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27. Jänner 2022

- Uni Graz-Historiker untersuchte österreichische NS-Verbrechen - Wahlkampfkosten: ÖVP gab mit Abstand am meisten aus - Bereits jetzt sechs GU-Gemeinden für kommunale Impfprämie qualifiziert - 21 Prozent mehr Geisterfahrer

- Uni Graz-Historiker untersuchte österreichische NS-Verbrechen
- Wahlkampfkosten: ÖVP gab mit Abstand am meisten aus
- Bereits jetzt sechs GU-Gemeinden für kommunale Impfprämie qualifiziert
- 21 Prozent mehr Geisterfahrer

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<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

8°<br />

Es bläst der<br />

Föhn und die<br />

Sonne scheint.<br />

Die Temperaturen<br />

in Graz<br />

liegen morgen Freitag<br />

zwischen -4 und 8 Grad.<br />

Abrechnung I<br />

Zum heutigen Holocaust-Gedenktag<br />

veröffentlichte die Uni Graz eine neue<br />

Studie zur NS-Beteiligung Österreichs. 2<br />

Abrechnung II<br />

Auch die ÖVP Graz legte jetzt<br />

ihre Wahlkampfkosten offen: Fast<br />

700.000 Euro wurden ausgegeben. 3<br />

Stattegg, Thal<br />

und Hart sind die<br />

Impfquoten-Kaiser<br />

AUFERBAUER , GETTY, KK<br />

Ranking. Ab einer Impfrate von 80 Prozent gibt’s eine Prämie vom Bund. Aktuell haben sechs Gemeinden in Graz-Umgebung die Finanzspritze schon<br />

fix in der Tasche. Graz steht momentan bei 76,8 Prozent. Die höchste Durchimpfungsquote gibt’s in den Gemeinden Stattegg (Bild), Thal und Hart. SEITE 4


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Die Corona-Infektionszahlen<br />

steigen weiterhin an.<br />

GETTY<br />

Corona-Zahlen<br />

in Graz & GU<br />

■ Die Corona-Zahlen in Graz<br />

steigen weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz<br />

in Graz liegt heute<br />

laut AGES bei 1595,1 Fällen pro<br />

100.000 Einwohner, gestern waren<br />

es 1509,6. In Graz-Umgebung<br />

beträgt der Wert aktuell 1910,0<br />

(gestern: 1768,1), in der Steiermark<br />

im Durchschnitt bei 1792,4<br />

(gestern: 1643,6). Die meisten<br />

Ansteckung gab es im Bezirk Liezen<br />

(2472,6). In Graz sind inzwischen<br />

389 Menschen mit Corona<br />

verstorben, 302 in GU.<br />

Uni-Graz-Historiker untersuchte:<br />

Mehr österreichische<br />

als deutsche NS-Täter?<br />

GETTY<br />

INTERESSANT. Anlässlich des heutigen Holocaust-Gedenktag veröffentlichte<br />

der Historiker Kurt Bauer seine Untersuchungen zur österreichischen Beteiligung<br />

an NS-Verbrechen. Das es überproportional viele gab, sei ein Mythos.<br />

Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner<br />

freut sich über die Geräte. KK<br />

9700 Geräte für<br />

Grazer Schulen<br />

■ Über 9.700 Laptops und Tablets<br />

bekamen die Schüler der 5.<br />

und 6. Schulstufe an den Grazer<br />

Schulen. Mit dem Schulfach „Digitale<br />

Grundbildung“ soll ab dem<br />

Schuljahr <strong>2022</strong>/23 zusätzlich die<br />

Digitalkompetenz geschärft werden,<br />

wie die Grazer Nationalratsabgeordnete<br />

Martina Kaufmann<br />

informiert. Bildungsstadtrat Kurt<br />

Hohensinner betont, dass man in<br />

Graz schon viel für die Digitalisierung<br />

getan hat: So habe man alle<br />

Schulen um rund 2,5 Millionen<br />

Euro mit W-Lan ausgestattet.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Unter dem Hakenkreuz verübten<br />

überproportional<br />

viele Österreicher Gräueltaten<br />

– das behauptete zumindest<br />

der Holocaust-Überlebende<br />

Simon Wiesenthal mehrmals<br />

öffentlich. Der Prozentsatz der<br />

österreichischen NS-Täter sei<br />

laut ihm weit über dem Bevölkerungsanteil<br />

der Ostmark am<br />

Großdeutschen Reich gelegen<br />

und die Österreicher hätten sich<br />

am Tod von etwa drei Millionen<br />

Juden mitschuldig gemacht.<br />

Dass Österreicher prominent und<br />

zahlreich an NS-Verbrechen beteiligt<br />

waren, hat die Forschung<br />

belegt. Über die Frage des österreichischen<br />

Anteils an den NS-<br />

Verbrechen herrschen aber heftig<br />

divergierende Auffassungen. Der<br />

Zeithistoriker Kurt Bauer hat sich<br />

in den letzten zwei Jahren dem<br />

Thema gewidmet, in seiner jüngsten<br />

Studie ist er zu folgendem<br />

Ergebnis gekommen: „Nein, ein<br />

überdurchschnittlich hoher Anteil<br />

an NS-Verbrechern lässt sich<br />

nicht nachweisen. Die Opferthese<br />

ist allerdings genauso wenig haltbar“,<br />

fasst er zusammen.<br />

Geschichtsmythos<br />

Bauer hat die Herkunft der NS-<br />

DAP-Mitglieder, der SS-Leute<br />

sowie des Personals in den nationalsozialistischen<br />

Konzentrationslagern<br />

untersucht. Sein<br />

Fazit: Trotz einiger statistischer<br />

Schwankungen entspricht die<br />

Zahl der beteiligten Österreicher<br />

in etwa dem „ostmärkischen“ Bevölkerungsanteil<br />

im Großdeutschen<br />

Reich von knapp neun Prozent.<br />

Von den Höheren SS- und<br />

Polizeiführern waren zwar fast 15<br />

Prozent aus Österreich, der Anteil<br />

am KZ-Personal lag dafür deutlich<br />

unter dem Durchschnitt.<br />

„Österreicher waren also nicht<br />

stärker an Nazi-Massenverbrechen<br />

beteiligt als Deutsche. Wie<br />

die offizielle Opferthese ist auch<br />

die inoffizielle Täterthese ein<br />

Geschichtsmythos“, so Bauer.<br />

Allerdings zeigt der Grazer auch<br />

auf, dass die Täter mit wesentlich<br />

weniger Nachdruck verfolgt wurden,<br />

als in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. „Uns ist es zu lange<br />

gelungen, die Mitverantwortung<br />

und Schuld zu externalisieren.<br />

Es bleibt also beim moralischen<br />

Auftrag, diese dunklen Jahre weiter<br />

aufzuarbeiten“, fordert der<br />

Historiker.<br />

Seine Studie wurde vom Zukunftsfonds<br />

der Republik Österreich<br />

gefördert und unter der Leitung<br />

von Barbara Stelzl-Marx<br />

am Institut für Geschichte der<br />

Universität Graz in Kooperation<br />

mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut<br />

für Kriegsfolgenforschung<br />

durchgeführt.


<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Wahlkampfkosten<br />

graz 3<br />

ÖVP gab weit am meisten aus<br />

TEUER. Jetzt hat auch die Grazer Volkspartei ihre Ausgaben zur Gemeinderatswahl offengelegt:<br />

698.866,40 Euro wurden für Werbung, Bürgermeisterbrief, Infostände und Co hingelegt.<br />

Die ÖVP Graz gab fast 700.000 Euro für ihren Gemeinderats-Wahlkampf<br />

aus – ein Drittel davon für Plakate und andere Außenwerbung.<br />

KK<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Obwohl die ÖVP als einzige<br />

Partei dem Fairnessabkommen<br />

zur letzten<br />

Gemeinderatswahl nicht zugestimmt<br />

hat und damit nicht zur<br />

Offenlegung der Kosten verpflichtet<br />

war, wurden diese gestern<br />

(nach unserem Redaktionsschluss)<br />

noch veröffentlicht<br />

– der neue Parteiobmann Kurt<br />

Hohensinner setzt auf Transparenz.<br />

Dabei stellt sich heraus,<br />

dass die Volkspartei wie erwartet<br />

mit Abstand am meisten für ihren<br />

Wahlkampf ausgegeben hat: insgesamt<br />

waren es 698.866,40 Euro.<br />

Als Erinnerung: KPÖ, Grüne, SPÖ<br />

und Neos schafften es die vereinbarte<br />

Grenze von 400.000 Euro<br />

einzuhalten, die FPÖ schoss mit<br />

436.639,39 Euro um neun Prozent<br />

über das Ziel hinaus.<br />

Am meisten hat die ÖVP für<br />

Außenwerbung (Plakate, Videowalls)<br />

hingelegt: 235.219,23 Euro.<br />

Der viel diskutierte Bürgermeisterbrief<br />

kostete 78.572,24 Euro.<br />

Die Wahlkampfgeschenke (Äpfel,<br />

Kräuterstöckerl, Mannerschnitten,<br />

Buntstifte, Traubenzucker<br />

und Co) sind mit 32.046,77 Euro<br />

zu Buche geschlagen. Für Printinserate<br />

und Fernseh- sowie Radiospots<br />

hat man 175.637,34 Euro<br />

locker gemacht.<br />

Geprüfte Abschlüsse<br />

Neos-Frontmann Philipp Pointer<br />

forderte gestern einmal mehr,<br />

dass der Stadtrechnungshof in<br />

Sachen Wahlkampfkosten echte<br />

Prüfkompetenzen zuererkannt<br />

bekomme.<br />

Frische Vielfalt bei Kenny´s<br />

NEUERÖFFNUNG. Bollywood trifft hawaiianische Poké Bowls! Die ShoppingCity Seiersberg entwickelt<br />

sich mit über dreißig Restaurants und Cafés zum kulinarischen Hotspot im Süden Österreichs.<br />

Ja, Essen verbindet Menschen<br />

und je markanter und exotischer<br />

das Angebot ist, desto<br />

eher speichern wir das Geschmackserlebnis<br />

nachhaltig ab.<br />

Indisches Essen hat genau diese<br />

Eigenschaften – mit „Chutney“<br />

ist die ShoppingCity Seiersberg<br />

seit 18.12. um einen kulinarischen<br />

Indian-Bollywood-Tempel<br />

reicher.<br />

Gesund<br />

Weil gesunde, vegane Geträn-<br />

ke und Speisen aus qualitativ<br />

hochwertigen Zutaten und von<br />

regionalen Lieferanten unheim-<br />

lich gefragt sind, trifft „Kenny’s“<br />

den Nerv der Zeit. Als Mitglied<br />

der Veganen Gesellschaft Ös-<br />

terreich ist das Restaurant be-<br />

kannt für frisch gepresste Säfte<br />

aus aller Welt, spezielle hawai-<br />

ianische Poké Bowls (auch als<br />

DIY), gesunde Porridge und<br />

Smoothie Bowls, delikate Suppen<br />

und Waffeln mit facetten-<br />

reichen Toppings und Saucen.<br />

Besonders in den Smoothies<br />

spiegelt sich die Philosophie<br />

von Kenny´s wieder. Diese sind<br />

mit Gewürzen und Superfoods<br />

verfeinert, somit sind sie beson-<br />

ders gesund und entfalten ihre<br />

Wirkung im Körper. Kenny´s bereichert<br />

die ShoppingCity Sei-<br />

ersberg seit Dezember 2021. Zu<br />

finden im Haus 7, Ebene 2. Infos<br />

unter: www.shoppingcityseiers-<br />

berg.at<br />

Natürlich, handgemacht und frisch. Das Konzept von Kenny´s begeistert<br />

nun auch in der ShoppingCity Seiersberg.<br />

SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />

NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />

ENTGELTLICHE KOOPERATION


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Der Bund vergibt Prämien für Gemeinden, die eine Durchimpfungsrate von über 80 Prozent haben. GETTY<br />

6 GU-Gemeinden qualifiziert<br />

Kommunale Impfprämie<br />

BONUS. Ab einer Impfrate von 80 Prozent will die Bundesregierung eine kommunale Impfprämie<br />

auszahlen. In der Steiermark haben sich schon jetzt 34 Gemeinden für eine Finanzspritze qualifiziert.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Vor wenigen Tagen wurde ja<br />

die Impfpflicht beschlossen,<br />

um für mehr Leute<br />

Anreize zu schaffen, hat man sich<br />

in der Regierung „Zuckerl“ ausgedacht.<br />

Zum einen die Impflotterie,<br />

bei der man die Chance hat,<br />

einen 500-Euro-Gutschein zu<br />

gewinnen und zum anderen eine<br />

sogenannte kommunale Impfprämie.<br />

Demnach will der Bund<br />

ab einer Impfrate von 80 Prozent<br />

eine Prämie an die Gemeinden<br />

auszahlen. Konkret sollen bei der<br />

Erfüllung einer Impfquote von 80<br />

Prozent insgesamt 75 Millionen<br />

Euro ausgeschüttet werden, bei 85<br />

Prozent 150 Millionen Euro und<br />

ab 90 Prozent 300 Millionen Euro.<br />

„Erfreulicherweise werden<br />

zahlreiche Gemeinden in der Steiermark<br />

in den Genuss einer kommunalen<br />

Impfprämie des Bundes<br />

kommen. Das Land Steiermark<br />

hat von Anfang an die Gemeinden<br />

als wichtige Partner beim<br />

Impfen und Testen voll eingebunden<br />

und zum Beispiel den<br />

Bürgermeisterbrief für die Über-<br />

80-Jährigen gemeinsam mit den<br />

Gemeinden umgesetzt. Das ist<br />

auch ein Grund, warum die Steiermark<br />

bei der Impfquote stabil<br />

den dritten Rang aller Bundesländer<br />

innehat. Die Anstrengungen<br />

sind mit Hilfe der Gemeinden auf<br />

den letzten Metern noch einmal<br />

zu intensivieren, um die noch zögerlichen<br />

Ungeimpften für eine<br />

Impfung zu gewinnen!“, so Wolfgang<br />

Wlattnig, Landesamtsdirektor-Stellvertreter<br />

und Leiter der<br />

Gemeindeabteilung.<br />

In der Steiermark haben aktuell<br />

34 Gemeinden die erste maßgebliche<br />

Schwelle von 80 Prozent<br />

des gültigen Impfzertifikates der<br />

Gesamtbevölkerung über fünf<br />

Jahren bereits erreicht (Stand<br />

heute Mittag).<br />

Graz braucht noch<br />

Die Grazer liegen derzeit bei 76,8<br />

Prozent, somit nur noch einen<br />

Katzensprung von der Prämie<br />

entfernt – sofern der Wille zum<br />

Impfen jetzt nicht stagniert.<br />

Im Gemeinde-Vergleich ist<br />

Stattegg mit 83,5 Prozent übrigens<br />

ganz vorne dabei und erreicht<br />

in der Steiermark mit<br />

Bronze sogar einen Stockerlplatz.<br />

Diese GU-Gemeinden dürfen<br />

sich ebenso für eine finanzielle<br />

Spritze freuen: Thal bei Graz<br />

(82,8 Prozent), Hart bei Graz<br />

(82,8 Prozent), Frohnleiten (80,6<br />

Prozent), Kainbach bei Graz<br />

(80,7 Prozent) und Sankt Oswald<br />

bei Plankenwarth (80,6 Prozent).<br />

Auch wenn die Zahlen erfreulich<br />

sind, gibt es noch Luft nach<br />

oben. Landesstatistiker Martin<br />

Mayer appelliert nochmals eindringlich<br />

an die Ungeimpften:<br />

„Erst heute (25. <strong>Jänner</strong>) wurde von<br />

Statistik Austria eine Studie veröffentlicht,<br />

nach der Personen,<br />

die mindestens einmal gegen Covid-19<br />

geimpft wurden, unabhängig<br />

von Alter und Geschlecht ein<br />

deutlich niedrigeres Sterberisiko<br />

als ungeimpfte Personen aufweisen,<br />

mit höherem Alter steigt das<br />

Risiko für Ungeimpfte auf über das<br />

Doppelte gegenüber Geimpften.<br />

Das sollte besonders für Ältere ein<br />

weiterer handfester Anreiz sein,<br />

sich umgehend impfen zu lassen.“<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10<br />

| GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/<br />

80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENAN-<br />

NAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/<br />

80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193<br />

(Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

C H R O N I K<br />

Blaulicht<br />

Report<br />

✏ julian.bernoegger@grazer.at<br />

Feuerwehr zieht<br />

Bilanz für 2021<br />

■ Der steirische Landesfeuerwehrverband<br />

hat heute die<br />

Bilanz für das vergangene Jahr<br />

präsentiert: Insgesamt haben<br />

die rund 50.000 steirischen<br />

Feuerwehrmänner 2.856.880<br />

Einsatz- und Arbeitsstunden<br />

geleistet. Dabei wurden 43.669<br />

Einsätze abgewickelt, ein Rückgang<br />

von 2360 Einsätzen im<br />

Vergleich zu 2020. Rund 11.000<br />

der Einsätze betrafen Brände<br />

und Brandsicherheitswachen,<br />

insgesamt knapp 500 mehr als<br />

im Vorjahr. Der Großteil der<br />

steirischen Feuerwehreinsätze<br />

bestand aus sogenannten<br />

„Technischen Hilfeleistungen“,<br />

beispielsweise bei einem Verkehrsunfall<br />

oder einem Un-<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Krumegg half dem Roten Kreuz bei der Versorgung<br />

einer verunfallten Person aus, indem sie die Wohnung öffnete. FF KRUMEGG<br />

wetter. Mit 32.621 solcher Einsätze<br />

gab es hier einen leichten<br />

Rückgang, was vor allem an den<br />

wenigen Stürmen im Sommer<br />

und im Herbst liegen dürfte. Bei<br />

all diesen Einsätzen haben die<br />

Mitglieder der steirischen Feuerwehren<br />

1577 Menschen und<br />

1840 Tiere gerettet. Ebenso wurden<br />

hochgerechnet rund 765<br />

Millionen Euro an materiellen<br />

Vermögenswerten geschützt.<br />

„Einmal mehr haben wir uns<br />

auch 2021 bei einer Vielzahl an<br />

Brandeinsätzen und Technischen<br />

Hilfeleistungen als unverzichtbare<br />

Stütze der Gesellschaft<br />

beweisen können. Im Gegensatz<br />

zu 2020 haben wir 2021, wenn<br />

auch in sehr abgeschwächter<br />

Form, aber dennoch, Ausbildungsbewerbe<br />

für die Feuerwehrjugend<br />

und den Aktivstand<br />

anbieten können“, bilanziert<br />

Landesfeuerwehrkommandant<br />

Reinhard Leichtfried.<br />

„Mein Dank ergeht, auch im<br />

Namen meines Stellvertreters<br />

Erwin Grangl, ebenso an alle<br />

Gemeinden, Behörden und<br />

befreundeten Einsatz-, Rettungs-<br />

und Blaulichtorganisationen,<br />

an die Medien und an<br />

alle unsere Partner, die unsere<br />

Arbeit auch in herausfordernden<br />

Zeiten ermöglichen und<br />

unterstützen.“<br />

Feuerwehr half bei<br />

Türöffnung aus<br />

■ Am Sonntag wurde die Freiwillige<br />

Feuerwehr Krumegg im<br />

Bezirk Graz-Umgebung gegen<br />

8.30 Uhr alarmiert, um bei einer<br />

Türöffnung zu helfen. Die<br />

Feuerwehrmänner konnten<br />

sich über ein gekipptes Fenster<br />

im 1. Stock Zugang zu der Wohnung<br />

verschaffen. Nachdem<br />

die Wohnung geöffnet wurde,<br />

konnte das Rote Kreuz eine in<br />

der Wohnung verunfallte Person<br />

versorgen und abtransportieren.<br />

Die Feuerwehr Krumegg<br />

unterstütze noch beim Tragen<br />

durch das Stiegenhaus. Nach<br />

einer Stunde war der Einsatz<br />

schließlich erledigt.<br />

21 Prozent mehr Geisterfahrer<br />

ARG. Laut der Ö3-Geisterfahrerstatistik stieg die Zahl der Falschfahrer im Jahr 2021 um 21 Prozent<br />

an. Der Autobahnknoten Graz-West ist der, mit den meisten Geisterfahrern im ganzen Land.<br />

Von Julian Bernögger<br />

julian.bernoegger@grazer.at<br />

Die Zahl der Geisterfahrer<br />

stieg im vergangenen<br />

Jahr um 21 Prozent an, so<br />

die Auswertung der Ö3-Geisterfahrerstatistik.<br />

Erfasst wurden alle<br />

Fälle, die im Hitradio Ö3 durchgesagt<br />

wurden. Die Quelle der Meldungen<br />

ist im Großteil der Fälle<br />

die Polizei, vereinzelt aber auch<br />

Radio-Hörer. Insgesamt gab es<br />

in der Steiermark 2021 ganze 80<br />

Fälle, im Jahr 2020 waren es lediglich<br />

66. Die Steiermark liegt damit<br />

nach Niederösterreich auf Platz<br />

zwei der Bundesländer mit den<br />

meisten Geisterfahrern.<br />

Besonders viele Fälle gab es<br />

auf der A2 Südautobahn: Hier<br />

wurden 61 Fälle gemeldet, die A2<br />

war 2021 damit im ganzen Land<br />

die Straße mit den meisten ge-<br />

sichteten Geisterfahrern. Die Autobahnknoten<br />

mit den meisten<br />

Falschfahrern in Österreich sind<br />

der Knoten Vösendorf (A2/A21/<br />

S1 in Niederösterreich) und der<br />

Knoten Graz-West (A2/A9) mit<br />

jeweils drei Meldungen.<br />

Auch in der Stadt<br />

In Graz wurde auch ein Geisterfahrer<br />

mitten im Stadtgebiet gesichtet:<br />

Am 2. November fuhr ein<br />

Autofahrer am Bahnhofgürtel in<br />

die falsche Richtung.<br />

Die meisten Geisterfahrer sind<br />

am Sonntag unterwegs, besonders<br />

zwischen 21 und 24 Uhr.<br />

Der Tag mit den meisten Meldungen<br />

war der 20. November,<br />

(vier in Niederösterreich, zwei<br />

in der Steiermark). Der Tagesrekord<br />

von zehn Geisterfahrermeldungen<br />

aus dem Jahr 2006 bleibt<br />

unerreicht.<br />

Es gibt nicht viel Schlimmeres, das einem auf der österreichischen Autobahn<br />

passieren kann, als einem Geisterfahrer zu begegnen.<br />

GETTY


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Der Bundeskanzler<br />

am Gorbachplatz<br />

Grazer<br />

Straßen<br />

41.906<br />

GRAZ<br />

STUDIERENDE<br />

13.290<br />

an Universitäten<br />

MANNHEIM<br />

UNIVERSITÄT MANNHEIM, SCHERIAU<br />

Graz Rechtswissenschaften<br />

zu studieren.<br />

Gorbach war Mitglied<br />

der ÖVP. Von 1929<br />

bis 1932 war er Grazer Gemeinderat.<br />

Im Jahr 1937 wurde<br />

KK (2)<br />

Gleich gegenüber vom Gorbachplatz steht das Oberlandesgericht Graz.<br />

Alfons Gorbach wurde am 2. er steirischer Landesrat. Nach<br />

September 1898 geboren. dem Anschluss 1938 wurde er<br />

Er wuchs im Ennstal auf. Im<br />

Ersten Weltkrieg verlor er<br />

ein Bein. Nach seinem<br />

Militärdienst begann<br />

zunächst ins KZ Dachau, dann<br />

ins KZ Flossenbürg gebracht.<br />

Nach seiner Befreiung<br />

1945 wurde er<br />

er, an der Universität<br />

dritter Nationalratspräsident.<br />

1961 übernahm<br />

er die Kanzlerschaft<br />

von Julius Raab.<br />

Bis zum Jahr 1964 war er<br />

Bundeskanzler. Alfons Gorbach<br />

starb 1972 in Graz.<br />

An den vier Grazer Universitäten<br />

studieren aktuell<br />

genau 41.906 Personen: Die<br />

meisten an der Karl-Franzens-Universität<br />

– 23.403 Studierende<br />

sind es insgesamt in<br />

allen Fächern. An der TU Graz<br />

werden 13.530 ordntliche Studierende<br />

ausgebildet, an der<br />

Medizinischen Universität<br />

3.368 und an der Universität<br />

für Musik und darstellende<br />

Kunst 1.605 Studierende. Damit<br />

ist Graz eine wahre Studentenstadt.<br />

Im deutschen<br />

Mannheim, das ungefähr<br />

gleich viele Einwohner hat,<br />

sind es beispielswiese nur<br />

13.290 Studierende an Universitäten.<br />

GRAZ IM STÄDTEVERGLEICH


<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 7<br />

A<br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

sen Sie was, es geht hier in erster<br />

Linie nicht um mich, sondern<br />

um uns alle! Ich komme erst in<br />

der zweiten Reihe! Um die Dinge<br />

einmal zurecht zu rücken!<br />

Werner Pay<br />

Werden beschimpft<br />

Aber Ungeimpfte dürfen sich<br />

als Impfverweigerer, Aluhutträger,<br />

Schwurbler, FPÖ-Fans, Nazis<br />

beschimpfen lassen!? Es soll<br />

Ungeimpfte geben, die sich aus<br />

medizinischen Gründen nicht<br />

impfen lassen können und<br />

trotzdem beschimpft man sie<br />

mit obengenannten Wörtern.<br />

Tamara Taucher<br />

* * *<br />

Kein Verständnis<br />

Frau Taucher, jemand, der aus<br />

medizinischen Grund keine<br />

Impfung verträgt: keine Diskussion!<br />

Aber ich habe NULL<br />

Verständnis für Menschen, die<br />

sich aus Trotz oder anderen<br />

nichtigen Gründen weigern, die<br />

auf Dauermärsche gehen, die<br />

der Wissenschaft und Medizin<br />

nicht glauben, medizinisches<br />

Personal aufs tiefste beschimpfen,<br />

von Diktatur schwafeln<br />

und eingeschränkten Rechten,<br />

müssen damit rechnen, so bezeichnet<br />

zu werden. Und was<br />

der selbsternannte Virologe<br />

Kickl zum besten gibt, ist nur<br />

mehr zum Schämen! Und wis-<br />

* * *<br />

Kontrolle nicht möglich<br />

Sie heben eben nur Maßnahmen<br />

auf, die sie sowieso nicht<br />

kontrollieren können.<br />

Sandra Moser<br />

* * *<br />

2G bleibt<br />

Ändert eh nix daran, dass 2G<br />

bleibt.<br />

Nina Klopschitz<br />

* * *<br />

Spazieren gehen<br />

Ausgedehnte Spaziergänge sind<br />

wieder möglich...<br />

Frankund Frei<br />

* * *<br />

Verhöhnung<br />

Das ist eine Verhöhnung , nichts<br />

hat sich geändert.<br />

Angelika Abt<br />

* * *<br />

Fragen über Fragen<br />

Lockdown für Ungeimpfte endet,<br />

aber 2G bleibt?<br />

Jürgen Baumgartner<br />

* * *<br />

SAN VALENTINS-<br />

DINNER<br />

AM MONTAG, DEN 14. FEBRUAR <strong>2022</strong> IM SAN PIETRO<br />

V A L E N T I N S - D I N N E R<br />

B E E F T A T A R<br />

( T R Ü F F E L / B R A U N E B U T T E R / P A P R I K A / G U R K E / E I )<br />

~ ~ ~<br />

K Ü R B I S C R E M E S U P P E<br />

M I T G E G R I L L T E R J A K O B S M U S C H E L<br />

~ ~ ~<br />

M I<br />

A U<br />

M<br />

V<br />

Meistkommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

G E B R A T E N E S B R A N Z I N O F I L E T<br />

M I T R Ü B E N G E M Ü S E , C R E M I G E M S A F R A N R I S O T T O U N D B E U R R E<br />

B L A N C<br />

O D E R<br />

S O U S V I D E G E G A R T E B E I R I E D<br />

A U F T R Ü F F E L P Ü R E E , P O R T W E I N S C H A L O T T E N U N D H O K K A I D O<br />

Lockdown<br />

endet für<br />

Ungeimpfte<br />

Vor dem gestrigen Ministerrat<br />

verkündete Bundeskanzler<br />

Karl Nehammer, dass<br />

der umstrittene Lockdown für<br />

Ungeimpfte am dem kommenden<br />

Montag endet. Trotz<br />

steigender Neuinfektionen sei<br />

die Lage in den Spitälern noch<br />

ruhig, es gebe keinen Grund,<br />

die Einschränkung für Ungeimpfte<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Gesundheitsminister Wolfgang<br />

Mückstein betonte aber,<br />

dass die FFP2-Maskenpflicht<br />

sowie bestehende Abstandsregeln<br />

erhalten bleiben, ebenso<br />

die Impfpflicht. Unsere Leser<br />

diskutierten auf Facebook.<br />

~ ~ ~<br />

C R E M E B R U L E E<br />

M I T W A R M E N H I M B E E R E N U N D H A U S G E M A C H T E M V A N I L L E E I S<br />

G E S A M T P R E I S F Ü R 2 P E R S O N E N : € 1 0 9 , 0 0<br />

R E S E R V I E R U N G S Z E I T E N V A L E N T I N S T A G I M S A N P I E T R O :<br />

1 . S I T Z U N G S Z E I T : 1 7 . 0 0 B I S 1 9 . 3 0 U H R<br />

2 . S I T Z U N G S Z E I T : 2 0 . 0 0 B I S 2 2 . 0 0 U H R<br />

F Ü R A L L E D I E D E N T A G G E R N E Z U H A U S E V E R B R I N G E N<br />

M Ö C H T E N !<br />

V A L E N T I N S - M E N Ü F Ü R Z U H A U S E<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE<br />

€ 9 5 , 0 0 I N K L . 1 . F L A S C H E P R O S E C C O U N D 1 R O S E<br />

B E S C H R Ä N K T E K A P A Z I T Ä T<br />

B E S T E L L F R I S T : D O N N E R S T A G , 1 0 . 0 2 . 2 0 2 2


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Flummy sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

Flummy ist eine ruhige Katze, die sich ein liebevolles Zuhause wünscht. KK<br />

Die junge Flummy ist ein Zweitkatze wäre also toll für<br />

großer Angsthase und ist sie. Wer schenkt ihr ein liebevolles<br />

gegenüber Menschen sehr<br />

Zuhause?<br />

skeptisch – sie möchte noch<br />

nicht gestreichelt werden. Die<br />

ruhige Katze beobachtet alles<br />

ganz genau, hat generell ein<br />

- 2 Jahre<br />

- weiblich<br />

- Freigang<br />

sehr ruhiges Gemüt. Flummy<br />

mag andere Katzen sehr gerne<br />

und fühlt sich in deren Nähe<br />

sichtlich wohl. Eine souveräne<br />

Kontakt: Arche Noah<br />

www. aktivertierschutz.at<br />

Tel. 0676/84 24 17 434<br />

Win-Win-Situation: Im Besuchermanagement werden in Sozial- und Pflegeeinrichtungen<br />

jetzt noch mehr langzeitarbeitslose Personen eingesetzt. GETTY<br />

Entlastung in der Pflege<br />

■ Die Entlastung des Stammpersonals<br />

in Sozial- und Pflegeeinrichtungen<br />

wird in der<br />

Steiermark fortgesetzt. Ab 1. Februar<br />

werden weitere hundert<br />

langzeitarbeitlose Personen im<br />

Besuchermanagement in Sozial-<br />

und Pflegeeinrichtungen<br />

eingesetzt. Auf die Fortsetzung<br />

dieses arbeitsmarktpolitischen<br />

Erfolgsprojektes, das seit Dezember<br />

gelaufen ist, haben sich<br />

das Sozialressort des Landes und<br />

das Arbeitsmarktservice Steiermark<br />

geeinigt. Im ersten Durchgang<br />

haben rund 350 Frauen<br />

und Männer durch das Projekt<br />

beruflich wieder Fuß gefasst.<br />

Angesprochen werden von den<br />

regionalen Geschäftsstellen des<br />

AMS arbeitslose, ältere Menschen<br />

über 50 beziehungsweise<br />

Menschen, die länger als zwölf<br />

Monate arbeitslos sind. Angestellt<br />

werden sie dann über einen<br />

gemeinnützigen Träger.


<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

Christoph Kotter (r.) ist<br />

zuversichtlich. Die Grazer<br />

Straßenmusik wird fixer<br />

Bestandteil der Kulturszene<br />

der Stadt.<br />

KK<br />

Corona-Absage<br />

für Schultheater<br />

■ Da die zurzeit gültige Corona-Verordnung<br />

bis Ende Februar<br />

keine externen Schulveranstaltungen<br />

erlaubt, muss die<br />

Schulvorstellung von „Making<br />

a Great Gatsby“ am 11. Februar<br />

um 10:30 Uhr in am Schauspielhaus<br />

abgesagt werden.<br />

Hader trotzt „On Ice“ den vielen<br />

Corona-Verschiebungen. LUKA BECK<br />

Hader will im<br />

Februar spielen<br />

■ Während eine ganze Menge<br />

an Veranstaltungen im Grazer<br />

Orpheum verschoben bzw.<br />

abgesagt werden, will Kabarettist<br />

Josef Hader noch an<br />

seinen Terminen festhalten.<br />

So soll das neue Programm<br />

„Hader on Ice“ wie dieses Jahr<br />

geplant am 8. und 9. Februar<br />

stattfinden.<br />

Bürgermeisterin hört<br />

sich in der Szene um<br />

LÄUFT. Die Straßenmusik<br />

in Graz soll für alle ein<br />

Gewinn sein. Dazu geht<br />

die Bürgermeisterin auch<br />

direkt in die Szene hinein.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Der leidenschaftliche<br />

Grazer Straßenmusiker<br />

Christoph Kotter, genannt<br />

„The Streetman“ ist zufrieden.<br />

Das „Gipfelgespräch“ über<br />

die Grazer Straßenmusik mit<br />

der neuen Bürgermeisterin der<br />

Stadt Elke Kahr ist seiner Meinung<br />

nach gut gelaufen. „Es hat<br />

uns sehr gefreut, dass nicht ein<br />

Sekretär oder ein Sachbearbeiter<br />

sondern die Bürgermeisterin<br />

Kahr selbst mit uns geredet hat.<br />

Dabei hat sie, wie sie ein wenig<br />

stöhnend erwähnte, einen übervollen<br />

Terminkalender. Aber für<br />

uns nahm sie sich die Zeit“, so<br />

Kotter.<br />

Mit uns meinte Kotter die Teilnehmer<br />

an der Konferenz im<br />

Bürgermeisteramt. Das waren<br />

neben Kotter selbst, der aktkive<br />

Straßenmusiker Konrad Prettner,<br />

der KUG-Musikstudent Tobias<br />

Kochseder und Nik Jeitler<br />

als Vertreter der Anrainer. Nik<br />

ist auch Musiker und vor<br />

allem, er wohnt in der<br />

Straßenmusik-Krisenzone<br />

Sackstraße<br />

und ist somit<br />

leidtragender Anrainer.<br />

Kotter: „Wir<br />

konnten unsere<br />

Forderungen vorstellen,<br />

die ,der Grazer‘<br />

vor kurzem veröffentlicht<br />

hat. Die für das Straßenamt<br />

zuständige Stadträtin Judith<br />

Schwentner wird sich ebenfalls<br />

unsere Vorschläge genau ansehen<br />

und in zwei bis drei Wochen<br />

soll es ein neuerliches Treffen<br />

geben“.<br />

Bürgermeisterin Elke Kahr<br />

hat sich alle am Tisch liegenden<br />

Forderungen angesehen<br />

und versprochen im März bzw.<br />

April, wenn die ersten schönen<br />

Frühlingstage da sind und neben<br />

Elke Kahr<br />

den Blumen auch die Straßenmusiker<br />

zuhauf aus dem Boden<br />

sprießen, sich persönlich in die<br />

Grazer Straßenmusikszene zu<br />

begeben, um sich ein Bild vor Ort<br />

über die Lage zu machen. Kahr<br />

will auch in den Straßenmusik-Problemzonen<br />

mit den Anrainern<br />

reden, um vielleicht<br />

zu Lösungen zu<br />

kommen, mit denen<br />

beide Seiten<br />

zufrieden sind.<br />

Auch Nik Jeitler<br />

als Anrainervertreter<br />

durfte sein Konzept vorstellen,<br />

dessen wichtigste<br />

Punkte wir ebenfalls im „Grazer“<br />

zuletzt veröffentlich haben.<br />

Unter anderem will Jeitler eine<br />

Spielstätte für Kleinkunst auf der<br />

Passamtswiese im Stadtpark.<br />

Kotter stellte auch den Plan,<br />

ein Straßenmusikfestival ähnlich<br />

wie „Villach Unplugged“ auf die<br />

Beine zu stellen, vor. Das kam gut<br />

an und Kahr meinte, dass könnte<br />

die Stadt organisieren. In erster<br />

Linie wäre das eine Sache für das<br />

Grazer Citymanagement.


graz<br />

10 www.grazer.at <strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Ausblick<br />

Was am Freitag in<br />

Graz wichtig ist<br />

■ Morgen Freitag gibt es wieder eine Sitzung des Stadtsenats. Darin<br />

soll auch die Sonntagsöffnung für die Gastronomie am Lendplatz<br />

beschlossen werden (wir haben exklusiv berichtet). Gibt es endgültig<br />

grünes Licht – und danach sieht es derzeit aus –, beginnt der Pilotversuch<br />

mit Anfang März. Weitere Märkte sollen laut zuständigem Stadtrat<br />

Kurt Hohensinner folgen.<br />

■ Das Land Steiermark und das Cargo-Center Graz übernehmen zu je<br />

fünfzig Prozent die Terminal-Anteile der ÖBB-Tochter GWP, des Güterterminals<br />

Graz-Werndorf. Morgen werden die nötigen Rahmenvereinbarungen<br />

geschlossen und in einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann<br />

Hermann Schützenhöfer und Vize Anton Lang präsentiert.<br />

■ Kammerschauspieler Gerhard Balluch feiert morgen seinen 80.<br />

Geburtstag. Seit fünzig Jahren gehört er zum Ensemble des Schauspielhaus<br />

Graz. Nächste Woche feiert er in der Hauptrolle in Ferdinand<br />

von Schirachs „Gott“ Premiere.<br />

■ Noch bis morgen kann man sich für ein Auslandssemester mit<br />

iStudy bewerben: 57 Partneruniversitäten auf der ganzen Welt stehen<br />

dafür zur Verfügung.<br />

Morgen Freitag dürfte die Sonntagsöffnung der Gastronomie am Bauernmarkt<br />

am Lendplatz im Stadtsenat besiegelt werden.<br />

GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER<br />

■ Das Marktforschungsinstitut m(Research sucht Teilnehmer für<br />

eine Bierverkostung. Noch morgen kann man zwischen 11 und 19<br />

Uhr mitmachen.

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