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Ärzt*in für Wien 2023/11

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN <strong>11</strong> <strong>2023</strong><br />

SPITÄLER<br />

Protestmarsch<br />

am 4. Dezember<br />

ABSETZBAR<br />

Steuervorteile des<br />

Wohlfahrtsfonds<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12, 1010 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 10<br />

RECHT<br />

Kinderärztin siegt<br />

gegen Google<br />

DIE KINDER IM FOKUS<br />

Dass sich Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder kümmern,<br />

ist nicht selbstverständlich. Schulärztinnen und -ärzte bieten<br />

einen niederschwelligen Zugang zur Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>für</strong> alle Schülerinnen und Schüler, weshalb eine Aufwertung<br />

dringend nötig wäre.<br />

Foto: David Schaffer/KOTO/stock.adobe.com


BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Problematische Reform<br />

► Es ist noch nicht allzu lange her, als die im Gesundheitswesen tätigen Berufsgruppen<br />

jene Leistungen angeboten haben, die sie am besten gelernt haben und deshalb am<br />

besten beherrschten. Im Vordergrund stand das Interesse der Patientinnen und Patienten,<br />

nicht das finanzielle Kalkül.<br />

Dass das heute leider nicht mehr so ist, das demonstriert uns die Apothekerkammer. Dauerthema<br />

bei ihrem Lobbyismus sind etwa die hartnäckigen Vorstöße, dass Apothekerinnen und<br />

Apotheker doch endlich impfen dürfen sollten. Obwohl sie das nicht gelernt haben, obwohl<br />

sie die vom Impfplan geforderten Leistungen nicht erbringen können, und obwohl bei den<br />

Impfangeboten keinerlei Angebotslücken bestehen, die von Apotheken geschlossen werden<br />

müssten. Bisher konnten wir diese Forderung erfolgreich abwehren.<br />

„Wir müssen jedenfalls auch<br />

künftig entschlossen dagegen<br />

auftreten, dass der Lobbyismus<br />

der Apothekerkammer zu<br />

weiteren Verschlechterungen in<br />

der Gesundheitsversorgung<br />

führt.“<br />

Veritable Fehlentwicklung<br />

Wir müssen jedenfalls auch künftig entschlossen dagegen auftreten, dass der Lobbyismus der<br />

Apothekerkammer zu weiteren Verschlechterungen in der Gesundheitsversorgung führt. Zur<br />

Erinnerung: Frühere Änderungen im Apothekengesetz hatten dazu geführt, dass im ländlichen<br />

Raum etwa hundert ärztliche Hausapotheken zusperren mussten.<br />

Aktuell hat der Gesundheitsminister leider zugelassen, dass der Lobbyismus der Apothekerkammer<br />

in der Novelle zum Apothekengesetz Spuren hinterlässt. Ein Kernpunkt ist die<br />

Möglichkeit, dass Apotheken ab 2024 Medikationsanalysen und einfache Gesundheitstests<br />

durchführen dürfen, etwa Blutdruck- oder Blutzuckermessungen, Analysen des Harns und<br />

anderer körpereigener Stoffe, sowie Venenmessungen. Das bedeutet alles andere als einen<br />

Schritt in die Richtung bessere Patientenversorgung.<br />

Anstatt die wohnortnahe ärztliche Versorgung zu stärken, soll künftig vieles an Apotheken<br />

ausgelagert werden. Dabei sollten aus medizinischer Sicht Tests und Messungen in<br />

einer Arztpraxis erfolgen. Ärztinnen und Ärzte können bei dieser Gelegenheit auch weitere<br />

gesundheitliche Aspekte berücksichtigen und geeignete Untersuchungen und Therapien<br />

durchführen oder verordnen.<br />

Positiv hingegen beurteile ich die geplante Ausweitung der Apotheken-Öffnungszeiten:<br />

Sie ist ein Beitrag zu einem besseren Service, insbesondere <strong>für</strong> Berufstätige, die nach ihrem<br />

Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt noch eine geöffnete Apotheke vorfinden möchten.<br />

Eine veritable Fehlentwicklung ist, dass die Ausweitung des Angebotsspektrums von Apotheken<br />

um Leistungen, die bisher aus guten Gründen Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sind,<br />

ohne jedes vorangegangene Gespräch mit der Ärztekammer durchgesetzt werden soll.<br />

Offenbar glaubt man, bei wichtigen Vorsorgemaßnahmen wie Testungen auf die ärztliche<br />

Expertise verzichten zu können. Qualifizierte Gesundheitspolitik schaut anders aus.<br />

Wir werden uns, das muss allen klar sein, diesen Fehlentwicklungen entgegenstellen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Johannes Steinhart<br />

Foto: AEK <strong>Wien</strong><br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Gemeinsam stark<br />

„Wir laden Sie herzlich ein,<br />

gegen die unzureichenden<br />

Arbeitsbedingungen in unseren<br />

Spitälern und gegen die<br />

Untätigkeit der Politik zu<br />

protestieren.“<br />

► Bald ist es soweit! Am 4. Dezember findet um 14 Uhr der wienweite Protestmarsch der<br />

Spitalsärztinnen und -ärzte sowie der übrigen Spitalsbeschäftigten statt. Die große<br />

<strong>Wien</strong>er Spitalsumfrage des renommierten Meinungsforschers Peter Hajek hat eindeutige<br />

Werte hervorgebracht. 70 Prozent aller Spitalsärztinnen und -ärzte sind <strong>für</strong> einen stadtweiten<br />

Streik – in manchen Häusern wie der Klinik Ottakring sind es sogar weit über 80 Prozent.<br />

Das ist ein Auftrag, den wir ernstnehmen müssen. Es gibt daher auch einen entsprechenden<br />

Streikbeschluss der Kurie angestellte Ärzte. Bei allen Planungen muss aber klar sein: Die<br />

Versorgung unserer Patientinnen und Patienten hat oberste Priorität! Laut der Hajek-<br />

Umfrage denken satte 84 Prozent, dass sich die Engpässe bei der Patientenversorgung<br />

ausgeweitet haben. Im Vorjahr waren es „nur“ 78 Prozent. In Kenntnis dieser Zahlen und der<br />

erwartbaren Grippewelle ist ein Protestmarsch <strong>für</strong> Dezember zunächst die beste Option.<br />

Politisch notwendig wird ein Streik im Frühjahr, wenn sich weiterhin nicht abzeichnet, dass<br />

die Stadtpolitik substanziell auf unsere Lösungsvorschläge eingehen will. Aus dem<br />

10-Punkte-Plan zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler haben wir verständliche und klare Forderungen<br />

destilliert. 30 Prozent mehr Personal, 30 Prozent mehr Zeit <strong>für</strong> Patientinnen und<br />

Patienten, 30 Prozent mehr Gehalt und 30 Prozent weniger Bürokratie. All das gehört<br />

zusammengedacht: Ohne attraktive Gehälter gibt es kein ausreichendes Personal. Dass wir zu<br />

wenig Ärztinnen und Ärzte ausbilden, wie oft behauptet wird, stimmt nicht – wir hätten in<br />

<strong>Wien</strong> genug! Sie wollen nur immer seltener ins Spital und wandern etwa ins benachbarte<br />

Ausland ab. Das müssen wir ändern und zwar jetzt!<br />

Ohne Pflege kein Spital<br />

Wir laden Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, herzlich ein, gegen die unzureichenden Arbeitsbedingungen<br />

in unseren Spitälern und gegen die Untätigkeit der Politik zu protestieren. Die<br />

Pflege ist explizit mitgemeint. Natürlich ist die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer die Standesvertretung<br />

der Ärztinnen und Ärzte in der Bundeshauptstadt, aber wir alle wissen, dass es ohne Pflege<br />

kein funktionierendes Spital gibt. Es ist ein Wahnsinn, dass nach der Abschaffung des<br />

Personalgruppenausschusses <strong>für</strong> Pflege in der Gewerkschaft Younion de facto die Interessenvertretung<br />

<strong>für</strong> unsere Kolleginnen und Kollegen wegfällt. Eine Pflegekammer gibt es nicht.<br />

Umso wichtiger ist es, sich solidarisch zu zeigen. Wir müssen uns gerade dann gegenseitig<br />

motivieren und mobilisieren, wenn Verzweiflung und Frust immer größer werden. Nur<br />

gemeinsam sind wir stark! Unsere Patientinnen und Patienten sind ebenso eingeladen, am<br />

4. Dezember ihrem Ärger Luft zu machen, sie leiden schließlich direkt unter den Zuständen.<br />

Bis zum Protestmarsch ist es nicht mehr weit. Deshalb bitte ich Sie, lassen Sie uns gemeinsam<br />

<strong>für</strong> ein besseres öffentliches Gesundheitswesen kämpfen! Denn ohne Übertreibung<br />

können wir sagen: Ohne uns stirbt <strong>Wien</strong>.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Stefan Ferenci<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5


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BRIEF DER KURIENOBFRAU IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Mit voller Kraft<br />

„Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass wir in der Kurie vieles<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und<br />

Kollegen erreichen können,<br />

und werde mich mit voller<br />

Kraft <strong>für</strong> die Interessen der<br />

niedergelassenen Ärztinnen<br />

und Ärzte einsetzen.“<br />

► Nach den turbulenten und herausfordernden vergangenen Monaten in der<br />

Ärztekammer übernehme ich nun mit großer Demut und Entschlossenheit die<br />

verantwortungsvolle Aufgabe als Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte. Das vergangene Jahr war von Unruhe und Unsicherheit geprägt.<br />

Das vorrangige Ziel meiner beginnenden Arbeit besteht daher darin, wieder Ruhe und<br />

Stabilität in unsere Kurie zu bringen.<br />

Nach Uneinigkeit und Spannungen möchte ich wieder Zusammenhalt schaffen und<br />

einen konstruktiven Dialog fördern, um in einem kooperativen Umfeld – sowohl in der<br />

Ärztekammer als auch mit unseren externen Partnern und Stakeholdern im Gesundheitswesen<br />

– Positives bewirken zu können. Nur durch Zusammenarbeit und Verständnis <strong>für</strong>einander<br />

können wir unsere Anliegen effektiv vertreten, unsere Position stärken und<br />

die Entwicklung der Gesundheitsversorgung mitgestalten.<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in der Kurie vieles <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen<br />

erreichen können, und werde mich mit voller Kraft <strong>für</strong> die Interessen der niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte einsetzen.<br />

Höchste Priorität<br />

Höchste Priorität haben die anstehenden Verhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse<br />

(ÖGK), denn sie sind von elementarer Bedeutung <strong>für</strong> unsere berufliche Zukunft<br />

und die Qualität unserer Gesundheitsinfrastruktur. Mein Einsatz <strong>für</strong> gerechte Bedingungen<br />

und adäquate Vergütungen erfolgt mit uneingeschränktem Elan und Entschlossenheit. Die<br />

wertvolle Arbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verlangt nach entsprechender<br />

Wertschätzung und einer angemessenen Entlohnung – <strong>für</strong> diese Überzeugung stehe ich ein.<br />

Ein besonderes Anliegen ist mir die Aufwertung und Attraktivierung der Mangelfächer. In<br />

Zeiten, in denen bestimmte Fachrichtungen unterbesetzt sind, müssen wir Maßnahmen<br />

ergreifen, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Einer<br />

Herzensangelegenheit ist <strong>für</strong> mich zudem die Förderung der Zuwendungsmedizin, die<br />

unsere Patientinnen und Patienten so sehr benötigen.<br />

Auch Finanzausgleichsverhandlungen sind von großer Wichtigkeit <strong>für</strong> die Verteilung der<br />

finanziellen Mittel im Gesundheitswesen. Ich hoffe, mit Nachdruck noch Einfluss auf das<br />

Ergebnis nehmen zu können, um sicherzustellen, dass unsere Anliegen angemessen berücksichtigt<br />

werden. Die gerechte Verteilung finanzieller Ressourcen ist von essenzieller Bedeutung,<br />

um eine qualitativ hochwertige, adäquate und moderne medizinische Versorgung im<br />

niedergelassenen Bereich gewährleisten zu können.<br />

Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen allen und stehe Ihnen <strong>für</strong><br />

Anliegen und Gespräche jederzeit zur Verfügung.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Ihre Naghme Kamaleyan-Schmied<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7


INHALT EDITORIAL<br />

3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

7 In eigener Sache – Brief der Kurienobfrau<br />

Intern<br />

10 News<br />

Am 4. Dezember <strong>2023</strong> wird um 14 Uhr ein Protestmarsch der Spitalsärztinnen<br />

und -ärzte und des übrigen Spitalspersonals in der <strong>Wien</strong>er Innenstadt stattfinden.<br />

13 News<br />

Der Wohlfahrtsfonds bietet seinen Mitgliedern nicht nur soziale Sicherheit,<br />

sondern auch Steuerersparnisse.<br />

19 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

22 Die Kinder im Fokus<br />

Dass sich Eltern ausreichend um die Gesundheit ihrer Kinder kümmern, ist nicht<br />

selbstverständlich. Schulärztinnen und -ärzte bieten einen niederschwelligen Zugang<br />

zur Gesundheitsvorsorge <strong>für</strong> alle Schülerinnen und Schüler, weshalb eine Aufwertung<br />

dringend nötig wäre.<br />

Service<br />

26 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

28 Medizin<br />

Forschende konnten erstmals die zentrale Rolle von Makrophagen bei der<br />

Erneuerung von Darmzellen zeigen.<br />

29 Medizin<br />

Sexuell übertragbare Erkrankungen verzeichnen in Europa ein Rekordhoch.<br />

30 Medizin<br />

Beim Lungenkarzinom belegen neueste Studien den Wert einer neuen<br />

Behandlungsstrategie: Immuntherapie vor und nach einer Operation.<br />

32 Informationen der Zahnärztekammer<br />

34 Chronik<br />

Die Initiative „ABC der psychosozialen Gesundheit junger Menschen“ will<br />

Hilfsangebote bei psychischen Erkrankungen bündeln und sichtbarer machen.<br />

36 Steuer<br />

Steuertipps <strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte, die nebenberuflich ein Unternehmen führen.<br />

37 Recht<br />

Nach einer Google-Rezension, die den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllte,<br />

musste Google der betroffenen Ärztin eine Entschädigung zahlen und die Rezension löschen.<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

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<strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />

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friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />

Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Editorial<br />

Auf die Straße<br />

Den 4. Dezember<br />

können Sie sich im<br />

Kalender bereits rot<br />

einkreisen: An diesem<br />

Tag findet um 14 Uhr<br />

der Protestmarsch der<br />

<strong>Wien</strong>er Spitalsärztinnen,<br />

Spitalsärzte<br />

und der in den Krankenhäusern beschäftigten<br />

nicht-ärztlichen Kolleginnen und<br />

Kollegen <strong>für</strong> bessere Arbeitsbedingungen<br />

in <strong>Wien</strong>s Spitälern statt.<br />

Viel zu lange hat die Ärztekammer auf<br />

eklatante Missstände hingewiesen und<br />

Lösungsvorschläge präsentiert, ohne dass<br />

seitens der Gesundheitspolitik etwas<br />

unternommen wurde. Schönrederei allein<br />

ist zu wenig.<br />

Der Protestmarsch soll nicht nur ein<br />

deutlich sichtbares Zeichen an die politisch<br />

Verantwortlichen sein, sondern auch<br />

möglichst vielen Leuten die Chance geben,<br />

ihrem Ärger öffentlichkeitswirksam Luft zu<br />

machen.<br />

Ein gutes Gesundheitssystem kann nur<br />

dann aufrechterhalten werden, wenn in<br />

den Spitälern genügend Personal vorhanden<br />

ist, um die Zahl der Patientinnen<br />

und Patienten bewältigen und ihnen auch<br />

ausreichend Zeit widmen zu können. Es<br />

ist höchste Zeit, dass hier an den richtigen<br />

Schrauben gedreht wird. Denn wenn<br />

die Arbeitsbedingungen nicht stimmen,<br />

werden immer weniger Kolleginnen und<br />

Kollegen im Spital arbeiten wollen, was<br />

den Personalmangel nur weiter verschärfen<br />

und das Gesundheitssystem weiter<br />

verschlechtern wird.<br />

Näheres zum Protestmarsch, Vernetzungsmöglichkeiten<br />

und Aktionen lesen Sie ab<br />

Seite 10. Seien Sie dabei am 4. Dezember!<br />

Beim Recht auf eine gute Gesundheitsversorgung<br />

und entsprechende Vorsorgemöglichkeiten<br />

dürfen auch Kinder und<br />

Jugendliche nicht vergessen werden.<br />

Schulärztinnen und Schulärzte sind ein<br />

wichtiges Instrument da<strong>für</strong>, auch diejenigen<br />

zu erfassen, die von ihren Eltern dahingehend<br />

nicht ausreichend unterstützt<br />

werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserer<br />

Titelgeschichte ab Seite 22.<br />

Viel Spaß bei Lesen wünscht Ihnen<br />

Ihr Christoph Pelanek<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

8 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Naghme Kamaleyan-Schmied ist neue Vizepräsidentin<br />

und Kurienobfrau der Kurie niedergelassene Ärzte<br />

In der Kuriensitzung der niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte in <strong>Wien</strong> am Montag, 16.<br />

Oktober <strong>2023</strong>, wurde Naghme Kamaleyan-<br />

Schmied zur neuen Kurienobfrau gewählt. „Ich<br />

danke den Kurienmitgliedern <strong>für</strong> ihr Vertrauen<br />

und bin überzeugt, dass wir fortan konstruktiv<br />

im Sinne und Interesse unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen arbeiten werden“, so die neu<br />

gewählte Vizepräsidentin und Kurienobfrau.<br />

Naghme Kamaleyan-Schmied ist niedergelassene<br />

Allgemeinmedizinerin mit einer Kassenordination<br />

im 21. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk.<br />

Sie ist seit 2017 als Mandatarin in der Standespolitik<br />

tätig. Vor der Wahl zur Obfrau der<br />

Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> war sie seit 2022 1. Stellvertretende<br />

Kurienobfrau. Ebenso ist sie seit 2022 als 2.<br />

Obmann Stellvertreterin der Bundeskurie<br />

niedergelassene Ärzte der Österreichischen<br />

Ärztekammer standespolitisch aktiv.<br />

„Unser Einsatz und Fokus als Kurie gelten<br />

jetzt den anstehenden Verhandlungen des<br />

Kassenvertrags sowie weiteren wichtigen standespolitischen<br />

Themen, an welchen wir nun<br />

mit großem Engagement arbeiten werden“,<br />

erklärt Kamaleyan-Schmied. Ebenso zeigte sie<br />

sich erfreut, dass mit ihr nun auch eine Ärztin<br />

im Präsidium der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

vertreten sein wird. „Ein Zeichen, das schon<br />

lange notwendig war.“<br />

Naghme Kamaleyan-Schmied ist niedergelassene<br />

Allgemeinmedizinerin mit einer Kassenordination im<br />

21. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk und seit 2017 als<br />

Mandatarin in der Standespolitik tätig.<br />

Zum Nachfolger von Kurienobfrau Naghme<br />

Kamaleyan-Schmied als erster Stellvertreter<br />

wählte die Kurie in der Sitzung Paul Schönfeld.<br />

Er ist Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin und<br />

Rheumatologie sowie Arzt <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

und betreibt eine Kassenordination<br />

im 7. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk. „Ich betreibe<br />

eine Einzelordination in einer Zeit, in der<br />

es mehr und mehr Großpraxen gibt. Wir<br />

brauchen rasch faire Kassentarife, um den<br />

Beruf <strong>für</strong> junge Kolleginnen und Kollegen zu<br />

attraktiveren,“ erklärt der 44-Jährige eines<br />

seiner Ziele.<br />

Ebenso sei es wichtig, „die Rahmenbedingungen<br />

in Kassenordinationen dahingehend<br />

zu verbessern, dass Familie und Beruf vereinbar<br />

sind“. Der neue Stellvertreter weiter: „Bei<br />

den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen<br />

liegt so viel Wissen, das den jungen Ärztinnen<br />

und Ärzten bei der Gründung oder bei der<br />

Übernahme einer Ordination helfen kann. Es<br />

ist eine Aufgabe der Ärztekammer zwischen<br />

diesen zu vermitteln, um die Versorgung<br />

langfristig zu stärken.“<br />

Die Wahlen der Kurienobfrau als auch des 1.<br />

Stellvertreters haben gezeigt, dass die Kurie<br />

bereit sei, „sich wieder entschlossen <strong>für</strong> die<br />

Interessen alle niedergelassenen Ärztinnen<br />

und Ärzte gemeinsam einzusetzen“, so<br />

Kamaleyan-Schmied abschließend. <br />

Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> November <strong>2023</strong><br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 20<strong>11</strong> sowie gemäß § 7 der<br />

Richtlinien <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />

vom 1. Jänner 20<strong>11</strong> gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />

der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />

<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> November auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />

www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

Petra Rasovic<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

E-Mail: bewerbung-am@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/1272 DW<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Claudia Mayer<br />

1010 <strong>Wien</strong>, Weihburggasse 10-12<br />

E-Mail: bewerbung-fa@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/ 1231 DW<br />

Die Richtlinien zur Invertragnahme und das Punktesystem finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien, die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen unter https://www.aekwien.at/oegk und das Bewerbungsformular unter https://www.aekwien.at/formulare.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9


INTERN NEWS<br />

Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

<strong>Wien</strong>weiter Protestmarsch am 4. Dezember<br />

Auf Grundlage des jüngsten Kurienbeschlusses der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> werden aktuell umfangreiche Streik- und Kampfmaßnahmen vorbereitet. Die Planungen<br />

laufen auf Hochtouren. Am 4. Dezember <strong>2023</strong> wird um 14 Uhr ein Protestmarsch der Spitalsärztinnen<br />

und -ärzte und des übrigen Spitalspersonals in der <strong>Wien</strong>er Innenstadt stattfinden.<br />

► Der genaue Ort wird bekanntgegeben,<br />

sobald die Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> mit der Polizei die Route geklärt<br />

hat.<br />

Kurienobmann und Vizepräsident Stefan<br />

Ferenci im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

am 24. Oktober <strong>2023</strong>: „Wir<br />

haben uns aus Verantwortung gegenüber<br />

den Patientinnen und Patienten<br />

und den Spitalsbeschäftigten zunächst<br />

<strong>für</strong> einen Protestmarsch entschieden.<br />

Auch heuer erwarten wir <strong>für</strong> November<br />

und Dezember wieder eine Grippewelle,<br />

und <strong>für</strong> uns Ärztinnen und Ärzte haben<br />

unsere Patientinnen und Patienten<br />

oberste Priorität. Um die Versorgung<br />

unserer Patientinnen und Patienten<br />

zu 100 Prozent sicherzustellen, findet<br />

in einem ersten Schritt eine Protestdemonstration<br />

statt.“ Politisch notwendig<br />

werde ein Streik allerdings, „wenn<br />

sich weiterhin nicht abzeichnet, dass<br />

die Stadtpolitik substanziell auf unsere<br />

Lösungsvorschläge aus dem 10-Punkte-<br />

Plan zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler<br />

Vernetzung und<br />

Organisation<br />

Die Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hat zur<br />

Vernetzung und Organisation von<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

entsprechende Kommunikationskanäle<br />

eingerichtet. Auf https://<br />

streik.aekwien.at/ werden FAQs<br />

und weitere Informationen zu den<br />

Streik- und Kampfmaßnahmen<br />

bereitgestellt.<br />

Wollen Sie immer am Laufenden<br />

bleiben, aktuelle Infos und<br />

Material erhalten? Dann melden<br />

Sie sich per E-Mail an<br />

streik@aekwien.at unter Bekanntgabe<br />

Ihres Namens, Ihrer<br />

Arztnummer und Handynummer<br />

<strong>für</strong> unsere WhatsApp-Gruppe an.<br />

„Unsere<br />

Streik- und<br />

Kampfmaßnahmen<br />

haben zum<br />

Ziel, echte<br />

Veränderungen<br />

zu<br />

erstreiten.“<br />

(v.l.n.r.) Peter Poslussny (Personalvertreter im <strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbund), Anna Kreil (stv. Kurienobfrau),<br />

Stefan Ferenci (Kurienobmann und Vizepräsident) und Eduardo Maldonado-González<br />

(stv. Kurienobmann) präsentierten die Maßnahmen vor Journalistinnen und Journalisten.<br />

eingehen will. Der 4. Dezember ist ein<br />

Weckruf! Wir sind aber selbstverständlich<br />

weiterhin zu Gesprächen bereit,<br />

wenn akzeptable Ergebnisse dabei herauskommen“,<br />

so Kurienobmann und<br />

Vizepräsident Ferenci.<br />

Echte Veränderungen<br />

Der stellvertretende Kurienobmann<br />

Eduardo Maldonado-González skizziert,<br />

worauf es ankommt: „Die hohe<br />

Streikbereitschaft ist Hilfeschrei und<br />

Auftrag zugleich. Unsere Streik- und<br />

Kampfmaßnahmen haben zum Ziel,<br />

echte Veränderungen zu erstreiten:<br />

30 Prozent mehr Personal, 30 Prozent<br />

mehr Zeit <strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Patientinnen<br />

und Patienten, 30 Prozent mehr Gehalt<br />

<strong>für</strong> alle Spitalsbeschäftigten und<br />

schließlich 30 Prozent weniger Bürokratie.<br />

Wer das als politisch Verantwortlicher<br />

nicht ernstnimmt oder<br />

gar belächelt, muss eben mit härteren<br />

Maßnahmen rechnen.“ Er, Maldonado-González,<br />

wolle zudem immer<br />

wieder herausstellen, dass das Gesundheitspersonal<br />

in seiner Gesamtheit berücksichtigt<br />

werden müsse: „Ohne bessere<br />

Bedingungen <strong>für</strong> die Pflege keine<br />

besseren Spitäler.“<br />

Angespannte Situation<br />

Für die stellvertretende Kurienobfrau<br />

Anna Kreil ist die Sicherstellung der<br />

Notversorgung essenziell: „In Kenntnis<br />

der angespannten Situation des öffentlichen<br />

Gesundheitswesens in <strong>Wien</strong><br />

Stefan Ferenci: „Wir sind selbstverständlich weiterhin zu Gesprächen<br />

bereit, wenn akzeptable Ergebnisse dabei herauskommen.“ kann man im Winter wieder mit ><br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

10 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


OBENEOPERATIONE<br />

IGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEO<br />

BETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGE POLITIK<br />

RTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN<br />

RIERTES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTE BETTEN<br />

HOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN – FRUSTRIERTESPERSONA<br />

HIGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONE<br />

GBETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGE POLITIK<br />

RRTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN<br />

TRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTE BETTEN<br />

CHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN – FRUSTRIERTESPERSON<br />

ÄHIGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEOPERATION<br />

NGBETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – U FÄHIGE POLITIK<br />

ERRTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONE<br />

– GANGBETTEE<br />

STRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – G SPERRTEBETTEE<br />

SCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN – FRUSTRIERTESPERSO<br />

FÄHIGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEOPERATIOO<br />

ANGBETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGE POLIT<br />

PERRTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTT<br />

ST Ä<br />

BETTT<br />

RSC PERS<br />

NFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEOPERATI<br />

GANGBETTEN – VERSCHOBENE OPERATIONEN – GANGBETT<br />

USTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTE BET<br />

RSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN – FRUSTRIERTESPER<br />

UNFÄHIGEPOLITIK–GESPERRTEBETTEN–VERSCHOBENEOPERAT<br />

GANGBETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – POL<br />

ESPERRTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBET<br />

RUSTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTE BE<br />

ERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGBETTEN – FRUSTRIERTESPER<br />

UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTEBETTEN – VERSCHOBENEOPERA<br />

GANGBETTEN – FRUSTRIERTES PERSONAL – UNFÄHIGE PO<br />

GESPERRTE BETTEN – VERSCHOBENEOPERATIONEN – GANGB<br />

TES PERSONAL – UNFÄHIGEPOLITIK – GESPERRTE B<br />

EN FRUSTRIERTESPE<br />

OHNE<br />

UNS<br />

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WIEN.<br />

RETTEN WIR JETZT WIENS SP<br />

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DER SPITALS-<br />

ÄRZT*INNEN &<br />

-BESCHÄFTIGTEN<br />

30 %<br />

- mehr Personal<br />

- mehr Zeit <strong>für</strong> Patient*innen<br />

- mehr Gehalt<br />

- weniger Bürokratie<br />

FÜR ALLE IM SPITAL<br />

4. DEZEMBER, 14.00 UHR, INNENSTADT<br />

streik.aekwien.at<br />

Impressum: Ärztekammer <strong>für</strong><strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichenRechts,vertreten durchden Präsidenten,1010<strong>Wien</strong>,Weihburggasse 10-12, www.aekwien.at


INTERN NEWS<br />

Anna Kreil: „Der Stadt sind die Spitäler offensichtlich<br />

egal, uns aber nicht.“<br />

Peter Poslussny: „Den Leuten reicht‘s!“<br />

Eduardo Maldonado-González: „Die hohe Streikbereitschaft<br />

ist Hilfeschrei und Auftrag zugleich.“<br />

Engpässen bei der Patientenversorgung<br />

rechnen. Der Stadt sind die Spitäler offensichtlich<br />

egal, uns aber nicht. Umso<br />

wichtiger ist es, die Notversorgung zu<br />

gewährleisten. Wir wollen aber auch<br />

möglichst vielen die Chance geben,<br />

ihrem berechtigten Ärger Luft zu machen,<br />

ohne be<strong>für</strong>chten zu müssen, <strong>für</strong><br />

das Versagen der Politik verantwortlich<br />

gemacht zu werden. Der Protestmarsch<br />

„Der 4. Dezember<br />

ist<br />

ein Weckruf!“<br />

am Nachmittag des 4. Dezember ist eine<br />

hervorragende Gelegenheit. Für die<br />

Stadtregierung ist es die allerletzte.“<br />

Hohe Streikbereitschaft<br />

Peter Poslussny, als Personalvertreter im<br />

<strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbund (WiGev)<br />

bestens vertraut mit den Gegebenheiten<br />

im <strong>Wien</strong>er Gesundheitswesen, hebt die<br />

Details der Hajek-Erhebung hervor:<br />

„70 Prozent aller Spitalsärztinnen und<br />

-ärzte sind <strong>für</strong> einen wienweiten Streik.<br />

Schaut man in die einzelnen Häuser,<br />

sind die Zahlen der WiGev-Spitäler geradezu<br />

desaströs: bei mir in Floridsdorf<br />

sind es 76 Prozent, die streiken wollen,<br />

in den Kliniken Landstraße (81 Prozent)<br />

und Ottakring (85 Prozent) wiederum<br />

steht sogar jeweils ein Achter davor.<br />

Kurz gesagt: den Leuten reicht‘s!“ <br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

12 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Serie Wohlfahrtsfonds – Teil 5<br />

Steuervorteile des Wohlfahrtsfonds<br />

Der Wohlfahrtsfonds der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer bietet <strong>für</strong> seine Mitglieder vor allem eines: soziale<br />

Sicherheit. Doch nicht nur das. Diesmal werfen wir das Schlaglicht auf ein oft übersehenes Element<br />

des Wohlfahrtsfondssystems: die Steuerersparnisse, die durch den Wohlfahrtsfonds geboten werden.<br />

Von Magdalena Gruber<br />

Fotos: Philip Steury/stock.adobe.com<br />

► Das Streben nach finanzieller<br />

Effizienz und Steuerersparnissen<br />

ist heute von großer Bedeutung.<br />

Umso besser, wenn auch die Mitgliedschaft<br />

im Wohlfahrtsfonds der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer einen positiven Einfluss<br />

auf die finanzielle Gesundheit seiner<br />

Mitglieder hat. Heute schauen wir uns<br />

an, wie diese Steuervorteile des Wohlfahrtsfonds<br />

zustande kommen und<br />

welche Vorteile sie konkret bieten.<br />

Vollständig absetzbar<br />

Der Wohlfahrtsfonds ist rechtlich gesehen<br />

eine Pflichtversicherung, bei<br />

dessen Beiträgen es sich um gesetzlich<br />

vorgeschriebene Zahlungen zu sogenannten<br />

Versorgungs- und Unterstützungseinrichtungen<br />

handelt. Ärztinnen<br />

und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

haben dadurch im Laufe ihres Berufslebens,<br />

aber vor allem später in der<br />

Pen sion, Ansprüche auf verschiedene<br />

Leistungen. Diese umfassen im Wesentlichen<br />

eine Invaliditätsunterstützung,<br />

Hinterbliebenenversorgung, Kinderunterstützung,<br />

oder eben die Alterspension.<br />

Wohlfahrtsfonds<br />

aktueller denn je?<br />

Wir sagen, ja! Denn:<br />

•Beiträge sind zur Gänze steuerlich<br />

absetzbar<br />

•Der Wohlfahrtsfonds arbeitet<br />

nicht gewinnorientiert (sondern<br />

werterhaltend)<br />

•Professionelles Fondsmanagement<br />

(Beratung und Betreuung<br />

durch externe Expertinnen und<br />

Experten aus der Vermögensverwaltung<br />

und der Versicherungsmathematik)<br />

•Solidaritätsprinzip – Leistungsansprüche<br />

ab dem ersten Tag<br />

der Mitgliedschaft<br />

Beispiel<br />

Im Verlauf des Ansparzeitraums (Zeitraum<br />

der Beitragszahlungen), in unserem Beispiel<br />

20 Jahre, zahlt eine Ärztin in einem Angestelltenverhältnis<br />

Beiträge mit einem persönlichen<br />

Grenzsteuersatz von 50 Prozent.<br />

20 Jahre später, wenn die Ärztin ihre Wohlfahrtsfondspension<br />

erhält, liegt ihr Grenzsteuersatz<br />

zu diesem Zeitpunkt bei 40<br />

Prozent. Der nominelle Renditezuwachs aus<br />

der Beitragszahlung beträgt somit 10 Prozent<br />

der Beitragsleistung. Wenn man zusätzlich<br />

berücksichtigt, dass die Versteuerung erst 20<br />

Jahre nach den Beitragszahlungen erfolgt, erhöht<br />

sich dieser Renditezuwachs entsprechend<br />

dem Zinseffekt. Bei einer angenommenen<br />

Das Gesetz besagt, dass Pflichtbeiträge,<br />

die an Einrichtungen, die der Kranken-,<br />

Unfall-, Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung<br />

dienen, steuerlich<br />

zur Gänze geltend gemacht werden<br />

können. Durch diese gesetzliche Verpflichtung<br />

sind die Wohlfahrtsfondsbeiträge<br />

– im Unterschied zu Zahlungen<br />

an private Pensionskassen – steuerlich<br />

zur Gänze absetzbar.<br />

Selbstständig Erwerbstätige können die<br />

Wohlfahrtsfondsbeiträge als Betriebsausgaben<br />

von der Steuer absetzen.<br />

Bei Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern<br />

im Angestelltenverhältnis<br />

erfolgt dies im Regelfall automatisch<br />

über den Dienstgeber (im Zuge der<br />

Akontierung) beziehungsweise durch<br />

den Werbungskostenabzug bei Einkünften<br />

aus nichtselbständiger Arbeit.<br />

Das bedeutet, dass bis zu 50 Prozent der<br />

eingezahlten Beiträge (abhängig vom<br />

individuellen Grenzsteuersatz) über die<br />

Einkommensteuer zurückerstattet werden<br />

können.<br />

Das bedeutet,<br />

dass<br />

bis zu 50<br />

Prozent der<br />

eingezahlten<br />

Beiträge<br />

über die<br />

Einkommensteuer<br />

zurückerstattet<br />

werden<br />

können.<br />

durchschnittlichen Rendite von 3 Prozent per<br />

anno ergibt dies über 20 Jahre gerechnet einen<br />

Renditezuwachs von rund 18 Prozent. Natürlich<br />

ist dieser Renditezuwachs bei Auszahlung<br />

der Pension in Form einer Rentenzahlung auch<br />

abhängig von der persönlichen Lebenserwartung<br />

der Ärztin.<br />

Bei einer Einmalauszahlung der Pensionsleistung<br />

im Zeitpunkt des Antritts der Pension<br />

ist der Renditeeffekt der Steuerersparnis naturgemäß<br />

geringer, da die Pensionsauszahlung<br />

hier unter Umständen (je nach persönlicher<br />

Steuersituation) auch dem 50-prozentigen<br />

Grenzsteuersatz (wie die Steuerersparnis aus<br />

den Beitragszahlungen) unterliegt.<br />

Dem gegenüber ist die Auszahlung der<br />

Pension allerdings ein steuerpflichtiger<br />

Bezug. Aufgrund der in der Regel<br />

niedrigeren Einkommenssituation im<br />

Ruhestand ergibt sich aber gleichzeitig<br />

auch ein geringerer persönlicher Grenzsteuersatz.<br />

Da die Beitragszahlungen oft viele Jahre<br />

vor der Rentenauszahlung erfolgen,<br />

tritt durch die Steuerersparnis auch<br />

noch ein nicht unbeachtlicher Zinseffekt<br />

ein. Diese beiden Faktoren machen<br />

die Wohlfahrtsfondspension aus steuerlicher<br />

Sicht äußerst attraktiv. <br />

Da die Beitragszahlungen<br />

oft viele Jahre<br />

vor der Rentenauszahlung<br />

erfolgen, tritt durch<br />

die Steuerersparnis ein<br />

Zinseffekt ein.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13


2024 ONLINE<br />

Zeit: 16:30-18:00Uhr<br />

29.<br />

01.<br />

26.<br />

02.<br />

18.<br />

03.<br />

22.<br />

04.<br />

27.<br />

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09.<br />

21.<br />

10.<br />

16.<br />

12.<br />

SPORT BEI METABOLISCHEN VERÄNDERUNGEN<br />

OA Dr. Phillip Lopatka, Universitätsklinikum Krems, Innere Medizin 1, Stoffwechselambulanz<br />

DIABETES UND PSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN –<br />

EINE FOLGENSCHWERE KOMBINATION?<br />

Mag. a Dr. in Diana Lebherz-Eichinger, PhD, Internistisches Zentrum, Klinik Penzing<br />

WORAN WIR ÖFTER DENKEN SOLLTEN: FAMILIÄRE HYPERCHOLESTERINÄMIE, LP(A)<br />

OA Dr. Florian Höllerl, Klinik Landstraße, Lipidambulanz der 1. Med. Abt. mit Diabetologie,<br />

Endokrinonogie und Nephrologie<br />

ÖKOLOGISCHE ASPEKTE VON DIABETES UND DIABETESTHERAPIE<br />

Priv.-Doz. DDr. Felix Aberer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere Medizin, MedUni Graz,<br />

Klinische Abteilung <strong>für</strong> Endokrinologie und Diabetologie<br />

LDL INFLUENCER<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiser, LKH <strong>Wien</strong>er Neustadt, 2. Med. Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie und Nephrologie<br />

WIE TRAINIERE ICH DEN METABOLISCHEN PATIENTEN?<br />

DER MUSKEL ALS METABOLISCHES ORGAN<br />

Prim. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter Ambulante Internistische Rehabilitation, Therme <strong>Wien</strong> Med<br />

OSTEOPOROSE BEI STOFFWECHSELKRANKHEITEN<br />

OÄ Dr. in Maya Thun, Privatklinik Rudolfinerhaus, Osteoporoseambulanz und Ordination in 1010 <strong>Wien</strong><br />

DIABETES BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN -<br />

FRÜH ERKENNEN, GUT BEHANDELN<br />

OÄ Dr. in Gabriele Berger, Kinderambulanz, ÖGK Mein Gesundheitszentrum Floridsdorf<br />

EISENSTOFFWECHSEL<br />

OA Dr. Roland Edlinger, KH Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, 3. Med. Abt. mit Stoffwechselerkrankungen<br />

und Nephrologie, Karl-Landsteiner-Institut f. Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, <strong>Wien</strong><br />

Vorsitz, Organisation<br />

& Moderation:<br />

OA Dr. Helmut Brath<br />

Mein Gesundheitszentrum<br />

Favoriten, <strong>11</strong>00 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen<br />

Link, um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden<br />

Sie sich gerne an fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl, Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


NEWS INTERN<br />

Fortbildung<br />

Die Fortbildungskarte – was sie kann und wo<strong>für</strong> sie gut ist<br />

Jede Ärztin und jeder Arzt hat ein online-Fortbildungskonto,<br />

zu finden unter<br />

www.meindfp.at. Über dieses wird das<br />

Sammeln von Fortbildungspunkten sowie<br />

der Antrag und die Ausstellung des DFP-Diploms<br />

administriert.<br />

Mithilfe der Fortbildungskarte können Ihre<br />

DFP-Punkte gemeinsam mit Ihren Teilnahmebestätigungen<br />

von allen approbierten Fortbildungsveranstaltungen<br />

direkt auf Ihr online-<br />

Fortbildungskonto gebucht werden.<br />

Die Fortbildungskarte wird automatisch von<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> per Post verschickt.<br />

Wie verwende ich die Fortbildungskarte?<br />

Nehmen Sie bitte die Karte zu jeder Veranstaltung<br />

mit und weisen Sie diese bei der Registrierung<br />

vor. Mit einem Scanner wird Ihr<br />

Barcode eingelesen und so Ihre Anwesenheit<br />

registriert. Der Veranstalter bucht die entsprechenden<br />

Punkte dann direkt auf Ihr Konto.<br />

Wozu brauche ich dann noch Klebeetiketten?<br />

Wer keine eigene Karte mit sich tragen will,<br />

kann den Barcode auch auf beispielsweise einen<br />

anderen Ausweis kleben und diesen wie<br />

eine Fortbildungskarte nutzen. Sollte ein Veranstalter<br />

das Barcode-System nicht nützen<br />

wollen, sichert das Anbringen einer Klebeetikette<br />

auf die Teilnehmerliste eine fehlerfreie<br />

Registrierung der teilnehmenden Personen,<br />

der Barcode kann dann vom Veranstalter im<br />

Nachhinein eingelesen werden.<br />

Was passiert, wenn ich meine Fortbildungskarte<br />

beziehungsweise meinen Barcode<br />

bei einer Fortbildungsveranstaltung<br />

nicht bei mir habe?<br />

Bitte geben Sie dem Veranstalter Ihre ÖÄK-<br />

Nummer oder Ihren Namen bekannt, dieser<br />

wird dann Ihre Punkte manuell eingeben.<br />

Wie werden Fortbildungen von Veranstaltern<br />

auf mein Konto gebucht, die meine<br />

Karte nicht lesen können (zum Beispiel<br />

Veranstaltungen in den Bundesländern,<br />

ausländische Kongresse, et cetera)?<br />

Sollte ein österreichischer Veranstalter das<br />

Angebot, mit der Fortbildungskarte zu buchen,<br />

nicht nutzen, ist er dennoch verpflichtet,<br />

Ihre DFP-Punkte auf Ihr Konto zu buchen.<br />

Auslandsfortbildungen müssen Sie weiterhin<br />

selbst manuell auf Ihr Konto buchen, bei Ausstellung<br />

des DFP-Diploms werden diese Eingaben<br />

überprüft.<br />

Das Referat <strong>für</strong> ärztliche Fortbildung der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> kann Sie dabei gerne unterstützen.<br />

Ich habe noch kein DFP-Konto eröffnet,<br />

funktioniert die Karte dann trotzdem?<br />

Ja, Ihre Punkte, die Sie jetzt schon bei Veranstaltungen<br />

sammeln, werden automatisch auf<br />

Ihr persönliches Konto gebucht, das jedoch<br />

nur durch Sie aktiviert werden kann. Wenn<br />

Sie dies noch nicht getan haben, oder auch<br />

Ihre Zugangscodes nicht mehr wissen, melden<br />

Sie sich bitte online über www.meindfp.at.<br />

Sie können Ihr Konto mittels der ID-Austria<br />

aktivieren, die ab Dezember <strong>2023</strong> die Handysignatur<br />

ablöst. Nähere Informationen dazu<br />

finden Sie unter https://www.oesterreich.<br />

gv.at/id-austria.html. <br />

Service: Unter dem Menü-Punkt Aus- und<br />

Fortbildung auf der Homepage der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at finden<br />

Sie zahlreiche nützliche und neu aufbereitete<br />

Informationen rund um das Thema Diplomfortbildungsprogramm.<br />

Fotos: michaelheim/stock.adobe.com; Stefan Seelig<br />

Misstrauensantrag gegen Präsident<br />

Steinhart gescheitert, Neuwahlantrag<br />

vertragt<br />

Der in der außerordentlichen Vollversammlung der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> am 10. Oktober eingebrachte Misstrauenstrag wurde<br />

aufgrund der fehlenden erforderlichen Zweidrittelmehrheit der abgegebenen<br />

gültigen Stimmen nicht angenommen. Von 81 gültigen<br />

Stimmen sprachen sich nur 44 <strong>für</strong> eine Abwahl aus. Ärztekammer-<br />

Präsident Johannes Steinhart betont, dass er seine Kritikerinnen<br />

und Kritiker überzeugen möchte.<br />

Der Antrag betreffend Auflösung der Vollversammlung und<br />

Anordnung von Neuwahlen wurde mehrheitlich auf die nächste<br />

Vollversammlung, die am 12. Dezember stattfinden wird, vertagt.<br />

Die Mehrheit der Vollversammlung entschied sich zudem <strong>für</strong> eine<br />

bessere, gesetzlich geregelte Repräsentation von Frauen in Gremien<br />

der Ärztekammer. Der entsprechende Antrag auf Reißverschlussverfahren<br />

bei Kammerwahlen wurde angenommen. Damit<br />

wird das Vorhaben dem Gesetzgeber übertragen.<br />

Teddybärkrankenhaus: 5.-7. Dezember<br />

in der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Im Dezember ist es wieder so<br />

weit: Für drei Tage öffnet in den<br />

Räumlichkeiten der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> das Teddybärkrankenhaus<br />

seine Türen.<br />

Das Teddybärkrankenhaus<br />

der AMSA (Austrian Medical<br />

Students Association) ist eine<br />

kinderfreundliche Krankenhaussimulation,<br />

in der Kinder von<br />

drei bis acht Jahren mit ihren<br />

Kuscheltieren als Patientinnen<br />

und Patienten kommen und den<br />

Das Teddybärkrankenhaus möchte Kindern<br />

durch Wissenserwerb und spielerische<br />

Darstellung des Klinikalltags die Angst vorm<br />

Spitalsaufenthalt nehmen.<br />

Alltag im Krankenhaus von der Aufnahme, über die Untersuchung<br />

bis hin zur Behandlung durchlaufen. Betreut werden die Kinder<br />

von Medizinstudierenden, den „TeddyDocs“. Die Vormittage sind<br />

<strong>für</strong> angemeldete Gruppen reserviert, die Nachmittage <strong>für</strong> alle<br />

Kinder, die dabei sein möchten.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15


INTERN NEWS<br />

Ärztekammer <strong>Wien</strong>: Reform des Apothekengesetzes<br />

birgt gesundheitliche Risiken<br />

Der von Gesundheitsminister<br />

Johannes Rauch bekannt gegebene<br />

Entwurf zur Reform des<br />

Apothekengesetzes stößt bei der<br />

Obfrau der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte der Ärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> auf Kritik. Die Apotheken<br />

sollen mit der Erweiterung ihrer<br />

Möglichkeiten den Ärztinnen und<br />

Ärzten Arbeit abnehmen, dabei<br />

werde aber nicht berücksichtigt,<br />

„dass dieser Weg nur Mehrarbeit<br />

produziert“.<br />

Was passiere bei positiven Testergebnissen<br />

in den Apotheken:<br />

„Werden rezeptfreie Medikamente<br />

verschrieben oder müssen die<br />

Patientinnen und Patienten dann schlimmstenfalls<br />

zeitverzögert und mit möglicherweise<br />

schlimmeren Symptomen erst recht wieder<br />

eine Arztordination aufsuchen?“, hinterfragt<br />

Kamaleyan-Schmied. Damit falle nur eine<br />

unnötige finanzielle Doppelbelastung <strong>für</strong> das<br />

Gesundheitssystem an. „Wo sind die Schnittstellen<br />

oder die Dokumentation? Wie können<br />

„Apotheken sind wichtig <strong>für</strong> die Versorgung mit Arzneimitteln, sie sind aber keine<br />

Arztpraxen light.“<br />

wir Ärztinnen und Ärzte auf die Informationen<br />

zur Behandlung in den Apotheken<br />

zugreifen?“, so die Vizepräsidentin weiter.<br />

Auch die Frage der Haftung sei völlig unklar.<br />

Kamaleyan-Schmied: „Wer haftet bei den<br />

Apotheken-Diagnosen? Gibt es dann eine<br />

Verlaufsbehandlung in den Apotheken?“<br />

„Apotheken sind wichtig <strong>für</strong> die Versorgung<br />

mit Arzneimitteln, sie sind aber<br />

keine Arztpraxen light“, stellt<br />

die Kurienobfrau klar. Vielmehr<br />

sollten umgekehrt die wichtigsten<br />

Medikamente <strong>für</strong> mehr Effizienz<br />

qualitätsgesichert in den Ordinationen<br />

abgegeben werden dürfen.<br />

Denn Patientinnen und Patienten<br />

müssen immer ganzheitlich<br />

betrachtet werden und „nicht jeder<br />

spricht gerne vor anderen Kunden<br />

in der Apotheke über seine Vorerkrankungen“.<br />

Hier könne nichts<br />

das Arzt-Patient-Gespräch ersetzen,<br />

das auch mit der notwendigen<br />

Schulung seitens der Medizinerinnen<br />

und Mediziner geführt wird<br />

und mit der nötigen Privatsphäre.<br />

„Diese Entwicklung birgt gesundheitliche<br />

Risiken – Verschleppung durch nicht zielgerichtete<br />

Behandlungen – und ziemlich sicher<br />

eine finanzielle Mehrbelastung <strong>für</strong> Patientinnen<br />

und Patienten sowie dem Gesundheitssystem“,<br />

ist Vizepräsidentin Kamaleyan-<br />

Schmied überzeugt. <br />

pressestelle@aekwien.at<br />

Umfrage zur Kinder -<br />

be treuung in der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> ist bemüht,<br />

<strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte, die an diversen<br />

hausinternen Sitzungen/Veranstaltungen/<br />

Fortbildungen teilnehmen, künftig eine<br />

Kinderbetreuung in den Räumlichkeiten<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> zu organisieren.<br />

Um diese bestmöglich zu gestalten, wäre<br />

es hilfreich, wenn Sie sich kurz Zeit nehmen,<br />

um an der Umfrage teilzunehmen:<br />

https://www.aekwien.at/<br />

umfrage-kinderbetreuung<br />

Die Umfrage läuft noch bis<br />

24. November <strong>2023</strong>.<br />

Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing, Gewalt,<br />

Sexismus und Rassismus <strong>für</strong> Ärztinnen<br />

und Ärzte: „Wer schnell und früh<br />

hilft, hilft doppelt“, <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

10/<strong>2023</strong>, Seite 10 ff.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Das Thema ist seit den Achtzigerjahren in der<br />

Arbeitsmedizin gut bekannt, und Mobbing<br />

passiert leider noch immer viel zu oft. Wir<br />

kommen hier nur sehr langsam voran.<br />

Ich habe im Laufe der Zeit einige hundert<br />

Betroffene, die mich wegen massiver Krankheitserscheinungen<br />

im Zusammenhang<br />

mit Mobbing am Arbeitsplatz – und dazu<br />

gehörten auch präsuizidale Syndrome und<br />

zahlreiche schwere körperliche Krankheiten –<br />

in meiner Praxis aufgesucht haben, hausärztlich<br />

betreut.<br />

Es gibt tatsächlich keinen „Mobbing-Typ“.<br />

Mobbing kann wirklich jedem und jeder<br />

passieren. Gerade starke Persönlichkeiten<br />

sind besonders erschüttert, wenn sie feststellen<br />

müssen, dass ihre Selbsthilfe-Ressourcen<br />

nicht dazu ausreichen, diesem massiven<br />

sozialen Druck standzuhalten. Berufliche Fähigkeiten<br />

und besondere Einsatzbereitschaft<br />

können Ängste vor Konkurrenz bei Kollegen<br />

und Kolleginnen wecken. Diese fühlen sich<br />

dann zu unfairem Verhalten berechtigt. Das<br />

ist oftmals die Ursache von Mobbing.<br />

Führungspersonen und Betriebsärzte sind<br />

an sich darin geschult, Konfliktregelungsgespräche<br />

zu führen. Leider fehlt es manchen<br />

an der Courage dazu. Hier ist die Ermutigung<br />

von Führungspersonen und Betriebsärzten<br />

dazu angesagt.<br />

Ein Medizinstudent aus den Niederlanden<br />

sagte mir, es sei dort üblich, als Mitarbeiter<br />

den Wunsch zu äußern, den Betriebsarzt zu<br />

einem Gespräch in die Abteilung zu bitten,<br />

und zwar ohne Begründung. Dieser niederschwellige<br />

Zugang wäre auch in Österreich<br />

sehr hilfreich.<br />

MR Dr. Hans-Joachim Fuchs, E-Mail<br />

Fotos: rh2010/Nelos/stock.adobe.com<br />

16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


Schmerzbefreiter<br />

Mittwoch<br />

2024<br />

Zeit:<br />

15:30 Uhr<br />

ONLINE<br />

17. Januar<br />

DAS KREUZ MIT DEM KREUZ! – DIE MULTIMODALE BEHANDLUNG<br />

VON RÜCKENSCHMERZEN<br />

OÄ Dr. in Julia Zeiler, GZNeubau <strong>für</strong> Physikalische Medizin der ÖGK<br />

21. Februar<br />

WAS HILFT, WAS HILFT NICHT? – NATURHEILKUNDLICHE METHODEN<br />

IN DER SCHMERZTHERAPIE<br />

Svetlana Geyrhofer, BA, DGKP, Fort- und Weiterbildung Schmerzmanagement, Geyrhofer KG<br />

20. März<br />

PHYSIOTHERAPIE RELOADED: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN<br />

Bernhard Taxer, MSc (OMT), Physiotherapeut, Fachhochschule Joanneum, Graz<br />

17. April<br />

KOPFSCHMERZEN ALS ALARMSYMPTOM.<br />

WENN MEHR DAHINTER STECKT: ERKENNEN UND BEHANDELN<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Salzkammergutklinikum Vöcklabruck<br />

22. Mai<br />

NEUESTE ERKENNTNISSE AUS DER NEUROPHYSIOLOGIE:<br />

IMPLIKATIONEN FÜR DAS SCHMERZMANAGEMENT?<br />

Assoc. Prof. in Ruth Drdla-Schutting, PhD, Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie,<br />

Medizinische Universität <strong>Wien</strong><br />

19. Juni<br />

SCHMERZTHERAPIE BEIM ÄLTEREN PATIENTEN<br />

– FALLBEISPIELE UND EMPFEHLUNGEN<br />

OÄ Dr. in Waltraud Stromer, Landesklinikum Horn, Past-Präsidentin der ÖSG<br />

18. September<br />

UNSERE KLEINSTEN: SCHMERZTHERAPIE BEI KINDERN<br />

OÄ Dr. in Brigitte Messerer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz<br />

16. Oktober<br />

ARBEITEN IM GRENZBEREICH – PALLIATIVVERSORGUNG ANDER SCHNITT-<br />

STELLE ZWISCHEN STATIONÄREM UND NIEDERGELASSENEM BEREICH<br />

OA Dr. Dietmar Weixler, MSc, Leiter des Palliativteams des Landesklinikums Horn,<br />

Präsident der OPG<br />

20. November<br />

DURCH DAS MESSER WIRD´S NICHT BESSER! GUTE UND<br />

SCHLECHTE INDIKATIONEN INDER ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE<br />

OA Dr. Raphael Scheuer, Abt. <strong>für</strong> Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädisches Spital Speising<br />

<strong>11</strong>. Dezember<br />

VISZERALE SCHMERZEN UND FUNKTIONELLE STÖRUNGEN:<br />

WIE SAGE ICH ES MEINEN PATIENTEN?<br />

OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA, Abt. <strong>für</strong> Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie, Klinik Hietzing<br />

Vorsitz, Organisation und Moderation: OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA<br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen Link,<br />

um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an<br />

fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl,<br />

Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


72.<br />

Foto:Stefan Seelig<br />

72.WIENER ÄRZTEBALL<br />

SAMSTAG,27. JÄNNER 2024<br />

<strong>Wien</strong>er Hofburg | Eröffnung 21.30Uhr<br />

www.aerzteball.at


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

ERNENNUNGEN<br />

Dr. in Aschauer Elena, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Fellinger Matthäus Johannes,<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

DDr. in Gerges Daniela Anna, MSc, Innere Medizin<br />

Priv.-Doz. Dr. Hosmann Arthur, PhD, Neurochirurgie<br />

Dr. Kaltenbrunner Wolfgang Alexander,<br />

Orthopädie und orthopädische Chrirurgie<br />

Dir. in Dr. in Kiene Ruthild, Allgemeinmedizin<br />

DDr. Liu David Tianxiang, Turnusarzt<br />

Priv.-Doz. Dr. Sobhian Babak, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Priv.- Doz. Dr. Dr. Zelniker Thomas, MSc, Innere Medizin<br />

Primaria<br />

Primarius<br />

Privatdozentin<br />

Außerplanmäßiger Professor<br />

Primarius<br />

Ärztliche Leiterin Pflege Baumgarten<br />

Privatdozent<br />

Primarius<br />

Außerplanmäßiger Professor<br />

NAMENSÄNDERUNGEN<br />

Dr. in Chen Yen-An<br />

Dr. in Herndl Elisabeth<br />

Dr. in Karlsböck Daniela<br />

Dr. in Kees Daniel<br />

Dr. in Leidenfrost Helga Maria<br />

Dr. in Helbich-Poschacher Veronika Katharina Barbara<br />

Dr. in Pruckner Andrea<br />

Dr. in Puschnig Daniela<br />

Dr. in Seitz Tamara<br />

in: Dr. in Chen-Esterhammer Yen-An<br />

in: Dr. in Hauer Elisabeth<br />

in: Dr. in Karlsböck-Paul Daniela<br />

in: Dr. in Kees-Pandur Daniel<br />

in: Dr. in Leidenfrost-Schafek Helga Maria<br />

in: Dr. in Pfoser-Poschacher Veronika Katharina Barbara<br />

in: Dr. in Pruckner-Schuster Andrea<br />

in: Dr. in Puschnig-Oberhauser Daniela<br />

in: Dr. in Clodi-Seitz Tamara<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Auer Bernadette Johanna <strong>11</strong>90, Billrothstraße 78<br />

Dr. in Auer Bernadette Johanna <strong>11</strong>80, Colloredogasse 1 **<br />

Dr. in Bojaj Teuta 1220, Strohblumengasse 84<br />

MR in Dr. in Czerny-Scheucher<br />

Beatrix Maria 1040, Argentinierstraße 16/1/19<br />

MR Dr. Ehrlich Patrick 1030, Geusaugasse 9/12<br />

Dr. Ghazal Aswad Karim 1230, Carlbergergasse 107/Stiege 4/<br />

Top 401<br />

Dr. in Kastenberger Olga 1010, Spiegelgasse 8/5<br />

Dr. in Khmelevskaya Veronika 1080, Lenaugasse 8<br />

Dr. in Lauda Eva 1080, Laudongasse <strong>11</strong>/8<br />

Dr. in Markot Aniela 1210, Großbauerstraße 56<br />

Dr. Nowicky Askold Taras 1080, Krotenthallergasse 3<br />

Dr. Nowicky Askold Taras 1020, Obere Donaustraße 45/EG **<br />

Dr. in Plank Christine Maria <strong>11</strong>80, Canongasse <strong>11</strong> **<br />

Dr. in Poeckh Claudia 1230, In der Klausen 3 **<br />

Dr. in Stevic Isidora <strong>11</strong>00, Erlachgasse 85<br />

Dr. in Stögbauer Lucija<br />

1220, Prandaugasse 3/6 R01<br />

Mag. a d-r Vratcheva Dzhuniya 1020, Jungstraße 15/2/6+7<br />

Dr. Zancolo Werner 1010, Operngasse 8<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Wollein Karl-Franz 1030, Marokkanergasse 12/2 **<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. in Hauer Elisabeth <strong>11</strong>80, Alsegger Straße 33/2/3<br />

Dr. Infanger Lukas Andreas 1070, Kandlgasse 18/10<br />

Dr. in Stögbauer Lucija<br />

1220, Prandaugasse 3/6 R01<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Shams-Mafi Farnusch 1080, Skodagasse 32<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Eckmayr Verena<br />

1230, Anton-Baumgartner-Straße<br />

125/1/3<br />

Dr. in Kulovits Beatrix 1220, Maria-Tusch-Straße 18/14 **<br />

dr. med Lehner György <strong>11</strong>30, Auhofstraße 189<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. Alahmad Karam 1090, Währinger Straße 47<br />

Dr. in Frühwirt Judith 1040, Schönbrunner Straße 9<br />

Priv.-Doz. Dr. Jank Bernhard 1040, Schönbrunner Straße 9<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. Lemmerer Raphael 1220, Prandaugasse 1/2/2 **<br />

Dr. in Tschernitz Madeleine 1050, Mittersteig 18<br />

Innere Medizin<br />

MR in Dr. in Czerny-Scheucher<br />

Beatrix Maria 1040, Argentinierstraße 16/1/19<br />

Dr. in Jahelka Barbara 1230, Breitenfurter Straße 372 D/9/26 **<br />

Priv.-Doz. in DDr.<br />

Kiesewetter-Wiederkehr Barbara 1080, Schmidgasse 16/1<br />

Dr. in Niehus Judith <strong>11</strong>90, Heiligenstädter Straße 46-48<br />

Dr. in Niehus Judith 1090, Porzellangasse 58/6/24 **<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. Bakr Ahmed Fayez Said <strong>11</strong>00, Alfred-Adler-Straße 1/5<br />

Dr. Ghazal Aswad Karim 1230, Carlbergergasse 107/Stiege 4/<br />

Top 401<br />

Dr. in Hepner Felix<br />

Markus Johannes 1220, Adelheid-Popp-Gasse 14/1/1 D **<br />

Dr. Hochmeister Norbert 1020, Vorgartenstraße 206 C<br />

Dr. in Pavlov Marlies <strong>11</strong>30, Speisinger Straße <strong>11</strong>1<br />

Dr. in Roberts-Mohr Lisa 1070, Kandlgasse 18/10<br />

Dr. in Steinbacher Sugar 1080, Albertplatz 8<br />

Dr. in Wessel Sara Johanna 1070, Kandlgasse 18/10<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Kienbauer Anna <strong>11</strong>40, Baumgartenstraße 44/2<br />

Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />

Dr. in Brandl Betina 1210, Heinrich-von-Buol-Gasse 8<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Asenbaum Johannes 1050, Gartengasse 26/1 C<br />

Neurologie<br />

Dr. in Alpaslan Leyla <strong>11</strong>20, Niederhofstraße 2<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 19


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. in Frank Julia Katharina <strong>11</strong>90, Billrothstraße 78 **<br />

Dr. Lang Clemens 1090, Lazarettgasse 25/2/<strong>11</strong><br />

Priv.-Doz. in Dr. in<br />

Willegger Madeleine <strong>11</strong>30, Hietzinger Hauptstraße 22/D/23 **<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Riessland-Seifert Angelika <strong>11</strong>40, Pierrongasse 13<br />

Radiologie<br />

Dr. Chocholka Peter 1200, Pasettistraße 71-75<br />

Dr. Gittler Florian <strong>11</strong>70, Schumanngasse 84**<br />

Dr. Zalaudek Martin 1090, Widerhoferplatz 4<br />

Urologie<br />

Dr. in Plank Christine Maria <strong>11</strong>80, Canongasse <strong>11</strong> **<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Arnhart Christoph <strong>11</strong>90, Dreimarksteingasse 1 **<br />

Dr. in Gossler Claudia 1090, Nußdorfer Straße 18<br />

Dr. Greifeneder Erik<br />

1210, Kürschnergasse 1c<br />

Dr. Hashem Othmann <strong>11</strong>80, Kutschkergasse 1/10<br />

Dr. Knechtl Benjanim 1010, Goldschmiedgasse 10/Top 301<br />

Dr. in Leyh Marie-Luise 1090, Roßauer Lände 45/8<br />

Dr. Müller Maximilian <strong>11</strong>90, Reimersgasse 3/26/3+4+5<br />

Dr. Pfusterschmied Joachim 1220, Hausgrundgweg 17/2/10<br />

Dr. in Raouf Azadeh, MSc <strong>11</strong>30, Oskar-Jascha-Gasse 67/1<br />

Dr. Rasho Rami <strong>11</strong>00, Puchsbaumplatz <strong>11</strong>/ Top <strong>11</strong><br />

MDDr. in Urbanova Veronika 1030, Ungargasse 4<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Dittrich Claudia <strong>11</strong>40, Hauptstraße 86-88/5 <strong>11</strong>40, Albert-Schweitzer-Gasse 6/109<br />

Dr. in Herzig Christine Barbara <strong>11</strong>80, Erndtgasse 1/17 <strong>11</strong>90, Scherpegasse 8/6/3<br />

Dr. in Hochmair Regina, MSc <strong>11</strong>90, Obkirchergasse 3/12 1210, Brünner Straße 70/EG<br />

Dr. Kostyrka Georg 1220, Kagraner Platz 1/1/5/34 <strong>11</strong>00, Pernerstorfergasse 38/3<br />

Dr. Pasiut Martin <strong>11</strong>50, Mariahilfer Straße 187/37 <strong>11</strong>80, Währinger Gürtel 91/Top 2-4<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Pasiut Martin <strong>11</strong>50, Mariahilfer Straße 187/37 <strong>11</strong>80, Währinger Gürtel 91/Top 2-4<br />

Dr. in Sorko-Enzfelder Kira <strong>11</strong>60, Seeböckgasse 59/1/7 <strong>11</strong>40, Nisselgasse 9/1/3-5<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Kostyrka Georg 1220, Kagraner Platz 1/1/5/34 <strong>11</strong>00, Pernerstorfergasse 38/3<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Sator Sabine <strong>11</strong>90, Reithlegasse 13/10 1090, Liechtensteinstraße 96<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Bas Didem Elif 1210, Prager Straße 91 1210, Prager Straße 77/EG/ Tür 1<br />

Dr. Oral Rafael Korel 1060, Mariahilfer Straße 53/2/16 1060, Mariahilfer Straße 81/1/15<br />

Dr. in Rubey Renate, MBA <strong>11</strong>60, Hettenkofergasse 21/6 <strong>11</strong>60, Thaliastraße 153<br />

Dr. Rubey Martin <strong>11</strong>60, Hettenkofergasse 21/6-7 <strong>11</strong>60, Thaliastraße 153<br />

Priv.-Doz. Dr. Schütze Christopher <strong>11</strong>30, Lainzer Straße 131 <strong>11</strong>30, Speisinger Straße 104/5<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Hachemian Nilouparak 1080, Auerspergstraße 17 <strong>11</strong>90, Silbergasse 18/3<br />

Dr. Janauer Michael <strong>11</strong>40, Satzberggasse 2/10 <strong>11</strong>40, Westermayergasse 3<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. in Dittrich Claudia <strong>11</strong>40, Hauptstraße 86-88/5 <strong>11</strong>40, Albert-Schweitzer-Gasse 6/109<br />

Prof. MR Dr. Hrabcik Hubert 1050, Reinprechtsdorfer Straße 52 1230, Perfektastraße 40/1/21<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Arbacher-Stöger Birgit <strong>11</strong>20, Elisabethallee 17 <strong>11</strong>40, Heinrich-Collin-Straße 3b/10/15<br />

Priv.-Doz. DDr. Weber Benedikt 1080, Skodagasse 32 <strong>11</strong>80, Kreuzgasse 17-19<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Abrahamian Heidemarie 1030, Esteplatz 4/3. Stock/15 1040, Prinz-Eugen-Straße 58/4/21<br />

Prim. Dr. Frömmel Martin <strong>11</strong>90, Grinzinger Allee 19/2/3 <strong>11</strong>90, Grinzinger Allee 6/Top 13<br />

Dr. Höchtl-Hainzl Thomas 1230, Khekgasse 13/3 <strong>11</strong>50, Gablenzgasse <strong>11</strong>/2. Stock<br />

Univ.-Prof. Dr. Langsteger Werner 1040, Wiedner Hauptstraße 57 <strong>11</strong>90, Heiligenstädter Straße 46-48<br />

Dr. in Promintzer-Schifferl Miriam 1080, Auerspergstraße 17 1080, Schmidgasse 16/1<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Vizepräsident Dr. Ferenci Stefan <strong>11</strong>80, Gentzgasse 14/4/4 <strong>11</strong>20, Schönbrunner Straße 181/R02<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Herzig Christine Barbara <strong>11</strong>80, Erndtgasse 1/17 <strong>11</strong>90, Scherpegasse 8/6/3<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

DDr. in Weber Stefanie 1090, Liechtensteinstraße 104 1090, Maria-Theresien-Straße 18/Top 20<br />

Neurologie<br />

Dr. Eckmayr Daniel Josef 1230, In der Klausen 3 1230, Anton-Baumgartner-Straße 125/1/3<br />

Nuklearmedizin<br />

Univ.-Prof. Dr. Langsteger Werner 1040, Wiedner Hauptstraße 57 <strong>11</strong>90, Heiligenstädter Straße 46-48<br />

20 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Bonomo Johannes 1010, Schottengasse 3-3 A/1. Hof/3. Stock <strong>11</strong>70, Kalvarienberggasse 66/3<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. Kozlowski Alexander <strong>11</strong>80, Kreuzgasse 17-19 <strong>11</strong>80, Antonigasse 1<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

dr.sc. Kabil Emina, dr.med.dent. 1010, Goldschmiedgasse 10/3/1 <strong>11</strong>00, Keplergasse 7<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Conrad Tobias Hermann 1010<br />

Dr. in Kunz Alexandra 1030 **<br />

Dr. Lauda Peter Heinrich 1080<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Walli Gerald 1040<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Lauda Peter Heinrich 1080<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Baumgarten Katrin 1080<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Univ.-Prof. Dr. Hönigsmann Herbert <strong>11</strong>80<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. in Berset Mariette 1010<br />

Dr. in Berset Mariette 1040 **<br />

Univ.-Prof. Dr. Haas Oskar Arthur 1010<br />

Univ.-Prof. Dr. Haas Oskar Arthur <strong>11</strong>50 **<br />

Physikalische Medizin und<br />

allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Kunz Alexandra 1030 **<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

Univ.-Doz. Dr. Gathmann Peter <strong>11</strong>80<br />

Tumorbiologie<br />

Univ.-Prof. Dr. Haas Oskar Arthur 1010<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Cerny Wolfgang 1090<br />

DDr. Enachescu Dan-Romulus <strong>11</strong>00<br />

DDr. in Enachescu Miriana <strong>11</strong>00<br />

Dr. Gossler Andreas Claudius 1090<br />

Dr. in Masic-Cabak Vera <strong>11</strong>80<br />

OMR Dr. Müller Rainer <strong>11</strong>90<br />

Dr. Pfusterschmied Wolfgang 1220<br />

Dr. Stanek Gerhard 1090<br />

Dr. in Steiner Huberta 1210<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

Univ.-Prof. Dr. Hönigsmann Herbert 26.03.1943 21.08.<strong>2023</strong><br />

Dr. Langer Hans 30.09.1940 17.09.<strong>2023</strong><br />

Dr. Mayer Felix 13.04.1943 01.10.<strong>2023</strong><br />

Dr. in Puschl Margot 26.09.1977 02.09.<strong>2023</strong><br />

Dr. Schuster Franz 24.06.1951 15.09.<strong>2023</strong><br />

Dr. Skalicka Rostislav 26.12.1956 16.08.<strong>2023</strong><br />

AMKO<br />

Ärztlicher Mobilitätsklub Österreichs<br />

Gratis Mitglied ...<br />

... vom 1. Oktober bis 31. Dezember <strong>2023</strong><br />

Neumitglieder zahlen den Mitgliedsbeitrag <strong>für</strong> 2024, können aber alle Vorteile<br />

und Leistungen einer AMKO-Mitgliedschaft jetzt schon in Anspruch nehmen.<br />

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Onlineanmeldung unter: www.amko.at/mitglied-werden/<br />

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<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21


AM PULS COVERSTORY<br />

►<br />

Foto: David Schaffer/KOTO/stock.adobe.con<br />

Die Kinder im Fokus<br />

Dass sich Eltern ausreichend um die Gesundheit ihrer Kinder kümmern, ist nicht selbstverständlich.<br />

Schulärztinnen und -ärzte bieten einen niederschwelligen Zugang zur Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>für</strong> alle Schülerinnen und Schüler, weshalb eine Aufwertung dringend nötig wäre. Wie der Beruf<br />

aufgewertet werden kann und was ihn erfüllend macht, erläutert die Leiterin des Referats <strong>für</strong><br />

Schulärztinnen und Schulärzte, Margit Saßhofer.<br />

Von Claudia Tschabuschnig<br />

22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Fotos: Stefan Huger; Studio Romantic/stock.adobe.com<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Frau Dr. in<br />

Saßhofer, wie erklären Sie sich den<br />

Mangel an Schulärztinnen und -ärzten?<br />

Saßhofer: Generell muss man<br />

hier zwischen Schulärztinnen und<br />

-ärzten in Bundes- und Pflichtschulen<br />

unterscheiden. In Bundesschulen<br />

ist Zeit und Aufgabenstellung klar<br />

geregelt, da es dort einen Dienstvertrag<br />

gibt und pro 60 Schülerinnen<br />

und Schülern eine Wochenstunde<br />

vorgesehen ist. Das wird auch eingehalten.<br />

Anders sieht das in den<br />

Pflichtschulen aus. Dort sind Schulerhalter,<br />

meist die Gemeinden, zuständig.<br />

Pro 100 Schülerinnen und<br />

Schülern ist dort eine Wochenstunde<br />

vorgesehen. Dies wird in Bundesländern<br />

oft nicht eingehalten. Zudem<br />

ist die Bezahlung in Pflichtschulen<br />

schlechter. Das ist ein Grund, warum<br />

viele Kolleginnen und Kollegen von<br />

der Gemeinde zum Bund wechseln,<br />

was den Mangel noch verschärft.<br />

Auch ist der Schularztberuf keiner, in<br />

dem man tolle Operationen macht,<br />

aber das Tätigkeitsfeld, die Früherkennung<br />

und Therapieeinleitung, ist<br />

trotzdem ansprechend.<br />

Margit Saßhofer: „Generell wünsche ich mir<br />

<strong>für</strong> Schulärztinnen und -ärzte, dass sie von der<br />

Politik mehr gesehen werden.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Herausforderungen<br />

und Trends sehen Sie bei den<br />

Schülerinnen und Schülern?<br />

Saßhofer: Die Kinder, die Schülerinnen<br />

und Schüler, sind gestresst.<br />

Psychische Erkrankungen haben<br />

massiv zugenommen, vor allem Panik-<br />

und Angststörungen – bis hin<br />

zu depressiven Verstimmungen. Hier<br />

braucht es mehr schulpsychologische<br />

Betreuung und Schulsozialarbeit. Da<br />

würde ich mir mehr Stunden in den<br />

Pflichtschulen sowohl <strong>für</strong> Schulärztinnen<br />

und -ärzte als auch <strong>für</strong> Schulpsychologinnen<br />

und -psychologen<br />

wünschen. Was Essstörungen betrifft,<br />

gibt es meinen Beobachtungen zufolge<br />

mehr adipöse Kinder als vor 30 Jahren.<br />

Damals war Karies ein großes Thema,<br />

das sieht man heute weniger. Stark ist<br />

auch die Zahl der Kinder mit Diabetes<br />

gestiegen. Dadurch, dass es mehr<br />

Fälle gibt, sind Lehrerinnen und Lehrer<br />

auch routinierter im Umgang mit<br />

diabetischen Kindern. Auch die Betreuung<br />

von autistischen Kindern oder<br />

Kindern mit ADHS hat sich deutlich<br />

verbessert. Was ebenfalls ein Thema<br />

ist, sind Kinder und Jugendliche, die<br />

zuhause Angehörige betreuen. Pflegende<br />

Kinder und Jugendliche halten<br />

dies häufig geheim, wodurch Lehrkräfte<br />

nicht ausreichend auf ihre besonderen<br />

Umstände eingehen können.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo liegt der Fokus<br />

Ihrer Arbeit im Referat <strong>für</strong> Schulärztinnen<br />

und Schulärzte?<br />

Saßhofer: Es wird derzeit an einem<br />

österreichweiten Schularztprogramm<br />

„Psychische<br />

Erkrankungen<br />

haben<br />

massiv<br />

zugenommen,<br />

vor<br />

allem Panikund<br />

Angststörungen<br />

– bis hin zu<br />

depressiven<br />

Verstimmungen.“<br />

gearbeitet, das eine elektronische Dokumentation<br />

ermöglicht. Das Programm<br />

entsteht in Kooperation mit<br />

dem Unterrichts- und Gesundheitsministerium.<br />

Damit sollen Daten eingegeben<br />

und anonym ausgewertet werden<br />

können. So können wir mit Zahlen festmachen,<br />

wie es unseren Schülerinnen<br />

und Schülern geht und gleichzeitig<br />

nachweisen, wie viel wir arbeiten. Man<br />

kann dann konkret sagen, ob etwa die<br />

Kurzsichtigkeit zunimmt und ist nicht,<br />

wie jetzt, auf Schätzungen angewiesen.<br />

Mit den erhobenen Daten könnte<br />

man dann auch Druck auf die Politik<br />

ausüben, sodass diese auf negative Entwicklungen<br />

reagiert. Im Zuge des Programms<br />

soll auch eine Eintragung in<br />

den elektronischen Impfpass möglich<br />

sein. Ein anderes wichtiges Thema ist<br />

die Vernetzung mit anderen Berufsgruppen,<br />

Fachbereichen, Politik, aber<br />

auch Fachgesellschaften wie der GSÖ,<br />

der „Gesellschaft der Schulärzt:innen<br />

Österreichs“, oder der EUSUHM, dem<br />

europäischen Pendant.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wo liegen die Mängel<br />

im Schulärztewesen?<br />

Saßhofer: Geht man nach den Berichten<br />

des Rechnungshofs sind wir „unser<br />

Geld wert“. Bisher wurde den Schulärztinnen<br />

und -ärzten immer eine gute ><br />

Nur wenige Schulkinder machen eine jährliche Routineuntersuchung bei der Kinderärztin oder beim Kinderarzt.<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 23


SERVICEANGEBOTDES REFERATES<br />

FÜRÄRZTLICHE FORTBILDUNGDER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜRWIEN:<br />

n Kostenlose Verwaltung Ihres DFP-Kontos und<br />

Nachtragung fehlender Teilnahmebestätigungen<br />

n Angebot von kostenlosen Workshops und Seminaren<br />

n Angebot von vielen weiteren Fortbildungsveranstaltungen<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />

Bernadette Butzendobler<br />

butzendobler@aekwien.at<br />

Katharina Luckerbauer<br />

luckerbauer@aekwien.at<br />

Elena Mann<br />

mann@aekwien.at<br />

Michaela Wörgötter<br />

woergoetter@aekwien.at


COVERSTORY AM PULS<br />

Foto: Stilialucida/stock.adobe.com<br />

Schulärztinnen und -ärzte können Kinder<br />

im Rahmen eines niederschwelligen<br />

Screenings beobachten, bei dem jedes<br />

Kind drankommt und um das sich die<br />

Eltern nicht kümmern müssen.<br />

Kosten-Nutzen-Rechnung attestiert.<br />

Die Mängel, die angeführt werden,<br />

kommen meist von oben. Da geht es<br />

meist um Organisatorisches: Fehlende<br />

Computerprogramme oder die fehlende<br />

standardisierte Dokumentation.<br />

Woran das Schulärztewesen generell<br />

leidet, ist, dass Prävention in Öster reich<br />

keinen hohen Stellenwert hat. In anderen<br />

Ländern wird in diesen Bereich<br />

mehr Geld gesteckt. Da arbeiten Ärztinnen<br />

und Ärzte auch in der Forschung<br />

und genießen mehr Prestige. Generell<br />

wünsche ich mir <strong>für</strong> Schulärztinnen<br />

und -ärzte, dass sie von der Politik mehr<br />

gesehen werden und dass erkannt wird,<br />

dass sie einen großen Beitrag zur Gesunderhaltung<br />

der gesamten Bevölkerung<br />

leisten.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ein Kritikpunkt am<br />

Schulärztewesen ist, dass das System veraltet<br />

ist und nicht den aktuellen Anforderungen<br />

entspricht. Wie sehen Sie das?<br />

Rückblick „Schulärzt:innentagung <strong>2023</strong>“<br />

Auf der jährlichen „Schulärzt:innentagung“, die heuer am 20. Oktober im<br />

Austria Trend Hotel - Parkhotel Schönbrunn stattgefunden hat, kamen einige<br />

Themen zur Sprache, die im schulärztlichen Alltag herausfordern können,<br />

darunter das Cyber-Mobbing.<br />

Virtuell Gemobbte reagieren nach jüngsten Untersuchungen stärker traumatisiert<br />

als Mobbingopfer im echten Leben. Mobbing-Attacken können ein Opfer<br />

bis in den Suizid treiben. Wegen der permanenten Verfügbarkeit der Online-<br />

Kommunikation sind die Auswirkungen zudem verheerender. Gruppenchats<br />

sind ein Nährboden <strong>für</strong> Vorfälle. Vieles, das über soziale Netzwerke etwa in der<br />

Klassengruppe stattfindet, spielt dann in den Schulalltag hinein. Interventionen,<br />

wie Handyverbote in der Schule, werden häufig von Eltern blockiert. Die Ombudsstelle<br />

der Initiative Saferinternet.at kann nach Meldung von Betroffenen<br />

die Löschung von Inhalten veranlassen.<br />

Auch das Thema Transgender rückt mehr in den Fokus von Kindern und<br />

Jugendlichen. Besonders die Zahl der Transgenderjungen, also Mädchen, die<br />

sich nicht als solche identifizieren, würde steigen. Viele von ihnen leiden auch<br />

an psychischen Problemen. Herausfordernd ist die Diagnose von Geschlechtsdysphorie<br />

besonders bei neurodivergenten Jugendlichen, wie etwa aus dem<br />

Autismus-Spektrum. Generell gebe es keine klare Antwort darauf, wie Schulen<br />

„richtig“ mit der Transgender-Thematik umgehen sollten. Wichtig sei es, Kinder<br />

und Jugendliche ernst zu nehmen, wenn sie sich in ihrer Geschlechtsidentität<br />

nicht richtig zugeordnet fühlen.<br />

„Wir wollen<br />

auch<br />

die sozial<br />

schwächeren<br />

Gruppen<br />

erwischen<br />

und damit<br />

die Kinder,<br />

um die sich<br />

nicht so viel<br />

gekümmert<br />

wird.“<br />

Saßhofer: Derzeit ist das Prozedere<br />

eine jährliche Untersuchung von Kopf<br />

bis Fuß. Hier könnte man schon überlegen,<br />

ob man Schwerpunkte setzt,<br />

sich auf gewisse Bereiche fokussiert,<br />

wie etwa die Wirbelsäule. Etwas, das<br />

meiner Ansicht nach nicht mehr notwendig<br />

ist, ist der Hörtest. Einfach,<br />

weil man ohne schalldichte Kammer<br />

und passende Ausstattung keinen validen<br />

Hörtest durchführen kann. Woran<br />

man jedenfalls feilen könnte, ist<br />

die Beratung, gerade im Hinblick auf<br />

psychische Probleme. Generell würde<br />

ich mir mehr Unterrichtsstunden <strong>für</strong><br />

Schülerinnen und Schüler wünschen,<br />

um die Gesundheitskompetenz zu<br />

schulen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Auch gibt es Rufe,<br />

die Schuluntersuchungen komplett abzuschaffen,<br />

unter anderem, da es ja Kinderärztinnen<br />

und -ärzte gibt. Was sagen<br />

Sie zu dieser Meinung?<br />

Saßhofer: Wir nehmen den Kinderärztinnen<br />

und -ärzten ja nichts<br />

weg, sondern wir schicken die Kinder<br />

oft weiter. Was wir aber machen können,<br />

ist Kinder beobachten bei einem<br />

Screening, das niederschwellig ist, bei<br />

dem jedes Kind drankommt und um<br />

das sich die Eltern nicht kümmern<br />

müssen. Wir wissen, dass nur wenige<br />

Schulkinder eine jährliche Routineuntersuchung<br />

bei der Kinderärztin oder<br />

beim Kinderarzt machen. Wir wollen<br />

auch die sozial schwächeren Gruppen<br />

erwischen und damit die Kinder und<br />

Jugendlichen, um die sich nicht so viel<br />

gekümmert wird. Manchmal sehen<br />

wir auch Misshandlungen oder Vernachlässigungen,<br />

dann kann man sofort<br />

einschreiten oder gemeinsam mit<br />

Lehrkräften dies weiter beobachten.<br />

Wenn wir einen internationalen Vergleich<br />

anstellen, sehen wir viele unterschiedliche<br />

Schulgesundheitssysteme,<br />

deren Output insgesamt nicht besser<br />

oder schlechter ist. So gibt es etwa<br />

„School Nurses“, etwa in den Niederlanden,<br />

die zunächst untersuchen, bevor<br />

eine Schulärztin oder Schularzt schwerpunktmäßig<br />

zum Einsatz kommt. Es<br />

gibt externe Zentren, in die Schülerinnen<br />

und Schüler gehen. In Finnland<br />

ist der schulärztliche Dienst mit<br />

dem elektronischen Gesundheitssystem,<br />

äquivalent zu unserer ELGA,<br />

verknüpft. Ich habe gehört, dass dies<br />

sehr positiv gesehen wird. <br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25


SERVICE KONGRESSE<br />

NOVEMBER <strong>2023</strong><br />

Ärztliche Aufklärungspflicht und<br />

Dokumentation<br />

Ort: Evangelisches Krankenhaus, Gemeinderaum, <strong>11</strong>80<br />

<strong>Wien</strong>, Hans-Sachs-Gasse 10-12<br />

Termin: 23.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung der Ärztlichen<br />

Bildungsakademie: ÄD Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc.<br />

Referent: Rechtsanwalt Dr. Stephan Trautmann<br />

Veranstalter: Krankenhaus Elisabethinen – Abteilung <strong>für</strong><br />

Kardiologie<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.ekhwien.at/anmeldung, f.polesny@ekhwien.at<br />

Herbsttagung der AG Interventionelle Kardiologie<br />

Ort: Courtyard by Marriott, 4020 Linz, Europaplatz 2<br />

Termin: 24.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. PD Dr. Matthias Frick,<br />

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Alexander Niessner<br />

Veranstalter: Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie<br />

der Österreichisch Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG)<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungsund<br />

Werbegesellschaft, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6/3,<br />

Sonja Chmella, Stefanie Skodler, Tel.: +43/1/536 63-84,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/<br />

herbsttagung23<br />

<strong>11</strong>. Niederösterreichischer Onkologietag<br />

Ort: Campus Krems, Karl Landsteiner Privatuniversität<br />

<strong>für</strong> Gesundheitswissenschaften, 3500 Krems,<br />

Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30<br />

Termin: 24.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin<br />

Pecherstorfer<br />

Veranstalter: Karl Landsteiner Privatuniversität <strong>für</strong><br />

Gesundheitswissenschaften<br />

Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-85 DW,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.azmedinfo.co.at/<br />

onkotagnoe<strong>2023</strong><br />

EASIE-ERCP Kurs<br />

Ort: Universitätsklinikum St. Pölten, 3100 St. Pölten,<br />

Dunant-Platz 1<br />

Termin: 30.<strong>11</strong>. – 1.12.<strong>2023</strong><br />

Kursleitung: Prim. Priv.-Doz. Dr. Andreas Maieron<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, Nina Strasser, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6,<br />

Tel: +43/1/536 63 -87 DW,<br />

E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/<br />

argeendoskopie<br />

BITTE BEACHTEN SIE<br />

Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />

Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />

ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />

ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

1060 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4, Tel: +43 1/5973357/DW 10,<br />

E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, Anmeldung: www.zafi.at<br />

Find your Implant System / Implantatsysteme im Vergleich<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Bernhart<br />

24.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Ort: Hotel Hilton Plaza<br />

Die richtige OP-Assistenz bei der Implantation<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen und Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Gabriela Hauser, Christoph Seper<br />

24.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Ort: Hotel Hilton Plaza<br />

Assistenz und Verhaltensführung in der Kinderzahnbehandlung<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen)<br />

Dr. in Dinah Fräßle-Fuchs<br />

24. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Live Intensiv Curriculum Implantologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Raoul Polansky, Dr. Christian Schober,<br />

Prof. PD DI DDr. Rudolf Seemann, MBA<br />

Modul 2: 13. – 14.10.<strong>2023</strong>; Modul 3: 24. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Endodontie Intensivkurs<br />

Dr. Johannes Reichsthaler<br />

24. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Effiziente Kieferorthopädie – Vom Straight-Wire bis Aligner<br />

Dr. Stefano Troiani<br />

12. – 13.1., 15 – 16.3., 21. – 22.6., 13. – 14.9.2024<br />

Ästhetik Curriculum<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart<br />

12. – 13.1., 2. – 3.2., 19. – 21.4., 24. – 25.5., 13. – 15.9.,<br />

27. – 28.9., <strong>11</strong>. – 12.10., 13. – 14.12.2024<br />

Fit for Kids-und Juniorprophylaxe (Seminar <strong>für</strong> Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Annette Schmidt<br />

12.1.2024<br />

Aufbaukurs – Manuelle und maschinelle Instrumentation im Rahmen<br />

der systematischen Parodontitisbehandlung<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Dr. in Bettina Schreder<br />

26. – 27.01.2024<br />

Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde<br />

ZTM Uwe Gehringer, Dr. Stefan Hägewald, Prof. Dr. Jürgen Manhart,<br />

Dr. in Peggy Weishaupt<br />

12. – 13.1., 2. – 3.2., 19. – 21.4., 24. – 25.5., 13. – 15.9., 27. – 28.9.,<br />

<strong>11</strong>. – 12.10., 13. – 14.12.2024<br />

Curriculum Implantologie – Live Intensiv<br />

Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Dr. Christian Schober, Prof. PD DI DDr. Rudolf<br />

Seemann<br />

Modul 1: 19. – 20.1., Modul 2: 5. – 6.4., Modul 3: 14. – 15.6.2024<br />

Antibiotika Crashkurs (Webinar)<br />

Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer<br />

15.2.2024<br />

Einblicke in den Wohlfahrtsfonds<br />

Dr. Ozren Markovic<br />

20.2.2024<br />

Menschenkenntnis – mit unterschiedlichen Typen kommunizieren<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*inenn und Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Mag. a Martina Fahrnberger<br />

24.2.2024<br />

26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


KONGRESSE SERVICE<br />

53. KONGRESS FÜR ALLGEMEINMEDIZIN<br />

Ort: Stadthalle Graz, 8010 Graz, Messeplatz 1<br />

Termin: 23. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Thema: Vom Befund und Befinden: Medizin in Bewegung<br />

Kongressleiter: Dr. Oliver Lammel, MR Dr. Gottfried Thalhammer<br />

Kongresssekratariat: Steirische Akademie <strong>für</strong> Allgemeinmedizin, 8010 Graz,<br />

Pestalozzistraße 62, Corina Faulend, Tel.: +43/664/915 15 44,<br />

E-Mail: corina.faullend@stafam.at, www.stafam.at<br />

Information: AZ med.info, 1010 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 2, Tel.: +43/1/531 16-32<br />

DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

TRANSPLANT FOR LIFE<br />

Ort: NOVUM, 1070 <strong>Wien</strong>, Lerchenfelder Straße 35<br />

Termin: 24. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Vorsitzender der Tagung: OA PD Dr. Peter Jaksch,<br />

Univ.-Prof. Dr. Andreas Zuckermann<br />

Patronanz: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Pneumologie<br />

Information: Forum Medizin, 2344 Maria Enzerdorf, Grenzgasse <strong>11</strong>1,<br />

Tel.: +43/0/676 4<strong>11</strong> 65-07, E-Mail: tagung@forum-medizin.org, www.forum-medizin.org<br />

Anmeldung: https://www.forum-medizin.org/transplant-for-life-wien-<strong>2023</strong><br />

20. KONGRESS DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR<br />

NOTFALL- UND KATASTROPHENMEDIZIN (ÖNK)<br />

Ort: Reed Messe <strong>Wien</strong>, 1020 <strong>Wien</strong>, Messeplatz 1<br />

Termin: 27. – 28.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Kongressleitung: Prim. Dr. Klaus Katzensteiner, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schreiber<br />

Veranstalter: Karl Landsteiner Privatuniversität <strong>für</strong> Gesundheitswissenschaften<br />

Information und Anmeldung: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />

Tel.: +43/1/531 16-85 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at,<br />

notarztkongress@columbus.at www.notarztkongress.at<br />

JAHRESTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT<br />

FÜR RHEUMATOLOGIE UND REHABILITATION (ÖGR)<br />

Ort: Tech Gate Vienna, Wissenschafts- und Technologiepark, 1220 <strong>Wien</strong>,<br />

Donau-City-Straße 1<br />

Termin: 30.<strong>11</strong>. – 2.12.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Assoc. Prof. in Priv.-Doz in Dr. in Helga Lechner-Radner<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Rheumatologie und<br />

Rehabilitation (ÖGR)<br />

Information: AZ med.info, 1014 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße 4,<br />

Tel.: +43/1/536 63-41, -85 DW, Fax: +43/1/535 16-61,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at, www.rheumatologie.at<br />

Anmeldung: registration.azmedinfo.co.at/oegr23<br />

JAHRESTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT<br />

FÜR DERMATOLOGIE UND VENEROLOGIE<br />

Ort: Salzburg Congress, 5020 Salzburg, Auerspergstraße 6<br />

Termin: 30.<strong>11</strong>. – 2.12.<strong>2023</strong><br />

Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Peter Wolf<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Dermatologie und Venerologie<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, Ingrid<br />

Winkler, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-33 DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: Mondial Congress & Events, 1040 <strong>Wien</strong>, Operngasse 20B,<br />

Tel.: +43/1/588 04-0, E-Mail: oegdv@mondial-congress.com,<br />

www.mondial-congress.com<br />

DEZEMBER <strong>2023</strong><br />

Lust auf Reden<br />

Ort: Klinik Floridsdorf – Veranstaltungszentrum,<br />

Konferenzraum 5, 1210 <strong>Wien</strong>, Brünner Straße 68<br />

Termin: 1.12.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Aids Hilfe <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>er Programm <strong>für</strong><br />

Frauengesundheit, Abteilung Strategische Gesundheitsversorgung<br />

der Stadt <strong>Wien</strong><br />

Information und Anmeldung: E-Mail: frauengesundheit@ma24.<br />

wien.gv.at, https://www.wien.gv.at/umfrage/index.php/495467/<br />

5. Neuro-Immunologie Akademie<br />

Ort: ARCOTEL Castellani, 5020 Salzburg, Alpenstraße 6<br />

Termin: 1. – 2.12.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dr. Mark Stettner<br />

Veranstalter: <strong>Wien</strong>er Medizinische Akademie GmbH<br />

Information: MEDahead Gesellschaft <strong>für</strong> medizinische Information<br />

m.b.H, Part of Futuro Publishing Group, 1070 <strong>Wien</strong>,<br />

Seidengasse 9/ Top 1.3, Barbara Mandlburger,<br />

Tel.: +43/1/607 0233-719, E-Mail: b.mandlburger@medahead.at<br />

Anmeldung: https://medahead-fortbildung.at/event/<br />

5-neuroimmunologie-akademie/<br />

Tag der Speiseröhre<br />

Ort: Med Campus, 8010 Graz, Neue Stiftingtalstaße 6<br />

Termin: 2.12.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: DDr. in Franziska Baumann-<br />

Durchschein, Dr. Hansjörg Schlager<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Gastroenterologie<br />

und Hepatologie (ÖGGH) & ARGE Neurogastroenterologie,<br />

Motilität & Psychosomatik<br />

Information: ÖGGH Fortbildungen, 1010 <strong>Wien</strong>, Freyung 6,<br />

Lisa Jandrinitsch und Sarah Leitner, Tel.: +43/1/536 63-36 bzw.<br />

-67 DW, E-Mail: oeggh.fortbildungen@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/gastrospeise23<br />

Kardiologische Fortbildungsseminare<br />

Antithrombotische Therapie bei Herzerkrankungen<br />

Ort: Hotel Schloss Wilhelminenberg, <strong>11</strong>60 <strong>Wien</strong>, Savoyenstraße 2<br />

Termin: 2.12.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet<br />

der Arteriosklerose, Thrombose und vaskulären Biologie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />

Sonja Chmella, Stefanie Skodler, 1010 <strong>Wien</strong>,<br />

Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-32 oder 84 DW, E-Mail:<br />

kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardioanti23<br />

MENOPAUSE - ANDROPAUSE - ANTI-AGING <strong>2023</strong><br />

Ort: Arcotel Wimberger, 1070 <strong>Wien</strong>, Neubaugürtel 34-36<br />

Termin: 7. – 9.12.<strong>2023</strong><br />

Lokale Organisation: Dr. William Clementi,<br />

Prof. DDr. Johannes C. Huber, Prof. Dr. Markus Metka<br />

Veranstalter: Österreichische Menopausegesellschaft<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 Wie, Freyung 6/3/3, Daniella<br />

Jokesch, Tel.: +43/1/332 35-18 DW,<br />

E-Mail: maw@media.co.at, www.maw.co.at<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27


SERVICE MEDIZIN<br />

Makrophagen<br />

„Metabolische Fabriken“ im Darm<br />

Ein Forschungsteam der MedUni <strong>Wien</strong> und des vom FWF gesponserten Spezialforschungsbereichs<br />

SFB F83 Immunometabolism konnte nun erstmals die zentrale Rolle von Makrophagen bei der Erneuerung<br />

von Darmzellen zeigen, welches ein Licht auf das komplexe Zusammenspiel zwischen Immunzellen<br />

und Gewebe-Regeneration wirft.<br />

► Insbesondere konnte beschrieben<br />

werden, dass Makrophagen<br />

die Stoffwechselprodukte Spermidin<br />

und Spermin in hohem Ausmaß produzieren,<br />

die dann den anderen Gewebszellen<br />

im Organ zugutekommen.<br />

Dadurch müssen die Gewebezellen<br />

diese Stoffe nicht mehr selbst produzieren<br />

und können ihre eigentlichen<br />

Funktionen besser ausführen. Diese<br />

Erstbeschreibung eines „kommensalen<br />

Stoffwechsels“ der Makrophagen wurde<br />

aktuell im Journal Cell Metabolism<br />

veröffentlicht.<br />

Regelmäßige Erneuerung<br />

Der Darm, der <strong>für</strong> die Verdauung<br />

der Nahrung und die Aufnahme von<br />

Nährstoffen verantwortlich ist, ist auf<br />

eine einzige Schicht von Epithelzellen<br />

(Oberflächenzellen) angewiesen, um<br />

die Integrität der Darmbarriere aufrechtzuerhalten.<br />

Diese Zellen werden<br />

alle vier bis sieben Tage komplett erneuert.<br />

Dieser Prozess ist von entscheidender<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den Schutz des<br />

Körpers vor mikrobiellen Bedrohungen,<br />

die Aufrechterhaltung der Darmfunktion<br />

und die Vorbeugung von Krankheiten<br />

wie entzündlichen Darmerkrankungen<br />

und Dickdarmkrebs.<br />

Entscheidender Mechanismus<br />

Makrophagen sind Immunzellen, die<br />

in jedem Organ des Körpers vorkommen.<br />

Das Forschungsteam unter der<br />

Leitung von Thomas Weichhart vom<br />

Zentrum <strong>für</strong> Pathobiochemie und Genetik<br />

der MedUni <strong>Wien</strong> und Koordinator<br />

des SFB Immunometabolism<br />

entdeckte, dass Makrophagen im Dickdarm<br />

strategisch in unmittelbarer Nähe<br />

zu epithelialen Darmzellen positioniert<br />

sind. Die Forschenden identifizierten<br />

einen entscheidenden Mechanismus,<br />

bei dem diese Makrophagen die Proliferation<br />

von Epithelzellen unterstützen.<br />

„Die Ergebnisse<br />

stellen<br />

einen bedeutenden<br />

Schritt<br />

vorwärts in<br />

unserem<br />

Bestreben<br />

dar, den<br />

Darm besser<br />

zu verstehen<br />

und die<br />

menschliche<br />

Gesundheit<br />

zu verbessern.“<br />

Die Forschung stellt einen Paradigmenwechsel im Verständnis der Mikroumgebung des Darms dar.<br />

Diese Unterstützung des Stoffwechsels<br />

war insbesondere in Phasen von proliferativem<br />

Stress, wie zum Beispiel bei<br />

entzündungsbedingter Kolitis, wichtig.<br />

Die Erstautorin der Studie, Stephanie<br />

Fritsch, dazu: „Wir konnten zeigen, dass<br />

Makrophagen über den mTORC1-Signalweg<br />

große Mengen der Polyamine<br />

Spermidin und Spermin produzieren“.<br />

Diese Polyamine wurden von den Epithelzellen<br />

aufgenommen, was zu einer<br />

Umstellung ihres Zellstoffwechsels<br />

führte, ihre Proliferation förderte und<br />

ihre Abwehrmechanismen stärkte. Besonders<br />

Spermin hatte ein großen stimulatorischen<br />

Effekt auf die Proliferation<br />

von Dickdarmzellen. Wichtig ist,<br />

dass diese mTORC1-Aktivierung und<br />

Polyamin-Produktion eine schützende<br />

Wirkung gegen entzündliche Darmschäden<br />

im Tiermodell hatte. Polyamine,<br />

insbesondere Spermidin, werden<br />

schon seit einiger Zeit stark beforscht,<br />

da Studien zeigen, dass diese Stoffe das<br />

Leben verlängern und den Alterungsprozess<br />

verlangsamen können.<br />

Unterstützung des Stoffwechsels<br />

Diese Forschung stellt einen Paradigmenwechsel<br />

im Verständnis der Mikroumgebung<br />

des Darms dar. Sie hebt<br />

Makrophagen erstmals als „metabolische<br />

Fabriken“ hervor, die den Stoffwechsel<br />

anderer Zellen unterstützen,<br />

der <strong>für</strong> die effiziente Selbsterneuerung<br />

des Darmepithels entscheidend ist. Darüber<br />

hinaus bietet die Studie Einblicke<br />

in potenzielle therapeutische Ziele <strong>für</strong><br />

entzündliche Darmerkrankungen und<br />

andere Erkrankungen, die mit Funktionsstörungen<br />

des Darms zusammenhängen.<br />

Vielversprechende Wege<br />

Die Ergebnisse dieser Studie eröffnen<br />

vielversprechende Wege <strong>für</strong> die künftige<br />

Forschung. Forschende können die<br />

Manipulation der durch Makrophagen<br />

vermittelten Stoffwechselunterstützung<br />

als Strategie zur Verbesserung der Geweberegeneration<br />

und zur Bekämpfung<br />

von Darmerkrankungen untersuchen.<br />

Darüber hinaus könnten weitere Untersuchungen<br />

der Rolle von Polyaminen<br />

und der mTORC1-Signalübertragung in<br />

Immunzellen neue therapeutische Ansätze<br />

aufzeigen. „Die Ergebnisse stellen<br />

einen bedeutenden Schritt vorwärts in<br />

unserem Bestreben dar, den Darm besser<br />

zu verstehen und die menschliche<br />

Gesundheit zu verbessern“, so Thomas<br />

Weichhart. <br />

MedUni <strong>Wien</strong><br />

Foto: sdecoret/stock.adobe.com<br />

28 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


MEDIZIN SERVICE<br />

Sexuell übertragbare Erkrankungen<br />

Rekordhoch in Europa<br />

Mit 17 Millionen gemeldeten Fällen von sexuell übertragbaren Infektionserkrankungen wurde<br />

2019 ein historischer Höchststand in der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO verzeichnet. Vor diesem Hintergrund erarbeiteten internationale Expertinnen und Experten,<br />

darunter Georg Stary und Katja Knapp von der MedUni <strong>Wien</strong>, einen umfassenden Überblick über<br />

die Situation und die Herausforderungen <strong>für</strong> die öffentliche Gesundheit.<br />

Foto: VadimGuzhva/stock.adobe.com<br />

► Die Artikelserie wird aktuell im<br />

renommierten Fachjournal The<br />

Lancet Regional Health – Europe publiziert.<br />

Agenda 2030<br />

Sexuell übertragbare Infektionserkrankungen<br />

(STIs = Sexually Transmitted<br />

Infections) so weit zurückzudrängen,<br />

dass die Gefahr <strong>für</strong> die Weltbevölkerung<br />

gebannt ist, gehört zu den Zielen<br />

der Vereinten Nationen in der „Agenda<br />

2030“. Um dieses Vorhaben zumindest<br />

in der europäischen WHO-Region<br />

nach der Covid-19-Pandemie wieder<br />

ins Blickfeld zu rücken, nahmen sich<br />

Wissenschafterinnen und Wissenschafter<br />

des Themas in vier aktuell<br />

veröffentlichten Untersuchungen an.<br />

Analysiert wurden dabei unter anderem<br />

die Epidemiologie in Europa, laufende<br />

Präventionsstrategien in verschiedenen<br />

Ländern sowie der Zugang Betroffener<br />

zu modernen Behandlungsmethoden.<br />

Aktuelle Daten veranschaulichen<br />

den dringenden Handlungsbedarf:<br />

So stieg zum Beispiel in den Jahren<br />

zwischen 2010 und 2019 die Zahl der<br />

Syphilis-Fälle bei den 15- bis 49-Jährigen<br />

in Europa um 87 Prozent an. Im<br />

selben Zeitraum wurden fast doppelt<br />

so viele HIV-Diagnosen neu gestellt<br />

wie in den Jahrzehnten davor, sodass<br />

derzeit rund 1,5 Millionen Betroffene<br />

vermeldet werden. Alarmierend auch<br />

der europaweite Anstieg an Chlamydien<br />

und Gonorrhoe („Tripper“) sowie<br />

das Auftreten von Infektionen, die zuvor<br />

nicht mit primär sexueller Übertragung<br />

in Verbindung gebracht wurden<br />

(zum Beispiel Hepatitis B oder<br />

Shigellose).<br />

Mehr Hochrisikoverhalten<br />

Österreich liegt ebenfalls in diesem bedenklichen<br />

Trend und fällt besonders<br />

durch Höchstwerte bei Gonorrhoe und<br />

Chlamydien-Infektionen auf, so Georg<br />

Kondome haben <strong>für</strong> den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionserkrankungen eine enorme Bedeutung.<br />

Österreich<br />

liegt ebenfalls<br />

in<br />

diesem bedenklichen<br />

Trend und<br />

fällt besonders<br />

durch<br />

Höchstwerte<br />

bei Gonorrhoe<br />

und<br />

Chlamydien-Infektionen<br />

auf.<br />

Stary und Katja Knapp von der Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Dermatologie der Med-<br />

Uni <strong>Wien</strong>, die an der Artikelserie mitgewirkt<br />

haben.<br />

Als Ursachen <strong>für</strong> diese Entwicklung<br />

sehen die Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter eine Zunahme<br />

an Hochrisikoverhalten bei sexuellen<br />

Kontakten, die insbesondere<br />

ungeschützten Geschlechtsverkehr<br />

mit wechselnden Partnerinnen und<br />

Partnern umfassen. Das wird unter<br />

anderem durch die sehr effiziente<br />

präventive Strategie der HIV-Pre-<br />

Exposure-Prophylaxe unterstützt, mit<br />

der zwar Ansteckungen mit HIV vermieden,<br />

aber durch den Verzicht auf<br />

Kondome die zunehmende Verbreitung<br />

anderer STIs verursacht werden<br />

können.<br />

Nützliche Daten gefordert<br />

So alarmierend die Zahlen sind, so begrenzt<br />

ist aufgrund länderspezifischer<br />

Bedingungen deren Aussagekraft. Entsprechend<br />

zählt das Vereinheitlichen<br />

etwa von Überwachungs- und Meldesystemen<br />

bei STIs in den einzelnen<br />

europäischen WHO-Mitgliedsstaaten<br />

zu den Forderungen der Expertinnen<br />

und Experten. So können gesicherte<br />

Daten über die Größe und Zusammensetzung<br />

von Zielgruppen insbesondere<br />

<strong>für</strong> Präventionsmaßnahmen gewonnen<br />

werden. Dazu gehört vor allem auch,<br />

das Bewusstsein <strong>für</strong> die enorme Bedeutung<br />

von Kondomen als Schutz vor<br />

STI aufrechtzuerhalten. „Insbesondere<br />

in Österreich fehlen oftmals aussagekräftige<br />

Daten über das Vorkommen<br />

der häufigsten STIs“, kritisiert Georg<br />

Stary. „Dringend benötigt werden auch<br />

Resistenzprofile bei bakteriellen STIs,<br />

um im Bedarfsfall rasch und zielgerichtet<br />

Antibiotika verabreichen zu können.“<br />

<br />

MedUni <strong>Wien</strong><br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29


SERVICE MEDIZIN<br />

Lungenkrebs<br />

Studie zu neuem Behandlungsstandard<br />

Bei der weltweit tödlichsten Krebserkrankung, dem Lungenkarzinom, belegen neueste Studien den<br />

Wert einer neuen Behandlungsstrategie: Immuntherapie vor und nach einer Operation. Die neueste<br />

Studie dazu mit österreichischen Onkologen als Co-Autoren ist jetzt im New England Journal of<br />

Medicine erschienen.<br />

In Österreich erkranken pro Jahr fast 5000 Menschen an Lungenkrebs.<br />

Placebo <strong>für</strong> Durvalumab (vor dem Eingriff<br />

und nachher), die andere Hälfte die<br />

Chemotherapie plus das Immuntherapeutikum<br />

vor der Operation, danach<br />

folgte eine weitere Behandlung mit Durvalumab<br />

(Vergleichsgruppe: Placebo).<br />

Die Ergebnisse waren ausgesprochen<br />

positiv: Unter der zusätzlichen Behandlung<br />

mit dem monoklonalen Antikörper<br />

kam es um 32 Prozent seltener zu einem<br />

Rückfall oder Versterben der Betroffenen.<br />

Nach zwölf Monaten lebten noch<br />

73,4 Prozent der Probandinnen und Probanden,<br />

die das Immuntherapeutikum<br />

erhalten hatten, hingegen nur 64,5 Prozent<br />

der Patientinnen und Patienten aus<br />

der Vergleichsgruppe.<br />

Gute Verträglichkeit<br />

► Wenn eine zusätzliche medikamentöse<br />

Behandlung im Falle<br />

eines Tumorleidens erfolgt, spricht man<br />

nach dem chirurgischen Eingriff von<br />

einer „adjuvanten“ Therapie zur Beseitigung<br />

eventuell noch vorhandener<br />

bösartiger Zellen und zur Vermeidung<br />

von Rückfällen. Seit langem gibt es aber<br />

auch eine „neoadjuvante“ Strategie, um<br />

durch die Medikamente den Tumor<br />

schon vor der Operation möglichst<br />

klein zu machen.<br />

Verbesserte Resultate<br />

Beides könne die Behandlungsresultate<br />

bei Patientinnen und Patienten mit<br />

operablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen<br />

verbessern, schrieben jetzt<br />

der US-Onkologe John Heymach (M.D.<br />

Anderson Cancer Center (Houston/<br />

Texas) und die Co-Autoren der neuen<br />

wissenschaftlichen Untersuchung<br />

im New England Journal of Medicine<br />

(23. Oktober). „Behandlungen rund um<br />

die Operation (vor- und nachher; Anm.)<br />

könnten die Vorteile beider Strategien<br />

kombinieren und die Langzeitergebnisse<br />

verbessern“, stellten die Fachleute, als<br />

Co-Autor auch Maximilian Hochmair<br />

Unter der<br />

zusätzlichen<br />

Behandlung<br />

mit<br />

dem monoklonalen<br />

Antikörper<br />

kam es um<br />

32 Prozent<br />

seltener zu<br />

einem Rückfall<br />

oder<br />

Versterben<br />

der Betroffenen.<br />

von der Klinik Floridsdorf, fest. Auch<br />

Onkologie-Fachleute vom Landeskrankenhaus<br />

Feldkirch waren beteiligt.<br />

800 Personen untersucht<br />

In die wissenschaftliche Untersuchung<br />

wurden insgesamt 802 Personen mit<br />

einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom<br />

in den operablen Stadien II bis<br />

IIIb aufgenommen. Untersucht wurde,<br />

ob eine Immuntherapie mit einem<br />

sogenannten Checkpoint-Inhibitor<br />

zusätzlich zur herkömmlichen Chemotherapie<br />

einen positiven Effekt hat.<br />

Zum Einsatz kam der monoklonale<br />

Antikörper Durvalumab. Das Medikament<br />

hemmt das PD-1-Oberflächenmolekül<br />

auf den Krebszellen und<br />

macht die bösartigen Zellen <strong>für</strong> das<br />

Immunsystem wieder erkenn- und<br />

angreifbar. 2018 wurden die wissenschaftlichen<br />

Arbeiten zur Entwicklung<br />

solcher Therapien mit dem Medizin-<br />

Nobelpreis ausgezeichnet.<br />

Positive Ergebnisse<br />

Die Hälfte der Patientinnen und Patienten<br />

erhielt die Chemotherapie vor<br />

dem chirurgischen Eingriff und ein<br />

Zusätzlich stellte sich heraus, dass bei<br />

17,2 Prozent der Gewebeproben nach<br />

der Operation und nach Chemotherapie-Immuntherapie<br />

vorher keine lebenden<br />

Karzinomzellen mehr entdeckt<br />

werden konnten. In der Vergleichsgruppe<br />

war das nur bei 4,2 Prozent<br />

der Fall. „Bei Patienten mit operablem<br />

nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen<br />

bringt Durvalumab rund um die Operation<br />

plus Chemotherapie vorher ein<br />

signifikant verbessertes Überleben ohne<br />

krankheitsbedingten Ereignisse (...).“<br />

Die Verträglichkeit seit gut gewesen, so<br />

das Ergebnis.<br />

Diese wissenschaftliche Studie reiht<br />

sich in ähnliche mit anderen Immuntherapeutika<br />

wie Durvalumab ein, die<br />

in jüngster Zeit, zum Beispiel beim<br />

europäischen Krebskongress (ESMO<br />

<strong>2023</strong>/Madrid), vorgestellt worden sind.<br />

Das Problem liegt aber darin, dass<br />

die meisten Lungenkarzinomerkrankungen<br />

erst im späten und nicht mehr<br />

operablen Stadium erkannt werden. In<br />

Österreich erkranken pro Jahr fast 5000<br />

Menschen an Lungenkrebs, etwa 4000<br />

Patientinnen und Patienten sterben<br />

jährlich an der Erkrankung. (APA)<br />

Fotos: MedUni <strong>Wien</strong><br />

30 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


Medizin<br />

im Museum<br />

®<br />

FORTBILDUNG<br />

MUSEUMSFÜHRUNG<br />

Neues aus den<br />

medizinischen Gesellschaften<br />

im Kunsthistorischen Museum<br />

25.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, 09.00 -12.30 Uhr<br />

ÖsterreichischeGesellschaft <strong>für</strong><br />

Geriatrie und Gerontologie<br />

Thema: Topics aus derGeriatrie<br />

Programm<br />

09:00 -09:30 Uhr Blickdiagnose Gebrechlichkeit:<br />

Frailty undSarkopenie<br />

Prim. Univ.Prof. Dr.Marcus Köller<br />

Abteilung <strong>für</strong> Akutgeriatrie, Klinik Favoriten<br />

09:30 –10:00 Uhr Mehr als nur Lebensverdruss:<br />

Depression im Alter<br />

OÄ Dr. in Michaela Elena Friedrich<br />

Fachärztin<strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin,<br />

<strong>11</strong>80 <strong>Wien</strong><br />

10:00 –10:30 Uhr Beinharte Lösungen gesucht -<br />

Osteoporose und Fragilitätsfrakturen<br />

Prim.Dr. Michael Smeikal, MSc<br />

Facharzt <strong>für</strong>Innere Medizin und Rheumatologie, 1220 <strong>Wien</strong><br />

10:30 –<strong>11</strong>:00 Uhr Pause<br />

<strong>11</strong>:00 –<strong>11</strong>:30 Uhr Plötzlich aus der Spur: Delir im Alter<br />

OA Dr.Michael Lazansky<br />

Facharzt <strong>für</strong>Psychiatrieund Psychotherapeutische Medizin,<br />

Med9 Ärztezentrum<br />

<strong>11</strong>:30 –12:00 Uhr Zu vielWasser, wenigLuft: Herzinsuffizienz –<br />

Therapieoptionen im höherenAlter<br />

Prim. a Assoc.Prof. in Dr. in Diana Bondermann<br />

Leiterin 5. MedizinischeAbteilung, Klinik Favoriten<br />

12:00 –12:30 Uhr Zu wenig oder zu viel –Woliegt dasZiel:<br />

HerausforderungPolypharmazie<br />

Prim. Univ.Prof. Dr.Bernhard Iglseder<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> Geriatrie, Uniklinikum Salzburg<br />

12.30 –13.30 Uhr Kunstführung<br />

(Voranmeldung erforderlich)<br />

Sonderausstellung „RAFFAEL. SEIDE&GOLD“<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl: Max. 60 Teilnehmer*innen.<br />

Nur nach Voranmeldung!<br />

Anmeldung<br />

Kurskosten:<br />

FürMitglieder einer Landesärztekammer sowie Studierende<br />

ist die Veranstaltung kostenlos.<br />

FürNicht-Mitgliederwird ein Unkostenbeitragvon EUR 35,–<br />

eingehoben.<br />

Stornobedingungen: BeiNichterscheinen bzw.Nichtabmeldung<br />

(bis zu einem Tagvor Veranstaltungsbeginn möglich) istein<br />

Unkostenbeitragvon EUR25,–fällig.<br />

Anmeldebestimmungen:<br />

DieAnmeldung erfolgt per E-Mail oder Fax<br />

E-Mail: fortbildung@aekwien.at<br />

Fax: 01/512 60 23<br />

DW 1243 oder DW 1246<br />

<strong>2023</strong><br />

www.aekwien.at


SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Editorial<br />

LZÄK unterstützt<br />

Gesundheitskampagne<br />

Liebe Kollegin! Lieber Kollege!<br />

Laut der jüngsten Länder-<br />

Zahnstatuserhebung sind<br />

lediglich 45 Prozent der Sechsjährigen<br />

in <strong>Wien</strong> kariesfrei. Obwohl<br />

Karies häufig mit sozialen<br />

Unterschieden in Verbindung<br />

gebracht wird und die Gründe<br />

<strong>für</strong> mangelnde Zahngesundheit<br />

auch auf sozialen Faktoren beruhen, können effektive<br />

verhaltensbezogene Maßnahmen einen bedeutenden<br />

Unterschied bewirken.<br />

In Kooperation mit der <strong>Wien</strong>er Gesundheitsförderung<br />

und der Österreichischen Gesundheitskasse wurde<br />

daher eine Sensibilisierungskampagne gestartet, die<br />

<strong>für</strong> die Mund- und Zahngesundheit von Kindern in<br />

<strong>Wien</strong> eintritt. Unter dem Motto „Tipptopp.Gesund<br />

im Mund und rundherum“ macht sie auf die Wichtigkeit<br />

von Mund- und Zahngesundheit bei Kindern<br />

aufmerksam. Es handelt sich dabei um ein spezielles<br />

Programm der <strong>Wien</strong>er Gesundheitsförderung <strong>für</strong><br />

Kinder im Alter von Null bis zwölf Jahren sowie deren<br />

Eltern und Erziehungsberechtigte. Die Maßnahmen<br />

konzentrieren sich darauf, die Mundgesundheit in<br />

<strong>Wien</strong>er Kindergärten und Schulen zu fördern. Dabei<br />

werden durch Aktivitäten in den <strong>Wien</strong>er Kindergärten<br />

und Schulen über 100.000 Kinder erreicht. Der<br />

präventive Ansatz dieser Initiative soll sicherstellen,<br />

dass Kinder von klein auf lernen, wie wichtig die Pflege<br />

ihrer Zähne und die richtige Ernährung sind, um<br />

lebenslange Mundgesundheit zu gewährleisten.<br />

Klar gestecktes Ziel ist es, nachhaltig die Mundgesundheit<br />

bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern,<br />

gesundheitliche Ungleichheiten zu verringen und die<br />

Gesundheitskompetenz von Kindern, Jugendlichen,<br />

ihren Eltern und Betreuungspersonen zu stärken.<br />

Wir als Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unterstützen<br />

diese Kampagne aktiv – einerseits, weil sie das<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> Mund- und Zahngesundheit schärft,<br />

andererseits, weil sie die Präsenz der Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte hinsichtlich der Fürsorge der <strong>Wien</strong>erinnen<br />

und <strong>Wien</strong>er hervorhebt.<br />

Die Kampagne hat das Potenzial, das Bewusstsein <strong>für</strong><br />

die Mund- und Zahngesundheit bei Kindern nachhaltig<br />

zu stärken, und die <strong>Wien</strong>er Kinder auf dem Weg<br />

zu einem gesunden Lächeln zu begleiten.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Ihre Bettina Schreder<br />

Präsidentin der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Kindermundgesundheit<br />

Tipptopp im Mund<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte als Begleiter: Mund- und<br />

Zahngesundheit bei Kindern bis zwölf Jahren positiv zu besetzen,<br />

ist das zentrale Anliegen der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Eine Kampagne der Stadt <strong>Wien</strong> in Kooperation<br />

mit der ÖGK und der Landeszahnärztekammer tritt <strong>für</strong><br />

dieses Ziel ein.<br />

► Die Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unterstützt<br />

die Mund- und<br />

Zahngesundheitskampagne<br />

der <strong>Wien</strong>er Gesundheitsförderung<br />

(WiG) und der<br />

Österreichischen Gesundheitskasse<br />

(ÖGK) „Tipptopp.<br />

Gesund im Mund und rundherum“.<br />

Der Tipptopp-Zahn<br />

tritt dabei mit zentralen Botschaften<br />

in Aktion und tourt<br />

bis Ende Dezember auch<br />

wien weit durch die Stadt. Präsidentin<br />

Bettina Schreder dazu:<br />

„Als Landeszahnärztekammer ist es<br />

uns ein besonderes Anliegen, der Bevölkerung<br />

die Bedeutung der Mundgesundheit<br />

bereits bei Kleinkindern ab zwei Jahren zu<br />

vermitteln, um Kindern langwierige und<br />

belastende Behandlungen und damit die<br />

Angst vor der Zahnärztin/dem<br />

Zahnarzt zu nehmen.“ Dieses Ziel<br />

unterstützen auch die leicht verständlichen<br />

und witzig illustrierten<br />

Botschaften der Kampagne:<br />

morgens und abends Zähne putzen,<br />

regelmäßig zur Zahnärztin/<br />

zum Zahnarzt gehen und mundgesunde<br />

Ernährung. Die drei<br />

dazugehörigen Sujets werden in Printmedien,<br />

auf digitalen Displays und über Social-Media-Kanäle<br />

transportiert.<br />

ZAss: Informationstag am AMS<br />

Bereits zum zweiten Mal fand im September<br />

eine Informationsveranstaltung des<br />

Arbeitsmarktservices <strong>für</strong> unter 25-Jährige<br />

statt. Präsidentin Bettina Schreder<br />

stellte den anwesenden Mädchen und<br />

Burschen den Beruf der Zahnärztlichen<br />

Assistenz (ZAss) vor und betonte dabei<br />

WiG-Geschäftsführer Dennis Beck, Gesundheitsstadtrat Peter<br />

Hacker, Präsidentin Bettina Schreder, Martin Heimhilcher, Vorsitzender<br />

des Landesstellenausschusses der ÖGK in <strong>Wien</strong> (v.l.n.r.).<br />

Erlebbare Mundgesundheit<br />

Sowohl in den Herbstferien als auch am<br />

<strong>Wien</strong>er Christkindlmarkt werden zudem<br />

zahnmedizinische Expertinnen und<br />

Experten Eltern und Kinder zur Zahngesundheit,<br />

dem Zähneputzen, dem Zahnarztbesuch<br />

und zu vielen<br />

anderen Fragen rund<br />

um die Zahngesundheit<br />

beraten. Highlight wird<br />

mit Sicherheit das mittlerweile<br />

schon bekannte<br />

Tipptopp-Zahntheater<br />

sein. Wann und wo Expertinnen<br />

und Experten<br />

und das Zahntheater auftreten,<br />

finden Sie online unter https://www.<br />

wig.or.at/tipptoppkampagne. <br />

ihre Bedeutung <strong>für</strong> den reibungslosen<br />

Ablauf während einer Behandlung und in<br />

der Ordination. „Ohne ZAss können auch<br />

die Behandlerin und der Behandler nicht<br />

arbeiten – schließlich haben wir auch nur<br />

zwei Hände.“ Die nächste Veranstaltung<br />

ist <strong>für</strong> Frühjahr 2024 vorgesehen.<br />

Fotos: Agile Digital Twins; vogus<br />

32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />

Abrechnungsstelle<br />

Bewährter All-in-Service<br />

Nicht nur das finanzielle Maximum der Abrechnung, sondern auch eine signifikante Reduktion<br />

des administrativen Aufwands stellt das breite Dienstleistungsspektrum der Abrechnungsstelle <strong>für</strong><br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte sicher.<br />

Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com<br />

► Sie ist seit Jahrzehnten das Bindeglied<br />

zwischen Krankenkassen<br />

und der Zahnärzteschaft: die Abrechnungsstelle<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>Wien</strong>. Geht es um ihre Quartalsabrechnung,<br />

greifen aktuell tatsächlich<br />

mehr als 600 <strong>Wien</strong>er Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte auf die Expertise und die<br />

Netzwerke der Abrechnungsstelle <strong>Wien</strong><br />

zurück. Die Vorteile dieser One-Stop-<br />

Shop-Serviceeinrichtung <strong>für</strong> die Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte liegen dabei<br />

auf der Hand: „Die Abrechnungsstelle<br />

sorgt letztlich da<strong>für</strong>, dass jede Kollegin<br />

und jeder Kollege das finanzielle Maximum<br />

mit seiner Abrechnung erreicht“,<br />

betont Ozren Marković, Finanzreferent<br />

der Landeszahnärztekammer <strong>Wien</strong>. Der<br />

gebotene All-in-Service reduziere zudem<br />

den administrativen Aufwand in<br />

den einzelnen Ordinationen, ergänzt<br />

der Leiter der Abrechnungsstelle, Christian<br />

Sekulin.<br />

Zahlreiche Services<br />

Tatsächlich übernimmt die Abrechnungsstelle<br />

eine Vielzahl an Dienstleistungen:<br />

von der Überprüfung der<br />

Validität der Kassenabrechnungsdaten<br />

über die Unterstützung in der Kommunikation<br />

mit den Krankenkassen bis hin<br />

zur Durchführung von quartalsweisen<br />

Akontozahlungen <strong>für</strong> eine bessere Liquiditätssteigerung.<br />

„Dabei stehen Beratungen<br />

zu Abrechnungen oder Kassenvertragspositionen<br />

<strong>für</strong> uns immer<br />

an erster Stelle“, betont Julia Pachoinig<br />

von der Abrechnungsstelle. Darüber<br />

hinaus führt die Abrechnungsstelle<br />

auch E-Card-Konsultationsprüfungen<br />

durch oder beeinsprucht allfällige ungerechtfertigte<br />

Abzüge durch Krankenkassen.<br />

„Diese kommen allerdings<br />

selten vor, da wir durch die Überprüfung<br />

und Kontrolle der Abrechnungen<br />

eventuelle Fehler bereits im Vorfeld der<br />

Einreichung korrigieren und damit eine<br />

Qualitätssicherung durchführen“, so<br />

Sekulin und Pachoinig unisono. Dank<br />

Geht es um ihre Quartalsabrechnung, greifen aktuell tatsächlich mehr als 600 <strong>Wien</strong>er Zahnärztinnen und Zahnärzte auf die<br />

Expertise und die Netzwerke der Abrechnungsstelle <strong>Wien</strong> zurück.<br />

dieser Qualitätssicherung reduzieren<br />

sich folglich zeit- und arbeitsintensive<br />

Korrekturen und Neueinreichungen<br />

durch die Zahnärztinnen und Zahnärzte.<br />

Für jedes Quartal erstellt die<br />

Abrechnungsstelle zudem eine Zusammenstellung<br />

der jeweiligen Ordinationsabrechnung.<br />

„Zusätzlich zu<br />

den Dienstleistungen und Beratungen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Abrechnungsstelle stehe ich allen<br />

Kolleginnen und Kollegen bei Unklarheiten<br />

in Bezug auf die Kassenabrechnungen<br />

oder in der Schlichtung von<br />

strittigen Leistungsverrechnungen in<br />

meiner Sprechstunde zur Verfügung“,<br />

lädt Werner Ossmann, Referent <strong>für</strong><br />

Kassenangelegenheit, zur Kontaktaufnahme<br />

ein.<br />

Zukunft heißt Digitalisierung<br />

Mit der Modernisierung der Abrechnungssoftware<br />

hat die Abrechnungsstelle<br />

dieses Jahr ein umfassendes<br />

Digitalisierungs- und Prozessoptimierungsprojekt<br />

eingeläutet. „Wir sind<br />

dabei, die gesamte Hard- und Software<br />

der Abrechnungsstelle zu erneuern,<br />

womit automatisch deutlich wahrnehmbare<br />

Prozessoptimierungen einhergehen<br />

werden“, bestätigt Marković.<br />

Spürbar positiver Effekt dieser Opti-<br />

„Die Abrechnungsstelle<br />

sorgt<br />

letztlich<br />

da<strong>für</strong>, dass<br />

jede Kollegin<br />

und jeder<br />

Kollege das<br />

finanzielle<br />

Maximum<br />

mit seiner<br />

Abrechnung<br />

erreicht.“<br />

mierungen wird eine verbesserte Funktionalität<br />

sein, die Abrechnerinnen und<br />

Abrechnern hinkünftig eine rasche<br />

Übersicht über ihre Daten im System<br />

ermöglichen wird. Neben diesem Digitalisierungsschub<br />

soll zudem die Kommunikation<br />

mit den Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzten intensiviert werden.<br />

„Eine zeitgemäßere Informationsarbeit<br />

soll vor allem auch die jungen Kolleginnen<br />

und Kollegen erreichen und<br />

sie über die offensichtlichen Vorteile<br />

der Abrechnungsstelle aufklären“, erklärt<br />

Marković. Last but not least tragen<br />

sämtliche Maßnahmen zur Reduktion<br />

des CO 2<br />

-Fußabdrucks und damit zum<br />

positiven Umweltbeitrag der Landeszahnärztekammer<br />

bei. <br />

Jobbörse: idealer One-Stop-Shop<br />

Sie suchen Personal? Sie möchten in einer Ordination<br />

vertreten? Ihre Ordination soll in gute Nachfolgerhände?<br />

Dann nützen Sie den One-Stop-Shop „Jobbörse“<br />

der Landeszahnärztekammer – dort können Sie nicht<br />

nur freie Stellen inserieren, Sie können vor allem auch<br />

Vertretungen suchen oder anbieten oder Ordinationsnachfolgen<br />

einsehen oder selbst posten.<br />

www.wr.zahnaerztekammer.at/joebboerse<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33


SERVICE CHRONIK<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Initiative <strong>für</strong> psychosoziale<br />

Gesundheit<br />

Schon vor der Pandemie<br />

war etwa ein Fünftel aller<br />

Kinder und Jugendlichen<br />

in Österreich psychisch<br />

belastet.<br />

Psychische Gesundheit und Lebensqualität von<br />

Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben<br />

durch die jüngsten Krisen stark gelitten. Eine neue<br />

Initiative, das „ABC der psychosozialen Gesundheit<br />

junger Menschen“, will Hilfsangebote bündeln,<br />

sichtbarer und zugänglicher machen.<br />

► Um das Ziel, Hilfsangebote<br />

besser an die Zielgruppe zu<br />

bringen, zu erreichen, werden Bündnisse<br />

mit Organisationen in ganz Österreich<br />

geschlossen. Weiters soll ein<br />

Aktionsplan erarbeitet und umgesetzt<br />

werden, hieß es bei einem Pressegespräch<br />

in <strong>Wien</strong>.<br />

Schon vor der Pandemie war etwa ein<br />

Fünftel aller Kinder und Jugendlichen<br />

in Österreich psychisch belastet, geht<br />

aus der österreichischen HBSC-Studie<br />

(Health Behaviour in School-aged<br />

Children) hervor, die im Schuljahr<br />

2021/22 durchgeführt wurde. Die Daten<br />

wurden noch während der Corona-Pandemie,<br />

„in der Omikron-Phase“, gesammelt,<br />

sagte Studienleiterin Rosemarie<br />

Felder-Puig. Sie höre aber aus Schulen<br />

und Beratungsstellen, „dass die Situation<br />

anhaltend angespannt ist“.<br />

Deutliche Verschlechterung<br />

Kernaussagen lauten: Gesundheit und<br />

Wohlbefinden der jungen Menschen<br />

haben sich über Jahre hinweg deutlich<br />

verschlechtert. 22 Prozent der Mädchen<br />

und zehn Prozent der Burschen<br />

zeigten Anzeichen einer depressiven<br />

Verstimmung oder Depression. 31 Prozent<br />

der Mädchen und 19 Prozent der<br />

Burschen waren zum Zeitpunkt der<br />

Erhebung mit ihrem Leben nicht sehr<br />

zufrieden. Auch Paul Plener, Klinikvorstand<br />

an der Universitätsklinik <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie an der<br />

Medizinischen Universität <strong>Wien</strong> und<br />

Vorstand der Österreichischen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

(ÖGKJP), berichtete von einer<br />

31 Prozent<br />

der Mädchen<br />

und 19<br />

Prozent der<br />

Burschen<br />

waren zum<br />

Zeitpunkt<br />

der Erhebung<br />

mit<br />

ihrem Leben<br />

nicht sehr<br />

zufrieden.<br />

5. Schulstufe<br />

7. Schulstufe<br />

9. Schulstufe<br />

<strong>11</strong>. Schulstufe<br />

deutlichen Zunahme von depressiven<br />

Symptomen, Angststörungen, Essstörungen<br />

sowie von Suizidgedanken und<br />

-versuchen, die bis heute anhalte.<br />

Angebote und Informationen<br />

Das „ABC der psychosozialen Gesundheit<br />

junger Menschen“ soll nun Angebote<br />

besser an die Zielgruppe bringen,<br />

sagte Gerlinde Rohrauer-Näf vom<br />

Fonds Gesundes Österreich. Dazu soll<br />

zum einen auf einer Website überprüfte<br />

und verlässliche Information geboten<br />

werden. Zum anderen werden österreichweit<br />

bereits in der Gesundheitsprävention<br />

<strong>für</strong> die Jugend tätige Organisationen<br />

zu „Bündnispartnern“. Der<br />

Aktionsplan schließlich soll allen Maßnahmen<br />

mehr Reichweite verschaffen.<br />

Psychische Belastung der Jugend<br />

Erhebung 2021/22 in Österreich – Beschwerden<br />

mehrmals pro Woche, Angaben in Prozent<br />

Schülerinnen<br />

Niedergeschlagenheit<br />

Angstgefühle<br />

9<br />

19<br />

Schüler<br />

13<br />

7<br />

23<br />

8 21<br />

12<br />

Grafik: © APA, Quelle: BMSGPK<br />

9<br />

36<br />

35<br />

8<br />

14<br />

21<br />

38<br />

41<br />

Nervosität<br />

17<br />

14<br />

18<br />

25<br />

21<br />

29<br />

42<br />

44<br />

Eine „Bündnispartnerin“ ist beispielsweise<br />

die Liga <strong>für</strong> Kinder- und Jugendgesundheit.<br />

Mädchen und Burschen<br />

hätten noch viel zu wenige valide Angebote<br />

zur Vorsorge <strong>für</strong> ihre psychische<br />

Gesundheit, „die meisten Informationen<br />

beziehen sie aus den sozialen Medien“,<br />

sagte Geschäftsführerin Caroline<br />

Culen. Auch bOJA, das bundesweite<br />

Netzwerk Offene Jugendarbeit, und<br />

die Bundesjugendvertretung beteiligen<br />

sich.<br />

Maßnahmen an „beiden Enden“<br />

Die Initiative setze frühzeitig an, nämlich<br />

mit Unterstützung zum Gesundbleiben,<br />

denn es gehe auch darum,<br />

„den Versorgungsbereich zu entlasten“,<br />

sagte Judith delle Grazie vom Gesundheitsministerium.<br />

Dort, gemeint ist<br />

die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit<br />

ihrem anhaltenden Mangel an stationären<br />

Betten und Fachpersonal, klaffen<br />

noch große Lücken. Man müsse<br />

„an beiden Enden etwas tun“, sowohl<br />

in der Prävention als auch am anderen<br />

Ende der Versorgungskette, appellierte<br />

der Jugendpsychiater Plener. Es finde<br />

zwar ein Ausbau der stationären Kapazitäten,<br />

vor allem auf Länderebene,<br />

statt, „es geht aber zu langsam“. Daher<br />

seien solche Initiativen auch „wichtig,<br />

weil wir abfedern müssen“. Man dürfe<br />

nicht zuwarten, bis sich Probleme zu<br />

psychischen Störungen auswachsen,<br />

betonte Rohrauer-Näf. <br />

Service: Informationen unter<br />

https://wohlfuehl-pool.at/abc.<br />

Foto: pixelschoen/GettyImages<br />

34 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


CHRONIK SERVICE<br />

Start <strong>für</strong> Grippe-Awareness-Kampagne „St. Influenza”<br />

Über 4.000 Personen starben im vergangenen<br />

Jahr an Influenza, der sogenannten „echten<br />

Grippe”. In diesem Jahr setzen Bund, Länder<br />

und Sozialversicherung zum ersten Mal<br />

gemeinsam ein Öffentliches Impfprogramm<br />

(ÖIP) <strong>für</strong> Influenza um. Damit ist die Influenza-Impfung<br />

erstmals österreichweit gegen<br />

einen Selbstbehalt von 7 Euro verfügbar.<br />

Für Kinder und Jugendliche, Impfungen in<br />

Alten- und Pflegeheimen und in Betrieben<br />

steht die Influenza-Impfung gänzlich kostenfrei<br />

bereit. Dazu startet nun die Awareness-<br />

Kampagne „St. Influenza”.<br />

Bund, Länder und Sozialversicherung investieren<br />

in den nächsten Wochen knapp 1<br />

Million Euro in Information und Aufklärung<br />

über die echte Grippe und die Influenza-<br />

Impfung. „Influenza ist eine ernstzunehmende<br />

Erkrankung. Es ist wichtig, dass wir<br />

heuer erstmals den Menschen in ganz Österreich<br />

einen einfachen und kostengünstigen<br />

Zugang zur Impfung ermöglichen”, betont<br />

Gesundheitsminister Johannes Rauch.<br />

Erstmals ist es Bund, Ländern und Sozialversicherung<br />

gelungen, die Influenza-Impfung<br />

im Zuge eines öffentlichen Impfprogramms<br />

österreichweit anzubieten. Knapp 1 Million<br />

Dosen stehen in der heurigen Influenza-<br />

Impfsaison bereit. Die Österreichische<br />

Gesundheitskasse ist <strong>für</strong> die Koordination<br />

der Impfaktion zuständig. Dort wurden 80<br />

Prozent der Impfstoffe bereits abgerufen. Sie<br />

sind nun in Apotheken und<br />

Arztordinationen verfügbar.<br />

Die restlichen 20 Prozent<br />

der Impfstoffe dienen<br />

zunächst als Reserve <strong>für</strong><br />

Nachbestellungen.<br />

Die Awareness-Kampagne<br />

„St. Influenza” mit der<br />

Hauptbotschaft: „Die echte<br />

Grippe ist echt nicht lustig”<br />

soll die Bevölkerung über die<br />

Risiken einer Influenza-Infektion informieren<br />

und daran erinnern, sich in der kalten Jahreszeit<br />

impfen zu lassen. Das Ziel der Kampagne<br />

ist die vollständige Verimpfung der Impfdosen<br />

aus dem ÖIP.<br />

Die sechs Kampagnensujets im Postkartenstil<br />

der 50er-Jahre sollen durch den auffälligen<br />

Regierung beschloss neuen Facharzt <strong>für</strong><br />

Allgemein- und Familienmedizin<br />

Retro-Look sowohl die ältere Zielgruppe<br />

als auch jüngere Personen ansprechen. Die<br />

Kampagne informiert humorvoll und ohne<br />

erhobenen Zeigefinger darüber, dass Influenza<br />

eine sehr unangenehme Erkrankung<br />

ist und erinnert daran, dass jetzt der richtige<br />

Zeitpunkt <strong>für</strong> eine Impfung ist. <br />

Die Regierung hat am 4. Oktober <strong>2023</strong> wie angekündigt die Schaffung eines<br />

neuen Facharztes <strong>für</strong> Allgemein- und Familienmedizin auf den Weg gebracht.<br />

Eine entsprechende Novelle des Ärztegesetzes wurde im Ministerrat beschlossen<br />

und anschließend in Begutachtung geschickt.<br />

Die Kampagnensujets<br />

sind<br />

im Postkartenstil<br />

der 50er-Jahre<br />

gestaltet.<br />

Mit der im Regierungsprogramm verankerten Maßnahme soll der niedergelassene<br />

Bereich gestärkt werden. Durch die Novelle wird die rechtliche Grundlage<br />

geschaffen zur Einführung des Sonderfachs Allgemein- und Familienmedizin. Die fünfjährige<br />

fachärztliche Ausbildung soll ab 1. Juni 2026 starten.<br />

Zufriedenheit mit Gesundheitssystem seit 2021 im Sinkflug<br />

Fotos: Screenshot; liana2012/stock.adobe.com<br />

Die Zufriedenheit mit dem österreichischen<br />

Gesundheitssystem ist laut einer Spectra-Umfrage<br />

in den vergangenen zwei Jahren massiv<br />

gesunken: 2021 hatten ihm 28 Prozent eine<br />

schlechte Note ausgestellt, in der diesjährigen<br />

Erhebung (n=1.000, Face-to-Face, Juni) waren<br />

bereits 42 Prozent der Ansicht, dass es nur<br />

mittelmäßig bis schlecht sei. Zudem ist eine<br />

überwiegende Mehrheit überzeugt, dass es sich<br />

immer mehr in Richtung Zwei-Kassen-Medizin<br />

entwickelt. Zwar gibt es in der diesjährigen<br />

Umfrage noch eine knappe Mehrheit von 53<br />

Prozent (fünf Prozent machten keine Angabe),<br />

die das Gesundheitssystem <strong>für</strong> gut oder sehr gut<br />

hält, aber 60 Prozent attestierten auch dringenden<br />

Handlungsbedarf – 46 Prozent würden<br />

wesentliche Änderungen verordnen, 14 Prozent<br />

meinen, es helfe ohnehin nur mehr, das System<br />

von Grund auf neu zu gestalten. Wenig überraschend<br />

sehen Menschen mit chronischen<br />

Erkrankungen die größten Defizite.<br />

Österreichs Gesundheitssystem<br />

Umfrage, Angaben in Prozent<br />

Beurteilung der Qualität<br />

schlecht/sehr schlecht 8<br />

mittelmäßig 34<br />

weiß nicht 5<br />

stimme zu 29<br />

gut/sehr gut<br />

53<br />

Zustimmung zu: „Gesundheitssystem entwickelt<br />

sich zur Zwei-Klassen-Medizin”<br />

nein <strong>11</strong><br />

weiß nicht 5<br />

voll und ganz 33<br />

teilweise 22<br />

1.010 Befragte, Juni <strong>2023</strong>, Schwankungsbreite +/– 3,2 %<br />

Grafik: © APA, Quelle: Spectra<br />

18 Prozent nannten als größtes Problem<br />

den Ärztemangel, 16 Prozent die langen<br />

Wartezeiten auf Ordinations- und Ambulanztermine.<br />

13 Prozent hätten gerne mehr<br />

Kassenärztinnen und -ärzte und weniger<br />

Wahlärztinnen und -ärzte, ebenso viele<br />

wünschen sich, dass die Kasse mehr Therapieleistungen<br />

übernimmt. 62 Prozent der<br />

Bevölkerung – unter den chronisch Kranken<br />

sogar 74 Prozent – glauben, dass es sich immer<br />

mehr in Richtung Zwei-Klassen-Medizin<br />

entwickelt, weitere 22 Prozent stimmen dieser<br />

Behauptung zumindest teilweise zu. Wenig<br />

bis gar nicht anschließen können sich dieser<br />

Prognose nur elf Prozent.<br />

78 Prozent sehen die Politik gefordert, die Zustände<br />

zu verbessern, 65 Prozent die Krankenkassen,<br />

60 Prozent die Spitalsträger. Die EU (31<br />

Prozent), die Ärzteschaft (30 Prozent) oder gar<br />

die Patientinnen und Patienten (neun Prozent)<br />

sieht man weniger in der Verantwortung. <br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35


SERVICE STEUER<br />

Ärztinnen und Ärzte<br />

Unternehmertum im Nebenberuf<br />

Wenn sich Medizinerinnen und Mediziner beruflich neben ihrem Brotjob im Spital oder der Ordination<br />

betätigen wollen, müssen sie gewerberechtliche, steuerliche und sozialversicherungsrechtliche<br />

Spielregeln einhalten. Dann klappt es auch mit dem nebenberuflichen Unternehmertum.<br />

von Iris Kraft-Kinz<br />

► Für die Berechnung der Einkommensteuer<br />

werden sämtliche<br />

Einkünfte eines Jahres zusammengerechnet.<br />

Darauf wird der entsprechende<br />

Steuertarif (Prozentsatz) angewendet.<br />

Beachten Sie daher, dass Sie sich mit Ihren<br />

Einkünften aus unselbstständiger<br />

Tätigkeit als Spitalsärztin, Spitalsarzt<br />

oder aus selbstständiger Tätigkeit als niedergelassene<br />

Ärztin beziehungsweise<br />

niedergelassener Arzt bereits in einem<br />

bestimmten Steuertarif-Bereich befinden.<br />

Jeder zusätzlich verdiente Euro<br />

wird mit diesem Steuersatz beziehungsweise<br />

bei Erreichen der nächsthöheren<br />

Steuerklasse sogar mit einem höheren<br />

Prozentsatz besteuert.<br />

Einkommensteuer<br />

Für Sie als Unternehmerin beziehungsweise<br />

Unternehmer im Nebenberuf bedeutet<br />

dies, dass Sie je nach Höhe des<br />

Einkommens aus der (un-)selbstständigen<br />

Tätigkeit, mit einem Grenzsteuersatz<br />

•von 20 Prozent bei einem Gesamteinkommen<br />

von <strong>11</strong>.693 Euro bis<br />

19.134 Euro<br />

•von 30 Prozent bei einem Gesamteinkommen<br />

von 19.135 Euro bis<br />

32.075 Euro<br />

•von 41 Prozent bei einem Gesamteinkommen<br />

von 32.076 Euro bis<br />

62.080 Euro<br />

•von 48 Prozent bei einem Gesamteinkommen<br />

von 62.081 Euro bis<br />

93.120 Euro<br />

•sowie mit einem Grenzsteuersatz von<br />

50 Prozent bei einem Gesamteinkommen<br />

über 93.120 Euro rechnen<br />

müssen.<br />

Liebhaberei<br />

Besonders zu beachten ist auch, dass es<br />

bei Ihrer nebenberuflichen Tätigkeit darauf<br />

ankommt, einen Gesamtgewinn zu<br />

erzielen. Dieser Maßstab wird in Einzel-<br />

Kraft-Kinz: „Ein<br />

großes berufliches<br />

Spektrum kann sehr<br />

spannend sein.“<br />

„Besonders<br />

zu beachten<br />

ist auch,<br />

dass es bei<br />

Ihrer nebenberuflichen<br />

Tätigkeit<br />

darauf<br />

ankommt,<br />

einen Gesamtgewinn<br />

zu erzielen.“<br />

fällen von der Finanzverwaltung genau<br />

geprüft werden.<br />

Sollte eine Gewinnerzielungsabsicht<br />

auf längere Zeit nicht nachgewiesen<br />

werden können, so fällt die gesamte<br />

gewerbliche Tätigkeit unter den Begriff<br />

„Liebhaberei“, was dazu führt, dass die<br />

Verluste aus dieser Tätigkeit steuerlich<br />

unberücksichtigt bleiben.<br />

Ausbildung<br />

Ausbildungs- und Fortbildungskosten<br />

zur Erlangung einer neuen Einkunftsquelle<br />

können <strong>für</strong> Sie auch schon vor<br />

der eigentlichen Eröffnung eines Betriebs<br />

oder der Aufnahme der Tätigkeit<br />

steuerlich abzugsfähige Ausgaben darstellen.<br />

Solche Kosten sind bei Ihrer<br />

Arbeitnehmerveranlagung oder Einkommensteuererklärung<br />

in jenem Jahr<br />

zu berücksichtigen, in dem sie gezahlt<br />

werden.<br />

Allerdings werden hier oftmals von Ihnen<br />

Nachweise verlangt, um feststellen<br />

zu können, ob die getätigten Aufwendungen<br />

aus Sicht des zu veranlagenden<br />

Jahres voraussichtlich zu Gewinnen<br />

und somit zu Steuereinnahmen führen<br />

werden.<br />

In den meisten Fällen werden Ihnen<br />

bereits vor Unternehmensgründung<br />

Kosten entstehen, die Sie als Betriebsausgaben<br />

in Abzug bringen möchten.<br />

Sollten Sie zum Beispiel Ihr Unternehmen<br />

im Jahr 2024 sowohl gewerberechtlich<br />

als auch steuerlich eröffnen,<br />

so besteht die Möglichkeit, im Rahmen<br />

der Einkommenssteuererklärung <strong>für</strong><br />

das Jahr <strong>2023</strong> (Abgabefristen 30. April<br />

2024 in Papierform beziehungsweise<br />

30. Juni 2024 in elektronischer Form<br />

über Finanz-Online) sogenannte vorweggenommene<br />

Betriebsausgaben, wie<br />

zum Beispiel die im Jahr <strong>2023</strong> angefallenen<br />

Ausbildungskosten oder andere<br />

Gründungs- und Vorbereitungsaufwendungen,<br />

zu berücksichtigen.<br />

In diesem Fall wird <strong>für</strong> das Jahr <strong>2023</strong><br />

Lohnsteuer beziehungsweise Einkommensteuer<br />

rückerstattet, da ein Verlustausgleich<br />

mit den positiven Lohn- oder<br />

Ordinationseinkünften vorgenommen<br />

wird. Verbleibt trotz des Verlustausgleichs<br />

noch immer ein Verlust, kann<br />

dieser unter bestimmten Voraussetzungen<br />

mit Gewinnen der nächsten<br />

Jahre verrechnet werden.<br />

Umsatzsteuer bei<br />

Kleinunternehmen<br />

Werden bei Ihrer unternehmerischen<br />

Tätigkeit nur Umsätze bis zu 35.000 Euro<br />

im Kalenderjahr erzielt, so sind Sie als<br />

Kleinunternehmerin beziehungsweise<br />

Kleinunternehmer unecht von der Umsatzsteuer<br />

befreit. Sie müssen keine Umsatzsteuer<br />

auf den Ausgangsrechnungen<br />

ausweisen und an das Finanzamt ab-<br />

Foto: Stock Rocket/stock.adobe.com<br />

36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


RECHT SERVICE<br />

Foto: Chanyanuch/<br />

Das Landesgericht <strong>Wien</strong>er Neustadt erkannte<br />

zurecht, dass die Ärztin in der Beschreibung als<br />

äußerst schlechte, nämlich miserable Persönlichkeit<br />

dargestellt wurde.<br />

Das Oberlandesgericht <strong>Wien</strong> bestätigte sodann,<br />

dass damit mangels erwiesener Tatsachen<br />

der Tatbestand der Üblen Nachrede erfüllt<br />

war.<br />

Die erste Instanz lag jedoch hinsichtlich der<br />

Verantwortlichkeit von Google falsch. Zwar<br />

wurde Google die Löschung des Eintrags aufgeführen;<br />

allerdings besteht <strong>für</strong> Sie auch kein<br />

Vorsteuerabzug.<br />

Es kann jedoch <strong>für</strong> die Regelbesteuerung optiert<br />

werden. Diese Überlegung könnten Sie<br />

auch bereits hinsichtlich der oben genannten<br />

vorweggenommenen Betriebsausgaben<br />

(Vorbereitungsaufwendungen) zwecks Erlangung<br />

des Vorsteuerabzuges anstellen.<br />

Anmeldung des Unternehmens<br />

Nach der Gewerbeanmeldung beziehungsweise<br />

der Aufnahme der betrieblichen Tätigkeit<br />

haben Sie die Betriebseröffnung dem<br />

Finanzamt zu melden. Dazu ist bei Einzelunternehmen<br />

ein Fragebogen <strong>für</strong> natürliche<br />

Personen (Verf 24) auszufüllen.<br />

Eine bereits bestehende Steuernummer beim<br />

Finanzamt – diese wurde in der Regel bereits<br />

erteilt, auch wenn lediglich Arbeitnehmerveranlagungen<br />

durchgeführt wurden – bleibt<br />

weiterhin bestehen. Sie muss auch im Fragebogen<br />

als solche angeführt werden.<br />

Hinweis: Bei Aufnahme einer selbständigen<br />

Tätigkeit ist innerhalb eines Monats auch<br />

eine Meldung an die SVS erforderlich (Versicherungserklärung,<br />

Antrag Differenzvorschreibung).<br />

Ein großes berufliches Spektrum kann sehr<br />

spannend sein. Zwar gibt es einigen administrativen<br />

Aufwand – dieser ist aber durchaus<br />

zu bewältigen. <br />

Iris Kraft-Kinz ist geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der MEDplan in <strong>Wien</strong> 12.<br />

Nach der Gewerbeanmeldung<br />

beziehungsweise der Aufnahme<br />

der betrieblichen Tätigkeit haben<br />

Sie die Betriebseröffnung dem<br />

Finanzamt zu melden.<br />

Üble Nachrede<br />

Kinderärztin siegt gegen Google<br />

Ärztinnen und Ärzte sind oft willkürlichen, anonymen Bewertungen<br />

ausgesetzt, welche sich belastend auswirken können. In<br />

einer Entscheidung des Oberlandesgerichts <strong>Wien</strong> bewertete ein<br />

anonymer Nutzer eine Kinderärztin mit einem Stern und nannte<br />

sie unter anderem „menschlich miserabel“ – Google gab den Nutzer<br />

aber nicht bekannt und muss nun die betroffene Kinderärztin<br />

entschädigen.<br />

Von Aleksandra Landskron<br />

► Google löschte die Rezension eines anonymen<br />

Nutzers, der auch ausfällig über<br />

die Kinderärztin wurde, nicht. Dieser behauptete<br />

unter anderem, dass ihm aufgrund der<br />

Erkrankung seines Sohnes zeitnah ein Termin<br />

angeboten, jedoch folglich gestrichen wurde, da<br />

er kein Patient von der Kinderärztin war.<br />

Das Landesgericht <strong>Wien</strong>er Neustadt stellt<br />

diesbezüglich aber fest, dass der Ablauf des<br />

entsprechenden Telefonats ein ganz<br />

anderer war: Da das Patientenkontingent<br />

bereits erschöpft war, konnte der<br />

Sohn keinen Termin mehr bekommen.<br />

Es wurde ihm daher die Möglichkeit<br />

genannt, entweder eine andere Ärztin<br />

beziehungsweise einen anderen Arzt<br />

in der Umgebung oder auch ein Krankenhaus<br />

aufzusuchen. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Ärztin sind<br />

in solchen Situationen, unabhängig davon,<br />

ob die Patientinnen und Patienten<br />

bereits zuvor in der Praxis war oder<br />

nicht, angewiesen, derart vorzugehen.<br />

Rechtliche Schritte<br />

Die Kinderärztin ersuchte Google mehrmals<br />

um Löschung der Bewertung, anderenfalls auch<br />

um Bekanntgabe der E-Mail-Adresse des Nutzers.<br />

Da sich Google jedoch weigerte, wurden<br />

schließlich rechtliche Schritte eingeleitet.<br />

Frage nach Verantwortlichkeit<br />

tragen, jedoch sei Google kein Medieninhaber,<br />

da es bloß ein Forum zur Kommunikation bietet<br />

und daher wäre Google auch nicht nach dem<br />

Mediengesetz haftbar. Das Oberlandesgericht<br />

sprach sich dagegen aus und hielt fest, dass das<br />

Erstgericht irrt, wenn es in der Schlussforderung<br />

dem Nutzer die alleinige Medieninhaberschaft<br />

zuspricht. Dazu genügt es nicht, dass dieser<br />

seinen Kommentar jederzeit löschen kann.<br />

Google löschte die Rezension eines anonymen Nutzers, der ausfällig<br />

über die Kinderärztin wurde, nicht.<br />

Auch die Ärztin sei keine Medieninhaberin, da<br />

sie nicht auf die Kommentare zugreifen könne.<br />

Daher sei Google alleine Medieninhaber.<br />

Meinungsfreiheit hat Grenzen<br />

Google muss der Kinderärztin 2.000 Euro<br />

Entschädigung zahlen sowie die Rezension löschen.<br />

Die gegenständliche Entscheidung zeigt,<br />

dass dort, wo man sich zuvor auf die Anonymität<br />

und Meinungsfreiheit berufen konnte, Google<br />

nun die Rezensionen zu prüfen und löschen<br />

hat. Die Entscheidung ist auch ein wichtiger<br />

Schritt <strong>für</strong> sämtliche Ärztinnen und Ärzte, welche<br />

sich ungerechtfertigten Bewertungen aussetzen<br />

müssen. (OLG <strong>Wien</strong> 17 Bs <strong>11</strong>9/23h) <br />

Sollten Sie Fragen haben, so steht Ihnen das<br />

Team Allgemeine Rechtsangelegenheiten <strong>für</strong> Auskünfte<br />

gerne zur Verfügung (recht@aekwien.at).<br />

<strong>11</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 37


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38 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>11</strong>_<strong>2023</strong>


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