Spökenkieker Nr. 442 - 05/2022
Abschied von Sabines Blumenhof in Sassenberg // Schützenfest in Milte // Pfingst-Musikschau in Sassenberg // Sonnenbrillen-Trends 2022 // Schützenfest im Ostbezirk Warendorf // Schützenfest der Eintracht Warendorf // Ausbildung & Beruf - Stellenmarkt -Seiten im Spökenkieker // u.v.m.
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38<br />
„Papa, da steht ein Dinosaurier im Garten“<br />
v.l. André Magel, Tobias Hülsmann und Andreas Friesen (Foto: Ackermann)<br />
Wenn ein Dinosaurier im Garten<br />
dann ist das schon etwas Besonderes.<br />
Und das erste Vater-Kind-Wochenende<br />
des Familienzentrums<br />
Sassenberg war wieder etwas Besonderes.<br />
14 Papas mit 19 Kindern<br />
im Alter von drei bis zehn Jahren auf<br />
den Weg in die evangelische Jugendbildungsstätte<br />
nach Nordwalde.<br />
Hier wurden sie Lilith Spitzer<br />
(Erzieherin in Ausbildung) und Dirk<br />
Ackermann schon sehnsüchtig erwartet.<br />
Nach dem die Zimmerverteilung<br />
geregelt war wurden zuerst Namensschilder<br />
gebastelt, damit diejenigen<br />
die schon lesen konnten, die<br />
anderen Personen mit Namen ansprechen<br />
konnten. Ein schönes Bild<br />
auf der Brust erfüllte aber auch für<br />
die nichtlesenden Gäste ihren<br />
Zweck. Den Abend verbrachten alle<br />
36 Personen auf dem nahegelegenen<br />
Spielplatz der Grundschule. Hier<br />
konnten sich Kinder und Väter etwas<br />
näher kennenlernen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren<br />
stand das Wochenende wieder unter<br />
einem Motte. An diesem Wochenende<br />
lautete das Motto „Zoo &<br />
Co.“. Am Samstag verkleideten sich<br />
alle Kinder und Väter als ihr Lieblingstier.<br />
Dabei wurde gebastelt und<br />
nach Belieben geschminkt. Hier<br />
tauchte dann auch plötzlich ein ca.<br />
drei Meter großer Dinosaurier im<br />
Garten der Jugendbildungsstätte.<br />
„Papa, da steht ein Dinosaurier im<br />
Garten“, rief ein Kind völlig ungläubig.<br />
Für den Nachmittag hatten Lilith<br />
und Acky dann eine erlebnispädagogische<br />
Wanderung für alle Tiere<br />
vorbereitet, bei der allerhand Aufgaben<br />
bewältigt werden mussten. Die<br />
anschließende Konferenz der Tiere<br />
wurde auf Papas Schoß am Lagerfeuer<br />
abgehalten. Neben Steaks,<br />
Würstchen und Stockbrot, gab es<br />
noch Marshmellows mit Keksen.<br />
Nordwalde ist schließlich nur einmal<br />
im Jahr. Zumindest für die Gäste,<br />
denn für Lilith und Acky geht es im<br />
Juni mit zwei weiteren Wochenenden<br />
weiter. „Die Nachfrage in diesem<br />
Jahr war enorm groß, so dass<br />
die Stadt Sassenberg der Nachfrage<br />
gerne nachgekommen ist, ein drittes<br />
Wochenende anzubieten. Insgesamt<br />
werden bis Ende Juni 43 Väter<br />
mit 55 Kindern in Nordwalde erwartet.<br />
Die anderen Mottos, die die Väter<br />
bei den Vortreffen immer selbst<br />
wählen, werden an dieser Stelle natürlich<br />
noch nicht verraten.<br />
Ein 1000 Euro Helau für die Jugend<br />
KCK unterstützt Jugendarbeit der Musikzüge<br />
Karneval im heißen Frühsommer für einen guten Zweck – in Sassenberg<br />
ist immer was los. (Foto: Rieder)<br />
„Wir machen eigentlich jährlich ein<br />
Sommerfest vom KCK“, sagte Prinz<br />
Lui I., Ludger Hoppe, „nur 2020 fiel<br />
das aus“. Aber 2021 konnte es<br />
stattfinden und der Erlös wird traditionell<br />
gespendet. Schnell war klar,<br />
dass in diesem Jahr die Musikzüge<br />
die Empfänger des Geldes sein würden.<br />
„Wir dachten uns: Warum in die<br />
Ferne schweifen? Die Musikzüge unterstützen<br />
uns bestens, da können<br />
wir gerne etwas zurückgeben“, erläutern<br />
Prinz Lui und seine Prinzessin<br />
Babsy I., Barbara Hoppe.<br />
„Die konnten ja auch fast nichts machen,<br />
keine Auftritte und damit auch<br />
weniger Nachwuchsgewinnung“, erklärt<br />
der Karnevalsprinz, seines Zeichens<br />
selber Trompeter bei den Oldies<br />
und Ramba Zamba. „Und ohne<br />
Nachwuchs ist schlecht für die Zukunft“,<br />
sagt er. Somit durften sich<br />
jetzt die drei Sassenberger Musikzüge<br />
Spielmannszug, Sassenberger<br />
Landsknechte und Gebrasa-Blasorchester<br />
jeweils über einen Scheck in<br />
Höhe von 333 Euro freuen, die der<br />
Prinz den Vertreterinnen der Vereine<br />
umhängt. Lustig dekoriert an eine<br />
Kordel gebunden und mit einer Plastiktröte<br />
verziert.<br />
„Wir hätten auch den Oldies und<br />
Ramba Zamba was geben können –<br />
aber die haben ja nun wirklich keine<br />
Jugend“, lacht der Prinz noch, während<br />
ihm die Vereinsvertreterinnen<br />
versprechen, die Gelder für beispielsweise<br />
in Uniformen für Kinder,<br />
Instrumente und Fahrten zu investieren.<br />
Prinz Lui I. hofft derweil auf die Erfüllung<br />
des letzten seiner närrischen<br />
Paragraphen: „Musik verbindet, ob<br />
jung oder alt. So soll auf der PriPro<br />
2021 (es muss jetzt natürlich 2023<br />
heißen) das Dach der Herxfeld-Narrhalla<br />
zum Beben gebracht werden.<br />
Als Opening verpflichte ich alle Sassenberger<br />
Musikformationen (Fanfarenzug<br />
Sassenberger Landsknechte,<br />
Oldies, Ramba Zamba, Gebrasa<br />
Blasorchester und Spielmannszug<br />
Sassenberg) unter den<br />
Dirigenten Christian Borgmann und<br />
Maik Dohm mit dem Karnevalsklassiker<br />
‚Beim Karneval in Sassenberg’<br />
und ‚Einmal Prinz zu sein’ zu starten.“<br />
– Helau!<br />
Deutsche aus Russland – Geschichte und Gegenwart<br />
Ausstellung bis 9. Juni in der Christuskirche Warendorf<br />
Foto: Rieder<br />
„Deutsche aus Russland – Geschichte<br />
und Gegenwart“ ist die Ausstellung<br />
überschrieben, die seit 19. Mai in der<br />
evangelischen Kirche in Warendorf zu<br />
sehen ist.<br />
Für Warendorf mit einem beachtlichen<br />
Anteil an Deutschen aus Russland hat<br />
diese Ausstellung eine besondere Bedeutung.<br />
Sie informiert über die deutschen<br />
Spätaussiedler aus den Staaten<br />
der ehemaligen Sowjetunion und<br />
ihre Geschichte. Sie wurde von der<br />
Landsmannschaft der Deutschen aus<br />
Russland (LmDR) mit Sitz in Stuttgart<br />
konzipiert und mit Mitteln des Bundesministeriums<br />
des Innern und für<br />
Heimat (BMI) realisiert.<br />
Ausgelöst worden war die große Welle<br />
der Auswanderung von Deutschen<br />
nach Russland am 22. Juli 1763 durch<br />
ein Manifest der deutschstämmigen<br />
Zarin Katharina der Großen. Die eingewanderten<br />
Deutschen sollten mehrheitlich<br />
den Beruf eines Ackerbauers<br />
ausüben und die endlosen Steppen<br />
der Kirgisen und Tataren für den Weizenanbau<br />
nutzen. Die Mehrheit kam<br />
aus Deutschland, wo nach dem Siebenjährigen<br />
Krieg (1756-1763) große<br />
Not und Armut herrschte.<br />
Katharina II. versprach den deutschen<br />
Einwanderern Privilegien, wie eine eigenständige<br />
deutsche Verwaltung,<br />
Glaubensfreiheit, Befreiung vom<br />
Wehrdienst, Steuerbefreiung und bis<br />
zu 30 Hektar Land für jede Familie. So<br />
entstanden in der Zeit von 1764 bis<br />
1862 viele deutsche Siedlungen an<br />
der Wolga, im Raum St. Petersburg, in<br />
der Ukraine, in Wolhynien, auf der<br />
Krim, im Kaukasus, im Baltikum und<br />
in Bessarabien (heute: Moldawien<br />
und Ukraine).<br />
Die Folgen von zwei blutigen Weltkriegen<br />
und die daraus resultierenden<br />
Konflikte mit Deutschland trafen die<br />
Nachfahren der deutschen Auswanderer<br />
in der späteren Sowjetunion<br />
hart. Es kam zu Pogromen, Deportationen,<br />
Enteignungen, Repressalien<br />
und zum Verbot der deutschen Sprache.<br />
So ist es kein Wunder, dass in der<br />
Folge viele Deutsche die Russische<br />
Föderation sowie die Nachfolgestaaten<br />
der ehemaligen UdSSR verlassen<br />
haben und ins Land ihrer Ahnen zurückgekehrt<br />
sind.<br />
Die Mehrheit der Russlanddeutschen<br />
ist inzwischen gut integriert und steht<br />
für ein Beispiel der gelungenen Wiedereingliederung<br />
in Deutschland.<br />
Durch die gezeigten Informationen soll<br />
die Ausstellung auch zum Abbau von<br />
Vorurteilen und zur Verbesserung der<br />
Akzeptanz russlanddeutscher Spätaussiedler<br />
in der deutschen Gesellschaft<br />
beitragen.<br />
Die Ausstellung ist vom 19. Mai bis 9.<br />
Juni <strong>2022</strong> in der Christuskirche Warendorf,<br />
Friedrichstraße 10, zu sehen.<br />
Am 9. Juni ist die Abschlussveranstaltung<br />
- Finissage - mit musikalischen<br />
Programm und einem Quiz geplant.<br />
Der Eintritt ist frei. Alle interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürger sowie Schulklassen<br />
und Gruppen sind herzlich<br />
eingeladen.