Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Strom-kreis
ALEXISONFIRE
Otherness (Dine Alone Records)
Kanadischer Post-Hardcore - interessant.
Zumal ALEXISONFIRE in ihrer Heimat schon
etliche Platinauszeichnungen abgeräumt haben
und die schmeißt man einem auch in
Kanada nicht so einfach hinterher.
„Otherness“ (VÖ 24. Juni 2022) jedenfalls ist die jüngste
Veröffentlichung seit beinahe zehn Jahren, also darf die Spannung
durchaus steigen. Unbedingter Anspiel-Tipp mit unmittelbarem
Sucht-Faktor: „Sweet Dreams Of Otherness“! Die „gesunde“ Härte
ist nach wie vor ein Grundelement ihres Schaffens, den Punk haben
sie sowieso nie aufgegeben, dazugekommen sind noch ausgefeiltere
Songstrukturen und der beinahe traumwandlerisch sichere Griff
zum einzig richtigen Chorus.
www.facebook.com/AOFofficial
Claudia
ANN WILSON
Fierce Bliss (Silver Lining Music)
Es ist der exakt 2.481. Stern auf der berühmten
Ruhmesmeile, auf dem Ann Wilsons
Name steht. Und da davon ausgegangen
werden darf, dass eine derartige Ehrung
nicht leichtfertig vergeben wird, kann die
so Geehrte gut und gerne als bedeutende Künstlerin gesehen werden.
Und das sehr zu Recht, denn die US-amerikanische Sängerin
und Künstlerin hat´s nach wie vor drauf, hervorragende Songs
zu schreiben. Eigenkompositionen mischen sich da harmonisch
mit Coverversionen von QUEEN oder ROBIN TROWER, und - Ann
Wilson kann das alles perfekt singen!
www.annwilson.com
Stefanie
ASTRONOID
Radiant Bloom (3Dot Recordings))
Die als verträumt verschrienen US-Boys von
ASTRONOID setzen sich mit Vorliebe zwischen
alle Stühle und fühlen sich dort ausgesprochen
wohl und bleiben mit „Radiant
Bloom“ stoisch bei ihrer Auffassung des
Metal, der dann doch das eine oder andere verstörende Bild evoziert
- denn diese Band klingt, als hätten RUSH die MARDUK
zum Frühstück verputzt oder als hätte jemand dem Black Metal
eine rosa Pudelhaube übergezogen, der sich dann mit heftigen
Doublebass-Attacken zur Wehr zu setzen versucht. Hier ist nichts,
wie es sein soll. Andererseits ist es nie schlecht, lieb gewonnene
Hörgewohnheiten mal außen vor zu lassen und sich in das
ASTRONOID-Universum fallen zu lassen. Es zahlt sich aus!
https://www.facebook.com/astronoidband Claudia
AWOLNATION
My Echo, My Shadow, My Covers and
Me (Better Noise)
In erster Linie fließen die Erlöse dieses
Albums an die JED-Foundation, einer
New Yorker Non-Profit-Organisation, die
Jugendliche und junge Erwachsene in psychischen
Krisensituation unterstützt. In zweiter Linie merkt
man dem Album an, wie groß die Freude bei AWOLNATIONs
Chefdenker Aaron Bruno war, Mitglieder von INCUBUS, NOTHING
BUT THIEVES, RISE AGAINST, HANSON und etliche mehr um
sich zu versammeln und Lieblingssongs zu zocken. So viel sei
verraten, es warten einige gelungene Überraschungen auf die
Hörer denn „My Echo, My Shadow, My Covers and Me“ ist mit
viel Herzblut gemacht und hat auch für den Verstand einiges
parat - eine überzeugende Mischung!
www.awolnationmusic.com
Jay
Call It Even
Nova (Eigenprod.)
Die Wiener Modern Rock-Band CALL IT
EVEN kann seit 2017 ihren nunmehr zweiten
Full-Length-Output vorweisen und kredenzt,
was man von ihnen bislang gewohnt
ist: Alternative Rock/Metal mit stark elektronischer
Schlagseite. Produziert wurden die 9 Songs von niemand
Geringerem als Mike Wolff, der ja auch die Sounds von anderen
Bands wie KONTRUST oder PAIN IS kreiert, weshalb man hier
absolut internationale Qualität geliefert bekommt.
Musikalisch schwingen die Songs zwischen Fun Rock „Karma“ und
atmosphärisch „Limits“. An CALL IT EVEN wird man in den nächsten
Jahren wohl genauso wenig vorbeikommen wie an anderen
Szenegrößen wie ALL FACES DOWN oder VERTILIZAR.
https://www.callitevenofficial.com
Stefan
CLASSLESS ACT
Welcome To The Show
(Better Noise Music)
So eine nette Einladung nimmt man natürlich
gerne an und nicht anders erging es
da Vince Neil und Justin Hawkins, die bei
ihren eigenen Formationen MÖTLEY CRÜE
beziehungsweise THE DARKNESS gehörig für Furore gesorgt haben
und nach wie vor sorgen. Nichts anderes haben CLASSLESS ACT
im Sinn, stellen sie doch bereits im gleichnamigen Titeltrack, wo
Vince Neil gastieren darf, klar, dass selbst wenn jemand auf die
Idee kommen sollte, ihnen jegliche Klasse abzusprechen, dieser
recht schnell eines Besseren belehrt wird, denn „Welcome To The
Show“ hat jede Menge Klasse und geht rockig-frech nach vorn. Für
ein Debüt ist die Scheibe jedenfalls schon ganz schon ausgereift,
aber da geht sicher noch mehr!
www.classlessact.com/
Claudia
DEFECTED DECAY
Troops Of Abomination
(Silent Watcher Records)
Düster, brutal-, ERSTKLASSIG. DEFECTED
DECAY sind aus dem Underground zurück
und bringen uns ein wenig Old School,
ein bisschen Death Metal, und extrem viel
Talent mit. Mit ihrem neuesten Album „Troops Of Abomination“
setzen sie neue Maßstäbe und jagen uns durch 10 Songs, die
in deinen Gehörgängen bleiben und Türen öffnen, von denen
du keine Ahnung hattest. Nicht umsonst ist Dan Swanö von
Dirk Padtberg, Daniel Funke und Thomas Schmitz begeistert.
Dieser spezielle Sound und die brutal gute Stimme erwecken
den Teufel selbst. Veröffentlicht wird das Meisterwerk am 15.07.
Wenn das nicht eure Dämonen heraufbeschwört, weiß ich auch
nicht. Absoluter Lieblingssong von „Troops Of Abomination“:
„Siege of Death.“
Defected Decay (bandcamp.com)
Denise
DIRTY HONEY
Dirty Honey (EP/LP, Dirt Records)
Dass sie in Los Angeles zu Hause sind, hört
man DIRTY HONEY im positiven Sinn an,
die Kompositionen so wie ihr Sound sind
wiedererkennbar höchst professionell und
dirty zugleich, ohne behäbig zu wirken. Das
könnte bei einem altehrwürdigen Genre, wie dem klassischen
Hard Rock schon mal passieren, dieser Stolperfalle weichen DIRTY
HONEY jedoch geschickt aus. Das selbstbewusst selbstbetitelte
Album soll der Band vornehmlich in Europa den Weg ebnen, denn
zu Hause gelten sie bereits als eine der besten aufstrebenden Rock/
Hard Rock-Bands, was eine ausverkaufte Headliner-Tournee letztes
Jahr eindeutig unter Beweis stellt.
www.dirtyhoney.com
Claudia
FATAL ERROR
Saviors (Eigenprod.)
Es ist kein fataler Fehler, sich dieser bayerischen
Metalcore/Hardcore-Band mit
Neugier zuzuwenden und zweifellos gibt es
da eine Affinität zu „The Walking Dead“, in
dieser Serie sind die „Saviors“ ja brutale
Überlebenskünstler, die durch eine feindliche Umwelt wüten.
FATAL ERROR sind da in einer vergleichsweise besseren Position,
denn trotz durchgehend giftgrünen Artworks finden die beherzt
aufspielenden Rosenheimer eine zumindest so heile Welt vor, dass
sie die Möglichkeit haben, ihren laut Eigendefinition „Bavarian
Schubcore“ unter die Leute zu bringen.
„Saviors“ ist ein rundum spannendes Album und daher dringend
empfehlenswert. Fatalismus hin oder her - hier heißt’s zugreifen!
www.facebook.com/fatalerrorhc
Claudia
HARROWIST / MOSSADEQ /
THOSAR / JUSTICE LOST
Murska Zadruga
(Split, Grazil Records)
Audio-Kassetten, so gehasst sie immer
waren, sind gemeinsam mit dem guten
alten Vinyl heute irgendwie eine Nabelschnur in die graue
Metal-Vorzeit. So haut uns jetzt auch Grazil Records diesen
rein steirischen (Weiz & Graz) Vierer-Split-Sampler auf schickem
Magnetband um die Öhrchen. HARROWIST fetzen kurz und
bündig Metal Core-lastigen Hardcore à la EARTHTONE 9 vom
Leder, THOSAR beschleunigen ihren Sludge-Puls ein wenig
weg vom Doom-Core, garniert mit mächtigen Bass-Läufen. Die
mysteriösen, „experimentellen Hard-Rocker“ (Eigendefinition)
von MOSSADEQ sind dann eher in der dunkleren Progressiv-
Ecke zuhause, irgendwo zwischen Post-Death und Dark Drone
- „Одеса“ (Odessa) ist dann auch mehr Klangkulisse als Lied.
Und schließlich sorgen die Jungs von JUSTICE LOST mit kern(öl)
IN APHELION
Moribund
(Edged Circle Productions)
Man nehme ein letale Dosis CRYPTOSIS,
gebe dazu eine ordentliche Portion
NECROPHOBIC und fertig sind IN APHELION.
Im Einzelnen geht es hier um Schlagwerker
Marco Prij von den Erstgenannten und NECROPHOBICs
Sebastian Ramstedt, in dieser Formation schwer beschäftigt mit
Gesang, Leadgitarre und Bass, und doch findet er Zeit, sich mit
Bandkollegen Johan Bergebäck die irrsten Gitarrenduelle zu liefern.
Darüber hinaus schreit sich Ramstedt die vorzugsweise schwarze
Seele derartig aus dem Leib, dass hier keinerlei Fragen offenbleiben.
Aphelion ist der Punkt, an dem die Erde am weitesten von
der Sonne entfernt ist, demnach ist die düstere und unheilvolle
Grundstimmung nur folgerichtig.
Totgeweiht? Möglich. Sterbend? Keinesfalls.
www.facebook.com/inaphelion
igem Thrash für ein Happy End.
www.facebook.com/grazilRecords
Mike
38 39
Claudia
KADAVERMARCH
Into Oblivion (Last Mile Records)
Dass die Band Potenzial hat, zeigt sie vor
allem mit den Songs „1000 Yard Stare“
und „Flowering Death“ eindrucksvoll.
Musikalisch und auch stimmlich lässt sich
die Band perfekt in den modernen Stoner
Doom einordnen. In relativ komprimierter Form (kein Song ist
länger als 7 Minuten) formen die Dänen 9 Songs, die Lust auf
kommendes Material machen. Dem Produzenten gehört ein Lob
ausgesprochen, der Sound ist perfekt auf die Band zugeschnitten,
die noch dazu ein ganz bestimmtes Alleinstellungsmerkmal besitzt,
und zwar ein Gesangsduett. Ken Holst und Andreas Benthien
geben den Songs zusätzlich zu dem allgemein fetzigen Sound den
psychodelischen 70s-Vibe - einfach top!
https://www.facebook.com/kadavermarch Philipp
LAMBDA
Vere Modus (Eigenprod.)
„Vere Modus“ wurde am 25.02.2022
veröffentlicht und beinhaltet sieben
Instrumentalnummern, die alle unterschiedliche
Stimmungen beim Hörer erzeugen. Die
Musik der tschechischen Band eignet sich gut
für längere Autofahrten und bringt einen zum Nachdenken. Der erste
Song „Chaos“ fängt relativ ruhig an und steigert sich langsam zu
einer rockigen Instrumentalnummer. Song #2 geht ähnlich weiter,
gefällt mit seinem rockigen Riffs und melodischen Solos. „Hémerá“
und „Mons“ sind schöne 4-Minuten Nummern, die mit ihrer Melodie
und Instrumentierung gefallen. Die letzten Nummern „Lignum“,
„Terra“ und „Vita“ beenden das starke Instrumentalalbum.
https://www.facebook.com/lambdacz Mike Ramone
MANIC DAYS
Crash EP (Manic Days Records)
Die 5 Songs starke Debüt EP der Wiener
Alternative/Punkrock-Band zeigt bereits ihr
Stärken auf und gefällt mit seinen Facetten.
Der erste Song „Crash“ mit rockigen Gitarren