21.04.2022 Aufrufe

Medizinischer Fortschritt

Kleine implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, die bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen einen Schockimpuls abgeben – es gibt unzählige Beispiele, die für medizinischen Fortschritt stehen. Viele Menschen würden ohne den immensen Digitalisierungsschub der vergangenen Jahre nicht mehr unter uns sein. Wir zeigen Ihnen wichtige Erkenntnisse zu innovativen Diagnostiken, Therapien, aber auch rund um die Digitalisierung, welche die Arzt-Patienten-Beziehung auf eine ganz neue Ebene befördert.

Kleine implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, die bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen einen Schockimpuls abgeben – es gibt unzählige Beispiele, die für medizinischen Fortschritt stehen. Viele Menschen würden ohne den immensen Digitalisierungsschub der vergangenen Jahre nicht mehr unter uns sein. Wir zeigen Ihnen wichtige Erkenntnisse zu innovativen Diagnostiken, Therapien, aber auch rund um die Digitalisierung, welche die Arzt-Patienten-Beziehung auf eine ganz neue Ebene befördert.

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Erhöhen Fischöl-Kapseln<br />

das Risiko?<br />

9<br />

VORHOFFLIMMERN | VON SVENJA RUNCIMAN<br />

Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen hierzulande ist das<br />

Vorhofflimmern. Omega-3-Fettsäuren wurde lange Zeit eine präventive<br />

Funktion zugeschrieben, doch eine aktuelle Metaanalyse<br />

zeigt einen gegenteiligen Effekt – jedoch nur unter bestimmten<br />

Voraussetzungen.<br />

Es kann als ein lautes Pochen wahrgenommen werden, als Zucken<br />

oder als Stolpern: Beim Vorhofflimmern bewegen sich die Vorhöfe<br />

des Herzes rasch und unkontrolliert und pumpen das Blut nicht<br />

mehr vollständig in die Kammern. Nach Angaben der Herzstiftung<br />

sind allein in Deutschland fast zwei Millionen Menschen von dieser<br />

Herzrhythmusstörung betroffen. Zu den typischen begleitenden<br />

In Deutschland gibt es fast zwei<br />

Millionen Betroffene.<br />

Symptomen zählen Schwäche- und Angstgefühle sowie Atemnot, allerdings<br />

nehmen Betroffene häufig überhaupt keine Anzeichen wahr.<br />

Besonders in diesen Fällen droht Gefahr, denn Vorhofflimmern zählt<br />

zu den wichtigsten Ursachen eines Schlaganfalls. Zudem kann das<br />

Herz geschädigt werden, wenn das Vorhofflimmern lange andauert.<br />

Fachärzte fordern daher regelmäßige Pulsmessungen und EKG-<br />

Untersuchungen für Menschen ab 65 Jahren, da die Häufigkeit im<br />

Alter deutlich zunimmt.<br />

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln!<br />

Zu den Ursachen für Vorhofflimmern zählen unter anderem Bluthochdruck,<br />

Erkrankungen des Herzmuskels, Übergewicht, eine<br />

Schilddrüsenüberfunktion oder übermäßiger Alkoholkonsum. Relativ<br />

neu im Verdacht sind auch Omega-3-Fettsäuren: Laut einer jüngst<br />

veröffentlichten Studie des Smidt Heart Institute am Cedars-Sinai<br />

Medical Center in Los Angeles steigt durch hohe Dosen in Form von<br />

Nahrungsmitteln das Risiko für die Entwicklung von Vorhofflimmern.<br />

Der Effekt scheint dabei dosisabhängig zu sein: Bei der Einnahme<br />

von mehr als einem Gramm pro Tag betrug der relative Risikoanstieg<br />

49 Prozent, bei niedriger dosierten Präparaten nur zwölf Prozent.<br />

Möglichkeiten der Therapie<br />

Abhängig vom individuellen Risiko können verschiedene Therapien<br />

angewandt werden. Häufig hilft schon eine Veränderung des Lebensstils<br />

oder eine medikamentöse Therapie. Reicht dies nicht aus, gibt<br />

es die Möglichkeit, das Herz mit Stromimpulsen wieder in den richtigen<br />

Takt zu bringen. Ebenfalls häufig eingesetzt wird die sogenannte<br />

Katheterablation, bei der bestimmte Stellen im Vorhof verödet werden.<br />

Und auch der technologische <strong>Fortschritt</strong> kann Betroffenen helfen:<br />

Smartphones und -watches können mittlerweile Schlafmuster<br />

aufzeichnen, körperliche Aktivität erfassen und sogar den Herzrhythmus<br />

überwachen. Dies könnte nach Ansicht von Fachleuten sowohl<br />

die Früherkennung als auch die Behandlung künftig erleichtern. <br />

Gastbeitrag<br />

Schmerzen in den Beinen<br />

ernst nehmen!<br />

Schmerzen in den Beinen können die Folge einer Durchblutungsstörung<br />

und unter Umständen lebensbedrohlich sein. Risikofaktoren für die<br />

Erkrankung sind Rauchen, Diabetes mellitus, hoher Blutdruck und Übergewicht.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin<br />

e. V. erklärt die verschiedenen Stadien der Arteriosklerose.<br />

Rund 4,5 Millionen Menschen<br />

in Deutschland leiden an der<br />

peripheren arteriellen Verschlusskrankheit<br />

(pAVK)<br />

– viele, ohne es zu wissen.<br />

Die pAVK wird häufig erst in<br />

fortgeschrittenen Stadien erkannt:<br />

Längere Gehstrecken<br />

können nicht mehr bewältigt<br />

werden, Schmerzen können<br />

im Verlauf auch in Ruhe<br />

auftreten. Ursache hierfür<br />

sind Ablagerungen in den<br />

Gefäßen, welche die Sauerstoffzufuhr<br />

der Muskeln beeinträchtigen.<br />

In der Regel<br />

sind nicht nur die Gefäße der<br />

Beine betroffen, sondern alle<br />

Arterien des Körpers. Somit<br />

steigt auch die Gefahr, einen<br />

Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />

zu erleiden. Das Fortschreiten<br />

der Gefäßverkalkung<br />

kann durch eine gesunde Lebensweise,<br />

Bewegung oder<br />

medikamentös abgemildert<br />

werden. Wird die betroffene<br />

Person jedoch in ihrem Alltag<br />

eingeschränkt, hat sie weitere<br />

gesundheitliche Probleme<br />

wie Herzschwäche oder sind<br />

die konservativen Therapiemaßnahmen wie Gehtraining ausgeschöpft,<br />

können Gefäßmediziner mit Kathetertherapieverfahren das verengte oder<br />

verschlossene Gefäß behandeln. Wenn die Beine sogar im Ruhezustand<br />

schmerzen und sich Wunden und Geschwüre bilden, hat die pAVK ein lebensbedrohliches<br />

Stadium erreicht. Dann muss sofort ein Krankenhaus aufgesucht<br />

werden, denn in dieser kritischen Phase droht die Beinamputation.<br />

So weit muss es nicht kommen! Nehmen Sie auch gelegentliche Beinschmerzen<br />

ernst und ärztlichen Rat in Anspruch. Ein Angiologe wird die Diagnose<br />

stellen und Ihnen die geeignete Therapie empfehlen.<br />

© DGA<br />

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ISHR<br />

International Society for Heart Research<br />

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WORLD CONGRESS<br />

International Society<br />

for Heart Research<br />

12–15 JUNE<br />

2022

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