MACHER Menschen + Märkte - Juni 2022
MACHER - Ausgabe vom 03.06.2022
MACHER - Ausgabe vom 03.06.2022
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<strong>MACHER</strong><br />
MENSCHEN + MÄRKTE<br />
Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Sooo schön!<br />
Wie sich der Tourismus in Mosel, Eifel,<br />
Hunsrück und Trier entwickelt<br />
Seite 04<br />
Köche verzweifelt gesucht<br />
Wie Personalmangel den Gastronomen<br />
die Arbeit schwer macht<br />
Seite 07<br />
Was tut sich im „Tal der Moselochsen“?<br />
Wie sich Restaurants und Hotels<br />
an der Mosel herausputzen<br />
Seite 10
... und alle denken immer noch,<br />
wir wären nureine Zeitung.<br />
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JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | INHALT 03<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Pandemie, Krieg in Europa, Energiesorgen,<br />
Inflation, unterbrochene<br />
Lieferketten – wir stecken in unruhigen<br />
Zeiten, die uns die<br />
nächsten Jahre einiges abverlangen<br />
werden. Die größte Herausforderung<br />
scheint aber der<br />
Fachkräftemangel zu sein.<br />
Wenn das Leben unübersichtlich<br />
wird, nimmt die Wechselneigung ab,<br />
die <strong>Menschen</strong> besinnen sich auf die Sicherheit<br />
des bestehenden Arbeitsplatzes. Für<br />
gebeutelte Branchen wie Hotellerie und Gastronomie<br />
ist es doppelt schwer, verlorene Mitarbeiter<br />
zurückzugewinnen. Da werden alle<br />
denkbaren Wege ausprobiert, von der Jobmesse<br />
bis zu originellen Videos in sozialen<br />
Netzwerken.<br />
Experten sagen, nur etwa 15 Prozent aller<br />
Berufstätigen sind konkret zu einem Wechsel<br />
bereit. Entscheidend ist, die 85 Prozent latent<br />
Interessierten zu begeistern. Dafür<br />
ist es klug, die Stärken und<br />
Besonderheiten des eigenen<br />
Betriebs zu kommunizieren,<br />
jene Assets in den Vordergrund<br />
zu stellen, die die eigene<br />
Firma herausheben. Ist<br />
Ihnen bewusst, was Ihren Betrieb<br />
einzigartig macht? Das<br />
müssen keineswegs Bällebad<br />
oder Tischkicker sein, eine wertschätzende,<br />
sinngebende Unternehmenskultur hingegen<br />
gibt Orientierung und Freude an der<br />
Arbeit. Wenn dann noch ein gut ausgestatteter<br />
Arbeitsplatz und angemessene Bezahlung<br />
hinzukommen, wird sich etwas bewegen lassen.<br />
Das sind die Regeln des derzeitigen Wandels<br />
und wir tun gut daran, sie zu beherzigen.<br />
Ihr Rüdiger Kruppa<br />
Verlagsleiter<br />
Inhalt<br />
„Wir wussten ja gar nicht, wie schön es hier ist“ Seite 4<br />
Köche verzweifelt gesucht Seite 7<br />
Das Leben kehrt in die Jugendherbergen zurück Seite 9<br />
Was tut sich im „Tal der Moselochsen“? Seite 10<br />
Kolumne Arbeitsrecht/Veranstaltungen Seite 17<br />
Sonderthemen<br />
Hallen- & Systembau Seite 12/13<br />
S&D Blechtechnologie GmbH Seite 14/15<br />
Fenster & Türen Seite 16<br />
HP Enders Umweltservice Seite 18-20<br />
Volksbank Seite 21<br />
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Als ich vor fünf Jahren in diese Region<br />
zog, warnten mich viele – vor<br />
allem diejenigen, die hier aufgewachsen<br />
sind: Die <strong>Menschen</strong><br />
hier seien verschlossen. Und<br />
es stimmt: Wir (das sage ich<br />
mittlerweile gerne) sind selten<br />
diejenigen, die Fremden um<br />
den Hals fallen oder euphorisch<br />
die kleinen Dinge bejubeln. Aber:<br />
Diese Region ist lebens- und liebenswert,<br />
nicht trotz, sondern gerade wegen<br />
der <strong>Menschen</strong>, die hier leben. Ehrlich und<br />
nach einiger Weile durchaus offen – so habe<br />
ich die allermeisten erlebt. Vielleicht sollten<br />
wir gerade das nach außen tragen, wenn es<br />
um unsere Stärken geht, egal ob in der Eifel,<br />
an der Mosel, im Hunsrück, im Hochwald<br />
oder in Trier. Zusammen mit der einzigartigen<br />
Landschaft und den vielen Sehenswürdigkeiten<br />
gibt es damit etwa für den Tourismus<br />
bei uns noch riesige Chancen. Mit<br />
diesem Thema beschäftigen wir<br />
uns unter anderem in diesem<br />
<strong>MACHER</strong>. Dabei werfen wir<br />
den Blick in alle Gebiete<br />
unserer Region, auch auf<br />
Campingplätze und Hotels.<br />
Wir blenden die Herausforderungen<br />
etwa bei<br />
der Suche nach Nachfolgern<br />
für Unternehmen nicht aus,<br />
wollen aber gerade das Positive<br />
im Auge haben. So haben viele <strong>Menschen</strong><br />
in Corona-Zeiten den Reiz der Reisen in<br />
unsere Gegend entdeckt. Wenn sie dann vielleicht<br />
noch öfter als bisher das Lächeln ihres<br />
Gegenübers sehen, dann kommen sie sicher<br />
wieder und sagen auch anderen, was auf unserer<br />
Titelseite steht: (Hier ist es einfach) so<br />
schön!<br />
Ihr Thomas Roth<br />
Chefredakteur<br />
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Impressum<br />
Macher – <strong>Menschen</strong> + <strong>Märkte</strong><br />
Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />
Verlag: Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />
Geschäftsführer: Thomas Deicke, Thomas Marx<br />
Redaktion: Thomas Roth (verantwortlich)<br />
Verantwortlich für Anzeigen: Rüdiger Kruppa, Verlagsleiter<br />
Titelfoto: Roland Morgen<br />
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Druck: Saarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH, Untertürkheimer Straße 15, 66117 Saarbrücken<br />
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Pflichtmitteilung gem. § 9 Abs. 4 Satz 1 Landesmediengesetz Rheinland-Pfalz: Die Trierischer Volksfreund<br />
Medienhaus GmbH mit Sitz in Trier ist eine 100-prozentige Tochter der Saarbrücker Zeitung<br />
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04 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Die Porta Nigra samt Insektenhotel: Die<br />
Stadt Trier punktet mit ihrem Unesco-Welterbe<br />
bei den Touristen.<br />
Foto: Rainer Neubert<br />
Die Moselregion ist bei Wanderern und<br />
Radfahrern beliebt und wird in Umfragen<br />
und Rankings gut bewertet: Das Foto zeigt<br />
den Moselradweg bei Piesport.<br />
Foto: Christopher Arnoldi/Mosellandtouristik GmbH<br />
„Wir wussten ja gar nicht,<br />
wie schön es hier ist“<br />
Eine große Landesausstellung, keine Landesgartenschau. Weniger und doch<br />
mehr Touristen durch die Corona-Pandemie – und vom Hochwasser verwüstete<br />
Camping-Plätze in der Eifel: Wie sich der Tourismus in der Region entwickelt.<br />
von Uwe Hentschel<br />
Es hätte trotz Pandemie ein gutes Jahr werden<br />
können. Ein sehr gutes sogar. Doch dann kam<br />
Mitte Juli 2021 das Hochwasser. Nahezu jeder<br />
der gut 15 Campingplätze im Eifelkreis wurde<br />
überflutet, unzählige Zelte und Wohnwagen dabei<br />
mitgerissen. Manche Campingplatzbetreiber<br />
hatten Glück, konnten schon bald den Betrieb<br />
wieder aufnehmen, für andere war die Saison<br />
von einem Tag auf den anderen beendet. Und einige kämpfen<br />
fast ein Jahr später noch immer mit den Folgen. Wie beispielsweise<br />
das Camp Kyllburg, der Campingplatz Südeifel in Irrel<br />
oder aber Prümtal-Camping in Oberweis. Die Anlage ist nach<br />
wie vor geschlossen, soll aber Ende <strong>Juni</strong> öffnen. Das ist der<br />
Plan.<br />
Nicht nur die Flut hat ihre Spuren hinterlassen, sondern auch<br />
die Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen. Zu denen<br />
auch nicht selten Ausreden der Handwerksbetriebe gehören.<br />
Zumindest hat der Betreiber des Campingplatzes in Oberweis,<br />
Alwin Köhler, den Eindruck, dass das Virus inzwischen für vieles<br />
herhalten muss, was nicht rundläuft oder beikommt. Aber es<br />
nützt nichts, sich darüber zu ärgern. Wenn die Anlage in wenigen<br />
Wochen öffnen soll, darf die Energie nicht auf solchen Nebenschauplätzen<br />
verschwendet werden. Familie Köhler arbeitet<br />
an der Rückkehr zur Normalität – was auch immer man<br />
nach zwei Jahren Pandemie und einer Jahrtausendflut als normal<br />
erwarten kann. Es soll ja auch nicht alles so werden wie<br />
früher. Denn für die Campingbranche hatte Corona durchaus<br />
etwas Gutes. Laut Statista wurden 2021 mehr als 82.000 Wohnmobile<br />
neu zugelassen und damit fast doppelt so viele wie<br />
noch 2017. Die Pandemie hat die Deutschen in ihrer Reisefreiheit<br />
eingeschränkt und sie mehr oder weniger dazu gezwun-<br />
Die Eifel war früher ein<br />
„Transitland“ für deutsche<br />
Urlauber auf ihrem Weg<br />
in andere Länder, sagt<br />
Alwin Köhler,<br />
Campingplatzbetreiber in<br />
Oberweis (Eifelkreis<br />
Bitburg-Prüm). Aber in<br />
den beiden vergangenen<br />
Jahren sei der Anteil<br />
deutscher Urlauber<br />
spürbar gestiegen.<br />
<br />
Archivfoto:FrankAuffenberg<br />
gen, sich im Urlaub stärker mit den Zielen im eigenen Land zu<br />
beschäftigen. Und weil fast alle Hotels entweder geschlossen<br />
waren oder nur mit hohen Auflagen Gäste beherbergen durften,<br />
wurde verstärkt in Wohnmobile investiert.<br />
Das bestätigt auch Köhler, dessen Campingplatz zu den am<br />
besten bewerteten Campingplätzen in Deutschland gehört, sogar<br />
zu den besten 100 in ganz Europa, und der nun die durch<br />
die Flut erforderliche Komplettsanierung der Anlage dazu<br />
nutzt, den ohnehin schon hohen Standard noch weiter zu verbessern.<br />
„Bei den Holländern muss es vor allem nur sauber<br />
und chic sein, die Deutschen hingegen sind noch etwas anspruchsvoller“,<br />
sagt Köhler. Er erinnert sich noch gut daran, wie<br />
es vor 30 Jahren war, als Köhler die Anlage zunächst gepachtet,<br />
später übernommen und dann vor wenigen Jahren an seine<br />
Söhne übergeben hat. „Damals kamen die Camper allein schon<br />
zu mindestens 70 Prozent aus den Niederlanden“, sagt er. Inzwischen<br />
sei jeder zweite ein Deutscher. Vor allem in den vergangenen<br />
beiden Jahren sei der Anteil der einheimischen Urlauber<br />
spürbar gestiegen. „Wir haben jetzt viele Gäste, für die<br />
die Eifel früher immer nur ein Transitland auf dem Weg in den<br />
Frankreich-Urlaub war“, sagt Köhler, „und die jetzt auf einmal<br />
feststellen: Wir wussten ja gar nicht, wie schön es hier ist.“<br />
Welche Corona-Folgen werden überwiegen?<br />
Erfahrungen wie diese führen schnell zu der Frage, was nach<br />
Corona überwiegt beziehungsweise welche Folgen nachhaltiger<br />
sind: die Umsatzeinbußen durch die Lockdown-Maßnahmen<br />
oder aber der gestiegene Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad<br />
bei deutschen Touristen? „Die Zukunft wird zeigen, welche<br />
Folgen nachhaltiger sind“, sagt dazu Klaus Schäfer, Geschäfts-
JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 05<br />
führer der Eifel Tourismus (ET) GmbH. „Tatsache ist, dass der<br />
Tourismus in der Eifel 2020 einen Verlust von 520 Millionen<br />
Euro zu verzeichnen hatte“, erklärt Schäfer. Für 2021 werde mit<br />
einem Verlust in ähnlicher Höhe gerechnet. „Da der Tages- und<br />
Übernachtungstourismus eine sehr verderbliche Ware ist, können<br />
diese Verluste nicht nachgeholt werden“, so der ET-Chef.<br />
Jörn Winkhaus von der Hunsrück-Touristik GmbH zeigt sich<br />
in Bezug auf die Folgen der Pandemie etwas optimistischer.<br />
„Wie es aussieht, haben die meisten Betriebe die Pandemie einigermaßen<br />
gut überstanden“, sagt Winkhaus. Aus den umliegenden<br />
Ballungszentren Rhein-Main und Köln-Bonn seien viele<br />
Tagesgäste in den Hunsrück gekommen. „Dadurch ist die Bekanntheit<br />
des Hunsrücks eher größer geworden“, erklärt der<br />
Touristiker, wenngleich der Hunsrück im Vergleich zu den bekannten<br />
Destinationen noch so etwas wie ein Geheimtipp sei.<br />
Eine Region, in der viel Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität<br />
gelegt werde, sagt Winkhaus, der gleichzeitig aber auch einräumt,<br />
dass „hier und da Übernachtungsangebote, aber auch<br />
Einkehrmöglichkeiten“ fehlen.<br />
Dafür aber sei in den vergangenen Jahren viel in die Qualität<br />
der Angebote und Infrastruktur investiert worden. „So ist der<br />
Saar-Hunsrück-Steig immer noch der vom Deutschen Wanderinstitut<br />
am höchsten zertifizierte Fernwanderweg in Deutschland<br />
und auch in Europa“, sagt Winkhaus. An der Qualität dieses<br />
Steiges werde ständig gearbeitet. Und auch die<br />
Traumschleifen und die neuen Traumschleifchen bewegten<br />
sich auf sehr hohem Niveau und lägen beim Wettbewerb<br />
„Deutschlands schönste Wanderwege“ des Wandermagazins<br />
immer auf den vorderen Plätzen, fügt er hinzu.<br />
Für Wanderer und Radfahrer viel zu bieten hat auch die Mosel.<br />
„In den Reise- und Sehnsuchtszielen liegt die Region Mosel<br />
weit oben und sie kann sich auch bei internationalen und nationalen<br />
Publikumswahlen und Umfragen behaupten“, sagt Sabine<br />
Winkhaus-Robert von der Mosellandtouristik und zählt<br />
dann einige Beispiele auf: Bei der Leserwahl zu den beliebtesten<br />
Wanderungen und Wanderregionen des Jahres <strong>2022</strong> hat<br />
der Moselsteig den ersten Platz in der Kategorie „Die schönsten<br />
Fernwanderwege“ belegt. Bei der aktuellen ADFC-Radreiseanalyse<br />
schafft es der Mosel-Radweg mit dem neunten Platz erneut<br />
in die Top Ten der beliebtesten Radwege in Deutschland.<br />
Und bei der jährlichen Umfrage der Deutschen Zentrale für<br />
Tourismus nach den 100 beliebtesten Reisezielen in Deutschland<br />
belegte die Mosel zuletzt Rang 16.<br />
Die Digitalisierung – auch eine Baustelle für den<br />
Tourismus<br />
Es gibt aber durchaus auch Baustellen: „Ein großer Schwerpunkt<br />
und zugleich eine Herausforderung für die touristische<br />
Entwicklung der Region ist weiterhin die Digitalisierung“, erklärt<br />
Winkhaus-Robert. Die Tourismusbranche zähle zu einer der<br />
am stärksten durch die Digitalisierung beeinflussten Branchen,<br />
und das Internet sei dabei zu einem der wichtigsten und zugleich<br />
erfolgreichsten Marketinginstrumente herangewachsen.<br />
Dadurch habe sich auch das Nutzungsverhalten der Kunden<br />
weg vom persönlichen Kontakt hin zur Online-Buchung verändert.<br />
„Es geht darum, dem potenziellen Gast in der Urlaubsvorbereitung<br />
sowie dem Gast vor Ort die für ihn in seiner jeweiligen<br />
Entscheidungs- beziehungsweise Urlaubsphase relevanten<br />
und individuellen Informationen in einer optimal aufbereiteten<br />
digitalen Form zur Verfügung zu stellen“, erklärt die Leiterin der<br />
Mosellandtouristik. Dazu zählten Informationen zur Region, zu<br />
Unterkünften und Sehenswürdigkeiten und auch zum Wanderwegeangebot<br />
vor Ort.<br />
„Das Hauptinteresse unserer Gäste liegt natürlich auf dem<br />
Unesco-Welterbe“, erklärt Norbert Käthler, Geschäftsführer<br />
der Trier Tourismus und Marketing GmbH. Aber auch Wein-,<br />
Genuss- und insbesondere Aktivthemen seien in den vergangenen<br />
Jahren immer beliebter geworden. „Die <strong>Menschen</strong><br />
möchten das analoge, authentische Erlebnis vor Ort genießen“,<br />
so Käthler, und seit Corona stünden „Aspekte der individuellen<br />
Urlaubsplanung“ stärker im Vordergrund. Gleichzeitig sei man<br />
„Trier ist wie viele historische<br />
Städte für alle<br />
Altersgruppen interessant<br />
und hat gerade bei<br />
jüngeren Reisenden ein<br />
starkes Image“, sagt<br />
Norbert Käthler, Geschäftsführer<br />
der Trier<br />
Tourismus und Marketing<br />
GmbH.<br />
Foto: TTM<br />
Laut einer aktuellen Studie rangiert die Eifel<br />
beim Bekanntheitsgrad noch vor dem<br />
Erzgebirge und dem Thüringer Wald.<br />
Foto: Eifel Tourismus GmbH/Dominik Ketz<br />
stärker an Nachhaltigkeit und vielseitigen Erlebnissen interessiert.<br />
„Trier ist wie viele historische Städte für alle Altersgruppen<br />
interessant und hat gerade bei jüngeren Reisenden ein<br />
starkes Image“, sagt der Chef der Touristik-Einrichtung. „Viele<br />
sind kulturinteressiert und möchten zugleich den Trubel der<br />
quirligen Großstadt mit dem naturnahen Stadterlebnis tauschen“,<br />
fügt er hinzu. Und während der Pandemie habe sich<br />
zudem gezeigt, dass auch verstärkt innerdeutsche Gäste aus<br />
entfernten Bundesländern gekommen seien.<br />
Trier spielt in einer „recht ordentlichen Liga“<br />
Trier spielt genau wie Mainz und Koblenz „zwar nicht in der<br />
ersten, aber recht ordentlich in der zweiten Liga“, sagt Andreas<br />
Kagermeier, Professor für Freizeit- und Tourismusgeografie an<br />
Urlaubsland Deutschland<br />
in Zahlen<br />
2019 wurden in Deutschland knapp 90 Millionen Übernachtungen<br />
ausländischer Gäste erfasst. In den Pandemiejahren<br />
2020 und 2021 waren es jeweils rund ein Drittel davon. Die<br />
meisten Übernachtungen waren im vergangenen Jahr von<br />
Gästen aus den Niederlanden (4,7 Millionen), gefolgt von der<br />
Schweiz (2,7 Millionen) und Polen (2,6 Millionen). Mit 23,2<br />
Millionen Reisen belegt Deutschland als Zielland in Europa<br />
den zweiten Platz nach Spanien (32,8 Millionen) und vor Italien<br />
(23,1 Millionen). 19 Prozent der Deutschlandreisen waren<br />
Geschäftsreisen, der Rest Urlaubs- und sonstige Privatreisen.<br />
54 Prozent der europaweit angereisten Gäste kamen<br />
mit dem PKW, 25 Prozent mit dem Flugzeug und 16 Prozent<br />
mit Bus- oder Bahn. 86 Prozent der Reisen wurden im Internet<br />
gebucht.<br />
Die meisten Ausländerübernachtungen gab es 2021 in Bayern<br />
(6,8 Millionen), gefolgt von Baden-Württemberg (4,8 Millionen),<br />
Berlin (4,1 Millionen) und Nordrhein-Westfalen (3,8<br />
Millionen). Rheinland-Pfalz liegt im Ranking der Bundesländer<br />
auf Platz sechs mit 2,1 Millionen Ausländerübernachtungen.<br />
26 Prozent der Auslandsurlauber besuchen Deutschland<br />
im Rahmen einer Kulturreise. Als Kulturreiseziel belegt<br />
Deutschland damit in Europa den ersten Platz.<br />
Quelle: Deutsche Zentrale für Tourismus
06 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Die Aussichtsplattform auf dem Erbeskopf:<br />
Der Saar-Hunsrück-Steig ist der vom Deutschen<br />
Wanderinstitut am höchsten zertifizierte<br />
Fernwanderweg in Deutschland und in Europa.<br />
Foto: Hunsrück Tourismus GmbH/Klaus-Peter Kappest<br />
der Uni Trier. Überhaupt sei der Tourismus in Rheinland-Pfalz<br />
ganz solide aufgestellt. Und in der Region Trier gelte das ganz<br />
besonders für die Eifel, nicht zuletzt auch aufgrund der Nähe<br />
zum Benelux-Raum. „Die Eifel gehört bei den Mittelgebirgen in<br />
Deutschland zu den Marktführern“, sagt Kagermeier – was sich<br />
auch mit dem deckt, worauf ET-Geschäftsführer Schäfer verweist:<br />
So stehe die Eifel laut der aktuellen Studie von Destination<br />
Brand beim Bekanntheitsgrad noch vor dem Erzgebirge<br />
und dem Thüringer Wald. Und auch beim Thema Wandern<br />
werde der Eifel laut Destination Brand eine hohe „Themenkompetenz“<br />
zugeschrieben.<br />
Was die Eifel hat, an der Mosel aber bislang noch fehlt, ist<br />
eine erfolgreiche Regionalmarke. Die Bemühungen dazu liefen<br />
an der Mosel recht zögerlich, sagt Kagermeier. „Die Mosel hat<br />
ihren Weintourismus, der automatisch jedes Jahr ein paar Hunderttausend<br />
Radfahrer runterspült, könnte aber insgesamt<br />
noch besser performen“, meint der Tourismusgeograf. Es gebe<br />
zwar einzelne Akteure, die sich sehr gut positionierten, doch<br />
insgesamt fehle es an einer übergreifenden Zusammenarbeit.<br />
„Wir haben an der Mosel noch zu viel Konkurrenzdenken zwischen<br />
den Dörfern, da ist man in der Eifel schon weiter“, so<br />
Andreas Kagermeier. „Wir haben deshalb an der Mosel auch<br />
nicht diese Identität, wie man sie beispielsweise an der Ahr<br />
spürt.“ Was der Mosel fehle, sei eine gut funktionierende Dachstruktur,<br />
sagt Kagermeier. Das aber sei ein Problem, mit dem<br />
viele Regionen zu kämpfen hätten: „Von daher ist das auch<br />
nicht ungewöhnlich.“<br />
Was den Hunsrück betrifft, so ist dieser laut Kagermeier<br />
„noch auf dem Weg, sich zu finden“. So könne das Mittelgebirge<br />
zwar durchaus mit ein paar touristischen Highlights punkten,<br />
doch stellt sich für den Tourismusexperten die Frage, inwieweit<br />
der Hunsrück zum Beispiel mit der benachbarten Region Nahe<br />
kooperieren könnte. Insgesamt schlummert in der Region in<br />
Sachen Tourismus also durchaus noch viel Potenzial, wenngleich<br />
es für Kagermeier manchmal auch nur Kleinigkeiten<br />
sind, mit denen sich das „Welcome Feeling“ der ausländischen<br />
Gäste recht einfach steigern ließe: „Auf jedes touristische Schild<br />
gehören vier Sprachen“, sagt der Geograf. Also Deutsch, Englisch,<br />
Französisch und Niederländisch.<br />
Besucher-Anreiz <strong>2022</strong>:<br />
Die große Landesausstellung<br />
Was Touristen lockt, sind neben der Landschaft und einer guten<br />
touristischen Infrastruktur auch große Veranstaltungen.<br />
Die Landesgartenschau 2027 wäre eine solche Veranstaltung<br />
gewesen. Aus der Region Trier gab es zwei Bewerbungen, eine<br />
aus dem Eifelkreis für den Standort Bitburg sowie eine weitere<br />
gemeinsame Bewerbung der Gemeinden Bernkastel-Kues und<br />
Traben-Trarbach. Am Ende aber ging der Zuschlag an Neustadt<br />
Der Tourismus in Rheinland-Pfalz<br />
sei solide<br />
aufgestellt. Das gelte in<br />
der Region Trier besonders<br />
für die Eifel, sagt<br />
Andreas Kagermeier,<br />
Trierer Professor für<br />
Freizeit- und Tourismusgeografie.<br />
Foto: Andreas Kagermeier<br />
an der Weinstraße, was an der Mosel und in der Eifel für große<br />
Enttäuschung sorgte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es kaum<br />
ein besseres Förderprogramm gibt, um bauliche Missstände in<br />
Kommunen zu beheben und gleichzeitig auch den Tourismus<br />
anzukurbeln.<br />
„Jede Investition in die Infrastruktur vor Ort kommt nicht nur<br />
den Bürgern zugute, sondern auch den Urlaubern“, sagt<br />
Albrecht Ehses von der industrie- und Handelskammer (IHK)<br />
Trier. Alles, was dabei helfe, zur Attraktivitätssteigerung einer<br />
Region beizutragen, eröffne zusätzliche Möglichkeiten, neue<br />
Zielgruppen anzusprechen. Von daher sei es für die Tourismuswirtschaft<br />
zweifelsohne ein großer Verlust.<br />
Ähnlich sieht das auch die Mosellandtouristik: „Die im Zuge<br />
der Landesgartenschau geplanten touristischen Infrastrukturmaßnahmen<br />
wie etwa die Umgestaltung des Moselvorgeländes<br />
in Bernkastel oder aber die Inwertsetzung der historischen<br />
Festungsanlage Mont Royal in Traben-Trarbach und des Kurparks<br />
in Bernkastel-Kues sind ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssteigerung<br />
des touristischen Angebotes und damit verbunden<br />
auch der touristischen Wertschöpfung an der<br />
Mittelmosel“, sagt Moseltouristik-Geschäftsführerin Winkhaus-<br />
Robert. Von daher würde sie es sehr begrüßen, wenn die im<br />
Rahmen der Bewerbung entwickelten Projekte und Maßnahmenvorschläge<br />
zumindest teilweise auch ohne eine Landesgartenschau<br />
umgesetzt werden könnten.<br />
Landesgartenschauen finden in der Regel während der Monate<br />
April bis Oktober statt – fast genau der Zeitraum, in dem<br />
es die meisten Urlauber in die Region zieht. Davor und danach<br />
wird touristisch vergleichsweise wenig geboten. Wie Ehses erklärt,<br />
arbeiten deshalb einige Touristiker daran, die Saisondauer<br />
zu verlängern. Die am 27. <strong>Juni</strong> beginnende Landesaustellung<br />
„Der Untergang des Römischen Reiches“ endet etwa erst Ende<br />
November und wäre damit nach Auffassung von Ehses ein guter<br />
Ansatz, daran weiterzuarbeiten. Und auch in Verbindung<br />
mit dem Thema Wein ließen sich weitere Ideen umsetzen, um<br />
auch in den Wintermonaten zusätzliche Angebote zu schaffen.<br />
Auf den Untergang des Römischen Reiches setzt auch die<br />
Trier Tourismus und Marketing GmbH, die mit 100.000 Besuchern<br />
rechnet. Zudem ziehe eine solche Ausstellung auch Gäste<br />
an, die ursprünglich vielleicht aus anderen Gründen einen<br />
Trip nach Trier geplant hätten, sagt Käthler. „Trier präsentiert<br />
sich als hochkarätiger Ort römischer Geschichte in Deutschland<br />
und als einzige römische Kaiserresidenz nördlich der Alpen“,<br />
sagt Käthler. Die Ausstellung sorge somit für einen zusätzlichen<br />
Reiseanlass, und darüber hinaus für zusätzliche<br />
Umsätze in Millionenhöhe. ///<br />
Gäste in der Region Trier<br />
Das Landesamt für Statistik hat ermittelt, dass die Zahl der<br />
Gäste in der Region Trier im Zeitraum 1999 bis 2019 von<br />
knapp 1,9 Millionen auf gut 2,34 Millionen gestiegen ist, immerhin<br />
ein Anstieg von 23 Prozent. Zu verdanken ist diese<br />
Entwicklung vor allem dem Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />
und der Stadt Trier. Dort hat sich die Zahl der statistisch erfassten<br />
beherbergten Gäste innerhalb von 20 Jahren um 50<br />
Prozent auf fast 472.000 erhöht. Bei den Übernachtungen<br />
war die Entwicklung sogar noch ein wenig deutlicher. 2019<br />
wurden rund 569.000 Übernachtungen in Trier registriert (in<br />
der gesamten Region 6,5 Millionen), 2019 waren es mehr als<br />
862.000 (in der gesamten Region 6,8 Millionen). Im Gegensatz<br />
zu den umliegenden Landkreisen konnte in Trier auch<br />
die durchschnittliche Verweildauer der Gäste erhöht werden,<br />
wenngleich das Umland nach wie vor zum längeren<br />
Verweilen einlädt. Während in Trier jeder Gast im Schnitt<br />
zwei Tage bleibt, sind es in der Vulkaneifel mehr als vier<br />
Tage. Aber die Entwicklung zeigt, dass auch Städtereisen immer<br />
beliebter werden.<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | ARBEITSMARKT 07<br />
Köche verzweifelt gesucht<br />
Arbeiten wenn andere feiern? Das war noch nie attraktiv. Aber seit der<br />
Corona-Pandemie ist es für Gastronomen noch schwieriger geworden,<br />
Mitarbeiter und Auszubildende zu finden. Eine Umfrage in der Region.<br />
von Friedhelm Knopp<br />
Ringen um dem Nachwuchs:<br />
Von August an<br />
gebe es bessere Vergütungen<br />
für Auszubildende,<br />
sagt Astrid Hau, Vorsitzende<br />
des Deutschen<br />
Hotel- und Gaststättenverbandes<br />
(Dehoga) im<br />
Kreis Trier-Saarburg.<br />
Foto: privat<br />
Die Reihen hinter den Theken, in den Küchen und im<br />
Service haben sich gelichtet: Gastronomiebetriebe<br />
klagen über Personalmangel – die kleine Eckkneipe<br />
ebenso wie das Restaurant mit großer Sommerterrasse.<br />
Der Mangel umfasst alle Berufsbilder, vom<br />
qualifizierten Koch, der ausgebildeten Hotelfachfrau bis hin zur<br />
Aushilfskellnerin oder der Hilfskraft an der Spülmaschine. Tenor<br />
der Befragung des Machers: „Es war noch nie einfach, geeignete<br />
Mitarbeiter(innen) zu finden. Und die Pandemie hat<br />
noch eins draufgesetzt.“ Während der monatelangen Lockdowns<br />
seien gelernte und ungelernte Kräfte in andere Branchen<br />
abgewandert. Dazu die Trierer Gastwirtin Ursula Haas,<br />
Inhaberin des „Studio 11“: „Da haben viele erstmals festgestellt,<br />
dass man anderswo erstens noch besser verdient und zweitens<br />
alles meist ohne Abend-, Nacht- und Wochenendarbeit.“<br />
Wie sehen das andere Gastronomen? Welche Erfahrungen<br />
haben sie gemacht? Da ist etwa der Trierer Ralf Laux, der unter<br />
anderem das Bistro Walderdorffs am Domfreihof betreibt.<br />
Laux erklärt, dass es bei ihm keine größeren Personalengpässe<br />
gebe als vor der Pandemie. Laux: „Es gab schon immer mal<br />
Probleme, vor allem im Sommer, wenn die studentischen Aushilfen<br />
Semesterferien hatten.“ Aber tatsächlich sei es seit der<br />
Pandemie noch schwieriger geworden, Kräfte zu finden. „Viele<br />
sind abgewandert, weil die Branche besonders unter der Pandemie<br />
leiden musste – gar keine Arbeit für Aushilfen und Kurzarbeitergeld<br />
bei fehlendem Trinkgeld für die Festen“, sagt Laux.<br />
Jetzt seien die Vorstellungen bei allen, die sich nach freien Stellen<br />
erkundigten, eklatant gestiegen. Mit Blick auf die eigenen<br />
Betriebe sagt der Trierer: „Weil wir schon immer übertariflich<br />
bezahlt haben, uns kümmern und die Mitarbeiter wertschätzen,<br />
herrscht bei uns kein Mangel.“ Die Bezahlung sei dann angemessen,<br />
wenn die Mitarbeiter und der Chef zufrieden mit<br />
dem Ergebnis seien. Zu den unvermeidlich unattraktiven Arbeitszeiten<br />
sagt er: „Natürlich muss man diesen Beruf auch<br />
lieben.“<br />
„Bisher war die Entlohnung unterdurchschnittlich“<br />
Astrid Hau betreibt das Hotel Fronhof sowie ein weiteres<br />
Haus in Kell am See und ist Kreisvorsitzende Trier-Saarburg des<br />
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Es<br />
klingt nicht gut, was sie über die Gesamtsituation nach der „Co-<br />
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08 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | ARBEITSMARKT<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
rona-Katastrophe“ berichtet „Besonders nach dem großen<br />
Lockdown 2020/2021 sind kaum noch Arbeitskräfte zu finden.<br />
Durch die Pandemie hat unsere Branche nach Dehoga-Rechnung<br />
deutschlandweit 25 Prozent der Mitarbeiter verloren –<br />
jede vierte Kraft war für immer weg. Das trifft auch auf Rheinland-Pfalz<br />
und für unsere Betriebe zu.“ Neue Arbeitskräfte<br />
seien kaum noch zu finden, „obwohl wir schon in den verschiedensten<br />
Branchen suchen“, sagt Astrid Hau. „Da wir zwei Häuser<br />
betreiben, musste ich in einem Restaurant die Öffnungszeiten<br />
kürzen und auch das Speisenangebot deutlich<br />
reduzieren.“ Man würde sich auch über mehr ausgebildete<br />
Fachkräfte freuen. Sie sei gerne bereit, ungelernte Bewerber<br />
einzustellen und sie einzuarbeiten.<br />
Klaus Schu, Geschäftsführer Region Trier der Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), sieht ebenfalls einen Abwärtstrend.<br />
Arbeitskräfte seien schon in der Vergangenheit<br />
knapp und die Ausbildungszahlen rückläufig gewesen. Vor allem<br />
hätten ausgebildete Köche und Restaurantfachleute gefehlt.<br />
Natürlich seien die ungünstigen Arbeitszeiten in den<br />
Abendstunden und an den Wochenenden nicht zu vermeiden.<br />
„Aber Auszubildende berichten uns regelmäßig von überlangen<br />
Arbeitszeiten und vielen Überstunden, die oft nicht einmal<br />
bezahlt würden“, sagt Schu.<br />
In Rheinland-Pfalz gebe es seit vier Jahren keine gültigen Tarifverträge.<br />
Auf dieser Basis treffe auch die Einschätzung zu,<br />
dass sich während des langen Lockdowns viele gelernte oder<br />
langjährige, gut eingearbeitete Kräfte nach anderen Beschäftigungen<br />
umgesehen und erkannt hätten, dass dies für sie die<br />
bessere Wahl gewesen sei. Und auf die Frage, ob die Bezahlung<br />
der deutschen Beschäftigten im Vergleich mit europäischen<br />
Nachbarländern angemessen sei, sagt der Gewerkschafter:<br />
„Bisher war die Entlohnung im Gastgewerbe unterdurchschnittlich.<br />
Erst nach dem massiven Arbeitskräfteverlust in der<br />
Pandemie und dem kommenden Anstieg des Mindestlohnes<br />
haben die Arbeitgeberverbände bei Tariferhöhungen mitgezogen.“<br />
Akzeptieren Gäste höhere<br />
Preise?<br />
Die Sprecherin der Arbeitsagentur<br />
Trier, Anke Emmerling, bestätigt, dass die<br />
Suche nach gelerntem Personal schon<br />
vor der Pandemie schwierig gewesen sei.<br />
Corona habe das Problem verstärkt, da<br />
viele Beschäftigte während der Schließungen<br />
in andere Branchen gewechselt<br />
seien. Emmerling: „Vor allem im Fachkräftebereich<br />
ist der Mangel hoch. Köche<br />
und Restaurantfachleute sind sehr<br />
schwer zu finden. Die Gastronomie hat<br />
zudem ein großes Problem im Nachwuchsbereich.<br />
So gehen auf Angebote<br />
von Ausbildungsstellen kaum Bewerbungen<br />
ein. Die Arbeitsbedingungen mit<br />
Schichtsystem und Wochenendarbeit sowie<br />
die Bezahlung werden nicht als attraktiv<br />
empfunden.“ Was schlägt die Arbeitsagentur<br />
vor? Emmerling: „Die<br />
Bedingungen müssen besser werden.<br />
Der Arbeitsmarkt hat sich zum Arbeitnehmermarkt<br />
gewandelt, es steht eine<br />
Vielzahl an attraktiven Arbeits- und Ausbildungsstellen<br />
zur Verfügung. So entscheiden<br />
sich Bewerber für Branchen, in<br />
denen sie bessere Arbeitsbedingungen<br />
vorfinden. „Häufig zahlen Gastronomiebetriebe<br />
in der Region Mindestlohn“, sagt<br />
sie und meint, um attraktiver zu werden,<br />
müsse die Bezahlung besser sein. Die<br />
Gäste wiederum müssten dann allerdings<br />
höhere Preise akzeptieren.<br />
Die über lange Jahre<br />
unterdurchschnittliche<br />
Entlohnung ist für den<br />
Gewerkschafter Klaus<br />
Schu ein Grund für die<br />
Abwanderung der Mitarbeiter<br />
aus der Gastronomie.<br />
Foto: privat<br />
Offene Stellen in der Gastronomie/Fast Food*<br />
Anzahl Betriebe Beruf Anzahl offener Stellen<br />
10 Auslieferungsfahrer 10<br />
4 Barmixer 4<br />
15 Beikoch 15<br />
4 Chef de Rang 4<br />
20 Empfangsmitarbeiter 17<br />
1 Fachkraft Beauty-Wellness 1<br />
3 Fachkraft Systemgastronomie 5<br />
1 Gardemanager 1<br />
25 Gebäudereiniger, Reinigungshilfen,<br />
Housekeeping<br />
8 Hausmeister, -techniker 8<br />
18 Helfer Gastgewerbe 25<br />
33 Helfer Hotel 34<br />
74 Helfer Küche 85<br />
9 Hotelfachmann 12<br />
115 Koch 120<br />
8 Küchenchef 8<br />
7 Leiter Gastronomiebetrieb 7<br />
3 Physiotherapeut 3<br />
9 Pizzabäcker 9<br />
28 Restaurantfachmann 32<br />
149 Servicekraft - Gastronomie 161<br />
3 Sommelier 3<br />
2 Sous-Chef 2<br />
549 596<br />
Quelle: Arbeitsagentur Trier, Stand April <strong>2022</strong><br />
„Auch vor der Pandemie gab es schon erheblichen Fachkräftemangel,<br />
und die Suche nach Auszubildenden ist in unserer<br />
Branche sehr mühsam“, bestätigt auch Thomas Stadtfeld vom<br />
Hotel-Restaurant Heidsmühle in Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich).<br />
„Auch wir haben gelernte und ungelernte Kräfte,<br />
die lange bei uns waren, verloren. Die Lockdown-Phase war für<br />
viele zu lang und das Geld wurde knapp. In anderen Branchen<br />
haben die Leute dann gesehen, dass man sich nicht für einen<br />
Gast krumm machen muss.“ Nun sei es schwer, ausreichend<br />
geeignetes Personal für ein umfängliches Angebot in Service,<br />
Küche und Hotel einzustellen. Stadtfeld: „Wir haben nach Corona<br />
bestimmte Angebote reduzieren oder streichen müssen.<br />
Und wenn es so weitergeht, werden wir noch mehr schließen<br />
müssen.“<br />
Ähnlich sieht das Maxi Ruhstein vom Hotel Weißer Bär in<br />
Mülheim (Kreis Bernkastel-Wittlich): „Auch früher gab es Personalengpässe,<br />
aber die wurden damals von den Mitarbeitern<br />
aufgefangen, da die Leistungsbereitschaft höher war.“ Und<br />
Ruhstein fügt an: „Seit dem großen Lockdown sind kaum noch<br />
gelernte wie ungelernte Kräfte zu finden. Wir können zwar unser<br />
Angebot vollumfänglich anbieten, sind aber auf der Suche<br />
nach einem Koch und einer Servicekraft. Was wir vor allem gerne<br />
einstellen würden, wären Auszubildende, denen wir unseren<br />
schönen Job nahebringen dürften.“ Und auf die Frage nach<br />
Servicereduzierungen seit Corona antwortet die stellvertretende<br />
Hotel-Chefin: „Das haben wir punktuell tatsächlich tun müssen.<br />
Gewisse Abläufe wurden angepasst oder kurzfristige Ruhetage<br />
eingebaut.“<br />
Mögliche Wege aus der Krise<br />
Der Trierer Gastronom Ralf Laux beurteilt die Anforderungen<br />
an Qualifikation und Ausbildung in der Branche kritisch. „Meines<br />
Erachtens ist es zu leicht, eine Konzession für ein Gastronomieobjekt<br />
zu erhalten, denn es wird keine kaufmännische<br />
Qualifikation verlangt. Und auch die Prüfungsanforderungen<br />
nach der Lehre als Koch oder Restaurantfachangestellter<br />
sind mittlerweile zu einfach<br />
gestaltet. Dadurch erlangen die<br />
Nachwuchskräfte nicht genug fachlich<br />
fundiertes Wissen, um problemlos ihren<br />
Beruf auszuüben.“ Es gebe aber noch<br />
Betriebe, die Wert auf Basiswissen legten.<br />
Auf konkrete Schritte hinsichtlich Bezahlung<br />
und Aufwertung der Ausbildung<br />
weist die Dehoga-Kreisvorsitzende Astrid<br />
Hau hin. „Die ungünstigen Arbeitszeiten<br />
und die oft nicht entsprechende Bezahlung<br />
waren sicher Gründe, warum<br />
30 wir es als Branche schwer hatten, junge<br />
<strong>Menschen</strong> für eine Ausbildung im Gastgewerbe<br />
zu gewinnen. Aber wir haben<br />
uns als Dehoga starkgemacht und eine<br />
Neuordnung der Ausbildungsberufe,<br />
also eine Modernisierung der Lehr- und<br />
Lerninhalte, gefordert und inhaltlich begleitet.“<br />
Das Ergebnis: Zum 1. August<br />
würden die Auszubildenden mit zeitgemäßen<br />
Ausbildungsgängen starten, die<br />
dann auch die neuen Trends der Branche<br />
abbildeten. Ab August gebe es zudem<br />
bessere Ausbildungsvergütungen.<br />
Dies beginne im ersten Lehrjahr mit<br />
1000 Euro, danach in jedem weiteren<br />
Lehrjahr eine Erhöhung um 100 Euro.<br />
Hau: „Damit liegen wir gleichauf oder<br />
auch höher als viele andere Ausbildungsberufe.<br />
Auch haben wir Löhne und Gehälter<br />
nach der Ausbildung stark angehoben.<br />
Damit muss sich die Branche<br />
wirklich nicht verstecken.“ ///
JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 09<br />
Das Leben kehrt zurück<br />
Unweit des Trierer Moselufers ist das Leben schön.<br />
Vor dem Eingang der Jugendherberge sitzen die<br />
Gäste unter Sonnenschirmen. Hinter der Tür<br />
steht ein Stehtisch, an dem sich jeder an Äpfeln<br />
und hausgemachter Limonade bedienen kann.<br />
Das Bistro im Eingangsbereich ist in modernem Weiß und<br />
Anthrazit gehalten. Alles ist modern und stylish. „Die Erwartungshaltung<br />
an eine Jugendherberge ist natürlich eine andere<br />
als früher“, sagt Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender<br />
der 42 Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland,<br />
einem gemeinnützigen Verein. Trotzdem betont er, wie wichtig<br />
neben dem Erscheinungsbild vor allem die Werte sind, die<br />
in Jugendherbergen gelebt werden. Das Augenmerk liege auf<br />
„Fürsorge und Sicherheit der Gäste“, sagt er. „Oft als altmodisch<br />
abgetan, sind diese Werte in der jetzigen Zeit mehr<br />
denn je von Bedeutung. Die Jugendherbergen stehen für<br />
Vielfalt, Menschlichkeit und Gemeinschaft erleben.“<br />
Das Konzept kommt an. 2019, vor der Pandemie, verzeichneten<br />
die Häuser in Geditz‘ Verantwortungsbereich mehr als<br />
eine Million Übernachtungen. Geditz hat sehr klare Vorstellungen,<br />
was eine „Jugendherberge“ ausmacht – wenn dies<br />
auch seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs von 2009<br />
kein geschützter Begriff mehr ist. Dennoch sind damit alle im<br />
internationalen Dachverband „Hostelling International“ organisierten<br />
Unterkünfte gemeint – weltweit über 3000 in insgesamt<br />
90 Ländern. Mit Abstand am höchsten ist deren Dichte<br />
in Europa, aber sie sind auch auf Sansibar, in Tibet oder in<br />
Rio de Janeiro. In jedem Land gibt es einen nationalen Verband.<br />
Hier ist es das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH). Zu<br />
ihm gehören wiederum 14 Landesverbände, wie der von Jacob<br />
Geditz, mit insgesamt mehr als 400 Unterkünften.<br />
Nach eigenen Angaben hat das DJH über 2,3 Millionen Mitglieder.<br />
Nur wer eine Mitgliedskarte hat, kann in den Häusern<br />
übernachten. Die anfallenden Jahresbeiträge werden<br />
für alles genutzt, was die einzelnen Häuser nicht aus dem<br />
laufenden Betrieb bezahlen könnten. So wie in Trier. Die Jugendherberge<br />
ist im Jahr 2018 für mehr als fünf Millionen<br />
Euro renoviert und vergrößert wurden und ist nun die größte<br />
des Landes.<br />
Die Ansprüche der Gäste sind gewachsen<br />
Die Erweiterung sei dringend nötig gewesen, erzählt Sven<br />
Kaul, Betriebsleiter in Trier: „Wir haben neu angebaut, weil<br />
wir eigentlich immer zu wenig Platz haben – auch heute<br />
noch.“ Auch das alte Gebäude wurde komplett neu ausgestattet.<br />
„Früher gab es Einheitsessen. Das gibt es auch heute<br />
noch, aber natürlich mit erweiterter Auswahl“, sagt Kaul. „Wir<br />
haben viele Rückmeldungen, dass es einem Hotel gleichzusetzen<br />
wäre.“ Die Gäste der Jugendherbergen lassen sich in<br />
drei Gruppen aufteilen: Familien, Schulklassen und sonstige<br />
Reisegruppen.<br />
Von der Modernisierung profitieren alle Gäste, aber insbesondere<br />
bei einer Gruppe seien die Ansprüche deutlich gewachsen:<br />
„Mit einem quietschenden Metallbett, Etagenduschen<br />
und Gemeinschaftswaschräumen können wir keine<br />
Familien mehr hervorlocken“, sagt Kaul. Die Bemühungen<br />
scheinen sich auszuzahlen: Zwischen 2004 und 2019 hat sich<br />
die Zahl der Übernachtungen von Familien im Bereich des<br />
Landesverbands nahezu verdoppelt.<br />
An diesem Tag sind es jedoch vor allem Jugendliche, die<br />
plötzlich in voller Klassenstärke das Bistro besiedeln und<br />
dann genau so schnell wieder verschwinden.<br />
Die Landesschüler-Konferenz, das Vertretungsorgan der<br />
etwa 400.000 Schüler von Rheinland-Pfalz, hat sich mit 80<br />
Personen eingemietet. Dazu kommen einige Klassenfahrten,<br />
auch ein Erste-Hilfe-Kurs findet gerade statt. Von Chorfrei-<br />
Die Jugendherberge<br />
Trier<br />
punktet vor<br />
allem bei<br />
Familien –<br />
Eine Bestandsaufnahme<br />
des Verbands<br />
Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
von Noah Drautzburg<br />
Jacob Geditz rechnet<br />
damit, dass die Jugendherbergen<br />
in Rheinland-<br />
Pfalz und im Saarland<br />
bereits 2023 wieder so<br />
viele Übernachtungen verzeichnen<br />
werden wie vor<br />
der Pandemie. Er ist<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der 42 Jugendherbergen<br />
in Rheinland-Pfalz und im<br />
Saarland.<br />
Foto: „Die Jugendherbergen in<br />
Rheinland-Pfalz und im<br />
Saarland“<br />
Die „Römerstadt-Jugendherberge“<br />
in Trier wurde<br />
vor einigen Jahren<br />
renoviert und ein Teil neu<br />
gebaut.<br />
Foto: Noah Drautzburg<br />
zeiten über Geburtstage bis hin zu Kommunionen und Hochzeiten<br />
kann man hier alles finden.<br />
Insgesamt zehn Monate mussten die Jugendherbergen in<br />
den vergangenen zwei Jahren fast vollständig schließen. In<br />
Trier übernachteten dann nur noch einige Azubis der Berufsschule<br />
und Handelsvertreter. „Dann kamen sich meine Mitarbeiter<br />
zumindest nicht ganz alleine vor“, sieht Kaul das mit<br />
Galgenhumor. „Aber das war schon sehr traurig“. Die Angestellten<br />
mussten ihre Arbeitszeit um gut zwei Drittel reduzieren.<br />
39 sind es jetzt noch. Einige, vor allem viele Minijobber,<br />
haben sich eine andere Arbeit gesucht und fehlen jetzt, wie<br />
bei so vielen Tourismus- und Gastronomiebetrieben.<br />
Die Ausfälle durch die Pandemie sind<br />
„dramatisch“<br />
Vorstandsvorsitzender Geditz beschreibt die Einnahmeausfälle<br />
durch die Pandemie als „dramatisch“. Die Zahl der<br />
Übernachtungen ist 2020 um mehr als die Hälfte eingebrochen.<br />
Ohne drastische Einschnitte und die Corona-Hilfen hätten<br />
die Jugendherbergen diese Zeit nicht überleben können,<br />
sagt er. Drei Herbergen des Landesverbands mussten dauerhaft<br />
schließen. Auch den Ukraine-Krieg und die einhergehende<br />
Inflation bekommen sie zu spüren. Ihr Anspruch sei ein<br />
gutes, aber preiswertes Angebot, sagt Geditz. „Dieser Spagat<br />
ist nicht immer einfach, angesichts stark steigender Preise in<br />
allen Bereichen und der Notwendigkeit, die Jugendherbergen<br />
wirtschaftlich zu führen.“ Es sei aber nicht möglich und<br />
nicht gewollt, die starken Preisanstiege in vollem Umfang<br />
weiterzugeben.<br />
Aber es geht voran: „Obwohl Corona nach wie vor noch<br />
präsent ist, sind die Jugendherbergen wieder gut besucht.<br />
Ostern war gut belegt mit Familie und aktuell sind die Schulen<br />
wieder froh, dass sie Klassenfahrten durchführen dürfen“,<br />
zieht Geditz ein erstes Zwischenfazit.<br />
Gerade hat der Verband auch angekündigt, für 4,7 Millionen<br />
Euro die Jugendherberge in Traben-Trarbach zu modernisieren,<br />
die im Jahr 2020 wegen eines Sanierungsstaus ganz<br />
geschlossen werden musste. Für <strong>2022</strong> rechnet Geditz mit<br />
800.000 Übernachtungen, also etwa 80 Prozent des Vor-Pandemieniveaus.<br />
Im nächsten Jahr soll das dann wieder vollständig<br />
erreicht werden – wenn es keine neuen Einschränkungen<br />
gibt. ///<br />
Die regionalen<br />
Jugendherbergen<br />
In den Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland<br />
gab es 2019, vor der Corona-Pandemie, 1.032.364 Übernachtungen<br />
in 6047 Betten. Das war ein neuer Rekord und<br />
entsprach einer Auslastung von 60,57 Prozent. 1004 Mitarbeiter<br />
kümmerten sich um sie.<br />
Die damals 45 (heute 42) Häuser konnten insgesamt 484.704<br />
Gäste begrüßen. Fast 90 Prozent davon stammten aus dem<br />
Inland, mehr als ein Drittel, 33,9 Prozent, sogar direkt aus<br />
Rheinland-Pfalz. Die meisten ausländischen Gäste kamen<br />
aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Spätestens<br />
2023 möchte der Landesverband diese Zahlen wieder erreichen.<br />
In der Region sind derzeit die Jugendherbergen Trier,<br />
Prüm, Hermeskeil, Manderscheid und Gerolstein geöffnet.<br />
Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Saarburg werden<br />
modernisiert oder neu gebaut. Die Jugendherbergen in<br />
Bollendorf sowie in Daun sollen nach Modernisierung zum<br />
1. Juli wieder öffnen.
10 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Die Region lebt von der Tradition und der<br />
Moderne: Während entlang der Mosel viele<br />
stylische Vinotheken entstehen, lockt gerade<br />
das historische Fachwerk die Touristen nach<br />
Bernkastel-Kues.<br />
Archivfoto: Hans-Peter Linz<br />
Was tut sich im<br />
„Tal der Moselochsen“?<br />
Wie entwickelt sich die Mosel-Region? Sie bietet Tradition und punktet<br />
mit ambitionierten Winzern, hervorragenden Weinen und innovativer<br />
Hotelgastronomie – dennoch erinnern sich viele noch an einen Zeitungsbeitrag<br />
von 2013, der für Furore sorgte.<br />
von Uwe Hentschel<br />
Der Besuch von Jakob Strobel y Serra an der<br />
Mosel muss für ihn streckenweise eine Qual<br />
gewesen sein – ähnlich wie für viele der dort<br />
lebenden Gastronomen und Winzer, die danach<br />
den Reisebericht des Autors in der Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) gelesen<br />
haben. Denn der Ausflug „durch das Tal der<br />
Moselochsen“, in dem es „keine nennenswerten<br />
Ansprüche an Küche und Komfort“ gibt, dessen „antiquierte<br />
Form des Fremdenverkehrs so verblüffend gut“ funktioniert,<br />
dass man seit der Wirtschaftswunderzeit „nichts Fundamentales<br />
am Geschäftsmodell geändert hat“, und in dem sich noch immer<br />
„die Vermieter von Ferienwohnungen damit rühmen, dass ihre<br />
Unterkünfte über ein eigenes WC verfügen“, hat bei dem Feuilleton-Redakteur<br />
einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der dann<br />
in der F.A.Z. zum schonungslosen Abdruck dieses Eindrucks führte.<br />
Wobei es keineswegs so war, dass der Autor alles zerrissen<br />
hat. Strobel y Serra hatte allem Anschein nach auch sehr schöne<br />
Erlebnisse auf seiner Reise. Und die hat er dann auch festgehalten.<br />
Sodass der Beitrag „Der Schönheit wohnt der Schrecken<br />
inne“ dann am Ende für völlig unterschiedliche Reaktionen sorgte<br />
– bis heute.<br />
„Ich denke, da wurde schon ein Finger in die offene Wunde gelegt“,<br />
sagt Julia Trossen, die mit ihrem Mann Michael Trossen das<br />
Riesling Quartier in Kröv (Landkreis Bernkastel-Wittlich) betreibt.<br />
Das Weinhotel mit seiner modernen und trotzdem ortsbildprägenden<br />
Architektur wurde erst im Herbst 2019 eröffnet und richtet<br />
sich mit Zimmerpreisen von rund 130 Euro an eher anspruchsvollere<br />
Gäste. „Die <strong>Menschen</strong>, die zu uns kommen, erwarten<br />
einen gewissen Komfort und nicht mehr den Chic der 1970er<br />
„In Hotellerie,<br />
Ferienwohnungen,<br />
Ferienhäusern und<br />
Gastronomie wurde<br />
fleißig investiert,<br />
exklusive Wohlfühlhotels<br />
und lifestylige Vinotheken<br />
sind entstanden“, sagt<br />
Albrecht Ehses von der<br />
Industrie- und<br />
Handelskammer Trier.<br />
Foto: IHK<br />
Jahre“, sagt die Winzerin. Es gebe inzwischen viele Betriebe mit<br />
modernen Konzepten, aber eben auch noch viele, die nach wie<br />
vor ein eher rustikales Angebot hätten. Ihre Familie habe sich für<br />
die zeitgemäße Variante entschieden, und das funktioniere sehr<br />
gut. Die Gäste seien bunt gemischt, wobei es überwiegend junge<br />
Leute seien, sagt Trossen.<br />
Das bestätigt auch Sabine Longen vom Weingut Longen-Schlöder<br />
(Kreis Trier-Saarburg). Auch sie kann sich an den Zeitungsbericht<br />
von 2013 noch sehr gut erinnern. Und das nicht nur aufgrund<br />
der zum Teil heftigen Reaktionen, sondern auch, weil das<br />
Weingut in dem Beitrag ebenfalls erwähnt wurde – als eines der<br />
positiven Beispiele. „Ich denke schon, dass es an der Mosel in den<br />
letzten Jahren viele gute Entwicklungen gab“, sagt Longen. Zudem<br />
sei auch politisch und auf Landesebene viel passiert.<br />
Großangelegte Imagekampagne <strong>2022</strong><br />
„In der Region wird dauerhaft in die Qualitätssteigerung im<br />
Tourismus investiert, sowohl im Bereich privater Investitionen als<br />
auch bei der Schaffung von Infrastrukturen durch die öffentliche<br />
Hand“, sagt Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik.<br />
So würden sich inzwischen zahlreiche Beherbergungs-<br />
und Gastronomiebetriebe zur Einhaltung touristischer<br />
Qualitätsstandards bekennen und dabei auch Wert auf Servicequalität<br />
und regionale Produkte legen. Zudem zögen auch neue<br />
Eventformate wie Mythos Mosel und Saar-Riesling-Sommer oder<br />
aber touristische Angebote wie die Wein-Architektur-Route Via<br />
mosel „eine genussbewusste und wertschöpfungsstarke Klientel<br />
in die Region“. Letztere ist auch die Gruppe, die durch die Jahreskampagne<br />
<strong>2022</strong>
JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 11<br />
<strong>2022</strong> gezielt angesprochen werden soll. Die<br />
Mosellandtouristik nimmt in diesem Jahr die<br />
große Landesausstellung „Der Untergang des<br />
Römischen Reichs“ als zentrales Kulturhighlight<br />
zum Anlass für eine großangelegte<br />
Imagekampagne. Im Fokus stehen dabei moderner<br />
Lifestyle, Exklusivität, Luxus und Entschleunigung<br />
– und das kombiniert mit antiken<br />
Kunstschätzen und moderner<br />
Weinarchitektur.<br />
doch es sei keineswegs so krass, wie es der Autor<br />
damals beschrieben habe. „Es kommt ja<br />
auch immer darauf an, was die Gäste wollen<br />
und auch bereit sind, dafür zu zahlen“, sagt<br />
Mereu, „und manche sind eben auch mit einem<br />
einfachen Standard zufrieden“ Von daher<br />
habe beides seine Berechtigung.<br />
Keine Nachfolger,<br />
keine Investitionen<br />
Bodenständig bis stylisch –<br />
die Bandbreite ist groß<br />
Doch es gibt natürlich auch ein Angebot für<br />
diejenigen, denen all das nicht so wichtig ist.<br />
„Die Mosel ist eine gewachsene Tourismusregion<br />
mit modernen und traditionellen touristischen<br />
Angeboten und Strukturen“, sagt Winkhaus-Robert.<br />
„Unsere Gäste finden in den<br />
Moselorten stylische Vinotheken, urige Straußwirtschaften,<br />
Restaurants der Spitzenküche<br />
und Restaurants mit bodenständiger und deftiger<br />
Küche, sodass die Begegnung mit Einheimischen, Winzern<br />
und regionaler Küche auf vielfältige Weise möglich ist“, fügt sie<br />
hinzu und bezieht sich damit auch auf den Reisebericht des<br />
Feuilletonisten. Das darin „stark polarisierte Bild der Mosel“ werde<br />
der großen Angebotsbreite, die von der Sternegastronomie<br />
und -hotellerie bis hin zum Gästezimmer und der Winzerschänke<br />
alles abdecke, nicht gerecht.<br />
Albrecht Ehses, bei der Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />
Trier Leiter des Geschäftsbereichs International und Wein, sieht<br />
es nicht ganz so kritisch. „Der in Teilen überspitzte F.A.Z.-Artikel<br />
hat sicherlich zum Nachdenken angeregt, so manche Diskussion<br />
entfacht und in Teilen wachgerüttelt“, sagt er. Seitdem habe sich<br />
viel getan und die Mosel wahrnehmbar in Richtung eines Qualitätstourismus<br />
entwickelt. „Weingüter und junge Winzer haben<br />
sich zusammengeschlossen und organisieren auf hohem Niveau<br />
Veranstaltungen, die überregional ausstrahlen“, erklärt er. Unter<br />
dem Dach der Regionalinitiative Faszination Mosel arbeiteten innerhalb<br />
der Markenfamilie die Bereiche Wein, Tourismus, Kultur<br />
bis hin zu den Anbietern regionaler Produkte professionell miteinander.<br />
„In Hotellerie, Ferienwohnungen, Ferienhäusern und<br />
Gastronomie wurde fleißig investiert, exklusive Wohlfühlhotels<br />
und lifestylige Vinotheken sind entstanden“, so Ehses. In der Folge<br />
habe sich auch die Gästestruktur sehr stark gewandelt: von<br />
Gruppenreisenden hin zu kaufkräftigeren Individualreisenden.<br />
Diesem Anspruch müsse man in Zukunft noch stärker gerecht<br />
werden. „Die touristischen Anbieter und Akteure haben es in<br />
den vergangenen zehn Jahren geschafft, den Gästen an der Mosel<br />
bereits großartige Erlebnisse zu bieten“ sagt der IHK-Mitarbeiter,<br />
warnt gleichzeitig aber davor, sich darauf auszuruhen.<br />
„Qualitätsentwicklung hört nicht auf. Sie betrifft die gesamte Angebotskette<br />
und bleibt eine permanente Aufgabe“, betont Ehses.<br />
Die Mosel bewegt sich im „guten Mittelfeld“<br />
„Der Weintourismus an der Mosel steckt noch immer im Strukturwandel“,<br />
sagt Andreas Kargermeier, Professor für Freizeitund<br />
Tourismusgeografie an der Uni Trier. Es gebe durchaus eine<br />
positive Entwicklung, doch sei diese insgesamt „mühsam und<br />
zäh“. Andere Weinregionen wie Franken seien da im deutschlandweiten<br />
Vergleich durchaus besser aufgestellt. „Was aber<br />
auch daran liegt, dass das dafür zuständige Ministerium in Bayern<br />
deutlich mehr Geld reinsteckt“, fügt er hinzu. Insofern bewege<br />
sich die Mosel in einem „guten Mittelfeld“.<br />
„Hier ist viel in Bewegung – und das nicht erst seit dem Beitrag“,<br />
sagt Andrea Mereu vom Weinromantikhotel Richtershof in<br />
Mülheim (Kreis Bernkastel-Wittlich) – ein ehemaliges Weingut<br />
aus dem 17. Jahrhundert, das zu einem ansprechenden Vier-<br />
Sterne-Superior umgebaut wurde. Natürlich gebe es entlang der<br />
Mosel auch viele Angebote mit Investitionsstau, räumt sie ein,<br />
Das Riesling Quartier in Kröv an der Mosel ist ein<br />
modernes Weinhotel mit moseltypischen und traditionellen<br />
Bauelementen. Das Riesling Quartier nimmt am<br />
„Tag der Architektur“ am 25. und 26. <strong>Juni</strong> teil. Informationen:<br />
diearchitekten.org. Foto: Riesling Quartier Kröv<br />
„Die Mosel ist eine<br />
gewachsene<br />
Tourismusregion mit<br />
modernen<br />
und traditionellen<br />
touristischen Angeboten<br />
und Strukturen“, sagt<br />
Winkhaus-Robert, Chefin<br />
der Mosellandtouristik.<br />
Foto: Mosellandtouristik/<br />
Christopher Arnoldi<br />
Architektur vom Star-<br />
Architekten: Das Weingut<br />
Longen-Schlöder in<br />
Longuich (Kreis Trier-<br />
Saarburg) hat 2013 für<br />
seine Winzerhäuser den<br />
Architekturpreis Wein<br />
erhalten (Architekt:<br />
Matteo Thun, Mailand,<br />
mit Stein Hemmes Wirtz<br />
Architekten, Kasel und<br />
Landschaftsarchitekt<br />
Johannes Cox, HKK,<br />
Frankfurt).<br />
Archiv-Foto: Friedemann Vetter<br />
Dass die Branche sehr bunt und die Lage<br />
deshalb differenziert zu bewerten sei, meint<br />
auch Anne Roehren-Bergs, Landesgeschäftsführerin<br />
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />
(Dehoga) Rheinland-Pfalz. „Natürlich<br />
gibt es Betriebe, die – oftmals aus der<br />
Situation heraus, dass ein Nachfolger nicht in<br />
Sicht ist – keine größeren Investitionen mehr<br />
in ihrem Betrieb vornehmen“, sagt sie. „Das ist<br />
individuell dann auch nachvollziehbar, aber<br />
eben kein Zukunftsmodell.“ Um auch Nachfolger<br />
für die gastgewerblichen Betriebe zu finden,<br />
seien auskömmliche Unternehmerlöhne unverzichtbar.<br />
„Denn dann können die Investitionen in den Unternehmen auch<br />
geleistet und umgesetzt werden“, so Roehren-Bergs. „Und bei<br />
den Betrieben, die diese Nachfolgesituation bereits geregelt, beziehungsweise<br />
schon vollzogen haben, sehen wir auch die hohe<br />
Bereitschaft und die unternehmerische Kraft für Investitionen.“<br />
Aber Corona hat natürlich vor allem auch im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
Spuren hinterlassen. „Unsere Betriebe haben<br />
zwei Jahre Pandemie mit Schließungszeiten von insgesamt neun<br />
Monaten hinter sich“, erklärt die Dehoga-Landesgeschäftsführerin.<br />
Bei vielen Betrieben seien die Reserven, nicht selten auch die<br />
privaten Kapitalmittel der Unternehmer, aufgebraucht. „Die Hilfen<br />
des Bundes in dieser schwierigen Lage waren wichtig für<br />
unsere Betriebe, aber die Hilfen auf Basis der sogenannten Fixkostenerstattung<br />
haben für viele unserer Betriebe – gerade auch<br />
für solche, die keine Pachtbetriebe sind – keine auskömmliche<br />
Kompensation der eingebrochenen Umsätze gebracht“, sagt sie.<br />
Daneben gebe es aber natürlich auch gastgewerbliche Betriebe,<br />
die die Zeit der Pandemie genutzt und in ihren Betrieb investiert<br />
hätten, sagt Roehren-Bergs. „Diese Betriebe können den Trend<br />
und die jetzt spürbare Nachfrage nach Urlaub im eigenen Land<br />
natürlich sehr gut und auch wertig bedienen.“ ///<br />
Architekturpreis Wein<br />
Die Weinregion Mosel und Saar überzeugt nicht nur mit<br />
hochwertigen Weinen und exklusiven Angeboten, sondern<br />
auch mit Architektur. So wurde beim diesjährigen Architekturpreis<br />
Wein das Kanzemer Weingut und Gästehaus Cantzheim<br />
an der Saar mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Ebenfalls<br />
in die engere Auswahl der insgesamt 48 Bewerbungen<br />
aus ganz Deutschland kam auch das Weingut Van Volxem<br />
aus dem Nachbarort Wiltingen, für das es einen Anerkennungspreis<br />
gab. Erfolgreiche Teilnehmer aus der Region gab<br />
es schon bei den vorherigen Wettbewerben. 2013 wurden<br />
die Weingüter Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen sowie<br />
das Weinkulturgut Longen-Schlöder aus Longuich ausgezeichnet<br />
und im gleichen Jahr mit einer Anerkennung auch<br />
die Domäne Avelsbach aus Trier gewürdigt, 2010 gab es eine<br />
Auszeichnung für Becker’s Hotel + Restaurant in Trier. Der<br />
gemeinsame Staatspreis des rheinland-pfälzischen Weinbauministeriums,<br />
des Deutschen Weinbauverbands und der<br />
Architektenkammer Rheinland-Pfalz wurde 2007 zum ersten<br />
Mal und bislang fünf Mal ausgelobt.
12 Anzeigen-Sonderseite | HALLEN- & SYSTEMBAU<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Innovativer Hallenbau: Repräsentative und flexible Lösungen<br />
Die Vielzahl an Möglichkeiten im innovativen<br />
Hallenbau reichen heute<br />
von Lagerhallen, Leichtbauhallen über<br />
Fertighallen, Stahlhallen, Systemhallen,<br />
Produktionshallen bis zu Rundbogenhallen<br />
und Runddachhallen für<br />
Industrie oder öffentliche Auftraggeber.<br />
Leichtbauhallen eignen sich beispielsweise<br />
hervorragend als Schnellbauhalle,<br />
wenn kurzzeitig zusätzlicher Raum<br />
benötigt wird. Als Trägergerüst wird<br />
gerne Aluminium oder auch Stahl verwendet,<br />
denn beide Materialien sind relativ<br />
leicht und wetterbeständig. Durch<br />
den Einsatz verschiedener Fassaden<br />
können Form, Farbe und Design meist<br />
frei gewählt werden. Die Einsatzgebiete<br />
im innovativen Hallenbau reichen von<br />
Verkaufshallen, Lagerhallen, Montagehallen,<br />
Messehallen bis zu Ausstellungshallen.<br />
Da Leichtbauhallen meist<br />
über vorgefertigte Elemente verfügen,<br />
können sie bei Bedarf einfach erweitert<br />
oder unkompliziert versetzt werden.<br />
Stahl steht auf Platz eins der am meisten<br />
verwendeten Konstruktionswerkstoffe<br />
im Hallen- und Industriebau. Grund<br />
dafür ist dessen Vielseitigkeit. Mittels<br />
neuartiger Produktionsverfahren und<br />
Verarbeitungstechnologien wird Stahl<br />
Im Hallenbau zählen Stahlkonstruktionen zur Standardbauweise.<br />
Zu den Vorteilen von Stahlhallen gehören<br />
insbesondere die kurze Bauzeit und die großen Spannweiten,<br />
die eine hohe Flexibilität und Planungsfreiheit bei<br />
Reorganisation, Um- und Anbauten gewährleisten.<br />
Fotos: Adobe Stock<br />
jeglichen Anforderungen gerecht und<br />
verhilft in unterschiedlichen Verwendungsbereichen<br />
zu individuellen Lösungen.<br />
Im Industrie- und Gewerbebau<br />
sind die Vorteile des Werkstoffs für dessen<br />
Auswahl entscheidend. Aufgrund<br />
der immer kürzeren Bauzeiten sind beispielsweise<br />
der hohe industrielle Vorfertigungsgrad,<br />
die Kombinierbarkeit<br />
mit anderen Werkstoffen sowie ausgereifte<br />
Schraub-, Steck- und Schweißverbindungen<br />
wichtige Argumente, die für<br />
die Verwendung von Stahl sprechen.<br />
Eine zunehmende Anzahl an Architekten<br />
und Gebäudeplanern ist von der<br />
Vielseitigkeit des Materials überzeugt<br />
und nutzt diese im Produktionsprozess<br />
von Gebäudehüllen. Neben der<br />
Übernahme von bauphysikalischen<br />
Funktionen wie Wärme-, Schall- und<br />
Feuchteschutz muss die Gebäudehülle<br />
zudem gestalterischen Anforderungen<br />
genügen. Das<br />
Gebäude soll ein<br />
charakteristisches<br />
Aussehen besitzen, das<br />
das Firmenimage widerspiegelt.<br />
Fassaden aus Stahl-Leichtbauelementen<br />
sind modern und werden<br />
von immer mehr Bauherren bevorzugt.<br />
Über Farben und Formen können nicht<br />
nur außergewöhnliche Wiedererkennungseffekte<br />
geschaffen werden, auch<br />
die gezielte Betonung bestimmter Flächen<br />
und Bauteile ist so möglich.<br />
Und auch für die Dach- und Wandkonstruktion<br />
liefert der Stahlbau verschiedene<br />
Lösungen. Es stehen unter anderem<br />
Well-, Trapez- und Kassettenprofile zur<br />
Auswahl. Für Außenwände und Dächer<br />
eignen sich Systeme aus leichten, großformatigen,<br />
farbigen Tafeln, die aus<br />
beschichteten und verzinkten Stahlblechen<br />
hergestellt werden. Es gibt<br />
sie entweder mit glatter oder mit profilierter<br />
Oberfläche. Die Montage<br />
der Tafeln auf den<br />
Stahltragwerken geht<br />
schnell und unkompliziert.<br />
Eine zusätzliche<br />
Behandlung<br />
der Oberflächen<br />
ist nicht nötig,<br />
wodurch Bauzeit<br />
gespart wird. Stahltrapezprofile<br />
haben sich<br />
gemäß der hohen Anforderungen<br />
besonders bewährt. Der Fachmarkt<br />
bietet dafür viele unterschiedliche Systeme<br />
an, mit denen Konstruktionen<br />
geschaffen werden können, die auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten<br />
sind. ///<br />
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14 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | ADVERTORIAL<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Zum Jubiläum eine neue Produktionshalle<br />
Geschäftsführung S&D<br />
Blechtechnologie, v.l.n.r.<br />
Henning Schlöder, Alois<br />
Spieles, Ralf Donell.<br />
Seit 20 Jahren steht S&D Blechtechnologie aus Zemmer für Kompetenz und Qualität – aus sieben Mitarbeitern wurden mittlerweile<br />
nahezu 100 – Aus- und Fortbildung wird großgeschrieben.<br />
Alles begann vor 20 Jahren mit sieben<br />
Mitarbeitern und der ersten Produktionsstätte<br />
in Zemmer: Alois Spieles<br />
und Ralf Donell wagten den Sprung in<br />
die Selbstständigkeit, die Initialen der<br />
beiden wurden zum Firmennamen S&D<br />
Blechtechnologie. Aus dem Start-up<br />
wurde mittlerweile ein Unternehmen<br />
mit 100 Mitarbeitern, zur Geschäftsführung<br />
gehört seit dem Vorjahr neben den<br />
beiden Firmengründern auch Henning<br />
Schlöder.<br />
Stillstand gab es bei S&D Blechtechnologie<br />
nie, es wurde kontinuierlich erweitert<br />
und investiert, in neue Maschinen,<br />
in den Logistik-Fuhrpark und zum<br />
20-jährigen Firmenjubiläum erneut in<br />
eine neue Produktionshalle. Auf einer<br />
Fläche von 1800 Quadratmetern werden<br />
in Kürze die neue Pulverbeschichtungsanlage<br />
und die Stahlabteilung<br />
einziehen. „Da können wir bei der Pulverbeschichtung<br />
unsere Kapazität verdreifachen<br />
und im Bereich Stahl stehen<br />
nahezu 50 Prozent mehr Platz zur Verfügung“,<br />
sagt Schlöder.<br />
S&D Blechtechnologie ist ein Lohnfertigungsbetrieb<br />
im Bereich Blechverarbeitung.<br />
Bleche mit einer Dicke von einem<br />
bis 30 Millimeter (hauptsächlich in Stahl,<br />
Edelstahl und Aluminium) werden in den<br />
Produktionsstätten in Zemmer gelasert,<br />
gekantet, umgeformt, geschweißt, zerspant<br />
und pulverbeschichtet – individuell<br />
für jeden Kunden, mit einer sehr hohen<br />
Fertigungstiefe, was zum Beispiel<br />
komplexe Schweiß- oder Montagebaugruppen<br />
betrifft. Doch S&D Blechtechnologie<br />
ist weit mehr als nur ein reines<br />
Fertigungsunternehmen: Die Firma hat<br />
ebenso große Erfahrung und Kompetenz<br />
in Sachen Fertigungsberatung und<br />
Konstruktion.<br />
S&D Blechtechnologie arbeitet für nahezu<br />
alle Branchen, die Produkte aus<br />
dem Bereich Blechverarbeitung benötigen:<br />
Baumaschinen, Pharmaindustrie,<br />
Autoindustrie, Lebensmittelindustrie,<br />
Wehrtechnik oder auch Ofenbauer.<br />
„Wir haben für viele Branchen die nötigen<br />
Zertifikate“, sagt Schlöder. S&D<br />
Blechtechnologie setzt zudem auf die<br />
modernsten Maschinen, liefert viele<br />
Produkte mit eigenen LKW an die Kunden<br />
aus.<br />
Großen Wert legt man bei S&D Blechtechnologie<br />
auf die Aus- und Fortbildung<br />
der Mitarbeiter sowie<br />
deren Zufriedenheit – so<br />
können diese zum Beispiel<br />
ein firmeneigenes<br />
Fitnessstudio nutzen. Das<br />
Thema Ausbildung wird sehr<br />
groß geschrieben, für die Qualität<br />
der Ausbildung wurde S&D Blechtechnologie<br />
im Vorjahr von der Agentur für<br />
Arbeit Trier für das „außergewöhnliche<br />
Engagement“ mit dem Ausbildungszertifikat<br />
ausgezeichnet. Zudem wurde<br />
S&D Blechtechnologie als eines<br />
von 15 Unternehmen ins Netzwerk<br />
„Mein Top Job Trier“ aufgenommen.<br />
„Wir suchen immer motivierte<br />
Mitarbeiter und Azubis, wir garantieren<br />
ein sehr gutes Arbeitsklima sowie dank<br />
der vollen Auftragsbücher und unseres<br />
stetigen Wachstums auch einen krisensicheren<br />
Job“, betont Schlöder.<br />
90 Prozent der Kunden<br />
von S&D Blechtechnologie kommen<br />
aus einem Umkreis von 250 Kilometern.<br />
Die Bauteile von S&D gehen allerdings<br />
mit den Maschinen und Produkten ihrer<br />
Kunden in die ganze Welt, da insbesondere<br />
der Mittelstand und die global<br />
aufgestellten „Hidden Champions“ zur<br />
Kundenzielgruppe zählen.<br />
Weil auch das Thema Digitalisierung<br />
bei S&D Blechtechnologie großgeschrieben<br />
wird, können Kunden – Industrie-<br />
oder Handwerksbetriebe – seit<br />
2021 ihre individuellen, gelaserten Bauteile<br />
im Onlineportal direkt bestellen,<br />
durch diese Automatisierung konnten<br />
die Lieferzeiten verkürzt werden. Zum<br />
20-jährigen Betriebsjubiläum wird es<br />
zudem im September und Oktober<br />
zwei Kundenveranstaltungen geben,<br />
dann wird auch die neue Produktionshalle<br />
präsentiert. ///
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16 Anzeigen-Sonderseite | FENSTER & TÜREN<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
Luftdicht und sicher: Haustüren<br />
Die Haustür nimmt bei der Fassadengestaltung außen eine wichtige Rolle ein. Der Hauseingang ist in der Regel das Erste, was<br />
Besucher vom Zuhause sehen, deshalb sollte er einladend wirken und gleichzeitig Charakter zeigen.<br />
Doch es ist vor allem ihre Funktionalität,<br />
die darüber entscheidet, ob eine Haustür<br />
das Heim sicher macht. Für den Wärmeschutz<br />
ist in erster Linie wichtig, dass<br />
die Tür luftdicht schließt und Wärmebrücken<br />
vermieden werden. Das spart Energie<br />
und erhöht zugleich den Komfort in<br />
den eigenen vier Wänden.<br />
Die Energieeinsparverordnung EnEV<br />
schreibt deshalb vor, dass neue Haustüren<br />
maximal einen U-Wert von 1,8 W/<br />
m²K aufweisen dürfen. Denn in einem<br />
wärmegedämmten Haus fallen die<br />
Heizkosten wesentlich niedriger aus,<br />
was neben dem Geldbeutel auch die<br />
Umwelt schont.<br />
Haustüren aus Aluminium sind nicht nur<br />
im Neubau eine lohnenswerte Investition,<br />
auch durch den Austausch einer in<br />
die Jahre gekommenen Hauseingangstür<br />
lässt sich auf lange Sicht viel Geld<br />
sparen. Alte Eingangstüren sind häufig<br />
Haustüren sollten bei Sicherheit und<br />
Energieeffizienz gewisse Kriterien erfüllen.<br />
Foto: Adobe Stock<br />
schlechter gedämmt, Dichtungen sind<br />
brüchig geworden, und im schlimmsten<br />
Fall haben sie sogar einen integrierten<br />
Briefkasten, durch den Zugluft ins Hausinnere<br />
gelangt. Selbstverständlich eignen<br />
sich für die Sanierung auch Türen<br />
aus Holz oder Kunststoff. Holz-Haustüren<br />
besitzen von Natur aus eine gute<br />
Wärmedämmung und haben dazu eine<br />
gemütliche Ausstrahlung. Bei Kunststoff-<br />
Haustüren wird die Dämmung hingegen<br />
durch Mehr-Kammer-Profile erreicht.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema beim<br />
Haustüren-Kauf ist neben der Wärmedämmung<br />
der Einbruchschutz nach DIN<br />
EN 1627. Um Haus oder Wohnung zuverlässig<br />
zu schützen, sollte man auf<br />
zertifizierte Sicherheitstechnik (Haustür<br />
RC2 oder Haustür RC3) setzen. Dazu gehören<br />
zum Beispiel 3-fach-Hakenverriegelung,<br />
Sicherheits-Profilzylinder und<br />
Schutzbeschläge. ///<br />
Moderne Fenster sorgen für Komfort<br />
Bei Fenstern bieten automatisierte Elemente ein Maximum an Komfort und Bewegungsfreiheit. Über eine Fernbedienung oder das<br />
Smartphone können Fenster und Fenstertüren geöffnet und geschlossen oder der Sonnenschutz bedient werden. Darüber hinaus ist<br />
es möglich, Fenster und Heizung mittels Sensoren aufeinander abzustimmen.<br />
Fenster zum Beispiel, die je nach Luftqualität<br />
und Raumtemperatur selbst öffnen<br />
und schließen, können in einem intelligenten<br />
Haus mit der Heizungssteuerung<br />
verbunden werden. An besonders sonnenintensiven<br />
Tagen hebt und senkt sich<br />
die Verschattung dann automatisch. Die<br />
Raumtemperatur kann so deutlich gesenkt<br />
werden, teils um bis zu 10 Grad Celsius.<br />
Automatisierte Systeme bieten aber auch<br />
mehr Sicherheit. Mithilfe von Bewegungssensoren<br />
kann man sich das Bedienen<br />
von Schaltern per Hand sparen,<br />
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vor allem aber sorgen sogenannte Anwesenheitssimulationen<br />
in einem Smart<br />
Home auch dafür, dass Einbrecher fernbleiben<br />
– entweder durch Lampen, die<br />
automatisch ein- und ausgeschaltet<br />
werden, oder durch Rollläden, die herauf-<br />
und herunterfahren. Zusätzlich registrieren<br />
Fenster- und Türsensoren unbefugtes<br />
Eindringen und warnen den<br />
Hausbesitzer über sein Smartphone.<br />
Bei 77 Prozent der Einbrüche hebeln Diebe<br />
Fenster und Türen auf. Sicherheitsbeschläge<br />
mit Pilzkopfverriegelungen, abschließbare<br />
Griffe, eine stabile<br />
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Befestigung der Sicherheitsverglasung in<br />
der Fensterkonstruktion und eine korrekte<br />
Montage des Fensters im Mauerwerk<br />
sorgen für extra Sicherheit und Komfort<br />
in den eigenen vier Wänden – idealerweise<br />
sollten diese sogenannten RC2-Konstruktionen<br />
mit einer Automation kombiniert<br />
sein.<br />
Betrachtet man die Energiebilanz und<br />
den Wärmeschutz eines Hauses, sind alte<br />
Fenster oft die größten Schwachstellen.<br />
Bis zu 20 % der Raumwärme können hier<br />
verloren gehen. Moderne Fenster mit<br />
Zweifach- oder Dreifachverglasung sind<br />
dagegen echte Energiesparer. Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
U ist der entscheidende<br />
Kennwert. Je niedriger der<br />
U-Wert Ihres Fensters ist, desto geringer<br />
ist der Energieverlust. Der U-Wert liegt bei<br />
Einfachverglasung meist zwischen 5 und<br />
6, bei Zweifachverglasung etwa bei 1,1 bis<br />
1,4 und bei Dreifachverglasung unter 1,1.<br />
Fenster gibt es heute in einer unglaublichen<br />
Vielfalt. Bei der Planung eines Neubaus<br />
oder einer Sanierung sollte immer<br />
auch ein Fensterexperte aufgesucht werden,<br />
der alle Möglichkeiten kennt und<br />
aufzeigt. Denn nur mit den richtigen<br />
Fenstern wird es zu Hause rundum komfortabel.<br />
///<br />
Automatisierte Dachfirstfenster sind<br />
exklusiv und komfortabel.<br />
Foto: VFF/Velux Deutschland
JUNI <strong>2022</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | KOLUMNE | VERANSTALTUNGEN 17<br />
Urlaub an<br />
Brückentagen<br />
„Dein Tag, Deine Chance – Ausbildung Jetzt!“<br />
Ausbildungsmesse des Trierischen Volksfreunds in Traben-Trarbach<br />
Das Arbeitsrecht kennt viele Fallstricke:<br />
Hilfe in schwierigen Situationen bietet die<br />
Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU). Die<br />
Geschäftsführerin Sabine Plate-Betz klärt in ihrer<br />
Kolumne „Arbeitsrecht im Dialog“ auf.<br />
1<br />
2 3<br />
Auf einen Werktag fallende<br />
Feiertage bieten für<br />
Arbeitnehmer die Möglichkeit<br />
eines Kurzurlaubs,<br />
ohne hierfür mehrere<br />
Urlaubstage in<br />
Anspruch nehmen zu müssen.<br />
Fällt ein Feiertag zum Beispiel auf einen<br />
Donnerstag, muss lediglich für<br />
den sogenannten Brückentag am Freitag<br />
Urlaub beantragt werden, um Freizeit<br />
von Donnerstag bis Sonntag zu<br />
erhalten. Ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />
dem Mitarbeiter für den Brückentag<br />
Urlaub zu gewähren?<br />
Nach § 7 Abs. 1 Bundesurlaubsgesetz<br />
hat der Arbeitgeber den Urlaubswunsch<br />
des Arbeitnehmers zu berücksichtigen<br />
und damit einem Urlaubsantrag stattzugeben,<br />
wenn diesem keine dringenden<br />
betrieblichen Belange oder Urlaubswünsche<br />
anderer Arbeitnehmer<br />
entgegenstehen. Da jedoch in der Regel<br />
zahlreiche Mitarbeiter gleichzeitig<br />
die Vorteile des Urlaubs am Brückentag<br />
nutzen möchten, kann unter Umständen<br />
die Gewährleistung eines reibungslosen<br />
Betriebsablaufs gefährdet<br />
sein, wenn mehrere Arbeitnehmer am<br />
Brückentag frei haben. Besteht diese<br />
Gefahr, kann der Arbeitgeber den Urlaubsantrag<br />
im Einzelfall ablehnen.<br />
Was ist, wenn ein Arbeitnehmer, dessen<br />
Urlaubsantrag abgelehnt wurde,<br />
trotzdem am Brückentag nicht zur Arbeit<br />
erscheint?<br />
Setzt ein Arbeitnehmer seinen Wunsch<br />
auf Urlaubsgewährung einseitig durch,<br />
indem er an einem Brückentag<br />
unentschuldigt<br />
fehlt, verletzt er seine<br />
arbeitsvertragliche<br />
Hauptleistungspflicht.<br />
Damit entfällt nicht nur<br />
sein Vergütungsanspruch für<br />
den Brückentag, sondern der Arbeitgeber<br />
ist auch zur Abmahnung und im<br />
Wiederholungsfall zur Kündigung berechtigt.<br />
Darüber hinaus verliert der Arbeitnehmer<br />
seinen Anspruch auf Vergütung<br />
für den Feiertag. Gemäß § 2<br />
Abs. 3 Entgeltfortzahlungsgesetz haben<br />
nämlich Arbeitnehmer, die am letzten<br />
Arbeitstag vor oder am ersten Arbeitstag<br />
nach einem Feiertag unentschuldigt<br />
der Arbeit fernbleiben, keinen Anspruch<br />
auf Bezahlung des Feiertages.<br />
Kann dem Arbeitnehmer, der an einem<br />
Brückentag unentschuldigt fehlt, noch<br />
im Nachhinein Urlaub gewährt werden?<br />
Dem Arbeitgeber steht es frei, dem Mitarbeiter<br />
nachträglich für den unentschuldigten<br />
Fehltag einen Urlaubstag<br />
anzurechnen. Damit entschuldigt er<br />
aber gleichzeitig im Nachhinein das<br />
vertragswidrige Verhalten des Arbeitnehmers.<br />
Dementsprechend kann er<br />
den Mitarbeiter nicht mehr abmahnen<br />
und dieser hat dann auch Anspruch auf<br />
Vergütung des Feier- und des Brückentages.<br />
///<br />
* Sabine Plate-Betz ist Juristin und Geschäftsführerin<br />
der Vereinigung Trierer<br />
Unternehmer.<br />
4<br />
1 Karsten Krempel, Franz-Josef Kappes, Krämer Druck; 2 Carolin Eibes, Carolin Brück, Papier-Mettler;<br />
3 Johanna Schubert, Stefanie Wauer, Dr. Oetker; 4 Isabel Juchem, Sandra Müller, Agentur für Arbeit<br />
Trier; 5 Lucas Heinz, Elena Schunk, Tobias Heltemes, Steil Gruppe; 6 Marc Lucas, Christian Müller,<br />
Benninghoven; 7 Hanna van de Braak, Thomas Mersch, Industrie- und Handelskammer Trier; 8 Carl-Ludwig<br />
Centner, Gerd Kiefer, Barbara Thönnessen, Handwerkskammer Trier; 9 Bianca Souza, Lara Abesser,<br />
Schloss Lieser.<br />
Fotos: Hans Krämer<br />
Campus Handwerk Trier – Einweihung,<br />
Kunsthandwerkermarkt und Tag der offenen Tür<br />
4<br />
7<br />
Berufs- und Technologie-Zentrum der Handwerkskammer (HWK) Trier<br />
1<br />
8<br />
5<br />
2 3<br />
5<br />
6<br />
9<br />
6<br />
Ausbildungsmesse Future<br />
(red) Die Agentur für Arbeit möchte die Diskrepanz zwischen unbesetzten<br />
Ausbildungsstellen und Bewerbermangel reduzieren und geht am 24. und<br />
25. <strong>Juni</strong> wieder mit ihrer Ausbildungsmesse Future an den Start. Die Präsenzveranstaltung<br />
wird im Haus und auf dem Gelände der Agentur für Arbeit Trier,<br />
Dasbachstraße 9, stattfinden. Rund 60 Unternehmen aus der Region Trier<br />
sind angemeldet. Das Angebot der Ausbildungsbetriebe wird von einem Begleitprogramm<br />
umrahmt. Zusätzlich wird es ein Online-Veranstaltungsprogramm<br />
geben, das sich sowohl an junge <strong>Menschen</strong> in der Berufs-Orientierungsphase<br />
wie auch an deren Eltern und Lehrkräfte richtet.<br />
Öffnungszeiten: Ausbildungsmesse Future:<br />
Freitag, 24. <strong>Juni</strong>, 14- 17 Uhr, Samstag, 25. <strong>Juni</strong>, 10-15 Uhr<br />
Informationen und das vollständige Programm unter:<br />
www.future-ausbildung.de<br />
7<br />
1 Britta Rösler, Kupferkunst, Trier; 2 Christina Maly (links) und Marion Premm, Goldschmiede Steffny,<br />
Trier; 3 Elias Minatel, Bürstenhandwerk, Biesterschied (Pfalz); 4 Franz Bermes, Holz in Form, Minderlittgen;<br />
5 Norbert Kölzer und Hedi Schon, Glasmalerei, Binsfeld; 6 und 7 In den neuen Ausbildungsräumen<br />
der Werkstätten, 8 (von links): Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks, Wolfgang Leibe, Oberbürgermeister von Trier, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz,<br />
Rudolf Müller, HWK-Präsident, und Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz.<br />
Fotos: Andreas Sommer<br />
8
18 Advertorial | HP ENDERS UMWELTSERVICE<br />
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HP Enders Umweltservice setzt seinen Expansionskurs mit der Eröffnung einer<br />
neuen, 4000 Quadratmeter großen Halle im IRT Föhren fort.<br />
Was haben der Hamburg-Marathon,<br />
das<br />
Wacken-Open-Air,<br />
eine Biogasanlage in<br />
Reinsfeld und ein<br />
24-stündiger Kanalreinigungsnotdienst<br />
gemeinsam? Bei allem ist das Unternehmen<br />
HP Enders Umweltservice aus Föhren<br />
am Start. 1994 machte sich der ehemalige<br />
Müllwagenfahrer Hans-Peter<br />
Enders aus Salmtal mit einem Traktor<br />
und einem Güllefass selbstständig, anfangs<br />
nur spezialisiert auf die Leerung<br />
von Klärgruben. Als er dann die Anfrage<br />
erhielt, quasi auf dem Weg noch einige<br />
Baustellen-Mobiltoiletten zu leeren,<br />
machte er dies zu seiner nächsten Ge-
JUNI <strong>2022</strong><br />
Advertorial | HP ENDERS UMWELTSERVICE 19<br />
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schäftsidee. Aus den 20 ersten Mobiltoiletten<br />
wurden mittlerweile über<br />
5000. HP Enders wurde zu einem der<br />
größten nationalen Anbieter für Großveranstaltungen,<br />
vor Corona standen<br />
bis zu 40 Events pro Jahr auf der Liste<br />
des Veranstaltungsleiters. Bei großen<br />
Musikfestivals wie in Wacken oder bei<br />
„Rock im Park“ stehen bis zu 1800 Kabinen<br />
inklusive Fuhrpark und Personal,<br />
mittlerweile verfügt das Unternehmen<br />
über große Mobiltoiletten-Lager im<br />
Norden und Süden der Bundesrepublik.<br />
Mit den in 2020 und 2021 gegründeten<br />
Niederlassungen in Weißenthurm bei<br />
Koblenz und Heusenstamm bei Frankfurt<br />
werden ganzjährig Mobiltoiletten<br />
auf Baustellen in ganz Rheinland-Pfalz<br />
sowie Teilen von Hessen, Nordrhein-<br />
Westfalen und dem Saarland vermietet<br />
und gereinigt.<br />
Und Enders selbst, dessen Vater Hans<br />
bereits einen Entsorgungsbetrieb leitete,<br />
steht seit seiner Gründung immer für<br />
Expansion und Innovation. Nachdem<br />
das ursprüngliche Firmengelände in<br />
Esch zu klein war, wurde 2015 der Firmensitz<br />
nach Föhren verlegt. Und im<br />
dortigen Industriepark Region Trier hat<br />
HP Enders gerade die nächste Großinvestition<br />
eröffnet: eine 4000 Quadratmeter<br />
große Halle, in der die Spezialfahrzeuge<br />
des Unternehmens – alleine<br />
2021 und <strong>2022</strong> kaufte HP Enders 25<br />
neue Fahrzeuge –sowie zahlreiche Maschinen<br />
untergebracht sind. Durch die<br />
Photovoltaikanlage der Firma Avantag<br />
Energy auf dem Dach wird nun der gesamte<br />
für das Unternehmen benötigte<br />
Strom selbst und klimaneutral produziert.<br />
Seither stehen für die HP Enders-<br />
Mitarbeiter auch Ladesäulen für deren<br />
Elektroautos zur Verfügung.<br />
In den Jahren kamen immer weitere<br />
Unternehmensbereiche hinzu, alleine<br />
seit 2016 haben sich Umsatz und Mitarbeiterzahl<br />
verdoppelt. Nach dem ersten<br />
Großauftrag durch Dr. Oetker in<br />
Wittlich-Wengerohr ließ sich HP Enders<br />
als Entsorgungs-Fachbetrieb zertifizieren,<br />
in Zusammenarbeit zum Beispiel<br />
mit Kläranlagen der Region wurde eine<br />
Verwertungskette aufgebaut, zu der seit<br />
einigen Jahren auch die Biogasanlage<br />
ZEUS in Reinsfeld gehört. Hier werden<br />
pro Jahr 12.500 Tonnen organische Abfälle<br />
(z.B. Biomüll aus den Landkreisen<br />
Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm,<br />
Daun und der Stadt Trier)<br />
verwertet und mit dem Biogas Strom<br />
erzeugt, welcher ins Stromnetz eingespeist<br />
wird. Zukünftig soll das Gas aufbereitet<br />
werden, um dann ca. 2,5 Millionen<br />
Kubikmeter Bio-Methan pro Jahr<br />
ins Gasnetz einzuspeisen. Zur Verwertung<br />
gehört auch die landwirtschaftliche<br />
Klärschlammausbringung und<br />
thermische Klärschlammverbrennung.<br />
Alleine 40.000 Kubikmeter Klär-<br />
Wir danken der Bauherrschaft für die<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit und<br />
wünschen weiterhin viel Erfolg!<br />
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schlamm aus der Hauptkläranlage der<br />
Stadtwerke Trier wurden in der Vergangenheit<br />
pro Jahr verwertet. Bereits<br />
2005 kam der Bereich Kanaltechnik<br />
hinzu, HP Enders verfügt heute über<br />
sieben hochmoderne Spezialfahrzeuge<br />
wie Kanalreiniger inkl. Wasseraufbereitung,<br />
mit einer Spül-Schlauchlänge von<br />
bis zu 500 Metern. Da die Kommunen<br />
mittlerweile die Aufträge für Kanalreinigung<br />
und Kanalinspektion gemeinsam<br />
ausschreiben, hat HP Enders auch<br />
mehrere Spezialfahrzeuge mit modernster<br />
Kameratechnik, um die Kanäle<br />
nach der Reinigung auch zu inspizieren.<br />
Alleine 18 der ca. 70 Mitarbeiter von HP<br />
Enders sind im Bereich Kanaltechnik<br />
beschäftigt. Dort angesiedelt ist auch<br />
der 24-Stunden-Notdienst, wenn in<br />
Unternehmen oder Privathaushalten<br />
einmal ein Rohr oder der Kanal verstopft<br />
sind.<br />
Das Unternehmen verfügt über insgesamt<br />
mehr als 120 Fahrzeuge und hat<br />
daher auch eine eigene Kfz-Werkstatt.<br />
Die Spezial-Aufbauten, zum Beispiel für<br />
die Fahrzeuge für die Mobiltoilettenleerung,<br />
werden von dem zur Enders-<br />
Gruppen gehörenden firmeneigenen<br />
Mateallbaubetrieb geplant, konstruiert<br />
und aufgebaut.<br />
Das Thema Kreislaufwirtschaft immer<br />
im Hinterkopf, kam Enders 2019 die<br />
Idee, die erste Kanalsand-Aufbereitungsanlage<br />
in Rheinland-Pfalz zu errichten.<br />
Dort werden pro Jahr rund<br />
1000 Tonnen Sand aus den Kanalreinigungen<br />
aufbereitet und dann im Straßen-<br />
und Wegebau wiederverwendet.<br />
Durch die Größe des Fuhrparks und die<br />
Erfahrung in den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />
konnte sich HP Enders<br />
auch bei der Bewältigung der Flutkatastrophe<br />
im vergangenen Jahr<br />
einbringen.<br />
Bei allen Unternehmensbereichen und<br />
der Expansion der vergangenen Jahre<br />
steht aber die Qualität von Service und<br />
Mitarbeitern ganz oben. Die HP Enders-<br />
Mitarbeiter genießen zahlreiche Vorteile,<br />
und das Ziel ist klar umschrieben:<br />
immer ein Familienbetrieb bleiben –<br />
und dabei gesund sowie nachhaltig<br />
wachsen. ///
JUNI <strong>2022</strong><br />
Anzeigen-Sonderseite | ADVERTORIAL 21<br />
Nachrichten auf Wellpappe<br />
Die mittelständischen Kunden der Volksbank Trier stehen vor großen Herausforderungen. Pandemie, Fachkräftemangel,<br />
Rohstoffengpässe, exorbitant steigende Energiepreise und ein Krieg, dessen Auswirkungen<br />
nicht abschätzbar sind. Jeder Tag hält neue Aufgaben für die Unternehmer bereit und verlangt ihnen ein<br />
hohes Maß an Kreativität und Flexibilität ab.<br />
Auch unsere mittelständischen<br />
Kunden befinden<br />
sich in diesem Karussell.<br />
Dass es Probleme mit der<br />
Beschaffung rund um alltägliche<br />
Gegenstände wie Sonnenblumenöl<br />
und Mehl gab/gibt, ist allen bekannt.<br />
Auch die durch die Pandemie<br />
ausgelöste Chipkrise macht sich in der<br />
Bestellung von Elektronik bemerkbar<br />
und versieht die Produkte mit dreimal<br />
so langen Lieferzeiten. Nach dem Warten<br />
auf die neue Kaffeemaschine künftig<br />
auch noch eine doppelt so teure<br />
Tageszeitung? Was ist mit der Herstellung<br />
von Etiketten? Riesling oder Weißburgunder<br />
– sind sie bald erst nach<br />
dem Probieren voneinander zu unterscheiden?<br />
„Wir sehen, was unsere Kunden täglich<br />
bewerkstelligen: Trotz Pandemie gingen<br />
die Einkaufszahlen schlagartig in<br />
die Höhe, da man versuchte, noch alles<br />
zu bekommen, was der Markt hergab<br />
und das eigene Lager unterbringen<br />
konnte. Da liegt natürlich einiges an gebundenem<br />
Material, dessen Zukunft ja<br />
Peter Michels, Vorstand der Volksbank<br />
Trier.<br />
Foto: Volksbank<br />
nicht unbedingt vorhergesehen werden<br />
kann. Ein Risiko, das viele Kunden<br />
eingehen, um nicht handlungsunfähig<br />
zu sein und der Rohstoffknappheit zumindest<br />
ein bisschen zuvorzukom-<br />
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men“, beschreibt Peter Michels, Vorstand<br />
der Volksbank Trier.<br />
Unser Kunde Simon Schmekies, Geschäftsführer<br />
von Schmekies Medien &<br />
Druckerei, beschreibt die Situation für<br />
seine Branche folgendermaßen:<br />
„Wir befinden uns in einer Papierkrise.<br />
Es mangelt am Rohstoff für<br />
die Papierherstellung. Sofern noch Material<br />
zu bekommen ist, ist es unheimlich<br />
teuer geworden. Die Herstellung<br />
braucht sehr viel Energie. Die steigenden<br />
Energie- und Gaspreise und die<br />
steigenden Preise der Logistikbranche<br />
sorgen momentan für unfassbare Preise<br />
am Markt.“<br />
Die derzeitige Papierkrise wird<br />
sich weiter verschärfen<br />
Dies stellt nicht nur eine Bedrohung für<br />
die grafische Industrie dar. Die derzeitige<br />
Papierkrise wird sich weiter verschärfen,<br />
mit schwerwiegenden Auswirkungen<br />
auf die Versorgung aller<br />
Wirtschaftszweige mit Druckerzeugnissen.<br />
Die Papierpreise sind in den letzten<br />
sechs Monaten um durchschnittlich 45<br />
Prozent gestiegen, bei Zeitungsdruckpapier<br />
sogar um bis zu 80 Prozent. Die<br />
grafische Industrie ist mit einer noch<br />
nie dagewesenen Papierknappheit<br />
konfrontiert. Hier wird jeder die Preise<br />
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deutlich spüren, denn auch die Privatperson<br />
ist auf viele Produkte angewiesen,<br />
etwa Schulbücher, Verpackungen<br />
und Lebensmitteletiketten. Der Online-<br />
Handel boomte während der Pandemie.<br />
Viele Papierfabriken wechselten<br />
ihre Spezialisierung, bei gleichzeitigem<br />
Rückgang der Leserzahlen von gedruckten<br />
Zeitungen. Statt grafischem<br />
Papier wurde in vielen Fabriken auf Produkte<br />
wie Wellpappe, Recyclingpapier<br />
und Kartonagen umgesattelt. Diese<br />
wurden nachgefragt und gebraucht<br />
und sicherten in den Fabriken die Arbeitsplätze.<br />
„Wir haben zum Glück rechtzeitig nach<br />
alternativen Vertriebswegen gesucht<br />
und somit Stand heute lange nicht die<br />
Beschaffungsprobleme wie andere in<br />
unserer Branche“, so Schmekies weiter.<br />
Internationale Krisen, immer neu entfachte<br />
Streiks, zu wenig Holz, der Ukraine-Krieg<br />
und Produktionsumstellungen<br />
machen der Branche zu schaffen.<br />
Die Nachrichten über die nicht abzuschätzenden<br />
Herausforderungen werden<br />
uns hoffentlich nicht per Paketversand<br />
auf Wellpappe erreichen. ///<br />
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