Gesundheit - März 2022
Ausgabe vom 16.03.2022
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6 ADVERTORIAL<br />
Wenn einen der<br />
SCHLAG trifft<br />
Der Schlaganfall gehört zu den<br />
häufigsten Erkrankungen in<br />
Deutschland, die zu einem Leben<br />
mit Behinderung führen. Neuesten<br />
Daten zufolge ereilt jeden Vierten<br />
im Laufe seines Lebens ein Schlaganfall.<br />
Tritt dieser auf, zählt jede<br />
Minute. Deshalb sollten Betroffene<br />
oder deren Angehörige bei plötzlich<br />
auftretenden Symptomen sofort<br />
den Notruf 112 wählen.<br />
Der Griff daneben, ein plötzlich getrübter Blick<br />
wie durch eine beschlagene Windschutzscheibe,<br />
ein eingeschränktes Gesichtsfeld – Sehstörungen<br />
geben oft einen ersten Hinweis auf einen Schlaganfall.<br />
Auch das Sprachzentrum kann beeinträchtigt<br />
sein, was sich etwa in einer verwaschenen<br />
Sprechweise äußert. Lähmungserscheinungen<br />
auf einer Körperseite, Taubheitsgefühl im Gesicht,<br />
in den Beinen oder an den Füßen sind<br />
weitere typische Merkmale, ebenso der herabhängende<br />
Mundwinkel oder Schwindelattacken<br />
mit Gangunsicherheit.<br />
Die Liste der Alarmsignale ist lang, doch weil<br />
manche der Symptome den Betroffenen diffus<br />
erscheinen, lassen nicht wenige Patient*innen<br />
wertvolle Zeit verstreichen. Dabei ist klar: Beim<br />
Schlaganfall zählt jede Minute, weshalb bei den<br />
genannten Symptomen sofort die Notrufnummer<br />
112 gewählt werden sollte.<br />
Zumeist tritt der Schlaganfall bei Menschen jenseits<br />
des 70. Lebensjahres auf, doch gar nicht<br />
so selten trifft er auch Patient*innen unter 50.<br />
Auch im Rahmen der Corona-Infektion kann es zu<br />
Schlaganfällen kommen. Leider zeigen aber die<br />
Erfahrungen aus der noch andauernden Pandemie,<br />
dass Betroffene mit einem akuten Schlaganfall<br />
häufig zu spät oder gar nicht ins Krankenhaus<br />
kamen und kommen.<br />
Warum aber ist es so wichtig, sich in jedem Fall<br />
möglichst früh behandeln zu lassen? Bei einem<br />
Schlaganfall führt ein Blutgerinnsel zu einem Verschluss<br />
einer Hirnarterie. Bereits nach wenigen<br />
Minuten gehen die ersten Nervenzellen in dem<br />
Areal unter, das durch diese Arterie im Gehirn<br />
versorgt wird. Mit jeder Minute, die ich warte,<br />
hinterlässt der Schlaganfall mehr Schaden („Time<br />
is brain“).<br />
Auf der anderen Seite gibt es heute sehr effektive<br />
Therapien. Zum einen ist es möglich, das Blutgerinnsel<br />
durch ein Medikament, welches über die<br />
Vene verabreicht wird, aufzulösen. Zum anderen<br />
können sehr große Blutgerinnsel über einen<br />
Katheter aus der Hirnarterie entfernt werden.<br />
Dadurch kann mittlerweile annähernd jedem<br />
zweiten Menschen mit einem Schlaganfall zu<br />
einem unabhängigen Leben verholfen werden,<br />
wenn die Behandlung innerhalb von drei Stunden<br />
nach Symptombeginn gestartet werden konnte.<br />
Aber auch Therapien teilweise bis zu neun Stunden<br />
nach Beginn der Symptome können diese<br />
noch positiv beeinflussen. Derartige Therapien<br />
werden auf sogenannten Stroke Units (Schlaganfallspezialeinheiten)<br />
wie die des Krankenhauses<br />
der Barmherzigen Brüder Trier durchgeführt. Die<br />
Etablierung des Telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk<br />
Rheinland-Pfalz (TemeS-RLP) vor fünf<br />
Jahren, an dem auch die überregionale „Stroke<br />
Unit“ des Brüderkrankenhauses teilnimmt, hat<br />
die Versorgung der Patient*innen weiter verbessert.<br />
Besser ist es jedoch, wenn ein Schlaganfall vermieden<br />
werden konnte. Die konsequente medikamentöse<br />
Behandlung von Risikofaktoren wie<br />
Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhtem Cholesterin<br />
und eine Änderung des Lebensstils sind<br />
hierfür notwendig. Wer mit dem Rauchen aufhört,<br />
sein Gewicht reduziert, sich regelmäßig bewegt<br />
und seine Ernährung verstärkt auf mediterrane<br />
Kost umstellt, kann sein persönliches Risiko eines<br />
Schlaganfalls um mehr als 40 Prozent mindern.<br />
Umso wichtiger sind diese präventiven Maßnahmen,<br />
wenn in der Familie bereits Schlaganfälle<br />
auftraten.<br />
Professor Dr. med. Matthias Maschke ist Chefarzt der Abteilung<br />
für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische<br />
Frührehabilitation mit Schlaganfalleinheit im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder Trier.