America Latina 2022
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THEMEN | LÄNDERPORTRÄT<br />
GUATEMALA<br />
Streifzüge<br />
Christenglaube<br />
und Mayakult,<br />
ein Indiomarkt<br />
und ein kurioser<br />
Friedhof<br />
Verschmelzung von Christentum und traditioneller Weltanschauung der Maya<br />
Das können Menschen wie du und ich<br />
sein, lokale Geschäftsleute wie Metzger<br />
und Tuk-Tuk-Fahrer, sogar Touristen.<br />
Der 56-jährige gibt Räuchergaben ins<br />
Feuer, Pinienharze, getrocknete Pinienrindenstückchen.<br />
Einmal wirft er eine<br />
komplette Kerzenpackung hinein und<br />
stochert mit einem Stab in den Funken<br />
herum. Seine Fingernägel sind rußgeschwärzt.<br />
Gewissenhaft murmelt er<br />
Gebetsformeln auf Quiché, eine von 21<br />
erhaltenen Mayasprachen in Guatemala.<br />
„Ich habe unserem Gott Ajau gedankt<br />
und ihn um Schutz gebeten“, erklärt Batzibal<br />
Morales nach Abschluss sein dreiviertelstündiges<br />
Zeremoniell. Dabei hat<br />
er auch Schnaps ins Feuer gekippt.<br />
Die Kleinstadt Chichicastenango, im<br />
westlichen Hochland gelegen, steht wie<br />
kaum eine andere für die Verschmelzung<br />
von Christentum und traditioneller<br />
Weltanschauung der Maya. Die<br />
achtzehn Stufen hinauf zur Hauptkirche<br />
Santo Tomás, von den Spaniern 1540<br />
auf einer Anhöhe über einem zerstörten<br />
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