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Gesund & Leben 2023/11

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VITALSTOFFE<br />

Fast jeder Mensch<br />

entwickelt im Herbst und Winter<br />

einen Mangel an Vitman D. Zumindest<br />

wenn er keine Ergänzungen einnimmt.<br />

n BUCHTIPP<br />

DR. CHRISTIAN<br />

MATTHAI<br />

MEINE<br />

SPRECHSTUNDE.<br />

FÜR FRAUEN,<br />

DIE MITTEN IM LEBEN<br />

STEHEN<br />

In seinem Buch widmet<br />

sich Dr. Christian Matthai<br />

ganz dem Thema<br />

Frauengesundheit ab 40<br />

und plädiert dafür, dem<br />

neuen <strong>Leben</strong>sabschnitt<br />

gelassen entgegenzusehen.<br />

Denn schließlich<br />

sind der hormonelle<br />

Wechsel und das Älterwerden<br />

eine vollkommen<br />

normale Sache und<br />

keine Krankheit!<br />

Kneipp, 144 Seiten,<br />

26,– Euro<br />

Auf dieser Grundlage kann ein Blutbild dann Aufschluss<br />

über den genauen Vitalstoffbedarf geben“,<br />

sagt der Mediziner.<br />

WELCHE VITALSTOFFE FEHLEN<br />

AM HÄUFIGSTEN?<br />

Die Frage, ob grundsätzlich jeder Mensch Nahrungsergänzungsmittel<br />

einnehmen sollte, verneint<br />

Matthai: „Es gibt durchaus Personen, die es<br />

schaffen, ihren Bedarf allein durch eine ausgewogene<br />

Ernährung zu decken.“ Mit einer Ausnahme:<br />

Vitamin D. „Fast jeder Mensch entwickelt im<br />

Herbst und Winter einen Mangel, wenn er keine<br />

Ergänzungen einnimmt. Und auch im Sommer,<br />

wenn man die meiste Zeit des Tages nicht im<br />

Freien, sondern im Büro verbringt, werden die<br />

Vitamin-D-Depots oft nicht ausreichend aufgefüllt.“<br />

Daneben zählen Omega-3-Fettsäuren, Magnesium,<br />

Zink, Selen und die B-Vitamine zu den<br />

am häufigsten fehlenden Vitalstoffen. Und: „Oft<br />

wird ein Mangel am Coenzym Q10 übersehen.<br />

Dieses Antioxidans spielt nicht nur eine wichtige<br />

Rolle für unsere Herzgesundheit, sondern auch in<br />

den Mitochondrien, unseren Zellkraftwerken. Bei<br />

einem vorliegenden Q10-Mangel werden im Körper<br />

vermehrt freie Radikale gebildet.“<br />

Prinzipiell, so der Arzt, gibt es aber kaum eine<br />

Personengruppe, die keinen Bedarf an Vitalstoffen<br />

hat: „Jugendliche im Wachstum, ältere Personen,<br />

schwangere und stillende Frauen, kranke<br />

Menschen sowie Sportlerinnen und Sportler mit<br />

intensiver körperlicher Aktivität – sie alle weisen<br />

häufig unterschiedliche Mängel auf.“<br />

DIE RICHTIGE WAHL FÜR IHRE GESUNDHEIT<br />

Jedenfalls individuell abgestimmt werden sollte<br />

die Darreichungsform von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

sagt Matthai: „Vitalstoffinfusionen<br />

liegen seit einiger Zeit stark im Trend und werden<br />

in immer mehr Ordinationen angeboten.<br />

Tatsächlich rate ich aber oft davon ab, wenn ich<br />

der Meinung bin, dass sie nicht notwendig<br />

sind. Immerhin sind Infusionen auch<br />

um einiges teurer als die Einnahme von<br />

Vitalstoffen in Form von Kapseln.“ Sinn<br />

machen Infusionen hingegen bei akutem<br />

Bedarf: „Wenn Sie in der Früh mit Halsschmerzen<br />

und einer laufenden Nase aufwachen,<br />

aber wissen, dass Sie in wenigen<br />

Tagen ein wichtiges Ereignis haben, bei<br />

dem Sie fit sein möchten, wäre beispielsweise<br />

eine Vitamin-C-Infusion eine gute<br />

Option. Die Menge, die über den Darm aufgenommen<br />

werden kann, ist begrenzt, aber über die<br />

Infusion kann eine hochdosierte Menge des Vitamins<br />

direkt in Ihre Blutbahn verabreicht werden“,<br />

erklärt der Mediziner. Obwohl Vitamin-C- oder<br />

Zinkinfusionen die Entstehung einer Erkältung<br />

freilich nicht verhindern, haben Studien gezeigt,<br />

dass sie deren Dauer um ein paar Tage verkürzen<br />

können. Ein weiterer Grund, der für die Verabreichung<br />

von Vitalstoffinfusionen spricht, sind bestehende<br />

Verdauungsprobleme, erklärt Matthai:<br />

„In diesem Fall ist es sinnvoll, den Magen-Darm-<br />

Trakt mit einer Infusion zu umgehen und somit<br />

sicherzustellen, dass die benötigten Nährstoffe<br />

direkt in den Blutkreislauf gelangen.“ Infusionen<br />

werden auf den Bedarf jeder einzelnen Patientin<br />

bzw. jedes Patienten abgestimmt und enthalten<br />

manchmal spezielle Formen von Antioxidantien<br />

wie Glutathion, kombiniert mit Vitamin C, Zink,<br />

Selen und anderen Vitalstoffen. Darüber hinaus<br />

gibt es auch Vitamine, die mittels Injektion in den<br />

Muskel verabreicht werden können. Hierzu zählen<br />

beispielsweise Vitamin K, Magnesium, Calcium<br />

oder Kombinationen verschiedener B-Vitamine:<br />

„Vitamin B-Komplex-Injektionen eignen<br />

sich insbesondere für Menschen mit einer hohen<br />

Stressbelastung, Antriebslosigkeit oder unterstützend<br />

bei depressiven Verstimmungen. Gerade in<br />

solchen herausfordernden Situationen möchte<br />

man, dass es der Patientin oder dem Patienten<br />

so schnell wie möglich besser geht – daher ist es<br />

sinnvoller, eine höhere Dosis zu injizieren, als<br />

über einen längeren Zeitraum Kapseln zu verabreichen“,<br />

erklärt Matthai.<br />

Wer sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit<br />

zusätzlich unterstützen will, sollte auf eine<br />

ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung,<br />

Stressreduktion und ausreichend Schlaf achten,<br />

betont der Mediziner: „Stress und Schlafstörungen<br />

gehen immer mit einem erhöhten Cortisol-<br />

Spiegel einher. Cortisol ist ein Immunsuppressivum,<br />

welches die Aktivität des Immunsystems<br />

unterdrückt. Wenn man sich also zerreißt – egal<br />

ob beruflich oder privat – fährt das Immunsystem<br />

in den Keller und man muss davon ausgehen,<br />

dass man anfälliger für Infekte ist.“<br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

FOTOS: ISTOCK_VALERIY_G_ MICROSTOCKHUB<br />

WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_BSD STUDIO_FILO<br />

Am 14. November, dem Geburtstag<br />

von Sir Frederick<br />

Priv.-Doz. DDr.<br />

Banting, der gemeinsam mit<br />

Philipp Saiko, Präsident,<br />

anderen Forschern 1921 das<br />

& Mag. pharm. Susanne<br />

lebenswichtige Insulin deckte, findet der Weltent-<br />

Ergott-Badawi, Vizepräsidentin<br />

Apothekerkammer Wien<br />

Diabetes-Tag statt.<br />

Dieser wurde 1991<br />

von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende<br />

Verbreitung von Diabetes aufmerksam zu machen. In Österreich<br />

sind laut Bundesministerium für Soziales, <strong>Gesund</strong>heit, Pflege und Konsumentenschutz<br />

sowie der Österreichischen Diabetes Gesellschaft etwa<br />

600.000 Personen von Diabetes mellitus betroffen. Vor allem bei Kindern<br />

und Jugendlichen steigt die Zahl der Diabetes-Erkrankungen bedenklich<br />

an. Unter dem Namen Diabetes werden allgemein zwei Krankheiten zu-<br />

sammengefasst, die ähnlich sind, aber ganz unterschiedliche Ursachen<br />

haben: der jugendliche Diabetes (auch: Typ I) und der Erwachsenen- beziehungsweise<br />

Altersdiabetes (Typ II). Beiden gemeinsam ist, dass der Körper<br />

nicht selbst ausreichend Insulin bilden kann, welches für den Zuckerabbau im<br />

Blut verantwortlich ist.<br />

INSULIN REGULIERT ZUCKER IM BLUT<br />

Zucker ist lebenswichtig für den Menschen. Er liefert uns und unserem Körper die<br />

nötige Energie. Üblicherweise werden Kohlenhydrate, die wir mit der Nahrung<br />

zu uns nehmen, bei der Verdauung in Zucker umgewandelt und über das Blut<br />

im ganzen Körper verteilt. Dabei sorgt das Hormon Insulin dafür, dass der<br />

Zucker von anderen Körperzellen aus dem Blut aufgenommen wird. Kann<br />

der Körper aber nicht ausreichend Insulin selbst erzeugen, verbleibt zu<br />

viel Zucker im Blut – es kann zu schweren Schäden an den Blutgefäßen,<br />

zu Nierenschäden, Blindheit, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen.<br />

Beim Typ-I-Diabetes zerstört das Immunsystem die Insulin-produzierenden<br />

Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Früher führte diese Erkrankung<br />

oftmals zum Tod. Heute können die etwa 30.000 Typ-I-Diabetikerinnen<br />

und -Diabetiker in Österreich gut damit leben, indem sie sich das<br />

Insulin mit kleinen Injektionssystemen (z.B. Pen) selbst zuführen. Bei<br />

Typ-II-Diabetes reagieren die Zellen hingegen nicht mehr ausreichend<br />

auf Insulin. Typ-II-Diabetikerinnen und -diabetiker können meist lange mit<br />

Medikamenten behandelt werden, welche die Insulinempfindlichkeit der<br />

Zellen erhöhen oder die Insulinausschüttung steigern. Insulininjektionen<br />

sind erst in sehr fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung notwendig.<br />

Zusätzlich helfen <strong>Leben</strong>sstiländerungen und eine Ernährungsumstellung<br />

oftmals dabei, die Krankheit zu kontrollieren, da diese unter anderem auch<br />

auf Übergewicht zurückzuführen ist.<br />

<br />

GESUND<br />

MIT IHRER<br />

WIENER APOTHEKE<br />

DIABETES:<br />

GUT<br />

EINGESTELLT<br />

DURCHS LEBEN<br />

n UNTERSTÜTZUNG DURCH<br />

IHRE APOTHEKE UMS ECK<br />

Diabetikerinnen und Diabetiker müssen ihren <strong>Leben</strong>sstil, ihre Ernährung<br />

und ihre Arzneimittel gut im Griff haben. Die Apothekerinnen und<br />

Apotheker Ihres Vertrauens können Sie nicht nur bei der Auswahl der<br />

nötigen Blutzuckermessgeräte und Insulin-Injektionssysteme unterstützen<br />

und Ihnen den richtigen Umgang damit erklären, sondern<br />

Ihnen auch Ratschläge zur <strong>Leben</strong>sführung und zur Vermeidung<br />

von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln geben.<br />

Mit der richtigen Einstellung, medizinischer Betreuung<br />

und einer gesunden <strong>Leben</strong>sweise können<br />

Menschen mit Diabetes ein erfülltes und<br />

aktives <strong>Leben</strong> führen.<br />

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