Vivit_2022_Ausgabe-1
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12 GARTEN
Damit’s im Garten
weiter zwitschert
Wildtierschutz: Was beim Gehölzschnitt zu beachten ist
Bäume, Sträucher und Hecken verschönern
jeden Garten. Und sie
bieten Vögeln, Eichhörnchen, Insekten
oder sogar Fledermäusen
Rückzugsräume, Nahrung und
Nistplätze, weshalb beim Gehölzschnitt
besondere Rücksicht auf diese Tiere geboten
ist.
Das Bundesnaturschutzgesetz unterscheidet
zwischen zwei Gehölzgruppen: Bäume und Büsche.
Laut dem Fachverband geprüfter Baumpfleger
dürften Bäume auf „gärtnerisch genutzten
Flächen“ im Prinzip rund ums Jahr geschnitten
oder gefällt werden, also auch im Privatgarten.
Voraussetzung ist dabei aber immer, dass dadurch
keine wild lebenden Tierarten gestört werden.
Und gerade jetzt, von März bis Juni, ist die
Hauptbrutzeit der Vögel.
Zu beachten ist im Einzelfall aber auch noch
die Baumschutzordnung, die Kommunen erlassen
können und die es zum Beispiel in Ludwigsburg
oder Stuttgart schon seit Jahren gibt. „Das
heißt, wenn stärkere Eingriffe an den Bäumen
geplant sind, dann ist das in diesen Städten und
Gemeinden genehmigungspfl ichtig“, erklärt Marcel
Hendrich, geprüfter Baumpfleger aus Oberriexingen.
„Da kommt dann erst mal von der Stadt
eine geschulte Fachkraft und sieht sich den entsprechenden
Baum an. Daher ist es immer besser,
vor dem Schnitt oder gar einer Fällung vorsichtshalber
bei der Kommune anzufragen, ob so eine
Satzung besteht.“
„Juli, August und September sind die besten Zeiten
für einen Rückschnitt, wenn es sich um keine
starke Einkürzung handelt, weil da der zweite Austrieb
vom Baum stattfi ndet und die Brüter weitgehend
durch sind“, so Marcel Hendrich. Doch ehe
die Motorsäge zum Einsatz kommt, sind prüfende
Blicke in die Baumkrone und auf den Stamm unerlässlich.
Neben Vogelnestern können dort auch
Eichhörnchen ihre Behausungen bewohnen,
die sogenannten Kogel, die sie in Astgabeln und
Baumhöhlen gebaut haben, oder es gibt Bienenoder
Hornissennester. Dann gilt: Hände weg von
deren Habitat. Ein zu fällender Baum darf dann
zum Beispiel erst mal nur gestutzt werden.