Gesundheit - März 2022
Ausgabe vom 16.03.2022
Ausgabe vom 16.03.2022
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EXTRA<br />
eizdarm<br />
Patienten mit einem Reizdarm<br />
müssen individuell behandelt<br />
werden. Seite 8<br />
entale <strong>Gesundheit</strong><br />
Ständige Distanz in Zeiten der Corona-<br />
Pandemie und die Auswirkungen auf die<br />
mentale <strong>Gesundheit</strong>. Seite 36
DIE LANGZEITFOLGEN<br />
einer Corona-Erkrankung<br />
Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest.<br />
Foto: Jennifer Weyland<br />
Viele Menschen, die mit dem Coronavirus<br />
infiziert waren, leiden noch Monate später<br />
an Symptomen wie Erschöpfung, Schwindel<br />
oder Atemnot – nicht selten ist die Diagnose<br />
Post Covid. Prof. Dr. Winfried Häuser (Klinikum<br />
Saarbrücken-Winterberg) und Prof. Dr.<br />
Jörg Loth (IKK Südwest) im Gespräch.<br />
Herr Prof. Dr. Häuser, was ist Long bzw. Post<br />
Covid überhaupt?<br />
Prof. Dr. Häuser: „Die WHO definiert Post Covid<br />
durch Beschwerden, die bei Personen mit einer<br />
Corona-Infektion drei Monate nach dem Beginn<br />
von akuten COVID-19 Symptomen bestehen<br />
und mindestens acht Wochen anhalten. Die Beschwerden<br />
können erstmals nach der Erholung<br />
von COVID-19 auftreten oder nach der akuten<br />
Infektion anhalten. Im Vergleich dazu spricht man<br />
von Long Covid, wenn Beschwerden vier Wochen<br />
nach einer akuten Infektion anhalten oder neu<br />
auftreten.“<br />
Weitere Informationen zu<br />
möglichen Langzeitfolgen<br />
einer COVID-19-Erkrankung<br />
und Anlaufstellen für<br />
Betroffene gibt es hier:<br />
Long bzw. Post Covid scheinen hier in der<br />
Region weit verbreitet. Das zeigt auch die<br />
Analyse, die die IKK Südwest unter ihren<br />
Versicherten durchgeführt hat. Herr Prof. Dr.<br />
Loth, zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?<br />
Prof. Dr. Loth: „Unsere Analyse zeigt, dass rund<br />
jeder vierte Versicherte, der an COVID-19 erkrankt<br />
war, nach der Erkrankung mit unspezifischen Beschwerden<br />
beim Arzt war. Die häufigsten Symptome<br />
waren Müdigkeit und Erschöpfung, gefolgt<br />
von Konzentrations- und Gedächtnisproblemen.<br />
Dass sich so viele Symptome bei den Betroffenen<br />
häufen, deutet auf Langzeitfolgen nach der Corona-Infektion<br />
hin. Viele leiden nach der Infektion<br />
mehrere Wochen bis Monate. Manche sind sogar<br />
dauerhaft krankgeschrieben.“<br />
Prof. Dr. Häuser: „Dies sind auch die häufigsten<br />
Symptome, die wir in unserer Studie auf dem Winterberg<br />
sehen, in der wir uns mit den Spätfolgen<br />
einer Corona-Infektion befassen. Andere häufige<br />
Symptome sind Geruchs- und Geschmacksstörungen,<br />
Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen.<br />
Zudem Husten sowie Angst- und Schlafstörungen.“<br />
Gibt es Risikofaktoren, die es wahrscheinlicher<br />
machen, an Post Covid zu erkranken?<br />
Prof. Dr. Häuser: „Nach dem derzeitigen Stand<br />
der Forschung gibt es unterschiedliche Risikofaktoren<br />
für einzelne Symptome. Das Risiko für<br />
anhaltende Luftnot oder Husten erhöht sich mit<br />
der Schwere der Infektion. Frauen und Personen<br />
mit einer Vorgeschichte von Angststörungen oder<br />
Depressionen haben ein erhöhtes Risiko für anhaltende<br />
Müdigkeit.“<br />
Prof. Dr. Loth: „Die Psyche spielt bei Long Covid<br />
eine wichtige Rolle. In unserer Analyse konnten<br />
wir sehen, dass jeder dritte Erkrankte auch psychisch<br />
leidet. Was die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion<br />
mit der Psyche macht, sollten wir<br />
nicht unterschätzen.“<br />
Prof. Dr. Häuser: „In der Tat werden psychische<br />
Symptome wie Angst, Depression oder Schlafstörungen<br />
häufig von Patienten nach der akuten<br />
Phase von COVID-19 berichtet. Diese psychischen<br />
Beschwerden entstanden durch die Belastungen,<br />
welche mit der Behandlung der Erkrankung bzw.<br />
den psychischen Belastungen durch Lockdown-<br />
Maßnahmen verbunden waren. Einige Patienten<br />
unserer Studie waren beispielsweise durch die<br />
Intensivbehandlung traumatisiert und wegen<br />
einer posttraumatischen Belastungsstörung in<br />
psychotherapeutischer Behandlung.“<br />
Prof. Dr. Winfried Häuser, Klinikum Saarbrücken.<br />
Foto: Klinikum Saarbrücken<br />
Herr Prof. Dr. Loth, Sie fordern ein regionales<br />
Long Covid-Netzwerk. Warum?<br />
Prof. Dr. Loth: „Alleine die Vielzahl an verschiedenen<br />
Symptomen zeigt, dass es zur Behandlung<br />
von Long- bzw. Post Covid unterschiedliche Disziplinen<br />
braucht. Ideal wäre eine fachübergreifende<br />
Zusammenarbeit aus Ärzten, Psychotherapeuten<br />
und weiteren Spezialisten. Betroffene<br />
würden so von einer aufeinander abgestimmten<br />
Behandlung der verschiedenen Fachrichtungen<br />
profitieren – und die Versorgung würde sich<br />
insgesamt verbessern. Die Langzeitfolgen von<br />
COVID-19 werden nicht einfach mit dem Abflachen<br />
der Pandemie enden. Daher müssen wir<br />
jetzt etwas tun, um die betroffenen Menschen<br />
nachhaltig zu unterstützen.“<br />
Infos und Kontakt<br />
IKK Südwest Trier<br />
Thebäerstraße 20<br />
54292 Trier<br />
Tel.: 06 51/99 98-2800<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bis Donnerstag<br />
Von 8.00 bis 17.00 Uhr,<br />
Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Während der Pandemie<br />
bitten wir um telefonische<br />
Terminabsprache
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
3<br />
en<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser<br />
Sie kennen das Bonmot „<strong>Gesundheit</strong> ist nicht alles, doch<br />
ohne <strong>Gesundheit</strong> ist alles nichts“. So einfach, so wahr. In<br />
diesem Sinne ist es unser Anliegen, Sie kontinuierlich mit<br />
Informationen im Hinblick auf Prävention und – für den Fall<br />
einer nötigen Behandlung – zu aktuellen medizinischen<br />
Entwicklungen zu versorgen. Dabei ist uns der regionale<br />
Aspekt wichtig, wir haben absolute Spitzenmedizin nahe<br />
der Heimat.<br />
Durch die Pandemie hat sich der Blick vorübergehend auf<br />
die Bekämpfung des Corona-Virus verengt. In diesem Bereich<br />
wurden Mittel konzentriert, viel gelernt und große<br />
Fortschritte erzielt. All die anderen Bereiche des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
ruhten deshalb jedoch nicht, die hochqualitative<br />
Versorgung war zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, die<br />
Forschung lief weiter. Persönlich bin ich dankbar, dass wir in<br />
unserem Land und unserer schönen Region über einen so<br />
hohen Standard verfügen. Davon berichtet dieses aktuelle<br />
Magazin, ebenso wie künftige Ausgaben jeweils verschiedene<br />
Fachgebiete beleuchten.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Rüdiger Kruppa<br />
Verlagsleiter<br />
Inhalt<br />
2 Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung<br />
4 Basta mit Pasta?<br />
6 Wenn einen der Schlag trifft<br />
7 „Ansprechende Arbeitsbedingungen sind wichtiger denn je“<br />
8 Reizdarm individuell behandeln<br />
10 Pflege selbst übernehmen? Was Angehörige vorher wissen<br />
sollten<br />
11 Das Herz erkrankt – wie geht es weiter?<br />
12 Endlich frische Luft<br />
14 Sonnenschutz für die Augen<br />
16 Die Einrichtungen der Marienhaus-Gruppe: Der Mensch steht im<br />
Mittelpunkt<br />
18 Hilfe für Patient Knie<br />
20 Gut hören – gut leben<br />
22 Von der Pubertät bis ins hohe Alter: Die Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe am Klinikum Mutterhaus<br />
23 Lebensqualität verbessern: Neues Hörvermögen durch das<br />
Cochlea-Implantat<br />
24 Frauengesundheit: Wenn es nicht aufhört<br />
25 Heller Hautkrebs – bei Warnzeichen nicht abwarten<br />
26 Gelenkersatz und Knochenbrüche im fortgeschrittenen Alter<br />
28 Genuss ohne Reue<br />
30 Hanf im Glück? Psychische Folgen durch Cannabis<br />
32 Wenn nachts Gedanken endlos kreisen<br />
34 Angst, das Leben zu verpassen<br />
36 Krank vor Einsamkeit?<br />
37 Stimmen in meinem Kopf<br />
38 Fit im Alter<br />
Impressum<br />
Sonderveröffentlichung Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH<br />
Geschäftsführung: Thomas Deicke, Thomas Marx<br />
Verantwortlich für Anzeigen: Rüdiger Kruppa (Verlagsleiter)<br />
Produktmanagement: Daniel Meyer<br />
Layout und Produktion: GM Layout & Redaktion GmbH, www.gmlr.saarland<br />
Redaktion: Georg Müller (verantwortlich), PR-Redaktion TMVG<br />
Texte: PR Redaktion TMVG, Katharina Rolshausen<br />
Titelfoto: drubig-photo - stock.adobe.com<br />
Druck: Saarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH, 66103 Saarbrücken<br />
Auflage: 69.000 Exemplare<br />
Sonderdruck: Repa Druck GmbH, Zum Gerlen 6, 66131 Saarbrücken<br />
Auflage Sonderdruck: 2.200 Exemplare über Lesezirkel<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />
Hauptwörtern in den Beiträgen die männliche Form verwendet.<br />
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle<br />
Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet<br />
keine Wertung.
4<br />
Basta<br />
MIT PASTA?<br />
Meine Waage und ich haben schon lange ein gespaltenes<br />
Verhältnis. Na ja, die Waage kann man verbannen – aber<br />
was tun, wenn die Lieblingsjeans gnadenlos kneift?<br />
Eine Diät muss also wieder mal her! Und zwar<br />
sofort! Schließlich will ich nicht als unglücklicher<br />
Moppel in den Frühling starten. Bevor<br />
ich mir die nächste Mode-Diät antue und ich<br />
spätestens im Sommer wieder mit „Freund<br />
Jo-Jo“ kämpfen muss, mache ich mich schlau!<br />
Ich recherchiere im Internet, wälze die neuesten<br />
„Abnehm-Bücher“, befrage meinen Trainer<br />
im Fitnessstudio. Das Ergebnis macht Mut:<br />
Diäten bringen rein gar nichts.<br />
Ernährungsumstellung heißt<br />
das Zauberwort. Wer abnehmen<br />
will, darf nicht hungern.<br />
Kohlenhydrate sind nicht immer<br />
Dickmacher und Bewegung ist die<br />
halbe Miete.<br />
von Ingrid Boucha<br />
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Eiweiß, Gemüse,<br />
Obst und „guten“ Kohlenhydraten propagieren fast alle seriösen<br />
Experten und empfehlen lediglich abends auf Kohlenhydrate weitestgehend<br />
zu verzichten, weil so der Körper das Fett in der Nacht<br />
besser abbauen kann. Natürlich ist auch der Sport und eine ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr ein wichtiges Standbein.<br />
Foto: serg zastavkin<br />
WARUM VIEL EIWEISS?<br />
Eiweiß sättigt sehr gut. Das soll nicht bedeuten, dass man auf jegliche Kohlenhydrate<br />
verzichten muss, aber Eiweiße sollten einen guten Anteil an der<br />
täglichen Ernährung stellen. Damit vermeidet man auch das Risiko, entsprechend<br />
später wieder zuzunehmen. Wer glaubt, dafür braucht es unbedingt<br />
viel Fleisch, der irrt, denn auch bei einer auf hauptsächlich pflanzlichen<br />
Ernährung aufgebauten Diät ist das ohne Weiteres möglich. Gerade Nüsse<br />
und Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen oder auch Soja und<br />
Quinoa sind hervorragende Eiweißlieferanten.<br />
AUF SCHLECHTE KOHLENHYDRATE ACHTEN<br />
Kohlenhydrate sind nicht von Grund auf schlecht und führen sofort zur Ge-
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
wichtszunahme. Man sollte aber zwischen den eher sinnvollen und den<br />
weniger sinnvollen unterscheiden: Zucker oder weißes Mehl gilt es zu meiden.<br />
Sie haben eine starke Blutzuckerwirkung, was den Insulinspiegel in die<br />
Höhe treibt und zu Heißhungerattacken führen kann. Vollkornprodukte hingegen<br />
beinhalten Kohlenhydrate, die sehr viel langsamer ins Blut gehen und<br />
somit deutlich länger sättigen. Also kaum Zucker und Weißmehl, dafür immer<br />
das Pendant aus Vollkorn wählen!<br />
Kleiner Tipp: Ich experimentiere in meiner Küche gerne mit Bulgur, Chia,<br />
Amaranth (im Müsli super lecker) und Süßkartoffeln. Das CSPI (Center for Science<br />
in the Public Interest) hat Letztere zum mit Abstand gesündesten Gemüse<br />
der Welt gekürt: 100 Gramm davon haben gerade mal 86 Kalorien, 20<br />
Gramm komplexe Kohlenhydrate, viele Ballaststoffe und so gut wie kein Fett.<br />
VIEL GEMÜSE UND OBST<br />
Obst und Gemüse sind gesund und auch gut für uns. Das beschränkt sich<br />
auch nicht auf die zahlreichen Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe, die<br />
darin enthalten sind. Obst und Gemüse sind Nahrungsmittel, die viel Wasser<br />
und zum Teil auch viele Ballaststoffe enthalten und folglich mit relativ<br />
wenigen Kalorien den Magen gut füllen. An Gemüse und Salat dürfen wir uns<br />
gerne satt essen. Obst im Übermaß kann allerdings zu Gewichtszunahme<br />
führen, wenn der Kalorienverbrauch überschritten wird.<br />
RAN AN DIE „MUCKIS“!<br />
Mit viel Bewegung bekommen wir sie: Die „Muckis“. Muskeln definieren<br />
nicht nur unseren Körper und sorgen so für eine schöne Silhouette, sie<br />
verbrauchen auch etwa 20 Prozent unserer täglichen Kalorienaufnahme,<br />
Fett nur etwa drei. Die Rechnung ist also einfach: Je mehr Muskeln, desto<br />
mehr kann man auch essen oder desto schneller kann man abnehmen. Also<br />
runter vom Sofa und bewegen! Da braucht es nicht gleich den ultimativen<br />
Marathon. Bereits mit einem täglichen ausgiebigen Spaziergang oder einer<br />
Runde Schwimmen ist bereits ein guter Anfang gemacht.<br />
Noch ein kleiner Tipp: Ich bin ein absoluter Serienjunkie. Aber die schaue<br />
5<br />
ich nicht auf dem Sofa vor dem heimischen Fernseher, sondern im Fitnessstudio!<br />
Mein Tablet vertreibt mir auf dem Crosstrainer wunderbar die Langeweile.<br />
EIN ENTSPANNTES VERHÄLTNIS ZUR WAAGE<br />
Wer abnehmen will, sollte sich nicht von der Waage die Laune verderben<br />
lassen. Es genügt, einmal pro Woche, immer am gleichen Tag, immer zu<br />
den gleichen Bedingungen auf die Waage zu steigen und das gemessene<br />
Gewicht dann in eine Tabelle einzutragen. Dann hat man auch die volle Kontrolle,<br />
ob das veränderte Essverhalten Erfolg zeigt und die Pfunde purzeln.<br />
Versprochen!<br />
Foto: mythja - stock.adobe.com<br />
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Merzig. Mein Klinikum.<br />
Geborgenheit durch Kompetenz<br />
und Freundlichkeit<br />
Das Ärzte-, Pflege- und Therapeutenteam am Klinikum Merzig trägt durch<br />
hohe fachliche und menschliche Kompetenz täglich dazu bei, dass die<br />
Menschen sich bei uns, im „Grünen Kreis“, immer gut aufgehoben fühlen.<br />
Diagnostik und Therapie auf neuestem Stand sind in unserem Klinikum<br />
ebenso eine Selbstverständlichkeit, wie die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />
zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.<br />
Unsere Fachdisziplinen<br />
• Neurologie, Stroke Unit, Neurologische Frührehabilitation<br />
und Schmerztherapie<br />
• Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
• Innere Medizin I-Kardiologie, Pneumologie<br />
• Innere Medizin II -Gastroenterologie, Proktologie,<br />
Hepatologie, Infektions- und Stoffwechselkrankheiten<br />
• Orthopädie und Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie<br />
und Sportmedizin<br />
• Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hernienzentrum<br />
• Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
• Abteilung für Palliativmedizin und spez. Schmerztherapie<br />
• Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik<br />
• Anästhesie und operative Intensivmedizin<br />
• Diagnostische und interventionelle Radiologie<br />
Klinikum Merzig gGmbH, Trierer Straße 148, D-66663 Merzig<br />
Telefon +49(0)6861/705-0, www.mzg.shg-kliniken.de
6 ADVERTORIAL<br />
Wenn einen der<br />
SCHLAG trifft<br />
Der Schlaganfall gehört zu den<br />
häufigsten Erkrankungen in<br />
Deutschland, die zu einem Leben<br />
mit Behinderung führen. Neuesten<br />
Daten zufolge ereilt jeden Vierten<br />
im Laufe seines Lebens ein Schlaganfall.<br />
Tritt dieser auf, zählt jede<br />
Minute. Deshalb sollten Betroffene<br />
oder deren Angehörige bei plötzlich<br />
auftretenden Symptomen sofort<br />
den Notruf 112 wählen.<br />
Der Griff daneben, ein plötzlich getrübter Blick<br />
wie durch eine beschlagene Windschutzscheibe,<br />
ein eingeschränktes Gesichtsfeld – Sehstörungen<br />
geben oft einen ersten Hinweis auf einen Schlaganfall.<br />
Auch das Sprachzentrum kann beeinträchtigt<br />
sein, was sich etwa in einer verwaschenen<br />
Sprechweise äußert. Lähmungserscheinungen<br />
auf einer Körperseite, Taubheitsgefühl im Gesicht,<br />
in den Beinen oder an den Füßen sind<br />
weitere typische Merkmale, ebenso der herabhängende<br />
Mundwinkel oder Schwindelattacken<br />
mit Gangunsicherheit.<br />
Die Liste der Alarmsignale ist lang, doch weil<br />
manche der Symptome den Betroffenen diffus<br />
erscheinen, lassen nicht wenige Patient*innen<br />
wertvolle Zeit verstreichen. Dabei ist klar: Beim<br />
Schlaganfall zählt jede Minute, weshalb bei den<br />
genannten Symptomen sofort die Notrufnummer<br />
112 gewählt werden sollte.<br />
Zumeist tritt der Schlaganfall bei Menschen jenseits<br />
des 70. Lebensjahres auf, doch gar nicht<br />
so selten trifft er auch Patient*innen unter 50.<br />
Auch im Rahmen der Corona-Infektion kann es zu<br />
Schlaganfällen kommen. Leider zeigen aber die<br />
Erfahrungen aus der noch andauernden Pandemie,<br />
dass Betroffene mit einem akuten Schlaganfall<br />
häufig zu spät oder gar nicht ins Krankenhaus<br />
kamen und kommen.<br />
Warum aber ist es so wichtig, sich in jedem Fall<br />
möglichst früh behandeln zu lassen? Bei einem<br />
Schlaganfall führt ein Blutgerinnsel zu einem Verschluss<br />
einer Hirnarterie. Bereits nach wenigen<br />
Minuten gehen die ersten Nervenzellen in dem<br />
Areal unter, das durch diese Arterie im Gehirn<br />
versorgt wird. Mit jeder Minute, die ich warte,<br />
hinterlässt der Schlaganfall mehr Schaden („Time<br />
is brain“).<br />
Auf der anderen Seite gibt es heute sehr effektive<br />
Therapien. Zum einen ist es möglich, das Blutgerinnsel<br />
durch ein Medikament, welches über die<br />
Vene verabreicht wird, aufzulösen. Zum anderen<br />
können sehr große Blutgerinnsel über einen<br />
Katheter aus der Hirnarterie entfernt werden.<br />
Dadurch kann mittlerweile annähernd jedem<br />
zweiten Menschen mit einem Schlaganfall zu<br />
einem unabhängigen Leben verholfen werden,<br />
wenn die Behandlung innerhalb von drei Stunden<br />
nach Symptombeginn gestartet werden konnte.<br />
Aber auch Therapien teilweise bis zu neun Stunden<br />
nach Beginn der Symptome können diese<br />
noch positiv beeinflussen. Derartige Therapien<br />
werden auf sogenannten Stroke Units (Schlaganfallspezialeinheiten)<br />
wie die des Krankenhauses<br />
der Barmherzigen Brüder Trier durchgeführt. Die<br />
Etablierung des Telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk<br />
Rheinland-Pfalz (TemeS-RLP) vor fünf<br />
Jahren, an dem auch die überregionale „Stroke<br />
Unit“ des Brüderkrankenhauses teilnimmt, hat<br />
die Versorgung der Patient*innen weiter verbessert.<br />
Besser ist es jedoch, wenn ein Schlaganfall vermieden<br />
werden konnte. Die konsequente medikamentöse<br />
Behandlung von Risikofaktoren wie<br />
Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhtem Cholesterin<br />
und eine Änderung des Lebensstils sind<br />
hierfür notwendig. Wer mit dem Rauchen aufhört,<br />
sein Gewicht reduziert, sich regelmäßig bewegt<br />
und seine Ernährung verstärkt auf mediterrane<br />
Kost umstellt, kann sein persönliches Risiko eines<br />
Schlaganfalls um mehr als 40 Prozent mindern.<br />
Umso wichtiger sind diese präventiven Maßnahmen,<br />
wenn in der Familie bereits Schlaganfälle<br />
auftraten.<br />
Professor Dr. med. Matthias Maschke ist Chefarzt der Abteilung<br />
für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische<br />
Frührehabilitation mit Schlaganfalleinheit im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder Trier.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
ADVERTORIAL<br />
7<br />
Ansprechende Arbeitsbedingungen<br />
sind wichtiger denn je<br />
Fünf Fragen an Jörg Mogendorf, Pflegedirektor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und<br />
Tina Knerr, StabsstelleProzessentwicklung undPflegequalität in derPflegedirektion.<br />
Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht zur<br />
Gewinnung und Bindung von Pflegefachpersonal<br />
wichtig?<br />
Jörg Mogendorf: „In der aktuellen Situation,<br />
geprägt durch Fachkräftemangel und<br />
eine zunehmende Arbeitsverdichtung, sind<br />
ansprechende Arbeitsbedingungen wichtiger<br />
denn je. Dazu gehören aus meiner<br />
Sicht Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible<br />
Arbeitszeitmodelle, ein strukturiertes Einarbeitungskonzept,<br />
eine tarifliche Vergütung<br />
mit Sonderanreizen sowie Entlastung in der<br />
Patientenversorgung. Für Entlastung sorgen<br />
zum Beispiel Betreuungsassistent*innen, die in<br />
der Betreuung von Patienten mit demenzieller<br />
Entwicklung oder besonderem Hilfebedarf<br />
unterstützen sowie zukünftig ein zentraler<br />
Patiententransportdienst.<br />
Durch die genannten Maßnahmen konnten wir<br />
bereits seit Oktober 2021 über 40 examinierte<br />
neue Kolleginnen*innen in der Pflegebegrüßen.“<br />
JörgMogendorf ·Pflegedirektor<br />
Nordallee 1·D-54292 Trier<br />
Tel. 0651 208-1215<br />
j.mogendorf@bk-trier.de<br />
www.bk-trier.de/ichbindabei<br />
KONTAKT<br />
Warum ist das Arbeitszeitmodell „Flexpool“<br />
heutzutage besonders attraktiv?<br />
Tina Knerr: „UnsereFlexpools für Mitarbeiter*innen<br />
der Allgemein- und Intensivstationen,<br />
welche stetig wachsen, bieten all<br />
das, was sich möglicherweise viele Mütter,<br />
Väter,Student*innen, Vereinsmitglieder etc.<br />
wünschen: eine flexible Arbeitszeitgestaltung,<br />
eine sehr gute Work-Life-Balance sowie kein<br />
Einspringen an freien Tagen. Die Pflegefachperson<br />
entscheidet selbst, an welchen Tagen<br />
sie wie viele Stunden und in welcher Schicht<br />
arbeitet. So werden kurzfristige Personalausfälle<br />
aufgefangen und ein Einspringen an<br />
freien Tagen von Seiten des Stationspersonals<br />
wirdreduziert. Sollten Mitarbeitende dennoch<br />
an freien Tagen einspringen, wirddies zusätzlich<br />
vergütet.“<br />
Wie sieht dieUnterstützung bei der beruflichenWeiterentwicklung<br />
–zum Beispiel<br />
auf akademischer Ebene –aus?<br />
Knerr: „Neben vom Krankenhaus vollfinanzierten<br />
Fort- undWeiterbildungsmöglichkeiten<br />
bieten wir,gefördert durch unser Stipendium,<br />
die Perspektive einer akademischen Laufbahn.Das<br />
Stipendium umfasst einefinanzielle<br />
Förderung in Höhe von 20 Prozent des Beschäftigungsumfangs<br />
als bezahlte Bildungsfreistellung<br />
sowie eine fachliche Unterstützung<br />
während des Studiums. Je nach Studiengang<br />
bieten wir die Möglichkeit, in der direkten<br />
Patientenversorgung eine wissenschaftliche<br />
Fachstelle zu besetzen sowie eine zentrale<br />
Rolle in der Praxisanleitung oder eine Führungsposition<br />
zu übernehmen.“<br />
Wichtigist oft auch ein modernesArbeitsumfeld.WelcheArbeitsmöglichkeiten<br />
bietet<br />
der Neubau St. Martinus?<br />
Mogendorf: „ImFrühsommer <strong>2022</strong> eröffnen<br />
wir auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses<br />
Trier den Neubau St.Martinus. Dort<br />
werden verschiedene Normalstationen, eine<br />
Wahlleistungsstation sowie Funktionsbereiche<br />
neu untergebracht. Hier bieten sich enorme<br />
Perspektiven sowie die Chance, an dem<br />
Neuaufbau von Prozessen und Strukturen<br />
entscheidend mitzuwirken –und zwar in<br />
einem Umfeld modernster Ausstattung und<br />
Technik.“<br />
Zu guter Letzt:Waskann den Pflegefachpersonen<br />
nicht oft genug gesagt werden?<br />
Knerr: „Die Belastungen und Herausforderungen<br />
in der Pflege sind enorm und<br />
haben sich durch die Pandemie verstärkt.<br />
Dennoch erkennen wir, welche großartige<br />
Leistung unsere Mitarbeiter*innen täglich<br />
in der Patientenversorgung vollbringen.“<br />
Mogendorf ergänzt: „Danke für Ihren ganz<br />
individuellen Einsatz, Ihr Verständnis und<br />
Ihre Geduld füreinander und gegenüber<br />
uns –in einer starken und von gegenseitigem<br />
Respekt und Wertschätzung geprägten<br />
Dienstgemeinschaft!“
8<br />
Foto: Maridav - stock.adobe.com<br />
REIZDARM<br />
individuell behandeln<br />
Reizdarm-Patienten fühlen sich oft als psychisch krank missverstanden,<br />
mit ihren Problemen alleingelassen und suchen das<br />
„perfekte Reizdarmmittel“. So lauten die Kernergebnisse von<br />
zwei interaktiven Gesprächsrunden mit langjährig betroffenen<br />
Reizdarm-Patienten und der Darmspezialistin Dr. med. Nicole<br />
Steenfatt, Bad Oeynhausen, zu denen die Deutsche Reizdarmselbsthilfe<br />
e.V. im November 2021 aufgerufen hatte. „Um falsche Hoffnungen<br />
zu vermeiden, ist es wichtig, den Patienten gleich zu Therapiebeginn zu<br />
vermitteln, dass es keine Universallösung für alle gibt, sondern dass jeder<br />
Patient eine individuelle Therapie benötigt“, erklärt Steenfatt. Darüber hinaus<br />
untersucht die Ärztin bei dauerhaften Verdauungsproblemen auch die Stabilität/Durchlässigkeit<br />
der Darmbarriere. Denn bei vielen chronischen Darmerkrankungen<br />
gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor,<br />
der zu Fehlfunktionen führt, die Entzündungen und Bewegungsstörungen im<br />
Darm bewirken.<br />
Optimierung des Ernährungsverhaltens und<br />
Maßnahmen zur Stressreduktion<br />
„Da bei jedem Patienten unterschiedliche Beschwerden im Vordergrund<br />
stehen und sich diese im Krankheitsverlauf ändern können, ist eine maßgeschneiderte<br />
Behandlung sehr wichtig“, erklärt die Reizdarmspezialistin. Dazu<br />
würden neben dem Einsatz verschiedener Medikamente auch eine individuelle<br />
Optimierung des Ernährungsverhaltens und Maßnahmen zur Stressreduktion<br />
gehören. Hierbei sei es wichtig, Schritt für Schritt vorzugehen und<br />
nach jeder Veränderung die Beschwerden genau zu beobachten, um die vielschichtige<br />
Therapie entsprechend anzupassen. Viele Patienten bevorzugen<br />
Arzneimittel, die mehrere ihrer Beschwerden bessern können. Hier sind besonders<br />
Kombinationen aus Arzneipflanzen eine gute Option, denn sie greifen<br />
an verschiedenen Punkten im Verdauungstrakt an und verstärken sich<br />
gegenseitig in ihrer Wirkung.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
9<br />
Cholesterin ist lebenswichtig<br />
und kein Feind!<br />
Deutschlands führender Ernährungsexperte PhDr. Sven-David Müller<br />
klärt über das „Für und Wider“ auf.<br />
Foto: www.mynewsdesk.com/de<br />
Cholesterin ist für viele Menschen ein Ernährung-Buhmann und ein No-Go,<br />
vor dem man Angst haben müsse, informierte PhDr. Sven-David Müller beim<br />
Ernährungskongress in München. Dabei ist Cholesterin in Wirklichkeit für<br />
alle Menschen lebenswichtig. Es ist sogar so wichtig, dass es unser Körper<br />
herstellen kann, erläutert Sven-David Müller bei der Vorstellung des im Trias<br />
Verlag erscheinenden Ratgebers „Die 50 besten Cholesterin-Killer“.<br />
Natürliche Substanzen in Lebensmitteln<br />
Das Buch zeigt, dass Cholesterin einerseits lebenswichtig ist und andererseits<br />
eine Gefahr für die <strong>Gesundheit</strong> darstellt. Ein erhöhtes LDL-Cholesterin<br />
geht mit einem hohen Herzinfarkt-Risiko einher, informiert Cholesterin-Experte<br />
Müller. Cholesterin-Killer sind natürliche Substanzen in Lebensmitteln,<br />
die das gefährliche LDL senken und das gesunde HDL erhöhen.<br />
Spielerisch und einfach lenken<br />
Für eine stabile Darmbarriere<br />
So können z.B. auch pflanzliche Kombinationsarzneimittel mit Myrrhe gegen<br />
drei Leitsymptome des Reizdarms (Blähungen, Krämpfe, Durchfall) helfen.<br />
Sie können einen stabilisierenden Einfluss auf die Darmbarriere haben. Die<br />
Darmwand ermöglicht unserem Körper die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme<br />
aus dem Darminhalt, muss aber auch das Eindringen von gefährlichen<br />
Bakterien verhindern. Einige schädliche Bakterien, Medikamente, Alkohol<br />
oder Nikotin können die Darmbarriere schädigen und so ihre Durchlässigkeit<br />
erhöhen. Dann können Schadstoffe oder Mikroorganismen vordringen und<br />
Beschwerden verursachen. Eine intakte Darmbarriere ist ebenfalls bedeutsam<br />
für eine erfolgreiche Ansiedlung von Probiotika (lebensfähige Mikroorganismen),<br />
die bei Reizdarm oft eingesetzt werden, um die Darmflora positiv zu<br />
beeinflussen.<br />
Neben „Die 50 besten Cholesterin-<br />
Killer“ hat Sven-David Müller auch<br />
das Buch „Cholesterin- und Fett-Ampel“<br />
herausgebracht, das die richtige<br />
Lebensmittelauswahl sehr einfach<br />
macht. Mit der richtigen Auswahl an<br />
Lebensmitteln lassen sich Cholesterinspiegel<br />
und andere Blutfettwerte<br />
spielerisch und ganz einfach<br />
in die richtige Bahn lenken. Wie<br />
das geht und welche Lebensmittel<br />
dabei unterstützen, verrät das geniale<br />
Ampelsystem. Es zeigt auf<br />
den ersten Blick, welche der über<br />
2500 aufgeführten Lebensmittel<br />
selten, regelmäßig oder bevorzugt<br />
im Speiseplan sein sollten.<br />
Wer regelmäßig Cholesterin-Killer<br />
aufnimmt, schützt seinen Körper.<br />
PhDr. Sven-David Müller ist der<br />
führende Ernährungsexperte<br />
im deutschsprachigen Raum. Für seine Aufklärungsleistung<br />
wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.<br />
Unter www.svendavidmueller.de gibt es gratis herzgesunde Rezepte und<br />
Experten-Informationen über Cholesterin.
10<br />
Foto: peterschreiber.media - stock.adobe.com<br />
PFLEGE SELBST<br />
ÜBERNEHMEN?<br />
Was Angehörige vorher wissen sollten<br />
Vier von fünf Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt, das sind<br />
3,3 Millionen Menschen in Deutschland. Manche von ihnen brauchen<br />
nur Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie Kochen<br />
oder Einkaufen, oft müssen Angehörige jedoch komplett einspringen<br />
und sich auch um die finanziellen Angelegenheiten kümmern,<br />
Pflegedienste organisieren oder Hilfsmittel beantragen. Der Ratgeber „Pflege<br />
zu Hause“ der Verbraucherzentrale unterstützt beim ehrlichen Fakten-Check,<br />
ob sich die Pflege zu Hause ins eigene Leben integrieren lässt. Die aktualisierte<br />
Auflage lotst durch die Fülle möglicher Leistungen zur Unterstützung<br />
und Entlastung – und berücksichtigt dabei auch schon die seit Januar <strong>2022</strong><br />
höheren Beträge für den ambulanten Pflegedienst und die Kurzzeitpflege.<br />
Wie viel Hilfe ist notwendig? Welche Leistungen stehen Betroffenen zu? Wie<br />
lässt sich der Alltag strukturieren? Worum muss ich mich rechtlich kümmern<br />
und wo gibt es Unterstützung? Das Buch klärt grundlegende Fragen, bietet<br />
Experteninterviews und stellt die wichtigsten Formulare vor, die benötigt werden,<br />
um Leistungen des Sozialamtes sowie der Pflege- und Krankenkasse<br />
zu beantragen. Außerdem kommen pflegende Angehörige zu Wort, die aufgrund<br />
ihrer Erfahrungen wertvolle Tipps geben können. Die meisten Betroffenen<br />
möchten am liebsten in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben. Ob<br />
das möglich ist, hängt jedoch immer vom Hilfebedarf und der individuellen<br />
Wohnsituation ab.<br />
Der Ratgeber „Pflege zu<br />
Hause. Was Angehörige<br />
wissen müssen“ hat<br />
224 Seiten und kostet<br />
16,90 Euro, als E-Book<br />
12,99 Euro.<br />
Bestellmöglichkeiten:<br />
Im Online-Shop der Verbraucherzentrale<br />
unter<br />
www.ratgeber-verbraucherzentrale.de<br />
oder<br />
unter Telefon 0211 / 38<br />
09-555. Der Ratgeber<br />
ist auch in den Beratungsstellen der örtlichen Verbraucherzentralen<br />
und im Buchhandel erhältlich.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
ADVERTORIAL<br />
11<br />
Das Herz erkrankt –<br />
wie geht es weiter?<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in Deutschland mit Abstand die Todesursache<br />
„Nummer Eins“. Entsprechend groß sind die Sorgen der Betroffenen nach einem<br />
Herzinfarkt oder gar einer Herz-Operation – der Patient sucht nach Orientierung<br />
und Selbstvertrauen, um den Weg zurück in das gewohnte Leben zu<br />
finden.<br />
Wir wollen Sie im Team dabei professionell und effektiv unterstützen! Die<br />
Herz-Kreislauf-Kliniken des MEDIAN Reha-Zentrums in Bernkastel-Kues<br />
helfen individuell bei jeder Herz-Kreislauf-Erkrankung und stehen seit Jahren<br />
für ein hohes Maß an medizinischer Fachkompetenz. In der Rehabilitation<br />
soll die Leistungsfähigkeit der Patienten – zum Beispiel nach einer<br />
Herz-OP oder einem Herzinfarkt – wiederhergestellt werden. Multiprofessionelle<br />
Teams begleiten und beraten die Patienten dazu, wie sie trotz<br />
Krankheit aktiv und erfolgreich ihr Leben bewältigen können. Dabei werden<br />
alle psychosozialen Aspekte in den Blick genommen, um eine soziale<br />
und berufliche Reintegration zu ermöglichen. Je nach Mobilisationsgrad<br />
kommen muskelaufbauende Krankengymnastik, verschiedene Formen<br />
von Bewegungstherapie in Gruppen sowie ein überwachtes Ergometer-<br />
Training zum Einsatz, um Patienten zu mobilisieren und zu stabilisieren.<br />
Außerdem wird den Patienten die besondere Bedeutung von Bewegung<br />
bei Herzerkrankungen auch nach dem Reha-Aufenthalt vermittelt. Diätberatung<br />
und das Zubereiten gesunder Kost in den Lehrküchen der Kliniken<br />
gehören bei uns ebenso<br />
zum Therapieangebot<br />
wie Entspannungstraining<br />
und Raucherentwöhnungs-Programme.<br />
Auch die Bewältigung von<br />
Ängsten, Depressionen und<br />
anderen psychologischen<br />
Begleiterkrankungen wird in Form von psychologischer<br />
Einzel- und Gruppentherapie unterstützt.<br />
Während des Aufenthalts lernen die Patienten, wie viel<br />
sie sich und ihrem Herzen wieder zutrauen können. Denn<br />
nur im Zusammenwirken der genannten Maßnahmen sind<br />
die nachhaltige Verbesserung der körperlichen Funktion und Leistungsfähigkeit,<br />
eine Stabilisierung des psychischen Befindens und somit die<br />
Vermeidung von vorzeitiger Berentung oder Pflege möglich.<br />
Anzeige<br />
Nach dem Krankenhaus zur Reha<br />
Willkommen in unseren modernen Kliniken auf dem Kueser Plateau<br />
Wir behandeln<br />
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
• Stoffwechselerkrankungen<br />
• Orthopädische Erkrankungen<br />
• Neurologische Erkrankungen<br />
• Psychiatrische Erkrankungen<br />
• Psychosomatische Erkrankungen<br />
Das Angebot auf einen Blick<br />
• Interdisziplinäre Behandlung<br />
• Modernste Diagnostiken<br />
• MTT Räume<br />
• Schwimmbad<br />
• Einzelzimmer/Balkon<br />
• Premium Station<br />
Für gehobene Ansprüche<br />
an Service und<br />
Unterbringung:<br />
www.median-premium.de<br />
MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues<br />
Kueser Plateau ·54470 Bernkastel-Kues<br />
Reservierungsservice und Informationen:<br />
Telefon 08 00/06 00 60 01 00<br />
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median-kliniken.de<br />
www.median-kliniken.de
12<br />
Endlich frische<br />
Foto: Robert Kneschke - stock.adobe.co<br />
LUFT
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
13<br />
Sie fliegen wieder: Blütenpollen, Gräser, Getreide oder Kräuter. Für<br />
die vielen Heuschnupfen-Allergiker – rund ein Drittel der Deutschen<br />
– ist dies eine anstrengende Zeit. Doch es gibt einiges, was<br />
man tun kann, um die Beschwerden zu mildern.<br />
Bei Heuschnupfen handelt es sich wie bei anderen Allergien um<br />
eine Überreaktion des Immunsystems: Eigentlich harmlose Eiweiße werden<br />
fälschlicherweise vom Körper als gefährliche Eindringlinge bewertet. Und<br />
das führt zu den bekannten Symptomen wie Niesattacken, Schnupfen, gereizten,<br />
juckenden Augen und brennenden Schleimhäuten in Hals und Rachen.<br />
Allergiepräparate, die helfen. Allerdings machen konventionelle Wirkstoffe<br />
− sogenannte Antihistaminika − oft müde.<br />
Daneben gibt es auch natürliche, homöopathische Mittel, die sich bei Heuschnupfen<br />
bewährt haben. Oft wird ein Wirkkomplex aus Luffa, Galphimia<br />
glauca und Cardiospermum eingesetzt. Dieser deckt das typische Symptomspektrum<br />
ab und macht nicht müde. Homöopathika lassen sich auch gut mit<br />
herkömmlichen Mitteln kombinieren.<br />
Hausmittel und Verhaltenstipps bei Heuschnupfen<br />
In den Hauptflugzeiten der Pollen kann es Sinn machen, den Aufenthalt im<br />
Freien zu meiden. Im Internet sind diverse Pollenkalender zu finden, die zeigen,<br />
wie hoch die regionale aktuelle Pollenbelastung ist. Doch auf einen<br />
freiwilligen Hausarrest dürften gerade in diesem Frühjahr noch weniger<br />
Menschen Lust haben als sonst: Zu groß ist die Sehnsucht nach Draußen-<br />
Sein und den ersten Ausflügen mit der Familie etc.<br />
Um Heuschnupfen zu lindern, gibt es zum Glück weitere bewährte Maßnahmen:<br />
etwa Pollengitter fürs Fenster (besonders wichtig für das Schlafzimmer).<br />
Oder Haarewaschen und Umziehen, wenn man aus dem Freien<br />
zurück ins Haus kommt. Auch Nasenduschen mit Salzwasser helfen, da sie<br />
die Blütenpollen ausspült und die Schleimhaut beruhigt.<br />
Unerlässlich: Abklärung und Behandlung<br />
Heuschnupfen sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Denn bei dauerhaften<br />
Allergieproblemen kann es zum sogenannten Etagenwechsel kommen: Die<br />
Beschwerden wandern auf die Bronchien, allergisches Asthma kann entstehen.<br />
Bei starken Allergien ist es eventuell auch sinnvoll, eine Hyposensibilisierungs-Behandlung<br />
beim Facharzt durchzuführen. Daneben gibt es auch<br />
Heuschnupfen-Allergiker können mit einigen Verhaltensregeln auch<br />
die Zeit des Pollenflugs genießen.<br />
Foto: pixabay.com/akz-o<br />
Übrigens: Auch Maßnahmen zur Stressreduktion können<br />
langfristig helfen, Allergien abzumildern. Denn ein gestresster<br />
Organismus reagiert auf Reize wie Pollen noch sensibler<br />
als sonst.
14<br />
Check-up beim<br />
Augenarzt<br />
Ein gut funktionierender Sehsinn trägt maßgeblich<br />
zur Lebensqualität bei. Er hilft uns<br />
ebenso bei der Orientierung wie auch dabei,<br />
Gesehenes in Worte zu fassen.<br />
Rund 80 Prozent aller Informationen aus der Umwelt,<br />
die wir im Gehirn verarbeiten, liefern uns die<br />
Augen. Ihr Aufbau ist komplex, ihre Funktionsweise<br />
ebenso. Nur wenn das Licht von außen<br />
ungehindert bis zur Netzhaut gelangt, werden<br />
dort die Sinneszellen erregt, die die elektromagnetischen<br />
Wellen in Nervenimpulse umwandeln<br />
und an den Sehnerv weiterleiten. In der Mitte der<br />
Netzhaut gibt es einen Bereich, wo die Sehzellen<br />
besonders dicht angeordnet sind. Diese Stelle<br />
des schärfsten Sehens im Auge ist die Makula, der<br />
„gelbe Fleck“.<br />
Auch die Linse spielt eine wichtige Rolle. Sie bündelt<br />
das einfallende Licht und kann ihre Brechkraft<br />
ändern, damit sich das Auge auf die unterschiedlichen<br />
Sehentfernungen einstellen kann. Etwa ab<br />
dem 40. Lebensjahr können sich hier erste Alterserscheinungen<br />
zeigen: Die Linse verliert an Elastizität<br />
und Alterssichtigkeit ist die Folge. Ebenso<br />
steigt das Risiko für den Grünen Star (Glaukom)<br />
und in späteren Jahren die altersbedingte Makuladegeneration<br />
(AMD).<br />
Nicht nur für diese Erkrankungen ist die Vorsorge<br />
beim Augenarzt wichtig, auch Tumore und Netzhautablösungen<br />
können so frühzeitig erkannt und<br />
behandelt werden. Da viele Augenerkrankungen<br />
oft unbemerkt und schmerzlos verlaufen und den<br />
Betroffenen erst im fortgeschrittenen Stadium<br />
Beschwerden bereiten, ist der regelmäßige<br />
Check-up ratsam: Empfohlen werden Untersuchungen<br />
ab 40 alle zwei Jahre auf den Grünen<br />
Star (Glaukom) sowie ab 55 auf die AMD. Liegen in<br />
der Familie bereits Augenerkrankungen vor, sollte<br />
der Arztbesuch früher erfolgen.<br />
Zwar gehören diese Untersuchungen meist nicht<br />
zu den Standard-Vorsorgeleistungen der Krankenkassen,<br />
doch sie können ein maßgeblicher<br />
Beitrag zur Augengesundheit und dadurch auch<br />
zur Lebensqualität sein. Es handelt sich um sogenannte<br />
individuelle <strong>Gesundheit</strong>sleistungen (iGEl),<br />
die selbst bezahlt werden müssen – es sei denn,<br />
es besteht bereits der Verdacht auf eine Erkrankung.<br />
Der Augenarzt führt diese Untersuchungen<br />
nur nach Absprache durch – neben der allgemeinen<br />
Kontrolle der Sehschärfe sowie der Farbund<br />
Kontrastwahrnehmung. Je nach Alter und<br />
Beschwerden vermisst der Mediziner zudem die<br />
Hornhautdicke und Nervenfaserschicht, überprüft<br />
das Gesichtsfeld oder nimmt eine Spiegelung des<br />
Augenhintergrundes vor. Die ausführliche Anamnese<br />
ist die Voraussetzung für weitere Therapien<br />
und Maßnahmen.<br />
rol<br />
Foto: LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com<br />
Sonnenschutz für die<br />
AUGEN<br />
Nicht nur die Haut benötigt Schutz<br />
vor der Sonne, sondern auch die<br />
Augen. Die unsichtbaren UV- und<br />
Infrarotstrahlen sowie das sichtbare<br />
Licht können zu irreversiblen Schäden<br />
führen, etwa die Eiweiße in der Linse verändern,<br />
wodurch eine Linsentrübung (Grauer<br />
Star) entsteht. Die Netzhaut kann ebenso dauerhaft<br />
geschädigt werden (Makuladegeneration).<br />
Auch ein Sonnenbrand der Hornhaut ist möglich.<br />
Symptome für eine UV-Keratitis sind starke<br />
Schmerzen, Rötungen, Juckreiz, vermehrter Tränenfluss,<br />
unscharfes Sehen, Fremdkörpergefühl<br />
im Auge und starke Lichtempfindlichkeit. Ein<br />
Besuch beim Augenarzt ist in diesem Fall unbedingt<br />
erforderlich!<br />
Direkt in die Sonne zu blicken, sollte immer vermieden<br />
werden. Zwar verengt sich die Pupille<br />
reflexartig bei starken Lichtquellen, doch das<br />
schützt nicht ausreichend. Was viele nicht wissen:<br />
UV-Strahlen können Horn- und Netzhaut<br />
auch durch das geschlossene Augenlid schädigen.<br />
Der beste Schutz ist eine gute Sonnenbrille.<br />
Dabei sagt die Farbe der Brillengläser allein<br />
nichts über deren Qualität aus. Empfohlen werden<br />
CE-zertifizierte Brillen. Das Zeichen garantiert,<br />
dass das jeweilige Produkt vom Hersteller<br />
geprüft wurde und alle EU-weiten Anforderungen<br />
an Sicherheit, <strong>Gesundheit</strong>sschutz und Umweltschutz<br />
erfüllt.<br />
Experten raten zudem zu „UV 400“, also Sonnenbrillen,<br />
die UV-Strahlen bis zu 400 Nanometer<br />
absorbieren können. Hilfreich ist auch die Kategorisierung<br />
von 1 bis 4, die die Stärke des Sonnenschutzes<br />
angibt:<br />
• Kategorie 1: Für bewölkte Tage, absorbiert bis<br />
zu 57 Prozent der Strahlung<br />
• Kategorien 2 und 3: Für schönes Wetter und
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
15<br />
den Strandurlaub, absorbiert 82 bzw. 92 Prozent der Strahlung<br />
• Kategorie 4: Für Skiurlaub und Bergsteiger im Hochgebirge, absorbiert bis zu 97 Prozent der<br />
Strahlung (Achtung: Nicht für das Tragen im Straßenverkehr zugelassen!)<br />
Neben der Qualität der Gläser spielt auch das Design des Rahmens eine wichtige Rolle. Das<br />
Sonnenlicht trifft nicht nur frontal auf die Brille. Das sogenannte Streulicht kann außerdem von<br />
oben oder seitlich hinter die Gläser gelangen. Deshalb darf die Sonnenbrille größer sein als<br />
eine optische Brille – breiter als das Gesicht sowie höher als die Augenbrauen, um den optimalen<br />
Schutz zu gewährleisten.<br />
rol<br />
Lebensmittel für gesunde Augen<br />
Kaninchen tragen keine Brillen. Für Scherzbolde ist das der Beweis dafür, dass<br />
Karotten gut für die Augen sind. Doch auch Wissenschaftler sind dieser Meinung:<br />
Das Vitamin A, das in vielen orangefarbenen Obst- und Gemüsesorten enthalten<br />
ist, benötigt die Netzhaut für ihren Aufbau. Deshalb sollten nicht nur Karotten,<br />
sondern auch Mangos, Aprikosen und Süßkartoffeln auf unserem Speiseplan<br />
stehen. Das gilt ebenso für grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Mangold, Wirsing<br />
oder Rucola. In ihnen stecken wichtige Carotinoide, die Augenkrankheiten vorbeugen. Zu<br />
einer gesunden Netzhaut können außerdem Omega-3-haltige Fischsorten wie Thunfisch,<br />
Lachs, Forelle, Hering, Sardellen sowie Meeresfrüchte beitragen. Die Fettsäuren, die die<br />
Augen zudem vor Trockenheit schützen, sind auch in Samen, zum Beispiel in Sesam, Chia<br />
und Hanf, sowie in Cashewkernen, Erdnüssen, Walnüssen und Mandeln reichlich enthalten.<br />
Die Nüsse punkten noch dazu mit Vitamin E, das vor altersbedingten Augenerkrankungen<br />
schützt. Orangen, Zitronen und Grapefruits tragen mit viel Vitamin C ebenfalls zur<br />
Augengesundheit bei.<br />
rol<br />
Anzeige
16<br />
ADVERTORIAL<br />
Der Mensch<br />
STEHT IM MITTELPUNKT<br />
Ganzheitliche liebevolle Pflege im Alter in<br />
den Einrichtungen der Marienhaus-Gruppe.<br />
Fotos: Marienhaus Gruppe<br />
Seit einigen Jahrzehnten ist in Deutschland<br />
der sogenannte demografische<br />
Wandel zu beobachten: Die Menschen<br />
werden immer älter, während<br />
die Geburtenrate abnimmt oder auf<br />
niedrigem Niveau stagniert. Das bedeutet für<br />
die Marienhaus Gruppe, einen der großen Träger<br />
von sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern,<br />
Alten- und Pflegeeinrichtungen und<br />
Hospizen, eine Herausforderung. Immer mehr<br />
Menschen leiden an alterstypischen Krankheiten<br />
sowie oftmals an mehreren Erkrankungen<br />
gleichzeitig. Insbesondere neurodegenerative<br />
Erkrankungen wie Parkinson, Demenz und<br />
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems nehmen<br />
zu. Diese Veränderungen spüren vor allem<br />
die Pflegekräfte in den Senioreneinrichtungen<br />
und Krankenhäusern. Sie müssen sich auf diese<br />
älteren Menschen einstellen. Denn sie brauchen<br />
nicht nur eine medizinische Behandlung, die ihr<br />
Alter berücksichtigt, sondern auch eine liebevolle<br />
Pflege, in der sie ganzheitlich wahrgenommen<br />
werden. Diesen neuen Anforderungen begegnet<br />
die Marienhaus-Gruppe unter anderem mit der<br />
generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau<br />
beziehungsweise zum Pflegefachmann. Mussten<br />
sich angehende Pflegekräfte bis vor einigen<br />
Jahren vor Beginn der Ausbildung entscheiden,<br />
ob sie Altenpflege, Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege<br />
lernen wollen, so absolvieren sie<br />
jetzt alle gemeinsam dieselbe Ausbildung und<br />
entscheiden sich erst nach dem Examen, in welchem<br />
Bereich sie tätig sein möchten. Sie können<br />
später auch problemlos zum Beispiel von der<br />
Krankenpflege in die Altenpflege wechseln.<br />
Gerade ältere Menschen profitieren von den generalistisch<br />
ausgebildeten Pflegekräften. Denn<br />
durch die Zunahmen betagter Patientinnen und<br />
Patienten in den Krankenhäusern brauchen sie<br />
zunehmend gerontologisches und geriatrisches<br />
Wissen. Die Altenpflegerinnen und -pfleger in<br />
den Seniorenheimen betreuen häufig Bewohnerinnen<br />
und Bewohner, die frisch aus der Klinik<br />
entlassen wurden oder an zahlreichen Erkrankungen<br />
leiden. Ihnen hilft es, wenn sie über<br />
medizinische Kompetenzen verfügen. Nicht zuletzt<br />
brauchen Pflegekräfte, die in ambulanten<br />
Pflegediensten tätig sind, Kenntnisse aus beiden<br />
Bereichen. Ganz besonders im Fokus stehen in<br />
den Einrichtungen der Marienhaus-Gruppe Menschen<br />
an ihrem Lebensende. Zahlreiche Pflegekräfte<br />
haben eine Palliativ-Care-Weiterbildung<br />
abgeschlossen und haben sich damit auf die<br />
Pflege schwerstkranker und sterbender Menschen<br />
spezialisiert. Sie arbeiten in den Krankenhäusern<br />
auf den unterschiedlichen Stationen<br />
und auf Palliativstationen, die es in einigen<br />
Kliniken gibt. Auch im Seniorenheim haben<br />
Pflegekräfte diese Weiterbildung absolviert und<br />
sind in besonderer Weise für sterbende Bewohnerinnen<br />
und Bewohner da. In den ambulanten<br />
und stationären Hospizen sorgen Hospizfachkräfte<br />
und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen<br />
und -begleiter dafür, dass schwerstkranke und<br />
sterbende Menschen und ihre Angehörigen gut<br />
begleitet werden.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
Unsere Kliniken<br />
IN DER REGION<br />
Marienhaus Klinikum Eifel<br />
Standort Bitburg<br />
Krankenhausstraße 1<br />
54634 Bitburg<br />
Telefon 06561/64-0<br />
Fax 06561/64-2657<br />
E-Mail info.eif@marienhaus.de<br />
Internet www.marienhaus-klinikum-eifel.de<br />
Marienhaus Klinikum Eifel<br />
St. Elisabeth Gerolstein<br />
Aloys-Schneider-Straße 37<br />
54568 Gerolstein<br />
Telefon 06591/17-0<br />
Fax 06591/17-499<br />
E-Mail info.eif@marienhaus.de<br />
Internet www.marienhaus-klinikum-eifel.de<br />
St. Josef Krankenhaus<br />
Koblenzer Straße 23<br />
54411 Hermeskeil<br />
Telefon 06503 81-0<br />
Telefax 06503 81-2804<br />
Internet www.krankenhaus-hermeskeil.de<br />
Marienhausklinik St. Josef Kohlhof<br />
Klinikweg 1-5<br />
66539 Neunkirchen<br />
Telefon 06821 363-0<br />
Fax 06821 363-2600<br />
E-Mail info.koh@marienhaus.de<br />
Internet www.marienhausklinik-st-josefkohlhof.de<br />
Marienhaus Klinikum St. Wendel-Ottweiler<br />
Am Hirschberg 1a<br />
66606 St. Wendel<br />
Telefon 06851 59 - 01<br />
Fax 06851 70136<br />
E-Mail info.wnd@marienhaus.de<br />
Internet www.marienhaus-st-wendelottweiler.de<br />
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis<br />
Kapuzinerstraße 4<br />
66740 Saarlouis<br />
Telefon 06831 / 16-0<br />
Fax 06831 / 16-1097<br />
E-Mail info.sls@marienhaus.de<br />
Internet www.marienhaus-klinikum-saar.de<br />
Unsere Altenund<br />
Pflegeheime<br />
IN DER REGION<br />
Hochwald-Altenzentrum St. Klara Hermeskeil<br />
Saarstraße 32<br />
54411 Hermeskeil<br />
Telefon 06503 9180<br />
Telefax 06503 918-150<br />
E-Mail claudia.reichert@marienhaus.de<br />
Internet www.st-klara-hermeskeil.de<br />
Alten- und Pflegeheim St. Anna<br />
Zum St. Annahaus 3<br />
55768 Hoppstädten-Weiersbach<br />
Telefon 06782 9870<br />
Telefax 06782 987-200<br />
E-Mail info.hop@marienhaus.de<br />
Internet http://www.altenheim-st-anna.de<br />
St. Franziskus Alten- und Pflegeheim<br />
Franziskusweg 1<br />
66763 Dillingen<br />
Telefon 06831 7009-0<br />
Fax 06831 7009-4050<br />
E-Mail simone.busch@marienhaus.de<br />
Internet www.altenheim-dillingen.de<br />
St. Vincenz Alten- und Pflegeheim<br />
Hermannstraße 10<br />
66538 Neunkirchen<br />
Telefon 06821 /999 79-0<br />
Fax 06821/999 79-79<br />
E-Mail hausadresse.nkv@marienhaus.de<br />
Internet www.st-vincenz-neunkirchen.de<br />
Alten- und Pflegeheim St. Josef<br />
Nordring 4<br />
66333 Völklingen<br />
Telefon 06898 207-0<br />
Telefax 06898 207-220<br />
E-Mail info@altenheim-voelklingen.de<br />
Internet www.altenheim-voelklingen.de<br />
St. Maria Altenheim Wadern<br />
Johannisstraße 27<br />
66687 Wadern<br />
Telefon 06871 504-0<br />
Telefax 06871 504-444<br />
E-Mail info-st-maria-wadern@marienhaus.de<br />
Internet www.st-maria-wadern.de<br />
ADVERTORIAL<br />
Unsere Hospize<br />
17<br />
IN DER REGION<br />
Ambulanter Hospiz- und<br />
Palliativberatungsdienst<br />
Hermeskeil-Morbach / Ambulantes Hospiz<br />
Hochwald<br />
Koblenzer Str. 6<br />
54411 Hermeskeil<br />
Telefon 06503-9214766<br />
Telefax 06503-9214767<br />
E-Mail hospiz.her@marienhaus.de<br />
Internet www.ambulantes-hospiz-hochwald.de<br />
Ambulantes Hospiz St. Josef Neunkirchen<br />
Klinikweg 1-5<br />
66539 Neunkirchen<br />
Telefon 06821 363-2175<br />
Fax: 06821 363-2635<br />
E-Mail info@hospiz-nk.de<br />
Internet www.hospiz-nk.de<br />
St. Jakobus Hospiz gemeinnützige GmbH<br />
Eisenbahnstraße 18<br />
66117 Saarbrücken<br />
Telefon 0681 92700 – 0<br />
Fax 0681 92700 - 13<br />
E-Mail info@stjakobushospiz.de<br />
Internet www.stjakobushospiz.de<br />
SAPV Team Neunkirchen / St. Wendel<br />
Pestalozzistraße 25<br />
66578 Schiffweiler<br />
Telefon 06821 931-550<br />
Fax 06821 931-5520<br />
E-Mail info@sapv-nk-wnd.de<br />
Internet www.sapv-nk-wnd.de<br />
Hospiz Emmaus<br />
Am Hirschberg 1c<br />
66606 St. Wendel<br />
Telefon 06851 80009-0<br />
Fax 06851 80009-29<br />
E-Mail hospizemmaus@web.de<br />
Internet www.hospizemmaus.de<br />
Ambulantes Hospiz St. Michael Völklingen<br />
Kreppstr. 1<br />
66333 Völklingen<br />
Telefon 06898 7590-795<br />
Fax 06898 7590-796<br />
E-Mail kontakt@hospiz-voelklingen.de<br />
Internet www.hospiz-voelklingen.de<br />
Kinderhospiz- und Palliativteam Saar<br />
Ein Kooperationsprojekt der St. Jakobus Hospiz<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Eisenbahnstr. 18<br />
66117 Saarbrücken<br />
Telefon 0681 - 927 00 -0<br />
Fax 0681 - 927 00 -13<br />
E-Mail info@kinderhospizdienst-saar.de<br />
Internet www.kinderhospizdienst-saar.de
18<br />
Foto: Deutsches Orthopädie Netzwerk<br />
Hilfe für<br />
PATIENT KNIE<br />
Foto: Elnur - stock.adobe.com<br />
Mitten im Bein sitzt der Schwerstarbeiter unter den Gelenken:<br />
das Knie. Rund eine Million Mal muss es sich im Jahr strecken<br />
und beugen. Keines unserer Gelenke ist größer, keines komplizierter<br />
gebaut. Dank Knorpelmasse und Gelenkflüssigkeit<br />
läuft es wie geschmiert – wenn es denn läuft. Für viele Betroffene<br />
ist jedoch genau das Laufen eine Qual, weil ihre Knie regelmäßig<br />
schmerzen.<br />
Wenn Physiotherapie und Schmerzmittel dann nicht mehr ausreichen, wird<br />
häufig zu einem künstlichen Gelenk geraten. Doch so weit muss es nicht<br />
kommen.<br />
Ein eventuelles Mittel, um eine drohende OP zu umgehen, können vom Arzt<br />
verabreichte Injektionen mit Hyaluronsäure sein. Die Schmerzen lassen<br />
nach, Bewegung wird wieder möglich. Das ist wichtig, denn Experten raten<br />
selbst bei bestehender Arthrose zu körperlicher Aktivität – wenn die Gelenke<br />
kaum belastet werden.<br />
Nun ist etwas Neues auf dem Markt, das viele hoffen lässt: die Doppelkammerspritze.<br />
Das Besondere daran: Im Gegensatz zur üblichen Einkammerspritze<br />
stecken darin gleich zwei Hyaluronsäuren. In der ersten Kammer<br />
befindet sich eine spezielle kurzkettige Hyaluronsäure, die den Knorpel<br />
mit wichtigen Nährstoffen versorgt und damit die Gelenkschmierproduktion<br />
wieder anschiebt. Sie wirkt entzündungshemmend, sodass auf Kortison verzichtet<br />
werden kann. Die zweite Kammer enthält eine spezielle langkettige<br />
Hyaluronsäure, die oberflächliche Knorpelaufbrüche abmildert.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
19<br />
Studien belegen Wirkung<br />
Studien zeigen, dass bei der Doppelkammerspritze die Schmerzen schneller<br />
und deutlicher zurückgehen als bei Einkammerspritzen – häufig sogar bis<br />
zur kompletten Schmerzbefreiung. Der Effekt hält auch länger an. Dabei ist<br />
es egal, in welchem Stadium der Arthrose sich das Gelenk gerade befindet,<br />
selbst wenn bereits Gelenkknochen aufeinander reiben oder vorherige Behandlungen<br />
mit Hyaluronsäure wirkungslos geblieben sind.<br />
Die Spritze ist eine Alternative für Patienten, die eine Gelenk-OP eventuell<br />
vermeiden wollen. Zwei bis drei Injektionen in einer zertifizierten Praxis sind<br />
zunächst nötig – und je nach Behandlungsziel weitere. Allerdings: Die Kosten<br />
von 248 Euro pro Spritze übernehmen bisher nur private Kassen.<br />
Das Deutsche Orthopädie Netzwerk bietet zu Gelenkerkrankungen<br />
eine kostenlose Hotline an unter Tel. 0800/6738411,<br />
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20<br />
Gut hören –<br />
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Die Ohren sind 24 Stunden am Tag im Einsatz, um das Gehirn mit lebenswichtigen<br />
Informationen aus der Umwelt zu versorgen.<br />
Die Ohren schlafen nie: Das wissen nicht nur Eltern von Säuglingen,<br />
die ihre kleinen Lieblinge auch nachts hören können,<br />
falls diese durch Hunger oder andere Bedürfnisse vom Schlaf<br />
abgehalten werden. In Beziehungen kann diese Fähigkeit für<br />
Ärger sorgen – etwa, wenn der schlafende Partner schnarcht<br />
oder mit den Zähnen knirscht. Doch im Allgemeinen ist ein gutes Gehör<br />
von Vorteil: Es warnt uns vor herannahenden Gefahren. Das war in der Vorzeit<br />
wichtig, als Angriffe von Säbelzahntigern und Mammuts drohten. Heutzutage<br />
sind es die Geräusche im Straßenverkehr, die uns vor herannahenden<br />
Gefahren warnen.<br />
Der Hörsinn schützt uns aber nicht nur vor Gefahren, sondern gibt uns auch<br />
Orientierung. Deshalb haben wir auch zwei Ohren, die die jeweiligen Töne<br />
von „ihrer“ Seite schneller hören. Auf den ersten Blick ist die zeitliche Verschiebung<br />
minimal: Sie beträgt weniger als eine Tausendstelsekunde. Doch<br />
das ist ausreichend für das Gehirn, um die Geräuschquelle entsprechend<br />
zu orten.<br />
Das Hören ist ein besonders schneller sowie auch ein besonders komplexer<br />
Vorgang. Der Weg der Schallwellen beginnt an der Ohrmuschel und führt<br />
durch den Gehörgang zum Trommelfell. Dieses gerät infolge in Schwingung,<br />
die sich in den winzig kleinen Gehörknöchelchen – Hammer, Amboss<br />
und Steigbügel – fortsetzt und ins Innenohr übertragen wird. Die Flüssigkeit<br />
in der dortigen Gehörschnecke, ein spiralig gewundener Knochenraum,<br />
kommt dadurch in eine Wellenbewegung, die schließlich die feinen<br />
Haarzellen erreicht und in Nervenimpulse übersetzt wird. Diese gelangen<br />
über die Nervenbahnen des Hörnervs ins Gehirn, wo sie den Höreindruck<br />
erzeugen, also in eine Information umgewandelt werden.<br />
Das Hören dient längst nicht nur der Gefahrenabwehr und der Orientierung,<br />
sondern hat auch eine emotionale Wirkung: Musik kann zu Tränen<br />
rühren, Schnurren beruhigen, Lachen anstecken und die Stimme der oder<br />
des Liebsten glücklich machen.<br />
Die Werbung macht sich die emotionale Wirkung von Klängen seit vielen<br />
Jahren zunutze, etwa bei Musik im Supermarkt, die entspannend wirken<br />
und damit zum positiven Einkaufserlebnis beitragen soll. Seit einigen Jahren<br />
gibt es den Beruf des Sounddesigners. Die Klang-Experten sorgen unter<br />
anderem dafür, dass Föhn, Rasierapparat, Staubsauger, Automotoren und<br />
Co. kraftvoll und leistungsstark klingen. Auch das Knuspern von Keksen,<br />
Cornflakes und Knabbergebäck wird nicht dem Zufall überlassen. Die Herausforderung<br />
ist groß, denn der Hörsinn ist der differenzierteste von allen
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
Tinnitus –<br />
Leben mit unangenehmen<br />
Ohrgeräuschen<br />
21<br />
fünf Sinnen. Er ermöglicht es uns, bis zu 400.000 Töne zu unterscheiden.<br />
Entsprechend sensibel ist unser Ohr. Jeder Teil des komplizierten Konstrukts<br />
kann Schaden erleiden und dadurch das Hörvermögen mindern.<br />
Schwerhörigkeit (Hypakusis) reicht von einer geringfügigen Beeinträchtigung<br />
bis zum vollständigen Hörverlust. „Bei Menschen, die nur noch einzelne<br />
Töne beziehungsweise Geräusche oder gar keine Laute mehr hören<br />
können, sprach man früher von Taubheit, heute üblicherweise von Gehörlosigkeit“,<br />
erklärt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-<br />
Ärzte. Die Ursachen sind vielfältig: „Sie kann sowohl eine Alterserscheinung<br />
als auch Folge einer Erkrankung oder übermäßiger Lärmbelastung sein.<br />
Lärmschwerhörigkeit ist in Deutschland die häufigste Berufskrankheit. In<br />
manchen Fällen wird Hypakusis vererbt.“ Nach Angaben des Verbands ist<br />
in Deutschland ist etwa jeder siebte Erwachsene betroffen, in der Altersgruppe<br />
ab dem 65. Lebensjahr ungefähr jeder zweite.<br />
Da bei einer beginnenden Schwerhörigkeit meist zunächst das Vermögen<br />
nachlässt, auf bestimmte Frequenzen mit einer geringen Lautstärke zu<br />
reagieren, können Betroffene anfangs Einzelgesprächen meist noch gut<br />
folgen. Schwierig wird es hingegen in größeren Gesellschaften oder im<br />
Restaurant. „Wird dieser Degeneration durch eine Hörhilfe frühzeitig entgegengewirkt,<br />
kann das breite Spektrum des Hörens erhalten bleiben“, betont<br />
der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.<br />
Dass Früherkennung sehr wichtig für den Therapieerfolg ist, gilt insbesondere<br />
für Kinder. Ein normales Hörvermögen ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Sprachentwicklung.<br />
rol<br />
Pfeifen, Brummen, Summen, Zischen: Manchmal gibt es im Ohr<br />
Geräusche, die scheinbar aus dem Nichts kommen. In den<br />
meisten Fällen verschwinden diese nach wenigen Sekunden<br />
oder Minuten. Doch manchmal bleiben sie auch länger oder<br />
für immer. Der medizinische Begriff dafür ist Tinnitus (lat. „tinnire“<br />
= klingeln, klimpern oder schellen).<br />
Für Betroffene bedeutet das Stress. Manche gewöhnen sich zwar an<br />
das ständige Ohrgeräusch, aber je nach Ausprägung kann es auf Dauer<br />
zu einer großen Belastung werden. „In diesen Fällen wird aus dem<br />
ursprünglichen Symptom ‚Tinnitus‘ eine eigenständige Erkrankung, die<br />
psychotherapeutischer Unterstützung bedarf“, erklärt der Deutsche Berufsverband<br />
der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Die Experten betonen, dass<br />
die möglichen Ursachen vielfältig und noch nicht abschließend geklärt<br />
sind: „Die Patienten, bei denen ein Tinnitus nach einem emotionalen Erlebnis,<br />
Stress oder starker Lärmbelastung – anfänglich zum Beispiel in<br />
Form eines Hörsturzes verbunden mit einer Hörminderung – aufgetreten<br />
ist, sind gegenüber denen, die ihn erstmals nach einer körperlichen<br />
Störung wahrgenommen haben, in der Überzahl.“ In jedem Fall müsse<br />
ein Tinnitus ernst genommen werden: Die Betroffenen sollten den Besuch<br />
beim HNO-Arzt keinesfalls aufschieben.<br />
Ein Tinnitus kann sich in jedem Lebensalter entwickeln, die Wahrscheinlichkeit<br />
steigt aber mit zunehmendem Alter und mit beginnenden<br />
Hörproblemen. „Die meisten Betroffenen sind beim ersten Auftreten<br />
zwischen 40 und 50 Jahre. Allerdings steigt aufgrund lärmintensiver<br />
Freizeitaktivitäten der Anteil der jungen Patienten bis zum 30. Lebensjahr<br />
seit einigen Jahren“, berichtet der Deutsche Berufsverband der<br />
Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.<br />
Nach Angabe der Deutschen Tinnitus-Liga haben in Deutschland etwa<br />
2,7 Millionen Erwachsene einen chronischen Tinnitus. Das bedeutet,<br />
dass er länger als drei Monate besteht. Der Anteil der Tinnitus-Patienten<br />
bei hochgradig schwerhörigen oder gehörlosen Menschen sei besonders<br />
hoch.<br />
Nach wie vor ist ein chronischer Tinnitus nicht medikamentös heilbar.<br />
Trotzdem gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die den Umgang<br />
mit der Erkrankung erleichtern können. Sie reichen von Entspannungsmethoden<br />
über akustische Stimulanz bis zu psychotherapeutischen<br />
Maßnahmen.<br />
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22 ADVERTORIAL<br />
VonderPubertätbis<br />
inshoheAlter:<br />
Die Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
am Klinikum Mutterhaus<br />
unter dem neuen Chefarzt<br />
Prof. Dr. med. Sebastian Jud<br />
Als eine der großen Fachabteilungen in<br />
Rheinland-Pfalz bietet die Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe des Klinikums Mutterhaus<br />
der Borromäerinnen Patientinnen<br />
erstklassige und regional einmalige<br />
Leistungen an. Von Beginn der Pubertät<br />
an bis ins hohe Alter –von Schwangerschaften,<br />
über die Menopause bis<br />
hin zu gynäkologischen Erkrankungen<br />
werden Frauen hier ganzheitlich betreut.<br />
Unter dem langjährig tätigen<br />
Chefarzt Dr. med. Wolfgang Günther<br />
wurde die Fachabteilung am Klinikum<br />
in den letzten Jahren maßgeblich weiterentwickelt.<br />
Sein Nachfolger Prof. Dr.<br />
med. Sebastian Jud, ehemals Leitender<br />
Oberarzt an der Frauenklinik Erlangen,<br />
freut sich über seine neue Aufgabe<br />
als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
am Klinikum Mutterhaus: „Ich<br />
freue mich auf die Zusammenarbeit in<br />
einer Abteilung, die auf hohem medizinischen<br />
Niveau arbeitet und zukunftsgerichtet<br />
ist.“<br />
Erstklassige Versorgung in<br />
zertifizierten Zentren<br />
Die Gynäkologie ist Teil des Onkologischen<br />
Zentrums des Klinikums Mutterhaus<br />
und beinhaltet unter anderem das<br />
Gynäkologische Krebszentrum und das<br />
Brustzentrum. Das Brustzentrum ist<br />
das einzige in der Region Trier. Hier<br />
werden jährlich über 300 Neuerkrankungen<br />
diagnostiziert und behandelt. In<br />
regelmäßigen Tumorkonferenzen werden<br />
die Patientinnen in interdisziplinären<br />
Teams individuell besprochen, um<br />
die bestmögliche und schonendste Behandlung<br />
festzulegen. Modernste Diagnostik-<br />
und Therapieverfahren, die auf<br />
die Patientinnen zielgenau abgestimmt<br />
sind, erlauben eine sichere Behandlung<br />
und sehr gute Ergebnisse.<br />
Prof. Dr.med. Sebastian Jud freut sich über seine neue Aufgabe als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
im Klinikum Mutterhaus. Foto: Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
verschiedener Abteilungen im Klinikum<br />
Mutterhaus gewährleistet ferner eine<br />
erfolgreiche und ganzheitliche Behandlung.<br />
So arbeiten Mediziner der Gynäkologie<br />
im Rahmen des Zentrumsgedankens<br />
beispielsweise eng zusammen<br />
mit den Experten der Chirurgie, Strahlentherapie,<br />
Radiologie, Palliativmedizin<br />
und onkologischen Pflege. In den<br />
interdisziplinären Tumorkonferenzen<br />
kommen die Experten des Klinikums<br />
Mutterhaus mit den niedergelassenen<br />
Ärzten zur Besprechung der Patientinnen<br />
des Gynäkologischen Krebszentrums<br />
und des Brustzentrums an einen<br />
Tisch zusammen. „Ausschlaggebend in<br />
der ganzheitlichen Betreuung der Patientinnen<br />
ist eine gute und sinnvolle<br />
Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />
Ärzten“, erklärt Prof. Jud. Nur<br />
so werde eine qualitativ hochwertige<br />
Therapie und Nachbehandlung der Patientinnen<br />
gesichert. Dabei werden Patientinnen<br />
gemeinsam nach neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen operativ<br />
und konservativ behandelt, um das<br />
bestmögliche Ergebnis zuerzielen und<br />
höchste Lebensqualität zu erhalten.<br />
Zudem bietet die Gynäkologie am Klinikum<br />
Mutterhaus eine interdisziplinäre<br />
Dysplasiesprechstunde an. Neben<br />
einem onkologischen Schwerpunkt<br />
weist die Gynäkologie am Klinikum<br />
Mutterhaus weitere Spezialisierungen<br />
in Bezug auf gynäkologische Krankheitsbilder<br />
auf: Die Abteilung verfügt<br />
beispielsweise über ein Beckenbodenzentrum<br />
zur Behandlung von Beckenboden-<br />
und Inkontinenzproblemen.<br />
Umfassende Geburtshilfe<br />
Als Familienkrankenhaus liegt ein großer<br />
Schwerpunkt des Klinikums Mutterhaus<br />
auf der Geburtshilfe. Diese<br />
bietet Patientinnen eine optimale und<br />
umfangreiche Versorgung während der<br />
Schwangerschaft und rund um die Geburt<br />
an. Das Team der Geburtshilfe ist<br />
sowohl auf normale Schwangerschaften<br />
als auch auf Risikoschwangerschaften<br />
spezialisiert. Der Kreißsaal ist direkt<br />
an den OP angebunden, so dass im<br />
Falle von Komplikationen unverzüglich<br />
und adäquat reagiert werden kann.<br />
Insbesondere bei Risikoschwangerschaften<br />
und Frühgeburten bietet das<br />
einzige Perinatalzentrum Level 1inder<br />
Region Sicherheit für die betroffenen<br />
Familien. Hier findet eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen der Geburtshilfe<br />
und der Kinder- und Jugendmedizin<br />
statt. Durch die Struktur des Perinatalzentrums<br />
Level 1ist in problematischen<br />
Fällen gewährleistet, dass die Mutter<br />
und ihr Neugeborenes optimal und in<br />
unmittelbarer Nähe versorgt werden.<br />
Prof. Jud freut sich, über die gute Zusammenarbeit<br />
der Ärzte und Hebammen<br />
im Kreißsaal: „Ein starker Teamgeist<br />
äußert sich auch in der Betreuung<br />
der Frauen“, erklärt Prof. Jud. Eine gute<br />
Betreuung der Patientinnen im Kreißsaal<br />
habe gerade unter widrigen Umständen<br />
– bedingt durch die aktuelle<br />
Corona-Pandemie – höchste Priorität.<br />
Die gezielte Förderung von qualifizierten<br />
Nachwuchskräften ist dem neuen<br />
Chefarzt ein besonderes Anliegen: „Ich<br />
freue mich, dass das Klinikum besonderen<br />
Wert darauflegt, dass Fachkräfte wie<br />
unsere Hebammen am Klinikum Mutterhaus<br />
kompetent ausgebildet werden.“<br />
Telefonnummern im Überblick:<br />
Brustzentrum: 0651 947-2631<br />
Gynäkologisches<br />
Krebszentrum: 0651 947-2632<br />
Beckenbodenzentrum: 0651 947-2632<br />
Kreißsaal: 0651 947-2638<br />
Anmeldung zur Geburt: 0651 947-84052<br />
Mehr Infos unter<br />
www.mutterhaus.de
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
ADVERTORIAL<br />
23<br />
Lebensqualitätverbessern:<br />
Neues Hörvermögen durch das Cochlea Implantat<br />
Chefarzt Dr.med. Peter Kress und Logopädin Marike Burkhardt freuen sich, dass Erwin Gorges direkt nach<br />
der CI-Operation wieder gut hören kann. Foto: Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen<br />
Schätzungen zufolge werden in<br />
Deutschland jährlich rund 5.000 Cochlea<br />
Implantate (CI) eingesetzt. „Das<br />
Cochlea Implantat wird bei weitestgehend<br />
oder vollständig gehörlosen<br />
Personen eingesetzt, bei denen das<br />
Innenohr nicht mehr funktionsfähig, der<br />
Hörnerv aber intakt ist“, erklärt Dr. med.<br />
Peter Kress, Leiter des Hörzentrums<br />
im Klinikum Mutterhaus. Hier arbeiten<br />
Spezialisten unterschiedlicher Berufsgruppen<br />
interdisziplinär zusammen.<br />
Mit dem Ziel, komplexe Hörstörungen<br />
ganzheitlich zu behandeln, kommen<br />
die unterschiedlichen Experten u.a. Audiologen,<br />
Audiometristen, Logopäden,<br />
Ohrchirurgen, niedergelassene HNO-<br />
Ärzte und Akustiker in einer Hörkonferenz<br />
zusammen, um die einzelnen<br />
Patienten und die jeweils bestmögliche<br />
Therapie zu besprechen.<br />
Effiziente und moderne Behandlung<br />
im Hörzentrum<br />
Das Hörzentrum verfügt über ein breites<br />
Diagnostik- und Therapieangebot, das<br />
auf den neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen basiert. Eine wesentliche<br />
Spezialisierung der HNO-Abteilung am<br />
Klinikum Mutterhaus ist der Einsatz von<br />
Cochlea Implantaten (CI) und Hörimplantaten.<br />
Im Hörzentrum am Klinikum Mutterhaus<br />
werden die Patienten nach einer<br />
solchen Operation von Spezialisten ein<br />
Leben lang eng begleitet. Zwischen 200<br />
bis 300 Patienten befinden sich hier jährlich<br />
in der regelmäßigen Nachsorge. Bei<br />
diesen Patienten reicht ein Hörgerät nicht<br />
aus. „Während ein Hörgerät Töne lediglich<br />
verstärkt, übernimmt das Cochlea Implantat<br />
die Funktion des Innenohrs. Die<br />
Töne werden als elektrische Impulse an<br />
den Hörnerv übertragen, der die Signale<br />
an das Gehirn weiterleitet“, erklärt Dr.<br />
med. Kress. Auf diese Weise kann der<br />
Patient Geräusche und Sprache erneut<br />
wahrnehmen.<br />
Erwin Gorges wurde im Klinikum Mutterhaus<br />
ein Cochlea Implantat eingesetzt,<br />
nachdem bei ihm eine Lärmschwerhörigkeit<br />
diagnostiziert wurde. Durch die<br />
Maskenpflicht in der Corona-Pandemie<br />
verstand er, trotz Hörgerät, die Menschen<br />
zunehmend schlechter. „Ich bin<br />
begeistert! Mit einem Cochlea Implantat<br />
höre ich deutlich klarer als mit einem Hörgerät“,<br />
so der 71-jährige Patient. Auch die<br />
Menschen in seinem Umfeld stellen fest,<br />
dass er sie viel besser verstehe als zuvor.<br />
„Das empfinde ich genauso,“ erklärt<br />
Erwin Gorges.<br />
Umfassende Vor- und Nachsorge<br />
durch Spezialisten<br />
Im Klinikum Mutterhaus werden Patienten<br />
vor,während und nach der CI-Implantation<br />
durch erfahrene Spezialisten eng<br />
begleitet. In einem Vorgespräch werden<br />
Untersuchungen und Hörtests gemacht,<br />
um zu prüfen, ob die Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Implantation erfüllt<br />
sind und eine rasche Rehabilitation gewährleistet<br />
ist. Die persönlichen, psychologischen<br />
und familiären Voraussetzungen<br />
werden hier ebenfalls berücksichtigt.<br />
„Ich weiß, dass das Cochlea Implantat die<br />
richtige Entscheidung für mich war, auch<br />
wenn die Entscheidung schwerfiel. Das<br />
muss man von einem Facharzt beurteilen<br />
lassen, der die Situation des Menschen<br />
genau kennt“, so Erwin Gorges.<br />
Das Cochlea Implantat ist im Allgemeinen<br />
gut verträglich und gewährleistet, dass<br />
die Fähigkeit zu Hören wiederhergestellt<br />
wird: Dies ist jedoch ein Prozess, der in<br />
der Regel neu erlernt werden muss. Bereits<br />
während der OP wird die elektrische<br />
Antwort des Hörnervs gemessen und<br />
die richtige Lage und Funktionsfähigkeit<br />
des Implantats überprüft. Im Anschluss<br />
an die OP erfolgt eine Therapie als Rehabilitationsmaßnahme<br />
im Klinikum Mutterhaus.<br />
Hier werden beispielsweise eine<br />
Erstanpassung und Hörtrainings durchgeführt.<br />
Dort wo noch Defizite im Hören<br />
herrschen, sollen weitere Fortschritte<br />
erzielt werden. „Ich konnte gleich zu Anfang<br />
so gut hören, dass ich mich fragte:<br />
Was soll ich denn da noch lernen? Ich<br />
höre ja schon!“, erzählt der gebürtige<br />
Gonzerather. Auch die Logopädin Marike<br />
Burkhardt bestätigt: „Das gute Ergebnis<br />
zeigte sich auch in den Hörtests von<br />
Herrn Gorges.“ Dr. med. Kress erläutert<br />
am Beispiel von Herrn Gorges, dass die<br />
Motivation und Initiative eines Patienten<br />
ausschlaggebend dafür sei, ein gutes<br />
Sprachverständnis zu erreichen. Betroffenen<br />
Patienten dient die CI-Selbsthilfegruppe<br />
in Trier zusätzlich als Kontakt und<br />
zum Austausch.<br />
Das Cochlea Implantat weist technisch<br />
eine Vielzahl an Möglichkeiten auf: Geräusche<br />
aus dem Umfeld können nicht<br />
nur über das externe Minimikrofon aufgenommen,<br />
sondern auch direkt von Geräten<br />
über eine Bluetooth-Verbindung auf<br />
das Cochlea-Implantat übertragen werden:<br />
So werden über die Kopplung des<br />
Handys beispielsweise Telefongespräche<br />
oder Sprachnachrichten von Whatsapp<br />
oder über eine Verbindung des Fernsehers<br />
Fernsehtöne direkt an das Cochlea<br />
Implantat des Patienten übertragen. Einstellungen<br />
wie die Lautstärke sind über<br />
eine App am Smartphone regulierbar.<br />
„Wir im Hörzentrum nehmen uns Zeit für<br />
unsere Patienten und empfehlen allen<br />
Personen, die Hörschwierigkeiten haben,<br />
sich von uns beraten zu lassen. Wir<br />
können aus einer Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten<br />
die für den Patienten<br />
jeweils beste und schonendste Lösung<br />
finden. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns<br />
zu kontaktieren“, so Dr. med. Kress.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.hoerzentrum-mutterhaus.de
24<br />
Frauengesundheit<br />
WENN ES NICHT<br />
AUFHÖRT<br />
Fällt Ihre Periode stärker und länger aus als eine normale Regelblutung?<br />
Dann könnte ein anerkanntes medizinisches Problem<br />
dahinterstecken: eine sogenannte Menorrhagie.<br />
Doch was ist in diesem Zusammenhang normal – schließlich erlebt<br />
jede Frau ihre Periode ganz individuell. Und die Monatsbeschwerden<br />
können auch immer wieder anders verlaufen. Von einer Menorrhagie<br />
sprechen Ärzte, wenn die Regelblutung pro Menstruationszyklus länger<br />
als sieben Tage andauert – und wenn Frauen innerhalb dieser Zeit Blut im<br />
Volumen mehr als 80 Milliliter verlieren. Das entspricht etwa einer halben<br />
Kaffeetasse.<br />
In Deutschland leidet eine von fünf Frauen in den fruchtbaren Jahren unter<br />
einer solchen starken Regelblutung. Manchmal sind bereits junge Mädchen<br />
und Frauen betroffen. Häufiger setzen die Beschwerden jedoch nach dem<br />
35. Lebensjahr ein. In einigen Fällen treten sie auch erst rund um die letzte<br />
Regelblutung auf. Der hohe Blutverlust kann einen Eisenmangel und Blutarmut<br />
zur Folge haben. Betroffene fühlen sich häufig müde und abgeschlagen.<br />
Der Leidensdruck ist bei einigen Frauen so hoch, dass sie eine Gebärmutterentfernung<br />
(Hysterektomie) in Betracht ziehen. Die Entfernung der<br />
Gebärmutter gehört sogar zu den häufigsten gynäkologischen Eingriffen in<br />
Deutschland. Doch ein so radikaler Eingriff ist nicht immer nötig: Eine Verödung<br />
der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) stellt in vielen<br />
Fällen eine schonendere Alternative dar.<br />
Ein Goldnetz kommt zum Einsatz<br />
Eine moderne Form der Endometriumablation ist die NovaSure-Methode.<br />
Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird ein sehr dünnes Goldnetz<br />
in die Gebärmutterhöhle eingeführt und dort entfaltet, sodass es sich an<br />
die Schleimhaut anschmiegt. Danach wird die blutungsverursachende<br />
Gebärmutterschleimhaut innerhalb von rund 90 Sekunden mit<br />
Hochfrequenzenergie verödet. Die Gebärmutter selbst bleibt<br />
dabei erhalten.<br />
Wichtige Voraussetzung: Die Familienplanung muss abgeschlossen<br />
sein, da eine Schwangerschaft nach dem Eingriff<br />
vermieden werden muss. Bei über 90 Prozent der<br />
Patientinnen sind die Blutungen nach dem Eingriff stark<br />
reduziert oder bleiben vollständig aus. Das bedeutet<br />
für die Frauen einen Gewinn an Lebensqualität.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.starke-regelblutung.com<br />
Fotos: New Africa - stock.adobe.com| Dragana Gordic - stock.adobe.com
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
25<br />
Foto: contrastwerkstat-stock.adobe.com<br />
Heller Hautkrebs<br />
BEI WARNZEICHEN<br />
NICHT ABWARTEN<br />
In Pandemiezeiten im Wartezimmer sitzen? Vielen Menschen ist das zurzeit<br />
zu riskant. Sie gehen mit kleineren Beschwerden häufig nicht gleich<br />
zum Arzt. Doch das kann sich im Nachhinein als Fehler erweisen. Denn<br />
bestimmte Krankheiten lassen sich an harmlos erscheinenden Vorzeichen<br />
erkennen und in diesem Stadium auch gut behandeln.<br />
Ein Beispiel sind aktinische Keratosen, eine Vorstufe von Hellem Hautkrebs.<br />
Scheinbar harmlos, fallen sie zunächst kaum auf: Raue oder krustige Hautstellen,<br />
die sich anfühlen wie Sandpapier. Die Farbe variiert von hautfarben<br />
über gelblich bis rötlich. Häufig sind diese Stellen zunächst nur ertastbar,<br />
bevor sie sichtbar werden. Besonders betroffen sind Hautbereiche, die der<br />
Sonne am häufigsten ausgesetzt sind – zum Beispiel Gesicht, unbehaarte<br />
Kopfhaut, Unterarme oder Dekolleté. Aktinische Keratosen zeigen sich meist<br />
in den mittleren Lebensjahren, nach Jahrzehnten oft ungeschützter Sonneneinstrahlung.<br />
Zur Therapie stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche angewandt<br />
wird, hängt unter anderem von Anzahl und Lage der aktinischen Keratosen,<br />
ihrer Größe und Dicke und dem Wunsch des Patienten ab. Möglich<br />
sind die Vereisung, das Abtragen mit einem Laser, das Auftragen von wirkstoffhaltigen<br />
Cremes über einen bestimmten Zeitraum sowie die Photodynamische<br />
Therapie (PDT), die auch für großflächige Hautareale infrage kommt.<br />
Hautschäden mit Licht behandeln<br />
Bei der PDT wird zunächst ein Medikament auf die Haut aufgetragen, das die<br />
geschädigten Zellen lichtempfindlich macht („photosensibilisiert“). Durch die<br />
Belichtung mit Tageslicht oder einer künstlichen Lichtquelle bilden sich spezielle<br />
Sauerstoffmoleküle, die die kranken Zellen zerstören. Die Haut regeneriert<br />
sich in kurzer Zeit. Ein Vorteil für die Patienten: In der Regel ist eine einmalige<br />
Anwendung ausreichend, um die meisten aktinischen Keratosen zu entfernen.<br />
Bei der Belichtung mit Tageslicht kann die Behandlung zudem einfach in den<br />
Alltag integriert werden.<br />
Menschen, die auffällige Hautstellen bemerken, sollten sich nicht scheuen,<br />
selbst während der Pandemie ihren Hautarzt um Rat zu bitten. Zur Vorbeugung<br />
von Hautschäden nutzt man am besten ausreichend Sonnencreme mit geeignetem<br />
Lichtschutzfaktor. Außerdem empfehlen Experten, regelmäßig Untersuchungen<br />
zur Hautkrebs-Früherkennung wahrzunehmen.
Gelenkersatz und Knochenbrüche<br />
im fortgeschrittenen Alter<br />
Neue Möglichkeiten in der Alterstraumatologie<br />
Moderne gewebeschonende Operationstechniken<br />
Im Laufe eines langen Lebens nutzen sich die Gelenke ab – ein Verschleiß stellt<br />
sich ein. Aber auch Stürze und Unfälle haben im Alter oft schlimmere Auswirkungen<br />
als in jungen Jahren. Die Gründe liegen in der sinkenden Stabilität von Knochen<br />
und Gelenken, längeren Genesungszeiten sowie in Begleiterkrankungen, wie z.B.<br />
Osteopo rose, Bluthochdruck oder Diabetes, die die Komplikationsrisiken erhöhen.<br />
Daher fließt in eine optimale Diagnostik und Therapie in diesem Bereich das Fach <br />
wissen mehrerer Disziplinen ein: Unfallchirurgie / Orthopädie, Altersmedizin (Akutgeriatrie),<br />
Schmerztherapie und Innere Medizin.<br />
Am Verbundklinikum besteht diese enge Kooperation seit 6 Jahren. Jährlich wer den<br />
hier ca. 200 Patienten alterstraumatologisch behandelt und betreut.<br />
In guten Händen – kontinuierliche Betreuung im eingespielten Team<br />
Der große Vorteil besteht für die Betroffenen in der kontinuierlichen Betreuung<br />
durch ein eingespieltes Team aus Ärzten, Fachpflegenden, Physiotherapeuten,<br />
Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialdienstmitarbeitenden.<br />
Die Alterstraumatologie ermöglicht eine – speziell an die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen<br />
angepasste – interdisziplinäre <strong>Gesundheit</strong>sversorgung bei Erkrankungen, Gelenkverschleiß oder Sturzverletzungen,<br />
wie Brüchen an Oberschenkel, Oberarmkopf, Wirbelkörpern oder Becken.<br />
Nach der stationären Aufnahme übernehmen zunächst die erfahrenen Operatere<br />
der Unfallchirurgie / Orthopädie die akutmedizinische Versorgung der Patienten.<br />
In gewebeschonenden OPVerfahren setzen sie – je nach Bedarf – moderne Fixierungen,<br />
Implantate oder auch einen endoprothetischen Gelenkersatz ein.<br />
Geriatrische Frührehabilitation<br />
Wenige Tage danach orientiert sich der gemeinsame Behandlungsfokus bereits auf<br />
die „Geriatrische Frührehabilitation“. Durch frühzeitige und individuell angepasste<br />
Re ha bilitationsmaßnahmen werden die Fähigkeiten der Patienten best möglich erhalten<br />
bzw. verbessert, um eine spätere Rückkehr in das gewohnte Le bens umfeld<br />
zu ermöglichen. Hier werden auch Fragen der multiplen Me di ka men teneinnahme,<br />
Mangelernährung, Demenz, Seh oder Hörstörungen sowie akute oder chronische<br />
Schmerzen in die Therapie einbezogen. Im Programm stehen zudem Gleichgewichts<br />
und Gangschulungen, um Stürze zukünftig zu vermeiden.<br />
Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich<br />
St. Elisabeth Krankenhaus<br />
Koblenzer Str. 91, 54516 Wittlich<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Reiner Wirbel<br />
Abt. für Unfallchirurgie, Hand und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Tel.: 06571 / 1532 315 •<br />
unfallchirurgie@verbundkrankenhaus.de •<br />
Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich<br />
Cusanus Krankenhaus<br />
KarlBinzWeg 12, 54470 BernkastelKues<br />
Chefarzt Volker Pickan<br />
Abt. für Akutgeriatrie / Altersmedizin<br />
Abt. für Innere Medizin III<br />
• Tel.: 06531 / 5811 615<br />
• akutgeriatrie@verbundkrankenhaus.de<br />
• innerebks@verbundkrankenhaus.de
Verbundkrankenhaus<br />
Bernkastel / Wittlich<br />
24-Stunden-Bereitschaft z.B. in:<br />
• Geburtshilfe • Rettungs-/ Intensivmedizin<br />
• Chirurgie / OP • Regionales Traumazentrum<br />
• Herzinfarkt- und Schlaganfallversorgung<br />
• Zentrale Notaufnahme (ZNA)<br />
• 13 Fachabteilungen • 4 Belegabteilungen<br />
• Medizin • Pflege • Therapie<br />
Schwerpunktkrankenhaus mit 551 Planbetten<br />
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• Medizinische Fachangestellte (MFA)<br />
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Zwei Standorte - ein Krankenhaus<br />
St. Elisabeth Krankenhaus<br />
Koblenzer Str. 91 • 54516 Wittlich<br />
Tel.: 06571 / 15-0<br />
Cusanus Krankenhaus<br />
Karl Binz Weg 12 • 54470 Bernkastel-Kues<br />
Tel.: 06531 / 58-0<br />
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Brustzentrum • Darmzentrum<br />
Gefäßzentrum • Beckenbodenzentrum<br />
Regionales Traumazentrum<br />
www.verbund-krankenhaus.de<br />
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28<br />
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Genuss<br />
ohne Reue<br />
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Die richtige Ernährung ist bei Diabetes ein<br />
wichtiger Teil der Therapie.<br />
Sie haben Diabetes. Mit dieser ärztlichen Diagnose kommt die Frage:<br />
Was darf ich jetzt noch essen? Die Empfehlungen für Diabetiker<br />
vom Typ 1 und Typ 2 sind da ähnlich: Sie sollen möglichst<br />
vermeiden, Zucker und Kohlenhydrate zu essen. Eiweiß und Ballaststoffe<br />
dagegen werden von den Ernährungsexperten für Diabetikerinnen<br />
und Diabetiker empfohlen.<br />
Bei den meisten Menschen, die am Diabetes Typ 2 erkrankt sind, geht es<br />
bei der nun notwendigen Form der Ernährung in der Regel auch darum, das<br />
Gewicht zu reduzieren. Abnehmen wird übergewichtigen Patienten unter<br />
anderem empfohlen, weil durch ein Gewicht, das zur Körpergröße passt, die<br />
Blutzuckerwerte gesenkt werden können. Mit den purzelnden Pfunden sinken<br />
außerdem der Blutdruck und die Blutfettwerte. Deshalb wird insbesondere<br />
für übergewichtige Menschen mit Diabetes Typ 2 eine fettreduzierte,<br />
ausgewogene Ernährung empfohlen. Sie ist ein nicht unwesentlicher Teil der<br />
Behandlung. Denn Diabetes Typ 2 ist mit Hilfe einer Gewichtsreduzierung<br />
und einer auch danach beibehaltenen richtigen Ernährung heilbar.<br />
Vor allem sogenannte versteckte Fette, wie sie in Wurst, Fleisch, Käse, bestimmten<br />
Soßen, Süßigkeiten, Kuchen und anderem Gebäck, aber ebenso<br />
in Fertiggerichten vorkommen, sollten Diabetes-Patienten im Blick behalten.<br />
Das heißt: Sie müssen sie nicht komplett aus dem Speiseplan verbannen,<br />
aber sollten es damit auch nicht übertreiben. Es geht hier um das richtige<br />
Maß. Die Ernährungsratgeber setzten nämlich nicht nur auf den erhobenen<br />
Zeigefinger. Es gehe bei einer diabetesgerechten Ernährung nicht einfach<br />
um kategorische Anweisungen, was man essen darf und was verboten ist.<br />
Wichtig sei, dass sich die Patientinnen und Patienten bewusst werden, was,
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
29<br />
wie viel und wann sie essen. Es geht also darum, sich mit dem eigenen Essverhalten<br />
und mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen.<br />
Dennoch gibt es Ratschläge, die laut Ernährungsberatern und Ärzten als<br />
Grundlage jeder Diabetiker-Ernährung gelten. So sollten Mahlzeiten aus<br />
viel Gemüse und Obstsorten, in denen möglichst wenig Zucker enthalten<br />
ist, zubereitet werden. Für die Zubereitung sollte man hochwertige Öle verwenden.<br />
Dazu werden Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Vollkornreis empfohlen,<br />
also ballaststoffreiche Beilagen.<br />
Da Eiweiß wichtig ist für Diabetiker, sollten zum Beispiel Eier, Pilze, mageres<br />
Fleisch in nicht zu großen Mengen, Fisch und Milchprodukte, aber auch Nüsse<br />
und Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan stehen. Diese Lebensmittel machen<br />
nicht nur satt, sie bremsen zudem den Anstieg des Blutzuckers. Über<br />
die richtige Dosierung von Eiweiß sollten Diabetikerinnen und Diabetiker mit<br />
ihrem Arzt oder Ernährungsberater sprechen. Denn es erzeugt zwar ein Sättigungsgefühl<br />
und hilft dem Körper dabei, Muskeln aufzubauen, aber zu viel<br />
Eiweiß setzt sich im Fettgewebe ab.<br />
Zucker ist für Diabetiker generell ein Problem. Was den Umgang mit Zucker<br />
im Alltag besonders schwierig macht, ist, dass er oft in Produkten vorkommt,<br />
in denen man ihn nicht vermutet. In vielen Fertigprodukten zum Beispiel,<br />
aber ebenso in Getränken. Der Fruchtzucker gehört ebenso zu den problematischen<br />
Stoffen. Und wer denkt, er könne dann doch einfach auf Süßstoffe<br />
ausweichen, sollte darüber ebenso erst mit einem Experten oder einer<br />
Expertin reden, denn auch dieser Stoff gilt nicht als generell unbedenklich.<br />
Hilfreich sei es deshalb, wenn sich Diabetiker die Lust auf Süßes abgewöhnen.<br />
Die geschmackliche Kombination aus Nüssen, einem hartgekochten Ei<br />
und rohem Gemüse könne den Geschmack da auf die richtige Fährte locken.<br />
Generell gilt: Wer sein Gewicht senken will, sollte weniger Kohlenhydrate<br />
essen, als er das bisher getan hat. Außerdem sind mehrstündige Pausen<br />
zwischen den Mahlzeiten wichtig. Nach dem Abnehmen sollte man nicht<br />
denken, dass man es nun geschafft hat. Ab dann beginnt nämlich die Aufgabe,<br />
das Gewicht zu halten.<br />
rol<br />
Foto: Goffkein - stock.adobe.com
30<br />
Foto: ©freshidea - stock.adobe.com<br />
Psychische Folgen durch Cannabis<br />
HANF IM GLÜCK?<br />
Gras, Haschisch, Marihuana – Cannabis hat viele Namen und gilt<br />
landläufig als weiches, harmloses Rauschmittel. Laut aktuellem<br />
Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung, den Besitz und Genuss<br />
eben dieser Substanz gesetzlich zu erlauben. Durch das erleichterte<br />
Essen, Rauchen oder Inhalieren dieser Droge steigt allerdings<br />
das Risiko ernsthafter negativer Folgen für die mentale <strong>Gesundheit</strong>.<br />
„Konsumenten wollen ein Hochgefühl erleben. Dabei glauben sie häufig,<br />
dass die vorübergehende Wirkung der Substanz keine weiteren Schäden<br />
verursacht. Doch das ist ein Irrtum“, betont Klaus-Dirk Kampz, Geschäftsführer<br />
der My Way Psychiatrischen Klinik und erklärt, inwiefern Cannabis mit<br />
psychischen Erkrankungen in Zusammenhang steht.<br />
Unterschiedliche Wirkungsweisen<br />
Viele Menschen denken bei Cannabis an berauschende Zustände, die sich<br />
oft durch intensive Sinneswahrnehmungen, gesteigerte Kreativität und überschwängliche<br />
Lachanfälle äußern. Während der Wirkstoff CBD Konsumenten<br />
beruhigt, kommt es durch den Bestandteil THC zu Bewusstseinsveränderungen.<br />
Entsprechend sorgt die Einnahme zumeist für Glücksgefühle und Entspannung.<br />
„Doch jede Medaille hat zwei Seiten“, weiß Kampz. Da die Substanz<br />
die Psyche beeinflusst, kann Cannabis statt Euphorie auch Angst und<br />
Panik hervorrufen. Die Wirkung hängt unter anderem von den Erfahrungen<br />
der Anwender mit der Droge und von ihrem mentalen Zustand ab. Befindet
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
31<br />
sich jemand in einer schlechten Gemütsverfassung, kann das Rauchen von<br />
Joints düstere Gedanken und Gefühle fördern.<br />
Risiko für die mentale Genesung<br />
Aufgrund möglicher negativer Wirkungen stellt der Konsum besonders<br />
für psychisch vorerkrankte Personen eine Gefahr dar. „Vor allem bei Menschen<br />
mit Depressionen und Angststörungen beeinträchtigt Cannabis den<br />
Krankheitsverlauf. Kommt es letztlich zur Abhängigkeit, gilt es neben den<br />
psychischen Leiden zusätzlich die Drogensucht zu bekämpfen, was den Heilungsprozess<br />
erschwert. Ob die Substanz auch zur Entstehung psychischer<br />
Probleme führt, ist zwar nicht erwiesen, jedoch deuten einige Studien darauf<br />
hin, dass ein intensiver Konsum das Risiko erhöht“, erklärt Kampz.<br />
Grund dafür sind die Symptome eines schlechten Trips: gestörte Selbstwahrnehmung,<br />
Panikattacken, Realitätsverlust oder Verfolgungswahn. Sie ähneln<br />
denen von Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie. „Manifestieren<br />
sich drogeninduzierte, negative Gefühle sowie Gedanken, schädigen sie<br />
dauerhaft die Psyche. Besonders wenn Personen Cannabis häufig sowie in<br />
sehr jungen Jahren zu sich nehmen und eine genetische Veranlagung beispielsweise<br />
für eine der Krankheiten besteht, steigt die Wahrscheinlichkeit<br />
langfristiger Folgen“, erklärt Kampz. Durch wiederholten Konsum entwickeln<br />
Betroffene schon nach wenigen Wochen oder sogar Tagen eine Toleranz.<br />
Unterbrechen sie die Einnahme, kommt es deshalb zu Entzugserscheinungen.<br />
Hilfe holen<br />
Unabhängig davon, ob psychische Probleme durch die Einnahme oder nach<br />
einem Entzug entstehen, bedarf es einer Behandlung. „Stellen Betroffene<br />
oder Angehörige Symptome wie Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit<br />
und Interessenverlust fest, empfiehlt sich eine gründliche Untersuchung<br />
durch Fachärzte“, betont Kampz. Liegt eine mentale Erkrankung vor, bieten<br />
sich ambulante Therapien an. Dazu zählen unter anderem Methoden<br />
der kognitiven Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie. Bei Bedarf verschreiben<br />
Ärzte gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung. „Helfen<br />
diese Maßnahmen nicht oder wurde eine schizophrene Störung festgestellt,<br />
könnten Betroffene eine psychiatrische Klinik aufsuchen. Dort bekommen<br />
sie eine intensive stationäre Betreuung, um den Leidensdruck zu reduzieren“,<br />
erklärt Kampz abschließend.<br />
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Die Corona-Pandemie hat viele Menschen an ihre Belastungsgrenze<br />
gebracht. Negative Schlagzeilen beherrschen die Medien, immer<br />
und immer wieder kreisen Gespräche und Nachrichten um<br />
das gleiche Thema. Homeoffice und Homeschooling haben über<br />
Monate gewohnte Strukturen von Eltern und Berufstätigen auf<br />
den Kopf gestellt. Zudem sorgen finanzielle Unsicherheiten, die Angst, ob<br />
der Job sicher ist, und die Frage nach einer eventuell weiteren Corona-Welle<br />
für Belastungen. Viele machen sich auch Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder<br />
und der Welt in Zeiten zunehmender Klimakatastrophen. Mehrfachbelastungen<br />
und innere Unruhe schlagen auf die Psyche. Darunter leidet häufig auch<br />
die Schlafqualität. Stimmungsschwankungen und auf Dauer chronische Müdigkeit<br />
sind die Folge. Dies beeinträchtigt das gesamte Lebensgefühl.
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
33<br />
Tipps für einen besseren Schlaf<br />
• Machen Sie es sich bequem: ein gemütliches Bett, eine gute<br />
Matratze, eine angenehme Liegeposition und die richtige Schlaftemperatur<br />
– nicht zu warm und nicht zu kalt – sorgen für Entspannung.<br />
• Helles Licht verkürzt die Schlafdauer, weil Serotonin das Melatonin<br />
unterdrückt. Deshalb das Schlafzimmer abdunkeln und das Smartphone<br />
in den Nachtmodus stellen oder besser ganz abschalten.<br />
• Zum Schlafen brauchen wir Ruhe. Aufwühlende Tätigkeiten vor<br />
dem Schlafengehen können kontraproduktiv sein. Sportliche Aktivitäten,<br />
mitreißende Computerspiele oder spannende Filme treiben<br />
Puls, Blutdruck und Atemfrequenz in die Höhe – und verhindern,<br />
dass wir zur Ruhe kommen. Setzen Sie lieber auf Autogenes<br />
Training oder lesen Sie ein Buch.<br />
• Wer Schwierigkeiten hat, abends zur Ruhe zu kommen, kann mit<br />
einem regelmäßigen Einschlafritual den Körper in den Schlafmodus<br />
bringen. Das können etwa regelmäßige Bettgeh-Zeiten,<br />
Entspannungsübungen oder eine Tasse beruhigender Hopfentee<br />
sein.<br />
• Auf Alkohol, Koffein und schweres Essen sollte man am späten<br />
Abend unbedingt verzichten. Zudem stört schweres Essen den<br />
Schlaf, weil der Körper mehr arbeiten muss, um zu verdauen.<br />
• Wer nicht schlafen kann, hat möglicherweise einfach genug geschlafen,<br />
deshalb auf den Mittagsschlaf besser verzichten.<br />
• Schlafprobleme können auch entstehen, wenn tagsüber die Adenosin-Ausschüttung<br />
nicht genug gefördert wird, die entsteht durch<br />
Bewegung. Mit einem Spaziergang an der frischen Luft können Sie<br />
also das Müdewerden am Abend unterstützen. Sport oder viel Bewegung<br />
zu späterer Stunde ist dagegen nicht ratsam.<br />
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34<br />
Foto: djd/Weleda/Getty Images<br />
ANGST,<br />
das Leben zu verpassen<br />
Trendforschung zur Pandemie zeigt das aktuelle Befinden der Deutschen<br />
Ohne Frage: Die Corona-Pandemie ist nach wie vor präsent.<br />
Anfang 2021 steckten wir noch mitten im Lockdown, und auch<br />
jetzt begleiten uns Maskenpflicht und Abstandsregeln vielerorts<br />
weiterhin. Dennoch ist die Gesamtsituation heute anders: Ein<br />
großer Teil der Beschränkungen ist aufgehoben, und wir lernen<br />
so langsam, „mit dem Virus zu leben“. Wie sich die andauernde außergewöhnliche<br />
Lage auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirkt, beleuchtet<br />
die Trendforschung.<br />
Viele Belastungsfaktoren,<br />
doch es gibt Gegenmaßnahmen<br />
Zu den aktuellen Stressoren befragt, sagten 39 Prozent der Deutschen, Angst<br />
vor einer Infektion mit Covid-19 zu haben – das sind trotz fortgeschrittener<br />
Impfkampagne etwas mehr Menschen als letztes Jahr. Besonders die Älteren<br />
waren hier besorgt. Dagegen plagten Zukunftsängste wie die Angst vor<br />
Jobverlust mehr die Jüngeren – nämlich 33 Prozent der 18- bis 29-Jährigen
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
35<br />
Die Einsamkeit lässt nach<br />
Erfreulich ist, dass das Einsamkeitsempfinden nachgelassen hat. 84 Prozent<br />
fühlen sich, wenn sie alleine sind, nie oder nur selten unglücklich. Eine Erklärung<br />
dafür könnte die Neubewertung unserer sozialen Beziehungen sein.<br />
Hier zeigen die Ergebnisse der Trendforschung, dass momentan für viele<br />
Qualität vor Quantität geht. Gleichzeitig ist unser „Tanzbereich“ bei Fremden<br />
größer. Dennoch wird Distanz wohl nicht die neue Nähe: Vielen fehlt die<br />
Gesellschaft anderer Menschen, und die Hälfte der Deutschen glaubt, dass<br />
wir auch in Bezug auf Körperkontakt zur „alten Normalität“ zurückkehren<br />
werden.<br />
Auch wenn viele Einschränkungen aufgehoben sind, begleiten uns<br />
Maskenpflicht und Abstandsregeln noch vielerorts.<br />
Fotos: djd/Weleda/Getty Images<br />
Qualität statt Quantität - so lautet bei der Mehrzahl der Menschen das<br />
Motto für soziale Beziehungen.<br />
Videocalls, Chatdienste & Co. erlebten in Coronazeiten einen Höhenflug,<br />
sind aber für die meisten Deutschen kein dauerhafter Ersatz für<br />
persönlichen Kontakt.<br />
versus 19 Prozent im Gesamtschnitt. Weitere Belastungsfaktoren besonders<br />
bei jungen Menschen waren Langeweile, Verlust der Motivation und Angst,<br />
das Leben zu verpassen. Insgesamt macht die Belastung den Bundesbürgern<br />
nach wie vor zu schaffen. So sind 42 Prozent nervöser und ängstlicher<br />
als im Vorjahr, jeder Vierte ist reizbarer. Hier ist Abhilfe gewünscht. Dabei<br />
helfen etwa ein strukturierter Tagesablauf, kleine erreichbare Ziele und regelmäßige<br />
Pausen. Die Stärkung der eigenen Widerstandsfähigkeit kann mit<br />
Bewegung an der frischen Luft, Sporteinheiten und gesunder Ernährung gepusht<br />
werden.
36<br />
KRANK<br />
vor Einsamkeit?<br />
Mentale <strong>Gesundheit</strong><br />
in Zeiten der Corona-<br />
Pandemie<br />
Seit dem Beginn der weltweiten Corona-Krise leiden immer mehr<br />
Menschen verstärkt unter dem Alleinsein. Grund dafür sind unter<br />
anderem Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen,<br />
Lockdowns und Quarantänen. Inwiefern ständige<br />
Distanz die mentale <strong>Gesundheit</strong> beeinflusst, erklärt Klaus-Dirk<br />
Kampz, Geschäftsführer einer Psychiatrischen Klinik.<br />
Belastende Isolation<br />
Positive Gefühle durch Aktivitäten in Gesellschaft, kulturelle Veranstaltungen<br />
und erholsame oder abwechslungsreiche Reisen bleiben durch die Corona-<br />
Regelungen größtenteils aus. Ohne den emotionalen Ausgleich bekommen<br />
negative Empfindungen wie Ängste und Sorgen mehr Raum. Beim Versuch,<br />
die Krise allein zu bewältigen, fühlen sich viele Menschen traurig, niedergeschlagen<br />
und antriebslos. „Diese Symptome deuten oft auf Depressionen<br />
hin. Studien zeigen, dass die Anzahl der Betroffenen seit den Corona-Maßnahmen<br />
deutlich steigt. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, verschlimmern<br />
sich die Symptome mit großer Wahrscheinlichkeit“, weiß Kampz.<br />
Seelische Auswirkungen<br />
Auch andere psychische Erkrankungen nehmen seit Beginn der Pandemie<br />
zu. „Beispielsweise entwickeln einige Personen durch die Bedrohung des<br />
nicht sichtbaren Virus und die Sorge um ihr eigenes oder das Leben anderer<br />
Angststörungen. Auch Existenzängste durch Insolvenzen und Kündigungen<br />
begünstigen derzeit die mentale Störung“, erklärt Kampz. Des Weiteren<br />
führen ungewohnte und eingeschränkte Arbeitsbedingungen sowie ein erhöhter<br />
Leistungsdruck – nicht nur im beruflichen, sondern auch im familiären<br />
Umfeld etwa durch erhöhten Betreuungsbedarf der Kinder – häufig zu<br />
einem Burn-out. Da manche Menschen versuchen, psychische Leiden durch<br />
den Konsum von Alkohol und Drogen zu betäuben, könnte es laut WHO<br />
außerdem zu einer Zunahme von Suchterkrankungen kommen.<br />
Gemeinsam statt einsam<br />
Um das ungewollte Alleinsein erträglicher zu machen und belastende Situationen<br />
wie die Pandemie besser zu bewältigen, können Betroffene den richtigen<br />
Umgang mit ihren Emotionen lernen. Ob Frust rauslassen, sich ablenken,<br />
gegenseitig erheitern oder Mut machen – meist hilft es schon, sich mit<br />
Freunden und Familienangehörigen telefonisch oder schriftlich auszutauschen.<br />
Auch Aktivitäten wie beispielsweise Basteln, Musizieren oder Sport<br />
können für positive Gefühle sorgen.<br />
„Wer weiterhin unter seinen negativen<br />
Gedanken leidet, sollte sich nicht<br />
scheuen, Hilfe zu suchen. Mit professioneller<br />
Unterstützung lassen sich Depressionen,<br />
Angststörungen, Burn-out<br />
und weitere psychische Krankheiten<br />
behandeln. Es gibt verschiedene Hilfsangebote<br />
wie die Telefonseelsorge<br />
oder ambulante und stationäre Therapien,<br />
um die Symptome in den Griff zu<br />
bekommen“, betont Klaus-Dirk Kampz<br />
abschließend.<br />
Foto: sewcream - stock.adobe.com
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
37<br />
STIMMEN<br />
in meinem Kopf<br />
Die Corona-Pandemie hat uns vor vielfältige Herausforderungen<br />
gestellt. Erste Studien lassen vermuten, dass sich die damit verbundenen<br />
Belastungen negativ auf die psychische <strong>Gesundheit</strong><br />
der Bevölkerung ausgewirkt haben. Dies könnte jedoch auch<br />
einen positiven Effekt haben, da zunehmend offener über psychische<br />
Probleme und Erkrankungen, wie etwa Schizophrenie, gesprochen<br />
wird.<br />
Veränderte Wahrnehmung<br />
Foto: Graphicroyalty - stock.adobe.com<br />
Bei an Schizophrenie erkrankten Menschen wird oft angenommen, dass<br />
sie mehrere Persönlichkeiten in sich tragen. Das ist jedoch nicht richtig.<br />
Vielmehr leiden Betroffene unter einem biochemischen Ungleichgewicht<br />
im Gehirn, das veränderte Wahrnehmung im Sehen, Hören und<br />
Denken verursacht. Während einer psychotischen Phase kann es zu<br />
Wahnhaftigkeit und Halluzinationen kommen, etwa dem Hören von<br />
Stimmen. Darüber hinaus stumpfen Betroffene meist emotional ab,<br />
sind freud- und antriebslos oder ziehen sich sozial zurück. Heilbar<br />
ist Schizophrenie bislang nicht. Doch eine Behandlung kann helfen,<br />
Betroffenen ein weitgehend normales und selbstbestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen. Neben der Linderung der Symptome ist die<br />
Vermeidung von Rückfällen, also akuten Schüben, ein Ziel der Therapie.<br />
Diese stützt sich auf drei Säulen: medikamentöse Behandlung,<br />
Psychotherapie sowie psychosoziale Maßnahmen.<br />
Unterstützung für ein normales Leben<br />
Behandelt wird in erster Linie mit sogenannten Antipsychotika. Die<br />
Medikamente greifen in den Botenstoffwechsel im Gehirn ein und<br />
können die Symptome lindern. Heute kommen bevorzugt atypische<br />
Antipsychotika zum Einsatz, die im Vergleich zu älteren typischen<br />
Antipsychotika in der Regel besser verträglich sind. Sie können<br />
neben der oralen Einnahme auch in Form einer Depot-Lösung als<br />
Spritze verabreicht werden. Nach der Injektion bildet sich im Körper<br />
ein sogenanntes Depot, aus dem der Wirkstoff kontinuierlich ins Blut abgegeben<br />
wird. Depots müssen daher in der Regel nur einmal im Monat verabreicht<br />
werden. Begleitend werden Patientinnen und Patienten psychotherapeutisch<br />
betreut und lernen, wie<br />
sie am besten mit ihrer Erkrankung<br />
umgehen können. Angehörige und<br />
Freunde spielen dabei eine wichtige<br />
Rolle, indem sie daran mitwirken, ein<br />
stabiles soziales Netzwerk zu schaffen.<br />
Ebenso gehören psychosoziale<br />
Maßnahmen zur Behandlung. Sie<br />
sollen helfen, Menschen mit Schizophrenie<br />
wieder ins Sozial- und<br />
Arbeitsleben zu integrieren.<br />
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Regelmäßige Bewegung kann einen wichtigen Beitrag zu <strong>Gesundheit</strong> und Mobilität<br />
leisten.<br />
Bewegung ist eine wichtige Säule der <strong>Gesundheit</strong> – das wussten<br />
bereits die Ärzte der Antike. Um 300 vor Christus empfahl Hippokrates<br />
die Bewegungstherapie neben Lebensumstellung und Diät<br />
zur Prävention von Erkrankungen. Und auch aktuelle Forschungen<br />
bestätigen, dass Bewegung gesundheitsfördernd wirkt und dazu<br />
beiträgt, viele Erkrankungen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern.<br />
Längst ist erwiesen, dass Bewegung und Sport einen schützenden Effekt<br />
auf Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Metabolisches<br />
Syndrom und Diabetes mellitus haben. Auch degenerativen Erkrankungen<br />
und Tumoren kann man damit vorbeugen. Zudem haben körperliche<br />
Aktivität und der Ausbau motorischer Fähigkeiten positive Effekte auf das<br />
menschliche Gehirn, sie unterstützen die Mobilität des Menschen und ermöglichen<br />
dadurch auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.<br />
Es spricht also vieles dafür, Bewegung im Alltag zu integrieren. Ältere Menschen<br />
leisten damit einen Beitrag zur körperlichen und geistigen <strong>Gesundheit</strong>.<br />
Sie sollten dabei auf vier Bereiche achten: Muskelkraft, Koordination<br />
(besonders Standfestigkeit und Balance), Beweglichkeit sowie Gehfähigkeit<br />
und Ausdauer. Der Deutsche Turnerbund bietet auf seiner Internetseite<br />
www.dtb.de in der Rubrik „Ältere und spezielle Zielgruppen“ Informationen,<br />
Videos und Broschüren zum Download. Auch viele Vereine haben Angebote<br />
für Senioren.<br />
Wie viel Bewegung sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die<br />
„Globale Strategie für Ernährung, Bewegung und <strong>Gesundheit</strong>“ der Weltgesundheitsorganisation<br />
enthält die Empfehlung: „Alle Menschen sollten sich<br />
während ihres ganzen Lebens bis ins hohe Alter entsprechend ihrer körperlichen<br />
Fitness und Leistungsfähigkeit bewegen.“ Älteren Menschen ab dem<br />
65. Lebensjahr rät die Organisation, verstärkt Aktivitäten in ihr Bewegungsprogramm<br />
einzubauen, die den Fokus auf Gleichgewicht, Koordination und<br />
Stärkung der Muskelkraft legen – und dies an mindestens drei Tagen pro<br />
Woche.<br />
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<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
Geeignete Sportarten für Senioren<br />
Walking/Nordic Walking<br />
Die gelenkschonende Alternative zum Jogging trainiert Gleichgewicht,<br />
Koordination, Ausdauer sowie die Beinmuskulatur und – bei der nordischen<br />
Variante mit Stöcken – Rumpf und Arme.<br />
Schwimmen<br />
Zum Abbau von Übergewicht eignet sich Schwimmen. Die Bewegung<br />
ist gelenkschonend und stärkt die Muskeln in Beinen, Armen, Schultern<br />
und Bauch.<br />
Wassergymnastik<br />
In der Gemeinschaft eines Kurses macht das Training besonders viel<br />
Spaß.<br />
Radfahren<br />
Entspannte Touren mit wenigen Anstiegen fördern Ausdauer, Durchblutung,<br />
Koordination und Gleichgewicht.<br />
Tanzen<br />
Bewegung zur Musik macht Spaß und fördert soziale Kontakte. Neben<br />
Ausdauer und Koordination wird auch die Konzentration trainiert.<br />
Krafttraining<br />
Da Muskeln im Alter abbauen, sollten diese gezielt trainiert werden.<br />
Das ist nicht nur ein Beitrag zu Kraft und Mobilität, sondern auch zur<br />
Sturzprävention.<br />
Hockergymnastik/Sitzgymnastik<br />
Mit verschiedenen Übungen sowie Bällen, Bändern und anderen Hilfsmitteln<br />
können Beweglichkeit und Muskelkraft auch im Sitzen gefördert<br />
werden. Hockergymnastik/Sitzgymnastik eignet sich vor allem für körperlich<br />
stark eingeschränkte Menschen.<br />
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Sturzprävention<br />
im Fokus<br />
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Foto:Racle Fotodesign - stock.adobe.com<br />
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Stürze können schlimme Folgen haben. „Jährlich erleiden über<br />
120.000 ältere Menschen einen Oberschenkelhalsbruch. Mehr als<br />
die Hälfte von ihnen sind nach dem Bruch in ihrer Beweglichkeit<br />
erheblich eingeschränkt, 20 Prozent werden sogar ständig pflegebedürftig.<br />
Bis zu zehn Prozent der betroffenen älteren Menschen<br />
versterben innerhalb eines Jahres an den Folgen eines solchen Bruchs“,<br />
berichtet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen im<br />
Rahmen ihrer Initiative „Alter IN FORM“. Sie verweist zudem auf Ergebnisse<br />
wissenschaftlicher Untersuchungen: „Während vor einem Bruch drei Viertel<br />
der untersuchten älteren Menschen noch selbstständig und ohne Hilfsmittel<br />
gehen konnten, waren es nach dem Bruch lediglich noch 15 Prozent.“<br />
Auch die psychischen Folgen eines Sturzes sollten nicht außer Acht gelassen<br />
werden: Wer einmal gestürzt ist, hat Angst, wieder zu fallen. Psychische<br />
Folgen eines Sturzes sind nach Angaben der Experten Unsicherheit,<br />
Rückzug, weniger Bewegung sowie sinkendes Selbstvertrauen. Es beginnt<br />
ein Teufelskreis, der kaum noch zu stoppen ist: „Wer sich weniger bewegt,<br />
weil er Angst vor einem erneuten Sturz hat, verliert mehr an Muskelkraft und<br />
Balance. Das Risiko, erneut zu fallen, steigt.“ Weitere Folgen können Angst,<br />
Depression, Rückzug und Vereinsamung sein.<br />
Stürze sind meist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Die wichtigsten Risikofaktoren<br />
sind Muskeldefizite, vorherige Stürze, Gangstörungen, Gleichgewichtsschwächen,<br />
der Gebrauch von Gehhilfen, Seheinschränkungen und<br />
Arthritis. Liegen mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vor, steigt die Wahrscheinlichkeit<br />
für einen Sturz.<br />
Doch der Gefahr lässt sich vorbeugen. Die Initiative betont, dass durch ein<br />
gezieltes Training zur Sturzprophylaxe sowie ein regelmäßiges Bewegungstraining<br />
von Muskelkraft, Balance, Beweglichkeit und Ausdauer das Risiko zu<br />
stürzen deutlich reduziert werden kann.<br />
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