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PROMAGAZIN April 2022

Unsere Themen der April-Ausgabe: Große Arbeitgeber, 20 Jahre Innovationsregion Hohenlohe

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Große Arbeitgeber | WIRTSCHAFT<br />

Produktion bei Weber-Hydraulik: Steigende Stahlpreise und Materialknappheit stellen den Güglinger Weltmarktführer vor<br />

Herausforderungen.<br />

Die Situation genau<br />

beobachten<br />

Die Bilder der Verwüstung aus ukrainischen Städten erschüttern.<br />

Der Krieg und die Sanktionen gegenüber Russland hinterlassen auch<br />

Spuren in der deutschen Wirtschaft. Unternehmen aus Heilbronn-<br />

Franken sind in unterschiedlichem Ausmaß betroffen.<br />

Die Auswirkungen des Krieges<br />

zwischen Russland und der Ukraine<br />

sind bei Weltmarktführern<br />

in Heilbronn-Franken spürbar – in unterschiedlichem<br />

Ausmaß. Die Würth-<br />

Gruppe beispielsweise beschäftigt in<br />

der Ukraine 118 Mitarbeitende. „Es<br />

handelt sich dabei um eine Gesellschaft<br />

der Würth-Linie, die im klassischen<br />

Kerngeschäft der Herstellung<br />

und dem Vertrieb von Montage- und<br />

Befestigungsmaterial tätig ist“, erläutert<br />

Sigrid Schneider, Pressesprecherin<br />

der Würth-Gruppe. Auch in Russland<br />

sind rund 780 Mitarbeitende in<br />

sechs Gesellschaften für den Konzern<br />

tätig. „Dazu zählen neben den drei<br />

Würth-Linie-Gesellschaften auch Unternehmen<br />

aus dem Bereich der Allied<br />

Companies zum Beispiel der Würth<br />

Elektronik Gruppe“, ergänzt sie.<br />

Die Geschäftstätigkeit in der Ukraine,<br />

in Russland und Belarus ist bis<br />

auf Weiteres eingestellt. „Wir tragen als<br />

Familienunternehmen die Verantwortung<br />

für unsere Mitarbeitenden weltweit.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen in<br />

der Ukraine als auch in Belarus und<br />

Russland erhalten finanzielle Unterstützung“,<br />

sagt Schneider.<br />

Die Auswirkungen des Krieges<br />

auf die wirtschaftliche Situation der<br />

Würth-Gruppe in Deutschland seien<br />

bislang überschaubar. „Die Würth-<br />

Gruppe bezieht nur einen sehr geringen<br />

Anteil ihrer Produkte aus der Ukraine,<br />

aus Russland oder Belarus“, sagt<br />

Schneider. Der Krieg habe daher keine<br />

unmittelbare Auswirkungen auf Lieferfähigkeit<br />

und Versorgungssicherheit.<br />

Im Übrigen sei durch konzerneigene<br />

Produktionsbetriebe in Deutschland<br />

und Europa eine gewisse Unabhängigkeit<br />

von globalen Lieferketten<br />

gewährleistet. „Die indirekten Auswirkungen<br />

der Ukraine-Krise auf Rohstoff-<br />

oder Energielieferungen an unsere<br />

Vorlieferanten lassen sich im<br />

Augenblick nicht final bewerten. Wir<br />

beobachten die Situation sehr genau“,<br />

sagt Schneider.<br />

Foto: Mario Berger<br />

Der Ventilatorenspezialist Ziehl-<br />

Abegg unterhält ein Vertriebsbüro mit<br />

vier Mitarbeitenden in Kiew sowie eine<br />

Niederlassung mit 30 Mitarbeitenden<br />

in Moskau. „Die Geschäfte sind in beiden<br />

Ländern zum Erliegen gekommen“,<br />

berichtet Unternehmenssprecher<br />

Rainer Grill. Das sei mit<br />

Umsatzverlusten verbunden, wenngleich<br />

diese oft indirekt zum Tragen<br />

kommen. „Wir beliefern internationale<br />

Kunden, die ebenfalls Geschäfte mit<br />

Russland oder der Ukraine machen.<br />

Brechen diesen die Aufträge weg, brechen<br />

sie auch uns weg“, sagt Grill.<br />

Diese Erfahrung habe Ziehl-<br />

Abegg bereits 2014 nach der Annexion<br />

der Krim und dem darauf folgenden<br />

Embargo gemacht. Ein japanisches<br />

Bahnprojekt in Russland, bei dem Ventilatoren<br />

geliefert werden sollten,<br />

musste seither auf Eis gelegt werden.<br />

Gleiches habe das Hohenloher Unternehmen<br />

bei deutschen Viehstallausrüstern<br />

erlebt, die ihre Geschäfte mit<br />

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Foto: Ziehl-Abegg<br />

Ventilatorenproduktion bei Ziehl-<br />

Abegg: Das Unternehmen hat Erfahrung<br />

mit Embargos. Wegen der<br />

Annexion der Krim mussten Projekte<br />

in Russland auf Eis gelegt werden.<br />

Russland ebenfalls nicht mehr fortsetzen<br />

konnten.<br />

Eher indirekt ist Weber-Hydraulik<br />

in Güglingen betroffen. „Wir haben<br />

keine direkten Kunden oder Lieferanten<br />

in der Ukraine oder Russland. Allerdings<br />

kommt ein hoher Anteil des<br />

in Europa weiterverarbeiteten Stahls<br />

aus diesen Ländern“, sagt Christine<br />

Grotz, geschäftsführende Gesellschafterin<br />

von Weber-Hydraulik. Die Auswirkungen<br />

des Krieges bekomme ihr<br />

Unternehmen aber auf dem Beschaffungsmarkt<br />

zu spüren. „Die aktuelle<br />

Herausforderung ist, den hohen Auftragsbestand<br />

mit reduzierter Materialverfügbarkeit<br />

abzuarbeiten. Von<br />

Produktionsausfällen oder gar Schließungen<br />

sind wir jedoch nicht betroffen“,<br />

sagt Grotz.<br />

Diese Beispiele zeigen, dass regionale<br />

Weltmarktführer die derzeitige<br />

Situation trotz der bestehenden Herausforderungen<br />

verkraften können. Es<br />

gibt bislang keine existenzbedrohenden<br />

Auswirkungen auf die genannten<br />

Unternehmen. Was die Zukunft bringt,<br />

bleibt ungewiss – vor allem hinsichtlich<br />

der Energieabhängigkeit von Russland.<br />

<br />

Dirk Täuber<br />

27. Mai & 2. September<br />

14 <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />

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