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Gesund & Leben 2023/11

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DAS MAGAZIN DER<br />

<strong>11</strong>/23, 18. Jahrgang, € 2,40<br />

GESUND LEBEN<br />

IN WIEN<br />

WENN<br />

Düfte<br />

www.aekwien.at<br />

LEBEN<br />

RETTEN<br />

Hunde können<br />

Krebszellen<br />

erschnüffeln<br />

Schnellere<br />

Wundheilung<br />

dank Duftstoffen<br />

Geruchstraining<br />

gegen Alzheimer<br />

und Demenz<br />

MEIN IMMUNSYSTEM –<br />

STARK WIE NIE!<br />

So kommen Sie gesund und voller<br />

Energie durch die kalte Jahreszeit<br />

WÄRME MACHT<br />

GESUND<br />

Entspannt und schmerzfrei<br />

dank Wärmebehandlungen<br />

BLUTDRUCK<br />

NATÜRLICH SENKEN<br />

Fünf konkrete Tipps, wie Sie Ihr Herz<br />

und Ihren Kreislauf stärken können<br />

SO SCHMECKT<br />

DER HERBST<br />

Jetzt regionale Schmankerln<br />

genießen. Mit Rezepten!


MEDIZIN KOMPAKT<br />

WUSSTEN<br />

SIE, DASS ...<br />

n ZAHL DES MONATS<br />

Um<br />

80 % ...<br />

… ist in den vergangenen drei<br />

Jahrzehnten die Zahl der unter<br />

50-Jährigen mit einer Krebsdiagnose<br />

gestiegen, wie eine großangelegte<br />

Studie belegt, die Daten von 29<br />

Krebsarten in 204 Ländern verglich.<br />

Als wichtigste Risikofaktoren<br />

nannte das internationale<br />

Forschungsteam schlechte<br />

Ernährung, Rauchen und Alkohol.<br />

Jedoch sei die genaue Ursache<br />

für das Wachstum<br />

„immer noch unklar“,<br />

fügten sie hinzu. n<br />

Seniorinnen und Senioren,<br />

die ein Hobby pflegen,<br />

fühlen sich zufriedener und<br />

zeigen weniger depressive<br />

Symptome als andere. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt<br />

eine Studie, die diese<br />

Zusammenhänge bei mehr<br />

als 93.000 Pensionistinnen<br />

und Pensionisten in<br />

16 Ländern analysierte. Das<br />

Ergebnis in allen Ländern:<br />

Wer Hobbys pflegt, dem<br />

… zu viel Sitzen auch das Risiko von<br />

Demenz erhöht? Zu diesem Ergebnis<br />

kam eine Studie der University of Southern<br />

California, USA, die Daten von<br />

knapp 50.000 über 60-jährigen Personen<br />

analysierte. In die Analyse wurde<br />

u. a. die psychische <strong>Gesund</strong>heit der Teilnehmenden<br />

und jene Zeit, die sie pro Tag<br />

sitzend bzw. bewegungslos verbrachten,<br />

miteinbezogen. Die statistischen<br />

Berechnungen ergaben, dass Personen,<br />

die mehr als zehn Stunden am Tag<br />

sitzen, ein höheres Risiko für Demenz<br />

haben.<br />

n<br />

Hobbys<br />

Deshalb am besten:<br />

In Bewegung bleiben!<br />

Wie diese auch<br />

Ihr Immunsystem<br />

unterstützt, lesen Sie ab<br />

Seite 6!<br />

MACHEN<br />

ÄLTERE GLÜCKLICH<br />

geht es besser. Wie viele Personen ein solches ausüben, unterscheidet sich jedoch<br />

von Land zu Land deutlich und korrelliert auch mit der Positionierung des Landes im<br />

Welt-Glücks-Bericht der UNO. Während etwa im traditionell glücklichen Dänemark<br />

96 % einer Freizeitbeschäftigung nachgehen, sind es in Spanien nur knapp 50 %, in<br />

China gar nur 38 % der Befragten.<br />

n<br />

n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS<br />

NEUE HOFFNUNG BEI<br />

HEPATITIS D<br />

Sie sind verantwortlich für die<br />

schwerste Form der chronischen,<br />

viralen Hepatitis-Erkrankung:<br />

Hepatitis-D-Viren.<br />

Rund 20 Millionen Menschen<br />

weltweit sind von der entzündlichen<br />

Lebererkrankung betroffen.<br />

Der Wirkstoff Bulevirtide<br />

könnte die bisher unheilbare Erkrankung<br />

wirksam bekämpfen, denn<br />

er hindert HD-Viren am Eintritt in die Leber.<br />

Ein Forschungsteam aus Hannover (D) konnte in einer<br />

Phase-3-Studie belegen, dass die Virenkonzentration<br />

bei den damit behandelten Patienten deutlich sank<br />

und die Leberwerte sich erheblich verbesserten. n<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

FOTOS:ISTOCK_ JESUSSANZ_ ANASTASIA IUNOSHEVA_ FRANTS TSYVINSKYI_ SOUTH_AGENCY_ MI-VIRI<br />

Optimale BILDSCHIRMZEIT<br />

für Kinder<br />

Wie lange darf mein Kind fernsehen, vor dem PC sitzen, das Handy<br />

nutzen? Viele Eltern sind bei dieser Frage unsicher. Leitlinien, die<br />

mithilfe der Universität Witten (D) entstanden sind, geben 55 Tipps<br />

für einen optimalen Umgang mit Bildschirmmedien, wie etwa:<br />

☐ Bis drei Jahre: bildschirmfrei! Babys und Kleinkinder sollten gar<br />

keine Zeit vor Bildschirmmedien verbringen.<br />

☐ Drei bis sechs Jahre: höchstens 30 Minuten. Bei der Entwicklung<br />

des Zeitgefühls kann eine Stoppuhr helfen!<br />

☐ Sechs bis neun Jahre: höchstens 45 Minuten Bildschirmnutzung<br />

in der Freizeit. Diese am besten auf einzelne Tage festlegen, um<br />

Gewohnheiten zu vermeiden!<br />

☐ Keine eigene Spielkonsole vor neun Jahren! Und nach dem Motto<br />

„Aus den Augen, aus dem Sinn“ Gerät nach der Nutzung in den<br />

Schrank räumen.<br />

n<br />

Die gesamte Leitlinie finden Sie online unter:<br />

register.awmf.org/de/<br />

leitlinien/detail/027-075<br />

3


10<br />

So beeinflusst der <strong>Leben</strong>sstil<br />

unser Immunsystem.<br />

42<br />

Wie der<br />

Geruchssinn<br />

<strong>Leben</strong> retten<br />

kann.<br />

EDITORIAL<br />

WOCHE FÜR WOCHE<br />

MEHR GESUNDHEIT!<br />

Der GESUND & LEBEN-<br />

Newsletter ist da!<br />

GESUND BLEIBEN<br />

IM HERBST<br />

4-Seiten-Spezial<br />

GESUND IN WIEN<br />

Seite 6 bis 9<br />

24<br />

So können Sie Ihren<br />

Blutdruck natürlich senken.<br />

n LEBENSFREUDE<br />

3 Medizin kompakt<br />

DIE GROSSE SERIE:<br />

UNSER IMMUNSYSTEM<br />

10 Teil 2: <strong>Leben</strong>sstil und Immunsystem<br />

Wie unser <strong>Leben</strong>sstil das Immunsystem<br />

beeinflusst. Mit praktischen Tipps!<br />

18 Herbstlich-regionale Schmankerl<br />

Köstliches und <strong>Gesund</strong>es aus<br />

heimischen Kochtöpfen.<br />

21 So schmeckt Österreich<br />

Drei gesunde Rezepte zum Nachkochen<br />

n LEBENSKRAFT<br />

24 Hoher Blutdruck muss nicht sein<br />

Die besten Tipps, Ihren Blutdruck<br />

natürlich zu senken.<br />

28 Vitamininfusion<br />

Für wen macht dieser<br />

Vitaminkick Sinn?<br />

32 Covid und Diabetes<br />

Eine Covid-Infektion erhöht auch<br />

das Diabetesrisiko.<br />

34 Covid-Impfung<br />

Alles über die Booster-Impfung<br />

und ihre Wirkung.<br />

Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle <strong>Gesund</strong>heitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins:<br />

<strong>Gesund</strong>heitsrelevante und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion:<br />

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung:<br />

Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl. Chefin vom Dienst: Yesim Seiler. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc.<br />

Coverfoto: iStock_Yulia Sutyagina. Redaktion Ärztekammer für Wien: Mag. Kathrin McEwen. Redaktion: Jacqueline Kacetl, Michaela Neubauer, MA,<br />

Mag. Karin Schrammel, Mag. Claudia Sebunk, Doris Simhofer. Key Account: Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße<br />

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Österreicherinnen und Österreicher. P.b.b. Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe www.gesundundleben.at.<br />

Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion und/<br />

oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.<br />

201920021<br />

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36 Neurofibromatose<br />

So kämpft eine Patientenorganisation<br />

gegen diese seltene Krankheit bei Kindern.<br />

40 Wärme tut gut<br />

Eine Übersicht über Wärmebehandlungen<br />

und deren Wirkungen.<br />

n LEBENSNAH<br />

42 Die Macht der Düfte<br />

Gerüche sorgen für viel mehr als nur<br />

Wohlbefinden.<br />

46 Stoffwechsel und Körpergewicht<br />

Wie der Stoffwechsel unser Gewicht beeinflusst<br />

– und wie man ihn in Schwung bringt.<br />

50 <strong>Gesund</strong>heits-Kreuzworträtsel<br />

Lösen Sie unser Rätsel –<br />

und gewinnen Sie!<br />

NEU<br />

FOTOS: ISTOCK_SNEKSY_NIK01AY_PUHHHA; STEFAN SEELIG<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

Der November ist da:<br />

Traditionelle Genüsse wie<br />

das festliche Martinigansl<br />

gehören zum elften Monat<br />

des Jahres genauso dazu wie<br />

nasskalte Witterung und wieder<br />

früh einsetzende Dunkelheit. Unser<br />

Alltag verlagert sich kontinuierlich nach drinnen. November<br />

bedeutet aber leider nicht nur geselliges Beisammensein und<br />

gemütlicher Rückzug in die eigenen vier Wände, sondern<br />

auch leichteres Spiel für Viren und Infektionskrankheiten.<br />

Corona ist nach wie vor ein Thema und auch Influenza wird<br />

uns diesen Herbst wieder beschäftigen. Deshalb der Appell<br />

an Sie: Lassen Sie sich impfen. Die neuen angepassten<br />

Corona- wie auch die Influenzaimpfstoffe sind bei Ihren<br />

Vertrauensärztinnen und Vertrauensärzten in den Wiener<br />

Ordinationen bereits verfügbar.<br />

Warum Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die besten und ersten<br />

Ansprechpartner bei Impfungen sind, können Sie in diesem<br />

Heft nachlesen. Und damit Sie fit durch den Herbst und<br />

auch den bevorstehenden Winter kommen, finden Sie<br />

in der Novemberausgabe unserer Patientenzeitung auch<br />

etliche <strong>Gesund</strong>heitstipps.<br />

Wichtig für die kommende Winter- und Krankheitssaison<br />

sind jedoch genügend Medikamente. Zu gut sind uns<br />

allen noch die Engpässe des vergangenen Winters in<br />

Erinnerung, etwa bei Antibiotikasäften für Kinder. Das<br />

darf sich auf keinen Fall wiederholen. Jetzt ist noch Zeit,<br />

um etwaige Lücken zu füllen: Hier gilt unser dringender<br />

Appell der Politik, für ausreichende Vorräte an wichtigen<br />

Medikamenten zu sorgen.<br />

Ich darf Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre unserer<br />

Patientenzeitung wünschen und hoffe, dass Sie die eine oder<br />

andere Anregung für Ihr ganz persönliches Wohlbefinden<br />

entdecken. <br />

n<br />

Herzlich<br />

Johannes Steinhart<br />

Präsident der Ärztekammer für Wien<br />

4 GESUND & LEBEN <strong>11</strong> /23<br />

5


1<br />

digitale<br />

medizinische<br />

Abklärung<br />

Ambulanz/<br />

stationäre<br />

Aufnahme im<br />

Krankenhaus<br />

3<br />

2<br />

vor Ort<br />

Behandlung<br />

beim Hausarzt<br />

RICHTIGE BEHANDLUNG AM RICHTIGEN ORT<br />

Digitale Abklärung, erst dann zum niedergelassenen Arzt<br />

oder gar eine stationäre Aufnahme: Eine verbindliche<br />

Patientenlenkung ist das Um und Auf jeder <strong>Gesund</strong>heitsreform.<br />

E<br />

ine verbindliche Patientenlenkung sei<br />

das Um und Auf, betont Dr. Johannes<br />

Steinhart, Präsident der Österreichischen<br />

Ärztekammer: „Es ist weder<br />

aus medizinischer noch aus ökonomischer<br />

Sicht sinnvoll, wenn Patientinnen und<br />

Patienten auf Eigeninitiative beliebige Ebenen<br />

des <strong>Gesund</strong>heitssystems in Anspruch nehmen,<br />

die es möglicherweise gar nicht gebraucht hätte“,<br />

sagt er: „Die richtige Behandlung am richtigen<br />

Dr. Edgar Wutscher<br />

„Attraktive Arbeitsbedingungen, flexible<br />

Möglichkeiten der intra- und interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit, die Umsetzung des<br />

einheitlichen Leistungskatalogs – das alles ist<br />

wesentlich dafür, einerseits die offenen<br />

Kassenstellen besetzen zu können, aber<br />

andererseits auch die Zahl der Kassenärzte<br />

grundsätzlich erfolgreich auszubauen.“<br />

Ort ist nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig,<br />

denn wir können uns in Zukunft keine Alternative<br />

mehr leisten“, so Steinhart. Er verweist<br />

darauf, dass die ÖÄK in den vergangenen Monaten<br />

und Jahren bereits internationale Vorbilder<br />

evaluiert und daraus eigene Konzepte abgeleitet<br />

hat. „Diese Expertise bringen wir gerne in<br />

die Erarbeitung ein, die Zeit drängt“, betont der<br />

ÖÄK-Präsident.<br />

Seit der Einführung der e-Card 2005, beziehungsweise<br />

der damit einhergehenden Abschaffung<br />

des Krankenscheins, würde eine Patientenlenkung<br />

schmerzlich fehlen, betont Dr. Harald<br />

Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer<br />

und Bundeskurienobmann der angestellten<br />

Ärzte: „Seither haben wir ein System,<br />

das man so vergleichen kann: Ich vermute, dass<br />

meine Geldbörse gestohlen wurde, und kann<br />

mir aussuchen: Rufe ich die Polizei, die Cobra<br />

oder das Bundesheer an – effektiv ist das sicher<br />

nicht. Man muss nicht wegen jeder medizinischen<br />

‚Kleinigkeit‘ ins Spital.“ Die überlasteten<br />

Spitalsambulanzen würden jetzt selbst dringend<br />

Hilfe benötigen: „Wir brauchen schnellstmöglich<br />

eine effiziente Patientenlenkung nach dem<br />

Prinzip digital vor niedergelassen-ambulant vor<br />

spitalsambulant vor stationär, zudem mehr Geld<br />

im System und mehr Personal – unter anderem<br />

für eine exzellente Ausbildung. Wir stehen auf<br />

FOTOS: ISTOCK_ OKSANATKACHOVA _ LIANA2012L; Ä RZTEKAMMER FÜ R WIEN/STEFAN SEELIG; ÖÄK BERNHARD NOLL<br />

„Die richtige<br />

Behandlung am<br />

richtigen Ort ist nicht<br />

nur sinnvoll, sondern<br />

auch notwendig, denn<br />

wir können uns in<br />

Zukunft keine<br />

Alternative mehr<br />

leisten.“<br />

Dr. Johannes<br />

Steinhart<br />

dieser Basis selbstverständlich für konstruktive<br />

Gespräche bereit.“<br />

Es sei positiv, dass einheitlicher Konsens darüber<br />

bestehe, die Patientinnen und Patienten<br />

zunächst – falls eine digitale Abklärung nicht<br />

reicht – im niedergelassenen, und dann erst<br />

im stationären Bereich zu versorgen, betont<br />

Dr. Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen<br />

Ärztekammer und Bundeskurienobmann<br />

der niedergelassenen Ärzte: „Eine<br />

sinnvolle, klar strukturierte und möglichst<br />

wohnortnahe Versorgung der Patientinnen<br />

und Patienten ist natürlich unweigerlich mit<br />

einem starken niedergelassenen Bereich<br />

in der öffentlichen Versorgung verbunden.“<br />

Die verbindliche Patientenlenkung<br />

nach diesem Stufenprinzip sei aber nur<br />

umsetzbar, wenn die kassenärztliche Versorgung<br />

entsprechend ausgebaut werde:<br />

„Attraktive Arbeitsbedingungen, flexible<br />

Möglichkeiten der intra- und interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit, die Umsetzung<br />

des einheitlichen Leistungskatalogs – das<br />

alles ist wesentlich dafür, einerseits die offenen<br />

Kassenstellen besetzen zu können, aber andererseits<br />

auch die Zahl der Kassenärzte grundsätzlich<br />

erfolgreich auszubauen“, sagt Wutscher.<br />

Wenn nun, wie von ÖGK-Obmann Andreas<br />

Huss aktuell kritisiert, nicht genügend Geld für<br />

die Sozialversicherung bereitgestellt werde und<br />

die Umsetzung eines modernen einheitlichen<br />

Leistungskatalogs dadurch nicht finanzierbar<br />

sei, sei das fatal: „Ohne die finanziellen Mittel<br />

bleiben die Ziele im Finanzausgleich reine Lippenbekenntnisse“,<br />

kritisiert Wutscher. ■<br />

Dr. Johannes<br />

Steinhart,<br />

Präsident der<br />

Österreichischen<br />

Ärztekammer<br />

Dr. Harald Mayer,<br />

Vizepräsident der<br />

Österreichischen<br />

Ärztekammer und<br />

Bundeskurienobmann<br />

der angestellten Ärzte<br />

Dr. Edgar Wutscher,<br />

Vizepräsident der<br />

Österreichischen<br />

Ärztekammer und<br />

Bundeskurienobmann<br />

der niedergelassenen Ärzte<br />

6<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

7


SICHERE<br />

MEDIKAMENTENVERSORGUNG<br />

Die Ärztekammer für Wien<br />

fordert, dass es nie wieder<br />

einen Engpass-Winter bei der<br />

Medikamentenversorgung wie<br />

im vergangenen Jahr<br />

geben darf.<br />

„Das Thema<br />

scheint mir etwas<br />

eingeschlafen zu sein<br />

– und das zu einem<br />

sehr schlechten<br />

Zeitpunkt, denn<br />

viele Eltern fragen<br />

mich, wie sie für ihre<br />

Kinder in den<br />

nächsten Monaten<br />

vorsorgen sollen.“<br />

Dr. George Zabaneh,<br />

Obmann der Sektion der zur selbständigen<br />

Berufsausübung berechtigten Ärzte der<br />

Ärztekammer für Wien<br />

im Winter<br />

A<br />

ngesichts des kommenden Winters appelliert die Ärztekammer<br />

für Wien an die Politik, die Verfügbarkeit elementar wichtiger<br />

Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel sicherzustellen. Im<br />

vergangenen Winter waren Medikamente, darunter etwa Antibiotikasäfte<br />

für Kinder, nur stark eingeschränkt verfügbar. Das dürfe sich auf keinen Fall<br />

wiederholen, sagt Kinderarzt Dr. George Zabaneh, Obmann der Sektion<br />

der zur selbständigen Berufsausübung berechtigten Ärzte der Ärztekammer<br />

für Wien. Er adressiert seine Forderungen an <strong>Gesund</strong>heitsminister<br />

Johannes Rauch.<br />

Zabaneh: „Aufgrund der untragbaren Situation im letzten Winter gab es<br />

Diskussionen um Medikamentenlager und die Wichtigkeit einer stabilen<br />

landeseigenen Produktion. Das Thema scheint mir etwas eingeschlafen<br />

zu sein – und das zu einem sehr schlechten Zeitpunkt, denn viele Eltern<br />

fragen mich, wie sie für ihre Kinder in den nächsten Monaten vorsorgen<br />

sollen.“ Ein Horten von Antibiotika oder Schmerzmitteln seitens privater<br />

Haushalte sei aber tunlichst zu vermeiden. Deshalb müsse die Politik handeln:<br />

„Anreize für die pharmazeutische Industrie, wie sie vonseiten der<br />

Bundesregierung angedacht werden, greifen ja nicht sofort“, so Zabaneh.<br />

LÜCKEN IN DER MEDIKAMENTENVERSORGUNG JETZT SCHLIESSEN<br />

„Wir wollen <strong>Gesund</strong>heitsminister Johannes Rauch an sein Versprechen<br />

erinnern, dass Medikamente ohne Einschränkung verfügbar sein müssten.<br />

Patientinnen und Patienten, Eltern, Kinder, Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen<br />

und Apotheker: Wir alle würden gerne wissen, wie weit allfällige<br />

Planungen betreffend Medikamentenversorgung in Österreich fortgeschritten<br />

sind. Absichtserklärungen und eher langfristig angelegte Pläne<br />

auf EU-Ebene helfen uns nicht über den nächsten Winter“, mahnt Zabaneh.<br />

Die zu erwartenden Herausforderungen mit Infektionskrankheiten<br />

wie Corona und Grippe würden konkrete Vorhaben notwendig machen.<br />

Jetzt habe man noch kurz Zeit, um etwaige Lücken zu füllen – „in wenigen<br />

Wochen nicht mehr“, sagt Zabaneh. Als Best-Practice-Beispiel nennt<br />

Zabaneh Frankreich. Die Regierung in Paris hatte dieses Jahr angekündigt,<br />

nicht länger von Importen aus nicht-europäischen Ländern abhängig sein<br />

zu wollen und noch im Laufe des Jahres mit der Herstellung pharmazeutischer<br />

Rohstoffe oder des Endproduktes im eigenen Land zu sorgen. Im<br />

Fokus sollen vor allem Schmerz- und Krebsmedikamente stehen. ■<br />

FOTOS: ISTOCK_ FILADENDRON_ MICHAL-ROJEK_ JELENA STANOJKOVIC; Ä RZTEKAMMER FÜ R WIEN/OLIVER TOPF<br />

COVID-IMPFUNGEN<br />

Hausärztinnen und<br />

Hausärzte sind erste<br />

Anlaufstelle für Impfungen<br />

– auch gegen Covid.<br />

Hier sind Sie als Patientin<br />

oder Patient sicher.<br />

D<br />

ie aktuell viel diskutierten Wartezeiten bei Covid-<br />

19-Impfungen sind aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte<br />

logisch nachvollziehbar“, sagt Dr. Edgar Wutscher,<br />

Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen<br />

Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. So gelte<br />

es einige Rahmenbedingungen zu beachten: Die Vorlaufzeit<br />

von Bestellung bis Lieferung beträgt mindestens fünf Tage.<br />

Zudem verfügen die Impfampullen über sechs Dosierungen,<br />

aus Haltbarkeitsgründen muss die gesamte Ampulle rasch verimpft<br />

werden, ansonsten müssen einzelne Dosen verworfen<br />

werden. „Nachdem wir Ärztinnen und Ärzte keinen Verwurf<br />

des um österreichisches Steuergeld angeschafften Impfstoffes<br />

produzieren wollen, müssen die Patiententermine so eingeteilt<br />

werden, dass die Phiolen auch aufgebraucht werden“,<br />

erklärt Wutscher. Das sei auch der Grund, weswegen<br />

Impfärzte einzelne Tage zum<br />

Impfen anbieten würden. Um<br />

eine Momentaufnahme über<br />

die aktuelle Situation zu erhalten,<br />

hat die Bundeskurie eine<br />

Umfrage unter allen Landesärztekammern<br />

durchgeführt.<br />

Diese hat ergeben, dass es einerseits<br />

Schwierigkeiten bei der<br />

Bestellung gibt, aber andererseits<br />

auch die Nachfrage nach<br />

einer Covid-19-Impfung derzeit<br />

IN IHRER<br />

ARZTPRAXIS<br />

„Der Vertrauensarzt kennt<br />

seinen Patienten am besten<br />

und kann daher nicht nur<br />

mögliche Risiken einschätzen,<br />

sondern bei Impfreaktionen<br />

auch sofort helfen.“<br />

Dr. Johannes Steinhart<br />

generell sehr gering sei. Auch hier geht die Ärzteschaft bereits<br />

in die Offensive: „Viele Ärztinnen und Ärzte telefonieren sogar<br />

ihre Risikopatienten durch und weisen auf die Impfung hin“,<br />

betont Wutscher. Wenn aber der Impfstoff in einzelnen Fällen<br />

nicht einmal bestellbar sei, helfe auch der größte Einsatz<br />

nicht.<br />

ARZTGESPRÄCH IST ENTSCHEIDEND<br />

Dieses aktuelle Stimmungsbild zeige ganz klar, dass die Ärztinnen<br />

und Ärzte ihre Hausaufgaben gemacht hätten, ergänzt<br />

Dr. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.<br />

Er verweist darauf, dass bei Covid-19 speziell für<br />

Risikopatienten das Arztgespräch entscheidend sei. „Der<br />

Vertrauensarzt kennt seinen Patienten am besten und kann<br />

daher nicht nur mögliche Risiken<br />

einschätzen, sondern bei Impfreaktionen<br />

auch sofort helfen“, betont<br />

Steinhart. Das treffe auf alle<br />

Impfungen zu, denn die Impftätigkeit<br />

sei deutlich mehr als nur<br />

der Stich. „Im internationalen<br />

Vergleich verfügt Österreich über<br />

einen sehr gut ausgebauten niedergelassenen<br />

Bereich, durch<br />

den es keinesfalls an Impfangeboten<br />

mangelt“, unterstreicht<br />

der ÖÄK-Präsident. ■<br />

8 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

9


Teil 1 in der Oktoberausgabe<br />

Das menschliche Immunsystem<br />

Unser Immunsystem - die große Serie in GESUND & LEBEN<br />

Teil 2<br />

<strong>Leben</strong>sstil und Immunsystem<br />

Teil 3 in der Dezemberausgabe<br />

Ernährung und Immunsystem<br />

IMMUNSYSTEM<br />

ICH SCHAU AUF MEIN<br />

IMMUNSYSTEM!<br />

Hochsaison für<br />

Viren und Erreger:<br />

Sportmediziner Dr. Robert Fritz<br />

verrät, wie Sie gerade jetzt Ihrem<br />

Immunsystem durch einen<br />

gesunden <strong>Leben</strong>sstil auf die<br />

Sprünge helfen können.<br />

Eine essenzielle Rolle dabei<br />

spielt die Bewegung.<br />

10 FOTOS: ISTOCK_ SNEKSY<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

<strong>11</strong>


IMMUNSYSTEM<br />

W<br />

enn die Tage dunkler und kühler werden, haben<br />

sie Hochsaison: Viren und Bakterien, die überall<br />

lauern. Wie gut, dass unser Immunsystem 24 Stunden<br />

täglich und an sieben Tagen pro Woche vor<br />

schädigenden Einflüssen schützt, indem es die<br />

Gefahr fremder Eindringlinge erkennt und darauf<br />

reagiert. Dieses komplexe System aus angeborener<br />

und erworbener Immunabwehr fungiert als<br />

Schutzpolizei unseres Körpers – je stärker sie ist,<br />

desto besser gelingt es, Erreger abzuwehren und<br />

Erkrankungen zu überstehen. Die gute Nachricht:<br />

Wir können erheblich zur Stärkung des Immunsystems<br />

beitragen. „Rund 15 Prozent unserer<br />

<strong>Gesund</strong>heit und <strong>Leben</strong>squalität sind durch vererbte<br />

Gene vorgegeben, 35 Prozent macht die<br />

Umgebung aus, in der man aufwächst und lebt,<br />

die restlichen 50 Prozent können wir durch einen<br />

gesunden <strong>Leben</strong>sstil beeinflussen“, fasst es Dr.<br />

Robert Fritz, Medizinischer Leiter des Zentrums<br />

für <strong>Gesund</strong>heit, Sportmedizin, Ernährung, Sportwissenschaften<br />

und Trainingstherapie in Wien,<br />

zusammen.<br />

KEIN NIKOTIN, WENIG ALKOHOL<br />

Eine Möglichkeit dazu ist, auf Nikotin zu verzichten<br />

und Alkohol nur in geringen Maßen zu sich<br />

zu nehmen. Denn Zigarettenkonsum steigert<br />

nicht nur die Gefahr für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

er beeinflusst auch unser<br />

Immunsystem negativ. So finden sich etwa im<br />

Blut von Raucherinnen und Rauchern weniger<br />

Immunglobuline – jene Eiweißstoffe, die der<br />

Körper zur Abwehr fremder Substanzen bildet.<br />

Das führt dazu, dass sie anfälliger für Infektionen<br />

sind sowie durchschnittlich schneller, schwerer<br />

und über einen längeren Zeitraum erkranken,<br />

als Nichtrauchende. Zusätzlich beeinträchtigen<br />

die Schadstoffe im Tabakrauch die Funktion der<br />

12<br />

Flimmerhärchen der Atemwegsschleimhäute,<br />

wodurch der Selbstreinigungsprozess der Bronchien<br />

gestört wird und Krankheitserreger wie<br />

Viren ein leichteres Spiel haben. Auch Alkohol<br />

dämpft das Immunsystem und schadet unter<br />

anderem dem Mikrobiom im Darm und den<br />

Immunzellen, die den Darm umhüllen und dort<br />

als Barriere gegen Bakterien und Viren dienen.<br />

Wer also den Glimmstängel beiseite legt und auf<br />

Alkohol verzichtet oder diesen nur gelegentlich<br />

zu sich nimmt, tut dem Immunsystem schon viel<br />

Gutes. Zusätzlich lässt sich unsere Körperabwehr<br />

durch ausgewogene Ernährung,<br />

ausreichend Schlaf, Reduktion<br />

von Stress und Übergewicht,<br />

sowie genügend Bewegung<br />

stärken.<br />

TÄGLICH 30 MINUTEN<br />

MODERATE<br />

BEWEGUNG<br />

Gerade der Bewegung<br />

käme dabei eine tragende<br />

Rolle zu, würde sie<br />

ausreichend in den Alltag<br />

inkludiert. Laut Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) sollen<br />

Erwachsene mindestens 150 Minuten pro Woche<br />

Sport und Bewegung betreiben, die Realität sieht<br />

jedoch meist anders aus. Wie die österreichische<br />

<strong>Gesund</strong>heitsbefragung – die alle sechs Jahre<br />

durchgeführt wird und zuletzt 2019 erhoben<br />

wurde – belegt, hat hierzulande die „Ausdauerund<br />

Muskelkräftigungsaktivität entsprechend<br />

WHO-Empfehlung“ im Vergleich zu 2014 um<br />

23,6 Prozent abgenommen, gleichzeitig waren<br />

um 17,7 Prozent weniger Menschen Mitglied in<br />

einem Sportverein. Zahlen, die sich während<br />

Es reichen schon<br />

30 Minuten an<br />

täglicher niedrig-intensiver<br />

Bewegung, um das<br />

Immunsystem zu kräftigen,<br />

wie zügiges Gehen oder<br />

lockeres Nordic Walking.<br />

FOTOS: ISTOCK_ VLADAKELA_ SNEKSY; SPORTORDI<br />

15 %<br />

35 %<br />

unserer <strong>Gesund</strong>heit und <strong>Leben</strong>squalität<br />

sind durch vererbte Gene vorgegeben,<br />

macht die Umgebung aus, in der man<br />

aufwächst und lebt, die restlichen<br />

können wir durch einen gesunden<br />

50 % <strong>Leben</strong>sstil beeinflussen.<br />

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Dr. Robert Fritz,<br />

Medizinischer Leiter des Zentrums für<br />

<strong>Gesund</strong>heit, Sportmedizin, Ernährung,<br />

Sportwissenschaften und<br />

Trainingstherapie, Wien.<br />

Für ein starkes Immunsystem!<br />

Für eine normale Funk des Immunsystems<br />

und zum Schutz der Zлlen vor oxida вm ress.<br />

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14<br />

„Studien belegen,<br />

dass regelmäßiges<br />

Krafttraining in Kombination<br />

mit Ausdauertraining die<br />

Wahrscheinlichkeit, an einem<br />

Tumor zu erkranken, um bis<br />

zu 50 Prozent senken kann.<br />

Optimal wäre es, einen guten<br />

Mix an unterschiedlicher<br />

Bewegung in den Alltag<br />

einzubauen: 80 Prozent<br />

leichtes Ausdauertraining, 20<br />

Prozent höhere Belastung und<br />

dazu etwas Krafttraining.“<br />

der Pandemie-Jahre<br />

erheblich verschlechtert<br />

haben dürften. „Im<br />

schnelllebigen Alltag<br />

der Gegenwart fällt es<br />

oft schwer, noch Zeit für Sport zu finden, doch es<br />

reichen schon 30 Minuten an täglicher niedrigintensiver<br />

Bewegung, um das Immunsystem zu<br />

kräftigen“, betont Dr. Fritz. Das können auch Tätigkeiten<br />

wie zügiges Gehen oder lockeres Nordic<br />

Walking sein, so der Mediziner. „Allgemein hat<br />

dieses niedrig-intensive Ausdauertraining eine<br />

stärkende Wirkung auf das Immunsystem.“ Wie<br />

durch Studien belegt kommt es dadurch zu einem<br />

Anstieg der natürlichen Killerzellen, die bestimmte<br />

virusinfizierte und maligne Zellen abtöten.<br />

HOHE BELASTUNG ALS TRAININGS-<br />

PROGRAMM FÜR DAS IMMUNSYSTEM<br />

„Hochintensive Belastung hat hingegen eine<br />

andere Wirkung“, erläutert der Sportmediziner.<br />

„Sie führt zu zeitlich begrenztem Stress, der eine<br />

Art Trainingsphase für das Immunsystem darstellt.<br />

Es wird aktiviert, um für mögliche Anforderungen<br />

gewappnet zu sein“, so Fritz. Der Ursprung<br />

dieser Reaktion ist evolutionsbedingt, denn unsere<br />

Vorfahren bewegten sich vor allem aus zwei Gründen<br />

– um gegen Gefahren zu kämpfen oder vor<br />

ihnen zu flüchten. „Meistens waren diese Situationen<br />

mit Verletzungen verbunden. Das hat sich<br />

unser Immunsystem gemerkt und mobilisiert<br />

darum auch heute noch bei hoher körperlicher<br />

Belastung alle Abwehrzellen, um sich für mögliche<br />

Gefahren zu wappnen.“ Trainiert man intensiv, gilt<br />

es zu beachten, dass sich kurz nach der anstrengenden<br />

körperlichen Tätigkeit die Infektanfälligkeit<br />

erhöht: „Wir nennen diese Phase, in der das<br />

Immunsystem runterfährt und der Anteil der weißen<br />

Blutkörperchen sinkt, ‚open window‘ – dann<br />

ist unser Körper nämlich ein offenes Fenster für<br />

Viren und Bakterien und besonders anfällig für<br />

Infekte“, so Dr. Fritz. Deshalb wichtig: Nach dem<br />

Sport rasch in trockene Kleidung schlüpfen und<br />

dem Körper nach der Belastung Erholung gönnen.<br />

FOTOS: ISTOCK_ FLUXFACTORY_ MILAN2099_ ANILAKKUS<br />

10 TIPPS<br />

für mehr Bewegung<br />

im Alltag von<br />

Dr. Robert Fritz<br />

finden Sie auf<br />

der Folgeseite.<br />

nen. „Optimal wäre es daher,<br />

einen guten Mix an unterschiedlicher<br />

Bewegung in<br />

den Alltag einzubauen: 80<br />

Prozent leichtes Ausdauertraining,<br />

20 Prozent höhere<br />

Belastung und dazu etwas<br />

Krafttraining.“ (Bewegungstipps<br />

von Dr. Robert Fritz<br />

finden Sie im Kasten auf der<br />

nächsten Seite!)<br />

DEM ÜBERGEWICHT ZU<br />

LEIBE RÜCKEN<br />

Grundlagenausdauertraining,<br />

wie der Sportmediziner<br />

es empfiehlt, rückt auch einer anderen Belastung<br />

des Immunsystems im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zu Leibe: dem Übergewicht. Gerade starkes<br />

Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit)<br />

sind nicht nur die Ursache zahlreicher schwerwiegender<br />

Erkrankungen, sondern auch große Risikofaktoren<br />

für unsere Immunabwehr, denn die Proteine<br />

aus den Fettzellen stören die Wirkungsweise<br />

des Immunsystems und führen zu einem konstanten<br />

Zustand an Entzündungen im Körper. Grund<br />

genug, überflüssiges Gewicht loszuwerden.<br />

„Durch niedrig-intensives Ausdauertraining<br />

gelingt dies, denn es fördert den Fettstoffwechsel“,<br />

erläutert der Sportmediziner,<br />

BEWEGUNGSAPPARAT<br />

Zell Gelenkskomplex<br />

ZUR MILDERUNG<br />

VON GELENK-<br />

SCHMERZEN<br />

Zur Milderung von Gelenkschmerzen verschiedenen<br />

Ursprungs, wie schmerzhafte akute und chronische<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates.<br />

IMMUNSYSTEM<br />

MUSKELHEILSTOFFE<br />

DURCH KRAFTTRAINING<br />

„Lange Zeit dachte man, dass Krafttraining keinen<br />

Einfluss auf das Immunsystem hat. Studien<br />

belegen aber inzwischen das Gegenteil“, so Robert<br />

Fritz. „Bei Muskeltraining werden nämlich Myokine<br />

ausgeschüttet. Das sind Muskelenzyme, die<br />

uns insgesamt belastbarer machen.“ Diese Botenstoffe,<br />

die über die Blutbahn im Körper verteilt<br />

werden, erfüllen gleich mehrere Aufgaben: Sie<br />

stimulieren die Bildung neuer Abwehrzellen, wirken<br />

entzündungshemmend und spielen im Kampf<br />

gegen Tumorzellen eine wichtige Rolle, wie der<br />

Mediziner erklärt: „Studien belegen, dass regelmäßiges<br />

Krafttraining in Kombination mit Ausdauertraining<br />

die Wahrscheinlichkeit, an einem Tumor<br />

zu erkranken, um bis zu 50 Prozent senken kann.“<br />

Niedriges und hoch-intensives Ausdauer- und<br />

Muskeltraining bringt zudem den Blutkreislauf<br />

in Schwung. Die Kreislaufaktivierung mobilisiert<br />

wichtige Zellen und Botenstoffe des Immunsystems<br />

und sorgt dafür, dass diese sich über die Blutbahn<br />

rasch und effizient im Körper verteilen könder<br />

in seiner Praxis unter anderem individuelle<br />

Leistungsdiagnostiken erstellt, um festzustellen,<br />

bei welcher Herzfrequenz der Fettstoffwechsel<br />

am effektivsten trainiert wird. „Unsere Muskeln<br />

können zur benötigten Energiegewinnung auf<br />

zwei Quellen zurückgreifen: Kohlenhydrate und<br />

Fett. Wird binnen kurzer Zeit viel Energie benötigt,<br />

greift unser Körper auf die schnell verfügbaren<br />

Kohlenhydrate zurück. Durch regelmäßiges<br />

moderates Ausdauertraining bringe ich meiner<br />

Muskulatur jedoch bei, die Fettdepots als Energiequelle<br />

zu nutzen.“ So steigt nicht nur die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit, gleichzeitig schmelzen<br />

auch die Kilos.<br />

DIE BESTE THERAPIE GEGEN STRESS<br />

Vermutlich kennen das viele: In Phasen von Dauerstress<br />

wird man schneller krank – und langsamer<br />

wieder gesund. „Während kurzzeitiger Stress unserem<br />

Körper nichts ausmacht und das Immunsystem<br />

sogar pushen kann, wirkt sich chronische<br />

Belastung durch Stress negativ auf unsere<br />

Immunabwehr aus“, bestätigt Fritz.<br />

Schuld daran ist das Stresshormon<br />

Cortisol. „Wir kennen seine<br />

Wirkung vom Medikament<br />

Cortison, dass auch eingesetzt<br />

wird, um das<br />

Immunsystem<br />

zu unterdrücken<br />

–<br />

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IMMUNSYSTEM<br />

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IMMUNSYSTEM<br />

10 TIPPS<br />

bei Transplantationen<br />

verrät Sportmediziner Dr. Robert Fritz,<br />

oder bei chronischen<br />

IMMUNSTARK DURCH<br />

wie man den inneren Schweinehund überlistet,<br />

Erkrankungen. Cortisol<br />

wirkt ähnlich und<br />

auf welche Art man Angenehmes mit Nützlichem<br />

führt dazu, dass die<br />

verbinden kann und warum Bewegung als fixer Termin<br />

Immunzellen im Blut<br />

im Kalender stehen sollte.<br />

sinken und die natürlichen<br />

Killerzellen weniger aktiv sind.“ Deshalb Sport mit Freude verbinden<br />

BEWEGUNG<br />

trägt auch ein stressreduzierter Alltag zu einem Wer eine Tätigkeit findet, die Freude bereitet,<br />

kräftigen Immunsystem bei. Die beste Therapie, übt diese gerne aus. Das gilt auch für Sport.<br />

um die gefährlichen Stresshormone abzubauen: „Wenn man eine Bewegungsart findet, die<br />

Regelmäßige Bewegung! „Stressreaktionen basieren<br />

wieder auf dem evolutionären Kampf-oder- auch das Nützliche mit dem Angenehmen<br />

Spaß macht, ist das optimal. Man kann aber<br />

Flucht-Modus, sie halten den Körper unter ständiger<br />

Anspannung. Durch regelmäßige moderate Training am Ergometer vor dem Fernseher<br />

verbinden und zum Beispiel das lockere<br />

körperliche Tätigkeit lernt der Körper, diese absolvieren, während man seine Lieblingsserie<br />

schaut“, rät der Sportmediziner.<br />

Anspannung loszulassen.“ Darum: Bewegung am<br />

besten auch nach einem stressigen Arbeitstag einplanen!<br />

Verbindlichkeiten schaffen<br />

Laut WHO benötigen Kinder doppelt so viel<br />

Bewegung wie Erwachsene – mindestens<br />

Kinder sollten für Bewegung<br />

eine Stunde pro Tag. „Wenn es gelingt, Kinder in<br />

begeistert werden. Am besten<br />

eine Vereinsstruktur einzubinden, hat dies gleich<br />

in den Alltag<br />

integrieren! So kann der<br />

mehrere Vorteile: Sie treffen auf Gleichgesinnte,<br />

Schweinehund schon in jungen Jahren<br />

schließen Freundschaften, lernen Teamgeist und haben<br />

sportliche Verbindlichkeiten, die sie nicht so leicht<br />

überlistet werden.<br />

verschieben wollen“, so Dr. Fritz.<br />

SCHLAF IST DIE BESTE MEDIZIN<br />

Wer diese Ratschläge beherzigt, trägt auch zu<br />

gesundem Schlaf bei – einem weiteren Baustein für<br />

eine starke Immunabwehr, denn: Wer ausreichend<br />

schläft, gibt dem Körper nicht nur die Möglichkeit,<br />

sich zu regenerieren, sondern unterstützt auch<br />

die Arbeit der T-Zellen, wie ein Forscherteam der<br />

Universität Lübeck jüngst belegte. Demnach zeigte<br />

sich, dass das Blut, das von schlafenden Probanden<br />

abgenommen wurde, eine wesentlich höhere<br />

Menge an aktivierten Integrinen enthielt, als das<br />

Blut der Kontrollgruppe mit Schlafentzug. T-Zellen<br />

benötigen diese Proteine, um spezifisch befallene<br />

Körperzellen zu kapern. Zudem unterstützt ausreichend<br />

Schlaf auch die psychische <strong>Gesund</strong>heit<br />

– und eine gute mentale Verfassung ist ebenfalls<br />

eine wichtige Basis für ein starkes Immunsystem.<br />

Neben sportlicher Betätigung, sorgen auch<br />

frische Luft und Tageslicht für einen mentalen<br />

Booster. „Letzteres unterstützt auch die Vitamin-<br />

D-Produktion. Das Vitamin, das für unsere Immunabwehr<br />

eine wichtige Rolle spielt, lässt sich nur<br />

schwer über die Nahrung aufnehmen und wird<br />

durch das Einwirken von Sonnenlicht auf die Haut<br />

hergestellt“, so Dr. Fritz. „Da in unseren Breitengraden<br />

die Strahlungsintensität der Sonne jedoch zu<br />

sehr absinkt, empfehle ich bei Vitamin-D-Mangel<br />

eine Substitution durch Tropfen oder Tabletten.“<br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

Wie Sie Ihr Immunsystem durch Vitamine,<br />

Nähr- und Mineralstoffe unterstützen können<br />

und wie Ernährung unsere Immunabwehr<br />

ganz generell beeinflusst,<br />

lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von<br />

GESUND & LEBEN in Teil 3 unserer Serie!<br />

Zu zweit ist man weniger allein<br />

Den inneren Schweinehund kennen wir alle. Gerade im Herbst und Winter, wenn<br />

sich die Tage dunkel und kalt präsentieren, bellt er am lautesten. „Verabreden<br />

Sie sich am besten mit einer Freundin, einem Freund zum Sport“, rät der Experte.<br />

„Und tragen Sie sich die Termine im Kalender ein, so lässt sich der Schweinehund<br />

überlisten.“<br />

Für das Gefühl danach<br />

Oft ist gemütliches Kuscheln auf der Couch eine verlockendere Vorstellung, als<br />

noch sportlich aktiv zu werden. „Denken Sie dann verstärkt an das gute Gefühl,<br />

das nach Bewegung entsteht“, rät Dr. Fritz. „Wer abends sportelt, reduziert zudem<br />

den Stress des Arbeitstages und schläft im Anschluss viel besser.“ Das tut<br />

dem Immunsystem gleich dreifach gut.<br />

Individuelle Vorlieben<br />

Natürlich ist Bewegung in der frischen Luft ratsam, die Extraportion Sauerstoff –<br />

im besten Fall kombiniert mit Tageslicht – tut auch der Psyche gut und stärkt das<br />

Immunsystem damit gleich doppelt. „Wenn<br />

Sie aber im Herbst lieber drinnen bleiben, ist<br />

das auch in Ordnung“, beruhigt Fritz. Für Bewegung<br />

bietet sich dann sowohl das eigene<br />

Zuhause, als auch das Fitnesscenter an.<br />

Gemeinsam mit Freunden oder der Familie<br />

Bewegungseinheiten zu einem Fixpunkt zu<br />

machen, hilft, auf die täglichen 30 Minuten<br />

16 Sport zu kommen.<br />

30 Minuten Sport.<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

In<br />

Abwechslung durch<br />

Muskeltraining<br />

Wer die gesunden Myokine<br />

aktivieren möchte<br />

– jene Botenstoffe, die<br />

durch Krafttraining entstehen<br />

– muss hingegen nicht unbedingt in die ‚Muckibude‘. „Wir<br />

können unsere Muskeln auch gut zu Hause trainieren – zum Beispiel<br />

durch Liegestütze oder Kniebeugen. Auch Fitnessprogramme wie die TV-Sendung<br />

‚Fit mit Philipp‘ bieten sich für alle Altersgruppen an“, so der Experte.<br />

Die einfachste Art der Bewegung<br />

Es gibt etwas, das wir alle täglich in unserem Alltag unterbringen – und das noch<br />

dazu völlig kostenlos verfügbar ist: „Gehen!“, erklärt Fritz. „Wer täglich 30 Minuten<br />

zügig geht, erhält schon alle Vorteile für seine <strong>Gesund</strong>heit.“ Diese Form des<br />

Sports ist auch für alle Einsteiger geeignet!<br />

Richtig gekleidet<br />

Für Sport an der frischen Luft ist der Zwiebellook angesagt – mehrere Schichten,<br />

die bei Bedarf an- und ausgezogen werden können. „Ich rate zu an der Haut<br />

anliegender, atmungsaktiver Funktionskleidung, die zu Beginn des Trainings verhindert,<br />

dass man zu schnell zu stark schwitzt sowie zu einer Windjacke, die man<br />

überziehen sollte, sobald es einen fröstelt.“<br />

Schnell ins Warme<br />

Für gemeinsamen Sport – zum Beispiel im Verein oder mit Freunden – gilt: nach<br />

der Belastung nicht zu lange draußen stehen bleiben. „Oft möchte man vielleicht<br />

noch plaudern, aber um das Infektionsrisiko zu reduzieren, sollte man rasch in<br />

trockene Kleidung wechseln und ins Warme.“<br />

Ruhe statt Bewegung<br />

Sport kann dem Immunsystem aber auch schaden – und zwar dann, wenn man<br />

erkrankt ist. „Eine einfache Regel ist: Bei Fieber niemals Sport. Hier braucht der<br />

Körper nur Ruhe“, betont Fritz. Auch bei Krankheitsgefühl wie Gliederschmerzen<br />

gilt es, auf Bewegung zu verzichten. „Habe ich aber nur eine laufende Nase und<br />

fühle mich sonst gut, ist niedrig-invasives Training kein Problem.“<br />

n<br />

FOTOS: ISTOCK__ OZGURCANKAYA_ SERGEY NAZAROV_ PITCHWAYZ<br />

n KOLUMNE<br />

PHARMIG-Präsident<br />

Mag. Ingo Raimon<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

Im Krankheitsfall medizinisch versorgt<br />

zu werden, ist für viele von uns<br />

selbstverständlich. Bei Arzneimitteln,<br />

die auf Basis von menschlichem Blutplasma<br />

hergestellt werden, ist es leider<br />

anders. Erkrankte, die damit behandelt<br />

werden, sind darauf angewiesen, dass<br />

ihre Mitmenschen zur Plasmaspende<br />

gehen – Sie, ich, wir alle.<br />

Es sind immerhin bis zu 60.000 Menschen<br />

in Österreich, die im Schnitt<br />

pro Jahr eine Behandlung mit einem<br />

Plasmaprodukt erhalten. Die Versorgung<br />

dieser Menschen wird dadurch<br />

verschärft, dass Plasma nicht künstlich<br />

hergestellt werden kann und immer<br />

weniger gespendet wird. Noch dazu<br />

ist das Spendenaufkommen seit der<br />

Pandemie um ein Drittel zurückgegangen.<br />

So steigt die Gefahr, dass zu<br />

wenig Blutplasma für die Herstellung<br />

dringend benötigter Arzneimittel<br />

bereitsteht.<br />

Plasmaprodukte sind überlebenswichtig,<br />

gehören sie doch zum<br />

Standardinventar in Krankenhäusern,<br />

Unfallkliniken und Intensivstationen.<br />

Außerdem kommen sie im Rahmen<br />

von modernen Therapien zur Behandlung<br />

von Krebs, Immunerkrankungen<br />

und anderen Krankheitsgebieten<br />

zum Einsatz. Wird weiterhin zu wenig<br />

Plasma gespendet, ist ein Mangel bei<br />

diesen Präparaten zu befürchten.<br />

Die Zeit drängt. Blutplasma zu einem<br />

einsatzfähigen Präparat zu verarbeiten,<br />

kann trotz fortschrittlicher Technik<br />

bis zu einem Jahr dauern. Diese lange<br />

Vorlaufzeit macht kontinuierliches<br />

Spenden umso wichtiger – und ist in<br />

Österreich bundesweit in vielen<br />

Spendezentren möglich.<br />

Eine Initiative der<br />

WERBUNG 17<br />

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Herbstliches<br />

KULINARIUM<br />

GESUND & LEBEN hat das ABC der herbstlichen<br />

Genüsse – von Apfel bis Zwetschke.<br />

n ÄPFEL sind nährstoffreich und<br />

enthalten Vitamin C, E und sekundäre<br />

Pflanzenstoffe, die sich vorwiegend<br />

in der Schale befinden. Positiv für die<br />

Verdauung können zudem die enthaltenen<br />

Ballaststoffe wie Pektin und<br />

Zellulose wirken. Die Schale ist reich<br />

an Eisen, Magnesium und bioaktiven<br />

Substanzen. Selbst das Kerngehäuse<br />

ist wertvoll – es enthält Jod.<br />

n KÜRBIS leistet dank vieler<br />

Nährstoffe (Kalium, Beta-Carotin,<br />

Vitamin A), einem Wassergehalt<br />

von 92 Prozent und nur 29<br />

kcal/100 g einen wichtigen Beitrag<br />

zu einer ausgewogenen Ernährung.<br />

Das aus Kernen hergestellte Kürbiskernöl<br />

schmeckt nussig-herb<br />

und enthält hochwertige Omega-3-<br />

und Omega-6-Fettsäuren.<br />

Äpfel, Kürbisse, Rüben,<br />

Zwetschken: Der Herbst<br />

hält eine Fülle an<br />

Köstlichkeiten bereit,<br />

aus denen sich allerlei<br />

Schmankerl zaubern<br />

lassen. GESUND &<br />

LEBEN ließ sich in einem<br />

niederösterreichischen<br />

Gasthaus traditionellherbstlich<br />

bekochen.<br />

SO<br />

SCHMECKT<br />

DER HERBST!<br />

n BIRNEN enthalten wertvolle<br />

Kiesel- und Phosphorsäuren, die die<br />

Nerven und Konzentration stärken.<br />

Wegen des relativ geringen Säureanteils<br />

sind Birnen leicht verträglich.<br />

Birnen enthalten besonders viele<br />

Ballaststoffe (ungeschält), die lange<br />

satt machen. Diese Stoffe kurbeln<br />

die Verdauung an und wirken positiv<br />

auf den Cholesterinspiegel.<br />

n ERDÄPFEL haben einen hohen<br />

Gehalt an Vitamin C, das unser<br />

Immunsystem stärkt. Darüber hinaus<br />

enthalten sie hochwertiges Eiweiß,<br />

das essenzielle Aminosäuren liefert,<br />

die unserem Körper mit der Nahrung<br />

zugeführt werden müssen. Die<br />

enthaltenen Ballaststoffe kurbeln die<br />

Verdauung an.<br />

n HOLLERBEEREN sind ein<br />

gesundes Kraftpaket, wenn man sie<br />

richtig behandelt. Holler gilt als blutreinigend,<br />

entzündungshemmend,<br />

harntreibend, krampf- und schleimlösend<br />

und schweißtreibend und<br />

wird zum Stärken des Immunsystems<br />

eingesetzt. Holunderbeeren dürfen<br />

übrigens nicht roh gegessen werden,<br />

da sie im Rohzustand giftig sind.<br />

n KREN hat mehr Vitamin C als<br />

Zitronen, enthält hochwertige<br />

Antioxidantien und schmeckt wegen<br />

seiner Schärfe zum Weinen gut. Die<br />

hohe Konzentration an ätherischen<br />

Senfölen und seine zum Teil antibiotisch<br />

wirkenden Stoffe machten den<br />

Meerrettich zu einer weitverbreiteten<br />

Heil- und Gewürzpflanze. Seine Vitamine<br />

und ätherischen Öle mit dem<br />

Wirkstoff Sinigrin (Glykosid) haben<br />

antibiotische Wirkung und machen<br />

ihn zu einem Vorbeugemittel gegen<br />

Erkältungen.<br />

n MARONI enthalten Vitamine<br />

der B-Gruppe, Vitamin C, Vitamin E<br />

und Mineralstoffe wie Kalium und<br />

Magnesium. Wertvoll macht sie<br />

auch der hohe Anteil an Linolsäure,<br />

einer Omega-3-Fettsäure. Mit zwei<br />

Prozent Fett sind sie eine leichte<br />

Zwischenmahlzeit. Der typisch süßliche<br />

Geschmack kommt durch den<br />

hohen Stärkeanteil (Kohlenhydrate)<br />

der Früchte zustande.<br />

n ROTE RÜBEN besitzen einen<br />

hohen Nährwert und liefern wegen<br />

ihres großen Wasseranteils nur<br />

wenig Kalorien. Sie sind reich an<br />

Kalium, Magnesium, Eisen und<br />

Phosphor, B-Vitaminen, Folsäure<br />

und Vitamin C. Die Inhaltsstoffe der<br />

Roten Rübe stärken das Immunsystem,<br />

was besonders in der Erkältungszeit<br />

eine Rolle spielt.<br />

n SELLERIE ist reich an den Mineralstoffen<br />

Kalium, Eisen, Kalzium<br />

und Phosphor und enthält wertvolle<br />

Vitamine (Carotin, Vitamin K, Vitamin<br />

E). Am höchsten ist der Mineralstoffund<br />

Vitamingehalt in den frischen<br />

Blättern des Stangenselleries. Durch<br />

seinen großen Ballaststoffanteil<br />

kann Sellerie das Hungergefühl<br />

dämpfen und ein Sättigungsgefühl<br />

vermitteln.<br />

n ZWETSCHKEN enthalten als<br />

aromatische Herbstboten verschiedene<br />

Vitamine und Mineralstoffe<br />

wie B-Vitamine, Kalium, Eisen und<br />

insbesondere Zink. Sorbit und der<br />

lösliche Ballaststoff Pektin wirken<br />

verdauungsfördernd. Der kräftig<br />

blaue Farbstoff der Zwetschke<br />

zählt zu den Flavonoiden und hat<br />

positive Effekte auf den Körper (z. B.<br />

antioxidativ).<br />

FOTO: BARBARA NIDETZKY<br />

18 GESUND & LEBEN <strong>11</strong> /23<br />

19


20<br />

GENUSS<br />

Es ist Herbst. Die Bäume erstrahlen in<br />

prächtigen Gelb-, Orange- und Rottönen.<br />

Scheint dann die Sonne in die<br />

bunt gefärbte Blätterpracht, entfaltet<br />

sich ein goldenes Schauspiel. Die<br />

Natur hat nun einiges zu bieten und<br />

beschenkt uns mit köstlich gereiftem Obst und<br />

Gemüse. Äpfel, Kürbisse, Rüben, Zwetschken:<br />

Sogar die <strong>Leben</strong>smittel stimmen sich auf die goldene<br />

Jahreszeit ein und zeigen sich in leuchtenden<br />

Herbstfarben. Das ergibt eine bunte und abwechslungsreiche<br />

Küche mit allerlei Schmankerl.<br />

GESUND & LEBEN holt sich Anregungen im Gasthaus<br />

am Stickelberg in Hollenthon, einem kleinen<br />

Ort auf 633 Metern Seehöhe im Herzen der Buckligen<br />

Welt, Niederösterreich. Das Wirtshaus liegt<br />

an einem ruhigen und beschaulichen Platzerl, „in<br />

der schönsten Sackgasse der Welt“, sagt Wirtin Barbara<br />

Gansauge-Oberger. Vor etwa zwanzig Jahren<br />

hat sie mit ihrem Mann Andreas den heimischen<br />

Betrieb übernommen. Die kulinarische Tradition<br />

reicht viele Generationen zurück, das Wirtshaus<br />

ist mittlerweile seit über hundert Jahren in Familienbesitz.<br />

„Wir sind ein Familienbetrieb mit Tradition;<br />

mein Urgroßvater hat das Haus im Jahr 1905<br />

gekauft. Jede Generation hat dem Betrieb ihren<br />

eigenen Stempel aufgedrückt“, sagt Barbara. Tradition<br />

hat auch das Bekenntnis zu höchster Qualität,<br />

naturbelassenen Produkten aus der Region und<br />

ehrlicher Gastfreundschaft.<br />

TRADITIONELL GEKOCHT<br />

Fisch, Fleisch, Gemüse, Milch, Mehl, Eier und<br />

sogar die Nudeln: Die Zutaten zu den frisch zubereiteten<br />

Speisen kommen von Bauern und Lieferanten<br />

aus der Umgebung. Dass seit Jahren nur<br />

mit regionalen und saisonalen Zutaten gekocht<br />

Barbara und<br />

Andreas<br />

Gansauge-<br />

Oberger führen<br />

das Wirtshaus<br />

am Stickelberg<br />

(NÖ) in vierter<br />

Generation.<br />

wird, will das Wirtspaar nicht extra hervorheben,<br />

denn „das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit<br />

sein.“ Die wichtigste Zutat ist freilich die<br />

Liebe zum Detail, sagt Barbara Gansauge-Oberger:<br />

„Diese Liebe soll man spüren, wenn man Gast<br />

in unserem Wirtshaus ist. Und man soll sie schmecken,<br />

wenn man unsere Speisen genießt.“ Für den<br />

Geschmack ist ihr Mann Andreas zuständig. Der<br />

gebürtige Steirer hat seine Kochlehre in Kitzbühel<br />

absolviert und danach einige Jahre in Wengen<br />

und Zell am See gearbeitet. Auch weiter weg hat er<br />

gekocht, etwa in Südafrika, Israel oder auf der britischen<br />

Jersey-Insel. Einflüsse aus diesen fernen<br />

Küchen findet man im Wirtshaus am Stickelberg<br />

nicht, sagt Andreas: „Bei uns steht traditionelle<br />

Küche im Vordergrund. Manche Rezepte habe<br />

ich von meiner Schwiegermutter übernommen,<br />

die sie wiederum von ihrer Mutter übernommen<br />

hat.“ Zu den Wirtshausklassikern gesellen sich je<br />

nach Saison abwechselnde Speisen. Für GESUND<br />

& LEBEN kreiert Andreas Gansauge-Oberger ein<br />

dreigängiges Menü aus den besten Zutaten, die<br />

der Herbst zu bieten hat: Äpfel, Maroni, Erdäpfel,<br />

Zwetschken – köstlich und farbenfroh. Als Vorspeise<br />

bereitet er eine Maroni-Sturm-Schaumsuppe<br />

mit Apfel-Specktascherl zu, danach zweierlei<br />

Welsfilet mit Erdäpfel-Kürbis-Püree und als<br />

süßen Abschluss ein feines Herbstgläschen mit<br />

marinierten Zwetschken. Probieren Sie es aus: Die<br />

herzhaft raffinierten Speisen bringen die goldene<br />

Herbststimmung perfekt auf den Tisch.<br />

KARIN SCHRAMMEL n<br />

Wirtshaus<br />

am Stickelberg<br />

Familie<br />

Gansauge-Oberger<br />

Stickelberg 19<br />

2812 Hollenthon<br />

Tel.: 02645/2213<br />

www.stickelberg.at<br />

FOTOS: BARBARA NIDETZKY<br />

✁<br />

✁<br />

FOTOS: BARBARA NIDETZKY, ISTOCK_HELOVI, _MAI HO, _OLESIA BEKH<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 1 Apfel<br />

n 100 g gekochte Maroni<br />

n ¼ Liter roter Sturm<br />

n ¾ Liter Rindsuppe<br />

n 1⁄8 Liter Schlagobers<br />

Apfel-Specktascherl:<br />

n Blätterteig<br />

n 1 Apfel<br />

n ½ Zwiebel<br />

n 50 g Speck<br />

n Kräuter nach Belieben<br />

n etwas Obers zum Ablöschen<br />

n 8 x 80 g Welfsfilet<br />

(1 Portion gebacken,<br />

1 Portion gebraten)<br />

Für die Panade:<br />

n Mehl<br />

n Ei<br />

n Brösel<br />

n Cornflakes<br />

n Öl zum Braten<br />

Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Topfencreme:<br />

n 250 g Topfen<br />

n 1 Blatt Gelatine<br />

n 2 EL Staubzucker<br />

n 1 EL Vanillezucker<br />

n 200 ml Obers<br />

Marinierte Zwetschken:<br />

n 8 Zwetschken<br />

n 80 g Zucker<br />

n Rotwein zum Ablöschen<br />

(alternativ: Apfelsaft)<br />

Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Püree:<br />

n 1 kg Erdäpfel (mehlig)<br />

n 200 g Stangenkürbis<br />

n ¼ Liter Milch<br />

n 30 g Butter<br />

n Salz<br />

n Pfeffer<br />

n Muskat<br />

n 200 g Zuckererbsenschoten<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

n MARONI-STURM-SCHAUMSUPPE<br />

n ZWEIERLEI WELS MIT PÜREE<br />

n HERBSTGLÄSCHEN


✁<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

n MARONI-STURM-SCHAUMSUPPE MIT APFEL-SPECKTASCHERL<br />

Zubereitung: Zwiebel und Äpfel<br />

schälen und klein schneiden. Mit<br />

Maroni in Öl anschwitzen, mit rotem<br />

Sturm ablöschen, mit Rindsuppe<br />

und Schlagobers aufgießen. Mit Salz<br />

und Pfeffer würzen, zirka 45 Minuten<br />

köcheln lassen. Mixen und passieren.<br />

Für die Apfel-Specktascherl Zwiebel<br />

und Äpfel schälen und klein schneiden.<br />

Mit Speck in Öl anschwitzen.<br />

Kräuter dazugeben und mit Obers<br />

ablöschen. Auskühlen lassen. Den<br />

Blätterteig in quadratische Stücke<br />

schneiden, etwas Fülle in die Mitte<br />

platzieren, Tascherl formen und im<br />

heißen Öl ausbacken. Gemeinsam<br />

mit der Suppe servieren. n<br />

Die Rezeptseite entlang der<br />

strichlierten Linien ausschneiden.<br />

Sie haben nun drei Karten!<br />

Karte in der Mitte<br />

falten …<br />

REZEPTKARTEN<br />

DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!<br />

✁<br />

1<br />

2<br />

3<br />

… und fertig! Die Zutaten<br />

sind auf der Rückseite, die<br />

Zubereitung im Inneren.<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

n ZWEIERLEI WELS „GUT DORNAU“ MIT ERDÄPFEL-KÜRBIS-PÜREE<br />

Zubereitung: Die Welsfilets mit Salz, Pfeffer<br />

und Zitrone würzen. Vier Filets panieren<br />

und in etwas Öl ausbacken, die anderen<br />

vier Filets in Öl braten. Die Erbsenschoten<br />

in Salzwasser kochen. Für das Püree den<br />

Kürbis in Stücke schneiden, mit etwas<br />

Wasser und Milch weich dünsten und mixen.<br />

Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />

Gekochte, passierte Erdäpfel mit der Kürbismasse<br />

vermengen und glatt rühren. Mit<br />

dem Fisch und den Zuckererbsenschoten<br />

anrichten. Mahlzeit!<br />

n<br />

Praktisch: Auf der Vorderseite<br />

finden Sie unser<br />

neues Farbleitsystem.<br />

n VORSPEISE<br />

Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder Ausgabe<br />

von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum Sammeln.<br />

Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick die Speise als Foto –<br />

und ob es sich um eine Vor-, Haupt- oder Nachspeise handelt.<br />

n HAUPTSPEISE<br />

n DESSERT<br />

Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen Zusatztipps.<br />

Auf der Innenseite ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung abgedruckt.<br />

So gelingt jedes Gericht mühelos – und schmeckt fantastisch.<br />

GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!<br />

REGIONALE<br />

Rezepte<br />

n HERBSTGLÄSCHEN<br />

Zubereitung: Topfen<br />

mit Staubzucker und<br />

Vanillezucker glattrühren.<br />

Eingeweichte, aufgelöste<br />

Gelatine beimengen.<br />

Obers schlagen und unterheben.<br />

Zwetschken in<br />

kleine Würfel schneiden.<br />

Zucker im Topf karamellisieren,<br />

mit Rotwein<br />

ablöschen und weichdünsten.<br />

Kalt stellen und<br />

anschließend in Gläschen<br />

abfüllen.<br />

n<br />

22<br />

FOTOS: BARBARA NIDETZKY<br />

✁<br />

©AdobeStock/Krakenimages<br />

JETZT TAGESMUTTER<br />

ODER TAGESVATER<br />

WERDEN<br />

Sie haben Freude an der Arbeit mit Kindern?<br />

Als Tagesmutter/Tagesvater betreuen Sie bis zu fünf Kleinkinder,<br />

fördern sie in ihrer Entwicklung, bieten ihnen vielfältige Erlebnisse,<br />

sorgen für ihr Wohlbefi nden, kochen und lachen gemeinsam.<br />

Im Rahmen Ihrer Anstellung beim Wiener Hilfswerk haben Sie<br />

individuelle Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeitszeit, fachliche<br />

Begleitung, organisatorische Unterstützung, Weiterbildungen,<br />

Arbeitsmittel und vieles mehr.<br />

Für weitere Informationen steht Ihnen unsere<br />

Abteilung Kinderbetreuung zur Verfügung:<br />

7., Schottenfeldgasse 29, T: +43 1 512 36 61-6099<br />

E: kinderbetreuung@wiener.hilfswerk.at<br />

www.wiener.hilfswerk.at/kinderbetreuung<br />

Nächster<br />

Infotag:<br />

29.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>,<br />

16 Uhr


BLUTDRUCK<br />

BLUTDRUCK<br />

SENKEN,aber<br />

natürlich<br />

Unablässig pumpt das Herz Blut durch<br />

unsere Gefäße. Der Blutkreislauf versorgt<br />

die Organe und alle Zellen des<br />

Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen.<br />

Der Blutdruck beschreibt den<br />

Druck, der dabei auf die Gefäßwände<br />

ausgeübt wird. Für ein langes und gesundes<br />

<strong>Leben</strong> ist ein normaler Blutdruck essenziell. Die<br />

Erkrankungszahlen lassen jedoch aufhorchen:<br />

Schätzungen zufolge leidet rund ein Viertel der<br />

Österreicherinnen und Österreicher unter einem<br />

zu hohen Blutdruck. Die Folgen können fatal sein:<br />

Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt. Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

sind die Todesursache Nummer 1. Rund ein<br />

Drittel aller weltweiten Todesfälle sind auf Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. In erster<br />

Linie werden diese durch Fettablagerungen,<br />

die eine krankhafte Verengung der Gefäße (Arteriosklerose)<br />

bewirken, hervorgerufen.<br />

RISIKOFAKTOREN IM AUGE BEHALTEN<br />

Eine diesen August in der renommierten medizinischen<br />

Fachzeitschrift „New England Journal of<br />

Medicine“ veröffentlichte Studie kommt zu dem<br />

Schluss, dass über fünfzig Prozent aller Schlaganfälle<br />

und Herzinfarkte vermeidbar wären. Die<br />

groß angelegte Studie des „Global Cardiovascular<br />

Risk Consortium“ wertete die Daten von 1,5 Millionen<br />

Menschen aus 34 Ländern aus. Das Forschungsteam<br />

führt mehr als die Hälfte der weltweiten<br />

kardiovaskulären Erkrankungen auf die<br />

klassischen Risikofaktoren zurück: Übergewicht,<br />

Diabetes mellitus, Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte<br />

– und eben Bluthochdruck. Laut Studie<br />

sind die Risikofaktoren global unterschiedlich<br />

verteilt: Während in Lateinamerika Übergewicht<br />

und Rauchen dominant sind, wurden in Europa<br />

häufiger erhöhte Cholesterinwerte und Bluthochdruck<br />

gefunden. Zudem steigt mit der<br />

Höhe der Cholesterin- und Blutdruckwerte die<br />

Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Ein erhöhter<br />

systolischer Blutdruck erklärte den größten<br />

Teil des kardiovaskulären Risikos“, betonte die<br />

Studienautorin Dr. Christina Magnussen. „Wir<br />

sollten besonderes Augenmerk auf die Therapie<br />

von Patientinnen und Patienten mit<br />

erhöhtem Blutdruck legen, um kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen so weit wie möglich<br />

zu vermeiden.“<br />

JÄHRLICH ZUR KONTROLLE<br />

Wer seinen eigenen Blutdruck kennt, kann sein<br />

Risiko besser einschätzen. Dem Blutdruck werde<br />

oft zu wenig Bedeutung beigemessen, erklärt Dr.<br />

Philipp Vyhnanek, Facharzt für Innere Medizin<br />

und Kardiologie im Universitätsklinikum<br />

St. Pölten: „Der Blutdruck liegt häufig nicht im<br />

Fokus. Bluthochdruck wird anfangs nicht gespürt<br />

und verursacht kaum Beschwerden. Bleibt er<br />

langfristig unbehandelt, kann das zu schweren<br />

Organschäden führen. Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />

Herzinsuffizienz oder Nierenschäden sind nur<br />

ein paar mögliche Folgen. Erhöhten Blutdruck<br />

muss man ernst nehmen.“ Machen sich Symptome<br />

wie Schwindel, starkes Herzklopfen, Druck<br />

im Kopf, Kopfschmerzen, Ohrensausen, häufiges<br />

Nasenbluten, Sehstörungen oder Kurzatmigkeit<br />

bemerkbar, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten.<br />

„Jeder sollte seinen Blutdruck kennen“, sagt<br />

Vyhnanek. Der Internist empfiehlt Erwachsenen,<br />

den Blutdruck mindestens einmal im Jahr ärztlich<br />

kontrollieren zu lassen. Gemessen wird er in der<br />

FOTOS: ISTOCK_NIK01AY; BEIGESTELLT<br />

Hoher Blutdruck verursacht<br />

keine Beschwerden, erhöht<br />

aber das Risiko für schwere<br />

Folgeerkrankungen. Neben<br />

Medikamenten lässt sich<br />

Bluthochdruck oft auch<br />

auf natürliche Weise senken.<br />

GESUND & LEBEN zeigt<br />

die besten Methoden.<br />

Dr. Philipp Vyhnanek, Facharzt für<br />

Innere Medizin und Kardiologie<br />

im Universitätsklinikum St. Pölten<br />

„LEBENSSTIL IN<br />

DIE BEHANDLUNG<br />

EINBEZIEHEN“<br />

GESUND & LEBEN im Gespräch mit Dr. Philipp Vyhnanek,<br />

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie im Universitätsklinikum<br />

St. Pölten über Bluthochdruck – und warum<br />

übermäßiger Koffeingenuss gefährlich sein kann …<br />

Welche Ursachen hat Hypertonie?<br />

Erhöhter Blutdruck kann auf viele Faktoren zurückzuführen<br />

sein. Auch die genetische Veranlagung spielt<br />

eine Rolle. Grundsätzlich wird zwischen primären und<br />

sekundären Formen unterschieden. Primäre Hypertonie<br />

wird durch Faktoren wie Übergewicht, Alter, Rauchen,<br />

einen <strong>Leben</strong>sstil mit mangelnder Bewegung sowie durch<br />

erhöhten Salz-, Alkohol- oder Koffeinkonsum verursacht.<br />

Die sekundären Formen entstehen unter anderem<br />

durch hormonelle Dysbalancen und als Folge anderer<br />

Erkrankungen. Der Blutdruck steigt langsam mit zunehmendem<br />

Alter an, weil sich die Elastizität der Gefäße<br />

verringert. Zudem kann bei Frauen nach der Menopause<br />

durch die veränderte hormonelle Situation erhöhter<br />

Blutdruck auftreten.<br />

Wann ist der Blutdruck zu hoch und<br />

sollte ärztlich behandelt werden?<br />

Eine optimale Behandlung setzt auch immer voraus, dass<br />

der <strong>Leben</strong>sstil erfragt und in die Behandlung einbezogen<br />

wird. Ab Werten von mehr als 140 mmHg systolisch und<br />

90 mmHg diastolisch sollte eine Behandlung erfolgen.<br />

Dies kann auch eine nicht medikamentöse Maßnahme<br />

wie eine Gewichtsreduktion oder das Weglassen von<br />

exzessivem Koffeinkonsum sein. Ein optimaler Behandlungsplan<br />

sollte mit dem Patienten bzw. der Patientin gemeinsam<br />

erarbeitet werden. n<br />

Einheit Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg).<br />

Aufgrund der Pumpwirkung des Herzens,<br />

das sich wie ein Blasebalg zusammenzieht<br />

und wieder erschlafft, werden der obere<br />

(systolische) und untere (diastolische)<br />

Messwert unterschieden. Der obere<br />

systolische Blutdruckwert bezeichnet<br />

den Druck, mit dem das Herz das Blut<br />

nach dem Zusammenziehen in die<br />

Arterien pumpt. Entspannt sich das<br />

Herz wieder und füllt sich mit Blut<br />

aus den Venen, sinkt der Blutdruck<br />

auf den unteren diastolischen Wert.<br />

SELBST AKTIV WERDEN<br />

Für den Blutdruck ist charakteristisch,<br />

dass er Schwankungen unterliegt. Aufregung<br />

24<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong> /23<br />

25


BLUTDRUCK<br />

RUNTER MIT<br />

DEM DRUCK!<br />

Wer seinen Blutdruck ganz natürlich senken will, sollte sich<br />

folgende fünf GESUND & LEBEN-Tipps zu Herzen nehmen.<br />

1. SPORTLICHE AKTIVITÄT<br />

Regelmäßige körperliche Bewegung kräftigt die Muskulatur, hebt die Stimmung und<br />

verbessert die Blutfette. Das gute HDL-Cholesterin steigt an und die schädlichen<br />

Fette sinken. Zur Blutdrucksenkung wird als Mindestmaß empfohlen, an fünf Tagen<br />

pro Woche jeweils 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Bei Blutdruckwerten in<br />

Ruhe über 180 mmHg systolisch und 105 mmHg diastolisch mit dem Sport erst<br />

nach einem ärztlichen Belastungs-EKG beginnen. In den ersten vier Wochen den<br />

Puls mit einem Pulsmesser kontrollieren, um die richtige Belastung festzustellen.<br />

Geeignete Bewegungsarten sind Spazierengehen, Walking, Ergometertraining,<br />

Schwimmen, Fahrradfahren und Jogging.<br />

Ungünstig: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball oder Squash.<br />

2. ABNEHMEN<br />

Übergewicht erhöht den Blutdruck deutlich und bringt weitere <strong>Gesund</strong>heitsrisiken<br />

wie Diabetes mellitus oder Gelenksschäden. Nachhaltigen Erfolg verspricht<br />

eine nicht zu schnelle Gewichtsabnahme (keine Radikaldiäten) durch<br />

eine Ernährungsumstellung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität.<br />

Der Blutdruck sinkt mit jedem abgenommenen Kilo: Mit einem Kilo weniger<br />

kann eine Senkung des Blutdrucks um ca. 1 bis 2 mmHG erzielt werden. Im<br />

Vergleich zu fettarmen Diäten lässt sich eine stärkere Gewichtsabnahme durch<br />

Diäten mit geringem Kohlenhydratgehalt erreichen.<br />

3. BLUTDRUCKOPTIMIERT ESSEN<br />

Positiv wirkt sich die mediterrane Ernährung auf das Herz-Kreislauf-System aus.<br />

Empfohlen wird der Verzehr von viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, zwei bis<br />

drei Fischmahlzeiten pro Woche (fettreiche Fischsorten wie Hering, Lachs,<br />

Thunfisch, Makrelen und Sardinen sind reich an Omega-3- Fettsäuren, die<br />

schädliches LDL-Cholesterin senken), Salaten und Hülsenfrüchten sowie<br />

die Verwendung von wenig Salz mit einer Höchstmenge von fünf Gramm<br />

täglich. Statt Kochsalz stehen Alternativen wie Kräuter, Gewürze oder<br />

Diätsalze, die statt Natrium das für den Blutdruck unbedenkliche Kalium<br />

enthalten, zur Auswahl.<br />

Vorsicht: Salz versteckt sich auch in bestimmten Mineralwassersorten<br />

sowie verarbeiteten <strong>Leben</strong>smitteln wie Brot oder Fertiggerichten. Mit einer<br />

kochsalzgeminderten Kost tritt die blutdrucksenkende Wirkung nach etwa<br />

drei Wochen ein.<br />

4. SCHLUSS MIT RAUCHEN<br />

Zigarettenkonsum erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen um das Sechsfache.<br />

Nikotin hat eine gefäßverengende Wirkung, die den Blutdruck steigen lässt.<br />

Der Verzicht auf den Glimmstängel hat eine unmittelbare Wirkung auf den Blutdruck.<br />

Schon zwanzig Minuten nach dem Rauchstopp sinkt der Blutdruck. Nach einem Tag<br />

ohne Zigaretten beginnt das Risiko für einen Herzinfarkt zu sinken.<br />

5. ENTSPANNEN<br />

Anspannung, Stress und Nervosität bringen den Organismus in Alarmbereitschaft<br />

und können zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Mit<br />

Entspannungsmethoden lassen sich innere Anspannung und Unruhe<br />

sowie der Blutdruck verbessern. Dazu zählen u. a. Meditation, die<br />

Technik der Bauchatmung (Zwerchfellatmung), Autogenes Training,<br />

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder Tai-Chi.<br />

FOTOS: ISTOCK_NIK01AY, _ALVAREZ, _IZIKMD, _LIUBOMYR<br />

VORONA, _SEZERYADIGAR, _FREDFROESE<br />

oder körperliche Belastungen lassen ihn in<br />

die Höhe schnellen. Auch die Jahreszeiten<br />

haben einen Einfluss: Bei vielen Menschen<br />

sinkt der Blutdruck im Sommer und steigt<br />

im Winter. Bei Personen mit Bluthochdruck<br />

sind Schwankungen allgemein stärker ausgeprägt.<br />

Der Blutdruckexperte Dr. Ramon<br />

Martinez empfiehlt in seinem Buch „Bluthochdruck<br />

selbst senken: Das erfolgreiche<br />

8-Schritte-Programm“, mehrere Selbstmessungen<br />

zu unterschiedlichen Zeiten<br />

vorzunehmen. Die gesammelten<br />

Werte dienen auch dem Arzt oder der<br />

Ärztin als gute Orientierung, um die<br />

Behandlung anzupassen. Allgemein<br />

gelten für Menschen unter 65 Jahren<br />

Blutdruckwerte von 120–130/70–79<br />

mmHg als ideal. Ab 65 Jahren sind<br />

Werte von 130–140/70–79 mmHG<br />

erstrebenswert. Expertinnen und<br />

Experten raten, schon im Jugendalter den<br />

Blutdruck zu kontrollieren. Das ist besonders<br />

sinnvoll, wenn Risikofaktoren wie eine<br />

Neigung zu Fettleibigkeit (Adipositas) oder<br />

n BUCHTIPP<br />

Dr. Ramon Martinez<br />

BLUTHOCHDRUCK<br />

SELBST SENKEN.<br />

DAS ERFOLGREICHE<br />

8-SCHRITTE-PROGRAMM.<br />

ALLES, WAS SIE WISSEN MÜSSEN<br />

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22,70 Euro<br />

eine erbliche Veranlagung – etwa wenn beide<br />

Elternteile Bluthochdruck haben – vorliegen.<br />

Selbst im hochnormalen Bereich (Messwerte<br />

zwischen 130–139/85–89 mmHg) könne<br />

das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

erhöht sein, sagt Vyhnanek: „Daten belegen,<br />

dass es schon bei diesen Blutdruckwerten zu<br />

einer Häufung von kardiovaskulären Ereignissen<br />

kommt. Eine Lifestylemodifikation<br />

durch mehr Bewegung, weniger Stress oder<br />

eine Gewichtsreduktion stellt einen guten<br />

ersten Schritt der Behandlung dar und sollte<br />

mit dem Arzt bzw. der Ärztin des Vertrauens<br />

besprochen werden.“ Wer rechtzeitig blutdrucksenkende<br />

Maßnahmen ergreift, kann<br />

das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

senken und dem altersbedingten Anstieg des<br />

Blutdrucks entgegenwirken. Wird der Blutdruck<br />

medikamentös behandelt, könne die<br />

Änderung des <strong>Leben</strong>sstils eine Verringerung<br />

der Medikamentendosis bewirken und im<br />

besten Fall das Absetzen der Medikamente<br />

ermöglichen, sagt Martinez.<br />

JACQUELINE KACETL n<br />

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26


VITALSTOFFE<br />

FIT<br />

dank<br />

VITALSTOFFEN?<br />

Im Herbst und Winter benötigen unsere Abwehrkräfte<br />

zusätzliche Unterstützung. Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Vitamininfusionen scheinen dafür die neue<br />

Zauberformel zu sein. Doch wie sinnvoll ist eine<br />

Substitution wirklich?<br />

FOTOS: ISTOCK_ ANILAKKUS; HARALD EISENBERGER<br />

Schon seit geraumer Zeit wird über<br />

die Rolle der orthomolekularen<br />

Medizin und deren Benefits für<br />

unsere <strong>Gesund</strong>heit diskutiert. Im<br />

Mittelpunkt dieser Methode steht die<br />

– teilweise hochdosierte – Verwendung von Vitaminen,<br />

Mineralstoffen, Spurenelementen und<br />

Fettsäuren zur Prävention und Therapie diverser<br />

Erkrankungen. Doch die Meinungen über Vitalstoffe<br />

gehen stark auseinander, weiß Dr. Christian<br />

Matthai, Vitalstoffmediziner, Endokrinologe und<br />

Gynäkologe in Wien: „Es gibt ebenso viele Studien,<br />

welche die Einzigartigkeit von Vitalstoffen<br />

unter Beweis stellen, wie Studien, die betonen,<br />

dass eine zusätzliche Einnahme von Mikronährstoffen<br />

wohl keinen gesundheitlichen Mehrwert<br />

bringt. Ein entscheidender Grund für diese Kontroverse<br />

liegt darin, dass viel zu selten gemessen<br />

wird, was unserem Körper fehlt und welche Nahrungsergänzungsmittel<br />

er tatsächlich benötigt.“<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen<br />

die Kosten für die Untersuchung bestimmter<br />

Blutparameter wie Vitamin D, Vitamin B12 oder<br />

Folsäure. Analysen, die über diesen Rahmen hinausgehen,<br />

sind kostenpflichtig und werden daher<br />

seltener durchgeführt. Die Investition würde sich<br />

WERBUNG<br />

Als Dankeschön für Ihren Zeitaufwand<br />

erhalten Sie € 35,- pro Spende!<br />

Dr. Christian Matthai,<br />

Vitalstoffmediziner, Endokrinologe und Gynäkologe,<br />

Wien, www.matthai.at<br />

„Es wird viel zu selten gemessen,<br />

was unserem Körper fehlt und<br />

welche Nahrungsergänzungsmittel<br />

er tatsächlich benötigt.“<br />

Wir sind füreinander da<br />

und spenden P lasma!<br />

Dr. Christian Matthai ist<br />

am 14. November <strong>2023</strong> zu<br />

Gast im neuen Podcast<br />

gesund & glücklich von<br />

Kati Bellowitsch und<br />

aber auszahlen, um sicherzustellen, dass GESUND & LEBEN zum Thema<br />

der Körper optimal versorgt ist, meint Matthai:<br />

„Das führt zu einem weit größeren the-<br />

Vitamininfusionen. Abonnieren<br />

Sie noch heute den kostenlosen<br />

Podcast auf Ihrer bevorzugten<br />

rapeutischen Effekt als das blinde Einnehmen<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln, in der tify, Apple, Amazon Music<br />

Streaming-Plattform wie Spo-<br />

Hoffnung, dass sie wirken.“ Welche Parameter<br />

oder LetsCast!<br />

sollten im Zuge einer Vitalstoffanalyse gemessen<br />

werden? Auch hier gilt: „Das ist von Person<br />

zu Person unterschiedlich. Um gute Medizin zu<br />

praktizieren, muss man deren Bedarf individualisieren.<br />

Dies geschieht durch eine gründliche<br />

Anamnese, bei der Symptome und Beschwerden<br />

der Patientinnen und Patienten erfasst werden.<br />

Darum sollten auch Sie Plasma spenden:<br />

• Weil Blutplasma als Rohstoff für zahlreiche lebens-<br />

rettende Medikamente benötigt wird und nicht künstlich<br />

hergestellt werden kann.<br />

• Weil Sie tausenden von Menschen helfen können, die lebenslang<br />

darauf angewiesen sind.<br />

• Weil Plasma spenden einfach und sicher ist und<br />

Ihr <strong>Gesund</strong>heitszustand regelmäßig überprüft wird.<br />

• Weil Plasma in der Notfallmedizin und bei Operationen<br />

täglich zum Einsatz kommt und auch Sie<br />

oder Ihre Liebsten es eines Tages benötigen<br />

könnten.<br />

Spenden<br />

auch Sie!<br />

Spendezentrum Wien 9<br />

Alserbachstraße 18, 1. Stock<br />

1090 Wien<br />

Tel. +43 (0)1 / 319 53 63<br />

Spendezentrum Wien 21<br />

Ignaz-Köck-Straße 10 (Tech 21)<br />

1210 Wien<br />

Tel. +43 (0)1 / 908 <strong>11</strong> 00<br />

Spendezentrum St. Pölten<br />

Schulring 21, 2. Stock (Neues Forum)<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel. +43 (0)2742 / 90 333<br />

Spendezentrum Hainburg<br />

Landstraße 155 (Direkt an der B9)<br />

2410 Hainburg a. d. Donau<br />

Tel. +43 (0)2165 / 52 024<br />

Spendezentrum Retz<br />

Kremser Straße 5<br />

2070 Retz<br />

Tel. +43 (0)2942 / 20 333<br />

28<br />

Spendezentrum Seiersberg<br />

Shopping City Seiersberg, Haus 1, Ebene 3<br />

8055 Seiersberg-Pirka<br />

Tel. +43 (0)316 / 29 33 33<br />

Spendezentrum Leoben<br />

Leoben City Shopping, 1. Stock, Top 125<br />

Hauptplatz 19, 8700 Leoben<br />

Tel. +43 (0)3842 / 44 404<br />

Spendezentrum Oberwart<br />

EO Park, OG/3 (neben INTERSPORT)<br />

Europastraße 2, 7400 Oberwart<br />

Tel. +43 (0)3352 / 22 555<br />

NEU Spendezentrum Kittsee<br />

K2 Kittsee, Eisenstädter Straße 33<br />

2421 Kittsee<br />

Tel. +43 (0)2143 / 34 388


VITALSTOFFE<br />

Fast jeder Mensch<br />

entwickelt im Herbst und Winter<br />

einen Mangel an Vitman D. Zumindest<br />

wenn er keine Ergänzungen einnimmt.<br />

n BUCHTIPP<br />

DR. CHRISTIAN<br />

MATTHAI<br />

MEINE<br />

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FÜR FRAUEN,<br />

DIE MITTEN IM LEBEN<br />

STEHEN<br />

In seinem Buch widmet<br />

sich Dr. Christian Matthai<br />

ganz dem Thema<br />

Frauengesundheit ab 40<br />

und plädiert dafür, dem<br />

neuen <strong>Leben</strong>sabschnitt<br />

gelassen entgegenzusehen.<br />

Denn schließlich<br />

sind der hormonelle<br />

Wechsel und das Älterwerden<br />

eine vollkommen<br />

normale Sache und<br />

keine Krankheit!<br />

Kneipp, 144 Seiten,<br />

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Auf dieser Grundlage kann ein Blutbild dann Aufschluss<br />

über den genauen Vitalstoffbedarf geben“,<br />

sagt der Mediziner.<br />

WELCHE VITALSTOFFE FEHLEN<br />

AM HÄUFIGSTEN?<br />

Die Frage, ob grundsätzlich jeder Mensch Nahrungsergänzungsmittel<br />

einnehmen sollte, verneint<br />

Matthai: „Es gibt durchaus Personen, die es<br />

schaffen, ihren Bedarf allein durch eine ausgewogene<br />

Ernährung zu decken.“ Mit einer Ausnahme:<br />

Vitamin D. „Fast jeder Mensch entwickelt im<br />

Herbst und Winter einen Mangel, wenn er keine<br />

Ergänzungen einnimmt. Und auch im Sommer,<br />

wenn man die meiste Zeit des Tages nicht im<br />

Freien, sondern im Büro verbringt, werden die<br />

Vitamin-D-Depots oft nicht ausreichend aufgefüllt.“<br />

Daneben zählen Omega-3-Fettsäuren, Magnesium,<br />

Zink, Selen und die B-Vitamine zu den<br />

am häufigsten fehlenden Vitalstoffen. Und: „Oft<br />

wird ein Mangel am Coenzym Q10 übersehen.<br />

Dieses Antioxidans spielt nicht nur eine wichtige<br />

Rolle für unsere Herzgesundheit, sondern auch in<br />

den Mitochondrien, unseren Zellkraftwerken. Bei<br />

einem vorliegenden Q10-Mangel werden im Körper<br />

vermehrt freie Radikale gebildet.“<br />

Prinzipiell, so der Arzt, gibt es aber kaum eine<br />

Personengruppe, die keinen Bedarf an Vitalstoffen<br />

hat: „Jugendliche im Wachstum, ältere Personen,<br />

schwangere und stillende Frauen, kranke<br />

Menschen sowie Sportlerinnen und Sportler mit<br />

intensiver körperlicher Aktivität – sie alle weisen<br />

häufig unterschiedliche Mängel auf.“<br />

DIE RICHTIGE WAHL FÜR IHRE GESUNDHEIT<br />

Jedenfalls individuell abgestimmt werden sollte<br />

die Darreichungsform von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

sagt Matthai: „Vitalstoffinfusionen<br />

liegen seit einiger Zeit stark im Trend und werden<br />

in immer mehr Ordinationen angeboten.<br />

Tatsächlich rate ich aber oft davon ab, wenn ich<br />

der Meinung bin, dass sie nicht notwendig<br />

sind. Immerhin sind Infusionen auch<br />

um einiges teurer als die Einnahme von<br />

Vitalstoffen in Form von Kapseln.“ Sinn<br />

machen Infusionen hingegen bei akutem<br />

Bedarf: „Wenn Sie in der Früh mit Halsschmerzen<br />

und einer laufenden Nase aufwachen,<br />

aber wissen, dass Sie in wenigen<br />

Tagen ein wichtiges Ereignis haben, bei<br />

dem Sie fit sein möchten, wäre beispielsweise<br />

eine Vitamin-C-Infusion eine gute<br />

Option. Die Menge, die über den Darm aufgenommen<br />

werden kann, ist begrenzt, aber über die<br />

Infusion kann eine hochdosierte Menge des Vitamins<br />

direkt in Ihre Blutbahn verabreicht werden“,<br />

erklärt der Mediziner. Obwohl Vitamin-C- oder<br />

Zinkinfusionen die Entstehung einer Erkältung<br />

freilich nicht verhindern, haben Studien gezeigt,<br />

dass sie deren Dauer um ein paar Tage verkürzen<br />

können. Ein weiterer Grund, der für die Verabreichung<br />

von Vitalstoffinfusionen spricht, sind bestehende<br />

Verdauungsprobleme, erklärt Matthai:<br />

„In diesem Fall ist es sinnvoll, den Magen-Darm-<br />

Trakt mit einer Infusion zu umgehen und somit<br />

sicherzustellen, dass die benötigten Nährstoffe<br />

direkt in den Blutkreislauf gelangen.“ Infusionen<br />

werden auf den Bedarf jeder einzelnen Patientin<br />

bzw. jedes Patienten abgestimmt und enthalten<br />

manchmal spezielle Formen von Antioxidantien<br />

wie Glutathion, kombiniert mit Vitamin C, Zink,<br />

Selen und anderen Vitalstoffen. Darüber hinaus<br />

gibt es auch Vitamine, die mittels Injektion in den<br />

Muskel verabreicht werden können. Hierzu zählen<br />

beispielsweise Vitamin K, Magnesium, Calcium<br />

oder Kombinationen verschiedener B-Vitamine:<br />

„Vitamin B-Komplex-Injektionen eignen<br />

sich insbesondere für Menschen mit einer hohen<br />

Stressbelastung, Antriebslosigkeit oder unterstützend<br />

bei depressiven Verstimmungen. Gerade in<br />

solchen herausfordernden Situationen möchte<br />

man, dass es der Patientin oder dem Patienten<br />

so schnell wie möglich besser geht – daher ist es<br />

sinnvoller, eine höhere Dosis zu injizieren, als<br />

über einen längeren Zeitraum Kapseln zu verabreichen“,<br />

erklärt Matthai.<br />

Wer sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit<br />

zusätzlich unterstützen will, sollte auf eine<br />

ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung,<br />

Stressreduktion und ausreichend Schlaf achten,<br />

betont der Mediziner: „Stress und Schlafstörungen<br />

gehen immer mit einem erhöhten Cortisol-<br />

Spiegel einher. Cortisol ist ein Immunsuppressivum,<br />

welches die Aktivität des Immunsystems<br />

unterdrückt. Wenn man sich also zerreißt – egal<br />

ob beruflich oder privat – fährt das Immunsystem<br />

in den Keller und man muss davon ausgehen,<br />

dass man anfälliger für Infekte ist.“<br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

FOTOS: ISTOCK_VALERIY_G_ MICROSTOCKHUB<br />

WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_BSD STUDIO_FILO<br />

Am 14. November, dem Geburtstag<br />

von Sir Frederick<br />

Priv.-Doz. DDr.<br />

Banting, der gemeinsam mit<br />

Philipp Saiko, Präsident,<br />

anderen Forschern 1921 das<br />

& Mag. pharm. Susanne<br />

lebenswichtige Insulin deckte, findet der Weltent-<br />

Ergott-Badawi, Vizepräsidentin<br />

Apothekerkammer Wien<br />

Diabetes-Tag statt.<br />

Dieser wurde 1991<br />

von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende<br />

Verbreitung von Diabetes aufmerksam zu machen. In Österreich<br />

sind laut Bundesministerium für Soziales, <strong>Gesund</strong>heit, Pflege und Konsumentenschutz<br />

sowie der Österreichischen Diabetes Gesellschaft etwa<br />

600.000 Personen von Diabetes mellitus betroffen. Vor allem bei Kindern<br />

und Jugendlichen steigt die Zahl der Diabetes-Erkrankungen bedenklich<br />

an. Unter dem Namen Diabetes werden allgemein zwei Krankheiten zu-<br />

sammengefasst, die ähnlich sind, aber ganz unterschiedliche Ursachen<br />

haben: der jugendliche Diabetes (auch: Typ I) und der Erwachsenen- beziehungsweise<br />

Altersdiabetes (Typ II). Beiden gemeinsam ist, dass der Körper<br />

nicht selbst ausreichend Insulin bilden kann, welches für den Zuckerabbau im<br />

Blut verantwortlich ist.<br />

INSULIN REGULIERT ZUCKER IM BLUT<br />

Zucker ist lebenswichtig für den Menschen. Er liefert uns und unserem Körper die<br />

nötige Energie. Üblicherweise werden Kohlenhydrate, die wir mit der Nahrung<br />

zu uns nehmen, bei der Verdauung in Zucker umgewandelt und über das Blut<br />

im ganzen Körper verteilt. Dabei sorgt das Hormon Insulin dafür, dass der<br />

Zucker von anderen Körperzellen aus dem Blut aufgenommen wird. Kann<br />

der Körper aber nicht ausreichend Insulin selbst erzeugen, verbleibt zu<br />

viel Zucker im Blut – es kann zu schweren Schäden an den Blutgefäßen,<br />

zu Nierenschäden, Blindheit, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen.<br />

Beim Typ-I-Diabetes zerstört das Immunsystem die Insulin-produzierenden<br />

Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Früher führte diese Erkrankung<br />

oftmals zum Tod. Heute können die etwa 30.000 Typ-I-Diabetikerinnen<br />

und -Diabetiker in Österreich gut damit leben, indem sie sich das<br />

Insulin mit kleinen Injektionssystemen (z.B. Pen) selbst zuführen. Bei<br />

Typ-II-Diabetes reagieren die Zellen hingegen nicht mehr ausreichend<br />

auf Insulin. Typ-II-Diabetikerinnen und -diabetiker können meist lange mit<br />

Medikamenten behandelt werden, welche die Insulinempfindlichkeit der<br />

Zellen erhöhen oder die Insulinausschüttung steigern. Insulininjektionen<br />

sind erst in sehr fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung notwendig.<br />

Zusätzlich helfen <strong>Leben</strong>sstiländerungen und eine Ernährungsumstellung<br />

oftmals dabei, die Krankheit zu kontrollieren, da diese unter anderem auch<br />

auf Übergewicht zurückzuführen ist.<br />

<br />

GESUND<br />

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WIENER APOTHEKE<br />

DIABETES:<br />

GUT<br />

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IHRE APOTHEKE UMS ECK<br />

Diabetikerinnen und Diabetiker müssen ihren <strong>Leben</strong>sstil, ihre Ernährung<br />

und ihre Arzneimittel gut im Griff haben. Die Apothekerinnen und<br />

Apotheker Ihres Vertrauens können Sie nicht nur bei der Auswahl der<br />

nötigen Blutzuckermessgeräte und Insulin-Injektionssysteme unterstützen<br />

und Ihnen den richtigen Umgang damit erklären, sondern<br />

Ihnen auch Ratschläge zur <strong>Leben</strong>sführung und zur Vermeidung<br />

von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln geben.<br />

Mit der richtigen Einstellung, medizinischer Betreuung<br />

und einer gesunden <strong>Leben</strong>sweise können<br />

Menschen mit Diabetes ein erfülltes und<br />

aktives <strong>Leben</strong> führen.<br />

30 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

31


DIABETES UND CORONA<br />

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WENN<br />

DIABETES<br />

CORONA<br />

Eine Corona-Infektion kann zahlreiche<br />

schwere gesundheitliche Folgen wie<br />

etwa eine Diabetes-Erkrankung nach<br />

sich ziehen. Darauf deuten zahlreiche<br />

Studienergebnisse eindeutig hin.<br />

AUF<br />

FOLGT<br />

Knapp vier Jahre sind vergangen,<br />

seit die ersten Corona-<br />

Fälle weltweit für Aufmerksamkeit<br />

sorgten. Doch<br />

auch wenn das Virus mittlerweile<br />

in milderer Form<br />

aufzutreten scheint als zu<br />

Beginn – der Verlauf und die Folgen einer<br />

Corona-Infektion sind nach wie vor nicht<br />

genau geklärt und stehen im Mittelpunkt<br />

der Forschung. Denn: Auch eine überstandene<br />

Infektion bedeutet für viele Menschen<br />

nicht das Ende von Krankheitssymptomen.<br />

Wissenschaftliche Studien belegen, dass<br />

eine Corona-Infektion nicht nur die Atemwegsorgane<br />

in Mitleidenschaft zieht, sondern<br />

zahlreiche weitere Schäden im Körper<br />

anrichten kann. Zusammengefasst werden<br />

diese unter dem Überbegriff „Long Covid“.<br />

Besonders in Bezug auf Diabetes scheint es<br />

Zusammenhänge zu geben.<br />

40 PROZENT ERHÖHTES RISIKO FÜR<br />

DIABETES-TYP-2<br />

So wies bereits im ersten Pandemie-Jahr<br />

eine großangelegte US-Studie der Saint-<br />

Louis-University darauf hin, dass ältere<br />

Menschen nach einer Corona-Infektion<br />

ein um 40 Prozent höheres Risiko tragen,<br />

an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Rund 90<br />

Prozent aller Diabetes-Betroffenen leiden<br />

an dieser Form der Zuckerkrankheit, die<br />

sich – häufig im Alter – schleichend entwickelt<br />

und zahlreiche Folgeerkrankungen<br />

32 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

FOTOS: ISTOCK_FIRN_ BENIMAGE<br />

wie Augen- und Nervenschädigungen<br />

(bekannt als diabetische Neuropathie)<br />

nach sich ziehen kann. Aufgrund genetischer<br />

Veranlagung, Übergewicht und/<br />

oder mangelhafter Bewegung schafft<br />

dabei das körpereigene Insulin seine<br />

Aufgabe, Zucker aus dem Blut zur Energiegewinnung<br />

in die Zellen zu befördern,<br />

in immer geringerem Ausmaß. Die<br />

US-Studie gab nun klare erste Hinweise,<br />

dass auch eine Covid-19-Infektion Auslöser<br />

für das Neuauftreten der Erkrankung<br />

sein kann. Zum Ergebnis der um 40 Prozent<br />

höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit<br />

kam das Forscherteam, in dem<br />

es die Versicherungsdaten von mehr als<br />

181.000 Personen ab 60, die zwischen<br />

1. März 2020 und 30. September 2021<br />

einen positiven Coronatest erhalten hatten,<br />

analysierte und diese mit zwei Kontrollgruppen<br />

verglich.<br />

STEIGENDES RISIKO DURCH<br />

SCHWEREN VERLAUF<br />

Zwei Jahre später stellten Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler der University<br />

of British Columbia in Kanada in<br />

ihrer Studie fest, dass der Zusammenhang<br />

nicht nur für Diabetes-Typ-2 auffallend<br />

war, sondern auch für den weitaus<br />

selteneren Typ-1, der meist schon in<br />

der Kindheit oder im Jugendalter auftritt<br />

und bei dem das körpereigene Immunsystem<br />

die insulinproduzierenden Zellen<br />

der Bauchspeicheldrüse zerstört.<br />

Das Forschungsteam analysierte dafür<br />

Daten von rund 630.000 Personen, die<br />

sich einem PCR-Test unterzogen hatten.<br />

Das Ergebnis fasst Studienleiter Naveed<br />

Janjua so zusammen: „Von 100 Diabetes-<br />

Fällen sind bis zu fünf Prozent auf eine<br />

Sars-CoV-2-Infektion zurückzuführen.“<br />

Männer und Frauen, die wegen Covid ins<br />

Krankenhaus eingeliefert werden mussten,<br />

trugen laut Studie das höchste Diabetes-Risiko.<br />

Bei Betroffenen ohne schweren<br />

Verlauf stieg das Risiko jedoch nur bei<br />

Männern signifikant an.<br />

ERHÖHTES RISIKO FÜR KLEINKINDER<br />

Beunruhigende Ergebnisse liefert auch<br />

eine der jüngsten Studien, in der die<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

der Technischen Universität<br />

Dresden den Zusammenhang zwischen<br />

Corona und Diabetes-Typ-1 bei Kindern<br />

untersuchten und dabei das Auftreten<br />

von Inselautoantikörpern in den Fokus<br />

rückten. Diese dienen als Biomarker für<br />

Diabetes-Typ-1, denn: Die Mehrheit der<br />

Kinder mit Inselautoantikörpern entwickelt<br />

im Verlauf von zehn Jahren diese<br />

Zuckerkrankheit. In der Studie wies rund<br />

ein Fünftel der untersuchten Kinder im<br />

Alter von vier bis 24 Monaten Corona-<br />

Antikörper auf. Zudem war in dieser<br />

Gruppe die prozentuale Häufigkeit der<br />

Kinder, die zusätzlich Inselautoantikörper<br />

entwickelt hatten, doppelt so hoch<br />

wie bei jenen ohne Corona-Infektion.<br />

„Der zeitliche Zusammenhang zwischen<br />

dem Auftreten von Inselautoantikörpern<br />

und der SARS-CoV-2-Infektion bei Kindern<br />

ist verblüffend“, so Forschungsgruppenleiter<br />

Prof. Ezio Bonifacio. Als eine<br />

mögliche Hypothese formulierte das Studienteam<br />

die Tatsache, dass das Corona-<br />

Virus auch an insulinbildende Zellen der<br />

Bauchspeicheldrüse andocken und diese<br />

zerstören kann.<br />

CORONA IST SYSTEMISCHE<br />

ERKRANKUNG<br />

Das haben auch Forscherinnen und Forscher<br />

der Uniklinik Ulm nachgewiesen.<br />

Die Studienautoren fanden heraus, dass<br />

bei gravierenden Verläufen von Covid-<br />

19-Erkankungen die insulinproduzierenden<br />

Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />

infiziert werden. Für genauere Zusammenhänge<br />

und weitere Auswirkungen<br />

des Corona-Virus werden in den nächsten<br />

Jahren zahlreiche weitere Untersuchungen<br />

notwendig sein. Was jedoch<br />

schon feststeht, beschreibt Immunologe<br />

Prof. Ezio Bonifacio in einem Interview<br />

mit Ö1 so: „Bei Corona sprechen wir von<br />

einer systemischen und keiner reinen<br />

Atemwegserkrankung. Manche vergleichen<br />

Corona mit der Grippe, aber das<br />

stimmt nicht.“<br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

klu<br />

Weniger an<br />

Diabetes denken.<br />

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eingetragene Marken von Dexcom, Inc. in den USA und sind<br />

möglicherweise in anderen Ländern eingetragen. © <strong>2023</strong><br />

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| +1.858.200.0200 | Dexcom, Inc. 6340 Sequence Drive San<br />

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33


COVID-NEWS<br />

Sie ist da – jene Jahreszeit,<br />

in der die Nasen zu<br />

rinnen und die Hälse zu<br />

kratzen beginnen. Neben<br />

den typischen Herbstbegleitern wie<br />

Erkältungen und Grippe schlägt auch<br />

das Corona-Virus in der aktuellen Mutation<br />

Omikron XBB.1.5. wieder zu. Gerade für ältere Personen<br />

und Menschen mit Vorerkrankungen oder<br />

geschwächtem Immunsystem besteht die Gefahr<br />

eines schweren Krankheitsverlaufs, aber selbst bei<br />

jungen und bisher gesunden Menschen kann die<br />

Krankheit in ernsterem Ausmaß ausbrechen und<br />

schlimmstenfalls auch Folgeschäden nach sich<br />

ziehen. Neben Auswirkungen auf den Atemtrakt<br />

wie schweren Atembeschwerden oder Lungenentzündungen<br />

kann das Virus auch andere Organe<br />

und Zellen angreifen. So wurden bereits krankhafte<br />

Veränderungen der Leber, des zentralen Nervensystems,<br />

der Nieren, der Blutgefäße und des Herzens<br />

bis hin zur Entstehung von Stoffwechselstörungen<br />

wie Diabetes beobachtet (siehe dazu auch S. 28).<br />

NEUE IMPFKAMPAGNE<br />

Die gute Nachricht: Der neue Corona-Impfstoff, der<br />

an die aktuelle Variante angepasst ist, schützt davor<br />

– und hilft auch bei milderen Krankheitsverläufen.<br />

„Ein so genannter leichter Verlauf kann sich ebenfalls<br />

über mehrere Tage hinziehen und sehr unangenehm<br />

sein, vom kompletten Ausfall aller beruflichen<br />

und sozialen Aktivitäten ganz zu schweigen“,<br />

ergänzt Priv.-Doz. Mag. Dr. Maria Paulke-Korinek,<br />

PhD, DTM, die Leiterin der Abteilung für Impfwesen<br />

im Bundesministerium für Soziales, <strong>Gesund</strong>heit,<br />

Pflege und Konsumentenschutz bei der Vorstellung<br />

der neuen Impfkampagne „Gemma boostern“ des<br />

Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH).<br />

EIN BOOSTER REICHT<br />

Schätzungen zufolge hat im Laufe der Pandemie<br />

für Personen ab dem fünften <strong>Leben</strong>sjahr mit über<br />

95-prozentiger Wahrscheinlichkeit bereits ein<br />

Viruskontakt durch Impfung, Infektion oder beides<br />

bestanden, daher sei für Menschen ab diesem Alter<br />

ein „Booster“, also eine einmalige Auffrischung statt<br />

drei Impfungen, ausreichend, so Paulke-Korinek.<br />

Das Nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt<br />

diesen vor allem Personen ab 60, Risikogruppen<br />

wie chronisch Kranken oder Schwangeren<br />

sowie <strong>Gesund</strong>heitspersonal. Die<br />

Impfkampagne soll dazu beitragen,<br />

besonders diese Personengruppen,<br />

aber auch die Allgemeinheit zur<br />

Impfung zu motivieren. „Zugelassen<br />

ist der Impfstoff ab dem sechsten<br />

<strong>Leben</strong>smonat und es spricht alles für<br />

die Impfung, die effektiv und sicher<br />

ist“, so die Medizinerin.<br />

G emma<br />

boostern!<br />

Mit einem eindringlichen Aufruf macht<br />

die neue Impfkampagne auf den<br />

aktuellen Corona-Impfstoff<br />

aufmerksam: Er ist an die derzeitige<br />

Corona-Variante angepasst und<br />

schützt weiterhin vor schweren<br />

Verläufen und Folgeerkrankungen<br />

des Virus. Eine einmalige<br />

Auffrischung reicht.<br />

ANGEPASSTER IMPFSTOFF<br />

Rund 1,9 Millionen Dosen des an XBB.1.5. angepassten<br />

mRNA-Vakzins von Biontech/Pfizer wurden<br />

laut Paulke-Korinek bestellt. Ebenfalls folgen soll<br />

eine Million Dosen des adaptierten Protein-Impfstoffes<br />

von Novavax, sobald die erwartete Zulassung<br />

erfolgt ist (zu Redaktionsschluss noch offen). Der<br />

optimale Zeitpunkt für eine Auffrischungsimpfung:<br />

ab sechs Monaten nach der letzten Corona-Impfung<br />

bzw. -infektion. Immunsupprimierte Personen können<br />

sich hingegen auch bereits nach vier Monaten<br />

„boostern“ lassen.<br />

WIE EIN AIRBAG IM AUTO<br />

Verabreicht werden die neuen Impfstoffe von niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzten. „Vor allem<br />

ältere Personen haben die Impfstraßen verunsichert.<br />

Jetzt wird es wieder normal, in der Ordination zu<br />

impfen“, erläutert Dr. Naghme Kamaleyan-Schmied,<br />

Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer, bei der<br />

Vorstellung der Impfkampagne. Zudem kenne die<br />

Hausärztin, der Hausarzt vorangegangene Impfungen<br />

und Infektionen der Patientinnen und Patienten<br />

und könne entsprechend beraten. Eine ihrer Patientinnen<br />

habe es nach einem Beratungsgespräch<br />

treffend formuliert, gibt die praktische Ärztin weiter:<br />

„Die Impfung ist wie ein Airbag im Auto!“<br />

MASKE AUF IM KRANKHEITSFALL!<br />

Gut geschützt in den Herbst gehe außerdem jeder,<br />

der weiterhin auf Händedesinfektion und das Tragen<br />

eines Mundschutzes setzt, betonen beide Expertinnen.<br />

„Vor allem dann, wenn Sie krank sind, sei es<br />

mit Covid oder einer sonstigen Erkältung!“<br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

FOTOS: ISTOCK_ MARIA PETRISHINA<br />

FOTO: ZVG • NP-AT-ABX-ADVR-230002;09/<strong>2023</strong><br />

RSV: IMPFUNG<br />

AB 60 EMPFOHLEN<br />

Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt in den meisten<br />

Fällen durch eine Tröpfcheninfektion. Schon das Niesen<br />

oder Husten einer infizierten Person im selben<br />

Raum kann ausreichen. Auch Ansteckungen durch<br />

Schmierinfektion – zum Beispiel beim Händeschütteln<br />

oder Berühren einer Türklinke – sind möglich.<br />

Die Symptome ähneln oft jenen einer Influenza-<br />

Infektion („echte“ Grippe). Doch speziell für ältere<br />

Menschen kann eine RSV-Infektion schwere Folgen<br />

haben: von Atemnot bis hin zu einer Lungenentzündung<br />

mit Einlieferung ins Krankenhaus.<br />

Besonders gefährdet sind Personen ab 60 Jahren mit<br />

Vorerkrankungen – etwa Asthma, COPD, chronische<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder mit<br />

geschwächtem Immunsystem.<br />

Bisher waren RSV-Erkrankungen bei Erwachsenen<br />

vermutlich stark unterdiagnostiziert, weil routinemäßig<br />

kein Virusnachweis erfolgt. Mittlerweile wird die<br />

Bedeutung für die ältere Bevölkerung anders eingeschätzt.<br />

Der Österreichische Impfplan empfiehlt nun<br />

die RSV-Impfung allgemein bei Personen ab 60 Jahren<br />

– am besten noch vor der RSV-Saison, die meist<br />

im November beginnt und im Februar ihren Höhepunkt<br />

erreicht. Fragen Sie Ärzt*innen oder<br />

Apotheker*innen und finden Sie weitere Infos auf<br />

Facebook (Initiative RSV Schutz) und rsv-schutz.at.<br />

n FAKTEN ZU RSV<br />

n RSV steht für Respiratorisches Synzytial Virus und ist ein<br />

hochansteckendes, weltweit verbreitetes Virus mit den<br />

Subtypen A und B.<br />

n Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt fünf Tage, kann<br />

aber zwischen zwei und acht Tagen liegen. RSV kann<br />

bereits vor den ersten Anzeichen einer Erkrankung übertragen<br />

werden.<br />

n Erkältungsbeschwerden und grippeähnliche Symptome<br />

(Schnupfen, Hals- oder Kopfschmerzen, Heiserkeit, trockener<br />

Husten, Niesen, Müdigkeit) sind klassische Anzeichen<br />

für eine RSV-Infektion der oberen Atemwege. Fieber<br />

kann auftreten.<br />

n Breitet sich die Infektion auf die unteren Atemwege<br />

aus, sind Verschleimung, Atembeschwerden, Atemnot<br />

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON GSK<br />

Eine RSV (Respiratorisches Synzytial Virus)-Infektion kann für Säuglinge<br />

kritisch werden. Doch auch ältere Menschen sind gefährdet: Schwere<br />

Verläufe einer RSV-Erkrankung können dramatische Auswirkungen haben.<br />

Der Österreichische Impfplan empfiehlt nun die RSV-Impfung allgemein<br />

bei Personen ab 60 Jahren.<br />

Besonders Personen ab 60 mit Vorerkrankungen wie Asthma, COPD oder<br />

Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, schwer an RSV zu erkranken.<br />

oder Rasselgeräusche beim Atmen häufige Symptome.<br />

Schwere Verläufe mit Lungenentzündung oder Bronchitis<br />

können zu Krankenhausaufenthalten führen oder sogar<br />

einen tödlichen Ausgang haben.<br />

n Infizierte Personen bleiben in der Regel drei bis acht Tage<br />

ansteckend. Ältere und immunsupprimierte Erwachsene<br />

sind teilweise über Monate infektiös und müssen gegebenenfalls<br />

isoliert werden.<br />

n Einer Analyse zufolge erkranken jährlich in Europa rund drei<br />

Millionen Menschen über 60 an RSV, mit rund 274.000<br />

Krankenhausaufenthalten und rund 20.000 Todesfällen.<br />

n Eine Impfung schützt vor Infektionen der unteren Atemwege<br />

sowie schweren Verläufen und wird im Österreichischen<br />

Impfplan für Personen ab 60 allgemein empfohlen.<br />

34<br />

GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

WERBUNG 35


Solidarität statt MITLEID<br />

Neurofibromatose, auch bekannt als NF1, ist eine<br />

nicht-ansteckende, genetisch bedingte Erkrankung,<br />

die durch die Veränderung in einem Gen<br />

verursacht wird. Sie führt dazu, dass ein wichtiges<br />

Tumorbegrenzerprotein nicht vollständig produziert<br />

werden kann, was zur Folge hat, dass sich im<br />

gesamten Körper entlang der Nervenbahnen und<br />

auf der Haut Tumoren bilden können. Diese können<br />

sowohl gutartig als auch bösartig sein und zu<br />

einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen<br />

führen. „Neurofibromatose ist eine Krankheit<br />

mit tausenden Gesichtern“, erklärt Claas Röhl,<br />

Als bei seiner Tochter die Diagnose Neurofibromatose gestellt wird,<br />

erkennt der Niederösterreicher Claas Röhl, dass es neue Anlaufstellen<br />

für die Versorgung seltener Krankheiten braucht. Er wünscht sich<br />

Veränderung – und gründet die Patientenorganisation „NF Kinder“.<br />

Obmann der gemeinnützigen Patientenorganisation<br />

„NF Kinder“. „Das Tückische ist, dass ihr Verlauf<br />

nicht vorhersehbar ist. Es gibt sowohl Betroffene,<br />

die mit kaum merkbaren Beeinträchtigungen<br />

gut durchs <strong>Leben</strong> gehen können, als auch Patientinnen<br />

und Patienten, die unter zahlreichen medizinischen<br />

Symptomen leiden und auch äußerlich<br />

von der Erkrankung gezeichnet sind.“ Neben<br />

kosmetischen Entstellungen durch Tumore auf<br />

der Haut entwickeln viele Betroffene chronische<br />

Schmerzen. Bildet sich ein Tumor entlang der Sehund<br />

Gesichtsnerven, können Sinnesausfälle bis<br />

FOTO: RÖHL PRIVAT<br />

Claas Röhl mit<br />

seiner Tochter Rhea<br />

NF Kinder<br />

Expertisezentrum<br />

Österreichs erste Anlaufstelle für Kinder<br />

und Jugendliche mit Verdacht auf Neurofibromatose<br />

bzw. bestehender Diagnose<br />

Ort: Kliniken am Südgarten –<br />

Universitätsklinik für Kinderund<br />

Jugendheilkunde,<br />

Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />

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Tel.: 01/40400-31780<br />

(Mo–Fr 13:00–15:00 Uhr)<br />

hin zur Erblindung die Folge sein. „Die Tumorbildung<br />

ist jedoch nur eines der vielen Symptome:<br />

Ebenso sind Knochenfehlbildungen,<br />

Skoliosen oder Pseudoarthrosen möglich, und<br />

viele Betroffene leiden zusätzlich an neuropsychologischen<br />

und neurokognitiven Problemen<br />

wie Lernschwierigkeiten, ADHS, Autismus oder<br />

visuell-räumlichen Wahrnehmungsstörungen“,<br />

sagt Röhl. Die ersten Anzeichen der Erkrankung<br />

zeigen sich meist bereits in den ersten <strong>Leben</strong>smonaten<br />

– so auch bei seiner Tochter Rhea: Als<br />

sich auf dem Körper des Mädchens mehrere<br />

milchkaffeefarbige Flecken bilden, werden die<br />

Eltern stutzig: „Diese sogenannten Café-au-lait-<br />

Flecken sind zwar nicht unüblich, denn zirka<br />

20 Prozent der gesunden Bevölkerung haben<br />

vereinzelt ein bis zwei Stück davon. Wenn aber<br />

ein Kind plötzlich mehr als sechs dieser Flecken<br />

bildet, sollte man eine Ärztin oder einen<br />

Arzt zurate ziehen, denn häufig handelt es sich<br />

dabei um das erste Anzeichen der Neurofibromatose<br />

Typ 1“, sagt Röhl.<br />

Rhea ist knapp sieben Monate alt, als ein<br />

Gentest die Veränderung im NF1-Gen bestätigt<br />

und die Diagnose Neurofibromatose gestellt<br />

wird. „Für uns als Familie war das ein harter<br />

Schlag. Wenn man erfährt, dass das eigene Kind<br />

eine derzeit unheilbare Erkrankung mit ganz<br />

vielen möglichen Symptomen und Verläufen<br />

hat, dann verändert sich das ganze <strong>Leben</strong>.“<br />

VERWAISTE KRANKHEIT<br />

Bei jedem fünften Kind mit NF1 bilden sich<br />

Gehirntumore, häufig entlang der Sehnerven.<br />

„Leider war das auch bei unserer Tochter<br />

der Fall, als sie zweieinhalb Jahre alt war. Die<br />

Kontroll-MRTs, die wir im Abstand von drei<br />

Monaten gemacht haben, zeigten<br />

ein rasches Tumorwachstum,<br />

wodurch die Gefahr der<br />

Erblindung drohte. Momentan<br />

ist die einzige Therapieoption<br />

eine systemische Chemotherapie.<br />

Eine Operation ist nicht<br />

möglich, da man dadurch den<br />

Sehnerv erst recht verletzen<br />

würde. Und weil Patientinnen<br />

und Patienten mit NF1<br />

so eine hohe Neigung zur<br />

Tumorbildung haben, wäre<br />

auch eine Strahlenexposition<br />

fatal, weswegen die<br />

Möglichkeit einer Strahlentherapie<br />

wegfällt“, sagt Claas<br />

Röhl. Als seine Tochter tapfer die Chemotherapie<br />

absolviert, muss er aus erster Hand erfahren,<br />

wie schlecht es um die Patientengruppe<br />

mit seltenen Erkrankungen bestellt ist: „Ich<br />

SELTENE ERKRANKUNGEN<br />

hatte das Gefühl, dass sich niemand wirklich für<br />

uns zuständig fühlt. Nicht umsonst lautet der<br />

englische Begriff ‚Orphan Diseases‘, also die verwaisten<br />

Krankheiten. Für mich stand fest: Wenn<br />

sich bis heute noch nichts getan hat, um die<br />

notwendigen Strukturen für Neurofibromatose-<br />

Betroffene aufzubauen, dann muss ein Impuls<br />

von Patientenseite kommen“. Rasch setzt Claas<br />

Röhl sein Vorhaben in die Tat um und gründet<br />

im Dezember 2013 den gemeinnützigen Verein<br />

„NF Kinder“. Zunächst beginnt er mit dem<br />

Aufbau einer Website, auf der Betroffene und<br />

Angehörige umfangreiche Informationen zu<br />

der Erkrankung finden. Bald darauf startet eine<br />

intensive Kooperation mit der neuroonkologischen<br />

Spezialambulanz der Kinderklinik des<br />

AKH Wien: „Gemeinsam haben wir es geschafft,<br />

ein Expertise-Zentrum ins <strong>Leben</strong> zu rufen und<br />

betreiben mittlerweile an zwei Tagen in der<br />

Woche eine Spezialambulanz, in der rund 300<br />

Kinder und Jugendliche mit Neurofibromatose<br />

aus ganz Österreich betreut werden.“ Zusätzlich<br />

konnten in acht Bundesländern Partnerkliniken<br />

gefunden werden, in denen Ärztinnen und<br />

Ärzte mit NF-Expertise die jungen Patientinnen<br />

und Patienten nahe ihrem Heimatort versorgen.<br />

Auch für Medizinerinnen und Mediziner, die in<br />

diesem speziellen Krankheitsbild noch wenig<br />

erfahren sind, wurde eine Checkliste erstellt, die<br />

übersichtlich aufzeigt, welche Kontrolluntersuchungen<br />

in welchen Intervallen durchzuführen<br />

sind, um eine bestmögliche Routineversorgung<br />

anbieten zu können und Missmanagement zu<br />

vermeiden. „Bei NF ist es wichtig, in regelmäßigen<br />

Abständen aktiv nach Tumoren zu suchen<br />

und nicht nur zuzuwarten, bis Symptome auftreten,<br />

denn dann sind die entstandenen Schäden<br />

häufig bereits irreversibel“, sagt Röhl. Der<br />

Verein „NF Kinder“ organisiert daher alle zwei<br />

Jahre ein wissenschaftliches Symposium, auf<br />

dem Medizinerinnen und Mediziner die Möglichkeit<br />

haben, auf den letzten Stand gebracht<br />

zu werden und sich zu vernetzen. „NF ist eine<br />

komplexe Erkrankung, die es notwendig macht,<br />

dass die Betroffenen ihr ganzes <strong>Leben</strong> lang bei<br />

Expertinnen und Experten in Behandlung sind<br />

und von einem interdisziplinären Team versorgt<br />

werden“, betont Röhl.<br />

ENTLASTUNG FÜR FAMILIEN<br />

Studien zeigen, dass viele NF-Patientinnen und<br />

-Patienten aufgrund der Belastungen, die mit<br />

ihrer Diagnose einhergehen, auch psychisch<br />

erkranken: „Da im Laufe des <strong>Leben</strong>s immer<br />

mehr Tumore entstehen, die es oft erschweren,<br />

ein soziales Umfeld, einen Partner oder einen<br />

stabilen Arbeitsplatz zu haben, entwickeln viele<br />

Betroffene Depressionen oder Angststörungen.<br />

36 GESUND & LEBEN <strong>11</strong> /23<br />

37


nachlese<br />

BESSER LEBEN MIT DEM<br />

Jugendwoche<br />

auf einem<br />

Pferdetherapiehof<br />

SELTENE ERKRANKUNGEN<br />

FOTO: 123RF/LIGHTFIELDSTUDIOS<br />

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Widerspruch zu. Wenn Sie glauben, dass die Verarbeitung<br />

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datenschutzrechtlichen Ansprüche sonst in einer Weise verletzt<br />

worden sind, können Sie sich bei der Aufsichtsbehörde<br />

beschweren. In Österreich ist dies die Datenschutzbehörde.<br />

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HUGO-PORTISCH-GASSE 1<br />

A-<strong>11</strong>36 WIEN<br />

FOTOS: NF KINDER, BEIGESTELLT<br />

Umso wichtiger ist eine psychosoziale Betreuung<br />

über das gesamte <strong>Leben</strong> hinweg“, ist Röhl überzeugt.<br />

Bereits ab dem Moment, an dem Eltern den<br />

Verdacht hegen, ihr Kind könnte NF haben oder<br />

die Diagnose bereits gestellt wurde, ist ein virtuelles<br />

Beratungsgespräch mit einer Familienbegleiterin<br />

möglich, welche den Angehörigen hilfreiche<br />

Informationen und alle wichtigen Anlaufstellen<br />

übermittelt. Darüber hinaus gibt es das Angebot<br />

eines Familienwochenendes, bei dem Familien<br />

mit kleinen Kindern ein verlängertes Wochenende<br />

in therapeutischem Setting verbringen. Oft treffen<br />

sie dort erstmalig auf andere Familien mit einem<br />

betroffenen Kind, können sich austauschen und<br />

Freundschaften knüpfen. Für Kinder und Jugendliche<br />

von acht bis 18 Jahren ermöglicht der Verein<br />

eine Jugendwoche auf dem niederösterreichischen<br />

Pferdetherapiehof „Lichtblickhof“, ebenso<br />

gibt es ein Angebot für junge Erwachsene von 18<br />

bis 30 Jahren. „Neu ist außerdem ein spezifisches<br />

Reha-Angebot in Zusammenarbeit mit dem Kinderrehabilitationszentrum<br />

kokon Bad Erlach, das<br />

seit 2020 jährlich in mehreren Zyklen stattfindet.<br />

Dieses steht Kindern und Jugendlichen mit NF<br />

offen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

einen Rehabilitationsbedarf haben – sowohl nach<br />

einer Chemotherapie oder einem schweren chirurgischen<br />

Eingriff als auch aufgrund von orthopädischen<br />

Beschwerden oder psychischen Belastungen“,<br />

erklärt Röhl.<br />

MITHELFEN UND VIEL BEWIRKEN<br />

Der Vereinsobmann lädt alle betroffenen Familien<br />

dazu ein, Kontakt mit „NF Kinder“ aufzunehmen<br />

und sich beraten zu lassen: „Uns ist bewusst, dass<br />

Menschen, die noch nie etwas mit Selbsthilfegruppen<br />

oder Patientenorganisationen zu tun hatten,<br />

häufig Berührungsängste haben, doch ich bin<br />

<strong>2023</strong><br />

NF Kinder –<br />

INFORMATIONEN UND AUSTAUSCH<br />

Spendenkonto:<br />

IBAN: AT33 2032 0321 0028 0208,<br />

BIC: ASPKAT2LXXX<br />

Informationen: www.nfkinder.at<br />

überzeugt davon, dass wir Hilfe, Vernetzung und<br />

Informationen bereitstellen können, um betroffene<br />

Kinder und Jugendliche sowie ihre Angehörigen<br />

zu entlasten.“ Von all jenen, die selbst nicht<br />

von der Erkrankung betroffen sind, wünscht sich<br />

Röhl kein Mitleid, sondern Solidarität mit der Patientengruppe,<br />

die rund 4.000 Menschen in Österreich<br />

umfasst. „Für diese Patientengruppe braucht<br />

es spezielle Angebote, die wir Schritt für Schritt<br />

aufbauen und damit Versorgungslücken schließen<br />

möchten.“ Wer den Verein dabei unterstützen will,<br />

kann das mit einer Spende tun. „Wir haben noch<br />

viel vor und sind limitiert durch unser Budget.<br />

Jeder Euro hilft, die Forschung weiter voranzutreiben<br />

und die Betreuung der Patientinnen und Patienten<br />

zu verbessern“, sagt Claas Röhl.<br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

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VORSORGE<br />

Billrothstraße 85/2 • <strong>11</strong>90 Wien<br />

Tel: 01-402 83 78<br />

Claas Röhl, Obmann der<br />

gemeinnützigen Patientenorganisation<br />

„NF Kinder“<br />

„ Viele Betroffene<br />

entwickeln<br />

Depressionen oder<br />

Angststörungen.<br />

Umso wichtiger ist<br />

eine psychosoziale<br />

Betreuung über<br />

das gesamte<br />

<strong>Leben</strong> hinweg.“<br />

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WÄRMETHERAPIE<br />

Wärme tut dem Körper gut<br />

Sie hilft bei Verspannungen,<br />

Schmerzen und chronischen<br />

Entzündungen: Wärme wird seit<br />

Jahrtausenden zur Heilung von<br />

Beschwerden angewendet.<br />

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chon die alten Ägypter badeten in<br />

heißem Sand, in der Antike genoss<br />

man die wohltuende Wirkung von<br />

Thermalbädern, während man in<br />

der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin mittels Moxibustion schon vor Jahrtausenden<br />

spezielle Akupunkturpunkte erwärmte.<br />

Überall auf der Welt setzten unsere Vorfahren<br />

auf die heilende Kraft der Wärme. Kein Wunder,<br />

denn Wärmeanwendungen wirken auf natürliche<br />

Art schmerzstillend, entkrampfend und<br />

entzündungshemmend. Wer kennt nicht das<br />

angenehme Gefühl einer Wärmeflasche auf dem<br />

schmerzenden Bauch oder eines erwärmten<br />

Kirschkernkissens im verspannten Nacken?<br />

SCHMERZLINDERND, ENTSPANNEND,<br />

ENTZÜNDUNGSHEMMEND<br />

Egal ob bei Verspannungen, Schmerzen oder<br />

chronischen Gelenksentzündungen: Wärme<br />

hilft. Zum einen erweitert sie die Gefäße und<br />

sorgt damit für eine bessere Durchblutung und<br />

einen verstärkten Stoffwechsel. Dadurch gelangen<br />

mehr Sauerstoff und Nährstoffe in die Zellen,<br />

während Abbau- und Restprodukte des<br />

Körpers schneller abtransportiert werden. Die<br />

Muskelspannung sinkt und die Muskulatur entkrampft<br />

sich. Zum anderen wirkt Wärme nicht<br />

nur schmerzlindernd, sondern kann Schmerzen<br />

regelrecht blockieren: Indem Wärmerezeptoren<br />

aktiviert werden, blockieren diese anschließend<br />

die Sensoren für Schmerzen. Die Folge: Es kommen<br />

weniger Schmerzreize im Gehirn an und<br />

der Schmerz wird weniger intensiv wahrgenom-<br />

men. Viele verschiedene Anwendungen stehen<br />

zur Verfügung, um von der heilenden Kraft der<br />

Wärme zu profitieren. GESUND & LEBEN hat die<br />

häufigsten für Sie zusammengefasst!<br />

WÄRME AUFLEGEN<br />

Wärmeflaschen, Kirschkern- oder Dinkelkissen –<br />

sie kommen oft als erstes Hausmittel bei Krämpfen,<br />

Schmerzen und Verspannungen zum Einsatz.<br />

Für mindestens eine halbe Stunde auf die<br />

betroffene Stelle aufgelegt entfalten sie dort ihre<br />

heilende Wirkung. Im Alltag eignen sich auch gut<br />

Wärmepflaster und -salben, da sie die Mobilität<br />

nicht beeinträchtigen. Pflanzliche Wirkstoffe wie<br />

Cayennepfeffer dringen dabei in die Haut ein und<br />

sorgen über einen langen Zeitraum für Wärmeeinwirkung.<br />

DIE KRAFT DER PELOIDE<br />

Schlamm, Moor, Lehm, Fango oder Heilerde,<br />

die zum Beispiel für Packungen und Wickel mit<br />

Wasser gemischt werden (Peloide), erzielen eine<br />

hohe Wärmewirkung, da sie die Wärme lange<br />

speichern und sich dem Körper optimal anpassen.<br />

Zudem enthalten sie wertvolle Mineralstoffe,<br />

die durch die erweiterten Gefäße in der Haut gut<br />

aufgenommen werden können.<br />

WÄRME DURCH WASSER<br />

Wärmende Heilbäder und Wärmegüsse regen<br />

unsere Durchblutung an und entspannen die<br />

Muskulatur. Zudem kommen etwa Schwefelbäder<br />

zur Hemmung von chronischen Entzündungen<br />

und Solebäder bei Hauterkrankungen zum<br />

Einsatz. Vorsicht ist geboten, wenn Sie ein Erkältungsbad<br />

zu Hause anwenden. Hier gilt die Regel:<br />

niemals bei Fieber! Denn Bäder steigern unsere<br />

Körperkerntemperatur zusätzlich.<br />

SAUNA UND DAMPFBAD<br />

Die Finnen schwören nicht umsonst darauf:<br />

Regelmäßige Besuche in der Hitzesauna, in der<br />

Temperaturen von bis zu 90 Grad herrschen, trainieren<br />

unseren Kreislauf und unser Immunsystem.<br />

Das Dampfbad ist die mildere Variante der<br />

Sauna mit max. 55 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit.<br />

Für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

gilt: vorab die Belastbarkeit von der Ärztin,<br />

dem Arzt abklären lassen!<br />

WÄRME DURCH ULTRASCHALL<br />

Die Ultraschallbehandlung – eine Mikromassage<br />

mit Wärmewirkung – wird bei Verletzungen von<br />

Muskeln, Gelenken und Sehnen wie etwa bei<br />

Tennisellenbogen oder Fersensporn angewendet.<br />

Dabei brechen die Ultraschallwellen an den<br />

Übergängen verschiedener Körpermaterialien<br />

und erzeugen dort besonders viel Wärme.<br />

ROTLICHT UND INFRAROT<br />

Rotlicht und Infrarotlicht steigert die Blutzirkulation<br />

im Körper. Dabei dringen die Infrarotstrahlen<br />

und elektromagnetischen Wellen tief in die<br />

unteren Schichten der Haut ein und erzeugen<br />

dort Wärme. Rotlicht- und Infrarotlichttherapie<br />

kommt bei Rücken- und Gelenksschmerzen, bei<br />

chronischen Entzündungen und zur Behandlung<br />

von Erkältungen zum Einsatz. CLAUDIA SEBUNK n<br />

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40 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

41


Wussten Sie, dass wir Düfte nicht<br />

nur mit der Nase wahrnehmen<br />

können, sondern auch über<br />

Riechrezeptoren im ganzen<br />

Körper? Welche Effekte diese<br />

Düfte auslösen und wie sie in<br />

Zukunft für die Diagnose und<br />

Behandlung von Krankheiten wie<br />

Krebs eingesetzt werden könnten,<br />

verrät Geruchsforscher<br />

Prof. DDDr. Hanns Hatt.<br />

GERUCHSINN<br />

Der Geruchssinn hat bereits<br />

unsere Vorfahren darüber<br />

informiert, was essbar und was<br />

giftig ist, hat zur richtigen Partnerwahl<br />

beigetragen und über<br />

die Sprache der Pheromone das<br />

Sozialverhalten untereinander<br />

erleichtert. Ein fünf Quadratzentimeter<br />

großes Stück Schleimhaut, das sich<br />

ganz oben in der Nasenhöhle befindet, ist dafür<br />

zuständig, dass unser Gehirn alle zwei bis drei<br />

Sekunden Informationen über Duftmoleküle in<br />

der Luft enthält. Dort nehmen rund 20 Millionen<br />

Riechsinneszellen, die Riechrezeptoren enthalten,<br />

die jeweils dazu passenden Duftstoffe auf – wie<br />

ein Schlüssel, der ins richtige Schloss gesteckt<br />

wird. Die Riechzellen wandeln dieses chemische<br />

Signal in einen elektrischen Stromimpuls um, der<br />

über einen dünnen Nervenfaden direkt ins Gehirn<br />

gelangt. Bis heute steuert das Riechen auf diese<br />

Weise unser <strong>Leben</strong> zentral, dient uns zur Orientierung<br />

und Warnung, beeinflusst, wen wir riechen<br />

können und wann wir die Nase rümpfen, löst<br />

Emotionen und Erinnerungen aus. „Der Mensch<br />

besitzt 400 verschiedene Typen von Riechrezeptoren,<br />

die auf Düfte reagieren können. Sie machen<br />

die größte Gen-Familie im menschlichen Genom<br />

aus – allein daran sieht man die Bedeutung des<br />

Riechens“, erläutert Prof. DDDr. Hanns Hatt, Leiter<br />

der Riechforschung an der Ruhruniversität<br />

Bochum in Deutschland. Sein Wissen über die<br />

Welt des Geruchs hat er in seinem Buch „Die Lust<br />

am Duft“ festgehalten.<br />

„Riechtraining ist das<br />

beste Gehirnjogging!“<br />

Frauen, die auf der<br />

Suche nach dem<br />

Vater ihrer zukünftigen<br />

Kinder sind, bevorzugen<br />

Männer, deren Geruch<br />

sich wesentlich vom<br />

eigenen unterscheidet.<br />

FOTOS: ISTOCK_ PUHHHA<br />

LIEBE GEHT ÜBER DIE NASE<br />

Zahlreiche Forschungsergebnisse untermauern,<br />

wie wichtig der Geruchsinn ist. So wurde festgestellt,<br />

dass Frauen auf der Suche nach dem Vater<br />

ihrer zukünftigen Kinder der eigenen Nase vertrauen<br />

und Männer bevorzugen, deren Geruch<br />

sich wesentlich vom eigenen unterscheidet. Der<br />

Grund: Je unterschiedlicher der Körperduft des<br />

Mannes, desto unterschiedlicher ist auch sein<br />

Genpool im Vergleich zum eigenen und desto<br />

wahrscheinlicher ist es, mit diesem gut durchmischten<br />

Gen-Mix den künftigen Nachwuchs mit<br />

einem stabileren Immunsystem auszustatten.<br />

Männern hingegen geht es evolutionsbedingt eher<br />

um die Quantität der Nachkommen. Schweizer<br />

Forscher konnten feststellen, dass Frauen dann für<br />

Männer besonders verlocken riechen, wenn sie an<br />

ihren fruchtbaren Tagen mehr Östrogen produzieren.<br />

42 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

43


n BUCHTIPP<br />

GERUCHSINN<br />

Riechrezeptoren in Hautzellen<br />

reagieren auf den Duftstoff Sandalore.<br />

Wird die Haut damit eingerieben,<br />

vermehren und bewegen sich<br />

Hautzellen rascher. Wunden heilen<br />

DIE UNIVERSELLE SPRACHE dadurch um 40 Prozent schneller.<br />

DER PHEROMONE<br />

„Unsere Nase liefert uns zudem über die Sprache<br />

der Pheromone – Duftstoffe, die wir abgeben – viele<br />

Informationen über unsere Mitmenschen. Wir alle<br />

verfügen über einen individuellen Geruch, einen<br />

olfaktorischen Fingerabdruck. Zudem produzieren<br />

wir spezielle Duftstoffe in spezifischen Situationen,<br />

etwa wenn wir Angst empfinden“, erläutert<br />

Hatt. Wir können also erschnuppern, wenn unsere<br />

Mitmenschen ängstlich sind und reagieren dann<br />

aufmerksamer, aber auch empathischer. Pheromone<br />

sind auch dafür verantwortlich, dass Neugeborene<br />

sofort zu ihrer Nahrungsquelle, der Mutterbrust,<br />

finden und weitere Botenstoffe sorgen für<br />

eine vertrauensvolle Mutter-Kind-Bindung.<br />

SPERMIEN LIEBEN MAIGLÖCKCHENDUFT<br />

„Der Geruchssinn wurde lange Zeit von der Wissenschaft<br />

vernachlässigt. Seit einigen Jahren<br />

gewinnt er aber glücklicherweise an Gewichtung“,<br />

freut sich der renommierte Geruchsforscher, der<br />

selbst viel zu dieser Trendwende beigetragen hat.<br />

Unter seinen bedeutendsten Entdeckungen: die<br />

Existenz von Riechrezeptoren außerhalb der Nase.<br />

Sie befinden sich überall im Körper und können<br />

zwar nicht riechen, aber dennoch auf Duftstoffe<br />

reagieren, wenn sie über Inhalation, Nahrungsaufnahme<br />

oder Einreiben mit ihnen in Kontakt<br />

kommen. „Wir haben beispielsweise festgestellt,<br />

dass sich Riechrezeptoren in Hautzellen befinden<br />

und auf den Duftstoff Sandalore reagieren.<br />

Wird die Haut damit eingerieben, vermehren und<br />

bewegen sich Hautzellen rascher. „Wunden heilen<br />

dadurch um 40 Prozent schneller“, so Hatt.<br />

Dieselben Riechrezeptoren wurden auch in Haarwurzeln<br />

gefunden: „Werden sie mit dem sandelholzartigen<br />

Duftstoff aktiviert, führt dies zu einer<br />

um 30 Prozent längeren <strong>Leben</strong>sdauer der Haare“,<br />

erläutert der Experte, der bereits vor 15 Jahren<br />

Der Duftstoff Lavendel<br />

gelangt auf alle<br />

Arten ins Gehirn,<br />

durch die Nase,<br />

über die Haut und auch<br />

durch Kapseln. Dort<br />

aktiviert er<br />

die Schlafrezeptoren.<br />

mit der erstmaligen Entdeckung von extranasalen<br />

Riechrezeptoren für Furore in der Forschungswelt<br />

sorgte. „Wir konnten damals zeigen, dass Spermien<br />

Riechrezeptoren besitzen und angelockt von<br />

einem Maiglöckchen-Duftstoff gezielt die Eizelle<br />

ansteuern“, so der Geruchsforscher.<br />

HEILKRAFT VON DUFTSTOFFEN<br />

Noch steckt die Welt der Riechforschung in<br />

den Kinderschuhen, doch technologische<br />

Fortschritte werden künftig<br />

zahlreiche weitere Erkenntnisse<br />

über die Wirkung von Düften<br />

und deren therapeutisches<br />

Potenzial liefern, ist sich<br />

Hatt sicher. „Schon heute<br />

wissen wir, dass zahlreiche<br />

Riechrezeptoren<br />

im Darm auf Duftstoffe<br />

– etwa von unterschiedlichen<br />

Gewürzen wie Kümmel<br />

oder Anis – reagieren.“<br />

Werden diese über die<br />

Nahrungsaufnahme mit dem<br />

jeweiligen Duft stimuliert, wirkt<br />

dies verdauungsfördernd: Der<br />

Darm produziert Serotonin und regt<br />

damit die Darmperistaltik an – die gesteuerte<br />

Darmbewegung, die dem Weitertransport<br />

der Nahrung dient. „Im Moment erforschen wir<br />

Riechrezeptoren in den Bronchien, genauer gesagt<br />

in den dort vorhandenen Immunzellen. Stimuliert<br />

man diese über Inhalation mit einem bestimmten<br />

Duftstoff, führt das zu einer Erschlaffung der Bronchienmuskeln,<br />

wodurch mehr Luft in die Lunge<br />

gelangt.“ Zukünftig könnten Patienten mit Asthma,<br />

COPD oder Allergien davon profitieren, so Hatt.<br />

TUMORZELLEN RIECHEN ANDERS<br />

Auch für die Diagnose und Behandlung von Krebs<br />

liefert die Duftforschung wichtige Erkenntnisse.<br />

„Wir konnten belegen, dass<br />

Tumorzellen im Vergleich zu<br />

gesundem Gewebe<br />

eine andere<br />

Hunden ist es möglich,<br />

spezifische<br />

Krebserkrankungen –<br />

und auch<br />

andere Krankheiten<br />

wie Diabetes oder<br />

Corona – bereits im<br />

Frühstadium<br />

zu erschnüffeln.<br />

FOTOS: ISTOCK_ MADELEINE_STEINBACH_ DIANAZH_ LESDAMORE_ WICKI58; HANNS HATT<br />

Hanns Hatt,<br />

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DIE LUST AM DUFT<br />

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Prof. DDDr. Hanns Hatt,<br />

Leiter der Riechforschung<br />

an der Ruhruniversität Bochum,<br />

Deutschland.<br />

„Riechen ist das effizienteste<br />

Gehirnjogging, da es große<br />

Teile des Gehirns aktiviert.<br />

Eine Ärztin bzw. ein Arzt<br />

kann durch einen Riechtest<br />

neurodegenerative<br />

Erkrankungen wie Parkinson<br />

oder Alzheimer feststellen.“<br />

Mischung von Duftrezeptoren herstellen“,<br />

erläutert der Forscher. Deshalb<br />

ist es etwa Hunden möglich, spezifische<br />

Krebserkrankungen – und auch<br />

andere Krankheiten wie Diabetes oder<br />

Corona – bereits im Frühstadium an<br />

Atem- oder Urinproben zu erschnüffeln.<br />

„Wenn es uns gelingt, einen Biosensor<br />

zu entwickeln, der so gut funktioniert<br />

wie eine Hundenase, wird das<br />

ganz neue Möglichkeiten für die Frühdiagnose<br />

von Krebs ergeben“, blickt Hatt<br />

in die Zukunft. „Erkenntnisse von Riechrezeptoren<br />

in Tumorgewebe könnten künftig<br />

jedoch auch für die Therapie von Krebserkrankungen<br />

eine Rolle spielen“, erklärt Hatt. So konnte<br />

durch Studien festgestellt werden, dass die Stimulation<br />

bestimmter Rezeptoren in Tumorgewebe<br />

mit spezifischen Duftstoffen das Wachstum der<br />

Tumorzellen hemmt.<br />

LAVENDEL FÜR GUTEN SCHLAF<br />

Die gute Nachricht für jene rund 15 Prozent der<br />

Menschen, die von einer Beeinträchtigung des<br />

Geruchssinns betroffen sind: Die Duftwirkung<br />

über die Riechrezeptoren außerhalb der Nase ist<br />

vom nasalen Geruchsverlust völlig unabhängig.<br />

„Diese Erkenntnis ist auch dem österreichischen<br />

Duftforscher Dr. Gerd Buchbauer zu verdanken,<br />

der festgestellt hat, dass Duftstoffe, die man einreibt,<br />

isst oder inhaliert, spätestens 15 Minuten<br />

später im Blut messbar sind und dann durch den<br />

Duftblocker:<br />

Duftstoffe aus Lakritze<br />

blockieren beispielsweise<br />

jenen Rezeptor im Gehirn,<br />

der Reiseübelkeit und<br />

Seekrankheit auslöst.<br />

Körper bis ins Gehirn transportiert werden“, so<br />

Hanns Hatt. So wird beispielsweise auch erklärbar,<br />

warum der Duftstoff Lavendel nicht nur bei<br />

Schlafproblemen hilft, wenn er eingeatmet wird,<br />

sondern auch, wenn er als Öl aufgetragen oder als<br />

Kapsel geschluckt wird: Der Duftstoff gelangt auf<br />

alle Arten ins Gehirn und aktiviert dort die Schlafrezeptoren.<br />

DUFTBLOCKER IM EINSATZ<br />

Jeder Riechrezeptor wird durch einen Duftstoff<br />

aktiviert, kann mit dem entsprechenden Anti-<br />

Duft jedoch auch blockiert werden: Effekte, die<br />

der Duftrezeptor im Körper auslöst, werden durch<br />

diese Duftblocker dann ausgeschaltet. Auch<br />

diese Erkenntnis könnte bei der Behandlung von<br />

Krankheiten wie etwa Arteriosklerose zum Einsatz<br />

kommen. So haben etwa amerikanische Forscher<br />

festgestellt, dass ein Riechrezeptor existiert, der<br />

durch einen bestimmten Zitrusduft aktiviert wird<br />

und daraufhin entzündungsfördernde Botenstoffe<br />

freisetzt, die wiederum die Arterienverkalkung<br />

beschleunigen. Der Anti-Duft „Zitral“ stoppt<br />

diese Aktivierung laut Studienergebnissen. Einige<br />

Duftblocker helfen jedoch bereits jetzt im Alltag:<br />

Duftstoffe aus Lakritze oder Ingwer blockieren<br />

beispielsweise jenen Rezeptor im Gehirn, der<br />

Reiseübelkeit und Seekrankheit auslöst, während<br />

Chinin – das in Tonic Water enthalten ist – einen<br />

bestimmten Rezeptor auf unseren Muskeln blockiert,<br />

der für das Auslösen von Wadenkrämpfen<br />

verantwortlich ist.<br />

BESTES GEHIRNJOGGING<br />

„Mit offener Nase durch die Welt gehen“ –<br />

das rät Prof. Hatt allen Menschen, besonders<br />

aber der älteren Generation, denn: Ab<br />

dem 60. <strong>Leben</strong>sjahr nimmt der Geruchssinn<br />

ab. Mit regelmäßigen Riechübungen kann<br />

man dieser altersbedingten Geruchsblindheit<br />

nicht nur vorbeugen, sondern den Verlust<br />

der Riechfähigkeit auch verlangsamen. Wer<br />

zwei bis drei Minuten pro Tag unterschiedliche<br />

Düfte mit geschlossenen Augen einatmet und sich<br />

dazu überlegt, wie der Duft heißt, wo er ihn das<br />

erste Mal wahrgenommen hat und welche Erinnerungen<br />

und Emotionen damit verknüpft sind, trainiert<br />

dabei nicht nur das Riechen, sondern auch<br />

das gesamte Gehirn. „Riechen ist das effizienteste<br />

Gehirnjogging, da es große Teile des Gehirns aktiviert“,<br />

so Hatt. Anhaltender Geruchsverlust, der<br />

sich bereits weit vor dem 60. <strong>Leben</strong>sjahr bemerkbar<br />

macht, gilt jedoch als Warnzeichen: „Die Ursache<br />

könnte eine neurodegenerative Erkrankung<br />

wie Parkinson oder Alzheimer sein. Eine Ärztin<br />

bzw. ein Arzt kann dies durch einen Riechtest feststellen“,<br />

so der Forscher.<br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

44 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />

45


STOFFWECHSEL<br />

Eine<br />

Für das individuelle<br />

Erkrankungs-Risiko gilt,<br />

dass der Bauchumfang<br />

aussagekräftiger ist<br />

als der BMI.<br />

Frage<br />

des<br />

STOFFWECHSELS<br />

Leptin, dessen Produktion vom Gehirn gesteuert<br />

wird. Werden zu viele Kalorien aufgenommen, gibt<br />

das Gehirn keine Signale mehr ab, das Sättigungsgefühl<br />

bleibt aus. Fettzellen schütten auch Zytokine<br />

aus, das sind entzündungsfördernde Botenstoffe,<br />

die unter anderem Darmerkrankungen, Asthma<br />

und Schuppenflechte begünstigen können. Andere<br />

Botenstoffe wiederum wirken sich auf den Blutdruck<br />

aus, beeinflussen die Insulinausschüttung<br />

(und erhöhen damit das Diabetesrisiko), aber auch<br />

das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

bestimmte Krebsarten, so eine Tübinger Studie.<br />

RISKANTE FETTDEPOTS<br />

Warum überflüssiges Fett bei manchen Menschen<br />

am Bauch, bei anderen am Po oder an den Hüften<br />

gespeichert wird, schreiben Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler der Insulinsensitivität des<br />

Gehirns zu. Reagiert das Gehirn nicht mehr auf<br />

Insulin, verstärkt dies wiederum den Hunger, die<br />

Ansammlung von ungesundem Bauchfett sowie<br />

eine Gewichtszunahme. Mit Sport haben die<br />

übergewichtigen Probandinnen und Probanden<br />

es geschafft, die Insulinsensitivität zu verbessern.<br />

Menschen mit einer hohen Insulinsensitivität<br />

profitieren stärker von einem gesunden <strong>Leben</strong>s-<br />

stil (Bewegung, Ernährung) als Menschen mit<br />

einer Insulinresistenz im Gehirn. Menschen mit<br />

hoher Insulinsensitivität zeigten langfristig eine<br />

gesündere Fettverteilung und verloren rascher an<br />

Gewicht, so das Ergebnis der Langzeit-Studie.<br />

FITNESS & ERNÄHRUNG<br />

Dass gesunde Ernährung und Fitness in engem<br />

Zusammenhang stehen, zeigt eine neue europäische<br />

Untersuchung an 2.300 Menschen im mittleren<br />

<strong>Leben</strong>salter. Hochwertige Ernährung, etwa mit<br />

Gemüse, Obst, Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten<br />

und Fisch, bringt auch eine bessere<br />

körperliche Fitness mit sich.<br />

Im Zuge der Studie wurde die kardiorespiratorische<br />

Fitness der Probandinnen und Probanden<br />

untersucht. Diese spiegelt die Fähigkeit des Körpers<br />

wider, bei körperlicher Betätigung Sauerstoff<br />

bereitzustellen und wichtige Organe gesund zu<br />

erhalten. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Fitness<br />

in Kombination mit hochwertiger Ernährung<br />

am günstigsten ist. Die Studienteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer nahmen im Zuge eines Jahres<br />

126 Nahrungsmittel zu sich, deren Qualität von<br />

den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

mit Hilfe des Alternative Healthy Eating Index<br />

Überflüssiges Fett<br />

wird als Vorrat im<br />

Unterhautfettgewebe<br />

(subkutanes Fett)<br />

gespeichert. Viszerales<br />

Fett lagert sich u. a.<br />

im Bauchraum ab.<br />

Manche Menschen können Berge essen, ohne dick<br />

zu werden, andere legen schon beim Gedanken<br />

an eine üppige Portion Spaghetti an Gewicht zu.<br />

Das liegt vor allem am individuellen Stoffwechsel.<br />

GESUND & LEBEN zeigt, wie Sie den Stoffwechsel<br />

anregen und so Gewicht verlieren können.<br />

Birgit (55) blickt auf die Waage und ist<br />

zufrieden. 51 Kilo bei einer Körpergröße<br />

von 1,64 ist okay, denn schlanke<br />

Menschen haben ein geringeres Risiko,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes,<br />

Fettleber, Krebs oder Darmerkrankungen<br />

zu entwickeln. Ein kritischer Blick in den Spiegel<br />

zeigt ihr aber: Sie hat etwas, was ihre gleichaltrige<br />

Freundin Karin nicht hat, nämlich ein irritierendes<br />

Bäuchlein, das sich unter ihrem Rippenbogen<br />

wölbt. Birgits Body-Mass-Index (BMI) liegt bei<br />

18,9, sie ist also normalgewichtig (BMI von 18,5<br />

bis 24,9). Was Karin, im Gegensatz zu Birgit, aber<br />

nicht hat, wird medizinisch als Viszeralfett, also als<br />

Bauchfett bezeichnet.<br />

„Der BMI wurde in den 1980er-Jahren als Messindikator<br />

für das Idealgewicht eingeführt, heute<br />

ist dieses Paradigma jedoch überholt“, erklärt John<br />

Speakman, Mikrobiologe aus Aberdeen und Mitautor<br />

einer 2022 erschienenen internationalen<br />

Studie, die den Einfluss von Ernährung, Genetik,<br />

46<br />

OA Dr. Lukas Fiedler,<br />

Facharzt für Innere<br />

Medizin, Kardiologie,<br />

Angiologie im Landesklinikum<br />

Wiener<br />

Neustadt (NÖ)<br />

Bewegung und Stoffwechsel auf das Körpergewicht<br />

untersucht hat. Die Messung des BMI macht<br />

nämlich keinen Unterschied, ob es sich beim Körpergewicht<br />

um Muskel- oder Fettmasse handelt.<br />

Inzwischen geht man daher davon aus, dass der<br />

Bauchumfang (Waist-to-Hip-Ratio, kurz: WHR) für<br />

das individuelle Erkrankungs-Risiko aussagekräftiger<br />

ist als der BMI. Um das Bauchfett zu messen,<br />

reicht ein Maßband und eine einfache Formel:<br />

Ertasten Sie den Abschluss der untersten Rippe<br />

und der Oberkante des Hüftknochens – genau<br />

in der Mitte – also im Bereich des Nabels sollte<br />

der Bauchumfang gemessen werden. Frauen,<br />

die mehr als 80 Zentimeter Bauchumfang haben,<br />

haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko, ab 88 Zentimetern<br />

besteht ein hohes Risiko. Bei Männern gilt<br />

ein Bauchumfang ab 94 Zentimetern als bedenklich,<br />

ein hohes Risiko besteht ab 102 Zentimetern<br />

Bauchumfang.<br />

HOCHWERTIGES FETT<br />

Doch Fett ist nicht per se böse, denn: Der Körper<br />

braucht Energie; überflüssiges Fett wird zunächst<br />

als Vorrat im Unterhautfettgewebe (subkutanes<br />

Fett) gespeichert. Das trägt unter anderem dazu<br />

bei, dass wir bei Kälte nicht frieren. Anders das viszerale<br />

Fett: Es lagert sich im Bauchraum ab, aber<br />

auch in Muskeln oder Organen, wie etwa im Herzen<br />

oder in der Leber. Im Gegensatz zum subkutanen<br />

Fett bildet das viszerale Fett auch Hormone<br />

und Botenstoffe. So etwa das Sättigungshormon<br />

FOTOS: ISTOCK_VOYAGERIX, _BENJAMIN TOTH, ANDREA BICHL<br />

SLOWENIENS SPAS:<br />

GESUNDHEIT TRIFFT AUF GENUSS<br />

Sloweniens SPAs laden ein,<br />

die Kraftreserven aufzufüllen!<br />

Kaum ein Land bietet so viele<br />

Möglichkeiten, der <strong>Gesund</strong>heit<br />

etwas Gutes zu tun.<br />

Und immer ist auch ein<br />

Wirtshaus in der Nähe, das<br />

seine Gäste mit großartiger<br />

lokaler Küche verwöhnt.<br />

Nahe der österreichischen Grenze<br />

liegt Radenci, die „Heimat” des berühmten<br />

Mineralwassers mit den drei<br />

Herzen. Wie das Logo zeigt, dreht<br />

sich hier alles um Herz und Kreislauf.<br />

In Moravske Toplice, etwas weiter<br />

im Osten, sprudelt schwarzes Thermalwasser<br />

aus der Erde. Das Baden<br />

in der „Therme 3000” wirkt wohltuend,<br />

erfrischt den Körper, steigert die<br />

Durchblutung und mindert die Nerven-<br />

anspannung. Es wirkt nachgewiesener<br />

Maßen bei Rheuma und Hautproblemen.<br />

Einen Katzensprung von beiden<br />

Thermalorten entfernt befindet sich<br />

das Restaurant „Rajh”. Bereits seit über<br />

50 Jahren pilgern die Kurgäste hierher,<br />

um sich bei einem im Kessel servierten<br />

Bograč Gulasch zu stärken und danach<br />

noch die berühmte Prekmurska Gibanica<br />

aus Äpfeln, Mohn und Nüssen genüsslich<br />

zu verspeisen.<br />

In der Therme Zreče kommt organischer<br />

Heilschlamm aus dem nahen<br />

„Pohorje-Gebirge” bei Entzündungen<br />

innerer Organe zum Einsatz. Am Weg<br />

dorthin bietet sich ein Abstecher nach<br />

Maribor geradezu an. Im „MAK” kann<br />

man bei einem <strong>11</strong>gängigen Überraschungsmenü<br />

davon überzeugen, dass<br />

Sloweniens Küche zu den besten der<br />

Welt gehört.<br />

Anwendungen für den Bewegungsapparat<br />

sowie Rehabilitation nach<br />

Sportverletzungen bieten die Thermen<br />

in Laško, Olimia und Rimske Toplice an.<br />

Wer hier Urlaub macht, kommt um ein<br />

Essen im Burgrestaurant „Pavus” nicht<br />

umhin. Zu den kulinarischen Highlights<br />

der Region gehört auch ein Besuch bei<br />

„Francl”, der in seinem urigen Wirtshaus<br />

in Celje mit knusprigem Wienerschnitzel<br />

und zartem Apfelstrudel<br />

Omas Rezepte neu interpretiert.<br />

Für Gäste, die in den Thermen Čatež,<br />

Šmarješke Toplice oder Dolenjske Toplice<br />

Urlaub machen, ist die Ošterija Debeluh<br />

mit ihrer innovativen Regionalküche<br />

ein Fixpunkt im Programm.<br />

Sonnenhungrige hingegen zieht<br />

es an die Küste. In Portorož, ganz<br />

im Süden des Landes, erwartet sie<br />

mildes Meeresklima und eines der<br />

größten Thermal-, <strong>Gesund</strong>heits- und<br />

Wellnessangebote Europas. Ähnlich<br />

attraktiv wie die SPA-Behandlungen<br />

sind hier die feinen Fischgerichte<br />

in den Restaurants. Im „COB” etwa<br />

entstammen die Rezepte der traditionellen<br />

Küche Istriens, sie erzählen<br />

immer auch eine Geschichte und laden<br />

zu einer kulinarischen Reise ein.<br />

„Dober tek!” sagt man in Slowenien.<br />

„Guten Appetit!”<br />

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Gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen Stoffwechsel und Reizdarm?<br />

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine funktionelle<br />

gastrointestinale Störung, bei der Symptome<br />

wie Bauchschmerzen, Blähungen,<br />

Durchfall oder Verstopfung auftreten, ohne<br />

dass organische Ursachen gefunden werden.<br />

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der<br />

Stoffwechsel eine Rolle bei der Entstehung<br />

und Verschlimmerung von Reizdarmsymptomen<br />

spielen kann:<br />

Ernährung und Verdauung: Der Stoffwechsel<br />

spielt eine Schlüsselrolle bei der<br />

Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen.<br />

Personen mit Reizdarmsyndrom können<br />

empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel<br />

reagieren, insbesondere auf fermentierbare<br />

Kohlenhydrate, die zu Blähungen und Durchfall<br />

führen können. Ein gestörter Stoffwechsel<br />

kann diese Empfindlichkeit verstärken.<br />

(AHEI) und des Mediterranean Diet Score<br />

(MDS) bewertet wurden. Das Ergebnis:<br />

Hochwertige Ernährung bringt höhere Fitness<br />

und damit <strong>Gesund</strong>heit mit sich. Die<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

erklären den besseren Stoffwechsel, indem<br />

sie eine Metabolitenanalyse durchführten.<br />

Dabei wurde beispielsweise ein höherer<br />

Cinnamoylglycin-Gehalt mit einem verringerten<br />

Diabetesrisiko und einer besseren<br />

Insulinresistenz in Verbindung gebracht. Im<br />

Gegensatz dazu steht ein höherer DMGV-<br />

Gehalt mit schlechteren Ernährungsmustern,<br />

schlechtem Stoffwechsel und einer<br />

niedrigen kardiorespiratorischen Fitness<br />

in Zusammenhang. DMGV (Dimethylguanidino-Valeriansäure)<br />

ist ein Marker für<br />

Fettlebererkrankungen, koronare Herzkrankheiten,<br />

kardiovaskuläre Mortalität<br />

und Diabetes. Unser Zuckerkonsum sowie<br />

der Genuss von zuckerhaltigen Getränken<br />

lassen die DMGV-Konzentration im Plasma<br />

ansteigen.<br />

Hormonelle Einflüsse: Der Stoffwechsel<br />

beeinflusst auch die Hormonregulation<br />

im Körper. Hormone wie Serotonin<br />

und Ghrelin sind an der Darmmotilität<br />

und der Regulation des Hungergefühls<br />

beteiligt. Stoffwechselstörungen können<br />

diese Hormone beeinflussen und somit<br />

Reizdarmsymptome verstärken.<br />

Darmmikrobiom: Das Mikrobiom des<br />

Darms, das aus einer Vielzahl von<br />

Bakterien besteht, hat direkte Auswirkungen<br />

auf den Stoffwechsel und die<br />

Verdauung. Ein Ungleichgewicht im<br />

Darmmikrobiom, auch als Dysbiose bezeichnet,<br />

kann zu Reizdarmsymptomen<br />

führen. Stoffwechselprozesse und die<br />

Ernährung können das Gleichgewicht<br />

im Mikrobiom beeinflussen. ■<br />

FASTEN VERJÜNGT DIE ZELLEN<br />

Lange und gesund zu leben, das wünscht<br />

sich jeder von uns. „Eine wesentliche Rolle<br />

dabei spielen unsere Zellen, denn sie können<br />

sich erneuern, den Körper entgiften und<br />

Energie bereitstellen“, betont Dr. Lukas Fiedler,<br />

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie,<br />

Angiologie und Leitender Oberarzt an der 2.<br />

medizinischen Abteilung im Landesklinikum<br />

Wiener Neustadt. „Mitochondrien, also<br />

die Kraftwerke unseres Körpers, brauchen<br />

gesunde Zusatzstoffe wie etwa Q10 (z. B. in<br />

Fisch, Nüssen, Brokkoli), damit die Energiekaskade<br />

aufrechterhalten wird“, so der Mediziner.<br />

„Eine gute Möglichkeit ist es, mit dem<br />

16:8-Fasten den Stoffwechsel zu optimieren.<br />

Dabei wird innerhalb von acht Stunden<br />

gegessen, 16 Stunden wird gefastet.“ So etwa<br />

könnte um 8 Uhr das Frühstück erfolgen,<br />

um 16 Uhr das Abendessen, danach wird<br />

„im Schlaf“ gefastet. Langschläfer werden<br />

es möglicherweise vorziehen, um 12 Uhr zu<br />

essen, um 20 Uhr erfolgt das Abendessen,<br />

dann wird gefastet. Durch den Verzicht auf<br />

Nahrung innerhalb von 16 Stunden kommt<br />

es im Körper zu einer sogenannten Autophagie,<br />

einer Erneuerung der Zellen, die vor<br />

degenerativen Erkrankungen schützt sowie<br />

den Cholesterinspiegel und das Krebs-, Diabetes-<br />

und Herzerkrankungsrisiko senkt.<br />

„Wichtig ist, dass dem Körper mit der<br />

Nahrung viele gesunde <strong>Leben</strong>smittel mit<br />

guten Inhaltsstoffen zugeführt werden, wie<br />

etwa Nüsse und Beeren, Vollkorn (Quinoa,<br />

Haferflocken, Vollkornnudeln) oder Hühnerfleisch,<br />

Fisch und Olivenöl. Als vorteilhaft<br />

für die Zellerneuerung haben sich auch<br />

Sirtuine (Resveratrol), Fisetin (Erdbeeren)<br />

und Quercetin (rote Zwiebeln) erwiesen“, so<br />

Fiedler.<br />

Aufgrund des Hormonrückgangs verliert<br />

der Körper im Alter auch an Muskelmasse.<br />

Daher ist Krafttraining ein wesentlicher<br />

Beitrag, um gesund und fit zu bleiben. „Die<br />

Muskelbelastung muss im Training aber<br />

sehr hoch sein, also mit höchster Trainingsintensität,<br />

so etwa kann mit Therabändern<br />

hohe Belastung erzielt werden“, betont der<br />

Mediziner. Hochwertige Ernährung, ausreichender<br />

Schlaf und regelmäßige Bewegung<br />

sind die besten Möglichkeiten, um lange<br />

gesund zu bleiben.<br />

DORIS SIMHOFER ■<br />

EMPFEHLUNGEN des Monats<br />

MIT EINEM STARKEN<br />

IMMUNSYSTEM DURCH<br />

DEN HERBST<br />

Wenn die Sonneneinstrahlung<br />

immer<br />

schwächer wird,<br />

nimmt auch die<br />

körpereigene<br />

Vitamin-D-Herstellung<br />

ab. Vitamin D<br />

ist aber ein wichtiger<br />

Faktor für starke<br />

Abwehrkräfte und stabile<br />

Knochen. Vor allem zwischen<br />

Oktober und April ist die<br />

Sonneneinstrahlung nicht stark<br />

genug, um ausreichend UVB-<br />

Strahlung für die körpereigene<br />

Vitamin-D-Synthese zu liefern.<br />

Das „Sonnenvitamin“ ist in<br />

den dunkleren Monaten jedoch<br />

besonders wichtig, um den<br />

Alltag immunstark zu meistern.<br />

Sonne wirkt sich jedenfalls auf<br />

das Wohlbefinden und die<br />

Stimmung aus.<br />

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gewinnspielbedingungen. Ich bin damit einverstanden, dass die ÄrzteVerlag GmbH die von mir angegebenen Daten<br />

für Informations- und Marketingmaßnahmen sowie Newsletter in Verbindung mit eigenen Produkten, Dienstleistungen<br />

sowie Veranstaltungen verwendet und mir zu diesem Zweck Informationen per Telefon, Post, E-Mail,<br />

SMS oder Fax, jeweils auch als Massensendung, übermittelt. Darüber hinaus bestätige ich die Richtigkeit meiner<br />

Angaben. Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung jederzeit durch Übersendung eines Schreibens an die<br />

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65, Tel.: 01/96<strong>11</strong>000, office@aerzteverlag.at, widerrufen kann.<br />

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Wien 30.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong> Wien oder p<br />

oder per mail AN: an<br />

redaktion@gesundundleben.at ÄrzteVerlag GmbH; oder geben Kennwort: sie das Kreuzworträtsel Lösungswort unter <strong>11</strong>/23, www.gesundundleben.at/raetselgewinnspiel Währinger Straße 65, 1090 Wien oder per E-Mail ein an .<br />

office@gesundundleben.at oder geben Sie das Lösungswort unter www.gesundundleben.at/raetsel-gewinnspiel ein.<br />

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