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NK 06_2022 Vorwerk

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WWW.NETWORK-KARRIERE.COM <strong>06</strong>.<strong>2022</strong><br />

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EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB<br />

Initiative<br />

Nebentätigkeit 20 22<br />

ZKZ 66685<br />

VORWERK<br />

REKORDJAHR 2021:<br />

MEHR BERATER,<br />

MEHR WACHSTUM,<br />

MEHR UMSATZ<br />

Dr. Thomas Stoffmehl, Sprecher des<br />

Vorstands der <strong>Vorwerk</strong> Gruppe<br />

Martin Limbeck:<br />

„Dodoland – Uns geht‘s zu gut!“<br />

– Ein Weckruf für Gesellschaft<br />

und Wirtschaft!<br />

Finanzminister<br />

Christian Lindner:<br />

Steuerschätzung <strong>2022</strong>:<br />

Kein Spielraum für neue<br />

Ausgabenprogramme.<br />

Seldia President<br />

Beatrice Nelson-Beer:<br />

Gute Aussichten:<br />

European Direct Selling<br />

Conference <strong>2022</strong>.<br />

Dirk Ulaszewski:<br />

Yllasports Team bietet auf<br />

Gran Canaria individuelle Abenteuer.<br />

www.seitz-mediengruppe.de<br />

NETWORK-<br />

KARRIERE<br />

VERBINDET


TITELSTORY<br />

17<br />

„DER DIREKTVERTRIEB IST DIE<br />

KER<strong>NK</strong>OMPETENZ DES UNTERNEHMENS“<br />

ENTWICKLUNG: BERATER-/INNEN KOBOLD UND THERMOMIX<br />

83.143<br />

88.239<br />

100.<strong>06</strong>2<br />

52.191<br />

60.509 61.782 60.393 60.<strong>06</strong>6<br />

66.441<br />

2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Dr. Thomas Stoffmehl, Sprecher des Vorstands Hauke Paasch, Vorstand Dr. Thomas Rodemann, Vorstand<br />

Vorstand <strong>Vorwerk</strong> SE & Co. KG<br />

Der Mut zu Neuerungen und der Anspruch<br />

an höchste Qualität haben<br />

<strong>Vorwerk</strong> zu einem weltweit erfolgreichen<br />

Unternehmen mit langer<br />

Tradition gemacht. <strong>Vorwerk</strong> wurde<br />

1883 in Wuppertal gegründet und<br />

entwickelte sich im Laufe der<br />

139-jährigen Firmengeschichte zu<br />

einer Unternehmensgruppe mit<br />

Weltgeltung, die schon seit vielen<br />

Jahren zu den größten internationalen<br />

Direktvertriebsunternehmen<br />

zählt und regelmäßig kontinuierliche<br />

Umsatzsteigerungen melden<br />

kann. Nun liegen die Umsätze des<br />

Jahres 2021 der <strong>Vorwerk</strong>- Unternehmensgruppe<br />

vor, die mit 3.383 Milliarden<br />

Euro Umsatz ein weiteres Rekordjahr<br />

bescheinigen.<br />

Network-Karriere Herausgeber<br />

Bernd Seitz sprach mit Dr. Thomas<br />

Stoffmehl, Sprecher des Vorstands<br />

der <strong>Vorwerk</strong> SE & Co. KG,<br />

über ein auch für <strong>Vorwerk</strong> sicher<br />

nicht einfaches Jahr 2021 und über<br />

die künftigen Unternehmens-Pläne<br />

und -Ziele.<br />

<strong>NK</strong>: 2021, im Jahr nahezu weltweiter<br />

Coronabeschränkungen einen<br />

Umsatzzuwachs von 6,4 % zu erreichen,<br />

verdient Lob und Anerkennung.<br />

Für die Erzielung eines Gesamtumsatzes<br />

in Höhe von 3.383<br />

Milliarden Euro gebührt dem Vorstand<br />

und der riesigen <strong>Vorwerk</strong>-<br />

Mitarbeiter und -Vertriebscrew<br />

eine ganz besondere Wertschätzung.<br />

Wie kommt es, dass <strong>Vorwerk</strong><br />

relativ ohne sichtbare Schrammen<br />

durch das Coronajahr gekommen<br />

ist?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Die positive<br />

Entwicklung ist sicherlich ein eindrucksvoller<br />

Beleg für die Attraktivität<br />

und Stärke des personengestützten<br />

Direktvertriebs. Es haben sich<br />

viele neue Beraterinnen und Berater<br />

für <strong>Vorwerk</strong> entschieden. So konnten<br />

wir mit unserem Geschäftsbereich<br />

Thermomix insgesamt<br />

weltweit gut 7 % Umsatzwachstum<br />

erreichen<br />

und liegen in diesem<br />

Produktbereich jetzt<br />

bei 1,7 Milliarden Euro<br />

Umsatz. Noch erfreulicher<br />

ist die Entwicklung<br />

nach Jahren der<br />

Stagnation bei Kobold.<br />

Wir sind im letzten Jahr<br />

bei Kobold 16,5 % gewachsen.<br />

Das ist eine exzellente<br />

Nachricht mit dem Hintergrund,<br />

dass wir hier den Turnaround des<br />

Geschäftes definitiv erreicht haben.<br />

Aber: So ganz unbeschadet ging das<br />

auch bei uns natürlich auch nicht. In<br />

China zum Beispiel, brach der Markt<br />

durch die großflächigen Lockdowns<br />

fast völlig zusammen. Das Leben<br />

funktioniert dort anders, in den kleinen<br />

Wohnungen können keine Thermomix-Vorführungen<br />

stattfinden<br />

und in öffentlichen Räumen bremste<br />

die Pandemie viele Aktivitäten aus.<br />

<strong>NK</strong>: Aus den Unternehmenszahlen<br />

ist ersichtlich, dass zwischen 2014<br />

und 2018 die Anzahl der Thermomix-<br />

und Kobold-Berater und Beraterinnen<br />

konstant bei ca. 60.000<br />

lag. Von 2019 bis zum 1. Quartal<br />

Vorstandsprecher Dr. Thomas Stoffmehl<br />

<strong>2022</strong> stieg die Beraterzahl von<br />

66.000 auf über 100.000. Wie ist<br />

das zu erklären?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Wir haben<br />

Mitte 2019, zu der Zeit als ich zu <strong>Vorwerk</strong><br />

kam, zunächst die vorhandene<br />

Unternehmens-Strategie Revue<br />

passieren lassen und dann den Direktvertrieb<br />

als die Kernkompetenz<br />

des Unternehmens, in den Mittelpunkt<br />

aller Überlegungen gestellt<br />

und unser Geschäft für Beraterinnen<br />

und Berater attraktiver gemacht. Dies<br />

haben wir in jedem Statement, das<br />

wir als Unternehmen abgaben, als<br />

die zentrale Botschaft unseres Tuns<br />

ganz klar kommuniziert. Die eigentliche,<br />

wesentliche Veränderung war<br />

es, unseren Beraterinnen und Beratern<br />

weit mehr den Rücken zu<br />

stärken, ihnen zu zeigen, dass<br />

sie für das Unternehmen<br />

und die Kunden wichtig<br />

sind und sie stets im Zentrum<br />

aller unserer Aktivitäten<br />

stehen.<br />

Dazu gehört auch, dass<br />

wir kein E-Commerce<br />

betreiben wollen, das<br />

Geschäfte am Berater<br />

vorbei ermöglichen würde.<br />

Bei <strong>Vorwerk</strong> gibt es, zum<br />

Beispiel für die Thermomix-<br />

Journey, Berater Websites, genannt<br />

MySites. Diese wurden mittlerweile<br />

in Deutschland und in Frankreich<br />

gelauncht. In Deutschland sind<br />

wir jetzt fast ein Jahr damit unterwegs,<br />

in Frankreich etwas kürzer. In<br />

diesen beiden Ländern machen wir 8<br />

bis 10 % unseres Thermomix-Umsatzes<br />

online. Unsere Beraterinnen und<br />

Berater betreiben also ihren eigenen<br />

Webshop, generieren damit Leads<br />

und vernetzen zudem ihre Kunden.<br />

Es gibt jedoch keinen allgemeinen<br />

<strong>Vorwerk</strong> Webshop, wo man den<br />

Thermomix kaufen kann, sondern es<br />

gibt zum Beispiel den „Hans Müller<br />

Webshop“ oder „Thomas Stoffmehl<br />

Webshop“ den wir im <strong>Vorwerk</strong>- Corporate-Look-and-Feel<br />

unseren Beraterinnen<br />

und Beratern zur Verfügung<br />

stellen. Das Ziel der Shop Inhaber<br />

ist es, potenzielle Kunden für das<br />

Produkt zu interessieren und möglichst<br />

eine Vorführung zu vereinbaren.<br />

Es gibt auch Kunden, die sagen<br />

„ich kenne den Thermomix schon“<br />

oder „ich will keine Vorführung“, sondern<br />

nur schnell und unkompliziert<br />

direkt einen Thermomix bestellen<br />

wollen.<br />

Diesen können sie dann komplett digital<br />

online auf MySites ihres Beraters<br />

kaufen. Interessant und bemerkenswert<br />

ist, dass ungefähr ein Drittel derjenigen,<br />

die den Vorgang sozusagen<br />

rein digital durchlaufen, am Ende des<br />

Check-out Prozesses den sogenannten<br />

Welcome Service buchen. Das<br />

heißt, dass die Beraterinnen oder Berater<br />

zum Kunden nach Hause kommen<br />

und ihnen ihr gekauftes Gerät<br />

vorstellen. Das ist klasse, weil es für<br />

uns ein Garant dessen ist, dass wir<br />

den persönlichen Kontakt zum Kunden<br />

halten oder aufbauen können<br />

und gleichzeitig die Möglichkeit haben,<br />

daraus eine neue Buchungskette<br />

zu generieren. Zu dem Zeitpunkt


18<br />

TITELSTORY<br />

ist dieser Welcome Service mit dem<br />

bereits verkauften Thermomix die<br />

willkommene Einführung zuhause.<br />

<strong>NK</strong>: Wie sich ab 2019 die Zahlen<br />

der Thermomix- und Kobold- Berater<br />

entwickelt haben, ist wirklich<br />

beeindruckend. Im Direktvertrieb<br />

stellt sich die Frage, wie viele der<br />

genannten Beraterinnen und Berater<br />

schlussendlich wirklich aktiv<br />

sind und welches weitere Steigerungspotenzial<br />

vorhanden ist?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Jedes Direktvertriebsunternehmen<br />

braucht möglichst<br />

viele Beraterinnen und Berater.<br />

Doch unter dem Strich entscheidet<br />

nicht die Quantität, sondern die Qualität.<br />

Sprich die Aktivität und der Verkaufserfolg.<br />

Das kann auch bei <strong>Vorwerk</strong><br />

nicht anders gehandhabt werden.<br />

Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Beide<br />

Geschäftsbereiche, sowohl Kobold<br />

als auch der Thermomix sind stark<br />

wachsend, was wesentlich daraus<br />

resultiert, dass sich auch die Berateranzahl<br />

kontinuierlich erhöht. Dies<br />

zeigt sich auch an der Entwicklung in<br />

den ersten vier Monaten. Wir sind<br />

auch in diesem Wirtschaftsjahr sehr<br />

gut gestartet und konnten die Anzahl<br />

unser Beraterinnen und Berater erstmals<br />

in der Unternehmensgeschichte<br />

auf mehr als 100.000 Personen<br />

ausbauen.<br />

Natürlich haben wir fantastische Produkte,<br />

die auf der ganzen Welt einen<br />

guten Namen haben und gefragt<br />

sind.<br />

Die derzeit größten Herausforderungen<br />

stecken in den Lieferketten. Das<br />

bezieht sich auf die Kostenstruktur,<br />

aber auch auf die Lieferverzögerungen<br />

von zum Beispiel elektronischen<br />

Chip-Bauteilen. Deswegen haben<br />

wir auf den Thermomix in Deutschland<br />

im Moment noch eine Wartezeit<br />

von 10 bis 11 Wochen. Die Betonung<br />

liegt auf Noch! Das wollen wir<br />

und das sollten wir bis Ende des<br />

Jahres abbauen. Externe Lieferschwierigkeiten<br />

stellen für das Unternehmen<br />

eine große Herausforderung<br />

dar, denn auf Bauteil-Produktionen<br />

im Ausland und deren weltweite<br />

Logistik hat man oft gar keinen<br />

direkten Einfluss.<br />

<strong>NK</strong>: In nahezu allen Branchen<br />

kommt es durch den Ukraine-<br />

Krieg, Corona und Naturkatastrophen<br />

zu Lieferengpassen, die von<br />

den Kunden mehr oder weniger<br />

gelassen hingenommen werden<br />

oder hingenommen werden müssen.<br />

Die Lieferzeiten für viele große<br />

Automarken liegen bereits bei<br />

zwei Jahren. Ist eine Wartezeit auf<br />

den Thermomix für die Kunden ein<br />

Problem, das die Kaufentscheidung<br />

beeinflusst?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Wir reden<br />

hier ja noch über 2021. Die Supply<br />

Chain Seite und die ganze Produktion<br />

haben einen exzellenten Job gemacht,<br />

so dass wir im Jahr 2021 faktisch<br />

überhaupt keine Beeinträchtigung<br />

spürten. Natürlich gab es jede<br />

Menge Dinge, die wir hinter den Kulissen<br />

regeln mussten, aber für die<br />

Kundinnen und Kunden gab es keine<br />

Beeinträchtigung, weil unsere Produkte,<br />

mit Ausnahme nach Weihnachten,<br />

immer lieferbar waren.<br />

Das Thema hat bei uns erst mit der<br />

Jahreswende zugeschlagen, weil<br />

gerade beim Thermomix ein einziger<br />

Mikrocontroller fehlt und das ist der<br />

Grund, warum wir seitdem und auch<br />

noch jetzt im Moment diese Verzögerung<br />

haben.<br />

Der Mikrocontroller, der beim Thermomix<br />

fehlt, kommt aus Asien.<br />

Grundsätzlich sind auch wir eingebunden<br />

in weltweite Lieferketten für<br />

bestimmte Bauteile. Unsere Produkte<br />

selber sind aber entwickelt in Europa,<br />

unser Thermomix zum Beispiel<br />

wird in Wuppertal und Frankreich<br />

produziert.<br />

Im Moment ist die Lieferverzögerung<br />

in Richtung der Kundinnen<br />

und Kunden zwar ärgerlich aber<br />

kein Grund für wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten. Das liegt<br />

auch daran, dass unsere Beraterinnen<br />

und Berater mit<br />

den Kunden guten Kontakt<br />

halten. Es ist nicht so, dass<br />

sie sagen „jetzt haben wir<br />

das Ding einmal verkauft,<br />

irgendwann unterhalten<br />

wir uns nochmal, wenn er<br />

geliefert worden ist“. Da<br />

gibt es natürlich laufende<br />

Updates, eine ständige Kommunikation<br />

und ich würde sagen,<br />

bis jetzt managen wir das<br />

gut. Aber wichtig ist auch, dass<br />

wir da auf Sicht bleiben, weil kein<br />

Mensch weiß, wie sich die Supply<br />

Chain Krise überhaupt weiterentwickeln<br />

wird.<br />

Aber wir setzen den eingeschlagenen<br />

Kurs fort. Allen Widrigkeiten zum<br />

Trotz sind wir auch im Jahr <strong>2022</strong>, wie<br />

ich vorhin sagte, wirklich sehr gut gestartet.<br />

Im Rahmen unserer Langzeitstrategie<br />

haben wir auch unsere<br />

Gruppe etwas verändert. So wurde<br />

Anfang des Jahres der Jafra Cosmetics<br />

Direktvertrieb verkauft. Eine Entscheidung,<br />

die von langer Hand vorbereitet<br />

war, weil sich das eigentliche<br />

Geschäft im Wesentlichen in Mexiko,<br />

teilweise auch in den USA abgespielt<br />

hat.<br />

<strong>NK</strong>: Mit Ihrer Aussage „Mehr Berater,<br />

mehr Wachstum, mehr Umsatz“<br />

lassen sich die Erfolgszahlen<br />

des Jahres 2021 und der phänomenale<br />

Start bis April <strong>2022</strong> auf einen<br />

Nenner bringen. Die Quantität,<br />

die Zahl der Beraterinnen und Berater<br />

ist überdurchschnittlich gewachsen.<br />

Wie hat sich die Qualität<br />

der Beraterinnen und Berater entwickelt?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Zunächst einmal<br />

hat sich die ganze Art und Weise,<br />

wie wir uns als Direktvertriebsunternehmen<br />

präsentieren, in der internen<br />

und externen Kommunikation verändert.<br />

Vorhandene Beraterinnen und<br />

Berater, aber auch vor allen Dingen<br />

potenzielle neue Berater nehmen<br />

das Unternehmen und die Produkte<br />

ganz anders wahr.<br />

Kobold war zum Beispiel in der Vergangenheit<br />

eine ziemlich Männer<br />

lastige Veranstaltung und so ein<br />

Staubsauger war eigentlich auch so<br />

wenig sexy, wenig emotional. Wenn<br />

wir jetzt die Kobold-Division nehmen,<br />

dann ist seit zwei Jahren der gesamte<br />

Auftritt von Kobold mit der neuen<br />

Produktpalette und dem Besserwischer,<br />

einfach moderner, auch in Social-Media.<br />

Wir haben damit ein exzellentes Produkt,<br />

das eben erneut bei der Stiftung<br />

Warentest in seinem Produktbereich<br />

den Siegerplatz<br />

belegt. Natürlich ist<br />

es wichtig,<br />

auch rein<br />

mit den<br />

Hard-Facts<br />

argumentieren<br />

zu können, warum man<br />

mit dem besten Produkt unterwegs<br />

ist. Viel wichtiger ist jedoch die<br />

ganze Anmutung der Besserwischer<br />

Kommunikation, die modern und mit<br />

einem Auge zwinkernd den Kunden<br />

anspricht.<br />

Das führt auch dazu, dass mittlerweile<br />

bei der bisherigen Männerdomaine<br />

Kobold, 30–40 % des Umsatzes<br />

von Frauen gemacht werden, die das<br />

Kobold-Geschäft nebenberuflich<br />

machen.<br />

Bei Thermomix führt die Begeisterung<br />

für das Produkt oft dazu, dass<br />

Menschen es in Erwägung ziehen,<br />

Ihre Begeisterung weiterzugeben<br />

und in das Geschäft einzusteigen.<br />

Das sind die Beraterinnen und Berater,<br />

die sich entschließen, unser Verdiener-Programm<br />

zu durchlaufen.<br />

Sie werden damit Teil der großen<br />

<strong>Vorwerk</strong> Community. Dabei sind ihre<br />

persönlichen Zielsetzungen sehr individuell.<br />

Sie kommen nicht unbedingt<br />

mit dem Vorsatz zu <strong>Vorwerk</strong>,<br />

„jetzt mal die nächsten zwei Jahre<br />

Thermomixe zu verkaufen“, sondern<br />

sie sagen „jetzt kaufe ich mir erst einmal<br />

selbst einen Thermomix und<br />

dann werde ich diese Investition<br />

durch Empfehlungen wieder verdienen.<br />

Also starte ich nebenberuflich<br />

als <strong>Vorwerk</strong>-Beraterin und verkaufe<br />

vier Thermomixe“. Am Ziel angekommen<br />

stellen manche ihre Aktivität<br />

wieder ein, was überhaupt nicht<br />

schlecht ist, denn sie bleiben uns ja<br />

als Fans erhalten und bringen auch<br />

weiterhin neue Empfehlungen ins<br />

Unternehmen. Andere sind überzeugte<br />

Thermomix-Nutzer, die sich<br />

zunächst über die Empfehlung einen<br />

Kundenkreis erschließen und sich so<br />

ein nachhaltiges Einkommen aufbauen.<br />

Die unumstößliche <strong>Vorwerk</strong>-Philosophie:<br />

Kein Geschäft am Berater<br />

vorbei!<br />

<strong>NK</strong>: <strong>Vorwerk</strong> ist und bleibt wohl ein<br />

klassisches Direktvertriebsunternehmen,<br />

was wohl nicht heißt, dass<br />

Überlegungen zu neuen Absatzkanälen<br />

grundsätzlich tabu sind?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Im Gegenteil,<br />

wir sind für alles offen, was den <strong>Vorwerk</strong>-Direktvertrieb<br />

und damit unsere<br />

Vertriebspartnerinnen und -Partner<br />

unterstützt und fördert. Damit<br />

sich unsere Beraterinnen und Berater<br />

in alle Richtungen entwickeln können,<br />

arbeiten wir an der Entwicklung<br />

und Umsetzung eines Omni-Cannels,<br />

der eine gleichzeitige Nutzung<br />

mehrerer Verkaufskanäle mit den<br />

Beraterinnen und Beratern im Mittelpunkt<br />

zulässt.<br />

Unser Omni-Kanal bezieht sich auf<br />

drei verbundene Kanäle. Einen Kanal<br />

belegt der Personen gestützte Direktvertrieb.<br />

Der zweite Kanal ist wie<br />

beschrieben, das Online-Geschäft<br />

mit den MySites. Den dritten Kanal<br />

decken grundsätzlich die Stores ab.<br />

Hier überarbeiten wir im Moment die<br />

bisherige Strategie, deshalb kann ich<br />

dazu noch keine konkreten Wege<br />

aufzeigen. Zunächst wollen wir die<br />

Frage, wie wir die Stores mit den Beratern<br />

verbinden, beantworten.<br />

Dazu gibt es teilweise in verschiedenen<br />

europäischen Ländern schon<br />

Tests mit interessanten Lösungsansätzen,<br />

aber noch kein verabschiedetes<br />

Konzept, ich werde jedoch<br />

nichts über das Knie brechen. Am<br />

Ende gilt für jeden einzelnen Store,<br />

egal in welchem Land der Welt, die<br />

unumstößliche <strong>Vorwerk</strong>-Philosophie:<br />

kein Geschäft am Berater vorbei!<br />

Aktuell sind in Deutschland<br />

59 Stores in Betrieb, in<br />

denen wir jeden<br />

Tag dazulernen<br />

und einer nachhaltigen<br />

Store Strategie<br />

näherkommen.<br />

Hier haben wir einen sehr<br />

starken Fokus auf das Kobold-<br />

Sortiment mit einer entsprechenden<br />

Beratung, dem Produkt- und<br />

Zubehörverkauf, immer natürlich<br />

unter Berücksichtigung der Einbeziehung<br />

der Beraterschaft, deren<br />

potenzieller Kundenkreis durch eine<br />

Festgebietseinteilung gesichert ist.<br />

Wenn Sie im Store einen Staubsauger<br />

oder Zubehör kaufen, wird dem<br />

für Ihren Wohnsitz verantwortlichen<br />

Berater dieser Kauf angezeigt. Er<br />

wird dann mit Ihnen Kontakt aufnehmen,<br />

und sich künftig um Service-<br />

und Nachsorge-Termine zu kümmern<br />

– zumindest, wenn der Kunde<br />

damit einverstanden ist.<br />

<strong>NK</strong>: Rund 10% aller Thermomix-<br />

Käufe werden bereits online getätigt.<br />

Der Preis von 1.399 Euro hält<br />

also die Endverbraucher nicht vom<br />

Internet-Einkauf ab? Oder steht<br />

beim Thermomix der Preis ohnehin<br />

nicht im Vordergrund der Kaufentscheidung?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Wir verkaufen<br />

den Thermomix nicht über den Preis,<br />

wir haben ohnehin schon immer das<br />

teuerste Gerät. Ich glaube, wir haben<br />

uns in den vergangenen Jahren eine<br />

so starke Präsenz der Marke erarbeitet,<br />

dass wir Menschen gerade mit<br />

dieser Premiumpositionierung errei-<br />

<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>


TITELSTORY<br />

19<br />

chen. Das Produkt ist der Platzhirsch<br />

und hat damit natürlich auch einen<br />

Premium-Preis.<br />

Ich habe aber kein Interesse daran,<br />

möglichst viele Thermomixe zu verkaufen,<br />

wenn ich nicht sicherstellen<br />

kann, dass die Beraterin oder Berater<br />

die Vorteile des Produktes zeigen<br />

können. Denn genau das ist der Unterschied<br />

zu einem Produkt, das man<br />

schlicht und einfach online kaufen<br />

kann oder bei MediaMarkt und Saturn<br />

vielleicht nur eine preisliche Fokussierung<br />

hat.<br />

Wir verkaufen nicht über den Preis,<br />

unser geschäftliches Fundament ist<br />

tatsächlich die Beratung und die Begeisterung.<br />

Wichtig ist uns die Überzeugung<br />

unserer Kundinnen und<br />

Kunden, am Ende die richtige Kaufentscheidung<br />

getroffen zu haben.<br />

<strong>NK</strong>: Wir haben uns Eingangs dieses<br />

Interviews über den beachtlichen<br />

Zuwachs an <strong>Vorwerk</strong>-Beraterinnen<br />

und Beratern unterhalten.<br />

Auf der einen Seite spricht die allgemeine<br />

politische und wirtschaftliche<br />

Lage dafür, dass immer mehr<br />

Menschen mit ihrem Einkommen<br />

nicht mehr über die Runden kommen.<br />

Die exorbitante Verteuerung<br />

der Lebenshaltungs- und Energiekosten<br />

macht bei hunderttausenden<br />

Haushalten eine Nebentätigkeit<br />

zur Notwendigkeit. Der Direktvertrieb<br />

kann hier für Männer und<br />

Frauen, jeden Alters und aus allen<br />

Berufen haupt- und nebenberufliche<br />

Möglichkeiten bieten.<br />

Auf der anderen Seite wird die Forderung<br />

nach Work-Life-Balance,<br />

einem Ausgleich zwischen Beruf,<br />

Karriere und Privatleben lauter.<br />

Wohin geht der Weg?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Erstmal glaube<br />

ich, dass eine flexiblere Arbeitswelt<br />

grundsätzlich für den Direktvertrieb<br />

vorteilhaft ist. Nicht nur für uns,<br />

sondern für alle Direktvertriebsunternehmen,<br />

die Job-Gelegenheiten anbieten.<br />

Zum einen werden Menschen, die<br />

dazuverdienen möchten oder müssen,<br />

auch entsprechende Angebote<br />

brauchen. Es gibt jedoch auch<br />

Menschen, die mit Erreichen einer<br />

anderen Lebensphase, aus eigener<br />

Wahl nicht mehr so viel arbeiten<br />

wollen und eher die Flexibilität eines<br />

oder mehrerer Nebenjobs nutzen<br />

möchten. Bezogen auf <strong>Vorwerk</strong><br />

sind wir deswegen sehr gut aufgestellt,<br />

weil wir dem Grunde nach<br />

vom Vollzeitvertrieb bis zum Teilzeitvertrieb<br />

alle Geschäftsgelegenheiten<br />

anbieten.<br />

Wir müssen natürlich alles daransetzen,<br />

unsere Attraktivität weiter zu<br />

schärfen. Ein gutes Beispiel dafür ist<br />

es, wenn wir schauen, was wir unseren<br />

Beraterinnen und Beratern die<br />

letzten 2 ½ Jahren der Covid-Krise an<br />

zusätzlicher Unterstützung geboten<br />

haben, unter denen sie frei auswählen<br />

können und entscheiden, ob sie<br />

heute den und morgen den oder<br />

zwei gleichzeitig einsetzen. Wir werden<br />

daran gemessen, diesen Modernisierungsprozess<br />

mit großer Geschwindigkeit<br />

weiter so zu gestalten.<br />

Wenn es uns gelingt, dass sich durch<br />

die vielen, den Vertrieb direkt unterstützenden<br />

Maßnahmen, Menschen<br />

für das Unternehmen entscheiden<br />

und diese in den einzelnen Stationen<br />

länger bleiben, dann stimmt die Richtung.<br />

Zudem gibt es auch Leute, die<br />

kommen zurück. Also insofern sollte<br />

man nicht dogmatisch darüber diskutieren,<br />

welches die vielleicht noch<br />

erfolgreicheren Maßnahmen sein<br />

könnten.<br />

Alles Quote, oder was?<br />

<strong>NK</strong>: Das Handelsblatt brachte einen<br />

Bericht zum Thema Frauenquote<br />

in Familienunternehmen. Mit<br />

8,3 Prozent ist der Frauenanteil in<br />

den Geschäftsführungen der Familienunternehmen<br />

nur gut halb<br />

so hoch wie bei den DAX-Unternehmen.<br />

Neben Aldi, Deichmann<br />

und Haribo wurde auch bei <strong>Vorwerk</strong><br />

der frauenlose Vorstand bemängelt.<br />

Was sagen Sie dazu, Herr<br />

Dr. Stoffmehl?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Ich werde<br />

jetzt eine Aussage tätigen, die nicht<br />

jeder gut findet. Ich halte nicht viel<br />

davon, diese Themen immer nur<br />

quotal bezogen zu betrachten. Ich<br />

glaube, es ist extrem wichtig, dass wir<br />

die richtigen Menschen, möglichst<br />

viele begabte, begeisterte Menschen<br />

für Unternehmen gewinnen.<br />

Völlig egal welcher Herkunft,<br />

welches Geschlecht, welche<br />

Hautfarbe.<br />

Und ich glaube, dass wir dieses<br />

Thema aus zweierlei Richtung eigentlich<br />

ganz gut voranbringen.<br />

Erstens, wenn man mal auf unsere<br />

Salesforces schaut, nirgendwo gibt<br />

es mehr Diversity als dort. Das heißt,<br />

wenn Sie irgendwo auf die Bühne<br />

gehen, was Sie da sehen an unterschiedlichen<br />

Menschen, an Männern,<br />

an Frauen, an Nationalitäten. Ich<br />

glaube, das wäre so ein Parade-Beispiel<br />

für Diversity.<br />

Wenn wir über unser eigenes Unternehmen<br />

und unsere eigene Payroll<br />

sprechen, dann machen wir da gute<br />

Fortschritte. Ich spreche da übrigens<br />

nicht nur über mittleres Manage-<br />

ment, sondern auch gehobenes Management.<br />

Wir haben in verschiedenen<br />

Top-Vorstands-Positionen natürlich<br />

Frauen wie Männer. Ein interessanter<br />

Indikator ist zum Beispiel das<br />

Top-Management der Landesorganisationen.<br />

Vor drei Jahren gab es<br />

keine Frau als General Managerin in<br />

einem Land. Mittlerweile haben<br />

die Schweiz, Österreich und Frankreich<br />

jeweils eine Frau an der Spitze<br />

und auch weibliche CFOs finden sich<br />

mehr und mehr<br />

Wir kommen also voran, aber wir setzen<br />

uns keine Zeit- und Quotenvorgaben,<br />

sondern versuchen ein wirklich<br />

diverses Unternehmen zu sein<br />

und werden diese Geisteshaltung<br />

zum Wohle des Unternehmens und<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

leben.<br />

<strong>NK</strong>: Zum Schluss<br />

noch ein Thema,<br />

das uns<br />

alle beschäftigt<br />

und sich für eine Reihe von Direktvertrieben<br />

auch negativ auswirkt.<br />

Welche Auswirkungen hat der Ukrainekrieg<br />

und die Russland Sanktionen<br />

auf das <strong>Vorwerk</strong>-Geschäft?<br />

Dr. Thomas Stoffmehl: Das Geschäft<br />

ist das eine, den Menschen zu helfen<br />

das andere. Wir engagieren uns mit<br />

Hilfsprojekten in der Ukraine. Gestartet<br />

ist das Unternehmen mit einer<br />

100.000 Euro-Spende für die dortigen<br />

SOS-Kinderdörfer. Zwischenzeitlich<br />

hat unsere Community über<br />

400.000 Euro gespendet. Die Hilfsbereitschaft<br />

der Menschen macht<br />

uns sehr stolz und dankbar. Eine sehr<br />

schöne Meldung kommt auch aus<br />

Polen: Hier werden mit Thermomix<br />

Flüchtlinge mit einer warmen Mahlzeit<br />

versorgt. Trotz dem Hintergrund<br />

dieser schrecklichen Situation, entwickeln<br />

sich unglaublich viele zwischenmenschliche<br />

Aktivitäten. Auch<br />

das zeigt die Stärke der <strong>Vorwerk</strong><br />

Community!<br />

Umsatztechnisch haben wir so gut<br />

wie gar keine Auswirkung. Denn wir<br />

hatten in der Ukraine und Russland<br />

über Distributoren ein sehr kleines<br />

Geschäft. Das haben wir eingestellt<br />

und es trifft uns erstmal von der Umsatz-Seite<br />

nicht wirklich. Aber natürlich<br />

trifft uns der Krieg, wie alle anderen<br />

Unternehmen auch.<br />

<strong>NK</strong>: Vielen Dank Herr Dr. Stoffmehl<br />

für das interessante Gespräch,<br />

alles Gute für die Zukunft und weiterhin<br />

viel Erfolg.


20<br />

TITELSTORY<br />

KONTINUIERLICHES BERATERWACHSTUM:<br />

DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG<br />

Einzelkomponenten für die Produktion<br />

führen aktuell zu längeren Lieferzeiten,<br />

vor allem im Bereich Thermomix<br />

® . Die <strong>Vorwerk</strong> Gruppe rechnet<br />

allerdings mit einer Normalisierung<br />

im zweiten Halbjahr. Auch wenn Unsicherheiten<br />

bleiben, die eine Prognose<br />

schwierig machen, plant die<br />

<strong>Vorwerk</strong> Gruppe auch für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2022</strong> weiteres Wachstum.<br />

Erstes Highlight in diesem Jahr: Die<br />

Thermomix ® Limited Black Edition<br />

war ein echter Erfolg und innerhalb<br />

kürzester Zeit ausverkauft.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit hat sich<br />

die <strong>Vorwerk</strong> Gruppe zudem für das<br />

Jahr <strong>2022</strong> unter anderem das Ziel gesetzt,<br />

klimaneutral bezüglich der eigenen<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu werden –<br />

und zwar durch konsequente Reduktion,<br />

Vermeidung und auch Kompensation.<br />

Bis 2025 will die <strong>Vorwerk</strong><br />

Gruppe zwei Drittel ihrer eigenen<br />

Emissionen reduzieren.<br />

Darüber hinaus tritt die <strong>Vorwerk</strong><br />

Gruppe der weltweit größten Initiative<br />

für nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung,<br />

dem UN Global Compact, bei.<br />

<strong>Vorwerk</strong> Semcco, Frankreich<br />

Über <strong>Vorwerk</strong><br />

Die <strong>Vorwerk</strong> SE & Co. KG ist ein im<br />

Mit einem Rekordumsatz von<br />

3,4 Milliarden Euro hat die <strong>Vorwerk</strong><br />

Gruppe auch 2021 ihren Wachstumskurs<br />

fortgesetzt. Nachdem<br />

sich bereits 2020 die positiven Effekte<br />

aus der Umsetzung der Strategie<br />

2025 und die Leistungsfähigkeit<br />

des <strong>Vorwerk</strong> Direktvertriebssystems<br />

in einem außerordentlich<br />

erfolgreichen Jahresergebnis niedergeschlagen<br />

haben, hat das<br />

Wuppertaler Familienunternehmen<br />

seinen Umsatz 2021 nochmals um<br />

6,4 Prozent steigern können.<br />

Getragen wird dieser Erfolg insbesondere<br />

durch das weltweite<br />

Wachstum des Thermomix ®<br />

und Kobold Vertriebs auf aktuell über<br />

100.000 Beraterinnen und Berater.<br />

Support unserer Vertriebsmannschaft<br />

ein zentrales Element unserer<br />

Aktivitäten“, ordnet Dr. Thomas Stoffmehl,<br />

Sprecher des Vorstands der<br />

<strong>Vorwerk</strong> Gruppe, das Ergebnis 2021<br />

ein. „An dieser Stelle möchte ich<br />

mich bei all unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie unseren Beraterinnen<br />

und Beratern bedanken,<br />

die in einem erneut herausfordernden<br />

Jahr mit ihrem persönlichen Einsatz<br />

und Engagement das Rekordergebnis<br />

ermöglicht haben.“<br />

Wesentlicher Erfolgsfaktor war auch<br />

2021 die konsequente Umsetzung<br />

der Strategie 2025 mit den Kernelementen<br />

innovative Produkte und<br />

Dienstleistungen, Direktvertrieb über<br />

drei verbundene Vertriebskanäle sowie<br />

der <strong>Vorwerk</strong> Community aus Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, Beraterinnen<br />

und Beratern sowie Kundinnen<br />

und Kunden.<br />

Konsequente Umsetzung der Strategie<br />

2025 wird fortgesetzt<br />

Ein weiteres Element der konsequenten<br />

Umsetzung der Strategie 2025<br />

waren auch im Berichtsjahr 2021 die<br />

Stärkung und der gezielte Ausbau von<br />

Schlüsselmärkten sowie Investitionen<br />

in das Wachstum der <strong>Vorwerk</strong> Gruppe.<br />

In diesem Zuge sind 2021 einzelne<br />

Marktpräsenzen konsolidiert worden,<br />

die bislang hinter den Erwartungen<br />

zurückgeblieben sind.<br />

So wurde das Unternehmen JAFRA<br />

Cosmetics an das mexikanische Unternehmen<br />

Betterware de Mexiko<br />

verkauft und dadurch die weitere<br />

positive Entwicklung von JAFRA auf<br />

den Nord- und Lateinamerikanischen<br />

Kernmarkt forciert. Im Bereich<br />

der Produktmarken wurde entschieden,<br />

die aktive Vermarktung des im<br />

Jahr 2018 eingeführten Teegeräts<br />

Temial einzustellen. Hier war es trotz<br />

umfangreicher Investitionen in Entwicklung<br />

und Marketing nicht gelungen,<br />

eine stabile und entwicklungsfähige<br />

Marktposition in Deutschland<br />

und China aufzubauen.<br />

Ausblick <strong>2022</strong><br />

Die schwierigen Rahmenbedingungen<br />

im Hinblick auf steigende Rohstoffpreise<br />

und die Verknappung von<br />

Jahre 1883 gegründetes Familienunternehmen.<br />

Sitz der Holding ist Wuppertal<br />

(Deutschland). Das Kerngeschäft<br />

von <strong>Vorwerk</strong> ist die Produktion<br />

und der Vertrieb hochwertiger Haushaltsprodukte<br />

wie die Thermomix ®<br />

Küchenmaschine und der Kobold<br />

Staubsauger. Zur <strong>Vorwerk</strong> Familie<br />

gehören außerdem Neato Robotics,<br />

die akf bank sowie die HECTAS Gruppe<br />

als Schwesterunternehmen.<br />

Als Direktvertriebsunternehmen<br />

sucht <strong>Vorwerk</strong> stets den direkten<br />

Kontakt zu seinen Kundinnen und<br />

Kunden. Dabei steht die Beratung im<br />

Mittelpunkt der Aktivitäten und dient<br />

der Kundschaft als zentrale Anlaufstelle.<br />

https://www.vorwerk-group.com/<br />

Dabei sind die Umsätze 2021 im Bereich<br />

Thermomix ® in seinem 50sten<br />

Jubiläumsjahr um 7,1 Prozent auf 1,7<br />

Milliarden Euro gestiegen. Der Bereich<br />

Kobold hat sich ebenfalls positiv<br />

entwickelt und ist mit einem Umsatzwachstum<br />

von 16,5 Prozent auf<br />

819 Millionen Euro sogar stärker gewachsen<br />

als der Bereich Thermomix<br />

® .<br />

„Die positive Geschäftsentwicklung<br />

im Jahr 2021 ist einmal mehr der eindrucksvolle<br />

Beleg für die Attraktivität<br />

und Stärke des personengestützten<br />

Direktvertriebs bei <strong>Vorwerk</strong> und<br />

nachhaltige Basis unseres Erfolgs. Es<br />

haben sich viele neue Beraterinnen<br />

und Berater für <strong>Vorwerk</strong> entschieden<br />

– und dieses Wachstum in der Salesforce<br />

korrespondiert unmittelbar mit<br />

dem Umsatzwachstum. Entsprechend<br />

war und ist der Aufbau und<br />

<strong>Vorwerk</strong> Forschungs- und Entwicklungsgebäude mit Verwaltung<br />

<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>


TITELSTORY<br />

21<br />

„WIR VERKAUFEN KEINEN THERMOMIX,<br />

WIR VERKAUFEN ERFAHRUNGEN<br />

UND GUTES ESSEN!“<br />

Kobold vereinfacht die Hausarbeit seit 90 Jahren<br />

Kobold zählt zu den traditionsreichs-<br />

Akku-Staubsauger mit dazu pas-<br />

ten Geschäftsbereichen und ist ei-<br />

senden Akku-Saugwischer<br />

kom-<br />

nes der bekanntesten Produkte Vor-<br />

plettieren die Produktpalette. Der<br />

werks. Als das Unternehmen im Jahr<br />

Geschäftsbereich Kobold ist in 12<br />

1929 den Handstaubsauger Kobold<br />

Ländern in Europa und Asien mit ei-<br />

erfand, war es gelungen, mit einem<br />

genen Landesgesellschaften ver-<br />

kleinen und handlichen Gerät hohe<br />

treten. Darüber hinaus vertreiben<br />

Saugkraft zu erzielen. Die nächste<br />

mehr als 25 Distributoren die Pro-<br />

Neuerung ließ nicht lange auf sich<br />

dukte. Kobold vertreibt seine Pro-<br />

warten, und <strong>Vorwerk</strong> führte 1930 als<br />

erstes Unternehmen den Direktver-<br />

dukte hauptsächlich über persönliche<br />

Vorführungen im Zuhause der<br />

Neato Robotics<br />

trieb in Europa ein. Innovation, Quali-<br />

Kundinnen und Kunden sowie<br />

in<br />

Das im Jahr 2005 gegründete Unter-<br />

tät und Langlebigkeit – dafür stehen<br />

<strong>Vorwerk</strong> Stores und Online.<br />

nehmen Neato Robotics, Inc. mit Sitz<br />

die hochwertigen Raumpflege- und<br />

im Silicon Valley brachte 2010 seine<br />

Reinigungslösungen von Kobold bis<br />

819 Mio. €<br />

erste Produktserie im Saugroboter-<br />

Eine Extraportion Freude mit dem Thermomix ® TM6<br />

heute. Zur Produktpalette von Kobold<br />

gehören neben Hand- und Bo-<br />

Umsatz erwirtschaftete Kobold 2021<br />

11.400 Beraterinnen und Berater<br />

Segment auf den Markt. So hat Neato<br />

unter anderem die intelligente Laser-<br />

1970 kam der damalige Geschäfts-<br />

verfügt Thermomix ® über mehr als<br />

denstaubsauger auch ein Saugro-<br />

1.900 Beschäftigte<br />

navigation eingeführt. Seit dem Jahr<br />

führer von <strong>Vorwerk</strong> Frankreich auf<br />

40 Distributoren.<br />

boter sowie ein Fensterreiniger. Ein<br />

arbeiten im Durchschnitt für Kobold<br />

2010 ist <strong>Vorwerk</strong> an dem US-ameri-<br />

den Gedanken, ein Gerät zu konstru-<br />

kanischen Unternehmen beteiligt.<br />

ieren, das gleichzeitig mixt und kocht.<br />

1.696 Mio. €<br />

2017 erhöhte <strong>Vorwerk</strong> schließlich sei-<br />

Schon wenig später, im Jahr 1971,<br />

Umsatz erzielte der Thermomix ®<br />

ne Beteiligung auf 100 Prozent. Somit<br />

kam der „Ur-Thermomix ® “ VM 2000<br />

Geschäftsbereich 2021<br />

verfügt die <strong>Vorwerk</strong> Gruppe nun über<br />

auf den Markt. Kontinuierlich entwi-<br />

59.900 selbständige Beraterinnen<br />

eine Präsenz im amerikanischen<br />

ckelte <strong>Vorwerk</strong> neue Modelle mit<br />

und Berater und rund<br />

Markt für intelligente Saugroboter.<br />

verbesserter Leistung, neuen Funkti-<br />

5.200 Beschäftigte<br />

Gleichzeitig arbeiten beide Unter-<br />

onen – bis hin zum aktuellen Ther-<br />

arbeiten im Durchschnitt für Thermo-<br />

nehmen in den Bereichen Forschung<br />

momix ® TM6.<br />

mix ®<br />

& Entwicklung sowie Produktion zusammen.<br />

Neato Robotics agiert in-<br />

Mit dem integrierten Rezept-Portal<br />

nerhalb der <strong>Vorwerk</strong> Gruppe als ei-<br />

Cookidoo ® bietet der Thermomix ®<br />

genständige Einheit und verfügt über<br />

TM6 einen direkten Zugang zu mehr<br />

eine eigene Markenidentität. Die Pro-<br />

als 75.000 sorgfältig entwickelten<br />

dukte sind sowohl online als auch bei<br />

und geprüften Rezepten<br />

Handelspartnern in Nord- und Süd-<br />

Die Guided-Cooking-Funktion führt<br />

amerika, Europa sowie in asiatischen<br />

die Nutzer Schritt für Schritt durch<br />

Märkten erhältlich.<br />

die Rezepte.<br />

Damit ist der Thermomix ® eine hoch-<br />

26 Mio. €<br />

moderne, digitale Küchenmaschine.<br />

Umsatz erzielte NEATO Robotics in<br />

Der Geschäftsbereich Thermomix ®<br />

2021<br />

ist in 16 Ländern in Europa, Asien und<br />

151 Beschäftigte<br />

Nordamerika mit eigenen Landesge-<br />

arbeiten im Durchschnitt für NEATO<br />

sellschaften aktiv. Darüber hinaus<br />

Der „Ur-Thermomix ® “ VM 2000<br />

Produktion Kobold VK200<br />

Robotics<br />

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