungen.<br />
Der Deutsche Wetterdienst DWD unterscheidet je<br />
nach Intensität des Starkregens drei Starkregenformen: *markantes<br />
Wetter, *Unwetter und *extremes Unwetter.<br />
Planung und Ausführung der Flachdachentwässerung<br />
Will man Dachkonstruktionen und deren Entwässerungsanlagen<br />
bei Starkregen vor Überlastung schützen, muss die Regenentwässerungsanlage<br />
so geplant und ausgeführt werden,<br />
dass das Wasser selbst bei Starkregen kontrolliert und ohne<br />
Rückstau auf dem Dach in der Entwässerungsanlage abgeleitet<br />
werden kann. Hierfür gelten die Anforderungen der DIN<br />
EN 12053-3 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb<br />
von Gebäuden – Dachentwässerung, Planung und Bemessung“<br />
und der DIN 1986-100 „Entwässerung für Gebäude<br />
und Grundstücke“. Dem Regelwerk zufolge muss jedes Flachdach<br />
zusätzlich zur Dachentwässerungsanlage eine ausreichend<br />
dimensionierte Notentwässerung besitzen, um einen<br />
Dacheinsturz zu vermeiden. Das Dachentwässerungs- und das<br />
Notentwässerungssystem müssen gemeinsam mindestens den<br />
am Standort des Gebäudes zu erwartenden Jahrhundertregen<br />
r (5/100) entwässern können.<br />
Notentwässerung: Notabläufe und Notüberläufe<br />
Die Dachfläche bzw. jeder Tiefpunkt der Dachkonstruktion<br />
muss nach DIN 1986-100 eine Notentwässerung über Notabläufe<br />
erhalten. Die Notentwässerung darf nicht an die Regenwasserleitung<br />
der Dachentwässerung angeschlossen werden,<br />
sondern muss das Regenwasser in freiem Auslauf auf<br />
schadlos überflutbare Grundstücksflächen ableiten. Das gilt<br />
auch dann, wenn mehrere Notabläufe über Rohrleitungen<br />
zusammengeschlossen sind und das Regenwasser mit einem<br />
gemeinsamen Auslauf aufs Grundstück entwässern.<br />
Als Notabläufe werden Dachabläufe und Attikaabläufe mit eingebauten<br />
Wehren oder mit äußeren Stauelementen verwendet,<br />
die erst dann anlaufen, wenn die eigentliche Dachentwässerung<br />
bei Starkregen überlastet und die für die Notentwässerung<br />
festgelegte Stauhöhe erreicht ist. Als Notentwässerung<br />
können auch ausreichend dimensionierte Notüberläufe in<br />
Form runder oder rechteckiger Öffnungen in der Attika dienen.<br />
Bei Starkregen sollte man das Wasser von Flachdächern schnell, kontrolliert<br />
und ohne Rückstau ableiten. Hier ein Dachgully in Aktion.<br />
Flachdächer in Leichtbauweise wie z. B. Trapezblechdächer<br />
brauchen immer eine Notentwässerung.<br />
Auch Balkone müssen nach DIN 1986-100 eine Notentwässerung<br />
erhalten, wenn sie eine geschlossene Brüstung besitzen.<br />
Auf Notentwässerungen verzichten kann man jedoch bei Dächern<br />
in Massivbauweise, bei denen Niederschlagsrückhaltung<br />
planmäßig vorgesehen und statisch nachgewiesen ist. So<br />
zum Beispiel bei Gründächern, bei denen das Niederschlagswasser<br />
durch die Pflanzen sowie die Substrat- und Drainschichten<br />
in großen Umfang aufgenommen und erst verzögert an<br />
die Dachentwässerung abgegeben wird. Ein anderes Beispiel<br />
sind spezielle Retentionsdachabläufe mit Drosselöffnungen,<br />
die eine kalkuliert verzögerte Dachentwässerung und dadurch<br />
Rückhaltung auf dem Dach ermöglichen.<br />
Sicher entwässern mit Dachabläufen mit RAL-GZ 694<br />
Dach- und Notabläufe mit dem Gütezeichen RAL-GZ 694<br />
können Flachdächer auch bei Starkregen gezielt und sicher<br />
entwässern mit Abflussleistungen, die höher liegen als es die<br />
Normen fordern.<br />
Über die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET)<br />
Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET) ist<br />
eine RAL-Gütegemeinschaft. GET engagiert sich für Qualität,<br />
Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Zuverlässigkeit von<br />
Produkten der Entwässerungstechnik. GET-Mitglieder sind<br />
führende Hersteller der Entwässerungstechnik, Fachverbände,<br />
Prüfinstitute und weitere, anerkannte Sachverständige. GET<br />
vergibt die RAL Gütezeichen RAL-GZ 692 „Kanalguss“, RAL-<br />
GZ 693 „Abscheideranlagen“ und RAL-GZ 694 „Gebäudeentwässerung“.<br />
GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V.<br />
Wilhelmstr. 59 • D-65582 Diez/Lahn<br />
Telefon: +49 (0) 6432/9368-0<br />
E-Mail: info@get-guete.de<br />
www.get-guete.de<br />
104 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong>
Nachruf<br />
Nachwort und Erinnerung unseres Senior-Chefs Ulrich Jöckel<br />
Bruno Schmuck – Freund, Vordenker und Initiator<br />
Es ist immer zu früh, Abschied zu nehmen …<br />
Bruno Schmuck begleitete unsere JT seit 1986. Sein erstes<br />
Interesse galt der Neuentwicklung einer sehr kleinen Drehschwenkkopfkamera,<br />
seiner Zeit noch mit schwarz-weiß Bild.<br />
Mit der und „seiner“ neugegründeten Firma Rohrtech wurden<br />
viele Ideen bezüglich komfortablerer Umsetzungen in<br />
der Dienstleistung „Kanalkontrolle“ gemeinsam konstruiert<br />
und umgesetzt. Auch war Bruno Schmuck als studierter Vermessungsingenieur<br />
einer der Ersten, welcher auf eine ordentliche<br />
Ausbildung des Bedienpersonals großen Wert legte.<br />
Unser „Schweizer“ wollte Perfektion, nicht nur in der Technik,<br />
sondern auch in der Präsentation. Das versuchten wir auch<br />
in den Lindauer Seminaren, ab 1988 so umzusetzen. Bruno<br />
Schmuck war dann zufrieden, wenn alles funktionierte und<br />
beste Ergebnisse generiert wurden. Er verglich sich des Öfteren<br />
mit einer Schweizer Uhr: genau, präzise, robust und<br />
unverwüstlich. Langatmige Diskussionen kürzte er durch<br />
klare Fragen und forderte auch beste Antworten zu zukunftsfähigen<br />
Themen. Bruno war aber kein Inspekteur und schon<br />
gar kein Kanalreiniger, er wollte mehr und gründete später<br />
sein Ingenieurbüro SBU, nachdem die Firma Rohrtech von<br />
der Mutterfirma (Cellere) veräußert wurde. Von da an war<br />
er stetiger Gast bei uns. Seine Referate, meistens auch mit<br />
Hintergedanken, forderten die Seminarteilnehmer, da er<br />
auch die Schweizer Umgangssprache und den, seinen eigenen<br />
Dialekt, mit einfließen ließ. Wenn was nicht so perfekt<br />
funktionierte, dann hatte Bruno seinen „Plan B“.<br />
Bruno Schmuck – langjähriger Begleiter, Referent und Diskussionsteilnehmer des<br />
Lindauer Seminars<br />
Er hoffte, auch als 77jähriger, noch auf viele Seminarteilnahmen<br />
und in vielen Telefonaten, nachdem Corona einen persönlichen<br />
Austausch nicht zugelassen hatte, haben wir auch<br />
das Seminarprogramm und Brunos Vorstellungen für die kommenden<br />
Veranstaltungen diskutiert.<br />
Mit Bruno Schmuck verlieren nicht nur wir einen angenehmen<br />
und guten Freund, sondern die Branche einen engagierten<br />
Vordenker und Initiator. Gerne erinnere ich mich an viele zielorientierte<br />
Gespräche, auch wenn es darum ging, Technik und<br />
Personal, aber auch Erfolg und Kosten gegenüberzustellen.<br />
Bruno war leidenschaftlich und sicherlich auch aus diesem<br />
Grund ein erfolgreicher Geschäftsmann und verlässlicher Partner<br />
vieler Kommunen. Am 27. Juni <strong>2021</strong> verstummte seine<br />
Universitäts-Professor Dr.-Ing. Wolfgang Günthert, Uli Jöckel, Bruno Schmuck<br />
Stimme und er schloss für immer seine Augen. Wir werden<br />
Bruno Schmuck nicht vergessen und erinnern uns sicherlich<br />
auch in Zukunft an seine Ideen, sein Engagement und seine Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen.<br />
Dipl.-Ing. (FH ) Ulrich Jöckel<br />
JT-elektronik GmbH<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2021</strong> | 105
empfohlen durch:<br />
Aufnahmeantrag VDRK e. V.<br />
VDRK Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e.V.<br />
Wilhelmshöher Allee 253-255 · D-34131 Kassel<br />
Tel. +49 (0) 561/207567-0 · Fax +49 (0) 561/207567-29<br />
Amtsgericht Kassel, Vereinsregister Nr. 4756<br />
®<br />
Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft als<br />
O Ordentliches Mitglied (z. B. Anwender/Dienstleister)<br />
O Fördermitglied (z. B. Hersteller/Auftraggeber/Städte/Verbände)<br />
O persönliches außerordentliches Mitglied (z. B. Lehrer/Angestellte Meister)<br />
Firma<br />
Straße<br />
Land PLZ Ort<br />
Vorwahl<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Internet<br />
E-Mail<br />
HRA- bzw. HRB-Nummer<br />
Handelsregister/Ort<br />
Gründung der Firma<br />
Geschäftsführer/Inhaber<br />
Geburtsdatum<br />
Durchwahl Geschäftsführer/Inhaber<br />
Bezahlung des Mitgliedsbeitrages per O Rechnung O Einzugsermächtigung (gesondertes Formular)<br />
Tätigkeitsbereiche ordentliche Mitglieder:<br />
O Abscheider – Fett O Abscheider – Leichtflüssigkeit O Dichtheitsprüfung O Entsorgung<br />
O Grubenentleerung O Industrieservice O Kanalreinigung O Kanalsanierung – Kurzliner<br />
O Kanalsanierung – Schlauchliner O Ortung O Rohrreinigung O Schachtinspektion<br />
O Schachtsanierung O TV-Inspektion – Kamerauntersuchung<br />
Anzahl der Mitarbeiter: Kaufmännisch: ............... Gewerblich: ............... Außendienst: ...............<br />
Tätigkeitsbereiche Fördermitglieder:<br />
O Düsentechnik O Fahrzeugaufbauten O Renovationssysteme O Robotersysteme<br />
O Rohrreinigungsmaschinen O Sicherheitsausrüstung O Software O TV-Inspektionssysteme<br />
O Kanalunterhaltung<br />
O Sonstiges<br />
Anzahl der Mitarbeiter: Kaufmännisch: ............... Gewerblich: ............... Außendienst: ...............<br />
Tätigkeitsbereiche außerordentliche Mitglieder:<br />
O Sachverständiger O Schulung O Beratung O Sonstiges<br />
Mir ist bekannt, dass die Daten entsprechend dem Datenschutzgesetz gespeichert werden können, gleichzeitig stimme ich einer Veröffentlichung<br />
der Firmendaten zu. Mir ist ferner bekannt, dass der Vorstand über die Aufnahme in den Verband entscheidet und dass kein Rechtsanspruch auf<br />
eine Aufnahme in den Verband besteht.<br />
Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 720,00 (ordentliches Mitglied, Fördermitglied)/EUR 150,00 persönliches außerordentliches Mitglied.<br />
Im Jahr der Aufnahme wird der Mitgliedsbeitrag anteilig nach den verbleibenden Kalendermonaten berechnet. Der Betrag ist innerhalb von drei<br />
Wochen nach Aufforderung zu entrichten. Die Mitgliedschaft wird mit der Aufnahmebestätigung wirksam. Grundlage der Mitgliedschaft bildet die<br />
Satzung in der jeweils aktuellen Fassung.<br />
Datum Ort Unterschrift
WIR HALTEN DEIN SYSTEM PRODUKTIV,<br />
TAUSCHE DEIN ROVVER ODER SUPERVISION SYSTEMS<br />
GEGEN EIN ROVION SYSTEM<br />
UND SICHERE DIR WARTUNGSVORTEILE<br />
WIR ÜBERNEHMEN DIE ERSTEN 3 WARTUNGEN FÜR FAHRWAGEN<br />
UND KAMERAKOPF UND STEIGERN DADURCH DEINE PRODUKTIVITÄT<br />
BEI DEN WARTUNGEN TAUSCHEN<br />
WIR VERSCHLEISSTEILE* WIE:<br />
• ALLE DICHTUNGEN (O-RINGE)<br />
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DANN MELDE DICH!<br />
+49 8376 92180700<br />
Ersatzteilverfügbarkeit endet für ROVVER & Supervision zum 01.01.2022<br />
Preisvorteil ist nicht bar auszahlbar und nicht mit anderen Rabatt-Aktionen kombinierbar<br />
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Industriestr. 37 | D-42499 Hückeswagen<br />
Fon +49 (0) 2192 - 93 50-0 | Fax +49 (0) 2192 - 93 50-25<br />
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