DVG_LAYOUT_01_2022_ONLINE
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19. Jahrgang 1/2022
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.
Fachgruppe im Fokus
Pathologie
Seite 52
ROCKY (6),
seit vier Wochen
wieder im Training
dank HANFÖL MIT CBD
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exklusiv beim Tierarzt.
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EDITORIAL
Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein Wort, das uns in Pandemie- und Kriegszeiten
nicht aus dem Kopf geht, ist das
Wort „Zukunft“. Zukunft, freudige Erwartung
oder unbestimmte Angst?
Was sagt der Duden zum Wort „Zukunft“?
Zeit, die noch bevorsteht, die noch
nicht da ist; die erst kommende oder künftige
Zeit (und das in ihr zu Erwartende), jemandes
persönliches, zukünftiges Leben;
jemandes noch in der Zukunft liegender Lebensweg,
das auf jemanden Zukommende.
Das auf jemanden Zukommende impliziert
etwas Unausweichliches und steht
im Gegensatz zu „Zukunft gestalten“. Wie
können wir in der Gegenwart agieren, um
Einfluss auf die Zukunft zu erhalten? Oder
handeln, als gäbe es kein Morgen?
In dieser Ausgabe des DVG-Forums beschäftigen
wir uns mit Weichenstellungen,
die die DVG zu dem gemacht haben,
was sie heute ist. Prof. Eugen Weiß‘ Weitsicht
ist es zu verdanken, dass die DVG Service
GmbH unter der Trägerschaft des Vereins
„Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft“
im Jahr 2002 gegründet wurde
und nun auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit
zurückblicken kann.
Eng mit der Zukunft des tierärztlichen
Berufsstandes ist der wissenschaftliche
Nachwuchs verbunden. Perspektivlosigkeit
und Zukunftsängste führen dazu, dass
den Universitäten die tragende Säule der
Institute und Kliniken abhandenkommt.
Details einer Umfrage werden in Kürze veröffentlicht.
Die Initiative Wissenschaftliche
Mitarbeitende (IWiMi) der DVG bietet
ein Forum zum Austausch und zur Positionierung
des wissenschaftlichen Nachwuchses
zu den Herausforderungen an den
Universitäten. Ein erstes öffentliches Treffen
fand bereits virtuell im März statt.
Um PraktikumstierärztInnen auf ihre
Rolle als Lehrende vorzubereiten, entwickelt
die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“
unter Federführung von Frau
Prof. Mahtab Bahramsoltani derzeit einen
vierstündigen E-Learning-Kurs. Auch dieses
Projekt befasst sich mit der Zukunftssicherung
des Berufsstandes durch qualifizierte
Weiterbildung.
In den letzten beiden Jahren hat die
DVG ihr Portfolio an Präsenz-, Hybrid- und
virtuellen Veranstaltungen erweitert. Wir
sind den ReferentInnen dankbar, dass sie
sich auf alle Formate einlassen und freuen
uns, dass die TeilnehmerInnen die Angebote
gerne annehmen.
In diesem Jahr fällt die Entscheidung
zur Teilnahme an passenden Tagungen
und Kongressen nicht leicht. Wir würden
uns freuen, Sie zahlreich beim Nordrhein-
Westfälischen Tierärztetag und dem DVG-
Vet-Congress zu begrüßen, um nur zwei
Events herauszugreifen.
Fachgruppe im Fokus ist in dieser Ausgabe
die Fachgruppe „Pathologie“. Lesen
Sie Informatives zur Geschichte und Perspektiven
dieser erfolgreichen Gruppe und
erfahren Sie spannende Ergebnisse der
letzten Tagung.
Selbstverständlich gibt es auch Interessantes
über die Geschäftsstelle zu berichten,
wie auch zu Preisverleihungen,
Personen und Institutionen wie das kürzlich
eingeweihte Tiermedizinische Zentrum
für Resistenzforschung (TZR).
Um in der Zukunft bestehen zu können,
braucht es auch den souveränen Umgang
mit neuen Medien. Der Online Marketing
Guide für Tierärztinnen und Tierärzte
der Autoren Dilly und Dihen, erschienen
im DVG-Verlag, unterstützt dabei und
knüpft an den beliebten Podcast an.
Zu allen diesen Themen finden Sie weitere
Informationen im vorliegenden Heft.
Dem Dessauer Zukunftskreis gratulieren
wir herzlich zum 10-jährigen Jubiläum!
Der Kreis analysiert Chancen und Risiken
der Tiermedizin und erarbeitet Perspektiven
und Lösungen für die Zukunft.
Sehen wir die Zukunft nicht als das unausweichlich
auf uns Zukommende, sondern
gestalten wir sie aktiv! Ganz im Sinne
von Karl Jaspers, dt. Philosoph (1883–1969):
„Die Zukunft ist als Raum der Möglichkeiten
der Raum unserer Freiheit.“
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen
und Entdecken der vielen Facetten
Ihrer DVG!
PD Dr. Susanne Alldinger
Geschäftsführerin der DVG
DVG-Forum 01/2022 1
INHALT
EDITORIAL
PD Dr. Susanne Alldinger . . . . . . . . . . . . 1
DVG ALLGEMEIN
20 Jahre DVG Service GmbH . . . . . . . . . . . 4
Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer . . . . . . 4
9. NRW-Tierärztetag in Dortmund . . . . . . . . . 5
DVG-Vet-Congress 2022 Berlin + digital . . . . . . . 6
DFG-Fachkollegienwahl . . . . . . . . . . . . .6
Erstes Online-Meeting von IWiMi . . . . . . . . . 8
Hilfe für die Ukraine . . . . . . . . . . . . . . 8
Internationales Engagement der DVG . . . . . . . .9
DVG-Forum digital und gedruckt . . . . . . . . . 10
ARBEITSGEBIETE
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG) . 12
Fachgruppe „Innere Medizin und
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .26
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde
(DGT-DVG) . . . . . . . . . . . . . . . 28
Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-DVG) . . . . 30
Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . 30
Fachgruppe „Naturheilverfahren und
Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . . . 33
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 34
• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“ . . . . 36
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 42
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . .42
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 43
• LEBENSMITTELSICHERHEIT
UND VERBRAUCHERSCHUTZ
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und
Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 44
Fachgruppe „Milchhygiene“ . . . . . . . . . . 44
Dreiländer Summer School „Vet Food Science“ . . . . 44
AG Eutergesundheit . . . . . . . . . . . . . 45
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG
Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“ . . . . . . 46
Fachgruppe „Tierschutz“ . . . . . . . . . . . . 47
Tierärztliche Plattform Tierschutz (TPT) . . . . . . . 49
Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen
und Leiden erkrankter oder verletzter Schweine . . 49
DVG-Forum 01/2022
• ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE
Arbeitskreis „Respiratorisches System“ . . . . . . . 50
Arbeitskreis „Forensische Veterinärmedizin“ . . . . . 50
FACHGRUPPE IM FOKUS
Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . 52
STIFTUNGEN UND PREISE
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis 2022 . . . . . . 60
Anton-Mayr-Preis 2022 . . . . . . . . . . . . .61
Ausschreibung des Bruns-Preises 2023 . . . . . . . 61
Höhner-Preis 2022 . . . . . . . . . . . . . . 62
Klös-Preis 2022 . . . . . . . . . . . . . . . 62
Richard-Völker-Medaille 2022 . . . . . . . . . . 63
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE
Neue DVG-Mitarbeiterin . . . . . . . . . . . . 65
DVG on tour . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Werde Schnuppermitglied . . . . . . . . . . . 65
Vorteile einer DVG-Mitgliedschaft . . . . . . . . 66
In eigener Sache –
Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse . . . . 66
PERSONEN
Prof. Zentek Vorsitzender des Fakultätentages . . . . 67
Prof. Tipold seit 20 Jahren im Amt . . . . . . . . . 67
Internationale Ehrung für Prof. Volk . . . . . . . . 68
Gottfried Brem ausgezeichnet . . . . . . . . . . 68
Neue Fachgruppenleiter . . . . . . . . . . . . 69
In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz . . . . . . . . . 72
Nachruf auf Dr. Zdzislaw Boryczko . . . . . . . . 72
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN
Tierärztlicher Nachwuchs / Tierärztemangel . . . . . 73
Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung . . 74
Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet . . . . . . . 75
ESCCAP - Informationen und Factsheets . . . . . . 75
PUBLIKATIONEN
Aktuelle Publikationen im DVG-Verlag . . . . . . . 76
TAGUNGSKALENDER 2022/2023 . . . . . . . . 78
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 DVG-Forum 01/2022
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober 2022
22
Deutsche buiatrische
Gesellschaft
Fachgruppe
Pferdekrankheiten
Chirurgie
Fachgruppe
Tierernährung
Verhaltensmedizin
& Bissprävention
Naturheilverfahren
und
Regulationsmedizin
Versuchstierkunde
Reproduktionsmedizin
Schweinekrankheiten
Tierzucht & Genomik
Tropenvet.
med. & Int.
Tiergsundheit
AK Forensische
Veterinärmedizin
AG Katzenmedizin
der DGK-DVG
AG Neurologie
der DGK-DVG
AG Kleinsäuger
der DGK-DVG
AG Gastroenterologie
AG Pferdeophthalmologie
Studierende &
DoktorandInnen
Seminare
TFA
VET-Messe
Service GmbH
An der Alten Post 2
35390 Gießen
info@dvg.de
www.dvg.de
Änderungen vorbehalten
Herausgeber:
Deutsche Veterinärmedizinische
Gesellschaft e. V.
Präsident:
Prof. Dr. Dr. h. c. (Bursa) Dr. h. c. (Torun)
Martin Kramer
Vizepräsident, Schatzmeister:
Prof. Dr. Arwid Daugschies
ISSN 1861-907X
Redaktion: DVG Service GmbH
PD Dr. Susanne Alldinger und
Dr. Marion Selig
An der Alten Post 2, 35390 Gießen
Tel.: 0641 98 44 46 0
E-Mail: info@dvg.de
Internet: www.dvg.de
Registergericht Gießen
Handelsregister Nr. HRB 3877
Fotos Titelseite:
Institut für Pathologie der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover, von
links oben im Uhrzeigersinn: Heatmap
Sharpened, Bartagame mit Skoliose,
Neuron mit Toxoplasmen, Bezoar beim
Reh, Mitose, Neuron Immunfluoreszenz.
Verlag:
Verlag der DVG Service GmbH
An der Alten Post 2, 35390 Gießen
Tel.: 0641 98 44 46 0
Druck und Bindung:
Druckerei Bender GmbH
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620
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Internet: www.druckerei-bender.de
Layout / Bildbearbeitung:
Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de
IMPRESSUM
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DVG Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0
forum@dvg.de
Das DVG-Forum erscheint in einer Onlinesowie
in einer Print-Ausgabe.
Auflage der Print-Ausgabe: 2.000
Erscheinungsweise: zweimal jährlich
Mediadaten:
www.dvg.de t Über uns t DVG-Forum
Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der
Beiträge liegt bei den Verfassern. Der auszugsweise
Abdruck ist unter Angabe der
Quelle gestattet. Die Übersendung eines
Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-
und Funktionsbezeichnungen im DVG-
Forum gelten für alle Geschlechter.
DVG-Forum 01/2022 3
DVG ALLGEMEIN
20 Jahre DVG Service GmbH
Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen Weiß, zu dieser Zeit DVG-
Schatzmeister, gratuliert Frau PD Dr. Alldinger zu
ihrer Amtseinführung 2006. Foto: DVG
Die DVG als eingetragener Verein ist die wissenschaftliche
Gesellschaft der Veterinärmedizin.
Sie lebt durch das Engagement
ihrer Mitglieder, die in 40 Fachgruppen und
mehreren Arbeitskreisen organisiert sind,
sich in ihren jeweiligen Fachgebieten sowie
auch interdisziplinär austauschen und vernetzen
und zu Forschung und Fortschritt
zum Wohl von Tier und Mensch beitragen.
Austausch und Vernetzung sind u. a.
auf Tagungen und Kongressen möglich.
Um Veranstaltungen professionell und auf
hohem Niveau anbieten und durchführen
zu können und um den gesetzlichen Regelungen
Rechnung zu tragen, wurde vor 20
Jahren die DVG Service GmbH gegründet,
die seitdem sämtliche wirtschaftlichen
Aktivitäten des Vereins übernimmt. Vorsitzender
der DVG e. V. war zu diesem Zeitpunkt
Prof. Dr. Holger Martens (Berlin),
Schatzmeister war Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen
Weiß (Gießen). Weiterhin bestand der Vorstand
aus Prof. Dr. Dr. h.c. Eckehard Deegen
(Hannover), Prof. Dr. Dr. h.c. Karsten
Fehlhaber (Leipzig), Prof. Dr. Volker Moennig
(Hannover) und Prof. Dr. Eckard Wolf
(München). Insbesondere Eugen Weiß hatte
sich sehr für die Gründung der GmbH
eingesetzt. Zum 31.07.2002 erfolgte der
Eintrag ins Handelsregister. Gesellschafter
der DVG Service GmbH ist die DVG e. V.,
vertreten durch den Vorstand.
Nachdem zu Beginn zunächst Dr. Cornelie
Jäger und dann Dr. Sven Kilian die Geschäftsführung
übernommen hatten, wurde
PD Dr. Susanne Alldinger zum 01.03.2006
eingestellt und ist seit dem 01.09.2006 Geschäftsführerin
der DVG Service GmbH.
Insbesondere die letzten beiden Jahre
waren für die Veranstalter von Tagungen
und Kongressen eine große Herausforderung.
Die DVG Service GmbH hat diese Herausforderung
angenommen und ist gut
aufgestellt, um auch künftig ihre Leistungen
in modernen und zeitgemäßen Formaten
anzubieten. So hat sie mit dem
DVG-Vet-Congress 2021 den ersten großen
Hybrid-Kongress der Veterinärmedizin
nach Ausbruch der Pandemie erfolgreich
durchgeführt.
Die nächsten 20 Jahre können also
kommen …
•
Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer
Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Martin Kramer (2.v.r.) durch die Nikolaus-Kopernikus-Universität
Toruń. Foto: Kramer
Die Ehrung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde
durch den Rektor der Nikolaus-
Korpernikus-Universität in Torun (Polen),
Prof. Dr. Andrzej Sokala. Prof. Kramer, der
seit 22. November 2021 das Amt des Vizepräsidenten
für Forschung und Förderung
des wissenschaftlichen Nachwuchses der
Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen innehat,
nahm die Auszeichnung am 19. Februar
2022 persönlich entgegen. Er wurde
damit für seine herausragenden Leistungen
zur Entwicklung der Kleintierchirurgie,
der modernen bildgebenden Verfahren sowie
für seinen Einsatz in der tierärztlichen
Ausbildung geehrt.
Prof. Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik
für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich
Veterinärmedizin der JLU und war von
4
DVG-Forum 01/2022
DVG ALLGEMEIN
2010 bis November 2021 außerdem Dekan
des Fachbereichs. Nach seiner Approbation
zum Tierarzt begann Kramer im Januar 1987
seine Tätigkeit an der damaligen Chirurgischen
Veterinärklinik in Gießen, wo er 1992
promoviert wurde. Im Jahr 1994 wurde er
Fachtierarzt für Chirurgie, 2000 für Röntgendiagnostik
und andere bildgebende
Verfahren sowie 2007 bzw. 2009 für Kleinund
Heimtiere & Kleintierchirurgie. Im Jahr
1998 wurde er Diplomate des European College
of Veterinary Diagnostic Imaging (Dip.
ECVDI). Ende 1999 habilitierte sich Prof. Kramer
für die Gebiete Kleintierchirurgie und
bildgebende Verfahren. Nach einem Aufenthalt
in Knoxville/ Tennessee, USA, übernahm
Kramer Ende 2000 zunächst eine
Gastprofessur in Gent, Belgien, ehe er im
Oktober 2001 dort den Ruf auf die Professur
für Weichteilchirurgie bei Kleintieren
annahm. Im September 2003 kehrte Prof.
Kramer nach Gießen zurück und erhielt die
Professur für Kleintierchirurgie an der JLU.
Kurz darauf wurde er geschäftsführender
Direktor der Klinik für Kleintiere und bald
des neu gegründeten Klinikums Veterinärmedizin
der JLU. Neben zahlreichen Publikationen
und der Abfassung tiermedizinischer
Lehrbücher sowie der Betreuung vieler
Doktorandinnen und Doktoranden
engagiert sich Prof. Kramer hochschulpolitisch
und berufspolitisch, so beispielsweise
seit 2004 in der Bundestierärztekammer
(seit 2015 als BTK-Präsidiumsmitglied verantwortlich
für Forschung, Ausbildung
und Industrie). Seit 2015 ist Prof. Kramer
außerdem Präsident der Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft (DVG).
Für seine wissenschaftlichen Verdienste
und sein außergewöhnliches fachliches
Engagement wurde Prof. Kramer bereits
mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2011 wurde
ihm in der Türkei die Ehrendoktorwürde
der Uludag Universität Bursa verliehen.
Im Jahr 2019 erhielt Prof. Kramer die Nieberle-Plakette
der Landestierärztekammer
Baden-Württemberg für seine Leistungen
im Bereich der bildgebenden Verfahren.•
9. NRW-Tierärztetag
in Dortmund
Vom 9. bis 12. September 2022 findet in
Dortmund der 9. Nordrhein-Westfälische
Tierärztetag unter dem Leitthema „One
Health im Zeitalter der Globalisierung“
statt.
Auf dem Tierärztetag erwarten Sie Veranstaltungen
zu Klein- und Heimtieren,
Nutztieren, Pferden und zur Tätigkeit im
Öffentlichen Dienst. Ein Block widmet sich
den Chancen und Risiken der Telemedizin.
Tiermedizinische Fachangestellte können
sich auf ein Vortragsprogramm sowie auf
ein Seminar freuen. Auf der Industrieausstellung
können Sie stöbern, sich über
neue Produkte und Equipment informieren
sowie Kolleginnen und Kollegen treffen.
Veranstaltungen auf dem
9. NRW-Tierärztetag
Freitag, 09.09.2022
• Vortragsprogramm Rechtsgrundlagen
• Vortragsprogramm Telemedizin (allgemein
sowie parallele Sessions Kleintierpraxis,
tierärztliche Bestandsbetreuung,
Pferdepraxis)
• parallele Streams (Kleintiere, Nutztiere,
Pferde, Öffentlicher Dienst)
Samstag, 10.09.2022
• parallele Streams:
– Fachprogramm Kleintiere: Jungtiererkrankungen
– Fachprogramm Heimtiere: u. a. Notfälle,
Trächtigkeit, Geburt, Kastration,
Otitis, Zähne
– Hauptprogramm Nutztiere: Fachprogramm
Schweine (Lahmheiten) und
Fachprogramm Rinder (u. a. Tierseuchen)
– Fachprogramm Pferde: Sprunggelenk
Seminare
• Verhaltensmedizin: Schwierige Hunde
(10.+ 11.09.2022)
• Heimtiere: Labordiagnostik
(11.09.2022)
• Röntgenaktualisierung (11.09.2022)
• Business-Coaching in der Pferdepraxis
(11.09.2022)
• Praxisgründung (11.09.2022)
• Praxisabgabe (11.09.2022)
Veranstaltungen für TFA
• Samstag (10.09.2022): Vortragsprogramm
– Jungtiere
• Sonntag (11.09.2022): Seminar
Strahlenschutz
Auf der Kongresswebseite finden Sie das
vollständige Programm, die Online-Anmeldung
und weitere Informationen:
q https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/
Veranstalter des Tierärztetages ist die DVG;
fachliche Mit-Koordinatoren sind die Tierärztekammern
Westfalen-Lippe und Nordrhein.
•
DVG-Forum 01/2022 5
DVG ALLGEMEIN
DVG-Vet-Congress 2022 – vor Ort in Berlin + digital
Der DVG-Vet-Congress, einer
der größten Kongresse der
Veterinärmedizin im deutschsprachigen
Raum, findet in
diesem Jahr vom 13. bis 15. Oktober
erneut als Hybrid-Event
statt.
Das bedeutet, Sie haben alle Optionen
und können Ihre Teilnahme ganz nach
Ihren Wünschen gestalten:
• Nehmen Sie vor Ort im Estrel Congress
Center in Berlin teil, nutzen Sie die
Möglichkeit zum Austausch mit Kolleginnen
und Kollegen und besuchen Sie
die umfangreiche und innovative VET-
Messe.
• Oder verfolgen Sie die Vortragsveranstaltungen
bequem von zu Hause, von
unterwegs oder von Ihrem Arbeitsplatz
aus.
• Die Mediathek mit den Aufzeichnungen
oder Videos der Vorträge steht
nach dem Kongress wieder für mehrere
Wochen zur Verfügung.
Zahlreiche DVG-Fachgruppen beteiligen
sich am Kongress, so dass ein vielfältiges
Angebot an Veranstaltungen auf Sie wartet.
Und es gibt eine Veränderung im Programmablauf:
Die Eröffnungsveranstaltung
mit Festvortrag und Preisverleihungen
findet bereits am Donnerstag, den 13.
Oktober, ab 17:30 Uhr statt. Freuen Sie sich
auf die anschließende typische „Berliner
Sause“ mit Currywurst (auch vegan) und
Musik. Das Vortragsprogramm beginnt
dann am Freitag gleich morgens ab etwa
8:30 Uhr. Wir freuen uns, Sie schon am
Donnerstag, an dem wie sonst auch die Seminare
stattfinden, begrüßen zu dürfen.
Ablauf des DVG-Vet-Congresses
(Donnerstag, 13. bis Samstag, 15.10.2022)
• Eröffnungsveranstaltung vor Ort und
im Livestream: Donnerstag, 17:30 Uhr,
anschließend „Berliner Sause“
• Tagungen vor Ort und im Livestream:
– 68. Jahreskongress der DGK-DVG,
Schwerpunktthema: Der Generationenwechsel
– Altbewährtes und Neues
in der Kleintiermedizin
– Freie Vorträge und Posterpräsentation
der DGK-DVG
– Tagung der Deutschen Gesellschaft
für Tierzahnheilkunde (DGT-DVG)
– 5. Internationaler Kongress zur Pferdemedizin
– Tagung zur Rindermedizin
– Tagung zur Verhaltensmedizin
• Tagungen vor Ort (für die Online-Teilnehmer
sind in der Mediathek abrufbare
Videos geplant)
– Chirurgie, Anästhesie, Schweinekrankheiten,
Bienen, Tropenveterinärmedizin
und Int. Tiergesundheit, Tierernährung,
Naturheilverfahren und Regulationsmedizin,
Versuchstierkunde, Epidemiologie,
Antibiotikaresistenz
• Seminare vor Ort: Die Seminare finden
am Donnerstag bis 17 Uhr ausschließlich
vor Ort statt, darunter wieder etliche Seminare
zur Kleintiermedizin sowie zur
Pferdeophthalmologie, zu Minipigs, zur
Verhaltensmedizin, zur Versuchstierkunde
sowie zu Didaktik und Kommunikation.
• 68. VET-Messe: Freitag und Samstag
vor Ort
Übrigens: Mit der DVG als Veranstalter ist
der DVG-Vet-Congress ein Kongress von
TierärztInnen für TierärztInnen und der Gewinn
fließt – anders als bei kommerziellen
Unternehmen – durch die DVG wieder
zur Tierärzteschaft zurück. So können z. B.
NachwuchswissenschaftlerInnen gefördert
oder weitere Fortbildungen und Tagungen
organisiert werden.
Wir freuen uns auf einen spannenden Kongress!
Ihr DVG-Team
•
DFG-Fachkollegienwahl 2023
Die DVG als wissenschaftliche Vereinigung
wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) gebeten, eine Stellungnahme
zur Fächerstruktur 2024 bis 2028
abzugeben.
Die DVG hat gemeinsam mit der Gesellschaft
für Ernährungsphysiologie (GfE)
empfohlen, die derzeitigen Fächer 207-07
(Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung)
und 207-08 (Tiermedizin) sowie deren Zuordnung
zum Fachkollegium Agrar-, Forstwissenschaften
und Tiermedizin beizubehalten.
Der Senat der DFG ist dieser Empfehlung
nachgekommen. Damit ist gewährleistet,
dass der hohe Standard in der Begutachtung
und Bewertung gehalten werden
kann.
•
6
DVG-Forum 01/2022
DVG ALLGEMEIN
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DVG-Forum 01/2022 7
Die Tierkrankenversicherung unter der Marke SantéVet wird angeboten von der VetAssur SARL als bevollmächtigter Versicherungsvertreter der Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft. Den genauen
Leistungsumfang entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB).
DVG ALLGEMEIN
Erstes Online-Meeting von IWiMi – Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende
Dr. Dora Bernigau (Leipzig) ist bei IWiMi aktiv. Foto: DVG
Am 28. März fand ein erstes Online-Meeting
der Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende
(IWiMi) statt. IWiMi ist eine
unter dem Dach der DVG im November
2021 gegründete Initiative, die auf die besonderen
Anliegen der wissenschaftlichen
Mitarbeitenden an Universitäten oder anderen
Einrichtungen aufmerksam machen
möchte.
Hintergrund
Die DVG fühlt sich seit jeher als Wissenschaftsorganisation
der Tiermedizin allen
Bereichen tiermedizinischer Forschung
verpflichtet. Wissenschaftlichen Mitarbeitenden,
die auf dem Weg zur weiteren akademischen
Qualifikation sind, kommt eine
besondere Bedeutung zu. Sie stellen mit
ihrem Können und ihrer Erfahrung die Basis
dar, die für eine erfolgreiche wissenschaftliche
Arbeit, aber auch die Erfüllung
allgemeiner Dienstaufgaben, eine kontinuierliche
Sicherung guter Lehre für Studierende
und die Qualifikation von weiterem
akademischem Nachwuchs unverzichtbar
ist. Diese grundlegenden Tätigkeiten wissenschaftlicher
Mitarbeitender für das
Funktionieren ihrer Arbeitsbereiche werden
nicht immer hinreichend wahrgenommen
und gewürdigt. Zudem existierte bislang
kein „Sprachrohr“ für ihre besonderen
Anliegen. Um diese Funktion wahrzunehmen,
wurde IWiMi unter dem Dach der DVG
standortübergreifend von Vertreter:innen
der wissenschaftlichen Mitarbeitenden der
fünf veterinärmedizinischen Bildungsstätten
gegründet. Der DVG-Vorstand unterstützt
die strukturelle Einbindung von
IWiMi in die DVG ausdrücklich.
Erstes Online-Meeting
51 Teilnehmende loggten sich am 28. März
zum ersten IWiMi-Meeting ein. Es wurden
die Ergebnisse einer Umfrage unter den
wissenschaftlichen Mitarbeitenden an
den fünf deutschen veterinärmedizinischen
Ausbildungsstätten vorgestellt. Anschließend
fanden Diskussionen zu den
Hauptgebieten der Umfrage (Kernarbeitszeiten/mobiles
Arbeiten, Zielvereinbarungen,
Weiterqualifikation/berufliche Zukunft,
Unterschiede Kliniken – Institute) in
Breakouträumen statt. Ein ausführlicher
Bericht dazu ist geplant, ebenso wie weitere
Treffen, um die nächsten Schritte festzulegen
und ein Positionspapier zu entwickeln.
Wer Interesse hat, bei IWiMi mitzuwirken
oder an dem nächsten Treffen teilzunehmen,
schickt bitte eine E-Mail an:
veranstaltungen@dvg.de
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
•
Hilfe für die Ukraine
Seit mehreren Monaten herrscht in der Ukraine
Krieg. Viele Menschen waren und sind
bestürzt, spüren eine Hilf- und Fassungslosigkeit
angesichts der Flut der erschütternden
Bilder über Zerstörung und Flucht.
Neben Millionen von Menschen sind auch
Tiere in privater Haltung sowie in der Landwirtschaft
und in weiteren Einrichtungen
wie z. B. Zoos betroffen. Berichte über zurückgelassene
Haustiere, Landwirte die keine
finanziellen Mittel mehr haben, um ihre
Tiere zu versorgen, Menschen mit ihren
Hunden und Katzen in überfüllten Zügen,
Flüchtende zu Pferd, um ihre Tiere nicht
dem sicheren Tod zu überlassen, mehren
sich und zeigen, welches Risiko Menschen
einzugehen bereit sind, wenn das in Gefahr
gerät, was ihnen besonders lieb ist. Und
das ist eben nicht nur das Heimatland, sind
nicht nur Familie und Freunde, sondern
auch das in der Obhut befindliche Tier.
8
DVG-Forum 01/2022
DVG ALLGEMEIN
Wie können wir als Tierärztinnen und Tierärzte
in dieser Situation helfen?
• Die tierärztlichen Verbände haben Informationen
über erleichterte Einreisebedingungen,
Möglichkeiten der
kostenfreien Behandlung bzw. Kostenerstattung
von Tieren Geflüchteter etc.
zusammengestellt und online zugänglich
gemacht, z. B. auf folgenden Seiten:
– http://www.dvg.de
– https://
www.bundestieraerztekammer.de
– https://vetsforukraine.com/
• Auf Anregung von Dr. Caroline Wöhr, Tagungsleiterin
der DVG-Tierschutztagung,
die kurz nach dem Ausbruch des
Krieges stattfand, spendet die DVG je 5
Euro pro Teilnehmer an der Tierschutztagung
für Hilfsprojekte für landwirtschaftliche
Nutz- und Großtiere und
Tierschutzorganisationen zur Rettung
von Heim- und Begleittieren in der Ukraine.
• Die DVG bittet zudem um weitere
Unterstützung für diesen Zweck. Wir
freuen uns daher über jede Spende auf
das folgende DVG-Konto (die Spenden
werden dann an entsprechende Projekte
weitergeleitet):
Deutsche Veterinärmedizinische
Gesellschaft e.V.
Volksbank Mittelhessen
IBAN: DE08 5139 0000 0006 9549 28
BIC: VBMHDE5F
Bitte Spendenzweck angeben:
Tierschutz Ukraine
Bislang sind fast 5.000 Euro zusammengekommen
(Stand: 01.06.2022). Der DVG-
Vorstand entscheidet, wohin genau die
Spenden weitergeleitet werden. Wir werden
Sie über die gespendete Gesamtsumme
und die gewählten Hilfsorganisationen
auf dem Laufenden halten.
Ihr DVG-Team
•
Ein Schäferhund harrt neben einem ausgebrannten
Auto aus. Foto: Ruslan, stock.adobe.com
Vor dem Bahnhof in Lwiw (Lemberg) warten
ukrainische Geflüchtete, z. T. mit ihren Tieren,
auf einen Zug, der sie aus der Stadt herausbringt.
Foto: Sid10, stock.adobe.com
Internationales Engagement der DVG
Infektionen und Zoonosen breiten sich
über Landesgrenzen aus und zu ihrer Bekämpfung
sind internationale sowie auch
interdisziplinäre Bündnisse und koordinierte
Aktionen erforderlich. In diesem Bereich
ist die DVG über ihre Mitgliedschaft
in den folgenden Vereinigungen aktiv.
Mission Rabies Deutschland e. V.
Mission Rabies ist eine internationale, seit
mehreren Jahren bestehende Organisation
mit Sitz in Großbritannien, die mit systematischen
Impfungen von Hunden gegen
Tollwut, Kastrationsaktionen sowie Informationskampagnen
die Tollwutinfektion
von Menschen bekämpft. Denn noch immer
sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) weltweit
jährlich rund 60.000 Menschen an Tollwut,
die überwiegend durch Hunde übertragen
wird. Hauptsächlich betroffen sind
dabei Asien und Afrika mit 95 Prozent der
gemeldeten Fälle. Besonders in Afrika ist
jedoch eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen
durch Tollwut anzunehmen.
Um die Bekämpfung der Tollwut auch
von Deutschland aus zu unterstützen,
wurde 2021 der Verein „Mission Rabies
Deutschland e. V.“ auf Initiative der Kollegin
Dr. Silke Körlings-König gegründet.
Weitere Gründungsmitglieder sind PD Dr.
Susanne Alldinger (Geschäftsführerin der
DVG), Prof. Dr. Andreas Moritz (Präsident
der Fachgruppe „Deutsche Gesellschaft
für Kleintiermedizin – DGK-DVG“), Prof. Dr.
Uwe Truyen (Vorsitzender der Ständigen
Impfkommission Veterinärmedizin; Präsident
der DVG von 2012 bis 2015, Vorsitzender
des DVG-Desinfektionsausschusses
von 2010 bis 2014) sowie Dr. Luke Gamble,
Dr. Frederik Lohr und Katharina Wadepohl,
PhD.
q https://missionrabies.com/
q Mission Rabies
Deutschland e. V.:
siehe Facebook
(Vereinsnamen in die
Suchleiste eingeben)
International Alliance against
Health Risks in Wildlife Trade
Die DVG ist Mitglied in der „International
Alliance against Health Risks in Wildlife
Trade”, einem Bündnis, das von der Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit
(GIZ) im Auftrag der Bundesregierung ins
Leben gerufen wurde, um den Fang und
die Ausbeutung von Wildtiern zu reduzieren.
DVG-Forum 01/2022 9
DVG ALLGEMEIN
Denn fast 75 Prozent aller heute bekannten
neu auftretenden Infektionskrankheiten
sind Zoonosen – also Krankheiten,
die vom Tier auf den Menschen
und umgekehrt übertragen werden können.
Viele davon haben ihren Ursprung in
Wildtieren. Die Zerstörung von deren Lebensraum
und der Natur, die zunehmende
Landnutzung, und die nicht nachhaltige
Nutzung natürlicher Ressourcen erhöhen
das Risiko der Ausbreitung von
Zoonosen. Die nicht nachhaltige Nutzung
von und der Kontakt mit wildlebenden Tieren
und ihren Erzeugnissen, einschließlich
Handel und Verzehr von Wildfleisch, gelten
als einige der Hauptgründe für Gesundheitsrisiken
– und können, wie die
Coronaviruspandemie zeigt, zu globalen
Pandemien mit schwerwiegenden gesundheitlichen,
sozioökonomischen und
ökologischen Auswirkungen führen.
Umweltgesundheit, Tiergesundheit
und menschliche Gesundheit sind grundlegend
miteinander verknüpft – daraus
wird die Bedeutung des One Health-Konzeptes
ersichtlich.
q https://alliance-health-wildlife.org/
Internationale Fachgesellschaften
Die DVG ist zudem Mitglied in mehreren
internationalen Fachgesellschaften (z. B.
in den Disziplinen Kleintiermedizin, Geflügelkrankheiten
und Geschichte der Veterinärmedizin)
•
DVG-Forum – digital und gedruckt
Das DVG-Forum erscheint ab der Ausgabe 2/2019 als Online-Version
mit Blätterfunktion, verlinkten www-Adressen sowie E-
Mail-Adressen. Wir haben die DVG-Mitglieder in einer Umfrage
per E-Mail bzw. per Post gefragt, welche Version des DVG-Forums
sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend erhalten Sie die
Online-Ausgabe per Link oder die Print-Ausgabe per Post zugeschickt.
Überlegungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte
Lesegewohnheiten haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie von der neuen
Möglichkeit, das Forum auf diese Weise z. B. auch vom mobilen
Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch machen würden.
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig statt der gedruckten
die Online-Ausgabe (oder umgekehrt) erhalten möchten
q forum@dvg.de
Gendergerechte Sprache
In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren und sonstigen Texten
verwendet das Team der DVG-Geschäftsstelle manchmal nur
die männliche oder weibliche Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.
Gleichzeitig weisen wir, z. B. im Impressum, immer
darauf hin, dass diese Bezeichnungen für alle Geschlechter
gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine Ideallösung ist und
nicht allen gerecht wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch die
Tatsache, dass es mehr als weibliches und männliches Geschlecht
gibt, liegen dieser Entscheidung zugrunde. Wie andere
Autorinnen und Autoren Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnungen
in ihren Beiträgen verwenden, überlassen wir
ihnen. Daher finden sich im DVG-Forum im Hinblick auf gendergerechte
Sprache unterschiedliche Schreibweisen.
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DVG-Forum 01/2022
DVG ALLGEMEIN
DVG-Forum 01/2022 11
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-DVG
Röcken als Sitzungs- und Wahlleiter ins Leben
gerufen, ihre Geschäftsordnung beschlossen
und der erste Vorstand für vier
Jahre gewählt.
Dem ersten Vorstand gehörten Dr. Jutta
Hein (Leiterin), Prof. Dr. Michael Fehr
(stellvertretender Leiter), Dr. Iris Schwarze
(Sekretärin), Dr. Stefan Gabriel, PD Dr. Thomas
Göbel, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr.
Frank Künzel und PD Dr. Kerstin Müller
(alle Beirat) an.
Die Kleinsäugertagung fand im Haus St. Ulrich in Augsburg sowie online statt.
Bei den 1. Thementagen Kleinsäuger in
Augsburg 2016 entstand die Idee der Gründung
der AG Kleinsäuger als Arbeitsgruppe
der DGK-DVG. 2018 bei den 2. Thementagen
in Augsburg wurde die Idee dann in
die Tat umgesetzt. Mit 67 Gründungsmitgliedern
wurde die AG Kleinsäuger am
05.05.2018 in Augsburg von Dr. Friedrich
Spezialistenliste und
weitere Erfolge
Mittlerweile zählt die AG Kleinsäuger der
DGK-DVG 236 Mitglieder und kann bereits
auf einige Erfolge zurückblicken. So wurde
2018 mit der Geschäftsordnung die Erstellung
einer Spezialistenliste für Kleinsäuger
deutschland- und österreichweit
angeregt, für die sich Mitglieder qualifizieren
und bewerben können und die mittlerweile
60 auf Kleinsäuger spezialisierte
TierärztInnen umfasst. Beworben werden
die Gruppe und die Liste über eine eigene
Homepage und entsprechende Flyer. Eine
abgeschlossene Multicenterstudie (weitere
in Planung), diverse Artikel, Vorträge
und Seminare von AG-Mitgliedern sprechen
für den hohen wissenschaftlichen
Anspruch und die Aktivität der Gruppe,
ebenso wie die zunehmende Zahl von Postern
und freien Vorträgen auf den Themen-
Die Tagungsleiterinnen PD Dr. Kerstin Müller
(links) und Dr. Jutta Hein.
Zur Bildgebung bei neurologischen Erkrankungen referierte Stefan Kohl (Leipzig).
12
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Dr. Yvonne van Zeeland und Dr. Nico Schoemaker (beide Utrecht) konnten
nicht vor Ort sein und wurden für ihre Vorträge live dazugeschaltet.
Die Industrieausstellung war sehr gut besucht.
tagungen. Auch die neugegründete Untergruppe
„Otitis“ verspricht spannende
Ergebnisse.
4. Thementage Kleinsäuger
Die Thementage Kleinsäuger, Thema
„Neurologie“, vom 25. bis 27.03.2022, nach
einer Online-Tagung 2021 zum dritten Mal
in Augsburg, war mit 252 TeilnehmerInnen
(136 davon online) wiederum ein voller Erfolg.
Drei Seminare für TierärztInnen, ein Seminar
für Tiermedizinische Fachangestellte,
eineinhalb Tage Hauptprogramm für
TierärztInnen (Neurologie sowie Neurologie
Advanced Fälle), ein Tag Hauptprogramm
für Tiermedizinische Fachangestellte, eine
Posterausstellung mit 18 Postern, vier freie
Vorträge und eine Industrieausstellung vor
Ort machten die Tagung zu einer hervorragenden
Hybridveranstaltung. Die DVG-Mitarbeiter
unter Leitung von Frau PD Dr. Susanne
Alldinger organisierten, gemeinsam
mit Dr. Jutta Hein (Tagungsleitung) und PD
Dr. Kerstin Müller (Programmleitung), die
Tagung vor Ort und online gewohnt professionell
und reibungslos.
Die Schlütersche Fachmedien GmbH stiftete
Preise für die drei besten Poster in jeder
Kategorie. Für ihre Poster in der Kategorie
„Studien“ wurden ausgezeichnet:
1. Anne Willems, Hannover (250,00 Euro):
Ohrerkrankungen beim Kaninchen – Untersuchungen
zu Komplikationsraten,
Therapieergebnissen und Erfolgsraten
bei chirurgisch versorgten Heimtierkaninchen
mit Otitis media
2. Dr. Claudia Schandelmaier, Bad Kissingen
(Buchpreis: Gabrisch, Zwart: Krankheiten
der Heimtiere):
Tumoren beim Meerschweinchen: Eine
retrospektive Auswertung von 1017 Tumoren
aus der Routinepathologie
3. Dr. Angela Kern, Hörbranz (A) (Abonnement
„Kleintierpraxis“):
Enzephalitozoonose bei Kaninchen –
Diagnostische Aussagekraft von IgMund
IgG-Titerhöhe
Poster- und Vortragspreise
Zum dritten Mal wurden bei den Postern
jeweils drei Studien und Fälle mit dem Gabrisch-Zwart-Poster-Preis
ausgezeichnet.
PD Dr. Thomas Göbel (Berlin) sprach zu neurologischen Erkrankungen von Ratten und anderen
Kleinsäugern.
DVG-Forum 01/2022 13
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Die Preisträgerinnen der Posterpreise waren nicht alle vor Ort. Es freuten
sich ihre Kolleginnen sowie Sabine Poppe von der Schlüterschen
Fachmedien GmbH (ganz links) und die Jury (ganz rechts: PD Dr. Kerstin
Müller, 2.v.r.: Dr. Iris Schwarze, 3.v.r.: PD Dr. Thomas Göbel).
Die Preisträgerinnen der Vortragspreise mit Sponsorin und Jury (v.l.n.r):
Renate Schneider-Sikler (Dechra), Dr. Iris Schwarze, Dr. Milena Thöle,
Dr. Ulrike Schwittlick, PD Dr. Thomas Göbel, Dr. Jutta Hein.
Über ihre Preise in der Kategorie „Fälle“
freuten sich:
1. Dr. Ulrike Althöhn, Hamburg (250,00
Euro):
Sarkom myogenen Ursprungs bei einem
3-jährigen, männlich-kastrierten Meerschweinchen
– ein Fallbericht
2. Lara Sophie Müller, Ottersberg (Buchpreis:
Gabrisch, Zwart: Krankheiten der
Heimtiere):
Pneumonie, Splenitis und Enzephalitis
bei einem Kaninchen mit Streptococcus
pneumoniae-Infektion
3. Dr. Karin Harder, Posthausen (Abonnement
„Kleintierpraxis“):
Osteomyelitis mit retroperitonealer
Abszessentwicklung bei einem 12 Monate
alten Meerschweinchen mit Streptococcus
pneumoniae Infektion
Zum zweiten Mal fand die Session „Freie
Vorträge“ statt, in der NachwuchswissenschaftlerInnen
die Ergebnisse ihrer Studien
vortrugen. Vier AutorInnen waren eingeladen
worden. Die Dechra Veterinary
Products Deutschland GmbH stiftete Preise
für die besten beiden Vorträge. Ausgezeichnet
wurden:
1. Dr. Milena Thöle, Posthausen (200,00
Euro):
Appendizitis beim Kaninchen – Symptome,
weiterführende Diagnostik und
konservativer Therapieansatz anhand
von 5 Fallbeispielen
2. Dr. Ulrike Schwittlick, Bad Kissingen
(150,00 Euro):
„Nur“ kleine stachelige Katzen? Neoplasien
bei 124 Afrikanischen Weißbauchigeln
Neuer Vorstand
Da coronabedingt unklar war, wie die Mitgliederversammlung
und die Neuwahlen
des Vorstandes der AG laufen würden, wurden
die Vorstandssitze im Vorfeld ausgeschrieben.
Zwölf Mitglieder der AG Kleinsäuger
bewarben sich (vier aus dem noch
bestehenden Vorstand). Acht von ihnen
wurden über eine geheime Online-Wahl
von den Mitgliedern gewählt. Diese acht
Mitglieder wiederum wählten aus ihren
Reihen Leitung und Sekretärin. Man entschied
sich für eine Doppelspitze aus Dr.
Milena Thöle und PD Dr. Kerstin Müller. Dr.
Iris Schwarze wurde erneut als Schriftführerin
und Führerin der Spezialistenliste gewählt.
Der Beirat des neuen Vorstandes besteht
aus Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne
Eckert, Dr. Jutta Hein, Dr. Saskia Köstlinger
und Dr. Diana Ruf.
Wir freuen uns auf viele neue Ideen und
Projekte mit diesem neuen Team und auf
Fortsetzung der aktiven Erfolgsgeschichte
der AG Kleinsäuger!
Dr. Jutta Hein
Leiterin der DGK-DVG AG Kleinsäuger
bis 3/2022
Fotos: DVG
Der Tagungsband mit den Abstracts aller
Vorträge und Poster kann in der DVG-Geschäftsstelle
für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro
für Verpackung und Versand bestellt werden
(info@dvg.de).
Informationen zur AG Kleinsäuger:
q https://www.dvg-kleinsaeuger.de/
•
14
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
„Wir alle haben ihm viel zu verdanken“ – Ehrung von Prof. Dr. Michael Fehr
Auf den 4. Thementagen Kleinsäuger in
Augsburg vom 25. bis 27.03.2022 ehrte Dr.
Jutta Hein das Gründungsmitglied der AG
Kleinsäuger und den langjährigen Direktor
der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zierund
Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule
in Hannover, Prof. Dr. Michael Fehr,
und dankte ihm für seinen Einsatz nicht
nur für die Kleinsäuger.
Die Tiere auf dem Bauernhof eines
Freundes waren der Beginn einer lebenslang
bestehenden Tierliebe, die Michael
Fehr 1974 sein veterinärmedizinisches Studium
an der Tierärztlichen Hochschule in
Hannover beginnen ließ. 1979 folgte die
Approbation, 1983 die Promotion und,
nach einem kleinen Exkurs in die Großtierambulanz,
mit der Anstellung in der Kleintierklinik
der Tierärztlichen Hochschule
(TiHo) Hannover 1985 der Fachtierarzt für
Kleintiere. 1994 habilitierte er sich im Bereich
Kleintierchirurgie und übernahm
2007 als Direktor die Klinik für Heimtiere,
Dr. Jutta Hein dankte Prof. Dr. Michael Fehr für
sein Engagement über viele Jahrzehnte.
Auch auf den 4. Thementagen Kleinsäuger hielt Prof. Fehr einen anschaulichen Vortrag. Fotos: DVG
Reptilien, Zier- und Wildvögel. 2011 bis 2018
leitete er zusätzlich noch als Direktor die
Klinik für Kleintiere. Ende März 2021 verabschiedete
er sich dann schweren Herzens
in den wohlverdienten Ruhestand.
Sein Büro zuhause wurde zuvor aber
noch etwas ausgebaut, denn so ganz abgeschlossen
hat Herr Fehr noch nicht mit
der Kleintier- und Kleinsäugermedizin. So
sind noch längst nicht alle Arbeiten und
Projekte abgeschlossen und auch der ein
oder andere Klinikmitarbeiter und Tiermediziner
braucht noch weiterhin seinen Rat.
Auch wenn er in Prof. Dr. Micheal Pees bereits
einen Nachfolger gefunden hat, vermissen
seine Mitarbeiter ihn doch sehr.
Denn „Papa Fehr“ war mit seiner Souveränität
und seinem fachlichen Geschick immer
ein Chef, zu dem man aufschauen
konnte und der neben einer offenen Tür
auch immer eine passende Antwort auf
jede Frage hatte und seinen Mitarbeitern
trotzdem Freiraum für die eigene Entwicklung
ließ (Zitat aus dem TiHo-Anzeiger
2/2021).
Er hat die Kleinsäugermedizin bewegt!
Keiner hat auch nur annährend so viel
Doktoranden und Habilitanten betreut
und Artikel und Buchbeiträge im Bereich
Kleinsäuger publiziert. Welcher Kleinsäugertierarzt
und welche Kleinsäugertierärztin
hat nicht irgendwann im Laufe des Berufslebens
in seiner Vorlesung oder in
einem seiner unzähligen Vorträge und Seminare
gesessen und immer wieder Neues
über Kleinsäuger mitgenommen.
So war er auch als Mitbegründer der
DGK-DVG-Arbeitsgruppe Kleinsäuger dabei
und leitete als Stellvertreter von 2018
bis 2022 zusammen mit mir die Gruppe
und seit mehr als zehn Jahren die Untergruppe
Kleinsäuger des Online-Fachforums
Kleintiermedizin der Schlüterschen
Fachmedien GmbH.
Viele Gründe, um Danke zu sagen – für
sein Engagement für die Kleinsäuger- und
Exotenmedizin, sein stets offenes Ohr für
uns alle und seine freundliche, hilfsbereite
Art!
Wir wünschen ihm noch viele glückliche,
erfüllte und v. a. gesunde Jahre gemeinsam
mit seiner Familie, in denen er
nachholen kann, was an Hobbies und Reisen
zu kurz gekommen ist.
Dr. Jutta Hein
Leiterin der DGK-DVG AG Kleinsäuger bis
3/2022 •
DVG-Forum 01/2022 15
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
Kleinsäuger-/Heimtierveranstaltungen
9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag in Dortmund (09.–11.09.2022)
• 10.09.2022: Fachprogramm Heimtiere
• 11.09.2022: Seminar „Labordiagnostik bei Kleinsäugern“
• siehe auch Seite 5 sowie: https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/
DVG-Vet-Congress Berlin + digital (13.–15.10.2022)
• 13.10.2022: Seminar „Heimtiere“ vor Ort in Berlin
• 14.10.2022: Vortragssession „Heimtiere / Reptilien – Chirurgie“ vor Ort und im Livestream
• siehe auch Seite 6 sowie: https://www.dvg-vet-congress.de/
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
Kölner Thementage: Die multimorbide Katze
Erstmals seit der Pandemie fanden die
Thementage Patient Katze am 23. und 24.
April wieder in Präsenz im bewährten Maternushaus
in Köln statt. Zusätzlich wurde
das Vortragsprogramm für Tierärztinnen
und Tierärzte live gestreamt, so dass
auch die Online-Teilnahme möglich war.
Dr. Angelika Drensler, Leiterin der AG Katzenmedizin
der DGK-DVG und Tagungsleiterin,
freute sich, die TeilnehmerInnen
zum Schwerpunktthema „Die multimorbide
Katze“ zu begrüßen. Sie dankte den
Referentinnen und Referenten, den Vorstandsmitgliedern
der AG Katzenmedizin
und den Sponsoren und Ausstellern für
das Engagement und die Unterstützung.
Auch der Präsident der DGK-DVG, Prof. Dr.
Andreas Moritz, war vor Ort in Köln und
sprach Grußworte. Insgesamt nahmen
etwa 230 Tierärztinnen und Tierärzte teil,
jeweils fast gleich viel in Präsenz sowie online,
und über 50 Tiermedizinische Fachangestellte.
Eröffnungsvortrag:
Das One Health-Prinzip
Den Einstieg in das Vortragsprogramm
übernahm Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident
der DVG, zum Thema „Das One
Health-Prinzip – Welche Rolle spielen Tier-
Die Kölner Thementage fanden im Maternushaus
und parallel online statt.
Dr. Angelika Drensler eröffnete die Tagung.
Prof. Dr. Martin Kramer bei seinem Eröffnungsvortrag.
16
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Das Maternushaus in Köln.
Jessica Gräfenstein und Benjamin Rink vom DVG-Team nahmen die
Registrierung der TeilnehmerInnen vor.
Prof. Dr. Barbara Kohn sprach zu internistischen
Herausforderungen der alten Katze.
ärzte/innen im Bereich der Kleintiermedizin“.
Er zeigte anhand zahlreicher Fotos die
Wechselbeziehungen zwischen (Klein-)
Tier und Mensch auf und ging auch auf Veterinary
Public Health (VPH) als tragender
Säule von One Health ein. VPH umfasst die
tiermedizinischen Wissenschaften und
alle Tätigkeiten, die direkt oder indirekt
mit Tieren oder Erzeugnissen vom Tier in
Verbindung stehen, soweit sie einen Beitrag
zum Schutz oder zur Verbesserung
des physischen, mentalen und sozialen
Wohlbefindens des Menschen leisten. Zu
VPH gehören u. a. die Lebensmittelsicherheit
sowie die Prävention und Bekämpfung
von Zoonosen und auch Fragen des
Tierwohls. Im Kleintierbereich betreffe
dies z. B. Animal Hoarding, Qualzucht,
aber auch den Umgang mit Tierhaltern, die
nicht zahlen können oder wollen, die mit
der Haltung des Tieres überfordert sind
oder bei denen es Hinweise auf Tierquälerei
gibt. Prof. Kramer rief dazu auf, stets
wissensbasiert zu handeln und schloss
seine Präsentation mit den Worten: „Als
Tierärztinnen und Tierärzte haben wir eine
große Aufgabe vor uns!“
Vortragsprogramm
Das Schwerpunktthema „Die multimorbide
Katze – was geht, wenn nichts mehr
geht?“ zog sich als roter Faden durch die
Vorträge und wurde u. a. aus internistischer,
dermatologischer und onkologischer Sicht
aufgegriffen. Die Vorträge waren durchwegs
einprägsam und enthielten viele Tipps.
Zu Fragen von Anästhesie und Analgesie
der multimorbiden Katze sprach Prof.
Paulo Steagall, Professor für Veterinäranästhesie
und Schmerzmanagement in
Montreal und Hongkong und Mitentwickler
der Feline Grimace Scale, der live aus
Hongkong zugeschaltet wurde. Er stellte
viele Fallbeispiele vor und gestaltete seine
Präsentation interaktiv, so dass die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer einbezogen
wurden und Vorschläge zum weiteren Vorgehen
machen konnten.
Dr. Lorenz Schmid (Oberhaching) stellte
zur geriatrischen Katze als Zahnpatient
fest, dass das Lebensalter an sich keine
Kontraindikation für eine Narkose darstelle,
diese bei alten Tieren aber anspruchsvoller
sei. Die Angst des Tierhalters vor
dem vermeintlichen Narkoserisiko könne
dazu führen, dass eine notwendige Zahnsanierung
unterbleibe. Nach Abwägung
des Gesundheitsstatus‘ eines geriatrischen
Patienten habe eine lege artis durchgeführte
Zahnsanierung jedoch eine sehr
gute Prognose und sei im Sinne des Tierschutzes
notwendig.
Cordula Hecht (Planegg) erinnerte in
ihrer Präsentation zur Katzenernährung
daran, dass die Hauskatze von der Falbkatze,
einem Wüstenbewohner, abstammt,
worauf ihre Fähigkeit, den Urin zu konzen-
Wurde aus Hongkong zugeschaltet: Prof. Paulo
Steagall.
DVG-Forum 01/2022 17
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Es war wieder möglich, die Thementage in Präsenz durchzuführen.
Dr. Heike Karpenstein-Klumpp bei ihrem Vortrag.
trieren und ihr Verhalten, wenig zu trinken,
abstammten. Entsprechend sei auch die
Katzentoilette zu gestalten („Savannentoilette“);
es solle keine Höhle angeboten und
auch keine Duftstäbchen oder Urin-Destroyer
eingesetzt werden.
Auf die Bildgebung bei der geriatrischen
Katze ging Dr. Heike Karpenstein-
Klumpp (Baden-Baden) ein. Die Katze sei
ideal für den Ultraschall, da ihr Abdomen
weich sei, kein Gas enthalte und „man
überall drankommt“. Nach einer Einführung
ging die Referentin zusammen mit
Dr. Jennifer von Luckner (Ahlen) auf das feline
Asthma ein. Die Vorstellung von klinischen
Fällen mit Befunden aus der internistischen
Untersuchung in Kombination
mit der Bildgebung war besonders anschaulich
und praxisnah.
Seminar/Masterclass
Zwei Seminare, die ausschließlich vor Ort in
Köln stattfanden, ergänzten das Vortragsprogramm.
Im Seminar „Interaktive Fallbesprechungen
– Maulhöhle“ wurde zunächst
die systematische Beurteilung der Maulhöhle
dargestellt. In den Fallbesprechungen
ging es u. a. um die juvenile aggressive Gingivitis,
die feline chronische Gingivostomatitis
und die feline Zahnresorption.
Die Masterclass „Wenn mir eigentlich
die Hände gebunden sind – was trotzdem
möglich ist“ befasste sich mit dem Vorgehen
bei der diabetischen Katze, der anämischen
Katze und der dyspnoischen Katze
und zeigte Wege auf, diesen Patienten
zu helfen, ohne sie durch Stress noch mehr
zu gefährden.
Tiermedizinische Fachangestellte
Die Tiermedizinischen Fachangestellten
konnten an einer Fortbildung u. a. zu den
Themen „Gesundheitsvorsorge bei der alten
Katze“, „Zahnnotfälle“, „Impfung“,
„Ernährung“, „Laborparameter“ sowie
Begehrter Treffpunkt in den Pausen: die Industrieausstellung.
Der Vorstand der AG Katzenmedizin (v.l.n.r.): Dr. Angelika Drensler,
Dr. Gabriele Rummel, Dr. Katja Beyer, Yvonne Lambach.
18
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Dr. Drensler dankte Jana Otter (Mitte) und Tina Wolf, die die TFA-Tagung
mitorganisiert und moderiert hatten.
„Osteoarthrose“ teilnehmen. Mit einer Diskussionsrunde zur
Katzenfreundlichen Praxis endete das Vortragsprogramm. Am
darauffolgenden Tag fand ein Laborkurs für TFA statt. Beide Veranstaltungen
wurden in Präsenz durchgeführt.
Industrieausstellung
Endlich konnte auch wieder eine Industrieausstellung vor Ort angeboten
werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten
rege die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern face to face ins
Gespräch zu kommen und sich neue Produkte und Equipment
vorstellen zu lassen.
Veranstaltungen zur Katzenmedizin
Versäumen Sie nicht die folgenden Veranstaltungen:
• DVG-Vet-Congress Berlin + digital (13.-15.10.2022)
13.10.2022: Seminar „Katzenmedizin“ vor Ort in Berlin
siehe auch: https://www.dvg-vet-congress.de/
• Kölner Thementage „Patient Katze“
16.-17.09.2023 in Köln
Den Tagungsband „Die multimorbide Katze“ können Sie für 15
Euro zzgl. 3 Euro für Verpackung und Versand in der DVG-Geschäftsstelle
bestellen (info@dvg.de).
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
DVG-Forum 01/2022 19
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Sechs Jahre AG Katzenmedizin in der DGK-DVG
Foto: C. Wallner
So lange ist das schon her! Tatsächlich
wurde unsere Arbeitsgruppe im Sommer
des Jahres 2016 im Rahmen der ersten
„Kölner Thementage: Patient Katze“ gegründet.
Was ist in diesen sechs Jahren alles geschehen?
Sechs Tagungen, die inzwischen
heimlich den Namen „Kölner Katzentage“
bekommen haben, selbst wenn sie in den
beiden Pandemiejahren 2020 und 2021
nicht in Köln, sondern virtuell stattfanden.
Tagungen mit tollen deutschen sowie
internationalen ReferentInnen, mit Seminaren
und Masterclasses und mit parallelen
TFA-Programmen.
Doch das ist nicht alles: Die Arbeitsgruppe
steht für die Vernetzung von katzenaffinen
TierärztInnen, für die Fortbildung
rund um die Katzenmedizin bei KollegInnen
und TFA und für die Verbreitung
der katzenfreundlichen Praxis. Diese Ziele
wurden in den letzten Jahren mit der Veranstaltung
von Blutdruckworkshops, Webinaren,
Seminaren, Masterclasses und
Vorträgen für Studierende sowie mit der
Veröffentlichung unzähliger Fachartikel
zum Thema Katzenkrankheiten und katzenfreundliche
Praxis verfolgt.
Über Facebook und eine Homepage:
www.katzenmedizin.info, beide sehr gut
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG) besucht, werden KatzenfreundInnen –
TierärztInnen, TFA und KatzenbesitzerInnen
– über viele Themen und Termine informiert.
Weitere aktuelle Informationen
werden durch zwei Newsletter (einer für
TÄ, einer für TFA) gestreut.
Inzwischen zählen wir 120 Mitglieder
zu unserer Gruppe und es werden stetig
mehr.
In diesem Jahr werden wir einen neuen
Vorstand wählen und freuen uns darauf,
neue Gesichter in diesem Kreis begrüßen
zu dürfen. Es gibt immer viel zu tun.
Hier kann sich jede/r mit seinen spezifischen
Interessen und Fähigkeiten einbringen.
Die eine schreibt gerne, der andere ist
ein Organisationstalent, die nächste recherchiert
am liebsten und wieder jemand
ist der perfekte Networker. Wir brauchen
alle, um die AG Katzenmedizin voran und
erfolgreich durch die nächsten Jahre zu
steuern.
Deshalb mein Aufruf an alle, die Katzen
lieben: Macht mit, kommt in die AG
Katzenmedizin und engagiert Euch für
mehr Katzenwohl in Deutschland.
Bei Interesse schreibt eine Mail an
a.drensler@t-online.de.
Wir freuen uns auf Euch!
Dr. Angelika Drensler
Leiterin der AG Katzenmedizin
•
Social Media Kanäle der DVG
Die DVG ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und
postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus
der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.
20
DVG-Forum 01/2022
26_ACG_08_2205_07 PC-EC_Anz_DVG_210x135_RZ.indd 1 20.05.22 10:10
110375.indd 1 23.05.2022 11:04:07
9.- 11.
September
2022
9. Nordrhein-Westfälischer
Tierärztetag
Dortmund
Änderungen vorbehalten
Veranstalter: DVG Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-nrw-tieraerztetag.de
Fachliche Mit-Koordinatoren: Tierärztekammern Westfalen-Lippe & Nordrhein
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
Erfurter Thementage „Harntrakt bei Hund und Katze“
Das Vortragsprogramm fand im Kaisersaal, dem Herzstück des gleichnamigen Tagungszentrums,
statt.
Vom 13. bis 15. Mai fanden die Erfurter
Thementage in Thüringens Hauptstadt als
Präsenztagung statt. Tagungsleiter Dr.
Ingmar Kiefer (Leipzig) freute sich, dass die
Thementage nach einem Jahr pandemie-
bedingter Pause (2020) und einer Online-
Veranstaltung (2021) wieder vor Ort stattfinden
konnten. Prof. Dr. Martin Kramer
(Gießen), Präsident der DVG, eröffnete die
Veranstaltung und begrüßte die etwa 120
Teilnehmenden. Auch Prof. Dr. Andreas
Moritz, der Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Kleintiermedizin (DGK-DVG),
sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.
Dr. Kiefer dankte seinem an der Organisation
beteiligten Team, den Referentinnen
und Referenten sowie den Teilnehmenden
und der DVG Service GmbH. Auch den
Sponsoren und Ausstellern sprach er seinen
Dank für die Unterstützung aus.
Vortragsprogramm
Ort des Geschehens war das traditionsreiche
Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal,
das sich als sehr angenehme Tagungsstätte
in historischem Ambiente mit
großzügigem Raumangebot und fußläufig
zur Altstadt erwies. Das Thema „Harntrakt
bei Hund und Katze – von allen Seiten betrachtet“
wurde im Vortragsprogramm
nicht nur praxisnah und kurzweilig dargestellt,
sondern tatsächlich wörtlich genommen.
Nach einem Übersichtsvortrag
über die Entwicklungen in Diagnostik und
Therapie von Erkrankungen des Harntraktes
ging es um die Physiologie der Niere
und um deren hormonelle Steuerung, ehe
die Diagnostik (u. a. Bildgebung und Harn-
Tagungsleiter Dr. Ingmar Kiefer mit Dr. Claudia
Köhler, die zum Organisationsteam gehörte.
DGK-DVG-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.
22
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Die Möglichkeiten einer Ernährungsumstellung erläuterte Prof. Dr. Ingrid
Vervuert.
Willkommener Treffpunkt zum Austausch und zur Information: die
Industrieausstellung.
untersuchung) sowie häufige akute und
chronische als auch exotische Erkrankungen
von Harnblase und Harnröhre im Mittelpunkt
standen. Auch therapeutische
und prophylaktische Ansätze durch die
Umstellung der Ernährung wurden angesprochen,
ebenso wie typische Fehler in
Diagnostik und Therapie, die Anästhesie
beim nierenkranken Patienten und die
Möglichkeiten der urologischen Chirurgie.
Einige Präsentationen befassten sich mit
konkreten Problemen, z. B. mit der Inkontinenz
bei Hund und Katze. Schließlich
wurden auch typische Pathologien des
Harntraktes dargestellt.
Seminare
Die Teilnehmenden konnten am ersten Tag
der Veranstaltung unter drei parallelen Seminaren
wählen. Neben dem Seminar zur
Röntgenaktualisierung boten die beiden
weiteren Workshops einen vertieften Einblick
in das Leitthema. So ging es im Ultraschall-Seminar
um die sonographische
Darstellung des Harntraktes während sich
das Chirurgie-Seminar interaktiv mit den
praxisrelevanten chirurgischen Erkrankungen
des Urogenitaltraktes befasste.
Industrieausstellung
Nur auf Präsenztagungen gibt es die Möglichkeit,
interessante und innovative Produkte,
Dienstleistungen sowie Equipment
anzuschauen und sich vorführen zu lassen.
Zudem ist die Ausstellung immer ein
beliebter Treffpunkt zum Austausch mit
Kolleginnen und Kollegen. Davon machten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
rege Gebrauch.
Die nächsten Erfurter Thementage
werden voraussichtlich im kommenden
Jahr wieder im Kaisersaal stattfinden. Termin
und Thema erfahren Sie rechtzeitig.
Der Tagungsband mit den Abstracts
der Vorträge kann in der DVG-Geschäftsstelle
für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung
und Versand bestellt werden
(info@dvg.de, Fax 0641 98444625).
Die Krämerbrücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Erfurts – und immer eine Reise wert.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
DVG-Forum 01/2022 23
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
AG Lasermedizin –
8. Tagung vom 18. bis 20.11.2022 in Augsburg
Trotz aller Pandemie-bedingten Widrigkeiten
konnten wir im letzten Jahr einen erfolgreichen
Online-Kongress organisieren
und auch für zahlreiche Teilnehmerinnen
und Teilnehmer durchführen. Ganztägig
wurden kurzweilige Vorträge über die Low-
Level-Lasertherapie, und über die Laseranwendung
in der Augen- und Zahnheilkunde
von internationalen und nationalen
Referentinnen und Referenten präsentiert.
In der sich anschließenden Mitgliederversammlung
wurde Herr Jakub Kaczmarek
als neuer zweiter Vorsitzender gewählt.
Frau Dr. Ursula Mayer wechselte auf den
Posten der ersten Vorsitzenden und Dr. Jochen
Krüger auf den des Pastpräsidenten.
Für dieses Jahr möchte sich die AG Lasermedizin
wieder, soweit es uns die Pandemielage
erlaubt, vom 18. bis 20.11.2022
zum achten Mal zu ihrem jährlichen Kongress
in Form einer Präsenzveranstaltung
in Augsburg treffen.
Wir freuen uns, dass der Kongress erneut
in den großzügigen Räumlichkeiten
der Anicura Klinik in Augsburg stattfinden
kann.
Wir möchten, wie sonst alle zwei Jahre,
im Rahmen der Tagung wieder die Mög-
lichkeit anbieten, den gesetzlich vorgeschriebenen
Laserschein zu erwerben. Für
Interessenten am Laserschein beginnt der
Kongress bereits am Freitagnachmittag
mit den Vorlesungen zum theoretischen
Teil der Laserscheinausbildung. Am Samstag
werden im Hauptteil der Tagung interessante
und abwechslungsreiche Vorträge
präsentiert. Im Anschluss an die Vorträge
findet samstags der Test für den
Laserschein statt. Danach treffen sich alle
Mitglieder der AG Lasermedizin zur jährlichen
Mitgliederversammlung. Der Samstag
kann hoffentlich abschließend mit
einem Gesellschaftsabend in den gemütlichen
Räumen der Riegele Brauerei in
Augsburg ausklingen.
Am Sonntagmorgen treffen sich alle
Interessierten erneut in der Anicura Klinik
zu praktischen Übungen. Hier können die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst
die praktische Anwendung von Diodenund
auch CO 2 -Lasern unter Anleitung ausprobieren.
Diese Möglichkeit der vergleichenden
praktischen Anwendung verschiedener Lasertechniken
wird sonst von keinem Veranstalter
angeboten!
Wir laden alle Interessierten zu unserem
Treffen in Augsburg ein, und freuen
uns bereits jetzt auf eine rege Teilnahme!
Haben Sie Fragen speziell zum Thema
Laseranwendung in der Tiermedizin?
Wir würden uns über Ihre Anregungen
und Vortragsbeiträge zu unserem Kongress
innerhalb der nächsten Wochen
freuen.
Wir haben für alle Vorschläge ein offenes
Ohr, denn es soll ja ein Kongress für
und mit allen Interessierten an der Lasermedizin
werden.
Das vollständige Programm unserer
Tagung wird schnellstmöglich fertiggestellt
und dann über die DVG einsehbar
sein.
Dr. Ursula Mayer
1. Vorsitzende der AG Lasermedizin
info@haut-tier-arzt.de
TA Jakub Kaczmarek
2. Vorsitzender der AG Lasermedizin
vet.kaczmarek@gmail.de
•
Tipp: Neuer Webauftritt von Thieme
Unter Tiermedizin – Thieme Vet bietet
Thieme ab sofort ein kostenloses Online-
Angebot für Veterinärmedizinerinnen und
-mediziner sowie Tiermedizinische Fachangestellte
(TFA) an. Auf der Website finden
beide Berufsgruppen tagesaktuelle
Nachrichten, Fachbeiträge aus Praxis und
Forschung, Personalia, Interviews und vieles
mehr.
q https://vet.thieme.de/
24
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-DVG)
Ausblick auf Veranstaltungen im kommenden Jahr
Auch im nächsten Jahr finden spannende Veranstaltungen zur Kleintiermedizin statt.
Merken Sie sich diese Termine schon vor:
Dresdner Thementage
• 13. bis 15.01.2023
• in Dresden
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung
• wiss. Tagungsleiter: Dr. Ingo Pfeil
• Thema: Neurologie mit Schwerpunkt Wirbelsäule
7. Tierärztetag der Tierärztekammer Schleswig-Holstein
• 18.02.2022
• in Schleswig
• Vortragsprogramm Klein- und Heimtiere, Pferde, Rinder,
Schweine, öffentliches Veterinärwesen und TFA
• wiss. Tagungsleiter Kleintiere: Dr. Friedrich Röcken
Ein prickelndes
Beispiel für einen
gesunden Darm:
Ecobiol® Fizz
Futterwechsel, Impfungen, redu zierte Futteraufnahme
– Ihr Tier steht vor ständigen Herausforderungen.
Gut zu wissen, dass Ecobiol®
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die Darmflora natürlich zu unterstützen.
Die lösliche probiotische Tablette verteilt die
Sporen homogen in Wassertanks und Vorratslösungen
für Dosierungshilfen, ohne dabei
Biofilm zu bilden oder Wasser leitungen zu
verstopfen. Lassen Sie die Darmflora Ihrer
Tiere aufbrausen – und Ihre Gewinne werden
sprudeln.
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www.evonik.com/ecobiolfizz
Kölner Thementage Patient Katze
• 16. bis 17.09.2023
• in Köln
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung
• wiss. Tagungsleiterin: Dr. Angelika Drensler
69. Jahreskongress der DGK-DVG im Rahmen des
DVG-Vet-Congresses
• 23. bis 25.11.2023
• in Berlin
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA Industrieausstellung
• Kongresspräsidium: Dr. Martina van Suntum, Dr. Arnulf
Klasen, Dr. Jan Klasen, Linus Klasen
Bestimmte Aussagen gelten möglicherweise nicht in allen geografischen Regionen
und können aufgrund regionaler oder nationaler Anforderungen abweichen.
DVG-Forum 01/2022 25
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“
30. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe InnLab
begrüßen. Sie warfen einen Blick zurück
auf die Anfänge der Fachgruppe, die in diesem
Jahr bereits zum 30. Mal ihre Tagung
durchführte.
Tagungsleiterin Prof. Dr. Barbara Kohn, Fachgruppenleiter Prof. Dr. Johannes Hirschberger (kleines Foto
oben) und Prof. Dr. Andreas Moritz (kleines Foto unten), langjähriger Leiter der Fachgruppe.
Vom 28. bis 29. Januar fand die Jahrestagung
der Fachgruppe „Innere Medizin und
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ der
DVG online statt. Tagungsleiterin Prof. Dr.
Barbara Kohn (Berlin), der Leiter der Fachgruppe
Prof. Dr. Johannes Hirschberger
(München) und Prof. Dr. Andreas Moritz
(Gießen), der die Fachgruppe von 2002 bis
2019 geleitet hatte, freuten sich, die etwa
170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu
Dr. Esther Haßdenteufel (Foto oben) erhielt den 2. Vortragspreis für ihre Präsentation zur Thrombolyse
der felinen arteriellen Thrombembolie mit Reteplase. Foto unten: Tagungsleiterin Prof. Dr. Romy
Heilmann.
Von der Gründung bis heute
Die Fachgruppe wurde 1979 zunächst
unter der Bezeichnung „Klinische Laboratoriumsdiagnostik“
unter der Leitung
von Prof. Dr. Wilfried Kraft (München) gegründet
und 1987 mit der Fachgruppe „Innere
Medizin“ zusammengelegt. Die
neue Fachgruppe erhielt den Namen „Innere
Medizin und klinische Labordiagnostik
(InnLab)“. Die erste InnLab-Tagung
fand bereits im darauffolgenden Jahr in
München statt. Über die Jahre hat sich
die Tagung zu einem Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen
entwickelt,
die ausdrücklich gebeten werden, Abstracts
einzureichen. Auf jeder Tagung
werden die drei besten Vorträge und Poster
mit Preisen ausgezeichnet. Prof. Kraft
leitete die Fachgruppe bis 2002, ihm folgte
Prof. Moritz, der 2019 nicht mehr für
den Posten des Fachgruppenleiters zur
Verfügung stand. Seitdem ist Prof. Hirschberger
Fachgruppenleiter. Auf der InnLab-
Tagung 2019 wurde Prof. Kraft zum Ehrenvorsitzenden
ernannt.
30. Jahrestagung
Das vielfältige und spannende Programm
umfasste 36 Vorträge und 15 Poster. Die
Poster wurden ebenfalls in kurzen Präsentationen
vorgestellt. Den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern wurden aktuelle Forschungsergebnisse
aus Neurologie,
Kardiologie, Gastroenterologie, Urologie,
Endokrinologie, Dermatologie, Onkologie,
Labor- und Infektionsmedizin insbesondere
bei Hunden, Katzen und Pferden,
aber auch bei Rindern und Reptilien präsentiert.
26
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Die Tagung fand bereits zum 30. Mal statt.
Nachdem die Tagung 2021 erstmals
online durchgeführt worden war, hatte
sich das Organisationsteam aufgrund der
noch nicht überwundenen Pandemie erneut
für das Onlineformat entschieden.
Inzwischen sind sowohl Veranstalter als
auch ReferentInnen und Teilnehmende damit
vertraut, so dass die Tagung reibungslos
ablief und auch angeregte Diskussionen
stattfanden.
Ausgezeichnete Vorträge
und Poster
Das Publikum hatte nach jeder Präsentation
die Möglichkeit, online eine Bewertung
abzugeben. Bei den Vorträgen erhielten
zwei Präsentationen genau die gleiche
Punktzahl, so dass der zweite Preis zweimal
vergeben wurde.
Vortragspreisträgerinnen
• 1. Preis: 500 EUR und ein Ein-Jahres-Abo
der „Tierärztlichen Praxis“
Katharina Zwicklbauer (München):
Entwicklung der Viruslast in Blut, Erguss
und Kot sowie der Antikörper bei
Katzen mit feliner infektiöser Peritonitis
während Therapie mit einem antiviralen
Medikament
• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen
Praxis“
Dr. Esther Haßdenteufel (Gießen):
Die Thrombolyse der felinen arteriellen
Thrombembolie mit Reteplase
• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen
Praxis“
Daniela Krentz (München):
Das Ende einer bisher tödlichen Krankheit?
Therapie von Katzen mit infektiöser
Peritonitis mit einem oralen antiviralen
Medikament
Posterpreisträgerinnen
• 1. Preis: 500 EUR
Teresa Schmidt (Hannover):
Urinanalyse von Neurotransmitter-
Mustern bei kaniner Epilepsie
• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der
„Kleintierpraxis“
Lea Henze (Hannover):
Effizienz von Ondansetron bei Hunden
mit vestibulärer Nausea in einer doppelt
verblindeten Studie
• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der
„Kleintierpraxis“
Sina Strey (Hannover:)
Autoimmune polyendokrine Syndrome
beim Hund – 3 Fallbeispiele
Die Preise für die Vorträge wurden vom
Georg Thieme Verlag gestiftet. Die Fachgruppe
InnLab stiftete den 1. Posterpreis
und die Schlütersche Fachmedien GmbH
die Abonnements für den 2. sowie 3. Posterpreis.
Mitgliederversammlung
und Wahl
Im Anschluss an die Tagung führte die
Fachgruppe ihre Mitgliederversammlung
durch, bei der auch die Wahl zur Fachgruppenleitung
auf der Tagesordnung stand.
Prof. Hirschberger hatte schon angekündigt,
sich nicht mehr zur Wahl zu stellen.
Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann
(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde.
Stellvertreter sind Prof. Moritz und Prof. Dr.
Stephan Neumann (Göttingen).
Die nächste DVG-Tagung Innere Medizin
und klinische Labordiagnostik wird am
3. und 4. Februar 2023 unter der Leitung von
Prof. Neumann in Göttingen stattfinden,
sofern Präsenztagungen dann wieder möglich
sind.
Abschließend dankten Prof. Kohn und
Prof. Hirschberger den ReferentInnen, den
Teilnehmenden und den Sponsoren für die
Unterstützung der Tagung. Ein großer
Dank ging auch an das Team der DVG Service
GmbH, insbesondere an Katharina Kleber
und Benjamin Rink, die die technische
Betreuung übernommen hatten und sowohl
vor als auch während der Tagung immer
mit Rat und Tat zur Seite gestanden
hatten.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
DVG-Forum 01/2022 27
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-DVG)
Erfolgreicher Abschluss: Assistenz in der Zahnheilkunde (zert. DGT)
Der erste Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe
für Tiermedizinische Fachangestellte
zur Erlangung der Zusatzqualifikation
„Assistenz in der Zahnheilkunde (zert.
DGT)“ ist am 19. März 2022 in Berlin erfolgreich
zu Ende gegangen.
17 Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer
haben mit einem strahlenden Lächeln
ihre Urkunden entgegengenommen.
Siebenmal wurde die Note 1 und zehnmal
die Note 2 vergeben – ein überaus erfreuliches
Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch
allen Absolventinnen und Absolventen,
die sich der Herausforderung gestellt und
höchst motiviert viel Zeit und Mühe in ihre
Weiterbildung auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde
investiert haben.
Die Weiterbildungsreihe ist bei der
Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung
von Fort- und Weiterbildungsstunden für
TFA mit 108 Fortbildungsstunden nach
§ 5 Abs. 1 und 2 des Gehaltstarifvertrages
anerkannt. Absolventen führen die anerkannte
Zusatzqualifikation „Tiermedizinische/r
Fachangestellte/r in der Zahnheilkunde
(zert. DGT)“. Mit der Etablierung
dieser Zusatzqualifikation setzt die
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde
(DGT) als Fachgruppe der DVG
wichtige Impulse für die Weiterbildung
von Tiermedizinischen Fachangestellten.
Die Absolventinnen und Absolventen
werden in ihren Heimatpraxen und -kliniken
mit ihrem neu erworbenen und
vertieften Wissen einen immens wichtigen
Beitrag leisten, Tierhalter über die
Bedeutung von Zahn-, Oral- und Kiefererkrankungen
aufzuklären, die Zahnund
Mundgesundheit von Tieren zu verbessern,
und wissenschaftlich etablierte
Angespanntes Arbeiten im Prüfungsraum
Standards in der tierzahnärztlichen Versorgung
umzusetzen.
Ganz herzlichen Dank allen, die an diesem
Pilotprojekt mitgewirkt haben: dem
Weiterbildungsleiter und DGT-Vizepräsidenten
Dr. Florian Buck, den tierärztlichen
Referentinnen und Referenten Sophie Döring,
Dr. Christine Lendl, Dr. Korbinian Pieper,
Dr. Jan Schreyer, Dr. Manfred Schumacher,
Dr. Martina van Suntum und Dr.
Cath rin Zehetmeier, den Sponsoren, Sven
Suhling von Webinar Bayern, Cornelia
Schröttenhammer von CSM Congress &
Seminar Management und den zahlreichen
helfenden Händen im Hintergrund!
Der erste Jahrgang der DGT-TFA-Weiterbildungsreihe
Dr. Katja Riedel, Augsburg
DGT-DVG
Fotos: DGT-DVG
•
28
DVG-Forum 01/2022
References:
1 Merola I, Mills DS. Systematic review of the behavioural assessment of pain in cats. J Feline Med Surg. 2016 Feb;18(2):60-76. doi: 10.1177/1098612X15578725. Epub 2015 May 13. PMID: 25972247.
2 Bell A, Helm J, Reid J. Veterinarians' attitudes to chronic pain in dogs. Vet Rec. 2014 Nov 1;175(17):428. doi: 10.1136/vr.102352. Epub 2014 Jul 15. PMID: 25028465.
3 Niemiec B, Gawor J, Nemec A, Clarke D, McLeod K, Tutt C, Gioso M, Steagall PV, Chandler M, Morgenegg G, Jouppi R. World Small Animal Veterinary Association Global Dental Guidelines. J Small Anim Pract. 2020
Jul;61(7):E36-E161. doi: 10.1111/jsap.13132. PMID: 32715504.
4 Rusbridge C, Heath S, Gunn-Moore DA, Knowler SP, Johnston N, McFadyen AK. Feline orofacial pain syndrome (FOPS): a retrospective study of 113 cases. J Feline Med Surg. 2010 Jun;12(6):498-508. doi:
10.1016/j.jfms.2010.03.005. Epub 2010 May 6. PMID: 20451434; PMCID: PMC7128958.
5 Harvey CE. Management of periodontal disease: understanding the options. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2005 Jul;35(4):819-36, vi. doi: 10.1016/j.cvsm.2005.03.002. PMID: 15979515.
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document: J Small Anim Pract. 2014 Jun;55(6):E10-68. doi: 10.1111/jsap.12200. Epub 2014 May 20. PMID: 24841489.
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Surgical consultation
• Clinical and radiographic
(preferably 3 dimensional)
assessment under general
anaesthesia
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Periodontal surgery
• Dental extractions
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Oral fracture repair
• Soft tissue damage
management
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Interceptive extractions
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Surgical/oncologic
consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Biopsy
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Endodontic treatment
• Conservative treatment
(bonding, restorations)
• Dental extractions
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Oncologic surgery: mass
excision
• Adjuvant therapy
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Gingivoplasty gingivectomy
• Establishment of oral
hygiene and follow up
Lund EM, Armstrong PJ, Kirk CA, Kolar LM, Klausner JS. Health status and population characteristics of dogs and cats examined at private veterinary practices in the United States. J Am Vet Med Assoc. 1999 May 1;214(9):1336-41. PMID: 10319174.
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PMCID: PMC4236762.
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the systemic response to treatment of periodontal disease. Journal of the American Veterinary Medical Association 238, 601-609.
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Orthodontic consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Dental consultation
• Clinical and radiographic
assessment under general
anaesthesia
• Dental extractions
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Interceptive orthodontics
• Preventive treatment
• Corrective treatment
• Establishment of oral
hygiene and follow up
• Selective or total extractions
• Medical treatemnt
• Establishment of oral
hygiene and follow up
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
FEDERATION OF EUROPEAN COMPANION ANIMAL
VETERINARY ASSOCIATIONS (FECAVA)
Dental Factsheets –
neues FECAVA-Projekt
TOP 10 ORAL PATHOLOGIES
IN CATS AND DOGS
Key points
1. Dental, oral, and 2. A complete oral exam should be performed 3.
Oral disease is a tremendously
maxillofacial diseases
during every patient exam.
underdiagnosed and undertreated
are the most common clinical problems Every patient, every time.
disease process worldwide.
in small animal veterinary practices.
Most common canine oral pathologies
Most common feline oral pathologies
Die FECAVA (Federation of European Companion Animal Veterinary
Associations) bietet sogenannte Dental Factsheets
– Informationsblätter für die Öffentlichkeit – an, um das Bewusstsein
für die Bedeutung der oralen Gesundheit bei Hunden
und Katzen zu schärfen. Die Factsheets wurden von Jerzy
Gawor, MRCVS, DVM, PhD und Brook A. Niemiec, DVM,
mit der Unterstützung von Partnern aus der Industrie (Virbac
und iM3) erstellt.
1. Periodontal diseases
2. Persistent deciduous teeth
3. Fractured teeth
4. Malocclusions
5. Oral masses
Periodontal
diseases
• Initiated by plaque,
the oral bacteria covering
the tooth’s surface.
• Affects most dogs
and cats of any age,
breed or size.
Action required
Possible treatment
Oral trauma
• Patients may have
facial swelling or distortion,
oral bleeding, salivation,
or abnormal closure
of the mouth.
• Some patients may
have minimal to no
clinical signs.
1. Periodontal diseases
2. Juvenile gingivitis
3. Tooth resorption
4. Caudal stomatitis
5. Oral trauma
Fractured
Tooth
teeth
resorption
• Found in 49.6% of
• Loss of dental hard
companion animals.
tissues is common in
domestic cats and dogs.
• Usually causes pain
and infection.
• Studies have shown
that 20 to 75% of mature
cats are clinically
affected.
Action required
Possible treatment
Action required
Possible treatment
Oral masses
Malocclusions
• Oral tumours account
• Any misalignment
for approximately 7%
which is not standard
of tumours in dogs and
for the breed.
about 10% in cats.
• May be purely cosmetic
• The earlier the diagnosis
or result in trauma.
is done, the more
efficient treatment
can be.
Die drei Factsheets stehen kostenfrei und vorerst auf Englisch
auf der Webseite der FECAVA zur Verfügung:
• It Really Hurts, Oral Problems are Painful
• Top 10 Oral Pathologies in Cats and Dogs
• Importance of Oral Health
Action required
Possible treatment
Persistent
deciduous teeth
• Retained baby or “milk”
teeth, most common in toy
and small breed dogs.
• Can cause both
orthodontic and
periodontal problems.
Action required
Possible treatment
Action required
Possible treatment
Juvenile
gingivitis
• Can also be associated
with eruption problems
in dogs and cats.
• More and more kittens
are affected and requires
early diagnosis and
intervention.
Action required
Possible treatment
Action required
Possible treatment
Caudal
stomatitis
• Severe inflammatory
reaction of the oral
tissues of cats.
• Increased discomfort,
pain and system
effects.
Action required
Possible treatment
• Download-Link: https://www.fecava.org/category/
news-and-events/news/
•
Jerzy Gawor,
Brook A. Niemiec,
= statistically most common in this species
MRCVS, DVM PhD,
DVM, Dipl. AVDC,
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC
Dipl. EVDC
IT REALLY HURTS
ORAL PROBLEMS ARE PAINFUL
Pain is not just about how it feels, but how it makes you feel.
Key points
1.
1.
Cats with oral disease
demonstrate anorexia
(complete or partial),
intense oral discomfort,
weight loss, sialorrhea
(drooling) and
poor grooming. 4
Painful oral diseases must
be identified and treated;
they must not be neglected.
A complete oral cavity assessment
includes both a conscious
and sedated examination and
diagnostic imaging
(dental radiographs
or cone beam CT).
Animals
feel pain
but often do
not show
their suffering . 1
Recognition of oral pain
1. 2.
3.
Appropriate pain management
in dentistry includes pre-emptive
analgesia, requires an adequate
treatment plan, involves ideally
minimally invasive dental surgery
techniques, and is followed
by implementation of an
individualized pain
management protocol.
2.
Prevention of procedural
pain is an important focus
of the veterinary dentist.
Any procedure suspected
to create pain should
result in appropriate
pain management.
Dental disease
is considered one of the
most common causes
of chronic pain in
4.
dogs and cats. 2
Oral pain management: multifactorial action
Pain is a complex
phenomenon -
therefore, pain management
very often requires multimodal
actions and consultations as
well as an individual approach
with regards to duration of
treatment and recommended
medications.
3. Oral disease
and its associated pain
are serious welfare issues
for veterinary patients and
Animals with oral
and dental disease may
experience oral/dental
pain which will impact
their nutritional status
and quality of life. 5
need to be treated. 3
2.
4. Pain
management
is a matter of ethics and welfare
but should also be treated as a
strategy to re-establish organ
function and accelerate
discharge from the hospital. 2
behaviour and causes absence of
3.
Examples of common painful oral diseases:
Fractured
teeth
Oral
cancer
Pain often alters animals'
normal behaviour (like grooming)
and presence of new behaviours
(like aggression). 6
Inflammatory
diseases
Tooth
resorption
IMPORTANCE OF ORAL HEALTH
Periodontal disease is a multifactorial infection that can create
or exacerbate many negative local and systemic effects.
Dental, oral, and maxillofacial diseases
are the most common clinical problems
in small animal veterinary practices 1 .
Local
consequences 3
A common consequence
is a periodontally induced
opening between the oral and
nasal cavities which creates
chronic nasal infection
and inflammation.
In addition, there is a very wide variety of pathologies that are encountered within the oral cavity. These conditions often cause
significant pain and/or localised, regional and systemic infection. 2 Since oral health is critical for all other body systems including
the other vital assessments (nutrition, pain, etc) it should be evaluated during every examination in each patient.
Oral disease has numerous local, regional and systemic ramifications.
Local consequences 3
• Abscesses
• Mandibular pathologic fracture
• Ocular damage/eye loss
• Increased incidence of oral cancer
• Oronasal fistula
Most of those local consequences may further decrease eating.
All of the above factors demonstrate that oral/dental health is critical to not only the overall patient health, but also quality of life.
1. 2. 3. 4. 5.
Oronasal fistula
(ONF)
Questions & Answers
Root canal
infection
Periodontal disease can
allow bacteria to gain access
to the root canal and
can spread infection
to other roots in
multirooted teeth.
1. Why is oral health so important?
Oral diseases are the most common problems in
pets, affecting their overall health and decreasing
their quality of life.
2. When should a pet’s oral health be assessed?
Your pet should receive a dental examination
at every visit.
3. And if there’s a problem?
Your vet will diagnose the problem by providing
a thorough examination including radiography.
Once diagnosed, a safe and reasonable
treatment plan will be established.
4. What is the major purpose of dental treatment?
Your pet’s treatment plan will focus on pain
management and infection control.
5. How not to miss dental pathology?
Every patient, at every visit should receive
a dental examination.
6. What is the major purpose of dental treatment?
Pain management and infection control.
Systemic diseases which may be exacerbated4,5,6,7
• Renal disease 6,8
• Hepatic disease 4
• Cardiac disease 9,10
• Increased inflammatory markers 5,11
Pathologic jaw
fractures
Chronic periodontitis
can weaken bone and cause
the jaw to fracture and
is more common in
small breed dogs.
Oral health impacts general health
• For a long time it was thought that bacteria was the
primary factor that linked periodontal disease to
other infections in the body.
• More recent research demonstrates that inflammation
is significant and may link periodontal disease to
other chronic conditions too, such as diabetes and
heart disease.
Additional possibilities inferred from human research
• Increased incidence of certain cancers
• Increased incidence and complications
of diabetes mellitus
• Early mortality
Eye
problems
Abscesses caused
by severe periodontitis
can cause eye problems
(including blindness).
As you can see, poor oral health can have significant negative
effects both within the oral cavity and systemically as well.
Talk to your vet about a complete oral exam.
Osteomyelitis
Severe periodontal disease
can result in an area of
non-vital infected bone.
• Therefore, treating inflammation as well as bacteria
may not only help manage periodontal diseases, but
may also help with the management of other chronic
inflammatory conditions.
• Furthermore, pets with painful teeth/mouth may
experience partial to complete anorexia. They may
also not chew properly which is known to decrease
proper digestion and assimilation of nutrients
regardless of a proper diet.
Jerzy Gawor,
Brook A. Niemiec,
MRCVS, DVM PhD,
DVM, Dipl. AVDC,
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC
Dipl. EVDC
Jerzy Gawor,
MRCVS, DVM PhD,
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC
Brook A. Niemiec,
DVM, Dipl. AVDC,
Dipl. EVDC
DVG-Forum 01/2022 29
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
DEUTSCHE BUIATRISCHE GESELLSCHAFT (DBG-DVG)
European Buiatrics Congress und ECBHM Jubiläums-Symposium 2023
Vom 24. bis 26. August 2023 findet der
European Buiatrics Congress zusammen
mit der Jubiläumsveranstaltung des European
College of Bovine Health Management
(ECBHM) in Berlin statt. Tagungsort
ist das Estrel Congress Center.
Die Veranstaltung wird von der Deutschen
buiatrischen Gesellschaft, Fachgruppe
der DVG, und dem ECBHM organisiert.
Merken Sie sich den Termin schon vor!
Aktuelle Informationen sind immer auf
der Kongress-Webseite zu finden:
https://www.european-buiatrics-
congress-2023.de/
•
Webseite des EBC-ECBHM-Kongresses 2023 in
Berlin.
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“
55. Jahrestagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“
Vom 2. bis 4. März fand die 55. Jahrestagung
„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“,
gleichzeitig 47. Veterinär-Humanmedizinische
Gemeinschaftstagung,
erneut als Online-Tagung statt. Tagungsleiterin
Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)
freute sich, die 185 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Sie
hob den interdisziplinären Charakter der
Tagung hervor, die reproduktionsmedizinische
Themen jeweils aus veterinär- als
auch aus humanmedizinischer Sicht beleuchtete.
Organisatoren waren die DVG-
Fachgruppe Reproduktionsmedizin und
die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin
(DGRM). Auch der Präsident
der DVG, Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)
und der Dekan der Justus-Liebig-Universität
Gießen, Prof. Dr. Dr. Stefan Arnhold
sprachen Grußworte.
Verabschiedung von Prof. Dr.
Wolfgang Heuwieser
Bevor das Vortragsprogramm startete,
stellte Prof. Dr. Axel Wehrend in einem
Rückblick das spannende und engagierte
Berufsleben von Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser
dar, ehemaliger Direktor der Klinik
für Fortpflanzung am Fachbereich Veterinärmedizin
der Freien Universität Berlin
und inzwischen emeritiert. Prof. Wehrend
betonte, dass Tagungen wie die der Fachgruppe
Reproduktionsmedizin immer auch
Menschen brauchen, die mitorganisieren,
die Ergebnisse präsentieren und „die Tagung
tragen“. Prof. Heuwieser sei solch ein
Mensch, der schon früh die Bedeutung von
Themen erkannte, sie aufgriff und in die
Forschung einbrachte, so z. B. bereits 1982
die Bedeutung von Fluglärm für Reproduktion
und Stress beim Rind. Prof. Heuwieser
habe die Reproduktionsmedizin geprägt,
sei dabei jedoch immer zurückhaltend und
bescheiden geblieben. Die Tierärzteschaft
sei ihm zu Dank verpflichtet.
Vortragsprogramm, FBF-Session
und DGRM-Preise
Das Programm gliederte sich in mehrere
Sessions, die sich u. a. mit den Themenblöcken
„Gynäkologie und Andrologie in der
Klinik“, „Genetik und Reproduktion“ sowie
„IVF/IVP bei Mensch und Tier“ befassten.
Auch eine FBF-Session fand erneut statt,
30
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Erneut fand die Tagung zur Reproduktionsmedizin online statt.
Tagungsleiterin Prof. Dr. Christine Wrenzycki begrüßte Prof. Dr. Martin
Kramer (rechts oben), Präsident der DVG, und Prof. Dr. Axel Wehrend.
in der aktuelle Projekte vorgestellt wurden.
Der Förderverein Bioökonomieforschung
e. V. – FBF – ist ein Zusammenschluss von
Unternehmen und Verbänden in der Tierzucht
und Besamung mit dem Zwecke der
gemeinsamen Forschung.
In der „DGRM Prize Session“ stellten
drei Nachwuchswissenschaftlerinnen die
Ergebnisse ihrer Studien vor und wurden
mit Preisen der DGRM ausgezeichnet. Die
gleichwertigen Preise sind mit je 300 Euro
dotiert. Über die Auszeichnungen freuten
sich (in alphabetischer Reihenfolge):
• Dr. Teresa Harborth (Hannover/
Braunschweig):
Einfluss von „vaginal seeding“ auf immunologische
Parameter des neugeborenen
Kalbes
• Dr. Eva-Maria Packeiser (Hannover):
Vergleichende Charakterisierung des
Expressionsprofils caniner Zelllinien
aus Prostata-Adenokarzinomen (PAC),
PAC Metastasen und Übergangszellkarzinomen
(TCC)
• Dr. Jasmin Walter (Zürich):
Das Proteom der Umgebung equiner
Kumulus-Oozyten-Komplexe in vivo
und in vitro
Tierversuche in Aus-, Fort- und
Weiterbildung
Prof. Wrenzycki erläuterte, dass die zunehmende
gesellschaftliche Diskussion über
den Einsatz von Tieren in der Aus-, Fort- und
Weiterbildung das Organisationskomitee
veranlasst habe, zu diesem Themenkomplex
eine Session in das Tagungsprogramm
aufzunehmen.
Prof. Dr. Stephanie Krämer (Gießen)
stellte in einem Übersichtsvortrag zunächst
die dramatische Änderung in der
Mensch-Tier-Beziehung dar, die sowohl
positive (artgerechte Haltung, artgerechte
und individuell angepasste Beschäftigung
des Tieres) wie negative Auswirkungen hat
(Ausbeutung, Instrumentalisierung und
übermäßiges Anthropomorphisieren des
Tieres). Sie ging darauf ein, ob und in welchem
Maß das Studium die kognitiven und
emotionalen Fähigkeiten der Studierenden
beeinflusst und ob dies geschlechtsabhängig
ist. Eine Studie (Paul & Podbersczek,
2000) habe gezeigt, dass Studierende während
des Studiums „abgehärtet“ würden;
Prof. Dr. Stephanie Krämer bei ihrem Übersichtsvortrag zu Tieren in der
Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Dr. Teresa Harborth erhielt einen der DGRM-Preise für ihre Präsentation
„Einfluss von ‚vaginal seeding‘ auf immunologische Parameter des
neugeborenen Kalbes“.
DVG-Forum 01/2022 31
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Auch Dr. Eva-Maria Packeiser wurde mit einem der DGRM-Preise ausgezeichnet.
Studierende der höheren Semester schätzten
die Schmerzempfindungsfähigkeit von
Tieren geringer ein als Studierende in der
Vorklinik. Dabei nahm die Empathiefähigkeit
männlicher Studierender im Vergleich
zu weiblichen Studierenden im Verlauf des
Studiums signifikant ab. Prof. Krämer betonte,
dass sie nicht gegen die Verwendung
von Tieren im Studium sei; so sei das Leben
von Tierärztinnen und Tierärzten „immer
ein Kompromiss“, jedoch sei zu hinterfragen,
ob Tiere z. B. für den Einsatz im Bereich
Propädeutik extra gehalten werden
müssten.
Dr. Samira Schlesinger (Berlin) erläuterte
in einem sehr anschaulichen Vortrag
die simulationsbasierte veterinärmedizinische
Ausbildung an der Klinik für Fortpflanzung
in Berlin und stellte zahlreiche
Beispiele vor.
Prof. Dr. Sibylle Wenzel (Gießen) ging
auf die Unerlässlichkeitsprüfung im Genehmigungsverfahren
von Tierversuchen
ein. Seit dem 01.12.2021 unterliegen auch
Tierversuche in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
der Genehmigungspflicht. In vielen
Fällen existierten Methoden ohne den
Einsatz von Tieren, so dass die Unerlässlichkeit
stets zu hinterfragen sei.
Im letzten Vortrag dieser Session gab
Dr. Janne Bredehöft, Tierschutzbeauftragte
an der Justus-Liebig-Universität (JLU)
Gießen, einen Einblick in ihre Tätigkeit und
stellte vor, an welchen Fachbereichen der
JLU Tiere zum Einsatz kommen.
Virtuelle Posterausstellung
und Posterpreise
Die zahlreichen Poster – es waren 67 Abstracts
eingereicht worden – wurden über
die Plattform wonder.me präsentiert. In
virtuellen Räumen hielten sich die Posterautorinnen
und -autoren auf. Teilnehmerinnen
und Teilnehmer konnten diese
Räume „betreten“, die Poster anschauen,
Fragen stellen und wieder verlassen, um
in einen anderen Raum zu wechseln oder
auch in sogenannten Bubbles andere TeilnehmerInnen
zu treffen und sich an
Unterhaltungen zu beteiligen.
Auch das Get-together fand auf der
Plattform wonder.me statt.
Drei Poster wurden mit von der DVG
gestifteten Preisen ausgezeichnet, wobei
auch hier kein Ranking vorgenommen
wurde. Mit Posterpreisen (je 100 Euro) wurden
ausgezeichnet (in alphabetischer Reihenfolge):
• Miguel Tavares Pereira (Zürich,
Schweiz):
The utero-placental expression of
HSD11B1 and HSD11B2 implies increased
placental cortisol signalling in the
dog prepartum
• Felix Reckers (Berlin):
Gynaecological examination of the female
dog – a tutorial for vaginal cytology
and revised definitions of cells
• Christin Unruh (Hannover):
Effects of cycle stage on uterine contractility
in an equine ex vivo-model
Zum Abschluss der Tagung dankte Prof.
Wrenzycki den TeilnehmerInnen, Referent-
Innen, dem Team der DVG und allen, die
bei der Vorbereitung der Tagung mitgewirkt
haben!
Die nächste Tagung zur Reproduktionsmedizin
ist für den 1. bis 3. März 2023
in Münster geplant.
Auf der Plattform „wonder.me“ konnten die TeilnehmerInnen virtuelle Räume „betreten“, um die
Poster anzuschauen.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
32
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“
56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung
Die 56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie
der Fortpflanzung, gleichzeitig
48. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung,
ist als Präsenztagung vom
1. bis 3. März 2023 in Münster geplant.
Das Schwerpunktthema lautet: United
Excellence – Reproductive Research in Animals
and Man
Tagungsleiter ist Prof. Dr. rer. nat. Stefan
Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin
und Andrologie der
Medizinischen Fakultät der Westfälischen
Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.
An der Medizinischen Fakultät der
WWU findet auch die Tagung statt.
Sobald das Programm feststeht, wird
es unter www.dvg.de veröffentlicht. • Dekanat der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Foto: WWU/L. Jeremies
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“
Aktuelles aus der Fachgruppe „Naturheilverfahren
und Regulationsmedizin“
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der diesjährige DVG-Vet-Congress wirft seine
Schatten voraus. Und welch ein glückliches
Thema gibt dieses Mal den Rahmen
vor: Generationenwechsel – Altbewährtes
und Neues in der Kleintiermedizin.
In einer Zeit, in der alles im Wandel ist,
lohnt es sicher, auch in unserem tierärztlichen
Alltag genau hinzusehen, sein eigenes
Tun und Wirken zu hinterfragen. Jeder
von uns hat bestimmt seine favorisierten
Methoden oder Medikamente, die immer
(noch) Erfolg versprechen. Wie lange noch
in Anbetracht von weltweiten Resistenzen
und Arzneimittelrückständen in Lebewesen
und Natur, können wir nicht wissen.
Wie und womit arbeite ich erfolgreich,
wo stagniert es, wo zeigen sich Misserfolge?
Und welche Faktoren machen Bewährtes
zu Bewährtem? Wo lohnt es sich,
Altes beizubehalten und wo Neues auszuprobieren
und in das Arbeiten zu integrieren?
Und wo lohnt es sich womöglich,
Altes und Vergessenes neu zu beleben
und deren Vorteile mit neuen Möglichkeiten
zu beleuchten und zu erforschen? Ich
denke hier besonders an die Phytotherapie.
Jahrhunderte altes Wissen um das
Wirken von Arzneipflanzen wurde vergessen,
verstoßen teils diskreditiert und es
wurde den pharmakologischen Auszügen
der Vorzug gegeben. Heute ist es aber
möglich, die unschätzbaren Synergien
von allen Wirkstoffen in einer Pflanze
nachzuweisen und für unsere tierärztliche
Tätigkeit zu nutzen.
Das Foto zeigt die Blüte einer Wegwarte
(Cichorium endiva), die die gerne bei Verdauungsstörungen
eingesetzt wird.
Foto: Brigitta Smit-Fornahl
DVG-Forum 01/2022 33
ARBEITSGEBIET:
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN
Welchen Lehren oder Dogmen folge
ich und wem bin ich in meinem tierärztlichen
Tun verpflichtet? Gehe ich „auf Nummer
sicher“ oder entwickle ich etwas weiter,
schaffe ich Innovationen und suche
stetig nach Verbesserungen? Wie hoch ist
die Schwelle, die es zu überwinden gilt, um
die tägliche Komfortzone zu verlassen?
Diese Fragen kamen mir in den Sinn,
als ich das Kongress-Thema zum ersten
Mal las.
Und ich würde mich sehr freuen, mit
Euch allen in Berlin darüber zu diskutieren
und viele neue Innovationen auf unserer
Veranstaltung kennenzulernen. Die Naturheilverfahren
haben die Möglichkeiten
und damit auch die Verantwortung, unsere
Patienten optimal zu versorgen und
gleichzeitig dem Veterinary Public Health-
Gedanken gerecht zu werden.
Wir treffen uns in Berlin!
Es grüßt Euch herzlichst
Brigitta Smit-Fornahl
Leiterin der Fachgruppe
•
Tagungen zu Naturheilverfahren
Phytotherapie zwischen Wissenschaft und Praxis
Fortbildung der Akademie für tierärztliche Fortbildung in Zusammenarbeit mit der
DVG-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“ und dem Arbeitskreis
Phytotherapie der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Beziehungen zwischen Pflanzenstoffen
und dem Darmmikrobiom und ihre therapeutische Nutzung. Ziel ist die Vermittlung
moderner phytotherapeutischer Konzepte auf wissenschaftlicher Grundlage.
• 24.–25.09.2022
• Seminarhaus „Kultiviert“ in Wildpoldsried (Allgäu)
• Informationen und Anmeldung:
https://www.bundestieraerztekammer.de/atf/fortbildung/2022/09/phytotherapie/
Tagung der DVG-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“
Im Rahmen des diesjährigen DVG-Vet-Congresses (13.–15.10.2022) führt die Fachgruppe
wieder ihre Jahrestagung durch.
• 14.10.2022
• Estrel Congress Center Berlin
• Auf dem Kongress finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt
(u. a. Kleintiere, Pferde, Nutztiere, Bienen, Verhaltensmedizin).
Informationen und Anmeldung:
https://www.dvg-vet-congress.de/
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“
Tagung der Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“
Foto: Sharon Ang, pixabay.com
Am 8. und 9. September 2022 führt die
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“
ihre Jahrestagung im Bildungszentrum
Triesdorf im mittelfränkischen
Landkreis Ansbach als Präsenztagung
durch.
Am 8. September ist ein Vortragsprogramm
geplant mit anschließender Fachgruppensitzung
und abendlichem Beisammensein
mit einem leckeren Menü.
Am 9. September (Freitag) werden am Vormittag
ebenfalls Präsentationen angeboten.
Im Anschluss sind zwei interessante
regionale Betriebsbesuche (Schaf- und
Ziegenbetrieb, jeweils mit Produktverköstigung)
vorgesehen. Für Interessierte besteht
die Möglichkeit, für den am 10. September
in Triesdorf stattfindenden Schäfertag
zu bleiben und den Veranstaltungen
und dem Lehrhüten an diesem Tag beizuwohnen.
Programm und Anmeldung:
q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine
•
34
DVG-Forum 01/2022
DVG-Forum 01/2022 35
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
FACHGRUPPE „GESCHICHTE DER VETERINÄRMEDIZIN“
Was gibt es Neues aus der Fachgruppe Geschichte?
1 Rückblick auf die
21. Jahrestagung 2021
Es lag bis zum Beginn des dreitägigen DVG-
Vet-Congresses am 18. November 2021 eine
ganz besondere Spannung in der Luft, ob
diese Großveranstaltung im Estrel Congress
Center (ECC) Berlin wie geplant durchgeführt
werden kann, denn die Corona-Inzidenzen
stiegen wieder von Tag zu Tag.
Das Ergebnis übertraf dann doch alle Erwartungen:
Es hatten sich über 1.500 Personen
für eine Teilnahme in Präsenz und
fast 800 für eine Online-Teilnahme am
Kongress registriert. Die Entscheidung „für
das Hybrid-Format, das erstmals bei einem
großen veterinärmedizinischen Kongress
in Deutschland umgesetzt wurde“, hat sich
als richtig erwiesen, schrieb der Präsident
der DVG, Martin Kramer, in einer Rundmail
an die Tagungsleiter und Referenten.
Im Rahmen dieses in jeder Hinsicht
außergewöhnlichen Kongresses veranstaltete
die DVG-Fachgruppe „Geschichte“ am
19. und 20. November 2021 ihre 21. Jahrestagung,
die wie immer international besetzt
war. Insgesamt wurden 17 Vorträge
gehalten und 5 Poster präsentiert, wovon
sich 11 Vorträge und 2 Poster dem hochaktuellen
Rahmenthema widmeten: „Von
Gutenberg bis Facebook: Tiermedizin in den
Medien“ (Abb. 1).
Pandemiebedingt konnten nicht alle
Referenten persönlich nach Berlin kommen.
Dafür wurden an der entsprechenden
Stelle des Programms die im Vorfeld
eingereichten Videos der Redebeiträge eingespielt.
Auch in diesem Punkt ein erfreuliches
Ergebnis: Die Mediathek des DVG-
Vet-Congresses 2021 wurde insgesamt
88.088 mal aufgerufen, die Videos der
Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin
immerhin 3.075 mal angeklickt. 1
Wie seit vielen Jahren wurde im Vorfeld
der Tagung auch wieder das Methodenseminar
„Plagiat, nein danke! – Der korrekte
1 Information des „Speaker-Teams“ der DVG
vom 27.01.2022 per E-Mail.
Umgang mit Literatur und Zitat“ angeboten,
das Grundkenntnisse über die elementaren
Schritte des literarisch-wissenschaftlichen
Arbeitens vermittelt (J. Schäffer,
M. Schimanski, M. Schweizer).
Das Einführungsreferat (J. Schäffer)
ging mit einem historischen Überblick auf
die zentrale Fragestellung ein: „Wie wurde
Tiermedizin kommuniziert und wie haben
Tierärzte kommuniziert?“ Neben der seit
unbestimmter Zeit bestehenden mündlichen
Tradierung erfolgte die Vermittlung
tierheilkundlicher Erkenntnisse bereits ab
dem frühen 2. Jh. v. Chr. über verschiedene
Schriften (Hieroglyphen, Keilschrift etc.).
Ab dem 8. Jh. v. Chr. bis ins Hohe Mittelalter
beherrschten zwar Griechisch und später
Latein in Sprache und Schrift die Kommunikation
in der gesamten Medizin, ab
Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Texte
tiermedizinischen Inhalts aber auch in den
Landessprachen verbreitet (Abb. 2 – 4).
Im Weiteren spannte der Vortrag einen
Bogen von der Erfindung des Buchdrucks
Abb. 1: Die drei Medienrevolutionen: 1. Buchdruck mit beweglichen Lettern, 2. Audiovisuelle Medien,
3. World Wide Web (Folie: J. Schäffer 2021).
Abb. 2: Johannes Gutenberg (1397-1468),
posthum entstandenes Phantasiebild von
Nicolas de Larmessin, 16. Jh. (Quelle: https://de.
wikipedia.org/wiki/Datei:Gutenberg.jpg,
gemeinfrei).
36
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
Abb. 3: Das Roßarzneibüchlein des Meister
Albrant (13. Jh.), das am weitesten verbreitete
pferdeheilkundliche Manuskript des Mittelalters
und der Neuzeit, hier einer der frühen Drucke
(Inkunabeln) durch Hans Sporer, Erfurt 1500
(Photoarchiv J. Schäffer).
Abb. 7: Das historische Logo des WWW wurde
1990 von dem belgischen Informatiker Robert
Cailliau entworfen (Quelle: https://commons.
wikimedia.org/wiki/File:WWW_logo_by_Robert_
Cailliau.svg, public domain).
Abb. 4: Der sizilianische Protomedicus Johannes
Philippo Ingrassia (1510-1580) postulierte im Titel
seiner 1568 in zweiter Auflage erschienenen
Schrift: „Dass die Tierheilkunde formal ein und
dieselbe sei wie die vornehmere Heilkunde des
Menschen und sich lediglich hinsichtlich der
Würde und der Vornehmheit des Behandlungsgegenstandes
unterscheide […]“. Dieser weit
vorausschauende Text wurde zwar gelesen, blieb
aber ungehört (Quelle: Abb. und Text aus Ellert
2009, 30-31, Digitalisat SUB Göttingen).
mit beweglichen Lettern (1. Medienrevolution)
über die Verwendung audiovisueller
Medien wie Hörfunk, Film und Fernsehen
(2. Medienrevolution) bis hin zum World
Wide Web (3. Medienrevolution) als der
jüngsten und heute allgegenwärtigen Erfindung
der Medienkultur (Abb. 5 – 7). Das
Abb. 5: Schweizer Archiv für Tierheilkunde (SAT)
ist das älteste, bis heute bestehende Periodikum
in der Tiermedizin, Jubiläumsausgabe 2016
(Photoarchiv J. Schäffer).
WWW vereint alle bisher dagewesenen
Möglichkeiten zur Kommunikation für die
Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Einrichtung
von Online-Sprechstunden für Tierärzte
und vieles andere mehr. 2
2 Schäffer, J. (2021): Tiermedizin und Medien –
Entwicklung und Wandel. In: DVG Vet-Congress
2021, Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin
[Abstracts]. Verlag der DVG Service
GmbH, Giessen, 1 – 8.
Abb. 6: Die Dissertation von Katharina Schraven
(2016) befasste sich eingehend mit dem Berufsbild
Tierarzt und Tierärztin im Film (Photo J. Schäffer).
Eine einheitliche Definition des Begriffes
„Medien“ gibt es bis heute nicht. Einfach
und allgemein ausgedrückt sind Medien
„Vermittler“ zur Überlieferung von Informationen.
Mit dieser Vermittlerrolle
sehr eng verknüpft sind die Fragen: „Wie
wurde und wie wird die Tiermedizin in der
Öffentlichkeit wahrgenommen?“ und „Wie
wurde und wie wird tierärztliche Tätigkeit in
der Gesellschaft bewertet?“
An diesem Punkt knüpften die weiteren
Referate unmittelbar an: „Tierarztberuf
und Veterinary Public Health im Spiegel medialer
Berichterstattung“ (C. Hucklenbroich),
„Berufsbild Tierärztin in der Öffentlichkeit –
Erwartung und Wirklichkeit“ (C. Bothmann)
und „Aus Praxis, Wissenschaft und Literatur
– Tierärztin und Tierarzt im Audio-Podcast“
(M. Schweizer), um nur Beispiele zu
nennen. Wie wichtig die neuen Medien für
die Fortentwicklung einer wissenschaftlichen
Gesellschaft sind, wurde im Vortrag
„Blättern, klicken, tippen, wischen – die
DVG im Wandel der Medien“ deutlich (M.
Selig).
Der Tagungsband mit den redigierten
Volltexten der Beiträge ist in Vorbereitung
und wird im Sommer 2022 wie gewohnt
im Verlag der DVG Service GmbH erscheinen.
DVG-Forum 01/2022 37
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
Abb. 8: Auf die bereits im Jahr 2013 von Kommunikationswissenschaftlern gestellten Fragen „Holen
Sie noch morgens Ihre Zeitung aus dem Briefkasten? Lesen Sie noch Bücher? Schauen Sie noch fern?“
antwortete der Referent mit einem klaren „JA“ (Folie: J. Schäffer 2021). 3
Umgang mit der zunehmenden
Digitalisierung
Die Corona-Pandemie hat die Kommunikationskultur
auf allen Gebieten und in
allen Bereichen der Wissenschaften nochmals
nachhaltig verändert. Die Digitalisierung
schreitet unaufhaltsam voran. Im
Frühjahr 2020 hat die Gesellschaft für Geschichte
der Wissenschaften, der Medizin
und der Technik (GWMT) ein Forum
COVID-19 ins Leben gerufen und die wissenschaftliche
Diskussion rund um die
Corona-Pandemie aus geistes- und sozialwissenschaftlicher
Sicht eröffnet. 4
Und die Deutsche Veterinärmedizinische
Gesellschaft eV (DVG) hat im Rahmen des
DVG-Vet-Congresses 2021 am 18. November
2021 eine Arbeitsgruppe „Social Media
und Digitale Transformation (SMUDT)“
gegründet, die in die Fachgruppe „Didaktik
und Kommunikation“ integriert ist. 5
Nicht nur aus wissenschaftlicher und
klinischer, sondern auch aus berufs- und
standespolitischer Sicht steht ein Thema
ganz besonders im Fokus einer Pro- und
Contra-Diskussion: die Telemedizin oder
konkreter Teletiermedizin. 6 Als Konsequenz
dieser im Fluss befindlichen Entwicklung
hat die Bundestierärztekammer
eV eine Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Telemedizin
geschaffen, die im Januar 2022 aktualisierte
Empfehlungen zur Telemedizin in der veterinärmedizinischen
Praxis veröffentlicht
Abb. 9: Diese Zahlen können durchaus erschrecken: „79 Minuten verbringen Deutsche täglich auf
sozialen Medien“, „38 Millionen Deutsche sind auf sozialen Netzwerken aktiv“. – Der Vortragende
blendete ein Textband ein mit dem Worten „Passen Sie auf Ihre Kinder auf!“ (Folie: J. Schäffer).
3 Bild und Zitat aus dem Artikel von Janine
Seitz, Anja Kirig, Cornelia Kelber, Thomas
Huber, Matthias Horx (2013): Die Zukunft der
Medien. März 2013 (Quelle: https://www.
zukunftsinstitut.de/artikel/zukunft-medien/)
(Zugriff 22.04.2022).
4 Nolte, Karen (2020): Forum COVID-19: Geistesund
sozialwissenschaftliche Perspektiven. In
NTM N. S. 28 (2), 193 – 194, und sich daran
anschließende Beiträge in diesem Heft.
5 Selig, Marion, Kramer Martin (2021): Protokoll
vom 18.11.2021 der Delegiertenversammlung
der Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft eV, 8.
6 Z. B. Diepold, Andrea (2021): „Telemedizin
kann nur unterstützen, nicht ersetzen“. In:
Der Praktische Tierarzt 102 (7), 666 – 667.
38
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
hat. 7 Im Bundesverband praktizierender
Tierärzte eV (bpt) hat sich ein Arbeitskreis
Telemedizin etabliert mit dem Ziel, die
Chancen und Risiken neuer telemedizinischer
Möglichkeiten zu analysieren. 8
2 Vorschau auf die
22. Jahrestagung 2023
Auf der Mitgliederversammlung der Fachgruppe
Geschichte am Abend des 19. November
wurde beschlossen, die nächste –
22. Jahrestagung –, die am 24. und 25.
November 2023 wieder im ECC in Berlin
stattfinden wird, unter das Rahmenthema
zu stellen „Tiere beweg(t)en Geschichte /
Animals move(d) history“ (Abb. 10). Angelehnt
ist dieser Tagungstitel an einen der
frühen Vertreter dieses Genres im deutschsprachigen
Raum, an Hermann Dembecks
Buchtitel „Tiere machen Geschichte“ aus
dem Jahr 1969 9 .
Das Rahmenthema „Tiergeschichte“ ist
ein Forschungsbereich, der sich mit Mensch-
Tier-Beziehungen in der Geschichte und mit
der Geschichtlichkeit sowie Geschichtsmächtigkeit
von Tieren befasst. „Tiere sind
en vogue in den Kulturwissenschaften“, resümierten
die Herausgeber des Quellenbandes
zu ihrer im Jahr 2014 erschienenen
Monographie „Tiere und Geschichte. Konturen
einer Animate History“ 10 .
7 BTK (2022): Telemedizin in der veterinärmedizinischen
Praxis. Leitlinien der Bundestierärztekammer
eV. In: Deutsches Tierärzteblatt
70 (2), 170 – 171.
8 https://www.tieraerzteverband.de/bpt/ueberden-bpt/arbeitskreise/ak-telemedizin.php
(Zugriff 22.04.2022).
9 Hermann Dembeck (1969): Tiere machen
Geschichte. Fünf Jahrtausende im Dienste
des Menschen. Lübbe Verlag, Bergisch
Gladbach.
10 Gesine Krüger, Aline Steinbrecher & Clemens
Wischermann (Hrsg. 2014): Tiere und
Geschichte. Konturen einer Animate History.
Franz Steiner Verlag, Stuttgart. – Lena Kugler,
Aline Steinbrecher & Clemens Wischermann
(Hrsg. 2017): Tiere und Geschichte. Band II:
Literarische und historische Quellen einer
Animate History. Franz Steiner Verlag,
Stuttgart.
Abb. 10: Vorschau auf die 22. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“
am 24. und 25. November 2023 im ECC Berlin (Folie: J. Schäffer).
Der Forschungsbereich „Tiergeschichte“
ist allerdings keineswegs neu, sondern
wurde wiederentdeckt, wie zahlreiche Beiträge
in älteren Periodika belegen können,
die nicht in Vergessenheit geraten sollten,
aber geflissentlich ignoriert werden. 11 Das
Fach Geschichte der Tiermedizin „stellt
einen Teil von diesem Forschungsfeld dar.
Denn in der Tiermedizin wird und wurde
stets […] an der Gestaltung der Mensch-Tier-
11 Siehe Veterinärhistorische Mitteilungen,
hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte
und Literatur der Veterinärmedizin,
Hannover, später Berlin 1921 – 1938. – Veterinärhistorisches
Jahrbuch (= Cheiron, ab 1936),
hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte
und Literatur der Veterinärmedizin, Leipzig,
später Berlin 1925 – 1938. – Beiträge zur
Geschichte der Veterinärmedizin, „im
Auftrage der Reichstierärztekammer“ hrsg.
von R. Froehner, W. Rieck u. E. Weber, Berlin
1938 – 1945, [durch Zusammenlegung von Vet.
hist. Mitt. und Vet.hist. Jb. entstanden]. –
Abhandlungen aus der Geschichte der
Veterinärmedizin, hrsg. von der Gesellschaft
für Geschichte und Literatur der Veterinärmedizin,
Leipzig 1925 – 1945.
Beziehung mitgewirkt“, schrieb Kerstin L.
Weich im DVG-Tagungsband „Mensch – Tier
– Medizin“ im Jahr 2014 12 , dessen Auswahlbibliographie
von J. Schäffer und K. Rump
Berücksichtigung finden sollte. 13
Diesen interdisziplinären Forschungsbereich
„Tiergeschichte“ haben zwischenzeitlich
auch die audiovisuellen Medien
aufgegriffen: „Zivilisationen verdanken ihre
Entwicklung Rindern. Auf dem Rücken von
Pferden entstanden Weltreiche. Aus wilden
und gefährlichen Wölfen wurden unsere besten
Freunde, die Hunde. Tiere haben uns be-
12 Kerstin L. Weich (2014): Geschichte der Tiermedizin
im Kontext der Social und Cultural
Studies. In: J. Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier –
Medizin. Beziehungen und Probleme in
Geschichte und Gegenwart […]. Verlag der DVG
Service GmbH, Giessen 2014, 15 – 21, hier 15.
13 Johann Schäffer, Kabita Rump (2014): Mensch
– Tier – Medizin. Auswahlbibliographie. In: J.
Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier – Medizin.
Beziehungen und Probleme in Geschichte
und Gegenwart […]. Verlag der DVG Service
GmbH, Giessen 2014, 297 – 324.
DVG-Forum 01/2022 39
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
droht und uns vorangebracht. Sie haben
unser Leben geprägt.“ 14
Diese journalistisch genial formulierten
Sätze können nur das grobe historische
Raster skizzieren. Innerhalb dieses
Rasters müssen dann die konkreten und
(un)mittelbaren sowohl positiven als auch
negativen Einflüsse von Haus- und Wildtieren
in all ihrer Speziesvielfalt auf die
Entwicklung von Gesellschaft, Politik,
(Land)Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitswesen
im (inter)nationalen Kontext
thematisiert werden. In der Gesamtschau
dürfen neben Hund, Rind, Pferd,
Schaf/Ziege und vielen anderen Spezies
deshalb auch Tiere wie die Seidenraupe,
Ratte und Maus oder Stechmücke 15 nicht
fehlen. Mit dem Thema eng verwoben sind
Aspekte der Welternährungslage und des
Klima- und des Tierschutzes.
Eine zweite Ebene offenbart sich als
„personifizierte Geschichte“ von Tieren,
wobei die folgenden Beispiele fast willkürlich
gewählt sind. Sie alle werfen aber Fragen
an die Geschichte der Tiermedizin auf:
Es beginnt schon bei Bukephalos (lat. Bucephalus,
Abb. 11), dem „Rindsköpfigen“,
dem berühmten Streitross Alexanders des
Großen, das nur er selbst reiten konnte
und zu dessen Ehren er nach der Schlacht
am Hydaspes, in der sein Leibpferd im Alter
von rund 30 Jahren ums Leben kam, die
Stadt Alexandreia Bukephalos gründete
(heute Ihelam, Provinz Punjab, Pakistan).
16
14 Z. B. das ZDF seit 2021 mit der Reihe „Tiere,
die Geschichte schreiben, Faszination Erde
mit Dirk Steffens“. https://www.zdf.de/
dokumentation/terra-x/dirk-steffens-faszi
nation-erde-tiere-die-geschichte-schrei
ben-100.html (Zugriff 22.04.2022).
15 Timothy C. Winegard (2020): Die Mücke. Das
gefährlichste Tier der Welt und die
Geschichte der Menschheit. Aus dem
Amerikanischen von Henning Dedekind und
Heike Schlatterer. Terra Mater Books, Red Bull
Media House GmbH, Salzburg.
16 https://de.wikipedia.org/wiki/
Alexandreia_Bukephalos (Zugriff:
22.04.2022).
17 https://www.miesbach.de/heimatmuseummiesbach
(Zugriff 22.04.2022). Das Museum
ist derzeit geschlossen.
Abb. 11: Bucephalus, das Streitross Alexanders des Großen und berühmtestes Pferd der Antike, aus
der Sicht des Marburger Stallmeisters und Rossarztes Georg Simon Winter von Adlersflügel 1672
(Quelle: Neuer Tractat von der Stuterey oder Fohlenzucht. Nürnberg 1672, Tafel 20, Bibliothek des
Fachgebiets Geschichte der TiHo Hannover, Photo: J. Schäffer).
Als zweites Beispiel sei die wenig bekannte
Geschichte von Mobsl erwähnt,
einem stattlichen Zuchtstier, der auf dem
Gutshof Wallenburg des Grafen von Max-
lrain bei Miesbach in Oberbayern lebte
und auf einem Gemälde aus dem Jahr 1701
verewigt ist (Abb. 12). „Standfestigkeit“ haben
musste der Stier im doppelten Sinn
Abb. 12: Zuchtstier Mobsl mit überlangen Klauen und Afterklauen. Die Inschrift lautet: „Der gleichen
Stier, der sogenante Mobsl, ist gestanden in dem Hochgräfflichen Mayrhoff zu Wallenburg, ist alt
worden 17 Jahr.“ (Gemälde, 1701, Heimatmuseum Miesbach, Photo: J. Schäffer 2011). 17
40
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
Abb. 13: Die „Reichsdoggen“ Tyras II und Rebecca in Friedrichsruh im Jahr
1891. Man beachte deren „kunstvoll“ kupierte Ohren (Quelle: https://de.
wikipedia.org/wiki/Datei:BismarckDogs.jpg, gemeinfrei, Zugriff
22.04.2022). Ein informativer Kurzfilm über die Doggen Otto von
Bismarcks ist unter folgendem Link online: https://www.youtube.com/
watch?v=_QFhSzuTV8I (Zugriff 22.04.2022).
Zwei der Jacob Sisters auf dem DVG-Vet-Congress 2013 in Berlin. Foto:
Uwe Leinen
des Wortes. Mobsl war zwar vielleicht sein
Leben lang durch permanente Stallhaltung
traumatisiert, wie die überlangen
Klauen zeigen, die heute das Veterinäramt
auf den Plan rufen würden, er war aber offenbar
gesund, sonst wäre er wohl nicht 17
Jahre alt geworden. 18
Als ein drittes Beispiel sei an die
„Reichs“doggen Otto von Bismarcks erinnert
(Abb. 13). Seine Dogge „Sultan“ (1874)
wurde aus politischen Gründen „Sultl“ gerufen,
um diplomatische Verwicklungen
mit dem Osmanischen Reich zu vermeiden.
Und beim Berliner Kongress 1878 in
der Reichskanzlei, die Bismarcks Doggen
als ihr Revier ansahen, biss Tyras I dem russischen
Außenminister Alexander Gortschakow
ins Bein und zerfetzte ihm die
18 Johann Schäffer (2012): Die Entwicklung
des öffentlichen Veterinärwesens.
Einführung in die 16. Jahrestagung im ECC
Berlin. In: J. Schäffer (Hrsg.): Die Entwicklung
des öffentlichen Veterinärwesens. 16. Jahrestagung
des Fachgebiets Geschichte der TiHo
Hannover und der Fachgruppe Geschichte
der DVG am 11./12.11.2011 im ECC Berlin. Verlag
der DVG Service GmbH, Giessen 2012, 9 – 16,
hier 11 – 12.
Hose, was angesichts der bestehenden
Spannungen zwischen den beiden Großreichen
nicht förderlich war. 19
Zum Thema „Tiergeschichte“ gibt es sicher
auch Beispiele, die eher in den Bereich
Klatschspalte gehören. So stellt sich etwa
die Frage, ob es wirklich reiner Zufall war,
dass zwei der bereits betagten, ursprünglich
vier Jacob Sisters, die ab Anfang der
1960er Jahre die erste „Girlgroup“ der deutschen
Unterhaltungsmusik waren, mit
ihren weißen Pudeln über etliche Jahre just
immer während des DVG-Vet-Congresses
im ECC Berlin logierten und dort im Foyer
für Blickfang sorgten?
3 Nachlässe von historischer
Bedeutung
Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden
dem Leiter der DVG-Fachgruppe „Geschichte“
zwei Nachlässe als Schenkungen
19 Ulli Kulke (2021): Bismarcks Dogge biss sich in
die Weltgeschichte (Quelle: https://www.welt.
de/geschichte/article123394816/
Als-Otto-von-Bismarcks-Dogge-sich-in-die-
Weltgeschichte-biss.html (Zugriff 22.04.2022).
angeboten, die in der DVG-Geschäftsstelle
in Gießen eine dauerhafte Bleibe finden
konnten. Über beide Nachlässe wird im
DVG-Forum 2/2022 ausführlich berichtet
werden.
Zum einen handelt es sich um Dokumente
und Urkunden aus dem Nachlass
von Dr. Clemens Giese, in den 1930er Jahren
Stabsveterinär im Reichsinnenministerium,
der zusammen mit dem Juristen
Waldemar Kahler das erste Deutsche Tierschutzgesetz
(1933) verfasst hat. Zum anderen
um Archivalien, Instrumente und
Bücher aus dem Nachlass der Familie
Wahl, von der vier Generationen in Folge
(1826 – 1922) in Untergröningen in Württemberg
als Tierärzte praktizierten und deren
Praxisjournals und Tagebücher tierärztliche
Alltagsgeschichte lebendig werden
lassen.
Johann Schäffer
Leiter der Fachgruppe „Geschichte der
Veterinärmedizin“
•
DVG-Forum 01/2022 41
ARBEITSGEBIET:
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN
FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“
DACh-Epidemiologietagung 2022 – Epidemiologie macht den Unterschied!
Das Kulturzentrum PFL. Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Vom 31. August bis zum 2. September 2022
findet in Oldenburg die Tagung der Fachgruppe
„Epidemiologie und Dokumentation“
zum Themenkomplex „Epidemiologie
macht den Unterschied! – Lebensmittel,
Zoonosen, Tierseuchen, Veterinary Public
Health“ mit Workshops und Vortragsprogramm
statt.
Epidemiologie macht den Unterschied …
wenn es darum geht, die Herausforderungen
zu lösen, denen sich Veterinärbehörden und
andere Organisationen in dem vielfältigen
Themenfeld Veterinary Public Health stellen.
Durch die Anwendung epidemiologischer
Verfahren und Methoden können
sachliche Aussagen zu verschiedensten
Fragestellungen und Phänomen gemacht
werden, auf deren Grundlage fundierte
Entscheidungen getroffen werden. Die
Epidemiologie wird im Bereich Veterinary
Public Health weiter an Bedeutung gewinnen.
Neben dem bekannten Kontext der
Tierseuchen spielt sie auch in anderen Themenfeldern
wie Lebensmitteln und Zoonosen
eine zunehmende Rolle. Daher
steht der Bereich Veterinary Public Health
im Mittelpunkt der DACh-Epidemiologietagung
2022.
Programm und Anmeldung:
q https://www.dvg.net, Tagungen, Termine
Wir freuen uns auf eine spannende Tagung!•
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“
E-Learning für Praktiker:innen
Die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“
bereitet E-Learning-Kurse für
Praktiker:innen vor, in denen es z. B. um
Fragen des Umgangs mit Tierhalter:innen
von Qualzuchten oder um die Kommunikation
und das Verhalten bei Euthanasien
geht. Auch herausfordernde Verhaltensweisen
von Studierenden oder Auszubildenden
sollen thematisiert werden.
Damit die Praktika von Studierenden
für alle Seiten erfolgreich verlaufen, werden
auch die „Day One Competences“,
welche die Studierenden beherrschen sollen,
angesprochen, ebenso wie die Evaluation
der Studierenden durch Praktiker:innen
(konstruktives Feedback für die Qualitätssicherung).
Die Planung findet in Zusammenarbeit
mit den Lehrdekan:innen der veterinärmedizinischen
Ausbildungsstätten
statt.
Weitere Informationen, wann die Kurse
angeboten werden, werden wir rechtzeitig
mitteilen.
•
Online Marketing Guide für Tierärztinnen und Tierärzte
Mit dem Buch „Online Marketing Guide für
Tierärztinnen und Tierärzte – Ein Leitfaden
zur praktischen Umsetzung“ gehen Marc
Dilly und Richard Dihen den nächsten
Schritt zu ihrem erfolgreichen Podcast.
Das Wissen, welches sie in den letzten Jahren
gemeinsam sammeln durften, wurde
hier in übersichtlicher Form gebündelt.
Der Leitfaden richtet sich an alle Tierärztinnen
und Tierärzte, die sich mit den
Themen des Online Marketings beschäftigen
und diese in der Praxis einsetzen
möchten. Das Buch selbst gliedert sich in
die Kernteile „Die Grundsatzfrage: Wieso
eigentlich Online Marketing?“, „Die Online
Marketing Strategie“ und „Verschiedene
Online Marketing Kanäle“.
Das Buch kann für 19,80 Euro bei der
DVG bestellt werden, siehe auch Seite 76.
•
42
DVG-Forum 01/2022
FACHGRUPPE AVID
Aktuelles aus der Fachgruppe AVID
Die Fachgruppe AVID geht auf den 1986 gegründeten
Arbeitskreis für veterinärmedizinische
Infektionsdiagnostik (AVID) zurück.
Sie führt jährlich eine Tagung mit den
wechselnden Schwerpunkten Bakteriologe
und Virologie durch und bietet verschiedene
weitere Veranstaltungen an.
40. AVID-Tagung „Bakteriologie“
Vom 14. bis 16.09.2022 findet die 40. Jahrestagung
der Fachgruppe AVID zum
Schwerpunkt „Bakteriologie“ nach zwei
Jahren „Kloster-Banz-Abstinenz“ in diesem
Jahr erfreulicherweise wieder in Präsenz
statt. Ort des Geschehens ist die Bildungsstätte
Kloster Banz bei Bad
Staffelstein – ein ebenso beliebter wie bewährter
und inzwischen traditioneller Tagungsort.
Die Tagung ist als Hybrid-Event
geplant, so dass sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer auch online zuschalten
können.
Die Fachgruppe AVID sieht sich als Forum
der diagnostischen Praxis. Deshalb
soll der Schwerpunkt auch diesmal auf
Beiträge gelegt werden, die Methoden und
Erfahrungen aus der täglichen Arbeit vermitteln.
Die Fachgruppenleitung freut sich,
dass mit Herrn Dr. Jens André Hammerl
(Thema: Bedeutung von Vibrio spp.) und
Herrn PD Dr. Burkhard Malorny (Thema:
NGS im Diagnostiklabor) zwei Kollegen
aus dem Bundesinstitut für Risikobewertung
der Einladung zu einem Plenarvortrag
gefolgt sind.
Programm und Anmeldung:
q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine
3. AVID-Themenabend
Am 16. März 2022 fand der 3. AVID-Themenabend
online statt. Referenten waren Prof.
Dr. Thomas W. Vahlenkamp (Leipzig) mit
dem Vortrag „Porzines reproduktives und
respiratorisches Syndrom: Eine immunderegulierende
Pandemie“ und Dr. Bernd
Hoffmann (Greifswald-Insel Riems) mit der
Präsentation „Aktuelles zu BTV“. Etwa 130
Kolleginnen und Kollegen nahmen teil.
Dieses Format eines zweistündigen Online-Themenabends
zu aktuellen Themen
hat sich sehr bewährt und soll fortgesetzt
werden.
Fortbildung technischer
Mitarbeiter/innen
Die Fachgruppe AVID hatte eine Initiative
zur Fortbildung technischer Mitarbeiter/
innen ins Leben gerufen, die leider aufgrund
der SARS-CoV-2-Pandemie bisher
nicht starten konnte. Da nun die Pandemie-bedingten
Einschränkungen mehr
und mehr gelockert werden, will die Fachgruppe
die Initiative für ein- bis zweitägige
Hospitationen in unterschiedlichsten
Bereichen der Tierseuchendiagnostik in Erinnerung
rufen.
Die ersten Fortbildungsangebote sind
auf der AVID-Website veröffentlicht:
q http://avid.dvg.net/index.php?id=2471
Details zu den angebotenen Hospitationen
(Termine, Teilnehmerzahl, vermittelte
Methoden etc.) sollen bilateral zwischen
den Ansprechpartnern der Anbieter und
den Interessenten abgestimmt werden.
Der Fachgruppenvorstand hofft auf
rege Beteiligung und freut sich gleichzeitig
über weitere Hospitationsangebote per
E-Mail an AVID-Vorstandsmitglied PD Dr.
Kerstin Wernike:
q kerstin.wernike@fli.de
•
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ARBEITSGEBIET:
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“
62. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz
Die Tagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz wird wie auch im
letzten Jahr hybrid durchgeführt, also in Garmisch-Partenkirchen und parallel online. Foto: DVG
Vom 25. bis 28.10.2022 findet die 62.
Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit
und Verbraucherschutz“
der DVG als Hybridveranstaltung
in Garmisch-Partenkirchen statt. Die Vorträge
werden live gehalten und simultan
per Livestream für Online-Teilnehmer
übertragen.
Schwerpunktthemen der
diesjährigen Tagung:
• EU-Kontrollrecht
• Risikobewertung in der amtlichen
Kontrolle
• Nicht-tierische Lebensmittel: inkl.
pflanzlicher Produkte, Hybridprodukte
• Listeria monocytogenes
Die Tagung wird zusammen mit der Sektion
Lebensmittel tierischer Herkunft in
der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen
und Tierärzte und der Schweizerischen
Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,
Tiergesundheit und
Tierschutz durchgeführt.
Weitere Informationen und Anmeldung:
q www.dvg-lebensmittelsicherheit.de/•
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“
Fachgruppe „Milchhygiene“
Die Fachgruppe „Milchhygiene“ befindet
sich seit Herbst 2021 unter neuer Leitung:
Frau Prof. Madeleine Plötz (Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover) und Frau
Prof. Peggy Braun (Veterinärmedizinische
Fakultät, Universität Leipzig) haben die
Leitung der Fachgruppe übernommen. Sie
danken ihren Vorgängern Herrn Prof. Usleber
und Herrn Prof. Märtlbauer für deren
langjähriges Engagement und die kollegiale
Zusammenarbeit. Derzeit befindet
sich die Arbeitsgruppe in der Planungsphase
zu möglichen Veranstaltungen,
konkretere Informationen werden rechtzeitig
bekannt gegeben.
•
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“
Dreiländer Summer School „Vet Food Science“
Das Institut für Lebensmittelsicherheit und
-hygiene der Universität Zürich veranstaltet
im Juni 2022 erstmals eine zweitägige
Summer School „von jungen Wissenschaftler*innen
für junge Wissenschaftler*innen“
aller veterinärmedizinischen Fakultäten /
Universitäten in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Ziel ist es, den Nachwuchs
zu vernetzen und einen wissenschaftlichen
Austausch zu laufenden Forschungsprojekten
im Bereich Lebensmittelsicherheit und
Hygiene zu betreiben.
Mit dieser ersten Veranstaltung will
Prof. Dr. Dr. h.c. Roger Stephan, Direktor des
Instituts für Lebensmittelsicherheit und
-hygiene, einen Anstoß geben, die Summer
School künftig regelmäßig in Rotation in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
durchzuführen. Der DVG-Vorstand begrüßt
dieses Projekt, das auch mit den LeiterInnen
der DVG-Fachgruppen zur Lebensmittelhygiene
abgestimmt wurde, sehr und
wird es finanziell mit einem Betrag von
2000 Euro unterstützen. •
44
DVG-Forum 01/2022
AG Eutergesundheit
ARBEITSGEBIET:
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“
Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“
Am 14. und 15. März 2022 führte die Arbeitsgruppe
(AG) Eutergesundheit der DVG ihre
Tagung zum Thema „Kühe – Klima – Käsespätzle
– Gegenwärtige Herausforderungen
für Eutergesundheit und Milchqualität“
durch. Geplant war eine Präsenzveranstaltung
in Schwäbisch Gmünd. Pandemiebedingt
fand die Tagung jedoch online statt.
Etwa 100 Kolleginnen und Kollegen hatten
sich zur digitalen Veranstaltung eingeloggt
und wurden von AG-Leiter Prof. Dr. Volker
Krömker (Hannover) herzlich begrüßt. Tagungsleiter
war Dr. Martin Spohr (Fellbach).
Prof. Krömker betonte in seinem Grußwort,
dass die Ernährungssicherheit auch in Krisenzeiten
gewahrt werden müsse und dass
Tierärztinnen und Tierärzte dazu beitragen
können. Bezogen auf die Tagung zur Eutergesundheit
sei jeder Liter Milch, der „in der
Gosse“ lande, einer zu viel – auch hier
könnten Tierärztinnen und Tierärzte vorbeugend
helfen.
Die Vorträge befassten sich mit den
Gebieten „Mastitistherapie“, „Diagnostik
und Analyse“ sowie mit verschiedenen
Themen, darunter „Selektives Trockenstellen“
und die „Eutergesundheit von Erstlaktierenden“.
In zwei Postersessions wurden
mehrere Poster vorgestellt.
Im Rahmen der Tagung wurde der Dr.-
Wilfried-Wolter-Gedächtnispreis für den
besten Beitrag (Vortrag oder Poster) verliehen.
Der mit 300 Euro dotierte Preis erinnert
an den Landwirt, Agraringenieur und
Tierarzt Dr. Wilfried Wolter (1962–2017), der
sich besonders um die Eutergesundheit
und Milchhygiene verdient gemacht hat.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
gaben online ihr Votum zu den 17 Vorträgen
und 5 Postern ab. Den Preis erhielt
Prof. Dr. Volker Krömker begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Tagung zur
Eutergesundheit.
Dr. Friederiche Reinecke (kleines Foto) gratulierte Dr. Svenja Woudstra (großes Foto) zum Dr.-Wilfried-
Wolter-Preis. Fotos: DVG
Svenja Woudstra (Kopenhagen) für ihren
Vortrag „Diversität ausgewählter Mastitiserreger
in einem Milchkuhbetrieb“.
Die stellvertretende Leiterin der AG
Eutergesundheit, Dr. Friederike Reinecke
(Wetzlar), gratulierte Dr. Woudstra und
dankte zum Abschluss der Tagung allen
Referenten, Teilnehmern, Sponsoren und
dem Tagungsleiter sowie dem Organisationsteam
der DVG.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
•
DVG-Forum 01/2022 45
ARBEITSGEBIET:
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG
FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“
53. Tagung „Angewandte Ethologie“
Die Tagung fand erneut online statt.
Vom 25. bis 26.11.2021 fand die 53. Internationale
Tagung „Angewandte Ethologie“
der DVG-Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“
erneut online statt. Die Leiter der
Tagung, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard und PD
Dr. Elke Rauch (beide München) begrüßten
die etwa 250 Teilnehmer und auch DVG-
Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)
sprach Grußworte.
Vortragsprogramm
Zu Beginn stellte Dr. Katharina Kluge vom
Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL, Bonn) aktuelle The-
Prof. Erhard begrüßte die Teilnehmer. Rechts: Prof. Kramer und PD Dr. Rauch.
men aus dem Tierschutzreferat des BMEL
vor. Sie ging u. a. auf Änderungen bei den
rechtlichen Vorgaben zum Schutz von Versuchstieren
hinsichtlich der Genehmigungsverfahren,
der behördlichen Kontrollen
sowie der Meldeverpflichtungen der
Forschungseinrichtungen ein. Weiterhin
stellte sie die Änderung des Tierschutzgesetzes
zum Verbot des Tötens von Küken
ab dem 01.01.2022 vor. Männliche Küken
der Legehennenrassen werden ab diesem
Datum entweder aufgezogen oder das Geschlecht
der Embryonen wird bereits im
Brutei bestimmt. Die Eier mit männlichen
Embryonen werden dann aussortiert und
nicht ausgebrütet. Darüber hinaus sieht
das Gesetz vor, dass ab dem 01.01.2024 kein
Hühnerembryo nach dem 6. Bebrütungstag
getötet werden darf. Damit soll künftig
verhindert werden, dass die Embryonen
durch die Geschlechtsbestimmung im
Brutei Schmerzen empfinden. Aktuell gibt
es für diesen frühen Zeitpunkt noch kein
marktreifes Verfahren. Weitere Themen waren
die Tierwohlkennzeichnung, die Tierschutz-Hundeverordnung,
die Tierschutztransportverordnung
sowie der Erlass einer
Tierschutz-Zirkusverordnung.
In weiteren 23 Vorträgen, die sich in
acht Themenblöcke gliederten, ging es vor
allem um landwirtschaftliche Nutztiere, so
u. a. um Brustbeinfrakturen und andere
Verletzungen bei Puten und Legehennen,
um Tierwohlindikatoren in der Schweineund
Milchviehhaltung, um Weideschlachtung
und Weidehaltung von Rindern sowie
um das Fressverhalten kleiner Wiederkäuer.
Vorträge zum Verhalten von Pferden ergänzten
das Programm.
In der Session „Promovierende stellen
vor“ konnten die Doktoranden ihre Projekte
vorstellen und Fragen der Teilnehmer
beantworten.
Poster
Insgesamt 20 Poster waren den registrierten
Teilnehmern schon vor der Tagung als
pdf-Dateien zugestellt worden, so dass
sich die Teilnehmer vorab gezielt mit den
Themen, die sie interessierten, befassen
konnten. Auch hier überwogen die Nutztierthemen;
einige Poster befassten sich
aber auch mit der Gewaltfreiheit in der
Hundeerziehung, mit der tiergerechten
Haltung von Königspythons sowie mit der
Pferdehaltung. In einem extra „Posterraum“
stellten die Autoren ihre Poster
während der Pausen in Kurzpräsentationen
vor. Im Anschluss konnten Fragen gestellt
werden.
Insgesamt zeigten Vorträge und Poster
die breite Themenvielfalt der Ethologie
46
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG
und wie durch mehr Wissen Tiere besser
verstanden werden, um ihr Wohlbefinden
bei der Haltung in menschlicher Obhut zu
steigern.
Die 54. Tagung „Angewandte Ethologie“
findet vom 24. bis 26.11.2022 statt, voraussichtlich
als Hybrid-Event in Freiburg
und parallel online.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
Über aktuelle Tierschutzthemen aus dem BMEL informierte Dr. Katharina Kluge.
FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“
Wird Tierschutz dem Geschlecht gerecht?
Vom 23. bis 25. März 2022 fand die 27. Internationale
Tierschutz-Tagung mit etwa 620
Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter
80 Studierende, als Onlineveranstaltung
statt. Das Schwerpunktthema lautete:
„Wird Tierschutz dem Geschlecht
gerecht – Zum Umgang mit weiblichen
und männlichen Tieren“. Die Tagung wurde
von der DVG-Fachgruppe „Tierschutz“
in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Tierschutz,
Verhaltenskunde, Tierhygiene und
Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der
Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU)
München organisiert.
Grußworte und Hilfe für
die Ukraine
DVG-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)
eröffnete die Tagung und begrüßte alle
Kolleginnen und Kollegen. Er hob hervor,
dass sich der bedeutende Stellenwert des
Tierschutzes in der Tierärzteschaft auch an
der hohen Teilnehmerzahl zeige. Prof. Kramer
wies zudem darauf hin, dass die DVG
Auch in diesem Jahr fand die Internationale Fachtagung zum Thema Tierschutz online statt.
auf Vorschlag von Tagungs- und Fachgruppenleiterin
Dr. Anna-Caroline Wöhr (München)
5,00 Euro jedes Teilnehmerbeitrags an
Hilfsprojekte für landwirtschaftliche Nutzund
Großtiere sowie Tierschutzorganisationen
zur Rettung von Heim- und Begleittieren
in der Ukraine spenden werde. Die DVG
sammelt außerdem weitere Spenden; zum
Zeitpunkt der Tagung waren insgesamt bereits
etwa 5.000 Euro zusammengekommen.
Der Vorstand der DVG wird entscheiden,
an welche Projekte die Spenden
weitergeleitet werden.
Weitere Grußworte sprachen die Prodekanin
der Tierärztlichen Fakultät der
LMU, Prof. Dr. Susanne K. Lauer, der Vorsitzende
der Tierärztlichen Vereinigung für
Tierschutz, Dr. Andreas Franzky (Soderstorf)
und der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Dr.
Dr. Michael Erhard. Auch Dr. Wöhr begrüßte
die Teilnehmenden. Eine Tagung lebe
von engagierten Referenten, Moderatoren,
Organisatoren, Teilnehmern, denen sie
ihren Dank aussprach, sowie von einer lebhaften
Diskussion. Sie rief dazu auf, sich
mit Fragen und Anmerkungen einzubringen,
was leicht möglich war, da alle Teilnehmer
berechtigt waren, ihr Mikrofon zu
gebrauchen, und was im Verlauf der Ta-
DVG-Forum 01/2022 47
ARBEITSGEBIET:
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG
Tagungsleiterin Dr. Anna-Caroline Wöhr (Foto links) begrüßte Dr. Ophelia Nick (großes Foto), die den
Vortrag „Mehr Tierschutz wagen“ hielt.
gung rege genutzt wurde, ebenso wie
auch die Chat-Funktion.
Mehr Tierschutz wagen
Den Einstieg in das Vortragsprogramm
übernahm Dr. Ophelia Nick (Berlin), Tierärztin
und seit Dezember 2021 Parlamentarische
Staatssekretärin bei dem Bundesminister
für Ernährung und Landwirtschaft,
Cem Özdemir, zum Thema „Mehr Tierschutz
wagen“. Sie stellte die Pläne und
Ziele vor, die im Koalitionsvertrag verankert
sind und für welche die Weichen in dieser
Legislaturperiode gestellt werden sollen.
So soll ein Umbau der Landwirtschaft
zugunsten von mehr Tierwohl und Tiergesundheit
erfolgen, dabei sollen sowohl Klima-
und Umweltschutz berücksichtigt als
auch die Situation von Landwirtinnen und
Landwirten verbessert werden. Eine verbindliche
Tierhaltungskennzeichnung und
ein Prüf- und Zulassungsverfahren für
Stallsysteme und für serienmäßig hergestellte
Betäubungsanlagen sollen eingeführt
werden. Die Anbindehaltung von Rindern
soll beendet, jedoch sollen kleine
Betriebe erhalten werden. Dr. Nick richtete
ihren abschließenden Appell insbesondere
auch an die Studierenden, die Tierärztinnen
und Tierärzte der Zukunft: „Lassen Sie
uns gemeinsam mehr Tierschutz wagen!“
In der nachfolgenden Diskussion antwortete
sie auf die Frage zur Finanzierung dieser
Pläne, dass Investitionen im Haushalt
eingestellt seien, sie weiterreichend an diesem
Thema arbeite, z. B. auch ein Tierwohlcent
denkbar sei, dass sie jedoch die Koalitionspartner
überzeugen müsse. Weitere
Fragen wurden zur Einführung eines/einer
Bundestierschutzbeauftragten gestellt
(dies sei in Prüfung und solle umgesetzt
werden) sowie zu einer Tiergesundheitsdatenbank.
Auch hier bestehen Pläne,
mehr Daten zu erfassen und auszuwerten,
um dann Maßnahmen ergreifen zu können.
Vortragsprogramm und virtuelle
Posterausstellung
Über „Neues aus dem Tierschutzrecht“ berichtete
Dr. Katharina Kluge (Bonn). Sie
stellte dar, dass Tierversuche in der Aus-,
Fort- und Weiterbildung seit 01.12.2021 genehmigungspflichtig
seien. Die Anzeigepflicht
sei fast komplett weggefallen; für
regulatorische Tierversuche bestände ein
vereinfachtes Genehmigungsverfahren.
Auch sogenannte überzählige Tiere aus
der Zucht, die nicht im Versuch eingesetzt
würden, müssten nun erfasst werden. Weitere
Themen waren das seit dem 01.01.2022
geltende Verbot des Kükentötens sowie
das 2024 in Kraft tretende Verbot des Tötens
von Hühnerembryonen ab dem 7.
Bruttag. Ebenfalls zum 01.01.2022 ist die
neue Tierschutz-Hundeverordnung in
Kraft getreten, die u. a. höhere Anforderungen
an die gewerbliche und private
Hundezucht stellt, ein Verbot der Anbindehaltung
sowie ein Ausstellungsverbot
für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen enthält
(wobei dies auch für Einzeltiere gilt)
und spezielle Vorgaben für die Haltung
von Herdenschutzhunden macht. Auch
der aktuelle Stand zum Tierwohllabel, zur
Änderung der Tierschutz-Transportverordnung
sowie zur Tierschutz-Zirkusverordnung
wurden dargestellt.
Die folgenden Vorträge befassten sich
mit den Auswirkungen des Umgangs des
Menschen mit Nutztieren, aber auch
Haus- und Heimtieren sowie Versuchstieren.
Die Themen „Betäubungslose Kastration“
und „Überschuss von Kälbern“ sowie
weitere Präsentationen zeigten, dass der
Tierschutz dem Geschlecht nicht gerecht
wird. Auch zur Haltung von Masthühnern,
Vögeln in zoologischen Einrichtungen
Pferden, Reptilien und Hunden sowie zum
Stadttaubenmanagement wurden Vorträge
gehalten.
Virtuelle Posterräume, in denen die
Posterautoren für Fragen zur Verfügung
standen, ergänzten das spannende Vortragsprogramm.
Tagungsband und nächste Tagung
Der Tagungsband mit den ausführlichen
Manuskripten der Vorträge und Poster sowie
zahlreichen Fotos und Tabellen kann
für 30,00 Euro zzgl. 5,00 Euro für Verpackung
und Versand in der DVG-Geschäftsstelle
bestellt werden (info@dvg.de, Fax
0641 98444625).
Die nächste Tierschutztagung findet vom
16. bis 18. März 2023 statt.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
•
48
DVG-Forum 01/2022
ARBEITSGEBIET:
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG
TIERÄRZTLICHE PLATTFORM TIERSCHUTZ
Workshop und Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz (TPT)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TPT-Workshops in Fulda. Foto: DVG
Die 4. Tagung der Tierärztlichen Plattform
Tierschutz (TPT) findet vom 24. bis 25. Juni
2022 in Fulda sowie parallel online statt.
Das Thema lautet: „Tierschutz und Lebensmittelsicherheit
am Schlachthof – Was
muss sich ändern?“.
Hintergrund der Wahl dieses Themas
ist die im Zusammenhang mit immer wieder
auftretenden Tierschutzverstößen in
Schlachtbetrieben z. T. auch deutlich geübte
Kritik an der Arbeit der dort tätigen
Tierärztinnen und Tierärzte. Unabhängig
von der rechtlichen Bewertung der in den
Medien geschilderten Vorkommnisse
möchte die TPT mit ihrer 4. Tagung die Organisation
der Tierschutzüberwachung in
den Schlachtbetrieben kritisch hinterfragen,
Vorschläge zur Stärkung der fachlichen
Kompetenz und der Stellung der Tierärztinnen
und Tierärzte am Schlachthof erarbeiten
sowie einen Beitrag dazu leisten,
die Wertschätzung dieser verantwortungsvollen
Arbeit zu befördern.
Zur Vorbereitung der Tagung fand ein
Workshop ebenfalls in Fulda statt. Mehrere
Themenfelder wurden durch Impulsvorträge
und Arbeitsgruppen vorbereitet.
Die Ergebnisse werden in die Tagung einfließen.
Ein Tagungsbericht wird in der nächsten
Ausgabe des DVG-Forums erscheinen.
Die TPT wird getragen von der Bundestierärztekammer,
dem Bundesverband beamteter
Tierärzte, dem Bundesverband
praktizierender Tierärzte, der DVG und der
Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
•
TIERSCHUTZ
Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen und Leiden erkrankter oder
verletzter Schweine
Schweinehalter bekommen ab sofort eine
Hilfestellung bei der Entscheidung, wann
ein Erlösen eines Tieres unausweichlich ist.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth große
Beilage wurde das Projekt „Sofortmaßnahmen
zur Vermeidung länger anhaltender
erheblicher Schmerzen und Leiden bei
schwer erkrankten/verletzten Schweinen
durch rechtzeitige Tötung“ durchgeführt.
Das Projekt wurde vom Niedersächsischen
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (ML) gefördert.
Auslöser waren Untersuchungen in
Verarbeitungsbetrieben für tierische
Nebenprodukte, die gezeigt haben, dass
ein Teil der angelieferten Schweine tierschutzrelevante
Befunde aufweist. Zu den
Mängeln, die im Umgang mit kranken und
verletzten Schweinen regelmäßig festgestellt
werden, gehört die zu späte oder
unterlassene Tötung von schwer und unheilbar
erkrankten Tieren. Genau dort
setzt das Schulungsmaterial an. Denn: Für
den Tierhalter ist es oft schwierig, zu beurteilen,
ob bei einem erkrankten oder verletzten
Tier ein weiterer Behandlungsversuch
sinnvoll ist oder ob es geboten ist,
das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen.
Der Abschlussbericht des Projektes ist
für 14 Euro zzgl. Verpackung und Versand
bei der DVG erhältlich (siehe Seite 76). Das
aus dem Projekt hervorgegangene Schulungsmaterial
kann unter folgendem Link
heruntergeladen werden:
q https://www.ml.niedersachsen.de/
download/179097
•
DVG-Forum 01/2022 49
ARBEITSGEBIET:
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE
ARBEITSKREIS „RESPIRATORISCHES SYSTEM“
Aktuelles aus dem Arbeitskreis
„Respiratorisches System“
Der pneumologisch orientierte Arbeitskreis
(AK) der DVG besteht seit 1999 und
versteht sich als Plattform für alle, die sich
vergleichend mit der Pathologie und Pathophysiologie
des respiratorischen Systems
beschäftigen. In den vergangenen 23
Jahren wurden 22 Workshops zu den unterschiedlichsten
Themenkomplexen organisiert,
meist als offene Veranstaltungen innerhalb
der Jahreskongresse der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
e. V. (DGP).
Nun, nach einer langen Pandemie-
Zwangspause und dadurch bedingten wiederholten
Terminverschiebungen, konnte
am 25. Mai dieses Jahres endlich unser geplanter
23. Workshop als Präsenzveranstaltung
in Leipzig stattfinden (https://pneu
mologie-kongress.de/).
Dieser Workshop fand, wie seine „Vorgänger“
auch, im Rahmen des großen 62.
DGP-Kongresses statt. Wissenschaftler*innen
aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen
der Human- und Veterinärmedizin
berichteten zum Schwerpunktthema „Lunge
und Leistung“ über ihre Forschungsergebnisse
und tauschen ihre Erfahrungen
aus. Wie jedes Jahr beinhaltete das Programm
auch freie Beiträge zu aktuellen
Projekten aus Klinik und Forschung.
Es war erwartungsgemäß ein interessanter
Workshop mit guten Diskussionen.
Der AK Respiratorisches System hofft, dass
sich für die Teilnehmer*innen neue Ansätze
für fachliche Zusammenarbeiten und
interdisziplinäre Kooperationen ergeben.
Dr. Birgitt Gutbier, Berlin
Prof. Dr. Martin Rosenbruch, Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. Petra Reinhold, Jena •
ARBEITSKREIS „FORENSISCHE VETERINÄRMEDIZIN“
Arbeitskreis Forensische Veterinärmedizin der DVG
Im Rahmen des DVG-Vet-Congresses 2021
in Berlin wurde am 18.11.2021 der Arbeitskreis
(AK) „Forensische Veterinärmedizin“
gegründet. Der AK will fachübergreifend
aktualisierte und praxisbezogene Hinweise
geben, um mit tiermedizinischem Handeln
„rechtssicher“ zu bleiben. Ein weiterer
Fokus soll auf die Aktualität und Qualität
der tierärztlichen Sachverständigengutachten
gerichtet werden.
Am 18.11.2021 fand auch gleich die erste
Tagung des Arbeitskreises statt, auf der
u. a. Themen aus der Pferde- und der Kleintiermedizin
(Hund, Vogel) angesprochen
wurden.
Die nächste Tagung des Arbeitskreises
findet in diesem Jahr auch wieder anlässlich
des DVG-Vet-Congresses in Berlin statt,
und zwar am Donnerstag, den 13.10.2022.
Das aktuelle Programm und die Anmeldung
finden Sie unter:
q https://www.dvg-vet-congress.de/ •
50
DVG-Forum 01/2022
Fachgruppe
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober 2022
22
5. Int. Kongress
zur Pferdemedizin
Freitag & Samstag,
vor Ort & Livestream
Seminar
Pferdeophthalmologie
Donnerstag, vor Ort
Von der Hornhaut
bis zum Augenhintergrund
Head & Neck Surgeries,
Internistik &
Gynäkologie
Fachgruppe
Pferdekrankheiten
Veranstalter: DVG Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de
22
Pferde_Vet Congress_2022_Anzeige Forum_halbe Seite.indd 1 01.06.2022 08:26:16
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober 2022
AG Pferdeophthalmologie
Fachgruppenübergreifende
Buiatrik-Tagung
Freitag & Samstag,
vor Ort &
Livestream
Schwerpunkt
Quo vadis,
Rinderhaltung?
Im Spannungsfeld
zw. Status quo &
gesellschaftlicher
Erwartung
Deutsche buiatrische
Gesellschaft
Tierernährung
Reproduktionsmedizin
Tierzucht & Genomik
Epidemiologie &
Dokumentation
Veranstalter: DVG Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de
DVG-Forum 01/2022 51
FACHGRUPPE IM FOKUS
Fachgruppe „Pathologie“
In jeder Ausgabe des DVG-Forums wird in
der Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine
Fachgruppe, ein Arbeitsgebiet oder eine andere
Gruppierung innerhalb der DVG vorgestellt.
So können sich auch DVG-Mitglieder,
die dieser Fachgruppe (noch) nicht angehören,
über deren Entstehung, Entwicklung,
Tagungen und Aktivitäten informieren.
Diesmal wird die Fachgruppe „Pathologie“
näher betrachtet. Die Fachgruppe führte im
März 2022 in Fulda bereits ihre 65. Jahrestagung
sowie das 27. Schnittseminar durch.
Die Wurzeln der Fachgruppe reichen
bis in das Jahr 1951 zurück. Im März dieses
Jahres wurde anlässlich des 35. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Pathologie,
einer humanpathologischen Fachgesellschaft,
die „Arbeitsgemeinschaft der
Veterinärpathologen“ gegründet und damit
der Grundstein der späteren Fachgruppe
Pathologie in der DVG gelegt. Der Zweck
dieser Arbeitsgemeinschaft sollte sein,
durch periodische Zusammenkünfte die
persönlichen Erfahrungen und wissenschaftlichen
Erkenntnisse auszutauschen
und ungeklärte Probleme zu besprechen.
Dabei wurde auch festgelegt, dass die Tagungen
der Veterinärpathologen stets in
Verbindung mit den Kongressen der Humanpathologen
stattfinden sollten.
1953 wurde dann die DVG-Fachgruppe
„Allgemeine Pathologie und pathologische
Anatomie“ gegründet. 1999 erfolgte
die Umbenennung in „Pathologie“. 2001
deutete Prof. Dr. Volker Bergmann (Berlin),
langjähriger Leiter der Fachgruppe, in seiner
Festansprache zum 50-jährigen Bestehen
der Arbeitsgemeinschaft auf die einige
Jahre später folgende Loslösung von
den Humanpathologen hin:
„Es ist nicht zu übersehen, dass die Beziehungen
der Veterinärpathologie zur Humanpathologie
zu Anfang der analysierten Zeitspanne
enger gewesen sind als heute. Für
ihre Lockerung sind mehrere Gründe anzuführen.
Einer davon ist sicher die Divergenz
der Forschungsgegenstände und Interessen,
die in den letzten Jahrzehnten sehr deutlich
geworden ist. Wie ein Vergleich der Themengruppen
zeigt, beforschte die Humanpathologie
mit hoher Intensität Probleme der Tumorpathologie,
die für die Veterinärmedizin
noch von geringerer Bedeutung waren. Im
Gegensatz dazu bearbeitete die Veterinärpathologie
in starkem Maße Fragen der Infektionspathologie,
die wiederum keine Entsprechung
bei der Humanpathologie fanden.
Weitere Gründe sind die zunehmende Spezialisierung
der Forschung sowie die Möglichkeit,
sich heute Informationen in ganz
anderer und vielfältiger Weise zu beschaffen,
als durch den Besuch von Tagungen.“ 1
2006 beschloss die Fachgruppe, zukünftig
unabhängig von der Humanpathologie
zu tagen. Mit der Durchführung
der 50. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe
„Pathologie“ im Jahr 2007 fand die Abkoppelung
von der humanmedizinischen
Fachgesellschaft statt. Seitdem führt die
Fachgruppe jährlich eine eigenständige Tagung
in Kombination mit einem Schnittseminar
in Fulda durch. Unter der Fachgruppenleitung
von Prof. Dr. Walter Hermanns
(München) fand 1996 das erste
Schnittseminar statt.
Anlässlich der 50. Jahrestagung 2007
veröffentlichte die Fachgruppe das Buch
„Fachgruppe Pathologie – von den Anfängen
bis zur 50. Jahrestagung“ im Verlag der
DVG Service GmbH. Dort sind sämtliche
Tagungen von 1951 bis einschließlich 2007
sowie die Vortragstitel erfasst.
Die Mitglieder der Fachgruppe sind
u. a. bei folgenden Einrichtungen tätig:
• Bundesministerium für Ernährung
und Landwirtschaft
• Friedrich-Loeffler-Institut
1 Bergmann, V. (2001): Festansprache anlässlich
des 50-jährigen Bestehens des Zusammenschlusses
der Veterinärpathologen. In: Fachgruppe
Pathologie – von den Anfängen bis zur
50. Jahrestagung. Verlag der DVG Service
GmbH, Gießen 2007.
Die Tagungen der Fachgruppe finden seit vielen
Jahren im ParkHotel Kolpinghaus in Fulda statt.
Auf Präsenztagungen sind die Posterbesprechungen fester Bestandteil des Programms.
52
DVG-Forum 01/2022
FACHGRUPPE IM FOKUS
Die Tagungen der Fachgruppe sind regelmäßig sehr gut besucht – hier ein Foto von 2019, dem Jahr
vor der Pandemie.
• Institute für Pathologie der veterinärmedizinischen
Ausbildungsstätten
• Landeslabore der Bundesländer
• Tierärztliche Praxen für Pathologie
• Veterinäruntersuchungsämter
Pandemiebedingt wurden die Tagungen
sowie die Schnittseminare in 2021 und
2022 online durchgeführt.
Die Tagungen der Fachgruppe „Pathologie“
zeichnen sich einerseits durch Fachvorträge
mit Beiträgen aus allen Bereichen
der Veterinärpathologie (Forschung und
Diagnostik) sowie Fallberichte aus; andererseits
werden auf jeder Veranstaltung
mehrere Keynote Lectures angeboten, die
spannende Einblicke auch in verwandte
Fachgebiete geben und die Interdisziplinarität
der Veranstaltung herausstellen. So
wurden in den vergangenen Jahren Präsentationen
u. a. zu den Themen „Einsatz
künstlicher Intelligenz in der Pathologie“,
„Die Welt aus der Sicht der Fliege – Forensik,
Parasitologie, Therapie“, „Vitalitätszeichen
in der Rechtsmedizin“, „Die ethische
Abwägung von Tierversuchen“ sowie
„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im
Licht des Ethik-Kodex“ angeboten.
Zudem findet auf jeder Tagung eine
Posterausstellung mit einer ausführlichen
Besprechung statt. Auf den Online-Tagungen
wurden die Poster in mehreren virtuellen
Räumen vorgestellt. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer erhielten außerdem
die pdf-Dateien der Poster per E-Mail.
Die beiden besten Poster werden jeweils
2019 hielt Univ. Prof. Mag. DDr. Martin Grassberger
(Wien, Österreich), Humanmediziner und Biologe
den Übersichtsvortrag „Die Welt aus der Sicht der
Fliege – Forensik, Parasitologie, Therapie“. Die
Präsentation war hochspannend und warf einen
Blick über das Gebiet der Pathologie hinaus.
mit einem Geldpreis ausgezeichnet. In diesem
Jahr freuten sich Johannes Krüger und
Pauline Pöpperl (beide Hannover) über die
Auszeichnung. Beide Poster sowie die Abstracts
finden Sie auf den folgenden Seiten.
Die Fachgruppe hat derzeit 344 Mitglieder;
davon haben 239 „Pathologie“ als
Hauptfachgruppe mit Stimmrecht gewählt.
Leiter der Fachgruppe ist Prof. Dr.
Andreas Beineke (Hannover); stellvertretende
Leiterin ist Dr. Christine Fast (Greifswald-Insel
Riems).
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
65. Jahrestagung der Fachgruppe „Pathologie“
In diesem Jahr führte die Fachgruppe
„Pathologie“ der DVG bereits ihre 65.
Jahrestagung durch! Vom 4. bis zum 6.
März fand die Tagung in Kombination
mit dem 27. Schnittseminar wie auch im
Vorjahr online statt. Erneut nahmen insgesamt
etwa 300 Kolleginnen und Kollegen
teil, die von Tagungs- und Fachgruppenleiter
Prof. Dr. Andreas Beineke
(Hannover) herzlich begrüßt wurden.
Auch DVG-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer
sprach Grußworte.
Schnittseminar
Das Thema des Schnittseminars lautete
„Pathologie des Auges“. Referenten waren
Dr. Olivia Kershaw, Prof. Dr. Corinna Eule
und Prof. Dr. Robert Klopfleisch (alle Berlin).
Das diesjährige Schnittseminar zeichnete
sich durch die Verbindung zwischen
Die Tagung wurde erneut online durchgeführt.
DVG-Forum 01/2022 53
FACHGRUPPE IM FOKUS
Tagungs- und Fachgruppenleiter Prof. Dr.
Andreas Beineke begrüßte die Teilnehmenden.
Dr. Olivia Kershaw bei ihrer Präsentation.
Pathologie und Klinik aus. So gab Prof.
Klopfleisch u. a. einen sehr anschaulichen
Überblick über die Tumoren am Auge, die
zwar grundsätzlich selten, jedoch klinisch
relevant sind, da sie unabhängig von der
Dignität immer einen Einfluss auf den Visus
haben. Prof. Eule und Dr. Kershaw stellten
dann entsprechende praxisnahe Fälle
jeweils aus klinischer sowie pathologischhistologischer
Sicht vor.
Interpretation von pathologischanatomischen
Befunden beim
Nutzgeflügel
Einen weiteren Übersichtsvortrag hielt
Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Hannover)
zur „Interpretation von pathologisch-anarentialdiagnostischer
Probleme sowie die
Beurteilung von Prognose und strittigen
Kausalitätsfragen von Bedeutung. So müsse
beispielsweise geklärt werden, ob die
Verschlechterung des Zustands eines Tieres
nach einer Operation auf Behandlungs-
oder Operationsfehler zurückzuführen
sei. Eine wichtige Rolle in solchen
Situationen spiele die forensische Pathologie,
von der sich der Kliniker Aufschluss
u. a. darüber wünsche, wie relevant Erkenntnisse
seien, wie schnell bestimmte
Prozesse sich entwickeln, wie eine Behandlung
die weitere Entwicklung beeinflusst
und wann der Phänotyp zur Qual
wird. Auch Aussagen zur Häufigkeit von
Erkrankungen, um Wahrscheinlichkeiten
ableiten zu können und die Publikation
Wünsche des Klinikers an die
forensische Pathologie
Die 65. Jahrestagung startete mit dem
Übersichtsvortrag „Wünsche des Klinikers
an die forensische Pathologie“ von Prof. Dr.
Axel Wehrend (Gießen). Er erläuterte zunächst
die Tätigkeiten des Klinikers im Bereich
der Forensik – einem Sammelbegriff
für wissenschaftliche und technische
Arbeitsgebiete, in denen kriminelle Handlungen
systematisch untersucht werden –
und stellte dar, dass etwa 60 Prozent der
von ihm zu schreibenden Gutachten mit
Fragen des Tierschutzes befasst seien.
Häufig ginge es auch um mögliche Haftpflichtfälle,
um Todesursachen, Arzneimittelrecht
sowie um die Frage, was der
Mensch mit dem Tier gemacht habe. Bei
der Erstellung eines Gutachtens als Sachverständiger
seien u. a. die Begutachtung
spezieller Zusammenhänge oder diffeseltener
Fälle, die Kausalitäten aufzeigen
können, seien wünschenswert. In diesem
Zusammenhang wies Prof. Wehrend auf
die häufig ungenügende Dokumentation
klinischer Maßnahmen hin und appellierte
an praktisch tätige Kolleginnen und Kollegen,
sämtliche Behandlungen etc. ausreichend
zu dokumentieren. Abschließend
stellte er fest, dass die Forensik eine zunehmende
Herausforderung sei, die eine
verstärkte Kooperation erfordere.
Prof. Dr. Corinna Eule (oben) und Dr. Olivia Kershaw stellten die Fälle im Schnittseminar anschaulich
dar.
54
DVG-Forum 01/2022
FACHGRUPPE IM FOKUS
Einen guten Überblick über Tumoren am Auge gab Prof. Dr. Robert Klopfleisch.
Über die Wünsche des Klinikers an den
Pathologen referierte Prof. Dr. Axel Wehrend.
tomischen Befunden beim Nutzgeflügel
vor dem Hintergrund konventioneller Haltungssysteme
und Genotypen“. Sie stellte
fest, dass gesundheitliche Probleme sowohl
mit dem Haltungssystem und Management
als auch dem Genotyp zusammenhängen.
Beim Management seien die
Bestandsdichte, das Lichtprogramm, die
Fütterung, die Luftqualität sowie auch die
Ausbildung der Tierhalter wichtige Faktoren.
Was bei Küken in der ersten Lebenswoche
versäumt werde, sei nicht mehr
aufzuholen. In den ersten Lebenstagen
könne es durch Schlupf- und Transportstress
zu einer Immunsuppression kommen,
die zusammen mit dem Zurückgehen
der maternalen Immunität eine
Infektionsanfälligkeit verursachen könne.
Qualzucht bei Heim- und Nutztieren
im Licht des Ethik-Kodex
Mit den Worten, dass Pathologie und Tierschutz
ein „untrennbares Paar“ seien,
stellte Prof. Dr. Achim Gruber (Berlin) die
Referentin des dritten Übersichtsvortrags
vor: Dr. Heidemarie Ratsch (Berlin), die zu
„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im
Licht des Ethik-Kodex der Tierärztinnen
und Tierärzte Deutschlands“ sprach. Sie
ging zunächst auf die seit dem 01.01.2022
geltende neue Tierschutz-Hundeverordnung
ein, die ein Ausstellungsverbot von
Hunden mit tierschutzwidrig amputierten
Ohren oder Ruten sowie auch mit Qualzuchtmerkmalen
enthält. Unter Qualzucht
verstehe man beim Züchten von Tieren
die Duldung oder Förderung von
Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden,
Schäden oder Verhaltensstörungen für die
Tiere verbunden sind. Dr. Ratsch stellte die
umfangreichen Maßnahmen der Tierärztekammer
Berlin vor, um ein Umdenken in
der Gesellschaft zu erreichen – z. B. Plakataktionen
und weitere Öffentlichkeitsarbeit
– sowie auch das „Qualzucht-Evidenz
Netzwerk (QUEN)“. QUEN ist ein
Projekt von Tierärztinnen, Tierärzten und
weiteren Personen aus unterschiedlichen
Fachdisziplinen, das zum Ziel hat, Vollzugshilfen
für Veterinärämter zu entwickeln
und diese sowie auch Rechtsgutachten,
einschlägige Urteile, Informationen
zu Tierarten und relevanten Merkmalen
über eine Website öffentlich zugänglich zu
machen. Die Referentin zitierte den Ethik-
Kodex, nach dem Tierärztinnen und Tierärzte
„jede Form von Tierzucht, die zu
Schmerzen, Leiden und Qualen führt oder
beiträgt“ verurteilen und sich „für die präventive
Aufklärung sowie für das Erkennen
und Vermeiden solcher Entwicklungen“
einsetzen und warf die Frage auf, ob die
Tierärzteschaft dem Ethik-Kodex gerecht
wird.
In der anschließenden sehr lebhaften
Diskussion wurde erörtert, „wie rigoros
man als Tierarzt in der Beratung“ sein darf;
es ginge einerseits um das Wohl der Tiere,
andererseits um wirtschaftliche Aspekte.
Sowohl Dr. Ratsch als auch Prof. Gruber
sprachen sich dafür aus, deutlich Stellung
zu beziehen, in der Kommunikation aber
mit Feingefühl vorzugehen. Auf die Frage,
wann Pathologen das Veterinäramt infor-
Prof. Beineke stellte Prof. Dr. Silke Rautenschlein vor, die eine Keynote Lecture hielt.
DVG-Forum 01/2022 55
FACHGRUPPE IM FOKUS
Im Vortrag von Dr. Heidemarie Ratsch (Foto rechts unten) ging es um das viel beachtete Thema
Qualzucht. Rechts oben: Prof. Gruber.
Dr. Angele Breithaupt sprach über die Rustrela-Virus-assoziierte Meningoenhephalitis bei Säugetieren.
mieren sollten, antwortete Dr. Ratsch,
dass die Schweigepflicht nicht mehr greife,
wenn Rechtsverletzungen vorliegen.
Prof. Gruber ergänzte, dass man als Pathologe
Stellung beziehen müsse. Da die
Kaufentscheidung in der Gesellschaft der
größte Hebel sei, um den Qualzuchtmarkt
zu beeinflussen, könnten die Beiträge von
Tierkrankenversicherungen ein wichtiges
Argument im Gespräch mit Tierhaltern
sein, da sie mit den Kosten, die für Qualzuchtrassen
entstehen, korrelieren und
damit deutlich machen, was auf den Tierhalter
zukommen kann.
Eine bisher wenig beachtete Rolle spielen
Defektzuchten als unbewusstes Zuchtziel
zur Bedienung des menschlichen Pflegetriebes.
So sei in Studien eine besonders
enge Bindung von Besitzern zu ihren Tieren
mit Qualzuchtmerkmalen festgestellt
worden. Nach deren Tod werde häufig wieder
ein entsprechendes Tier angeschafft
(siehe Literaturliste).
Vortragsprogramm
Die Präsentationen im Vortragsprogramm
befassten sich u. a. mit Klein-, Heim- und
Nutztieren. Ergebnisse aktueller Studien
und Fallberichte wurden vorgestellt. Auch
zu klinischen und pathologischen Aspekten
der SARS-CoV2-Infektion sowie zur
Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen
verschiedener Tierarten
für SARS-CoV2 wurden Vorträge angeboten.
Poster
In den beiden Postersessions, die parallel
in zwei virtuellen Räumen stattfanden,
wurde den Teilnehmern geballtes Wissen
konzentriert und effizient nahegebracht.
Über den Chat konnten Fragen gestellt
werden. Die beste Studie und der beste
Fallbericht erhielten Preise, wobei kein
Ranking vorgenommen wurde, da beide
Arbeiten gleichwertig waren.
Zur Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen verschiedener Tierarten für SARS-CoV2
hielt Sandra Runft einen Vortrag
56
DVG-Forum 01/2022
FACHGRUPPE IM FOKUS
Über die Auszeichnungen freuten sich:
• Johannes Krüger
(bester Fallbericht, Preisgeld: 250 Euro):
Mastzelltumor im Musculus interosseus
medius eines Pferdes
• Pauline Pöpperl
(beste Studie, Preisgeld: 250 Euro):
Charakterisierung der Epithelzellbarriere
bei der Hundestaupevirus-induzierten
Pneumonie
Die Poster sowie die Abstracts finden Sie
auf den Seiten 58 und 59.
Fachgruppenversammlung
Auf der Versammlung der Fachgruppe, die
im Anschluss an die Tagung stattfand,
wurden Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover)
und Dr. Christine Fast (Greifswald-
Insel Riems) zum Leiter bzw. zur stellvertretenden
Leiterin gewählt. Weiterhin
verabschiedeten die Fachgruppenmitglieder
die Geschäftsordnung der Fachgruppe
und diskutierten über die Einführung von
Richtlinien für die Qualifikation von Sektionsassistenten/innen.
Die 66. Jahrestagung und das 28.
Schnittseminar werden vom 3. bis 5. März
2023 stattfinden. Über das Format (online
/ Präsenz) wird zu einem späteren Zeitpunkt
entschieden. Prof. Dr. Thomas Rosol
(Athens, Ohio) wird das Schnittseminar
zum Thema „Pathologie der endokrinen
Organe“ leiten.
Der Tagungsband mit den Abstracts
der Vorträge und Poster kann für 10,00
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und
Versand in der DVG-Geschäftsstelle bestellt
werden (info@dvg.de).
Dr. Marion Selig
DVG-Geschäftsstelle
Fotos: DVG
Literatur
• Packer R. et al. (2019): Great expectations, inconvenient
truths, and the paradoxes of the dogowner
relationship for owners of brachycephalic
dogs. In: PLOS ONE 14(7), S. e0219918.
• Sachser, Norbert (2022): Das unterschätzte Tier:
Was wir heute über Tiere wissen und im Umgang
mit ihnen besser machen müssen (Rowohlt,
Hamburg).
• Sandøe P. et al. (2017): Why do people buy dogs
with potential welfare problems related to extreme
conformation and inherited disease? A representative
study of Danish owners of four
small dog breeds. PLoS ONE 12(2).
Interesse? Wir erweitern
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DVG-Forum 01/2022 57
FACHGRUPPE IM FOKUS
Mastzelltumor im
Musculus interosseus
medius eines Pferdes
65. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe Pathologie,
04. – 06.03.2022
J. Krüger 1 , F. Heun 2 , C. Puff 1
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Einleitung
Johannes Krüger. Foto: privat
Mastzelltumor im Musculus interosseus medius
eines Pferdes
Mastzelltumore treten vereinzelt bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei sie meist in der Haut
oder Unterhaut lokalisiert sind [1]. Vereinzelt wurden sie auch am Auge, im Respirationstrakt und
in der Maulhöhle nachgewiesen [2]. In den Sehnen der Gliedmaßen wurden Mastzelltumore erst
dreimal beschrieben [3].
Material und Methoden
Vorbericht:
Eine 17 Jahre alte, 528 kg schwere, trächtige
Warmblutstute zeigte seit zwei Jahren
rezidivierenden Durchfall teilweise mit
okkultem Blut. Außerdem bestand eine
Lahmheit der rechten Vordergliedmaße. In
den zwei Wochen vor der Euthanasie trat
zunehmend Husten und Nasenausfluss auf.
Sonografisch wurden eine Umfangsvermehrung
in der Milz und freie Flüssigkeit
im Abdomen festgestellt.
Durchgeführte Untersuchungen:
Nach der Euthanasie wurde das Pferd im
Institut für Pathologie makro- und
mikroskopisch auf pathomorphologische
Veränderungen untersucht. Für die
weiterführende Charakterisierung des
Mastzelltumors wurden eine Toluidinblaufärbung
und eine immunhistochemische
Untersuchung auf die Expression von c-Kit
eingesetzt.
Befunde
Pathologisch-anatomische Untersuchung der Tumore:
Im Musculus interosseus medius der rechten Vordergliedmaße wurde eine 20 x
10 x 17 mm große Umfangsvermehrung mit einer gelblichen, festen, teils
kristallinen Anschnittfläche festgestellt (Abbildung (Abb.) 1). In der Milz bestand
eine 63 x 48 x 17 cm große Umfangsvermehrung mit derber Konsistenz und
einer weiß-gelblichen Anschnittfläche. Das Gesamtgewicht der Milz betrug 24
kg und ca. 80 % des Parenchyms wurden von der Umfangsvermehrung
verdrängt.
Abb. 1.: Mastzelltumor im Musculus interosseus medius
Pathologisch-histologische Untersuchung der Tumore:
Die Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius stellte sich histologisch als
Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen und einer eosinophilen Infiltration dar (Abb.
2a). Mittels Toluidinblau-Färbung wurden in den Tumorzellen metachromatische
Granula nachgewiesen (Abb. 2b). Bei der immunhistochemischen Untersuchung der
neoplastischen Zellen wurde eine perimembranöse Expression von c-Kit festgestellt
(Abb. 2c).
Bei der Umfangsvermehrung in der Milz handelte es sich um ein malignes B-Zell-
Lymphom mit multifokalen Nekrosen und 10 Mitosen pro Gesichtsfeld bei hoher
Vergrößerung.
Einleitung: Mastzelltumore treten vereinzelt
bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei
sie meist in der Haut oder Unterhaut
lokalisiert sind. In den Sehnen der Gliedmaßen
wurden Mastzelltumore nur sehr
selten beschrieben.
Material und Methoden: Eine 17 Jahre alte
Warmblutstute, die aufgrund eines malignen
Lymphoms der Milz euthanasiert
wurde, zeigte zusätzlich eine Lahmheit der
rechten Vordergliedmaße. Das Tier wurde
seziert und makroskopisch sowie histologisch
aufgearbeitet.
Befunde: Im Musculus interosseus medius
der rechten Vordergliedmaße wurde
eine 20 x 10 x 17 mm große Umfangsvermehrung
festgestellt, die sich histologisch
als Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen
und einer eosinophilen Infiltration
darstellte. Mittels Toluidinblaufärbung
wurden in den Tumorzellen metachromatische
Granula nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Bei der Umfangsvermehrung
im Musculus interosseus medius
des Pferdes handelte es sich um einen
Mastzelltumor. Dieser Tumor sollte als seltene
Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit
berücksichtigt werden.
Johannes Krüger 1
Frederik Heun 2
Christina Puff 1
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover
2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover
Abb. 2a: Mastzelltumor mit eosinophiler Infiltration im
Musculus interosseus medius. HE, Balken Übersicht: 200
μm, Balken Ausschnitt: 20 μm
Abb. 2b: Mastzelltumor mit Nachweis metachromatischer
Granula. Toluidinblau, Balken Übersicht: 200 μm, Balken
Ausschnitt: 20 μm
Abb. 2c: Mastzelltumor mit perimembranöser c-Kit-Expression.
Balken Übersicht: 200 μm, Balken Ausschnitt: 20 μm
Schlussfolgerung
Bei der Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius des Pferdes
handelte es sich um einen Mastzelltumor. Diese Tumore sollten als seltene
Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit berücksichtigt werden. Ein
Zusammenhang mit dem B-Zell-Lymphom der Milz ist unwahrscheinlich.
Literatur
1. Altera, K. and L. Clark, Equine cutaneous mastocytosis. Pathologia veterinaria, 1970. 7(1): p.
43-55.
2. Mair, T. and C. Krudewig, Mast cell tumours (mastocytosis) in the horse: A review of the
literature and report of 11 cases. Equine Veterinary Education, 2008. 20(4): p. 177-182.
3. Leadbeater, J., S. Gutierrez-Nibeyro, and J. Brown, Mastocytoma in the common carpal
sheath of the digital flexor tendons of a horse. Australian Veterinary Journal, 2010. 88(1-2): p.
20-24.
Danksagung
Wir bedanken uns bei Julia Baskas, Jana-Svea Harre, Dunja Hoffmann, Siegfried Jelitto, Kerstin
Rohn und Caroline Schütz für die exzellente technische Unterstützung.
58
DVG-Forum 01/2022
Charakterisierung der
Epithelzellbarriere bei
der Hundestaupevirusinduzierten
Pneumonie
Pauline Pöpperl. Foto: privat
65. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe Pathologie 2022
Charakterisierung der Epithelzellbarriere bei der
Hundestaupe-induzierten Pneumonie
FACHGRUPPE IM FOKUS
Einleitung: Bei ungeimpften, mit dem kaninen
Staupevirus infizierten Tieren, liegt häufig
eine bronchointerstitielle Pneumonie
vor. Bisher fehlen ein Schema zum Scoring
der Pneumonie und eine detaillierte Beschreibung
der Veränderungen des Epithels.
Material und Methoden: Es wurde Paraffinmaterial
von 38 infizierten Hunden und
sechs Kontrolltieren verwendet. Am histologischen
Schnitt erfolgte die allgemeine
Evaluation anhand eines Scoringschemas.
Die Virusverteilung im Gewebe und die
Veränderungen der verschiedenen Zelltypen
wurden mit verschiedenen immunhistochemischen
Markern und Spezialfärbungen
analysiert.
Bronchien
Bronchiolen
P. Pöpperl 1, 3 , E. Chludzinski 1, 3 , M. Ciurkiewicz 1 , D.-L. Shin 2 , G. Herrler 2 , A. Beineke 1, 3
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 3 Zentrum für Systemische Neurowissenschaften
Hannover
Einleitung
Die bronchointerstitielle Pneumonie stellt bei ungeimpften Hunden eine häufige Manifestation
der Infektion mit dem kaninen Staupevirus (CDV) dar. 1, 2, 3 Das Virus aus der Familie
Paramyxoviridae, Genus Morbillivirus, ist hoch kontagiös und wird von den Tieren über
Aerosole aufgenommen. 1, 2, 3 Nach Infektion von und Replikation in mononukleären Zellen
verbreitet es sich zunächst in allen lymphatischen und hämatopoetischen Geweben des
Körpers. Schließlich, im Rahmen einer zweiten Virämie, werden auch epitheliale Gewebe wie
die Lunge und der Magen-Darm-Trakt infiziert. 2, 3 In-vitro wurde gezeigt, dass das Virus
parazellulär in Immunzellen die Epithelzellen von basolateral infiziert. 4
Während die histologischen Veränderungen in der Lunge gut beschrieben sind, fehlen ein
Schema zur Skalierung der Entzündung ebenso wie eine detaillierte Beschreibung der
Veränderungen der einzelnen Zelltypen der Lunge im Bezug auf die Intaktheit der
Epithelzellbarriere und die Ausbreitung des Virus. Dies ist wichtig für den weiteren Verlauf der
Infektion, die klinische Symptomatik sowie die Virusausscheidung, wie sie für die
Maserninfektion des Menschen bereits hervorgehoben wurde 5, 6 .
Material und Methoden
Es wurde formalinfixiertes, Paraffin-eingebettetes Gewebematerial von 38 natürlich mit CDV
infizierten Hunden und sechs gesunden Tieren als Kontrolle (Gruppe 1) verwendet. Die Tiere
wurden anhand ihrer Staupe-induzierten Kleinhirnveränderungen in folgende Gruppen
eingeteilt: akut (Gruppe 2), subakut (Gruppe 3) und subakut bis chronisch (Gruppe 4). 7
Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE): Die morphologische Evaluation erfolgt mittels HE-
Färbung anhand eines Skalierungsschema: die Veränderungen im Rahmen der
bronchointerstitiellen Pneumonie von Bronchien, Bronchiolen und Alveolarepithel wurden
getrennt voneinander betrachtet. Nekrose und Desquamation des Bronchiolar- und
Bronchialepithels (Abb. 1 A) sowie die Hyperzellularität im Alveolarbereich durch
Pneumozyten-Typ-II-Hyperplasie und interstitielle Pneumonie wurden sowohl in ihrer
Verteilung, als auch in ihrem Schweregrad erfasst. Die für Hundestaupe beschriebenen
Veränderungen in Form von viralen Einschlusskörperchen und Synzytienbildung (Abb. 1 B)
wurden qualitativ (vorhanden/nicht vorhanden) erfasst.
A
*
Abb. 1: HE-Färbung, 40x Vergrößerung; A: Bronchiolus mit Abrundung ( ) und Nekrose ( ) des Epithels,
akut; B: Synzytienbildung ( ) und virale, eosinophile, zytoplasmatische Einschlusskörperchen ( ), subakut
Histochemische und immunhistologische Untersuchung: Die Virusverteilung im Gewebe
sowie die Veränderungen der einzelnen Zelltypen und Strukturen wurden mithilfe
verschiedener immunhistochemischer Marker und einer Spezialfärbung einzeln
hervorgehoben, im Zusammenhang betrachtet und zum Teil quantitativ analysiert. Die
Epithelzellmarker Pan-Zytokeratin (AE13) und E-Cadherin wurden eingesetzt. Die
Perjodsäure–Schiff-Reaktion (PAS) wurde zur Hervorhebung der Becherzellen verwendet.
Befunde
HE: Die für die Hundestaupe beschriebenen Veränderungen der Atemwege lagen in den
Bronchiolen akzentuiert vor. Virale Einschlusskörperchen und Synzytienbildung zeigten sich
vor allem in der akuten und subakuten Gruppe. Die Entzündung zeigte eine generelle
Rückläufigkeit über den Verlauf der Infektion.
PAS-Reaktion: In allen infizierten Gruppen zeigte sich ein signifikanter Verlust von
Becherzellen (Abb. 2).
A
B
C
D
Abb. 2: PAS-Reaktion; A, B (400x): nicht infiziertes Tier; C (200x), D (400x): akut infiziertes Tier; E, F: Kruskal-Wallis-
Test, * = p < 0,05
B
*
E
F
Epithelzellmarker: Die epithelialen Marker E-Cadherin (E-Cad) und Pan-Zytokeratin (ZK) zeigten
im Alveolarbereich eine signifikant erhöhte Immunreaktivität in der akuten und subakuten Gruppe
(Abb. 3 E, G). Die Bronchiolen zeigten einen mittel- bis hochgradigen Epithelverlust in den
veränderten Arealen (Abb. 3 B).
Bronchiolen ZK
Alveolen ZK
Alveolen E-Cad
Abb. 3: A (400x), B (200x): IHC AE13, Bronchiolen; D, E (400x): IHC AE13, Alveolarbereich; F, G (400x): IHC E-
Cadherin, Alveolarbereich; C, H: Kruskal-Wallis-Test, * = p < 0,05
Referenzen
1. Caswell JL, Williams KJ. Chapter 5 - Respiratory System. In: Maxie MG, ed. Jubb, Kennedy & Palmer's Pathology of Domestic Animals: Volume 2 (Sixth Edition). W.B. Saunders; 2016:465-591.e4. 2. Beineke A, Puff C, Seehusen F, Baumgärtner W. Pathogenesis and immunopathology of systemic and nervous canine
distemper. Vet Immunol Immunopathol. Jan 15 2009;127(1-2):1-18. 3. Lempp C, Spitzbarth I, Puff C, et al. New aspects of the pathogenesis of canine distemper leukoencephalitis. Viruses. Jul 2 2014;6(7):2571-601. 4. Shin DL, Chludzinski E, Wu NH, et al. Overcoming the Barrier of the Respiratory Epithelium during Canine
Distemper Virus Infection. mBio. Jan 18 2022;13(1):e0304321. 5. Laksono BM, de Vries RD, McQuaid S, Duprex WP, de Swart RL. Measles Virus Host Invasion and Pathogenesis. Viruses. Jul 28 2016;8(8). 6. Ludlow M, McQuaid S, Milner D, de Swart RL, Duprex WP. Pathological consequences of systemic measles virus
infection. J Pathol. Jan 2015;235(2):253-65. 7. Klemens, J., M. Ciurkiewicz, E. Chludzinski, M. Iseringhausen, D. Klotz, V. M. Pfankuche, R. Ulrich, et al. "Neurotoxic Potential of Reactive Astrocytes in Canine Distemper Demyelinating Leukoencephalitis." [In eng]. Sci Rep 9, no. 1 (Aug 12 2019): 11689. 8. Hogan BL,
Barkauskas CE, Chapman HA, et al. Repair and regeneration of the respiratory system: complexity, plasticity, and mechanisms of lung stem cell function. Cell Stem Cell. Aug 7 2014;15(2):123-38. 9. McElroy MC, Kasper M. The use of alveolar epithelial type I cell-selective markers to investigate lung injury and repair. Eur Respir
J. Oct 2004;24(4):664-73.
A
D
F
Diskussion
Ausblick
E-Cadherin, β-Catenin, Zonaoccludenta-1
(ZO-1)
Wie verhalten sich die Zell-
Zell-Verbindungen als Resistenzmechanismus
der Lunge?
B
E
G
Es zeigen sich über den Verlauf der Infektion transiente reaktive Veränderungen der
verschiedenen Epithelzellpopulationen. Bei akut infizierten Tieren kommt es zu einer
vermehrten Expression epithelialer Marker. Eine genauere Differenzierung der Veränderungen
von Typ-I- und Typ-II-Pneumozyten soll Aufschluss über die Funktionalität des Gasaustausch
durch die verbreiterte Blut-Luft-Schranke und die Regeneration der Zellen in der subakuten
und chronischen Infektionphase geben. Vor allem in den Bronchiolen findet sich ein Verlust
ziliierter Zellen und Becherzellen und es lässt sich auf eine Regeneration des Epithels in der
chronischen Phase schließen. Fraglich ist, ob die Epithelbarriere intakt bleibt und welche Rolle
sie für die weitere Virusverbreitung und Transmission spielt. Für die durch das eng verwandte
Masernvirus ausgelöste Pneumonie des Menschen sind die luftleitenden Wege als Quelle für
weitere Verbreitung des Virus bekannt. 5
Im Bezug auf die Regeneration in der subakuten und chronischen Phase ist eine Betrachtung
der potentiell regenerativ aktiven Zellpopulationen interessant. 7
α-Tubulin
Kommt es zu einer
Deziliation?
Die Autoren danken Julia Baskas, Petra Grünig, Jana-Svea Harre und Caroline Schütz für ihre
exzellente technische Assistenz.
Diese Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt (BE-4200/4-1).
C
H
Zytokeratin 5, p63 8
Kommt es zu einer Epithelregeneration
und welche Rolle spielen dabei
die Basal- und Stammzellen?
Club Cell Protein 10 (CC10)
Tragen Club Cells zur Regeneration
des Bronchiolarepithels bei? 8
Surfactant Protein
C (SFTPC) 5
Spielen Typ-II-Pneumozyten
eine Rolle
bei der Regeneration
im Alveolarbereich?
7
Receptor for advanced
glycation
endproducts
(RAGE),
Aquaporin 5 9 :
In welchem Umfang
ist die Blut-Luft-
Schranke betroffen
(Typ-I-
Pneumozyten)?
Befunde: Bei akut infizierten Tieren
kommt es im Zuge der Pneumozytenhyperplasie
zu einer vermehrten Expression
von Zytokeratin und E-Cadherin. In den
Bronchiolen liegt ein Verlust an ziliierten
Zellen und Becherzellen vor. Diese epithelialen
Veränderungen sind im Verlauf der
Infektion rückläufig.
Schlussfolgerungen: Es kommt zu einer
quantitativ erfassbaren Alveolarepithelhyperplasie
sowie einem Epithelverlust in
den Bronchiolen. Weiterhin sprechen die
Beobachtungen für eine Regeneration des
Epithels in der chronischen Phase. In weiteren
Untersuchungen sollen die hyperplastischen
und regenerativen Veränderungen
in der Lunge infizierter Hunde
genauer charakterisiert werden.
Pauline Pöpperl 1
Elisa Chludzinski 1
Malgorzata Ciurkiewicz 1
Dai-Lun Shin 2
Georg Herrler 2
Andreas Beineke 1
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover
2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover
DVG-Forum 01/2022 59
STIFTUNGEN UND PREISE
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis 2022
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt. Foto: privat
Mit dem Martin-Lerche-Wissenschaftspreis
der Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft werden Personen für
ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet,
die spezifische Bereiche der Veterinärmedizin
nachhaltig geprägt haben. In diesem
Jahr erhält Prof. Dr. Dr. h.c. mult
Hartwig Bostedt (Gießen) den Preis.
Hartwig Bostedt wurde 1938 in Leipzig
geboren. Nach dem Abitur und einer Lehre
als Landwirtschaftsgehilfe im Hauptund
Landgestüt Neustadt a. d. Dosse übersiedelte
er aus der damaligen DDR in die
Bundesrepublik. Von 1958 bis 1963 studierte
er an der Ludwig-Maximilians-Universität
in München Veterinärmedizin und
wurde 1964 mit dem Thema „Die Uterusmotilität
bei Pyometra und Endometritis
der Hunde und Katzen“ unter der Betreuung
von Prof. Dr. Dr. h. c. Walter Baier promoviert.
1972 folgte die Habilitation mit
der Schrift „Einfluss der normalen und gestörten
Geburt auf klinisch-chemische
Blutparameter bei Rind und Schaf“. Nach
weiteren Jahren in München, einem Aufenthalt
an der Fortpflanzungsklinik der
Universität Gent (Belgien) und einem Ruf
an die Freie Universität Berlin, den er ablehnte,
nahm Hartwig Bostedt den Ruf auf
die Professur für „Physiologie und Pathologie
der Fortpflanzung“ an der damaligen
Ambulatorischen und Geburtshilflichen
Veterinärklinik am Fachbereich Veterinärmedizin
der Justus-Liebig-Universität in
Gießen 1979 an. Dort blieb er bis zu seiner
Emeritierung im Jahr 2003. Da ein Nachfolger
zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden
war, nahm er die Klinikleitung bis
2007 in eigener Vertretung wahr. Auch
nach dem Ausscheiden aus dem aktiven
Berufsleben hat er seine Forschungstätigkeit
nicht eingestellt, sondern erfolgreich
aktiv Drittmittel eingeworben.
Mehr als 500 Veröffentlichungen in anerkannten
veterinärmedizinischen wissenschaftlichen
Zeitschriften, die Herausgabe
mehrerer Fachbücher, etwa 100 von ihm betreute
Dissertationen und mehrere unter
seiner Förderung und Unterstützung abgeschlossene
Habilitationen sowie unzählige
Vorträge in der Fort- und Weiterbildung
für Tiermediziner und auf Veranstaltungen
für praktizierende Kolleginnen und Kollegen
kennzeichnen das umfangreiche wissenschaftliche
Werk von Prof. Bostedt und
sein Bestreben, neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse für die Praxis zugänglich zu
machen. Dabei wurden entsprechend seines
wissenschaftlichen Tätigkeitsfeldes als
klinischer Reproduktionsmediziner Fragestellungen,
die alle relevanten Haussäugetiere
betreffen, bearbeitet. Die Bedeutung
vieler seiner frühen Arbeiten sind erst Jahrzehnte
später auf internationaler Ebene
„entdeckt worden", wie die Stoffwechselbelastung
während der Spätgravidität, die
Elektrolythomöostasestörungen im peripartalen
Zeitraum beim Rind und die Blutgasmessung
beim Neonaten.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt
hat der wissenschaftlichen Versuchung
widerstanden, als es modern wurde, das
Einzeltier aus dem Fokus zu verlieren und
als Maxime der Tiergesundheit nur noch
die Leistungsfähigkeit der Herde im Rahmen
der Forschung im Nutztierbereich zu
definieren, seine Forschungsarbeiten entsprechend
auszurichten. Die Rückbesinnung
auf die Bedeutung der exakten Diagnostik
auch in großen Herden in Zeiten
von Antibiotikaresistenzen und einer stärkeren
Beachtung von Tierwohl haben ihm
Recht gegeben.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt
hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Mehrfach wurde ihm der „Doctor honoris
causa“ verliehen. Er hat in vielen Gremien
mitgearbeitet und wurde 1999 in die Deutsche
Akademie der Naturforscher Leopoldina
aufgenommen.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt
hat mit seinem wissenschaftlichen Gesamtwerk
das Fachgebiet der klinischen
Reproduktionsmedizin in Deutschland
nachhaltig geprägt. Dies ist ihm nicht nur
durch seine eigenen Forschungsarbeiten
gelungen, sondern auch in verschiedenen
Funktionen der Wissenschaftsbürokratie
und der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses. Sein wissenschaftlicher
Werdegang und das wissenschaftliche Lebenswerk
machen ihn zu einem würdigen
Träger des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises.
Der Martin-Lerche-Wissenschaftspreis
geht auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Lerche
(1892 – 1980) zurück, Mitbegründer und
erster gewählter Vorsitzender der DVG, der
sich insbesondere mit der Problematik der
Zoonosen und ihren lebensmittelhygienischen
Aspekten beschäftigt hat und als
Begründer der Lebensmittelhygiene als
einer eigenständigen Wissenschaft gilt.
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier
des DVG-Vet-Congresses am
13.10.2022 im Estrel Congress Center in Berlin
statt.
60
DVG-Forum 01/2022
Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler
Dr. Jakob Trimpert. Foto: privat
STIFTUNGEN UND PREISE
Mit dem Anton-Mayr-Preis 2022 wird Dr.
Jakob Trimpert (Institut für Virologie, Freie
Universität Berlin), ausgezeichnet.
Jakob Trimpert, Jahrgang 1986, hat von
2006 bis 2013 Veterinärmedizin an der
Freien Universität Berlin studiert. 2018
wurde er mit der Arbeit „The role of DNA
polymerase fidelity on genetic variation
and pathogenicity of Marek’s disease virus”
unter der Betreuung von Prof. Dr.
Klaus Osterrieder promoviert
Bereits im Rahmen seiner mit „summa
cum laude“ abgeschlossenen und mit dem
Ernst-Reuter-Preis für herausragende Dissertationen
ausgezeichneten Doktorarbeit
hat Dr. Trimpert Maßstäbe in Sachen Innovation,
Qualität und Ausdauer gesetzt. Seine
Forschung richtet sich einerseits auf
den Zusammenhang von genetischer Variabilität
und Pathogenese von Herpesviren
(insbesondere des Virus der Marekschen
Krankheit, MDV), andererseits hat
Dr. Trimpert sich seit Beginn der Pandemie
um die Etablierung von COVID-19-Tiermodellen
sowie die Entwicklung und Testung
von SARS-CoV-2-Impfstoffen und COVID-
19-Therapeutika in Tiermodellen überaus
verdient gemacht. Seine Arbeiten mit Bezug
zu MDV, seine Beschreibung eines der
ersten Modelle für schweres COVID-19 und
eine umfassende Charakterisierung des
COVID-19 Goldhamstermodells sowie seine
Forschungen an Impfstoffen gegen
SARS-CoV-2 und an COVID-19-Therapien
wurden in renommierten Zeitschriften mit
hohem Impact Factor veröffentlicht. Durch
seine herausragenden Forschungsleistungen
und umfassenden Kollaborationen ist
Dr. Trimpert in kurzer Zeit zu einem wesentlichen
Leistungsträger der deutschen
SARS-CoV-2 Forschung geworden.
Nicht nur als Leiter des BSL-3 Labors
der Freien Universität Berlin, sondern auch
als Leiter des DVG-Konsiliarlabors für Equine
Herpesviren leistet Dr. Trimpert jeden
Tag wesentliche Beiträge zur Erforschung
und Diagnostik von Viruserkrankungen
bei Mensch und Tier. Seine Forschung
spannt dabei Brücken von komplexer organischer
Chemie über die Virologie hin
zur Human- und Veterinärmedizin, sie
zeichnet sich somit insbesondere durch
ein Höchstmaß an interdisziplinärer Kooperation
aus.
Dr. Jakob Trimpert ist ein sich durch herausragende
Leistungen auszeichnender,
außerordentlich talentierter und erfolgreicher
junger Tierarzt und Wissenschaftler.
Der Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler
ist mit 2.500 Euro dotiert.
Mit diesem Preis will die DVG Wissenschaftler
bis zu einem Alter von 40 Jahren auszeichnen,
deren Publikationen sie als hochqualifizierten
wissenschaftlichen Nachwuchs
ausweisen. Bis zum März 2015 wurde
der Preis als „Preis der DVG zur Förderung
von Nachwuchswissenschaftlern“ bezeichnet.
Zum Andenken an Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Anton Mayr (1922 – 2014), einen leidenschaftlichen
und begnadeten Wissenschaftler
und Hochschullehrer, dem die Förderung
des wissenschaftlichen Nachwuchses ein
besonderes Anliegen war, wurde der Preis
2015 in „Anton-Mayr-Preis“ umbenannt. Anton
Mayr war von 1969 bis 1989 Vorsitzender
der DVG, seitdem Ehrenvorsitzender. Er
hat die DVG entscheidend geprägt.
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier
des DVG-Vet-Congresses am
13.10.2022 im Estrel Congress Center in Berlin
statt.
Preis der Dres. Jutta & Georg Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin 2023
Für die Auszeichnung herausragender Wissenschaft
hat die Dres. Jutta & Georg
Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin
einen Preis zur jährlichen Vergabe
ausgelobt.
Der mit 3000,– Euro dotierte Preis
dient der Förderung und Auszeichnung
von vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen
und Nachwuchswissenschaftlern.
Er wird im Rahmen einer öffentlichen
Veranstaltung verliehen.
Um Benennung geeigneter Kandidatinnen
und Kandidaten wird bis zum
01.08.2022
gebeten.
Die entsprechenden Unterlagen einschließlich
wissenschaftlichem Lebenslauf
und eine Würdigung der bisher erbrachten
Leistungen sind durch die Vorschlagende/den
Vorschlagenden zu
senden an (bitte bevorzugt als pdf-Datei
per E-Mail):
Deutsche Veterinärmedizinische
Gesellschaft DVG e. V.
An der Alten Post 2
D-35390 Gießen
E-Mail: stiftungen@dvg.de
Hinweise zur Stiftung und zum Datenschutz
finden Sie unter:
https://www.dvg.net/ueber-uns/
stiftungen/bruns-stiftung/
DVG-Forum 01/2022 61
STIFTUNGEN UND PREISE
Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung
Luca Bertzbach, PhD. Foto: privat
Den Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-
Stiftung 2022 erhält Luca Bertzbach, PhD
(Leibniz Institut für Experimentelle Virologie,
Hamburg).
Luca Bertzbach, Jahrgang 1984, hat von
2008 bis 2014 Veterinärmedizin an der
Freien Universität Berlin studiert. Seine
mit summa cum laude bewertete PhD-Arbeit
trägt den Titel: „Marek’s disease virushost
interplay: novel insights into lymphocyte
infections of an oncogenic avian herpesvirus”.
Mit seinen Arbeiten zur Rolle
von B-Zellen in der Pathogenese des onkogenen
aviären Alphaherpesvirus‘ MDV (Virus
der Marek’schen Krankheit) hat er
einen fundamentalen Beitrag zum Verständnis
des MDV-Replikationszyklus im
Wirt geleistet. Diese Arbeit wurde in dem
angesehenen Journal Proceedings of the
National Academy of Sciences USA publiziert
und mit dem Promovendenpreis der
Deutschen Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet.
Des Weiteren befasste sich
Herr Bertzbach mit den diversen Mechanismen,
die zur MDV-Pathogenese beitragen.
Daraus resultierend publizierte er 26
weitere Manuskripte zu MDV und anderen
aviären Viren als Erst- (8) und Co-Autor (18)
in renommierten Journalen. Dabei hat Herr
Bertzbach erfolgreich u. a. das Transkriptom
und Proteom in den primären Zielzellen
von MDV untersucht, an grundlegenden
Mechanismen der Tumorentstehung
geforscht und entscheidend zur Entwicklung
antiviraler Therapien auf der Basis
von Artemisinin beigetragen. Darüber hinaus
sind auch seine aktuellen Arbeiten
zu neuen Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten
von SARS-CoV-2 sowie zu Stateof-the-Art
COVID-19-Tiermodellen hervorzuheben.
Dr. Annelise Höhner (1904–1983) war
eine in der Standespolitik hoch engagierte
Kollegin, die der DVG Geldmittel vermacht
hat mit der Maßgabe, eine Stiftung
zu gründen und besondere wissenschaftliche
Leistungen in der veterinärmedizinischen
Forschung auszuzeichnen. Die Stiftung
trägt ihren und den Namen ihres Ehemannes.
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier
des DVG-Vet-Congresses am
13.10.2022 im Estrel Congress Center in Berlin
statt.
Preis der Ursula und Heinz-Georg Klös-Stiftung
Dr. Marco Roller. Foto: privat
Mit dem Preis der Ursula und Heinz-Georg
Klös-Stiftung wird in diesem Jahr Dr. Marco
Roller (Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe)
ausgezeichnet.
Marco Roller, Jahrgang 1989, absolvierte
sein Studium der Veterinärmedizin von
2010 bis 2016 an der Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover und war im Anschluss
am Institut für Terrestrische und
Aquatische Wildtierforschung, Büsum, sowie
in mehreren zoologischen Gärten tätig.
Herr Roller ist ein hochengagierter Zootierarzt,
der eine exzellente Dissertation
mit dem Titel „Vorkommen und Bedeutung
von Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis
Infektionen in zoologischen Gärten:
Literaturübersicht und Untersuchun-
gen im Zoologisch-Botanischen Garten
Wilhelma“ mit sehr großem Engagement
und herausragendem Erfolg angefertigt
hat. In der Arbeit findet sich eine Übersichtsarbeit
und eine experimentelle
Arbeit; beide geben sehr wichtige Erkenntnisse
zur Epidemiologie, Diagnostik und
dem Management von Mycobacterium avium
subsp. paratuberculosis (MAP) in zoologischen
Gärten. Die Arbeiten sind in hoch
anerkannten internationalen wissenschaftlichen
Zeitschriften publiziert worden.
Für seine Dissertation hat Herr Roller
eine einzigartige Literaturstudie zusammengestellt,
in der er MAP-Infektionen und
die daraus resultierenden Erkrankungen
bei Zootieren mit einheitlicher Terminolo-
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DVG-Forum 01/2022
STIFTUNGEN UND PREISE
gie und Falldefinitionen identifiziert, anfällige
Tierfamilien aufführt und kategorisiert
und Handlungsempfehlungen für
Zoos gibt. Diese im letzten Jahr in der Zeitschrift
„Frontiers in Veterinary Science" publizierte
Studie erfreut sich großen nationalen
und internationalen Interesses. Bemerkenswert
ist, wie sich Herr Roller auch
nach Abschluss der Dissertation für Infektionskrankheiten
und ihre Relevanz sowie
ihre Überwachung und die Organisation
der Überwachung engagiert, um Infektionsgeschehen
und resultierende Probleme
in Zoos zu lösen. So befindet sich eine
weiterführende, zooübergreifende Studie
in Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-
Institut zur Fortführung des experimentellen
Teils seines Dissertationsthemas in
Vorbereitung. Das große wissenschaftliche
Interesse von Herrn Roller zeigt sich zudem
durch acht weitere unabhängig von der
Doktorarbeit publizierte oder zur Publikation
eingereichte peer-reviewed Arbeiten,
sowie acht weitere Publikationen in Form
von Reports, Vorträgen oder Postern auf
nationalen und internationalen Fachtagungen,
die das gesamte Feld der Zootiermedizin
umfassen.
Der mit 500 Euro dotierte Preis geht
auf den Veterinärmediziner und ehemaligen
Direktor des Zoologischen Gartens in
Berlin, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz-Georg
Klös (1926 – 2914), und dessen Frau Ursula
zurück, deren Ansinnen es war, die Forschung
auf dem Gebiet der Zoo- und Wildtierkrankheiten
zu unterstützen. Der Preis
wird insbesondere an Tierärztinnen und
Tierärzte verliehen, die jünger als 30 Jahre
sind und im Bereich Zootier-, Wildtier- und
Exotenkrankheiten forschen.
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier
des DVG-Vet-Congresses am
13.10.2022 im Estrel Congress Center in Berlin
statt.
Richard-Völker-Medaille 2022 für Dr. Jan-Gerd Kresken und Prof. Dr. Jörg Steiner
In diesem Jahr werden zwei Kollegen mit
der Richard-Völker-Medaille der Deutschen
Gesellschaft für Kleintiermedizin
(DGK-DVG) ausgezeichnet, die sich in besonderer
Weise um die Kleintiermedizin
verdient gemacht haben: Dr. Jan-Gerd
Kresken (Duisburg) und Prof. Dr. Jörg Steiner
(College Station, USA). Die Verleihung
findet am 13.10.2022 im Rahmen des 68.
Jahreskongresses der DGK-DVG in Berlin
statt.
Dr. Jan-Gerd Kresken. Foto: privat
Dr. Jan-Gerd Kresken
Jan-Gerd Kresken wurde am 13.02.1964 in
Stadtlohn, Westfalen, geboren und hat von
1983 bis 1989 an der Tierärztlichen Hochschule
in Hannover (TiHo) und der University
of Sydney, Australien, Veterinärmedizin
studiert. Die tierärztliche Approbation erhielt
er 1989. Nach dem Studium arbeitete
er als Doktorand in der Kleintierklinik und
als wissenschaftliche Hilfskraft im Anatomischen
Institut der TiHo. Seine Doktorarbeit
„Zur Ultraschalluntersuchung des
Hüftgelenks beim Hundewelpen“ fertigte
er unter Betreuung von Prof. Dr. Roberto
Köstlin (zunächst TiHo, dann Ludwig-Maximilians-Universität
München) an und promovierte
1991 an der LMU München. Nach
seiner Mitarbeit in der Tierklinik Kleve
(1991 – 1992) wechselte er 1992 in die Tierärztliche
Klinik am Kaiserberg, wo er ab 2000
Oberarzt wurde. Seit 2006 ist er Mitinhaber
dieser Klinik. Dr. Kresken ist Fachtierarzt für
Kleintiere (1995), mit den Zusatzbezeichnungen
Röntgenologie und Sonographie
(2000) sowie Kardiologie (2002) jeweils mit
Weiterbildungsermächtigung.
Jan-Gerd Kresken erkannte schon früh
das Potential der Ultraschalluntersuchung.
Zu dieser Zeit gab es nur wenige
Kollegen mit fundierter Erfahrung im Bereich
der Echokardiographie; kardiologische
Fortbildungen wurden noch nicht angeboten.
Jedoch wurden immer mehr
Organsysteme sonographisch entdeckt.
Frau Prof. Dr. Cordula Poulsen-Nautrup war
hier für ihn die treibende Kraft. Aus einer
ihrer Projektgruppen heraus entwickelte
Kresken zusammen mit weiteren Kollegen
(Ralf Tobias, Martin Kramer, Martin Gerwing)
die ersten Ultraschallseminare im
Rahmen der postuniversitären Fortbildung
für Tierärzte und bot sie auf Kongressen
an.
Der Einzug der Ultraschalluntersuchung
in die tierärztlichen Praxen als wichtiges
Diagnosetool war nicht mehr aufzuhalten;
geprägt und begleitet wurde diese
Entwicklung von Dr. Jan-Gerd Kresken, der
mit etwa 180 Seminaren und über 500 Vorträgen
auch dem wachsenden Bedarf an
Fortbildungsveranstaltungen entgegenkam.
Er hat zudem 30 wissenschaftliche
Publikationen in nationalen und internationalen
Fachmagazinen sowie zahlreiche
Buchbeiträge verfasst.
Dr. Kresken war 1995 Gründungsmitglied
der Arbeitsgruppe Kardiologie der
DGK-DVG, und um auch angeborene Herz-
DVG-Forum 01/2022 63
STIFTUNGEN UND PREISE
erkrankungen beim Hund mittels Echokardiographie
darzustellen, einheitliche
Untersuchungsmethoden und eine Qualitätssicherung
in der Veterinärkardiologie
zu etablieren, gründete er mit weiteren
Kollegen 2003 das Collegium Cardiologicum
e. V.
Seitdem ist Dr. Kresken mit den Belangen
der zuchtrelevanten Herzerkrankungen
befasst, berät Hundezüchter und -vereine,
fördert die Ausbildung junger Kollegen
und akquiriert Fördermittel, mit denen
Dissertationsvorhaben unterstützt werden.
Prof. Dr. Jörg Steiner
Jörg Steiner wurde am 06.11.1965 in Öhringen
geboren und hat von 1986 bis 1992 an
der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
in München und der Kansas State University
in Manhattan Veterinärmedizin studiert.
Nach dem Studium absolvierte er ein
Internship in Kleintiermedizin an der University
of Pennsylvania in Philadelphia, gefolgt
von einer Residency in Innerer Kleintiermedizin
an der Purdue University in
West Lafayette, Indiana. Während dieser
Zeit fertigte er auch seine Doktorarbeit
über das Trypsin der Katze an, die er über
Prof. Dr. H. Petry an der LMU einreichte. Im
Jahr 1996 erlangte er den Diplomate Status
des American College of Veterinary Internal
Medicine und des European College of
Veterinary Internal Medicine. 1997 wechselte
er an die Texas A&M University in College
Station, Texas, wo er ein PhD zum Thema
„Canine Digestive Lipases“ abschloss.
Seit 2000 ist er Professor für Innere Kleintiermedizin
an der Texas A&M University,
Prof. Dr. Jörg Steiner. Foto: privat
seit 2005 auch Direktor des Gastrointestinallabors.
Seit 2016 hat Jörg Steiner den Dr.
Mark Morris Chair für Small Animal Gastroenterology
and Nutrition inne, seit 2019 ist
er Distinguished University Professor und
seit 2021 Regent’s Professor des Texas A&M
University Systemverbunds.
Das Forschungsgebiet von Herrn Prof.
Dr. Steiner ist die Pankreatologie, Gastroenterologie
und Hepatologie bei Hund und
Katze, aber auch vergleichend. Er hat bei
über 370 Artikeln als Autor oder Co-Autor
mitgewirkt, war der alleinige Herausgeber
eines Lehrbuches in der Kleintiergastroenterologie
(Schlütersche Fachmedien GmbH)
und hat über 100 weitere Buchkapitel für
deutsch- und englischsprachige Lehrbücher
verfasst.
Jörg Steiner hat über die Jahre viele
Nachwuchswissenschaftler betreut, sowohl
Doktoranden (in Deutschland wurden
die Arbeiten unter anderem an der
TiHo Hannover, der LMU München und der
FU Berlin eingereicht), als auch PhD-Studenten
sowie klinische Interns und Residents.
Er ist weltweit ein sehr gerne eingeladener
Referent und hat daher international
mehrere Hundert Vorträge gehalten.
Prof. Dr. Jörg Steiner blieb auch immer
in Deutschland aktiv – er hat über die Jahre
viele Kollaborationsprojekte mit tiermedizinischen
und humanmedizinischen
Wissenschaftlern in Deutschland durchgeführt.
Seit 2014 wirkt er am Klinikum
rechts der Isar der Technischen Universität
in München als Gastwissenschaftler. Er
hat über die Jahre auch mehrere ehrenamtliche
Ämter bekleidet, zuletzt als Präsident
von Small Animal Internal Medicine
des American College of Veterinary Internal
Medicine (ACVIM) und seit Beginn
2022 als President-Elect von ACVIM.
Wir gratulieren Herrn Dr. Jan-Gerd
Kresken und Herrn Prof. Dr. Jörg Steiner zu
dieser Ehrung und danken ihnen im Namen
der DGK-DVG und der Tierärzteschaft
für ihre Tätigkeit speziell für die Kleintiermedizin.
Der Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss
Dr. Klaus-Peter Vick (Vorsitzender)
Prof. Dr. Ulrike Matis
Dr. Friedrich Röcken
Der Präsident der DGK-DVG
Prof. Dr. Andreas Moritz
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DVG-Forum 01/2022
Neue DVG-Mitarbeiterin
In der DVG-Geschäftsstelle steht eine Veränderung
an: Bei Katharina Kleber, seit
2019 Mitglied im DVG-Team, beginnt im
August die Mutterschutzfrist mit Elternzeit
im Anschluss. Während dieser Zeit
wird die Tierärztin Carolin Zimolong das
Team verstärken. Frau Zimolong hat in
Gießen studiert und war danach in verschiedenen
Kliniken und Praxen für Kleintiere
als Assistentin tätig. Sie ist Gründungsmitglied
der AG Kleinsäuger der
DGK-DVG.
Das DVG-Team freut sich auf die Zusammenarbeit!
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE
Verstärkt das DVG-Team: Carolin Zimolong.
Foto: privat
Benjamin Rink vom DVG-Team am Stand auf der Equitana in Essen. Foto: DVG
DVG on tour
Durch die gelockerten Corona-Regelungen finden wieder mehr Präsenzveranstaltungen
statt. Und so ist auch das DVG-Team wieder unterwegs, um auf den Veranstaltungen
anderer Anbieter über die DVG und ihre Tagungen zu informieren – am 8. und 9. April
z. B. auf der Equitana in Essen.
Die DVG wird auch in der Industrieausstellung auf dem Leipziger Tierärztekongress
(7. bis 9. Juli 2022) mit einem Stand vertreten sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an
unserem Stand Nr. I28 in Halle 2!
Werde Schnuppermitglied!
Studierende und Doktoranden/innen können für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied
in der DVG werden. Das hat viele Vorteile.
DVG-Mitglieder erhalten u. a.:
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen der DVG und ATF
• Preisnachlass bei Publikationen des DVG- Verlags sowie bei weiteren Publikationen
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche Praxis“
Weitere Infos: www.dvg.de
Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de
Foto: Svetlana Sultanaeva, istockphoto.com
DVG-Forum 01/2022 65
STIFTUNGEN UND PREISE
Was die DVG ihren Mitgliedern bietet – Vorteile einer DVG-Mitgliedschaft
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen
und Kongressen der DVG und ATF
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen
von Veranstaltern, bei denen
die DVG Mitglied ist
• Betriebshaftpflichtversicherung über
https://main-finanz.de/dvg/
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im
DVG-Verlag erschienenen Publikationen
(excl. Blauer Hund und Online Marketing
Guide)
• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“
für Neu-Mitglieder, danach
25 Prozent Rabatt (Rabatt gilt auch,
wenn schon ein Abonnement besteht)
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche
Praxis“ (offizielles Organ der DVG-Fachgruppen
InnLab, Pathologie, Anästhesie,
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,
Bienen sowie Zier-, Zoo- und
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische,
erscheint sechsmal jährlich)
• Preisnachlass für Publikationen des
Bundesverbandes für fachgerechten
Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)
• DVG-Mitgliederzeitschrift „Forum“
zweimal jährlich
• Kostenlose Zusendung von Programmheften
Jährliche Mitgliedsbeiträge
• Regulärer Beitrag: 120 Euro
• Schnuppermitgliedschaft für Studierende
und DoktorandInnen: 25,00 Euro
• Ermäßigter Beitrag für TierärztInnen in
Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro
• KollegInnen in Rente oder Pension: auf
Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?
Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular
finden Sie unter:
www.dvg.de q Mitgliedschaft
In eigener Sache – Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
um Ihnen Informationen über anstehende
Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,
Deadlines für Abstract-Einreichungen
oder Bewerbungen für Preise sowie derzeit
aktuelle Meldungen in Zeiten von Corona
schnell und kostengünstig zukommen
lassen zu können, nutzen wir die Zusendung
per E-Mail.
• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-
Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail
mit, falls Sie noch keine DVG-Mails erhalten.
• Sie erhalten nur Meldungen, welche die
von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen
und die daher für Sie auch relevant
sind.
• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von
der DVG bekommen haben, diese jetzt
aber vermissen, schauen Sie bitte im
Spam- Ordner nach.
• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen
Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen
der postalischen Adresse).
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen
Datenschutzbestimmungen ein
und geben die Adressen nicht an Dritte
weiter.
Wir freuen uns über Mitteilungen an:
E-Mail: info@dvg.de
Telefon: 0641 9844460
Vielen Dank!
Ihr Team von der DVG-Geschäftsstelle
Foto: Markus Winkler, pixabay.com
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DVG-Forum 01/2022
PERSONEN
Prof. Dr. Jürgen Zentek Vorsitzender des Fakultätentags
Am 27.04.2022 ist Prof. Dr. Jürgen Zentek
(Berlin) erneut zum Vorsitzenden des Veterinärmedizinischen
Fakultätentages gewählt
worden. Die Amtsperiode beginnt
am 01.07.2022 und endet am 30.06.2025.
Aufgaben des Fakultätentags sind die Definition
einheitlicher Studienziele und die
ständige Optimierung des veterinärmedizinischen
Studiums. Mitglieder sind alle
deutschsprachigen tierärztlichen Bildungsstätten
aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Im Verbund mit dem allgemeinen
Fakultätentag ist es Ziel des Veterinärmedizinischen
Fakultätentags, die
akademische Freiheit zu sichern, Bürokratie
abzubauen und die Attraktivität der
Laufbahn einer Hochschullehrerin bzw.
eines Hochschullehrers zu steigern. Der
Fakultätentag tagt mindestens einmal
jährlich und kann für besondere Aufgaben
Arbeitsgruppen einsetzen. Die Mitarbeit
der im Fakultätentag vertretenen Studierenden
ist bei allen Beratungen und Beschlussfassungen
ein wesentliches Element.
Er vertritt seine Interessen und die
seiner Mitglieder durch Mitarbeit in nationalen
und internationalen Gremien und
Ausschüssen.
Prof. Dr. Jürgen Zentek. Foto: privat
Prof. Dr. Andrea Tipold seit 20 Jahren im Amt
Prof. Dr. Andrea Tipold. Bild: privat
Seit zwei Jahrzehnten prägt und gestaltet
Professorin Dr. Andrea Tipold als Vizepräsidentin
für Lehre die tiermedizinische
Ausbildung.
Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Professorin
für Neurologie in der Klinik für Kleintiere
der Stiftung Tierärztliche Hochschule
Hannover (TiHo) engagiert sich Professorin
Dr. Andrea Tipold für die tiermedizinische
Ausbildung. Kürzlich bestätigte der Senat
der TiHo sie ein weiteres Mal in ihrem Amt
als Vizepräsidentin für Lehre. Zum 1. April
2022 startete sie in ihre elfte Amtszeit. Die
Dauer einer Amtszeit beträgt zwei Jahre.
In den zurückliegenden Jahren hat Tipold
die tiermedizinische Ausbildung an
der TiHo und in ganz Deutschland entscheidend
geprägt. An der TiHo brachte sie
in ihren bisherigen Amtszeiten zahlreiche
positive Entwicklungen auf den Weg und
begleitete sie fachlich. Dazu zählen zum
Beispiel der Aufbau eines Trainingslabors
mit unterschiedlichen Modellen und Simulatoren
für Tiermedizinstudierende (Clinical
Skills Lab) an der TiHo, die sehr erfolgreiche
Begutachtung der TiHo durch die
European Association of Establishments
for Veterinary Education (EAEVE), die Einführung
des Praktischen Jahres, die Weiterentwicklung
der aktuellen tierärztlichen
Approbationsordnung, die Implementie-
rung von elektronischen Lehr- und Prüfungsmethoden
in die Lehre oder auch die
tiermedizinische Ausbildungsforschung.
In den vergangenen zwei Jahren setzte sie
sich zudem dafür ein, den Studierenden
trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen
ihr Studium möglichst ohne Nachteile fortzusetzen.
Ihre Tätigkeit als Vizepräsidentin
für Lehre bringt eine sehr umfassende Gremienarbeit
mit sich. Trotzdem ist Tipold
gleichzeitig eine sehr erfolgreiche Forscherin.
Sie veröffentlichte über 280 wissenschaftliche
Publikationen zur Pathogenese,
Diagnose, Behandlung und Kontrolle
verschiedener neurologischer Erkrankungen.
Außerdem bildete sie im Laufe ihrer
herausragenden Karriere zahlreiche Veterinärneurologen,
Assistenzärzte und Promotionsstudierende
aus und unterrichtete
mehrere tausend Tiermedizinstudierende.
Auf den Tagungen der DVG ist Prof. Dr.
Andrea Tipold eine geschätzte Referentin.
Zudem engagiert sie sich in der Fachgruppe
Didaktik und Kommunikation.
DVG-Forum 01/2022 67
PERSONEN
Internationale Ehrung für Prof. Volk
Prof. Dr. Holger Volk. Foto: Richard Addison
Das Royal College of Veterinary Surgeons
(RCVS) ist das britische Pendant zur deutschen
Bundestierärztekammer. Jedes Jahr
ehrt die Organisation herausragende Persönlichkeiten
der Tiermedizin. Prof. Dr.
Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
(TiHo), erhält vom RCVS für seine herausragenden
Leistungen den RCVS International
Award 2022. Die Auszeichnung
wird er auf der Jahresversammlung des
RCVS am Freitag, den 8. Juli 2022 in London
erhalten.
Prof. Richard Meeson, Leiter der orthopädischen
Chirurgie am Royal Veterinary
College, hat Volk nominiert. Er sagt: „Durch
seine Fähigkeit, die Kluft zwischen Grundlagenforschung
und klinischer Wissenschaft
zu überbrücken, hat er für die Gesellschaft,
den Tierschutz und die klinische
Praxis außerordentlich viel bewirkt. Besonders
das Gebiet der Neurologie und Neurochirurgie
hat er prägend beeinflusst. Seine
Arbeitsgruppe war zudem die erste, die den
Nachweis veröffentlichte, dass Spürhunde
am Geruch unterscheiden können, ob eine
Person mit SARS-CoV-2 infiziert ist oder
nicht. Diese Arbeiten verfolgt er derzeit gemeinsam
mit der Weltgesundheitsorganisation
weiter, um die Möglichkeit, Spürhunde
im Kampf gegen Infektionskrankheiten
einzusetzen, zu evaluieren.“
Außerdem beschreibt er Volk als hervorragende
Führungspersönlichkeit, Mentor
und Förderer, der gleichzeitig ein bodenständiger
und nahbarer Teamplayer ist.
Mit der Auszeichnung würdigt das
RCVS international tätige Tierärztinnen
und Tierärzte, Tiermedizinische Fachangestellte
und auch fachfremde Personen, die
einen herausragenden Beitrag zur tierärztlichen
Ausbildung, zur Verbesserung der
Tiergesundheit und des Tierschutzes, zur
Entwicklung von Führungsqualitäten, zur
Förderung der psychischen Gesundheit
und des Wohlbefindens sowie zur Anhebung
der tierärztlichen Standards geleistet
haben.
Gottfried Brem ausgezeichnet
Ulrich Herzog und Prof. Dr. Gottfried Brem. Foto: Thomas Suchanek/Vetmeduni
Mit einer der höchsten Auszeichnungen
der Republik Österreich wurde der auf Tierzucht
und Molekulargenetik spezialisierte
Veterinärmediziner Prof. Dr. Gottfried
Brem für seine herausragenden wissenschaftlichen
Leistungen gewürdigt.
Er erhielt im Rahmen eines feierlichen
Festakts an der Vetmeduni in Wien das
Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste
um die Republik Österreich, das ihm von
Sektionsleiter Ulrich Herzog des Bundesministeriums
für Soziales, Gesundheit,
Pflege und Konsumentenschutz überreicht
wurde.
Gottfried Brem hat in München Veterinärmedizin
studiert, wurde dort promoviert
und habilitierte sich 1985. Er forschte
mehrere Jahre am Genzentrum in Martinsried
(München) und war Ordinarius für
Molekulare Tierzucht an der Tierärztlichen
Fakultät der Ludwig-Maximilians-Univer-
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DVG-Forum 01/2022
sität (LMU) in München, bevor er 1992 an
die Veterinärmedizinische Universität
Wien berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand
2021 den Lehrstuhl für Tierzucht und
Genetik innehatte.
Durch seine exzellente wissenschaftliche
Arbeit auf dem Gebiet der Reproduktionsbiologie
mit Fokus Nutztiere erlangte
er internationale Beachtung. Als führender
Reproduktionsexperte eröffnete er vor
allem der landwirtschaftlichen Tierzucht
PERSONEN
völlig neue Perspektiven durch den Einsatz
von molekularbiologischen Methoden.
„Professor Brem ebnete durch seine
Forschung und seine beratende Unterstützung
in zahlreichen Fachgremien auf mannigfaltige
Weise den Weg für moderne reproduktionstechnische
Methoden, die
sich auf die Zucht gesunder und fruchtbarer
Tiere konzentrierte. Seine gesamte
Arbeit ist geprägt von Pioniercharakter
und von praktischen Anwendungsmöglichkeiten
mit hohem Nutzen,“ hob Sektionsleiter
Ulrich Herzog die Bedeutung
von Brems Arbeit für die Tiergesundheit in
seiner Laudatio anlässlich der feierlichen
Verleihung hervor.
Prof. Dr. Gottfried Brem war von 1987
bis 1993 Leiter der damaligen DVG-Fachgruppe
„Tierzucht, Erbpathologie und
Haustiergenetik“ (heute: Tierzucht und
Genomik). 1995 wurde ihm der Martin-Lerche-Preis
der DVG verliehen.
DVG-Vorstand, Fach- und Arbeitsgruppen: neue LeiterInnen
Im Vorstand der DVG sowie auch in einigen Fachgruppen wurden in den vergangenen Wochen neue Leiter und Stellvertreter gewählt.
Die DVG bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dieses Amt ausgeübt haben – häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür
zur Verfügung stellen. Durch Sie lebt die DVG und ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und Kongresse nicht möglich!
DVG-Vorstand
Die Fachgruppenvorstände der Fachgruppen
des Arbeitsgebietes „Klinische Veterinärmedizin
– Großtiere“ haben Prof. Dr.
Michael Röcken (Gießen) zum Leiter dieses
Arbeitsgebietes gewählt, der damit
auch Mitglied im DVG-Vorstand ist. Die
Wahl war aufgrund des Todes von Prof. Dr.
Karl-Heinz Waldmann im vergangenen
Jahr notwendig geworden.
AG Kleinsäuger der DGK-DVG
Die AG Kleinsäuger der DGK-DVG führte die Wahl zum Vorstand im Vorfeld ihrer Mitgliederversammlung
schriftlich durch. Insgesamt 12 Personen hatten sich für die 8 Ämter
zur Wahl gestellt. Gewählt wurden Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Jutta Hein,
Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Diana Ruf, Dr. Iris Schwarze und Dr. Milena
Thöle. Die neuen Vorstandsmitglieder wählten aus ihrer Mitte PD Dr. Kerstin Müller
und Dr. Milena Thöle zur gleichberechtigten Doppelspitze der AG. Dr. Iris Schwarze
wurde zur Schriftführerin gewählt.
Prof. Dr. Michael Röcken. Foto: privat
V.l.n.r.: Dr. Iris Schwarze, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Milena
Thöle, Dr. Tina Brezina, Dr. Diana Ruf, Dr. Jutta Hein. Foto: DVG
DVG-Forum 01/2022 69
PERSONEN
Fachgruppe „Naturheilverfahren
und Regulationsmedizin“
Auf der online durchgeführten Mitgliederversammlung
der Fachgruppe am
01.02.2022 wurde die bisherige Leitung der
Fachgruppe bestätigt. Leiterin ist daher
weiterhin Brigitta Smit-Fornahl (Schalksmühle),
stellvertretende Leiterin ist Katrin
Noack (Cottbus).
Brigitta Smit-Fornahl. Foto: privat
Katrin Noack. Foto: privat
Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin
und Internationale
Tiergesundheit (TVMIT)“
Am 09.02.2022 fand online die Fachgruppenversammlung
statt, auf der die Neuwahl
des Fachgruppenvorstands anstand.
Gewählt wurden Dr. Klaas Dietze (Greifswald-Insel
Riems) zum Leiter und Antonia
Braus (Berlin) zur stellvertretenden Leiterin.
Dr. Klaas Dietze. Foto: DVG
Antonia Braus. Foto: privat
Fachgruppe „Pathologie“
Die Versammlung der Fachgruppe fand
online im Anschluss an die 65. Jahrestagung
am 06.03.2022 statt. Der bisherige
Leiter, Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover),
kandidierte erneut und wurde in seinem
Amt bestätigt. Neu als stellvertretende
Leiterin wurde Dr. Christine Fast
(Greifswald-Insel Riems) gewählt.
Prof. Dr. Andreas Beineke. Foto: privat
Dr. Christine Fast. Foto: privat
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DVG-Forum 01/2022
PERSONEN
Fachgruppe „InnLab“
Die Fachgruppe führte am 29.01.2022 im Anschluss an ihre Jahrestagung online eine Mitgliederversammlung durch. Der bisherige
Leiter, Prof. Dr. Johannes Hirschberger, hatte angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann
(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde. Stellvertreter sind Prof. Moritz (Gießen) und Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen).
Prof. Dr. Romy Heilmann. Foto: privat Prof. Dr. Andreas Moritz. Foto: Oliver Nauditt Prof. Dr. Stephan Neumann. Foto: privat
AG Onkologie der DGK-DVG
Per E-Mail wählte die AG Onkologie der
DGK-DVG im März 2022 Dr. Stefan Scharvogel
(München) zum neuen Leiter. Stellvertreter
bleibt wie bisher Prof. Dr. Ingo
Nolte (Lehrte).
Dr. Stefan Scharvogel. Foto: privat
Prof. Dr. Ingo Nolte. Foto: privat
DVG-Forum 01/2022 71
PERSONEN
In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz
Dr. Egon Vielitz. Foto: privat
Am 29.12.2021 verstarb Dr. Egon Vielitz im
Alter von 89 Jahren, der über viele Jahrzehnte
der Mentor zahlreicher Kollegen
und Kolleginnen war.
Egon Vielitz wurde 1932 auf einem
landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg
geboren. Er begann 1953 in West-Berlin
mit dem Studium der Veterinärmedizin
und wechselte 1955 an die Tierärztliche
Hochschule Hannover (TiHo). Hier schloss
er das Studium 1958 ab und verbrachte ein
Jahr in der Abteilung Innere Medizin an der
TiHo. 1959 erfolgte die Promotion. Er erfuhr,
dass die Firma Lohmann in Cuxhaven
Tierärzte für die Betreuung von Geflügelfarmen
suchte. So begann er im Mai 1959
die Arbeit auf dem Gebiet der Geflügelmedizin,
eine Reise, die über 40 Jahre dauern
sollte.
Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in
den Anfängen auf der Pullorum-Krankheit,
der Kokzidiose und der Marekschen Krankheit.
Ende der 50er Jahre erkannte Lohmann,
dass amerikanische Hühnerrassen
mehr Fleisch lieferten und andere doppelt
so viele Eier legten wie europäische Rassen
und schloss Lizenzverträge mit Heisdorf
Nelson für Legehennen und Nicols für
Fleischhühner. Das war ein großer Durchbruch
für das Unternehmen und Heinz
Lohmann galt fortan als Pionier der deutschen
Geflügelindustrie. Inspiriert durch
die Veränderungen in der Geflügelzucht
und -haltung arbeitete Egon Vielitz in den
nächsten Jahrzehnten mit vielen internationalen
Kollegen an einer Vielzahl von Geflügelkrankheiten.
Er befasste sich insbesondere
mit der Newcastle-Krankheit,
gegen die in den 1960er Jahren der erste Lebendimpfstoff
für Nutzgeflügel entwickelt
wurde, sowie mit der Marekschen Krankheit,
der Gumboro-Krankheit und dem
Hühneranämie-Virus (CAV). Sein Team entwickelte
gemeinsam mit Prof. von Bülow
(Freie Universität Berlin) den weltweit ersten
CAV-Impfstoff und konnte den weltweit
ersten CAV-freien SPF-Hühner-Bestand
aufbauen.
1997 zog sich Dr. Vielitz aus dem aktiven
Dienst bei Lohmann zurück, war jedoch
noch viele Jahre als freier Mitarbeiter
und beratend für die Geflügelindustrie tätig.
Seit 2005 war er bei der World Veterinary
Poultry Association (WVPA) und der
Poultry Veterinary Study Group in der EU
(PVSG) Ehrenmitglied auf Lebenszeit.
Dr. Vielitz war ein hoch geschätzter
Kollege mit vielen Freunden in der ganzen
Welt, ein Experte und führender Forscher
auf dem Gebiet der Geflügelimpfstoffe.
Silke Rautenschlein, Hannover
Nachruf auf Prof. Dr. Zdzislaw Boryczko
Am 11. April 2022 verstarb Prof. Dr. Zdzislaw
Boryczko, einer der führenden Reproduktionsveterinärmediziner
Polens, im Alter
von 82 Jahren.
Zdzislaw Boryczko wurde am 16. Februar
1940 in Krakow (Krakau) geboren. Von
1957 bis 1963 studierte er an der Veterinärfakultät
der Landwirtschaftlichen Hochschule
in Wroclaw (Breslau). Dem erfolgreichen
Abschluss folgte ein einjähriges
Praktikum in einer Tierarztpraxis. Im Oktober
1964 wurde Boryczko als Assistent
am Lehrstuhl für Fortpflanzung und Hygiene
der Tiere der Landwirtschaftlichen
Hochschule in Wroclaw eingestellt und begann
unter der Leitung von Prof. Dr. Wladyslaw
Bielanski mit wissenschaftlichen
Untersuchungen über die biologischen
Eigenschaften, insbesondere über biochemische
Komponenten, des Spermas von
Haustieren. 1965 wechselte er als Oberassistent
an das Institut für Veterinärhygiene
nach Katowice. Seine Dissertation mit
dem Titel „Die Aussagekraft von Konzentrationsveränderungen
einiger biochemischer
Komponenten im Bullensperma für
die Prognose der Resultate in der künstlichen
Besamung“ verteidigte er am 22. Juni
1972 an der Landwirtschaftlichen Hochschule
in Wroclaw. Weitere Forschungen
betrafen hauptsächlich Fragen der Fortpflanzungsimmunologie.
1975 erhielt Zdzislaw Boryczko ein Stipendium
des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes in München, wo er sich
bis Juli 1976 an der Ambulatorischen und
Gynäkologischen Tierklinik der Ludwig-
Maximilians-Universität unter der Leitung
von Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Leidl aufhielt.
72
DVG-Forum 01/2022
1976 habilitierte er sich an der Landwirtschaftlichen
Hochschule in Krakau mit der
Habilitationsschrift „Biologische Charakteristik
des Samenplasmas von Bullen und
deren biochemische und immunologische
Eigenschaften“. 1978 wechselte er zur
Landwirtschaftlichen Universität in Szczecin
(Stettin), wo er den Lehrstuhl für Fortpflanzung
der Tiere an der Veterinärmedizinischen
Fakultät leitete. 1983 erhielt Boryczko
einen Ruf auf den Lehrstuhl für
Fortpflanzung der Tiere mit Geburtshilflicher
Tierklinik der Landwirtschaftlichen
Universität in Warszawa (Warschau). Die
Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor
erfolgte im Jahr 1990. Hier
blieb er bis zu seiner Emeritierung.
In den Jahren 1986, 1990 und 1994/1995
verbrachte er jeweils einige Monate an der
Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und
Andrologie der Groß- und Kleintiere mit
Tierärztlicher Ambulanz der Justus-Liebig-
Universität in Gießen.
Das außergewöhnliche Engagement
von Prof. Boryczko erstreckte sich nicht
nur auf Lehre, Forschung und die Leitung
der Klinik, sondern er war auch im Rahmen
der Selbstverwaltung der Fakultät sowie in
mehreren Gremien und Kommissionen tätig.
Während vieler Jahre organisierte er
zusammen mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig
Bostedt (Gießen) polnisch-deutsche
wissenschaftliche Symposien über die
Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung
der Tiere, welche in Warschau sowie
in anderen polnischen Städten stattfanden.
1999 beschloss der Vorstand der Deutschen
Veterinärmedizinischen Gesellschaft
(DVG), Zdzislaw Boryczko zum Korrespondierenden
Mitglied zu ernennen
und würdigte damit die besondere Verbindung
mit ihm und den erfolgreichen wissenschaftlichen
Austausch.
PERSONEN
Zahlreiche Publikationen legen Zeugnis
über sein wissenschaftliches Werk ab.
Noch 2021 veröffentlichte er zusammen
mit Hartwig Bostedt und weiteren Autoren
ein Werk zur Physiologie und Pathologie
der Reproduktion des Rindes.
Zdzislaw Boryczko war nicht nur ein
über seinen eigentlichen Wirkungsbereich
hinaus international bekannter Hochschullehrer
und Wissenschaftler. Durch die
auch in Zeiten des Kalten Krieg begonnene,
ihn überdauernde und schließlich
überwindende Verbindung zwischen ihm
und den Kollegen jenseits des Eisernen
Vorhangs spiegelt er ein Stück der polnisch-deutschen
Geschichte wider.
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau sowie
seiner gesamten Familie.
Marion Selig
Hartwig Bostedt
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN
Tierärztlicher Nachwuchs/Tierärztemangel
In einigen Tätigkeitsbereichen des tierärztlichen
Berufes ist die Nachwuchs-Situation
angespannt. Hinsichtlich der Lage an
den Universitäten hat die DVG ein Positionspapier
veröffentlicht (siehe https://
www.dvg.net/ueber-uns/dvg-ev/posi
tionspapier/) und mit der besonderen Situation
der wissenschaftlichen Mitarbeitenden
befasst sich IWiMi (Initiative
Wissenschaftliche Mitarbeitenden, siehe
Seite 8). Lesen Sie zu dieser Thematik einen
Beitrag des Dessauer Zukunftskreises.
Tierärztemangel: Brancheninitiative
startet Kampagne und
bereitet Petition vor
Unter dem Motto „Versorgungskrise durch
Tierärztemangel“ thematisiert der Dessauer
Zukunftskreis (DZK) anlässlich seines
10-jährigen Bestehens ein heiß diskutiertes
Branchenproblem und bereitet eine
Petition vor, die das Thema in Politik und
Gesellschaft tragen soll.
Obwohl die Zahl der Studienanfänger
nicht rückläufig ist und die Studienplätze
heiß begehrt sind, klagen sowohl Praxis als
auch öffentliches Veterinärwesen schon
lange über einen Mangel an Arbeitskräften.
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und
DVG-Forum 01/2022 73
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN
litz am 1. September 2022 Ursachen – Wirkung
– Lösungen zu dem Thema Versorgungskrise
wegen Tierärztemangel mit
Unterstützung verschiedener Referenten
genau beleuchten und lösungsorientierte
Perspektiven aufzeigen.
Am 2. September 2022 werden dann im
Rahmen eines Workshops die aufgezeigten
Lösungsansätze gemeinschaftlich diskutiert.
Abschließend soll eine Petition
unter dem Motto Versorgungskrise wegen
Tierärztemangel formuliert werden, die das
Thema zusammen mit den betroffenen
Tierhaltern in Politik und Gesellschaft
trägt. Ziel der Petition ist es, über eine reine
Zustandsbeschreibung hinaus Dringlichkeit
zu vermitteln, indem eine möglichst
große Zahl an Unterstützern generiert
wird; die Bedeutung des Themas und
auch die langfristigen Folgen eines ausgeprägten
Tierärztemangels müssen deut-
die Auswirkungen zum Teil bereits jetzt dramatisch.
So ist z. B. die Zahl der Kleintierkliniken
mit einer 24-Stunden-Versorgung
in Deutschland binnen fünf Jahren drastisch
geschrumpft. Tendenz weiter fallend.
Zahlreiche tierärztliche Praxen verhängen
aufgrund von Personalmangel sogar
einen Aufnahmestopp zu regulären Sprechzeiten.
Vor allem im ländlichen Raum gibt
es immer mehr Versorgungslücken – zum
einen aufgrund eines gestiegenen Versorgungsbedarfs.
Andererseits bietet die Praxis
oftmals nicht genügend Work-Life-Balance,
um vor allem für junge ArbeitnehmerInnen
attraktiv zu sein. Hinzukommt
der allgemein zu beobachtende Trend von
Vollzeit- zu Teilzeitstellen, der alle Praxisbereiche
sowie den Öffentlichen Dienst
und die Industrie betrifft.
Anlässlich seines 10. Jahrestages wird
der Dessauer Zukunftskreis (DZK) in Wörlich
gemacht werden. Die gesammelten
Unterschriften werden dann auf verschiedenen
Ebenen (z. B. Gesundheitsministerium,
Bildungsministerium) vorgelegt –
natürlich zusammen mit dem Wunsch der
Initiatoren nach Dialogbereitschaft und
einem ersten Überblick zu möglichen Lösungsansätzen.
Dadurch soll der Berufsstand gestärkt
und zukunftsfähig gemacht werden, und
zwar bevor die Tiere oder die Lebensmittelsicherheit
unter den Folgen leiden.
Gleichzeitig sehen die Initiatoren eine
Chance, den tierärztlichen Nachwuchs zu
fördern, die Einheit der Branche zu stärken
und die Freude am Beruf zu erhalten.
Dr. Julia Henning, Vetion
Hubertus Keimer, Laboklin GmbH
Dr. Rolf Nathaus, Vet-Team Reken GbR
Jörg Held, wir-sind-tierarzt.de
Einweihung des Tiermedizinischen Zentrums für Resistenzforschung
Prof. Dr. Uwe Rösler, Dekan der Freien Universität Berlin, bei der Einweihung des TRZ. Foto: Kramer
Am 26.04.2022 ist das neue Tiermedizinische
Zentrum für Resistenzforschung
(TZR) an der Freien Universität (FU) Berlin
offiziell eingeweiht worden. Auf dem Veterinärmedizinischen
Campus Düppel
wurde das europaweit einzigartige For-
schungsgebäude feierlich im Beisein zahlreicher
namhafter Gäste, darunter auch
Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident der DVG,
eröffnet. Nach der Eröffnungsansprache
sowie der Verleihung der „Goldenen Ehrennadel
der FU Berlin“ an Prof. Dr. Lothar H.
Wieler durch den Präsidenten der FU Berlin,
Univ.- Prof. Dr. Günter M. Ziegler, konnten
sich die geladenen Gäste einen ersten
Einblick von dem TZR sowie dessen infektionsmedizinischen
Laboren und Arbeitsplätzen
verschaffen.
Im sowohl überregional als auch international
agierenden TZR werden infektionsmedizinische
Grundlagenforschung,
Hygienefächer und tiermedizinisch-klinische
Fächer vereint und Fragestellungen
der Resistenzforschung bearbeitet. Gemeinsames
Ziel ist, die wachsende Anreicherung
des Resistoms (der Resistenzeigenschaften
aller Infektionserreger; Bakterien,
Pilze, Viren und Parasiten) in der
Tiermedizin einzudämmen. Zugleich wird
im TZR der gemeinsamen übergreifenden
Resistenzproblematik in Human- und Tiermedizin
auch im Sinne des „One health“-
Ansatzes nachgegangen.
74
DVG-Forum 01/2022
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN
Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut bewertet den
Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen
aus und berät die Bundesregierung.
Aktuelle Hinweise und Stellungnahmen:
• Leitlinie zur Impfung von Fischen
(01.01.2022)
Die StIKo Vet legt hier die erste Leitlinie
zur Impfung von Fischen vor. Tierärzten
und Teichwirten soll damit ein Überblick
über wichtige Impfindikationen bei in
Deutschland gehaltenen Nutzfischen gegeben
werden, dies umfasst u. a. Forellen,
Forellenartige sowie Karpfen, Aale und
Europäische Welse. Der Aufbau orientiert
sich an den Leitlinien der anderen Tierarten:
Im eigentlichen Empfehlungsteil
werden wichtige, impfpräventable Erkrankungen
anhand der Impfampel eingeordnet.
Anschließend werden Hinweise
zu den gesetzlichen Regelungen unter
Berücksichtigung der noch nicht abgeschlossenen
Anpassung an das neue EU-
Tiergesundheitsrecht gegeben. In den
Fachinformationen wird zunächst auf
Besonderheiten des Immunsystems von
Fischen sowie auf Besonderheiten bei der
Anwendung von Impfstoffen bei Fischen
eingegangen. Anschließend folgen detaillierte
Informationen zu den einzelnen
Krankheiten sowie zu den zugehörigen
Impfstoffen. Dabei ist zu beachten, dass
in Deutschland zur Anwendung an Fischen
nur sehr wenige Impfstoffe regulär
zugelassen sind. Abhilfe kann durch
Verwendung von im EU-Ausland zugelassenen
oder von bestandsspezifischen
Impfstoffen geschaffen werden. Soweit
die Informationen verfügbar waren, wird
auf entsprechende Produkte in anderen
europäischen Ländern verwiesen.
• Stellungnahme zum Injektionsstellen-assoziierten
Sarkom bei der
Katze (29.09.2021)
Das Feline Injektionsstellen-assoziierte
Sarkom ist ein invasiv wachsendes und
metastasierendes Sarkom der Katze, das
mit einer Häufigkeit von ca. 1:10.000
auftritt. Es entsteht durch Entzündungsreaktionen,
die iatrogen durch Injektionen
von reizenden Substanzen, z. B.
Impfstoffen, verursacht werden können.
Um das Risiko einer Sarkombildung zu
minimieren, wird empfohlen, die Anzahl
der Impfungen auf das notwendige Maß
zu beschränken; möglichst wenig reizende
Präparate, z. B. nicht-adjuvantierte
Impfstoffe, zu verwenden; und an Applikationsstellen
zu injizieren, die eine
vollständige Resektion eines Sarkoms
erlauben, d. h. subkutane Injektionen
distal in die Gliedmaßen, zwischen Knieund
Sprunggelenk (möglichst nah am
Sprunggelenk) oder unterhalb des Ellbogengelenks
zu applizieren. Nur in Ausnahmefällen
sollte in die ventrolaterale
Bauchwand injiziert werden.
• Die StiKo als App
Seit dem 01.07.2021 gibt es eine StIKo-
Vet-App für mobile Endgeräte. Die App
soll den Zugang zu den Impfempfehlungen
und Stellungnahmen der StIKo
Vet erleichtern. Die Anwendung wurde
so intuitiv wie möglich gestaltet. Es
gibt drei wesentliche Bereiche „Impftabelle“,
„Stellungnahmen“ und „Leitlinien“.
Die Anwendung kann kostenfrei
im Apple Store sowie im Google Playstore
unter „StIKo Vet“ heruntergeladen
werden.
Die Hinweise und Stellungnahmen der StI-
Ko Vet stehen online zum Download zur
Verfügung: q https://stiko-vet.fli.de/
ESCCAP – aktuelle Informationen und Factsheets
ESCCAP (European Scientific Counsel Companion
Animal Parasites ) bietet sowohl
TierärztInnen als auch TierhalterInnen unabhängige
Informationen zu Parasiten bei
Hund und Katze, kleinen Heimtieren wie
Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamstern
sowie bei Pferden. Von Würmern, Flöhen
und Zecken über Läuse und Mücken
bis zu Hautpilzen und Einzellern wie Giardien
und Toxplasma werden fachlich fundierte
und verständliche Informationen
gegeben. Auf der Webseite von ESCCAP
stehen unter dem Button für TierärztInnen
und TFA Empfehlungen und Factsheets
zum Download sowie auch Informationsfilme
und kurze E-Learning-Sequenzen
(„Lösen Sie den klinischen Fall“) zur Verfügung:
q https://www.esccap.de/
DVG-Forum 01/2022 75
PUBLIKATIONEN
Aktuelle Publikationen im DVG-Verlag
Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen können im Webshop auf der DVG-Homepage bestellt werden:
Online Marketing Guide für
Tierärztinnen und Tierärzte 2022 – Ein
Leitfaden zur praktischen Umsetzung
von M. Dilly und R. Dihen (2022),
19,80 Euro
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis:
Für dieses Buch kann kein
Mitgliederrabatt gewährt werden.
65. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe
„Pathologie“
online, 04.–06.03.2022,
10,00 Euro
Abschlussbericht: Sofortmaßnahmen
zur Vermeidung länger anhaltender
erheblicher Schmerzen und Leiden bei
schwer erkrankten/verletzten
Schweinen durch rechtzeitige Tötung
von Elisabeth große Beilage (2022),
14,00 Euro
Abschlussbericht zu Elisabeth große
Beilage (2017): Untersuchungen an
verendeten/getöteten Schweinen in
Verarbeitungsbetrieben für tierische
Nebenprodukte
1. Tagung der DVG-Fachgruppe
Didaktik und Kommunikation
online, 20.–21.09.2021,
7,50 Euro
Dieses Buch ist ausschließlich als als
pdf-Datei erhältlich.
Kühe – Klima – Käsespätzle –
Gegenwärtige Herausforderungen für
Eutergesundheit und Milchqualität
Tagung der AG Eutergesundheit,
online, 14.–15.03.2022,
15,00 Euro
Wird Tierschutz dem Geschlecht
gerecht? Zum Umgang mit
männlichen und weiblichen Tieren
27. Int. Fachtagung zum Thema
Tierschutz, Tagungsband mit
ausführlichen Manuskripten der
Vorträge, online, 23.–25.03.2022,
30,00 Euro
7. Tagung der DVG-Arbeitsgruppe
Lasermedizin
online, 09.10.2021,
10,00 Euro
76
DVG-Forum 01/2022
PUBLIKATIONEN
Die Liste mit allen Publikationen der DVG finden Sie aus Platzgründen online unter:
q https://www.dvg.net/verlagshop/buecher-bestell-liste/
100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten
Hannover und online, 01.–02.07.2021,
10,00 Euro
DGK-DVG: Augsburger Thementage
Kleinsäuger – Neurologie bei
Kleinsäugern von A bis Z
Augsburg und online, 25.–27.03.2022,
15,00 Euro
101. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten
Hannover und online, 04.–05.11.2021,
10,00 Euro
DGK-DVG: Kölner Thementage Patient
Katze: Die multimorbide Katze
Köln und online, 23.–24.04.2022,
15,00 Euro
DGK-DVG: Erfurter Thementage:
Harntrakt bei Hund und Katze –
Von allen Seiten betrachtet
Erfurt, 13.–15.05.2022,
15,00 Euro
Auf Wunsch sind einige Tagungsbände auch als pdf-Datei erhältlich. Dies können Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop angeben.
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand
(bei Versand innerhalb Deutschlands: 1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).
DVG-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im DVG-Verlag
(excl. Blauer Hund und excl. Online Marketing Guide)!
Webshop zur Bücherbestellung:
q https://www.dvg.net/verlagshop/bestellung/
DVG-Forum 01/2022 77
TAGUNGSKALENDER 2022/2023
Tagungen 2022/2023 (Bitte vergewissern Sie sich, ob und in welchem Format die Veranstaltungen stattfinden.
Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.dvg.de)
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort
Tagung der Tierärztlichen Plattform
Tierschutz (TPT)
Tierärztliche Plattform
Tierschutz (TPT)
24. – 25.06.2022 Fulda und online
Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 24. – 26.06.2022 Gießen
DACh-Epidemiologietagung
Tagung der FG Kleine Wiederkäuer
und Neuweltkamele
9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag
(Kleintiere, Heimtiere, Nutztiere, Pferde,
Öffentl. Dienst, Telemedizin, Seminare, TFA)
40. Jahrestagung der FG AVID –
Schwerpunkt Bakteriologie
DGT-Seminar: Perioperatives Management des
Zahnpatienten während der Anästhesie
DVG-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde, Rinder,
Schweine, Bienen, Lasermedizin, Tierernährung,
Verhaltensmed., Naturheilverf./Regulationsmed.)
62. Arbeitstagung des DVG-Arbeitsgebietes
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz
FG Epidemiologie und
Dokumentation
FG Kleine Wiederkäuer und
Neuweltkamele
DVG, Tierärztekammern
Westfalen-Lippe & Nordrhein
31.08. – 02.09.2022 Oldenburg
08. – 09.09.2022 Triesdorf
09. – 11.09.2022 Dortmund
FG AVID 14. – 16.09.2022 Kloster Banz und online
Deutsche Gesellschaft für
Tierzahnheilkunde (DGT-DVG)
04.10.2022 online
DVG 13. – 15.10.2022 Berlin + digital
AG Lebensmittelsicherheit
und Verbraucherschutz
25. – 28.10.2022 Garmisch-Partenkirchen
und online
103. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 03. – 04.11.2022 Hannover und online
8. Tagung der AG Lasermedizin der DGK-DVG AG Lasermedizin der DGK-DVG 18. – 20.11.2022 Augsburg
54. Internationale Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und Tierhaltung 24. – 26.11.2022 Freiburg i. Br. und online
DGK-DVG: Dresdner Thementage Neurologie
DGT-Weiterbildungsreihe für TFA 2023
Deutsche Gesellschaft für
Kleintiermedizin (DGK-DVG),
DVG
Deutsche Gesellschaft für
Tierzahnheilkunde (DGT-DVG)
31. Jahrestagung der Fachgruppe InnLab FG Innere Medizin und
klinische Labordiagnostik
(InnLab)
56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie
der Fortpflanzung, gleichzeitig
48. Vet.-Hum.med. Gemeinschaftstagung
66. Jahrestagung und 28. Schnittseminar
der DVG-Fachgruppe Pathologie
FG Reproduktionsmedizin,
DGRM
13. – 15.01.2023 Dresden
14.01. – 12.11.2023 Neufahrn / Ndby.
03. – 04.02.2023 Göttingen
01. – 03.03.2023 Münster
FG Pathologie 03. – 05.03.2023 Fulda
Tierschutztagung 2023 FG Tierschutz 16. – 18.03.2023 München
104. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 25. – 26.05.2023 Hannover
78 DVG-Forum 01/2022
Änderungen vorbehalten
Anmeldung
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten
Daten bin ich einverstanden.
Titel & Name …………..……………………..………………………………………………
Vorname ………………………………………………………………………………………
geb. am ……………………………………………………………………………………….
Straße …………………………………………………………………………………………
PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….
Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..
Anschrift:
An der Alten Post 2
D-35390 Gießen
Kontakt:
Telefon:
+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0
E-Mail: info@dvg.de
Internet: www.dvg.de
Bankverbindung:
Volksbank Mittelhessen eG
IBAN:
DE 08 5139 0000 0006 9549 28
BIC:
VBMHDE5F
Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………
E-Mail ………………………………………………………………………………………….
Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:
€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder
€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)
erteile ich der DVG e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto
(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!
Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen
eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.
Kleintierpraxis – das Journal der DGK-DVG – möchte ich abonnieren.
Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang
noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein
Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt
geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH
(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem
Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei
Austritt aus der DVG endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei
der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.
Tierärztliche Praxis – das Journal der DVG-Fachgruppen InnLab, Pathologie,
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als
DVG-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.
Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G
Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme
Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der DVG endet das
Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG
gekündigt werden.
DVG-Forum
Ich erhalte das DVG-Forum, die Mitgliederzeitschrift der DVG, 2x pro Jahr als digitale
Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.
Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das DVG-Forum per Post erhalten.
Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….
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Bitte schicken an: DVG e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.
SEPA-Lastschriftmandat
Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der DVG widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden
Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei
Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:
Anschrift:
DVG e.V.
An der Alten Post 2
35390 Gießen
Kontakt:
Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0
E-Mail: info@dvg.de
www.dvg.de
Name & Vorname des DVG-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
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