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Ärzt*in für Wien 2023/10

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN <strong>10</strong> <strong>2023</strong><br />

MILITÄRMEDIZIN<br />

„Das Spannende ist<br />

die Vielfalt“<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse <strong>10</strong>-12, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Postaufgabenummer: 09<br />

MOBBING & CO<br />

Ombudsstelle hilft<br />

Betroffenen<br />

VORSORGE<br />

Post vom<br />

Wohlfahrtsfonds<br />

WACHGERÜTTELT<br />

Hohe Wellen hat der Warnstreik des ärztlichen<br />

Personals der ZNA Ottakring im Juni geschlagen.<br />

Doch was hat sich seither verändert? Streiksprecherin<br />

Aglaia Kotal und Streiksprecher Severin Ehrengruber<br />

ziehen eine Zwischenbilanz.<br />

Foto: Stefan Seelig


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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Konstruktive Kräfte<br />

► Ich bin erst vor einigen Wochen aus meinem längeren Krankenstand infolge einer<br />

Herzklappen- und einer Hüftoperation in mein Präsidentenamt zurückgekehrt.<br />

Zurück in einer politischen Situation, die geprägt ist durch Herausforderungen, die so gut<br />

wie alles übertreffen, was ich in den vergangenen drei Jahrzehnten in der Ärztevertretung<br />

erlebt habe. Zusammenfassender Befund: Zahlreiche politische Akteure sind sich darin<br />

einig, die Ärztekammer zu schwächen und von Entscheidungen ausschließen zu wollen.<br />

Gerade vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass wir selbstbewusst, kompetent<br />

und möglichst einmütig auftreten. Leider ist das in den vergangenen Monaten nicht immer<br />

gelungen, und wir haben in der Öffentlichkeit bisweilen kein gutes Bild abgegeben.<br />

„Behindern wir uns gegenseitig<br />

nicht länger bei dieser<br />

dringend notwendigen Arbeit<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und<br />

Kollegen und ziehen wir wieder<br />

an einem Strang.“<br />

Blick nach vorne<br />

Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir uns in erster Linie um die legitimen Anliegen unserer<br />

Mitglieder kümmern, und uns weniger – viel weniger – mit uns selbst beschäftigen.<br />

Blicken wir also nach vorne und konzentrieren wir uns auf die Standespolitik und auf die<br />

Vertretung der Interessen unserer Mitglieder:<br />

Die Kurie niedergelassene Ärzte muss da<strong>für</strong> sorgen, dass es endlich einen Kassenvertragsabschluss<br />

in <strong>Wien</strong> gibt. Wir müssen eine Schlechterstellung von Wahlärztinnen und<br />

Wahlärzten verhindern, wir müssen dem Impfen in den Apotheken einen Riegel vorschieben<br />

und uns gleichzeitig um das Dispensierrecht <strong>für</strong> Ordinationen kümmern. Die Angriffe der<br />

Wirtschaft auf die freie Ärztin und den freien Arzt erleben aktuell im Rahmen des geplanten<br />

Darmkrebs-Screeningprogramms wieder einen neuen Höhepunkt. Die niedergelassenen<br />

Kolleginnen und Kollegen haben ein Recht darauf, dass wir sie davor beschützen.<br />

Die Kurie angestellte Ärzte braucht eine tragfähige Gesprächsbasis mit dem Rathaus, um<br />

notwendige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

auf den Weg zu bringen. Dem Aufzeigen von Missständen in den Spitälern müssen<br />

jetzt politische Ergebnisse folgen. Die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte warten darauf.<br />

Bundespolitisch müssen wir in den 15a-Verhandlungen präsent sein und dort unsere Vorschläge<br />

einbringen. Diese Verhandlungen sind entscheidend <strong>für</strong> die Rahmenbedingungen<br />

unserer Tätigkeit in den nächsten Jahren.<br />

Behindern wir uns also gegenseitig nicht länger bei dieser dringend notwendigen Arbeit<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen und ziehen wir wieder an einem Strang. Wir brauchen eine<br />

Kooperation der konstruktiven Kräfte. Ich lade alle Mandatarinnen und Mandatare der<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer und alle daran interessierten Mitglieder ein, diesen konstruktiven<br />

Weg mitzugehen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Johannes Steinhart<br />

Foto: AEK <strong>Wien</strong><br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3


BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Heißer Herbst<br />

„70 Prozent aller <strong>Wien</strong>er<br />

Spitalsärztinnen und -ärzte<br />

sind bereit zum Streik! Diesen<br />

Auftrag können wir nicht<br />

ignorieren.“<br />

► Knapp drei Monate ist es her, dass die Kolleginnen und Kollegen der Zentralen<br />

Notaufnahme (ZNA) der Klinik Ottakring unter dem Motto „Come in, Burn out“<br />

ihrem Ärger Luft machten. Warum der Streik so wichtig war und was sich seitdem in<br />

Ottakring getan hat, erklären Aglaia Kotal und Severin Ehrengruber vom Streikkomitee im<br />

großen Doppelinterview. Doch Ottakring ist überall. Eine repräsentative Umfrage des<br />

renommierten Meinungsforschers Peter Hajek zeigt: 70 Prozent aller <strong>Wien</strong>er Spitalsärztinnen<br />

und -ärzte sind bereit zum Streik! Diesen Auftrag können wir nicht ignorieren. Zumal<br />

sich Landes- und Bundesebene beim Finanzausgleich gegenseitig den schwarzen Peter<br />

zuschieben. Das Ergebnis: Stillstand. Es droht schon wieder ein toxischer Winter mit vollen<br />

Spitalsbetten und ausgebranntem Personal. Der Kurienausschuss angestellte Ärzte der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hat deshalb beschlossen, einen wienweiten Streik der Ärztinnen<br />

und Ärzte zu planen. Die Politik muss endlich aufwachen! Wir stehen nicht zuletzt in der<br />

Pflicht der <strong>Wien</strong>er Patientinnen und Patienten. Dass diese eine im Vergleich zum Vorjahr<br />

teilweise noch angespanntere Lage vorfinden, hat tief liegende Gründe.<br />

Corona-Pandemie als Brennglas<br />

In den letzten Jahren musste vielfach die Corona-Pandemie als pauschale Erklärung <strong>für</strong><br />

Engpässe und Krisensituationen im Gesundheitssystem herhalten. Doch Erhebungen zeigen,<br />

dass die Zustände in unseren Spitälern strukturellen Problemen geschuldet sind. Das kann<br />

man weder mit Corona rechtfertigen noch mit dem Stopfen einzelner Löcher lösen. Irritierende<br />

Geschichten wie der Bodycam-Vorfall rund um die WiGev-Pflegedirektorin oder zusammengekauerte<br />

Patienten am Spitalsboden zeigen: es muss jetzt gehandelt werden! Unser<br />

<strong>10</strong>-Punkte-Plan zur Rettung der <strong>Wien</strong>er Spitäler liegt der Stadt <strong>Wien</strong> seit dem Sommer vor.<br />

Die bisherigen Reaktionen aus der Politik lassen aber vermuten, dass man den Ernst der Lage<br />

nicht erkennen will. Dabei wären Sofortmaßnahmen wie die Rückkehr- beziehungsweise<br />

Bleibeprämie in Höhe von jeweils 24.000 Euro eine einfache Maßnahme, um Personal zu<br />

halten anstatt es weiter zu vergraulen. Auch langfristig angelegte Lösungsvorschläge stehen<br />

im <strong>10</strong>-Punkte-Plan. Nur ein Stichwort: Bürokratieabbau. Dokumentationsaufwand kostet<br />

Zeit und kann durch die Digitalisierung von Prozessen deutlich reduziert werden. Und<br />

natürlich geht es auch ums Geld. Wer ein solidarisches öffentliches Gesundheitssystem will,<br />

muss es finanzieren wollen! Das Burgenland macht es vor: marktkonforme Gehälter sind eine<br />

Sache des politischen Willens. Wir warten deshalb gespannt auf den Abschluss der Gehaltsverhandlungen<br />

zwischen Stadt <strong>Wien</strong> und Gewerkschaft Younion. Wir Ärztinnen und Ärzte<br />

dürfen uns dabei nicht abspeisen lassen!<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Stefan Ferenci<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 5


*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation<br />

erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace,<br />

Wiedner Hauptstraße 120-124, <strong>10</strong>50 <strong>Wien</strong> widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten.<br />

Greenpeace dankt <strong>für</strong> die kostenlose Schaltung dieses Inserats.<br />

PLASTIK.GREENPEACE.AT


EDITORIAL INHALT<br />

Inhalt<br />

3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

Intern<br />

<strong>10</strong> News<br />

Die Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hilft bei Fällen dieser Art im ärztlichen Berufsalltag.<br />

13 News<br />

Der 72. <strong>Wien</strong>er Ärzteball steht ganz im Zeichen von Karl Landsteiner.<br />

14 News<br />

Heeressanitätschefin Sylvia-Carolina Sperandio im Interview über die spannenden<br />

Aspekte der Militärmedizin.<br />

16 News<br />

Als Ärztin oder Arzt sind Sie Pflichtmitglied im Wohlfahrtsfonds und haben ab dem<br />

ersten Tag eine starke Vorsorge an Ihrer Seite. Post vom Wohlfahrtsfonds kann daher<br />

mit gutem Gewissen geöffnet werden.<br />

20 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

22 Wachgerüttelt<br />

Hohe Wellen hat der Warnstreik des ärztlichen Personals der ZNA Ottakring im<br />

Juni geschlagen. Doch was hat sich seither verändert? Streiksprecherin Aglaia Kotal und<br />

Streiksprecher Severin Ehrengruber ziehen eine Zwischenbilanz.<br />

Service<br />

26 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

29 Medizin<br />

Forschende der MedUni <strong>Wien</strong> haben entschlüsselt, warum Menschen, die mit<br />

TNF-α-Inhibitoren behandelt werden, schneller ihren Impfschutz verlieren.<br />

35 Chronik<br />

36 Steuer<br />

Aufgrund einer Gesetzesänderung gab es eine Anpassung bei der Geltendmachung<br />

des erhöhten Investitionsfreibetrags.<br />

36 Recht<br />

Eine Verletzung der Aufklärungspflicht bestätigte der OGH im Fall eines Arztes, der einer<br />

Patientin mit Penicillinallergie eine Arznei mit diesem Wirkstoff verschrieben hatte.<br />

38 Kleinanzeigen<br />

Editorial<br />

Abwechslung<br />

Alle Jahre wieder<br />

feiert Österreich am<br />

26. Oktober seinen<br />

Nationalfeiertag –<br />

den Tag, an dem<br />

sich seit 1955 der<br />

Gesetzesbeschluss<br />

zur österreichischen<br />

Neutralität jährt, und der traditionell<br />

mit der feierlichen Angelobung von<br />

Öster reichs Soldatinnen und Soldaten<br />

am <strong>Wien</strong>er Heldenplatz begangen wird.<br />

Grund genug, sich einmal anzusehen, wer<br />

eigentlich hinter der ärztlichen Versorgung<br />

der Soldatinnen und Soldaten<br />

steckt und da<strong>für</strong> sorgt, dass diese stets<br />

fit <strong>für</strong> den Einsatz sind. Darüber, was die<br />

Besonderheiten der Militärmedizin ausmacht,<br />

warum sie so abwechslungsreich<br />

ist und welche zahlreichen Möglichkeiten<br />

Ärztinnen und Ärzte beim Bundesheer<br />

haben, spricht die Heeressanitätschefin<br />

und Allgemeinmedizinerin Sylvia-Carolina<br />

Sperandio im Interview.<br />

Ebenfalls in dieser Ausgabe beleuchtet<br />

wird die Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing,<br />

Gewalt, Sexismus und Rassismus der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>. Sie hilft betroffenen<br />

Ärztinnen und Ärzten bei Fällen dieser<br />

Art im ärztlichen Berufsalltag nach dem<br />

Motto „Je früher, desto besser“. Denn mit<br />

der richtigen Unterstützung ist es leichter,<br />

Probleme in diesem Bereich aufzubrechen<br />

und zu lösen.<br />

Und in Teil 4 unserer Wohlfahrtsfonds-<br />

Serie erfahren Sie, warum Sie keine<br />

Angst haben müssen, wenn Sie Post vom<br />

Wohlfahrtsfonds in Ihrem Briefkasten<br />

vorfinden und was Sie beim Einbringen<br />

Ihrer Unterlagen beachten sollten.<br />

In <strong>Wien</strong>s öffentlichen Spitälern stehen<br />

die Zeichen indes auf Streik – darüber,<br />

was der Warnstreik von Juni in der Zentralen<br />

Notaufnahme Ottakring gebracht<br />

hat, erörtern die Streiksprecherin und der<br />

Streiksprecher in unserer Covergeschichte.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse <strong>10</strong>–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Christoph Pelanek Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

Benjamin Weiser, MA, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum Schönbrunn, 1120<br />

<strong>Wien</strong>, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 7<strong>10</strong>, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />

Carla Constanceanu, T 01/515 01-1223, Mail: constanceanu@aekwien.at Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />

friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />

Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Eine interessante Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr Christoph Pelanek<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 7


SERVICEANGEBOT DES REFERATES<br />

FÜR ÄRZTLICHEFORTBILDUNG DER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜRWIEN:<br />

n Kostenlose Verwaltung Ihres DFP-Kontos und<br />

Nachtragung fehlender Teilnahmebestätigungen<br />

n Angebot von kostenlosen Workshops und Seminaren<br />

n Angebot von vielen weiteren Fortbildungsveranstaltungen<br />

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />

Bernadette Butzendobler<br />

butzendobler@aekwien.at<br />

Katharina Luckerbauer<br />

luckerbauer@aekwien.at<br />

Elena Mann<br />

mann@aekwien.at<br />

Michaela Wörgötter<br />

woergoetter@aekwien.at


NEWS INTERN<br />

Ärztekammer: Erfolgreiche Klage gegen irreführende Darstellung<br />

der Kompetenzen der Apothekerschaft<br />

Die Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> klagte die Österreichische<br />

Apothekerkammer nach dem<br />

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

(UWG) auf Unterlassung wegen zweifach<br />

irreführender Darstellung der Kompetenzen<br />

der Apothekerschaft. Das Handelsgericht<br />

<strong>Wien</strong> gab dem damit einhergehenden<br />

Antrag der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> auf<br />

Erlassung einer einstweiligen Verfügung<br />

in beider Hinsicht statt. Es verpflichtete<br />

dementsprechend die beklagte Apothekerkammer<br />

zum einen, es zu unterlassen,<br />

den unrichtigen Eindruck zu erwecken,<br />

dass man bei Erkrankungen (zum Beispiel<br />

der Harnwege) besser zunächst einmal<br />

eine Apothekerin oder einen Apotheker<br />

konsultieren sollte, statt gleich ärztlichen<br />

Rat einzuholen. Zum anderen ordnete das<br />

Gericht an, dass die Apothekerkammer<br />

nicht darüber täuschen dürfe, dass Angehörige<br />

ihres Berufsstandes zur Diagnose<br />

oder Behandlung von Erkrankungen mittels<br />

medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

befugt seien. Nur in letzterer Hinsicht<br />

legte die Apothekerkammer ein Rechtsmittel<br />

beim Oberlandesgericht <strong>Wien</strong> ein, das<br />

allerdings in der Sache ohne Erfolg blieb.<br />

Im daran anschließenden Hauptverfahren<br />

verpflichtete sich die Apothekerkammer vor<br />

Gericht bei erster Gelegenheit gegenüber<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> dazu, beide<br />

Arten von unlauteren Handlungen künftig<br />

zu unterlassen, sowie zur Veröffentlichung<br />

dieser gerichtlich vollstreckbaren Verpflichtung<br />

auf eigene Kosten im Kurier (<strong>Wien</strong>er<br />

Ausgabe). <br />

„Gewalt im Fokus“ am 11. November<br />

Das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik der Ärztekammer <strong>Wien</strong> lädt gemeinsam<br />

mit dem Referat <strong>für</strong> Gender, Soziales, Jungzahnärztinnen und<br />

Jungzahnärzte der Landeszahnärztekammer <strong>Wien</strong> zur ganztägigen<br />

Veranstaltung „Gewalt im Fokus“ am Samstag, dem 11. November<br />

<strong>2023</strong> ein (Näheres dazu auch auf Seite 32).<br />

Ziel dieses Events ist es, Kolleginnen und Kollegen <strong>für</strong> dieses Thema<br />

zu sensibilisieren und ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um<br />

in der Praxis Gewaltopfer zu erkennen, Gewaltzeichen korrekt zu<br />

dokumentieren und Hilfestellung zu geben.<br />

Hier<strong>für</strong> wird es Vorträge sowie Workshops zu den Themen forensische<br />

Medizin, juristische Aspekte, Aufgaben der Polizei, Umgang<br />

mit traumatisierten Patientinnen und Patienten, deeskalierende<br />

Gesprächsführung, Selbstbehauptung/Selbstschutz, et cetera geben.<br />

Die Anmeldung erfolgt über das zahnärztliche Fortbildungsinstitut<br />

unter https://www.zafi.at/aerzte-fortbildung.<br />

Die Fortbildung ist mit 8 DFP-Punkten anerkannt.<br />

„Ärztinnen:Connect“ am 2. November<br />

Das Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik lädt<br />

<strong>Wien</strong>s Ärztinnen herzlich zum dritten<br />

„Ärztinnen:Connect“ am Donnerstag,<br />

dem 2. November <strong>2023</strong> ein.<br />

Einlass ist um 18.30 Uhr im Radisson<br />

Red Vienna, Obere Donaustraße 61,<br />

<strong>10</strong>20 <strong>Wien</strong>.<br />

Um 19.00 Uhr wird mit einer kurzen Vorstellung begonnen, gefolgt<br />

von einer spannenden Diskussionsrunde zum Thema Gewalt.<br />

Im Anschluss gibt es reichlich Zeit zum angeregten Austausch.<br />

Die Eventreihe „Ärztinnen:Connect“ wurde geschaffen, um Ärztinnen<br />

die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, Erfahrungen<br />

zu teilen und voneinander zu lernen, um sich im beruflichen Alltag<br />

zu stärken.<br />

Anmeldung unter https://reglist24.com/aerztinnenconnect bis<br />

einschließlich 19. Oktober <strong>2023</strong>.<br />

Ausschreibungen <strong>für</strong> Einzel- und Gruppenpraxen <strong>für</strong> Oktober <strong>2023</strong><br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten <strong>für</strong> Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der<br />

Richtlinien <strong>für</strong> die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag<br />

vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung<br />

der Selbstständigen (SVS), sowie der Kranken<strong>für</strong>sorgeanstalt der Stadt <strong>Wien</strong> (KFA <strong>Wien</strong>) im Einvernehmen mit der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> Vertragsarztstellen aus. Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien <strong>für</strong> Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen<br />

<strong>für</strong> Einzelpraxen sowie <strong>für</strong> Gruppenpraxen <strong>für</strong> Okotber auf der Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> unter www.aekwien.at beziehungsweise<br />

unter www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

Petra Rasovic<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse <strong>10</strong>-12<br />

E-Mail: bewerbung-am@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/1272 DW<br />

Standesführung und niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Claudia Mayer<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Weihburggasse <strong>10</strong>-12<br />

E-Mail: bewerbung-fa@aekwien.at<br />

Tel. <strong>für</strong> Fragen: 515 01/ 1231 DW<br />

Die Richtlinien zur Invertragnahme und das Punktesystem finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien, die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen unter https://www.aekwien.at/oegk und das Bewerbungsformular unter https://www.aekwien.at/formulare.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 9


INTERN NEWS<br />

Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus <strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte<br />

„Wer schnell und früh hilft,<br />

hilft doppelt“<br />

Die Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> hilft<br />

bei Fällen dieser Art im ärztlichen Berufsalltag. Im Gespräch erklären die zwei Ombudsleute, Pia<br />

Baldinger-Melich und Benjamin Vyssoki, den Begriff Mobbing, warum es besser ist, sich so früh wie<br />

möglich an sie zu wenden, welche Hilfe sie konkret anbieten können und klären die Frage, ob die<br />

Medizin ein Bereich ist, wo Mobbing besonders gehäuft vorkommt.<br />

Von Kathrin McEwen<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Können Sie<br />

sich <strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen<br />

kurz vorstellen?<br />

Baldinger-Melich: Ich bin Fachärztin<br />

<strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapeutische<br />

Medizin und arbeite im AKH als<br />

Oberärztin an der Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapie. Ich<br />

habe an der MedUni <strong>Wien</strong> meine Ausbildung<br />

gemacht und bin seit Dezember<br />

2022 bei der Ombudsstelle in der<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> tätig.<br />

Vyssoki: Ich bin ebenfalls Facharzt <strong>für</strong><br />

Psychiatrie und Psychotherapeutische<br />

Medizin und Ärztlicher Leiter von ES-<br />

RA (Psychosoziales Gesundheitszentrum<br />

und Partnerorganisation der IKG <strong>Wien</strong>,<br />

Anm.) und seit 2020 mit viel Freude <strong>für</strong><br />

die Ombudsstelle zuständig.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Können Sie den Begriff<br />

Mobbing definieren? Was bedeutet<br />

Mobbing? Und gab es in den letzten Jahren<br />

eine Änderung bei dieser Definition?<br />

Vyssoki: Mobbing hat eine ganz klare<br />

Definition, auch gesetzlich. Kurz zusammengefasst<br />

ist es ein systematisches<br />

Ausgrenzen und Angreifen eines Menschen<br />

durch eine bestimmte Gruppe.<br />

Diese Definition hat sich in den letzten<br />

Jahren nicht geändert. Was sich vielleicht<br />

geändert hat, ist der gesellschaftliche<br />

Diskurs – es wird mehr darüber<br />

geredet.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Kann eigentlich<br />

auch eine ganze Abteilung oder ein ganzes<br />

Team gemobbt werden?<br />

Vyssoki: Wenn es unter Gruppen von<br />

Menschen Probleme gibt, also nicht<br />

nur eine einzelne Person ausgegrenzt<br />

oder angegriffen wird, handelt es sich<br />

per Definition nicht um Mobbing, sondern<br />

um einen Konflikt.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was sind die Auswirkungen<br />

von Mobbing und wie entsteht<br />

Mobbing?<br />

Benjamin Vyssoki: „Mobbing geschieht häufig in dysfunktionalen Teams,<br />

wo es Konflikte gibt, die nicht gelöst werden können.“<br />

Pia Baldinger-Melich: „Wenn man nicht mehr schlafen kann oder ein<br />

Unwohlsein spürt, wenn man in die Arbeit muss, dann stimmt etwas nicht.“<br />

Vyssoki: Die Auswirkungen von Mobbing<br />

können <strong>für</strong> die Einzelnen wirklich<br />

verheerend sein, von einem gezwungenen<br />

Arbeitswechsel bis zum Entstehen<br />

von schwerwiegenden psychischen<br />

Erkrankungen. Mobbing entsteht nie<br />

von heute auf morgen, sondern ist ein<br />

Prozess, der viele Monate, teilweise auch<br />

Jahre, dauern kann und unterschiedliche<br />

Stufen der Eskalation durchläuft.<br />

Deshalb ist auch das Motto der Ombudsstelle:<br />

Wer schnell und früh hilft,<br />

hilft doppelt. Kolleginnen und Kollegen<br />

sollten wirklich möglichst früh mit uns<br />

Kontakt aufnehmen, um Unterstützung<br />

und Beratung zu bekommen. Je länger<br />

dieser Prozess andauert, umso gravierender<br />

sind einerseits die Folgen <strong>für</strong> die<br />

Betroffenen, andererseits wird es auch<br />

immer schwieriger, ein gutes Miteinander<br />

am Arbeitsplatz zu schaffen, wenn<br />

die Person dort bleiben möchte.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie sehen die Konstellationen<br />

bei Mobbing aus? Findet<br />

Mobbing unter Kolleginnen und Kollegen<br />

statt oder zwischen Vorgesetzten und<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?<br />

Baldinger-Melich: Klassischerweise,<br />

auch besonders im Krankenhaus, weil<br />

hier noch traditionellen Hierarchien<br />

herrschen, wird aus einer höheren Position<br />

nach unten gemobbt. Natürlich<br />

gibt es auch unter Kolleginnen und Kollegen,<br />

gerade in vulnerable Gruppen,<br />

Konflikte, hier überschneidet es sich<br />

aber oft mit Sexismus oder Rassismus.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Gibt es eigentlich<br />

das „typische“ Mobbingopfer? Gibt es da-<br />

Fotos: Michaela Obermair<br />

<strong>10</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


Pia Baldinger-Melich:<br />

„Mobbing hat natürlich<br />

gesundheitliche Folgen bis<br />

hin zu psychischen Erkrankungen<br />

wie Depression<br />

oder Arbeitsunfähigkeit.“<br />

NEWS INTERN<br />

bei auch vielleicht Unterschiede zwischen<br />

Mann und Frau?<br />

Baldinger-Melich: Das ist ein heikles<br />

Thema – es gibt aber prinzipiell kein typisches<br />

Mobbingopfer. Keiner ist selbst<br />

schuld daran, wenn er gemobbt wird.<br />

Jeder hat seine eigenen Grenzen, und in<br />

dem Moment, wo man das Gefühl hat,<br />

diese wurden überschritten, hat man<br />

das Recht zu sagen, es ist genug. Mit<br />

Genderstereotypen muss man sehr vorsichtig<br />

umgehen. Es ist gefährlich zu sagen,<br />

dass Frauen schneller weinen oder<br />

gekränkt sind und ein Mann nicht. Im<br />

Endeffekt ist es auch belanglos, denn<br />

Männer und Frauen können gleichermaßen<br />

mobben oder gemobbt werden.<br />

Vyssoki: Ich möchte nur ergänzen,<br />

dass es schon vulnerablere Gruppen<br />

gibt. Und zwar sind das insbesondere<br />

Berufsanfängerinnen und -anfänger<br />

und Menschen am Ende ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit. Warum ist das so?<br />

Weil gerade diese Personen noch nicht<br />

oder nicht mehr dieses berufliche Netzwerk<br />

haben, das gut <strong>für</strong> den Austausch<br />

und die Psychohygiene ist, und deshalb<br />

vor innerbetrieblichen Konflikten<br />

weniger geschützt sind. Die „neuen“<br />

Kolleginnen und Kollegen hatten noch<br />

nicht viel Zeit, dieses Netzwerk aufzubauen<br />

oder sind noch nicht ins Team<br />

integriert und die „älteren“ sind wie<br />

ein Überbleibsel vom restlichen Team,<br />

haben auch nicht mehr dieses Standing<br />

oder diese Stärke im Team. Es gibt viele<br />

Faktoren, die eine Person vor Mobbing<br />

schützen kann, aber ein wesentlicher<br />

ist, gut im Team aufgehoben und integriert<br />

zu sein. Mobbing geschieht<br />

häufig in dysfunktionalen Teams, wo es<br />

Konflikte gibt, die nicht gelöst werden<br />

können. Häufig wird dann <strong>für</strong> diese<br />

Konflikte, die das ganze Team betreffen,<br />

ein Sündenbock gesucht. Wenn dann<br />

diese Kollegin oder dieser Kollege nicht<br />

die Unterstützung hat, wird sie oder<br />

er systematisch immer mehr aus dem<br />

Team ausgeschlossen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Gibt es ein vorgefasstes<br />

Ziel bei Mobbing, also jemanden<br />

gezielt loszuwerden, oder ist es eher ein<br />

Ausdruck des Unvermögens, einen Konflikt<br />

auszutragen?<br />

Baldinger-Melich: Prinzipiell geht es<br />

schon darum, dass die betroffene Person<br />

scheinbar oder nicht mehr ins Team<br />

passt. Es kann auch persönliche Gründe<br />

geben, sich beispielsweise selbst zu<br />

erhöhen und zu stärken, indem man<br />

andere schwächt oder es einem nicht<br />

möglich ist, auf eine konstruktive Art<br />

und Weise Konflikte auszutragen. Der<br />

Mobberin oder dem Mobber bietet dieses<br />

Vorgehen eine Art von Ventil.<br />

Vyssoki: Am Anfang ist es zumeist<br />

noch möglich, dieses eine konkrete Problem<br />

oder Konfliktthema zu definieren<br />

und zu besprechen. Zum Beispiel die<br />

Situation, dass die eine Kollegin schon<br />

das dritte Mal hintereinander krank<br />

ist und schon zweimal eine Pflegefreistellung<br />

hatte in kurzer Zeit. Es taucht<br />

vielleicht Unmut oder die Fragen auf,<br />

„Warum ist das schon wieder?“, „Alle<br />

anderen haben auch Kinder und machen<br />

das aber nicht“. Am Anfang dieses<br />

Prozesses kann noch konstruktiv gemeinsam<br />

gesprochen und das Problem<br />

gelöst werden. Besteht dieser Prozess<br />

aber über Monate oder Jahre, ist er so<br />

festgefahren, dass es zu einer Stigmatisierung<br />

kommt: Diese Kollegin oder<br />

dieser Kollege scheue die Arbeit, sei<br />

immer krank, mache nie Dienste und<br />

könne am Ende einfach nichts mehr<br />

richtig machen. Hier stellt sich bei der<br />

Beratung die Frage, wo angesetzt werden<br />

kann, damit sich dieser Konflikt<br />

wieder auflöst. Wir versuchen, die verschiedenen<br />

Perspektiven darzustellen.<br />

„Mobbing<br />

entsteht nie<br />

von heute<br />

auf morgen,<br />

sondern ist<br />

ein Prozess,<br />

der viele<br />

Monate,<br />

teilweise<br />

auch Jahre,<br />

dauern kann<br />

und unterschiedliche<br />

Stufen der<br />

Eskalation<br />

durchläuft.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was könnten oder<br />

sollten Mobbingbetroffene in so einer Situation<br />

machen?<br />

Baldinger-Melich: Sie können sich<br />

an die Ombudsstelle wenden, dies<br />

wie bereits erwähnt möglichst früh<br />

und besser einmal zu oft. Wir haben<br />

keinerlei Meldepflicht. Es ist auch<br />

möglich, sich anonym zu melden.<br />

Wir können der jeweiligen Situation<br />

angepasst helfen und beraten. Des<br />

Weiteren ist es wichtig, sich an seine<br />

Vorgesetzte oder seinen Vorgesetzten<br />

beziehungsweise den zuständigen Betriebsrat<br />

et cetera zu wenden. Meist<br />

ist es jedoch genau das, wovor sich die<br />

Menschen scheuen, weil sie Angst vor<br />

negativen Konsequenzen haben. Beginnen<br />

könnte man auch, indem man<br />

mit einer vertrauten Person in der Arbeit<br />

spricht und aufzeigt, dass im Team<br />

etwas nicht mehr funktioniert und<br />

dies unbedingt angesprochen werden<br />

sollte. Aber auch auf eigene Anzeichen<br />

achten: Wenn man nicht mehr schlafen<br />

kann oder ein Unwohlsein spürt,<br />

wenn man in die Arbeit muss, dann<br />

stimmt etwas nicht. Sich selbst ernst<br />

nehmen und darüber reden – das ist<br />

wichtig.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was können Kolleginnen<br />

und Kollegen oder Vorgesetzte in<br />

so einer Situation machen?<br />

Baldinger-Melich: Auch hier gilt, unbedingt<br />

ansprechen und ernst nehmen.<br />

Es ist sicher sinnvoll, das Problem im<br />

Team anzusprechen, und das auch abgesehen<br />

von Teamsitzungen, die ohnehin<br />

stattfinden sollten. Einzelgespräche<br />

führen oder einen Rahmen schaffen,<br />

wo persönliche Dinge angesprochen<br />

werden können. Es muss da<strong>für</strong> unbedingt<br />

Zeit geben und die Vorgesetzten<br />

dürfen das nicht einfach ignorieren.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie können Sie bei<br />

der Ombudsstelle konkret helfen?<br />

Baldinger-Melich: Wir sind beide<br />

Mediziner und Psychiater, kennen uns<br />

daher auch aus beruflichen Gründen<br />

mit dem Thema gut aus. Wir sind eine<br />

unvoreingenommene Beratungsstelle<br />

und reagieren sehr schnell, wenn man<br />

sich per E-Mail oder Telefon an uns<br />

wendet – wir bieten auch persönliche<br />

Termine an. Zunächst hören wir uns<br />

den Fall an und beraten uns dann über<br />

mögliche nächste Schritte, also ob eine<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 11


INTERN NEWS<br />

Juristin oder Jurist, eine Psychotherapie<br />

oder dergleichen notwendig ist.<br />

Das kann in alle möglichen Richtungen<br />

gehen, und wir helfen, die Richtung zu<br />

weisen.<br />

Vyssoki: Wir sind mittlerweile auch<br />

sehr gut vernetzt innerhalb von <strong>Wien</strong><br />

und können zum Beispiel an weiterführende<br />

Unterstützungs- oder Servicestellen<br />

verweisen. Es gibt zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> Kolleginnen und Kollegen, die beim<br />

WiGev arbeiten, eine psychologische<br />

Servicestelle. Es gibt auch an der Med-<br />

Uni <strong>Wien</strong> eine Beauftragte zum Thema<br />

Sexismus, Rassismus, mit der wir vernetzt<br />

sind.<br />

Beim Thema Mobbing ist es wichtig,<br />

die Menschen aus der Isolation<br />

zu holen, sie fühlen sich oft einsam,<br />

alleine und alle sind gegen sie. Es ist<br />

manchmal wirklich eindrucksvoll,<br />

wie rasch sich aber mit der richtigen<br />

Unterstützung vieles aufbrechen und<br />

lösen lässt.<br />

Alle Schritte passieren aber immer nur<br />

in Rücksprache mit den Betroffenen,<br />

wenn auch einfach nur eine Einschätzung<br />

der persönlichen Lage gewünscht<br />

wird und sonst keine weiteren Schritte,<br />

dann wird das unsererseits natürlich<br />

auch respektiert. Wichtig zu erwähnen<br />

ist, dass wir neben Mobbing<br />

und Konflikte auch <strong>für</strong> Rassismus, Sexismus<br />

oder Diskriminierung jeglicher<br />

Art zuständig sind. Wir können zum<br />

Beispiel auch bei Gewalterfahrungen<br />

helfen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Ist die Medizin<br />

ein Bereich, wo Mobbing häufiger vorkommt?<br />

Baldinger-Melich: Ich glaube, dass<br />

es auch in anderen großen Firmen<br />

vorkommt und ein Spital ist ja auch<br />

nichts anderes. In einem Krankenhaus<br />

treffen mehrere Generationen aufeinander<br />

und auch viele Menschen der<br />

sogenannten „alten Schule“ beiderlei<br />

Geschlechts. Daraus ergibt sich ein größeres<br />

Konfliktpotenziale. Das ist aber<br />

kein Grund, junge Ärztinnen und Ärzte<br />

schlecht zu behandeln, aber genau die<br />

sind natürlich sehr vulnerabel.<br />

Ein Klischee, das immer noch gelebt<br />

und akzeptiert wird, ist beispielsweise<br />

eine Situation im OP, wo oft junge Kolleginnen<br />

und Kollegen zwar mitkommen,<br />

aber sonst nichts machen oder<br />

angreifen dürfen. Ich glaube aber, es<br />

ändert sich auch hier gerade sehr viel.<br />

„Nein, es<br />

gibt kein<br />

typisches<br />

Mobbingopfer.<br />

Man<br />

ist definitiv<br />

nicht selber<br />

schuld,<br />

wenn man<br />

gemobbt<br />

wird.“<br />

Vyssoki: Das Besondere im Spital ist<br />

wahrscheinlich die Weitergabe der<br />

transgenerationalen Betriebskultur<br />

von Generation zu Generation, deshalb<br />

ist es so wichtig, dass sich etwas<br />

ändert. Das geschieht leider teilweise<br />

langsam.<br />

Ombudsstelle <strong>für</strong> Mobbing,<br />

Gewalt, Sexismus und Rassismus<br />

<strong>für</strong> Ärztinnen und Ärzte<br />

Sie fühlen sich im ärztlichen Arbeitsalltag von Mobbing,<br />

Gewalt, Sexismus oder Rassismus betroffen? Dann<br />

kontaktieren Sie die Ombudsstelle <strong>für</strong> die Bereiche<br />

Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>:<br />

E-Mail: ombudsstelle@aekwien.at<br />

Ombudsleute:<br />

Prim. Priv.-Doz. DDr. Benjamin Vyssoki<br />

Assoc. Prof. in Priv. Doz. in DDr. in Pia Baldinger-Melich<br />

Postanschrift:<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Ombudsstelle <strong>für</strong> die Bereiche Mobbing,<br />

Gewalt, Sexismus und Rassismus<br />

Weihburggasse <strong>10</strong>-12<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong><br />

Anonymität und Diskretion Ihrer Meldung werden<br />

selbstverständlich zugesichert.<br />

Benjamin Vyssoki: „Es ist<br />

manchmal wirklich eindrucksvoll,<br />

wie rasch sich<br />

mit der richtigen Unterstützung<br />

vieles aufbrechen<br />

und lösen lässt.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Können Sie zusammenfassen,<br />

wie die gesundheitlichen, sozialen,<br />

aber auch ökonomischen Auswirkungen<br />

bei Mobbing aussehen?<br />

Baldinger-Melich: Mobbingbetroffene<br />

fallen nach einer Zeit immer auf<br />

irgendeine Art und Weise aus, weil sie<br />

nicht mehr in die Arbeit gehen wollen<br />

oder können, durch Krankenstände<br />

oder dergleichen. Dabei hätte man den<br />

Konflikt viel früher und besser lösen<br />

können. Eine Lösung kann auch sein,<br />

frühzeitig das Arbeitsumfeld zu verlassen<br />

oder sich einzugestehen, dass man<br />

nicht in ein bestimmtes Team passt.<br />

Mobbing hat natürlich gesundheitliche<br />

Folgen bis hin zu psychischen Erkrankungen<br />

wie Depression oder Arbeitsunfähigkeit.<br />

Durch lange Krankenstände<br />

steigt der Druck im Team noch mehr,<br />

auch <strong>für</strong> die Person, die dem Betroffenen<br />

nachfolgt.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Kennen Sie sie aktuelle<br />

Zahlen von Mobbingfälle in Krankenhäusern?<br />

Kann man sagen, es ist in den<br />

letzten Jahren mehr geworden oder sind<br />

die Menschen sensibilisierter was dieses<br />

Thema betrifft?<br />

Vyssoki: Es ist gut untersucht, dass Corona<br />

der Psyche generell nicht gutgetan<br />

hat. Und man sieht auch, welche Abteilungen<br />

in Krankenhäusern eher anfällig<br />

<strong>für</strong> Mobbingprozesse sind. Das sind<br />

häufig operative Abteilungen, Notfall<br />

oder Erstaufnahme plus Intensivstationen.<br />

Hier ist ganz klar zu sehen, umso<br />

größer der Zeit- und der individuelle<br />

Druck, je schwerwiegender auch potenzielle<br />

Fehler im Rahmen des Arbeitsprozesses<br />

sein können, umso größer die<br />

Prävalenz <strong>für</strong> Konflikte innerhalb des<br />

Teams und auch Mobbing. Nun kann<br />

man davon ausgehen, weil die Belastung<br />

im Gesundheitssystem in den letzten<br />

Jahren deutlich zugenommen hat<br />

und zusätzlich die momentane Personalknappheit,<br />

dass es eher zu einer Steigerung<br />

der Konflikte kommen wird und<br />

daraus folgend die Mobbingprävalenz.<br />

Baldinger-Melich: Ich kenne jetzt<br />

keine genauen Zahlen, aber ich rechne<br />

damit, wenn diese Zahlen steigen, dass<br />

es unter anderem auch damit zu tun<br />

hat, dass die Definition bekannter und<br />

die Sensibilisierung höher ist. Mobbing<br />

wird es immer schon gegeben haben,<br />

aber nun kann es besser benannt<br />

werden. <br />

Fotos: Michaela Obermair<br />

12 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

72. <strong>Wien</strong>er Ärzteball<br />

Im Zeichen von Karl Landsteiner<br />

Auch 2024 heißt es in der <strong>Wien</strong>er Hofburg am letzten Samstag im Jänner wieder „Meet the Medics“<br />

und der 72. <strong>Wien</strong>er Ärzteball wird zur „Nacht der Medizin“. Der Ärzteball steht diesmal ganz<br />

im Zeichen eines bedeutenden österreichischen Pioniers der Medizin: Karl Landsteiner. Ab sofort<br />

können Karten und Tischplätze über die Website www.aerzteball.at bestellt werden.<br />

Foto: Wide World Photo / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com<br />

► Der Nobelpreisträger<br />

Landsteiner gilt durch<br />

seine bahnbrechenden Entdeckungen<br />

auf dem Gebiet der<br />

Blutgruppenserologie als „Vater<br />

der Immunhämatologie“,<br />

der damit den Grundstein <strong>für</strong><br />

die moderne Transfusionsmedizin<br />

legte und so Millionen<br />

Menschenleben rettete. Gestaltung<br />

und Dekorationselemente<br />

nehmen die Besucherinnen<br />

und Besucher mit zu<br />

überraschenden Begegnungen<br />

mit der Medizingeschichte<br />

und beleuchten Interessantes<br />

oder gar bisher Unbekanntes.<br />

<strong>Wien</strong>er Blut<br />

Die Balleröffnung mit Stücken aus der<br />

Strauss-Operette „<strong>Wien</strong>er Blut“ nimmt<br />

auf die Arbeit Karl Landsteiners Bezug<br />

ebenso wie die Ballspende, ein Hand-<br />

Kunstdruck in einer Auflage von 3.500<br />

Stück, die diesmal von Studenten der<br />

Universität <strong>für</strong> Angewandte Kunst gestaltet<br />

wurde. Sie nimmt damit die<br />

Tradition der künstlerisch gestalteten<br />

Ballspenden in neuer Form auf.<br />

Seit 2013 kommen der Reinerlös sowie<br />

gesammelte Spenden des Ärzteballs<br />

einer karitativen Organisation zugute.<br />

So konnten in den letzten Jahren<br />

schon viele soziale Einrichtungen unterstützt<br />

werden. Zuletzt konnten im<br />

Jahr <strong>2023</strong> 59.745 Euro an das MOMO<br />

Kinderhospiz gespendet werden. 2024<br />

geht der Reinerlös an das Projekt „StoP<br />

- Stadtteile ohne Partnergewalt“ des<br />

Vereins Autonome Österreichische<br />

Frauenhäuser.<br />

Für „frühe Vögel“<br />

Ab sofort können Karten und Tischplätze<br />

über die Website www.aerzteball.at<br />

bestellt werden. Das spezielle<br />

„U30 Early Bird“-Kartenkontingent zu<br />

Der Nobelpreisträger Landsteiner gilt als „Vater der Immunhämatologie“.<br />

ermäßigten Preisen <strong>für</strong> alle Ärztinnen<br />

und Ärzte unter 30 Jahren wird es auch<br />

2024 beim Ärzteball geben. Das sogenannte<br />

Late Night Ticket um 30 Euro<br />

ermöglicht einen späteren, aber vergünstigten<br />

Einlass ab 00.30 Uhr, ist<br />

jedoch limitiert, da es an die maximal<br />

erlaubte Besucherzahl gebunden ist.<br />

Bei den Tickets bleibt es bei der Umstellung<br />

auf print@home- und mobile-<br />

Tickets. Ein Ballbüro wird es auch 2024<br />

nicht geben, da alles elektronisch abgewickelt<br />

werden kann. <br />

Service: 72. <strong>Wien</strong>er Ärzteball am 27.<br />

Jänner 2024 in der <strong>Wien</strong>er Hofburg.<br />

Kleidung: bodenlanges Abendkleid,<br />

schwarzer Frack mit Dekoration,<br />

schwarzer Smoking, Gala-Uniform.<br />

Preise: Damen-, Herrenkarte 145 Euro;<br />

Studierende 60 Euro; U30 Early Bird:<br />

95 Euro (limitiert); Late Night (Einlass<br />

ab 00.30 Uhr): 30 Euro (limitiert). Auf<br />

der Website www.aerzteball.at gibt es<br />

alle wichtigen Informationen zu Tischund<br />

Kartenbestellungen, Dresscode,<br />

Unterhaltungsprogramm und Kulinarik.<br />

Seit 2013<br />

kommen<br />

der Reinerlös<br />

sowie<br />

gesammelte<br />

Spenden des<br />

Ärzteballs<br />

einer karitativen<br />

Organisation<br />

zugute.<br />

Mittanzen im<br />

Eröffnungskomitee<br />

des Ärzteballs 2024<br />

Der Einzug des Eröffnungskomitees<br />

ist ein fixer Höhepunkt<br />

des <strong>Wien</strong>er Ärzteballs und der Moment,<br />

dem die Tanzpaare monatelang<br />

entgegenfiebern.<br />

Geboten werden eine rauschende<br />

Ballnacht, beste Stimmung und<br />

eine einmalige Erfahrung bereits<br />

während der Ballproben.<br />

In diesem Jahr wird speziell nach<br />

Tanzpaaren gesucht, die im Zeitraum<br />

von 1997 bis 2007 geboren<br />

wurden und über Walzerkenntnisse<br />

verfügen. Der Eröffnungsbeitrag<br />

beträgt 35 Euro pro Person. Mit<br />

diesem Beitrag können die Debütantinnen<br />

und Debütanten den<br />

Ball bis zum Ende genießen und<br />

die Jungdamen dürfen ihren Kopfschmuck<br />

als Andenken behalten.<br />

Die Anmeldung <strong>für</strong> das<br />

Eröffnungskomitee ist möglich<br />

unter https://www.aerzteball.at/<br />

eroeffnungskomitee.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 13


INTERN NEWS<br />

Militärmedizin<br />

„Das Spannende ist die Vielfalt“<br />

Sylvia-Carolina Sperandio ist als Heeressanitätschefin die oberste Frau der Militärmedizin in<br />

Österreich. Im Interview mit <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> und Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek<br />

spricht sie über die umfangreichen beruflichen Möglichkeiten <strong>für</strong> Medizinerinnen und Mediziner<br />

beim Bundesheer und darüber, was die ärztliche Tätigkeit beim Militär so außergewöhnlich macht.<br />

Von Elisa Cavalieri<br />

► <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Frau Brigadier<br />

Sperandio, was kann man sich<br />

eigentlich genau unter Militärmedizin vorstellen?<br />

Sperandio: Grundsätzlich unterscheidet<br />

sich die Basis der Militärmedizin<br />

nicht von der restlichen Medizin. Was<br />

sie jedoch ausmacht, ist ihre große Vielfalt<br />

und die einzigartigen Nischen.<br />

Ein Teil der Militärmedizin umfasst die<br />

medizinische Versorgung der Soldatinnen<br />

und Soldaten im Gefecht. Die<br />

Soldatinnen und Soldaten werden darauf<br />

trainiert, einander am Gefechtsfeld<br />

helfen zu können und bei Verletzungen<br />

einer Kameradin oder eines Kameraden<br />

selbst erste Maßnahmen zu setzen.<br />

Beim Bundesheer gibt es natürlich<br />

auch Notfalls- und Rettungssanitäterinnen<br />

und -sanitäter. Sie unterscheiden<br />

sich zu herkömmlichen Rettungsorganisationen<br />

dahingehend, dass sie<br />

mit geschützten Fahrzeugen und einer<br />

Schutzausrüstung ausgestattet sind,<br />

sodass auch unter Beschuss notfallmedizinische<br />

Maßnahmen gesetzt werden<br />

können. In der Sanitätsversorgungskette<br />

geht es letztlich hinauf bis hin zur Endversorgung<br />

oder Rehabilitation.<br />

Ein weiterer wichtiger Teil der Militärmedizin<br />

umfasst die Stellung oder die<br />

Musterung, sämtliche Screening-Untersuchungen,<br />

wie auch Tauglichkeitsun-<br />

Arbeiten als Militärärztin<br />

oder Militärarzt<br />

„Es gibt immer<br />

etwas,<br />

wo man sich<br />

einbringen<br />

kann, was<br />

man mitentwickeln<br />

oder<br />

selbst gestalten<br />

kann.“<br />

Das österreichische Bundesheer bietet Ärztinnen und<br />

Ärzten die Möglichkeit, in spannenden Einsätzen<br />

internationale Erfahrungen zu sammeln und in einem<br />

abwechslungsreichen Umfeld Menschen zu helfen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://karriere.bundesheer.at/karriere/arzt<br />

Sylvia-Carolina Sperandio: „Abenteuerlustig war ich ja immer schon.“<br />

tersuchungen, beispielsweise Auslandstauglichkeit<br />

oder Fliegertauglichkeit.<br />

Was auch zur Militärmedizin gehört,<br />

ist die alltägliche truppenärztliche Versorgung<br />

der Rekrutinnen und Rekruten,<br />

die beim Heer versichert sind. Sie<br />

werden von niedergelassenen Truppenärztinnen<br />

und -ärzten behandelt,<br />

das sind sozusagen die Hausärztinnen<br />

und Hausärzte der Grundwehrdienstleistenden<br />

und jener, die Miliz üben,<br />

und somit beim Bundeheer versichert<br />

sind und nicht bei einem anderen Sozialversicherungsträger.<br />

Und wir betreiben in Österreich vier<br />

Militärkrankenanstalten, in Innsbruck,<br />

Graz, Hörsching und <strong>Wien</strong>, die alle<br />

spezifische Schwerpunkte haben, die<br />

<strong>für</strong> das Militär relevant sind. Das reicht<br />

von Alpinmedizin, Psychotraumatologie,<br />

Fliegermedizin oder Arbeitsmedizin<br />

bis hin zu Leistungsmedizin.<br />

Pelanek: Sie sind ursprünglich Allgemeinmedizinerin<br />

– wie sind Sie zum Militär<br />

gekommen?<br />

Sperandio: Vor vielen Jahren durfte ich<br />

beim allerersten Notarztkurs, den das<br />

österreichische Bundesheer veranstaltet<br />

hat, teilnehmen. Damals gab es noch<br />

keine Soldatinnen beim Heer und ich<br />

war nicht nur die einzige Frau, sondern<br />

auch die einzige zivile Person in diesem<br />

Kurs unter lauter Militärärzten. Es war<br />

eine spannende, tolle Ausbildung, und<br />

als später beschlossen wurde, dass auch<br />

Frauen zum Bundesheer gehen können,<br />

ist man aktiv an mich herangetreten, ob<br />

ich mir das vorstellen könnte.<br />

Zu dieser Zeit gab es keinen Ärztemangel,<br />

als Ärztin oder Arzt musste man lange<br />

auf Ausbildungsstellen warten, und so<br />

habe ich mir gedacht, ich schaue mir das<br />

einmal an. Abenteuerlustig war ich ja<br />

immer schon, ins Ausland gehen wollte<br />

ich auch, das war stets ein Traum von<br />

mir. Schon während meines Studiums<br />

habe ich in Nepal in einem Kinderspital<br />

gearbeitet. So habe ich die Aufnahmsprüfung<br />

beim Heer absolviert, auf Anhieb<br />

bestanden und bin geblieben, weil<br />

die letzten 25 Jahre einfach unglaublich<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

14 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

spannend waren. Ich habe viel erlebt,<br />

von Einsätzen beim Lawinenunglück in<br />

Galtür über Erdbebenhilfe in der Türkei<br />

mit AFDRU (Austrian Forces Disaster<br />

Relief) bis hin zu Auslandseinsätzen in<br />

Lateinamerika und Afrika im Rahmen<br />

meines Engagements bei UNDAC (United<br />

Nations Disaster Assessment and<br />

Coordination) mit dem Ziel, Menschen<br />

in Krisengebieten und im Katastrophenfall<br />

vor Ort zu helfen.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Welche Qualifikationen<br />

muss man mitbringen, wenn man als<br />

Ärztin oder Arzt zum Militär gehen will?<br />

Sperandio: Es kommt darauf an, ob<br />

man als zivile Militärärztin beziehungsweise<br />

ziviler Militärarzt arbeiten möchte<br />

oder ob man Offizierin oder Offizier des<br />

militärmedizinischen Dienstes werden<br />

will. Das muss man trennen.<br />

Wenn man Offizierin oder Offizier des<br />

militärmedizinischen Dienstes werden<br />

will, sollte man eine gewisse körperliche<br />

Leistungsfähigkeit mitbringen,<br />

damit man keine Probleme hat, die<br />

militärische Basisausbildung zu absolvieren.<br />

Die Ärztinnen und Ärzte, die<br />

eine militärische Karriere machen und<br />

Uniform tragen, können beispielsweise<br />

Kommandantinnen oder Kommandanten<br />

der Militärkrankenanstalten<br />

oder Sanitätszentren werden, sie können<br />

als Bataillonsärztinnen und -ärzte<br />

bei der Sanitätstruppe bleiben oder<br />

Brigadeärztinnen und -ärzte werden, in<br />

dieser Funktion das gesamte Sanitätspersonal<br />

koordinieren und den Brigadekommandantinnen<br />

beziehungsweise<br />

-kommandanten beratend zur Seite<br />

stehen.<br />

Öffentlichkeitsreferent Christoph Pelanek<br />

Es gibt aber auch die Möglichkeit als<br />

Militärärztin und Militärarzt zivil zu<br />

bleiben, das sind beispielsweise die<br />

Stellungsärztinnen und -ärzte oder die<br />

Truppenärztinnen und -ärzte. Aber <strong>für</strong><br />

verschiedene Funktionen, insbesondere<br />

in den Führungsriege, ist die Grundwehrausbildung<br />

erforderlich.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Was macht die Arbeit<br />

als Ärztin oder Arzt beim Bundesheer<br />

besonders?<br />

Sperandio: Es ist eine eigene Welt mit<br />

einer unglaublichen Vielfältigkeit. Man<br />

hat die Möglichkeit, Ausbildungen zu<br />

machen, die man sonst nirgends machen<br />

kann, auch bei internationalen Streitkräften.<br />

Man erlernt Führungsverhalten,<br />

die Bewältigung von Massenanfällen,<br />

Planung, die Arbeit innerhalb von Krisenstäben.<br />

Für mich ist das Besondere<br />

diese Abwechslung, und ich glaube, dass<br />

engagierte Ärztinnen und Ärzte beim<br />

Militär gute Chancen haben, eine Nische<br />

zu finden, in der sie „Expert of the<br />

Sylvia-Carolina Sperandio: „Für mich ist das Besondere diese Abwechslung.“<br />

„Mein<br />

großes Ziel<br />

ist, das<br />

militärische<br />

Gesundheitswesen<br />

wieder so<br />

zu etablieren,<br />

dass<br />

es die Anerkennung<br />

bekommt,<br />

die es aus<br />

meiner Sicht<br />

auch haben<br />

sollte.“<br />

Nation“ werden können. Die meisten<br />

Militärärztinnen und Militärärzte, die<br />

schon lange bei uns sind, werden auch<br />

in Arbeitsgruppen miteinbezogen, wenn<br />

etwas Neues entwickelt wird, das kann<br />

beispielsweise die Evaluierung des Einsatzrucksacks<br />

sein, wenn wir einen Panzer<br />

oder ein Luftfahrzeug <strong>für</strong> den Krankentransport<br />

neu einrüsten. Es gibt immer<br />

etwas, wo man sich einbringen kann, was<br />

man mitentwickeln oder selbst gestalten<br />

kann. Ich persönlich konnte im Zuge<br />

meiner militärischen Tätigkeit schon so<br />

viele interessante Sachen machen. Wäre<br />

ich im zivilen System geblieben, wäre das<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Pelanek: Welche Ziele haben Sie als Heeressanitätschefin?<br />

Sperandio: Mein großes Ziel ist, das<br />

militärische Gesundheitswesen wieder<br />

so zu etablieren, dass es die Anerkennung<br />

bekommt, die es aus meiner Sicht<br />

auch haben sollte. Besonders in Zeiten,<br />

in denen die Krisensituationen deutlich<br />

zeigen, dass man Gesundheitssysteme<br />

anders darauf vorbereiten muss, als sie<br />

derzeit gestaltet sind. Ich spreche jetzt<br />

nicht nur von der Pandemie, sondern<br />

von anderen einschneidenden Risikofaktoren,<br />

auf die wir in Österreich wenig<br />

vorbereitet sind. Das wäre mein großes<br />

Anliegen, dass wir wieder ein Standing<br />

bekommen, das im Sinne des staatlichen<br />

Krisen- und Katastrophenmanagements<br />

wertvoll ist.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie kann man das<br />

erreichen?<br />

Sperandio: Natürlich ist eine ausreichende<br />

Finanzierung ein wichtiger<br />

Punkt, denn Einsatzgeräte, Luftfahrzeuge,<br />

Panzer und deren Einrüstung<br />

sind nicht billig. Die zweite wichtige<br />

Säule ist ein gut und umfangreich aufgestelltes<br />

Sanitätspersonal. Wir arbeiten<br />

gerade interessante Laufbahnbilder <strong>für</strong><br />

Sanitätspersonal aller Gesundheitsberufe<br />

aus und schauen, dass wir attraktive<br />

Möglichkeiten bieten, besonders mit<br />

speziellen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Wenn Kolleginnen und Kollegen, seien<br />

es Ärztinnen und Ärzte oder Personen<br />

vom Sanitätspersonal, beispielsweise<br />

eine Dschungel-Ausbildung oder eine<br />

Sahara-Ausbildung machen möchten,<br />

haben sie bei uns die Möglichkeit. Und<br />

je besser wir vom Personal her ausgestattet<br />

sind, desto attraktiver könnte man<br />

das gestalten. <br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 15


INTERN NEWS<br />

Serie Wohlfahrtsfonds – Teil 4<br />

Post vom Wohlfahrtsfonds<br />

Als junge Ärztin oder junger Arzt am Beginn der Karriere müssen Sie<br />

sich gegen gewisse Gefahren versichern, denn der Moment, in dem eine<br />

akute Belastung auftritt, wartet nicht auf den passenden Zeitpunkt.<br />

Als Ärztin oder Arzt sind Sie Pflichtmitglied im Wohlfahrtsfonds und<br />

haben ab dem ersten Tag eine starke Vorsorge an Ihrer Seite. Post vom<br />

Wohlfahrtsfonds kann daher mit gutem Gewissen geöffnet werden.<br />

Von Magdalena Gruber<br />

► Aufgehoben ist nicht aufgeschoben,<br />

besser spät als nie, morgen<br />

ist auch noch ein Tag – geht es um die<br />

Planung der Altersvorsorge, lassen sich<br />

viele gerne Zeit.<br />

Wovon hängt die richtige Altersvorsorge<br />

ab? Vom richtigen Zeitpunkt. Denn<br />

je länger man mit der Altersvorsorge<br />

wartet, desto teurer wird es, einen guten<br />

Vorsorgelevel zu erreichen. Eines ist aber<br />

klar, die gesetzliche Pension allein reicht<br />

nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard<br />

im Alter zu halten. Von einer<br />

Mitgliedschaft beim Wohlfahrtsfonds<br />

profitiert man damit langfristig. Was<br />

wie ein simpler Werbeslogan klingt, ist<br />

bei näherer Betrachtung aber gar nicht<br />

so profan, wie man annehmen könnte.<br />

Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger<br />

von heute haben wenig bis kaum<br />

Vertrauen in die staatliche Pensionsvorsorge<br />

und natürlich gibt es nicht<br />

DEN Königsweg zum sorgenfreien<br />

Ruhestand – aber junge Ärztinnen und<br />

Ärzte beziehungsweise Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte haben als Mitglieder<br />

im Wohlfahrtsfonds automatisch eine<br />

sichere zweite Säule in der Pensionsvorsorge,<br />

auf die sie im Alter vertrauen<br />

können. Alles was Sie da<strong>für</strong> tun müssen,<br />

ist einmal im Jahr Ihre Einkommensunterlagen<br />

zu übermitteln, denn<br />

daraus ergibt sich die jährliche Höhe<br />

des einzuzahlenden Beitrags. Sie müssen<br />

sich hier keinen Kalendereintrag<br />

machen, wann die Zahlungen fällig<br />

sind, eine Erinnerung hier<strong>für</strong> erhalten<br />

Sie schriftlich. Und ja, die Digitalisierung<br />

ist auch im Wohlfahrtsfonds Thema.<br />

Dieser arbeitet bereits an einer umfassenden<br />

App, mit der alle relevanten<br />

Angelegenheiten zukünftig bequem<br />

online erledigt werden können.<br />

Junge Ärztinnen<br />

und<br />

Ärzte beziehungsweise<br />

Zahnärztinnen<br />

und<br />

Zahnärzte<br />

haben als<br />

Mitglieder<br />

im Wohlfahrtsfonds<br />

automatisch<br />

eine sichere<br />

zweite Säule<br />

in der Pensionsvorsorge.<br />

Wenn Sie also kürzlich Ihre berufliche<br />

Laufbahn als Ärztin, Arzt, Zahnärztin<br />

oder Zahnarzt gestartet haben, haben<br />

sie möglicherweise bereits Fragen bezüglich<br />

des Briefs, den Sie Mitte des<br />

Jahres vom Dienstleister der Ärztekammer,<br />

der Concisa Vorsorgeberatung<br />

und Management AG, kurz „Concisa“<br />

erhalten haben, sowie des beigefügten<br />

farbigen Zettels, der das Formular zur<br />

Einkommenserklärung darstellt. Dieses<br />

Formular wird allen Mitgliedern<br />

des Wohlfahrtsfonds zur Verfügung<br />

gestellt und das Ausfüllen und fristgerechte<br />

Einreichen garantieren die faire<br />

und korrekte Berechnung des erforderlichen<br />

Beitrags auf Basis des ärztlichen<br />

Einkommens. Spätestens zu diesem<br />

Zeitpunkt stellen sich viele Jungmedizinerinnen<br />

und Jungmediziner die<br />

Fragen: Was genau ist der Wohlfahrtsfonds?<br />

Warum ist es notwendig, mein<br />

Einkommen offenzulegen? Und vor<br />

Um mit der Zeit zu gehen, wurde<br />

das Logo des Wohlfahrtsfonds<br />

leicht adaptiert: Neu sind die<br />

genderneutrale Wortmarke, die<br />

Farbgebung und eine optische Vielfältigkeit<br />

der abgebildeten Figuren,<br />

die Frauen und Männer gleichermaßen<br />

repräsentieren sollen.<br />

allem, welchen Nutzen bringt mir die<br />

Mitgliedschaft?<br />

Lassen Sie uns zunächst das System<br />

Wohlfahrtsfonds näher beleuchten. Im<br />

weiteren Verlauf dieses Artikels werden<br />

wir uns dann erneut mit dem richtigen<br />

Ausfüllen und Zusammenstellen der<br />

erforderlichen Unterlagen befassen, die<br />

an die „Concisa“ übermittelt werden.<br />

Wohlfahrtsfonds-<br />

Mitgliedschaft<br />

Jede Turnusärztin und jeder Turnusarzt,<br />

die oder der den Beruf in <strong>Wien</strong><br />

aufnimmt, wird automatisch auch Mitglied<br />

des Wohlfahrtsfonds. Dasselbe<br />

gilt auch <strong>für</strong> Berufseinsteigerinnen und<br />

Berufseinsteiger in der Zahnmedizin.<br />

Der Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> ist nach der gesetzlichen<br />

Pensionsversicherung die zweite Säule<br />

Ihrer Altersversorgung. Zudem gewährt<br />

er eine Invaliditätsversorgung,<br />

eine Hinterbliebenenversorgung, eine<br />

Kinder- beziehungsweise Waisenunterstützung<br />

sowie eine Krankenunterstützung.<br />

Es ist wichtig zu erwähnen,<br />

dass der Wohlfahrtsfonds dabei auf<br />

dem Gedanken der beruflichen Solidarität<br />

und der kollegialen Hilfsverpflichtung<br />

aufbaut. Seine Leistungen<br />

werden ohne staatliche Hilfe aus-<br />

16 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

kalender kann nunmehr auch über die<br />

Website der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

abgerufen werden: www.aekwien.at/<br />

sitzungskalender-verwaltungsausschuss.<br />

Einbringen der Unterlagen<br />

Die folgende Vorgehensweise bezieht<br />

sich auf Turnusärztinnen und Turnusärzte,<br />

also <strong>für</strong> alle, die womöglich zum<br />

ersten Mal ihre Einkommensunterlagen<br />

vorlegen müssen.<br />

Vorweggesagt, nur den wenigsten Mitgliedern<br />

ist bewusst, dass Dienstgeber<br />

oder auch Sozialversicherungsträger<br />

der Ärztekammer keinerlei Informationen<br />

über die Art oder das Ausmaß der<br />

Beschäftigung einer Ärztin oder eines<br />

Arztes zur Verfügung stellen. Vielmehr<br />

liegt die gesetzliche Verpflichtung zur<br />

Meldung ausschließlich beim jeweiligen<br />

Mitglied.<br />

Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com<br />

schließlich aus den Beiträgen der Mitglieder<br />

finanziert.<br />

Machen wir das Ganze aber ein wenig<br />

greifbarer:<br />

•Finanzieller Schutz vor Krankheit und<br />

Invalidität ab dem ersten Arbeitstag<br />

•Auch Ihre Angehörigen sind geschützt<br />

•Beiträge sind steuerlich absetzbar<br />

•Sichere zweite Säule in der Altersversorgung<br />

Einen wirklich guten Überblick und<br />

Einführung in die umfangreichen Leistungen<br />

erhalten Sie auch in kurzen Videoclips,<br />

die auf der Webseite der <strong>Wien</strong>er<br />

Ärztekammer unter www.aekwien/<br />

wohlfahrtsfonds zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Grundlagen des<br />

Wohlfahrtsfonds<br />

Die Grundlagen des Wohlfahrtsfonds<br />

finden sich im bundesweit geltenden<br />

Ärztegesetz, welches allerdings nur einen<br />

allgemeinen Rahmen festlegt. Die<br />

Ausgestaltung der Höhe der Beiträge<br />

und Leistungen obliegt jedem Bundesland<br />

selbst und wird in den Satzungen<br />

und Beitragsordnungen geregelt. Verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die konkrete Ausgestaltung<br />

des <strong>Wien</strong>er Wohlfahrtsfonds<br />

sind der Verwaltungsausschuss sowie<br />

die Erweiterte Vollversammlung (erweitert<br />

um Mitglieder aus der Zahnärztekammer).<br />

Wenn Sie das Thema<br />

Verwaltungsausschuss und wie dieser<br />

arbeitet interessiert, möchten wir Sie an<br />

dieser Stelle gerne auf einen Artikel der<br />

Ausgabe 05/<strong>2023</strong> von <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

(Seite 12 ff.) aufmerksam machen, den<br />

Sie online unter www.aekwien.at/<br />

aerztinfuerwien nachlesen können.<br />

Wer ist die Concisa?<br />

Beim Blick auf das uns nun schon bekannte<br />

farbige Formular zur Einkommenserklärung<br />

finden Sie die Angabe,<br />

dass sämtliche Unterlagen nicht an die<br />

Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, sondern an die<br />

Concisa AG übermittelt werden sollen.<br />

Die Concisa AG (www.bonusvorsorge.at/<br />

CONCISA/HOME) ist <strong>für</strong> die Administration<br />

des Wohlfahrtsfonds zuständig<br />

und als externer Dienstleister verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Leistungsauszahlung,<br />

der Abwicklung der Beitragszahlungen<br />

und sämtlicher eingebrachter Anträge,<br />

vom Antrag des Partus-Geldes bis<br />

hin zu Pensionsanträgen. Darüber, ob<br />

einem Antrag stattgegeben oder dieser<br />

abgelehnt wird, entscheidet letztendlich<br />

der Verwaltungsausschuss in einer<br />

seiner circa alle zwei Monate stattfindenden<br />

Sitzungen. Dieser Sitzungs-<br />

Den wenigsten<br />

Mitgliedern<br />

ist bewusst,<br />

dass Dienstgeber<br />

oder<br />

auch Sozialversicherungsträger<br />

der Ärztekammer<br />

keinerlei<br />

Informationen<br />

über<br />

die Art oder<br />

das Ausmaß<br />

der Beschäftigung<br />

einer<br />

Ärztin oder<br />

eines Arztes<br />

zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Erster Schritt: Akontierung<br />

Für das laufende Arbeitsjahr wird stets<br />

ein vorläufiger Fondsbeitrag vom Bruttogrundgehalt<br />

durch die Dienstgeber<br />

einbehalten und auf das Konto des<br />

Wohlfahrtsfonds überwiesen (= Akontierung).<br />

Dieser vorläufige Fondsbeitrag<br />

wird am Jahresende auf den endgültigen<br />

Fondsbeitrag angerechnet. Der<br />

vorläufige Fondsbetrag beträgt bei Berufsanfängerinnen<br />

und Berufsanfängern<br />

11 Prozent vom Bruttogrundgehalt.<br />

Dieser Prozentsatz ist nicht individuell<br />

gewählt, sondern findet auf alle ärztlichen<br />

beziehungsweise zahnärztlichen<br />

Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger<br />

gleichermaßen Anwendung.<br />

Die Concisa AG benötigt Ihre Einkommensunterlagen<br />

im weiteren Schritt<br />

dann <strong>für</strong> die Berechnung des endgültigen<br />

Fondsbeitrags. Vom konkret ermittelten<br />

Betrag durch Ihre übermittelten<br />

Einkommensunterlagen werden<br />

dann die geleisteten Akontierungen abgezogen,<br />

sodass entweder ein Guthaben<br />

oder ein Rückstand entsteht.<br />

Warum ist das System so kompliziert?<br />

Warum reicht nicht ein einfacher Gehaltsabzug<br />

wie bei der Einkommenssteuer<br />

oder bei meinen Sozialversicherungsbeiträgen?<br />

Um treffsicherer zu sein, bemisst sich<br />

der Fondsbeitrag in <strong>Wien</strong> immer auf<br />

Grundlage der aus ärztlicher beziehungsweise<br />

zahnärztlicher Tätigkeit<br />

erzielten Einkünfte. Im Regelfall erwirtschaften<br />

Ärztinnen und Ärzte ><br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 17


INTERN NEWS<br />

und Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

aber nicht nur Einkünfte aus einer angestellten<br />

Tätigkeit, sondern erzielen<br />

auch selbstständige Einkünfte, zum<br />

Beispiel bei Vertretungen oder im Falle<br />

von Ärztinnen und Ärzten in Ausbildung<br />

auch aus Sonderklassegeldern.<br />

Auch diese Einnahmen müssen der<br />

Bemessung zugrunde gelegt werden<br />

und sind aus dem einfachen Gehaltsbezug<br />

nicht ersichtlich.<br />

Dies ist deshalb so, da auch bei rein<br />

selbstständig tätigen Mitgliedern deren<br />

gesamtes Einkommen aus ärztlicher Tätigkeit<br />

in die Bemessung miteinfließt.<br />

Zweiter Schritt:<br />

Einkommensformular<br />

Sie können hier entweder das berühmte<br />

farbige Erklärungsformular vollständig<br />

ausgefüllt per Post an die Concisa<br />

AG schicken oder sicher und DSGVOkonform<br />

über die Website der Concisa<br />

AG https://pkdatentransfer.at/submit/<br />

Datenservice_Concisa_WFF übermitteln.<br />

Im Einkommensformular sind anzugeben:<br />

•Jahresbruttogehalt (=alle monatlichen<br />

Lohnabrechnungen oder der Jahreslohnzettel<br />

des Dienstgebers – L16)<br />

•Werbungskosten (diese reduzieren<br />

die Bemessungsgrundlage) - Sie berechnen<br />

sich auf Basis mehrerer Einzelposten<br />

und sind im Jahreslohnzettel<br />

L16 sowie im Bescheid über die Arbeitnehmerveranlagung<br />

ausgewiesen<br />

•Einkünfte aus Sonderklassegeldern<br />

Der Erklärung sind der Jahreslohnzettel<br />

(L 16) und der Einkommensteuerbescheid,<br />

sowie die monatlichen<br />

Lohnabrechnungen (Monatsgehaltszettel)<br />

beizulegen. Alternativ zu den<br />

Monatsgehaltszetteln können Sie das<br />

Jahreslohnkonto (Achtung: Jahreslohnkonto<br />

≠ Jahreslohnzettel) beilegen.<br />

Woher bekomme ich meine<br />

Unterlagen?<br />

Der Einkommensteuerbescheid ist gemeinsam<br />

mit dem Jahreslohnzettel auf<br />

FinanzOnline abrufbar. Die Monatsgehaltszettel<br />

und das Jahreslohnkonto<br />

erhalten Sie vom Dienstgeber.<br />

Grundsätzlich sind jeweils die Unterlagen<br />

des drittvorangegangenen Jahres<br />

(das wären <strong>für</strong> <strong>2023</strong> die Unterlagen von<br />

2020) <strong>für</strong> die Berechnung des Fondsbeitrags<br />

zu übermitteln, da dies jenes<br />

Für die Fondsbeitragsabrechnung <strong>2023</strong> ist die Rücksendung der ausgefüllten Erklärungen wichtig.<br />

Um treffsicherer<br />

zu<br />

sein, bemisst<br />

sich<br />

der Fondsbeitrag<br />

in<br />

<strong>Wien</strong> immer<br />

auf Grundlage<br />

der aus<br />

ärztlicher<br />

beziehungsweise<br />

zahnärztlicher<br />

Tätigkeit<br />

erzielten<br />

Einkünfte.<br />

Gut zu wissen<br />

Aktuelle Termine <strong>für</strong> die Fondsbeitragsabrechnung <strong>2023</strong>:<br />

Derzeit wichtig: Rücksendung der ausgefüllten Erklärungen<br />

Jahr ist, das zum Zeitpunkt der Fondsbeitragsfestsetzung,<br />

in dem Fall <strong>für</strong> das<br />

Jahr <strong>2023</strong>, bereits abschließend vom Finanzamt<br />

veranlagt sein sollte.<br />

Nun waren Sie als Turnusärztin oder<br />

Turnusärztin womöglich 2020 aber<br />

noch in keiner Anstellung. In dem Fall<br />

werden die Unterlagen des Jahres <strong>2023</strong><br />

zur Bemessung des Fondsbeitrages <strong>2023</strong><br />

herangezogen. Da in diesen Fällen eine<br />

Vorlage der Unterlagen erst nach Ablauf<br />

des Jahres <strong>2023</strong> möglich ist, ersuchen<br />

wir Sie, auf dem Formular vorerst<br />

nur die erste Position (Vorlage der Unterlagen<br />

<strong>2023</strong>) anzukreuzen und dieses<br />

Formular der Concisa AG zu übermitteln.<br />

Die Detailunterlagen übersenden<br />

Sie der Concisa AG bitte sobald Sie<br />

diese – nach Ablauf des Jahres <strong>2023</strong> –<br />

komplettiert haben, spätestens jedoch<br />

bis zum 31. März 2024.<br />

Ist das Beitragsjahr abgerechnet, erhalten<br />

Sie von der Concisa einen entsprechenden<br />

Bescheid. <br />

Bis 31. März 2024: Übermittlung der Einkommensunterlagen <strong>für</strong> all jene Ärztinnen<br />

und Ärzte beziehungsweise Zahnärztinnen und Zahnärzte mit Eintragung<br />

in die Ärzteliste/Zahnärzteliste ab 2021<br />

Bis 31. Mai 2024: Versand der Bescheide über den endgültigen Fondsbeitrag<br />

<strong>2023</strong>. Nach Ablauf des Beitragsjahres wird der endgültige Fondsbeitrag ehestmöglich<br />

festgesetzt.<br />

Bis vier Wochen nach Rechtskraft des Bescheides: Rückzahlung der Guthaben<br />

aus der Fondsbeitragsendabrechnung, sofern der Rücksendeabschnitt rechtzeitig<br />

übermittelt wurde.<br />

Wohlfahrtsfonds versus Kammerumlage<br />

Im Zuge der Festsetzung des Wohlfahrtsfondsbeitrages wird von der Concisa<br />

AG ebenfalls die Höhe der Kammerumlage ermittelt. Diese hat nichts mit<br />

dem Wohlfahrtsfonds zu tun, sondern ist die Abgabe, mit der die Mitglieder<br />

die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer finanzieren, damit diese als Standesvertretung ihrer<br />

Aufgabe der Interessensvertretung nachkommen kann.<br />

Halt, ich will noch mehr wissen oder brauche Hilfe!<br />

Für alle weiteren Fragen zu Ihren Beitragsabrechnungen und rund um den<br />

Wohlfahrtsfonds stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> sowie der Concisa AG gerne auch ausführlich zur Verfügung:<br />

Clemens Schwinner<br />

Mitgliederbetreuung Wohlfahrtsfonds<br />

wff@aekwien.at oder telefonisch unter 51501-1425<br />

Concisa Vorsorgeberatung und Management AG<br />

aerzte@concisa.at oder telefonisch unter 50172-0<br />

Foto: Jozsitoeroe/stock.adobe.com<br />

18 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


NEWS INTERN<br />

Vernetzung und „Bold Europe” im Fokus:<br />

Das European Forum Alpbach <strong>2023</strong><br />

Kommentar von Anna-Christina Kichler<br />

Das diesjährige European Forum Alpbach<br />

öffnete seine Tore auch <strong>für</strong> eine Gruppe<br />

junger Ärztinnen, die unter dem Titel<br />

„Bold Europe” neue Perspektiven kennenlernen<br />

konnten. Wir, das sind Angela<br />

Kogler, Anna-Christina Kichler, Antonia<br />

Greb, Christina Bräuer, Joy Feka, Lisa<br />

Leutgeb, Marlene Sachs, Nina Böck und<br />

Zoya Kuzmina, nahmen an den „Europe<br />

in the World Days“ von 27. bis 30. August<br />

in der malerischen Alpbacher Umgebung<br />

teil. Mit Expertinnen und Experten aus<br />

verschiedenen Fachbereichen tauschten wir<br />

uns über interessante Ideen und Zukunftstrends<br />

aus.<br />

Das European Forum Alpbach, das seit<br />

Jahrzehnten eine Plattform <strong>für</strong> qualitativ<br />

hochwertige und interdisziplinäre Diskussionen<br />

bietet, erwies sich als ein vielfältiges<br />

Event mit Workshops, Vorträgen<br />

und Kamingesprächen. Die Diskussionen<br />

über medizinische Themen reichten von<br />

innovativen Technologien, etwa Künstlicher<br />

Intelligenz und sich daraus ergebende<br />

Implikationen <strong>für</strong> die Zukunft unseres<br />

Gesundheitssystems, bis hin zu ethischen<br />

Fragen einer europaweiten Patientenversorgung.<br />

Die Kamingespräche waren <strong>für</strong> uns ein<br />

echtes Highlight des Forums. In einem<br />

informellen Rahmen konnten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer persönliche<br />

Erfahrungen und Ansichten austauschen.<br />

Unter anderem besuchten wir Runden mit<br />

Gesundheitsminister Johannes Rauch oder<br />

der Autorin des Buches „Factfulness”, Anna<br />

Beim European Forum Alpbach waren unter anderem Antonia Greb (links außen) und Nina Böck (rechts außen)<br />

vom Referat <strong>für</strong> Frauenpolitik sowie die 2. Stellvertretende Sektionsobfrau der Sektion Turnusärzte, Anna-Christina<br />

Kichler (6. von links) vertreten.<br />

Rosling. Darüber hinaus war Nina Böck,<br />

2. Stellvertreterin im Referat Frauenpolitik<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, als Speakerin<br />

zu einem Kamingespräch eingeladen,<br />

um ihre Erfahrungen als Gynäkologin<br />

zum Thema „Wie nahe sind wir an einem<br />

Backlash? – Was bedeutet es, wenn der<br />

Schwangerschaftsabbruch im Strafgesetzbuch<br />

geregelt ist?” einzubringen. All<br />

die Gespräche boten nicht nur die Möglichkeit,<br />

wertvolle Kontakte zu knüpfen,<br />

sondern regten auch dazu an, über den<br />

eigenen Tellerrand hinauszuschauen und<br />

die standespolitische sowie medizinische<br />

Praxis in einem breiteren Kontext zu<br />

betrachten.<br />

Die Kombination aus fachlicher Exzellenz<br />

und interdisziplinärem Austausch machte<br />

das Forum zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis. Es wird zweifellos dazu beitragen,<br />

die standespolitische Arbeit <strong>für</strong> uns<br />

als junge Ärztinnen zu bereichern und die<br />

nötigen Fähigkeiten <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Bewältigung künftiger Herausforderungen<br />

zu haben. <br />

Anna-Christina Kichler ist 2. Stellvertretende<br />

Sektionsobfrau der Sektion Turnusärzte.<br />

Ärztefunkdienst <strong>Wien</strong> – die stille Unterstützung im Gesundheitssystem<br />

Foto: Ärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die Ärztefunkdienst gemeinnützige Betriebsgesellschaft<br />

mbH ist die Vertretung der Hausärztinnen<br />

und Hausärzten an Werktagen<br />

nachts, und ist an Wochenenden, Feiertagen,<br />

24. und 31. Dezember rund um die Uhr im<br />

Einsatz.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Mitarbeit beim<br />

Ärztefunkdienst sind das ius practicandi <strong>für</strong><br />

Allgemeinmedizin, eine ordentliche Mitgliedschaft<br />

in einer österreichischen Ärztekammer<br />

und ein aktuell gültiges Notarzt- und<br />

Fortbildungsdiplom.<br />

Bei Interesse an einer Mitwirkung ersuchen<br />

wir um gesammelte Zusendung zu den oben<br />

genannten Unterlagen gemeinsam mit Ihrem<br />

Lebenslauf an office@141wien.at.<br />

Für weitere Fragen steht Ihnen das Ärztefunkdienst-Team<br />

zu den Bürozeiten unter der<br />

Telefonnummer: 01-79011-11 zur Verfügung.<br />

Service: Weitere Informationen unter<br />

https://141wien.at/,<br />

www.aekwien.at/aerztefunkdienst-141<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 19


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

ERNENNUNGEN<br />

DDr. Aichmair Alexander, MPH, Orthopädie und Traumatologie<br />

Priv.-Doz. DDr. Böhler Christoph, Orthopädie und Traumatologie<br />

Priv.-Doz. Dr. Lass Richard, Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Mayr Karl Wilhelm, Innere Medizin<br />

Univ.-Doz. in Dr. in Rintelen-Denk Claudia Barbara, Innere Medizin<br />

Priv.-Doz. DDr. Winnicki Wolfgang, MBA, MPH, Innere Medizin<br />

Privatdozent<br />

Stellvertretender Abteilungsleiter Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Assoziierter Professor<br />

Ärztlicher Leiter Vinzenz Ambulatorium<br />

Primaria<br />

Außerplanmäßiger Professor<br />

NAMENSÄNDERUNGEN<br />

Dr. in Stock Andrea<br />

Dr. in Zwickl Hannah<br />

in: Dr. in Zillner Andrea<br />

in: Dr. in Ivellio-Vellin Hannah<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Foff Alexandra 1190, Kaasgrabengasse 89a/Top 4 **<br />

Dr. Höllerer Fritz <strong>10</strong>90, Währinger Straße 39<br />

Dr. in Klein Monika 1140, Breitenseer Straße 13/2<br />

Dr. in Paul Salihah 1190, Heiligenstädter Straße 125<br />

Dr. in Wukovits Karin <strong>10</strong>70, Neustiftgasse 64/36<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. in Mooslechner Barbara 1140, Nisselgasse 9/1/3-5<br />

Dr. Saleh Nehad <strong>10</strong><strong>10</strong>, Singerstraße 4/4 **<br />

Dr. in Sobotka Catherine 1190, Heiligenstädter Straße 46-48<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Eller Bernhard <strong>10</strong>40, Weyringergasse 32/<strong>10</strong> **<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Assoc.-Prof. in Priv.-Doz. in Dr. in Lill Claudia<br />

1180, Schopenhauerstraße 14 **<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. Auböck Josef<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong>, Kärntner Straße 51/3 A<br />

Dr. in Moritz Katharina 12<strong>10</strong>, Pius-Parsch-Platz 1/3<br />

Dr. Skoll Michael<br />

11<strong>10</strong>, Simmeringer Hauptstraße<br />

36/2/R05<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Al Bahloul Ahmed<br />

12<strong>10</strong>, Brünner Straße 70/II/401<br />

Dr. in Bernardi Katharina 1150, Kranzgasse 22/Hoftrakt<br />

Dr. in Farsky-Tischler Julia 1130, Eduard-Jaeger-Gasse 5<br />

Prim. a Priv.-Doz. in Dr. in<br />

Mascherbauer Julia <strong>10</strong>20, Novaragasse 11<br />

Priv.-Doz. DDr. Siebermair Johannes, MHBA<br />

<strong>10</strong>80, Alser Straße 25/4. Stock/13<br />

Dr. Schreiner Philipp Oliver 1180, Antonigasse 12<br />

Dr. Stern Rafael <strong>10</strong><strong>10</strong>, Gonzagagasse 1/23<br />

Innere Medizin und Gastroenterologie und Hepatologie<br />

Dr. Schreiner Philipp Oliver 1180, Antonigasse 12<br />

Innere Medizin und Kardiologie<br />

Priv.-Doz. DDr. Siebermair Johannes, MHBA<br />

<strong>10</strong>80, Alser Straße 25/4. Stock/13<br />

Innere Medizin und Pneumologie<br />

Dr. in Moritz Katharina 12<strong>10</strong>, Pius-Parsch-Platz 1/3<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr.med. Tillack David Klaus <strong>10</strong>20, Vorgartenstraße 206 C<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Dr. in Hackenberg Brigitte 1190, Geweygasse 4 A/1/9<br />

Dr. Uyar Yörük Emre 1230, Porschestraße 29<br />

Klinische Mikrobiologie und Hygiene<br />

Dr. Heger Florian 1<strong>10</strong>0, Klederinger Straße 68/2/03<br />

Neurologie<br />

Dr. Baghaei Yazdi Mohammad 1190, Chimanistraße 1<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Moursy Mohamed <strong>10</strong>80, Alser Straße 69 **<br />

Ogon Laura Sophie 1140, Bergmillergasse 8/2/19<br />

Dr. Pötz Lorenz <strong>10</strong>90, Währinger Straße 39<br />

Dr. Schütz Michael <strong>10</strong>40, Schönbrunner Straße 9 **<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Lehner Petra <strong>10</strong>60, Millergasse 7-9 **<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. in Aschacher Olivia <strong>10</strong><strong>10</strong>, Franz-Josefs-Kai 41/16 **<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Hänsel Yvonne 1130, Testarellogasse 16/12<br />

Radiologie<br />

Dr. Freund Martin Cornelius <strong>10</strong><strong>10</strong>, Salzgries 19<br />

Dr. Huber Florian Alexander <strong>10</strong>70, Halbgasse <strong>10</strong><br />

Dr. Neumann Christian <strong>10</strong>20, Wehlistraße 150<br />

Urologie<br />

Mag. a Dr. in Bauer Kathrin Isabella 1190, Hartäckerstraße 1<br />

Mun Dong-Ho, MSc. <strong>10</strong><strong>10</strong>, Rathausstraße 21/3/14<br />

Dr. in Assi-Huber Reem <strong>10</strong>30, Barichgasse 22 **<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Hofbauer Julia <strong>10</strong>20, Lassallestraße 5/2<br />

Meisnitzer Amira, BDS MClinDent,<br />

<strong>10</strong>90, Lazarettgasse 3/6-7 **<br />

Dr.-medic stom. Pishan Bahar, MClinDent<br />

1200, Adalbert-Stifter-Straße 39/6/1<br />

Dr. Prugmaier Rainer Franz <strong>10</strong>20, Lassallestraße 5/2 **<br />

DDr. in Weber Stefanie <strong>10</strong>90, Maria-Theresien-Straße 18/Top 20<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Hanslik Rudolf, MSc <strong>10</strong>30, Weißgerberlände 44-46/7 <strong>10</strong>30, Weißgerberlände 44-46/18<br />

Dr. in Harl Julia 1220, Eibengasse 8 1180, Antonigasse 12/1<br />

Dr. in Pinc Alice <strong>10</strong>70, Stiftgasse 21/17 <strong>10</strong>60, Mariahilfer Straße 27/<strong>10</strong><br />

Dr. Uyar Yörük Emre <strong>10</strong>40, Tilgnerstraße 3/3B 1230, Ehngasse 6<br />

Dr. Wocelka Harald 1150, Reindorfgasse 4/12 <strong>10</strong>30, Landstraßer Hauptstraße 146/12/G1<br />

20 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />

Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie<br />

DDr. Taher Fadi <strong>10</strong><strong>10</strong>, Weihburggasse 18-20/41 1140, Spallartgasse 27/1 A<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Seyrafi Renato Ardeshir <strong>10</strong>90, Währinger Straße 39 <strong>10</strong><strong>10</strong>, Nibelungengasse 13/2<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Pinc Alice <strong>10</strong>70, Stiftgasse 21/17 <strong>10</strong>60, Mariahilfer Straße 27/<strong>10</strong><br />

Innere Medizin<br />

Priv.-Doz. Dr. Bobacz Klaus 1180, Gentzgasse 65 1180, Theresiengasse 43<br />

Dr. Gurguta Calin 1230, Anton-Baumgartner-Straße 44/39 A 1230, Anton-Baumgartner-Straße 44/40/E1<br />

Dr. Hanslik Rudolf, MSc <strong>10</strong>30, Weißgerberlände 44-46/7 <strong>10</strong>30, Weißgerberlände 44-46/18<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Säemann Marcus <strong>10</strong>80, Krotenthallergasse 3/3 <strong>10</strong>80, Schmidgasse 16/1<br />

Dr. in Penz-Österreicher Melitta <strong>10</strong><strong>10</strong>, Rosenbursenstraße 8 <strong>10</strong>30, Landstraßer Hauptstraße <strong>10</strong>4/<strong>10</strong><br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Dr. Uyar Yörük Emre <strong>10</strong>40, Tilgnerstraße 3/3B 1230, Ehngasse 6<br />

Neurochirurgie<br />

Dr. Lothaller Clemens 1190, Lannerstraße 5 1190, Heiligenstädter Straße 38<br />

Priv.-Doz. Dr. Pfisterer Wolfgang 1190, Lannerstraße 5 1190, Heiligenstädter Straße 38<br />

Dr. in Winkler Sindhu 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 1190, Chimanistraße 1<br />

Neurologie<br />

Dr. Fleischmann Michael 1190, Ruthgasse 1/7 1190, Ruthgasse 1/GL2<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Jankovsky Johannes Rafael 1230, Anton-Baumgarten-Straße 44/1/45 1230, Anton-Baumgarten-Straße 44/1/23<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Kinsky Rudolf Maximilian Gregory, MB, ChB 1140, Hütteldorfer Straße 257 C <strong>10</strong>90, Alserbachstraße 27<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Zorn Carina 1180, Ruhrhofergasse 12 1190, Glanzinggasse 25/2<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Meshkat Diana <strong>10</strong>90, Währinger Straße 18/3 1180, Gersthofer Straße 63/17<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Baghaei Yazdi Mohammad 1190<br />

Dr. in Ehm Astrid Michaela <strong>10</strong>40<br />

Dr. in Haiden Sandra Elisa 12<strong>10</strong> **<br />

MR Dr. Magdics Peter 12<strong>10</strong><br />

Dr. Markovics Michael 1150<br />

Dr. in Neiss Daniela <strong>10</strong>90<br />

Dr. Nikzad Ramin 1220<br />

Dr. Pacher Wigand 11<strong>10</strong><br />

Dr. Picha Martin 12<strong>10</strong><br />

Dr. in Plank Vivika 1180<br />

Dr. Rambausek Franz <strong>10</strong>30<br />

Dr. Ranner Andreas <strong>10</strong>20<br />

Dr. Regner-Bleyleben Clemens Bernhard<br />

1130<br />

Mag. a Dr. in Rugli-Quarino Rosanna <strong>10</strong>20<br />

Dr. in Straudi Aiga <strong>10</strong>40<br />

Dr. Vacariu Apostolos 1220<br />

Dr. in Ventruba Susanne 1<strong>10</strong>0<br />

Dr. in Wehr Cornelia 1220<br />

Dr. Wutzl Christian 1230<br />

Dr. Zeininger Nikolaus <strong>10</strong>50<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Sider Jamil <strong>10</strong>20<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Sider Regina <strong>10</strong>20<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

dr.med. Csapo Melinda 1220<br />

Assoc.-Prof. in Priv.-Doz. in Dr. in Lill Claudia<br />

<strong>10</strong>40<br />

Dr. in Sokolski Katharina 1150<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Holub-Hoberger Henriette 1<strong>10</strong>0<br />

Dr. in Holub-Hoberger Henriette 1190 **<br />

Dr. in Perger-Markl Helga Maria 1180<br />

Innere Medizin<br />

Univ.-Prof. Dr. Machold Klaus 1180<br />

Dr. Stain Christoph <strong>10</strong>30<br />

Dr. Wense Georg 1140<br />

Neurologie<br />

Dr. Baghaei Yazdi Mohammad 1190<br />

Dr. Mayer Florian <strong>10</strong>90<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Univ.-Prof. DDr. Zeitlhofer Josef <strong>10</strong>90<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. in Haller Petra 1200<br />

Physikalische Medizin und allgemeine<br />

Rehabilitation<br />

Dr. in Kadhim Hala <strong>10</strong>60<br />

Dr. in Zeininger Elisabeth <strong>10</strong>50<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in Neiss Daniela <strong>10</strong>90<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Komorowski Arkadiusz 1<strong>10</strong>0<br />

Dr. Wirnsberger Karl 1180<br />

Radiologie (ÄAO 1989)<br />

Dr. Helmer Michael 1200<br />

Urologie<br />

Dr. Wachter Johann <strong>10</strong>30<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Jaklitsch Monika <strong>10</strong>70<br />

Leputsch Bogna 12<strong>10</strong><br />

Dr. in Vogel Christa 1200<br />

DDr. in Weber Stefanie <strong>10</strong>90<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

Dr. in Bäwert Andjela 04.08.1973 22.08.<strong>2023</strong><br />

Dr. Behal Walter 29.08.1926 09.08.<strong>2023</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Frank Friedrich 22.07.1930 28.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. in Kaltenbäck Ingunde 02.12.1930 29.07.<strong>2023</strong><br />

Dr. in Kurzreiter Hermine 01.12.1963 27.08.<strong>2023</strong><br />

Dr. Markovics Michael 16.11.1961 06.08.<strong>2023</strong><br />

Dr. in Moatti Gisela Hildegard Karolina 28.<strong>10</strong>.1936 16.08.<strong>2023</strong><br />

MR Dr. Trauneck Walther 17.07.1928 25.07.<strong>2023</strong><br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 21


AM PULS COVERSTORY<br />

►<br />

Wachgerüttelt<br />

Hohe Wellen hat der Warnstreik des ärztlichen Personals der ZNA Ottakring im Juni geschlagen.<br />

Doch was hat sich seither verändert? Streiksprecherin Aglaia Kotal und Streiksprecher Severin<br />

Ehrengruber ziehen eine Zwischenbilanz.<br />

Von Ben Weiser<br />

22 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

► Am Vormittag des 30. Juni <strong>2023</strong><br />

kam es in der Zentralen Notaufnahme<br />

der Klinik Ottakring (ZNA) zu<br />

einem Warnstreik des ärztlichen Personals.<br />

Streiksprecher Severin Ehrengruber<br />

damals: „Es geht hier nicht nur um unsere<br />

Arbeitsbedingungen. Personalmangel im<br />

Spital gefährdet auch Menschenleben.“<br />

Ehrengruber wurde auch aufgrund seines<br />

Engagements in der Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> zur Zielscheibe derer, die lange<br />

nicht wahrhaben wollten, wie es um die<br />

Lage der ZNA wirklich bestellt war. Auf<br />

viele Forderungen im Vorfeld des Streiks<br />

sei einfach nicht eingegangen worden,<br />

sagt Streiksprecherin Aglaia Kotal. Man<br />

habe mehrmals auf die „Missstände, Benachteiligungen<br />

und Hürden“ in der ZNA<br />

hingewiesen. Doch bis auf Kleinreden,<br />

einen mangelhaften „Faktencheck“ des<br />

<strong>Wien</strong>er Gesundheitsverbundes (WiGev)<br />

und leerer Appelle sei nichts passiert.<br />

Was hat sich seither verändert? Was sagen<br />

Streiksprecherin Aglaia Kotal und<br />

Streiksprecher Severin Ehrengruber<br />

zum Vorwurf der Rufschädigung? Wie<br />

ist das Verhältnis zum WiGev jetzt? Und<br />

welche Rolle kam der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

zu? <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> im großen<br />

Doppelinterview mit Aglaia Kotal und<br />

Severin Ehrengruber.<br />

Aglaia Kotal: „Der Druck, die Dienstposten endlich neu zu berechnen, ist<br />

auf jeden Fall deutlich gestiegen.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Frau Kotal, Herr<br />

Ehrengruber, der Streik an der Zentralen<br />

Notaufnahme Ottakring (ZNA) im vergangenen<br />

Sommer war medial stark präsent.<br />

Aber was davon ist übriggeblieben?<br />

Welche Ziele haben Sie mit dieser Notmaßnahme<br />

erreicht oder gar erzwungen?<br />

Kotal: Wichtig ist <strong>für</strong> mich vor allem,<br />

dass die Ärztinnen und Ärzte der ZNA<br />

Ottakring als starkes Team wahrgenommen<br />

werden! Wir stehen <strong>für</strong> die Kolleginnen<br />

und Kollegen beziehungsweise<br />

bessere Arbeitsbedingungen ein. Natürlich<br />

haben wir unter erschwerten Bedingungen<br />

zu arbeiten, aber mit einem<br />

solchen Team macht es umso mehr<br />

Spaß. Der Druck, die Dienstposten<br />

endlich neu zu berechnen, ist auf jeden<br />

Fall deutlich gestiegen. Puncto Gehalt<br />

wurde die Messlatte jedenfalls höher gelegt.<br />

Nicht nur da müssen wir weiterhin<br />

wachsam und kritisch bleiben.<br />

Ehrengruber: Dem kann ich nur zustimmen.<br />

Auf kurze Strecke ist bereits<br />

etwas weitergegangen. Nur ein paar Beispiele:<br />

Es wird insgesamt acht neue Pflegedienstposten<br />

geben, die Rettungskontingente<br />

sind wienweit neu berechnet<br />

worden, die EVA-Öffnungszeiten wurden<br />

ausgeweitet. Wir stehen zumindest<br />

am Anfang eines transparenten Systems<br />

zur Überwachung der Rettungszufahrten.<br />

Hier soll es jetzt auch Transparenz<br />

bei den Echtzeitanzeigen ebenjener<br />

Rettungszufahrten und der Patientenströme<br />

geben – ein entsprechendes Online-System<br />

ist in Arbeit. Und: unsere<br />

Infrastruktur soll modernisiert werden,<br />

ein Schockraum <strong>für</strong> kritisch kranke Patientinnen<br />

und Patienten soll spätestens<br />

nächstes Jahr umgesetzt werden. Aber:<br />

Dass es <strong>für</strong> moderne Ultraschallgeräte<br />

einen Streik braucht, ist in einem Land<br />

wie Österreich natürlich ein Wahnsinn.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Rund um den ZNA-<br />

Streik konnte man aber auch Kritik vernehmen,<br />

bis hin zum Vorwurf der „Rufschädigung“.<br />

Warum war der Streik aus<br />

Ihrer Sicht trotzdem wichtig?<br />

Kotal: Den Vorwurf der Rufschädigung<br />

möchte ich auf der Ärzteschaft der ZNA<br />

in Ottakring nicht sitzen lassen! Wir<br />

hatten in den Monaten zuvor alle internen<br />

Vehikel bedient, die uns zur Verfügung<br />

stehen, um auf unsere prekäre<br />

Situation aufmerksam zu machen. Nur<br />

hat der oft zitierte Dienstweg entweder<br />

gar keine Reaktion von ganz oben beziehungsweise<br />

der Personalvertretung<br />

gebracht. Oder aber die Verbesserungsvorschläge<br />

wurden als zu weich oder in<br />

der Praxis nicht umsetzbar abgekanzelt.<br />

„Wir brauchen<br />

eine<br />

starke<br />

Kammer, vor<br />

allem, weil<br />

wir wenig<br />

Unterstützung<br />

seitens der<br />

klassischen<br />

Gewerkschaften<br />

im WiGev<br />

haben.“<br />

Wenn die größte Notaufnahme <strong>Wien</strong>s<br />

sich nicht mehr anders zu helfen weiß<br />

als mit einem Warnstreik, weil die Sorgen<br />

und Ängste um die eigene Sicherheit<br />

und die der Patientinnen und Patienten<br />

nicht ernstgenommen werden, dann ist<br />

das nicht Rufschädigung. Es ist ein Sammeln<br />

und Aufzeigen von Fakten und<br />

Defiziten. So zu tun, als wäre alles in<br />

Ordnung, ist hingegen tatsächlich rufschädigend!<br />

Keine Beteiligte, kein Beteiligter<br />

an dem Streik hätte ein Problem<br />

damit gehabt, wenn sich die Konzernleitung<br />

oder die Stadtregierung eingestanden<br />

hätte, dass etwas getan werden muss<br />

und dass man die Situation unterschätzt<br />

hat. Stattdessen hat man von „alles ist<br />

gut, es gibt keinen Grund zu streiken“,<br />

über „das ist eine Medienkampagne der<br />

Ärztekammer“ und „die beiden Streiksprecher<br />

haben keine Legitimation“ bis<br />

hin zu „Streiken ist ein demokratisches<br />

Recht und natürlich können unsere<br />

Mitarbeiter streiken“ die Meinung geändert<br />

– innerhalb weniger Wochen vor<br />

dem Warnstreik. Das lässt wenig Einsicht<br />

vermuten.<br />

Ich würde übrigens gerne mehr Allgemeinmedizinerinnen<br />

und -mediziner<br />

in der Klinik Ottakring ausbilden. Für<br />

<strong>10</strong>6 gewilligte Ausbildungsstellen stehen<br />

mir aber nur knapp die Hälfte als<br />

Dienstposten zur Verfügung. Mehr Studienabsolventinnen<br />

und -absolventen<br />

lösen das Problem nicht, wenn der Spitalsturnus<br />

jetzt schon ein Flaschenhals<br />

ist. In den Hearings höre ich immer<br />

wieder, dass die jungen Kolleginnen und<br />

Kollegen unbedingt in ein Haus wollen,<br />

wo man aktiv die Defizite anspricht und<br />

zur Not auch da<strong>für</strong> auf die Straße geht<br />

anstatt nichts verbessern zu wollen. Es<br />

gibt natürlich auch Stimmen, die sagen,<br />

dass man aufgrund des Streiks keine Bewerberinnen<br />

und Bewerber mehr findet<br />

oder dass Assistenzärztinnen und -ärzte<br />

nach sechs Monaten wieder kündigen.<br />

Dass es hier unbedingt einen Zusammenhang<br />

mit der Streikbewegung gibt,<br />

kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.<br />

Ich weiß zumindest nicht von<br />

einem konkreten Fall, wo ein Arzt oder<br />

eine Ärztin als Kündigungsgrund den<br />

Streik der ZNA angeführt hätte.<br />

Ehrengruber: Den Vorwurf der Rufschädigung<br />

kann man nicht so stehen<br />

lassen. Wir haben die Situation nicht<br />

verursacht und sehen es als unsere<br />

Pflicht an, auf Probleme hinzuweisen<br />

und diese nicht zu verschweigen. Es ><br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 23


AM PULS COVERSTORY<br />

ist auf keinen Fall nachhaltig, offensichtliche<br />

Probleme unter den Teppich<br />

zu kehren. Unser Ansatz ist: Probleme<br />

erkennen, analysieren und dann an den<br />

Lösungen arbeiten. Wir hatten das Gefühl,<br />

dass bereits der erste Schritt nicht<br />

gewollt war. Die Probleme wurden verleugnet<br />

und schöngeredet. So kann man<br />

niemals Verbesserungen schaffen.<br />

Wir haben es uns sicher nicht leicht gemacht<br />

mit der Entscheidung pro Streik,<br />

weil man immer die Patientenversorgung<br />

im Hinterkopf hat. In der Notfallmedizin<br />

engagieren sich Menschen mit<br />

hohem Verantwortungsbewusstsein,<br />

einem ausgeprägten Idealismus und<br />

einer starken Tendenz zur Selbstaufopferung.<br />

Man kann sich aber vorstellen,<br />

wie belastend manche Dienste waren<br />

und wie viele Grenzen überschritten<br />

wurden, wenn man sich überlegt, das<br />

Gesundheitspersonal zum Streik zu<br />

bewegen. Über einen sehr langen Zeitraum<br />

haben wir mit Gefährdungs- und<br />

Überlastungsanzeigen und internem<br />

Schriftverkehr auf die prekäre Situation<br />

aufmerksam gemacht. Gehört wurden<br />

diese Hilfeschreie, vor allem vom oberen<br />

Management, nicht. Die internen Maßnahmen<br />

reichten nicht aus, um weitere<br />

Gefährdungen zu vermeiden. Wir haben<br />

die Pflicht, all unseren Patientinnen<br />

und Patienten eine optimale medizinische<br />

Versorgung zur Verfügung zu<br />

stellen und eine Arbeitssituation vorzufinden,<br />

die uns als Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer nicht krank macht.<br />

„Wir haben<br />

es uns sicher<br />

nicht leicht<br />

gemacht mit<br />

der Entscheidung<br />

pro Streik,<br />

weil man<br />

immer die<br />

Patientenversorgung<br />

im Hinterkopf<br />

hat.“<br />

Am Vormittag des 30. Juni <strong>2023</strong> kam es in der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring (ZNA)<br />

zu einem Warnstreik des ärztlichen Personals.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie zufrieden sind<br />

Sie mit der Rolle der Ärztekammer?<br />

Kotal: Die Rechts- und Medienberatung<br />

hat uns sehr geholfen, da<strong>für</strong> sind<br />

wir dankbar! Mich persönlich hat es –<br />

abseits der Schlagzeilen rund um interne<br />

Themen – etwas mit der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer<br />

versöhnt. Ich finde, dass noch<br />

mehr Energie in die tatkräftige Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen aller Ärztinnen<br />

und Ärzte in <strong>Wien</strong> fließen sollte.<br />

Wir brauchen eine starke Kammer, vor<br />

allem, weil wir wenig Unterstützung seitens<br />

der klassischen Gewerkschaften im<br />

WiGev haben. Da sind die Privatspitäler<br />

privilegiert.<br />

Ehrengruber: In erster Linie kann ich<br />

sagen, dass dieser Arbeitskampf von der<br />

Basis der Belegschaft ausgegangen ist.<br />

Wir wollten, dass sich vor Ort die Bedingungen<br />

verbessern, um nachhaltig mehr<br />

Personal akquirieren zu können. Die Ärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> ist hier ihrer Rolle als<br />

Standesvertretung voll gerecht geworden<br />

und hat uns vor allem in Rechts- und<br />

Strategiefragen beraten. Dasselbe können<br />

wir von der Gewerkschaft und der Personalvertretung<br />

leider nicht behaupten. Der<br />

Vorwurf letzterer, dass wir nur instrumentalisiert<br />

wurden, ist unwahr und ein<br />

Schlag ins Gesicht dieser Bewegung.<br />

Severin Ehrengruber: „Wir haben jedenfalls ein Tabu gebrochen und gezeigt, dass auch Gesundheitspersonal <strong>für</strong> bessere<br />

Arbeitsbedingungen kämpfen darf.“<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie würden Sie<br />

das aktuelle Verhältnis zum WiGev beschreiben?<br />

Kotal: Der WiGev ist <strong>für</strong> mich ein Arbeitgeber<br />

wie jeder andere, mit Stärken und<br />

Schwächen. Was die Zeit vor dem Streik<br />

und auch jetzt gezeigt hat, ist, dass der<br />

WiGev aufgrund seiner Strukturen und<br />

Verflechtungen in vielen Bereichen träge<br />

reagiert. Man hat auch den Eindruck,<br />

dass es Diskrepanzen zwischen der Wahrnehmung<br />

der Generaldirektion und der<br />

Realität an der Basis gibt. Einzelpersonen<br />

sind sehr bemüht und wollen rasch und<br />

praxisnah helfen, scheitern dann aber oft<br />

Fotos: Stefan Seelig<br />

24 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

an den starren Entscheidungsebenen. Die<br />

Größe des Unternehmens hat seine Vorund<br />

Nachteile. Aber ungeachtet dessen<br />

muss es in jedem Unternehmen möglich<br />

sein, um Verbesserungen zu kämpfen und<br />

in seiner Not wahrgenommen zu werden.<br />

Wertschätzung muss über Gratiseis-Aktionen<br />

im Sommer hinausgehen.<br />

Ehrengruber: Der Warnstreik hat hier<br />

einige Personen wachgerüttelt. Es wird<br />

seitdem im gesamten WiGev schneller<br />

auf Probleme reagiert, ist zumindest<br />

mein Eindruck. Ob nachhaltige<br />

Lösungen gefunden werden, kann erst<br />

retrospektiv beurteilt werden. Wir haben<br />

jedenfalls ein Tabu gebrochen und<br />

gezeigt, dass auch Gesundheitspersonal<br />

<strong>für</strong> bessere Arbeitsbedingungen kämpfen<br />

darf. Wir kämpfen hier nicht nur<br />

<strong>für</strong> uns, sondern auch <strong>für</strong> eine optimale<br />

Versorgung der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung.<br />

<strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>: Wie blicken Sie in<br />

die Zukunft – optimistisch oder bleiben<br />

Zweifel?<br />

Kotal: Vorrangiges Ziel ist, gut durch<br />

den Winter zu kommen, ohne dass es erneut<br />

zu Patientengefährdungen kommt.<br />

Ich hoffe persönlich sehr, dass die Verteilung<br />

der Patientenlast in diesem<br />

Winter aufgrund der neu berechneten<br />

Rettungskontingente und der geschaffenen<br />

Awareness der steuernden Stellen<br />

besser funktioniert! Und vor allem fair<br />

<strong>für</strong> alle. Für uns im Team gilt es, parallel<br />

dazu Prozesse zu optimieren und so gut<br />

es geht <strong>für</strong> Entlastung der Ambulanz zu<br />

„Dass es<br />

<strong>für</strong> moderne<br />

Ultraschallgeräte<br />

einen Streik<br />

braucht, ist<br />

in einem<br />

Land wie<br />

Österreich<br />

natürlich ein<br />

Wahnsinn.“<br />

sorgen. Wir werden weiterhin auf potenzielle<br />

Gefährdungen hinweisen, Verbesserungen<br />

<strong>für</strong> unser Team und unsere<br />

Arbeitsbedingungen einfordern! Das<br />

Streikkomitee gibt es immer noch und<br />

wird, wenn nötig, auch wieder in den<br />

Arbeitskampf treten.<br />

Ehrengruber: Der Winter wird vermutlich<br />

heftig – mit einer noch dünneren<br />

Personaldecke. Die gesamte<br />

Energie liegt nun in der Sicherstellung<br />

der Patientenversorgung. Es wird<br />

sich zeigen, ob erkannt wurde, dass es<br />

Reformen in der Gesundheitspolitik<br />

und eine Attraktivierung der Arbeit<br />

im Gemeindespital braucht. Weiterwurschteln<br />

und Vogelstraußmentalität<br />

sind keine Option. Jeder und jede, die<br />

jetzt noch in einem Spital der Gemeinde<br />

<strong>Wien</strong> an der Basisversorgung der<br />

Bevölkerung mitwirkt, will dort sein<br />

– keiner muss. Es gibt einfachere und<br />

angenehmere Wege, wesentlich mehr<br />

Geld zu verdienen und mehr Wertschätzung<br />

zu erfahren. Und das gilt <strong>für</strong><br />

alle Berufsgruppen. Eines aber kann<br />

man sagen: Es brodelt nicht nur bei<br />

uns oder in anderen Abteilungen anderer<br />

Spitäler. Es brodelt in der gesamten<br />

Ärzteschaft. Wir bleiben also wachsam<br />

und kritisch. <br />

BESCHLUSS ZUR<br />

STREIKVORBEREITUNG<br />

Bei der Umfrage, die Meinungsforscher Peter Hajek<br />

unter allen <strong>Wien</strong>er Spitalsärztinnen und Spitalsärzten<br />

im Spätsommer durchgeführt hat, haben sich<br />

70 Prozent der Kolleginnen und Kollegen <strong>für</strong> einen<br />

wienweiten Streik der Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

ausgesprochen. Aus diesem Grund hat der<br />

Kurienausschuss der angestellten Ärzte einstimmig<br />

beschlossen, einen solchen Streik vorzubereiten.<br />

Für laufende Informationen wurde eine WhatsApp-<br />

Gruppe durch das Kurienbüro eingerichtet.<br />

Um in diese Gruppe aufgenommen zu werden,<br />

schreiben Sie bitte eine E-Mail mit Ihrem Namen,<br />

Ihrer Arztnummer und Ihrer Telefonnummer an<br />

streik@aekwien.at<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 25


SERVICE KONGRESSE<br />

OKTOBER <strong>2023</strong><br />

14. Kinder-Haut-Tag<br />

Ort: Billrothhaus – Gesellschaft der Ärzte, <strong>10</strong>90 <strong>Wien</strong>,<br />

Frankgasse 8<br />

Termin: 20.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Robert W. Gruber<br />

Veranstalter: Arbeitsgruppe Pädiatrische Dermatologie<br />

der Österreichischen Gesellschaft <strong>für</strong> Dermatologie<br />

und Venerologie<br />

Anmeldung und Information: AZ med.info, <strong>10</strong>14 <strong>Wien</strong>,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-26 DW,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at, www.kinder-haut-tag.at<br />

Herbstsymposium <strong>2023</strong>: "Zahnmedizin und<br />

wirtschaftlicher Erfolg"<br />

zusätzlich: Akkreditierte Strahlenschutzfortbildung,<br />

Sterilgutversorgungskurs<br />

Ort: Cityhotel Design & Classic, 3<strong>10</strong>0 St. Pölten,<br />

Völklplatz 1<br />

Termin: 20. – 21.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Dr. Wolfgang Gruber<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6,<br />

Tel.: +43/1/536 63-48 DW, E-Mail: zahn@media.co.at,<br />

www.maw.co.at<br />

Anmeldung: ÖGZMK NÖ, Anja Hoheneder,<br />

E-Mail: oegzmk@noe.zahnaerztekammer.at,<br />

www.oegzmknoe.at<br />

ÖSKIM <strong>2023</strong> - Österreichisches Symposium<br />

<strong>für</strong> Kardiovaskuläre Intensivmedizin<br />

Ort: Wyndham Grand Salzburg Conference Centre,<br />

5020 Salzburg, Fanny-von-Lehnert-Straße 7<br />

(Hybridveranstaltung)<br />

Termin: 20. – 22.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Kardiovaskuläre Intensivmedizin<br />

und Notfallmedizin der Österreichischen<br />

Kardiologischen Gesellschaft<br />

Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Christoph<br />

Brenner, Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Dirk von Lewinski,<br />

Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Walter Speidl<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6/3,<br />

David Grün seis, Stefanie Skodler<br />

Tel: +43/1/536 63-62 bzw. -84 DW,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/oeskim<strong>2023</strong><br />

Symposium What´s new & what´s hot?<br />

Ort: Kepler Universitätsklinikum Linz (Med. Campus),<br />

4020 Linz, Wagner-Jauregg-Weg 15<br />

Termin: 24.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere Medizin 2<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Alexander R.<br />

Moschen, PhD<br />

Information und Anmeldung: AZ med.info, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

Helferstorferstraße 2, Tel.: +43/1/531 16-83 DW,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/internelinz23<br />

ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />

ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

<strong>10</strong>60 <strong>Wien</strong>, Gumpendorferstraße 83/4, Tel: +43 1/5973357/DW <strong>10</strong>,<br />

E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, Anmeldung: www.zafi.at<br />

Live Intensiv Curriculum Implantologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Raoul Polansky, Dr. Christian Schober,<br />

Prof. PD DI DDr. Rudolf Seemann, MBA<br />

Modul 2: 13. – 14.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Modul 3: 24. – 25.11.<strong>2023</strong><br />

Curriculum Parodontologie <strong>2023</strong><br />

Prof. DDr. Matthias Folwaczny, Dr. Stefan Hägewald,<br />

Univ.-Prof. DDr. Hady Haririan, OA Dr. Peter Purucker, Dr. Peggy Weishaupt<br />

Modul 5: 20. – 21.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Effiziente Kieferorthopädie – Vom Straight-Wire bis Aligner<br />

Dr. Stefano Troiani<br />

6. – 7.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong>, 12. – 13.1., 15 – 16.3., 21. – 22.6., 13. – 14.9.2024<br />

Chirurgie – Basiskurs mit Hands-on-Training<br />

Prof. DDr. Wolfgang Schlossarek<br />

20.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Chirurgie – Aufbaukurs mit Hands-on-Training<br />

Prof. DDr. Wolfgang Schlossarek<br />

21.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Fachausdrücke – Fachenglisch<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen)<br />

DDr. in Katharina Gillinger<br />

21.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Digitale Zahnheilkunde<br />

Dr. Johannes Reichsthaler<br />

<strong>10</strong>. – 11.11.<strong>2023</strong><br />

Aufbaukurs – Manuelle und maschinelle Instrumentation im<br />

Rahmen der systematischen Parodontitisbehandlung<br />

(Seminar <strong>für</strong> die Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Dr. in Bettina Schreder<br />

<strong>10</strong>. – 11.11.<strong>2023</strong><br />

26. – 27.01.2024<br />

Tipps und Tricks in der Prothetik – vom Abdruck bis<br />

zum fertigen Werkstück<br />

Dr. Gustav Sych, ZTM Andreas Wunsch<br />

17.11.<strong>2023</strong><br />

Provisorienworkshop – Provisorien, sicher, ästhetisch, smart (Teamkurs)<br />

Dr. Gustav Sych, ZTM Andreas Wunsch<br />

17.11.<strong>2023</strong><br />

Wie befestige ich richtig? Unterschiedliche Substrate<br />

erfordern individuelle Vorbehandlungen<br />

Dr. Jörg Weiler<br />

18.11.<strong>2023</strong><br />

Endodontie Intensivkurs<br />

Dr. Johannes Reichsthaler<br />

24. – 25.11.<strong>2023</strong><br />

Find your Implant System / Implantatsysteme im Vergleich<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Bernhart<br />

24.11.<strong>2023</strong><br />

Ort: Hotel Hilton Plaza<br />

Die richtige OP-Assistenz bei der Implantation<br />

(Seminar <strong>für</strong> zahnärztliche Assistent*innen und Prophylaxe-Assistent*innen)<br />

Gabriela Hauser, Christoph Seper<br />

24.11.<strong>2023</strong><br />

Ort: Hotel Hilton Plaza<br />

26 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


KONGRESSE SERVICE<br />

25 JAHRE - JUBILÄUMSKONGRESS ERNÄHRUNG:<br />

GESUND – NACHHALTIG – LEISTBAR<br />

„Healthy Diet, Healthy Planet – what is affordable?“ (Hybridveranstaltung)<br />

Ort: Josephinum <strong>Wien</strong>, <strong>10</strong>90 <strong>Wien</strong>, Währinger Straße 25<br />

Termin: 20.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Österreichisches Akademisches Institut <strong>für</strong> Ernährungsmedizin,<br />

Medizinische Universität <strong>Wien</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner,<br />

Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm<br />

Information & Anmeldung: Mag.a Beate Mitterlehner-Nemelka,<br />

Tel.: +43/1/402 64 72 oder +43/664/231 14 42;<br />

E-Mail: kongress<strong>2023</strong>@oeaie.org; www.oeaie.org<br />

Teilnahmegebühr: 220,- EUR<br />

JAM23-TAG<br />

Ort: BBRZ – Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum, 4020 Linz,<br />

Grillparzerstraße 50<br />

Termin: 21.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Junge Allgemeinmedizin Österreich<br />

Information und Anmeldung: www.jungeallgemeinmedizin.at,<br />

https://www.oegmp-tagung.at/registrierung/<br />

INTERNATIONAL SYMPOSIUM ON TICK-BORNE PATHOGENS<br />

AND DISEASE ITPD <strong>2023</strong><br />

Ort: Austria Trend Parkhotel Schönbrunn,1130 <strong>Wien</strong>,<br />

Hietzinger Hauptstraße <strong>10</strong>-14<br />

Termin: 22. – 25.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: ÖGHMP und ESGBOR<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6/3, Elza Glück, Lisa Jandrinitsch,<br />

Tel: +43/1/536 63-17 bzw. -36 DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: https://www.itpd-tickborne.com/<strong>2023</strong>/registration.php<br />

HYPNOSE-SCHNUPPERSEMINAR–<strong>2023</strong><br />

Ort: Amtshaus Kritzendorf, 3420 Kritzendorf, Hauptstraße 56-58 (<strong>Wien</strong>),<br />

Zahnklinik Innsbruck, 6020, Anichstraße 35 (Innsbruck), Zahnklinik Graz,<br />

8036 Graz, Auenbruggerplatz 12 (Graz)<br />

Termine: 28.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong> <strong>Wien</strong>, 09.11.<strong>2023</strong> Innsbruck, 12.11.<strong>2023</strong> Graz<br />

Veranstalter und Anmeldung: ÖGMH/ÖGZH – Österreichische Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> ärztliche und zahnärztliche Hypnose, Allan Krupka, Tel.: +43/1/317 63 20,<br />

E-Mail: info@oegzh.at, www.oegzh.at<br />

Teilnahmegebühr: € 85,-<br />

KARDIOLOGIE NETZWERK BURGENLAND:<br />

UPDATE HERBST <strong>2023</strong><br />

Ort: Kultur Kongresszentrum Eisenstadt, 7000 Eisenstadt, Franz-Schubert-Platz 6<br />

Termin: 4.11.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: Abteilung <strong>für</strong> Innere Medizin I mit Kardiologie und Nephrologie,<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Berger, MSc FESC<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6,<br />

David Grünseis, Barbara Horak,<br />

Tel.: +43/1/536 63-34 DW, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/eisenstadt23<br />

OKTOBER BIS NOVEMBER <strong>2023</strong><br />

18. Osteoporosetag<br />

Ärztliche Fortbildung und Informationsveranstaltung <strong>für</strong><br />

Betroffene und Interessierte<br />

Ort: <strong>Wien</strong>er Rathaus, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Nordbuffet (Ärzte)<br />

und Festsaal (Publikum)<br />

Termin: 24.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

Veranstalter: ÖGKM - Österreichische Gesellschaft<br />

Knochen- und Mineralstoffwechsel<br />

Wissenschaftliche Leitung: OÄ Dr. Judith Haschka<br />

Information: AZ med.info, <strong>10</strong>14 <strong>Wien</strong>, Helferstorferstraße<br />

4, Tel.: +43/1/536 63-48 DW, Fax: +43/1/535 60-16,<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.azmedinfo.co.at/osteotag23<br />

Crashkurs ICD- und CRT-Therapie<br />

Von Theorie zu Praxis<br />

Ort: Hotel Imlauer & Bräu, 5020 Salzburg,<br />

Rainerstraße 12-14<br />

Termin: <strong>10</strong>. – 11.11.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: PD OA Dr.<br />

Markus Stühlinger<br />

Veranstalter: Arbeitsgruppe Rhythmologie der<br />

Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG)<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, Barbara Horak, Marielle Wenning,<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Barbara Horak, Marielle Wenning.<br />

Tel.: +43 1 536 63-34 und -85 DW, E-Mail:<br />

kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/icd23<br />

14. Landsteiner-Tag<br />

Onkologie<br />

Ort: Billrothhaus, <strong>10</strong>90 <strong>Wien</strong>, Frankgasse 8 (Hybrid)<br />

Termin: 7.11.<strong>2023</strong><br />

Tagungsbüro: Karl Landsteiner Gesellschaft, 3<strong>10</strong>0 St. Pölten,<br />

Franziskanergasse 4a, www.karl-landsteiner.at<br />

Information und Anemeldung: E-Mail:<br />

events@karl-landsteiner.at, www.karl-landsteiner.at<br />

Herzinsuffizienz – Update <strong>2023</strong><br />

Ort: Hotel Park Inn by Radisson Linz, 4020 Linz,<br />

Hessenplatz 16-18<br />

Termin: 3.11.<strong>2023</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: OA Dr. Christian Ebner, Prim.<br />

Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, OA Dr. Thomas Sturmberger<br />

Veranstalter: Krankenhaus Elisabethinen – Abteilung<br />

<strong>für</strong> Kardiologie<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong>, Freyung 6, Nicole Lehner,<br />

Karin Malits, Tel.: +43/1/536 63-68 bzw. -20 DW,<br />

E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/kardiolinz23<br />

Teilnahmegebühr: € <strong>10</strong>0,-<br />

BITTE BEACHTEN SIE<br />

Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der<br />

Ärzte in <strong>Wien</strong> können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 27


2024 ONLINE<br />

Zeit: 16:30-18:00Uhr<br />

29.<br />

01.<br />

26.<br />

02.<br />

18.<br />

03.<br />

22.<br />

04.<br />

27.<br />

05.<br />

24.<br />

06.<br />

30.<br />

09.<br />

21.<br />

<strong>10</strong>.<br />

16.<br />

12.<br />

SPORT BEI METABOLISCHEN VERÄNDERUNGEN<br />

OA Dr. Phillip Lopatka, Universitätsklinikum Krems, Innere Medizin 1, Stoffwechselambulanz<br />

DIABETES UND PSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN –<br />

EINE FOLGENSCHWERE KOMBINATION?<br />

Mag. a Dr. in Diana Lebherz-Eichinger, PhD, Internistisches Zentrum, Klinik Penzing<br />

WORAN WIR ÖFTER DENKEN SOLLTEN: FAMILIÄRE HYPERCHOLESTERINÄMIE, LP(A)<br />

OA Dr. Florian Höllerl, Klinik Landstraße, Lipidambulanz der 1. Med. Abt. mit Diabetologie,<br />

Endokrinonogie und Nephrologie<br />

ÖKOLOGISCHE ASPEKTE VON DIABETES UND DIABETESTHERAPIE<br />

Priv.-Doz. DDr. Felix Aberer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Innere Medizin, MedUni Graz,<br />

Klinische Abteilung <strong>für</strong> Endokrinologie und Diabetologie<br />

LDL INFLUENCER<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiser, LKH <strong>Wien</strong>er Neustadt, 2. Med. Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie und Nephrologie<br />

WIE TRAINIERE ICH DEN METABOLISCHEN PATIENTEN?<br />

DER MUSKEL ALS METABOLISCHES ORGAN<br />

Prim. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter Ambulante Internistische Rehabilitation, Therme <strong>Wien</strong> Med<br />

OSTEOPOROSE BEI STOFFWECHSELKRANKHEITEN<br />

OÄ Dr. in Maya Thun, Privatklinik Rudolfinerhaus, Osteoporoseambulanz und Ordination in <strong>10</strong><strong>10</strong> <strong>Wien</strong><br />

DIABETES BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN -<br />

FRÜH ERKENNEN, GUT BEHANDELN<br />

OÄ Dr. in Gabriele Berger, Kinderambulanz, ÖGK Mein Gesundheitszentrum Floridsdorf<br />

EISENSTOFFWECHSEL<br />

OA Dr. Roland Edlinger, KH Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, 3. Med. Abt. mit Stoffwechselerkrankungen<br />

und Nephrologie, Karl-Landsteiner-Institut f. Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, <strong>Wien</strong><br />

Vorsitz, Organisation<br />

& Moderation:<br />

OA Dr. Helmut Brath<br />

Mein Gesundheitszentrum<br />

Favoriten, 1<strong>10</strong>0 <strong>Wien</strong><br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen<br />

Link, um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden<br />

Sie sich gerne an fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl, Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


MEDIZIN SERVICE<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

Warum Impfschutz schneller nachlässt<br />

Menschen, die wegen ihrer Autoimmunerkrankung wie Morbus Crohn oder Rheumatoide Arthritis<br />

mit TNF-α-Inhibitoren behandelt werden, verlieren ihren Impfschutz signifikant früher als der<br />

Durchschnitt. Der Mechanismus, der dem frühzeitigen Abfall des Antikörperspiegels zugrunde liegt,<br />

wurde nun von einem wissenschaftlichen Team der MedUni <strong>Wien</strong> entschlüsselt.<br />

► Angesichts der Ergebnisse betont<br />

Studienleiterin Ursula<br />

Wiedermann-Schmidt die Wichtigkeit<br />

regelmäßiger Auffrischungen bei Betroffenen.<br />

Die Forschungsarbeit wurde<br />

aktuell im Fachmagazin eBioMedicine<br />

veröffentlicht.<br />

Prinzipiell gilt bei Diagnosestellung<br />

einer Autoimmunerkrankung, den<br />

gesamten Impfstatus zu erheben<br />

und fehlende Impfungen vor Beginn<br />

einer TNF-α-Blocker-Therapie zu<br />

ergänzen.<br />

Niedriger Antikörperspiegel<br />

Foto: candy1812/stock.adobe.com<br />

Die Studie wurde vom Zentrum <strong>für</strong><br />

Pathophysiologie, Infektiologie und<br />

Immunologie in Kooperation mit der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Gastroenterologie und<br />

Hepatologie der Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Innere Medizin III durchgeführt.<br />

Dabei wurden Patientinnen und Patienten<br />

mit entzündlichen Darmerkrankungen<br />

(IBD) wie Morbus Crohn<br />

oder Colitis ulcerosa und gesunden<br />

Kontrollpersonen eine SARS-CoV-<br />

2-mRNA-Impfung sowie eine Auffrischung<br />

nach sechs Monaten verabreicht.<br />

Wie die anschließenden Analysen<br />

zeigten, wiesen Personen unter TNFα-Blocker-Therapie<br />

signifikant niedrigere<br />

Antikörperspiegel auf als gesunde<br />

Probandinnen, Probanden<br />

und IBD-Patientinnen und -Patienten,<br />

die eine andere Form der Behandlung<br />

erhielten (α4β7-Integrin-<br />

Antagonisten).<br />

Starke Entzündungslage<br />

Inhibitoren – die Produktion von B-<br />

Gedächtniszellen in den Lymphknoten<br />

hemmt. Das sind jene Zellen des Immunsystems,<br />

die <strong>für</strong> die Produktion<br />

von langlebigen Plasmazellen sowie<br />

Antikörpern und damit <strong>für</strong> den Langzeitimpfschutz<br />

gegen bereits bekannte<br />

Krankheitserreger verantwortlich sind<br />

– eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong><br />

Qualität und Dauer der Schutzwirkung<br />

von Impfungen.<br />

Alle Impfungen betroffen<br />

„In unserer Studie konnten wir den genauen<br />

Mechanismus entschlüsseln,<br />

warum unter TNF-α-Blocker-Therapie<br />

nur kurzlebige Plasmazellen ausgebildet<br />

werden, sodass der Antikörperschutz<br />

nur kurzfristig anhält“, sagt Letztautorin<br />

Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin<br />

des Zentrums <strong>für</strong> Pathophysiologie,<br />

Infektiologie und Immunologie sowie<br />

der Spezialambulanz <strong>für</strong> Impfungen,<br />

Reise- und Tropenmedizin der MedUni<br />

<strong>Wien</strong>. Die Studienergebnisse treffen<br />

„Daraus<br />

ergibt sich<br />

<strong>für</strong> diese<br />

Gruppe<br />

von Patientinnen<br />

und<br />

Patienten<br />

die Notwendigkeit,<br />

den<br />

Kurzzeitschutz<br />

durch<br />

wiederholte<br />

Auffrischungsimpfungen<br />

aufrechtzuerhalten.“<br />

TNF-α-Blocker sind entzündungshemmende<br />

und immunsuppressive<br />

Arzneimittel aus der Gruppe der Biologika,<br />

die nicht nur bei entzündlichen<br />

Darmerkrankungen, sondern auch bei<br />

anderen Autoimmunerkrankungen wie<br />

rheumatoide Arthritis oder Psoriasis-<br />

Arthritis eingesetzt werden. Der in der<br />

Studie festgestellte deutlich raschere<br />

Verlust des Impfschutzes ist laut dem<br />

Forschungsteam darauf zurückzuführen,<br />

dass die starke Entzündungslage<br />

bei diesen Patientinnen und Patienten<br />

– trotz des Einsatzes von TNF-αnicht<br />

nur auf SARS-CoV-2-, sondern<br />

prinzipiell auf alle Schutzimpfungen zu.<br />

„Daraus ergibt sich <strong>für</strong> diese Gruppe von<br />

Patientinnen und Patienten die Notwendigkeit,<br />

den Kurzzeitschutz durch<br />

wiederholte Auffrischungsimpfungen<br />

aufrechtzuerhalten“, so Wiedermann-<br />

Schmidt. Besonderes Augenmerk müsse<br />

auf Impfungen gelegt werden, die erstmalig<br />

unter TNF-α-Blocker-Therapie<br />

verabreicht werden – hier könne der<br />

frühzeitige Verlust des Impfschutzes am<br />

deutlichsten ausfallen. Impfungen, die<br />

vor Beginn der TNF-α-Blocker-Therapie<br />

erstmalig gegeben wurden, würden sehr<br />

wahrscheinlich ihre Schutzwirkung behalten.<br />

Prinzipiell gilt bei Diagnosestellung<br />

einer Autoimmunerkrankung (und<br />

anderen Erkrankungen unter immunsuppressiver<br />

Therapie), den gesamten<br />

Impfstatus ehebaldig zu erheben und<br />

fehlende Impfungen vor Beginn einer<br />

TNF-α-Blocker-Therapie (wie auch anderer<br />

immunsuppressiver Therapien) zu<br />

ergänzen. <br />

MedUni <strong>Wien</strong><br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 29


Schmerzbefreiter<br />

Mittwoch<br />

2024<br />

Zeit:<br />

15:30 Uhr<br />

ONLINE<br />

17. Januar<br />

DAS KREUZ MIT DEM KREUZ! – DIE MULTIMODALE BEHANDLUNG<br />

VON RÜCKENSCHMERZEN<br />

OÄ Dr. in Julia Zeiler, GZ Neubau <strong>für</strong> Physikalische Medizin der ÖGK<br />

21. Februar<br />

WAS HILFT, WAS HILFT NICHT? – NATURHEILKUNDLICHE METHODEN<br />

IN DER SCHMERZTHERAPIE<br />

Svetlana Geyrhofer, BA, DGKP, Fort- und Weiterbildung Schmerzmanagement, Geyrhofer KG<br />

20. März<br />

PHYSIOTHERAPIE RELOADED: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN<br />

Bernhard Taxer, MSc (OMT), Physiotherapeut, Fachhochschule Joanneum, Graz<br />

17. April<br />

KOPFSCHMERZEN ALS ALARMSYMPTOM.<br />

WENN MEHR DAHINTER STECKT: ERKENNEN UND BEHANDELN<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Salzkammergutklinikum Vöcklabruck<br />

22. Mai<br />

NEUESTE ERKENNTNISSE AUS DER NEUROPHYSIOLOGIE:<br />

IMPLIKATIONEN FÜR DAS SCHMERZMANAGEMENT?<br />

Assoc. Prof. in Ruth Drdla-Schutting, PhD, Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie,<br />

Medizinische Universität <strong>Wien</strong><br />

19. Juni<br />

SCHMERZTHERAPIE BEIM ÄLTEREN PATIENTEN<br />

– FALLBEISPIELE UND EMPFEHLUNGEN<br />

OÄ Dr. in Waltraud Stromer, Landesklinikum Horn, Past-Präsidentin der ÖSG<br />

18. September<br />

UNSERE KLEINSTEN: SCHMERZTHERAPIE BEI KINDERN<br />

OÄ Dr. in Brigitte Messerer, Universitätsklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz<br />

16. Oktober<br />

ARBEITEN IM GRENZBEREICH – PALLIATIVVERSORGUNG AN DER SCHNITT-<br />

STELLE ZWISCHEN STATIONÄREM UND NIEDERGELASSENEM BEREICH<br />

OA Dr. Dietmar Weixler, MSc, Leiter des Palliativteams des Landesklinikums Horn,<br />

Präsident der OPG<br />

20. November<br />

DURCH DAS MESSER WIRD´S NICHT BESSER! GUTE UND<br />

SCHLECHTE INDIKATIONEN INDER ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE<br />

OA Dr. Raphael Scheuer, Abt. <strong>für</strong> Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädisches Spital Speising<br />

11. Dezember<br />

VISZERALE SCHMERZEN UND FUNKTIONELLE STÖRUNGEN:<br />

WIE SAGE ICH ES MEINEN PATIENTEN?<br />

OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA, Abt. <strong>für</strong> Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie, Klinik Hietzing<br />

Vorsitz, Organisation und Moderation: OA Dr. Ekkehard Schweitzer, DEAA<br />

Anmeldung:<br />

Unter www.aekwien.at/webinare finden Sie jeweils den aktuellen Link,<br />

um am Webinar teilzunehmen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an<br />

fortbildung@aekwien.at.<br />

Viel Freude bei den Fortbildungen wünscht Ihnen Dr. Philipp Ubl,<br />

Leiter des Fortbildungsreferats.<br />

Für jedes Webinar werden Punkte im Rahmen<br />

der Diplomfortbildung der ÖÄK anerkannt.


MEDIZIN SERVICE<br />

Viele seltene Erkrankungen haben ähnliche Ursachen<br />

Untersucht wurden vor allem Autoimmun- und Autoinflammatorische<br />

Erkrankungen.<br />

Unterschiedlichste Krankheiten, bei denen<br />

das Immunsystem den eigenen Körper<br />

angreift oder grundlos Entzündungen auslöst,<br />

wie chronische Darmerkrankungen, Multiple<br />

Sklerose, „Schmetterlingsflechte“ (Lupus<br />

erythematodes) und Diabetes (Typ 1), haben<br />

eng verwandte Ursachen, berichten <strong>Wien</strong>er<br />

Medizinerinnen und Mediziner. Bei ihnen ist<br />

ein Netzwerk an „Schlüsselgenen“ beteiligt,<br />

die normalerweise das Immunsystem probat<br />

regulieren. Die Studie wurde im Fachjournal<br />

Science Advances veröffentlicht.<br />

Ein Team um Kaan Boztug und Julia Guthrie<br />

vom Forschungszentrum <strong>für</strong> Molekulare<br />

Medizin (CeMM) der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften (ÖAW) untersuchte<br />

mit Computernetzwerkanalysen, wie<br />

die Urheber von 186 seltenen Erkrankungen<br />

miteinander in Verbindung stehen. Dabei<br />

handelt es sich hauptsächlich um Autoimmun-<br />

und Autoinflammatorische Erkrankungen,<br />

bei denen das Immunsystem eigenes<br />

Gewebe angreift und Entzündungen ohne<br />

fremde Ursache entstehen. Die Forschenden<br />

identifizierten ein Netzwerk miteinander<br />

interagierender Schlüsselgene, die solche<br />

Krankheiten auslösen können. „Sie liegen bei<br />

Autoimmun- und Autoinflammatorischen<br />

Erkrankungen genau im Zentrum der involvierten<br />

Gene“, so Guthrie.<br />

„Mithilfe der Auswertung wurden die Erkrankungen<br />

neu klassifiziert, und wir haben<br />

berechnet, welche Therapien <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Gruppen die besten Ergebnisse erzielen<br />

könnten“, heißt es in einer Aussendung des<br />

CeMM. Die Vorhersagen, welche Therapien<br />

erfolgversprechend sind, sollten mithilfe der<br />

Netzwerkanalysen „erheblich präziser sein als<br />

bei der bisherigen Vorgehensweise“, meint<br />

Boztug. <br />

APA<br />

Kleinzelliger Lungenkrebs: Neuer Ansatz <strong>für</strong><br />

Überwindung der Chemo-Resistenzen<br />

Fotos: HNFOTO/BillionPhotos.com/stock.adobe.com<br />

Kleinzelliger Lungenkrebs macht etwa 15 Prozent<br />

aller diagnostizierten Lungenkarzinome<br />

aus und ist nach wie vor mit einer hohen Sterblichkeit<br />

verbunden. In so gut wie allen Fällen<br />

ist die schlechte Prognose darin begründet,<br />

dass es innerhalb von nur fünf bis 14 Monaten<br />

nach Erstdiagnose zu einem Rückfall kommt<br />

und die Tumorzellen häufig Resistenzen gegen<br />

die Chemotherapie entwickeln.<br />

Wie eine aktuelle Forschungsarbeit unter<br />

Leitung von Balazs Döme und Karin Schelch<br />

von der MedUni <strong>Wien</strong> zeigt, können resistente<br />

Zelllinien mit der Kombination zweier bereits<br />

verfügbarer Therapeutika erfolgreich bekämpft<br />

werden. Die Studienergebnisse<br />

wurden im Fachjournal Clinical<br />

Cancer Research publiziert und<br />

Der kleinzellige<br />

Lungenkrebs tritt<br />

meist bei Raucherinnen<br />

und Rauchern<br />

auf.<br />

bieten einen vielversprechenden Ansatz <strong>für</strong><br />

die Entwicklung neuer Therapien bei dieser<br />

besonders aggressiven Tumorart.<br />

Die Studie schließt an frühere vielbeachtete<br />

Erkenntnisse der Forschungsgruppe um Balazs<br />

Döme (Universitätsklinik <strong>für</strong> Thoraxchirurgie<br />

der MedUni <strong>Wien</strong>) an, wonach der kleinzellige<br />

Lungenkrebs (Small Cell Lung Cancer,<br />

SCLC) in Subtypen eingeteilt werden kann,<br />

die unterschiedlich auf Chemotherapeutika<br />

und zielgerichtete Medikamente ansprechen.<br />

In diesem Kontext wurde gezeigt, dass Histon<br />

Deaceylase-Inhibitoren (HDACi) bei zwei<br />

SCLC-Subtypen (bekannt als SCLC-A und<br />

SCLC-N) gute Wirkung zeigen. HDACi sind<br />

Medikamente, die sich in Studien bereits<br />

als wirksame Helfer im Kampf gegen<br />

Zellen verschiedener Tumorarten erwiesen<br />

haben und nun <strong>für</strong> ihren Einsatz bei<br />

SCLC weiter untersucht wurden.<br />

Von SCLC sind rund 15 Prozent der<br />

Lungenkrebspatientinnen und<br />

-patienten betroffen. Dieser<br />

besonders aggressive Tumor,<br />

der meist bei Raucherinnen und<br />

Rauchern auftritt, weist ein schnelles<br />

Wachstum und eine hohe Neigung zur<br />

Metastasierung auf. Rund 70 Prozent<br />

der fortgeschrittenen Krankheitsfälle<br />

verlaufen binnen eines Jahres tödlich.<br />

„Die hohe Mortalitätsrate liegt daran, dass so<br />

gut wie alle Patientinnen und Patienten einen<br />

rapiden Rückfall der Erkrankung erleben, der<br />

häufig mit einer Therapieresistenz einhergeht“,<br />

umreißt Studienleiterin Karin Schelch<br />

von der Universitätsklinik <strong>für</strong> Thoraxchirurgie<br />

der MedUni <strong>Wien</strong> die Problematik. Als<br />

mögliche Lösung stellte sich im Rahmen der<br />

Untersuchungen HDACi in Kombination mit<br />

Standard-Chemotherapeutika heraus. Damit<br />

konnten vor allem jene Tumorzellen signifikant<br />

in ihrem Wachstum gebremst werden, die<br />

gegen eine Einzeltherapie resistent waren.<br />

In weiteren Analysen wurde zudem der molekulare<br />

Mechanismus entschlüsselt, der den<br />

Therapieresistenzen zugrunde liegt. So tragen<br />

die Ergebnisse der MedUni <strong>Wien</strong>-Forschungsgruppe<br />

erheblich zum besseren Verständnis<br />

der Biologie von kleinzelligem Lungenkrebs<br />

bei, einer Erkrankung, in der vielversprechende<br />

Fortschritte in der Entwicklung therapeutischer<br />

Innovationen seit Jahrzehnten auf sich<br />

warten lassen. „Unsere Ergebnisse können die<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Erforschung erfolgreicher<br />

neuer Therapien liefern, die den Resistenzmechanismen<br />

des SCLC überlegen sind“, hebt<br />

Erstautorin Anna Solta, ebenfalls von der Universitätsklinik<br />

<strong>für</strong> Thoraxchirurgie der MedUni<br />

<strong>Wien</strong>, die hohe klinische Relevanz der Studie<br />

hervor. <br />

MedUni <strong>Wien</strong><br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 31


SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Editorial<br />

Gewalt im Fokus –<br />

Wir schauen hin!<br />

Liebe Kollegin! Lieber Kollege!<br />

Es ist unbestritten,<br />

dass Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte<br />

einen einzigartig<br />

niederschwelligen<br />

Zugang zur „gesunden“<br />

Bevölkerung<br />

haben. Damit<br />

nehmen wir eine wichtige Rolle in der<br />

Gesundheitsüberwachung der österreichischen<br />

Bevölkerung wahr. Umso öfter sind<br />

unsere Kolleginnen und Kollegen nicht nur<br />

mit einer zahnmedizinischen Problemstellung,<br />

sondern auch mit Armut, Einsamkeit,<br />

psychischen und manchmal auch<br />

physischen Leiden der Patientinnen und<br />

Patienten konfrontiert.<br />

Eine überaus schwierige Situation, wenn<br />

sich der Verdacht äußert, dass es sich bei<br />

einer Patientin/einem Patienten aufgrund<br />

der erkennbaren Verletzungen um die<br />

Anwendung von körperlicher Gewalt<br />

handeln könnte. Wie ist darauf korrekt<br />

zu reagieren? Damit meine ich nicht nur,<br />

wie wir diese Person darauf ansprechen,<br />

sondern auch, wie eine korrekte Dokumentation<br />

und ein weiteres Vorgehen<br />

durchzuführen sind.<br />

Gewalt in Zahnarztpraxen erscheint auf<br />

den ersten Blick ein ungewöhnliches<br />

Thema zu sein. Sie ist jedoch ein ernstes<br />

Problem, das immer häufiger auftritt. Die<br />

Gewaltakte können von verbalen Drohungen<br />

über physische Übergriffe bis hin<br />

zu Störungen des Praxisbetriebs reichen.<br />

Das „Warum“ kann dabei sehr unterschiedlich<br />

sein und es kann jede Zahnärztin<br />

und jeden Zahnarzt betreffen.<br />

Es ist an der Zeit, diesem Thema Platz zu<br />

geben und wir würden uns freuen, Sie am<br />

11. November <strong>2023</strong> zur wissenschaftlichen<br />

Tagung mit dem Titel „Gewalt im<br />

Fokus“ begrüßen zu dürfen.<br />

Ihre<br />

Bettina Schreder<br />

Präsidentin der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

Gewalt im Fokus<br />

Zunehmendes Problem<br />

Die Bedeutung von Gewalt in zahnärztlichen Ordinationen nimmt<br />

zu: Wie Zahnärztinnen und Zahnärzte potenziellen Opfern von<br />

Gewalt begegnen können und welche Maßnahmen sie ergreifen<br />

müssen, behandelt eine Tagesveranstaltung am 11. November.<br />

Noémi-Katalin Marković, Referentin <strong>für</strong> Gender, Soziales und<br />

Jungzahnärztinnen und Jungzahnärzte, und Christiane Stokreiter-<br />

Ebner, Referentin <strong>für</strong> Kieferorthopädie, dazu im Interview.<br />

► Welchen Stellenwert<br />

hat das Thema Gewalt<br />

in zahnärztlichen Ordinationen?<br />

Marković: Tatsächlich werden<br />

wir mit dem Thema Gewalt<br />

in unserem Berufsalltag<br />

leider immer öfter konfrontiert.<br />

Seien es aggressive Patienten,<br />

die unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter oder<br />

uns verbal angreifen, seien<br />

es Patientinnen, die uns mit<br />

Gewaltzeichen in der Ordination<br />

aufsuchen. Wir sind<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

und keine Expertinnen<br />

und Experten in Forensik<br />

oder Mediation. Daher gilt es<br />

hier, Kolleginnen und Kollegen zu schulen und<br />

ihnen ein Rüstzeug <strong>für</strong> heikle Situationen in der<br />

Praxis mitzugeben.<br />

Noémi-Katalin Marković (re.) und<br />

Was sollten Zahnärztinnen und Zahnärzte darüber<br />

wissen?<br />

Stokreiter-Ebner: Gewaltopfer haben häufig<br />

Verletzungen im Kopfbereich. Bei intraoralen<br />

Verletzungen und Zahntraumata sitzen sie dann<br />

bei uns Zahnärztinnen und Zahnärzten am Stuhl<br />

und benötigen nicht nur eine medizinische Versorgung,<br />

sondern häufig auch unsere Hilfe, um<br />

die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Eine<br />

korrekte Dokumentation der Verletzungen spielt<br />

Christiane Stokreiter-Ebner (li.) haben<br />

es sich zum Ziel gesetzt, den Kolleginnen<br />

und Kollegen zum Thema Gewalt ein<br />

entsprechendes Basiswissen mitzugeben.<br />

hier <strong>für</strong> den Nachweis der<br />

Tat eine wichtige Rolle und<br />

kann bei Straf- und Zivilprozessen<br />

von großer Relevanz<br />

sein. Das wird nicht<br />

immer einfach sein – unter<br />

Umständen werden diese<br />

Maßnahmen erschwert<br />

durch Verständigungsprobleme<br />

und die Anwesenheit<br />

von – im schlimmsten Fall<br />

aggressiven – Begleitpersonen.<br />

Was ist das Ziel der Veranstaltung<br />

„Gewalt im Fokus“<br />

am 11. November?<br />

Marković: Diese Veranstaltung<br />

ist die erste der<br />

Landeszahnärztekammer <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>, die sich<br />

mit dem Thema Gewalt beschäftigt. Somit ist<br />

es unser Ziel, den Kolleginnen und Kollegen<br />

ein entsprechendes Basiswissen mitzugeben.<br />

Stokreiter-Ebner: Natürlich können wir uns<br />

nicht mit allen Aspekten von Gewalt beschäftigen,<br />

zumindest aber ein Grundgerüst auf den<br />

Gebieten der Forensik und Deeskalation vermitteln.<br />

<br />

Service: Informationen, Programm und Anmeldelink<br />

<strong>für</strong> die Vorträge der Veranstaltung<br />

„Gewalt im Fokus“ finden Sie online unter<br />

https://www.zafi.at/<strong>2023</strong>-af-1113.<br />

KFO-FZA-Ausbildungsverordnung liegt vor<br />

Nachdem die Einführung der Fachzahnärztin/des<br />

Fachzahnarztes <strong>für</strong> Kieferorthopädie<br />

vonseiten des österreichischen Parlaments<br />

beschlossen wurde und nun auch eine entsprechende<br />

Ausbildungsverordnung vorliegt, besteht<br />

seit 1. September <strong>2023</strong> die Möglichkeit, bei<br />

Erfüllung der jeweiligen Voraussetzungen und<br />

nach Eintragung in die Zahnärzteliste durch die<br />

Österreichische Zahnärztekammer die Berufsbezeichnung<br />

zu führen.<br />

Foto: LZÄK <strong>Wien</strong><br />

32 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />

Qualitätssicherung<br />

Schutz und Zufriedenheit<br />

Alle fünf Jahre müssen zahnärztliche Ordinationen eine Selbstevaluierung der Qualität durchführen<br />

und sich, falls zufällig ausgewählt, einer Überprüfung durch Qualitätssicherungsbeauftragte stellen.<br />

Ziel ist es, Personal ebenso wie Patientinnen und Patienten zu schützen und ihre Zufriedenheit zu<br />

gewährleisten.<br />

Foto: Tommaso Lizzul/stock.adobe.com<br />

► 3.854 niedergelassene Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte waren Ende<br />

2021 in Österreich registriert; insgesamt<br />

gibt es hierzulande 4.176<br />

Ordinationsstandorte. Um ihre Qualität<br />

im Sinne der Patientinnen und Patienten<br />

zu gewährleisten, finden regelmäßig<br />

Selbstevaluierungen und Stichprobenüberprüfungen<br />

statt. So wurden im<br />

Zuge der letzten Qualitätsevaluierung,<br />

die zwischen 2017 und 2021 österreichweit<br />

durchgeführt wurde, stichprobenmäßig<br />

auch 25 <strong>Wien</strong>er zahnärztliche<br />

Ordinationen überprüft. Insgesamt<br />

wurde die Einhaltung der Qualitätsstandards<br />

in 120 österreichischen Ordinationen<br />

kontrolliert. Das mehr als erfreuliche<br />

Ergebnis: Die überwiegende<br />

Mehrheit, nämlich 116 Praxen, wiesen<br />

keinen Qualitätsmangel auf. „Das heißt,<br />

dass alle Angaben, die im Rahmen der<br />

Selbstevaluierung gemacht wurden, den<br />

tatsächlichen Gegebenheiten entsprachen“,<br />

konkretisiert Peter Reichenbach,<br />

zuständiger Referent in der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Vorgeschriebene Evaluierung<br />

Ob Kassen- oder Privatordination – jede zahnärztliche Ordination muss<br />

von Gesetzes wegen evaluiert werden.<br />

cherungsbeauftragten müssen Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte im Rahmen der<br />

Selbstevaluierung 52 Fragen aus 15 Qualitätsbereichen,<br />

wie etwa Bauauflagen,<br />

Ordinationsgründung und Hygienevorschriften,<br />

beantworten. Diese Antworten<br />

bilden die Basis <strong>für</strong> die Evaluierung<br />

durch die Qualitätssicherungsbeauftragten<br />

der Landeszahnärztekammer <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong>. Diese findet alle fünf Jahre statt.<br />

Das ausgestellte Zertifikat ist in Folge<br />

fünf Jahre gültig.<br />

Zufriedenheit sicherstellen<br />

Tatsächlich kommt einer regelmäßigen<br />

Evaluierung aus mehreren Gründen<br />

eine zentrale Bedeutung zu. Nicht nur,<br />

dass sich mit Planung oder Optimierung<br />

von Abläufen die Patientenzufriedenheit<br />

maßgeblich verbessern lässt, auch Fortbildungen<br />

zu Techniken und Aneignung<br />

von Wissen über neue Materialien sind<br />

Teil eines erfolgreichen Qualitätsmanagements.<br />

„Der Schutz sowohl von<br />

Personal als auch von Patientinnen und<br />

Patienten vor Infektionskrankheiten und<br />

Verletzungen ist ausnahmslos in allen<br />

Ordinationen ein sensibles Thema.“ So<br />

können auch konkrete – verinnerlichte –<br />

Arbeitsabläufe wesentlich zum korrekten<br />

Umgang mit Materialien beitragen und<br />

Ob Kassen- oder Privatordination – jede<br />

zahnärztliche Ordination muss von<br />

Gesetzes wegen evaluiert werden. Mit<br />

der operativen Durchführung hat die<br />

Österreichische Zahnärztekammer die<br />

medq.at betraut. „Die Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Wien</strong> wiederum nominiert<br />

erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die<br />

in Zusammenarbeit mit medq.at ausgebildet,<br />

regelmäßig geschult und fortgebildet<br />

werden“, so Reichenbach. In<br />

weiterer Folge überprüfen diese Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte die Qualität in<br />

den zahnärztlichen Ordinationen nach<br />

den Vorgaben laut Zahnärztegesetz. Vergangenes<br />

Jahr haben zehn solcher Qualitätssicherungsbeauftragten<br />

ihre Evaluierungstätigkeit<br />

aufgenommen. Vor<br />

einer Evaluierung durch die Qualitätssinebenbei<br />

helfen, ressourcensparend zu<br />

arbeiten. Reichenbach dazu: „Zusammenfassend<br />

lässt sich sagen, dass das<br />

Dokumentieren von Arbeitsabläufen,<br />

das Besprechen der täglichen Abläufe<br />

mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

das Schaffen eines Bewusstseins <strong>für</strong> die<br />

Bedeutung bestimmter Vorgaben und<br />

das Sensibilisieren der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>für</strong> mögliche Fehler sowie<br />

das Hinterfragen und Optimieren<br />

von Arbeitsabläufen die Qualitätssicherung<br />

positiv unterstützen können.“ Das<br />

Referat <strong>für</strong> betriebstechnische Auflagen<br />

und Qualitätssicherung steht Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzten bei Unsicherheit<br />

oder <strong>für</strong> Beratungen zur Verfügung. <br />

Sprechstunde Referat <strong>für</strong><br />

betriebstechnische Auflagen<br />

und Qualitätssicherung<br />

Nach Voranmeldung bis spätestens drei Werktage vor<br />

dem Termin unter office@wr.zahnaerztekammer.at<br />

Termin: erster Mittwoch im Monat, <strong>10</strong> bis 12 Uhr<br />

(mit Marianne Schmidt)<br />

Weitere Fragen/Informationen:<br />

reichenbach@wr.zahnaerztekammer.at<br />

Ergebnisse der Qualitätsevaluierung<br />

•Selbstevaluierung - Beobachtungszeitraum:<br />

1. Jänner 2017 bis 31. Dezember 2021<br />

•Zahl der Ordinationen österreichweit:<br />

5.<strong>10</strong>7, davon 4.233 per Internet, 874 per Fax<br />

•99 wurden negativ evaluiert; alle wurden positiv<br />

reevaluiert.<br />

•Stichprobenerhebung von Juni 2017 bis Juni 2019:<br />

120 Ordinationen; bei vier Ordinationen kam es zu<br />

Mängelbehebungsaufträgen.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 33


72.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

72.WIENER ÄRZTEBALL<br />

SAMSTAG,27. JÄNNER 2024<br />

<strong>Wien</strong>er Hofburg | Eröffnung 21.30 Uhr<br />

www.aerzteball.at


CHRONIK SERVICE<br />

„Corona-Denkmal der Hoffnung“ beim<br />

<strong>Wien</strong>er AKH enthüllt<br />

Ein barrierefrei begehbares und erlebbares<br />

Kunstwerk ist im September als „Corona-<br />

Denkmal der Hoffnung“ am Vorplatz des<br />

Universitätsklinikums AKH <strong>Wien</strong> enthüllt<br />

worden. Gestiftet wurde es vom Unternehmerpaar<br />

Martin und Gerda Essl als Zeichen<br />

des Dankes „<strong>für</strong> die außergewöhnlichen<br />

Leistungen in der medizinischen Versorgung<br />

und Forschung während der Pandemie und<br />

darüber hinaus“.<br />

Das vom Künstlerpaar Emmerich Weissenberger<br />

und Nora Ruzsics gestaltete Objekt-<br />

Ensemble umfasst eine fünfeinhalb Meter<br />

hohe und rund zwei mal zwei Meter breite<br />

Holzskulptur, in deren Mitte ein Keramikobjekt<br />

positioniert ist. Nachdem der Rohling<br />

der Skulptur anlässlich der Jubiläumsfestspiele<br />

2020 in Salzburg als Bühne <strong>für</strong> junge<br />

Künstlerinnen und Künstler gedient hatte<br />

und nach seiner Fertigstellung 2022 <strong>für</strong> ein<br />

Jahr am <strong>Wien</strong>er Heldenplatz aufgestellt<br />

gewesen war, ging das Denkmal nun als<br />

Schenkung an die Medizinische Universität<br />

<strong>Wien</strong>. „Das ‚Corona-Denkmal der<br />

„Das ‚Corona-Denkmal der Hoffnung‘ ist allen Opfern,<br />

Leidtragenden und Heldinnen und Helden von Covid-19<br />

gewidmet.<br />

Hoffnung‘ ist allen Opfern, Leidtragenden<br />

und Heldinnen und Helden von Covid-19<br />

gewidmet“, betonten Martin und Gerda Essl<br />

laut einer Aussendung.<br />

„Durch ihre Arbeit in mittlerweile über<br />

150 Forschungsprojekten zu Fragestellungen<br />

rund um Covid-19 haben die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der MedUni <strong>Wien</strong><br />

maßgeblich zur Bewältigung der Pandemie<br />

beigetragen“, erinnerte Rektor Markus<br />

Müller. Das Denkmal solle an diese außergewöhnlichen<br />

Leistungen erinnern. <br />

Aids Hilfe: Über sexuelle<br />

Gesundheit reden und<br />

Tabus abbauen<br />

Anlässlich des Welttages der sexuellen<br />

Gesundheit am 4. September startete<br />

die Aids Hilfe <strong>Wien</strong> die Kampagne „Lust<br />

auf Reden. Gemeinsam <strong>für</strong> sexuelle<br />

Gesundheit“ mit einer Broschüre <strong>für</strong><br />

Gynäkologinnen und Gynäkologen. Diese<br />

beinhaltet Informationen zu sexuell<br />

übertragbaren Infektionen, Schwangerschaft<br />

und Transmännern in der gynäkologischen<br />

Praxis. Herzstück sei jedoch<br />

die Abbildung von Vulva und Klitoris.<br />

Korrekte Abbildungen dieser Art seien<br />

derzeit in keinem Medizin-Fachbuch zu<br />

finden.<br />

Foto: Medizinische Universität <strong>Wien</strong> / APA-Fotoservice/Hörmandinger / OTS<br />

Kinderärztinnen und -ärzte: Häufig<br />

traumatisierende Erlebnisse<br />

Fast alle Kinderärztinnen und -ärzte (89<br />

Prozent) waren während ihrer Berufslaufbahn<br />

bereits mit einem traumatisierenden<br />

Erlebnis konfrontiert. Zwei von drei gaben<br />

laut einer Umfrage an, dass sich solche belastenden<br />

Vorfälle bereits mehrfach zugetragen<br />

haben. Besonders häufig wurden aggressive<br />

Patientinnen, Patienten oder Angehörige<br />

sowie unerwartete Todesfälle als Beispiel<br />

genannt.<br />

Für die kürzlich veröffentlichte Studie haben<br />

rund 420 von 2.<strong>10</strong>0 angeschriebenen Kinderärztinnen<br />

und -ärzten einen Fragebogen<br />

ausgefüllt. Die Umfrage wurde vom Verein<br />

„Second Victim“ in Kooperation mit der<br />

Österreichischen Gesellschaft <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendheilkunde (ÖGKJ), dem Wiesbaden<br />

Institute <strong>für</strong> Healthcare Economics and<br />

Patient Safety (WiHelP) und dem Notfallmedizinischen<br />

Trainingszentrum in Singen e.V.<br />

(NOTIS) durchgeführt. Die erste quantitative<br />

Erhebungsstudie in Österreich zu dem Thema<br />

wurde nun in der Fachzeitschrift Healthcare<br />

publiziert.<br />

„Second Victim“ nennt man Behandelnde, also<br />

etwa Ärztinnen, Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeutinnen<br />

und -therapeuten, die wegen<br />

eines unvorhergesehenen Zwischenfalls, eines<br />

medizinischen Fehlers oder Patientenschadens<br />

traumatisiert wurden. Wird das Erlebte nicht<br />

aufgearbeitet, könnte die betroffene Person<br />

psychische und physische Krankheitssymptome<br />

entwickeln, die zu Arbeitseinschränkungen,<br />

Krankenständen und am Ende sogar<br />

zum Berufsausstieg führen können. Mehr als<br />

70 Prozent der Befragten kannten den Begriff<br />

„Second Victim“ in der Umfrage nicht.<br />

Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Betroffenen<br />

neben Rechtsberatung vor allem<br />

eine niederschwellige Kommunikation mit<br />

Kolleginnen und Kollegen wünschen. Im<br />

niedergelassenen Bereich zu arbeiten, stellt<br />

derzeit ein erhöhtes Risiko dar, vom „Second<br />

Victim“-Phänomen betroffen zu sein. Die Autorinnen<br />

und Autoren plädieren da<strong>für</strong>, sowohl<br />

im niedergelassenen als auch innerklinischen<br />

Bereich Unterstützungsprogramme wie ein<br />

Peer Support einzuführen. <br />

Im Fokus der<br />

Kampagne steht<br />

die Wissensvermittlung.<br />

Ziel der Kampagne, die<br />

neben der Informationsbroschüre<br />

Plakate,<br />

Postenkarten, die in<br />

Lokalen, Fitnessstudios und<br />

Studierendenheimen aufliegen, Social<br />

Media Posts und Spots in Wartezimmern<br />

und am Infoscreen beinhaltet, sei es<br />

Sexualität und sexuelle Gesundheit „raus<br />

aus der Tabuzone zu bringen und öffentlichkeitswirksam<br />

zum Thema zu machen“,<br />

so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der<br />

Aids Hilfe <strong>Wien</strong>.<br />

Im Fokus der Kampagne stehe die<br />

Wissensvermittlung. Gelingen soll diese<br />

auch über Informationen auf der Kampagnenwebsite<br />

lustaufreden.at sowie in<br />

Fortbildungen und Konferenzen die sich<br />

insbesondere an Medizinerinnen, Mediziner<br />

und Gesundheitspersonal richten. So<br />

enthält die Broschüre neben Tipps, wie<br />

über sexuelle Gesundheit in der Praxis<br />

geredet werden kann, auch Informationen<br />

zum sensiblen Umgang mit Transmännern<br />

in der gynäkologischen Praxis.<br />

Service: Informationen und Materialien<br />

zur Kampagne finden Sie online unter<br />

https://aids.at/lustaufredenmaterial/.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35


SERVICE STEUER<br />

Gesetzesänderung<br />

Anpassung beim Investitionsfreibetrag<br />

Bei der Anschaffung oder Errichtung eines betrieblichen Gebäudes kann nun <strong>für</strong> anfallende Kosten<br />

von eingebauten klimafreundlichen Heizungs- und Kühlsystemen der erhöhte Investitionsfreibetrag<br />

geltend gemacht werden.<br />

Von Wolfgang Leonhart<br />

► Die ab diesem Jahr neu eingeführte<br />

Steuerbegünstigung „Investitionsfreibetrag“<br />

wurde bereits in<br />

der Ausgabe 01/<strong>2023</strong> von <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Wien</strong> auf Seite 36 vorgestellt, online<br />

nachzulesen unter www.aekwien.at/<br />

aerztinfuerwien.<br />

Der Investitionsfreibetrag beträgt<br />

grundsätzlich <strong>10</strong> Prozent <strong>für</strong> bestimmte<br />

Wirtschaftsgüter, <strong>für</strong> den Bereich der<br />

Ökologieausrichtung betreffende Wirtschaftsgüter<br />

gilt der erhöhte Investitionsfreibetrag<br />

von 15 Prozent.<br />

Per Verordnung (Öko-IFB-Verordnung)<br />

wird geregelt, welche Wirtschaftsgüter<br />

den begünstigt 15-prozentigen IFB ermöglichen.<br />

Im Detail sind dies unter<br />

anderem folgende Investitionen:<br />

•Wirtschaftsgüter zur Erzeugung von<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

•Anlagen zur Speicherung von Strom<br />

in Form eines stationären Systems zur<br />

Aufnahme und zeitlich verzögerten<br />

Abgabe elektrischer Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen<br />

•Emissionsfreie Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor<br />

sowie E-Ladestationen<br />

•Fahrräder, Transporträder sowie Spezialfahrräder<br />

mit und ohne E-Antrieb,<br />

Fahrradanhänger<br />

Ausdrücklich ausgenommen vom Investitionsfreibetrag<br />

sind insbesondere<br />

Vorrichtungen zur Speicherung und<br />

Nutzung fossiler Energieträger, zum<br />

Beispiel Gas-/Ölheizung, Gaszuleitung,<br />

Heizöltank.<br />

In bestimmten Fällen steht der Investitionsfreibetrag<br />

nicht zu, beispielsweise<br />

<strong>für</strong> Gebäudeinvestitionen, welche eine<br />

Sonderabschreibung ermöglichen.<br />

Diese Sonderabschreibung (§ 8 (1a)<br />

EStG) bietet die Möglichkeit, im ersten<br />

Jahr der Gebäudeinvestition die dreifache<br />

Jahresabschreibung, im zweiten<br />

Jahr die doppelte Jahresabschreibung<br />

und ab dem dritten Jahr die „normale“<br />

Wolfgang Leonhart:<br />

„Unter die<br />

Anschaffung von<br />

Gebäuden fällt auch<br />

der Kauf einer Eigentumswohnung.“<br />

Der Investitionsfreibetrag<br />

beträgt<br />

grundsätzlich<br />

<strong>10</strong><br />

Prozent <strong>für</strong><br />

bestimmte<br />

Wirtschaftsgüter,<br />

<strong>für</strong><br />

den Bereich<br />

der Ökologieausrichtung<br />

betreffende<br />

Wirtschaftsgüter<br />

gilt<br />

der erhöhte<br />

Investitionsfrei<br />

betrag<br />

von 15 Prozent.<br />

gesetzlich normierte Jahresabschreibung<br />

geltend zu machen.<br />

Die angeführte Sonderabschreibung<br />

<strong>für</strong> Gebäudeinvestitionen betrifft die<br />

Anschaffung oder Errichtung von Gebäuden,<br />

darunter fallen auch Zu- und<br />

Aufbauten. Unter die Anschaffung von<br />

Gebäuden fällt auch der Kauf einer Eigentumswohnung.<br />

Neuerung<br />

Aufgrund einer nunmehrigen Gesetzesänderung<br />

ist bei Anschaffung<br />

oder Errichtung eines betrieblichen<br />

Gebäudes die Geltendmachung eines<br />

erhöhten Investitionsfreibetrags zumindest<br />

<strong>für</strong> die dabei anfallenden<br />

(auch anteiligen) Kosten von eingebauten<br />

klimafreundlichen Heizungsund<br />

Kühlsystemen möglich. Aufgrund<br />

der ursprünglichen Rechtslage konnte<br />

ein Investitionsfreibetrag <strong>für</strong> Wirtschaftsgüter,<br />

die als Teil eines Gebäudes<br />

anzusehen sind, nicht geltend gemacht<br />

werden.<br />

Wärmepumpen und Co<br />

Die nunmehr in Kraft getretene Gesetzesänderung<br />

umfasst Wärmepumpen,<br />

Biomassekessel, Fernwärme-/<br />

-Kältetauscher, Fernwärme-/ Kälteübergabestationen<br />

und Mikronetze im<br />

Zusammenhang mit Gebäuden.<br />

An dieser Stelle ist insbesondere darauf<br />

hinzuweisen, dass die genannte Einschränkung<br />

hinsichtlich Geltendmachung<br />

des neuen Investitionsfreibetrags<br />

auf sogenannte Mieterinvestitionen<br />

nicht zutrifft. Umbauten innerhalb von<br />

angemieteten Gebäuden (zum Beispiel<br />

Ordinationsumbau von angemieteten<br />

Räumlichkeiten) fallen nicht unter die<br />

oben angeführte Sonderabschreibung<br />

von Gebäudeinvestitionen und ermöglichen<br />

daher die Geltendmachung des<br />

Investitionsfreibetrags. <br />

Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in<br />

<strong>Wien</strong> 7. und Verfasser des im Verlag der<br />

Österreichischen Ärztekammer erschienenen<br />

Buchs „Arzt und Steuern“.<br />

Die nunmehr in Kraft getretene Gesetzesänderung umfasst beispielsweise die anfallenden Kosten <strong>für</strong><br />

Wärmepumpen.<br />

Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com<br />

36 <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> <strong>10</strong>_<strong>2023</strong>


RECHT SERVICE<br />

Fehlender Beweis <strong>für</strong> ordnungsgemäße Aufklärung<br />

Ärztinnen und Ärzte haften<br />

Im Fall eines Arztes, der einer unter einer Penicillinallergie leidenden Patientin ein Medikament mit<br />

diesem Wirkstoff verschrieben hatte, ohne sie zuvor nachweislich zu einer etwaigen Unverträglichkeit<br />

zu befragen, bestätigte der Oberste Gerichtshof eine Verletzung der Aufklärungspflicht.<br />

Von Manuela Felke-Mangi<br />

Foto: New Africa/stock.adobe.com<br />

► Der OGH (Oberste Gerichtshof)<br />

bestätigte, dass im Falle einer<br />

Klage seitens einer Patientin oder eines<br />

Patienten, die auf einen Aufklärungsfehler<br />

gestützt ist, die Ärztin beziehungsweise<br />

der Arzt beweisen muss,<br />

dass eine umfassende Aufklärung stattgefunden<br />

hat (OGH Entscheidung<br />

6Ob46/22s). Steht nicht fest, dass eine<br />

Ärztin oder eine Arzt die Patientin beziehungsweise<br />

den Patienten im Arzt-<br />

Patienten-Gespräch zu einer Unverträglichkeit<br />

– im konkreten Fall einer<br />

Penicillinunverträglichkeit –befragt<br />

oder auch nur die Behandlung mit Penicillin<br />

thematisiert hat, ist die Haftung<br />

schon wegen der Verletzung der Aufklärungspflicht<br />

zu bejahen – diese Aufklärungspflicht<br />

umfasst auch Nebenwirkungen<br />

eines Medikaments.<br />

Sachverhalt<br />

Der Klägerin wurde zur Behandlung ihrer<br />

Erkältung vom Beklagten ein penicillinhältiges<br />

Antibiotikum verordnet und<br />

– mit der Anordnung, es drei Mal täglich<br />

einzunehmen – in der Ordination ausgehändigt.<br />

Es steht nicht fest, ob im Zuge<br />

des Arzt-Patienten-Gesprächs zwischen<br />

dem Beklagten und der Klägerin darüber<br />

gesprochen wurde, dass es sich bei dem<br />

Medikament um ein (synthetisches)<br />

Penicillin handelt, und ob der Beklagte<br />

die Klägerin über die Nebenwirkungen<br />

dieses Medikaments aufklärte. Die Klägerin,<br />

die unter einer ihr seit Jahren bekannten<br />

Allergie gegen Penicillin leidet<br />

und in der Vergangenheit nach der Verschreibung<br />

(auch) von (synthetischem)<br />

Penicillin bereits massive Beschwerden<br />

erlitten hatte, nahm das Medikament<br />

ein, weil ihr nicht bekannt gewesen war,<br />

dass es sich bei dessen Wirkstoff um ein<br />

synthetisches Penicillin handelte. Für<br />

die dadurch verursachten Schmerzen<br />

erkannte ihr das Berufungsgericht 2.600<br />

Euro an Schmerzengeld zu.<br />

Im Verfahren vor dem Berufungsgericht<br />

vertrat der Arzt den Standpunkt, dass es<br />

sich um kein Thema der Verletzung der<br />

Aufklärungspflicht handelte. Die Frage,<br />

ob in Kenntnis der Penicillinunverträglichkeit<br />

ein anderes Medikament zu<br />

wählen und das tatsächlich verordnete<br />

kontraindiziert gewesen wäre, stelle aus<br />

Sicht des Arztes eine Frage der Prüfung<br />

des Vorliegens eines Behandlungsfehlers<br />

dar, der von der Klägerin als Patientin<br />

nachzuweisen gewesen wäre.<br />

Das Gericht folgte dieser Ansicht jedoch<br />

nicht, sondern argumentiert, dass<br />

es die Pflicht des Beklagten als Arzt gewesen<br />

wäre, über die möglichen Folgen<br />

der Behandlung, in concreto über die<br />

mit der Einnahme von Penicillin möglicherweise<br />

einhergehenden Nebenwirkungen<br />

aufzuklären.<br />

Das Gericht hielt zusätzlich fest, dass<br />

im vorliegenden Fall nicht feststeht, ob<br />

der Arzt (dem aufgrund seines Fachwissens<br />

bekannt sein muss, dass dieses<br />

Medikament Penicillin enthält und<br />

schwere Nebenwirkungen hervorrufen<br />

kann) die Patientin im Arzt-Patienten-<br />

Gespräch zu einer Penicillinunverträg-<br />

Die Klägerin<br />

nahm das<br />

Medikament<br />

ein, weil ihr<br />

nicht bekannt<br />

gewesen<br />

war,<br />

dass es sich<br />

bei dessen<br />

Wirkstoff<br />

um ein synthetisches<br />

Penicillin<br />

handelte.<br />

Der Klägerin wurde zur Behandlung ihrer Erkältung vom<br />

Beklagten ein penicillinhältiges Antibiotikum verordnet,<br />

mit der Anordnung, es drei Mal täglich einzunehmen.<br />

lichkeit befragt oder auch nur die Behandlung<br />

mit Penicillin thematisiert<br />

hatte.<br />

Somit zog das Berufungsgericht den<br />

Arzt wegen fehlendem Nachweis der<br />

Erfüllung seiner Aufklärungspflicht zur<br />

Haftung heran. Dies wurde vom OGH<br />

bestätigt.<br />

Conclusio<br />

Ärztinnen und Ärzte haben bei der<br />

Verschreibung eines penicillinhältigen<br />

Medikaments (selbst wenn dessen<br />

Verordnung und Verabreichung kontraindiziert<br />

gewesen wäre) – nach dem<br />

festgestellten medizinischen Standard<br />

– in jedem Fall (also auch im Fall eines<br />

Fehlers bei der Wahl des Wirkstoffs)<br />

die Pflicht, über die möglichen Folgen<br />

der Behandlung, in concreto über die<br />

mit der Einnahme von Penicillin möglicherweise<br />

einhergehenden Nebenwirkungen<br />

aufzuklären. <br />

Sollten Sie Fragen haben, so steht Ihnen<br />

das Team Allgemeine Rechtsangelegenheiten<br />

<strong>für</strong> Auskünfte gerne zur Verfügung<br />

(recht@aekwien.at).<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 37


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