Ärzt*in für Wien 2023/11

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SERVICE MEDIZIN Lungenkrebs Studie zu neuem Behandlungsstandard Bei der weltweit tödlichsten Krebserkrankung, dem Lungenkarzinom, belegen neueste Studien den Wert einer neuen Behandlungsstrategie: Immuntherapie vor und nach einer Operation. Die neueste Studie dazu mit österreichischen Onkologen als Co-Autoren ist jetzt im New England Journal of Medicine erschienen. In Österreich erkranken pro Jahr fast 5000 Menschen an Lungenkrebs. Placebo für Durvalumab (vor dem Eingriff und nachher), die andere Hälfte die Chemotherapie plus das Immuntherapeutikum vor der Operation, danach folgte eine weitere Behandlung mit Durvalumab (Vergleichsgruppe: Placebo). Die Ergebnisse waren ausgesprochen positiv: Unter der zusätzlichen Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper kam es um 32 Prozent seltener zu einem Rückfall oder Versterben der Betroffenen. Nach zwölf Monaten lebten noch 73,4 Prozent der Probandinnen und Probanden, die das Immuntherapeutikum erhalten hatten, hingegen nur 64,5 Prozent der Patientinnen und Patienten aus der Vergleichsgruppe. Gute Verträglichkeit ► Wenn eine zusätzliche medikamentöse Behandlung im Falle eines Tumorleidens erfolgt, spricht man nach dem chirurgischen Eingriff von einer „adjuvanten“ Therapie zur Beseitigung eventuell noch vorhandener bösartiger Zellen und zur Vermeidung von Rückfällen. Seit langem gibt es aber auch eine „neoadjuvante“ Strategie, um durch die Medikamente den Tumor schon vor der Operation möglichst klein zu machen. Verbesserte Resultate Beides könne die Behandlungsresultate bei Patientinnen und Patienten mit operablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen verbessern, schrieben jetzt der US-Onkologe John Heymach (M.D. Anderson Cancer Center (Houston/ Texas) und die Co-Autoren der neuen wissenschaftlichen Untersuchung im New England Journal of Medicine (23. Oktober). „Behandlungen rund um die Operation (vor- und nachher; Anm.) könnten die Vorteile beider Strategien kombinieren und die Langzeitergebnisse verbessern“, stellten die Fachleute, als Co-Autor auch Maximilian Hochmair Unter der zusätzlichen Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper kam es um 32 Prozent seltener zu einem Rückfall oder Versterben der Betroffenen. von der Klinik Floridsdorf, fest. Auch Onkologie-Fachleute vom Landeskrankenhaus Feldkirch waren beteiligt. 800 Personen untersucht In die wissenschaftliche Untersuchung wurden insgesamt 802 Personen mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom in den operablen Stadien II bis IIIb aufgenommen. Untersucht wurde, ob eine Immuntherapie mit einem sogenannten Checkpoint-Inhibitor zusätzlich zur herkömmlichen Chemotherapie einen positiven Effekt hat. Zum Einsatz kam der monoklonale Antikörper Durvalumab. Das Medikament hemmt das PD-1-Oberflächenmolekül auf den Krebszellen und macht die bösartigen Zellen für das Immunsystem wieder erkenn- und angreifbar. 2018 wurden die wissenschaftlichen Arbeiten zur Entwicklung solcher Therapien mit dem Medizin- Nobelpreis ausgezeichnet. Positive Ergebnisse Die Hälfte der Patientinnen und Patienten erhielt die Chemotherapie vor dem chirurgischen Eingriff und ein Zusätzlich stellte sich heraus, dass bei 17,2 Prozent der Gewebeproben nach der Operation und nach Chemotherapie-Immuntherapie vorher keine lebenden Karzinomzellen mehr entdeckt werden konnten. In der Vergleichsgruppe war das nur bei 4,2 Prozent der Fall. „Bei Patienten mit operablem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen bringt Durvalumab rund um die Operation plus Chemotherapie vorher ein signifikant verbessertes Überleben ohne krankheitsbedingten Ereignisse (...).“ Die Verträglichkeit seit gut gewesen, so das Ergebnis. Diese wissenschaftliche Studie reiht sich in ähnliche mit anderen Immuntherapeutika wie Durvalumab ein, die in jüngster Zeit, zum Beispiel beim europäischen Krebskongress (ESMO 2023/Madrid), vorgestellt worden sind. Das Problem liegt aber darin, dass die meisten Lungenkarzinomerkrankungen erst im späten und nicht mehr operablen Stadium erkannt werden. In Österreich erkranken pro Jahr fast 5000 Menschen an Lungenkrebs, etwa 4000 Patientinnen und Patienten sterben jährlich an der Erkrankung. (APA) Fotos: MedUni Wien 30 Ärzt*in für Wien 11_2023
Medizin im Museum ® FORTBILDUNG MUSEUMSFÜHRUNG Neues aus den medizinischen Gesellschaften im Kunsthistorischen Museum 25.11.2023, 09.00 -12.30 Uhr ÖsterreichischeGesellschaft für Geriatrie und Gerontologie Thema: Topics aus derGeriatrie Programm 09:00 -09:30 Uhr Blickdiagnose Gebrechlichkeit: Frailty undSarkopenie Prim. Univ.Prof. Dr.Marcus Köller Abteilung für Akutgeriatrie, Klinik Favoriten 09:30 –10:00 Uhr Mehr als nur Lebensverdruss: Depression im Alter OÄ Dr. in Michaela Elena Friedrich Fachärztinfür Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, 1180 Wien 10:00 –10:30 Uhr Beinharte Lösungen gesucht - Osteoporose und Fragilitätsfrakturen Prim.Dr. Michael Smeikal, MSc Facharzt fürInnere Medizin und Rheumatologie, 1220 Wien 10:30 –11:00 Uhr Pause 11:00 –11:30 Uhr Plötzlich aus der Spur: Delir im Alter OA Dr.Michael Lazansky Facharzt fürPsychiatrieund Psychotherapeutische Medizin, Med9 Ärztezentrum 11:30 –12:00 Uhr Zu vielWasser, wenigLuft: Herzinsuffizienz – Therapieoptionen im höherenAlter Prim. a Assoc.Prof. in Dr. in Diana Bondermann Leiterin 5. MedizinischeAbteilung, Klinik Favoriten 12:00 –12:30 Uhr Zu wenig oder zu viel –Woliegt dasZiel: HerausforderungPolypharmazie Prim. Univ.Prof. Dr.Bernhard Iglseder Universitätsklinik für Geriatrie, Uniklinikum Salzburg 12.30 –13.30 Uhr Kunstführung (Voranmeldung erforderlich) Sonderausstellung „RAFFAEL. SEIDE&GOLD“ Begrenzte Teilnehmerzahl: Max. 60 Teilnehmer*innen. Nur nach Voranmeldung! Anmeldung Kurskosten: FürMitglieder einer Landesärztekammer sowie Studierende ist die Veranstaltung kostenlos. FürNicht-Mitgliederwird ein Unkostenbeitragvon EUR 35,– eingehoben. Stornobedingungen: BeiNichterscheinen bzw.Nichtabmeldung (bis zu einem Tagvor Veranstaltungsbeginn möglich) istein Unkostenbeitragvon EUR25,–fällig. Anmeldebestimmungen: DieAnmeldung erfolgt per E-Mail oder Fax E-Mail: fortbildung@aekwien.at Fax: 01/512 60 23 DW 1243 oder DW 1246 2023 www.aekwien.at
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