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Aktuell Obwalden | KW08 | 24. Februar 2022

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AKTUELL<br />

INTERVIEW<br />

«Es ist gut, wie es ist»<br />

Die Amtszeitbeschränkungsorgt für eineZäsur in ihrer politischen<br />

Arbeit. Max Rötheli (SP) und Albert Sigrist (SVP) müssen im Sommer<br />

ihren Platz im Parlament räumen. Zeit für einen Rückblick.<br />

Parteipolitisch könnten sie unterschiedlicher<br />

nicht sein: der Giswiler<br />

SVP-Kantonsrat Albert Sigrist (64)<br />

und der Sarner SP-Kantonsrat Max Rötheli<br />

(62). Und doch verbinden sie auch einige<br />

Gemeinsamkeiten. Beide scheiden im Sommer<br />

wegen der Amtszeitbeschränkung von<br />

16 Jahren aus dem Kantonsrat. Und als<br />

Vertreter von Parteien am rechten und linken<br />

Rand kennen beide das Gefühl, im Parlament<br />

auf verlorenem Posten zu stehen.<br />

Im Gespräch mit dem «aktuell» blicken sie<br />

zurück auf ihre Arbeit im Parlament –und<br />

stellen der Regierung ein Zeugnis aus.<br />

Max Rötheli, bei Ihnen bin ich überrascht,<br />

dass Sie sich nochauf dieStrasse trauen.<br />

Rötheli: Was? Wieso?<br />

Sie sind ein alter, weisser, heterosexueller<br />

Mann. In den Augen Ihrer Verbündeten von<br />

derJusosind Sie dieWurzel allen Übels.<br />

Rötheli: (lacht) Nein, das sehe ich nicht so.<br />

Lohnt es sich für ein altgedientes SP-Herz<br />

noch, die Juso zur Vernunft zu bringen, oder<br />

denken Sie einfach: «Augen zu und durch»?<br />

Rötheli: Die Jungen denken halt anders.<br />

Und so etwas muss in der Gesellschaft<br />

auch Platz haben. Ich finde es gut, dass sie<br />

sich engagieren und Präsenz zeigen. Oft<br />

wird man nur wahrgenommen, wenn man<br />

auch etwas provoziert.<br />

Albert Sigrist, bei der SVP wächst der<br />

Nachwuchs etwas anders heran. Gibt es<br />

eigentlich interne Sanktionen, wenn neue<br />

Parteimitglieder eigenständig denken, oder<br />

machen dasSVP-Leute generell nicht?<br />

Sigrist: Jetzt muss ich aufpassen, was ich<br />

sage... Nein, Chabis! Früher gab es ja einige<br />

Turbulenzen rundumdie Junge SVP <strong>Obwalden</strong>.<br />

Nun, beim zweiten Anlauf mit neuen<br />

Leuten, bin ich sehr zuversichtlich. Und ich<br />

habe sie ermuntert, Gas zu geben und neue<br />

Ideen einzubringen.<br />

Würden Sie bei der Wahl die komplette SP/<br />

Juso-Liste einwerfen, wenn Sie dafür die<br />

Autonummer «OW118»zurückerhielten?<br />

Sigrist: (lacht) Nein, so wichtig war mir diese<br />

Nummer gar nie. Ich gab sie ja freiwillig<br />

ab. Aber freiwillig die SP-Liste einwerfen –<br />

das würde ich definitiv nicht.<br />

Spass beiseite. Sie beide scheiden wegen<br />

der Amtszeitbeschränkung aus dem Kantonsrat.<br />

Hätten Sie gern weitergemacht?<br />

Rötheli: Für mich stimmt es so. Ich denke<br />

nicht, dass ich eine weitere Legislatur angehängt<br />

hätte. Bevor ich nach <strong>Obwalden</strong> zog,<br />

warich zwölf Jahrelang im Kantonsrat in Solothurn.<br />

Somit habe ich 28 JahreinParlamenten<br />

verbracht. Nun ist die Zeit gekommen für<br />

frischesBlut und neue Ideen. DerjetzigeKantonsrat<br />

ist ohnehin etwas «überaltert».<br />

Sigrist: Für mich stimmt es auch. Ich habe

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