Gesund & Leben 2023/11
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BLUTDRUCK<br />
RUNTER MIT<br />
DEM DRUCK!<br />
Wer seinen Blutdruck ganz natürlich senken will, sollte sich<br />
folgende fünf GESUND & LEBEN-Tipps zu Herzen nehmen.<br />
1. SPORTLICHE AKTIVITÄT<br />
Regelmäßige körperliche Bewegung kräftigt die Muskulatur, hebt die Stimmung und<br />
verbessert die Blutfette. Das gute HDL-Cholesterin steigt an und die schädlichen<br />
Fette sinken. Zur Blutdrucksenkung wird als Mindestmaß empfohlen, an fünf Tagen<br />
pro Woche jeweils 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Bei Blutdruckwerten in<br />
Ruhe über 180 mmHg systolisch und 105 mmHg diastolisch mit dem Sport erst<br />
nach einem ärztlichen Belastungs-EKG beginnen. In den ersten vier Wochen den<br />
Puls mit einem Pulsmesser kontrollieren, um die richtige Belastung festzustellen.<br />
Geeignete Bewegungsarten sind Spazierengehen, Walking, Ergometertraining,<br />
Schwimmen, Fahrradfahren und Jogging.<br />
Ungünstig: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball oder Squash.<br />
2. ABNEHMEN<br />
Übergewicht erhöht den Blutdruck deutlich und bringt weitere <strong>Gesund</strong>heitsrisiken<br />
wie Diabetes mellitus oder Gelenksschäden. Nachhaltigen Erfolg verspricht<br />
eine nicht zu schnelle Gewichtsabnahme (keine Radikaldiäten) durch<br />
eine Ernährungsumstellung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität.<br />
Der Blutdruck sinkt mit jedem abgenommenen Kilo: Mit einem Kilo weniger<br />
kann eine Senkung des Blutdrucks um ca. 1 bis 2 mmHG erzielt werden. Im<br />
Vergleich zu fettarmen Diäten lässt sich eine stärkere Gewichtsabnahme durch<br />
Diäten mit geringem Kohlenhydratgehalt erreichen.<br />
3. BLUTDRUCKOPTIMIERT ESSEN<br />
Positiv wirkt sich die mediterrane Ernährung auf das Herz-Kreislauf-System aus.<br />
Empfohlen wird der Verzehr von viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, zwei bis<br />
drei Fischmahlzeiten pro Woche (fettreiche Fischsorten wie Hering, Lachs,<br />
Thunfisch, Makrelen und Sardinen sind reich an Omega-3- Fettsäuren, die<br />
schädliches LDL-Cholesterin senken), Salaten und Hülsenfrüchten sowie<br />
die Verwendung von wenig Salz mit einer Höchstmenge von fünf Gramm<br />
täglich. Statt Kochsalz stehen Alternativen wie Kräuter, Gewürze oder<br />
Diätsalze, die statt Natrium das für den Blutdruck unbedenkliche Kalium<br />
enthalten, zur Auswahl.<br />
Vorsicht: Salz versteckt sich auch in bestimmten Mineralwassersorten<br />
sowie verarbeiteten <strong>Leben</strong>smitteln wie Brot oder Fertiggerichten. Mit einer<br />
kochsalzgeminderten Kost tritt die blutdrucksenkende Wirkung nach etwa<br />
drei Wochen ein.<br />
4. SCHLUSS MIT RAUCHEN<br />
Zigarettenkonsum erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen um das Sechsfache.<br />
Nikotin hat eine gefäßverengende Wirkung, die den Blutdruck steigen lässt.<br />
Der Verzicht auf den Glimmstängel hat eine unmittelbare Wirkung auf den Blutdruck.<br />
Schon zwanzig Minuten nach dem Rauchstopp sinkt der Blutdruck. Nach einem Tag<br />
ohne Zigaretten beginnt das Risiko für einen Herzinfarkt zu sinken.<br />
5. ENTSPANNEN<br />
Anspannung, Stress und Nervosität bringen den Organismus in Alarmbereitschaft<br />
und können zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Mit<br />
Entspannungsmethoden lassen sich innere Anspannung und Unruhe<br />
sowie der Blutdruck verbessern. Dazu zählen u. a. Meditation, die<br />
Technik der Bauchatmung (Zwerchfellatmung), Autogenes Training,<br />
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder Tai-Chi.<br />
FOTOS: ISTOCK_NIK01AY, _ALVAREZ, _IZIKMD, _LIUBOMYR<br />
VORONA, _SEZERYADIGAR, _FREDFROESE<br />
oder körperliche Belastungen lassen ihn in<br />
die Höhe schnellen. Auch die Jahreszeiten<br />
haben einen Einfluss: Bei vielen Menschen<br />
sinkt der Blutdruck im Sommer und steigt<br />
im Winter. Bei Personen mit Bluthochdruck<br />
sind Schwankungen allgemein stärker ausgeprägt.<br />
Der Blutdruckexperte Dr. Ramon<br />
Martinez empfiehlt in seinem Buch „Bluthochdruck<br />
selbst senken: Das erfolgreiche<br />
8-Schritte-Programm“, mehrere Selbstmessungen<br />
zu unterschiedlichen Zeiten<br />
vorzunehmen. Die gesammelten<br />
Werte dienen auch dem Arzt oder der<br />
Ärztin als gute Orientierung, um die<br />
Behandlung anzupassen. Allgemein<br />
gelten für Menschen unter 65 Jahren<br />
Blutdruckwerte von 120–130/70–79<br />
mmHg als ideal. Ab 65 Jahren sind<br />
Werte von 130–140/70–79 mmHG<br />
erstrebenswert. Expertinnen und<br />
Experten raten, schon im Jugendalter den<br />
Blutdruck zu kontrollieren. Das ist besonders<br />
sinnvoll, wenn Risikofaktoren wie eine<br />
Neigung zu Fettleibigkeit (Adipositas) oder<br />
n BUCHTIPP<br />
Dr. Ramon Martinez<br />
BLUTHOCHDRUCK<br />
SELBST SENKEN.<br />
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eine erbliche Veranlagung – etwa wenn beide<br />
Elternteile Bluthochdruck haben – vorliegen.<br />
Selbst im hochnormalen Bereich (Messwerte<br />
zwischen 130–139/85–89 mmHg) könne<br />
das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
erhöht sein, sagt Vyhnanek: „Daten belegen,<br />
dass es schon bei diesen Blutdruckwerten zu<br />
einer Häufung von kardiovaskulären Ereignissen<br />
kommt. Eine Lifestylemodifikation<br />
durch mehr Bewegung, weniger Stress oder<br />
eine Gewichtsreduktion stellt einen guten<br />
ersten Schritt der Behandlung dar und sollte<br />
mit dem Arzt bzw. der Ärztin des Vertrauens<br />
besprochen werden.“ Wer rechtzeitig blutdrucksenkende<br />
Maßnahmen ergreift, kann<br />
das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen<br />
senken und dem altersbedingten Anstieg des<br />
Blutdrucks entgegenwirken. Wird der Blutdruck<br />
medikamentös behandelt, könne die<br />
Änderung des <strong>Leben</strong>sstils eine Verringerung<br />
der Medikamentendosis bewirken und im<br />
besten Fall das Absetzen der Medikamente<br />
ermöglichen, sagt Martinez.<br />
JACQUELINE KACETL n<br />
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