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Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße Dokumentation

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dernden Baufeldtiefen. Weitere Anpassungen sind auf Grund der sich verändernden die Lärmsituation gegenüber der Bahn in Bezug<br />

auf die Nutzungsverteilung vorgenommen worden oder auch zur Integration des Bestandsgebäudes <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong> 23/24.<br />

Für die künftigen Bewohner und Nutzer entsteht durch die Überlagerung von zwei Hoftypen einer großer Gestaltungsspielraum: Die<br />

bauliche Grundstruktur gruppiert sich -je nach Lesart - entweder um einen öffentlichen oder um einen privaten Hof. Dieser Ping-<br />

Pong-Effekt schafft auf Grund der individuellen Ausgestaltung der Höfe gleichzeitig auch eine hohes Maß an individueller<br />

Gestaltungsvielfalt für die Gebäude.<br />

Die Zusammenstellung der Baukörper sichert eine differenzierte Mischung an Nutzungen und Nutzern und verhindert so - im positiven<br />

wie im negativen Sinne – eine Abgrenzung von einzelnen Nutzergruppen. Die vier Baukörper besitzen im Hofverbund jeweils<br />

eine eigenständige Aufgabe und können so auch eine hohe Eigenständigkeit in der Architektursprache entwickeln. Alle Gebäude<br />

lassen eine Realteilbarkeit zu, die sich auch in der Tiefgarage abbildet. Hierzu bedarf es lediglich einer gemeinschaftlichen Zufahrt.<br />

Die historische Mauer an der <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong> schafft einen hohen identitätsstiftenden Charakter für das Quartier und wird in die<br />

Grundstruktur der Baufelder einbezogen. Dies ist keineswegs als Restriktion zu verstehen, sondern stellt ganz im Gegenteil eine<br />

besondere Qualität für die neuen Gebäude an der <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong> dar. Je nach Lage und Nutzung können die einzelnen Ausfachungen<br />

der Mauer als geschlossenes, offenes oder mit einer Gitterstruktur versehenes Element genutzt werden.<br />

Den Auswirkungen des Bahnlärms wird mit einer Reihe von spezifischen Maßnahmen entgegengewirkt. So wurde im Norden des<br />

Plangebietes der Schwerpunkt der Nutzung auf Dienstleistung und Gewerbe gelegt. Im Süden verschiebt sich der Nutzungsschwerpunkt<br />

auf das Wohnen. Die behindertengerechte Anrampung zur Brücke über die Bahn ist im unteren Teilabschnitt als<br />

Damm ausgebildet und verhindert so bereits unmittelbar an der Lärmquelle die Ausbreitung des Schalls.<br />

Erschließung und Parken<br />

Für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers wird keine zusätzliche, öffentliche Verkehrserschließung benötigt. Die Tiefgaragen<br />

erhalten eine Zufahrt von der <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong>. Beider Ausweisung Lage der Hofzufahrten ist auf die Öffnungen in der Mauer und in<br />

der Baumreihung besonderer Wert gelegt worden. Rettungsfahrzeuge und Fahrzeuge zur Ver- und Entsorgung der Gebäude können<br />

den Hof befahren. Eine je nach Gebäude- und Nutzungskonstellation variierende Anzahl an „öffentlichen“ Stellplätzen werden<br />

in den Hybrid-Höfen nachgewiesen. Lediglich die Stadthäuser können direkt über Hof angefahren werden und besitzen eine im<br />

Gebäude integrierte Garage. Die zentrale Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong> und erschließt darüber die einzelnen<br />

Parzellen.<br />

Phasierung und Parzellierung auf Baufeldebene<br />

Auf der Baufeldebene sind zwei prinzipielle Phasierungsmodelle und damit Parzellierungsoptionen vorstellbar. Im Falle einer kompletten<br />

Realisierung eines Baufeldes mit seinen vier Baukörpern ist eine Erschließung über Wegerechtsvereinbarungen möglich.<br />

Für den Fall von zeitlich versetzten Realisierungen schlagen wir eine unterirdische Erschließung vor, der die verschiedenen Parzellen<br />

miteinander verbindet. Zur Realisierung der Baufelder gehört in der Regel auch die Herstellung des nördlich angrenzenden<br />

Hybrid-Hofes. Mit dieser Systematik werden auch Zwischenzustände vorstellbar, in denen sich zunächst Baukörper um einen<br />

Hybrid-Hof herum gruppieren.<br />

Phasierung auf Quartiersebene<br />

Die Phasierung des Areals weist harte und weiche Vorgaben auf. Zu den notwendigen frühen Realisierungsmaßnahmen gehört der<br />

Bahnparks und die damit verbundenen wesentlichen Querspangen. Über den Bahnpark wird das Gelände geöffnet und kurze und<br />

attraktive Wege beispielsweise zum Hauptbahnhof ermöglicht. Die Entwicklung der Freiräume im Bereich der Kulturfabrik ist dabei<br />

von besonderer Bedeutung. Wir schlagen für die weiteren Realisierungsschritte eine kontinuierliche Entwicklung von Süden nach<br />

Norden vor. Diese sind jedoch gemäß den Darstellungen zur Phasierungen auf der Baufeldebene in kleine Einzelschritte aufteilbar.<br />

Die Integration der vorhandenen Schrebergärten ist in den ersten Entwicklungsschritten noch gut vereinbar. Mit dem Ost-West<br />

orientierten Brückenschlag in Richtung Heidestraße und Invalidenfriedhof wird die Anlage aufgegeben.<br />

Freiraumstruktur<br />

Die Freiraumstruktur wird in Bezug auf den Grad der Öffentlichkeit und den damit verbundenen Nutzbarkeiten differenziert entwickelt.<br />

Der bahnbegleitende Grünraum wird ein öffentlicher Park. Der linear aufgebaute Raum nimmt ein ‚schnelles Bewegungsband’<br />

für Radfahrer, Skater und Jogger auf. In den flächigen Landschaftsrasen des Bahnparks werden mit einer leichten Topografie<br />

Versickerungsmulden und Trockenrasenflächen integriert. Ein Baumfilter zwischen Bebauung und Bahntrasse nimmt mit einer<br />

prägnanten Baumart wie die Säuleneiche die Linearität auf und unterstützt den Park als Bewegungsraum. Am Döberitzer Grünzug<br />

werden zusätzlich Sportflächen für den informellen Freizeitsport angeboten.<br />

<strong>Städtebauliches</strong> <strong>Gutachterverfahren</strong> <strong>Lehrter</strong> <strong>Straße</strong>, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09<br />

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