Gesund & Leben 2023/11
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
VITALSTOFFE<br />
Fast jeder Mensch<br />
entwickelt im Herbst und Winter<br />
einen Mangel an Vitman D. Zumindest<br />
wenn er keine Ergänzungen einnimmt.<br />
n BUCHTIPP<br />
DR. CHRISTIAN<br />
MATTHAI<br />
MEINE<br />
SPRECHSTUNDE.<br />
FÜR FRAUEN,<br />
DIE MITTEN IM LEBEN<br />
STEHEN<br />
In seinem Buch widmet<br />
sich Dr. Christian Matthai<br />
ganz dem Thema<br />
Frauengesundheit ab 40<br />
und plädiert dafür, dem<br />
neuen <strong>Leben</strong>sabschnitt<br />
gelassen entgegenzusehen.<br />
Denn schließlich<br />
sind der hormonelle<br />
Wechsel und das Älterwerden<br />
eine vollkommen<br />
normale Sache und<br />
keine Krankheit!<br />
Kneipp, 144 Seiten,<br />
26,– Euro<br />
Auf dieser Grundlage kann ein Blutbild dann Aufschluss<br />
über den genauen Vitalstoffbedarf geben“,<br />
sagt der Mediziner.<br />
WELCHE VITALSTOFFE FEHLEN<br />
AM HÄUFIGSTEN?<br />
Die Frage, ob grundsätzlich jeder Mensch Nahrungsergänzungsmittel<br />
einnehmen sollte, verneint<br />
Matthai: „Es gibt durchaus Personen, die es<br />
schaffen, ihren Bedarf allein durch eine ausgewogene<br />
Ernährung zu decken.“ Mit einer Ausnahme:<br />
Vitamin D. „Fast jeder Mensch entwickelt im<br />
Herbst und Winter einen Mangel, wenn er keine<br />
Ergänzungen einnimmt. Und auch im Sommer,<br />
wenn man die meiste Zeit des Tages nicht im<br />
Freien, sondern im Büro verbringt, werden die<br />
Vitamin-D-Depots oft nicht ausreichend aufgefüllt.“<br />
Daneben zählen Omega-3-Fettsäuren, Magnesium,<br />
Zink, Selen und die B-Vitamine zu den<br />
am häufigsten fehlenden Vitalstoffen. Und: „Oft<br />
wird ein Mangel am Coenzym Q10 übersehen.<br />
Dieses Antioxidans spielt nicht nur eine wichtige<br />
Rolle für unsere Herzgesundheit, sondern auch in<br />
den Mitochondrien, unseren Zellkraftwerken. Bei<br />
einem vorliegenden Q10-Mangel werden im Körper<br />
vermehrt freie Radikale gebildet.“<br />
Prinzipiell, so der Arzt, gibt es aber kaum eine<br />
Personengruppe, die keinen Bedarf an Vitalstoffen<br />
hat: „Jugendliche im Wachstum, ältere Personen,<br />
schwangere und stillende Frauen, kranke<br />
Menschen sowie Sportlerinnen und Sportler mit<br />
intensiver körperlicher Aktivität – sie alle weisen<br />
häufig unterschiedliche Mängel auf.“<br />
DIE RICHTIGE WAHL FÜR IHRE GESUNDHEIT<br />
Jedenfalls individuell abgestimmt werden sollte<br />
die Darreichungsform von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />
sagt Matthai: „Vitalstoffinfusionen<br />
liegen seit einiger Zeit stark im Trend und werden<br />
in immer mehr Ordinationen angeboten.<br />
Tatsächlich rate ich aber oft davon ab, wenn ich<br />
der Meinung bin, dass sie nicht notwendig<br />
sind. Immerhin sind Infusionen auch<br />
um einiges teurer als die Einnahme von<br />
Vitalstoffen in Form von Kapseln.“ Sinn<br />
machen Infusionen hingegen bei akutem<br />
Bedarf: „Wenn Sie in der Früh mit Halsschmerzen<br />
und einer laufenden Nase aufwachen,<br />
aber wissen, dass Sie in wenigen<br />
Tagen ein wichtiges Ereignis haben, bei<br />
dem Sie fit sein möchten, wäre beispielsweise<br />
eine Vitamin-C-Infusion eine gute<br />
Option. Die Menge, die über den Darm aufgenommen<br />
werden kann, ist begrenzt, aber über die<br />
Infusion kann eine hochdosierte Menge des Vitamins<br />
direkt in Ihre Blutbahn verabreicht werden“,<br />
erklärt der Mediziner. Obwohl Vitamin-C- oder<br />
Zinkinfusionen die Entstehung einer Erkältung<br />
freilich nicht verhindern, haben Studien gezeigt,<br />
dass sie deren Dauer um ein paar Tage verkürzen<br />
können. Ein weiterer Grund, der für die Verabreichung<br />
von Vitalstoffinfusionen spricht, sind bestehende<br />
Verdauungsprobleme, erklärt Matthai:<br />
„In diesem Fall ist es sinnvoll, den Magen-Darm-<br />
Trakt mit einer Infusion zu umgehen und somit<br />
sicherzustellen, dass die benötigten Nährstoffe<br />
direkt in den Blutkreislauf gelangen.“ Infusionen<br />
werden auf den Bedarf jeder einzelnen Patientin<br />
bzw. jedes Patienten abgestimmt und enthalten<br />
manchmal spezielle Formen von Antioxidantien<br />
wie Glutathion, kombiniert mit Vitamin C, Zink,<br />
Selen und anderen Vitalstoffen. Darüber hinaus<br />
gibt es auch Vitamine, die mittels Injektion in den<br />
Muskel verabreicht werden können. Hierzu zählen<br />
beispielsweise Vitamin K, Magnesium, Calcium<br />
oder Kombinationen verschiedener B-Vitamine:<br />
„Vitamin B-Komplex-Injektionen eignen<br />
sich insbesondere für Menschen mit einer hohen<br />
Stressbelastung, Antriebslosigkeit oder unterstützend<br />
bei depressiven Verstimmungen. Gerade in<br />
solchen herausfordernden Situationen möchte<br />
man, dass es der Patientin oder dem Patienten<br />
so schnell wie möglich besser geht – daher ist es<br />
sinnvoller, eine höhere Dosis zu injizieren, als<br />
über einen längeren Zeitraum Kapseln zu verabreichen“,<br />
erklärt Matthai.<br />
Wer sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit<br />
zusätzlich unterstützen will, sollte auf eine<br />
ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung,<br />
Stressreduktion und ausreichend Schlaf achten,<br />
betont der Mediziner: „Stress und Schlafstörungen<br />
gehen immer mit einem erhöhten Cortisol-<br />
Spiegel einher. Cortisol ist ein Immunsuppressivum,<br />
welches die Aktivität des Immunsystems<br />
unterdrückt. Wenn man sich also zerreißt – egal<br />
ob beruflich oder privat – fährt das Immunsystem<br />
in den Keller und man muss davon ausgehen,<br />
dass man anfälliger für Infekte ist.“<br />
MICHAELA NEUBAUER n<br />
FOTOS: ISTOCK_VALERIY_G_ MICROSTOCKHUB<br />
WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_BSD STUDIO_FILO<br />
Am 14. November, dem Geburtstag<br />
von Sir Frederick<br />
Priv.-Doz. DDr.<br />
Banting, der gemeinsam mit<br />
Philipp Saiko, Präsident,<br />
anderen Forschern 1921 das<br />
& Mag. pharm. Susanne<br />
lebenswichtige Insulin deckte, findet der Weltent-<br />
Ergott-Badawi, Vizepräsidentin<br />
Apothekerkammer Wien<br />
Diabetes-Tag statt.<br />
Dieser wurde 1991<br />
von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende<br />
Verbreitung von Diabetes aufmerksam zu machen. In Österreich<br />
sind laut Bundesministerium für Soziales, <strong>Gesund</strong>heit, Pflege und Konsumentenschutz<br />
sowie der Österreichischen Diabetes Gesellschaft etwa<br />
600.000 Personen von Diabetes mellitus betroffen. Vor allem bei Kindern<br />
und Jugendlichen steigt die Zahl der Diabetes-Erkrankungen bedenklich<br />
an. Unter dem Namen Diabetes werden allgemein zwei Krankheiten zu-<br />
sammengefasst, die ähnlich sind, aber ganz unterschiedliche Ursachen<br />
haben: der jugendliche Diabetes (auch: Typ I) und der Erwachsenen- beziehungsweise<br />
Altersdiabetes (Typ II). Beiden gemeinsam ist, dass der Körper<br />
nicht selbst ausreichend Insulin bilden kann, welches für den Zuckerabbau im<br />
Blut verantwortlich ist.<br />
INSULIN REGULIERT ZUCKER IM BLUT<br />
Zucker ist lebenswichtig für den Menschen. Er liefert uns und unserem Körper die<br />
nötige Energie. Üblicherweise werden Kohlenhydrate, die wir mit der Nahrung<br />
zu uns nehmen, bei der Verdauung in Zucker umgewandelt und über das Blut<br />
im ganzen Körper verteilt. Dabei sorgt das Hormon Insulin dafür, dass der<br />
Zucker von anderen Körperzellen aus dem Blut aufgenommen wird. Kann<br />
der Körper aber nicht ausreichend Insulin selbst erzeugen, verbleibt zu<br />
viel Zucker im Blut – es kann zu schweren Schäden an den Blutgefäßen,<br />
zu Nierenschäden, Blindheit, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen.<br />
Beim Typ-I-Diabetes zerstört das Immunsystem die Insulin-produzierenden<br />
Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Früher führte diese Erkrankung<br />
oftmals zum Tod. Heute können die etwa 30.000 Typ-I-Diabetikerinnen<br />
und -Diabetiker in Österreich gut damit leben, indem sie sich das<br />
Insulin mit kleinen Injektionssystemen (z.B. Pen) selbst zuführen. Bei<br />
Typ-II-Diabetes reagieren die Zellen hingegen nicht mehr ausreichend<br />
auf Insulin. Typ-II-Diabetikerinnen und -diabetiker können meist lange mit<br />
Medikamenten behandelt werden, welche die Insulinempfindlichkeit der<br />
Zellen erhöhen oder die Insulinausschüttung steigern. Insulininjektionen<br />
sind erst in sehr fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung notwendig.<br />
Zusätzlich helfen <strong>Leben</strong>sstiländerungen und eine Ernährungsumstellung<br />
oftmals dabei, die Krankheit zu kontrollieren, da diese unter anderem auch<br />
auf Übergewicht zurückzuführen ist.<br />
<br />
GESUND<br />
MIT IHRER<br />
WIENER APOTHEKE<br />
DIABETES:<br />
GUT<br />
EINGESTELLT<br />
DURCHS LEBEN<br />
n UNTERSTÜTZUNG DURCH<br />
IHRE APOTHEKE UMS ECK<br />
Diabetikerinnen und Diabetiker müssen ihren <strong>Leben</strong>sstil, ihre Ernährung<br />
und ihre Arzneimittel gut im Griff haben. Die Apothekerinnen und<br />
Apotheker Ihres Vertrauens können Sie nicht nur bei der Auswahl der<br />
nötigen Blutzuckermessgeräte und Insulin-Injektionssysteme unterstützen<br />
und Ihnen den richtigen Umgang damit erklären, sondern<br />
Ihnen auch Ratschläge zur <strong>Leben</strong>sführung und zur Vermeidung<br />
von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln geben.<br />
Mit der richtigen Einstellung, medizinischer Betreuung<br />
und einer gesunden <strong>Leben</strong>sweise können<br />
Menschen mit Diabetes ein erfülltes und<br />
aktives <strong>Leben</strong> führen.<br />
30 GESUND & LEBEN <strong>11</strong>/23<br />
31