elements30 - Evonik Industries
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Nach Prüfung der bis dato verfügbaren Membranen<br />
stellte sich eine Membran auf der Basis von Siliconen als<br />
beste Lösung heraus, da sie in den meisten organischen<br />
Lösungs mitteln sehr stabil ist. Zudem wurde die Membran<br />
von der GKSS modifiziert, um ihre Eigenschaften nochmals<br />
zu ver bes sern.<br />
Für die Nanofiltration hinter dem Reaktor müs sen einige<br />
Voraussetzungen erfüllt sein: Für die Ab tren nung des Rhodiums<br />
ist ein aktiver Katalysator komplex notwendig. Die<br />
Membran muss für einen weitestgehenden Rückhalt des Kata<br />
lysatorkomplexes sorgen, während das Lösungsmittel ungehindert<br />
passieren soll. Zudem muss die Membran in<br />
Olefinen, Paraffinen, Aldehyden und Alkoholen standfest<br />
sein. Darüber hinaus ist eine möglichst hohe Tem pe ra tursta<br />
bilität der Membran erforderlich, da die Reaktionskom<br />
ponenten bei niedrigen Temperaturen extrem viskos<br />
sind und der Stoff transport infolgedessen nur sehr langsam<br />
erfolgen würde.<br />
In der Testanlage für die organophile Nanofiltration<br />
wur de das Filtrat, das vor allem aus dem Reaktionsprodukt<br />
besteht, aus dem System entfernt. Der Rhodium ligan denkom<br />
plex wurde von der Membran zurückgehalten und<br />
an schließend aufkonzentriert. Das Kon zentrat mit dem Kata<br />
lysator gelangte dann zusammen mit frischem Aus gangsmaterial<br />
zurück in den Reaktorkessel.<br />
Die Auswertung der kinetischen Daten zeigt, dass eine<br />
Mem brantrennung keinen negativen Einfluss auf die Katalysa<br />
tor aktivität hat. Zudem lässt sich nachweisen, dass mit<br />
wachsender Per meat menge immer mehr Rhodium zurückgehalten<br />
wird, weil die Membran partiell reversibel kompaktiert<br />
wird und damit noch an Trennschärfe gewinnt.<br />
<strong>elements30</strong> evonik science newsletter<br />
Abbildung 4<br />
Auf Basis der Ergebnisse aus dem<br />
BMBF-Projekt ist gemeinsam mit<br />
<strong>Evonik</strong> mittlerweile eine komplett<br />
neue Klasse von Polymeren für<br />
Membran anwen dungen entwickelt<br />
worden, die eine intrinsische<br />
Mikro poro sität besitzen<br />
e V o n i K - i n n o V a t i o n S P r e i S 2 0 0 9<br />
Rhodium nahezu quantitativ zurück gewonnen<br />
Das wichtigste Ergebnis ist die technische Machbarkeit des<br />
Verfahrens. Der Katalysator bleibt unter den gewählten<br />
Bedingungen nicht nur stabil, sondern auch aktiv. Im Ergebnis<br />
kann dank der Nanofiltration das wertvolle Rhodium<br />
nahezu quantitativ zurück gewonnen und im nächsten Re aktionszyklus<br />
eingesetzt werden (Abb.3).<br />
Die Nanofiltration ist nach den Erkenntnissen von <strong>Evonik</strong><br />
ein robuster und stabiler Prozess, wie der erfolgreiche Betrieb<br />
der Testanlage nachdrücklich bewiesen hat. Deshalb<br />
soll diese Methode künftig als Plattform technologie verwendet<br />
werden – auch und gerade um die homogene Katalyse<br />
mir ihren speziellen Vorteilen weiter ausbauen zu können.<br />
Das jetzt mit dem Innovationspreis ausgezeichnete Team<br />
hat dazu, aufbauend auf den Ergebnissen aus dem BMBFgeförderten<br />
Projekt, eine komplett neue Klasse von Polymeren<br />
in Mem brananwendungen gebracht, die eine besonders<br />
leistungs fähige Stofftrennung in organischen Lösungsmitteln<br />
ermöglicht (Abb.4). Der Trick dabei: Aufgrund ihrer<br />
Struk tur besitzen die neuen Polymere eine intrinsische<br />
Mikro porosität. Das führt zu einer ausgezeichnet hohen<br />
Mem branflächenleistung in Verbindung mit einer besonderen<br />
Trennschärfe, wie sie in modernen Aufarbei tungs prozes<br />
sen benötigt wird.<br />
Mit der grundlegenden Entwicklung haben die Forscher<br />
die Tür zu einer nachhaltigeren Separationstechnik in der<br />
Pro zessindustrie geöffnet, bei der beispielsweise das Lösungs<br />
mittel nicht durch energieintensive Destillation,<br />
sondern durch energiesparende Nanofiltration zurück<br />
gewonnen wird. l<br />
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DR. ROBERT FRANKE<br />
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geschäftsbereich industrial<br />
chemicals<br />
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