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Gesund & Leben 2021/11

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das magazin der<br />

<strong>11</strong>/21, 16. Jahrgang, € 2,40<br />

GESUND LEBEN<br />

in wien<br />

www.aekwien.at<br />

Warum Vorsorge <strong>Leben</strong> rettet.<br />

Und welche Untersuchungen<br />

Sie jetzt machen sollten.<br />

Vorsorge!<br />

SCHÜTZEN SIE<br />

SICH DURCH<br />

Ausgabe<br />

Jubiläum<br />

BLUTDRUCK<br />

SENKEN<br />

Natürliche Methoden<br />

im Überblick<br />

GEHEN ALS<br />

MEDIZIN<br />

Schritt für Schritt zu<br />

mehr <strong>Gesund</strong>heit<br />

HANS<br />

KNAUSS<br />

Der Ex-Skiprofi und<br />

TV-Star im Interview


FOTO: STEFAN SEELIG; IAN EHM; ISTOCK_ NIKELSER<br />

GESUND MIT DER<br />

ÄRZTEKAMMER WIEN<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER!<br />

Seit zwei Jahren dreht sich in unserem <strong>Leben</strong> alles<br />

um Corona – die Einschränkungen für unseren<br />

Alltag, Schutzmaßnahmen, Impfung, negative<br />

Folgen für die Wirtschaft. Ein Punkt ging dabei<br />

unter: die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche<br />

und vor allem da auf jene aus armutsgefährdeten<br />

Verhältnissen. Von diesen gibt es in unserem<br />

Land, einem der reichsten der Welt, aber<br />

leider immer noch viel zu viele. Etwa 350.000 Kinder<br />

und Jugendliche leben in Österreich in Armut, haben<br />

schlechtere Bildungschancen, ernähren sich unausgewogen<br />

und sind anfälliger für Krankheiten.<br />

Gemeinsam mit der Volkshilfe Österreich hat die<br />

Ärztekammer für Wien eine Umfrage zu den Auswirkungen<br />

von Armut auf die <strong>Gesund</strong>heit von<br />

Kindern und Jugendlichen unter Ärztinnen und<br />

Ärzten gestartet. Die Ergebnisse dieser Studie sowie<br />

die Forderungen an die Politik, wo der Hebel<br />

gegen Armut angesetzt werden muss, können Sie in<br />

diesem Heft nachlesen.<br />

In der Jubiläumsausgabe unserer Patientenzeitung finden<br />

Sie auch Interessantes zum neuesten Stand der Forschung<br />

über Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie über die<br />

Fortschritte in den vergangenen 15 Jahren in der Krebsforschung.<br />

Dass Impfungen lebenswichtig sind und nicht nur<br />

gegen schwere Krankheitsverläufe bei Corona schützen<br />

und was sich am Impfsektor in den vergangenen Jahren alles<br />

getan hat, dem ist ein weiterer Schwerpunkt gewidmet.<br />

Selbstverständlich finden Sie auch wieder Ernährungstipps<br />

und -trends, und im Exklusivinterview erzählt der<br />

ehemalige Skiprofi Hans Knauß, wie er locker durchs <strong>Leben</strong><br />

kommt, ohne das <strong>Leben</strong> zu locker zu nehmen.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder eine interessante Lektüre mit<br />

unserer Patientenzeitung, den vielleicht ein oder anderen<br />

für Sie wichtigen <strong>Gesund</strong>heitstipp und vor allem eines:<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

n<br />

Herzlich<br />

Thomas Szekeres und Johannes Steinhart<br />

Präsident und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien<br />

RSVP CARD<br />

celebration<br />

Save the Date<br />

happy 28th<br />

15 JAHRE<br />

GESUND & LEBEN<br />

Begleiten Sie uns auf den<br />

kommenden 30 Seiten durch<br />

15 Jahre Medizinfortschritt.<br />

Sie werden staunen, wie viel<br />

uns engagierte Medizinerinnen<br />

und Mediziner zu<br />

sagen haben!<br />

Friday | October 3rd | 6:00pm<br />

birthday<br />

home schedule birthday party gallery<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

3


16<br />

15 Jahre Erfolge im<br />

Kampf gegen den<br />

Krebs.<br />

46<br />

Vorsorge rettet<br />

<strong>Leben</strong>. Mit Planer<br />

für jedes Alter.<br />

INHALT<br />

86<br />

Narbenpflege:<br />

eine Frage der<br />

<strong>Gesund</strong>heit und<br />

Ästhetik.<br />

58<br />

So köstlich und gesund<br />

ist unser regionales<br />

Wintergemüse.<br />

Mit Rezepten!<br />

15 Jahre – 150 Ausgaben<br />

4-Seiten-Spezial<br />

GESUND IN WIEN<br />

Seite 6 bis 9<br />

n 15 JAHRE<br />

GESUND & LEBEN<br />

<strong>11</strong> Das große GESUND & LEBEN-Jubiläum<br />

15 Jahre seriöser <strong>Gesund</strong>heitsjournalismus.<br />

12 15 Jahre Herzgesundheit<br />

Revolutionäre Fortschritte in der Herzmedizin.<br />

16 15 Jahre Kampf gegen den Krebs<br />

Wie neue Methoden die <strong>Leben</strong>serwartung von<br />

Krebspatienten deutlich gesteigert haben.<br />

20 15 Jahre im Kampf gegen Diabetes<br />

Digitalisierung als Trumpf gegen Diabetes.<br />

26 15 Jahre Impffortschritt<br />

Impfungen retten <strong>Leben</strong>. In den vergangenen<br />

15 Jahren wurden große Fortschritte erzielt.<br />

30 15 Jahre mentale <strong>Gesund</strong>heit<br />

Neue Erkenntnisse verhelfen Betroffenen zu<br />

einem Mehr an <strong>Leben</strong>squalität.<br />

34 15 Jahre gesunde Ernährung<br />

Ein Rückblick auf die Ernährungstrends der<br />

vergangenen Jahre.<br />

38 15 Jahre gesundes Altern<br />

Älter werden in Würde.<br />

Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle <strong>Gesund</strong>heitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins:<br />

<strong>Gesund</strong>heitsrelevante und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion:<br />

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung:<br />

Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl. Chefin vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc.<br />

Coverfoto: iStock_Martin Barraud Redaktion Ärztekammer für Wien: Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Jacqueline Kacetl, Linda Freutel, Mag. Karin<br />

Lehner, Mag. Christiane Mähr, Michaela Neubauer, MA, Mag. Heike Kosdorff, Daniela Rittmannsberger, Mag. Manuel Simbürger, Mag. Claudia Sebunk. Key Account:<br />

Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währingerstraße 65. Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.:<br />

01/96<strong>11</strong>000-190, abo@gesundundleben.at. Einzelpreis: Euro 2,40 Abopreis: Euro 19,90/Jahr. GESUND & LEBEN erscheint 10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“<br />

oder „Advertorial“ gekennzeichnet sind, sind entgeltliche Einschaltungen gemäß §26 Mediengesetz. Alle Rechte vorbehalten, auch die Übernahme, vollständige<br />

oder auszugsweise Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz. Zielgruppe & Richtung des Magazins:<br />

<strong>Gesund</strong>heitsrelevante und medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheitsinteressierten Österreicherinnen und<br />

201920021<br />

Österreicher. P.b.b. Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe www.gesundundleben.<br />

at. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion und/oder<br />

des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.<br />

FOTOS: ISTOCK_HAPPYCITY21, _YOKUNEN_FCAFOTODIGITAL_ PANUWAT DANGSUNGNOEN<br />

n LEBENSFREUDE<br />

45 Medizin kompakt<br />

46 Vorsorge rettet Ihr <strong>Leben</strong><br />

Vorsorge rettet <strong>Leben</strong>. Der detaillierte<br />

Fahrplan für alle Altersgruppen.<br />

54 Promiinterview Hans Knauß<br />

Der Ex-Skirennläufer über Erfolge, Niederlagen<br />

und seine neue TV-Karriere.<br />

58 Vitamine im Winter<br />

Auch im Winter gibt es regionale<br />

Köstlichkeiten, die viele Vitamine liefern.<br />

63 Rezepte für die kalte Jahreszeit<br />

Drei Rezepte zum Nachkochen,<br />

Genießen – und Sammeln.<br />

66 Mannsbuilder<br />

In Wien trifft sich eine Männergruppe,<br />

um Rollenklischees infrage zu stellen.<br />

n LEBENSKRAFT<br />

68 Lebergesundheit<br />

Die Leber ist die Entgiftungszentrale unseres<br />

Körpers. So schützen Sie dieses Organ.<br />

72 Patientengeschichte Schuppenflechte<br />

Eine junge Niederösterreicherin litt jahrelang<br />

unter Schuppenflechte. So gewann sie den<br />

Kampf gegen diese Hautkrankheit.<br />

76 Natürlich Blutdruck senken<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, einen zu hohen<br />

Blutdruck auf natürliche Weise zu senken.<br />

n LEBENSNAH<br />

80 Gehen als Medizin<br />

Gehen ist die gesündeste Art, sich<br />

fortzubewegen. Darauf sollten Sie achten.<br />

86 Narbenpflege<br />

Jeder von uns hat Narben.<br />

So pflegen Sie sie richtig.<br />

90 Schwitzen für die <strong>Gesund</strong>heit<br />

Egal ob Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine oder<br />

Badewanne: Schwitzen tut gut!<br />

94 Weiße Haare<br />

Warum „ergraut“ der Mensch?<br />

Und soll und kann man etwas dagegen tun?<br />

98 Psychotest<br />

Wie viel Selbstvertrauen haben Sie?<br />

Der große GESUND & LEBEN-Psychotest.<br />

80<br />

Gehen als<br />

Medizin: Schritt<br />

für Schritt<br />

gesund.<br />

04<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

05


KINDERARMUT!<br />

STOPP<br />

Eine Umfrage der Ärztekammern in Wien, Niederösterreich,<br />

Burgenland, Salzburg, Vorarlberg und Kärnten in<br />

Zusammenarbeit mit der Volkshilfe Österreich zeigt<br />

alarmierende Ergebnisse hinsichtlich des Zusammenhangs<br />

von Kinderarmut und Kindergesundheit.<br />

Armut beeinflusst laut den aktuellen<br />

Studienergebnissen das gesamte<br />

<strong>Leben</strong> und jeden <strong>Leben</strong>sbereich<br />

und damit auch die <strong>Gesund</strong>heit<br />

und das körperliche und psychische Wohlbefinden<br />

armutsgefährdeter Kinder. GESUND &<br />

LEBEN hat die Detailergebnisse:<br />

FAST NEUN VON ZEHN ÄRZTINNEN UND<br />

ÄRZTEN SAGEN, ARME KINDER SIND<br />

ÖFTER KRANK<br />

85 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte<br />

beobachten, dass armutsbetroffene Kinder und<br />

Jugendliche häufiger krank sind. Bei den Kinderärztinnen<br />

und -ärzten sind es insgesamt 90<br />

Prozent, wobei 100 Prozent der teilhabenden<br />

Wiener, Salzburger und Vorarlberger Kinderärztinnen<br />

und -ärzte angeben, dass armutsbetroffene<br />

Kinder häufiger krank sind. Auch das<br />

deutsche Robert-Koch-Institut weist auf die<br />

Häufung von Diabetes, depressiver Symptomatik<br />

und Adipositas bei armutsbetroffenen Menschen<br />

hin.<br />

URSACHEN FÜR GESUNDHEITLICHE<br />

UNGLEICHHEIT VOR ALLEM<br />

STRUKTURELL<br />

Als häufigste Ursache für diese gesundheitliche<br />

Ungleichheit wird von den Ärztinnen und Ärzten<br />

der strukturelle Mangel von gesundheitsfördernden<br />

<strong>Leben</strong>sumständen benannt. 82<br />

Prozent sagen, Kinder sind aufgrund von psychosomatischen<br />

Folgen der Armutslage – etwa<br />

schlechten Wohnverhältnissen, wie Schimmel<br />

oder Kälte, aber auch Mobbing und Stress –<br />

häufiger krank. Bei den Kinderärztinnen und<br />

-ärzten nennen gar 89 Prozent diese Ursache.<br />

Auf Platz zwei und drei<br />

der Ursachen für häufigere<br />

Krankheiten werden<br />

hohe Kosten für gesunde<br />

Ernährung (54 Prozent) und<br />

fehlende bewegungs-/entwicklungsfördernde<br />

Angebote<br />

im Kleinkindalter (53 Prozent)<br />

genannt.<br />

In etwa ein Viertel der Ärztinnen und<br />

Ärzte nennt auch Diskriminierungserfahrungen<br />

als Grund für die häufigeren Erkrankungen.<br />

Diese Einschätzung teilen vor allem Kinder- und<br />

Jugendpsychiaterinnen und -psychiater (27 Prozent).<br />

WELCHE MASSNAHMEN FORDERN<br />

ÄRZTINNEN UND ÄRZTE, UM DIE<br />

GESUNDHEIT ALLER KINDER ZU SICHERN?<br />

Kostenlose Therapien<br />

für Kinder bei medizinischer<br />

Indikation<br />

Reform/Ausbau<br />

der Kassenverträge<br />

im Bereich<br />

Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

Kostenfreie<br />

Maßnahmen<br />

für Mund- und<br />

Zahngesundheit<br />

HÄUFIG<br />

PSYCHOSOMATISCHE<br />

BELASTUNGEN<br />

Die Frage, ob in der beruflichen<br />

Praxis bei Kindern aus armutsgefährdeten<br />

Familien vermehrt psychosomatische<br />

Belastungen beobachtet<br />

werden, bejahen drei Viertel der<br />

Befragten (41 Prozent „häufig“, 37 Prozent<br />

„manchmal“). Die Gruppe der Kinderärztinnen<br />

und -ärzte, die an der Umfrage<br />

teilnahm, bestätigt dies mit 90 Prozent noch<br />

einmal deutlich stärker (62 Prozent „häufig“, 28<br />

Prozent „manchmal“).<br />

DIE CORONAKRISE ALS<br />

BESONDERE BELASTUNG<br />

Zwei Drittel (66 Prozent) sagen, dass armutsbetroffene<br />

Kinder stärker von Bewegungsmangel<br />

Ausbau der Angebote im<br />

Eltern-Kind-Pass (Vorsorge,<br />

Beratung etc.)<br />

Anhebung des BIP-Anteils<br />

für Ausgaben<br />

Ausbau der<br />

im <strong>Gesund</strong>heitswesen<br />

<strong>Gesund</strong>heitsbetreuung<br />

Ausbau öffentlicher<br />

6 an Schulen<br />

Infrastruktur/Schwimmbäder/<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

Fußballplätze/Spielplätze<br />

Ausbau der<br />

Dolmetsch-Angebote,<br />

um den Zugang zum<br />

<strong>Gesund</strong>heitswesen<br />

zu erleichtern<br />

ao. Univ.-Prof.<br />

Dr. Thomas Szekeres,<br />

Präsident der<br />

Österreichischen und<br />

Wiener Ärztekammer<br />

Mag. Erich Fenninger,<br />

Direktor der Volkshilfe<br />

Österreich<br />

Erweiterung der<br />

Krankenkassenplätze für<br />

Psychotherapie<br />

76% der Befragten geben<br />

an, dass es eine starke<br />

finanzielle Absicherung<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

braucht, um gesundheitliche<br />

Ungleichheiten<br />

zu beseitigen.<br />

GESUND IN WIEN<br />

durch die Coronakrise betroffen sind, wobei<br />

die Zahlen für Wien (82 Prozent) besonders<br />

hoch sind. Bei den Kinderärztinnen und -ärzten<br />

geben das österreichweit 82 Prozent an, bei<br />

den Wiener Kinderärztinnen und -ärzten sind<br />

es sogar 90 Prozent.<br />

85 Prozent der befragten Medizinerinnen<br />

und Mediziner gaben an, dass armutsbetroffene<br />

Kinder in ihrer Wahrnehmung in der Coronakrise<br />

stärker psychisch belastet wurden als<br />

Kinder aus finanziell gut abgesicherten Familien.<br />

Bei Kinderärztinnen und -ärzten sowie<br />

Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiatern<br />

sind es sogar 91 Prozent, die diese Einschätzung<br />

teilen.<br />

WAS IST JETZT ZU TUN?<br />

Für den Präsidenten der Wiener und Österreichischen<br />

Ärztekammer, Thomas Szekeres, ist es<br />

ein erschreckendes Zeichen, dass fast ein Fünftel<br />

der österreichischen Bevölkerung armutsund/oder<br />

ausgrenzungsgefährdet ist. Darunter<br />

fallen fast 350.000 Kinder und Jugendliche.<br />

„Österreich ist eines der reichsten Länder der<br />

Welt im Herzen Europas. Armut ist in Österreich<br />

aber nach wie vor ein Thema, und es<br />

wird weitgehend tabuisiert und beschäftigt die<br />

Öffentlichkeit bestenfalls in der Adventzeit.“<br />

Dabei werde aber vergessen: „Wer bei Kindern<br />

spart, spart an der Zukunft. Denn Kinder, die in<br />

Armut leben, erkranken öfter, zeigen vermehrt<br />

Entwicklungsstörungen, erkranken häufiger<br />

psychisch, sind stärker suizidgefährdet und<br />

sterben um fünf bis acht Jahre früher als die<br />

Durchschnittsbevölkerung. Sie sind die chronisch<br />

Kranken von morgen!“<br />

Gerade auch die Corona-Pandemie habe die<br />

Situation von Armutsbetroffenen noch weiter<br />

verschärft: „Die Zahl von psychisch bedingten<br />

Erkrankungen, insbesonders bei Kindern und<br />

Jugendlichen, ist in die Höhe geschnellt, das<br />

Betreuungsangebot im Gegenzug aber nicht. Es<br />

ist höchste Zeit, hier effektiv gegenzusteuern.“<br />

Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe<br />

Österreich, ergänzt: „Ein <strong>Leben</strong> in Armut schädigt<br />

die physische und psychische <strong>Gesund</strong>heit<br />

von Kindern und Jugendlichen. Das ist wissenschaftlich<br />

vielfach bestätigt und keine Neuigkeit.<br />

Die Ergebnisse unserer Umfrage sind alarmierend<br />

und zeigen großen Handlungsbedarf.“<br />

Fenningers Appell: „In einem der reichsten<br />

Länder der Welt müssen wir es uns leisten<br />

können, allen Kindern jene medizinische und<br />

psychosoziale Versorgung zu bieten, die sie<br />

benötigen, um ein gelingendes <strong>Leben</strong> führen<br />

zu können.“ n<br />

7<br />

QUELLE: UMFRAGE DER ÄRZTEKAMMER UND DER VOLKSHILFE 09/<strong>2021</strong>. FOTOS:ISTOCK_ APPLEUZR_ IMGORTHAND_ RALF GEITHE; CHRISTOPHER GLANZL; STEFAN SEELIG


MEDKITCHEN GANZ<br />

WIEN<br />

SORGT<br />

VOR<br />

TEIL 13<br />

DEMENZ<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser,<br />

aktuellen Schätzungen zufolge leben<br />

in Österreich mehr als 100.000 Menschen<br />

mit einer demenziellen Erkrankung.<br />

Die Betroffenen haben immer<br />

größere Schwierigkeiten, sich in ihrem<br />

Umfeld zurechtzufinden, Gehirnfunktionen<br />

fallen langsam aus, ihr Gedächtnis<br />

nimmt bis zum Vergessensein ab<br />

und sie können sich anderen nicht<br />

mehr wie früher mitteilen.<br />

Auch wenn Medikamente und ein<br />

gesunder <strong>Leben</strong>sstil grundsätzlich als<br />

Schutz vor der Alzheimer-Krankheit<br />

gelten, sind die Möglichkeiten der<br />

Vorsorge wesentlich schlechter. Denn<br />

bei der Alzheimer-Demenz kommt es<br />

zu einer krankhaften Veränderung des<br />

Hirngewebes, die bisher nicht beeinflussbar<br />

ist. Man weiß allerdings,<br />

dass ein hohes Bildungsniveau einen<br />

gewissen Schutzfaktor darstellt.<br />

Wir möchten in GESUND & LEBEN<br />

Angehörigen und Betroffenen erste<br />

Informationen zum Thema Demenz<br />

mitgeben und weisen gleichzeitig<br />

darauf hin: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin<br />

oder Ihrem Arzt, wenn Sie erste<br />

Bedenken in diese Richtung haben.<br />

Je früher das Thema angesprochen<br />

wird, umso besser kann die oder der<br />

Betroffene auf die Krankheit vorbereitet<br />

werden. <br />

n<br />

Herzlichst<br />

Ihr ao. Univ-Prof.<br />

Dr. Thomas Szekeres<br />

ao. Univ.-Prof.<br />

Dr. Thomas Szekeres,<br />

Präsident der<br />

Österreichischen und<br />

Wiener Ärztekammer<br />

WENN ES<br />

IM HIRN<br />

LANGSAM<br />

DUNKEL<br />

WIRD …<br />

D<br />

Hinter der Bezeichnung<br />

ie Demenz hat viele Gesichter:<br />

Am häufigsten sind Alzheimer,<br />

Demenz verbergen sich<br />

chronische Durchblutungsstörungen<br />

(vaskuläre Demenz),<br />

verschiedene degenerative<br />

Erkrankungen des Gehirns.<br />

Kombinationen dieser Erkrankungen<br />

oder andere Ursachen, wie beispielsweise<br />

Alkoholismus. Gedächtnisstörungen,<br />

GESUND & LEBEN<br />

zeigt, wie Sie vorbeugen gestörtes Denkvermögen und Verhaltensstörungen<br />

sind allen Demenzformen gemeinsam,<br />

können.<br />

wobei je nach Ursache, Stadium und anderen<br />

Faktoren diese Symptome sehr unterschiedlich<br />

GESUNDHEIT ausgeprägt sein können.<br />

KANN MAN BESTELLEN!<br />

In dieser Ausgabe von GESUND<br />

& LEBEN finden Sie den letzten<br />

Schwerpunkt unserer Serie „Ganz<br />

Wien sorgt vor“.<br />

Sie können die jeweiligen Infofolder<br />

zu den bisher erschienenen<br />

Themen bei der Ärztekammer für<br />

Wien per Mail kostenlos bestellen:<br />

pressestelle@aekwien.<br />

Folgende Folder sind erhältlich:<br />

n Ernährung und Bewegung<br />

n Psychische <strong>Gesund</strong>heit<br />

n Schmerzen<br />

n Augengesundheit<br />

n Krebs<br />

n Suchterkrankungen<br />

n Allergien<br />

n Haut und Sonne<br />

n HIV und Aids<br />

n Diabetes<br />

Sehr geehrte Wienerinnen und Wiener!<br />

Männer fühlen sich gesünder als Frauen und gehen<br />

dementsprechend seltener zum Hausarzt. Trotzdem<br />

leben sie im Schnitt um fünf Jahre kürzer als Frauen<br />

und leiden häufiger an klassischen Zivilisationskrankheiten.<br />

In der öffentlichen Diskussion wird das Thema Männergesundheit<br />

zu wenig beachtet. Es gibt einen<br />

offenkundigen Bedarf, das <strong>Gesund</strong>heitsbewusstsein<br />

und -verhalten der Männer zu stärken. Eine medizinische<br />

Begleitung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind kein Zeichen von Schwäche, sondern<br />

helfen dabei, fit und gesund alt zu werden.<br />

Für den Großteil der Frauen ist e selbstverständlich,<br />

einmal jährlich zum Frauenarzt zu gehen. Bei<br />

Männern ist ein jährlicher Besuch beim Urologen die<br />

n Frauengesundheit<br />

n Männergesundheit<br />

n Demenz<br />

Sehr geehrte Wienerinnen und Wiener!<br />

Der mit Frühlingsbeginn aufkeimende Wunsch nach<br />

he lem Tageslicht und warmen Sonnenstrahlen auf<br />

der Haut nach einem langen Winter ist uns a len wohl<br />

bekannt. Es ist unbestritten, dass die Sonne unserer<br />

Psyche guttut und wir uns mit ihrer zunehmenden<br />

Intensität wieder aktiver und lebendiger fühlen. Trotz<br />

dieser positiven Nebenwirkung dürfen wir aber die<br />

Risiken nicht beiseitelassen, die die Sonne bei übermäßiger<br />

Einstrahlung auf die Haut in sich bergen<br />

kann.<br />

Hautalterung, Sonnena lergien oder sogar Hautkrebs<br />

können die Folge von zu hohem Sonnengenus sein.<br />

Sonnengebräunte Menschen werden von der Gese l­<br />

schaft zwar als besonders gesund, gutaussehend<br />

oder körperlich fit wahrgenommen, dass dies aber<br />

langfristige und gravierende Konsequenzen für den<br />

Einzelnen haben kann, darüber sieht man geflissentlich<br />

hinweg.<br />

Umso wichtiger erscheint es, dass vor a lem die<br />

Jüngsten unserer Gese lschaft ihrer empfindsamen<br />

Haut entsprechend vor der direkten Sonneneinstrahlung<br />

geschützt werden und dass ihnen von uns Erwachsenen<br />

ein bewusster und verantwortungsvo ler<br />

Umgang mit der Sonne vorgelebt wird. Mit dieser<br />

Broschüre appellieren wir an Ihr Verantwortungsgefühl<br />

gegenüber Ihrem eigenen Körper sowie auch<br />

dem Ihrer Kinder, bewusst und verantwortungsvo l<br />

mit dem Sonnengenuss umzugehen.<br />

Herzlichst<br />

Ausnahme. Auch Männer so lten sich spätestens ab<br />

dem 50. <strong>Leben</strong>sjahr einmal pro Jahr vom Urologen<br />

Ihr ao. Univ-Prof. Dr. Thomas Szekeres<br />

Präsident Ärztekammer für Wien<br />

kontro lieren lassen. Denn gerade viele typische Männerkrankheiten<br />

machen sich erst spät bemerkbar.<br />

Eine Früherkennung ist nur durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

möglich.<br />

Mit dieser Broschüre wenden wir uns an Männer jedes<br />

Alters und möchten ihnen dabei wertvo le Informationen<br />

über besondere medizinische Bedürfnisse<br />

und relevante Vorsorgeuntersuchungen liefern.<br />

Herzlichst<br />

Ihr ao. Univ-Prof. Dr. Thomas Szekeres<br />

Präsident Ärztekammer für Wien<br />

VORWORT VORSORGE<br />

VORWORT DIE WICHTIGSTEN FAKTEN IM<br />

ÜBERBLICK<br />

VORWORT HIER FINDEN SIE RAT UND HILFE<br />

Sehr geehrte Wienerinnen und Wiener!<br />

Aktue len Schätzungen zufolge leben in Österreich<br />

mehr als 100.000 Menschen mit einer demenzie len<br />

Erkrankung. Die Betroffenen haben immer größere<br />

Schwierigkeiten, sich in ihrem Umfeld zurechtzufinden,<br />

Gehirnfunktionen fallen langsam aus, ihr<br />

Gedächtnis nimmt bis zur Vergessenheit ab und sie<br />

können sich anderen nicht mehr wie früher mitteilen.<br />

Auch wenn Medikamente und ein gesunder<br />

<strong>Leben</strong>sstil grundsätzlich als Schutz vor der Alzheimer-Krankheit<br />

gelten, sind die Möglichkeiten<br />

der Vorsorge wesentlich schlechter. Denn bei der<br />

Alzheimer-Demenz kommt es zu einer krankhaften<br />

Veränderung des Hirngewebes, die bisher nicht beeinflussbar<br />

ist. Man weiß a lerdings, dass ein hohes<br />

Bildungsniveau einen gewissen Schutzfaktor darste<br />

lt.<br />

Wir möchten mit dieser Broschüre Angehörigen und<br />

Betroffenen erste Informationen zum Thema „Demenz“<br />

mitgeben und weisen gleichzeitig darauf hin: Sprechen<br />

Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie erste<br />

Bedenken in diese Richtung haben. Je früher das<br />

Thema angesprochen wird, umso besser kann die<br />

oder der Betroffene auf die Krankheit vorbereitet<br />

Sehr geehrte Wienerinnen und Wiener!<br />

Krebsleiden sind in Österreich für gut ein Viertel a ler<br />

Todesfä le verantwortlich. Der Kampf gegen den<br />

Krebs muss daher für uns a le oberste Priorität haben.<br />

Dazu ist es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen,<br />

mit denen noch mehr Neuerkrankungen vermieden<br />

werden.<br />

Viele typische Männerkrankheiten machen sich erst<br />

Indem wir etwa auf eine bewusste <strong>Leben</strong>sführung<br />

achten, zu gesunder Ernährung greifen, die Finger<br />

von Zigaretten und Co. lassen und unseren Körper<br />

ausreichend bewegen, senken wir das Risiko, an<br />

Krebs zu erkranken. Aber natürlich sind auch noch<br />

andere Faktoren für eine Krebserkrankung ausschlaggebend.<br />

Trotz unseres intensiven Engagements, die österreichische<br />

Bevölkerung zu einer Nichtraucher-Nation zu<br />

machen, ist Lungenkrebs nach wie vor einer der häufigsten<br />

Tumore. Zudem wird diese Krebserkrankung<br />

am stärksten von einem Risikofaktor hervorgerufen.<br />

Ich appe liere daher an die Wienerinnen und Wiener,<br />

auf den Griff zum Glimmstängel zu verzichten bzw.<br />

sich die möglichen Folgen bewusst zu machen.<br />

spät bemerkbar. Nur durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind eine Früherkennung und entsprechende<br />

Behandlung möglich.<br />

Kindheit – Vorsorge durch die Eltern<br />

• Abtasten der Hoden zur Erkennung von Hodenhochstand<br />

• Regelmäßige Untersuchung der Penisvorhaut zur<br />

Erkennung von Vorhautverengung oder -verklebung<br />

Mit dieser Broschüre wenden wir uns a l jene, die<br />

sich über die Vermeidung von Krebserkrankungen<br />

informieren und rechtzeitig vorsorgen wo len. Helfen<br />

Sie mit – im Kampf gegen den Krebs.<br />

Pubertät und junges Erwachsenenalter – Vorsorge<br />

durch Selbst untersuchung<br />

• Verdrehung der Hoden: Bei plötzlich eintreten dem<br />

Herzlichst<br />

Ihr ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres<br />

Präsident Ärztekammer für Wien<br />

Schmerz sofort zur Ärztin/zum Arzt<br />

• HPV-Impfung: 9 – 12 Jahre<br />

• Selbstuntersuchung der Hoden zur Früherkennung<br />

von Hodentumoren<br />

<strong>Leben</strong>smitte und hohes Alter – Jährliche urologische<br />

Untersuchung<br />

• Ab 50 Jahren: einmal jährlich zum Androcheck TM<br />

bei der Urologin/beim Urologen<br />

Ihre Ansprechpartner für a le Fragen zum Thema<br />

Männergesundheit: Die Wiener Fachärztinnen und<br />

Fachärzte für Urologie. www.urologisch.at<br />

DIAGNOSE DEMENZ<br />

Die Diagnose Demenz wird erst dann gestellt,<br />

wenn es aufgrund gestörter Gedächtnis- und<br />

Denkleistungen und/oder Verhaltensstörungen<br />

zu Problemen bei der Bewältigung des<br />

Alltags kommt. Auch wenn die verschiedenen<br />

Demenzformen im eigentlichen Sinn<br />

nicht geheilt werden können, gibt es vielfältige<br />

Behandlungsmöglichkeiten, um die Schwere<br />

der Symptome abzumildern, den Fortschritt<br />

der Erkrankung zu verzögern und die Situation<br />

für die Betroffenen zu verbessern.<br />

WIE VIELE MENSCHEN SIND VON<br />

DEMENZ BETROFFEN?<br />

In Österreich gibt es gegenwärtig mehr als<br />

VORWORT HIER FINDEN SIE RAT UND HILFE<br />

Sie sollten einmal jährlich Ihre Haut selbst untersuchen<br />

und zusätzlich einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung<br />

bei Ihrem Hautarzt wahrnehmen.<br />

Für die Selbstuntersuchung benötigen Sie gutes Licht,<br />

einen großen Ganzkörperspiegel und einen Handspiegel.<br />

• Beginnen Sie mit Ihrem Gesicht.<br />

• Dann untersuchen Sie Ihre Hände von den<br />

Nägeln bis hin zu den Unterarmen.<br />

• Gehen Sie dann weiter zu Ellenbogen, Oberarmen,<br />

Nacken, Brust und Oberkörper. Frauen müssen auch<br />

die Brüste und deren Unterseite kontro lieren.<br />

• Mit dem Handspiegel untersuchen Sie Rücken,<br />

Nacken, Schultern, Schulterpartien und Oberarme.<br />

• Folgen Sie weiter zu Ihrem Rücken, Gesäß<br />

sowie der Rückseite Ihrer Beine.<br />

• Beenden Sie die Untersuchung bei Ihren Füßen,<br />

zwischen den Zehen, die Fußsohlen und die Fersen.<br />

So lten Sie Auffä ligkeiten an Ihren Muttermalen oder<br />

eine verdächtige pigmentierte Hautveränderung entdecken,<br />

wenden Sie sich Ihre Ärztin/Ihren Arzt für<br />

Haut­ und Geschlechtskrankheiten, die/der Ihnen gezielt<br />

Hilfe und Beratung bietet.<br />

Das besondere Service der Ärztekammer:<br />

Auf www.praxisplan.at können Sie gezielt nach Ärztinnen und Ärzten<br />

suchen, die auf Mu termalbegutachtung und Melanomvorsorge spezialisiert<br />

sind. Gerne erteilt auch das Patientenservice der Wiener Ärztekammer unter<br />

Tel.: 01­790 1 61 (Mo.­Fr., 7­19 Uhr) Auskunft.<br />

Impressum: Verlag der Ärztekammer für Wien, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12. März 2018.<br />

Wissenschaftlicher Berater: ao. Univ.­Prof. Dr. Adrian Tanew.<br />

Das besondere Service der Ärztekammer:<br />

Auf www.praxisplan.at können Sie gezielt nach Fachärztinnen und<br />

Fachärzten suchen. Gerne erteilt auch das Patientenservice der Wiener<br />

Ärztekammer unter Tel.: 01-790 1 61 (Mo. – Fr., 7-19 Uhr) Auskunft.<br />

Impressum: Verlag der Ärztekammer für Wien, vertreten durch<br />

den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12. März 2018.<br />

Wissenschaftlicher Berater: Dr. Karl Dorfinger.<br />

100.000 Betroffene, davon – wegen ihrer längeren<br />

<strong>Leben</strong>serwartung – zwei Drittel Frauen.<br />

Warnsignale<br />

Schenken Sie Ihrem Körper Aufmerksamkeit, hören<br />

Sie auf seine Signale und reagieren Sie darauf. Das<br />

a lein kann schon kostbare Zeit im Wettlauf gegen die<br />

Krankheit sparen.<br />

Vorsorge<br />

Durch vorbeugende Maßnahmen, Änderung kontraproduktiver<br />

<strong>Leben</strong>sgewohnheiten und Vermeidung<br />

bekannter Risikofaktoren lässt sich in vielen Fällen<br />

eine Krebserkrankung verhindern.<br />

Früherkennung<br />

DAMIT SIE JEDERZEIT<br />

IHREN MANN STEHEN.<br />

Durch regelmäßige Kontro luntersuchungen können<br />

Hinweise auf Krebserkrankungen erkannt werden. Je<br />

früher Krebsze len entdeckt werden, umso größer ist<br />

die Chance auf Heilung. Denn der Sieg über die Krankheit<br />

hängt im Wesentlichen davon ab, in welchem Stadium<br />

der Tumor entdeckt wird.<br />

Beratungsstelle Wien<br />

Österreichische Krebshilfe Wien<br />

1200 Wien, Pier 50, Brigittenauer Lände 50-54/4.<br />

Stiege/5.OG, Eingang Treustraße 35-43/4. Stiege<br />

Kostenlose Hotline: 0800 699 900<br />

E-Mail: beratung@krebshilfe-wien.at<br />

www.krebshilfe-wien.at<br />

Das besondere Service der Ärztekammer:<br />

Auf www.praxisplan.at können Sie gezielt nach Ärztinnen und Ärzten<br />

suchen, die auf Vorsorge und Behandlung von Krebs spezialisiert sind.<br />

Gerne erteilt auch das Patientenservice der Wiener Ärztekammer unter<br />

Tel.: 01-790 <strong>11</strong> 61 (Mo.-Fr., 7-19 Uhr) Auskunft.<br />

Impressum: Verlag der Ärztekammer für Wien, vertreten durch<br />

den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12. März 2018.<br />

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Krebshilfe.<br />

Die Wiener Ärzteschaft im Dienste Ihrer <strong>Gesund</strong>heit.<br />

www.aekwien.at<br />

GANZ WIEN SORGT VOR:<br />

ICH bin dabei!<br />

Die Wiener Ärzteschaft im Dienste Ihrer <strong>Gesund</strong>heit.<br />

www.aekwien.at<br />

GANZ WIEN SORGT VOR:<br />

ICH bin dabei!<br />

DAMIT DIE SONNE<br />

KEINE UNLIEBSAMEN<br />

SCHATTEN WIRFT.<br />

DAMIT KREBS<br />

SEINEN SCHRECKEN<br />

VERLIERT.<br />

Die Wiener Ärzteschaft im Dienste Ihrer <strong>Gesund</strong>heit.<br />

www.aekwien.at<br />

Diese Zahl wird sich bis 2050<br />

auf in etwa 270.000 Personen<br />

nahezu verdreifachen.<br />

Weil in Zukunft<br />

die absolute Anzahl<br />

der älteren Menschen<br />

steigen wird,<br />

wird auch – trotz<br />

8 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

werden.<br />

Herzlichst<br />

Ihr ao. Univ-Prof. Dr. Thomas Szekeres<br />

Präsident Ärztekammer für Wien<br />

So lten Sie die umseitig angeführten Merkmale bei<br />

einem Ihnen nahestehenden Menschen bemerken,<br />

wenden Sie sich an Ihre Ärztin/Ihren Arzt, die/der<br />

Ihnen gezielte Hilfe und Beratung bietet. In weiterer<br />

Folge bieten Anlaufste len wie Selbsthilfegruppen, die<br />

Spezialambulanz für Gedächtnisstörungen oder die<br />

Österreichische Alzheimer Gese lschaft Unterstützung<br />

für Betroffene und Angehörige.<br />

Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige<br />

Österreichische Alzheimer Gesellschaft<br />

Sekretariat der Österreichischen Alzheimergese lschaft<br />

1070 Wien, Hermanngasse 18/1/4<br />

Tel.: 01/890 34 74<br />

www.alzheimer-gese lschaft.at<br />

Alzheimer Angehörige Austria<br />

1020 Wien, Obere Augartenstraße 26-28<br />

Tel.: 01/332 51 66<br />

E-Mail: alzheimeraustria@aon.at<br />

www.alzheimer-selbsthilfe.at<br />

Spezialambulanz für Gedächtnisstörungen AKH, Wien<br />

Leitste le 6A<br />

1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20<br />

Terminvereinbarungen unter Tel.: 01/40 400-3124<br />

Das besondere Service der Ärztekammer:<br />

Auf www.praxisplan.at können Sie gezielt nach Ärztinnen und Ärzten<br />

suchen, die über das Ärztekammer-Diplom „Geriatrie“ verfügen.<br />

Gerne erteilt auch das Patientenservice der Wiener Ärztekammer unter<br />

Tel.: 01-790 1 61 (Mo.-Fr., 7-19 Uhr) Auskunft.<br />

Impressum: Verlag der Ärztekammer für Wien, vertreten durch<br />

den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12. März 2018.<br />

Wissenschaftlicher Berater: Dr. Christoph Gisinger.<br />

GANZ WIEN SORGT VOR:<br />

ICH bin dabei!<br />

DAMIT DAS<br />

THEMA DEMENZ<br />

NICHT IN<br />

VERGESSENHEIT<br />

GERÄT<br />

Die Wiener Ärzteschaft im Dienste Ihrer <strong>Gesund</strong>heit.<br />

www.aekwien.at<br />

GANZ WIEN SORGT VOR:<br />

ICH bin dabei!<br />

FOTO: ISTOCK_WILDPIXEL; STEFAN SEELIG<br />

DIE 5<br />

„L“<br />

GEGEN DEMENZ<br />

n LERNEN: geistig rege bleiben, sich für<br />

Neues interessieren<br />

n LAUFEN: körperlich aktiv bleiben, neben<br />

Ausdauersport auch Kraftübungen zur<br />

Erhaltung der Muskelmasse<br />

n LIEBEN: in eine Gemeinschaft eingebunden<br />

sein, sich für andere interessieren<br />

n LACHEN: Gelassenheit, Humor, auch über<br />

sich selbst lachen können<br />

n LEICHTER ESSEN: ausgewogen und<br />

in Maßen<br />

relativem Rückgang durch bessere Therapien<br />

oder Vorsorge – die absolute Zahl von Demenzbetroffenen<br />

zunehmen.<br />

DIE HÄUFIGSTE DEMENZURSACHE:<br />

ALZHEIMER<br />

Bei der Alzheimer-Krankheit werden jene Teile<br />

des Gehirns befallen, welche für die Denkfähigkeit,<br />

das Gedächtnis und die Sprache zuständig<br />

sind. Die Ursache für die Krankheit ist derzeit<br />

unbekannt, dementsprechend gibt es auch<br />

noch keine Heilungschancen. Der Verlauf der<br />

Erkrankung ist individuell unterschiedlich und<br />

auch vom <strong>Leben</strong>sstil des Patienten vor Ausbruch<br />

der Krankheit abhängig. Prinzipiell wird<br />

Alzheimer aber in ein frühes, mittleres und spätes<br />

Stadium eingeteilt.<br />

n<br />

GESUND IN WIEN<br />

WIE ERKENNE ICH EINE DEMENZ?<br />

Prinzipiell werden drei Stadien unterschieden:<br />

Anzeichen im frühen Stadium:<br />

n Schwierigkeiten beim Sprechen sowie bei Entscheidungen<br />

n deutliche Beeinträchtigung des Gedächtnisses, vor allem des<br />

Kurzzeitgedächtnisses<br />

n Zeitgefühl- und Orientierungsprobleme<br />

n fehlende Initiative oder Motivation<br />

n Anzeichen von Depression oder Aggression<br />

Im mittleren Stadium hat der Patient bereits Schwierigkeiten<br />

bei alltäglichen Verrichtungen:<br />

n Die Erinnerungen, vor allem in Bezug auf Ereignisse und Namen aus<br />

der unmittelbaren Vergangenheit, werden immer eingeschränkter.<br />

n Der Alltag (Bankgeschäfte, einkaufen, putzen, kochen) ist nicht mehr<br />

ohne Schwierigkeiten zu bewältigen.<br />

n Die Abhängigkeit von anderen Personen wird immer stärker:<br />

Beim Anziehen, Waschen und Toilettengang wird Hilfe benötigt.<br />

n Die Sprachprobleme, der „Wandertrieb“ und andere Verhaltensstörungen<br />

nehmen zu.<br />

n Die Orientierungsprobleme häufen sich.<br />

n Halluzinationen und Wahnvorstellungen können auftreten.<br />

Das späte Stadium führt in die völlige Abhängigkeit<br />

und Inaktivität des Patienten:<br />

n Die Nahrungsaufnahme ist mit großen Schwierigkeiten verbunden.<br />

n Angehörige, Freunde und vertraute Dinge werden nicht mehr erkannt.<br />

n Ereignisse werden kaum mehr verstanden und richtig gedeutet.<br />

n Das Gehen fällt schwer, die Patientinnen und Patienten sind an den<br />

Rollstuhl oder ans Bett gebunden.<br />

n Der körperliche Verfall wird deutlich.<br />

n Mitunter fallen die Betroffenen durch aufsehenerregendes<br />

Benehmen in der Öffentlichkeit auf.<br />

Wo finde ich Hilfe?<br />

Sollten Sie diese Merkmale bei einem Ihnen nahestehenden Menschen<br />

bemerken, wenden Sie sich an Ihre Ärztin/Ihren Arzt, die/der Ihnen<br />

gezielte Hilfe und Beratung bietet.<br />

Weitere Anlaufstellen sind:<br />

Österreichische Alzheimer Gesellschaft<br />

Tel.: 01/890 34 74<br />

www.alzheimer-gesellschaft.at<br />

Alzheimer Austria, Unterstützung für<br />

Angehörige und Betroffene<br />

Tel.: 01/332 51 66<br />

www.alzheimer-selbsthilfe.at<br />

Spezialambulanz für Gedächtnisstörungen im AKH<br />

Leitstelle 6A, Terminvereinbarungen unter Tel.: 01/40 400-3124<br />

9


Das Center für mentale <strong>Gesund</strong>heit<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie auch in schwierigen Zeiten.<br />

Unsere Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen beraten Sie gerne bei<br />

Ihren individuellen Anliegen.<br />

rasche Terminvereinbarung keine Wartezeiten freie Plätze<br />

Unsere Schwerpunkte<br />

STRESSBEWÄLTIGUNG ARBEIT & BERUF SCHLAF<br />

&<br />

GESUNDER LEBENSSTIL<br />

JAHRE<br />

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eine persönliche Auszeit in unserem Center im 1. Bezirk.<br />

Für weitere Details besuchen Sie uns unter<br />

www.animamentis.at oder kontaktieren Sie uns persönlich.<br />

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info@animamentis.at | +43 1 890 88 78<br />

gesunde Ausgaben<br />

Begleiten Sie GESUND & LEBEN durch die<br />

vergangenen 15 Jahre Medizinfortschritt. Denn egal<br />

ob Herzgesundheit, Kampf gegen den Krebs oder<br />

Fortschritte bei Impfungen: Noch nie gab es so viele<br />

spektakuläre Entdeckungen und neue Therapien,<br />

die unser aller <strong>Leben</strong> massiv verbessern.<br />

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Österreichische und<br />

internationale Expertinnen<br />

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durch 15 Jahre<br />

Medizingeschichte.<br />

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GENUSS<br />

Sechs Übungen, die<br />

Schmerzen besiegen<br />

Eine Coronavirus-Patientin<br />

über ihre Infektion<br />

Die besten Expertentipps für<br />

nachhaltiges Abnehmen<br />

04/20, 15. Jahrgang, e 2,40<br />

Der ORF-Star zeigt wie<br />

Gartenarbeit Stress reduziert<br />

d<br />

15 JAHRE HERZGESUNDHEIT<br />

REVOLUTION DES<br />

HERZENS<br />

Die Kardiologie hat sich in den<br />

vergangenen 15 Jahren neu erfunden.<br />

Denn Menschen mit einem Risiko für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren<br />

heute von zahlreichen Innovationen,<br />

die noch vor geraumer Zeit undenkbar<br />

waren. Hier stellen zwei führende<br />

Kardiologen innovative Entwicklungen<br />

in puncto Forschung, Diagnostik<br />

und Therapie vor, zum Beispiel die<br />

neuartige Vorsorge-Impfung gegen<br />

den Herzinfarkt auf RNA-Basis.<br />

och immer sind Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen in Österreich die<br />

Todesursache Nummer eins: 2020<br />

starben laut Statistik Austria 32.678<br />

Menschen daran. Doch nun gibt es neue Hoffnung<br />

für Patienten: Dank bahnbrechender Forschungserfolge<br />

sind in der Kardiologie mittlerweile<br />

Behandlungen möglich, die vor Kurzem noch als<br />

Science-Fiction galten. So wurde an der MedUni<br />

Wien vor einigen Wochen weltweit erstmals routinemäßig<br />

eine siRNA-Gabe (small interfering<br />

FOTO: ISTOCK_JOLYGON; FELICITAS MATERN; HELMUT LUNGHAMMER<br />

RNA-Technik<br />

„IN EINIGEN JAHREN WIRD<br />

DIESE INNOVATIVE<br />

THERAPIE FÜR HERZ-<br />

KREISLAUF-<br />

ERKRANKUNGEN ZUR<br />

VORSORGE FÜR ALLE ZUR<br />

VERFÜGUNG STEHEN.“<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg<br />

ribonucleic acid) mit dem Lipidsenker Inclisiran<br />

durchgeführt. Die neuartige RNA-Technik ist aktuell<br />

auch bei den hochwirksamen Covid-19-Impfstoffen<br />

von BioNTech/Pfizer und Moderna im Einsatz.<br />

Auch in der Kardio-Immunologie gilt sie als<br />

‚hot topic‘: Die siRNA-Dosis wird zwei Mal pro Jahr<br />

gegen eine Fettstoffwechsel-Störung verabreicht<br />

und auf diese Weise das LDL-Cholesterin gesenkt<br />

– eine wirksame Vorbeugung gegen einen Herzinfarkt.<br />

„Derzeit werden damit vor allem Patienten<br />

mit einem hohen Risiko behandelt – mit diesen<br />

Medikamenten können wir es sehr effektiv senken.<br />

In einigen Jahren wird diese innovative Therapie<br />

möglicherweise zur Vorsorge für alle zur Verfügung<br />

stehen“, so Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg,<br />

Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie an<br />

der MedUni Wien. Auch die Genschere CRISPR<br />

werde im kardiovaskulären Bereich bereits eingesetzt:<br />

zur Behandlung von Erbkrankheiten.<br />

KREBSMITTEL ALS NEUE<br />

HOFFNUNG FÜR HERZPATIENTEN<br />

Auch DDr. Priv.-Doz. Markus Wallner – Facharzt<br />

für innere Medizin und Kardiologie an der<br />

Uni-Klinik Graz, Professor an der renommierten<br />

Temple University in Philadelphia und Leiter der<br />

wissenschaftlichen Abteilung des Biomarker-<br />

Forschungszentrums CBmed – hat seinen Vater,<br />

einen Risikopatienten, mit der<br />

Spritze gegen hohes Cholesterin<br />

bereits geimpft.<br />

Auch anderen Herzpatienten<br />

schenkt Wallner Hoffnung:<br />

Im Rahmen eines dreijährigen<br />

Forschungsaufenthalts in<br />

den USA hat er gemeinsam<br />

mit Kollegen eine Therapie für<br />

Menschen entwickelt, für die<br />

es bislang kaum Behandlungsmöglichkeiten<br />

gab – durch ein<br />

Mittel, das eigentlich gegen<br />

Krebs helfen soll. Repurposing<br />

heißt das in der Fachwelt.<br />

„Rund 150.000 Österreicherinnen<br />

und Österreicher leiden<br />

an einer Herzschwäche, die dadurch bedingt ist,<br />

dass die Herzkammern aufgrund verdickter und<br />

steifer Wände in der Entspannungsphase nicht<br />

richtig erschlaffen. Für diese Art der Herzinsuffizienz<br />

gab es im Gegensatz zu jener, die auf einer<br />

verminderten Pumpleistung beruht, bislang keine<br />

zugelassene wirksame Therapie“, so Wallner. Die<br />

Folgen sind Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit und<br />

eine schleichende Verschlechterung dieser Symptome<br />

– die Sterblichkeit ist hoch. Wallner und sein<br />

Team haben entdeckt, dass bestimmte Substanzen,<br />

sogenannte HDAC-Inhibitoren, Enzyme blockieren,<br />

was wiederum die Funktion der Proteine<br />

beeinflusst: „Die Entspannung des Herzens wird<br />

durch den Einsatz der Inhibitoren verbessert und<br />

der Lungenhochdruck reduziert. Es hat sich sogar<br />

gezeigt, dass die Skelettmuskulatur weniger rasch<br />

ermüdet.“ Nach erfolgreichen Tierversuchen wird<br />

die Wirksamkeit derzeit im Labor an menschlichem<br />

Herzmuskelgewebe untersucht.<br />

Bereits vorab wurde Wallner, der mit seinen<br />

Kollegen dazu auch einen wissenschaftlichen<br />

Artikel in „Science Translational Medicine” publiziert<br />

hatte, mit dem prestigeträchtigen „Melvin J.<br />

Marcus Award” der American Heart Association<br />

und mit dem Otto-Kraupp-Preis der Gesellschaft<br />

der Ärzte in Wien für die beste Habilitationsschrift<br />

Österreichs ausgezeichnet.<br />

Ausgaben<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian<br />

Hengstenberg,<br />

Leiter der Klinischen<br />

Abteilung für Kardiologie<br />

an der MedUni<br />

Wien<br />

DDr. Priv.-Doz. Markus<br />

Wallner,<br />

FA für innere Medizin<br />

und Kardiologie an<br />

der Uni-Klinik Graz,<br />

Professor an der<br />

Temple University in<br />

Philadelphia und Leiter<br />

der wissenschaftlichen<br />

Abteilung des<br />

Biomarker-Forschungszentrums<br />

CBmed<br />

15<br />

Jahre<br />

GESUNDHEIT<br />

Die allererste<br />

iAusgabe<br />

Wie Sie das ganze<br />

<strong>Leben</strong> lang Ihr Herz<br />

schützen können, war<br />

schon in der allerersten<br />

Ausgabe von<br />

GESUND & LEBEN<br />

Cover-Thema.<br />

November<br />

2008<br />

Das Herz benötigt Training,<br />

um lange gesund<br />

und fit zu bleiben. Im<br />

Winter 2008 hat<br />

GESUND & LEBEN<br />

dazu die besten<br />

Expertenratschläge.<br />

September<br />

2009<br />

Herzgesundheit als<br />

großes Ziel der<br />

<strong>Gesund</strong>heitspolitik: Wir<br />

stellten Monitoringsysteme<br />

vor, die seitdem<br />

viele Menschenleben<br />

retten konnten.<br />

Dezember<br />

2015<br />

GESUND & LEBEN<br />

beleuchtet den Zusammenhang<br />

zwischen<br />

Herzerkrankungen –<br />

insbesondere<br />

Vorhofflimmern – und<br />

Schlaganfällen. 1<br />

GESUND LEBEN<br />

MIT ZAHLREICHEN TIPPS<br />

Schütze<br />

dein Herz!<br />

So senken Sie<br />

Ihr Cholesterin<br />

STARKER<br />

RÜCKEN<br />

ICH HABE<br />

COVID-19<br />

NACH DER DIÄT:<br />

GEWICHT HALTEN!<br />

GARTELN MIT<br />

KARL PLOBERGER<br />

April 2020<br />

Schlechte Cholesterinwerte<br />

gefährden Ihr<br />

Herz! GESUND &<br />

LEBEN zeigt, wie Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen<br />

durch einen gesunden<br />

<strong>Leben</strong>sstil vermieden<br />

werden können.<br />

12 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

13


15 JAHRE HERZGESUNDHEIT<br />

entgeltliche Einschaltung<br />

rechter Vorhof<br />

Lungenarterie<br />

obere Hohlvene<br />

Aorta<br />

Lungenvenen<br />

linker Vorhof<br />

Anatomie des<br />

HERZENS<br />

linke Kammer<br />

Bei diesem Hightech-Eingriff agiert der Kardiologe<br />

fast wie ein Astronaut in der Kapsel.“<br />

EINE NEUE PUMPE IM WORTSINN<br />

Ein besseres <strong>Leben</strong> gibt es mittlerweile auch für<br />

Patienten, die infolge einer Herzschwäche auf eine<br />

Transplantation warten. Wallner: „Hier wird bei<br />

einer Operation eine Pumpe eingesetzt, die mit<br />

einem Kabel im unteren Bauchbereich verbunden<br />

ist. Dieses führt wiederum zu einem Strom-Akku,<br />

den die Patientin beziehungsweise der Patient an<br />

einem Gürtel tragen. Sie ermöglicht über Jahre<br />

hinweg ein relativ normales <strong>Leben</strong> und kann eine<br />

Überbrückungslösung bis zur Transplantation<br />

oder aber die ‚bridge to recovery’ sein.“<br />

untere Hohlvene<br />

Herzmuskel<br />

HERZKLAPPEN:<br />

OPS ÜBER DIE LEISTE & CLIPS<br />

Sehr gute Fortschritte sind auch im Bereich der<br />

Stents zu verzeichnen: dank neuer metallischen<br />

Gefäßstützen, die äußerst dünn sind und sehr gut<br />

einheilen. Sie werden bei einem minimal-invasiven<br />

Eingriff via Herzkatheter zur Dehnung verengter<br />

Herzkranzgefäße eingesetzt.<br />

Die Erneuerung von Herzklappen – vor wenigen<br />

Jahren noch eine große Operation am offenen<br />

Herzen – erfolgt mittlerweile fast standardmäßig<br />

über die Leiste. „Bei Aortenklappen gibt es oft<br />

starke Verkalkungen. Dank dieser neuen Technik<br />

sind wir nun in der Lage, über die Leiste eine neue,<br />

zusammengefaltete Herzklappe direkt in die alte<br />

einzusetzen“, erklärt Christian Hengstenberg. Der<br />

Eingriff dauert nur 30 bis 60 Minuten und benötigt<br />

keine Vollnarkose – er erfolgt unter leichter Sedierung.<br />

Im Spital sind Patienten damit nur mehr zwei<br />

bis drei Tage. Auch Wallner ist ein großer Fan dieser<br />

sogenannten TAVI-Methode: „Eine elegante Form<br />

der Reparatur, die sich auch für ältere Patienten mit<br />

Co-Morbiditäten eignet. Sie erhöht deren Überlebenschancen<br />

deutlich.“ Eine neue Behandlungsmethode<br />

gibt es auch für undichte Mitralklappen.<br />

Hengstenberg: „Diese werden mittlerweile mittels<br />

Mitraclips repariert: Damit werden die Klappensegel<br />

zusammengezogen und funktionieren so<br />

wieder deutlich besser.“<br />

Auch Patienten mit Vorhofflimmern, das im<br />

Alter zunimmt, können nun mit innovativen<br />

Methoden behandelt werden. Hengstenberg:<br />

„Besser als Medikamente wirkt hier die Ablations-<br />

Therapie: Mittels eines Katheters führen wir hier<br />

gezielte Verödungen am Herzen durch. Auf diese<br />

Weise können wir das Vorhofflimmern beseitigen.<br />

rechte Kammer<br />

(R)EVOLUTION IM IMAGING<br />

Mehr Revolution denn Evolution ist auch die Weiterentwicklung<br />

der bildgebenden Verfahren: bei<br />

der 3-D-Echokardiografie, in der Computer-Tomografie<br />

(CT) und der Magnetresonanz (MR). „Durch<br />

das extrem genaue Imaging können wir heute<br />

selbst kleine Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen<br />

sehen oder überprüfen, ob der Herzmuskel<br />

intakt ist“, so Hengstenberg: „Bei Obduktionen<br />

kommt es damit nicht selten vor, dass Pathologen<br />

bei uns Kardiologen nachfragen, wo sie suchen<br />

müssen.“<br />

Auch die Digitalisierung spielt in der Kardiologie<br />

2.0 eine Hauptrolle. Ein Herz-Ultraschall am<br />

XL-Gerät in einem eigenen Untersuchungsraum?<br />

Muss nicht immer sein. Dank neuer smarter Tools<br />

können Kardiologen diesen sozusagen im Vorbeigehen<br />

bei der Visite durchführen. Sie benötigen<br />

dafür nur eine kleine Sonde, die via Bluetooth mit<br />

dem eigenen Smartphone verbunden ist – eine App<br />

liefert Bilder von sehr guter Qualität. Auch Smart-<br />

Glasses und -Watches, die heutzutage bereits ein<br />

EKG und den Blutsauerstoff messen können, stellen<br />

Daten zur Verfügung, die man künftig zur frühzeitigen<br />

Diagnostik nutzen kann: der rechtzeitigen<br />

Erkennung von Herzstörungen beispielsweise.<br />

In der Steiermark läuft derzeit, so wie in weiteren<br />

Bundesländern, das Pilotprojekt „HerzMobil”.<br />

Hier besuchen ausgebildete Pflegerinnen und Pfleger<br />

ausgewählte Herzpatientinnen und -patienten<br />

zu Hause, und klären in persönlichen Gesprächen<br />

auf. Mittels digitaler Tools wie dem Handy, einer<br />

Waage und eines Blutdruckmesser beobachten<br />

Patient ihre Werte, die automatisch ins digitale<br />

System ihrer Ärzte/Ärztinnen eingespielt werden,<br />

dann selbstständig. Wallner: „Diese Disease-<br />

Management-Programme werden in der Zukunft<br />

immer wichtiger. Durch Corona haben digitale<br />

<strong>Gesund</strong>heits-Apps und die Telemedizin noch einmal<br />

einen enormen Boost erfahren.“<br />

KARIN LEHNER n<br />

FOTO: ISTOCK_DIDGASON_ALEXKAVA; BLUERINGMEDIA<br />

Fonds Soziales Wien<br />

Ihr direkter Draht zu<br />

Pflege und Betreuung<br />

01/24 5 24<br />

www.fsw.at<br />

14


15 JAHRE KAMPF GEGEN KREBS<br />

GEMEINSAM<br />

GEGEN<br />

400.000i<br />

300.000i<br />

200.000i<br />

100.000i<br />

Krebserkrankungen ini<br />

ÖSTERREICH<br />

Entwicklung der Krebsprävalenz<br />

0i<br />

Insgesamt<br />

Frauen<br />

Männer<br />

2004 20<strong>11</strong> 2018<br />

Krebsprävalenz: Die Anzahl der Personen,<br />

die an Krebs erkrankt und zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt am <strong>Leben</strong> ist, steigt seit Jahren.<br />

KREBSINZIDENZ UND<br />

-MORTALITÄT<br />

chronischen Erkrankung, mit der man<br />

lange gut leben kann. Möglich machen das<br />

Innovationen der Medizin, mit denen man gezielter und<br />

schonender behandeln kann. Vor rund einem Jahrzehnt<br />

wurde die Onkologie durch Entwicklung der Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitoren revolutioniert. Die ersten großen<br />

Behandlungserfolge mit der sogenannten Immuntherapie<br />

hatte man beim Melanom. Dann hat man diese<br />

Therapie auf alle Gebiete der Onkologie ausgeweitet.<br />

Damit bricht eine neue Ära in der Krebsbehandlung an.<br />

Die Erfolgsgeschichte der Immuntherapie steht jedoch<br />

erst am Anfang. Viele Aspekte sind gegenwärtig Gegenstand<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Onkologie<br />

ist ein dynamisches Fach: Es gibt immer mehr Medikamente<br />

und Methoden, um den Krebs zu bekämpfen,<br />

ständig wird weitergeforscht und Neues herausgefunden<br />

– eine regelrechte Explosion des Wissens.<br />

Ausgaben<br />

FOTO: ISTOCK_PANUWAT DANGSUNGNOEN; BEIGESTELLT<br />

KREBS<br />

ährlich erkranken in Österreich mehr als 40.000<br />

Auf den einzelnen Patienten zugeschnittene<br />

Menschen an Krebs. Die Zahl der Erkrankungen<br />

wird weiter steigen – bedingt durch die höhere<br />

Therapien, schonendere Verfahren: Die<br />

Bevölkerung, durch das zunehmende Alter<br />

Krebsforschung konnte in den vergangenen<br />

der Menschen und wegen des ungesunden<br />

<strong>Leben</strong>sstils, den viele pflegen. Die gute Nachricht:<br />

Österreich hat sehr gute Standards in der Behand-<br />

Jahren große Erfolge feiern. Das erfreuliche<br />

lung, ist an der EU-Spitze bei der Überlebensrate. Doch<br />

Resultat: Die Überlebensraten steigen die Diagnose Krebs ist nach wie vor ein Schock. Eine<br />

ständig, die <strong>Leben</strong>squalität der Patientinnen<br />

Krebserkrankung hat im Kopf der Menschen immer nur<br />

zwei Endszenarien: Heilung oder Tod. Aber das ändert<br />

und Patienten wird immer besser. sich gerade. Krebs geht immer mehr in Richtung einer<br />

15<br />

Jahre<br />

KAMPF GEGEN<br />

Mai 2006<br />

GESUND & LEBEN<br />

berichtet über neue<br />

Erkenntnisse der<br />

Strahlentherapie,<br />

die das <strong>Leben</strong> von<br />

Krebspatientinnen und<br />

-patienten entscheidend<br />

verlängern.<br />

September<br />

2014<br />

Wie kann man mit der<br />

psychischen Belastung<br />

nach der plötzlichen<br />

Schreckensdiagnose<br />

Krebs umgehen?<br />

GESUND & LEBEN mit<br />

Tipps für die Seele.<br />

Inzidenz<br />

Mortalität<br />

Brusti<br />

Prostatai<br />

Lungei<br />

Dickdarm und Enddarmi<br />

Bauchspeicheldrüsei<br />

Melanomi<br />

Harnblasei<br />

Non-Hodgkini<br />

Nierei<br />

Kopf und Halsi<br />

Mageni<br />

Leukämiei<br />

Leberi<br />

Gebärmutterkörperi<br />

Schilddrüsei<br />

Gehirn & Zentralnervens.i<br />

Eierstocki<br />

Myelomi<br />

Speiseröhrei<br />

Gebärmutterhalsi<br />

Hodeni<br />

Kehlkopfi<br />

Hodgkin-Lymphomi<br />

150i 100i 50i 0i 50i 100i 150i<br />

Inzidenz: Neuerkrankungen pro Kalenderjahr<br />

auf 100.000 Einwohner<br />

Mortalität: Sterbefälle pro Kalenderjahr auf<br />

100.000 Einwohner<br />

Juni <strong>2021</strong><br />

GESUND & LEBEN ist<br />

im ständigen Austausch<br />

mit Experten<br />

und berichtet über<br />

neue Forschungsergebnisse,<br />

etwa über<br />

Immuntherapie bei<br />

Krebs.<br />

QUELLE: STATISTIKA AUSTRIA, STAND 17.12.2020;<br />

GEMEINSAM<br />

Neben großen Innovationen in der onkologischen Therapie<br />

ist das Wissen der Expertinnen und Experten in den<br />

österreichischen Kliniken ein wesentlicher Baustein für<br />

einen erfolgreichen Weg. Genauso wie die fächerübergreifende<br />

Zusammenarbeit in den Tumorboards: Diese<br />

Besprechungen finden mehrmals wöchentlich statt – im<br />

Klinikum selbst zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen<br />

und via Videokonferenz mit anderen Kliniken.<br />

In den Tumorboards werden die einzelnen Krebsfälle<br />

besprochen und gemeinsam eine individuelle Behandlungsstrategie<br />

festgelegt. Je nach Lage, Größe und Art<br />

des Tumors gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die<br />

moderne Krebstherapie beruht auf drei Säulen: Operation,<br />

medikamentöser Therapie und Radioonkologie-<br />

Strahlentherapie.<br />

Bei der Tumorchirurgie versuchen die Ärztinnen und<br />

Ärzte, den Tumor zu entfernen und möglichst viel des<br />

umliegenden Gewebes zu erhalten.<br />

Eine weitere Säule der Behandlung ist die Radiooder<br />

Strahlentherapie: Dabei werden hochenergetische<br />

Strahlen an den Tumor<br />

geleitet, die das Erbgut<br />

der Krebszellen zerstören,<br />

sodass diese absterben.<br />

Schon seit mehr<br />

als hundert Jahren wird<br />

die Strahlentherapie zur<br />

Behandlung von Krebserkrankungen<br />

eingesetzt.<br />

Die Behandlungstechnik<br />

wurde immer<br />

ausgefeilter, heute können<br />

Tumore viel zielgerichteter<br />

bestrahlt<br />

werden als noch vor<br />

wenigen Jahrzehnten.<br />

Und: Medizinerinnen<br />

und Mediziner können<br />

nicht nur bestrahlen,<br />

WAS IST<br />

? KREBS<br />

Was wir umgangssprachlich als Krebs<br />

bezeichnen, sind im medizinischen Sinn<br />

bösartige Tumore, die durch das unkontrollierte<br />

Wachstum entarteter Zellen<br />

entstehen. Während gesunde Körperzellen<br />

eine Art „innere Uhr“ in sich<br />

tragen, die Wachstum, Reife und Teilung,<br />

aber auch ihr Altern und Sterben<br />

bestimmen, ist bei Krebszellen dieser<br />

Mechanismus gestört. Sie entwickeln<br />

sich autonom, wuchern und bilden einen<br />

Verband entarteter Zellen. n<br />

16 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

17


15 JAHRE KAMPF GEGEN KREBS<br />

n Sie eine<br />

nd gesunde<br />

bung mit<br />

Schaffen Sie eine<br />

sichere und gesunde<br />

Umgebung mit<br />

ProActive-Fliesen<br />

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eit<br />

9<br />

Der neue Standard für Böden und Oberflächen<br />

für Böden und Oberflächen<br />

Die einzigartige Beschichtung der<br />

ProActive-Fliesen aus der Procasa-<br />

Kollektion trägt zu einer sicheren und<br />

gesunden Umgebung bei.<br />

?<br />

Antibakterieller und antiviraler Effekt<br />

Eliminiert Viren und Bakterien zu 99,9% und<br />

ist zu 94% wirksam gegen Covid-19-Viren<br />

Luftreinigend-Effekt<br />

Reinigt die Luft<br />

Selbstreinigender Effekt<br />

Super hydrophil<br />

Anti-Geruch-Effekt<br />

Vorteile der Photokatalyse<br />

Wirksamkeit<br />

gegen<br />

COVID-19<br />

94%<br />

T¬glich rund um die Uhr effektiv<br />

Tags⁄ber und nachts aktiv<br />

Exklusiv nur bei QUESTER!<br />

pro-casa.eu/proactive<br />

n INTERVIEW<br />

GESUND & LEBEN sprach mit Univ.-Prof.<br />

Dr. Dr. h. c. Christoph Zielinski,<br />

Leiter des Vienna Cancer Centers und<br />

Ärztlicher Direktor der Wiener Privatklinik<br />

Wie kann man sein Krebsrisiko minimieren?<br />

Besonders entscheidend ist es, Vorsorgeuntersuchungen, zum<br />

Beispiel jene der Österreichischen Krebshilfe, wahrzunehmen<br />

und einen gesunden <strong>Leben</strong>sstil zu pflegen. Der Verzicht auf<br />

Tabak, zu viel Alkohol und Übergewicht sind wesentliche Bestandteile<br />

davon, gleichzeitig ist auch die regelmäßige sportliche<br />

Betätigung ein bedeutsames Vorsorgeinstrument. Blickt<br />

man auf Die die einzigartige häufigsten Beschichtung Krebserkrankungen der weltweit, so steht<br />

der Lungenkrebs ProActive-Fliesen nach Brustkrebs aus der Procasa- bei der Frau und Prostatakrebs<br />

beim Mann an<br />

Kollektion trägt zu einer sicheren und<br />

gesunden Umgebung bei.<br />

„BESSERE<br />

dritter Stelle. Das ist<br />

Antibakterieller und antiviraler Effekt eine Erkrankung, die<br />

LEBENSQUALITÄT<br />

Eliminiert Viren und Bakterien zu 99,9% und<br />

man sich tatsächlich<br />

ist zu 94% wirksam gegen Covid-19-Viren<br />

Wirksamkeit<br />

ersparen kann. In den<br />

gegen<br />

COVID-19<br />

ERMÖGLICHEN“<br />

Luftreinigend-Effekt<br />

Reinigt die Luft<br />

allermeisten Fällen<br />

wird Lungenkrebs mit Rauchen assoziiert, die Betroffenen rauchen<br />

entweder Selbstreinigender selbst, leben Effekt mit Raucherinnen und Rauchern<br />

Super hydrophil<br />

in einem Haushalt oder sind am Arbeitsplatz permanent mit<br />

Zigarettenrauch Anti-Geruch-Effekt<br />

konfrontiert. Aus diesem Grund ist es so wichtig,<br />

Nichtraucherinnen und Nichtraucher zu schützen. Das ist<br />

Vorteile der Photokatalyse<br />

eine der wichtigsten Missionen, die wir als Onkologinnen und<br />

T¬glich rund um die Uhr effektiv<br />

Onkologen in der Tags⁄ber Welt und haben. nachts aktiv<br />

Blicken wir auf die pro-casa.eu/proactive<br />

Meilensteine der Onkologie innerhalb<br />

der letzten 15 Jahre zurück, so sticht insbesondere<br />

die Immuntherapie ins Auge …<br />

Durch die genetische Entschlüsselung vieler verschiedener<br />

Zusammenhänge und das Wissen darüber, dass das körpereigene<br />

Immunsystem in der Lage ist, sich gegen einen Tumor<br />

zu wappnen und ihn zu zerstören, können wir heute nicht nur<br />

bessere und effektivere Therapien anbieten, sondern dabei<br />

auch eine bessere <strong>Leben</strong>squalität ermöglichen. Wir haben bei<br />

Erkrankungen eine Verlängerung des Überlebens erzielt, bei<br />

denen wir nie gedacht hätten, dass das der Fall sein wird – zum<br />

Beispiel beim schwarzen Hautkrebs, Lungenkrebs, Nierenkrebs<br />

und insgesamt bei ca. 20 zusätzlichen Krebserkrankungen.<br />

In manchen Fällen haben wir Verläufe gesehen, bei denen<br />

man von Heilung sprechen kann. Bei manchen nicht heilbaren<br />

Tumoren konnte durch die Immuntherapie eine Chronifizierung<br />

oder lang andauernde Krankheitsphase erreicht werden. Alle<br />

diese Ergebnisse haben wir vorher niemals in dieser Ausprägung<br />

gesehen.<br />

.indd 1 16-06-<strong>2021</strong> 13:31<br />

94%<br />

Welche weiteren Fortschritte in Diagnostik und<br />

Therapie gibt es?<br />

Ein entscheidender Fortschritt ist die Therapie mittels gezielter<br />

Präzisionsdiagnostik und nachfolgender „personalisierter“<br />

Therapie, bei der molekulare Veränderungen des Tumors festgestellt<br />

und mittels darauf abzielender Medikation behandelt<br />

werden. Alle diese Fortschritte beruhen auf der Entschlüsse-<br />

Finden Sie einen Standort in Ihrer Nähe:<br />

quester.at/standorte<br />

18 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTO: ISTOCK_PANUWAT DANGSUNGNOEN; BEIGESTELLT<br />

lung des menschlichen Genoms und der Krebsarten, die solche molekularen<br />

Veränderungen entdeckt und behandelbar gemacht haben.<br />

Die Angst vor Nebenwirkungen, besonders jenen einer<br />

Chemotherapie, ist meist groß. Ist es möglich, dass diese<br />

Therapie irgendwann nicht mehr notwendig ist?<br />

Chemotherapien sind zwar noch immer – meist in Kombination mit<br />

Immuntherapien – Bestandteil unserer Therapieoptionen, doch haben<br />

sie aufgrund der Entwicklung von Substanzen, die ihre Nebenwirkungen<br />

wie Übelkeit oder die Schädigung des Knochenmarks maximal<br />

reduzieren, vielfach ihren Schrecken verloren, an den wir uns<br />

noch aus einer Zeit von vor 20, 30 Jahren erinnern.<br />

Wie sieht die Prognose für Krebserkrankungen aus?<br />

Die Entwicklung der Krebserkrankungen bis 2030 wird weiter zunehmen.<br />

Weil die Bevölkerung altert und Krebs letztlich eine Erkrankung<br />

des höheren <strong>Leben</strong>salters ist. Das ist ein sehr bedenklicher Trend,<br />

der jedoch auch durch bessere Therapien kompensiert wird: Wir erleben<br />

seit etwa vier bis fünf Jahren aufgrund der erwähnten Therapien<br />

einen Rückgang der Krebssterblichkeit um circa drei Prozent pro<br />

Jahr. Natürlich handelt es sich dabei um ein komplexes Geschehen,<br />

in das auch Früherkennungen und bessere <strong>Leben</strong>sgewohnheiten hineinspielen.<br />

Deshalb betrachten wir mit großer Sorge den in Zeiten<br />

der Pandemie beobachteten Rückgang der<br />

Vorsorgeuntersuchungen.<br />

n<br />

Früherkennung ist<br />

ausschlaggebend für den<br />

Heilungsprozess: Daher<br />

gehen Sie regelmäßig zu<br />

Vorsorgeuntersuchungen!<br />

sondern unmittelbar vor<br />

oder während der Bestrahlung<br />

gleichzeitig Röntgenoder<br />

CT-Bilder erstellen.<br />

Auch in der Pathologie hat sich<br />

viel getan: Sie gilt als Schnittstelle<br />

zwischen Diagnose und Therapie. Mit der<br />

Entschlüsselung des menschlichen Genoms hat die Molekularpathologie<br />

an Bedeutung gewonnen: Sie kann oft zu<br />

einer präziseren Tumordiagnose beitragen als bildgebende<br />

Verfahren. Auf der Grundlage molekularpathologischer<br />

Befunde ist es möglich, Krebsmedikamente zielgerichtet<br />

bei jenen Patientinnen und Patienten einzusetzen, denen<br />

sie am besten helfen.<br />

FRÜH ERKENNEN<br />

Ausschlaggebend für den Heilungs- und Behandlungserfolg<br />

ist es nach wie vor, Krebs früh zu erkennen. Daher sollte<br />

man regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Und<br />

gegen einige Risikofaktoren kann man selbst etwas tun: Ein<br />

gesunder <strong>Leben</strong>sstil mit ausgewogener Ernährung, Sport<br />

und Bewegung – und ohne Rauchen – ist eine gezielte Prophylaxe<br />

gegen Krebs. <br />

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GENUSS<br />

Warum Früherkennung<br />

1<br />

so wichtig ist<br />

Tipps, wie Sie jetzt<br />

den Neustart schaffen<br />

Fünf Experten verraten,<br />

was Sie jetzt beachten sollten<br />

07+08/20, 15. Jahrgang, e 2,40<br />

ORF-Talkerin über Lehren<br />

aus der Coronakrise<br />

DIABETESFORSCHUNG:<br />

EINE<br />

ERFOLGS-<br />

STORY<br />

15<br />

Jahre<br />

Kampf dem<br />

Diabetes gehört zu den meisterforschten<br />

Krankheitsbildern unserer<br />

Zeit. Unter anderem führten enorme<br />

Fortschritte in der medikamentösen<br />

Behandlung sowie bei der<br />

Glukosemessung in den vergangenen<br />

Jahren zu einer verbesserten<br />

<strong>Leben</strong>squalität von Betroffenen.<br />

Februar 2009<br />

Weil Diabetes alle<br />

Altersgruppen treffen<br />

kann, widmete sich<br />

GESUND & LEBEN<br />

2009 dem Thema<br />

„Altersdiabetes“ –<br />

mit praktischen Tipps<br />

für die Generation 65 + .<br />

FOTO: ISTOCK_SPUKKATO<br />

iabetes mellitus ist<br />

in den vergangenen Jahren zur Volkskrankheit<br />

Nummer 1 geworden. „Die<br />

Diabetes-Prävalenz hat auf jeden<br />

Fall enorm zugenommen!“, zeigt<br />

sich Univ.-Prof. Dr. Susanne Kaser, Präsidentin<br />

der Österreichischen Diabetes Gesellschaft<br />

(ÖDG), besorgt.<br />

Experten schätzen, dass weltweit etwa 425 Millionen<br />

Menschen zwischen dem 20. und 79. <strong>Leben</strong>sjahr betroffen<br />

sind – Tendenz steigend! Genaue Zahlen für Österreich liegen<br />

zwar nicht vor, da es nach wie vor kein nationales Diabetesregister<br />

gibt, laut WHO aber lebten hierzulande Anfang<br />

der Jahrtausendwende rund 130.000 Menschen mit Diabetes.<br />

Und heute? „Die International Diabetes Federation geht<br />

von etwa 800.000 Diabetes-Betroffenen in Österreich aus.“<br />

MEHR BETROFFENE TROTZ<br />

GRÖSSERER WAHRNEHMUNG<br />

Der starke Anstieg zeigt sich sowohl bei Diabetes Typ 1,<br />

Diabetes Typ 2 als auch beim der Schwangerschaftsdiabetes.<br />

„Die Gründe für die steigende Zahl an Typ-1-Diabetes-<br />

Erkrankten kennen wir nicht“, so Kaser. „Beim Typ-2-Diabetes<br />

spielt sicherlich der <strong>Leben</strong>sstil eine große Rolle, wobei<br />

wichtig zu betonen ist, dass Typ-2-Diabetes keine <strong>Leben</strong>sstil-Erkrankung<br />

ist, sondern einen starken erblichen Hintergrund<br />

hat.“ Durch einen ungesunden <strong>Leben</strong>sstil – also<br />

wenig Bewegung, Nikotinkonsum, eine fett-, zucker- und<br />

kalorienreiche Ernährung sowie Übergewicht – kann das<br />

Erkrankungsrisiko jedoch erhöht werden, betont die Expertin.<br />

Interessant: Aufgrund der steigenden Anzahl an Betroffenen<br />

hat sich die Wahrnehmung bezüglich Diabetes in den<br />

letzten Jahren deutlich geändert, weiß die ÖDG-Präsidentin<br />

zu berichten: „Der Typ-2-Diabetes wurde häufig als selbst<br />

verursachte harmlose <strong>Leben</strong>sstilerkrankung dargestellt<br />

und Betroffene deswegen stigmatisiert.“<br />

Besonders in den beiden letzten Jahren war es der ÖDG<br />

ein großes Anliegen, anhand intensiver Aufklärungs- und<br />

Medienarbeit diese Darstellung ins richtige Licht zu rücken,<br />

mit Vorurteilen in Sachen Diabetes aufzuräumen und<br />

gleichzeitig auf die zahlreichen möglichen Folgeerkrankungen<br />

in der Öffentlichkeit hinzuweisen. „Auch die Covid-<br />

19-Pandemie – Menschen mit Diabetes galten immerhin<br />

von Beginn an als Risikogruppe – hat dazu beigetragen,<br />

dass die Erkrankung ernster genommen wird und die persönliche<br />

<strong>Gesund</strong>heit einen höheren Stellenwert bekom-<br />

Juni 2013<br />

Neue Therapien bei<br />

Diabetes standen im<br />

Mittelpunkt unserer<br />

Sommerausgabe im<br />

Jahr 2013. Dazu gab<br />

es Ratschläge aus<br />

der Praxis.<br />

GESUND LEBEN<br />

Die Kraft<br />

des Wassers<br />

Urlaub am See, schwimmen,<br />

kneippen: Erholung für<br />

Körper und Seele<br />

Im Trend:<br />

gesündeste<br />

Sportarten<br />

des Sommers<br />

DIABETES: DER<br />

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MEINE GESUNDHEIT<br />

IM SOMMER<br />

Ausgaben<br />

BARBARA<br />

KARLICH<br />

Juni 2020<br />

GESUND & LEBEN<br />

steht seit 15 Jahren<br />

für den Vorsorgegedanken.<br />

Deshalb<br />

widmeten wir 2020<br />

eine große Geschichte<br />

der Früherkennung<br />

von Diabetes.<br />

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15 JAHRE DIABETESFORSCHUNG<br />

Definition<br />

Betroffene Personen<br />

Mögliche<br />

Anzeichen<br />

Häufigkeiti<br />

Risikofaktoreni<br />

iTherapie undi<br />

iBehandlungi<br />

QUELLE: QUELLE: AOK, GUZALIIA FILIMONOVA<br />

Diabetes mellitus<br />

Typ 1<br />

Typ-1-Diabetes ist eine<br />

Autoimmunerkrankung<br />

Diabetes mellitus<br />

Typ 2<br />

Typ-2-Diabetes ist in<br />

der Regel erworben,<br />

häufig durch einen<br />

ungesunden <strong>Leben</strong>sstil<br />

men hat.“ Trotzdem: Bei einem von drei Österreichern mit<br />

Diabetes ist die Krankheit unentdeckt, die Dunkelziffer an<br />

Menschen mit Diabetes ist hierzulande also sehr hoch.<br />

WISSENSEXPLOSION<br />

Da dürfte es nicht überraschen, dass Diabetes zu jenen<br />

Krankheitsbildern gehört, wo am meisten geforscht wird.<br />

ECHT*<br />

GENIAL<br />

Blutzuckerschwankungen<br />

immer einen Schritt<br />

voraus sein II<br />

Der Körper<br />

produziert kein<br />

eigenes Insulin<br />

mehr.<br />

Der Körper<br />

produziert nicht<br />

genügend<br />

Insulin oder<br />

reagiert nicht<br />

auf Insulin.<br />

Überwiegend<br />

Kinder, Jugendliche<br />

und junge<br />

Erwachsene<br />

Überwiegend<br />

Menschen<br />

ab 40 Jahren,<br />

zunehmend aber auch<br />

Jüngere und Kinder<br />

„Im Bereich der Diabetesforschung konnten in den letzten<br />

15 Jahren große Fortschritte verzeichnet werden“, zeigt<br />

sich Kaser zufrieden. „Die daraus resultierende Entwicklung<br />

neuer Therapeutika ist der Output wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse, da es ohne entsprechende und zielgerichtete<br />

Forschung keine Fortschritte gibt.“ Die Expertin spricht<br />

es bereits an: Besonders im Bereich der medikamentösen<br />

Valeria K. (Typ 1-Diabetes)<br />

Übermäßiger Durst,<br />

häufiger Harndrang,<br />

Gewichtsverlust,<br />

Müdigkeit, Azetongeruch<br />

im Atem<br />

Müdigkeit, schlechte<br />

Wundheilung,<br />

übermäßiger Durst,<br />

Harndrang. Anzeichen<br />

werden oft nicht so<br />

prägnant wahrgenommen<br />

wie bei Typ 1.<br />

Circa 30.000<br />

Menschen in<br />

Österreich<br />

Circa 540.000<br />

Menschen<br />

in Österreich<br />

Mit nur einem Blick auf Ihr<br />

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kennen Sie Ihren Glukosewert<br />

und wissen, in welche<br />

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dem Dexcom G6 ® nicht mit Ihren Symptomen übereinstimmen,<br />

verwenden Sie bitte ein Blutzuckermessgerät,<br />

um Behandlungsentscheidungen zu treffen.<br />

II Studien bestätigen, dass die Dexcom GCM-Systeme<br />

<strong>Leben</strong>squalität und Wohlbefinden seiner Nutzer entscheidend<br />

verbessern können. Sie fühlen sich generell<br />

selbstsicherer im Umgang mit ihrem Diabetes, Unterund<br />

Überzuckerungen treten seltener auf und die Zeit<br />

im Zielbereich kann länger eingehalten werden.<br />

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© 2020 Dexcom Inc. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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10. 2020 LBL019627 Rev001<br />

Gegebenenfalls erblich<br />

bedingt erhöhtes Risiko<br />

für die Erkrankung<br />

Übergewicht, Bewegungsmangel,<br />

Rauchen,<br />

ungesunde Ernährung,<br />

Schlafstörungen, Stress,<br />

erbliche Veranlagung, bestimmte<br />

Medikamente<br />

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GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

<strong>Leben</strong>slange<br />

Insulintherapie.<br />

Veränderung des <strong>Leben</strong>sstils,<br />

Behandlung mit<br />

Tabletten, Insulintherapie,<br />

Gewichtsreduzierung,<br />

Injektionen anderer<br />

Diabetesmedikamente<br />

Behandlung erlebte man in den vergangenen Jahren eine<br />

regelrechte Revolution, manche Experten sprechen gar<br />

von einer „Wissensexplosion“.<br />

PARADIGMENWECHSEL IN DER MEDIKATION<br />

Was den Typ-1-Diabetes betrifft, „haben vor allem neue<br />

Insuline sowie Entwicklungen im Bereich der Insulinpumpen<br />

und des Glukosemonitorings sehr zur Verbesserung<br />

der Therapie und der <strong>Leben</strong>squalität beigetragen“,<br />

so Kaser. Eine Insulinpumpe ist ein kleines elektronisches<br />

Gerät, das den ganzen Tag über kleine Mengen an Insulin<br />

an den Körper abgibt. Zu den Mahlzeiten wird eine<br />

Ladung Zusatzinsulin eingestellt, die ins Blut abgegeben<br />

wird. Das bedeutet: Mehr Freiheit und Flexibilität für die<br />

Patienten, da das regelmäßige Spritzen wegfällt. Auch die<br />

Gefahr einer Über- oder Unterzuckerung wird durch eine<br />

Insulinpumpe geringer.<br />

Einen weitaus größeren Forschungsfortschritt konnte<br />

man beim Typ-2-Diabetes verzeichnen. „Hier standen<br />

vor 15 Jahren im Wesentlichen vier Substanzen beziehungsweise<br />

Substanzklassen für die Behandlung zur Verfügung“,<br />

blickt Expertin Kaser zurück. „Heute ist es uns<br />

möglich, auf ein deutlich breiteres Spektrum an Medikamenten<br />

zurückzugreifen, die nicht nur den Blutzucker<br />

senken, sondern darüber hinaus auch vor Folgeerkrankungen<br />

schützen können.“ Laut PhRMA (Pharmaceutical<br />

Research and Manufacturers of America) waren 2019<br />

über 170 Diabetes-Medikamente in Entwicklung – im<br />

Detail: 77 für Typ-2-Diabetes, 32 für Typ-1-Diabetes und<br />

68 für Krankheiten, die im direkten Zusammenhang mit<br />

Diabetes stehen, wie die diabetische Neuropathie oder<br />

die diabetische Nephropathie. Zusammengefasst lässt<br />

sich ein Paradigmenwechsel in der Diabetes-Medikation<br />

feststellen, so Kaser: „Die Therapie hat sich weg von der<br />

reinen Blutzuckersenkung hin zu einer individuell maßgeschneiderten<br />

Behandlung entwickelt.“ Denn heute<br />

ist besser den je bekannt: Jeder Diabetes-Betroffene ist<br />

anders, bei jedem Menschen zeigt sich die Krankheit auf<br />

unterschiedliche Art und Weise.<br />

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23


15 JAHRE DIABETESFORSCHUNG<br />

Univ.-Prof. Dr. Susanne Kaser, Präsidentin der<br />

Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG)<br />

Hightech-Messgeräte:<br />

„VOR ALLEM BEI MENSCHEN<br />

MIT TYP-1-DIABETES UND<br />

JENEN MIT KOMPLEXEN<br />

INSULINTHERAPIEN<br />

TRAGEN DIESE<br />

GLUKOSESENSOREN<br />

ENORM ZUR VERBESSERUNG<br />

DER LEBENSQUALITÄT BEI.“<br />

EMPOWERMENT DER PATIENTEN<br />

Der Schritt in Richtung individualisierter Therapie bedeutet<br />

aber auch: ein Schritt in Richtung größerer Autonomie<br />

und Empowerment seitens der Patienten. Dazu die ehemalige<br />

ÖDG-Präsidentin Dr. Alexandra Kautzky-Willer in einer<br />

Presseaussendung der ÖDG aus 2019: „Die Behandlungserfolge<br />

hängen ganz stark davon ab, ob die Patienten ihre<br />

Krankheit verstehen und dieses Verständnis im täglichen<br />

und lebenslangen Selbstmanagement umsetzen können.<br />

Dies kann und sollte durch Disease-Management-Programme<br />

erreicht werden.“ Ein solches Disease-Management-Programm<br />

mit dem Titel „Therapie aktiv“, das unter<br />

anderem Patientenschulungen enthält, wurde bereits vor<br />

14 Jahren umgesetzt. Die Ergebnisse von nationalen und<br />

internationalen Forschungen sind eindeutig: Strukturierte,<br />

ergebnisorientierte Schulungsprogramme können<br />

den HbA1c-Wert, den Blutdruck und das Gewicht positiv<br />

beeinflussen und dazu beitragen, <strong>Leben</strong>sstiländerungen<br />

bei der Ernährung, bei der Bewegung und beim Rauchen<br />

zu bewirken.<br />

„Leider sind nach wie vor noch viel zu wenige Patienten<br />

in diesem Programm eingeschrieben“, bedauert Kaser.<br />

„Die Adaptierung von ‚Therapie aktiv’ an die moderne<br />

Medizin wäre dringend notwendig – und damit in Verbindung<br />

bräuchte es auch einen österreichweiten elektronischen<br />

Diabetespass.“ Die Forderung der ÖDG nach einem<br />

FOTO:WILD-UND-TEAM-SALZBURG; ISTOCK_ ANDREYPOPOV<br />

nationalen Diabetesregister „blieb bisher ungehört,<br />

dabei wären diese Daten für die Ressourcenplanung<br />

dringend notwendig“, kritisiert die Expertin.<br />

Neben der Vielzahl an Medikamenten konnte man<br />

auch bei den Glukosemessungen einen „enormen Fortschritt“,<br />

so Kaser, verzeichnen. Was vor einigen Jahren<br />

noch nach Science-Fiction klang, ist heute bereits Realität.<br />

„Vor allem für Menschen mit Typ-1-Diabetes und<br />

jenen mit komplexen Insulintherapien tragen die Hightech-Messgeräte<br />

enorm zur Verbesserung der <strong>Leben</strong>squalität<br />

bei.“ So stehen heutzutage Glukosesensoren zur<br />

Verfügung, die bereits technisch in der Lage sind, Alarme<br />

bei zu niedrigen oder zum Teil auch hohen Blutzuckerwerten<br />

abzugeben. Die Gefahr einer Hypoglykämie oder<br />

einer Hyperglykämie ist somit geringer.<br />

VERÄNDERTE ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN<br />

Mit den verbesserten Behandlungsmethoden und einer<br />

sich stets weiterentwickelnden Forschung gehen auch<br />

veränderte Ernährungsempfehlungen für Menschen<br />

mit Diabetes einher. „Vor 15 Jahren ging man davon aus,<br />

dass eine fettarme Ernährung vor Übergewicht, Diabetes<br />

mellitus Typ 2 und kardiovaskulären Erkrankungen<br />

schützt“, erläutert Kaser. „Heute ist bekannt, dass die<br />

Qualität wichtiger als die Quantität der Fette ist. Rezente<br />

Studien belegen nun auch, dass Ähnliches für Kohlenhydrate<br />

gilt: Kohlenhydrate mit hohem glykämischen<br />

Index – also vor allem einfacher<br />

Zucker – gehen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen einher.“ Die Ernährungsempfehlung von<br />

Diabetes-Experten: Mediterrane Kost, also eine Nahrung<br />

reich an Ballaststoffen, Hülsenfrüchten, Olivenöl,<br />

Nüssen, Fisch und frischem Obst – dafür möglichst<br />

wenig rotes Fleisch und ein vollkommener Verzicht auf<br />

zuckerhaltige Getränke. „Die mediterrane Kost senkt das<br />

Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen.“<br />

DIE FORSCHUNG GEHT WEITER<br />

Auch in Zukunft wird an innovativen Therapien<br />

geforscht, die die Behandlung von Diabetes weiter verbessern<br />

und vereinfachen. Eine aktuelle Studie der<br />

schwedischen Linköping University macht gar Hoffnung,<br />

einer Impfung gegen Typ-1-Diabetes einen großen<br />

Schritt näher zu kommen. „Die neuesten Erkenntnisse<br />

reichen von der Entstehung des Diabetes Typ 2<br />

und den potenziellen Folgeerkrankungen bis hin zu den<br />

neuen Behandlungstechnologien und Therapieansätzen,<br />

welche für alle Patientinnen und Patienten spürbar<br />

sind. Dadurch verbessert sich für die Betroffenen<br />

die <strong>Leben</strong>squalität ungemein“, fasst ÖDG-Präsidentin<br />

Kaser zusammen. MANUEL SIMBÜRGER n<br />

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24<br />

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15 JAHRE IMPFFORTSCHRITT<br />

KLEINER<br />

Rasche und wirkungsvolle Impfstoffe gegen eine<br />

Pandemie und eine neue Impftechnologie: Wer<br />

an die Meilensteine der jüngsten Impfgeschichte<br />

denkt, assoziiert damit natürlich die Wirkstoffe gegen<br />

Covid-19. Doch auch abseits davon hat sich in den<br />

vergangenen 15 Jahren auf dem Impfsektor viel getan,<br />

wie ao. Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner<br />

von der Medizinischen Universität Innsbruck in<br />

GESUND & LEBEN erläutert.<br />

15<br />

STICH,<br />

GROSSE<br />

WIRKUNG<br />

Jahre<br />

-<br />

FORTSCHRITT<br />

in gutes Jahrzehnt dauert es im<br />

Durchschnitt von ersten Experimenten<br />

bis zur Zulassung eines Impfstoffes<br />

– manchmal auch länger. Im<br />

Kampf gegen Covid-19 benötigten<br />

Wissenschaft, Medizin und Administration<br />

in einem gemeinsamen Kraftakt<br />

ein knappes Zehntel dieser Zeit, um gleich<br />

mehrere hochwirksame Impfstoffe auf den Markt<br />

zu bringen. „Das allein muss man schon als einen<br />

Mai 2007<br />

GESUND & LEBEN<br />

berichtete von Beginn<br />

an über die Möglichkeit,<br />

sich durch<br />

Impfungen gegen<br />

gefährliche Krankheiten<br />

wirksam zu<br />

schützen. 1<br />

der größten Erfolge der jüngeren Impfgeschichte<br />

betrachten“, erläutert ao. Univ.-Prof. DDr. Reinhard<br />

Würzner, Facharzt für Hygiene, Mikrobiologie<br />

und Labormedizin an der Medizinischen<br />

Universität Innsbruck. „Ein Zusammenspiel vieler<br />

verschiedener Bereiche hat diese rasche Lösung<br />

für einen globalen Notfall erst möglich gemacht,<br />

all diesen Menschen gebührt ein großes Dankeschön.“<br />

Geldgeber, die rasch für die notwendigen<br />

finanziellen Mittel sorgten, Verantwortliche von<br />

Regulationsbehörden, die schnellere Zulassungsprozesse<br />

ermöglichten,<br />

Mediziner, die außergewöhnliche<br />

Kraftanstrengungen<br />

bei den Studien<br />

an den Tag legten, Zigtausende<br />

Freiwillige, die<br />

sich bereit erklärten, die<br />

neuen Impfstoffe an sich<br />

testen zu lassen, und nicht zuletzt jene Wissenschafter,<br />

die die Entwicklung einer neuen Technologie<br />

einsatzfähig machten – sie alle sorgten für<br />

den wohl größten Meilenstein der Impfgeschichte<br />

in diesem Jahrtausend.<br />

BAUPLAN FÜR DAS IMMUNSYSTEM<br />

mRNA – die mystische Abkürzung ist spätestens<br />

seit dem Vorjahr in aller Munde – was aber verbirgt<br />

sich hinter dieser Technologie? „Bei messenger<br />

ribonucleic acid, so der englische Fachbegriff, handelt<br />

es sich um ein Botenmolekül“, erklärt Würzner<br />

die Wirkung der beiden mRNA-Impfstoffe<br />

von Moderna und Biontech/Pfizer, die neben<br />

den Vektor-Impfstoffen von Johnson & Johnson<br />

und Astra Zeneca zur Bekämpfung der Pandemie<br />

eingesetzt werden. „Die RNA enthält Informationen,<br />

die sie den menschlichen Zellen überbringt<br />

– eine Art Bauplan von einem Virus-Protein, der<br />

von unseren körpereigenen Aminosäuren in ein<br />

Eiweiß eingefügt wird, das aussieht wie Teile des<br />

Virus. Den Eiweißen aus dem Virusbauplan fehlen<br />

sämtliche krank machenden Eigenschaften – doch<br />

das Immunsystem erkennt sie trotzdem als körperfremd<br />

und lernt so, auch das echte Virus abzuwehren“,<br />

so der Mediziner. Am Menschen wurden<br />

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Jänner <strong>2021</strong><br />

Die Impfungen gegen<br />

das Coronavirus ließen<br />

viele Fragen aufkommen.<br />

GESUND & LEBEN<br />

berichtete seriös und<br />

veröffentlichte die<br />

neuesten wissenschaftlichen<br />

Daten.<br />

FOTO: ISTOCK_ OLLO; MUI BULLOCK<br />

RNA-Impfstoffe erstmals im Jahr 2002 in klinischen<br />

Studien getestet, die Corona-Pandemie führte jedoch<br />

zum Durchbruch der mRNA-Impfungen.<br />

Umfassende klinische Studien stellen den im<br />

Kampf gegen die Pandemie im Einsatz befindlichen<br />

Impfungen ein gutes Zeugnis aus und belegen, dass<br />

sie sicher und wirksam sind. Dennoch bleibt ein Teil<br />

der Bevölkerung skeptisch. Ein Grund dafür liegt<br />

in der kurzen Entwicklungszeit vom Beginn erster<br />

klinischer Studien bis zur Zulassung. „Eigentlich<br />

ist es paradox, dass ein so guter Impfstoff so viel<br />

Gegenwind hat, es handelt sich zudem um den bestuntersuchten<br />

– schließlich wurden bereits Milliarden<br />

Menschen geimpft“, betont Würzner.<br />

IM EINSATZ BEI KREBSERKRANKUNGEN<br />

Doch es gab in den vergangenen 15 Jahren viele weitere<br />

beachtenswerte Erfolge im Bereich Impfungen,<br />

beispielsweise bei Krebserkrankungen, wie Würzner<br />

erläutert: „Hier gibt es verschiedene Verfahren. Eine<br />

Möglichkeit, die bereits jetzt genutzt wird, betrifft<br />

therapeutische Impfstrategien bei Krebs. Diese zielen<br />

darauf ab, dem Immunsystem bei der Identifizierung<br />

von Krebszellen auf die Sprünge zu helfen.“<br />

Die bösartigen Zellen schlummern häufig über lange<br />

Zeit unentdeckt im Körper, so der Arzt. „Bei dieser<br />

Methode entnimmt man Patienten Krebszellen, versetzt<br />

sie mit Verstärkersubstanzen und injiziert sie<br />

wieder.“ Durch die Überflutung mit Tumorantigenen<br />

soll ein wirkungsvoller Angriff des Immunsystems<br />

provoziert werden.<br />

Impfungen spielen aber auch bei der Krebsprävention<br />

eine Rolle – und zwar bei jenen Krebserkrankungen,<br />

die durch Infektionen entstehen. So steht<br />

mit der HPV-Impfung beispielsweise eine in der EU<br />

seit 2006 zugelassene wirksame Waffe gegen Gebärmutterhalskrebs<br />

und andere Krebsformen zur Verfügung.<br />

Diese Erkrankungen entstehen hauptsächlich<br />

durch sogenannte humane, bei Geschlechtsverkehr<br />

übertragene Papillomaviren (HPV). Der Erfolg der<br />

Impfung lässt sich auch in Zahlen festmachen: So ist<br />

bereits acht Jahre nach ihrer Einführung die Häufigkeit<br />

von Infektionen mit HPV 16 oder 18 (den beiden<br />

Hauptverursachern von Gebärmutterhalskrebs, die<br />

beide auch das Hauptziel des Impfstoffs sind) bei<br />

Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren signifikant um<br />

83 % zurückgegangen, wie die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

berichtet.<br />

GROSSE ERRUNGENSCHAFTEN<br />

„In den vergangenen 15 Jahren hat sich aber auch<br />

in anderen Bereichen viel getan. So verfügen wir aktuell<br />

über eine sehr gute Pneumokokken-Impfung,<br />

die vor schwerwiegenden Lungenentzündungen<br />

schützt, und wir können dieses Jahr auch verbesserte<br />

Influenza-Impfstoffe anbieten“, erläutert Würzner.<br />

Dies betreffe einerseits eine Impfung gegen die<br />

vier wichtigsten Stämme mit einer Verstärkersubs-<br />

ao. Univ.-Prof. DDr.<br />

Reinhard Würzner,<br />

Facharzt für Hygiene,<br />

und medizinische<br />

Mikrobiologie<br />

und Labormedizin<br />

sowie Stellvertretender<br />

Direktor des<br />

Instituts für Hygiene<br />

und Medizinische<br />

Mikrobiologie,<br />

Innsbruck<br />

mRNA-Impfungen:<br />

„EIGENTLICH IST ES<br />

PARADOX, DASS EIN SO<br />

GUTER IMPFSTOFF SO<br />

VIEL GEGENWIND HAT.<br />

ES HANDELT SICH<br />

ZUDEM UM DEN<br />

BESTUNTERSUCHTEN!<br />

SCHLIESSLICH WURDEN<br />

BEREITS MILLIARDEN<br />

MENSCHEN GEIMPFT.“<br />

tanz und eine zweite mit einer Vierfachmenge<br />

dieser vier Stämme, die bei älteren Menschen<br />

zur Anwendung kommen und dort eine bessere Wirkung<br />

erzielen, so der Mediziner.<br />

Impfungen ist es zu verdanken, dass viele Krankheiten,<br />

die einst als Geisel der Menschheit galten,<br />

eingedämmt oder ganz ausgerottet werden konnten.<br />

„Pocken gibt es beispielsweise dank der Pockenimpfung<br />

heute nicht mehr, aber vielen ist nicht bekannt,<br />

dass es uns mithilfe der Polio-Impfung gelungen ist,<br />

auch zwei von drei Poliovirenstämmen auszurotten“,<br />

so der medizinische Mikrobiologe. Kinderlähmung,<br />

so de deutsche Begriff, käme heute – dank verbesserter<br />

Impfstoffe der jüngeren Vergangenheit – nur noch<br />

in wenigen Ländern wie Pakistan oder Afghanistan<br />

vor. „Auch gegen den B-Stamm der Meningokokken,<br />

der besonders in Europa vorherrscht, konnte ein guter<br />

Impfstoff entwickelt werden“, so Würzner. Infektionen<br />

mit diesen Bakterien können eine Entzündung<br />

der Hirnhaut auslösen und enden in einem von zehn<br />

Fällen trotz bester medizinischer Versorgung tödlich.<br />

VIELVERSPRECHENDE FORSCHUNGSBEREICHE<br />

Vor allem im Bereich der Krebsforschung gibt es vielversprechende<br />

Impfstoffe, die sich aktuell in klinischer<br />

Prüfung befinden. Dazu zählt beispielsweise das sogenannte<br />

MUC1-Antigen, das als Impfstoff bei Lungenkrebs<br />

erste positive Studienergebnisse hinsichtlich<br />

einer verlängerten Überlebenszeit lieferte. Ein<br />

weiterer vielversprechender Ansatz wird etwa an der<br />

Universität Tübingen verfolgt: Ein individualisierter<br />

Impfstoff gegen Leberkrebs. „Geforscht wird auch an<br />

einem Influenza-Impfstoff, der von vornherein gegen<br />

alle Influenzaviren wirkt, sodass man nicht jedes Jahr<br />

mit einem neuen Cocktail versuchen muss, die richtigen<br />

Viren auszuschalten“, so Würzner über den<br />

sogenannten Pan-Influenza-Impfstoff der Zukunft.<br />

Ausgaben<br />

26 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

27


15 JAHRE IMPFFORTSCHRITT<br />

DER IMPFGESCHICHTE<br />

1796 ERSTER IMPFSTOFF<br />

GEGEN POCKEN<br />

Die Erfolgsgeschichte von Impfungen beginnt<br />

mit Ende des 18. Jahrhunderts, als<br />

allerorts die Pocken wüten – eine Infektionskrankheit,<br />

die Millionen von Menschen<br />

dahinrafft. Nachdem der englische Landarzt<br />

John Fewster die Entdeckung macht,<br />

dass bei einigen Patienten nicht einmal<br />

eine schwache Pockeninfektion ausgelöst<br />

wird, wenn sie vorher an harmlosen Kuhpocken<br />

erkrankt waren, entwickelt sein<br />

Kollege Edward Jenner den ersten wirksamen<br />

Impfstoff gegen die bis dato tödliche<br />

Infektionskrankheit. Zu dieser Zeit wird der<br />

Impfstoff noch nicht mittels Spritze verabreicht,<br />

sondern über die Hautritz-Methode,<br />

auch Inokulation genannt. Dabei wird die<br />

Haut aufgeritzt und mit dem Pustelsekret<br />

eines Erkrankten versehen. Dank der Impfung<br />

kann die WHO 1976 die Pocken für<br />

weltweit ausgerottet erklären.<br />

1870 FORSCHUNG AN<br />

MILZBRAND UND TOLLWUT<br />

Um diese Zeit entwickeln Wissenschafter<br />

wie Robert Koch oder Louis Pasteur das<br />

medizinische Labor – und damit die Grundlage<br />

für die weitere Impfgeschichte. Erstmals<br />

können Krankheitserreger im Labor<br />

identifiziert und Versuche wie beispielsweise<br />

mit abgeschwächten oder abgetöteten<br />

Erregern durchgeführt werden. Auf<br />

diese Weise gelingt es Pasteur und Koch,<br />

Impfungen gegen Milzbrand und Tollwut<br />

zu entwickeln.<br />

1890 WAFFE GEGEN TETANUS<br />

Tetanus, auch als Wundstarrkrampf bezeichnet,<br />

ist eine gefährliche bakterielle<br />

Infektionskrankheit, die sich über verunreinigte<br />

Wunden überträgt. Das Gift des Bakteriums<br />

führt zu qualvollen Muskelkrämpfen,<br />

unbehandelt verläuft die Krankheit<br />

tödlich. 1890 gelingt es dem deutschen<br />

Arzt und Bakteriologen Emil von Behring,<br />

einen Impfstoff gegen Tetanus zu entwickeln.<br />

Dabei handelt es sich um ein Antitoxin,<br />

welches das Tetanustoxin unschädlich<br />

macht. In den Industrienationen geht die<br />

Tetanusinzidenz und -mortalität seit Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts deutlich zurück.<br />

1894 DIPHTERIE-IMPFSTOFF MIT<br />

NOBELPREIS 1901<br />

Auch die erfolgreiche Bekämpfung von<br />

Diphterie ist Emil von Behring zu verdanken.<br />

In Zusammenarbeit mit Paul Ehrlich<br />

gelingt es ihm, 1894 im Berliner Robert-<br />

Koch-Labor einen Impfstoff gegen die bakteriell<br />

ausgelöste Krankheit zu entwickeln,<br />

die im 19. Jahrhundert zu den häufigsten<br />

Todesursachen bei Kleinkindern zählt. Der<br />

Schutz hält allerdings zunächst nur für kurze<br />

Zeit an. 1923 wird schließlich die erste<br />

prophylaktische Impfung gegen Diphterie<br />

durchgeführt. Für seine medizinischen<br />

Verdienste erhält von Behring 1901 den<br />

ersten Nobelpreis für ‚Medizin oder Physiologie<br />

der Geschichte.<br />

„Weltweit befassen sich zudem unzählige Forscherteams<br />

mit Impfungen gegen Malaria, HIV und Tuberkulose.“ Wie<br />

schnell hier erfolgversprechende Ergebnisse zu erwarten<br />

sind, sei jedoch ungewiss. Für diesen Winter hat Würzner<br />

jedoch eine klare Empfehlung: „All jenen, die noch nicht<br />

gegen Corona geimpft sind, möchte ich auf jeden Fall die<br />

Erst- und Zweitimpfung ans Herz legen, und allen, die<br />

bereits vollständig immunisiert sind, nach entsprechendem<br />

Abstand auch die Drittimpfung.“ Besonders wichtig<br />

sei zudem die Influenza-Impfung und vor allem für ältere<br />

Personen auch die Pneumokokken-Impfung: „Durch die<br />

Corona-Hygienemaßnahmen ist die Erkältungs- und Grippewelle<br />

im Vorjahr ausgeblieben. Dadurch sind nun weniger<br />

Menschen immun gegen die derzeit zirkulierenden<br />

Grippeviren, die Grundimmunität ist reduziert“, betont<br />

der Arzt. <br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

Über Jahrtausende galten Infektionskrankheiten<br />

als „Geißeln der<br />

Menschheit“. Dank der Erfindung<br />

von Impfstoffen gelang es, viele todbringende<br />

Krankheiten wie Pocken,<br />

Diphterie oder Kinderlähmung einzudämmen<br />

oder ganz auszurotten.<br />

1960 LEBENDIMPFSTOFF<br />

GEGEN KINDERLÄHMUNG<br />

Poliomyelitis, so der Fachbegriff für Kinderlähmung,<br />

hält besonders in der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts die Menschheit<br />

in Atem: Die Krankheit kann vor allem<br />

bei Kindern und Jugendlichen zu lebenslangen<br />

Lähmungen und Gehbehinderungen<br />

führen und verläuft teilweise auch<br />

tödlich. 1960 sorgt der Virologe Albert<br />

Bruce Sabin für einen weiteren Meilenstein<br />

in der Impfgeschichte. Auf Basis der<br />

Forschungsarbeiten des amerikanischen<br />

Arztes und Immunologen Jonas Salk, der<br />

einen wirksamen Todimpfstoff konstruiert,<br />

entwickelt Sabin einen <strong>Leben</strong>dimpfstoff<br />

gegen Kinderlähmung. Der Impfstoff wird<br />

ab 1960 in den USA getestet und schon<br />

zuvor in einigen Staaten des Ostblocks<br />

verwendet, doch Österreich führt als<br />

erstes westliches Land auf gesetzlicher<br />

Grundlage eine groß angelegte und bundesweite<br />

Massen-Schluckimpfungskampagne<br />

mit der neuen Arznei durch. „Heute<br />

sind zwei von drei Polioviren ausgerottet“,<br />

erläutert Prof. Würzner. Seit 1988 sind der<br />

WHO zufolge die Polio-Fälle weltweit um<br />

über 99% zurückgegangen.<br />

MASERN<br />

Masern sind eine ernste, lebensgefährliche<br />

und sehr ansteckende Erkrankung.<br />

Selbst nach überstandener Krankheit sind<br />

Spätfolgen wie Erblinden, Hörverlust oder<br />

Hirnschäden möglich. Einen Impfstoff gegen<br />

Masern gibt es seit 1963 – dank der<br />

Forschung von Thomas Chalmers Peebles,<br />

Nobelpreisträger John Franklin Enders<br />

und Maurice Hilleman. Leider steigen die<br />

Infektionszahlen aber in den letzten Jahren<br />

wieder: In Entwicklungsländern ist<br />

die Versorgung mit dem Impfstoff zum<br />

großen Teil nicht ausreichend, doch auch<br />

in Industrienationen kommt es aufgrund<br />

steigender Impfskepsis immer wieder zu<br />

vereinzelten Ausbrüchen.<br />

n<br />

FOTO: ISTOCK_ OLLO<br />

Eines ist sicher.<br />

Impfen wirkt.<br />

100.000<br />

99.996<br />

Von 100.000 vollständig geimpften Menschen müssen<br />

bei Kontakt mit dem Corona-Virus 99.996 Personen nicht ins Krankenhaus.<br />

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

28<br />

Datenstand 15.09.<strong>2021</strong>, Datenquelle AGES Impfdurchbrüche


GENUSS<br />

Eine Betroffene klärt<br />

1<br />

auf und macht Mut<br />

Alles über den Kürbis – mit<br />

Rezepten zum Nachkochen<br />

Gesünder und länger leben<br />

dank Zuckerreduktion<br />

10/20, 15. Jahrgang, e 2,40<br />

Wie die Coronakrise<br />

ihr <strong>Leben</strong> verändert hat<br />

15 JAHRE MENTALE GESUNDHEIT<br />

STARKE PSYCHE,<br />

GLÜCKLICHES LEBEN<br />

Psychische Erkrankungen zählen<br />

zu den größten Bedrohungen für<br />

das menschliche Wohlbefinden.<br />

Zumindest eine gute Nachricht<br />

gibt es: Psychische Erkrankungen<br />

werden nun – weil Tabus langsam<br />

aufbrechen – früher diagnostiziert<br />

und behandelt.<br />

ach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) tragen<br />

die Europäerinnen und Europäer<br />

eine große seelische Last. Rund<br />

ein Viertel erlebt im Laufe eines Jahres Depressionen<br />

oder Angstzustände. Die WHO schätzt die<br />

durch psychische Störungen verursachten Kosten<br />

in der EU auf 170 Milliarden Euro jährlich.<br />

Den engen Zusammenhang zwischen Körper<br />

und Seele untermauern wissenschaftliche<br />

Ergebnisse. Studien belegen, dass psychische<br />

Erkrankungen (wie Depressionen,<br />

Verhaltens- und Zwangsstörungen, Psychosen,<br />

bipolare Störungen, Alkohol- oder Drogenabhängigkeit)<br />

die <strong>Leben</strong>serwartung stärker als<br />

alle anderen Krankheiten senken. Laut WHO<br />

sterben Menschen mit psychischen Störungen<br />

zwanzig Jahre früher als die allgemeine<br />

Bevölkerung. Psychische Erkrankungen treten<br />

FOTO: ISTOCK_LIDIIA MOOR<br />

nämlich häufig im Vorfeld oder infolge von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes<br />

oder Krebs auf. So haben Menschen, die an<br />

Depressionen leiden, ein höheres Risiko für<br />

einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.<br />

Eine Rolle spielen auch ein erhöhtes Suizidrisiko,<br />

ein nachlässiger Umgang mit der<br />

eigenen <strong>Gesund</strong>heit oder die Nebenwirkungen<br />

von Medikamenten.<br />

PANDEMIEFOLGEN<br />

Und wie ist es um die mentale <strong>Gesund</strong>heit<br />

der Menschen in Österreich bestellt? „Ein<br />

knappes Viertel der österreichischen Bevölkerung<br />

leidet im Laufe eines Jahres unter<br />

einer psychischen Erkrankung“, erläutert<br />

der Psychiater und Neurologe Dr. Johannes<br />

Wancata von der MedUni Wien. Die häufigsten<br />

Diagnosen sind Depressionen (10<br />

Prozent) gefolgt von Angststörungen (6 Prozent)<br />

und Substanzabhängigkeit inklusive<br />

Alkoholsucht (5 Prozent). Bis auf Demenz<br />

gebe es im zeitlichen Rückblick keine dramatischen<br />

Anstiege: „Bei den meisten psychischen<br />

Erkrankungen gibt es keinen Hinweis,<br />

dass sich die Häufigkeit in den letzten<br />

Jahrzehnten wesentlich verändert hat. Die<br />

einzige Ausnahme sind Demenzerkrankungen,<br />

die seit Jahrzehnten aufgrund der<br />

Überalterung der Bevölkerung ansteigen<br />

und weiter zunehmen werden.“ Mehrere<br />

Studien zeigen, dass die Corona-Pandemie<br />

die psychische <strong>Gesund</strong>heit erheblich<br />

beeinträchtigt hat. Festgestellt wurde vor<br />

allem ein Anstieg von Ängsten, Schlafproblemen,<br />

Unruhezuständen und depressiven<br />

Symptomen. Über die langfristigen Auswirkungen<br />

der Coronakrise könne man heute<br />

noch keine Aussage machen, so Wancata:<br />

„Leider gibt es bisher noch keine belastbaren<br />

Daten, um das Ausmaß der psychiatrischen<br />

und psychosozialen Folgen darzustellen.<br />

Umfragen, die während einer Phase<br />

des Lockdowns durchgeführt wurden, greifen<br />

hier mit Sicherheit zu kurz.“<br />

AUSGEBRANNT<br />

Psychische Störungen sind nach Zahlen<br />

der österreichischen Sozialversicherung<br />

die Hauptursache für den Bezug einer<br />

Invaliditätspension. Vor allem der moderne<br />

Berufsalltag wirkt sich belastend aus. Hohe<br />

Anforderungen, anspruchsvolle Aufgaben,<br />

wachsender Leistungsdruck und<br />

chronischer Stress am Arbeitsplatz – das<br />

alles schlägt immer mehr Menschen auf<br />

das Gemüt. Führt die Arbeitsbelastung zu<br />

negativen Gefühlen, Energiemangel, Niedergeschlagenheit<br />

und endet letztlich in<br />

einem Zustand völliger Erschöpfung und<br />

innerer Leere, hat man es mit einem Burnout,<br />

einem Gefühl des Ausgebranntseins,<br />

zu tun. Das Burn-out-Syndrom wird nicht<br />

als eigenständige Erkrankung klassifiziert.<br />

Es gilt aber als Risikofaktor für Depressionen<br />

und körperliche Folgeerkrankungen<br />

wie die des Herz-Kreislauf-Systems. „In den<br />

Gutachten betreffend Arbeitsunfähigkeit<br />

werden in den letzten zehn Jahren häufiger<br />

Burn-out oder Depressionen als Ursache<br />

genannt“, erklärt Johannes Wancata. Ob<br />

es eine Zunahme der Burn-out-Fälle gebe,<br />

sei unklar: „Wir haben Hinweise, dass sich<br />

die diagnostischen Gewohnheiten geändert<br />

haben. Das heißt, dass vor zwanzig<br />

oder dreißig Jahren beim Vorhandensein<br />

einer psychischen Krankheit aufgrund der<br />

Stigmatisierung oft körperliche Krankheiten<br />

angeführt wurden. Heute wird eher die<br />

Wahrheit genannt.“<br />

STIGMATISIERUNG<br />

Trotz vereinzelter Fortschritte sind wir<br />

gesellschaftlich immer noch weit davon<br />

entfernt, über psychische Erkrankungen<br />

genauso wie über körperliche Krankheiten<br />

zu sprechen. Eine im Vorjahr durchgeführte<br />

repräsentative Online-Umfrage im Auftrag<br />

des BÖP (Berufsverband Österreichischer<br />

PsychologInnen) kam zu dem Ergebnis,<br />

dass nicht einmal drei Viertel der Befragten<br />

Ausgaben<br />

RESILIENZ<br />

DAS PSYCHISCHE IMMUNSYSTEM<br />

Seit den 1950er-Jahren beschäftigt sich<br />

die psychologische Resilienzforschung<br />

mit der Frage, warum manche Menschen<br />

an <strong>Leben</strong>skrisen und widrigen<br />

Umständen nicht zerbrechen und sogar<br />

gestärkt daraus hervorgehen. Resilienz<br />

bezeichnet die psychische Widerstandskraft<br />

bzw. die innere Stärke des Menschen,<br />

um mental gesund zu bleiben.<br />

Je stärker diese Fähigkeit ausgeprägt<br />

ist, desto besser können schwierige<br />

<strong>Leben</strong>ssituationen und belastende Ereignisse<br />

wie eine Erkrankung, ein Jobverlust<br />

oder eine Trennung bewältigt<br />

werden. Als zentraler Mechanismus gilt<br />

die Emotionsregulation, mit der negative<br />

Gefühle ausbalanciert werden, um<br />

wieder in eine positive Stimmungslage<br />

zu gelangen.<br />

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Was die Wissenschaft<br />

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besondere Fähigkeit des<br />

Menschen, Krisen und<br />

schwierige <strong>Leben</strong>sverhältnisse<br />

zu bewältigen und<br />

wieder gestärkt ins <strong>Leben</strong><br />

zu treten, ist gefragter<br />

denn je. Das Buch gibt einen Überblick<br />

über die Resilienzforschung und geht<br />

der Frage nach, wie angesichts dynamischer<br />

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moderner Gesellschaften<br />

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15<br />

Jahre<br />

GESUNDHEIT<br />

Jänner 2007<br />

Bereits vor 15 Jahren<br />

griff GESUND & LEBEN<br />

das Thema „Burn-out“<br />

auf. Damals von vielen<br />

belächelt, ist diese<br />

Vorstufe zur Depression<br />

heute bei Fachleuten<br />

unbestritten.<br />

Juni 2019<br />

Dass der Kontakt zu<br />

(Haus-)Tieren zur Genesung<br />

und zum Wohlbefinden<br />

beiträgt, wird<br />

von uns immer wieder<br />

thematisiert. Auch in<br />

Kliniken kommen Tiere<br />

zum Einsatz.<br />

GESUND LEBEN<br />

Die Corona-Pandemie führt zu seelischen Krisen.<br />

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für die Psyche<br />

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Oktober 2020<br />

Dass die Corona-<br />

Pandemie negative<br />

Auswirkungen auf<br />

unsere Psyche hat,<br />

ist bekannt. Bereits<br />

vor einem Jahr<br />

hatten wir Tipps zur<br />

Stärkung der Seele.<br />

30 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

31


15 JAHRE MENTALE GESUNDHEIT<br />

n INTERVIEW<br />

GESUND & LEBEN sprach mit Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata, Leiter der Klinischen Abteilung für<br />

Sozialpsychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien.<br />

Sind bestimmte Gruppen stärker<br />

von psychischen Erkrankungen<br />

betroffen?<br />

Wir wissen aus Österreich, aber auch<br />

von internationalen Daten, dass Frauen<br />

öfter unter Depressionen und Angststörungen<br />

leiden, während Männer häufiger<br />

von Alkohol- oder Drogenabhängigkeit<br />

betroffen sind. Bei schizophrenen Psychosen<br />

gibt es keinen Unterschied in der<br />

Häufigkeit, der Krankheitsbeginn liegt<br />

bei Männern aber etwas früher als bei<br />

Frauen. Die Ursachen dafür sind komplex<br />

und nur teilweise bekannt. Schizophrene<br />

Psychosen treten in der Stadt etwas häufiger<br />

als in ländlichen Regionen auf. Es<br />

gibt Hinweise darauf, dass in Städten der<br />

Stresslevel generell höher ist und dass<br />

beengte Wohnverhältnisse in städtischen<br />

Regionen wenige Möglichkeiten zum<br />

Rückzug geben. Diese Risiken können<br />

aber nur einen Teil der Unterschiede<br />

erklären.<br />

Wie steht es um die psychische<br />

<strong>Gesund</strong>heit seit Ausbruch der<br />

Corona-Pandemie?<br />

Die Covid-19-Pandemie hat zweifellos Auswirkungen.<br />

Berichte aus psychiatrischen<br />

Krankenhausabteilungen zeigen, dass<br />

während der Lockdown-Phasen die Patientenzahl<br />

zwar geringer als üblich war, diese<br />

Menschen jedoch besonders schwer erkrankt<br />

waren. Auch über vermehrte Fälle<br />

von Substanzmissbrauch und Alkoholintoxikationen<br />

wurde berichtet. Langfristige<br />

wirtschaftliche und soziale Folgen wie<br />

Arbeitslosigkeit oder finanzielle Probleme,<br />

„GRAVIERENDER<br />

MANGEL AN<br />

PSYCHIATRISCHER<br />

VERSORGUNG“<br />

deren Ausmaße noch nicht einschätzbar<br />

sind, werden vermutlich auch längerfristig<br />

Auswirkungen auf die psychische <strong>Gesund</strong>heit<br />

haben.<br />

Wie beurteilen Sie die gesundheitspolitischen<br />

Maßnahmen im Bereich<br />

mentale <strong>Gesund</strong>heit?<br />

Wir haben einen gravierenden Mangel an<br />

Psychiaterinnen und Psychiatern, welche<br />

die breiteste Ausbildung zur Behandlung<br />

Frauen leiden öfter unter<br />

Depressionen und<br />

Angststörungen, während Männer<br />

häufiger von Alkohol- oder<br />

Drogenabhängigkeit<br />

betroffen sind.<br />

psychisch Kranker haben. Aufgrund der Altersstruktur<br />

stehen wir vor einer Pensionswelle<br />

und die Möglichkeiten zur Ausbildung sind<br />

durch strukturelle Mängel begrenzt. Das ist<br />

ein Problem, das auch andere Mangelfächer<br />

haben. Darüber hinaus ist die Zahl der Kassenplätze<br />

seit Jahren zu gering: In ganz Österreich<br />

stehen nur rund 140 Stellen mit Kassenvertrag<br />

zur Verfügung. Aus diesem Grund müssen<br />

auch psychisch Schwerkranke immer wieder<br />

monatelang auf eine Behandlung warten. n<br />

FOTO: ISTOCK_RALF GEITHE; BEIGESTELLT<br />

Ausgaben<br />

ihrem engsten Umkreis anvertrauen würden, an<br />

einer psychischen Erkrankung zu leiden. „Leider<br />

werden psychische Erkrankungen häufig verheimlicht“,<br />

sagt Wancata, der mehr Aufklärung<br />

für notwendig hält. „Es sollte klar sein, dass es<br />

Volkskrankheiten sind und nicht nur vereinzelte<br />

Personen betrifft. Es ist auch niemand am Auftreten<br />

einer Krankheit schuld – weder die Eltern<br />

noch die Betroffenen selbst.“ Ist man ständig<br />

müde und erschöpft, antriebslos und wälzt pausenlos<br />

trübsinnige Gedanken, sollte das hellhörig<br />

machen. Wenn die Balance zwischen Körper und<br />

Seele gestört ist, kann sich das auch körperlich<br />

durch ein geschwächtes Immunsystem, Schlafstörungen,<br />

Appetitlosigkeit oder Rücken- und Kopfschmerzen äußern.<br />

Verbessern sich die Beschwerden längerfristig nicht, sollte<br />

man eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen bzw. in weiterer Folge<br />

psychotherapeutische, psychologische oder psychiatrische<br />

Hilfe in Anspruch nehmen. Als Behandlungsformen stehen<br />

Medikamente, psychotherapeutische Methoden oder die<br />

soziotherapeutische Betreuung (psychosoziale Unterstützung<br />

im Alltag, um psychisch Erkrankte zur Selbsthilfe zu<br />

befähigen und von fremder Hilfe unabhängig zu machen)<br />

zur Verfügung. <br />

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RADIKALDIÄTEN,<br />

HIN ZU<br />

REGIONALEM<br />

ENUSS<br />

FOTO: ISTOCK_VOLODYMYR SHTUN; KLAUS RANGER FOTOGRAFIE<br />

on Functional bis Fast Food, von Convenience<br />

bis Light“ – so oder ähnlich<br />

hätte eine Headline 2006 lauten können,<br />

als GESUND & LEBEN das erste<br />

Mal erschienen ist. Mitte der 2000er-Jahre<br />

lagen unter anderem <strong>Leben</strong>smittel, die<br />

einen besonderen Nutzen für die <strong>Gesund</strong>heit<br />

versprochen haben, voll im Trend. 15 Jahre später<br />

gibt es zwar nach wie vor Nahrungsmittel mit<br />

zugesetzten und als besonders gesund beworbenen<br />

Inhaltsstoffen. Mittlerweile aber scheint man<br />

sich wieder auf natürlich gesunde Inhaltsstoffe<br />

zu besinnen, wie die seit rund fünf Jahren immer<br />

beliebter werdende Ernährungsphilosophie Clean<br />

Eating verdeutlicht. Dabei wird ausschließlich zu<br />

vollwertigen, frischen und naturbelassenen<br />

<strong>Leben</strong>smitteln gegriffen: möglichst regionales<br />

Gemüse und Obst, Salate und Hülsenfrüchte,<br />

Fisch, Fleisch in Maßen, Vollkornprodukte,<br />

hochwertige Fette, Nüsse und<br />

Milchprodukte. Zucker, Salz, Weißmehl und<br />

Frittiertes werden weitestgehend vermieden.<br />

ALTBEWÄHRTES<br />

NEU INTERPRETIERT<br />

Die „Zutatenliste“ von Clean Eating erinnert an<br />

jene der Mittelmeerdiät, die bereits in den 1980er-<br />

Jahren für Furore sorgte und mittlerweile von der<br />

WHO als gesunder und nachhaltiger Ernährungsplan<br />

anerkannt wird. Auch die Wiener Ernährungswissenschafterin<br />

Dr. Claudia Nichterl (www.integrative-ernaehrung.com)<br />

sieht darin eine gesunde<br />

Ernährungsweise – bis auf den Fischkonsum: „Die<br />

Überfischung der Weltmeere und die Schwermetallbelastung<br />

von Salzwasserfischen sind als problematisch<br />

zu betrachten.“ Nicht nur aus diesem<br />

Grund wäre es ratsam, auf heimische Süßwasserfische<br />

zu setzen bzw. generell einen regionalen<br />

Ansatz zu verfolgen – womit man im Prinzip bei<br />

einer abwechslungsreichen und ausgewogenen<br />

Vollwertkost wäre. Oder um es mit Nichterls Worten<br />

zu sagen: „Alter Wein in neuen Schläuchen. Es<br />

gab und gibt immer wieder Trends, schlussendlich<br />

aber funktioniert doch das Altbewährte – ob man<br />

es nun Mittelmeerdiät, Clean Eating oder ausgewogen<br />

nennt. Sehr ähnlich ist übrigens auch die<br />

5-Elemente-Ernährung der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin oder die ayurvedische Küche.<br />

Beide Ernährungsformen gibt es seit vielen Jahrtausenden,<br />

sie sind bei uns aber erst in den letzten<br />

Jahren so richtig bekannt geworden.“<br />

In gewisser Weise totgelaufen haben sich Modediäten,<br />

die gefühlt jeden Monat meist aus den USA<br />

zu uns „herübergeschwappt“ sind: Von Trennkost<br />

über Basenfasten bis zu unterschiedlichen<br />

Low-Carb-Diäten wie Atkins oder Paleo, bei der<br />

man auf in der Steinzeit vermeintlich verfügbaren<br />

<strong>Leben</strong>smitteln wie Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst<br />

sowie Nüsse setzt und auf andere <strong>Leben</strong>smittel,<br />

vor allem Getreide, Hülsenfrüchte,<br />

Zucker oder Milch und Milchprodukte<br />

komplett verzichtet. Freilich<br />

kann man mit derart extremen<br />

Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Wien,<br />

www.integrative-ernaehrung.com<br />

Ernährungsformen mitunter schnell ein paar<br />

Kilos verlieren. Jedoch folgt danach meist der Jo-<br />

Jo-Effekt, wodurch die hart „erhungerte“ Bikinifigur<br />

wieder verschwindet.<br />

INDIVIDUELLE ERNÄHRUNG<br />

Dass Blitzdiäten immer weniger Anhänger finden,<br />

hat laut Nichterl unter anderem damit zu<br />

tun, dass die Ernährungswissenschaft an Bedeutung<br />

gewinnt. Wobei es auch hier unterschiedliche<br />

Ansätze gibt: Auf der einen Seite sind jene, die<br />

Ausgaben<br />

Was tut uns wirklich gut?<br />

„ES GAB UND GIBT IMMER WIEDER<br />

TRENDS, SCHLUSSENDLICH ABER<br />

FUNKTIONIERT DOCH DAS<br />

ALTBEWÄHRTE – OB MAN ES NUN<br />

MITTELMEERDIÄT, CLEAN EATING<br />

ODER AUSGEWOGEN NENNT.“<br />

Seit der Jahrtausendwende hat sich in<br />

Sachen Ernährung viel getan. Während sich<br />

manche Diäten nicht durchsetzen konnten,<br />

wurde Altbewährtes wieder neu interpretiert.<br />

Ein Rückblick auf 15 Jahre Ernährungstrends.<br />

15<br />

Jahre<br />

GESUNDE<br />

Jänner 2006<br />

GESUND & LEBEN<br />

berichtet von Beginn<br />

an über gesunde Ernährung.<br />

Dabei spielen<br />

die Empfehlungen<br />

ausgewiesener Expertinnen<br />

und Experten<br />

eine große Rolle.<br />

Juni 2015<br />

Vor ein paar Jahren<br />

eroberten Smoothies<br />

unsere Gaumen.<br />

GESUND & LEBEN<br />

beleuchtete auch diesen<br />

Trend und lieferte<br />

köstliche Rezepte zum<br />

Nachmachen.<br />

GESUND LEBEN<br />

in österreich<br />

DRAMA<br />

DEMENZ<br />

ESSEN<br />

ALS MEDIZIN<br />

Klima &<br />

<strong>Gesund</strong>heit<br />

WENN ELTERN<br />

ALT WERDEN<br />

Wie der Klimawandel<br />

unsere<br />

<strong>Gesund</strong>heit<br />

gefährdet. Und<br />

wie die Medizin<br />

darauf reagiert.<br />

SOMMER,<br />

BLEIB DA!<br />

September <strong>2021</strong><br />

Zuletzt ging GESUND &<br />

LEBEN der Frage nach,<br />

wie der Klimawandel unsere<br />

Essgewohnheiten<br />

ändern wird. Plus: Wie<br />

kann jeder mit gesunder<br />

Ernährung Krankheiten<br />

vorbeugen?<br />

34<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

35


15 JAHRE GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

Leider haben viele den<br />

Umgang mit frischen<br />

und unverarbeiteten<br />

<strong>Leben</strong>smitteln verlernt<br />

bzw. nie gelernt<br />

zu kochen.<br />

nach wie vor auf die Ernährungspyramide setzen,<br />

die nach einem Bausteinprinzip aufgebaut ist und<br />

aus sechs <strong>Leben</strong>smittel- und Getränkegruppen<br />

besteht, von denen man umso mehr und häufiger<br />

essen darf, je weiter unten sie in der Pyramide stehen.<br />

Auf der anderen Seite finden sich vermehrt<br />

Diätologinnen und Diätologen, die Ernährung als<br />

etwas sehr Persönliches betrachten. Sprich: Jeder<br />

Mensch ist anders und sollte sich entsprechend<br />

individuell ernähren.<br />

In dem Zusammenhang sei Metabolic Balance<br />

erwähnt – ein Ernährungskonzept, das kurz nach<br />

brauchen die Menschen vor allem bei der Umstellung<br />

Unterstützung. Leider haben nämlich viele<br />

den Umgang mit frischen und unverarbeiteten<br />

<strong>Leben</strong>smitteln verlernt bzw. nie gelernt zu kochen.<br />

Zum Glück werden sich immer mehr Menschen<br />

darüber bewusst, dass es beim Essen um Selbstfürsorge<br />

geht. Darum, sich und seinem Körper<br />

etwas Gutes zu tun und Nährstoffe zuzuführen,<br />

anstatt wieder in die enge Hose zu passen“, so<br />

Nichterl.<br />

VON FASTEN BIS VEGAN<br />

Ein weiterer Trend, der vor etwa zwölf Jahren aufgekommen<br />

ist, ist das Intervallfasten. Hierbei werden<br />

längere Essenspausen eingelegt. Wie lange<br />

diese sind, ist unterschiedlich. Manche lassen<br />

zwischen der letzten Mahlzeit des Vortages und<br />

der ersten Mahlzeit des nächsten Tages 16 Stunden<br />

vergehen, andere lediglich 12. Wieder andere<br />

essen an 5 Tagen in der Woche normal und an 2<br />

Tagen fast gar nichts, während manche sogar täglich<br />

wechseln. Wie gesund diese Art der Ernährung<br />

ist, ist nach wie vor nicht geklärt. „Es gibt<br />

WELCHE SIND IHNEN ZUMINDEST<br />

DEM NAMEN NACH BEKANNT?<br />

QUELLE: ISTOCK_ PEREDNIANKINA_ VOLODYMYR SHTUN<br />

fleischlos und/oder ausschließlich von Rohkost<br />

ernährt, sieht das allerdings anders. Entsprechend<br />

heftig fallen Diskussionen aus, vor allem wenn für<br />

den- oder diejenige(n) das Essen fast schon zur<br />

Religion geworden ist – eine Tendenz, die es freilich<br />

schon früher gab, als die Menschen beispielsweise<br />

Kalorien zählten. Dabei spreche absolut nichts<br />

dagegen, dass eine zum Teil vegane oder vegetarische<br />

Ernährung zu einem anhaltenden Trend wird,<br />

so Nichterl: „Schon mit Blick auf den Klimawandel<br />

wäre eine flexitarische Ernährung sinnvoll. So<br />

könnte man sich unter der Woche vegetarisch bzw.<br />

vegan ernähren und an den Wochenenden Fleisch<br />

von guter Qualität konsumieren. Ganz nach dem<br />

Motto: zurück zum Sonntagsbraten.“<br />

BIO UND REGIONAL<br />

Vor rund 20 Jahren kamen außerdem die ersten<br />

biologischen <strong>Leben</strong>smittel auf den Markt. Dass<br />

das Bio-Sortiment seither massiv gewachsen ist,<br />

hat auch damit zu tun, dass große <strong>Leben</strong>smittelkonzerne<br />

auf diesen Zug aufgesprungen sind. Die<br />

Nachfrage steigt stetig und Bio-Produkte haben<br />

heute einen völlig anderen Stellenwert in unserer<br />

Gesellschaft als noch vor zwei Jahrzehnten. Zeitgleich<br />

hat das Bewusstsein zugenommen, weniger<br />

Zucker zu konsumieren – glücklicherweise auch<br />

vonseiten der <strong>Leben</strong>smittelindustrie.<br />

Ferner wollen die Konsumenten immer öfter<br />

regionale Produkte. Allerdings hat der an sich<br />

positive Trend seine Schattenseiten, weiß Claudia<br />

Nichterl: „Die Kennzeichnung der <strong>Leben</strong>smittel ist<br />

zu undurchsichtig. Es reicht ja bereits, wenn ein<br />

Produkt hierzulande abgepackt wird, um angeblich<br />

aus Österreich zu stammen. Hier bräuchte<br />

es eine Politik, die auf Herkunftsbezeichnung mit<br />

voller Transparenz setzt, denn der Konsument ist<br />

sehr wohl bereit, heimischen Produkten den Vorzug<br />

zu geben.“<br />

Ja, in den letzten 15 Jahren hat sich einiges getan<br />

im Hinblick auf die Ernährung. Derzeit schaut es<br />

so aus, als würde man sich auf Altbewährtes<br />

zurückbesinnen, ein paar neue Zutaten<br />

beifügen und dem Ganzen dann einen<br />

neuen Namen geben. Da aber Veränderung<br />

zum <strong>Leben</strong> gehört, wird es wohl in<br />

den kommenden 15 Jahren auch neue<br />

Entwicklungen geben. Zu hoffen und zu<br />

wünschen bleibt, dass die Menschen dabei<br />

nicht wieder aufhören, auf den eigenen Körper<br />

zu hören. Intuitiv wissen wir nämlich schon<br />

seit jeher, was uns guttut. CHRISTIANE MÄHR n<br />

Ausgaben<br />

Mit Blick auf den Klimawandel<br />

wäre eine flexitarische<br />

Ernährung sinnvoll. Wobei<br />

Fleisch von guter Qualität<br />

in Maßen konsumiert<br />

werden darf.<br />

Low-Carb-Ernährungi<br />

72,5 %i<br />

Zuckerfreie Ernähungi<br />

70,7 %i<br />

16:8-Ernährung<br />

58,9 %i<br />

Superfoodi<br />

56,9 %i<br />

Insekten<br />

46,1 %i<br />

Basische Ernährung<br />

43,5 %i<br />

Ketogene Ernährung<br />

27,9 %i<br />

Clean Eating<br />

Clean Meat<br />

Keine der Genannten<br />

ANTEIL DER BEFRAGTEN 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 %<br />

der Jahrtausendwende entwickelt wurde und<br />

bei dem es, vereinfacht gesagt, darum geht, die<br />

Ernährung auf den Stoffwechsel abzustimmen.<br />

„Nach einer umfassenden Analyse des Blutbildes<br />

wird ein individueller Ernährungsplan erstellt, der<br />

außerdem Unverträglichkeiten sowie persönliche<br />

Vorlieben und Abneigungen miteinbezieht. Ziel<br />

ist es, den Körper in Balance zu bringen“, erklärt<br />

die Ernährungsexpertin. Ohne eine über mindestens<br />

drei Monate dauernde Betreuung habe dies<br />

jedoch keinen Sinn: „Neben dem Ernährungsplan<br />

19,8 %i<br />

9,2 %i<br />

7,6 %i<br />

Belege dafür, dass die Reparaturprozesse des Körpers<br />

während der Phase des Fastens angekurbelt<br />

werden. Es mehren sich aber auch die Hinweise,<br />

dass etwa die Bauchspeicheldrüse bei manchen<br />

Menschen nicht gut darauf reagiert“, konstatiert<br />

die Ernährungswissenschafterin und verdeutlich<br />

damit erneut: Ernährung ist eine höchst individuelle<br />

Angelegenheit.<br />

Nicht zuletzt aus diesem Grund muss jede und<br />

jeder die für sie oder ihn richtige Ernährungsweise<br />

finden. So manch einer oder eine, der oder die sich<br />

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Medizinproduktes informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder eine sonstige, aufgrund ihrer beruflichen Ausbildung dazu befugte Person.


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werden immer älter. GESUND & LEBEN zeigt<br />

seit 15 Jahren, wie Sie den <strong>Leben</strong>sabend<br />

gesund genießen können.<br />

FOTO: ISTOCK_RAWPIXEL; MEDUNI WIEN-F.MATERN<br />

rungsprognose zufolge mit einem Anteil von 29,6 Prozent<br />

fast drei Millionen Menschen das 65. <strong>Leben</strong>sjahr<br />

überschritten haben. Aber auch die Gruppe der sogenannten<br />

Hochaltrigen mit über 80 und über 90 Jahren<br />

werde größer, erläutert der Altersforscher Univ.-Prof.<br />

Mag. Dr. Franz Kolland. Seine Folgerung: „Neben<br />

dem steigenden Pflegebedarf wird es immer<br />

mehr Menschen geben, die eine Pension in<br />

Anspruch nehmen. Durch die fiskalische Lücke<br />

werden sich in den nächsten zwanzig Jahren<br />

starke Herausforderungen im Generationenvertrag<br />

ergeben.“ Von Begriffen wie „Überalterung“<br />

oder „Bevölkerungslast“ möchte sich der Soziologe<br />

distanzieren: „Wir sollten das Altern bzw.<br />

diese Veränderungen als einen Zugewinn des 21.<br />

oder späten 20. Jahrhunderts sehen, und nicht<br />

als eine Belastung.“<br />

AMBIVALENTES ALTERSBILD<br />

Das gesellschaftliche Altersbild sei zwar von<br />

„starken Ambivalenzen getragen“, in den vergangenen<br />

dreißig Jahren sei die Einstellung zum<br />

Alter aber etwas positiver geworden, meint Kolland.<br />

Eine der Ursachen ortet der Altersforscher in der 2002<br />

von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgelegten<br />

Strategie „Aktiv altern“, die Vorschläge für<br />

politische Maßnahmen in den Bereichen<br />

<strong>Gesund</strong>heit, Teilnahme am sozialen <strong>Leben</strong><br />

und Sicherheit macht. „Unter diesem Titel wurde die<br />

Idee lanciert, dass das Alter aktiv und nicht defizitär ist.<br />

Durch die Vorstellung, dass alte Menschen konsumstark<br />

sind, viel reisen<br />

und Museen besuchen<br />

etc., hat sich der Blick<br />

auf das Alter verändert.“<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

internationalen Organisationen,<br />

Regierungen<br />

und anderen Akteuren<br />

soll die <strong>Leben</strong>squalität<br />

älterer Menschen, ihrer<br />

Familien und Gemeinschaften<br />

verbessert<br />

werden. Neben dem<br />

Zugang zur Langzeitpflege,<br />

zu qualitativ<br />

hochwertigen <strong>Gesund</strong>heitsdiensten<br />

und der<br />

Ermöglichung eines altersfreundlichen Umfelds steht<br />

auch die Bekämpfung negativer Sichtweisen von alten<br />

Menschen bzw. von Altersdiskriminierung auf dem<br />

UN-Aktionsplan.<br />

Ausgaben<br />

ragen des Altwerdens beschäftigen die Menschen<br />

seit langer Zeit. Schon der römische Philosoph<br />

Marcus Tullius Cicero stellte vor mehr als zweitausend<br />

Jahren in seinem Werk „Cato<br />

maior de senectute“ Überlegungen<br />

über das Alter an. Cicero widerlegt<br />

darin negative Einstellungen gegenüber dem<br />

Altwerden. Den Aussagen, dass alte Menschen<br />

zur Untätigkeit verurteilt seien oder das Nachlassen<br />

der körperlichen Kräfte beklagenswert<br />

sei, hält Cicero die Erfahrung und geistige<br />

Überlegenheit des Alters entgegen. Der Redner,<br />

Staatsmann und Philosoph spricht sich dafür<br />

aus, im höheren Alter weiterhin eine Funktion<br />

für das Gemeinwesen auszuüben, den Körper<br />

zu kräftigen, nicht maßlos zu leben und den<br />

15<br />

Jahre<br />

ALTERN<br />

März<br />

2009<br />

Zahlreiche Fitnesstipps<br />

für die Generation 60 +<br />

ao. Univ.- Prof. Dr.<br />

Richard Crevenna, Vorstand<br />

der Universitätsklinik<br />

für Physikalische<br />

Medizin, Rehabilitation<br />

und Arbeitsmedizin,<br />

MedUni Wien<br />

Geist zu trainieren. Aus heutiger Sicht können diese Gedanken<br />

als Vorläufer moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

gelten. Sich körperlich zu bewegen, sich vernünftig zu<br />

ernähren und geistig rege zu bleiben, werden<br />

als vorbeugende Maßnahmen gegen Demenz<br />

und allgemein zur Prävention von Wohlstandskrankheiten<br />

wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Diabetes empfohlen.<br />

Mai<br />

2010<br />

2010 widmeten wir<br />

uns einem echten<br />

ÖSTERREICH WIRD ÄLTER<br />

Die Bevölkerung in den Industrieländern wird<br />

immer älter. Laut Statistik Austria wird die<br />

Zahl der über 65-Jährigen in Österreich weiter<br />

ansteigen. Ihr Anteil, der <strong>2021</strong> bei 19,4 Prozent<br />

liegt, wird im Jahr 2040 auf 26,4 Prozent<br />

anwachsen. Im Jahr 2100 werden der Bevölke-<br />

Oktober<br />

2015<br />

Nicht erst seit<br />

„Dancing Stars“<br />

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15 JAHRE GESUNDES ALTERN<br />

n INTERVIEW<br />

GESUNDHEIT BEWAHREN<br />

Es ist ein übergeordnetes Ziel der österreichischen<br />

<strong>Gesund</strong>heitspolitik, die Zahl der gesunden<br />

<strong>Leben</strong>sjahre weiter zu erhöhen. Und das aus<br />

gutem Grund: Die <strong>Leben</strong>serwartung ist in den<br />

letzten Jahrzehnten zwar kontinuierlich gestiegen,<br />

die Anzahl der gesunden <strong>Leben</strong>sjahre konnte<br />

mit dieser Entwicklung aber bei Weitem nicht<br />

Schritt halten. „Mit etwa 57 gesunden <strong>Leben</strong>sjahren<br />

liegen wir deutlich unter dem europäischen<br />

Durchschnitt von etwa 64<br />

Jahren – gewaltig abgeschlagen<br />

hinter dem Spitzenreiter<br />

Schweden mit 73 Jahren“,<br />

erklärt ao. Univ.-Prof. Dr.<br />

Richard Crevenna, Vorstand<br />

der Universitätsklinik für Physikalische Medizin,<br />

Rehabilitation und Arbeitsmedizin an der<br />

MedUni Wien. Als Hauptursachen gelten die für<br />

westliche Wohlstandsgesellschaften typischen<br />

Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck,<br />

Übergewicht und Fettleibigkeit, Gicht<br />

oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Begünstigend<br />

wirken sich zudem Risikofaktoren wie der<br />

Konsum von Alkohol und Zigaretten, zu wenig<br />

Bewegung sowie üppige Mahlzeiten und falsche<br />

Ernährung im Allgemeinen aus.<br />

„SOZIALE KONTAKTE<br />

SIND WICHTIG.“<br />

GESUND & LEBEN sprach mit Univ.-Prof.<br />

Mag. Dr. Franz Kolland, Soziologe und Gerontologe,<br />

Leiter des Kompetenzzentrums für Gerontologie<br />

und <strong>Gesund</strong>heitsforschung an der Karl Landsteiner Privatuniversität<br />

für <strong>Gesund</strong>heitswissenschaften in Krems (NÖ).<br />

Wie hat sich die Sicht auf das Alter verändert?<br />

Historisch betrachtet hat das Ansehen der Alten gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts durch die Urbanisierung und die Eigenständigkeit<br />

der nachfolgenden Generationen hinsichtlich der Wahl des Ehepartners<br />

und des wirtschaftlichen Erwerbs abgenommen. Seit dieser<br />

Zeit ist die gesellschaftliche Sicht auf das Alter weder eindeutig positiv<br />

noch eindeutig negativ. Der Blick auf das Alter ist ambivalent.<br />

Welche Auswirkungen hat die Corona-<br />

Pandemie auf Ältere?<br />

Durch die Coronakrise haben wir festgestellt,<br />

dass der Rückzug alter Menschen in die eigenen<br />

vier Wände zu einem Abbau der kognitiven<br />

Leistungen führt. Internationale Studien zeigen, dass die<br />

Gedächtnisleistungen durch Social Distancing gelitten haben. Man<br />

sieht dadurch, wie wichtig es ist, eine ausreichende Zahl an sozialen<br />

Kontakten im Alter zu haben. Menschen, die allein leben, sollten<br />

nicht vereinsamen.<br />

Sind neue Wohnformen für Senioren im Aufwind?<br />

Je höher das Bildungsniveau ist, desto differenzierter sind die Bedürfnisse,<br />

was das Wohnen anbelangt. Die Vielfalt des Wohnens im<br />

Alter nimmt in den letzten zehn Jahren deutlich zu. Neue Modelle<br />

FOTO: BEIGESTELLT<br />

wie Wohngemeinschaften bzw. intergenerationelles Wohnen sind<br />

aber einer Minderheit vorbehalten. Der Anteil neuer Wohnformen<br />

liegt bei unter einem Prozent. In Österreich lebt nur eine geringe<br />

Anzahl alter Menschen in Pflegeheimen – rund zehn Prozent. Die<br />

überwiegende Mehrheit lebt zu Hause und wird durch Angehörige,<br />

mobile Dienste oder Hauskrankenpflege betreut.<br />

Die Bevölkerung wird immer älter. Wie sollte die Politik<br />

darauf reagieren?<br />

Die Präventionsmaßnahmen sollten deutlich ausgebaut werden.<br />

Krankheitsprävention, <strong>Gesund</strong>heitsbildung und -vorsorge sind nicht<br />

stark verankert. Es wäre gut, wenn deutlich mehr in die <strong>Gesund</strong>heitsförderung<br />

investiert werden würde, und zwar nicht nur Geld,<br />

sondern auch im Sinne eines gesellschaftlichen Aufbruchs. Selbst<br />

im Alter ist noch viel in puncto <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge möglich. Wenn<br />

man regelmäßig trainiert, kann man auch als älterer Mensch Muskeln<br />

aufbauen. Nur darf man nicht drei Wochen trainieren, und es<br />

dann bleiben lassen. Das rächt sich im Alter sofort. Man muss ständig<br />

daran arbeiten.<br />

Nimmt die Tendenz zu, das Alter zu verweigern?<br />

Die Verweigerung des Alterungsprozesses ist ein Phänomen, das<br />

vorwiegend bei höheren Einkommensschichten zu beobachten ist.<br />

Es wird die Idee verfolgt, alt zu werden, ohne alt zu sein. Es gibt<br />

Menschen im höheren Alter, die alles tun, um nicht alt zu sein. Sie<br />

nützen Schönheitsoperationen, nehmen Nahrungsergänzungsmittel,<br />

verwenden Hormontherapien usw. Doch wenn die Alten selber mit<br />

ihrem Alter nicht zurechtkommen, dann hat man ein Problem, als<br />

Gesellschaft einen anderen Blick auf das Alter zu gewinnen. n<br />

Ausgaben<br />

RISIKO GEBRECHLICHKEIT<br />

Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko,<br />

gebrechlich zu werden. Dieses zeigt sich u. a. durch<br />

Symptome wie rasche Ermüdbarkeit und Erschöpfungszustände,<br />

körperliche Schwäche, langsame<br />

Gehgeschwindigkeit, ungewollten Gewichtsverlust<br />

und geringe Alltagsaktivität. Körperliche Veränderungen<br />

im Alter wie die verminderte Ausschüttung<br />

von Hormonen (z. B. Wachstumshormonen oder<br />

Testosteron), die für den Aufbau und den Erhalt<br />

der Muskulatur notwendig sind, führen zu einer<br />

Abnahme von Muskelmasse und -kraft. Zudem<br />

verstärken geringere körperliche Aktivität im Alter<br />

sowie eine Mangelernährung, bei der Eiweiß nicht<br />

ausreichend zugeführt wird, den Abbau der Muskulatur.<br />

Das kann zu gefährlichen Stürzen führen.<br />

Aber auch starkes Über- bzw. Untergewicht sowie<br />

chronische Entzündungen, etwa infolge von Infektionserkrankungen<br />

oder rheumatischen Erkrankungen,<br />

erhöhen das Risiko für Gebrechlichkeit, so<br />

Thomas Dorner und Karin Schindler in ihrem Buch<br />

„<strong>Gesund</strong>heit im Alter“. Die Autoren zitieren Ergebnisse<br />

einer europaweiten Studie, nach der mehr als<br />

200.000 Menschen in Österreich gebrechlich sind.<br />

Prognosen zufolge wird sich diese Zahl weiter erhöhen<br />

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Hörprobleme in den meisten Fällen<br />

schleichend entwickeln, werden die<br />

Schwierigkeiten beim Verstehen lange<br />

ignoriert. Dabei schadet genau das<br />

dem Gehör zusätzlich. Denn je früher<br />

Hörgeräte zum Einsatz kommen, desto<br />

besser können die Probleme kompensiert<br />

werden.<br />

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Eine Skepsis gegenüber Hörgeräten ist<br />

heutzutage völlig unbegründet. Moderne<br />

Modelle sind einfach zu handhaben,<br />

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andere Personen kaum sichtbar. Sie<br />

sorgen nicht nur für besseres Hören und<br />

Verstehen in jeder Umgebung, sondern<br />

bieten auch praktische Zusatzfunktionen.<br />

Einige Hörgeräte dienen gleichzeitig<br />

als unsichtbare Freisprecheinrichtung<br />

fürs Handy. Besseres Verstehen<br />

beim Telefonieren ist damit garantiert.<br />

Eingehende Anrufe können einfach<br />

per Fingertipp auf das Ohr angenommen<br />

werden. Doch nicht nur mit dem<br />

Telefon können die Hörgeräte verbunden<br />

werden, sondern auch mit<br />

dem TV-Gerät. Der Ton des Fernsehers<br />

kann in beliebiger Lautstärke drahtlos<br />

an die Hörgeräte übertragen werden.<br />

Andere Familienangehörige können<br />

das Fernsehprogramm gleichzeitig in<br />

deren gewohnter Lautstärke genießen.<br />

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Schmerzen, aber auch die gefürchteten Minus-Symptome, wie<br />

Taubheits- oder Einschnürgefühle, beeinträchtigen die <strong>Leben</strong>squalität.<br />

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diabetischen Fußsyndroms<br />

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opfern“, sagte bereits Sebastian<br />

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Die Herausforderungen des <strong>Leben</strong>s ändern sich mit dem Alter,<br />

doch sie alle haben etwas gemein: sie gehen nicht spurlos an<br />

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plagt oder die Nährstoffversorgung nicht mehr ausreicht.<br />

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Dr. Boris Todoroff gegründet und<br />

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43


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WUSSTEN<br />

SIE, DASS …<br />

... Lavendelduft gegen Ängste wirkt?<br />

Zumindest, wenn es um die berüchtigte Angst<br />

vor einer OP geht. Das belegte eine Studie aus<br />

dem Iran: Jene Patienten, die vor dem Eingriff<br />

ein mit Lavendelöl beträufeltes Taschentuch<br />

20 Minuten lang inhalierten, hatten danach<br />

weniger Angst als jene, denen Taschentücher<br />

mit Wasser verabreicht wurden: deren STAI-<br />

Werte (Fragebogen zur Erfassung von Angst als<br />

Zustand und als Eigenschaft) sank von 51,00<br />

auf 38,61, bei der Kontrollgruppe nur<br />

von 50,67 auf 49,53. n<br />

Bei unserer<br />

<strong>Gesund</strong>heit gehen wir<br />

auf Nummer sicher.<br />

Melanie und Lina, Salzburg<br />

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MEINE APOTHEKERIN<br />

MEIN APOTHEKER<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO_AZURE-DRAGON, _ANDRES VICTORERO,<br />

_SCISETTIALFIO, _MSTUDIOIMAGES, _SIMARIK, _ANATOLS<br />

Tatsächlich hat nur eine Minute befreites Lachen<br />

für Herz und Lunge eine ähnliche Wirkung wie zehn<br />

Minuten rudern oder 15 Minuten joggen. Das fand<br />

der berühmte Neurologe Dr. William Fry von der<br />

Stanford-Universität in Kalifornien heraus. Zudem<br />

konnte er beweisen, dass Lachen den Gasaustausch<br />

in der Lunge um das (im Vergleich zum<br />

Ruhezustand) Drei- bis Vierfache steigert. n<br />

Eine französische<br />

Studie konnte belegen,<br />

dass Kinder,<br />

die eher mit Freunden<br />

oder fremden<br />

Kindern als mit den<br />

eigenen Geschwistern<br />

Aufgaben<br />

lösten, diese<br />

erfolgreicher und<br />

effektiver bewerkstelligen<br />

konnten<br />

als jene Kids, die<br />

sich nur dem Bruder oder der Schwester zuwandten.<br />

Die Offenheit gegenüber anderen fördere die<br />

Kreativität, Flexibilität und erweitere nicht zuletzt<br />

das eigene soziale Netzwerk. 300 Kinder zwischen<br />

drei und zehn Jahren nahmen an der Studie teil. n<br />

GESUND & LEBEN 10/21 <strong>11</strong>/21<br />

1n ZAHL DES MONATS<br />

KINDER:<br />

SOZIALE KONTAKTE SIND WICHTIG!<br />

GRIPPEIMPFUNG<br />

ZUR DEMENZPRÄVENTION?<br />

Laut einer aktuellen US-amerikanischen<br />

Studie, die an<br />

120.000 (beinahe ausschließlich<br />

männlichen) US-Veteranen im<br />

Durchschnittsalter von 75 Jahren<br />

durchgeführt wurde, könnte<br />

eine regelmäßige Grippeimpfung<br />

zu einem geringeren<br />

Demenzrisiko führen. Die<br />

Beobachtungsdauer betrug<br />

80 Monate bei den geimpften<br />

Personen und 81 Monate bei<br />

den ungeimpften. Jene Probanden,<br />

denen insgesamt sechs<br />

Grippeimpfungen innerhalb des<br />

Beobachtungszeitraums verabreicht<br />

wurden, wiesen ein um<br />

12 % geringeres Demenzrisiko<br />

auf. Die Erklärung: Die Impfungen<br />

führen zu einem Anstieg<br />

der Aktivität von Mikroglia,<br />

quasi den „Immunzellen des<br />

Gehirns“. Sie erkennen krankheitsauslösende<br />

Stoffe und<br />

Abfallprodukte und bauen sie<br />

ab. Die erhöhte Mikroglia-Aktivität<br />

führt nach einer Impfung<br />

dazu, dass Beta-Amyloid vermehrt<br />

abgebaut wird. Bei der<br />

Alzheimer-Erkrankung sammelt<br />

sich Beta-Amyloid an, lagert<br />

sich dort zwischen den Nervenzellen<br />

ab und schädigt sie. n<br />

n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS<br />

SUPERFOOD<br />

HEIDELBEERE<br />

Heidelbeeren schmecken nicht nur supergut,<br />

sondern sind auch supergesund: Sie enthalten<br />

eine große Menge an Antioxidantien, sind<br />

reich an Eisen, Magnesium, Kalzium und<br />

Kalium und enthalten die Vitamine A, B, C,<br />

E und Betacarotin. Aufgrund des hohen Ballaststoff-<br />

sowie des vergleichsweise geringen<br />

Fruchtzuckeranteils sind sie auch bei einer<br />

Fettleber-Ernährung sehr zu empfehlen. Das<br />

war’s? Mitnichten! Heidelbeeren wirken entzündungshemmend<br />

im Darm, senken den<br />

Blutzucker, stärken Herz, Gehirn<br />

und Sehkraft, machen die<br />

Haut glatter und<br />

wirken allgemein<br />

antibakteriell.<br />

n<br />

45


VORSORGE RETTET LEBEN<br />

ORBEUGEN<br />

LEIDEN<br />

<strong>Gesund</strong>enuntersuchungen können <strong>Leben</strong> retten.<br />

Dennoch werden sie noch immer viel zu wenig genutzt.<br />

Österreicherinnen und Österreicher sind Vorsorgemuffel, auch<br />

infolge der Pandemie. GESUND & LEBEN zeigt, welche<br />

Untersuchungen wann in Anspruch genommen werden sollten.<br />

STATT<br />

FOTO: ISTOCK_GORODENKOFF<br />

46 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

47


VORSORGE RETTET LEBEN<br />

WAS FÜR WEN IN WELCHEM ALTER?<br />

Ein Leitfaden für die persönliche <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />

Vorsorge-Früherkennungsprogramm für Österreich<br />

über die <strong>Leben</strong>szeit (Intervalle), beruhend auf<br />

internationalen evidenzbasierten Leitlinien<br />

<strong>Gesund</strong>heitsziel<br />

Altersgruppe<br />

19–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–79 > 80<br />

D<br />

ie Zahlen sind ernüchternd: Nur 1,1 von knapp<br />

neun Millionen Österreicherinnen und Österreichern<br />

nutzten laut Statistik Austria 2019 die<br />

Chance einer Vorsorgeuntersuchung – und das<br />

sind definitiv viel zu wenige. Auch die Österreichische<br />

<strong>Gesund</strong>heitskasse (ÖGK) ortet ein<br />

klares Defizit. Und alarmiert, denn: 2020 nahmen<br />

sogar um elf Prozent weniger Menschen<br />

das Angebot eines präventiven Health-Checks<br />

in Anspruch als noch 2019. Auch Koloskopien<br />

(Darmspiegelungen) und Mammografien<br />

(Röntgenuntersuchungen der weiblichen<br />

Brust) gingen laut ÖGK-Daten um jeweils 13<br />

Prozent zurück. Dies liegt natürlich an der<br />

Pandemie – und an der Angst, sich bei seiner<br />

Ärztin oder dem Hausarzt mit Covid-19 anzustecken.<br />

Aber auch am mangelnden <strong>Gesund</strong>heits-bewusstsein:<br />

Hierzulande sorgen nur<br />

14,3 Prozent regelmäßig vor – und das bei einer<br />

<strong>Gesund</strong>enuntersuchung, die allen Personen ab<br />

18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich einmal<br />

jährlich kostenlos zusteht.<br />

Krebs<br />

Karzinomrisikoanamnese:<br />

einmal erheben und in angemessenem<br />

Intervall aktualisieren<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

Brustkrebs<br />

Darmkrebs<br />

Herz/Blutgefäße<br />

kardiovaskuläre Risikoanamnese:<br />

einmal erheben und in angemessenem<br />

Intervall aktualisieren<br />

Raucheni<br />

Alkoholi<br />

Übergewichti<br />

arterieller Blutdrucki<br />

Cholesterin<br />

Typ-2-Diabetesi<br />

Anderes<br />

Paradontalerkrankungi<br />

Grüner-Star-Risikogruppenidentifikationi<br />

Personen über 65 Jahren<br />

die ersten 3 Abstriche im Abstand von 1 Jahr, wenn negativ, dann alle 3 Jahre<br />

zur Diskussion < alle 2 Jahre ><br />

< jährlich Hämoccult, alle 5 Jahre bzw. 10 Jahre Darmspiegelung ><br />

< alle 3 Jahre > < alle 2 Jahre ><br />

< alle 3 Jahre > < alle 2 Jahre ><br />

< alle 3 Jahre > < alle 2 Jahre ><br />

< alle 3 Jahre > < alle 2 Jahre ><br />

Risikogruppenscreening < alle 4 Jahre ><br />

Risikogruppenscreening < alle 4 (3 bis 5) Jahre ><br />

< alle 6 Jahre ><br />

Risikoanamnese: einmal erheben, in angemessenem Intervall akutalisieren<br />

PANDEMIE ALS VORSORGEBREMSE<br />

Dabei kann der regelmäßige <strong>Gesund</strong>heits-<br />

Check <strong>Leben</strong> retten, denn hier werden rechtzeitig<br />

Risikofaktoren oder Erkrankungen erkannt<br />

– und damit behandelbar: Volkskrankheiten<br />

wie Diabetes zum Beispiel, aber auch Fettstoffwechselstörungen,<br />

die Verkalkung der Gefäße<br />

und sogar Krebs.<br />

Viele Krankheiten wären, rechtzeitig<br />

erkannt, gut therapierbar. Schon vor der Pandemie<br />

wären 5,5 Todesfälle pro 100.000 Menschen<br />

(insgesamt 485) durch Prävention oder<br />

eine rasche Behandlung vermeidbar gewesen,<br />

FOTO: ISTOCK_NATALIIA NESTERENKO<br />

Hörminderung/Hörverlusti<br />

altersbedingte Sehschwächei<br />

Grüner-Star-Screening im Alteri<br />

Beratung<br />

Beratung zu körperlichen Aktivitäteni<br />

PSA-Bestimmung der Prostatai<br />

< alle 6 Jahre > < alle 4 Jahre ><br />

Ab 50 nach adäquater und wahrheitsgetreuer ärztlicher Aufklärung ausschließlich auf Wunsch des Patienten<br />

< alle 2 Jahre ><br />

< alle 2 Jahre ><br />

Sicherung augenärztlicher Kontrolle<br />

Quelle: Zentrum für angewandte Epidemiologie und <strong>Gesund</strong>heitspolitik Wien (ZAEG)<br />

48 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

49


VORSORGE RETTET LEBEN<br />

Dr. Andreas Krauter,<br />

leitender Arzt und Verantwortlicher<br />

für die medizinischen<br />

Dienste bei der<br />

ÖGK<br />

Dr. Franz Piribauer, MPH<br />

(Harvard) – Spezialist für<br />

Vorsorgeuntersuchungen,<br />

ehemaliger stellvertretender<br />

Landessanitätsdirektor<br />

der Steiermark, Arzt für Allgemeinmedizin<br />

und Psychotherapeut<br />

in Pension<br />

Assoc. Prof. Priv.-Doz.<br />

Mag. Dr. Peter Klimek,<br />

Komplexitätsforscher,<br />

Complexity Science Hub<br />

(CSH)<br />

50<br />

bei Darmkrebs sogar 5,7 (503 österreichweit).<br />

„Infolge der Pandemie<br />

befürchten wir eine Explosion von<br />

Krankheiten, die nicht rechtzeitig<br />

bemerkt und behandelt wurden“,<br />

diagnostiziert Dr. Andreas<br />

Krauter, leitender Arzt und Verantwortlicher<br />

für die medizinischen<br />

Dienste bei der ÖGK.<br />

Auch Komplexitätsforscher<br />

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.<br />

Peter Klimek von Complexity<br />

Science Hub (CSH) befürchtet<br />

diese Entwicklung: „Unsere<br />

Daten belegen klar, dass Vorsorgeuntersuchungen<br />

und andere fachärztliche<br />

Behandlungen<br />

das Risiko, im Spital zu<br />

landen, um bis zu 50 Prozent<br />

reduzieren.“<br />

Wie gut Vorsorgeuntersuchungen<br />

wirklich<br />

funktionieren, zeigt<br />

auch ein Blick in die<br />

Medizingeschichte: Als<br />

die Routineuntersuchung<br />

von <strong>Gesund</strong>en<br />

1974 eingeführt wurde,<br />

lag die durchschnittliche<br />

<strong>Leben</strong>serwartung von<br />

Frauen bei 75 und von Männern bei 67 Jahren.<br />

Heute leben Erstere im Schnitt um sieben und<br />

Zweitere um acht Jahre länger. Ein Grund dafür<br />

sind zum Beispiel Pap-Abstriche (der Papanicolaou-Test<br />

ist die mikroskopische Untersuchung<br />

von Zellen in einem Zellabstrich vom Gebärmutterhals<br />

zur Entdeckung von Krebs und dessen<br />

Vorstadien) im Rahmen des Besuchs bei<br />

der Frauenärztin oder dem Gynäkologen – sie<br />

konnten die Sterblichkeitsrate bei Gebärmutterhalskrebs<br />

um 50 Prozent senken. Auch die<br />

frühe Erkennung und Behandlung von Bluthochdruck<br />

hat dazu beigetragen, dass Todesfälle<br />

durch Schlaganfälle seit 1980 um satte 45<br />

Prozent zurückgegangen sind.<br />

INDIVIDUELLE VORSORGESTRATEGIE<br />

STATT DES PRINZIPS GIESSKANNE<br />

Die beste Anlaufstelle für den jährlichen<br />

<strong>Gesund</strong>heits-Check ist die Hausärztin beziehungsweise<br />

der Hausarzt. In einem persönlichen<br />

Gespräch werden hier zunächst die individuelle<br />

Krankheitsgeschichte besprochen und<br />

eventuelle Risikofaktoren ermittelt: Bluthochdruck,<br />

ein erhöhter Body-Mass-Index, eine erbliche<br />

Vorbelastung etc. Außerdem erfolgt eine<br />

körperliche Untersuchung, die Analyse von<br />

Blut und Harn, ein Hämoccult-Test (weist Blut<br />

Beste Anlaufstelle<br />

für den jährlichen<br />

<strong>Gesund</strong>heits-Check<br />

ist die Hausärztin<br />

beziehungsweise<br />

der Hausarzt.<br />

„DER JUNGE KÖRPER VERZEIHT<br />

VIEL, ABER AB 30 SOLLTE MAN<br />

VERSTÄRKT AUF SEINE<br />

GESUNDHEIT ACHTEN.<br />

DIESE ALTERSGRENZE IST OFT<br />

EIN KIPPPUNKT.“<br />

Dr. Andreas Krauter<br />

im Stuhl nach) und ein Check in puncto Zahnfleisch-Entzündungserkrankung<br />

Parodontitis.<br />

Frauen wird auch eine gynäkologische Untersuchung<br />

sowie die Mammografie empfohlen,<br />

Männern ein PSA-Test (prostataspezifische<br />

Antikörper zur Früherkennung eines Prostata-<br />

Karzinoms) und älteren Personen ein Hörsowie<br />

Sehtest. Auch Impfungen würden laut<br />

Expertinnen und Experten ein wichtiger Teil der<br />

persönlichen Vorsorgestrategie sein, sind aber<br />

im Programm bislang nicht inkludiert. Genauso<br />

wie eine gesunde Ernährung – viel Gemüse und<br />

Obst, wenig Fleisch, Wurst und Kohlenhydrate<br />

sowie ein eingeschränkter Genuss von Alkohol<br />

und Zucker –, mindestens 20 Minuten tägliche<br />

Bewegung und ausreichend Schlaf. Um sich zu<br />

erholen, braucht unser Körper sieben bis acht<br />

Stunden Schlaf.<br />

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren<br />

gehen zwar nicht zur Vorsorgeuntersuchung,<br />

werden in puncto <strong>Gesund</strong>heit aber von ihren<br />

Schulärztinnen und Schulärzten betreut. Junge<br />

Männer haben vor dem Eintritt ins Bundesheer<br />

ebenfalls einen <strong>Gesund</strong>heits-Check. Hier fallen<br />

häufig erste Einschränkungen bei der Sehleistung<br />

und Beweglichkeit auf. Und Schwangere<br />

sind durch die Mutter-Kind-Untersuchungen<br />

für den gleichnamigen Pass in regelmäßigem<br />

FOTO: ISTOCK_ METAMORWORKS; ÖEKG; MEDUNI WIEN_MATERN; PRIVAT<br />

Karin M.: „Ich wusste nicht mehr wohin mit meinen Schmerzen“<br />

Bauchkrämpfe, Durchfall, Blähungen –<br />

leiden auch Sie an Reizdarm?<br />

Hilfe kommt aus der Natur mit einem österreichischen Medizinprodukt<br />

Eine Betroffene erzählt:<br />

Wie zahlreiche Menschen litt<br />

auch Karin M. an immer wiederkehrenden<br />

Bauchschmerzen<br />

und Durchfallattacken und<br />

meint: „Fast täglich war ich mit<br />

starken Bauchkrämpfen geplagt.<br />

Der Alltag war nicht mehr<br />

bewältigbar, niemand konnte<br />

mir weiterhelfen. Nachdem ich<br />

schon fast alles versucht habe<br />

und nichts wirklich zu helfen<br />

schien, wurde ich auf PANACEO<br />

MED DARM-REPAIR aufmerksam.<br />

Ich begann mit der Kur<br />

und bemerkte, wie es mir von<br />

Woche zu Woche besser ging.<br />

Heute ist der PMA-Zeolith mein<br />

täglicher Begleiter und es geht<br />

mir einfach richtig gut damit.<br />

Dank PANACEO MED DARM-RE-<br />

PAIR kann ich meinen Alltag nun<br />

wieder entspannt und sorglos<br />

bewältigen!“<br />

Reizdarm – was ist das?<br />

Unter Reizdarm versteht man<br />

eine Störung des Darms, mit<br />

typischen Symptomen wie<br />

Bauchschmerzen, Blähungen,<br />

Durchfall oder Verstopfung. Ein<br />

Reizdarm ist äußerst belastend<br />

– physisch wie psychisch – er<br />

führt zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen<br />

oder einer<br />

eingeschränkten Leistungsfähigkeit<br />

und wird zunehmend<br />

im Zusammenhang mit Depressionen,<br />

Infekten und Allergien<br />

gesehen. Für eine gesicherte<br />

Diagnose konsultieren Sie den Arzt Ihres<br />

Vertrauens.<br />

Ein zertifiziertes Medizinprodukt,<br />

das die Darmwand<br />

sanieren und das Mikrobiom<br />

regulieren kann<br />

Das Naturprodukt PANACEO<br />

MED DARM- REPAIR mit<br />

dem einzigartigen Wirkstoff<br />

PMA-Zeolith wird seit 2004<br />

erfolgreich bei Reizdarmpatienten<br />

eingesetzt. Eine neue,<br />

<strong>2021</strong> veröffentlichte, klinische<br />

Studie belegt erneut, dass der<br />

PMA-Zeolith wirkt – die Löcher<br />

in der Darmwand schließen<br />

sich, die Entzündungswerte<br />

sinken und die typischen Symptome<br />

einer Reizdarmbelastung<br />

schwinden.<br />

Die Sicherheit des einzigartigen<br />

Wirkstoffes wurde in wissenschaftlichen<br />

Studien wiederholt<br />

nachgewiesen und<br />

in den letzten 20 Jahren mit<br />

mehr als 3 Millionen verkauften<br />

Produkten in der Praxis<br />

bestätigt.<br />

PANACEO MED DARM-<br />

REPAIR wirkt, indem es im<br />

Magen-Darm-Trakt Giftstoffe<br />

wie Schwermetalle und Ammonium<br />

bindet und sanft<br />

ausleitet, die Darmwandbarriere<br />

– den Wächter unseres<br />

Immunsystems – stärkt<br />

und das Mikrobiom – unsere<br />

Verdauungsmaschine – reguliert.<br />

Das macht PANACEO<br />

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PMA-Studien Auszug: Petkov, V. et al., (<strong>2021</strong>): PMA-Zeolite and IBS (Irritable Bowel Syndrome). Böhm et al., (2020): The interpretation of ellipsoid erythrocytes<br />

in connection with Leaky Gut and the influence of PMA-Zeolite on the blood environment and the intestinal barrier. Pavelić, Pavelić Kraljevic and Simović (2016):<br />

Effect of PMA-Zeolite on the mineral metabolism and selected blood parameters. Pavelić, Kraljevic and Pavelić, (2017): Effect of a PMA-Zeolite on selected contaminants<br />

(heavy metals) after long term supplementation. Schulz, N., (2007): Praxisbericht Panaceo MED im Rahmen des Reizdarmsyndroms seit 2004. Lamprecht<br />

et al., (2015): Effects of PMA-Zeolite supplementation on parameters of intestinal barrier integrity, inflammation, redoxbiology and performance.<br />

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VORSORGE RETTET LEBEN<br />

„ICH BIN KEIN FAN<br />

DAVON, IN EINER<br />

ANONYMEN MASSEN-<br />

UNTERSUCHUNG<br />

ALLE MENSCHEN<br />

ÜBER EINEN KAMM<br />

ZU SCHEREN. ICH<br />

RATE ZUR ANALYSE<br />

DES PERSÖNLICHEN<br />

RISIKOS ANHAND DER<br />

ALTERSTABELLE FÜR<br />

VORSORGE-<br />

UNTERSUCHUNGEN.“<br />

Dr. Franz Piribauer<br />

(Die Alterstabelle finden Sie auf Seite 48)<br />

Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten – all dies<br />

dient der persönlichen <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge.<br />

„Der junge Körper verzeiht viel, aber ab 30<br />

sollte man verstärkt auf seine <strong>Gesund</strong>heit achten.<br />

Diese Altersgrenze ist oft ein Kipppunkt“,<br />

so Krauter. So würden in Österreich etwa 4.500<br />

Dickdarmkrebs-Neuerkrankungen pro Jahr auftreten.<br />

„Die Erkrankung wird oft spät diagnostiziert.<br />

Das heißt: Die Möglichkeit der Vorsorge-<br />

Dickdarmspiegelung ab<br />

50 Jahren nutzen, denn<br />

lichem Risiko reichen für manche Menschen<br />

<strong>Gesund</strong>enuntersuchungen alle zwei bis fünf<br />

Jahre. Einige gehen viel zu oft, andere nicht<br />

systematisch genug. Ich bin kein Fan davon,<br />

in einer anonymen Massenuntersuchung alle<br />

Menschen über einen Kamm zu scheren“,<br />

so der Harvard-Absolvent. „Daher rate ich zu<br />

einem Gespräch bei der Hausärztin beziehungsweise<br />

dem Hausarzt und zur Analyse des<br />

persönlichen Risikos anhand der Alterstabelle<br />

für Vorsorgeuntersuchungen.“<br />

UNGESUNDES GEFÄLLE:<br />

FRAUEN VERSUS MÄNNER,<br />

WEST GEGEN OST, NORD GEGEN SÜD<br />

Trotz aller Appelle ist das Bewusstsein, die<br />

Verantwortung für den eigenen Körper zu<br />

übernehmen, weder im Kopf noch im Herzen<br />

der Österreicherinnen und Österreicher verankert.<br />

Krauter: „Vor der <strong>Gesund</strong>enuntersuchung<br />

herrscht oft eine archaische Form der<br />

Angst, dass tatsächlich etwas gefunden werden<br />

könnte. Daher entdecken und behandeln wir<br />

Krankheiten oft erst relativ spät.“ Männer seien<br />

übrigens die größten Vorsorgemuffel: „Hier<br />

müssen wir fast betteln, dass sie zur PSA-Messung<br />

gehen.“<br />

Dieser Diagnose stimmt auch Klimek zu:<br />

„Auch unsere Studien zeigen, dass Männer oft<br />

erst später im <strong>Gesund</strong>heitssystem aufschlagen<br />

– mit schwereren Erkrankungen.“ Er ortet<br />

auch noch weitere Stolpersteine: „Wie bei der<br />

schlechten Covid-19-Impfrate gibt es auch<br />

bei der Vorsorgeuntersuchung ein sozioöko-<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO<br />

„UNSERE STUDIEN<br />

ZEIGEN, DASS MÄNNER<br />

OFT ERST SPÄTER IM<br />

GESUNDHEITSSYSTEM<br />

AUFSCHLAGEN –<br />

MIT SCHWEREREN<br />

ERKRANKUNGEN.“<br />

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Peter Klimek<br />

In nordischen Ländern<br />

wie Dänemark<br />

oder Schweden<br />

herrscht ein anderes<br />

Selbstverständnis,<br />

was die eigene<br />

<strong>Gesund</strong>heit betrifft:<br />

Hier werden die<br />

Vorteile der Vorsorgeuntersuchung<br />

nicht wie bei uns<br />

infrage gestellt.<br />

DANKE, NEIN!<br />

die intensiv beworbenen<br />

Stuhluntersuchungen sind<br />

oft falsch negativ. Tumore bluten nur ein Drittel<br />

der Zeit; wenn man Pech hat, schlägt die Vorsorgeuntersuchung<br />

nicht Alarm“, so Krauter.<br />

„Daher wird in vielen anderen Ländern ab 45<br />

untersucht. Wenn jemand eine positive Familiengeschichte<br />

hat, sogar noch früher.<br />

Denn die Sicherheit, Dickdarmkrebs weitgehend<br />

zu verhindern, bringt nur eine Untersuchung<br />

des gesamten Dickdarms. Mit der Möglichkeit,<br />

dies in Narkose durchzuführen, sollte<br />

niemand mehr Angst davor haben.“<br />

Engagierte Ärztinnen und Ärzte rund um Dr.<br />

Franz Piribauer, MPH (Harvard) – Spezialist für<br />

Vorsorgeuntersuchungen, ehemaliger stellvertretender<br />

Landessanitätsdirektor der Steiermark,<br />

Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapeut<br />

in Pension – haben schon vor Jahren<br />

eine Vorsorge-Untersuchungstabelle erstellt. Er<br />

plädiert für eine individuelle Strategie statt des<br />

Prinzips Gießkanne: „Je nach Alter und persönnomisches<br />

Gefälle: Menschen mit<br />

besserer Bildung und höherem<br />

Einkommen gehen regelmäßiger<br />

zur <strong>Gesund</strong>enuntersuchung als<br />

jene mit schlechterer Bildung und<br />

niedrigerem Einkommen.“ Selbst<br />

die Geografie beeinflusse die persönliche<br />

<strong>Gesund</strong>heit: Im Westen<br />

Österreichs sei die Luftqualität zum<br />

Beispiel besser als im Osten. Daher<br />

seien Menschen in Vorarlberg und<br />

Tirol gesünder als in Ostösterreich:<br />

„Hier ist das Diabetesrisiko doppelt<br />

so hoch. Auch metabolische Krankheiten<br />

sehen wir im Burgenland, in<br />

Wien und Niederösterreich viel stärker<br />

als im Westen des Landes.“<br />

Lohnenswert ist auch ein Blick<br />

über den Tellerrand – über Österreichs<br />

Grenzen hinaus. Denn in<br />

nordischen Ländern wie Dänemark oder Schweden<br />

herrscht ein anderes Selbstverständnis, was die<br />

eigene <strong>Gesund</strong>heit betrifft. Krauter: „Hier werden<br />

die Vorteile der Vorsorgeuntersuchung nicht wie<br />

bei uns infrage gestellt.“ Klimek ortet im Vergleich<br />

zu Skandinavien gar einen „großen Skeptizismus,<br />

was die Schulmedizin betrifft, Stichwort Energiering<br />

um das Krankenhaus Nord und Bitterstoffe<br />

gegen Covid-19“. Außerdem kranke es hierzulande<br />

an einer geeigneten Datengrundlage, die allen<br />

Vorsorge-Untersuchungsstrategien zugrunde liegen<br />

sollte. Klimek: „Wir müssen mit schwedischen<br />

Registerdaten arbeiten, weil wir im niedergelassenen<br />

Bereich die Diagnosen nicht digital erfassen.<br />

Eine Datengrundlage gibt es nur für die Abrechnung<br />

mit der <strong>Gesund</strong>heitskasse, nicht aber für das<br />

Monitoring der persönlichen <strong>Gesund</strong>heit. Dabei ist<br />

die Digitalisierung der einzige Ausweg, um evidenzbasierte<br />

Maßnahmen in puncto Vorsorge zu setzen<br />

und um die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte<br />

endlich zu entlasten. Denn durch Pensionierungen<br />

droht ein massiver Betreuungsmangel, auch in<br />

puncto Vorsorgeuntersuchungen.“ KARIN LEHNER n<br />

FOTO: ISTOCK_ METAMORWORKS_ MICROVONE<br />

■ KOLUMNE<br />

PHARMIG-Präsident<br />

Philipp von Lattorff, MBA<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

Nur Ärztinnen und Ärzte dürfen<br />

Medikamente verschreiben – und das<br />

ist auch gut so. Sollte ihnen in Zukunft<br />

aber eine sogenannte Wirkstoffverordnung<br />

vorschreiben, keine Arzneimittel<br />

mit Namen, sondern nur noch Wirkstoffe<br />

verordnen zu dürfen, würde das<br />

die Versorgung und Behandlung von<br />

Patientinnen und Patienten gravierend<br />

verändern.<br />

Denn am Ende des Tages würde das<br />

bedeuten, dass nicht etwa die Ärzteschaft,<br />

sondern die Apotheke entscheidet,<br />

wann welches Arzneimittel<br />

in der Therapie zum Einsatz kommt.<br />

Das beschränkt nicht nur die Therapiehoheit<br />

der behandelnden Ärztinnen<br />

und Ärzte, sondern sorgt auch<br />

für Verunsicherung bei Patientinnen<br />

und Patienten. Denn viele von ihnen<br />

orientieren sich an Form, Größe und<br />

Farbe ihrer Medikamente. Müssen sie<br />

mehrere davon einnehmen, erzeugt<br />

dieser ständige Wechsel Verunsicherung<br />

und Arzneimittel könnten nicht<br />

oder falsch angewendet werden.<br />

Das Ziel hinter der Wirkstoffverordnung<br />

sind Einsparungen im Arzneimittelsektor<br />

und die Verhinderung<br />

etwaiger Lieferprobleme. Doch in<br />

Wahrheit wird dadurch nur weiter an<br />

der Preisspirale gedreht – und zwar so<br />

lange bis manche Medikamente endgültig<br />

vom Markt verschwinden und<br />

die Versorgung von anderen Märkten<br />

abhängig ist.<br />

Die Verschreibungshoheit der Ärzteschaft<br />

zu beschränken, ist daher<br />

weder im Sinne der Patientinnen und<br />

Patienten noch trägt es dazu bei, die<br />

Versorgungsqualität zu verbessern.<br />

Eine Initiative der<br />

© MARION CARNIEL<br />

52 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

53


„BIN EIN<br />

Abenteurer<br />

IM GESPRÄCH<br />

IM KOPF!“<br />

Ex-Skirennfahrer Hans Knauß erzählt im Interview über seine neue ORF-Sendung<br />

„Österreich vom Feinsten“, sein soziales Engagement und gibt uns so manche <strong>Leben</strong>sweisheiten<br />

mit auf den Weg: zum Beispiel, dass man auch mit Lockerheit zum Erfolg kommt.<br />

GESUND & LEBEN trifft den mittlerweile<br />

50-jährigen Ex-Skirennfahrer und ORF-Skisport-Co-Kommentator<br />

zum Interview. Und<br />

schon nach wenigen Minuten ist klar: Knauß<br />

ist einer, der alles im <strong>Leben</strong> positiv und mit<br />

einem lockeren Schulterzucken zu nehmen scheint. Ein<br />

Optimismus, der ansteckt. Während des Gesprächs wird<br />

viel gelacht, aus der Seele gesprochen, nichts ist gekünstelt,<br />

schon gar nicht der ursteirische Dialekt, der den Schladminger<br />

so sympathisch macht. Und natürlich sind wir gleich per<br />

Du … Anlass für unser Interview: Hans Knauß’ neue Sendung<br />

„Österreich vom Feinsten“, die das erste Mal am 13.<br />

Oktober in ORF 2 ausgestrahlt wurde und als Nachfolge von<br />

Sepp Forchers kultiger Heimat-Ode „Klingendes Österreich“<br />

gilt.<br />

Mit deiner neuen Sendung „Österreich vom Feinsten“<br />

trittst du in die großen Fußstapfen von Sepp Forcher.<br />

Macht dich das nervös?<br />

Die Sache mit den Fußstapfen eigentlich weniger. Ungewohnt<br />

war allerdings die Umstellung vom Co-Kommentator,<br />

der meistens hinter der Kamera ist, zum Moderator vor<br />

der Kamera!<br />

Du triffst in „Österreich vom Feinsten“ auf viele Menschen.<br />

Das kommt deiner geselligen Natur entgegen ...<br />

Und ob! (lacht) Was mir an der Sendung taugt, ist, dass man<br />

in Gesprächen viel über die Region und die einzelnen Menschen<br />

erfährt, die Kamera läuft halt einfach mit. Ich brauch<br />

mich für „Österreich vom Feinsten“ gar nicht verstellen, weil<br />

ich einfach das mache, was mir auch im Privatleben taugt.<br />

Dir scheint Authentizität vor der Kamera sehr wichtig zu<br />

sein. Gilt das auch für dein Privatleben?<br />

Ich tu mir einfach überall immer dann am einfachsten,<br />

wenn ich so sein darf, wie ich bin. Ich habe auch schon Projekte<br />

abgelehnt, weil ich wusste, ich müsste mich dafür zu<br />

sehr verstellen. Ich bin bei Gott kein Schauspieler – alles,<br />

was von mir kommt, kommt aus Überzeugung und aus<br />

meinem tiefsten Inneren. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und schon<br />

sehr lange im TV-Geschäft unterwegs. Das hat mir bestätigt,<br />

dass mein Weg der richtige ist, also bleibe ich auch dabei!<br />

Apropos 50er: Den Runden hast du im Februar gefeiert …<br />

Da bin ich sehr gelassen rangegangen. Trotzdem schockiert<br />

es mich mitunter, wenn ich realisiere, dass ich wirklich<br />

schon 50 bin. Obwohl ich manches Mal Kreuzschmerzen<br />

habe, fühle ich mich selbst ja um einiges jünger.<br />

Wie alt fühlst du dich denn?<br />

Wenn mich nicht mein Kreuz plagt, dann um die 40. Das<br />

kann ich ehrlich sagen. Das liegt vielleicht daran, dass ich<br />

immer noch viel mit Skirennläufern unterwegs bin, mit<br />

denen ich mich nach wie vor auf Augenhöhe befinde.<br />

Du bist auch sozial sehr engagiert, hilfst unter anderem<br />

Wings for Life, bist Botschafter der Special Olympics und<br />

unterstützt finanziell junge Skirennfahrer und -fahrerinnen<br />

im Rahmen des „Hans Knauß Alpin Pro Team” ...<br />

Ich habe dem Skisport so viel zu verdanken, da ist es für mich<br />

ganz klar, dass ich auch etwas zurückgebe. Zu den Special<br />

Olympics bin ich gekommen, weil meine Frau Barbara dort<br />

elf Jahre lang im Büro tätig war, zudem ist Schladming schon<br />

seit vielen, vielen Jahren Sitz der Special Olympics Österreich.<br />

Ich war 1993 das erste Mal dabei und habe dort mit<br />

eigenen Augen gesehen, welch tolle Leistungen diese Menschen<br />

vollbringen und wie wichtig es ist, Inklusion auch tatsächlich<br />

zu leben.<br />

Gibt es in deinem sozialen Umfeld Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen?<br />

Natürlich. Ich ziehe meinen Hut davor, wie sie mit ihrem<br />

„ICH HABE AUCH<br />

SCHON PROJEKTE<br />

ABGELEHNT,<br />

WEIL ICH WUSSTE,<br />

ICH MÜSSTE MICH<br />

DAFÜR ZU SEHR<br />

VERSTELLEN.“<br />

FOTO: ORF/ORF-STMK/ALOIS KUSCHETZ, ORF/REGINE SCHOETTL<br />

54 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

55


IM GESPRÄCH<br />

GEGEN ZU VIEL ZUCKER<br />

Anzeige<br />

Schicksalsschlag umgehen. Auch wenn sie ihr <strong>Leben</strong> ganz<br />

toll meistern, ist es äußerst wichtig, sie zu unterstützen – wo,<br />

wann und wie es nur geht.<br />

Welcher Platz gefällt dir in der Steiermark<br />

am besten?<br />

Meine Heimat Schladming taugt mir<br />

schon wahnsinnig. Ich brauche die<br />

schroffen Felsen, die Berge vom Dachstein<br />

oder die Schladminger Tauern. Das<br />

ist mein <strong>Leben</strong>, mein <strong>Leben</strong>sgefühl, das<br />

bin ich. Am meisten gefällt mir aber die<br />

Vielfalt meiner Region: Tagesauflüge ins<br />

Ausseerland oder mal ein Wochenende<br />

an der südsteirischen Weinstraße sind<br />

grandios.<br />

Bist du ein Mensch, der viel riskiert?<br />

Ja, ich bin ein Abenteurer im Kopf! Das<br />

hat damit zu tun, wie ich Profi-Skifahrer geworden bin, was<br />

ja von klein auf mein <strong>Leben</strong>straum war. Ich wusste aber,<br />

dass das nur möglich ist, wenn ich hart arbeite. Ich habe als<br />

Jugendlicher im Sommer am Fließband gehackelt, um mir<br />

das Geld für die Ausbildung zu verdienen, und habe immer<br />

voll auf Risiko gesetzt. Für mich gab’s keinen Plan B. Die<br />

Einstellung ist mir bis heute geblieben, denn man kann einfach<br />

nicht planen, nach der Sportkarriere Co-Kommentator<br />

beim ORF und Jahre danach Nachfolger vom Sepp Forcher<br />

zu werden. Das alles hat sich ergeben, solche Dinge zu planen,<br />

wäre sehr arrogant.<br />

Was hast du aus deiner Zeit als Profisportler fürs <strong>Leben</strong> und<br />

über dich gelernt?<br />

Wenn du Großes erreichen willst, musst du dir Ziele setzen.<br />

Und natürlich ist Leidenschaft extrem wichtig, wenn man<br />

sich für so etwas Außergewöhnliches wie Profisport entscheidet.<br />

Denn ohne Leidenschaft übersteht man die harten<br />

Zeiten nicht: Man geht nämlich insgesamt mit mehr<br />

Niederlagen als Siegen nach Hause, vom frühen Aufstehen<br />

ganz zu schweigen! Auch heute stehe ich in der Früh auf<br />

und überlege, wie ich den Tag positiv gestalten kann.<br />

Viele Profisportler sind sehr verbissene Menschen. Trifft<br />

das auch auf dich zu?<br />

Nein, überhaupt nicht. Ich war oft zu locker und habe die<br />

Kollegen für ihren Ehrgeiz sehr bewundert. Ich war sehr<br />

talentiert, hätte aber vielleicht mehr erreichen können,<br />

wenn ich auch so verbissen gewesen wäre. Andererseits:<br />

Die Erfolge, die ich verbuchen konnte, habe ich mit meiner<br />

Lockerheit geschafft. Daran halte ich mich immer noch:<br />

Was geht, geht locker.<br />

Du gehörtest während deiner aktiven Karriere zu den weltbesten<br />

Skifahrern. Wie gehst du mit Druck um?<br />

Ich habe zwar Druck von außen verspürt, aber der größte<br />

Druck war jener, den ich mir selbst auferlegt hab. Diesen<br />

Druck in den Griff zu bekommen und danach eine gute<br />

Leistung zu vollbringen, macht den Profi-Skisport aus.<br />

„ÖSTERREICH<br />

VOM FEINSTEN“<br />

Viermal im Jahr begibt sich<br />

Neo-Moderator Hans Knauß um<br />

20.15 Uhr auf ORF 2 auf Entdeckungsreise<br />

und erkundet die<br />

Besonderheiten und Kostbarkeiten<br />

österreichischer Regionen.<br />

Knauß trifft auf Persönlichkeiten,<br />

die mit ihrer Heimat eng verbunden<br />

sind. Dazu gibt es echte<br />

Volksmusik.<br />

Was würdest du unseren Leserinnen<br />

und Lesern raten, die beruflich ganz<br />

oben angekommen sind?<br />

Es geht immer ein Stückerl mehr, man ist<br />

nie ganz oben. Nach dem Rennen ist vor<br />

dem Rennen, man muss innerhalb kurzer<br />

Zeit erneut an sich arbeiten und noch<br />

besser werden. Was in all dem Tun immer ganz wesentlich<br />

ist: den Erfolg feiern und nicht als selbstverständlich nehmen!<br />

Es lassen sich schwierige Zeiten besser übertauchen,<br />

wenn man die eigenen Erfolge genießt.<br />

Hast du deine Erfolge gefeiert?<br />

Aber wie! (lacht laut) Meine Feiern waren immer legendär,<br />

von denen wird heute noch gesprochen! Ich hatte immer<br />

das Gefühl, dass sich viele Menschen mit mir mitfreuen, was<br />

mir viel bedeutet hat.<br />

Was würdest du heute deinem jüngeren Ich sagen?<br />

Gehe deinem Bauchgefühl nach. Rückblickend waren<br />

meine besten Entscheidungen immer jene, die ich aus dem<br />

Bauch heraus getroffen habe.<br />

Stichwort <strong>Gesund</strong>heit: Bist du damals gut mit deinem Körper<br />

und deiner <strong>Gesund</strong>heit umgegangen?<br />

Ich habe immer extrem gut auf meinen Körper aufgepasst.<br />

Schindluder getrieben habe ich nur zwei- oder dreimal, als<br />

ich Kortison-Injektionen bekommen habe, um an Rennen<br />

teilnehmen zu können. Heute weiß ich: Das war ein Fehler.<br />

Im Allgemeinen aber bin ich ein feinfühliger Mensch und<br />

habe mich sehr mit meinem Körper auseinandergesetzt,<br />

immer auf ihn gehört – mit Erfolg: Abgesehen vom Kreuzweh<br />

habe ich heute keinerlei Beschwerden, bin pumperlgsund!<br />

Auch die Ernährung spielte hier immer eine große Rolle. Ich<br />

habe im Skisport gelernt, wie ich mich gesund ernähre, und<br />

daran halte ich mich noch heute. Zudem bewege ich mich<br />

möglichst viel an der frischen Luft. Kurz: Ich bin nicht fanatisch,<br />

aber ich achte auf eine gesunde Mischung.<br />

Welchen Sport betreibst du?<br />

Ich fahre natürlich immer noch viel Ski. Ich habe noch nie<br />

so viele Skitouren unternommen wie vergangenen Winter,<br />

weil ich durch Corona viel Zeit dafür hatte. Gestern war ich<br />

im Fitnessstudio, heute Nachmittag werde ich mich auf’s<br />

Radl schmeißen. Man muss sich Zeit dafür nehmen, aber<br />

alles im <strong>Leben</strong> ist Einteilungssache. MANUEL SIMBÜRGER n<br />

FOTO: ORF/THOMAS LUEF<br />

SPAR hat Österreichs größtes ernährungswissenschaftlich<br />

geprüftes Bio-Sortiment für Kinder<br />

Bereits seit 2017 entfernt SPAR schrittweise<br />

Zucker in den Eigenmarkenprodukten.<br />

Als logische Konsequenz stellt<br />

SPAR nun die Jüngsten und Jungen in<br />

den Mittelpunkt und hat einen Warenkorb<br />

für Kinder zusammengestellt.<br />

Beim diesjährigen Zuckergipfel der zucker-raus-initiative<br />

diskutierten Expertinnen und Experten über die Wichtigkeit<br />

einer ausgewogenen Kinderernährung.<br />

V.l.n.r.: Prim. Univ.-Prof. Dir. Dr. Friedrich Hoppichler<br />

(Vorstand von SPICAN), Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer<br />

(Mitglied der Ernährungskommission der Österreichsichen<br />

Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde),<br />

Mag. Markus Kaser (SPAR-Vorstand),<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Angelika Berger, MBA<br />

(Leiterin CCP an der Medizinischen Universität Wien),<br />

ao. Univ-Prof. Dr. Thomas Szekeres, PhD (Präsident der<br />

Österreichischen Ärztekammer); vorne: Matheo und Marie<br />

* Deutsches Ärzteblatt 43/2016 https://www.aerzteblatt.de/archiv/183216/<br />

Fruehkindliche-Ernaehrung-Die-ersten-1000-Tage-entscheiden<br />

Mit 91 g pro Tag liegt der Zuckerkonsum<br />

pro Kopf in Österreich<br />

nach wie vor über der von der<br />

WHO empfohlenen Menge von 25 g – 50 g.<br />

Der Grundstein für Ernährungsgewohnheiten<br />

wird bereits im frühen Kindesalter gelegt.<br />

Die ersten 1.000 Tage im <strong>Leben</strong> eines<br />

Menschen gelten bereits als entscheidend*.<br />

Das heißt, nimmt ein Mensch in den ersten<br />

1.000 Tagen besonders oft und gerne Äpfel<br />

zu sich, dann wird dies das Ernährungsverhalten<br />

prägen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass dieser Mensch auch später Äpfel mag,<br />

ist hoch. Diese Prägung ist aber auch bei<br />

Schokolade, Pizza und Co. wahrscheinlich.<br />

Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse<br />

Eine aktuelle Marketagent-Umfrage im Auftrag<br />

von SPAR zum Ernährungsverhalten in<br />

Österreich zeigt, dass nur 50 Prozent der<br />

Kinder von 3 bis 10 Jahren täglich Obst<br />

essen. Bei Gemüse sind es sogar nur ca.<br />

30 Prozent. Zusätzlich gelten hierzulande<br />

derzeit 27 Prozent der 7- bis 12-Jährigen als<br />

übergewichtig oder adipös**. Zucker spielt<br />

dabei eine entscheidende Rolle, weil sehr<br />

einfach große Kalorienmengen aufgenommen<br />

werden. Ein Zuckerwürfel (3,8 g) hat<br />

bereits 15 Kilokalorien. SPAR hat deshalb<br />

bereits 2017 begonnen, schrittweise Zucker<br />

aus den Eigenmarkenprodukten zu entfernen.<br />

So konnten bereits 2.000 Tonnen<br />

eingespart werden.<br />

** Health at a Glance: Europe 2020 https://ec.europa.eu/health/<br />

sites/default/files/state/docs/2020_healthatglance_rep_en.pdf<br />

200 Bio-Produkte ohne Zuckerzusatz<br />

Für die österreichischen Eltern ist eine ausgewogene<br />

Ernährung laut Marketagent-Umfrage<br />

wichtig, vor allem Aspekte wie Frische<br />

der Produkte (93%), der Vitamin- bzw.<br />

Nährstoffgehalt (84%), der Zuckergehalt<br />

(82%), die biologische Produktion (74%)<br />

und dass die Produkte keinen zugesetzten<br />

Zucker (74%) enthalten. „Wir müssen bereits<br />

unseren Kindern lernen, wie richtige Ernährung<br />

geht, und dafür stellen wir bei SPAR mit<br />

200 Bio-<strong>Leben</strong>smitteln für Kinder jetzt das<br />

passende Angebot. Bei diesen Produkten<br />

können die Eltern darauf vertrauen, dass<br />

diese ernährungswissenschaftlich geprüft<br />

wurden und die Kriterien streng eingehalten<br />

werden“, so SPAR-Vorstand Mag. Markus<br />

Kaser. Ohne Zuckerzusatz, in Bio-Qualität,<br />

kein Palmöl, keine künstlichen Süßstoffe und<br />

das alles unter Einhaltung der definierten<br />

Grenzwerte der WHO und SIPCAN sind die<br />

Kriterien für die Produkte im Warenkorb.<br />

Im Detail bedeutet dies:<br />

• bei Getränken ist nicht mehr als<br />

6,7 g natürlicher Zuckergehalt auf<br />

100 ml enthalten<br />

• Milch und Milchprodukte dürfen<br />

maximal <strong>11</strong>,5 g natürlichen<br />

Zuckergehalt auf 100 ml haben<br />

• bei Müslis und Haferbreien besteht ein<br />

Höchstwert von 20 g natürlicher Zuckergehalt<br />

auf 100 g<br />

Mehr Infos: zucker-raus-initiative.at<br />

Fotos: © SPAR / Johannes Brunnbauer, SPAR /Miriam blitzt – Miriam Mehlman Fotografie<br />

56


VITAMINE IM WINTER<br />

VITAMINE<br />

IM<br />

WINTER<br />

Bis weit in den<br />

Herbst hinein<br />

schöpfen<br />

wir aus dem<br />

Vollen: Die<br />

(Super-)Märkte präsentieren<br />

verschiedenste<br />

Obst- und Gemüsesorten<br />

– bunt, heimisch und vor<br />

allem vitaminreich. Jetzt<br />

aber wird es draußen immer<br />

dunkler und ungemütlicher.<br />

Und wenn der Winter langsam seine Fühler<br />

ausstreckt, nimmt zwar die Vielfalt an<br />

frischen <strong>Leben</strong>smitteln ab, nicht aber<br />

unser Bedarf an Vitaminen. Ganz<br />

im Gegenteil! Besonders im Winter<br />

ist eine gute Nährstoffversorgung<br />

wichtig – unter anderem für das<br />

Immunsystem, das lästige Erkältungsviren<br />

abwehren kann. Was<br />

auf den ersten Blick nach einem<br />

Dilemma klingt, ist auf den zweiten<br />

Blick nicht ganz so schlimm, weiß die<br />

Wiener Diätologin Nina Wallerstorfer:<br />

„Natürlich haben wir in der kalten<br />

Jahreszeit nicht dieselbe Auswahl<br />

an frischem Obst und Gemüse wie<br />

im Sommer. Doch auch im Winter<br />

kann man sich problemlos ausgewogen<br />

und abwechslungsreich<br />

ernähren.“<br />

AUSGEWOGEN UND<br />

ABWECHSLUNGSREICH<br />

Das klingt für viele schwammig, bedeutet<br />

aber im Prinzip nichts anderes,<br />

als dass man neben Vollkornprodukten,<br />

Hülsenfrüchten und hochwertigem<br />

Eiweiß viel Gemüse und Obst essen sollte.<br />

Am besten jeden Tag zwei Handvoll Obst und<br />

mindestens drei Handvoll Gemüse – und das<br />

möglichst in allen Farben. Des Weiteren ist es<br />

wichtig zu wissen: Viele Vitamine sind zwar<br />

hitzeempfindlich und somit in rohem Gemüse<br />

besser verfügbar, manche Nährstoffe entfalten<br />

sich allerdings erst durch sanftes Kochen.<br />

So enthalten etwa Karotten Betacarotin, eine<br />

Vorstufe von Vitamin A (daher auch Provitamin<br />

A genannt), das der Körper im gekochten<br />

Zustand und mit einem Tropfen Öl besser<br />

verwerten kann. Paradeiser wiederum liefern<br />

Vitamin C, das sich beim Kochen verflüchtigt.<br />

Jedoch erhöht sich beim Erhitzen die Menge an<br />

Lykopin, einem roten Farbstoff, der unter anderem<br />

als Antioxidans wirkt. Damit wir uns aber<br />

nicht bei jedem <strong>Leben</strong>smittel überlegen müssen,<br />

welche Nährstoffe wie besser verfügbar<br />

sind, empfiehlt Wallerstorfer, Obst und Gemüse<br />

sowohl roh zu essen als auch schonend gegart,<br />

also gedämpft oder gedünstet.<br />

REGIONAL SCHMECKT’S<br />

AM GESÜNDESTEN<br />

„Außerdem“, so die Expertin, „sollte man bei<br />

frischen <strong>Leben</strong>smitteln auf kurze Transportwege<br />

achten. Mit anderen Worten: Regional<br />

ist immer gut, denn das schont nicht nur die<br />

Umwelt, sondern auch die darin enthaltenen<br />

Vitamine. Wer im Winter etwa zu Paradeisern<br />

aus Spanien greift, muss sich darüber im Klaren<br />

sein, dass diese nicht vollreif geerntet wurden<br />

und dass der Vitamingehalt durch Sauerstoff<br />

und Licht, Transport und Lagerung abnimmt.“<br />

Insofern könne man sehr wohl auch zu Tiefkühlgemüse<br />

und -obst greifen, schließlich<br />

werden Erbsen, Beeren und Co reif geerntet<br />

und sogleich schockgefroren, wodurch es nur<br />

zu einem geringen Nährstoffverlust kommt.<br />

Im Übrigen rät Wallerstorfer davon ab, vorgeschnittenes<br />

Gemüse zu kaufen. Abgesehen<br />

davon, dass die Plastikverpackung unnötiger<br />

Müll ist, schützt eine durchsichtige Hülle die<br />

Vitamine nicht vor Sauerstoff und dem grellen<br />

Licht in der Gemüseabteilung. Die Schale von<br />

Obst und Gemüse tut das jedoch sehr wohl.<br />

VITAMINPRÄPARATE: WIE SINNVOLL SIND SIE WIRKLICH?<br />

Der Winter steht vor der Tür<br />

und viele stellen sich die Frage:<br />

Woher sollen die Vitamine kommen?<br />

GESUND & LEBEN hat die Antworten.<br />

FOTO: ISTOCK_FCAFOTODIGITAL; GENU.PLUS<br />

Durch ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung lässt sich der tägliche Vitaminbedarf im Normalfall ohne weiteres<br />

Zutun decken – auch im Winter. Wer glaubt, er bekommt zu wenige Vitamine, sollte nicht aufs Geratewohl Vitaminpräparate<br />

kaufen bzw. diese einfach so vorbeugend einnehmen. Wie so oft macht nämlich die Dosis das Gift. So ist eine unnatürlich hohe<br />

Gabe isolierter Vitamine nicht nur meist gar nicht nötig, sondern kann mitunter sogar zu <strong>Gesund</strong>heitsschäden führen. „Bei den<br />

wasserlöslichen Vitaminen kann es kaum zu einer Überdosierung kommen, da der Körper einen eventuellen Überschuss einfach<br />

über den Urin ausscheidet – bei den fettlöslichen kann Überdosierung aber schon passieren“, erklärt Diätologin Nina<br />

Wallerstorfer, die nicht zuletzt aus diesem Grund rät, nicht in Eigenregie zu supplementieren: „Wer auf ‚Nummer<br />

sicher‘ gehen möchte oder den Verdacht hat, einen Mangel zu haben, sollte seinen Vitaminstatus ärztlich abklären<br />

lassen.“ In ärztlicher Absprache kann dann – sofern notwendig – gezielt supplementiert werden und zwar mit Vitaminpräparaten<br />

aus der Apotheke. n<br />

Nina Wallerstorfer, Diätologin, Wien, www.genuss.plus<br />

58 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

59


„REGIONAL IST IMMER<br />

GUT, DENN DAS<br />

SCHONT NICHT NUR<br />

DIE UMWELT, SONDERN<br />

AUCH DIE DARIN<br />

ENTHALTENEN<br />

VITAMINE.“<br />

Und vielfach stecken direkt unter der Schale auch<br />

die meisten Nährstoffe – so etwa bei Pastinaken,<br />

Karotten und Süßkartoffeln, Gurken und Paraeisern<br />

sowie Äpfeln und Birnen. Wer künftig auf das<br />

Schälen verzichten möchte, sollte die <strong>Leben</strong>smittel<br />

gründlich unter fließendem Wasser<br />

abwaschen.<br />

WINTERLICHES ANGEBOT<br />

Gemüse und Obst aus biologischer Landwirtschaft<br />

ist sicherlich vorzuziehen, denn Bio-Betriebe<br />

schauen auf die natürliche Fruchtfolge<br />

und laugen die Böden nicht derart aus wie die<br />

industrielle Landwirtschaft. Naturgemäß ist die<br />

Vielfalt an frischem Obst und Gemüse in unseren<br />

Breitengraden im Winter nicht so groß wie<br />

im Sommer. Doch erstens stecken Vitamine<br />

auch in anderen <strong>Leben</strong>smitteln und zweitens<br />

gibt es ohnehin Wintergemüse wie etwa Rote<br />

Rüben, sämtliche Kohl- und Kraut-sorten,<br />

Schwarzwurzeln, Pilze und Pastinaken. „Außerdem<br />

haben wir herrliche Wintersalate wie<br />

beispielsweise Vogerlsalat, Chicorée oder Radicchio“,<br />

so Wallerstorfer, die zudem Lagerware<br />

aufzählt, die den Winter gut überdauert: „Pilze<br />

aller Art, Erdäpfel, Karotten und anderes Wurzelgemüse,<br />

Zwiebeln, Kürbis, aber auch Äpfel<br />

und Birnen.“ Übrigens: Zu einer Mangelernährung<br />

– einem Zustand, der aus einer mangelnden<br />

Zufuhr oder Aufnahme von Energie und<br />

FOTO: ISTOCK_UROSHPETROVIC_ SIMONKR<br />

Nährstoffen über die Nahrung entsteht, in der<br />

Folge zu einer veränderten Körperzusammensetzung<br />

führt und mit messbaren Veränderungen<br />

körperlicher und mentaler Funktionen<br />

verbunden ist – komme es laut der Ernährungsexpertin<br />

bei gesunden Menschen hierzulande<br />

nicht so leicht. Vorausgesetzt, man isst ausgewogen<br />

und abwechslungsreich.<br />

GANZ SCHÖN FETT<br />

Beim Thema Vitamine gilt es ferner, zwischen<br />

fett- und wasserlöslichen zu unterscheiden.<br />

Für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen<br />

– dazu zählen Vitamin A, D, E und K – benötigt<br />

der Körper Fett als Transportmittel. Erst dann<br />

kann er die Vitamine überhaupt nutzen. Weiters<br />

gehört betont, dass fettlösliche Vitamine vom<br />

Körper gespeichert werden können. Das hat<br />

insbesondere beim sogenannten Sonnenvitamin<br />

D Sinn, weil der Körper dieses unter anderem<br />

mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen<br />

kann. Da wir im Winter aber meist nur wenig<br />

Sonne abbekommen, kann der Körper in den<br />

Sommermonaten ein Depot anlegen. Wer sich<br />

Sorgen macht, dass er zu wenig Sonne abbekommen<br />

haben könnte, kann zu fetten Seefischen,<br />

Eidotter und Pilzen greifen<br />

– auch darin steckt Vitamin D,<br />

das für die Knochengesundheit<br />

und den Kalziumhaushalt<br />

des Körpers unerlässlich<br />

ist. Zudem kann ein Mangel<br />

an Vitamin D zu erhöhter<br />

Infektanfälligkeit, Haarausfall<br />

oder Muskelschwäche führen.<br />

Vitamin-A wiederum ist<br />

wichtig für die Augen, ein Mangel<br />

kann etwa zu Nachtblindheit führen.<br />

Überdies ist es wichtig für das körpereigene<br />

Immunsystem und hält Haut und Schleimhäute<br />

gesund. Ein Vitamin A-Mangel kommt<br />

nur selten vor. Da reines Vitamin A jedoch ausschließlich<br />

in tierischen <strong>Leben</strong>smitteln steckt –<br />

von Leber über Butter, Eier bis zum Fisch –, sei<br />

vor allem Veganerinnen und Veganern gesagt:<br />

In Karotten, Grünkohl, Vogerlsalat und Spinat<br />

(alle sind auch im Winter erhältlich) steckt viel<br />

Betacarotin, die bereits erwähnte Vorstufe von<br />

Vitamin A.<br />

Vitamin E schützt die Zellen, stärkt ebenfalls<br />

das Immunsystem und hemmt Entzündungen.<br />

Es steckt in Weizenkeimen, Nüssen und Avo-<br />

VITAMINE IM WINTER<br />

Naturgemäß ist die<br />

Vielfalt an frischem Obst<br />

und Gemüse in unseren<br />

Breitengraden im Winter<br />

nicht so groß wie im<br />

Sommer, jedoch haben<br />

wir herrliche Wintersalate<br />

wie beispielsweise<br />

Feldsalat, Chicorée<br />

oder Radicchio.<br />

WAS TUN,<br />

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WENN ALLES<br />

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Infrastrukturausfall, erfüllt unser Heer weiterhin<br />

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die Einsatzorganisationen. Aber auch Sie<br />

sollten optimal darauf vorbereitet sein!<br />

Infos und Tipps, wie Sie selbst vorsorgen bzw. sich<br />

vorbereiten können:<br />

bundesheer.at/blackout<br />

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Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt und Apotheker.<br />

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61<br />

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VITAMINE IM WINTER<br />

Zutaten für<br />

4 Portionen<br />

, Fleisch<br />

Pilze, Erdnüsse, Kalbsleber<br />

Kohl- und Krautsorten<br />

B 3<br />

K<br />

B 1<br />

B 2<br />

B 5<br />

Hülsenfrüchte, tierische Produkte,<br />

grünes Gemüse und Vollkornprodukte<br />

Eier, Brokkoli, Innereien<br />

Champignons, Rote Rüben, Leber<br />

✁<br />

n 2 Zwiebeln<br />

n 1 Dose gewürftelte Paradeiser<br />

n 1 Flasche Passata<br />

(pürierte Paradeiser)<br />

n Rapsöl<br />

n Salz<br />

n Pfeffer<br />

n Zucker<br />

n Instant-Gemüsesuppe<br />

Zum Dekorieren<br />

n 1 Pkg. Ricotta<br />

n Basilikumblätter<br />

n PARADEISERSUPPE<br />

62<br />

Weizenkeime, Nüsse, Pflanzenöle<br />

fette Seefische,<br />

Eidotter und Pilze<br />

Paprika, Zitrusfrüchte, Sanddorn,<br />

Petersilie und schwarze Ribiseln<br />

Karotten, Grünkohl, Vogerlsalat und<br />

Spinat – reines Vitamin A ausschließlich<br />

in tierischen <strong>Leben</strong>smitteln<br />

cados. Vitamin K ist ein regelrechtes Wintervitamin,<br />

denn wir finden es in sämtlichen Kohlund<br />

Krautsorten – einst als Arme-Leute-Essen<br />

bekannt, erleben die typischen Wintergemüse<br />

seit einigen Jahren eine Renaissance: in Eintöpfen<br />

oder als Krautrouladen, als Kale Chips<br />

oder klassisch als Sauerkraut. Letzteres liefert<br />

roh freilich am meisten Vitamine. Wer es lieber<br />

warm isst, sollte es nur kurz und nicht zu stark<br />

erhitzen. Durch das Kochen wird nämlich das<br />

darin ebenfalls enthaltene Vitamin C fast gänzlich<br />

zerstört.<br />

VITAMINWASSER<br />

Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören die<br />

B-Vitamine und Vitamin C. B-Vitamine kommen<br />

in Hülsenfrüchten, tierischen Produkten<br />

wie Fleisch und Fisch, grünem Gemüse und<br />

Vollkornprodukten vor. Sie gelten als Nervenvitamine,<br />

weshalb ihnen gerade in der kalten<br />

Jahreszeit eine wichtige Bedeutung zuteilwird,<br />

immerhin können sie der winterlichen<br />

Antriebslosigkeit entgegenwirken. Aber auch<br />

für das Immunsystem und verschiedenste<br />

E<br />

D<br />

C<br />

A<br />

B 6<br />

B 9<br />

B 12<br />

Nüsse, Erdbeeren, Fleisch, Fisch<br />

Bananen, Zwiebeln, Weizenkeime, Spinat<br />

Eidotter, Milch<br />

Prozesse im Körper sind<br />

sie unerlässlich. Vitamin<br />

C ist ohnehin so etwas wie<br />

ein altbekannter Klassiker<br />

unter den Vitaminen: Es<br />

stärkt das Immunsystem und schützt die Membranen<br />

der Abwehrzellen vor oxidativem Stress<br />

durch freie Radikale. Haben es Erkältungsviren<br />

dennoch geschafft, in den Körper einzudringen,<br />

hat Vitamin C wichtige Aufgaben bei der<br />

Unterstützung der körpereigenen Infektabwehr.<br />

Besonders viel Vitamin C steckt übrigens<br />

in Paprika, Zitrusfrüchten, Sanddorn, Petersilie<br />

und schwarzen Ribisel. Im Winter greift man<br />

einmal mehr zu Grünkohl, Kohlsprossen oder<br />

Brokkoli. Zu betonen ist: Vitamin C ist hitzeempfindlich.<br />

Das heißt: Eine „heiße Zitrone“<br />

schmeckt zwar gut, bei einer Verkühlung hilft<br />

sie allerdings eher wegen der wohltuenden<br />

Wärme als wegen des Vitamin C.<br />

In diesem Sinne: Genießen Sie den Winter<br />

und wappnen Sie sich mit vitaminreichen Köstlichkeiten<br />

vor Kälte und Erkältungsviren.<br />

<br />

CHRISTIANE MÄHR n<br />

„GENIESSEN SIE MIT<br />

VITAMINREICHEN<br />

KÖSTLICHKEITEN<br />

EINEN GESUNDEN<br />

WINTER!“<br />

FOTO: ISTOCK_SEFA OZEL<br />

✁<br />

FOTO: ISTOCK_FOTEK_ AVALON_STUDIO_ SIRICHAI_ASAWALAPSAKUL; NINA WALLERSTORFER<br />

Für die Knödel:<br />

n 200 g Semmelwürfel<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 6 EL zerlassene Butter<br />

n Petersilie (TK)<br />

n 125 ml Milch<br />

n 2 Eier<br />

n Salz<br />

n nach Belieben<br />

Muskatnuss<br />

n 500 g Karotten<br />

n 1 Pkg. gekochte Rote Rüben<br />

n 1 Pkg. frische Kohlsprossen<br />

(keine tiefgekühlten)<br />

n 1/2 großer oder 1 kleiner Karfiol<br />

n 1 Zucchini<br />

n 2 Pkg. Feta<br />

n Olivenöl<br />

n Salz<br />

n Pfeffer<br />

n weitere Gewürze<br />

nach Belieben<br />

Zutaten für<br />

4 Portionen<br />

Für die Linsen:<br />

n 400 g Linsen aus der Dose<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 200 ml Gemüsesuppe<br />

n 2 EL Mehl<br />

n 2 TL Essig<br />

n Rapsöl<br />

n Salz<br />

n Pfeffer<br />

n optional: 100 g Speckwürfel<br />

Zutaten für<br />

3–4 Portionen<br />

n LINSEN MIT SERVIETTENKNÖDEL<br />

n OFENGEMÜSE


n KÜRBISCREMESUPPE MIT SCHUSS<br />

n SCHNELLE PARADEISERSUPPE<br />

REZEPTKARTEN<br />

Zubereitung:<br />

Die Zwiebeln fein hacken und in etwas Rapsöl hellbraun<br />

anschwitzen. Mit den Dosenparadeisern und<br />

der Passata ablöschen, aufkochen lassen. Entweder<br />

lassen Sie die Suppe so dickcremig, wie sie jetzt ist,<br />

oder lösen Sie etwas Instant-Gemüsesuppe in sehr<br />

warmem Wasser auf und verdünnen damit die Suppe<br />

auf die gewünschte Konsistenz. Schmecken Sie<br />

mit Salz, Pfeffer und einer kleinen Prise Zucker ab –<br />

der Zucker hebt den Geschmack der Paradeiser gut<br />

hervor.<br />

Vor dem Servieren einen großzügigen Esslöffel<br />

Ricotta in den Suppenteller geben, eventuell mit Basilikum<br />

dekorieren, Brot dazu reichen.<br />

n LINSEN MIT SERVIETTENKNÖDEL<br />

Zubereitung:<br />

Die Zwiebel klein würfeln und mit etwas Rapsöl<br />

in einer Pfanne leicht braun rösten. Die Milch<br />

mit den Eiern und der zerlassenen Butter<br />

versprudeln, salzen und wenn gewünscht<br />

gemahlene Muskatnuss dazugeben.<br />

Die Zwiebelwürfel, ca. 2 EL gehackte<br />

Petersilie und die Semmelwürfel in<br />

eine Schüssel geben und die Milchmischung<br />

hinzufügen. Gut vermischen<br />

und mindestens 15 Minuten ziehen<br />

lassen. Währenddessen in einem weiten<br />

Topf leicht gesalzenes Wasser zum<br />

Kochen bringen. Die fertige Masse zu einer<br />

Rolle formen und fest in ein sauberes<br />

Geschirrtuch einwickeln. Salzwasser ca. 35 Minuten<br />

vor sich hin köcheln lassen. Auspacken (Achtung,<br />

das Geschirrtuch ist sehr heiß!) und in Schei-<br />

n EXTRA-TIPPS<br />

von Diätologin<br />

Nina Wallerstorfer<br />

(www.genuss.plus):<br />

n Wer es eilig hat, lässt einfach den ersten Schritt mit<br />

der Zwiebel weg. Die Suppe ist dann ein schneller<br />

wärmender Snack aus lang haltbaren Vorräten.<br />

n Ricotta bringt hochwertiges Eiweiß, das Brot sättigende<br />

Kohlenhydrate. So wird die Suppe zu einer ausgewogenen<br />

Hauptmahlzeit.<br />

ben schneiden. Während der Knödel kocht, die Zwiebel<br />

klein würfeln und in einem Topf mit etwas Rapsöl<br />

leicht braun braten, die Speckwürfel gleich dazugeben.<br />

Die Linsen in ein Sieb gießen und<br />

gut mit Wasser abspülen. Die Linsen zu<br />

der Zwiebel in den Topf geben und den<br />

Essig und die Suppe dazugießen (die<br />

Linsen sollen bedeckt sein). Für 20–30<br />

Minuten einkochen lassen. Gegen<br />

Ende der Kochzeit nach Belieben mit<br />

dem Mehl andicken und mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

n EXTRA-TIPP<br />

n Machen Sie gleich die doppelte Menge<br />

Knödel, das ist nicht wesentlich mehr Arbeit und<br />

die Knödelscheiben lassen sich gut einfrieren!<br />

✁<br />

DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!<br />

✁<br />

Praktisch: Auf der Vorderseite<br />

finden Sie unser<br />

neues Farbleitsystem.<br />

1<br />

Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder Ausgabe<br />

von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum Sammeln.<br />

Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick die Speise als Foto –<br />

und ob es sich um eine Vor-, Haupt- oder Nachspeise handelt.<br />

Die Rezeptseite entlang der<br />

strichlierten Linien ausschneiden.<br />

Sie haben nun drei Karten!<br />

2<br />

n VORSPEISE<br />

n CHINESISCHE RINDERKRAFTSUPPE<br />

n FISCHSUPPE MIT LACHS<br />

n CHINESISCHE<br />

RINDERKRAFTSUPPE<br />

Zubereitung: Saubere Gans kräftig mit den Gewürzen<br />

innen und außen einreiben – Achtung: nicht übersalzen!<br />

Äpfel in die Bauchöffnung geben. In eine Deckelpfanne<br />

mit zwei Finger hoch Wasser mit der Brustseite nach<br />

unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den Backofen<br />

stellen. Nach einer Stunde doch Wasser mit der Brustseite<br />

nach unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den<br />

Backofen stellen. Nach einer Stunde den Ofen auf 200°C<br />

zurückdrehen und eine weitere Stunde braten. Das<br />

Gansl umdrehen – Brustseite nach oben – eine weitere<br />

Stunde zugedeckt braten. Abdecken und kontrollieren,<br />

ob die Gans weich ist. Dann die Gans wieder wenden<br />

und offen bei 190°C bräunen, wieder umdrehen, mit<br />

dem Bratensaft begien stellen. Nach einer Stunde den<br />

Ofen auf 200°C zurückdrehen und eine weitere Stunde<br />

braten. Das Gansl umdrehen – Brustseite nach oben –<br />

eine weitere Stunde zugedeckt braten. Abdecken und<br />

kontrollieren, ob die Gans weich ist. Dann die Gans<br />

n KÜRBISCREMESUPPE<br />

MIT SCHUSS<br />

Zubereitung: Saubere Gans kräftig mit den Gewürzen<br />

innen und außen einreiben – Achtung: nicht übersalzen!<br />

Äpfel in die Bauchöffnung geben. In eine Deckelpfanne<br />

mit zwei Finger hoch Wasser mit der Brustseite nach<br />

unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den Backofen<br />

stellen. Nach einer Stunde doch Wasser mit der Brustseite<br />

nach unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den<br />

Backofen stellen. Nach einer Stunde den Ofen auf 200°C<br />

zurückdrehen und eine weitere Stunde braten. Das<br />

Gansl umdrehen – Brustseite nach oben – eine weitere<br />

Stunde zugedeckt braten. Abdecken und kontrollieren,<br />

ob die Gans weich ist. Dann die Gans wieder wenden<br />

und offen bei 190°C bräunen, wieder umdrehen, mit<br />

dem Bratensaft begien stellen. Nach einer Stunde den<br />

Ofen auf 200°C zurückdrehen und eine weitere Stunde<br />

braten. Das Gansl umdrehen – Brustseite nach oben –<br />

eine weitere Stunde zugedeckt braten. Abdecken und<br />

kontrollieren, ob die Gans weich ist. Dann die Gans<br />

Karte in der Mitte<br />

falten …<br />

n FISCHSUPPE MIT LACHS<br />

Zubereitung: Saubere Gans kräftig mit den Gewürzen<br />

innen und außen einreiben – Achtung: nicht übersalzen!<br />

Äpfel in die Bauchöffnung geben. In eine Deckelpfanne<br />

mit zwei Finger hoch Wasser mit der Brustseite nach<br />

unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den Backofen<br />

stellen. Nach einer Stunde doch Wasser mit der Brustseite<br />

nach unten legen. Bei 240°C zugedeckt in den<br />

Backofen stellen. Nach einer Stunde den Ofen auf 200°C<br />

zurückdrehen und eine weitere Stunde braten. Das<br />

Gansl umdrehen – Brustseite nach oben – eine weitere<br />

Stunde zugedeckt braten. Abdecken und kontrollieren,<br />

ob die Gans weich ist. Dann die Gans wieder wenden<br />

und offen bei 190°C bräunen, wieder umdrehen, mit<br />

dem Bratensaft begien stellen. Nach einer Stunde den<br />

Ofen auf 200°C zurückdrehen und eine weitere Stunde<br />

braten. Das Gansl umdrehen – Brustseite nach oben –<br />

eine weitere Stunde zugedeckt braten. Abdecken und<br />

kontrollieren, ob die Gans weich ist. Dann die Gans<br />

TIPP FÜR DEN<br />

KOCH DAHEIM<br />

Julienne: NÖ Hilfswerk<br />

bietet Schulsozialarbeit<br />

bereits seit<br />

zehn Jahren an. In<br />

erster Linie ist diese<br />

Paysanne: „myway“-<br />

Schulsozialarbeit für<br />

Kinder und Jugendliy“-<br />

Schulso Jugendliy“-<br />

Schulsozialarbeit für<br />

Kinder u fgsfd asdfern<br />

oder Personen aus<br />

dem schulischen<br />

Umfeld.<br />

Brunoise: Doris<br />

Fleischer-Wiesgrill,<br />

Tel.: 0676/878743302,<br />

www.hilfswerk.at<br />

wieder wenden und offen bei 190°C bräunen, wieder<br />

umdrehen, mit dem Bratensaft begißen und bräunen,<br />

bis die Haut knusprig ist. Gansl aus der Pfanne auf einen<br />

warmen Telleren Ofen auf 200°C zurückdrehen und eine<br />

weitere Stunde braten. Das Gansl umdrehen – Brustseite<br />

nach oben – eine weitere Stunde zugedeckt braten.<br />

Abdecken und kontrollieren, ob die Gans weich ist. Dann<br />

die Gans wieder wenden und offen bei 190°C bräunen,<br />

wieder umdrehen, mit dem Bratensaft begien stellen.<br />

Nach einer Stunde den Ofen auf 200°C zurückdrehen<br />

und eine weitere Stunde braten. Das Gansl umdrehen –<br />

Brustseite nach oben – eine weitere Stunde zugedeckt<br />

braten. Abdecken und kontrollieren, ob die Gans weich<br />

ist. Dann die Gans wieder wenden und offen bei 190°C<br />

bräunen, wieder umdrehen, mit dem Bratensaft begißen<br />

und bräunen, bis die Haut knusprig ist. Gansl aus der<br />

Pfanne auf einen warmen Teller Exped quiatatur aces<br />

nonseque num apitem quo con con repudae ento ommo<br />

illore volupti totatiur simetum ex etur aut ad quundantur?<br />

Tem. Nam facitium autem nonet eatur, sandita tiassun<br />

tustis rempore ditium utentent.<br />

Ma etur, nonse lique pores pelite pre, occaecu ptatur<br />

… und fertig! Die Zutaten<br />

sind auf der Rückseite, die<br />

Zubereitung im Inneren.<br />

wieder wenden und offen bei 190°C bräunen, wieder<br />

umdrehen, mit dem Bratensaft begißen und bräunen,<br />

bis die Haut knusprig ist. Gansl aus der Pfanne auf einen<br />

warmen Telleren Ofen auf 200°C zurückdrehen und eine<br />

weitere Stunde braten. Das Gansl umdrehen – Brustseite<br />

nach oben – eine weitere Stunde zugedeckt braten.<br />

Abdecken und kontrollieren, ob die Gans weich ist. Dann<br />

die Gans wieder wenden und offen bei 190°C bräunen,<br />

Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen Zusatztipps.<br />

Auf der Innenseite ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung abgedruckt.<br />

So gelingt jedes Gericht mühelos – und schmeckt fantastisch.<br />

GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!<br />

3<br />

n HAUPTSPEISE<br />

n DESSERT<br />

✁<br />

✁<br />

n WÄRMENDES OFENGEMÜSE<br />

Zubereitung:<br />

Heizen Sie das Backrohr auf der höchsten Stufe vor. Währenddessen<br />

putzen Sie das Gemüse. Die Karotten unter<br />

fließendem Wasser mit einer Gemüsebürste waschen und<br />

in Spalten oder Scheiben schneiden. Die Roten Rüben in<br />

grobe Würfel schneiden. Die Kohlsprossen<br />

abspülen, die äußersten Blätter<br />

entfernen, die Sprossen halbieren.<br />

Den Karfiol gründlich waschen<br />

und in mundgerechte<br />

Röschen zerteilen. Die gewaschene<br />

Zucchini in dicke<br />

Scheiben schneiden<br />

(große Zucchini eventuell<br />

längs halbieren). Den Feta<br />

in Würfel schneiden und<br />

beiseitelegen.<br />

Das Gemüse auf ein leicht eingeöltes Backblech geben, mit<br />

etwas Öl beträufeln und großzügig salzen und würzen. Das<br />

Öl und die Gewürze mit den Händen gut unterarbeiten, das<br />

Gemüse gleichmäßig am Blech verteilen. Am Schluss die Fetawürfel<br />

auf dem Gemüse verstreuen.<br />

Im heißen Rohr so lange rösten, bis der Karfiol gar ist (er<br />

lässt sich dann leicht mit einem Zahnstocher oder einer Gabel<br />

einstechen).<br />

n EXTRA-TIPPS<br />

n Wenn Sie Erdäpfel dazugeben (in Würfeln oder<br />

Spalten), eignet sich das Ofengemüse auch als<br />

Hauptspeise. Oder Sie essen Brot dazu.<br />

n Wechseln Sie das Gemüse. Sehr gut funktioniert<br />

z. B. auch Kürbis!<br />

FOTOS: ISTOCK_ PETERHERMESFURIAN _ PETERHERMESFURIAN_ PETERHERMESFURIAN<br />

✁<br />

© ÖBB | Christoph Spranger<br />

App, App, Hurra!<br />

Wer jetzt mit ÖBB App und VORTEILSCARD<br />

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65<br />

Sparschiene-Tickets. Sparschiene-Tickets weiterhin ohne Vorteilscard buchbar. Google Play and the Google Play logo are trademarks of Google LLC. Apple and the Apple logo are trademarks<br />

of Apple Inc., registered in the U.S. and other countries. App Store is a service mark of Apple Inc., registered in the U.S. and other countries.


MÄNNER<br />

WANN<br />

IST ein Mann<br />

EIN MANN?<br />

Dürfen Männer weinen? Sollen sie in Karenz gehen?<br />

Und hat Friedrich Torbergs Tante Jolesch mit „Was<br />

ein Mann schöner ist wie ein Aff‘, ist ein Luxus“<br />

recht? Eine Wiener Männergruppe hinterfragt<br />

jahrtausendealte Rollenklischees.<br />

Stark. Erfolgreich. Unverwundbar.<br />

Männlichkeit geht meist mit diesen<br />

Attributen einher. Bis jetzt: In Wien<br />

gehen die Psychotherapeuten Benjamin<br />

Wagner und Matthias Tschannett in der<br />

Männergruppe „Mannsbuilder“ dem klassischen<br />

Rollenbild des Mannes auf den Grund.<br />

Und setzen sich gemeinsam mit ihren Teilnehmern<br />

damit auseinander, wie man Klischees<br />

aufbrechen kann.<br />

GEFÜHLE UND ERWARTUNGEN<br />

Benjamin und Matthias lernen einander im<br />

Zuge ihrer Psychotherapie-Ausbildung kennen.<br />

Vor mehr als einem Jahr tauschen sich die beiden<br />

Wiener über ihre Klienten aus. Benjamin<br />

berichtet dabei über immer wiederkehrende<br />

Themen, die seine vorwiegend männlichen<br />

Klienten beschäftigen – Sex und Beziehungen<br />

beispielsweise. Matthias spielt zu dieser Zeit<br />

schon länger mit der Idee, eine therapeutische<br />

Gruppe auf die Beine zu stellen. „Ich probiere<br />

gerne Dinge aus, und die Gruppentherapie ist<br />

ein therapeutisch spannender Rahmen. Mir<br />

fehlte aber noch ein griffiges Thema dafür“,<br />

sagt der 45-Jährige. Mit Benjamins Erzählungen<br />

fügt sich alles – und die „Mannsbuilder“ entstehen.<br />

Um Teilnehmer für ihre Gruppe zu finden,<br />

gehen die beiden Therapeuten einen ungewöhnlichen<br />

Weg: Sie schreiben unter anderem<br />

den Pensionistenverband, das Priesterseminar<br />

FOTO: ISTOCK/PROSTOCK-STUDIO, BEIGESTELLT<br />

und auch Gruppen im LGBTQ-Bereich an. Mit<br />

wenig Erfolg. „Aus der Not heraus“ gründen die<br />

beiden die Instagram-Seite „Mannsbuilder“.<br />

Und gewinnen so ihre ersten fünf Teilnehmer<br />

der Männergruppe, die im Oktober vergangenen<br />

Jahres schließlich startet. Am ersten Abend<br />

steht eine Kennenlernübung auf dem Programm.<br />

Und Brainstorming: Was wünsche ich<br />

mir von der Männergruppe? Herausgekommen<br />

sind sechs Themenbereiche, die die Männer<br />

interessieren: Herkunft und Familie, Beziehungen,<br />

Gefühle, Hürden und Hindernisse, Sexualität<br />

und Ich-Sein. Aber auch Schönheitsideale,<br />

feminine Seiten, Erwartungshaltungen und<br />

Rollenbilder beschäftigen die Teilnehmer, die<br />

alle zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Alle vierzehn<br />

Tage treffen sich die beiden Therapeuten<br />

daraufhin mit den fünf Männern.<br />

NEUE MÄNNLICHKEIT<br />

In der Männergruppe sprechen die Therapeuten<br />

über verschiedene Themen – auf<br />

Instagram wiederum posten sie Bilder, die<br />

Aufsehen erregen: Ein Stanitzel mit etlichen<br />

Eiskugeln darauf zeigt, was häufig unter Wut<br />

versteckt ist – Traurigkeit, Hilflosigkeit oder<br />

Frustration zum Beispiel. Und auch Botschaften<br />

wie „Heul doch“ und „Trau dich“<br />

sollen Männer dazu ermutigen, ihre Gefühle<br />

zu zeigen. Rollenbilder werden Männern wie<br />

Frauen meist in der Kindheit anerzogen. Es<br />

brauche einen gesellschaftlichen Diskurs, um<br />

diese aufzubrechen, sind sich die Therapeuten<br />

einig. Wut und Aggression, die von einem<br />

Mann ausgehen, sind gesellschaftlich oft<br />

weniger verpönt als Trauer und Verletzlichkeit.<br />

„Man wundert sich weniger, wenn ein Mann<br />

aggressiv wird, als wenn er weint“, sagt Benjamin<br />

Wagner. In ihrer „Mannsbuilder“-Gruppe<br />

stellten die Therapeuten fest, dass die Vielfalt<br />

der Gefühlswelt bei Männern eingeschränkt<br />

ist. Sie tun sich schwer, die richtigen Worte für<br />

Gefühle zu finden. Ein Rollentausch könne für<br />

beide Seiten hilfreich sein: „Es sollten mehr<br />

Männer Care-Arbeit leisten. Es sollte mehr<br />

Pädagogen in Kindergärten und Volksschulen<br />

geben. Und es sollte für Männer einfach<br />

sein, in Karenz zu gehen.“ Erfahren die beiden<br />

Männer auch Gegenwind für ihre Arbeit? „Es<br />

gibt kritische Kommentare. Auf einen Podcast<br />

mit uns sind auch verächtliche Kommentare<br />

gefolgt. Meist von Männern“, sagt Benjamin<br />

Wagner. Frauen hingegen begrüßen den<br />

neuen Zugang zur Männlichkeit: 60 Prozent<br />

aller Abonnentinnen und Abonnenten auf<br />

Instagram sind Frauen.<br />

„WIR MÖCHTEN EINEN DISKURS<br />

ZUM THEMA MÄNNER SCHAFFEN.<br />

IN DER GRUPPE UND AUF<br />

INSTAGRAM – UM ETWAS NEUES<br />

ENTSTEHEN ZU LASSEN.“<br />

Benjamin Wagner und Matthias Tschannett<br />

BILD AUF DEM KOPF<br />

Mit welchem Männerbild sind Benjamin und<br />

Matthias eigentlich selbst groß geworden?<br />

„Erfolgreich zu sein und eine Familie zu haben.<br />

Es war ein leistungsorientiertes Männerbild.<br />

Dieses Bild hat sich für mich über die Jahre<br />

aufgeweicht und ist ein bisschen freier und flexibler<br />

geworden. Das empfinde ich als Erleichterung“,<br />

sagt Tschannett. Wagner, der 15 Jahre<br />

jünger als sein Kollege ist, ist ähnlich aufgewachsen:<br />

„Ich bin damit groß geworden, dass<br />

der Mann das Geld nach Hause bringt. Nach<br />

diesem Männerbild lebe ich sicher nicht.“ Ein<br />

Jahr nach Beginn der ersten „Mannsbuilder“-<br />

Gruppe fällt das Resümee positiv aus: „Wir<br />

haben Revue passieren lassen, was sich getan<br />

hat, und es hat sich herausgestellt, dass sich<br />

bei unseren Teilnehmern einiges verändert hat.<br />

Das ist schön zu hören und bestärkt uns darin,<br />

weiterzumachen“, sind sich beide einig. Im<br />

Oktober startete die nächste „Mannsbuilder“-<br />

Gruppe – dieses Mal sind die Teilnehmer zwischen<br />

30 und 40 Jahre alt. Benjamin und Matthias<br />

wünschen sich für die Zukunft vor allem<br />

eines: „Wir möchten einen Diskurs zum Thema<br />

Männer schaffen. In der Gruppe und auf Instagram<br />

– um etwas Neues entstehen zu lassen.“<br />

<br />

DANIELA RITTMANNSBERGER n<br />

MANNS-<br />

BUILDER<br />

Jeden zweiten Dienstag<br />

im Monat trifft sich die<br />

Männergruppe um<br />

18 Uhr. Teilnehmen<br />

können Männer ab<br />

18 Jahren, egal welcher<br />

sexuellen Orientierung,<br />

welcher Herkunft oder<br />

welchem Glauben sie<br />

angehören. Deutschkenntnisse<br />

sind erforderlich.<br />

Die Abende finden in<br />

der Stumpergasse 65/8,<br />

1060 Wien statt.<br />

Informationen:<br />

matthias.tschannett@<br />

therapiebuero.at,<br />

therapie@benjamin.<br />

wagner.com<br />

66 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

67


LEBER<br />

DIE menschliche STOFFWECHSELFABRIK<br />

Unsere Leber nimmt es mit fast allen „Giftstoffen“, die wir dem Körper zuführen, auf.<br />

Aber Alkohol, falsche Ernährung und ein ungesunder <strong>Leben</strong>swandel können die Leber<br />

nachhaltig schädigen – mit durchaus dramatischen Folgen. GESUND & LEBEN<br />

zeigt, wie Sie Ihrer Leber Gutes tun können.<br />

68<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTO: ISTOCK_ MI-VIRI_ PCH-VECTOR; BHS WIEN<br />

Lisa hat – ganz untypisch für sie – seit<br />

Tagen keinen Appetit. Sie fühlt sich<br />

müde und schlapp, manchmal ist<br />

ihr auch übel. Der gründliche medizinische<br />

Check, der Blutbefund und<br />

Ultraschalluntersuchung einschließt, ergibt<br />

die Diagnose Fettleber. Leider steht Lisa damit<br />

nicht alleine, die nicht alkoholische Fettlebererkrankung<br />

ist mittlerweile die häufigste Lebererkrankung<br />

in den westlichen Ländern – ausgelöst<br />

durch Übergewicht und mangelnde Bewegung.<br />

„Bei dieser Erkrankung wird verstärkt Fett in<br />

den Leberzellen eingelagert“, erklärt Univ.-Doz.<br />

Dr. Gerd Bodlaj, Leiter der hochspezialisierten<br />

Leberambulanz am Barmherzige-Schwestern-<br />

Krankenhaus Wien. „Wir kennen heute keine<br />

Hungerphasen mehr. Viele Menschen essen<br />

zu viel und zu ungesund und bewegen sich zu<br />

wenig“, weiß der Experte. So hat mittlerweile<br />

rund ein Drittel der Erwachsenen eine durch<br />

Fetteinlagerung vergrößerte Leber, auch sind<br />

immer häufiger übergewichtige Kinder und<br />

Jugendliche betroffen.<br />

ORGAN MIT SUPERPOWER<br />

Diese Zunahme an Erkrankungen ist tatsächlich<br />

alarmierend, ist doch die Leber eigentlich ein<br />

sehr widerstandsfähiges Organ mit unglaublichem<br />

Können. So ist sie in der Lage, Schäden zu<br />

reparieren und nachzuwachsen, und sie kann<br />

ihre Aufgaben auch dann noch erfüllen, wenn<br />

sie bereits teilweise geschädigt ist. Bodlaj: „Bei<br />

Univ.-Doz. Dr. Gerd Bodlaj,<br />

Leiter der hochspezialisierten<br />

Leberambulanz am<br />

Barmherzige-Schwestern-<br />

Krankenhaus Wien<br />

Lange Zeit wurde eine Fettlebererkrankung hauptsächlich mit einem übermäßigen Alkoholkonsum in Verbindung gebracht.<br />

Heute jedoch ist meist Übergewicht die Ursache. Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist mittlerweile die häufigste<br />

Lebererkrankung in den westlichen Ländern. Davon betroffen ist ca. jede dritte erwachsene Person. Etwa 40 Prozent von<br />

diesen sind gefährdet, an Folgeerkrankungen wie Leberentzündung, Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken.<br />

Ursache für die Zunahme der NAFLD ist stark kalorienhaltige Ernährung und geringe körperliche Aktivität. Um die Leber zu<br />

entlasten, gilt daher: mehr Bewegung und weniger und gesünder essen. Das effektivste Mittel, um das Voranschreiten der<br />

NAFLD aufzuhalten oder sogar gegenzusteuern, ist<br />

eine dauerhafte Gewichtsreduktion. So kann bereits<br />

durcheine Abnahme von etwa fünf Prozent Gewicht der<br />

Fettgehalt in der Leber reduziert werden. Um das Risiko<br />

für Folgeerkrankungen zu verringern, ist ein Gewichtsverlust<br />

von zehn Prozent nötig. <br />

n<br />

einem gesunden Menschen könnte man 70 Prozent<br />

der Leber wegschneiden und die Funktion<br />

würde aufrecht bleiben.“ Nach nur wenigen<br />

Wochen würde sie schon wieder der Normalgröße<br />

entsprechen.<br />

Auch sonst verfügt die rosa-bräunliche Drüse<br />

über beeindruckende Fähigkeiten. Sie sorgt<br />

dafür, dass Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente<br />

optimal für den Körperstoffwechsel<br />

aufbereitet sind, und kann mit der Nahrung<br />

aufgenommene Schadstoffe umwandeln, verwerten<br />

oder ausscheiden. „Damit ist sie das<br />

zentrale Stoffwechselorgan und lebenswichtig“,<br />

betont der Leberspezialist. Andere Funktionen<br />

sind etwa die Produktion von Gallenflüssigkeit<br />

oder von Eiweißen, die für die Blutgerinnung<br />

und das Abwehrsystem wichtig sind. Mit rund<br />

1,5 kg ist sie zudem das größte innere Organ<br />

des Menschen. Sie liegt im rechten Oberbauch,<br />

gleich unter dem Zwerchfell und in unmittelbarer<br />

Nähe zum Rippenbogen.<br />

KRANK, ABER SCHMERZFREI<br />

Womit aber selbst so ein Kraftwerk wie<br />

die Leber nicht zurechtkommt, ist<br />

längerfristige Überforderung.<br />

„Führt man ihr zu viele Giftstoffe<br />

wie Alkohol zu, wird<br />

sie überlastet“. Und das kritische<br />

Tageslimit für Alkohol<br />

ist relativ schnell erreicht: So<br />

gelten bereits 10 Gramm reiner<br />

GEFAHR ÜBERGEWICHT<br />

„DIE NICHT ALKOHOLISCHE<br />

FETTLEBERERKRANKUNG IST<br />

MITTLERWEILE DIE HÄUFIGSTE<br />

LEBERERKRANKUNG IN DEN<br />

WESTLICHEN LÄNDERN.“<br />

69


URSACHEN VON<br />

LEBERERKRANKUNGEN<br />

normale Leberi<br />

LEBER<br />

QUELLE: SIMENS HEALTHCARE<br />

übermäßiger<br />

Alkoholkonsum<br />

ERKRANKUNGEN<br />

DER LEBER<br />

Akute Hepatitis A<br />

wird fast ausschließlich durch schlechte hygienische<br />

Verhältnisse übertragen. In den Tropen erfolgt eine<br />

Ansteckung oftmals über die Nahrung. Hepatitis A<br />

heilt meistens nach ein paar Wochen von allein ab.<br />

Es gibt eine Schutzimpfung.<br />

Akute Hepatitis B<br />

wird über Blut oder andere Körperflüssigkeiten übertragen.<br />

Die Erkrankung wird meistens chronisch<br />

und die Leber nimmt immer mehr Schaden – das<br />

kann bis zu einem Lebertumor führen. Zur Prävention<br />

gibt es eine Schutzimpfung.<br />

Akute Hepatitis C<br />

wird meistens über Nadelstichverletzungen oder intravenösen<br />

Drogenkonsum übertragen. Auch sie wird<br />

in den meisten Fällen chronisch. Heute ist Hepatitis<br />

C jedoch mit geeigneten Medikamentenkombinationen<br />

fast immer heilbar.<br />

Fettleber<br />

In den Industriestaaten ist die Fettleber die häufigste<br />

Lebererkrankung. Die Ursachen sind u. a. übermäßiger<br />

Alkoholkonsum, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte;<br />

Fettstoffwechselstörungen<br />

Alkoholbedingte Lebererkrankung<br />

Die Folgen sind eine Fettleber, entzündliche Bereiche<br />

in der Leber und später eine beginnende Fibrose<br />

und Leberzirrhose.<br />

Lebertumor<br />

Dem Lebertumor, auch hepatozelluläres Karzinom<br />

(HCC) genannt, geht in der Regel eine chronische<br />

Leberzellschädigung voraus. Die Symptome sind<br />

sehr uncharakteristisch, möglich sind etwa Oberbauchschmerzen,<br />

Müdigkeit, Abgeschlagenheit<br />

und Gewichtsverlust. Die Therapie des HCC erfolgt<br />

stadienabhängig, wobei in den frühen Stadien<br />

kurative Ansätze und in bestimmten Fällen auch<br />

eine Transplantation möglich sind, wohingegen die<br />

Heilungswahrscheinlichkeit mit der zunehmenden<br />

Größe und Metastasierung des Tumors abnimmt. n<br />

übermäßiger<br />

Medikamentenkonsumi<br />

entzündete Leberi<br />

fibrotische Leber<br />

Diabetesi<br />

Hepatitis-Infektioneni<br />

Adipositasi<br />

Alkohol bei Frauen und 20 Gramm bei Männern<br />

als maximale Tagesdosis, wobei 10 Gramm<br />

etwa einem Achtel Wein entsprechen.<br />

Ist die Leber stark angegriffen, können sich<br />

Zellen nicht mehr regenerieren und eine Leberzirrhose<br />

entsteht. Das gilt übrigens auch für die<br />

nicht alkoholische Fettleber. Ist die Erkrankung<br />

fortgeschritten und treten entzündliche Reaktionen<br />

auf, kann auch diese in einer Leberzirrhose<br />

münden. „Übersetzt bedeutet das<br />

Narbenleber. Denn wird die Leber über Jahre<br />

verletzt, vernarbt sie schließlich, bekommt<br />

eine höckerige Oberfläche und wird hart. Je<br />

härter, desto weniger funktionelles Lebergewebe<br />

gibt es. Bei Patienten mit einer Zirrhose<br />

fährt die Leber also nur noch auf Sparflamme“,<br />

beschreibt der Mediziner das Krankheitsbild,<br />

das typischerweise meist unbemerkt beginnt.<br />

Eine Tatsache, die auch für andere Lebererkrankungen<br />

gilt, weiß Bodlaj: „Die Leber ist heimtückisch.<br />

Da sie keine Nervenzellen hat, sendet<br />

sie keine Schmerzsignale aus, wenn es ihr<br />

nicht gut geht. Manche Patienten spüren deshalb<br />

trotz fortgeschrittener Erkrankung keine<br />

Schmerzen.“<br />

HEPATITIS BIS KREBS<br />

Während die Fettleber und ihre Folgeerkrankungen<br />

im Steigen begriffen sind, nimmt die<br />

in unserer Vorstellung am häufigsten mit der<br />

Leber verbunden Krankheit – nämlich Hepatitis<br />

C – ab. „Hepatitis C war die Geisel der Vergangenheit“,<br />

erklärt der Leiter der Leberambulanz.<br />

„Sie hat aber ihren Schrecken verloren, weil es<br />

70 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTOS:ISTOCK_ ROSADU _ APPLEUZR<br />

seit einigen Jahren hervorragende Therapien<br />

gibt, die sehr hohe Erfolgsraten und kaum<br />

Nebenwirkungen haben.“<br />

Das hepatozelluläre Karzinom, also Leberkrebs,<br />

entsteht schließlich in der Regel in der<br />

vorgeschädigten Leber. Risikofaktoren sind also<br />

bestehende chronische Lebererkrankungen,<br />

Zigarettenrauchen oder jahrelanger übermäßiger<br />

Alkoholkonsum. Auch hier ist das Problem,<br />

dass Beschwerden meist sehr spät auftreten,<br />

sodass der Tumor oft erst in einem späten und<br />

kaum therapierbaren Stadium diagnostiziert<br />

wird.<br />

GUTES FÜR DIE LEBER<br />

Generell gilt, dass Lebererkrankungen meist<br />

einen eklatanten Wandel des <strong>Leben</strong>sstils erfordern,<br />

wie etwa Ernährungsumstellung oder<br />

Verzicht auf Alkohol. Bodlaj: „Eine Leberzirrhose<br />

ist nicht vollständig heilbar, da einmal<br />

vernarbtes Gewebe nicht mehr nachwächst.<br />

Aber das noch Bestehende kann sich zu einem<br />

gewissen Grad erholen. Entscheidend dafür ist,<br />

dass sich Patienten an das Behandlungskonzept<br />

halten.“<br />

Damit es erst gar nicht so weit kommt, kann<br />

jeder etwas für die <strong>Gesund</strong>heit seiner Leber<br />

unternehmen – beispielsweise durch den Verzicht<br />

auf bestimmte <strong>Leben</strong>smittel wie Paniertes<br />

und Frittiertes, Fertiggerichte, Weißmehlprodukte,<br />

stark zuckerhaltige Speisen und<br />

„EINE LEBERZIRRHOSE<br />

IST NICHT VOLLSTÄNDIG<br />

HEILBAR, DA EINMAL<br />

VERNARBTES GEWEBE<br />

NICHT MEHR NACHWÄCHST.“<br />

Getränke, Fruchtzucker und Alkohol. Positiv<br />

beeinflusst wird das Organ hingegen durch<br />

eine ausgewogene Ernährung, wenig Fleischanteil,<br />

reichlich Fischkonsum und Kaffee.<br />

Auch Bewegung wirkt sich günstig auf die Leber<br />

aus, da die Durchblutung und der Stoffwechsel<br />

angeregt werden.<br />

„Um der Leber Gutes zu tun, sind Regenerationsphasen<br />

wichtig“, betont Mediziner<br />

Bodlaj. „So sollte man nicht täglich Alkohol<br />

konsumieren.“ Mindestens zwei alkoholfreie<br />

Tage pro Woche wären positiv. Auch Fasten hält<br />

der Leberexperte für sehr sinnvoll. Dazu sollte<br />

jeder seine Leberwerte jährlich kontrollieren<br />

sowie einen Bauchultraschall machen lassen.<br />

<br />

HEIKE KOSSDORFF n<br />

ZU VIEL ZUCKER MACHT DIE LEBER KRANK!<br />

Der Ratschlag „An apple a day keeps<br />

the doctor away“ stammt aus einer Zeit,<br />

als Vitamine und frisches Obst Mangelware<br />

waren. Aktuell sagen Ernährungswissenschafter<br />

und Hepatologen hingegen: „Ein Apfel<br />

ist gesund. Zwei machen die Leber fett.“<br />

Das erklärt Prof. Ansgar W. Lohse,<br />

Klinikdirektor aus Hamburg und einer der<br />

renommiertesten Leberspezialisten Europas,<br />

in seinem aktuellen Buch „Das Schweigen<br />

der Leber“.<br />

„Heute wissen wir, dass unser Körper<br />

keine Fruktose braucht. In kleinen Mengen<br />

werden Magen, Darm und Leber trotzdem<br />

problemlos damit fertig. Doch für die sinnvolle<br />

Verarbeitung größerer Mengen sind sie<br />

von der Evolution nicht ausgelegt“, so der<br />

Mediziner. „Dennoch konsumieren wir alle<br />

zunehmend Fruktose, vor allem als vermeintlich<br />

gesunden Ersatz für den in jüngster Zeit<br />

immer heftiger geschmähten raffinierten<br />

Zucker.“<br />

Zu den Nahrungsmitteln, die Fruktose<br />

enthalten, gehören beispielsweise Fertigmüsli,<br />

Wurst, Mayonnaise, Brot, praktisch<br />

alle Diabetikerprodukte, Wein und alles, was<br />

Sorbit enthält. Lohse: „Gelangt Fruktose in<br />

die Leber, kann sie dort nicht in Brennstoff<br />

umgewandelt werden. Um sie dennoch loszuwerden,<br />

verarbeitet sie die Leber, verkürzt<br />

gesagt, zu Fett.“ Die amerikanische Molekularbiologin<br />

und Ernährungsforscherin Dr.<br />

Kimber L. Stanhope von der US-amerikanischen<br />

University of California at Davis lieferte<br />

mit einem Versuch den schlagenden Beweis<br />

dafür, dass Fruktose wesentlich für die rapide<br />

Entwicklung der Volkskrankheit Nummer<br />

eins, der nicht alkoholischen Fettleber, mitverantwortlich<br />

ist. Selten ist übrigens übermäßiger<br />

Obstverzehr das Problem. Vielmehr<br />

jener von <strong>Leben</strong>smitteln und Getränken,<br />

denen Fruktose künstlich zugesetzt wurde. n<br />

n BUCHTIPP<br />

Das Schweigen der Leber<br />

Ansgar W. Lohse, Ulf C.<br />

Goettges<br />

TRIAS, 2020<br />

Preis17,90<br />

Selten ist übrigens übermäßiger<br />

Obstverzehr das Problem. Vielmehr<br />

jener von <strong>Leben</strong>smitteln<br />

und Getränken, denen Fruktose<br />

künstlich zugesetzt wurde.<br />

n<br />

71


Trockene Haut<br />

PATIENTENGESCHICHTE<br />

Barbara Seidl konnte durch<br />

Ernährungsumstellung und<br />

Mentaltraining die<br />

Schuppenflechte besiegen.<br />

Dass die Haut als größtes Organ<br />

des Menschen auf seelische<br />

Belastungen reagieren kann,<br />

ist hinlänglich bekannt. So<br />

erging es auch einer jungen<br />

Niederösterreicherin, die jahrelang<br />

an Schuppenflechte litt. Als sie<br />

achtsamer mit sich umging und ihre<br />

Ernährung änderte, verschwanden<br />

die schuppigen Stellen.<br />

Über zehn Jahre lang gehören rote,<br />

schuppende Stellen am ganzen<br />

Körper zum <strong>Leben</strong> von Barbara<br />

Seidl. Sie probiert verschiedene<br />

Therapien aus, ehe sie, gezwungen<br />

durch einen Magen-Darm-Virus, ihre<br />

Ernährung ändert. Und die Schuppenflechte<br />

dadurch plötzlich verschwindet.<br />

KÖRPER & SEELE LEIDEN<br />

Barbara Seidl wohnt in Alberndorf, im Bezirk<br />

Hollabrunn. Als sie 17 Jahre alt ist, besteht sie<br />

eine Prüfung in der Schule nicht, für die sie<br />

viel gelernt hat. Sie fühlt sich gestresst – und<br />

bemerkt plötzlich viele Pünktchen am ganzen<br />

Körper. Die roten Stellen schmerzen „höllisch“,<br />

sie jucken, und Barbara kratzt sich, bis<br />

sie blutet. Von Tag zu Tag wird es schlimmer,<br />

bis Barbaras Mutter sie zum Hautarzt schickt.<br />

Dort erhält sie die Diagnose Schuppenflechte,<br />

auch Psoriasis genannt. Es handelt sich dabei<br />

um eine chronische Autoimmunkrankheit,<br />

die nicht ansteckend ist. Typische Symptome<br />

sind rote Flecken, die mit Schuppen bedeckt<br />

sind und stark jucken. Die Erkrankung verläuft<br />

in Schüben. Barbara erhält eine Salbe, die sie<br />

HAUT<br />

auf die einzelnen Punkte tupft. Immer abends<br />

beginnt das Prozedere, ihre Mutter hilft ihr<br />

dabei. Für ein paar Wochen verschwindet die<br />

Schuppenflechte, ehe sie wiederkommt. Der<br />

Arzt verschreibt der jungen Frau eine stärkere<br />

als Spiegel<br />

der Seele<br />

FOTO: ISTOCK_SVETLANA MALYSHEVA, BEIGESTELLT<br />

Salbe. Und rät der heute 31-Jährigen zu einer<br />

alternativen Behandlungsform: der Bestrahlung.<br />

Die Freistunde verbringt Barbara daraufhin<br />

meist beim Hautarzt, der sie anfangs für<br />

20 Sekunden bestrahlt. Doch die Erkrankung<br />

beeinflusst auch andere Bereiche in ihrem<br />

<strong>Leben</strong>: In der Schule wird sie gemobbt. Und<br />

gefragt, ob sie denn eine Affäre mit ihrem Hautarzt<br />

habe. Wenn sie in die Disco geht, sieht man<br />

im Schein des Lichts die roten Punkte. Manchmal<br />

weint sie, wenn sie ihren Körper betrachtet.<br />

Doch die Bestrahlung und die Cremes helfen,<br />

wenn Barbara alles durchgehend anwendet.<br />

Das sei sehr zeitintensiv gewesen, erinnert sie<br />

sich. Und immer wieder kehrt die Schuppenflechte<br />

zurück. Barbara sucht eine Vielzahl an<br />

Ärztinnen und Ärzten auf. Viele fragen sie, ob sie<br />

denn erblich vorbelastet sei. Barbara verneint –<br />

niemand sonst in ihrer Familie hat Schuppenflechte.<br />

Und: Die Frau leidet nicht nur wegen<br />

der juckenden Hautstellen, sie ist auch häufig<br />

krank. Denn durch die Schuppenflechte ist ihr<br />

Immunsystem geschwächt. „Ich fühlte mich oft<br />

als Mensch zweiter Klasse. Ich musste viele Therapien<br />

ausprobieren, die auch viel Geld gekostet<br />

haben. Und immer einen gewissen Aufwand<br />

betreiben. Ich habe mir gewünscht, so sein zu<br />

können wie gesunde Menschen“, sagt Barbara<br />

Seidl.<br />

HEILENDE ERNÄHRUNG<br />

Nach der Schule studiert die junge Frau Personalmanagement<br />

und arbeitet nebenbei.<br />

Zu dieser Zeit habe sie viel zu wenig auf sich<br />

geachtet und sich zu wenig Erholung zugestanden,<br />

sagt Barbara heute. Sie ernährt sich<br />

schlecht, steht permanent unter Druck und<br />

akzeptiert, dass sie ihre Schuppenflechte nicht<br />

mehr loswird. Durch den extremen Schuppenbelag<br />

gehen Barbara Seidl die Haare aus. Sie<br />

probiert nach wie vor alles Mögliche aus: Sie<br />

geht Fischbaden und lässt sich von den<br />

Tieren die Haut abknabbern. Sie verwendet<br />

ein spezielles Shampoo.<br />

Sie geht auf Kur. Und verbringt<br />

im Sommer immer einige Zeit<br />

am Meer, denn dort verbessert<br />

sich ihre Erkrankung. Vor<br />

drei Jahren erkrankt die Weinviertlerin<br />

plötzlich an einem<br />

hartnäckigen Magen-Darm-<br />

Virus. Sie kann nichts mehr<br />

essen und ernährt sich drei<br />

Wochen lang nur von Suppe.<br />

Dadurch verliert sie stark an<br />

Gewicht. Hilfesuchend wendet<br />

sie sich an eine Freundin,<br />

die Barbara von der chinesi-<br />

Barbara Seidl:<br />

„ICH MÖCHTE<br />

BEWUSSTSEIN<br />

DAFÜR SCHAFFEN,<br />

DASS MAN VIEL<br />

MEHR AUF SICH<br />

SELBST ACHTEN<br />

SOLLTE.“<br />

Vitop forte<br />

Für irritierte, trockene Haut<br />

auch bei Neurodermitis<br />

Kann der Entstehung von Juckreiz<br />

und Entzündungen vorbeugen<br />

Kann irritierte, trockene Haut<br />

wirksam beruhigen<br />

Bei regelmäßiger Anwendung<br />

kann es schubfreie Phasen bei<br />

Neurodermitis verlängern<br />

Mit der wiederentdeckten<br />

Urkraft des Waid-Extraktes<br />

100 ml | PHZ 3388861<br />

200 ml | PHZ 4870784<br />

„Der Schutzschirm<br />

für meine Haut“<br />

Reizberuhigende<br />

Intensiv- Pflege<br />

Für Sie<br />

in Ihrer<br />

Apotheke<br />

72 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

73<br />

www.dermasence.at


PATIENTENGESCHICHTE<br />

schen TCM-Ernährung erzählt. Sie sucht<br />

daraufhin eine Ernährungsberaterin auf,<br />

die ihr eine Liste mit Nahrungsmitteln<br />

erstellt, die sie essen darf, und mit jenen,<br />

die sie vermeiden soll. Barbara stellt daraufhin<br />

ihre Ernährung grundlegend um:<br />

Sie isst nun vorwiegend vegan, nur auf<br />

Eier und Schafkäse will sie nicht verzichten.<br />

Sie trinkt keinen Alkohol, isst keinen<br />

Weizen und Zucker. Und sie fängt damit<br />

an, Mentaltraining und Yoga zu praktizieren.<br />

All diese Veränderungen macht sie,<br />

um den Magen-Darm-Virus zu bekämpfen<br />

– das wirkt sich aber zu ihrer Überraschung<br />

auch auf die Schuppenflechte aus:<br />

Zwei Monate nach ihrer Ernährungsumstellung<br />

hat Barbara Seidl keine Symptome<br />

einer Schuppenflechte mehr.<br />

ERFAHRUNG TEILEN<br />

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Barbara<br />

Seidl zuletzt Symptome hatte. Ganz leicht<br />

merkt sie die Schuppenflechte manchmal<br />

noch an den Ellbogen. Das ist ein Zeichen<br />

für sie, mehr auf sich selbst zu achten. Seit<br />

sie mit ihrem Studium fertig ist und die<br />

Doppelbelastung wegfällt, sei auch der<br />

Stress weniger geworden. Nun habe sie<br />

mehr Zeit für sich, erzählt die 31-Jährige.<br />

Die junge Frau arbeitet in psychologischen<br />

Gesprächen viel an sich selbst, nimmt<br />

Basenbäder und betreibt Ausdauer- und<br />

Kraftsport. Auch beruflich möchte sich<br />

die Niederösterreicherin neu orientieren<br />

und absolviert zurzeit eine Ausbildung im<br />

Ernährungsbereich. „Ich möchte Bewusstsein<br />

dafür schaffen, dass man viel mehr<br />

auf sich selbst achten sollte“, sagt Barbara<br />

Seidl. Durch ihre Erfahrungen kommt sie<br />

auch auf die Idee, ein Buch über ihr <strong>Leben</strong><br />

mit der Krankheit zu schreiben. Neben<br />

ihrer <strong>Leben</strong>sgeschichte werden darin auch<br />

Lieblingsrezepte, <strong>Gesund</strong>heitstipps und<br />

Mentaltraining enthalten sein. Ein E-Book<br />

mit dem Titel „<strong>Gesund</strong>e Frühstücksrezepte“<br />

gibt es bereits auf ihrer Homepage<br />

gratis zu lesen. In Zukunft möchte Barbara<br />

Seidl im Ernährungsbereich Fuß fassen<br />

und viele Menschen erreichen, um sie mit<br />

ihrer Erfahrung zu begleiten und zu ermutigen,<br />

mehr auf sich selbst zu achten.<br />

<br />

DANIELA RITTMANNSBERGER n<br />

Barbara Seidl<br />

möchte nun<br />

ihre positven<br />

Erfahrungen<br />

mit gesunder<br />

Ernährung mit<br />

anderen teilen.<br />

FOTO: ISTOCK_HELIVIDEO, _PRIMEIMAGES, BEIGESTELLT<br />

Schuppenflechte & Neurodermitis<br />

Sowohl die Neurodermitis als auch die Schuppenflechte sind Entzündungskrankheiten der Haut,<br />

die zu Rötungen und zu Schuppung führen. GESUND & LEBEN erläutert die Unterschiede.<br />

Schuppenflechte<br />

(Psoriasis) ist eine<br />

chronische Autoimmunkrankheit,<br />

die<br />

nicht ansteckend ist.<br />

Typische Symptome<br />

der Schuppenflechte<br />

sind rote Flecken, die<br />

mit Schuppen bedeckt<br />

sind und stark jucken.<br />

Die Schuppenflechte<br />

verläuft in Schüben.<br />

Neurodermitis, auch<br />

atopische Dermatitis<br />

genannt, ist die häufigste<br />

chronisch-entzündliche<br />

Hauterkrankung. Sie tritt<br />

meist im Kindesalter auf und<br />

verbessert sich im Verlauf,<br />

kann jedoch bis ins Erwachsenenalter<br />

fortbestehen<br />

oder auch im Alter erstmals<br />

auftreten. Neurodermitis<br />

tritt häufig in Verbindung<br />

mit anderen Krankheiten<br />

wie beispielsweise Asthma<br />

bronchiale auf.<br />

Unterschiede: Bei beiden Erkrankungen spielen erbliche<br />

Komponenten eine Rolle, allerdings führt vor allem die<br />

Schuppenflechte zu einer familiären Häufung. Neurodermitis<br />

tritt meist erstmals zwischen dem dritten und sechsten<br />

<strong>Leben</strong>smonat auf. Bei Schuppenflechte sind die Patienten<br />

zum Zeitpunkt des Erkrankens meist zwischen 20 und 30<br />

Jahre alt. Schuppenflechte betrifft vor allem die Streckseiten<br />

von Armen und Beinen und den unteren Rücken sowie die<br />

behaarte Kopfhaut und Fingernägel. Gerötete Stellen bei Neurodermitis<br />

sind meist Armbeugen, Kniekehlen sowie Kopfund<br />

Halsbereich. Bei der Schuppenflechte sind die betroffenen<br />

Stellen abgegrenzt und rot, bei Neurodermitis unscharf<br />

begrenzt, gerötet und trocken. Neurodermitis gehört zum<br />

atopischen Formenkreis – das heißt: Asthma und allergischer<br />

Schnupfen zählen ebenfalls dazu. Neurodermitis erscheint<br />

häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen dieses Kreises.<br />

Bei Schuppenflechte kommt es hingegen zu einer Entzündung<br />

der Gelenke. Die Therapieziele sind daher unterschiedlich:<br />

Bei Schuppenflechte ist es das Ziel, die überschüssigen<br />

Hornhautzellen aufzulösen und die Zellvermehrung zu reduzieren.<br />

Bei Neurodermitis ist es wichtig, die Triggerfaktoren<br />

bzw. Allergene zu vermeiden. Mithilfe einer Basispflege wird<br />

der Feuchtigkeitsverlust vermindert.<br />

Kreative Bastelideen<br />

und viele Inspirationen<br />

auf ideenwerk.at!<br />

DAS KREATIVE PAGRO DISKONT MAGAZIN<br />

Neurodermitis<br />

Das juckt<br />

mich nicht<br />

mehr!<br />

Trockene, gerötete und stark juckende Haut – damit leben Menschen, die an Neurodermitis<br />

leiden. Ständiges Kratzen, schlaflose Nächte und Beeinträchtigungen im<br />

Alltag gehören mitunter zu den Folgen. In Österreich sind etwa 2 bis 5 Prozent der<br />

Erwachsenen von Neurodermitis betroffen.<br />

Die Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung und Belastung ab. Cremes<br />

und Kortison waren lange Zeit die einzige Möglichkeit, die Symptome in Schach zu<br />

halten. Doch besonders bei mittelschweren und schweren Verläufen reichen diese<br />

oft nicht aus, um Neurodermitis unter Kontrolle zu bringen.<br />

INKLUSIVE<br />

NOVEMBER &<br />

DEZEMBER<br />

GUTSCHEINE<br />

DIE KREATIVE WELT<br />

DES SELBERMACHENS!<br />

Neue Behandlungen der Neurodermitis.<br />

Die gute Nachricht: für mittelschwere bis schwere Neurodermitis gibt<br />

es neue Therapien, die den Juckreiz rasch und deutlich lindern und<br />

für ein neues Hautgefühl sorgen können. Dazu zählen unter anderem Biologika, die<br />

mittels Spritze verabreicht werden und einen bestimmten Signalweg der Entzündung<br />

blockieren. Seit kurzem gibt es sogenannte kleine Moleküle in Tablettenform, die direkt<br />

in den Zellen wirken und dort die Entzündung stoppen. Damit können Patient*innen<br />

oftmals beschwerdefrei werden! Wichtig ist, sich laufend über neue Therapien zu informieren<br />

und mit Hautärzt*innen über eine passende Lösung zu sprechen!<br />

Wie sehr belastet Neurodermitis?<br />

TEST<br />

Finden Sie mit 10 Fragen rund um Ihre Schlafqualität, Konzentrationsfähigkeit,<br />

Einschränkung im Alltag und emotionalen Belastung heraus,<br />

ob Sie gezielte Hilfe bei Ihren Hautärzt*innen einfordern sollten.<br />

Der Neurodermitis-Barometer, Hautarztfinder und viele weitere Infos<br />

unter neurodermitis-online.at<br />

pagro.at und ideenwerk.at<br />

Bild: istockphoto.com © AzmanL<br />

Das Model auf dem Bild steht repräsentativ für Patient*innen und ist nicht von der Krankheit betroffen.<br />

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BLUTDRUCK<br />

MEHR<br />

NATUR,<br />

WENIGER<br />

DRUCK<br />

Es müssen nicht<br />

immer (nur)<br />

Medikamente sein:<br />

Auch Heilpflanzen,<br />

Vitalstoffe sowie ein<br />

allgemein gesunder<br />

<strong>Leben</strong>sstil können<br />

den Blutdruck<br />

senken.<br />

Claudia Ritter,<br />

Heilpraktikerin,<br />

Autorin mehrerer<br />

naturheilkundlicher<br />

Bücher zur Pflanzenheilkunde<br />

sowie offizielle<br />

Phytotherapie-<br />

Sachverständige, DE<br />

Man darf ihn durchaus als<br />

Volksleiden bezeichnen: In<br />

Österreich sind laut Statistik<br />

Austria 1,6 Millionen Menschen<br />

für Bluthochdruck<br />

betroffen, das ist jede fünfte Person ab 15 Jahren.<br />

Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl:<br />

In der Altersgruppe 75+ sind es sogar mehr als<br />

die Hälfte, die an Hypertonie (so der medizinische<br />

Fachausdruck von Bluthochdruck) leiden.<br />

Damit ist hoher Blutdruck die dritthäufigste<br />

chronische Krankheit hierzulande (nach chronischen<br />

Rückenschmerzen und Allergien).<br />

BITTE ERNST NEHMEN!<br />

Obwohl Hypertonie lange Zeit keine Beschwerden<br />

verursacht, sollte sie nicht verharmlost<br />

werden: „Bluthochdruck schädigt auf Dauer<br />

wichtige Organe wie das Herz und die Herzkranzgefäße<br />

sowie alle weiteren Blutgefäße<br />

wie die des Gehirns und der Nieren. Das kann<br />

lebensbedrohliche Erkrankungen nach sich<br />

ziehen“, betont Claudia Ritter. Ritter ist Heilpraktikerin<br />

aus Deutschland, Autorin mehrerer<br />

naturheilkundlicher Bücher zur Pflanzenheilkunde<br />

sowie offizielle Phytotherapie-Sachverständige.<br />

„Liegt Bluthochdruck bereits vor,<br />

kann er in den meisten Fällen gut behandelt<br />

werden“, beruhigt die Expertin – und zwar vielschichtiger,<br />

als man vielleicht glauben mag:<br />

„Neben präventiven Maßnahmen, einem frühzeitigen<br />

Erkennen und einer medikamentösen<br />

Therapie sind natürliche Heilverfahren von<br />

großer Bedeutung.“<br />

GROSSE ERFOLGE MIT DER NATUR<br />

In Fällen einer moderaten bis mittelschweren<br />

Hypertonie lassen sich die Werte mit natürlichen<br />

Mitteln senken – „die Erfolge können<br />

dabei so groß sein, dass manche Patienten<br />

überhaupt keine chemischen Blutdrucksenker<br />

mehr benötigen beziehungsweise deren Dosierung<br />

stark verringern können“. Bei schweren<br />

Formen können sie therapiebegleitend angewendet<br />

werden. Ein weiterer Vorteil, betont Ritter:<br />

„Bei natürlichen Mitteln ist die Gefahr von<br />

Nebenwirkungen sehr gering.“ In Kombination<br />

mit einer <strong>Leben</strong>sstiländerung, so die Expertin<br />

weiter, können sie den Bluthochdruck nachhaltig<br />

senken sowie auch die damit verbundenen<br />

Folgeerkrankungen vermeiden.<br />

GESUNDER LEBENSSTIL<br />

Apropos <strong>Leben</strong>sstilveränderung: Das Wichtigste,<br />

was Sie als Hypertonie-Betroffene(r)<br />

selbst tun können, ist, sich von schlechten<br />

Gewohnheiten zu verabschieden und im<br />

wahrsten Sinne des Wortes aktiv zu werden:<br />

Ausreichend Sport und Alltagsbewegung können<br />

laut der Deutschen Herzstiftung die Blutdruckwerte<br />

um circa 5 bis 10 mm Hg senken<br />

– vorausgesetzt, Sie sind mindestens fünfmal<br />

pro Woche für je 30 Minuten aktiv. Damit einher<br />

geht der Kampf gegen Übergewicht, ohne<br />

den es auch bei Hypertonie nicht geht: Mehrere<br />

Studien konnten belegen, dass eine Gewichtsabnahme<br />

von rund vier Kilogramm den Blutdruck<br />

um durchschnittlich 3 bis 5 mm Hg senken<br />

kann.<br />

Zu einem gesunden <strong>Leben</strong>sstil gehört natürlich<br />

auch ein Nikotinverzicht (laut Deutscher<br />

Herzstiftung sinkt der Blutdruck schon eine<br />

Woche nach dem Rauchstopp!) sowie das Vermeiden<br />

von Stress. „Dazu zählen nicht nur<br />

regelmäßige Pausen und ausreichend Schlaf,<br />

sondern auch Entspannungstechniken wie<br />

Yoga, Qigong, autogenes Training oder progressive<br />

Muskelentspannung“, erklärt Ritter.<br />

Einen günstigen Einfluss auf den Kreislauf von<br />

Bluthochdruck-Patienten haben auch Kneippgüsse,<br />

Knie- und Schenkelgüsse sowie Armgüsse.<br />

Zudem werden Betroffenen aufgrund<br />

der gefäßerweiternden Wirkung regelmäßige<br />

Saunagänge sowie Massagen empfohlen.<br />

BLUTDRUCKSENKENDE HEILPFLANZEN<br />

Einen zentralen Stellenwert, um den Blutdruck<br />

auf natürliche Weise zu senken, nimmt freilich<br />

76<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTO: ISTOCK_NIK01AY_ FCAFOTODIGITAL; PRIVAT<br />

Normaler Blutdruck<br />

optimal<br />

normal<br />

noch normal<br />

Hoher Wert<br />

(systolisch in mm Hg)<br />

unter 120<br />

120 –129<br />

130 –139<br />

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80–84<br />

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Informationen, Tipps & Tricks unter hylo.at<br />

die Ernährung ein. Viele <strong>Leben</strong>smittel weisen<br />

eine blutdrucksenkende Wirkung auf, vor<br />

allem Heilpflanzen spielen hier eine wichtige<br />

Rolle. „Pflanzenzubereitungen sind für mich<br />

bei Bluthochdruck das Mittel der Wahl, wenn<br />

herkömmliche Maßnahmen wie eine Änderung<br />

des <strong>Leben</strong>sstils nicht (mehr) helfen“, so<br />

Ritter. „Zudem unterstützen sie effektiv eine<br />

medikamentöse Therapie.“ Heilpflanzen gibt<br />

es getrocknet oder als Tee, Tinktur, Kapsel oder<br />

Elixier zu kaufen. „Lesen Sie bitte immer die<br />

Anwendungshinweise, da nicht jedes Kraut<br />

für jeden Menschen geeignet ist“, betont die<br />

WELCHER<br />

BLUTDRUCK<br />

NORMAL IST<br />

Bei der Blutdruckmessung<br />

werden zwei Werte ermittelt:<br />

ein hoher, während<br />

das Herz bei jedem Schlag<br />

pumpt, und ein niedriger in<br />

den Pausen dazwischen.<br />

Hochdruck<br />

leicht<br />

mittel<br />

schwer<br />

Empfehlung<br />

sich freuen<br />

zufrieden sein<br />

häufiger kontrollieren<br />

Hoher Wert<br />

(systolisch in mm Hg)<br />

140–159<br />

160–179<br />

über 179<br />

QUELLE: AGARWAL, R. ET AL._HYPERTENSION 2008<br />

Expertin. „Im Zweifel fragen Sie einen kräuterkundigen<br />

Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker<br />

um Rat.“ Einige Beispiele:<br />

Bärlauch und Knoblauch erweitern die<br />

Gefäße, was zur Blutdrucksenkung führt. „Sie<br />

schützen vor Arteriosklerose und hemmen<br />

zudem die die Verklebung von Blutblättchen,<br />

sodass die Fließgeschwindigkeit des Blutes und<br />

der Lymphe erhöht wird.“ Durch eine längere<br />

Einnahme von Knoblauchpräparaten ist eine<br />

Senkung des systolischen Blutdrucks um circa<br />

10 mmHG möglich, so die Expertin. Aber Achtung:<br />

„Geruchlose Knoblauchpräparate sind<br />

weitgehend wirkungslos!“<br />

Mistelkraut wird bei noch<br />

normalem Blutdruck angewandt<br />

und regt den Parasympathikus<br />

an: Die folgende Gefäßerweiterung<br />

entlastet das Herz<br />

und senkt den Blutdruck. „Mistelkraut<br />

ist nicht giftig, wenn Sie<br />

es mit kaltem Wasser zubereiten.<br />

Im Zweifel einfach zu Fertigpräparaten<br />

greifen“, rät Ritter.<br />

Außerdem lindert es Bluthochdruck-Beschwerden<br />

wie Kopfschmerzen,<br />

Schwindel, Reizbarkeit<br />

und Müdigkeit.<br />

Weißdorn eignet sich gut,<br />

um leichte bis mittelschwere<br />

Niedriger Wert<br />

(diastolisch in mm Hg)<br />

90–99<br />

100–109<br />

über 109<br />

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77<br />

1 PharmaTrend - OTC Offtake Sonderstudie, MAT 07/21 (2020/08 - <strong>2021</strong>/07); 2 Augentropfen


BLUTDRUCK<br />

nachlese<br />

BESSER LEBEN MIT DEM<br />

Hypertonie zu behandeln. Ritter: „Es verstärkt<br />

die Kontraktion des Herzens und verbessert die<br />

Durchblutung von Herzkranzgefäßen und des<br />

Herzmuskels. Zudem hilft Weißdorn<br />

besonders gut, bei schwülem<br />

Wetter den Blutdruck zu regulieren.“<br />

Sogenannte pflanzliche Aquaretika<br />

sind die „natürlichen Pendants“ zu<br />

Diuretika, also harntreibenden Medikamenten,<br />

die zur Standardtherapie<br />

bei Hypertonie gehören. „Anders als<br />

synthetische Medikamente wirken sie,<br />

ohne einen Verlust von Elektrolyten zu<br />

bewirken“, erklärt Ritter. Zu den pflanzlichen<br />

Aquaretika gehören zum Beispiel<br />

Birke, Brennnessel, Petersilie, Hauhechel und<br />

Liebstöckel. „Sie sind meist zur Langzeittherapie<br />

geeignet und empfehlenswert für Patienten<br />

mit leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck<br />

und einer Herzschwäche Grad I bis II.“<br />

WICHTIGE VITALSTOFFE<br />

Auch viele Vitalstoffe „unterstützen die Weitstellung<br />

der Blutgefäße oder verbessern die<br />

Fließfähigkeit des Bluts“, erklärt Ritter. „Zudem<br />

können Vitalstoffe die Nebenwirkungen blutdrucksenkender<br />

Medikamente abpuffern<br />

beziehungsweise deren Wirkung unterstützen.“<br />

Eine zentrale Rolle spielt der Mineralstoff<br />

Kalium: „Er wirkt entwässernd, harntreibend<br />

und fördert die Ausscheidung von wasserbindendem<br />

Natrium.“ In großen Mengen enthalten<br />

ist es in Fenchel, Grünkohl, Erdäpfeln,<br />

Bananen, Kohlsorten, Wildgemüse und<br />

Trockenfrüchten. Magnesium wiederum<br />

weitet die Blutgefäße, „ein<br />

Mangel kann deshalb zu Gefäßverengungen<br />

und somit auch zu<br />

einer Blutdrucksteigerung führen“,<br />

gibt Ritter zu bedenken.<br />

„Schon 300 bis 400 Milligramm<br />

Magnesium täglich sind ausreichend<br />

für die Blutdrucksenkung.“<br />

Enthalten in Bananen, Bitterschokolade,<br />

Hülsenfrüchten, Brokkoli und Vollkornprodukten.<br />

Eine blutdrucksenkende Ernährung, erläutert<br />

Expertin Ritter, sollte zudem reich an Ballaststoffen<br />

(Vollkornprodukte, Gemüse, Obst,<br />

Hülsenfrüchte), Omega-3-Fettsäuren (fette<br />

Fische, Leinöl), L-Arginin (Nüsse, Garnelen,<br />

Lachs, Huhn, Vollkornprodukte), L-Taurin<br />

(zum Beispiel Fleisch, Fisch, Eier, Milch), Coenzym<br />

Q10 (Leber, Nüsse, Hülsenfrüchte, fette<br />

Fische) und natürlich Vitaminen sein: Achten<br />

Sie hier vor allem auf die Vitamine B6, B9, B12,<br />

C und D.<br />

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n Rote Rüben (vor allem der Saft)<br />

n Gurke<br />

n Kakao/dunkle Schokolade<br />

n Sojabohnen<br />

n Knoblauch<br />

n Olivenblätter/Olivenöl<br />

n Spinat<br />

n Fenchel<br />

n Erdäpfel<br />

n Vollkorn<br />

DIE SACHE MIT DEM SALZ<br />

Bekannt ist, dass Hypertonie-Betroffene auf<br />

Salz verzichten sollten. Aber stimmt das überhaupt?<br />

„Salz ist nicht gleich Salz“, relativiert<br />

Ritter. „Naturbelassenes Salz, also Himalajasalz<br />

oder Meersalz, ist aus meiner Sicht die gesündere<br />

Variante zu herkömmlichem Speisesalz,<br />

das nur aus den Elementen Natrium und Chlorid<br />

besteht, die unseren Blutdruck ansteigen<br />

lassen. Natursalz enthält hingegen ganze 84<br />

gesunde Elemente.“ Mehr als sechs Gramm<br />

Kochsalz sollten es am Tag nicht sein. „Verwenden<br />

Sie Gewürze und Kräuter statt Salz“, rät die<br />

Heilpraktikerin.<br />

KAFFEE UND ALKOHOL<br />

Und wie sieht es mit Kaffee und Alkohol aus?<br />

„Kaffee und teeinhaltige Teesorten wie zum<br />

Beispiel Schwarztee lassen den Blutdruck nur<br />

kurzfristig ansteigen“, erläutert Ritter. „Zwei<br />

bis drei Tassen Kaffee stellen nach Ansicht von<br />

Experten im Normalfall kein Problem dar.“ Bei<br />

Alkohol sieht die Sache schon etwas anders<br />

aus: „Regelmäßiger Konsum hochprozentiger<br />

Getränke ist nichts bei Bluthochdruck. Ab etwa<br />

25 bis 30 Gramm Alkohol – enthalten in einem<br />

halben Liter Bier plus einem Gläschen Sekt<br />

oder zwei bis drei Schnäpsen – pro Tag steigt<br />

der Blutdruck um etwa 7 mm Hg systolisch<br />

an.“ Ein regelmäßiges Glaserl Rotwein jedoch<br />

scheint den Gefäßen sogar gutzutun, so Ritter:<br />

„Bestimmte Stoffe in den Traubenkernen haben<br />

nachweislich eine etwas gefäßerweiternde Wirkung.“<br />

<br />

MANUEL SIMBÜRGER n<br />

78 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTO: ISTOCK_NIK01AY_ FCAFOTODIGITAL_ 7ROMAWKA7_ MAYALIS_ UNDEFINED UNDEFINED_ NAYANBA JADEJA<br />

FOTO: STEPHANIE GOLSER<br />

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79


GEHEN ALS MEDIZIN<br />

ZAHLEN & FAKTEN<br />

Schritte in Kilometer:<br />

10.000 Schritte entsprechen –<br />

je nach Körpergröße und<br />

Beinlänge – etwa einer Strecke<br />

von sieben bis acht Kilometern.<br />

Kalorienverbrauch<br />

pro 10.000 Schritte<br />

Bei gemütlichem Gehen circa<br />

350 Kalorien. Wer zügig geht,<br />

kommt schon auf 500 Kalorien.<br />

FOTO: ISTOCK_SKYNESHER<br />

GEHEN<br />

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Die einfachste aller Fortbewegungsarten ist ein Turbo für unsere <strong>Gesund</strong>heit und<br />

Balsam für unsere Psyche. In GESUND & LEBEN erfahren Sie, woran das liegt und<br />

wie viele Schritte man machen sollte. Wir geben Tipps, wie das regelmäßige Gehen<br />

ganz selbstverständlich Teil Ihres Alltags wird.<br />

Wie viele Schritte<br />

in einer Stunde?<br />

Wer flott geht, der kommt auf<br />

etwa 5,5 Kilometer, was rund<br />

8.000 Schritten entspricht.<br />

Wie viel gehen<br />

wir im Schnitt?<br />

Forscher der Eliteuniversität<br />

Stanford haben Daten von<br />

Schrittzählern in Smartphones<br />

ausgewertet. 720.000 Menschen<br />

aus <strong>11</strong>1 Ländern haben<br />

teilgenommen. Das Ergebnis:<br />

Im Schnitt legte jeder etwa<br />

4.900 Schritte pro Tag zurück.<br />

Wie viel sollten Kinder gehen?<br />

6- bis <strong>11</strong>-Jährige sollen<br />

täglich mindestens 90 Minuten<br />

Bewegung haben oder<br />

12.000 Schritte am Tag gehen.<br />

Und wie viel ältere<br />

Menschen?<br />

Laut einer Untersuchung der<br />

Harvard Medical School erzielen<br />

Senioren, die sich wenig bewegen,<br />

schon mit 2.000 Schritten<br />

mehr einen lebensverlängernden<br />

Effekt. Aktive sollten<br />

7.500 Schritte zurücklegen.<br />

Was empfiehlt die WHO?<br />

150 Minuten moderate<br />

Bewegung pro Woche .<br />

80<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21 81


GEHEN ALS MEDIZIN<br />

Emma schlüpft in ihre Turnschuhe<br />

und macht sich auf den Weg in<br />

die Arbeit. Eine Dreiviertelstunde<br />

wird sie ungefähr unterwegs sein,<br />

das entspricht etwa vier Kilometern<br />

oder 6.000 Schritten. Am Abend geht sie<br />

die gleiche Strecke wieder retour – so erfüllt<br />

sie an jedem Arbeitstag ihr selbst gestecktes<br />

Ziel von 12.000 Schritten. Warum sie das<br />

macht und nicht einfach mit dem Auto, mit der<br />

U-Bahn oder dem Bus zur Arbeit fährt? „Meiner<br />

<strong>Gesund</strong>heit zuliebe“, erklärt die Verwaltungsangestellte.<br />

„In meinem Job sitze ich jeden Tag<br />

mindestens acht Stunden, da brauche ich das<br />

Gehen als Ausgleich. Würde ich erst nach Feierabend<br />

noch mal von zu Hause aufbrechen,<br />

um in ein Fitnesscenter zu fahren oder laufen<br />

zu gehen, würde ich wahrscheinlich zu faul<br />

sein und es meistens ausfallen lassen. So gehört<br />

Bewegung aber einfach zu meinem Alltag.“<br />

REGELMÄSSIGE BEWEGUNG<br />

Mit 12.000 Schritten täglich ist Emma ein Vorzeigebeispiel.<br />

Tatsächlich reicht aber auch<br />

schon weniger, um der <strong>Gesund</strong>heit etwas Gutes<br />

zu tun. „Letztendlich ist es nicht die Anzahl der<br />

Schritte, die zählt, sondern dass man überhaupt<br />

in Bewegung kommt“, erklärt Dr. Robert Fritz,<br />

Sportmediziner und Leiter der Sportmedizinischen<br />

Leistungsdiagnostik und Präventivmedizin<br />

in der Sportordination in Wien. „Wichtig ist<br />

zudem die Regelmäßigkeit. Auch wenn es nur<br />

fünfzehn Minuten sind, bringt es schon etwas.<br />

Vor allem für Menschen, die sich keine ganze<br />

Stunde Zeit für Sport nehmen können, sind<br />

kleine Einheiten von Vorteil.“<br />

Sitzen Sie etwa acht<br />

Stunden im Büro,<br />

empfiehlt es sich alle<br />

45 bis 60 Minuten<br />

die Monotonie zu<br />

unterbrechen, indem<br />

Sie aufstehen.<br />

Kontaktphase<br />

Die Ferse hat in dieser<br />

Phase Bodenkontakt.<br />

Der Fuß sollte nur<br />

kurz vor dem Körper<br />

aufsetzen.<br />

7.500 UND GERNE MEHR<br />

Lange galt die 10.000-Schritt-Marke als das<br />

Ziel, welches man möglichst erreichen sollte.<br />

Mittlerweile weiß man, dass diese Zahl nicht<br />

auf einer medizinischen Untersuchung basiert,<br />

sondern vielmehr das Resultat einer Marketingkampagne<br />

war, die bei der Einführung des<br />

ersten Schrittzählers namens „Manpo-kei“ (zu<br />

Deutsch: der 10.000-Schritt-Zähler) entwickelt<br />

wurde.<br />

In den vergangenen Jahren wurden aber<br />

mehrere groß angelegte Studien durchgeführt,<br />

um herauszufinden, ab welcher Schrittzahl<br />

wirklich ein Benefit für die <strong>Gesund</strong>heit erzielt<br />

wird. Je nach Studiendesign und Fragestellung<br />

ergibt sich eine Zahl zwischen 7.500 und 15.000.<br />

Einig sind sich sämtliche Studienautoren über<br />

den Nutzen des Gehens in puncto <strong>Gesund</strong>heit<br />

und die Tatsache, dass der Durchschnittsmensch<br />

sich viel zu wenig bewegt.<br />

GEHEN STATT SITZEN<br />

In vielen Berufen sitzen die Menschen den<br />

ganzen Arbeitstag und schaden durch diesen<br />

Bewegungsmangel ihrer <strong>Gesund</strong>heit. Ein Zuwenig<br />

an Bewegung gilt als großer Risikofaktor<br />

für verschiedenste Krankheiten: von Adipositas<br />

bis Herzschwäche, Depression bis Krebs. Mediziner<br />

bezeichnen acht Stunden sitzen deshalb<br />

bereits als das neue Rauchen. Fritz: „Wichtig ist<br />

es, nicht ständig zu sitzen – beziehungsweise<br />

dieses regelmäßig zu unterbrechen. Egal ob<br />

man auf die Toilette geht oder beim Telefonie-<br />

RICHTIGES UND GESUNDES<br />

GEHENIST SO EINFACH!<br />

Stützphase<br />

Der hintere Fuß<br />

verleiht dem Körper<br />

Vorschub. Der Führungsfuß<br />

steht plan<br />

am Boden und unter<br />

der Hüfte. Sein Bein<br />

ist jetzt Stützbein<br />

und trägt das Hauptkörpergewicht.<br />

Endhaltung<br />

Das hintere Bein<br />

schwingt nach vorn,<br />

und der Fußballen des<br />

Stützbeins rollt in einer<br />

natürlichen Bewegung<br />

ab. Die Gesäßmuskeln<br />

spannen sich leicht<br />

an, während sie in den<br />

nächsten Schritt fallen.<br />

FOTO: ISTOCK_STOCKFOUR, _NINOCHKA, _SABELSKAYA, _AKUZONE, _JULIA LEMBA, CHRISTINA HAEUSLER<br />

Dr. Robert Fritz, Sportmediziner<br />

und Leiter der Sportmedizinischen<br />

Leistungsdiagnostik<br />

und Präventivmedizin in der<br />

Sportordination in Wien<br />

„WICHTIG IST ZUDEM DIE<br />

REGELMÄSSIGKEIT. AUCH<br />

WENN ES NUR FÜNFZEHN<br />

MINUTEN SIND, BRINGT<br />

ES SCHON ETWAS.“<br />

ren herumspaziert. Zumindest alle 45 bis 60<br />

Minuten sollte man das Sitzen und die damit<br />

verbundene Monotonie unterbrechen.“<br />

DAS BONUS-PROGRAMM<br />

Und Gehen ist der ideale Ausgleich – aus vielerlei<br />

Gründen:<br />

n Gehen ist unabhängig vom Alter und Sportlichkeitsgrad<br />

für fast jeden Menschen möglich.<br />

n Mit Gehen kann man kontinuierlich Ausdauer<br />

und Leistungsfähigkeit aufbauen.<br />

n „Gehen kann man leicht in den Alltag integrieren“,<br />

so der Sportmediziner. „Statt in die<br />

Kantine zu gehen und etwas zu essen, was<br />

einem vielleicht gar nicht schmeckt, dreht<br />

man eine Runde in der Mittagspause und<br />

isst dabei ein Weckerl oder ein Stück Obst.“<br />

n Gehen hat viele positive Auswirkungen auf<br />

unsere <strong>Gesund</strong>heit: „Die Immunabwehr<br />

wird stärker, man ist vor Infekten besser<br />

geschützt und es wirkt auch vorbeugend<br />

gegen Erkrankungen, wie beispielsweise<br />

Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht<br />

oder erhöhten Blutzucker. Ebenso wie<br />

gegen neurodegenerative Erkrankungen wie<br />

Demenz oder Alzheimer“, weiß Fritz.<br />

n Gehen wirkt sich auch auf die Psyche positiv<br />

aus. „Einerseits hilft es, Stress zu senken,<br />

andererseits steigt die Stresstoleranz“, so der<br />

Experte. Das moderate Ausdauertraining<br />

kann auch bei Depressionen helfen.<br />

n Zusammenfassend meint Robert Fritz:<br />

„Gehen tut einfach gut. Man ist danach nicht<br />

kaputt, nicht schweißgebadet. Nach einem<br />

Spaziergang fühlt man sich meistens großartig<br />

und hatte Spaß.“<br />

FIT UND SCHLANKER<br />

Natürlich profitiert auch die Muskulatur vom<br />

Gehen – und die Figur. „Gehen wirkt auf die<br />

Beinmuskulatur und zwar auf jene der Ober-<br />

APPS & GADGETS<br />

Mit diesen Tools und Apps wird das Gehen zum Vergnügen!<br />

Apps<br />

StepsApp-Schrittzähler<br />

Mehr als 10 Millionen User verwenden diese App.<br />

Sie erfasst die Schritte, präsentiert schöne Diagramme,<br />

berechnet die aktiven Kalorien und liefert aussagekräftige<br />

Tages-, Wochen- und Monatsübersichten.<br />

Schrittzähler alpha<br />

Zeigt die Anzahl der Schritte, die verbrannten Kalorien,<br />

die Distanz, Laufdauer und Geschwindigkeit an.<br />

Pacer: Schrittzähler & Lauf<br />

Zeichnet Kalorien, Distanz und aktive Zeit auf.<br />

Verfolgt dein Gewicht und BMI im Verlauf der Zeit.<br />

Erstellt Pläne und bestimmt tägliche Ziele.<br />

Schrittzähler Accupedo<br />

Zählt gewissenhaft Schritte. Dazu stellt man<br />

Geschlecht, Alter, Körpergröße und Gewicht ein<br />

und die App errechnet die individuelle Schrittzahl,<br />

die man pro Tag erreichen sollte.<br />

Adidas Running App Runtastic<br />

Ideal für alle, die vom Gehen zum Laufen finden.<br />

Tools<br />

Smartwatch<br />

Noch umfangreicher in ihren Funktionen sind Smartwatches. Je<br />

nach Modell zählen sie nicht nur Schritte, sondern messen auch<br />

Puls oder Sauerstoffsättigung. Man kann Trainingsprogramme<br />

erstellen, sich motivieren lassen oder sich mit anderen Smartwatchträgern<br />

kurzschließen und gegeneinander antreten.<br />

Trinkgürtel<br />

Wer gerne längere Strecken unterwegs ist und die Arme<br />

frei haben möchte, ist mit einem Laufgürtel mit<br />

Trinkflaschenhalterung gut bedient.<br />

Stirnlampe oder Gurt<br />

Wer erst nach der Arbeit zur Walkingrunde aufbricht, ist<br />

vor allem im Winter oft schon im Dunkeln unterwegs. Neben<br />

der klassischen Taschenlampe sind eine Stirnlampe oder ein<br />

Brustgurt mit Lampe ideal.<br />

Smovey-Ringe<br />

Mit diesem Fitnesstool können beim Gehen<br />

auch die Arme trainiert werden.<br />

Kopfhörer<br />

Nicht jedem und nicht immer reicht es,<br />

die Natur zu genießen oder Gedanken zu<br />

sortieren. Manchmal braucht man auch<br />

Ablenkung. Egal ob motivierende Musik<br />

oder das Hörbuch des Lieblingsautors – über<br />

Kopfhörer kann man ungestört lauschen.<br />

82 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

83


GEHEN ALS MEDIZIN<br />

AUSREICHEND<br />

BEWEGUNG?<br />

ICH SCHAFFE DAS!<br />

GESUND & LEBEN hat Tipps, wie Sie ganz einfach<br />

mehr Bewegung in Ihren Alltag einbauen können.<br />

Ein starkes<br />

Immunsystem<br />

ist der beste<br />

Schutz<br />

In der Mittagspause spazieren<br />

statt in der Kantine sitzen.<br />

Die Stufen steigen statt Aufzug<br />

oder Rolltreppe fahren.<br />

Beim Telefonieren aufstehen<br />

und auf und ab gehen.<br />

Kleine Wassergläser statt großer<br />

Trinkflasche. So muss man zum<br />

Befüllen mehrmals täglich aufstehen.<br />

So viele Wege wie möglich zu Fuß<br />

erledigen. Wenn für den ganzen Weg<br />

zur Arbeit keine Zeit ist, dann zumindest<br />

eine Bus- oder Bahnstation früher<br />

aussteigen und den Rest gehen.<br />

Mit Freunden nicht zum Kaffeetrinken<br />

im Lokal treffen, sondern zu einer<br />

Spazierrunde – Coffee to go.<br />

Beim Fernsehen nicht aufs<br />

Sofa, sondern auf den Stepper.<br />

Challenge mit Freunden<br />

oder Familie: Auf geht’s<br />

zum Schrittesammeln.<br />

Wer schafft in einer<br />

Woche oder in einem<br />

Monat am meisten?<br />

Gemeinsam<br />

macht es auch<br />

bei jedem<br />

Wetter Spaß.<br />

schenkel und der Waden. Aber auch Bauch und<br />

Rücken sind mit aktiv“, erklärt der Sportmediziner.<br />

„Betreibt man Nordic Walken mit Stockeinsatz,<br />

ist die Armmuskulatur ebenfalls gefordert.“<br />

Auch wer gerne abnehmen möchte, ist beim<br />

Gehen – vor allem dem etwas zügigeren – richtig.<br />

Fritz: „Dann nämlich nützt der Körper Fettsäuren<br />

als Energieträger, sprich er schöpft aus<br />

den Fettreserven. Ein weiterer Bonus: Mit der<br />

Zeit lässt der Gusto auf Süßes nach, da der<br />

Körper nicht mehr Zucker als Energielieferant<br />

Nummer 1 braucht.“<br />

Besser als die Waage ist übrigens das Maßband<br />

für die Erfolgskontrolle. Einfach Woche<br />

für Woche den Bauchumfang auf Höhe des<br />

Nabels messen und sich so die Bestätigung des<br />

Trainingseffektes holen. „Schon 100 Kalorien<br />

weniger am Tag sind 5 Kilogramm Fett im Jahr.<br />

Besser als die<br />

Waage ist für die<br />

Erfolgskontrolle<br />

übrigens das<br />

Maßband.<br />

Und dieses Einsparen schafft man mit Gehen<br />

sehr gut“, betont der Experte.<br />

GEHEN FÜR AMBITIONIERTE<br />

Alle, denen Gehen alleine zu wenig fordernd ist,<br />

können es gerne mit anderen Sportarten kombinieren<br />

beziehungsweise viele ihrer Schritte<br />

durchs Laufen erzielen. Fritz: „Prinzipiell ist es<br />

gut, sowohl in der Intensität als auch bei den<br />

Bewegungsabläufen Abwechslung hineinzubringen<br />

und so den Körper unterschiedlichen<br />

Reizen auszusetzen. Zudem ist Gehen eine gute<br />

niedrig intensive Ergänzung für Läufer.“<br />

Sein Tipp: „Für lockere Einheiten reicht die<br />

Ebene, aber für ein bis zwei intensivere Einheiten<br />

pro Woche darf man auch gerne bergauf<br />

gehen und sich ruhig mal anstrengen.“<br />

Was die Schrittanzahl betrifft, gibt es kein<br />

Zuviel. „Nach oben hin flacht die Kurve des<br />

Benefits ein bisschen ab, aber sie geht niemals<br />

ins Negative.“ Wer seinen Erfolg gerne vor<br />

Augen haben möchte, ist mit einer Smartwatch<br />

oder einer Schrittzähler-App gut bedient. „Für<br />

viele Menschen, vor allem technikaffine, ist das<br />

wunderbar, wenn sie eine Statistik vor Augen<br />

haben, die belegt, wie weit sie täglich, wöchentlich<br />

oder pro Monat gegangen sind und um wie<br />

viel sie sich gesteigert haben“, weiß der Mediziner<br />

aus der Praxis.<br />

BEWEGUNG ALS LEBENSSTIL<br />

Wer längere Gehstrecken nicht einfach in seinen<br />

Alltag integrieren kann, sollte sich Zeit für<br />

diese in den Kalender eintragen. Robert Fritz:<br />

„Diese Termine sollte man dann auch nicht verschieben.<br />

Man muss sich das selbst wert sein,<br />

die <strong>Gesund</strong>heit liegt auch in unserer Eigenverantwortung.“<br />

Kurz gesagt: Schritt für Schritt in ein gesünderes<br />

<strong>Leben</strong>!<br />

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84


NARBENPFLEGE:<br />

So helfen Sie der Haut<br />

Dr. Sibylle Rosenberg,<br />

Dermatologin von der Ordination<br />

Jugendstil in Wien<br />

NARBENPFLEGE<br />

Unsere Haut ist ein Fühlorgan. Sie liebt es,<br />

gestreichelt zu werden, und nimmt dabei<br />

jede noch so zarte Berührung wahr. Unzählige<br />

Sinneszellen reagieren auf leiseste<br />

Impulse. Umso härter trifft es unsere weiche Hülle,<br />

wenn es zu Schnitten, Verletzungen, Wunden oder gar<br />

Verbrennungen kommt. Die Haut leidet. Doch was<br />

dann folgt, ist ein Wunder der Natur. „Unser größtes<br />

Organ hat nämlich die geniale Fähigkeit, sich selbst zu<br />

regenerieren“, erklärt Dermatologin Dr. Sibylle Rosenberg<br />

von der Ordination Jugendstil in Wien. Die Haut<br />

kann neues Gewebe wachsen lassen und auf diese<br />

Weise sogar großflächige Wunden kitten.<br />

Narben müssen nicht<br />

unschön aussehen,<br />

schmerzen oder stören.<br />

Wer die Haut gezielt<br />

unterstützt, kann selbst<br />

große Narben streichelzart<br />

werden lassen.<br />

DIE HAUT HEILT SICH SELBST<br />

Zunächst entwickelt sich ein zartes Häutchen. Später<br />

eine Hautschicht, die robuster ist als je zuvor. Sofern<br />

lediglich die Oberhaut verletzt ist, geschieht dieser<br />

Erneuerungsprozess recht rasch. „Oberflächliche Verletzungen<br />

verheilen in circa drei Wochen“ sagt die<br />

Ärztin und erklärt weiter: „Oft sieht man anschließend<br />

kaum einen Unterscheid zur restlichen Haut. Sind die<br />

Verletzungen aber tiefer, dauert der Prozess länger. Die<br />

vollständige Heilung sehr tiefer Narben kann bis zu zwei<br />

Jahre dauern. Mediziner sprechen hierbei von Narbenreifung.“<br />

Die Haut bildet dann neues Gewebe, das sich<br />

in seiner Optik und Beschaffenheit von der ursprüng-<br />

FOTOS: ISTOCK_HAPPYCITY21, _NATASA IVANCEV, _MARDOZ,<br />

BEIGESTELLT<br />

lichen Haut unterscheidet. Es ist weniger elastisch<br />

und verfügt weder über Härchen noch über Talg- oder<br />

Schweißdrüsen. Auch kann eine Narbe keine Pigmente<br />

bilden und keine Feuchtigkeit speichern. „Narben sind<br />

Mahnmale des <strong>Leben</strong>s. Sie sind aber auch ein Zeichen<br />

dafür, wie perfekt unser Körper funktioniert“, so Rosenberg.<br />

Wer ihm danken und dabei eine gesunde und<br />

optisch harmonisch wirkende Narbe entstehen lassen<br />

will, unterstützt ihn am besten mit gezielter Pflege.<br />

DERMATOLOGISCHE HILFE:<br />

ANGEBOT IST UMFANGREICH<br />

Grundsätzlich gilt, dass sich eine frische Narbe besser<br />

pflegen und kosmetisch verschönern lässt als eine<br />

alte. Es ist zwar nicht unmöglich, auch ältere Narben<br />

zu behandeln; jedoch ist hier Hilfe vom Fachmann<br />

gefragt. Ob per Laser, durch einen operativen Eingriff<br />

oder spezielle Injektionen: „Dermatologen bieten<br />

moderne und passgenaue Methoden zur Narbenbehandlung<br />

an. Die Erfolge solcher Verfahren sind heute<br />

sehr gut. Und der Aufwand oft nur noch minimal“, sagt<br />

die Expertin. Dennoch lässt sich bei der Narbentherapie<br />

nichts verallgemeinern. Jedes Therapieziel muss<br />

mit dem Patienten gemeinsam festgelegt werden.<br />

Mediziner richten sich bei der Behandlung nach der<br />

sogenannten S2k-Leitlinie „Therapie pathologischer<br />

Narben“, die von der Deutschen Dermatologischen<br />

Gesellschaft (DDG) erst kürzlich aktualisiert wurde<br />

und internationales Ansehen hat.<br />

NARBENPFLEGE: WANN BEGINNEN?<br />

Doch auch trotz moderner Therapiemethoden wirken<br />

vorbeugende Maßnahmen noch immer am besten.<br />

Die Expertin sagt: „Eine gezielte Narbenpflege sollte<br />

unbedingt frühzeitig, aber bitte auch nicht übereilt<br />

stattfinden. Damit es zu keinerlei Irritationen kommt,<br />

ist es wichtig, dass der Wundheilungsprozess vollständig<br />

abgeschlossen ist.“ Die Wunde sollte also möglichst<br />

frei von Schorf und vollständig geschlossen sein.<br />

Auch Schwellungen dürfen nicht mehr vorhanden<br />

sein. Wurde die Wunde genäht oder geklammert, sollten<br />

Fäden und Klammern bereits entfernt sein, außerdem<br />

darf keinerlei Wundsekret mehr austreten. „Wer<br />

sich unsicher ist, ob er schon mit Pflegemaßnahmen<br />

beginnen kann, fragt am besten seinen behandelnden<br />

Arzt oder einen Dermatologen“, empfiehlt Rosenberg.<br />

UNGESTÖRTE WUNDHEILUNG:<br />

DIE WICHTIGSTE GRUNDREGEL<br />

Vor der Narbenpflege steht also die Wundheilung. Und<br />

hierbei kommt es vor allem auf gute Hygiene an. Damit<br />

die Haut ihren Erneuerungsprozess so effizient wie<br />

„NARBEN SIND MAHNMALE<br />

DES LEBENS. SIE SIND ABER<br />

AUCH EIN ZEICHEN DAFÜR,<br />

WIE PERFEKT UNSER<br />

KÖRPER FUNKTIONIERT.“<br />

Grundsätzlich<br />

gilt, dass sich<br />

eine frische<br />

Narbe besser<br />

pflegen und<br />

kosmetisch verschönern<br />

lässt.<br />

möglich leisten, kann empfiehlt Dr. Rosenberg, sich an<br />

eine simple Grundregel zu halten. Und die lautet: „Trocken<br />

zu trocken. Und feucht zu feucht.“ Soll heißen:<br />

Wunden, die nässen, sollten mit Salbenverbänden oder<br />

Cremes feucht gehalten werden. Sie dürfen keinesfalls<br />

austrocknen. Bei trockenen Wunden gilt das Gegenteil.<br />

Dort, wo es nur zu leichten, nicht nässenden Abschürfungen<br />

oder bereits zu einer erkennbaren Schorfbildung<br />

gekommen ist, muss jede Art von Feuchtigkeit<br />

vermieden werden. Um eine Keimbildung und damit<br />

eine erhöhte Entzündungsgefahr zu unterbinden, sollte<br />

bei trockenen Wunden auf Wasserkontakt (z. B. beim<br />

Duschen), aber auch auf feuchte Cremes verzichtet<br />

werden. Gut zu wissen: Auch unter einem Pflaster kann<br />

Feuchtigkeit entstehen, welche die Wundheilung irritieren<br />

kann. Besser eignen sich antibiotische Puder oder<br />

trockene Verbände. „Apropos Verbände: Bei trocke-<br />

86<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

87


NARBENPFLEGE<br />

Tipp<br />

FÜR<br />

KAISERSCHNITT-<br />

NARBEN<br />

Frischgebackene Mamas widmen<br />

sich vollumfänglich der Pflege<br />

und Versorgung ihres kleinen<br />

Schatzes. Doch dabei sollten<br />

sie ihr eigenes Wohlergehen<br />

niemals zu kurz kommen lassen.<br />

Vor allem Kaiserschnittnarben<br />

wollen gut gepflegt werden,<br />

um glatt und gesund zu heilen.<br />

Neben den geschilderten Pflegeschritten gelten weitere<br />

Besonderheiten. „So ist es bei Kaiserschnitten sehr wichtig,<br />

dass die junge Mutter in der nächsten Zeit nicht zu schwer<br />

hebt. Die Muskulatur ist hierfür noch nicht kräftig genug, was<br />

zu Irritation beim Heilungsprozess führen kann.“ Außerdem<br />

empfiehlt die Expertin das Tragen eines elastischen Bauchgurts.<br />

„Solche Gurte gibt es im Sanitätshaus. Sie werden mit<br />

einem angenehmen Druck um den Körper gebunden und wirken<br />

wie eine Schutzschicht. Die<br />

Narbe kann gleichmäßiger heilen<br />

und man selbst hat im Alltag einfach<br />

ein stabileres Gefühl.“ Und<br />

dann heißt es nur noch Geduld<br />

haben. Je behutsamer und gelassener<br />

Sie den Heilungsprozess<br />

betreuen, desto besser wird sich<br />

die Narbe entwickeln. Und wer<br />

weiß; vielleicht ist sie am Ende<br />

kaum noch zu sehen.<br />

nen Wunden sollte darauf geachtet werden, dass das<br />

Gewebe atmen kann. Beim Verbandswechsel kann man<br />

der Haut daher ruhig ein paar Momente zum Atmen an<br />

der Luft gönnen. Achten Sie aber bitte darauf, dass die<br />

ungeschützte Wunde nicht in Kontakt mit Verschmutzungen<br />

kommt“, so Rosenberg.<br />

FEUCHTE WUNDEN:<br />

CREMEN, CREMEN, CREMEN!<br />

Nässende Wunden wollen feucht gehalten werden, um<br />

perfekt heilen zu können. Durch das gezielte und vor<br />

allem regelmäßige Zuführen von Fett und Feuchtigkeit<br />

wird die Narbe elastisch gehalten. „Das ist deshalb so<br />

wichtig, damit die Hautstelle später flexibel und dehnbar<br />

ist, so dass sie auch bei Bewegungen nicht spannt<br />

oder schmerzt“, sagt die Expertin.<br />

Spezielle Narbengels, Cremes oder spezielle Salbenverbände<br />

arbeiten typischerweise mit den Wirkstoffen<br />

Cepalin, Allantoin, Silikon und Hyaluron. Während<br />

Cepalin vor Entzündungen schützt, verbessert Allantoin<br />

die Wundheilung und Hyaluron versorgt die Haut<br />

mit nährender Feuchtigkeit. Zudem gibt es natürlich<br />

Lipide, wie z.B. Johanniskraut-, Traubenkern-, Ringelblumen-<br />

und Jojobaöl, die sich positiv auf<br />

die Narbenentwicklung auswirken sollen.<br />

Traubenkerne<br />

88<br />

Ringelblume<br />

NARBEN BRAUCHEN (SANFTEN) DRUCK<br />

Bei einer guten Narbenpflege geht es einerseits darum,<br />

die Haut von außen mit Pflegestoffen zu versorgen.<br />

Andererseits soll der Körper zur Selbstheilung aufgefordert<br />

werden. „Je aktiver der Zellstoffwechsel funktioniert,<br />

desto besser kann das Gewebe verheilen,“ sagt<br />

Rosenberg. Massagen wirken auf diese Art anregend.<br />

Wie stark der Druck sein darf, mit dem man massiert,<br />

ist sehr individuell. „Es braucht schon einen gewissen<br />

Druck, um den Zellstoffwechsel anzuregen. Jedoch<br />

sollte sich die Massage nicht schmerzhaft anfühlen.<br />

Deutlich zu stark massiert man dann, wenn die Wundränder<br />

unter Spannung geraten oder gar aufplatzen.<br />

Tasten Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes vorsichtig<br />

ran“, so die Ärztin.<br />

KEINE EILE: NARBENPFLEGE BRAUCHT ZEIT<br />

Narbenpflege ist kein Sprint, sondern ein Marathon.<br />

Es dauert seine Zeit, bis sich die Haut vollständig regeneriert<br />

hat. Regelmäßigkeit ist hier der Schlüssel zum<br />

Erfolg. Je öfter man massiert, desto lockerer und elastischer<br />

wird das neue Gewebe. Idealerweise integiert<br />

man eine kleine Massageeinheit von circa fünf Minuten<br />

sowohl in das morgendliche als auch in das abendliche<br />

Beauty-Ritual.<br />

WAS KANN MAN FALSCH MACHEN?<br />

Massagen wirken anregend auf die Bildung neuer<br />

Hautschichten. Das ist ja auch Sinn der Sache. Im Extremfall<br />

kann damit aber auch ein genau gegenteiliger<br />

Effekt erreicht werden. Rosenberg erklärt: „Wird die<br />

Haut nämlich zu stark zur Neubildung angeregt, kann<br />

es zu einem übermäßigen Hautwachstum kommen,<br />

sodass überschüssiges Zellgewebe entsteht und die<br />

Narbe zu wuchern beginnt. Ein solches Wucherwachstum<br />

erkennen Sie daran, dass die Narbe sehr unregelmäßig<br />

aussieht und sich wulstig anfühlt. Suchen Sie in<br />

diesem Fall am besten einen Dermatologen auf, um<br />

weitere Pflegemaßnahme gezielt auf die Bedürfnisse<br />

der Haut zu besprechen.“<br />

WICHTIG: KÄLTE UND WÄRME MEIDEN<br />

Junges Hautgewebe ist noch sehr empfindlich. Vor<br />

allem auf Temperaturschwankungen reagiert es mit<br />

Rötungen, Gereiztheit und Spannungsgefühlen. Je<br />

weniger man sie solchen Impulsen von extremer<br />

Wärme und Kälte aussetzt, desto besser. Rosenberg<br />

rät: „Auf Vollbäder und Saunabesuche sollte so lange<br />

verzichtet werden, bis sich das Gewebe vollständig<br />

regeneriert hat.“<br />

Das Gleiche gilt übrigens auch ganz besonders für<br />

UV-Kontakt. In der Anfangszeit ist die nachwachsende<br />

Haut besonders dünn und damit extrem anfällig für<br />

Sonnenbrand. Aber auch später gilt: „Narbengewebe<br />

verfügt über keinerlei körpereignen UV-Schutz. Bei<br />

Sonnenkontakt sollten hohe Lichtschutzcremes<br />

daher immer zum Pflichtprogramm gehören“, sagt<br />

die Ärztin. <br />

LINDA FREUTEL n<br />

FOTO: ISTOCK_ALEKSANDARNAKIC, _METINKIYAK, _SCISETTIALFIO<br />

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SCHWITZEN<br />

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„HOHE TEMPERATUREN WIRKEN<br />

AUCH AUF DIE ATEMORGANE<br />

GEFÄSSERWEITERND, SODASS<br />

WIR TIEFER UND<br />

ENTSPANNTER<br />

LUFT HOLEN.“<br />

U<br />

Dr. Christian Matthai, Gynäkologe,<br />

Vitalstoffmediziner und Buchautor, Wien<br />

ns ist kalt. Und das spürt man nicht nur körperlich, sondern<br />

auch mental. Die trübe Jahreszeit schlägt auf das<br />

Gemüt. Wir sehnen uns nach Sonne. Doch bis uns Mutter<br />

Natur diesen Gefallen tut, dauert es noch eine ganze<br />

Weile. Wie wir es bis dahin aushalten sollen? Ganz einfach:<br />

Indem wir selbst für wohlige Wärme sorgen. „Denn hohe<br />

Temperaturen erhöhen nicht nur die Laune, sondern wirken<br />

positiv auf Vitalität und sogar auf unser Aussehen“,<br />

sagt Gynäkologe, Vitalstoffmediziner und Buchautor Dr.<br />

Christian Matthai aus Wien.<br />

WÄRME WIRKT WIE EINE MINI-MASSAGE<br />

Vor allem unsere Muskeln mögen es heiß. „Denn bei<br />

hohen Temperaturen weiten sich die Blutgefäße, der<br />

beschleunigte Herzschlag steigert den Blutkreislauf,<br />

der Stoffwechsel und damit die Zellregeneration laufen<br />

schneller. Wodurch sich die Muskulatur insgesamt<br />

entspannt“, erklärt der Mediziner. Und auch der Regenerationsprozess<br />

wird durch die aktive Mikrozirkulation<br />

unterstützt. Denn die verbesserte Durchblutung versorgt<br />

das Gewebe mit neuem Sauerstoff, gleichzeitig fließen<br />

Schlack- und Stressstoffe (z. B. Laktat) ab. Gerade nach<br />

einer anstrengenden Sporteinheit oder bei leichtem Mus-<br />

kelkater kann Wärme einen ähnlichen Relax-Effekt haben<br />

wie eine leichte Massage.<br />

SCHWITZEN SIE SICH GLÜCKLICH<br />

Wärme tut aber längst nicht nur muskulär, sondern vor<br />

allem auch mental gut. Matthai sagt: „Zwar mag es sich<br />

bei besonders heißen Temperaturen (z. B. in der Sauna) so<br />

anfühlen, als würde die Atmung schwerer fallen. Tatsächlich<br />

ist aber das Gegenteil der Fall. Hohe Temperaturen<br />

wirken auch auf die Atemorgane gefäßerweiternd, sodass<br />

wir tiefer und entspannter Luft holen. Und je tiefer wir<br />

atmen, desto ruhiger werden wir und desto wohler fühlen<br />

wir uns.“ Diesen Effekt nutzt man bei Meditation, beim<br />

Yoga oder durch Atemübungen. In der Sauna funktioniert<br />

das Ganze wie von allein.<br />

Für eine Extraportion Erholung sorgt nicht zuletzt auch<br />

eine Flut von Glückshormonen, die durch Temperaturen<br />

über 40 Grad automatisch angeregt wird. Übrigens muss<br />

es nicht immer gleich eine Sitzung in der Sauna sein. „Die<br />

klassische Wärmflasche ist bis heute ein kleines Wundermittel<br />

der Entspannung und sogar der Schmerzlinderung“,<br />

so der Experte.<br />

GUT FÜHLEN = GUT AUSSEHEN<br />

Ein finnisches Sprichwort sagt: „Eine Frau sieht nie besser<br />

aus als in den Stunden nach der Sauna.“ Der Grund<br />

für das atemberaubende Antlitz ist ebenfalls der aktivierte<br />

Stoffwechsel. Auch in der Haut erweitern sich die Blutgefäße<br />

und kurbeln Regenerationsprozesse an. Außerdem<br />

lösen sich verhornte Zellen, die sich an der Hautoberfäche<br />

gesammelt haben, nach einer Wärmebehandlung leichter<br />

ab. Der Effekt: Statt fahler, grauer Winterhaut, strahlen<br />

rote Apfelbäckchen und ein sichtlich erfrischter Teint.<br />

Kleiner Tipp: Wärme weitet die Poren, sodass die Haut<br />

durchlässiger wird und Pflegestoffe besser aufgenommen<br />

werden können. Jetzt ist daher der perfekte Zeitpunkt für<br />

Masken und Kuren.<br />

WOFÜR<br />

Unser Experte Dr. Christian Matthai sagt:<br />

„A sweat a day keeps the doctor away.”<br />

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Und er hat recht. Ob Sauna, Dampfbad, Infrarotlicht und Co: Wer sich regelmäßige<br />

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Wer keine Infrarotkabine<br />

oder Saune zu Hause hat,<br />

kann sich auch mit einem<br />

Vollbad verwöhnen.<br />

IMMUNFIT DURCH HITZE<br />

Einer der wichtigsten Effekte von gezielten<br />

Schwitzkuren ist aber wohl die Stärkung<br />

des Immunsystems. „Gezieltes Schwitzen<br />

hat eine ähnliche Immunwirkung wie Fieber“,<br />

so Matthai. Erhöht sich die körpereigene<br />

Temperatur um ein bis drei Grad,<br />

werden sogenannte Interleukine in Gang<br />

gesetzt. Dabei handelt es sich um Botenstoffe,<br />

die die Immunstoffe des Blutsystems<br />

ankurbeln und den Organismus abwehrfähiger<br />

machen. Mehr noch: Nicht nur in<br />

den Blutzellen, sondern auch im Atemwegssystem ist ein<br />

Immun-Booster zu spüren. Durch Hitze wird die Aktivität<br />

der Mund-, Nasen- und Rachenschleimhäute angeregt,<br />

sodass Erreger, die sich hier festsetzen wollen, ausgeschwemmt<br />

werden und erst gar keine Chance haben, ihr<br />

krankheitserregendes Werk zu vollbringen.<br />

NEBENWIRKUNGEN:<br />

KANN ZU VIEL HITZE AUCH SCHADEN?<br />

Es lohnt sich, ins Schwitzen zu kommen. Aber bitte nur<br />

unter Beachtung ein paar wichtiger Regeln. Als Erstes<br />

gilt: Wer sich nicht wirklich fit fühlt, erhöhte Temperatur<br />

oder sogar Fieber hat, sollte sich keiner Wärmebehandlung<br />

(egal ob Sauna, Dampfbad, Vollbad oder Ähnlichem)<br />

aussetzen. „Hitze würde das Kreislauf- und Immunsystem<br />

empfindlich überlasten“, warnt Matthai.<br />

Und wer auch noch keine Erfahrung mit Schwitzkuren<br />

hat und daher nicht sicher ist, wie sein Kreislauf reagiert,<br />

sollte behutsam anfangen. Vor allem nach einem anstrengenden<br />

Tag, einer überstandenen Krankheit oder mentalem<br />

Stress ist vorsichtiges Vorgehen ratsam. Beginnen Sie<br />

mit milden und kurzen Wärmebehandlungen, die sich je<br />

nach Wohlgefühl nach und nach steigern lassen.<br />

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Regelmäßige<br />

Saunagänge<br />

stärken nachweislich<br />

das<br />

Immunsystem.<br />

ser ausgeschwitzt. Dass dieses unbedingt wieder<br />

aufgefüllt werden muss, ist logisch. Doch Vorsicht:<br />

Trotz des hohen Flüssigkeitsverlusts empfehlen<br />

Experten zwischen den Saunagängen wenig zu<br />

trinken, um den Entschlackungsprozess nicht zu<br />

stören. Erst im Anschluss sollten die Wassertanks<br />

aufgefüllt werden. Gönnen Sie sich dann mindestens<br />

einen (besser zwei) Liter Wasser oder ungesüßten<br />

Tee. Außerdem gilt: „Lauwarme Getränke<br />

(z. B. Tee oder zimmerwarmes Wasser) sind<br />

bekömmlicher als eisgekühlte Drinks“, so der Arzt.<br />

WECHSELWIRKUNG: ERST WARM, DANN KALT<br />

Sauna und auch Dampfbäder sind sogenannte Wechselbäder.<br />

Auf jede Wärmephase soll also eine Abkühlung<br />

folgen. „Doch Vorsicht“, sagt der Experte. „Viele denken<br />

jetzt an Schockkühlungen. Dabei ist es weder angenehm<br />

noch ratsam, radikal vorzugehen.“ Deutlich bekömmlicher<br />

ist es, wenn man dem Körper ebenso viel Zeit gibt,<br />

um sich wieder auf Normaltemperatur abzukühlen, wie<br />

man in der Hitze verbracht hat. Spazieren Sie nach einem<br />

Heizgang also zunächst kurz an der frischen Luft. Erst<br />

anschließend kann mit der Kühlung nachgeholfen werden.<br />

Kalte Duschen (circa 10 bis 12 Grad) sorgen für einen<br />

perfekten Frischeeffekt. Danach ist entspanntes Ausruhen<br />

angesagt. Insgesamt sind übrigens nicht mehr als<br />

drei Saunagänge zu empfehlen, die nicht länger als 15 bis<br />

maximal 20 Minuten dauern, um den Organismus nicht<br />

überzustrapazieren.<br />

DAMPFBÄDER UND HAMAM:<br />

HEISSE SAUNA-ALTERNATIVEN<br />

Es muss nicht immer Sauna sein. Neben der typischen<br />

Schweißkammer gibt es viele Alternativen, um sich eine<br />

wohlige Wärmekur zu gönnen. Zu den Klassikern gehören<br />

Dampfbäder, auch Caldarium genannt. Die gefliesten<br />

Räume heizen sich auf circa 50 Grad bei knapp 100<br />

Prozent Luftfeuchtigkeit auf. Auch hier profitieren Muskeln,<br />

Haut und Immunsystem von der Wärme. Hinzu<br />

kommt der pflegende Effekt für die Atemwege. Ähnlich<br />

konzipiert ist das sogenannte Hamam. Dieses Dampfbad<br />

wird mit bis zu 70 Grad etwas heißer und bietet Raum für<br />

Entspannungs-Treatments wie Peelings oder Massagen.<br />

Durch das Zusammenspiel mit Wärme wirken Letztere<br />

besonders intensiv.<br />

INFRAROTKABINEN: WÄRME IN WELLENFORM<br />

Infrarotlicht fühlt sich nicht heiß, sondern lediglich angenehm<br />

warm an. Infrarotkabinen erhitzen sich auf maximal<br />

65 Grad. Der Effekt ist dennoch enorm. Ebenso wie<br />

Schwitzkuren in der Sauna regt Infrarotlicht die Durchblutung<br />

an, löst Muskelverspannungen und kann sogar<br />

Entzündungen lindern. Dass die milde Infrarotwärme<br />

einen derart enormen Effekt hat, liegt daran, dass sie nicht<br />

über eine Erhitzung der Raumluft arbeitet, sondern über<br />

Strahlung. Infrarotlicht dringt als Strahlungswelle tief in<br />

unsere Zellen ein und wärmt unsere Haut und Muskeln<br />

von innen.<br />

FOTO: ISTOCK_PEOPLEIMAGES, _OLEKSANDR KHOMA<br />

Den sanften Wohlfühl-Effekt von Rotlicht darf man sich<br />

im Winter ruhig regelmäßig gönnen. Bis zu drei Sitzungen<br />

von circa 20 Minuten pro Tag können durchgeführt werden.<br />

Dennoch warnt der Experte: „Infrarotlicht kann die<br />

Augen schädigen. Selbst geschlossene Augen bieten bei<br />

langfristiger Anwendung keinen voll umfänglichen Schutz.<br />

Idealerweise trägt man eine spezielle Schutzbrille.“<br />

VOLLBÄDER: EINFACH MAL ABTAUCHEN<br />

Leider hat nicht jeder eine Infrarotkabine daheim. Oder<br />

ausreichend Zeit für Saunabesuche. Doch keine Sorge:<br />

Schwitzen kann man trotzdem. Auch heiße Vollbäder<br />

wirken wohltuend. Neben der Wärme wirkt der hydrostatische<br />

Druck des Wassers extra relaxend. Selbst die aromatische<br />

Wirkung eines Saunaaufgusses lässt sich auf die<br />

Badewanne übertragen. Längst gibt es Dutzende Badezusätze,<br />

die mit aromatherapeutischen Düften arbeiten und<br />

für jeden Entspannungswunsch die passende Rezeptur<br />

bereithalten. Wer den Organismus nach dem Baden mit<br />

einer gezielten Abkühlung erfrischt, erlebt einen ähnliche<br />

prickelnden Frischekick wie nach einem typischen Saunaritual.<br />

„Lediglich die Haut verlangt bei Schwitzkuren in der<br />

Badewanne besondere Aufmerksamkeit. Kontakt mit<br />

heißem Wasser wirkt enorm austrocknend“, sagt der<br />

Mediziner und rät: „Wer Rötungen und Spannungsgefüh-<br />

Jetzt und für die Zukunft profitieren<br />

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Wenn rund zwei Millionen Schweißdrüsen schuften, verliert<br />

der Körper enorm viel Flüssigkeit. Nach einer Viertelstunde<br />

in der Sauna hat man etwa einen halben Liter Waslen<br />

vorbeugen will, gibt daher einen guten Schuss eines<br />

natürlichen Öls (z. B. Oliven- oder Kokosöl) ins Badewasser.“<br />

Nach dem Baden werden die Ölrückstände nicht mit<br />

einem Handtuch weggerubbelt, sondern ausgiebig in die<br />

Haut einmassiert. Erst anschließend kann vorsichtig trocken<br />

getupft werden.<br />

SPORT: SCHWEISSARBEIT, DIE SICH LOHNT<br />

„Übrigens gibt es noch eine weitere überaus produktive<br />

Art, um ins Schwitzen zu kommen“, sagt Matthai. „Sport<br />

ist vielleicht sogar die beste Art, um unserem Körper aufzuwärmen<br />

und ihm dabei etwas Gutes zu tun. Wie enorm<br />

vitalisierend sich ein tägliches moderates Trainingsprogramm<br />

auf unsere <strong>Gesund</strong>heit und unser Wohlgefühl auswirkt,<br />

ist längst in unzähligen Studien nachgewiesen. Und<br />

vielleicht ist gerade die kühle Jahreszeit ein Anreiz für mehr<br />

Bewegung. Matthai sagt: „Ich kann aus jahrelanger medizinischer<br />

Erfahrung und Beratung jedenfalls empfehlen,<br />

sich gut um sich selbst zu kümmern. Sport und Schweiß<br />

gehören dabei auf jeden Fall dazu.“<br />

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93


WEISSE HAARPRACHT<br />

Weiße<br />

HAARPRACHT<br />

Warum unsere Haare nicht grau, sondern weiß werden. Und was das mit<br />

unseren Genen, Hormonen, dem <strong>Leben</strong>sstil und der Ernährung zu tun hat.<br />

ie französische Königin Marie-<br />

Antoinette soll vor ihrer Hinrichtung<br />

am 16. Oktober 1793 über<br />

Nacht ergraut sein. Das ist einerseits<br />

gar nicht möglich und hat andererseits sehr wohl<br />

einen wahren Kern. Doch der Reihe nach.<br />

Um zu verstehen, warum weder Marie-Antoinette<br />

noch sonst jemand von jetzt auf gleich graue Haare<br />

bekommen kann, sollte man wissen, wie die Farbe<br />

überhaupt in unser Haar kommt: So befinden sich an<br />

den Haarwurzeln nicht nur Talgdrüsen und kleine Blutgefäße,<br />

sondern auch pigmentbildende Stammzellen,<br />

die sogenannten Melanozyten. Letztere produzieren<br />

das Pigment Melanin, das dem Haar seine Farbe gibt.<br />

Mit zunehmendem Alter aber lässt die Melanin-Produktion<br />

nach, wie Dr. Sabine Schwarz, Fachärztin für<br />

Dermatologie und Leiterin des Hautzentrums Wien,<br />

erklärt: „Melanozyten gehören zum, wenn man so<br />

möchte, Stammzellenreservoir, das sich im Laufe des<br />

<strong>Leben</strong>s erschöpft. Sind die pigmentbildenden Zellen<br />

verbraucht, wird kein Melanin mehr gebildet, sodass<br />

nur mehr pigmentlose Haare nachwachsen. Die sind<br />

allerdings nie grau, sondern immer nur weiß, selbst<br />

wenn die Haarfarbe in einer Übergangszeit durch das<br />

Zusammenspiel von dunkleren und weißen Haaren<br />

grau erscheinen mag.“ Marie-Antoinette hätte – wenn<br />

überhaupt – also über Nacht nur „erweißen“ können.<br />

DES WEISSEN PUDELS KERN<br />

Wie schnell dieser Prozess abläuft, ist unter anderem<br />

Veranlagungssache. Laut Schwarz wird in diesem<br />

Bereich der Genetik zwar viel geforscht, jedoch ist nach<br />

wie vor nicht gänzlich geklärt, warum es Menschen gibt,<br />

die bis ins hohe Alter dunkel bleiben, während andere<br />

bereits Mitte 30 weiß sind. Außerdem sei bekannt, so<br />

die Expertin, „dass weiße Haare im Normalfall zuerst<br />

Dr. Sabine Schwarz,<br />

Fachärztin für Dermatologie<br />

und Leiterin des<br />

Hautzentrums Wien<br />

94<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/21<br />

FOTO: ISTOCK_ADAMKAZ, _STOCKFOUR, _SIHUO0860371, HAUTZENTRUM WIEN<br />

Im Normalfall<br />

werden die Haare<br />

zuerst an den<br />

Schläfen und im<br />

Bartbereich weiß.<br />

an den Schläfen sowie im Bart- und Genitalbereich<br />

auftreten, weil dort die Erneuerung der Haare schneller<br />

vonstattengeht“.<br />

Der wahre Kern von Marie-Antoinettes „Erweißen<br />

über Nacht“ könnte indes mit Stress zusammenhängen,<br />

schließlich ging der Hinrichtung nicht nur ein<br />

zweitägiger Prozess voran. Dass psychischer und physischer<br />

Stress weiße Haare begünstigen, konnte eine<br />

Studie der Harvard University in Cambridge (USA)<br />

bestätigen. Auch Dermatologin Schwarz kann den<br />

Ergebnissen einiges abgewinnen: „Stress führt zu einer<br />

vermehrten Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin<br />

– den Stresshormonen. Insbesondere die übermäßige<br />

Ausschüttung von Noradrenalin führt dazu,<br />

dass das Reservoir an pigmentproduzierenden Zellen<br />

vorzeitig erschöpft wird. Insofern kann Stress also sehr<br />

wohl zu einer dauerhaften Erschöpfung des Stammzellenreservoirs<br />

führen.“<br />

HAARFREUNDLICHER LEBENSSTIL<br />

Wenn Stress dazu beiträgt, dass unsere Haare schneller<br />

bzw. früher weiß werden, sollte man sich um einen möglichst<br />

stressfreien <strong>Leben</strong>sstil bemühen. Dass das nicht<br />

immer möglich ist, ist klar. Und die eine oder andere<br />

stressige Phase kann der Körper durchaus kompensieren<br />

– vorausgesetzt, man achtet im Großen und Ganzen<br />

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nicht anfreunden möchte, kann sie<br />

färben oder es mit Renaturierung probieren.<br />

Letzteres bedeutet, dass man eine<br />

synthetisch hergestellte Vorstufe des<br />

Eumelanins in den Haarschaft einbringt,<br />

sodass dieses ebendort das Melanin<br />

ersetzt, das der Körper nicht mehr selbst<br />

erzeugen kann – vereinfacht erklärt.<br />

Was auf den ersten Blick toll klingt,<br />

funktioniert bei vielen Betroffenen<br />

trotzdem nicht. Künstlich hergestelltes<br />

Eumelanin ist nämlich nur in einer Farbe<br />

erhältlich, weshalb die Haare schlussendlich<br />

meist doch nicht im „alten Glanz“<br />

erstrahlen. Zudem können nur dunkle<br />

Haare renaturiert werden, da bislang die<br />

Herstellung von Phäomelanin, für blonde<br />

und rötliche Haarfarben verantwortlich,<br />

noch nicht gelungen ist. Und wie beim<br />

Färben muss auch beim Renaturieren<br />

regelmäßig nachgebessert werden.<br />

95


n TEST-AUSWERTUNG VON SEITE 98<br />

0 BIS 16 PUNKTE: DIE GEHEMMTEN<br />

Ihr Selbstbewusstsein ist nur sehr gering ausgeprägt. Es<br />

fällt Ihnen mitunter sogar schwer, ein Lob von anderen<br />

anzunehmen. Gehen Dinge schief – egal ob privat oder<br />

beruflich –, suchen Sie die Schuld meist bei sich selbst.<br />

Sie haben die Tendenz, bei Niederlagen gleich den Kopf in<br />

den Sand zu stecken. Vermutlich sind Sie auch mit Ihrem<br />

Körper unzufrieden. Im Umgang mit anderen Menschen<br />

sind Sie unsicher, Sie fühlen sich in Gesellschaft meist<br />

unwohl und deplatziert. Sie ziehen sich gerne zurück und<br />

haben die Einsamkeit zu schätzen gelernt.<br />

Unser Tipp: Glauben Sie an sich! Sie haben in Ihrem<br />

<strong>Leben</strong> sicher schon viel erreicht, auf das Sie stolz sein<br />

können. Schieben Sie Ihre Ängste, Sorgen und Zweifel<br />

ganz bewusst zur Seite. Denn diese hemmen Sie, selbstbewusster<br />

und glücklicher zu leben.<br />

auf eine gesunde <strong>Leben</strong>sweise. So sollte man ausreichend<br />

Bewegung in den Alltag einbauen, vorzugsweise<br />

an der frischen Luft und in der Natur. Zudem gilt es,<br />

sich gesund, sprich abwechslungsreich und ausgewogen,<br />

zu ernähren. Dann nämlich führt man dem Körper<br />

jene Nährstoffe zu, die man für ein gesundes und, wenn<br />

man so möchte, farbenprächtiges Haar benötigt.<br />

Neben dem sogenannten Haarvitamin Biotin, auch<br />

als Vitamin B7 oder Vitamin H bekannt und in Leber,<br />

Eidotter, Nüssen und Haferflocken enthalten, zählt<br />

dazu etwa Folsäure, ein weiteres B-Vitamin, das in grünem<br />

Blatt- und Kohlgemüse sowie Hülsenfrüchten,<br />

Erdäpfeln und Vollkornprodukten vorkommt. Ebenso<br />

braucht unser Haar die Mineralstoffe Zink und Selen,<br />

die in tierischen <strong>Leben</strong>smitteln (Fisch, Fleisch und<br />

Milchprodukten) sowie Nüssen stecken, und Kalzium,<br />

enthalten in Milchprodukten, grünem Gemüse und<br />

kalziumreichem Mineralwasser. Und nicht zu verges-<br />

17 BIS 32 PUNKTE: DIE SELBSTBEWUSSTEN<br />

Sie verfügen über ein gesundes Selbstbewusstsein. Sie<br />

sind meist mit sich zufrieden, wissen aber auch, wenn<br />

Selbstkritik angebracht ist. Sie freuen sich über Anerkennung,<br />

können aber auch anderen positives Feedback geben.<br />

Bei privaten oder beruflichen Problemen und Krisen<br />

sind Sie zumeist in der Lage, sachlich zu analysieren. Sie<br />

scheuen auch nicht davor zurück, Rat von Freunden oder<br />

Experten anzunehmen. Sie stehen zwar nicht gerne im<br />

Rampenlicht. Aber wenn dies von Ihnen gefordert wird,<br />

sind Sie überzeugend. Mitunter sind Sie sogar selbst verwundert,<br />

wie gut Sie bei anderen Menschen ankommen.<br />

Dennoch sind Sie auch in der Lage, sich zurückzuziehen<br />

und Stunden allein zu verbringen.<br />

Unser Tipp: Sie haben ausreichend Selbstvertrauen.<br />

Manchmal aber zweifeln Sie (zu sehr) an sich. Versuchen<br />

Sie in diesen Situationen, möglichst ruhig und sachlich zu<br />

analysieren, wo wer welche Fehler gemacht hat. Scheuen<br />

Sie auch nicht davor zurück, persönliches Feedback von<br />

Freunden einzuholen!<br />

Bewegung<br />

an der<br />

frischen Luft<br />

tut dem Körper<br />

– und<br />

sogar den<br />

Haaren gut.<br />

sen die Aminosäure L-Cystein, die in fetten Fischen,<br />

Fleisch, Hülsenfrüchten und Nüssen vorkommt, sowie<br />

Tyrosin, das besonders entscheidend ist für die Bildung<br />

von Melanin. Gute Lieferanten sind einmal mehr tierische<br />

<strong>Leben</strong>smittel wie Milch, Käse und Fleisch, aber<br />

etwa auch Erbsen und Sojabohnen.<br />

Neues Duo.<br />

Neue Staffel.<br />

Neue Stars.<br />

33 BIS 48 PUNKTE: DIE ANMASSENDEN<br />

Sie strotzen nur so vor Selbstbewusstsein. Denken Sie.<br />

Denn für Ihre Mitmenschen sind Sie mitunter schon anmaßend.<br />

Kritik prallt an Ihnen ab. Zumeist lassen Sie nur<br />

Ihre eigene Meinung zählen. Private oder berufliche Probleme<br />

lösen Sie auf eine einfache Weise: Der oder die<br />

andere ist schuld. Und damit basta. Deshalb ist es sehr<br />

wahrscheinlich, dass Ihre privaten Beziehungen, aber<br />

auch ihr beruflicher Werdegang durch viele Episoden gekennzeichnet<br />

sind. Kaum eine Person, kaum ein Job kann<br />

Sie langfristig begeistern. Sie gehen wenig Kompromisse<br />

ein. Denn Sie meinen prinzipiell, recht zu haben. Und damit<br />

erübrigen sich Diskussionen.<br />

Unser Tipp: Auch ein Zuviel an Selbstbewusstsein kann<br />

ungesund sein. Sie werden als überheblich wahrgenommen<br />

und als jemand, der sich keine Fehler eingestehen<br />

kann. Versuchen Sie, sich bewusst zu hinterfragen. Und<br />

lernen Sie zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die mitunter<br />

mehr können und wissen als Sie selbst.<br />

NICHT ZUPFEN<br />

Abgesehen von Adrenalin und Noradrenalin haben<br />

auch andere Hormone Einfluss auf die Haarpracht. So<br />

kann etwa ein sinkender Östrogenspiegel die Dichte<br />

und Farbe des Haares beeinträchtigen. Da auch andere<br />

Hormone Auswirkungen haben können, rät die Expertin:<br />

„Lassen Sie den Hormonstatus bestimmen. Nur der<br />

schafft im Verdachtsfall Klarheit.“<br />

Und noch etwas: Wer vereinzelt weiße Haare entdeckt,<br />

neigt dazu, diese auszureißen. Das aber hat keinen<br />

Sinn, und zwar nicht etwa, weil – wie oft behauptet<br />

wird – für jedes ausgezupfte weiße Haar sieben nachwachsen.<br />

Sondern vielmehr, weil durch das Ausreißen<br />

mitunter die Haarwurzel in Mitleidenschaft gezogen<br />

wird und in der Folge möglicherweise an dieser Stelle<br />

nichts mehr nachwachsen kann. Und nicht nur Sabine<br />

Schwarz weiß aus ihrem Praxisalltag: Lieber volles weißes<br />

als gar kein Haar.<br />

CHRISTIANE MÄHR n<br />

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96


TEST<br />

98<br />

WIE VIEL<br />

SELBSTVERTRAUEN<br />

Selbstbewusstsein macht attraktiv. Zu viel davon wirkt<br />

aber arrogant. Doch wie viel Selbstvertrauen haben Sie?<br />

Beantworten Sie die folgenden Fragen und finden Sie es heraus!<br />

1<br />

Sie sind allein.<br />

Wie fühlt sich das an?<br />

¨ Das ist kaum auszuhalten. (0)<br />

¨ Einige Zeit allein zu sein, ist okay.<br />

Aber dieser Zustand sollte nicht zu<br />

lange andauern. (1)<br />

¨ Egal. Ich kann gut mit mir allein sein. (2)<br />

¨ Ich genieße es, das eine oder andere<br />

Mal mit mir allein zu sein. (3)<br />

¨ Ich liebe es! (4)<br />

2<br />

Nehmen Sie sich 30 Sekunden Zeit.<br />

Zählen Sie innerhalb dieser Zeit alle<br />

Ihre Stärken auf, die Ihnen einfallen.<br />

Auf wie viele Stärken kommen Sie?<br />

¨ Mir sind spontan keine Stärken<br />

eingefallen. (0)<br />

¨ Ein bis zwei Stärken. (1)<br />

¨ Drei bis fünf Stärken. (2)<br />

¨ Sechs bis zwölf Stärken. (3)<br />

¨ Mehr als zwölf Stärken. (4)<br />

3<br />

Ein Kollege bittet Sie um einen<br />

Gefallen. Dieser Wunsch ist Ihnen<br />

unangenehm. Wie reagieren Sie?<br />

¨ Ich tue aus Prinzip nichts für andere,<br />

wenn ich das nicht auch möchte. (4)<br />

¨ Ich sage klar, dass ich es nicht tun<br />

möchte. (3)<br />

¨ Ich behaupte, ich müsse darüber<br />

nachdenken. Sage aber dann später<br />

Nein. (2)<br />

¨ Das ist mir unangenehm. Aber schließlich<br />

sage ich aus Anstand doch Ja. (1)<br />

¨ Ich tue, worum ich gebeten wurde.<br />

Ich mag es, anderen einen Gefallen<br />

zu tun. (0)<br />

4<br />

Ist es richtig, die eigenen Bedürfnisse<br />

wichtiger zu nehmen als jene<br />

von anderen Menschen?<br />

¨ Ja (3)<br />

¨ Meistens (2)<br />

¨ Manchmal (1)<br />

¨ Nie (0)<br />

5<br />

Ein guter Freund kritisiert Sie<br />

persönlich sehr. Sie fühlen Sie<br />

emotional verletzt. Wie reagieren<br />

Sie?<br />

¨ Ich sage nichts und schlucke die<br />

Kränkung hinunter. (0)<br />

¨ Ich sage offen, wie ich mich fühle. (1)<br />

¨ Ich suche das Gespräch und versuche<br />

den Kritikpunkt sachlich zu klären. (2)<br />

¨ Ich ärgere mich. Das zeige ich auch. (3)<br />

¨ Bei nächster Gelegenheit zahle ich es<br />

ihm zurück. Rache ist süß! (4)<br />

6<br />

Sie essen in einem Restaurant.<br />

Das Essen entspricht nicht Ihren<br />

Erwartungen. Wie reagieren Sie?<br />

¨ Ich behaupte aus Höflichkeit, dass es<br />

mir geschmeckt habe. (0)<br />

¨ Ich ärgere mich zwar, sage aber nichts. (1)<br />

¨ Wenn der Kellner mich fragt, sage ich,<br />

dass es mir nicht geschmeckt hat. (2)<br />

¨ Ich schicke das Essen höflich, aber<br />

bestimmt zurück. (3)<br />

¨ Ich zitiere den Koch an den Tisch und<br />

beschwere mich. (4)<br />

7<br />

HABEN SIE?<br />

Sie müssen beruflich einen Misserfolg<br />

einstecken. Wie reagieren Sie?<br />

¨ Ich schäme mich für meinen Fehler. (0)<br />

¨ Das war wohl nichts. Das probiere ich<br />

sicher nicht mehr! (1)<br />

¨ Ich hätte doch etwas anders machen<br />

sollen! (2)<br />

¨ Diesmal hat es nicht gekappt. Beim<br />

nächsten Mal wird alles gut gehen. (3)<br />

¨ Ich lerne daraus. Das ist Erfolg genug<br />

für mich. (4)<br />

¨ Versagen? Was ist das?<br />

Ich mache nie Fehler! (5)<br />

8<br />

Sie bekommen ein überraschendes<br />

Kompliment. Wie reagieren Sie?<br />

¨ Ich fühle mich unwohl. Hinter Komplimenten<br />

steckt doch (meist) eine Absicht … (0)<br />

¨ Ich bedanke mich zwar. Aber das war<br />

doch sicher nicht ernst gemeint!? (1)<br />

¨ Ich bedanke mich und revanchiere mich<br />

ebenfalls mit einem Kompliment. (2)<br />

¨ Ich freue mich und bedanke mich. (3)<br />

¨ Ich fühle mich bestätigt. Ich bin toll –<br />

und die anderen wissen es! (4)<br />

9<br />

Sie brauchen Hilfe bei einer schwierigen<br />

Aufgabe. Was machen Sie?<br />

¨ Ich versuche es mal alleine. Ich kann<br />

immer noch später um Hilfe fragen. (1)<br />

¨ Ich bitte jemanden um Unterstützung. (2)<br />

¨ Ich löse meine Probleme selbst. (4)<br />

10<br />

Sie tanzen in der Öffentlichkeit.<br />

Wie fühlen Sie sich?<br />

¨ Ich liebe es! (4)<br />

¨ Ich fühle mich etwas unwohl, wenn<br />

ich dabei beobachtet werde. (3)<br />

¨ Ich tanze nur, wenn mich keiner sieht.(1)<br />

¨ Ich mag das gar nicht. (0)<br />

<strong>11</strong><br />

Haben Sie das Gefühl, dass die<br />

meisten Ihrer Freunde attraktiver<br />

sind als Sie?<br />

¨ Ja (0)<br />

¨ Manchmal (2)<br />

¨ Nein (4)<br />

12<br />

Sie blicken morgens in den Spiegel.<br />

Ihre ersten Gedanken?<br />

¨ Ich bin mit meinem Aussehen wirklich<br />

unzufrieden. (0)<br />

¨ Ich bin zu klein/zu groß/zu dick … (1)<br />

¨ Mir fällt zwar der eine oder andere Makel<br />

auf. Aber generell bin ich zufrieden<br />

mit mir. (2)<br />

¨ Gott, sehe ich gut aus! (4)<br />

AUSWERTUNG &<br />

AUFLÖSUNG:<br />

Addieren Sie nun die Punkte Ihrer<br />

jeweiligen Antworten.<br />

Ihre Gesamtpunktezahl ist: _________<br />

Die Auswertung des Tests finden<br />

Sie auf Seite 96.<br />

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