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DVG_LAYOUT_01_2022_ONLINE

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19. Jahrgang 1/<strong>2022</strong><br />

Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />

Fachgruppe im Fokus<br />

Pathologie<br />

Seite 52


ROCKY (6),<br />

seit vier Wochen<br />

wieder im Training<br />

dank HANFÖL MIT CBD<br />

Einzelfuttermittel für Hunde und Katzen<br />

Reines Naturprodukt mit natürlichem<br />

CBD-Anteil und essenziellen Fettsäuren –<br />

exklusiv beim Tierarzt.<br />

08 00/66 55 320 (Kostenfreie Service-Nummer)<br />

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EDITORIAL<br />

Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ein Wort, das uns in Pandemie- und Kriegszeiten<br />

nicht aus dem Kopf geht, ist das<br />

Wort „Zukunft“. Zukunft, freudige Erwartung<br />

oder unbestimmte Angst?<br />

Was sagt der Duden zum Wort „Zukunft“?<br />

Zeit, die noch bevorsteht, die noch<br />

nicht da ist; die erst kommende oder künftige<br />

Zeit (und das in ihr zu Erwartende), jemandes<br />

persönliches, zukünftiges Leben;<br />

jemandes noch in der Zukunft liegender Lebensweg,<br />

das auf jemanden Zukommende.<br />

Das auf jemanden Zukommende impliziert<br />

etwas Unausweichliches und steht<br />

im Gegensatz zu „Zukunft gestalten“. Wie<br />

können wir in der Gegenwart agieren, um<br />

Einfluss auf die Zukunft zu erhalten? Oder<br />

handeln, als gäbe es kein Morgen?<br />

In dieser Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums beschäftigen<br />

wir uns mit Weichenstellungen,<br />

die die <strong>DVG</strong> zu dem gemacht haben,<br />

was sie heute ist. Prof. Eugen Weiß‘ Weitsicht<br />

ist es zu verdanken, dass die <strong>DVG</strong> Service<br />

GmbH unter der Trägerschaft des Vereins<br />

„Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft“<br />

im Jahr 2002 gegründet wurde<br />

und nun auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit<br />

zurückblicken kann.<br />

Eng mit der Zukunft des tierärztlichen<br />

Berufsstandes ist der wissenschaftliche<br />

Nachwuchs verbunden. Perspektivlosigkeit<br />

und Zukunftsängste führen dazu, dass<br />

den Universitäten die tragende Säule der<br />

Institute und Kliniken abhandenkommt.<br />

Details einer Umfrage werden in Kürze veröffentlicht.<br />

Die Initiative Wissenschaftliche<br />

Mitarbeitende (IWiMi) der <strong>DVG</strong> bietet<br />

ein Forum zum Austausch und zur Positionierung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

zu den Herausforderungen an den<br />

Universitäten. Ein erstes öffentliches Treffen<br />

fand bereits virtuell im März statt.<br />

Um PraktikumstierärztInnen auf ihre<br />

Rolle als Lehrende vorzubereiten, entwickelt<br />

die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />

unter Federführung von Frau<br />

Prof. Mahtab Bahramsoltani derzeit einen<br />

vierstündigen E-Learning-Kurs. Auch dieses<br />

Projekt befasst sich mit der Zukunftssicherung<br />

des Berufsstandes durch qualifizierte<br />

Weiterbildung.<br />

In den letzten beiden Jahren hat die<br />

<strong>DVG</strong> ihr Portfolio an Präsenz-, Hybrid- und<br />

virtuellen Veranstaltungen erweitert. Wir<br />

sind den ReferentInnen dankbar, dass sie<br />

sich auf alle Formate einlassen und freuen<br />

uns, dass die TeilnehmerInnen die Angebote<br />

gerne annehmen.<br />

In diesem Jahr fällt die Entscheidung<br />

zur Teilnahme an passenden Tagungen<br />

und Kongressen nicht leicht. Wir würden<br />

uns freuen, Sie zahlreich beim Nordrhein-<br />

Westfälischen Tierärztetag und dem <strong>DVG</strong>-<br />

Vet-Congress zu begrüßen, um nur zwei<br />

Events herauszugreifen.<br />

Fachgruppe im Fokus ist in dieser Ausgabe<br />

die Fachgruppe „Pathologie“. Lesen<br />

Sie Informatives zur Geschichte und Perspektiven<br />

dieser erfolgreichen Gruppe und<br />

erfahren Sie spannende Ergebnisse der<br />

letzten Tagung.<br />

Selbstverständlich gibt es auch Interessantes<br />

über die Geschäftsstelle zu berichten,<br />

wie auch zu Preisverleihungen,<br />

Personen und Institutionen wie das kürzlich<br />

eingeweihte Tiermedizinische Zentrum<br />

für Resistenzforschung (TZR).<br />

Um in der Zukunft bestehen zu können,<br />

braucht es auch den souveränen Umgang<br />

mit neuen Medien. Der Online Marketing<br />

Guide für Tierärztinnen und Tierärzte<br />

der Autoren Dilly und Dihen, erschienen<br />

im <strong>DVG</strong>-Verlag, unterstützt dabei und<br />

knüpft an den beliebten Podcast an.<br />

Zu allen diesen Themen finden Sie weitere<br />

Informationen im vorliegenden Heft.<br />

Dem Dessauer Zukunftskreis gratulieren<br />

wir herzlich zum 10-jährigen Jubiläum!<br />

Der Kreis analysiert Chancen und Risiken<br />

der Tiermedizin und erarbeitet Perspektiven<br />

und Lösungen für die Zukunft.<br />

Sehen wir die Zukunft nicht als das unausweichlich<br />

auf uns Zukommende, sondern<br />

gestalten wir sie aktiv! Ganz im Sinne<br />

von Karl Jaspers, dt. Philosoph (1883–1969):<br />

„Die Zukunft ist als Raum der Möglichkeiten<br />

der Raum unserer Freiheit.“<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

und Entdecken der vielen Facetten<br />

Ihrer <strong>DVG</strong>!<br />

PD Dr. Susanne Alldinger<br />

Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong><br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 1


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

PD Dr. Susanne Alldinger . . . . . . . . . . . . 1<br />

<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

20 Jahre <strong>DVG</strong> Service GmbH . . . . . . . . . . . 4<br />

Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer . . . . . . 4<br />

9. NRW-Tierärztetag in Dortmund . . . . . . . . . 5<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2022</strong> Berlin + digital . . . . . . . 6<br />

DFG-Fachkollegienwahl . . . . . . . . . . . . .6<br />

Erstes Online-Meeting von IWiMi . . . . . . . . . 8<br />

Hilfe für die Ukraine . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Internationales Engagement der <strong>DVG</strong> . . . . . . . .9<br />

<strong>DVG</strong>-Forum digital und gedruckt . . . . . . . . . 10<br />

ARBEITSGEBIETE<br />

• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 12<br />

Fachgruppe „Innere Medizin und<br />

klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .26<br />

Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />

(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>) . . . . 30<br />

Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . 30<br />

Fachgruppe „Naturheilverfahren und<br />

Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . . . 33<br />

Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 34<br />

• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“ . . . . 36<br />

Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 42<br />

Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . .42<br />

• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />

Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />

UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />

Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 44<br />

Fachgruppe „Milchhygiene“ . . . . . . . . . . 44<br />

Dreiländer Summer School „Vet Food Science“ . . . . 44<br />

AG Eutergesundheit . . . . . . . . . . . . . 45<br />

• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“ . . . . . . 46<br />

Fachgruppe „Tierschutz“ . . . . . . . . . . . . 47<br />

Tierärztliche Plattform Tierschutz (TPT) . . . . . . . 49<br />

Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen<br />

und Leiden erkrankter oder verletzter Schweine . . 49<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong><br />

• ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

Arbeitskreis „Respiratorisches System“ . . . . . . . 50<br />

Arbeitskreis „Forensische Veterinärmedizin“ . . . . . 50<br />

FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . 52<br />

STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Martin-Lerche-Wissenschaftspreis <strong>2022</strong> . . . . . . 60<br />

Anton-Mayr-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . .61<br />

Ausschreibung des Bruns-Preises 2023 . . . . . . . 61<br />

Höhner-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Klös-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Richard-Völker-Medaille <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . 63<br />

NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

Neue <strong>DVG</strong>-Mitarbeiterin . . . . . . . . . . . . 65<br />

<strong>DVG</strong> on tour . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Werde Schnuppermitglied . . . . . . . . . . . 65<br />

Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . . 66<br />

In eigener Sache –<br />

Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse . . . . 66<br />

PERSONEN<br />

Prof. Zentek Vorsitzender des Fakultätentages . . . . 67<br />

Prof. Tipold seit 20 Jahren im Amt . . . . . . . . . 67<br />

Internationale Ehrung für Prof. Volk . . . . . . . . 68<br />

Gottfried Brem ausgezeichnet . . . . . . . . . . 68<br />

Neue Fachgruppenleiter . . . . . . . . . . . . 69<br />

In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz . . . . . . . . . 72<br />

Nachruf auf Dr. Zdzislaw Boryczko . . . . . . . . 72<br />

AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

Tierärztlicher Nachwuchs / Tierärztemangel . . . . . 73<br />

Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung . . 74<br />

Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet . . . . . . . 75<br />

ESCCAP - Informationen und Factsheets . . . . . . 75<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 76<br />

TAGUNGSKALENDER <strong>2022</strong>/2023 . . . . . . . . 78<br />

IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />

Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />

22<br />

Deutsche buiatrische<br />

Gesellschaft<br />

Fachgruppe<br />

Pferdekrankheiten<br />

Chirurgie<br />

Fachgruppe<br />

Tierernährung<br />

Verhaltensmedizin<br />

& Bissprävention<br />

Naturheilverfahren<br />

und<br />

Regulationsmedizin<br />

Versuchstierkunde<br />

Reproduktionsmedizin<br />

Schweinekrankheiten<br />

Tierzucht & Genomik<br />

Tropenvet.<br />

med. & Int.<br />

Tiergsundheit<br />

AK Forensische<br />

Veterinärmedizin<br />

AG Katzenmedizin<br />

der DGK-<strong>DVG</strong><br />

AG Neurologie<br />

der DGK-<strong>DVG</strong><br />

AG Kleinsäuger<br />

der DGK-<strong>DVG</strong><br />

AG Gastroenterologie<br />

AG Pferdeophthalmologie<br />

Studierende &<br />

DoktorandInnen<br />

Seminare<br />

TFA<br />

VET-Messe<br />

Service GmbH<br />

An der Alten Post 2<br />

35390 Gießen<br />

info@dvg.de<br />

www.dvg.de<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft e. V.<br />

Präsident:<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. (Bursa) Dr. h. c. (Torun)<br />

Martin Kramer<br />

Vizepräsident, Schatzmeister:<br />

Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />

ISSN 1861-907X<br />

Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

PD Dr. Susanne Alldinger und<br />

Dr. Marion Selig<br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Internet: www.dvg.de<br />

Registergericht Gießen<br />

Handelsregister Nr. HRB 3877<br />

Fotos Titelseite:<br />

Institut für Pathologie der Stiftung<br />

Tierärztliche Hochschule Hannover, von<br />

links oben im Uhrzeigersinn: Heatmap<br />

Sharpened, Bartagame mit Skoliose,<br />

Neuron mit Toxoplasmen, Bezoar beim<br />

Reh, Mitose, Neuron Immunfluoreszenz.<br />

Verlag:<br />

Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

Druck und Bindung:<br />

Druckerei Bender GmbH<br />

Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />

Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />

E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />

Internet: www.druckerei-bender.de<br />

Layout / Bildbearbeitung:<br />

Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de<br />

IMPRESSUM<br />

Vet Congress_<strong>2022</strong>_Anzeige Forum_halbe Seite.indd 1 <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong> 08:27:41<br />

Anzeigen:<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0<br />

forum@dvg.de<br />

Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />

in einer Print-Ausgabe.<br />

Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />

Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />

Mediadaten:<br />

www.dvg.de t Über uns t <strong>DVG</strong>-Forum<br />

Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.<br />

Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />

Beiträge liegt bei den Verfassern. Der auszugsweise<br />

Abdruck ist unter Angabe der<br />

Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />

Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />

und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />

Forum gelten für alle Geschlechter.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 3


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

20 Jahre <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen Weiß, zu dieser Zeit <strong>DVG</strong>-<br />

Schatzmeister, gratuliert Frau PD Dr. Alldinger zu<br />

ihrer Amtseinführung 2006. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Die <strong>DVG</strong> als eingetragener Verein ist die wissenschaftliche<br />

Gesellschaft der Veterinärmedizin.<br />

Sie lebt durch das Engagement<br />

ihrer Mitglieder, die in 40 Fachgruppen und<br />

mehreren Arbeitskreisen organisiert sind,<br />

sich in ihren jeweiligen Fachgebieten sowie<br />

auch interdisziplinär austauschen und vernetzen<br />

und zu Forschung und Fortschritt<br />

zum Wohl von Tier und Mensch beitragen.<br />

Austausch und Vernetzung sind u. a.<br />

auf Tagungen und Kongressen möglich.<br />

Um Veranstaltungen professionell und auf<br />

hohem Niveau anbieten und durchführen<br />

zu können und um den gesetzlichen Regelungen<br />

Rechnung zu tragen, wurde vor 20<br />

Jahren die <strong>DVG</strong> Service GmbH gegründet,<br />

die seitdem sämtliche wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten des Vereins übernimmt. Vorsitzender<br />

der <strong>DVG</strong> e. V. war zu diesem Zeitpunkt<br />

Prof. Dr. Holger Martens (Berlin),<br />

Schatzmeister war Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen<br />

Weiß (Gießen). Weiterhin bestand der Vorstand<br />

aus Prof. Dr. Dr. h.c. Eckehard Deegen<br />

(Hannover), Prof. Dr. Dr. h.c. Karsten<br />

Fehlhaber (Leipzig), Prof. Dr. Volker Moennig<br />

(Hannover) und Prof. Dr. Eckard Wolf<br />

(München). Insbesondere Eugen Weiß hatte<br />

sich sehr für die Gründung der GmbH<br />

eingesetzt. Zum 31.07.2002 erfolgte der<br />

Eintrag ins Handelsregister. Gesellschafter<br />

der <strong>DVG</strong> Service GmbH ist die <strong>DVG</strong> e. V.,<br />

vertreten durch den Vorstand.<br />

Nachdem zu Beginn zunächst Dr. Cornelie<br />

Jäger und dann Dr. Sven Kilian die Geschäftsführung<br />

übernommen hatten, wurde<br />

PD Dr. Susanne Alldinger zum <strong>01</strong>.03.2006<br />

eingestellt und ist seit dem <strong>01</strong>.09.2006 Geschäftsführerin<br />

der <strong>DVG</strong> Service GmbH.<br />

Insbesondere die letzten beiden Jahre<br />

waren für die Veranstalter von Tagungen<br />

und Kongressen eine große Herausforderung.<br />

Die <strong>DVG</strong> Service GmbH hat diese Herausforderung<br />

angenommen und ist gut<br />

aufgestellt, um auch künftig ihre Leistungen<br />

in modernen und zeitgemäßen Formaten<br />

anzubieten. So hat sie mit dem<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2021 den ersten großen<br />

Hybrid-Kongress der Veterinärmedizin<br />

nach Ausbruch der Pandemie erfolgreich<br />

durchgeführt.<br />

Die nächsten 20 Jahre können also<br />

kommen …<br />

•<br />

Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer<br />

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Martin Kramer (2.v.r.) durch die Nikolaus-Kopernikus-Universität<br />

Toruń. Foto: Kramer<br />

Die Ehrung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde<br />

durch den Rektor der Nikolaus-<br />

Korpernikus-Universität in Torun (Polen),<br />

Prof. Dr. Andrzej Sokala. Prof. Kramer, der<br />

seit 22. November 2021 das Amt des Vizepräsidenten<br />

für Forschung und Förderung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses der<br />

Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen innehat,<br />

nahm die Auszeichnung am 19. Februar<br />

<strong>2022</strong> persönlich entgegen. Er wurde<br />

damit für seine herausragenden Leistungen<br />

zur Entwicklung der Kleintierchirurgie,<br />

der modernen bildgebenden Verfahren sowie<br />

für seinen Einsatz in der tierärztlichen<br />

Ausbildung geehrt.<br />

Prof. Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik<br />

für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich<br />

Veterinärmedizin der JLU und war von<br />

4<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

2<strong>01</strong>0 bis November 2021 außerdem Dekan<br />

des Fachbereichs. Nach seiner Approbation<br />

zum Tierarzt begann Kramer im Januar 1987<br />

seine Tätigkeit an der damaligen Chirurgischen<br />

Veterinärklinik in Gießen, wo er 1992<br />

promoviert wurde. Im Jahr 1994 wurde er<br />

Fachtierarzt für Chirurgie, 2000 für Röntgendiagnostik<br />

und andere bildgebende<br />

Verfahren sowie 2007 bzw. 2009 für Kleinund<br />

Heimtiere & Kleintierchirurgie. Im Jahr<br />

1998 wurde er Diplomate des European College<br />

of Veterinary Diagnostic Imaging (Dip.<br />

ECVDI). Ende 1999 habilitierte sich Prof. Kramer<br />

für die Gebiete Kleintierchirurgie und<br />

bildgebende Verfahren. Nach einem Aufenthalt<br />

in Knoxville/ Tennessee, USA, übernahm<br />

Kramer Ende 2000 zunächst eine<br />

Gastprofessur in Gent, Belgien, ehe er im<br />

Oktober 20<strong>01</strong> dort den Ruf auf die Professur<br />

für Weichteilchirurgie bei Kleintieren<br />

annahm. Im September 2003 kehrte Prof.<br />

Kramer nach Gießen zurück und erhielt die<br />

Professur für Kleintierchirurgie an der JLU.<br />

Kurz darauf wurde er geschäftsführender<br />

Direktor der Klinik für Kleintiere und bald<br />

des neu gegründeten Klinikums Veterinärmedizin<br />

der JLU. Neben zahlreichen Publikationen<br />

und der Abfassung tiermedizinischer<br />

Lehrbücher sowie der Betreuung vieler<br />

Doktorandinnen und Doktoranden<br />

engagiert sich Prof. Kramer hochschulpolitisch<br />

und berufspolitisch, so beispielsweise<br />

seit 2004 in der Bundestierärztekammer<br />

(seit 2<strong>01</strong>5 als BTK-Präsidiumsmitglied verantwortlich<br />

für Forschung, Ausbildung<br />

und Industrie). Seit 2<strong>01</strong>5 ist Prof. Kramer<br />

außerdem Präsident der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft (<strong>DVG</strong>).<br />

Für seine wissenschaftlichen Verdienste<br />

und sein außergewöhnliches fachliches<br />

Engagement wurde Prof. Kramer bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2<strong>01</strong>1 wurde<br />

ihm in der Türkei die Ehrendoktorwürde<br />

der Uludag Universität Bursa verliehen.<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>9 erhielt Prof. Kramer die Nieberle-Plakette<br />

der Landestierärztekammer<br />

Baden-Württemberg für seine Leistungen<br />

im Bereich der bildgebenden Verfahren.•<br />

9. NRW-Tierärztetag<br />

in Dortmund<br />

Vom 9. bis 12. September <strong>2022</strong> findet in<br />

Dortmund der 9. Nordrhein-Westfälische<br />

Tierärztetag unter dem Leitthema „One<br />

Health im Zeitalter der Globalisierung“<br />

statt.<br />

Auf dem Tierärztetag erwarten Sie Veranstaltungen<br />

zu Klein- und Heimtieren,<br />

Nutztieren, Pferden und zur Tätigkeit im<br />

Öffentlichen Dienst. Ein Block widmet sich<br />

den Chancen und Risiken der Telemedizin.<br />

Tiermedizinische Fachangestellte können<br />

sich auf ein Vortragsprogramm sowie auf<br />

ein Seminar freuen. Auf der Industrieausstellung<br />

können Sie stöbern, sich über<br />

neue Produkte und Equipment informieren<br />

sowie Kolleginnen und Kollegen treffen.<br />

Veranstaltungen auf dem<br />

9. NRW-Tierärztetag<br />

Freitag, 09.09.<strong>2022</strong><br />

• Vortragsprogramm Rechtsgrundlagen<br />

• Vortragsprogramm Telemedizin (allgemein<br />

sowie parallele Sessions Kleintierpraxis,<br />

tierärztliche Bestandsbetreuung,<br />

Pferdepraxis)<br />

• parallele Streams (Kleintiere, Nutztiere,<br />

Pferde, Öffentlicher Dienst)<br />

Samstag, 10.09.<strong>2022</strong><br />

• parallele Streams:<br />

– Fachprogramm Kleintiere: Jungtiererkrankungen<br />

– Fachprogramm Heimtiere: u. a. Notfälle,<br />

Trächtigkeit, Geburt, Kastration,<br />

Otitis, Zähne<br />

– Hauptprogramm Nutztiere: Fachprogramm<br />

Schweine (Lahmheiten) und<br />

Fachprogramm Rinder (u. a. Tierseuchen)<br />

– Fachprogramm Pferde: Sprunggelenk<br />

Seminare<br />

• Verhaltensmedizin: Schwierige Hunde<br />

(10.+ 11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• Heimtiere: Labordiagnostik<br />

(11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• Röntgenaktualisierung (11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• Business-Coaching in der Pferdepraxis<br />

(11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• Praxisgründung (11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• Praxisabgabe (11.09.<strong>2022</strong>)<br />

Veranstaltungen für TFA<br />

• Samstag (10.09.<strong>2022</strong>): Vortragsprogramm<br />

– Jungtiere<br />

• Sonntag (11.09.<strong>2022</strong>): Seminar<br />

Strahlenschutz<br />

Auf der Kongresswebseite finden Sie das<br />

vollständige Programm, die Online-Anmeldung<br />

und weitere Informationen:<br />

q https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/<br />

Veranstalter des Tierärztetages ist die <strong>DVG</strong>;<br />

fachliche Mit-Koordinatoren sind die Tierärztekammern<br />

Westfalen-Lippe und Nordrhein.<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 5


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2022</strong> – vor Ort in Berlin + digital<br />

Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress, einer<br />

der größten Kongresse der<br />

Veterinärmedizin im deutschsprachigen<br />

Raum, findet in<br />

diesem Jahr vom 13. bis 15. Oktober<br />

erneut als Hybrid-Event<br />

statt.<br />

Das bedeutet, Sie haben alle Optionen<br />

und können Ihre Teilnahme ganz nach<br />

Ihren Wünschen gestalten:<br />

• Nehmen Sie vor Ort im Estrel Congress<br />

Center in Berlin teil, nutzen Sie die<br />

Möglichkeit zum Austausch mit Kolleginnen<br />

und Kollegen und besuchen Sie<br />

die umfangreiche und innovative VET-<br />

Messe.<br />

• Oder verfolgen Sie die Vortragsveranstaltungen<br />

bequem von zu Hause, von<br />

unterwegs oder von Ihrem Arbeitsplatz<br />

aus.<br />

• Die Mediathek mit den Aufzeichnungen<br />

oder Videos der Vorträge steht<br />

nach dem Kongress wieder für mehrere<br />

Wochen zur Verfügung.<br />

Zahlreiche <strong>DVG</strong>-Fachgruppen beteiligen<br />

sich am Kongress, so dass ein vielfältiges<br />

Angebot an Veranstaltungen auf Sie wartet.<br />

Und es gibt eine Veränderung im Programmablauf:<br />

Die Eröffnungsveranstaltung<br />

mit Festvortrag und Preisverleihungen<br />

findet bereits am Donnerstag, den 13.<br />

Oktober, ab 17:30 Uhr statt. Freuen Sie sich<br />

auf die anschließende typische „Berliner<br />

Sause“ mit Currywurst (auch vegan) und<br />

Musik. Das Vortragsprogramm beginnt<br />

dann am Freitag gleich morgens ab etwa<br />

8:30 Uhr. Wir freuen uns, Sie schon am<br />

Donnerstag, an dem wie sonst auch die Seminare<br />

stattfinden, begrüßen zu dürfen.<br />

Ablauf des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />

(Donnerstag, 13. bis Samstag, 15.10.<strong>2022</strong>)<br />

• Eröffnungsveranstaltung vor Ort und<br />

im Livestream: Donnerstag, 17:30 Uhr,<br />

anschließend „Berliner Sause“<br />

• Tagungen vor Ort und im Livestream:<br />

– 68. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong>,<br />

Schwerpunktthema: Der Generationenwechsel<br />

– Altbewährtes und Neues<br />

in der Kleintiermedizin<br />

– Freie Vorträge und Posterpräsentation<br />

der DGK-<strong>DVG</strong><br />

– Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />

– 5. Internationaler Kongress zur Pferdemedizin<br />

– Tagung zur Rindermedizin<br />

– Tagung zur Verhaltensmedizin<br />

• Tagungen vor Ort (für die Online-Teilnehmer<br />

sind in der Mediathek abrufbare<br />

Videos geplant)<br />

– Chirurgie, Anästhesie, Schweinekrankheiten,<br />

Bienen, Tropenveterinärmedizin<br />

und Int. Tiergesundheit, Tierernährung,<br />

Naturheilverfahren und Regulationsmedizin,<br />

Versuchstierkunde, Epidemiologie,<br />

Antibiotikaresistenz<br />

• Seminare vor Ort: Die Seminare finden<br />

am Donnerstag bis 17 Uhr ausschließlich<br />

vor Ort statt, darunter wieder etliche Seminare<br />

zur Kleintiermedizin sowie zur<br />

Pferdeophthalmologie, zu Minipigs, zur<br />

Verhaltensmedizin, zur Versuchstierkunde<br />

sowie zu Didaktik und Kommunikation.<br />

• 68. VET-Messe: Freitag und Samstag<br />

vor Ort<br />

Übrigens: Mit der <strong>DVG</strong> als Veranstalter ist<br />

der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress ein Kongress von<br />

TierärztInnen für TierärztInnen und der Gewinn<br />

fließt – anders als bei kommerziellen<br />

Unternehmen – durch die <strong>DVG</strong> wieder<br />

zur Tierärzteschaft zurück. So können z. B.<br />

NachwuchswissenschaftlerInnen gefördert<br />

oder weitere Fortbildungen und Tagungen<br />

organisiert werden.<br />

Wir freuen uns auf einen spannenden Kongress!<br />

Ihr <strong>DVG</strong>-Team<br />

•<br />

DFG-Fachkollegienwahl 2023<br />

Die <strong>DVG</strong> als wissenschaftliche Vereinigung<br />

wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) gebeten, eine Stellungnahme<br />

zur Fächerstruktur 2024 bis 2028<br />

abzugeben.<br />

Die <strong>DVG</strong> hat gemeinsam mit der Gesellschaft<br />

für Ernährungsphysiologie (GfE)<br />

empfohlen, die derzeitigen Fächer 207-07<br />

(Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung)<br />

und 207-08 (Tiermedizin) sowie deren Zuordnung<br />

zum Fachkollegium Agrar-, Forstwissenschaften<br />

und Tiermedizin beizubehalten.<br />

Der Senat der DFG ist dieser Empfehlung<br />

nachgekommen. Damit ist gewährleistet,<br />

dass der hohe Standard in der Begutachtung<br />

und Bewertung gehalten werden<br />

kann. <br />

•<br />

6<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


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Leistungsumfang entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB).


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Erstes Online-Meeting von IWiMi – Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />

Dr. Dora Bernigau (Leipzig) ist bei IWiMi aktiv. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Am 28. März fand ein erstes Online-Meeting<br />

der Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />

(IWiMi) statt. IWiMi ist eine<br />

unter dem Dach der <strong>DVG</strong> im November<br />

2021 gegründete Initiative, die auf die besonderen<br />

Anliegen der wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitenden an Universitäten oder anderen<br />

Einrichtungen aufmerksam machen<br />

möchte.<br />

Hintergrund<br />

Die <strong>DVG</strong> fühlt sich seit jeher als Wissenschaftsorganisation<br />

der Tiermedizin allen<br />

Bereichen tiermedizinischer Forschung<br />

verpflichtet. Wissenschaftlichen Mitarbeitenden,<br />

die auf dem Weg zur weiteren akademischen<br />

Qualifikation sind, kommt eine<br />

besondere Bedeutung zu. Sie stellen mit<br />

ihrem Können und ihrer Erfahrung die Basis<br />

dar, die für eine erfolgreiche wissenschaftliche<br />

Arbeit, aber auch die Erfüllung<br />

allgemeiner Dienstaufgaben, eine kontinuierliche<br />

Sicherung guter Lehre für Studierende<br />

und die Qualifikation von weiterem<br />

akademischem Nachwuchs unverzichtbar<br />

ist. Diese grundlegenden Tätigkeiten wissenschaftlicher<br />

Mitarbeitender für das<br />

Funktionieren ihrer Arbeitsbereiche werden<br />

nicht immer hinreichend wahrgenommen<br />

und gewürdigt. Zudem existierte bislang<br />

kein „Sprachrohr“ für ihre besonderen<br />

Anliegen. Um diese Funktion wahrzunehmen,<br />

wurde IWiMi unter dem Dach der <strong>DVG</strong><br />

standortübergreifend von Vertreter:innen<br />

der wissenschaftlichen Mitarbeitenden der<br />

fünf veterinärmedizinischen Bildungsstätten<br />

gegründet. Der <strong>DVG</strong>-Vorstand unterstützt<br />

die strukturelle Einbindung von<br />

IWiMi in die <strong>DVG</strong> ausdrücklich.<br />

Erstes Online-Meeting<br />

51 Teilnehmende loggten sich am 28. März<br />

zum ersten IWiMi-Meeting ein. Es wurden<br />

die Ergebnisse einer Umfrage unter den<br />

wissenschaftlichen Mitarbeitenden an<br />

den fünf deutschen veterinärmedizinischen<br />

Ausbildungsstätten vorgestellt. Anschließend<br />

fanden Diskussionen zu den<br />

Hauptgebieten der Umfrage (Kernarbeitszeiten/mobiles<br />

Arbeiten, Zielvereinbarungen,<br />

Weiterqualifikation/berufliche Zukunft,<br />

Unterschiede Kliniken – Institute) in<br />

Breakouträumen statt. Ein ausführlicher<br />

Bericht dazu ist geplant, ebenso wie weitere<br />

Treffen, um die nächsten Schritte festzulegen<br />

und ein Positionspapier zu entwickeln.<br />

Wer Interesse hat, bei IWiMi mitzuwirken<br />

oder an dem nächsten Treffen teilzunehmen,<br />

schickt bitte eine E-Mail an:<br />

veranstaltungen@dvg.de<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

•<br />

Hilfe für die Ukraine<br />

Seit mehreren Monaten herrscht in der Ukraine<br />

Krieg. Viele Menschen waren und sind<br />

bestürzt, spüren eine Hilf- und Fassungslosigkeit<br />

angesichts der Flut der erschütternden<br />

Bilder über Zerstörung und Flucht.<br />

Neben Millionen von Menschen sind auch<br />

Tiere in privater Haltung sowie in der Landwirtschaft<br />

und in weiteren Einrichtungen<br />

wie z. B. Zoos betroffen. Berichte über zurückgelassene<br />

Haustiere, Landwirte die keine<br />

finanziellen Mittel mehr haben, um ihre<br />

Tiere zu versorgen, Menschen mit ihren<br />

Hunden und Katzen in überfüllten Zügen,<br />

Flüchtende zu Pferd, um ihre Tiere nicht<br />

dem sicheren Tod zu überlassen, mehren<br />

sich und zeigen, welches Risiko Menschen<br />

einzugehen bereit sind, wenn das in Gefahr<br />

gerät, was ihnen besonders lieb ist. Und<br />

das ist eben nicht nur das Heimatland, sind<br />

nicht nur Familie und Freunde, sondern<br />

auch das in der Obhut befindliche Tier.<br />

8<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Wie können wir als Tierärztinnen und Tierärzte<br />

in dieser Situation helfen?<br />

• Die tierärztlichen Verbände haben Informationen<br />

über erleichterte Einreisebedingungen,<br />

Möglichkeiten der<br />

kostenfreien Behandlung bzw. Kostenerstattung<br />

von Tieren Geflüchteter etc.<br />

zusammengestellt und online zugänglich<br />

gemacht, z. B. auf folgenden Seiten:<br />

– http://www.dvg.de<br />

– https://<br />

www.bundestieraerztekammer.de<br />

– https://vetsforukraine.com/<br />

• Auf Anregung von Dr. Caroline Wöhr, Tagungsleiterin<br />

der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung,<br />

die kurz nach dem Ausbruch des<br />

Krieges stattfand, spendet die <strong>DVG</strong> je 5<br />

Euro pro Teilnehmer an der Tierschutztagung<br />

für Hilfsprojekte für landwirtschaftliche<br />

Nutz- und Großtiere und<br />

Tierschutzorganisationen zur Rettung<br />

von Heim- und Begleittieren in der Ukraine.<br />

• Die <strong>DVG</strong> bittet zudem um weitere<br />

Unterstützung für diesen Zweck. Wir<br />

freuen uns daher über jede Spende auf<br />

das folgende <strong>DVG</strong>-Konto (die Spenden<br />

werden dann an entsprechende Projekte<br />

weitergeleitet):<br />

Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft e.V.<br />

Volksbank Mittelhessen<br />

IBAN: DE08 5139 0000 0006 9549 28<br />

BIC: VBMHDE5F<br />

Bitte Spendenzweck angeben:<br />

Tierschutz Ukraine<br />

Bislang sind fast 5.000 Euro zusammengekommen<br />

(Stand: <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong>). Der <strong>DVG</strong>-<br />

Vorstand entscheidet, wohin genau die<br />

Spenden weitergeleitet werden. Wir werden<br />

Sie über die gespendete Gesamtsumme<br />

und die gewählten Hilfsorganisationen<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

Ihr <strong>DVG</strong>-Team<br />

•<br />

Ein Schäferhund harrt neben einem ausgebrannten<br />

Auto aus. Foto: Ruslan, stock.adobe.com<br />

Vor dem Bahnhof in Lwiw (Lemberg) warten<br />

ukrainische Geflüchtete, z. T. mit ihren Tieren,<br />

auf einen Zug, der sie aus der Stadt herausbringt.<br />

Foto: Sid10, stock.adobe.com<br />

Internationales Engagement der <strong>DVG</strong><br />

Infektionen und Zoonosen breiten sich<br />

über Landesgrenzen aus und zu ihrer Bekämpfung<br />

sind internationale sowie auch<br />

interdisziplinäre Bündnisse und koordinierte<br />

Aktionen erforderlich. In diesem Bereich<br />

ist die <strong>DVG</strong> über ihre Mitgliedschaft<br />

in den folgenden Vereinigungen aktiv.<br />

Mission Rabies Deutschland e. V.<br />

Mission Rabies ist eine internationale, seit<br />

mehreren Jahren bestehende Organisation<br />

mit Sitz in Großbritannien, die mit systematischen<br />

Impfungen von Hunden gegen<br />

Tollwut, Kastrationsaktionen sowie Informationskampagnen<br />

die Tollwutinfektion<br />

von Menschen bekämpft. Denn noch immer<br />

sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) weltweit<br />

jährlich rund 60.000 Menschen an Tollwut,<br />

die überwiegend durch Hunde übertragen<br />

wird. Hauptsächlich betroffen sind<br />

dabei Asien und Afrika mit 95 Prozent der<br />

gemeldeten Fälle. Besonders in Afrika ist<br />

jedoch eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen<br />

durch Tollwut anzunehmen.<br />

Um die Bekämpfung der Tollwut auch<br />

von Deutschland aus zu unterstützen,<br />

wurde 2021 der Verein „Mission Rabies<br />

Deutschland e. V.“ auf Initiative der Kollegin<br />

Dr. Silke Körlings-König gegründet.<br />

Weitere Gründungsmitglieder sind PD Dr.<br />

Susanne Alldinger (Geschäftsführerin der<br />

<strong>DVG</strong>), Prof. Dr. Andreas Moritz (Präsident<br />

der Fachgruppe „Deutsche Gesellschaft<br />

für Kleintiermedizin – DGK-<strong>DVG</strong>“), Prof. Dr.<br />

Uwe Truyen (Vorsitzender der Ständigen<br />

Impfkommission Veterinärmedizin; Präsident<br />

der <strong>DVG</strong> von 2<strong>01</strong>2 bis 2<strong>01</strong>5, Vorsitzender<br />

des <strong>DVG</strong>-Desinfektionsausschusses<br />

von 2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>4) sowie Dr. Luke Gamble,<br />

Dr. Frederik Lohr und Katharina Wadepohl,<br />

PhD.<br />

q https://missionrabies.com/<br />

q Mission Rabies<br />

Deutschland e. V.:<br />

siehe Facebook<br />

(Vereinsnamen in die<br />

Suchleiste eingeben)<br />

International Alliance against<br />

Health Risks in Wildlife Trade<br />

Die <strong>DVG</strong> ist Mitglied in der „International<br />

Alliance against Health Risks in Wildlife<br />

Trade”, einem Bündnis, das von der Gesellschaft<br />

für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) im Auftrag der Bundesregierung ins<br />

Leben gerufen wurde, um den Fang und<br />

die Ausbeutung von Wildtiern zu reduzieren.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 9


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

Denn fast 75 Prozent aller heute bekannten<br />

neu auftretenden Infektionskrankheiten<br />

sind Zoonosen – also Krankheiten,<br />

die vom Tier auf den Menschen<br />

und umgekehrt übertragen werden können.<br />

Viele davon haben ihren Ursprung in<br />

Wildtieren. Die Zerstörung von deren Lebensraum<br />

und der Natur, die zunehmende<br />

Landnutzung, und die nicht nachhaltige<br />

Nutzung natürlicher Ressourcen erhöhen<br />

das Risiko der Ausbreitung von<br />

Zoonosen. Die nicht nachhaltige Nutzung<br />

von und der Kontakt mit wildlebenden Tieren<br />

und ihren Erzeugnissen, einschließlich<br />

Handel und Verzehr von Wildfleisch, gelten<br />

als einige der Hauptgründe für Gesundheitsrisiken<br />

– und können, wie die<br />

Coronaviruspandemie zeigt, zu globalen<br />

Pandemien mit schwerwiegenden gesundheitlichen,<br />

sozioökonomischen und<br />

ökologischen Auswirkungen führen.<br />

Umweltgesundheit, Tiergesundheit<br />

und menschliche Gesundheit sind grundlegend<br />

miteinander verknüpft – daraus<br />

wird die Bedeutung des One Health-Konzeptes<br />

ersichtlich.<br />

q https://alliance-health-wildlife.org/<br />

Internationale Fachgesellschaften<br />

Die <strong>DVG</strong> ist zudem Mitglied in mehreren<br />

internationalen Fachgesellschaften (z. B.<br />

in den Disziplinen Kleintiermedizin, Geflügelkrankheiten<br />

und Geschichte der Veterinärmedizin)<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum – digital und gedruckt<br />

Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint ab der Ausgabe 2/2<strong>01</strong>9 als Online-Version<br />

mit Blätterfunktion, verlinkten www-Adressen sowie E-<br />

Mail-Adressen. Wir haben die <strong>DVG</strong>-Mitglieder in einer Umfrage<br />

per E-Mail bzw. per Post gefragt, welche Version des <strong>DVG</strong>-Forums<br />

sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend erhalten Sie die<br />

Online-Ausgabe per Link oder die Print-Ausgabe per Post zugeschickt.<br />

Überlegungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte<br />

Lesegewohnheiten haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie von der neuen<br />

Möglichkeit, das Forum auf diese Weise z. B. auch vom mobilen<br />

Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch machen würden.<br />

Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig statt der gedruckten<br />

die Online-Ausgabe (oder umgekehrt) erhalten möchten<br />

q forum@dvg.de<br />

Gendergerechte Sprache<br />

In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren und sonstigen Texten<br />

verwendet das Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle manchmal nur<br />

die männliche oder weibliche Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.<br />

Gleichzeitig weisen wir, z. B. im Impressum, immer<br />

darauf hin, dass diese Bezeichnungen für alle Geschlechter<br />

gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine Ideallösung ist und<br />

nicht allen gerecht wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch die<br />

Tatsache, dass es mehr als weibliches und männliches Geschlecht<br />

gibt, liegen dieser Entscheidung zugrunde. Wie andere<br />

Autorinnen und Autoren Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnungen<br />

in ihren Beiträgen verwenden, überlassen wir<br />

ihnen. Daher finden sich im <strong>DVG</strong>-Forum im Hinblick auf gendergerechte<br />

Sprache unterschiedliche Schreibweisen.<br />

<br />

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Seit über 25 Jahren SIE UNS:<br />

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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 11


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Röcken als Sitzungs- und Wahlleiter ins Leben<br />

gerufen, ihre Geschäftsordnung beschlossen<br />

und der erste Vorstand für vier<br />

Jahre gewählt.<br />

Dem ersten Vorstand gehörten Dr. Jutta<br />

Hein (Leiterin), Prof. Dr. Michael Fehr<br />

(stellvertretender Leiter), Dr. Iris Schwarze<br />

(Sekretärin), Dr. Stefan Gabriel, PD Dr. Thomas<br />

Göbel, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr.<br />

Frank Künzel und PD Dr. Kerstin Müller<br />

(alle Beirat) an.<br />

Die Kleinsäugertagung fand im Haus St. Ulrich in Augsburg sowie online statt.<br />

Bei den 1. Thementagen Kleinsäuger in<br />

Augsburg 2<strong>01</strong>6 entstand die Idee der Gründung<br />

der AG Kleinsäuger als Arbeitsgruppe<br />

der DGK-<strong>DVG</strong>. 2<strong>01</strong>8 bei den 2. Thementagen<br />

in Augsburg wurde die Idee dann in<br />

die Tat umgesetzt. Mit 67 Gründungsmitgliedern<br />

wurde die AG Kleinsäuger am<br />

05.05.2<strong>01</strong>8 in Augsburg von Dr. Friedrich<br />

Spezialistenliste und<br />

weitere Erfolge<br />

Mittlerweile zählt die AG Kleinsäuger der<br />

DGK-<strong>DVG</strong> 236 Mitglieder und kann bereits<br />

auf einige Erfolge zurückblicken. So wurde<br />

2<strong>01</strong>8 mit der Geschäftsordnung die Erstellung<br />

einer Spezialistenliste für Kleinsäuger<br />

deutschland- und österreichweit<br />

angeregt, für die sich Mitglieder qualifizieren<br />

und bewerben können und die mittlerweile<br />

60 auf Kleinsäuger spezialisierte<br />

TierärztInnen umfasst. Beworben werden<br />

die Gruppe und die Liste über eine eigene<br />

Homepage und entsprechende Flyer. Eine<br />

abgeschlossene Multicenterstudie (weitere<br />

in Planung), diverse Artikel, Vorträge<br />

und Seminare von AG-Mitgliedern sprechen<br />

für den hohen wissenschaftlichen<br />

Anspruch und die Aktivität der Gruppe,<br />

ebenso wie die zunehmende Zahl von Postern<br />

und freien Vorträgen auf den Themen-<br />

Die Tagungsleiterinnen PD Dr. Kerstin Müller<br />

(links) und Dr. Jutta Hein.<br />

Zur Bildgebung bei neurologischen Erkrankungen referierte Stefan Kohl (Leipzig).<br />

12<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Dr. Yvonne van Zeeland und Dr. Nico Schoemaker (beide Utrecht) konnten<br />

nicht vor Ort sein und wurden für ihre Vorträge live dazugeschaltet.<br />

Die Industrieausstellung war sehr gut besucht.<br />

tagungen. Auch die neugegründete Untergruppe<br />

„Otitis“ verspricht spannende<br />

Ergebnisse.<br />

4. Thementage Kleinsäuger<br />

Die Thementage Kleinsäuger, Thema<br />

„Neurologie“, vom 25. bis 27.03.<strong>2022</strong>, nach<br />

einer Online-Tagung 2021 zum dritten Mal<br />

in Augsburg, war mit 252 TeilnehmerInnen<br />

(136 davon online) wiederum ein voller Erfolg.<br />

Drei Seminare für TierärztInnen, ein Seminar<br />

für Tiermedizinische Fachangestellte,<br />

eineinhalb Tage Hauptprogramm für<br />

TierärztInnen (Neurologie sowie Neurologie<br />

Advanced Fälle), ein Tag Hauptprogramm<br />

für Tiermedizinische Fachangestellte, eine<br />

Posterausstellung mit 18 Postern, vier freie<br />

Vorträge und eine Industrieausstellung vor<br />

Ort machten die Tagung zu einer hervorragenden<br />

Hybridveranstaltung. Die <strong>DVG</strong>-Mitarbeiter<br />

unter Leitung von Frau PD Dr. Susanne<br />

Alldinger organisierten, gemeinsam<br />

mit Dr. Jutta Hein (Tagungsleitung) und PD<br />

Dr. Kerstin Müller (Programmleitung), die<br />

Tagung vor Ort und online gewohnt professionell<br />

und reibungslos.<br />

Die Schlütersche Fachmedien GmbH stiftete<br />

Preise für die drei besten Poster in jeder<br />

Kategorie. Für ihre Poster in der Kategorie<br />

„Studien“ wurden ausgezeichnet:<br />

1. Anne Willems, Hannover (250,00 Euro):<br />

Ohrerkrankungen beim Kaninchen – Untersuchungen<br />

zu Komplikationsraten,<br />

Therapieergebnissen und Erfolgsraten<br />

bei chirurgisch versorgten Heimtierkaninchen<br />

mit Otitis media<br />

2. Dr. Claudia Schandelmaier, Bad Kissingen<br />

(Buchpreis: Gabrisch, Zwart: Krankheiten<br />

der Heimtiere):<br />

Tumoren beim Meerschweinchen: Eine<br />

retrospektive Auswertung von 1<strong>01</strong>7 Tumoren<br />

aus der Routinepathologie<br />

3. Dr. Angela Kern, Hörbranz (A) (Abonnement<br />

„Kleintierpraxis“):<br />

Enzephalitozoonose bei Kaninchen –<br />

Diagnostische Aussagekraft von IgMund<br />

IgG-Titerhöhe<br />

Poster- und Vortragspreise<br />

Zum dritten Mal wurden bei den Postern<br />

jeweils drei Studien und Fälle mit dem Gabrisch-Zwart-Poster-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

PD Dr. Thomas Göbel (Berlin) sprach zu neurologischen Erkrankungen von Ratten und anderen<br />

Kleinsäugern.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 13


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Die Preisträgerinnen der Posterpreise waren nicht alle vor Ort. Es freuten<br />

sich ihre Kolleginnen sowie Sabine Poppe von der Schlüterschen<br />

Fachmedien GmbH (ganz links) und die Jury (ganz rechts: PD Dr. Kerstin<br />

Müller, 2.v.r.: Dr. Iris Schwarze, 3.v.r.: PD Dr. Thomas Göbel).<br />

Die Preisträgerinnen der Vortragspreise mit Sponsorin und Jury (v.l.n.r):<br />

Renate Schneider-Sikler (Dechra), Dr. Iris Schwarze, Dr. Milena Thöle,<br />

Dr. Ulrike Schwittlick, PD Dr. Thomas Göbel, Dr. Jutta Hein.<br />

Über ihre Preise in der Kategorie „Fälle“<br />

freuten sich:<br />

1. Dr. Ulrike Althöhn, Hamburg (250,00<br />

Euro):<br />

Sarkom myogenen Ursprungs bei einem<br />

3-jährigen, männlich-kastrierten Meerschweinchen<br />

– ein Fallbericht<br />

2. Lara Sophie Müller, Ottersberg (Buchpreis:<br />

Gabrisch, Zwart: Krankheiten der<br />

Heimtiere):<br />

Pneumonie, Splenitis und Enzephalitis<br />

bei einem Kaninchen mit Streptococcus<br />

pneumoniae-Infektion<br />

3. Dr. Karin Harder, Posthausen (Abonnement<br />

„Kleintierpraxis“):<br />

Osteomyelitis mit retroperitonealer<br />

Abszessentwicklung bei einem 12 Monate<br />

alten Meerschweinchen mit Streptococcus<br />

pneumoniae Infektion<br />

Zum zweiten Mal fand die Session „Freie<br />

Vorträge“ statt, in der NachwuchswissenschaftlerInnen<br />

die Ergebnisse ihrer Studien<br />

vortrugen. Vier AutorInnen waren eingeladen<br />

worden. Die Dechra Veterinary<br />

Products Deutschland GmbH stiftete Preise<br />

für die besten beiden Vorträge. Ausgezeichnet<br />

wurden:<br />

1. Dr. Milena Thöle, Posthausen (200,00<br />

Euro):<br />

Appendizitis beim Kaninchen – Symptome,<br />

weiterführende Diagnostik und<br />

konservativer Therapieansatz anhand<br />

von 5 Fallbeispielen<br />

2. Dr. Ulrike Schwittlick, Bad Kissingen<br />

(150,00 Euro):<br />

„Nur“ kleine stachelige Katzen? Neoplasien<br />

bei 124 Afrikanischen Weißbauchigeln<br />

Neuer Vorstand<br />

Da coronabedingt unklar war, wie die Mitgliederversammlung<br />

und die Neuwahlen<br />

des Vorstandes der AG laufen würden, wurden<br />

die Vorstandssitze im Vorfeld ausgeschrieben.<br />

Zwölf Mitglieder der AG Kleinsäuger<br />

bewarben sich (vier aus dem noch<br />

bestehenden Vorstand). Acht von ihnen<br />

wurden über eine geheime Online-Wahl<br />

von den Mitgliedern gewählt. Diese acht<br />

Mitglieder wiederum wählten aus ihren<br />

Reihen Leitung und Sekretärin. Man entschied<br />

sich für eine Doppelspitze aus Dr.<br />

Milena Thöle und PD Dr. Kerstin Müller. Dr.<br />

Iris Schwarze wurde erneut als Schriftführerin<br />

und Führerin der Spezialistenliste gewählt.<br />

Der Beirat des neuen Vorstandes besteht<br />

aus Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne<br />

Eckert, Dr. Jutta Hein, Dr. Saskia Köstlinger<br />

und Dr. Diana Ruf.<br />

Wir freuen uns auf viele neue Ideen und<br />

Projekte mit diesem neuen Team und auf<br />

Fortsetzung der aktiven Erfolgsgeschichte<br />

der AG Kleinsäuger!<br />

Dr. Jutta Hein<br />

Leiterin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Kleinsäuger<br />

bis 3/<strong>2022</strong><br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

Der Tagungsband mit den Abstracts aller<br />

Vorträge und Poster kann in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro<br />

für Verpackung und Versand bestellt werden<br />

(info@dvg.de).<br />

Informationen zur AG Kleinsäuger:<br />

q https://www.dvg-kleinsaeuger.de/<br />

•<br />

14<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

„Wir alle haben ihm viel zu verdanken“ – Ehrung von Prof. Dr. Michael Fehr<br />

Auf den 4. Thementagen Kleinsäuger in<br />

Augsburg vom 25. bis 27.03.<strong>2022</strong> ehrte Dr.<br />

Jutta Hein das Gründungsmitglied der AG<br />

Kleinsäuger und den langjährigen Direktor<br />

der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zierund<br />

Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule<br />

in Hannover, Prof. Dr. Michael Fehr,<br />

und dankte ihm für seinen Einsatz nicht<br />

nur für die Kleinsäuger.<br />

Die Tiere auf dem Bauernhof eines<br />

Freundes waren der Beginn einer lebenslang<br />

bestehenden Tierliebe, die Michael<br />

Fehr 1974 sein veterinärmedizinisches Studium<br />

an der Tierärztlichen Hochschule in<br />

Hannover beginnen ließ. 1979 folgte die<br />

Approbation, 1983 die Promotion und,<br />

nach einem kleinen Exkurs in die Großtierambulanz,<br />

mit der Anstellung in der Kleintierklinik<br />

der Tierärztlichen Hochschule<br />

(TiHo) Hannover 1985 der Fachtierarzt für<br />

Kleintiere. 1994 habilitierte er sich im Bereich<br />

Kleintierchirurgie und übernahm<br />

2007 als Direktor die Klinik für Heimtiere,<br />

Dr. Jutta Hein dankte Prof. Dr. Michael Fehr für<br />

sein Engagement über viele Jahrzehnte.<br />

Auch auf den 4. Thementagen Kleinsäuger hielt Prof. Fehr einen anschaulichen Vortrag. Fotos: <strong>DVG</strong><br />

Reptilien, Zier- und Wildvögel. 2<strong>01</strong>1 bis 2<strong>01</strong>8<br />

leitete er zusätzlich noch als Direktor die<br />

Klinik für Kleintiere. Ende März 2021 verabschiedete<br />

er sich dann schweren Herzens<br />

in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Sein Büro zuhause wurde zuvor aber<br />

noch etwas ausgebaut, denn so ganz abgeschlossen<br />

hat Herr Fehr noch nicht mit<br />

der Kleintier- und Kleinsäugermedizin. So<br />

sind noch längst nicht alle Arbeiten und<br />

Projekte abgeschlossen und auch der ein<br />

oder andere Klinikmitarbeiter und Tiermediziner<br />

braucht noch weiterhin seinen Rat.<br />

Auch wenn er in Prof. Dr. Micheal Pees bereits<br />

einen Nachfolger gefunden hat, vermissen<br />

seine Mitarbeiter ihn doch sehr.<br />

Denn „Papa Fehr“ war mit seiner Souveränität<br />

und seinem fachlichen Geschick immer<br />

ein Chef, zu dem man aufschauen<br />

konnte und der neben einer offenen Tür<br />

auch immer eine passende Antwort auf<br />

jede Frage hatte und seinen Mitarbeitern<br />

trotzdem Freiraum für die eigene Entwicklung<br />

ließ (Zitat aus dem TiHo-Anzeiger<br />

2/2021).<br />

Er hat die Kleinsäugermedizin bewegt!<br />

Keiner hat auch nur annährend so viel<br />

Doktoranden und Habilitanten betreut<br />

und Artikel und Buchbeiträge im Bereich<br />

Kleinsäuger publiziert. Welcher Kleinsäugertierarzt<br />

und welche Kleinsäugertierärztin<br />

hat nicht irgendwann im Laufe des Berufslebens<br />

in seiner Vorlesung oder in<br />

einem seiner unzähligen Vorträge und Seminare<br />

gesessen und immer wieder Neues<br />

über Kleinsäuger mitgenommen.<br />

So war er auch als Mitbegründer der<br />

DGK-<strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe Kleinsäuger dabei<br />

und leitete als Stellvertreter von 2<strong>01</strong>8<br />

bis <strong>2022</strong> zusammen mit mir die Gruppe<br />

und seit mehr als zehn Jahren die Untergruppe<br />

Kleinsäuger des Online-Fachforums<br />

Kleintiermedizin der Schlüterschen<br />

Fachmedien GmbH.<br />

Viele Gründe, um Danke zu sagen – für<br />

sein Engagement für die Kleinsäuger- und<br />

Exotenmedizin, sein stets offenes Ohr für<br />

uns alle und seine freundliche, hilfsbereite<br />

Art!<br />

Wir wünschen ihm noch viele glückliche,<br />

erfüllte und v. a. gesunde Jahre gemeinsam<br />

mit seiner Familie, in denen er<br />

nachholen kann, was an Hobbies und Reisen<br />

zu kurz gekommen ist.<br />

Dr. Jutta Hein<br />

Leiterin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Kleinsäuger bis<br />

3/<strong>2022</strong> •<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 15


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Kleinsäuger-/Heimtierveranstaltungen<br />

9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag in Dortmund (09.–11.09.<strong>2022</strong>)<br />

• 10.09.<strong>2022</strong>: Fachprogramm Heimtiere<br />

• 11.09.<strong>2022</strong>: Seminar „Labordiagnostik bei Kleinsäugern“<br />

• siehe auch Seite 5 sowie: https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin + digital (13.–15.10.<strong>2022</strong>)<br />

• 13.10.<strong>2022</strong>: Seminar „Heimtiere“ vor Ort in Berlin<br />

• 14.10.<strong>2022</strong>: Vortragssession „Heimtiere / Reptilien – Chirurgie“ vor Ort und im Livestream<br />

• siehe auch Seite 6 sowie: https://www.dvg-vet-congress.de/<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Kölner Thementage: Die multimorbide Katze<br />

Erstmals seit der Pandemie fanden die<br />

Thementage Patient Katze am 23. und 24.<br />

April wieder in Präsenz im bewährten Maternushaus<br />

in Köln statt. Zusätzlich wurde<br />

das Vortragsprogramm für Tierärztinnen<br />

und Tierärzte live gestreamt, so dass<br />

auch die Online-Teilnahme möglich war.<br />

Dr. Angelika Drensler, Leiterin der AG Katzenmedizin<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> und Tagungsleiterin,<br />

freute sich, die TeilnehmerInnen<br />

zum Schwerpunktthema „Die multimorbide<br />

Katze“ zu begrüßen. Sie dankte den<br />

Referentinnen und Referenten, den Vorstandsmitgliedern<br />

der AG Katzenmedizin<br />

und den Sponsoren und Ausstellern für<br />

das Engagement und die Unterstützung.<br />

Auch der Präsident der DGK-<strong>DVG</strong>, Prof. Dr.<br />

Andreas Moritz, war vor Ort in Köln und<br />

sprach Grußworte. Insgesamt nahmen<br />

etwa 230 Tierärztinnen und Tierärzte teil,<br />

jeweils fast gleich viel in Präsenz sowie online,<br />

und über 50 Tiermedizinische Fachangestellte.<br />

Eröffnungsvortrag:<br />

Das One Health-Prinzip<br />

Den Einstieg in das Vortragsprogramm<br />

übernahm Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident<br />

der <strong>DVG</strong>, zum Thema „Das One<br />

Health-Prinzip – Welche Rolle spielen Tier-<br />

Die Kölner Thementage fanden im Maternushaus<br />

und parallel online statt.<br />

Dr. Angelika Drensler eröffnete die Tagung.<br />

Prof. Dr. Martin Kramer bei seinem Eröffnungsvortrag.<br />

16<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Das Maternushaus in Köln.<br />

Jessica Gräfenstein und Benjamin Rink vom <strong>DVG</strong>-Team nahmen die<br />

Registrierung der TeilnehmerInnen vor.<br />

Prof. Dr. Barbara Kohn sprach zu internistischen<br />

Herausforderungen der alten Katze.<br />

ärzte/innen im Bereich der Kleintiermedizin“.<br />

Er zeigte anhand zahlreicher Fotos die<br />

Wechselbeziehungen zwischen (Klein-)<br />

Tier und Mensch auf und ging auch auf Veterinary<br />

Public Health (VPH) als tragender<br />

Säule von One Health ein. VPH umfasst die<br />

tiermedizinischen Wissenschaften und<br />

alle Tätigkeiten, die direkt oder indirekt<br />

mit Tieren oder Erzeugnissen vom Tier in<br />

Verbindung stehen, soweit sie einen Beitrag<br />

zum Schutz oder zur Verbesserung<br />

des physischen, mentalen und sozialen<br />

Wohlbefindens des Menschen leisten. Zu<br />

VPH gehören u. a. die Lebensmittelsicherheit<br />

sowie die Prävention und Bekämpfung<br />

von Zoonosen und auch Fragen des<br />

Tierwohls. Im Kleintierbereich betreffe<br />

dies z. B. Animal Hoarding, Qualzucht,<br />

aber auch den Umgang mit Tierhaltern, die<br />

nicht zahlen können oder wollen, die mit<br />

der Haltung des Tieres überfordert sind<br />

oder bei denen es Hinweise auf Tierquälerei<br />

gibt. Prof. Kramer rief dazu auf, stets<br />

wissensbasiert zu handeln und schloss<br />

seine Präsentation mit den Worten: „Als<br />

Tierärztinnen und Tierärzte haben wir eine<br />

große Aufgabe vor uns!“<br />

Vortragsprogramm<br />

Das Schwerpunktthema „Die multimorbide<br />

Katze – was geht, wenn nichts mehr<br />

geht?“ zog sich als roter Faden durch die<br />

Vorträge und wurde u. a. aus internistischer,<br />

dermatologischer und onkologischer Sicht<br />

aufgegriffen. Die Vorträge waren durchwegs<br />

einprägsam und enthielten viele Tipps.<br />

Zu Fragen von Anästhesie und Analgesie<br />

der multimorbiden Katze sprach Prof.<br />

Paulo Steagall, Professor für Veterinäranästhesie<br />

und Schmerzmanagement in<br />

Montreal und Hongkong und Mitentwickler<br />

der Feline Grimace Scale, der live aus<br />

Hongkong zugeschaltet wurde. Er stellte<br />

viele Fallbeispiele vor und gestaltete seine<br />

Präsentation interaktiv, so dass die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer einbezogen<br />

wurden und Vorschläge zum weiteren Vorgehen<br />

machen konnten.<br />

Dr. Lorenz Schmid (Oberhaching) stellte<br />

zur geriatrischen Katze als Zahnpatient<br />

fest, dass das Lebensalter an sich keine<br />

Kontraindikation für eine Narkose darstelle,<br />

diese bei alten Tieren aber anspruchsvoller<br />

sei. Die Angst des Tierhalters vor<br />

dem vermeintlichen Narkoserisiko könne<br />

dazu führen, dass eine notwendige Zahnsanierung<br />

unterbleibe. Nach Abwägung<br />

des Gesundheitsstatus‘ eines geriatrischen<br />

Patienten habe eine lege artis durchgeführte<br />

Zahnsanierung jedoch eine sehr<br />

gute Prognose und sei im Sinne des Tierschutzes<br />

notwendig.<br />

Cordula Hecht (Planegg) erinnerte in<br />

ihrer Präsentation zur Katzenernährung<br />

daran, dass die Hauskatze von der Falbkatze,<br />

einem Wüstenbewohner, abstammt,<br />

worauf ihre Fähigkeit, den Urin zu konzen-<br />

Wurde aus Hongkong zugeschaltet: Prof. Paulo<br />

Steagall.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 17


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Es war wieder möglich, die Thementage in Präsenz durchzuführen.<br />

Dr. Heike Karpenstein-Klumpp bei ihrem Vortrag.<br />

trieren und ihr Verhalten, wenig zu trinken,<br />

abstammten. Entsprechend sei auch die<br />

Katzentoilette zu gestalten („Savannentoilette“);<br />

es solle keine Höhle angeboten und<br />

auch keine Duftstäbchen oder Urin-Destroyer<br />

eingesetzt werden.<br />

Auf die Bildgebung bei der geriatrischen<br />

Katze ging Dr. Heike Karpenstein-<br />

Klumpp (Baden-Baden) ein. Die Katze sei<br />

ideal für den Ultraschall, da ihr Abdomen<br />

weich sei, kein Gas enthalte und „man<br />

überall drankommt“. Nach einer Einführung<br />

ging die Referentin zusammen mit<br />

Dr. Jennifer von Luckner (Ahlen) auf das feline<br />

Asthma ein. Die Vorstellung von klinischen<br />

Fällen mit Befunden aus der internistischen<br />

Untersuchung in Kombination<br />

mit der Bildgebung war besonders anschaulich<br />

und praxisnah.<br />

Seminar/Masterclass<br />

Zwei Seminare, die ausschließlich vor Ort in<br />

Köln stattfanden, ergänzten das Vortragsprogramm.<br />

Im Seminar „Interaktive Fallbesprechungen<br />

– Maulhöhle“ wurde zunächst<br />

die systematische Beurteilung der Maulhöhle<br />

dargestellt. In den Fallbesprechungen<br />

ging es u. a. um die juvenile aggressive Gingivitis,<br />

die feline chronische Gingivostomatitis<br />

und die feline Zahnresorption.<br />

Die Masterclass „Wenn mir eigentlich<br />

die Hände gebunden sind – was trotzdem<br />

möglich ist“ befasste sich mit dem Vorgehen<br />

bei der diabetischen Katze, der anämischen<br />

Katze und der dyspnoischen Katze<br />

und zeigte Wege auf, diesen Patienten<br />

zu helfen, ohne sie durch Stress noch mehr<br />

zu gefährden.<br />

Tiermedizinische Fachangestellte<br />

Die Tiermedizinischen Fachangestellten<br />

konnten an einer Fortbildung u. a. zu den<br />

Themen „Gesundheitsvorsorge bei der alten<br />

Katze“, „Zahnnotfälle“, „Impfung“,<br />

„Ernährung“, „Laborparameter“ sowie<br />

Begehrter Treffpunkt in den Pausen: die Industrieausstellung.<br />

Der Vorstand der AG Katzenmedizin (v.l.n.r.): Dr. Angelika Drensler,<br />

Dr. Gabriele Rummel, Dr. Katja Beyer, Yvonne Lambach.<br />

18<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Dr. Drensler dankte Jana Otter (Mitte) und Tina Wolf, die die TFA-Tagung<br />

mitorganisiert und moderiert hatten.<br />

„Osteoarthrose“ teilnehmen. Mit einer Diskussionsrunde zur<br />

Katzenfreundlichen Praxis endete das Vortragsprogramm. Am<br />

darauffolgenden Tag fand ein Laborkurs für TFA statt. Beide Veranstaltungen<br />

wurden in Präsenz durchgeführt.<br />

Industrieausstellung<br />

Endlich konnte auch wieder eine Industrieausstellung vor Ort angeboten<br />

werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten<br />

rege die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern face to face ins<br />

Gespräch zu kommen und sich neue Produkte und Equipment<br />

vorstellen zu lassen.<br />

Veranstaltungen zur Katzenmedizin<br />

Versäumen Sie nicht die folgenden Veranstaltungen:<br />

• <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin + digital (13.-15.10.<strong>2022</strong>)<br />

13.10.<strong>2022</strong>: Seminar „Katzenmedizin“ vor Ort in Berlin<br />

siehe auch: https://www.dvg-vet-congress.de/<br />

• Kölner Thementage „Patient Katze“<br />

16.-17.09.2023 in Köln<br />

Den Tagungsband „Die multimorbide Katze“ können Sie für 15<br />

Euro zzgl. 3 Euro für Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

bestellen (info@dvg.de).<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong> <br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 19


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Sechs Jahre AG Katzenmedizin in der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Foto: C. Wallner<br />

So lange ist das schon her! Tatsächlich<br />

wurde unsere Arbeitsgruppe im Sommer<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>6 im Rahmen der ersten<br />

„Kölner Thementage: Patient Katze“ gegründet.<br />

Was ist in diesen sechs Jahren alles geschehen?<br />

Sechs Tagungen, die inzwischen<br />

heimlich den Namen „Kölner Katzentage“<br />

bekommen haben, selbst wenn sie in den<br />

beiden Pandemiejahren 2020 und 2021<br />

nicht in Köln, sondern virtuell stattfanden.<br />

Tagungen mit tollen deutschen sowie<br />

internationalen ReferentInnen, mit Seminaren<br />

und Masterclasses und mit parallelen<br />

TFA-Programmen.<br />

Doch das ist nicht alles: Die Arbeitsgruppe<br />

steht für die Vernetzung von katzenaffinen<br />

TierärztInnen, für die Fortbildung<br />

rund um die Katzenmedizin bei KollegInnen<br />

und TFA und für die Verbreitung<br />

der katzenfreundlichen Praxis. Diese Ziele<br />

wurden in den letzten Jahren mit der Veranstaltung<br />

von Blutdruckworkshops, Webinaren,<br />

Seminaren, Masterclasses und<br />

Vorträgen für Studierende sowie mit der<br />

Veröffentlichung unzähliger Fachartikel<br />

zum Thema Katzenkrankheiten und katzenfreundliche<br />

Praxis verfolgt.<br />

Über Facebook und eine Homepage:<br />

www.katzenmedizin.info, beide sehr gut<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>) besucht, werden KatzenfreundInnen –<br />

TierärztInnen, TFA und KatzenbesitzerInnen<br />

– über viele Themen und Termine informiert.<br />

Weitere aktuelle Informationen<br />

werden durch zwei Newsletter (einer für<br />

TÄ, einer für TFA) gestreut.<br />

Inzwischen zählen wir 120 Mitglieder<br />

zu unserer Gruppe und es werden stetig<br />

mehr.<br />

In diesem Jahr werden wir einen neuen<br />

Vorstand wählen und freuen uns darauf,<br />

neue Gesichter in diesem Kreis begrüßen<br />

zu dürfen. Es gibt immer viel zu tun.<br />

Hier kann sich jede/r mit seinen spezifischen<br />

Interessen und Fähigkeiten einbringen.<br />

Die eine schreibt gerne, der andere ist<br />

ein Organisationstalent, die nächste recherchiert<br />

am liebsten und wieder jemand<br />

ist der perfekte Networker. Wir brauchen<br />

alle, um die AG Katzenmedizin voran und<br />

erfolgreich durch die nächsten Jahre zu<br />

steuern.<br />

Deshalb mein Aufruf an alle, die Katzen<br />

lieben: Macht mit, kommt in die AG<br />

Katzenmedizin und engagiert Euch für<br />

mehr Katzenwohl in Deutschland.<br />

Bei Interesse schreibt eine Mail an<br />

a.drensler@t-online.de.<br />

Wir freuen uns auf Euch!<br />

Dr. Angelika Drensler<br />

Leiterin der AG Katzenmedizin<br />

•<br />

Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />

Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />

postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />

der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />

20<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


26_ACG_08_2205_07 PC-EC_Anz_<strong>DVG</strong>_210x135_RZ.indd 1 20.05.22 10:10<br />

110375.indd 1 23.05.<strong>2022</strong> 11:04:07<br />

9.- 11.<br />

September<br />

<strong>2022</strong><br />

9. Nordrhein-Westfälischer<br />

Tierärztetag<br />

Dortmund<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />

E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-nrw-tieraerztetag.de<br />

Fachliche Mit-Koordinatoren: Tierärztekammern Westfalen-Lippe & Nordrhein


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Erfurter Thementage „Harntrakt bei Hund und Katze“<br />

Das Vortragsprogramm fand im Kaisersaal, dem Herzstück des gleichnamigen Tagungszentrums,<br />

statt.<br />

Vom 13. bis 15. Mai fanden die Erfurter<br />

Thementage in Thüringens Hauptstadt als<br />

Präsenztagung statt. Tagungsleiter Dr.<br />

Ingmar Kiefer (Leipzig) freute sich, dass die<br />

Thementage nach einem Jahr pandemie-<br />

bedingter Pause (2020) und einer Online-<br />

Veranstaltung (2021) wieder vor Ort stattfinden<br />

konnten. Prof. Dr. Martin Kramer<br />

(Gießen), Präsident der <strong>DVG</strong>, eröffnete die<br />

Veranstaltung und begrüßte die etwa 120<br />

Teilnehmenden. Auch Prof. Dr. Andreas<br />

Moritz, der Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>),<br />

sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.<br />

Dr. Kiefer dankte seinem an der Organisation<br />

beteiligten Team, den Referentinnen<br />

und Referenten sowie den Teilnehmenden<br />

und der <strong>DVG</strong> Service GmbH. Auch den<br />

Sponsoren und Ausstellern sprach er seinen<br />

Dank für die Unterstützung aus.<br />

Vortragsprogramm<br />

Ort des Geschehens war das traditionsreiche<br />

Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal,<br />

das sich als sehr angenehme Tagungsstätte<br />

in historischem Ambiente mit<br />

großzügigem Raumangebot und fußläufig<br />

zur Altstadt erwies. Das Thema „Harntrakt<br />

bei Hund und Katze – von allen Seiten betrachtet“<br />

wurde im Vortragsprogramm<br />

nicht nur praxisnah und kurzweilig dargestellt,<br />

sondern tatsächlich wörtlich genommen.<br />

Nach einem Übersichtsvortrag<br />

über die Entwicklungen in Diagnostik und<br />

Therapie von Erkrankungen des Harntraktes<br />

ging es um die Physiologie der Niere<br />

und um deren hormonelle Steuerung, ehe<br />

die Diagnostik (u. a. Bildgebung und Harn-<br />

Tagungsleiter Dr. Ingmar Kiefer mit Dr. Claudia<br />

Köhler, die zum Organisationsteam gehörte.<br />

DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.<br />

22<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Die Möglichkeiten einer Ernährungsumstellung erläuterte Prof. Dr. Ingrid<br />

Vervuert.<br />

Willkommener Treffpunkt zum Austausch und zur Information: die<br />

Industrieausstellung.<br />

untersuchung) sowie häufige akute und<br />

chronische als auch exotische Erkrankungen<br />

von Harnblase und Harnröhre im Mittelpunkt<br />

standen. Auch therapeutische<br />

und prophylaktische Ansätze durch die<br />

Umstellung der Ernährung wurden angesprochen,<br />

ebenso wie typische Fehler in<br />

Diagnostik und Therapie, die Anästhesie<br />

beim nierenkranken Patienten und die<br />

Möglichkeiten der urologischen Chirurgie.<br />

Einige Präsentationen befassten sich mit<br />

konkreten Problemen, z. B. mit der Inkontinenz<br />

bei Hund und Katze. Schließlich<br />

wurden auch typische Pathologien des<br />

Harntraktes dargestellt.<br />

Seminare<br />

Die Teilnehmenden konnten am ersten Tag<br />

der Veranstaltung unter drei parallelen Seminaren<br />

wählen. Neben dem Seminar zur<br />

Röntgenaktualisierung boten die beiden<br />

weiteren Workshops einen vertieften Einblick<br />

in das Leitthema. So ging es im Ultraschall-Seminar<br />

um die sonographische<br />

Darstellung des Harntraktes während sich<br />

das Chirurgie-Seminar interaktiv mit den<br />

praxisrelevanten chirurgischen Erkrankungen<br />

des Urogenitaltraktes befasste.<br />

Industrieausstellung<br />

Nur auf Präsenztagungen gibt es die Möglichkeit,<br />

interessante und innovative Produkte,<br />

Dienstleistungen sowie Equipment<br />

anzuschauen und sich vorführen zu lassen.<br />

Zudem ist die Ausstellung immer ein<br />

beliebter Treffpunkt zum Austausch mit<br />

Kolleginnen und Kollegen. Davon machten<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

rege Gebrauch.<br />

Die nächsten Erfurter Thementage<br />

werden voraussichtlich im kommenden<br />

Jahr wieder im Kaisersaal stattfinden. Termin<br />

und Thema erfahren Sie rechtzeitig.<br />

Der Tagungsband mit den Abstracts<br />

der Vorträge kann in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung<br />

und Versand bestellt werden<br />

(info@dvg.de, Fax 0641 98444625).<br />

Die Krämerbrücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Erfurts – und immer eine Reise wert.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 23


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

AG Lasermedizin –<br />

8. Tagung vom 18. bis 20.11.<strong>2022</strong> in Augsburg<br />

Trotz aller Pandemie-bedingten Widrigkeiten<br />

konnten wir im letzten Jahr einen erfolgreichen<br />

Online-Kongress organisieren<br />

und auch für zahlreiche Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer durchführen. Ganztägig<br />

wurden kurzweilige Vorträge über die Low-<br />

Level-Lasertherapie, und über die Laseranwendung<br />

in der Augen- und Zahnheilkunde<br />

von internationalen und nationalen<br />

Referentinnen und Referenten präsentiert.<br />

In der sich anschließenden Mitgliederversammlung<br />

wurde Herr Jakub Kaczmarek<br />

als neuer zweiter Vorsitzender gewählt.<br />

Frau Dr. Ursula Mayer wechselte auf den<br />

Posten der ersten Vorsitzenden und Dr. Jochen<br />

Krüger auf den des Pastpräsidenten.<br />

Für dieses Jahr möchte sich die AG Lasermedizin<br />

wieder, soweit es uns die Pandemielage<br />

erlaubt, vom 18. bis 20.11.<strong>2022</strong><br />

zum achten Mal zu ihrem jährlichen Kongress<br />

in Form einer Präsenzveranstaltung<br />

in Augsburg treffen.<br />

Wir freuen uns, dass der Kongress erneut<br />

in den großzügigen Räumlichkeiten<br />

der Anicura Klinik in Augsburg stattfinden<br />

kann.<br />

Wir möchten, wie sonst alle zwei Jahre,<br />

im Rahmen der Tagung wieder die Mög-<br />

lichkeit anbieten, den gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Laserschein zu erwerben. Für<br />

Interessenten am Laserschein beginnt der<br />

Kongress bereits am Freitagnachmittag<br />

mit den Vorlesungen zum theoretischen<br />

Teil der Laserscheinausbildung. Am Samstag<br />

werden im Hauptteil der Tagung interessante<br />

und abwechslungsreiche Vorträge<br />

präsentiert. Im Anschluss an die Vorträge<br />

findet samstags der Test für den<br />

Laserschein statt. Danach treffen sich alle<br />

Mitglieder der AG Lasermedizin zur jährlichen<br />

Mitgliederversammlung. Der Samstag<br />

kann hoffentlich abschließend mit<br />

einem Gesellschaftsabend in den gemütlichen<br />

Räumen der Riegele Brauerei in<br />

Augsburg ausklingen.<br />

Am Sonntagmorgen treffen sich alle<br />

Interessierten erneut in der Anicura Klinik<br />

zu praktischen Übungen. Hier können die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst<br />

die praktische Anwendung von Diodenund<br />

auch CO 2 -Lasern unter Anleitung ausprobieren.<br />

Diese Möglichkeit der vergleichenden<br />

praktischen Anwendung verschiedener Lasertechniken<br />

wird sonst von keinem Veranstalter<br />

angeboten!<br />

Wir laden alle Interessierten zu unserem<br />

Treffen in Augsburg ein, und freuen<br />

uns bereits jetzt auf eine rege Teilnahme!<br />

Haben Sie Fragen speziell zum Thema<br />

Laseranwendung in der Tiermedizin?<br />

Wir würden uns über Ihre Anregungen<br />

und Vortragsbeiträge zu unserem Kongress<br />

innerhalb der nächsten Wochen<br />

freuen.<br />

Wir haben für alle Vorschläge ein offenes<br />

Ohr, denn es soll ja ein Kongress für<br />

und mit allen Interessierten an der Lasermedizin<br />

werden.<br />

Das vollständige Programm unserer<br />

Tagung wird schnellstmöglich fertiggestellt<br />

und dann über die <strong>DVG</strong> einsehbar<br />

sein.<br />

Dr. Ursula Mayer<br />

1. Vorsitzende der AG Lasermedizin<br />

info@haut-tier-arzt.de<br />

TA Jakub Kaczmarek<br />

2. Vorsitzender der AG Lasermedizin<br />

vet.kaczmarek@gmail.de<br />

•<br />

Tipp: Neuer Webauftritt von Thieme<br />

Unter Tiermedizin – Thieme Vet bietet<br />

Thieme ab sofort ein kostenloses Online-<br />

Angebot für Veterinärmedizinerinnen und<br />

-mediziner sowie Tiermedizinische Fachangestellte<br />

(TFA) an. Auf der Website finden<br />

beide Berufsgruppen tagesaktuelle<br />

Nachrichten, Fachbeiträge aus Praxis und<br />

Forschung, Personalia, Interviews und vieles<br />

mehr.<br />

q https://vet.thieme.de/<br />

24<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />

Ausblick auf Veranstaltungen im kommenden Jahr<br />

Auch im nächsten Jahr finden spannende Veranstaltungen zur Kleintiermedizin statt.<br />

Merken Sie sich diese Termine schon vor:<br />

Dresdner Thementage<br />

• 13. bis 15.<strong>01</strong>.2023<br />

• in Dresden<br />

• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung<br />

• wiss. Tagungsleiter: Dr. Ingo Pfeil<br />

• Thema: Neurologie mit Schwerpunkt Wirbelsäule<br />

7. Tierärztetag der Tierärztekammer Schleswig-Holstein<br />

• 18.02.<strong>2022</strong><br />

• in Schleswig<br />

• Vortragsprogramm Klein- und Heimtiere, Pferde, Rinder,<br />

Schweine, öffentliches Veterinärwesen und TFA<br />

• wiss. Tagungsleiter Kleintiere: Dr. Friedrich Röcken<br />

Ein prickelndes<br />

Beispiel für einen<br />

gesunden Darm:<br />

Ecobiol® Fizz<br />

Futterwechsel, Impfungen, redu zierte Futteraufnahme<br />

– Ihr Tier steht vor ständigen Herausforderungen.<br />

Gut zu wissen, dass Ecobiol®<br />

Fizz einen schnellen und einfachen Weg bietet,<br />

die Darmflora natürlich zu unterstützen.<br />

Die lösliche probiotische Tablette verteilt die<br />

Sporen homogen in Wassertanks und Vorratslösungen<br />

für Dosierungshilfen, ohne dabei<br />

Biofilm zu bilden oder Wasser leitungen zu<br />

verstopfen. Lassen Sie die Darmflora Ihrer<br />

Tiere aufbrausen – und Ihre Gewinne werden<br />

sprudeln.<br />

animal-nutrition@evonik.com<br />

www.evonik.com/ecobiolfizz<br />

Kölner Thementage Patient Katze<br />

• 16. bis 17.09.2023<br />

• in Köln<br />

• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung<br />

• wiss. Tagungsleiterin: Dr. Angelika Drensler<br />

69. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong> im Rahmen des<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />

• 23. bis 25.11.2023<br />

• in Berlin<br />

• Vortragsprogramm, Seminare, TFA Industrieausstellung<br />

• Kongresspräsidium: Dr. Martina van Suntum, Dr. Arnulf<br />

Klasen, Dr. Jan Klasen, Linus Klasen<br />

Bestimmte Aussagen gelten möglicherweise nicht in allen geografischen Regionen<br />

und können aufgrund regionaler oder nationaler Anforderungen abweichen.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 25


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />

30. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe InnLab<br />

begrüßen. Sie warfen einen Blick zurück<br />

auf die Anfänge der Fachgruppe, die in diesem<br />

Jahr bereits zum 30. Mal ihre Tagung<br />

durchführte.<br />

Tagungsleiterin Prof. Dr. Barbara Kohn, Fachgruppenleiter Prof. Dr. Johannes Hirschberger (kleines Foto<br />

oben) und Prof. Dr. Andreas Moritz (kleines Foto unten), langjähriger Leiter der Fachgruppe.<br />

Vom 28. bis 29. Januar fand die Jahrestagung<br />

der Fachgruppe „Innere Medizin und<br />

klinische Labordiagnostik (InnLab)“ der<br />

<strong>DVG</strong> online statt. Tagungsleiterin Prof. Dr.<br />

Barbara Kohn (Berlin), der Leiter der Fachgruppe<br />

Prof. Dr. Johannes Hirschberger<br />

(München) und Prof. Dr. Andreas Moritz<br />

(Gießen), der die Fachgruppe von 2002 bis<br />

2<strong>01</strong>9 geleitet hatte, freuten sich, die etwa<br />

170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu<br />

Dr. Esther Haßdenteufel (Foto oben) erhielt den 2. Vortragspreis für ihre Präsentation zur Thrombolyse<br />

der felinen arteriellen Thrombembolie mit Reteplase. Foto unten: Tagungsleiterin Prof. Dr. Romy<br />

Heilmann.<br />

Von der Gründung bis heute<br />

Die Fachgruppe wurde 1979 zunächst<br />

unter der Bezeichnung „Klinische Laboratoriumsdiagnostik“<br />

unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Wilfried Kraft (München) gegründet<br />

und 1987 mit der Fachgruppe „Innere<br />

Medizin“ zusammengelegt. Die<br />

neue Fachgruppe erhielt den Namen „Innere<br />

Medizin und klinische Labordiagnostik<br />

(InnLab)“. Die erste InnLab-Tagung<br />

fand bereits im darauffolgenden Jahr in<br />

München statt. Über die Jahre hat sich<br />

die Tagung zu einem Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen<br />

entwickelt,<br />

die ausdrücklich gebeten werden, Abstracts<br />

einzureichen. Auf jeder Tagung<br />

werden die drei besten Vorträge und Poster<br />

mit Preisen ausgezeichnet. Prof. Kraft<br />

leitete die Fachgruppe bis 2002, ihm folgte<br />

Prof. Moritz, der 2<strong>01</strong>9 nicht mehr für<br />

den Posten des Fachgruppenleiters zur<br />

Verfügung stand. Seitdem ist Prof. Hirschberger<br />

Fachgruppenleiter. Auf der InnLab-<br />

Tagung 2<strong>01</strong>9 wurde Prof. Kraft zum Ehrenvorsitzenden<br />

ernannt.<br />

30. Jahrestagung<br />

Das vielfältige und spannende Programm<br />

umfasste 36 Vorträge und 15 Poster. Die<br />

Poster wurden ebenfalls in kurzen Präsentationen<br />

vorgestellt. Den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern wurden aktuelle Forschungsergebnisse<br />

aus Neurologie,<br />

Kardiologie, Gastroenterologie, Urologie,<br />

Endokrinologie, Dermatologie, Onkologie,<br />

Labor- und Infektionsmedizin insbesondere<br />

bei Hunden, Katzen und Pferden,<br />

aber auch bei Rindern und Reptilien präsentiert.<br />

26<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Die Tagung fand bereits zum 30. Mal statt.<br />

Nachdem die Tagung 2021 erstmals<br />

online durchgeführt worden war, hatte<br />

sich das Organisationsteam aufgrund der<br />

noch nicht überwundenen Pandemie erneut<br />

für das Onlineformat entschieden.<br />

Inzwischen sind sowohl Veranstalter als<br />

auch ReferentInnen und Teilnehmende damit<br />

vertraut, so dass die Tagung reibungslos<br />

ablief und auch angeregte Diskussionen<br />

stattfanden.<br />

Ausgezeichnete Vorträge<br />

und Poster<br />

Das Publikum hatte nach jeder Präsentation<br />

die Möglichkeit, online eine Bewertung<br />

abzugeben. Bei den Vorträgen erhielten<br />

zwei Präsentationen genau die gleiche<br />

Punktzahl, so dass der zweite Preis zweimal<br />

vergeben wurde.<br />

Vortragspreisträgerinnen<br />

• 1. Preis: 500 EUR und ein Ein-Jahres-Abo<br />

der „Tierärztlichen Praxis“<br />

Katharina Zwicklbauer (München):<br />

Entwicklung der Viruslast in Blut, Erguss<br />

und Kot sowie der Antikörper bei<br />

Katzen mit feliner infektiöser Peritonitis<br />

während Therapie mit einem antiviralen<br />

Medikament<br />

• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen<br />

Praxis“<br />

Dr. Esther Haßdenteufel (Gießen):<br />

Die Thrombolyse der felinen arteriellen<br />

Thrombembolie mit Reteplase<br />

• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen<br />

Praxis“<br />

Daniela Krentz (München):<br />

Das Ende einer bisher tödlichen Krankheit?<br />

Therapie von Katzen mit infektiöser<br />

Peritonitis mit einem oralen antiviralen<br />

Medikament<br />

Posterpreisträgerinnen<br />

• 1. Preis: 500 EUR<br />

Teresa Schmidt (Hannover):<br />

Urinanalyse von Neurotransmitter-<br />

Mustern bei kaniner Epilepsie<br />

• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der<br />

„Kleintierpraxis“<br />

Lea Henze (Hannover):<br />

Effizienz von Ondansetron bei Hunden<br />

mit vestibulärer Nausea in einer doppelt<br />

verblindeten Studie<br />

• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der<br />

„Kleintierpraxis“<br />

Sina Strey (Hannover:)<br />

Autoimmune polyendokrine Syndrome<br />

beim Hund – 3 Fallbeispiele<br />

Die Preise für die Vorträge wurden vom<br />

Georg Thieme Verlag gestiftet. Die Fachgruppe<br />

InnLab stiftete den 1. Posterpreis<br />

und die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />

die Abonnements für den 2. sowie 3. Posterpreis.<br />

Mitgliederversammlung<br />

und Wahl<br />

Im Anschluss an die Tagung führte die<br />

Fachgruppe ihre Mitgliederversammlung<br />

durch, bei der auch die Wahl zur Fachgruppenleitung<br />

auf der Tagesordnung stand.<br />

Prof. Hirschberger hatte schon angekündigt,<br />

sich nicht mehr zur Wahl zu stellen.<br />

Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann<br />

(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde.<br />

Stellvertreter sind Prof. Moritz und Prof. Dr.<br />

Stephan Neumann (Göttingen).<br />

Die nächste <strong>DVG</strong>-Tagung Innere Medizin<br />

und klinische Labordiagnostik wird am<br />

3. und 4. Februar 2023 unter der Leitung von<br />

Prof. Neumann in Göttingen stattfinden,<br />

sofern Präsenztagungen dann wieder möglich<br />

sind.<br />

Abschließend dankten Prof. Kohn und<br />

Prof. Hirschberger den ReferentInnen, den<br />

Teilnehmenden und den Sponsoren für die<br />

Unterstützung der Tagung. Ein großer<br />

Dank ging auch an das Team der <strong>DVG</strong> Service<br />

GmbH, insbesondere an Katharina Kleber<br />

und Benjamin Rink, die die technische<br />

Betreuung übernommen hatten und sowohl<br />

vor als auch während der Tagung immer<br />

mit Rat und Tat zur Seite gestanden<br />

hatten.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 27


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />

Erfolgreicher Abschluss: Assistenz in der Zahnheilkunde (zert. DGT)<br />

Der erste Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe<br />

für Tiermedizinische Fachangestellte<br />

zur Erlangung der Zusatzqualifikation<br />

„Assistenz in der Zahnheilkunde (zert.<br />

DGT)“ ist am 19. März <strong>2022</strong> in Berlin erfolgreich<br />

zu Ende gegangen.<br />

17 Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />

haben mit einem strahlenden Lächeln<br />

ihre Urkunden entgegengenommen.<br />

Siebenmal wurde die Note 1 und zehnmal<br />

die Note 2 vergeben – ein überaus erfreuliches<br />

Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch<br />

allen Absolventinnen und Absolventen,<br />

die sich der Herausforderung gestellt und<br />

höchst motiviert viel Zeit und Mühe in ihre<br />

Weiterbildung auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde<br />

investiert haben.<br />

Die Weiterbildungsreihe ist bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung<br />

von Fort- und Weiterbildungsstunden für<br />

TFA mit 108 Fortbildungsstunden nach<br />

§ 5 Abs. 1 und 2 des Gehaltstarifvertrages<br />

anerkannt. Absolventen führen die anerkannte<br />

Zusatzqualifikation „Tiermedizinische/r<br />

Fachangestellte/r in der Zahnheilkunde<br />

(zert. DGT)“. Mit der Etablierung<br />

dieser Zusatzqualifikation setzt die<br />

Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />

(DGT) als Fachgruppe der <strong>DVG</strong><br />

wichtige Impulse für die Weiterbildung<br />

von Tiermedizinischen Fachangestellten.<br />

Die Absolventinnen und Absolventen<br />

werden in ihren Heimatpraxen und -kliniken<br />

mit ihrem neu erworbenen und<br />

vertieften Wissen einen immens wichtigen<br />

Beitrag leisten, Tierhalter über die<br />

Bedeutung von Zahn-, Oral- und Kiefererkrankungen<br />

aufzuklären, die Zahnund<br />

Mundgesundheit von Tieren zu verbessern,<br />

und wissenschaftlich etablierte<br />

Angespanntes Arbeiten im Prüfungsraum<br />

Standards in der tierzahnärztlichen Versorgung<br />

umzusetzen.<br />

Ganz herzlichen Dank allen, die an diesem<br />

Pilotprojekt mitgewirkt haben: dem<br />

Weiterbildungsleiter und DGT-Vizepräsidenten<br />

Dr. Florian Buck, den tierärztlichen<br />

Referentinnen und Referenten Sophie Döring,<br />

Dr. Christine Lendl, Dr. Korbinian Pieper,<br />

Dr. Jan Schreyer, Dr. Manfred Schumacher,<br />

Dr. Martina van Suntum und Dr.<br />

Cath rin Zehetmeier, den Sponsoren, Sven<br />

Suhling von Webinar Bayern, Cornelia<br />

Schröttenhammer von CSM Congress &<br />

Seminar Management und den zahlreichen<br />

helfenden Händen im Hintergrund!<br />

Der erste Jahrgang der DGT-TFA-Weiterbildungsreihe<br />

Dr. Katja Riedel, Augsburg<br />

DGT-<strong>DVG</strong><br />

Fotos: DGT-<strong>DVG</strong><br />

•<br />

28<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


References:<br />

1 Merola I, Mills DS. Systematic review of the behavioural assessment of pain in cats. J Feline Med Surg. 2<strong>01</strong>6 Feb;18(2):60-76. doi: 10.1177/1098612X15578725. Epub 2<strong>01</strong>5 May 13. PMID: 25972247.<br />

2 Bell A, Helm J, Reid J. Veterinarians' attitudes to chronic pain in dogs. Vet Rec. 2<strong>01</strong>4 Nov 1;175(17):428. doi: 10.1136/vr.102352. Epub 2<strong>01</strong>4 Jul 15. PMID: 25028465.<br />

3 Niemiec B, Gawor J, Nemec A, Clarke D, McLeod K, Tutt C, Gioso M, Steagall PV, Chandler M, Morgenegg G, Jouppi R. World Small Animal Veterinary Association Global Dental Guidelines. J Small Anim Pract. 2020<br />

Jul;61(7):E36-E161. doi: 10.1111/jsap.13132. PMID: 32715504.<br />

4 Rusbridge C, Heath S, Gunn-Moore DA, Knowler SP, Johnston N, McFadyen AK. Feline orofacial pain syndrome (FOPS): a retrospective study of 113 cases. J Feline Med Surg. 2<strong>01</strong>0 Jun;12(6):498-508. doi:<br />

10.1<strong>01</strong>6/j.jfms.2<strong>01</strong>0.03.005. Epub 2<strong>01</strong>0 May 6. PMID: 20451434; PMCID: PMC7128958.<br />

5 Harvey CE. Management of periodontal disease: understanding the options. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2005 Jul;35(4):819-36, vi. doi: 10.1<strong>01</strong>6/j.cvsm.2005.03.002. PMID: 15979515.<br />

6 Mathews K, Kronen PW, Lascelles D, Nolan A, Robertson S, Steagall PV, Wright B, Yamashita K. Guidelines for recognition, assessment and treatment of pain: WSAVA Global Pain Council members and co-authors of this<br />

document: J Small Anim Pract. 2<strong>01</strong>4 Jun;55(6):E10-68. doi: 10.1111/jsap.12200. Epub 2<strong>01</strong>4 May 20. PMID: 24841489.<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Surgical consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

(preferably 3 dimensional)<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Periodontal surgery<br />

• Dental extractions<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Oral fracture repair<br />

• Soft tissue damage<br />

management<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Interceptive extractions<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Surgical/oncologic<br />

consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Biopsy<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Endodontic treatment<br />

• Conservative treatment<br />

(bonding, restorations)<br />

• Dental extractions<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Oncologic surgery: mass<br />

excision<br />

• Adjuvant therapy<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Gingivoplasty gingivectomy<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

Lund EM, Armstrong PJ, Kirk CA, Kolar LM, Klausner JS. Health status and population characteristics of dogs and cats examined at private veterinary practices in the United States. J Am Vet Med Assoc. 1999 May 1;214(9):1336-41. PMID: 10319174.<br />

Marshall MD, Wallis CV, Milella L, Colyer A, Tweedie AD, Harris S. A longitudinal assessment of periodontal disease in 52 Miniature Schnauzers. BMC Vet Res. 2<strong>01</strong>4 Sep 1;10:166. doi: 10.1186/1746-6148-10-166. PMID: 25179569;<br />

PMCID: PMC4236762.<br />

Niemiec BA. Oral pathology. Top Companion Anim Med. 2008 May;23(2):59-71. doi: 10.1053/j.tcam.2008.02.002. PMID: 18482706.<br />

Niemiec BA: Small Animal Dental, Oral & Maxillofacial Disease. Manson Publishing Ltd., London; 2<strong>01</strong>1.<br />

Peralta S, Verstraete FJ, Kass PH. Radiographic evaluation of the types of tooth resorption in dogs. Am J Vet Res. 2<strong>01</strong>0 Jul;71(7):784-93. doi: 10.2460/ajvr.71.7.784. PMID: 20594081.<br />

Roux, P., Howard, J. (2<strong>01</strong>0) The evaluation of dentition and occlusion in dogs. European Journal of Companion Animal Practice. 20(3):241-51.<br />

Soukup JW, Hetzel S, Paul A. Classification and Epidemiology of Traumatic Dentoalveolar Injuries in Dogs and Cats: 959 Injuries in 660 Patient Visits (2004-2<strong>01</strong>2). J Vet Dent. 2<strong>01</strong>5 Spring;32(1):6-14. doi: 10.1177/08987564150320<strong>01</strong><strong>01</strong>. PMID: 26197685.<br />

Wiggs RB, Lobprise HB: Periodontology, in Veterinary Dentistry, Principals and Practice: Philadelphia, PA, Lippincott – Raven. 1997: pp 186-231<br />

References:<br />

1 Lund EM, Armstrong PJ, Kirk CA, Kolar LM, Klausner JS. Health status and population characteristics of dogs and cats examined at private<br />

veterinary practices in the United States. J Am Vet Med Assoc. 1999 May 1;214(9):1336-41. PMID: 10319174.<br />

2 Niemiec BA. Oral pathology. Top Companion Anim Med. 2008 May;23(2):59-71. doi: 10.1053/j.tcam.2008.02.002. PMID: 18482706.<br />

3 Niemiec, B. A. (2<strong>01</strong>3b) Local and Regionl Consequences of Periodontal Disease. in: Veterinary Periodontology Ed B. A. Niemiec. Wiley Blackwell, Ames. pp 69-80.<br />

4 DeBowes LJ, Mosier D, Logan E, Harvey CE, Lowry S, Richardson DC. Association of periodontal disease and histologic lesions in multiple organs<br />

from 45 dogs. J Vet Dent. 1996 Jun;13(2):57-60. PMID: 9520780.<br />

5 Pavlica Z, Petelin M, Juntes P, Erzen D, Crossley DA, Skaleric U. Periodontal disease burden and pathological changes<br />

in organs of dogs. J Vet Dent. 2008 Jun;25(2):97-105. doi: 10.1177/089875640802500210. PMID: 18751659.<br />

6 Finch, N. C., Syme, H. M., Elliott, J. (2<strong>01</strong>6) Risk Factors for Development of Chronic Kidney Disease in Cats. Journal of Veterinary Internal Medicine 30, 602-610.<br />

7 Niemiec BA, et al. (2020), World Small Animal Veterinary Association Global Dental Guidelines. J Small Anim Pract, 61: E36-E161. doi:10.1111/jsap.13132<br />

8 O'Neill, D. G., Elliott, J., Church, D. B., et al. (2<strong>01</strong>3) Chronic kidney disease in dogs in UK veterinary practices: prevalence, risk factors, and survival.<br />

Journal of Veterinary Internal Medicine 27, 814-821.<br />

9 Boutoille F, et al: Echocardiographic alterations and periodontal disease in dogs: A clinical study [abstract]. Proc ECVD:63–65, 2006.<br />

10 Glickman, L. T., Glickman, N. W., Moore, G. E., et al. (2009) Evaluation of the risk of endocarditis and other cardiovascular events<br />

on the basis of the severity of periodontal disease in dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association 234, 486-494.<br />

11 Rawlinson, J. E., Goldstein, R. E., Reiter, A. M., et al. (2<strong>01</strong>1) Association of periodontal disease with systemic health indices in dogs and<br />

the systemic response to treatment of periodontal disease. Journal of the American Veterinary Medical Association 238, 6<strong>01</strong>-609.<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Orthodontic consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Dental consultation<br />

• Clinical and radiographic<br />

assessment under general<br />

anaesthesia<br />

• Dental extractions<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Interceptive orthodontics<br />

• Preventive treatment<br />

• Corrective treatment<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

• Selective or total extractions<br />

• Medical treatemnt<br />

• Establishment of oral<br />

hygiene and follow up<br />

ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FEDERATION OF EUROPEAN COMPANION ANIMAL<br />

VETERINARY ASSOCIATIONS (FECAVA)<br />

Dental Factsheets –<br />

neues FECAVA-Projekt<br />

TOP 10 ORAL PATHOLOGIES<br />

IN CATS AND DOGS<br />

Key points<br />

1. Dental, oral, and 2. A complete oral exam should be performed 3.<br />

Oral disease is a tremendously<br />

maxillofacial diseases<br />

during every patient exam.<br />

underdiagnosed and undertreated<br />

are the most common clinical problems Every patient, every time.<br />

disease process worldwide.<br />

in small animal veterinary practices.<br />

Most common canine oral pathologies<br />

Most common feline oral pathologies<br />

Die FECAVA (Federation of European Companion Animal Veterinary<br />

Associations) bietet sogenannte Dental Factsheets<br />

– Informationsblätter für die Öffentlichkeit – an, um das Bewusstsein<br />

für die Bedeutung der oralen Gesundheit bei Hunden<br />

und Katzen zu schärfen. Die Factsheets wurden von Jerzy<br />

Gawor, MRCVS, DVM, PhD und Brook A. Niemiec, DVM,<br />

mit der Unterstützung von Partnern aus der Industrie (Virbac<br />

und iM3) erstellt.<br />

1. Periodontal diseases<br />

2. Persistent deciduous teeth<br />

3. Fractured teeth<br />

4. Malocclusions<br />

5. Oral masses<br />

Periodontal<br />

diseases<br />

• Initiated by plaque,<br />

the oral bacteria covering<br />

the tooth’s surface.<br />

• Affects most dogs<br />

and cats of any age,<br />

breed or size.<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Oral trauma<br />

• Patients may have<br />

facial swelling or distortion,<br />

oral bleeding, salivation,<br />

or abnormal closure<br />

of the mouth.<br />

• Some patients may<br />

have minimal to no<br />

clinical signs.<br />

1. Periodontal diseases<br />

2. Juvenile gingivitis<br />

3. Tooth resorption<br />

4. Caudal stomatitis<br />

5. Oral trauma<br />

Fractured<br />

Tooth<br />

teeth<br />

resorption<br />

• Found in 49.6% of<br />

• Loss of dental hard<br />

companion animals.<br />

tissues is common in<br />

domestic cats and dogs.<br />

• Usually causes pain<br />

and infection.<br />

• Studies have shown<br />

that 20 to 75% of mature<br />

cats are clinically<br />

affected.<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Oral masses<br />

Malocclusions<br />

• Oral tumours account<br />

• Any misalignment<br />

for approximately 7%<br />

which is not standard<br />

of tumours in dogs and<br />

for the breed.<br />

about 10% in cats.<br />

• May be purely cosmetic<br />

• The earlier the diagnosis<br />

or result in trauma.<br />

is done, the more<br />

efficient treatment<br />

can be.<br />

Die drei Factsheets stehen kostenfrei und vorerst auf Englisch<br />

auf der Webseite der FECAVA zur Verfügung:<br />

• It Really Hurts, Oral Problems are Painful<br />

• Top 10 Oral Pathologies in Cats and Dogs<br />

• Importance of Oral Health<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Persistent<br />

deciduous teeth<br />

• Retained baby or “milk”<br />

teeth, most common in toy<br />

and small breed dogs.<br />

• Can cause both<br />

orthodontic and<br />

periodontal problems.<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Juvenile<br />

gingivitis<br />

• Can also be associated<br />

with eruption problems<br />

in dogs and cats.<br />

• More and more kittens<br />

are affected and requires<br />

early diagnosis and<br />

intervention.<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

Caudal<br />

stomatitis<br />

• Severe inflammatory<br />

reaction of the oral<br />

tissues of cats.<br />

• Increased discomfort,<br />

pain and system<br />

effects.<br />

Action required<br />

Possible treatment<br />

• Download-Link: https://www.fecava.org/category/<br />

news-and-events/news/<br />

•<br />

Jerzy Gawor,<br />

Brook A. Niemiec,<br />

= statistically most common in this species<br />

MRCVS, DVM PhD,<br />

DVM, Dipl. AVDC,<br />

Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />

Dipl. EVDC<br />

IT REALLY HURTS<br />

ORAL PROBLEMS ARE PAINFUL<br />

Pain is not just about how it feels, but how it makes you feel.<br />

Key points<br />

1.<br />

1.<br />

Cats with oral disease<br />

demonstrate anorexia<br />

(complete or partial),<br />

intense oral discomfort,<br />

weight loss, sialorrhea<br />

(drooling) and<br />

poor grooming. 4<br />

Painful oral diseases must<br />

be identified and treated;<br />

they must not be neglected.<br />

A complete oral cavity assessment<br />

includes both a conscious<br />

and sedated examination and<br />

diagnostic imaging<br />

(dental radiographs<br />

or cone beam CT).<br />

Animals<br />

feel pain<br />

but often do<br />

not show<br />

their suffering . 1<br />

Recognition of oral pain<br />

1. 2.<br />

3.<br />

Appropriate pain management<br />

in dentistry includes pre-emptive<br />

analgesia, requires an adequate<br />

treatment plan, involves ideally<br />

minimally invasive dental surgery<br />

techniques, and is followed<br />

by implementation of an<br />

individualized pain<br />

management protocol.<br />

2.<br />

Prevention of procedural<br />

pain is an important focus<br />

of the veterinary dentist.<br />

Any procedure suspected<br />

to create pain should<br />

result in appropriate<br />

pain management.<br />

Dental disease<br />

is considered one of the<br />

most common causes<br />

of chronic pain in<br />

4.<br />

dogs and cats. 2<br />

Oral pain management: multifactorial action<br />

Pain is a complex<br />

phenomenon -<br />

therefore, pain management<br />

very often requires multimodal<br />

actions and consultations as<br />

well as an individual approach<br />

with regards to duration of<br />

treatment and recommended<br />

medications.<br />

3. Oral disease<br />

and its associated pain<br />

are serious welfare issues<br />

for veterinary patients and<br />

Animals with oral<br />

and dental disease may<br />

experience oral/dental<br />

pain which will impact<br />

their nutritional status<br />

and quality of life. 5<br />

need to be treated. 3<br />

2.<br />

4. Pain<br />

management<br />

is a matter of ethics and welfare<br />

but should also be treated as a<br />

strategy to re-establish organ<br />

function and accelerate<br />

discharge from the hospital. 2<br />

behaviour and causes absence of<br />

3.<br />

Examples of common painful oral diseases:<br />

Fractured<br />

teeth<br />

Oral<br />

cancer<br />

Pain often alters animals'<br />

normal behaviour (like grooming)<br />

and presence of new behaviours<br />

(like aggression). 6<br />

Inflammatory<br />

diseases<br />

Tooth<br />

resorption<br />

IMPORTANCE OF ORAL HEALTH<br />

Periodontal disease is a multifactorial infection that can create<br />

or exacerbate many negative local and systemic effects.<br />

Dental, oral, and maxillofacial diseases<br />

are the most common clinical problems<br />

in small animal veterinary practices 1 .<br />

Local<br />

consequences 3<br />

A common consequence<br />

is a periodontally induced<br />

opening between the oral and<br />

nasal cavities which creates<br />

chronic nasal infection<br />

and inflammation.<br />

In addition, there is a very wide variety of pathologies that are encountered within the oral cavity. These conditions often cause<br />

significant pain and/or localised, regional and systemic infection. 2 Since oral health is critical for all other body systems including<br />

the other vital assessments (nutrition, pain, etc) it should be evaluated during every examination in each patient.<br />

Oral disease has numerous local, regional and systemic ramifications.<br />

Local consequences 3<br />

• Abscesses<br />

• Mandibular pathologic fracture<br />

• Ocular damage/eye loss<br />

• Increased incidence of oral cancer<br />

• Oronasal fistula<br />

Most of those local consequences may further decrease eating.<br />

All of the above factors demonstrate that oral/dental health is critical to not only the overall patient health, but also quality of life.<br />

1. 2. 3. 4. 5.<br />

Oronasal fistula<br />

(ONF)<br />

Questions & Answers<br />

Root canal<br />

infection<br />

Periodontal disease can<br />

allow bacteria to gain access<br />

to the root canal and<br />

can spread infection<br />

to other roots in<br />

multirooted teeth.<br />

1. Why is oral health so important?<br />

Oral diseases are the most common problems in<br />

pets, affecting their overall health and decreasing<br />

their quality of life.<br />

2. When should a pet’s oral health be assessed?<br />

Your pet should receive a dental examination<br />

at every visit.<br />

3. And if there’s a problem?<br />

Your vet will diagnose the problem by providing<br />

a thorough examination including radiography.<br />

Once diagnosed, a safe and reasonable<br />

treatment plan will be established.<br />

4. What is the major purpose of dental treatment?<br />

Your pet’s treatment plan will focus on pain<br />

management and infection control.<br />

5. How not to miss dental pathology?<br />

Every patient, at every visit should receive<br />

a dental examination.<br />

6. What is the major purpose of dental treatment?<br />

Pain management and infection control.<br />

Systemic diseases which may be exacerbated4,5,6,7<br />

• Renal disease 6,8<br />

• Hepatic disease 4<br />

• Cardiac disease 9,10<br />

• Increased inflammatory markers 5,11<br />

Pathologic jaw<br />

fractures<br />

Chronic periodontitis<br />

can weaken bone and cause<br />

the jaw to fracture and<br />

is more common in<br />

small breed dogs.<br />

Oral health impacts general health<br />

• For a long time it was thought that bacteria was the<br />

primary factor that linked periodontal disease to<br />

other infections in the body.<br />

• More recent research demonstrates that inflammation<br />

is significant and may link periodontal disease to<br />

other chronic conditions too, such as diabetes and<br />

heart disease.<br />

Additional possibilities inferred from human research<br />

• Increased incidence of certain cancers<br />

• Increased incidence and complications<br />

of diabetes mellitus<br />

• Early mortality<br />

Eye<br />

problems<br />

Abscesses caused<br />

by severe periodontitis<br />

can cause eye problems<br />

(including blindness).<br />

As you can see, poor oral health can have significant negative<br />

effects both within the oral cavity and systemically as well.<br />

Talk to your vet about a complete oral exam.<br />

Osteomyelitis<br />

Severe periodontal disease<br />

can result in an area of<br />

non-vital infected bone.<br />

• Therefore, treating inflammation as well as bacteria<br />

may not only help manage periodontal diseases, but<br />

may also help with the management of other chronic<br />

inflammatory conditions.<br />

• Furthermore, pets with painful teeth/mouth may<br />

experience partial to complete anorexia. They may<br />

also not chew properly which is known to decrease<br />

proper digestion and assimilation of nutrients<br />

regardless of a proper diet.<br />

Jerzy Gawor,<br />

Brook A. Niemiec,<br />

MRCVS, DVM PhD,<br />

DVM, Dipl. AVDC,<br />

Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />

Dipl. EVDC<br />

Jerzy Gawor,<br />

MRCVS, DVM PhD,<br />

Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />

Brook A. Niemiec,<br />

DVM, Dipl. AVDC,<br />

Dipl. EVDC<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 29


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

DEUTSCHE BUIATRISCHE GESELLSCHAFT (DBG-<strong>DVG</strong>)<br />

European Buiatrics Congress und ECBHM Jubiläums-Symposium 2023<br />

Vom 24. bis 26. August 2023 findet der<br />

European Buiatrics Congress zusammen<br />

mit der Jubiläumsveranstaltung des European<br />

College of Bovine Health Management<br />

(ECBHM) in Berlin statt. Tagungsort<br />

ist das Estrel Congress Center.<br />

Die Veranstaltung wird von der Deutschen<br />

buiatrischen Gesellschaft, Fachgruppe<br />

der <strong>DVG</strong>, und dem ECBHM organisiert.<br />

Merken Sie sich den Termin schon vor!<br />

Aktuelle Informationen sind immer auf<br />

der Kongress-Webseite zu finden:<br />

https://www.european-buiatrics-​<br />

congress-2023.de/<br />

•<br />

Webseite des EBC-ECBHM-Kongresses 2023 in<br />

Berlin.<br />

FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />

55. Jahrestagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />

Vom 2. bis 4. März fand die 55. Jahrestagung<br />

„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“,<br />

gleichzeitig 47. Veterinär-Humanmedizinische<br />

Gemeinschaftstagung,<br />

erneut als Online-Tagung statt. Tagungsleiterin<br />

Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />

freute sich, die 185 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Sie<br />

hob den interdisziplinären Charakter der<br />

Tagung hervor, die reproduktionsmedizinische<br />

Themen jeweils aus veterinär- als<br />

auch aus humanmedizinischer Sicht beleuchtete.<br />

Organisatoren waren die <strong>DVG</strong>-<br />

Fachgruppe Reproduktionsmedizin und<br />

die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />

(DGRM). Auch der Präsident<br />

der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />

und der Dekan der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen, Prof. Dr. Dr. Stefan Arnhold<br />

sprachen Grußworte.<br />

Verabschiedung von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Heuwieser<br />

Bevor das Vortragsprogramm startete,<br />

stellte Prof. Dr. Axel Wehrend in einem<br />

Rückblick das spannende und engagierte<br />

Berufsleben von Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser<br />

dar, ehemaliger Direktor der Klinik<br />

für Fortpflanzung am Fachbereich Veterinärmedizin<br />

der Freien Universität Berlin<br />

und inzwischen emeritiert. Prof. Wehrend<br />

betonte, dass Tagungen wie die der Fachgruppe<br />

Reproduktionsmedizin immer auch<br />

Menschen brauchen, die mitorganisieren,<br />

die Ergebnisse präsentieren und „die Tagung<br />

tragen“. Prof. Heuwieser sei solch ein<br />

Mensch, der schon früh die Bedeutung von<br />

Themen erkannte, sie aufgriff und in die<br />

Forschung einbrachte, so z. B. bereits 1982<br />

die Bedeutung von Fluglärm für Reproduktion<br />

und Stress beim Rind. Prof. Heuwieser<br />

habe die Reproduktionsmedizin geprägt,<br />

sei dabei jedoch immer zurückhaltend und<br />

bescheiden geblieben. Die Tierärzteschaft<br />

sei ihm zu Dank verpflichtet.<br />

Vortragsprogramm, FBF-Session<br />

und DGRM-Preise<br />

Das Programm gliederte sich in mehrere<br />

Sessions, die sich u. a. mit den Themenblöcken<br />

„Gynäkologie und Andrologie in der<br />

Klinik“, „Genetik und Reproduktion“ sowie<br />

„IVF/IVP bei Mensch und Tier“ befassten.<br />

Auch eine FBF-Session fand erneut statt,<br />

30<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Erneut fand die Tagung zur Reproduktionsmedizin online statt.<br />

Tagungsleiterin Prof. Dr. Christine Wrenzycki begrüßte Prof. Dr. Martin<br />

Kramer (rechts oben), Präsident der <strong>DVG</strong>, und Prof. Dr. Axel Wehrend.<br />

in der aktuelle Projekte vorgestellt wurden.<br />

Der Förderverein Bioökonomieforschung<br />

e. V. – FBF – ist ein Zusammenschluss von<br />

Unternehmen und Verbänden in der Tierzucht<br />

und Besamung mit dem Zwecke der<br />

gemeinsamen Forschung.<br />

In der „DGRM Prize Session“ stellten<br />

drei Nachwuchswissenschaftlerinnen die<br />

Ergebnisse ihrer Studien vor und wurden<br />

mit Preisen der DGRM ausgezeichnet. Die<br />

gleichwertigen Preise sind mit je 300 Euro<br />

dotiert. Über die Auszeichnungen freuten<br />

sich (in alphabetischer Reihenfolge):<br />

• Dr. Teresa Harborth (Hannover/<br />

Braunschweig):<br />

Einfluss von „vaginal seeding“ auf immunologische<br />

Parameter des neugeborenen<br />

Kalbes<br />

• Dr. Eva-Maria Packeiser (Hannover):<br />

Vergleichende Charakterisierung des<br />

Expressionsprofils caniner Zelllinien<br />

aus Prostata-Adenokarzinomen (PAC),<br />

PAC Metastasen und Übergangszellkarzinomen<br />

(TCC)<br />

• Dr. Jasmin Walter (Zürich):<br />

Das Proteom der Umgebung equiner<br />

Kumulus-Oozyten-Komplexe in vivo<br />

und in vitro<br />

Tierversuche in Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

Prof. Wrenzycki erläuterte, dass die zunehmende<br />

gesellschaftliche Diskussion über<br />

den Einsatz von Tieren in der Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung das Organisationskomitee<br />

veranlasst habe, zu diesem Themenkomplex<br />

eine Session in das Tagungsprogramm<br />

aufzunehmen.<br />

Prof. Dr. Stephanie Krämer (Gießen)<br />

stellte in einem Übersichtsvortrag zunächst<br />

die dramatische Änderung in der<br />

Mensch-Tier-Beziehung dar, die sowohl<br />

positive (artgerechte Haltung, artgerechte<br />

und individuell angepasste Beschäftigung<br />

des Tieres) wie negative Auswirkungen hat<br />

(Ausbeutung, Instrumentalisierung und<br />

übermäßiges Anthropomorphisieren des<br />

Tieres). Sie ging darauf ein, ob und in welchem<br />

Maß das Studium die kognitiven und<br />

emotionalen Fähigkeiten der Studierenden<br />

beeinflusst und ob dies geschlechtsabhängig<br />

ist. Eine Studie (Paul & Podbersczek,<br />

2000) habe gezeigt, dass Studierende während<br />

des Studiums „abgehärtet“ würden;<br />

Prof. Dr. Stephanie Krämer bei ihrem Übersichtsvortrag zu Tieren in der<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />

Dr. Teresa Harborth erhielt einen der DGRM-Preise für ihre Präsentation<br />

„Einfluss von ‚vaginal seeding‘ auf immunologische Parameter des<br />

neugeborenen Kalbes“.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 31


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Auch Dr. Eva-Maria Packeiser wurde mit einem der DGRM-Preise ausgezeichnet.<br />

Studierende der höheren Semester schätzten<br />

die Schmerzempfindungsfähigkeit von<br />

Tieren geringer ein als Studierende in der<br />

Vorklinik. Dabei nahm die Empathiefähigkeit<br />

männlicher Studierender im Vergleich<br />

zu weiblichen Studierenden im Verlauf des<br />

Studiums signifikant ab. Prof. Krämer betonte,<br />

dass sie nicht gegen die Verwendung<br />

von Tieren im Studium sei; so sei das Leben<br />

von Tierärztinnen und Tierärzten „immer<br />

ein Kompromiss“, jedoch sei zu hinterfragen,<br />

ob Tiere z. B. für den Einsatz im Bereich<br />

Propädeutik extra gehalten werden<br />

müssten.<br />

Dr. Samira Schlesinger (Berlin) erläuterte<br />

in einem sehr anschaulichen Vortrag<br />

die simulationsbasierte veterinärmedizinische<br />

Ausbildung an der Klinik für Fortpflanzung<br />

in Berlin und stellte zahlreiche<br />

Beispiele vor.<br />

Prof. Dr. Sibylle Wenzel (Gießen) ging<br />

auf die Unerlässlichkeitsprüfung im Genehmigungsverfahren<br />

von Tierversuchen<br />

ein. Seit dem <strong>01</strong>.12.2021 unterliegen auch<br />

Tierversuche in der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

der Genehmigungspflicht. In vielen<br />

Fällen existierten Methoden ohne den<br />

Einsatz von Tieren, so dass die Unerlässlichkeit<br />

stets zu hinterfragen sei.<br />

Im letzten Vortrag dieser Session gab<br />

Dr. Janne Bredehöft, Tierschutzbeauftragte<br />

an der Justus-Liebig-Universität (JLU)<br />

Gießen, einen Einblick in ihre Tätigkeit und<br />

stellte vor, an welchen Fachbereichen der<br />

JLU Tiere zum Einsatz kommen.<br />

Virtuelle Posterausstellung<br />

und Posterpreise<br />

Die zahlreichen Poster – es waren 67 Abstracts<br />

eingereicht worden – wurden über<br />

die Plattform wonder.me präsentiert. In<br />

virtuellen Räumen hielten sich die Posterautorinnen<br />

und -autoren auf. Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer konnten diese<br />

Räume „betreten“, die Poster anschauen,<br />

Fragen stellen und wieder verlassen, um<br />

in einen anderen Raum zu wechseln oder<br />

auch in sogenannten Bubbles andere TeilnehmerInnen<br />

zu treffen und sich an<br />

Unterhaltungen zu beteiligen.<br />

Auch das Get-together fand auf der<br />

Plattform wonder.me statt.<br />

Drei Poster wurden mit von der <strong>DVG</strong><br />

gestifteten Preisen ausgezeichnet, wobei<br />

auch hier kein Ranking vorgenommen<br />

wurde. Mit Posterpreisen (je 100 Euro) wurden<br />

ausgezeichnet (in alphabetischer Reihenfolge):<br />

• Miguel Tavares Pereira (Zürich,<br />

Schweiz):<br />

The utero-placental expression of<br />

HSD11B1 and HSD11B2 implies increased<br />

placental cortisol signalling in the<br />

dog prepartum<br />

• Felix Reckers (Berlin):<br />

Gynaecological examination of the female<br />

dog – a tutorial for vaginal cytology<br />

and revised definitions of cells<br />

• Christin Unruh (Hannover):<br />

Effects of cycle stage on uterine contractility<br />

in an equine ex vivo-model<br />

Zum Abschluss der Tagung dankte Prof.<br />

Wrenzycki den TeilnehmerInnen, Referent-<br />

Innen, dem Team der <strong>DVG</strong> und allen, die<br />

bei der Vorbereitung der Tagung mitgewirkt<br />

haben!<br />

Die nächste Tagung zur Reproduktionsmedizin<br />

ist für den 1. bis 3. März 2023<br />

in Münster geplant.<br />

Auf der Plattform „wonder.me“ konnten die TeilnehmerInnen virtuelle Räume „betreten“, um die<br />

Poster anzuschauen.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

32<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />

56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung<br />

Die 56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />

der Fortpflanzung, gleichzeitig<br />

48. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung,<br />

ist als Präsenztagung vom<br />

1. bis 3. März 2023 in Münster geplant.<br />

Das Schwerpunktthema lautet: United<br />

Excellence – Reproductive Research in Animals<br />

and Man<br />

Tagungsleiter ist Prof. Dr. rer. nat. Stefan<br />

Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie der<br />

Medizinischen Fakultät der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.<br />

An der Medizinischen Fakultät der<br />

WWU findet auch die Tagung statt.<br />

Sobald das Programm feststeht, wird<br />

es unter www.dvg.de veröffentlicht. • Dekanat der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Foto: WWU/L. Jeremies<br />

FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />

Aktuelles aus der Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />

und Regulationsmedizin“<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der diesjährige <strong>DVG</strong>-Vet-Congress wirft seine<br />

Schatten voraus. Und welch ein glückliches<br />

Thema gibt dieses Mal den Rahmen<br />

vor: Generationenwechsel – Altbewährtes<br />

und Neues in der Kleintiermedizin.<br />

In einer Zeit, in der alles im Wandel ist,<br />

lohnt es sicher, auch in unserem tierärztlichen<br />

Alltag genau hinzusehen, sein eigenes<br />

Tun und Wirken zu hinterfragen. Jeder<br />

von uns hat bestimmt seine favorisierten<br />

Methoden oder Medikamente, die immer<br />

(noch) Erfolg versprechen. Wie lange noch<br />

in Anbetracht von weltweiten Resistenzen<br />

und Arzneimittelrückständen in Lebewesen<br />

und Natur, können wir nicht wissen.<br />

Wie und womit arbeite ich erfolgreich,<br />

wo stagniert es, wo zeigen sich Misserfolge?<br />

Und welche Faktoren machen Bewährtes<br />

zu Bewährtem? Wo lohnt es sich,<br />

Altes beizubehalten und wo Neues auszuprobieren<br />

und in das Arbeiten zu integrieren?<br />

Und wo lohnt es sich womöglich,<br />

Altes und Vergessenes neu zu beleben<br />

und deren Vorteile mit neuen Möglichkeiten<br />

zu beleuchten und zu erforschen? Ich<br />

denke hier besonders an die Phytotherapie.<br />

Jahrhunderte altes Wissen um das<br />

Wirken von Arzneipflanzen wurde vergessen,<br />

verstoßen teils diskreditiert und es<br />

wurde den pharmakologischen Auszügen<br />

der Vorzug gegeben. Heute ist es aber<br />

möglich, die unschätzbaren Synergien<br />

von allen Wirkstoffen in einer Pflanze<br />

nachzuweisen und für unsere tierärztliche<br />

Tätigkeit zu nutzen.<br />

Das Foto zeigt die Blüte einer Wegwarte<br />

(Cichorium endiva), die die gerne bei Verdauungsstörungen<br />

eingesetzt wird.<br />

Foto: Brigitta Smit-Fornahl<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 33


ARBEITSGEBIET:<br />

KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />

Welchen Lehren oder Dogmen folge<br />

ich und wem bin ich in meinem tierärztlichen<br />

Tun verpflichtet? Gehe ich „auf Nummer<br />

sicher“ oder entwickle ich etwas weiter,<br />

schaffe ich Innovationen und suche<br />

stetig nach Verbesserungen? Wie hoch ist<br />

die Schwelle, die es zu überwinden gilt, um<br />

die tägliche Komfortzone zu verlassen?<br />

Diese Fragen kamen mir in den Sinn,<br />

als ich das Kongress-Thema zum ersten<br />

Mal las.<br />

Und ich würde mich sehr freuen, mit<br />

Euch allen in Berlin darüber zu diskutieren<br />

und viele neue Innovationen auf unserer<br />

Veranstaltung kennenzulernen. Die Naturheilverfahren<br />

haben die Möglichkeiten<br />

und damit auch die Verantwortung, unsere<br />

Patienten optimal zu versorgen und<br />

gleichzeitig dem Veterinary Public Health-<br />

Gedanken gerecht zu werden.<br />

Wir treffen uns in Berlin!<br />

Es grüßt Euch herzlichst<br />

Brigitta Smit-Fornahl<br />

Leiterin der Fachgruppe<br />

•<br />

Tagungen zu Naturheilverfahren<br />

Phytotherapie zwischen Wissenschaft und Praxis<br />

Fortbildung der Akademie für tierärztliche Fortbildung in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“ und dem Arbeitskreis<br />

Phytotherapie der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin.<br />

Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Beziehungen zwischen Pflanzenstoffen<br />

und dem Darmmikrobiom und ihre therapeutische Nutzung. Ziel ist die Vermittlung<br />

moderner phytotherapeutischer Konzepte auf wissenschaftlicher Grundlage.<br />

• 24.–25.09.<strong>2022</strong><br />

• Seminarhaus „Kultiviert“ in Wildpoldsried (Allgäu)<br />

• Informationen und Anmeldung:<br />

https://www.bundestieraerztekammer.de/atf/fortbildung/<strong>2022</strong>/09/phytotherapie/<br />

Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“<br />

Im Rahmen des diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses (13.–15.10.<strong>2022</strong>) führt die Fachgruppe<br />

wieder ihre Jahrestagung durch.<br />

• 14.10.<strong>2022</strong><br />

• Estrel Congress Center Berlin<br />

• Auf dem Kongress finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt<br />

(u. a. Kleintiere, Pferde, Nutztiere, Bienen, Verhaltensmedizin).<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

https://www.dvg-vet-congress.de/<br />

FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />

Tagung der Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />

Foto: Sharon Ang, pixabay.com<br />

Am 8. und 9. September <strong>2022</strong> führt die<br />

Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />

ihre Jahrestagung im Bildungszentrum<br />

Triesdorf im mittelfränkischen<br />

Landkreis Ansbach als Präsenztagung<br />

durch.<br />

Am 8. September ist ein Vortragsprogramm<br />

geplant mit anschließender Fachgruppensitzung<br />

und abendlichem Beisammensein<br />

mit einem leckeren Menü.<br />

Am 9. September (Freitag) werden am Vormittag<br />

ebenfalls Präsentationen angeboten.<br />

Im Anschluss sind zwei interessante<br />

regionale Betriebsbesuche (Schaf- und<br />

Ziegenbetrieb, jeweils mit Produktverköstigung)<br />

vorgesehen. Für Interessierte besteht<br />

die Möglichkeit, für den am 10. September<br />

in Triesdorf stattfindenden Schäfertag<br />

zu bleiben und den Veranstaltungen<br />

und dem Lehrhüten an diesem Tag beizuwohnen.<br />

Programm und Anmeldung:<br />

q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />

<br />

•<br />

34<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 35


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

FACHGRUPPE „GESCHICHTE DER VETERINÄRMEDIZIN“<br />

Was gibt es Neues aus der Fachgruppe Geschichte?<br />

1 Rückblick auf die<br />

21. Jahrestagung 2021<br />

Es lag bis zum Beginn des dreitägigen <strong>DVG</strong>-<br />

Vet-Congresses am 18. November 2021 eine<br />

ganz besondere Spannung in der Luft, ob<br />

diese Großveranstaltung im Estrel Congress<br />

Center (ECC) Berlin wie geplant durchgeführt<br />

werden kann, denn die Corona-Inzidenzen<br />

stiegen wieder von Tag zu Tag.<br />

Das Ergebnis übertraf dann doch alle Erwartungen:<br />

Es hatten sich über 1.500 Personen<br />

für eine Teilnahme in Präsenz und<br />

fast 800 für eine Online-Teilnahme am<br />

Kongress registriert. Die Entscheidung „für<br />

das Hybrid-Format, das erstmals bei einem<br />

großen veterinärmedizinischen Kongress<br />

in Deutschland umgesetzt wurde“, hat sich<br />

als richtig erwiesen, schrieb der Präsident<br />

der <strong>DVG</strong>, Martin Kramer, in einer Rundmail<br />

an die Tagungsleiter und Referenten.<br />

Im Rahmen dieses in jeder Hinsicht<br />

außergewöhnlichen Kongresses veranstaltete<br />

die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“ am<br />

19. und 20. November 2021 ihre 21. Jahrestagung,<br />

die wie immer international besetzt<br />

war. Insgesamt wurden 17 Vorträge<br />

gehalten und 5 Poster präsentiert, wovon<br />

sich 11 Vorträge und 2 Poster dem hochaktuellen<br />

Rahmenthema widmeten: „Von<br />

Gutenberg bis Facebook: Tiermedizin in den<br />

Medien“ (Abb. 1).<br />

Pandemiebedingt konnten nicht alle<br />

Referenten persönlich nach Berlin kommen.<br />

Dafür wurden an der entsprechenden<br />

Stelle des Programms die im Vorfeld<br />

eingereichten Videos der Redebeiträge eingespielt.<br />

Auch in diesem Punkt ein erfreuliches<br />

Ergebnis: Die Mediathek des <strong>DVG</strong>-<br />

Vet-Congresses 2021 wurde insgesamt<br />

88.088 mal aufgerufen, die Videos der<br />

Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin<br />

immerhin 3.075 mal angeklickt. 1<br />

Wie seit vielen Jahren wurde im Vorfeld<br />

der Tagung auch wieder das Methodenseminar<br />

„Plagiat, nein danke! – Der korrekte<br />

1 Information des „Speaker-Teams“ der <strong>DVG</strong><br />

vom 27.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> per E-Mail.<br />

Umgang mit Literatur und Zitat“ angeboten,<br />

das Grundkenntnisse über die elementaren<br />

Schritte des literarisch-wissenschaftlichen<br />

Arbeitens vermittelt (J. Schäffer,<br />

M. Schimanski, M. Schweizer).<br />

Das Einführungsreferat (J. Schäffer)<br />

ging mit einem historischen Überblick auf<br />

die zentrale Fragestellung ein: „Wie wurde<br />

Tiermedizin kommuniziert und wie haben<br />

Tierärzte kommuniziert?“ Neben der seit<br />

unbestimmter Zeit bestehenden mündlichen<br />

Tradierung erfolgte die Vermittlung<br />

tierheilkundlicher Erkenntnisse bereits ab<br />

dem frühen 2. Jh. v. Chr. über verschiedene<br />

Schriften (Hieroglyphen, Keilschrift etc.).<br />

Ab dem 8. Jh. v. Chr. bis ins Hohe Mittelalter<br />

beherrschten zwar Griechisch und später<br />

Latein in Sprache und Schrift die Kommunikation<br />

in der gesamten Medizin, ab<br />

Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Texte<br />

tiermedizinischen Inhalts aber auch in den<br />

Landessprachen verbreitet (Abb. 2 – 4).<br />

Im Weiteren spannte der Vortrag einen<br />

Bogen von der Erfindung des Buchdrucks<br />

Abb. 1: Die drei Medienrevolutionen: 1. Buchdruck mit beweglichen Lettern, 2. Audiovisuelle Medien,<br />

3. World Wide Web (Folie: J. Schäffer 2021).<br />

Abb. 2: Johannes Gutenberg (1397-1468),<br />

posthum entstandenes Phantasiebild von<br />

Nicolas de Larmessin, 16. Jh. (Quelle: https://de.<br />

wikipedia.org/wiki/Datei:Gutenberg.jpg,<br />

gemeinfrei).<br />

36<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

Abb. 3: Das Roßarzneibüchlein des Meister<br />

Albrant (13. Jh.), das am weitesten verbreitete<br />

pferdeheilkundliche Manuskript des Mittelalters<br />

und der Neuzeit, hier einer der frühen Drucke<br />

(Inkunabeln) durch Hans Sporer, Erfurt 1500<br />

(Photoarchiv J. Schäffer).<br />

Abb. 7: Das historische Logo des WWW wurde<br />

1990 von dem belgischen Informatiker Robert<br />

Cailliau entworfen (Quelle: https://commons.<br />

wikimedia.org/wiki/File:WWW_logo_by_Robert_<br />

Cailliau.svg, public domain).<br />

Abb. 4: Der sizilianische Protomedicus Johannes<br />

Philippo Ingrassia (1510-1580) postulierte im Titel<br />

seiner 1568 in zweiter Auflage erschienenen<br />

Schrift: „Dass die Tierheilkunde formal ein und<br />

dieselbe sei wie die vornehmere Heilkunde des<br />

Menschen und sich lediglich hinsichtlich der<br />

Würde und der Vornehmheit des Behandlungsgegenstandes<br />

unterscheide […]“. Dieser weit<br />

vorausschauende Text wurde zwar gelesen, blieb<br />

aber ungehört (Quelle: Abb. und Text aus Ellert<br />

2009, 30-31, Digitalisat SUB Göttingen).<br />

mit beweglichen Lettern (1. Medienrevolution)<br />

über die Verwendung audiovisueller<br />

Medien wie Hörfunk, Film und Fernsehen<br />

(2. Medienrevolution) bis hin zum World<br />

Wide Web (3. Medienrevolution) als der<br />

jüngsten und heute allgegenwärtigen Erfindung<br />

der Medienkultur (Abb. 5 – 7). Das<br />

Abb. 5: Schweizer Archiv für Tierheilkunde (SAT)<br />

ist das älteste, bis heute bestehende Periodikum<br />

in der Tiermedizin, Jubiläumsausgabe 2<strong>01</strong>6<br />

(Photoarchiv J. Schäffer).<br />

WWW vereint alle bisher dagewesenen<br />

Möglichkeiten zur Kommunikation für die<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Einrichtung<br />

von Online-Sprechstunden für Tierärzte<br />

und vieles andere mehr. 2<br />

2 Schäffer, J. (2021): Tiermedizin und Medien –<br />

Entwicklung und Wandel. In: <strong>DVG</strong> Vet-Congress<br />

2021, Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin<br />

[Abstracts]. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />

GmbH, Giessen, 1 – 8.<br />

Abb. 6: Die Dissertation von Katharina Schraven<br />

(2<strong>01</strong>6) befasste sich eingehend mit dem Berufsbild<br />

Tierarzt und Tierärztin im Film (Photo J. Schäffer).<br />

Eine einheitliche Definition des Begriffes<br />

„Medien“ gibt es bis heute nicht. Einfach<br />

und allgemein ausgedrückt sind Medien<br />

„Vermittler“ zur Überlieferung von Informationen.<br />

Mit dieser Vermittlerrolle<br />

sehr eng verknüpft sind die Fragen: „Wie<br />

wurde und wie wird die Tiermedizin in der<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen?“ und „Wie<br />

wurde und wie wird tierärztliche Tätigkeit in<br />

der Gesellschaft bewertet?“<br />

An diesem Punkt knüpften die weiteren<br />

Referate unmittelbar an: „Tierarztberuf<br />

und Veterinary Public Health im Spiegel medialer<br />

Berichterstattung“ (C. Hucklenbroich),<br />

„Berufsbild Tierärztin in der Öffentlichkeit –<br />

Erwartung und Wirklichkeit“ (C. Bothmann)<br />

und „Aus Praxis, Wissenschaft und Literatur<br />

– Tierärztin und Tierarzt im Audio-Podcast“<br />

(M. Schweizer), um nur Beispiele zu<br />

nennen. Wie wichtig die neuen Medien für<br />

die Fortentwicklung einer wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft sind, wurde im Vortrag<br />

„Blättern, klicken, tippen, wischen – die<br />

<strong>DVG</strong> im Wandel der Medien“ deutlich (M.<br />

Selig).<br />

Der Tagungsband mit den redigierten<br />

Volltexten der Beiträge ist in Vorbereitung<br />

und wird im Sommer <strong>2022</strong> wie gewohnt<br />

im Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH erscheinen.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 37


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

Abb. 8: Auf die bereits im Jahr 2<strong>01</strong>3 von Kommunikationswissenschaftlern gestellten Fragen „Holen<br />

Sie noch morgens Ihre Zeitung aus dem Briefkasten? Lesen Sie noch Bücher? Schauen Sie noch fern?“<br />

antwortete der Referent mit einem klaren „JA“ (Folie: J. Schäffer 2021). 3<br />

Umgang mit der zunehmenden<br />

Digitalisierung<br />

Die Corona-Pandemie hat die Kommunikationskultur<br />

auf allen Gebieten und in<br />

allen Bereichen der Wissenschaften nochmals<br />

nachhaltig verändert. Die Digitalisierung<br />

schreitet unaufhaltsam voran. Im<br />

Frühjahr 2020 hat die Gesellschaft für Geschichte<br />

der Wissenschaften, der Medizin<br />

und der Technik (GWMT) ein Forum<br />

COVID-19 ins Leben gerufen und die wissenschaftliche<br />

Diskussion rund um die<br />

Corona-Pandemie aus geistes- und sozialwissenschaftlicher<br />

Sicht eröffnet. 4<br />

Und die Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft eV (<strong>DVG</strong>) hat im Rahmen des<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021 am 18. November<br />

2021 eine Arbeitsgruppe „Social Media<br />

und Digitale Transformation (SMUDT)“<br />

gegründet, die in die Fachgruppe „Didaktik<br />

und Kommunikation“ integriert ist. 5<br />

Nicht nur aus wissenschaftlicher und<br />

klinischer, sondern auch aus berufs- und<br />

standespolitischer Sicht steht ein Thema<br />

ganz besonders im Fokus einer Pro- und<br />

Contra-Diskussion: die Telemedizin oder<br />

konkreter Teletiermedizin. 6 Als Konsequenz<br />

dieser im Fluss befindlichen Entwicklung<br />

hat die Bundestierärztekammer<br />

eV eine Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Telemedizin<br />

geschaffen, die im Januar <strong>2022</strong> aktualisierte<br />

Empfehlungen zur Telemedizin in der veterinärmedizinischen<br />

Praxis veröffentlicht<br />

Abb. 9: Diese Zahlen können durchaus erschrecken: „79 Minuten verbringen Deutsche täglich auf<br />

sozialen Medien“, „38 Millionen Deutsche sind auf sozialen Netzwerken aktiv“. – Der Vortragende<br />

blendete ein Textband ein mit dem Worten „Passen Sie auf Ihre Kinder auf!“ (Folie: J. Schäffer).<br />

3 Bild und Zitat aus dem Artikel von Janine<br />

Seitz, Anja Kirig, Cornelia Kelber, Thomas<br />

Huber, Matthias Horx (2<strong>01</strong>3): Die Zukunft der<br />

Medien. März 2<strong>01</strong>3 (Quelle: https://www.<br />

zukunftsinstitut.de/artikel/zukunft-medien/)<br />

(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />

4 Nolte, Karen (2020): Forum COVID-19: Geistesund<br />

sozialwissenschaftliche Perspektiven. In<br />

NTM N. S. 28 (2), 193 – 194, und sich daran<br />

anschließende Beiträge in diesem Heft.<br />

5 Selig, Marion, Kramer Martin (2021): Protokoll<br />

vom 18.11.2021 der Delegiertenversammlung<br />

der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft eV, 8.<br />

6 Z. B. Diepold, Andrea (2021): „Telemedizin<br />

kann nur unterstützen, nicht ersetzen“. In:<br />

Der Praktische Tierarzt 102 (7), 666 – 667.<br />

38<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

hat. 7 Im Bundesverband praktizierender<br />

Tierärzte eV (bpt) hat sich ein Arbeitskreis<br />

Telemedizin etabliert mit dem Ziel, die<br />

Chancen und Risiken neuer telemedizinischer<br />

Möglichkeiten zu analysieren. 8<br />

2 Vorschau auf die<br />

22. Jahrestagung 2023<br />

Auf der Mitgliederversammlung der Fachgruppe<br />

Geschichte am Abend des 19. November<br />

wurde beschlossen, die nächste –<br />

22. Jahrestagung –, die am 24. und 25.<br />

November 2023 wieder im ECC in Berlin<br />

stattfinden wird, unter das Rahmenthema<br />

zu stellen „Tiere beweg(t)en Geschichte /<br />

Animals move(d) history“ (Abb. 10). Angelehnt<br />

ist dieser Tagungstitel an einen der<br />

frühen Vertreter dieses Genres im deutschsprachigen<br />

Raum, an Hermann Dembecks<br />

Buchtitel „Tiere machen Geschichte“ aus<br />

dem Jahr 1969 9 .<br />

Das Rahmenthema „Tiergeschichte“ ist<br />

ein Forschungsbereich, der sich mit Mensch-<br />

Tier-Beziehungen in der Geschichte und mit<br />

der Geschichtlichkeit sowie Geschichtsmächtigkeit<br />

von Tieren befasst. „Tiere sind<br />

en vogue in den Kulturwissenschaften“, resümierten<br />

die Herausgeber des Quellenbandes<br />

zu ihrer im Jahr 2<strong>01</strong>4 erschienenen<br />

Monographie „Tiere und Geschichte. Konturen<br />

einer Animate History“ 10 .<br />

7 BTK (<strong>2022</strong>): Telemedizin in der veterinärmedizinischen<br />

Praxis. Leitlinien der Bundestierärztekammer<br />

eV. In: Deutsches Tierärzteblatt<br />

70 (2), 170 – 171.<br />

8 https://www.tieraerzteverband.de/bpt/ueberden-bpt/arbeitskreise/ak-telemedizin.php<br />

(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />

9 Hermann Dembeck (1969): Tiere machen<br />

Geschichte. Fünf Jahrtausende im Dienste<br />

des Menschen. Lübbe Verlag, Bergisch<br />

Gladbach.<br />

10 Gesine Krüger, Aline Steinbrecher & Clemens<br />

Wischermann (Hrsg. 2<strong>01</strong>4): Tiere und<br />

Geschichte. Konturen einer Animate History.<br />

Franz Steiner Verlag, Stuttgart. – Lena Kugler,<br />

Aline Steinbrecher & Clemens Wischermann<br />

(Hrsg. 2<strong>01</strong>7): Tiere und Geschichte. Band II:<br />

Literarische und historische Quellen einer<br />

Animate History. Franz Steiner Verlag,<br />

Stuttgart.<br />

Abb. 10: Vorschau auf die 22. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“<br />

am 24. und 25. November 2023 im ECC Berlin (Folie: J. Schäffer).<br />

Der Forschungsbereich „Tiergeschichte“<br />

ist allerdings keineswegs neu, sondern<br />

wurde wiederentdeckt, wie zahlreiche Beiträge<br />

in älteren Periodika belegen können,<br />

die nicht in Vergessenheit geraten sollten,<br />

aber geflissentlich ignoriert werden. 11 Das<br />

Fach Geschichte der Tiermedizin „stellt<br />

einen Teil von diesem Forschungsfeld dar.<br />

Denn in der Tiermedizin wird und wurde<br />

stets […] an der Gestaltung der Mensch-Tier-<br />

11 Siehe Veterinärhistorische Mitteilungen,<br />

hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte<br />

und Literatur der Veterinärmedizin,<br />

Hannover, später Berlin 1921 – 1938. – Veterinärhistorisches<br />

Jahrbuch (= Cheiron, ab 1936),<br />

hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte<br />

und Literatur der Veterinärmedizin, Leipzig,<br />

später Berlin 1925 – 1938. – Beiträge zur<br />

Geschichte der Veterinärmedizin, „im<br />

Auftrage der Reichstierärztekammer“ hrsg.<br />

von R. Froehner, W. Rieck u. E. Weber, Berlin<br />

1938 – 1945, [durch Zusammenlegung von Vet.<br />

hist. Mitt. und Vet.hist. Jb. entstanden]. –<br />

Abhandlungen aus der Geschichte der<br />

Veterinärmedizin, hrsg. von der Gesellschaft<br />

für Geschichte und Literatur der Veterinärmedizin,<br />

Leipzig 1925 – 1945.<br />

Beziehung mitgewirkt“, schrieb Kerstin L.<br />

Weich im <strong>DVG</strong>-Tagungsband „Mensch – Tier<br />

– Medizin“ im Jahr 2<strong>01</strong>4 12 , dessen Auswahlbibliographie<br />

von J. Schäffer und K. Rump<br />

Berücksichtigung finden sollte. 13<br />

Diesen interdisziplinären Forschungsbereich<br />

„Tiergeschichte“ haben zwischenzeitlich<br />

auch die audiovisuellen Medien<br />

aufgegriffen: „Zivilisationen verdanken ihre<br />

Entwicklung Rindern. Auf dem Rücken von<br />

Pferden entstanden Weltreiche. Aus wilden<br />

und gefährlichen Wölfen wurden unsere besten<br />

Freunde, die Hunde. Tiere haben uns be-<br />

12 Kerstin L. Weich (2<strong>01</strong>4): Geschichte der Tiermedizin<br />

im Kontext der Social und Cultural<br />

Studies. In: J. Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier –<br />

Medizin. Beziehungen und Probleme in<br />

Geschichte und Gegenwart […]. Verlag der <strong>DVG</strong><br />

Service GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>4, 15 – 21, hier 15.<br />

13 Johann Schäffer, Kabita Rump (2<strong>01</strong>4): Mensch<br />

– Tier – Medizin. Auswahlbibliographie. In: J.<br />

Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier – Medizin.<br />

Beziehungen und Probleme in Geschichte<br />

und Gegenwart […]. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />

GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>4, 297 – 324.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 39


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

droht und uns vorangebracht. Sie haben<br />

unser Leben geprägt.“ 14<br />

Diese journalistisch genial formulierten<br />

Sätze können nur das grobe historische<br />

Raster skizzieren. Innerhalb dieses<br />

Rasters müssen dann die konkreten und<br />

(un)mittelbaren sowohl positiven als auch<br />

negativen Einflüsse von Haus- und Wildtieren<br />

in all ihrer Speziesvielfalt auf die<br />

Entwicklung von Gesellschaft, Politik,<br />

(Land)Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitswesen<br />

im (inter)nationalen Kontext<br />

thematisiert werden. In der Gesamtschau<br />

dürfen neben Hund, Rind, Pferd,<br />

Schaf/Ziege und vielen anderen Spezies<br />

deshalb auch Tiere wie die Seidenraupe,<br />

Ratte und Maus oder Stechmücke 15 nicht<br />

fehlen. Mit dem Thema eng verwoben sind<br />

Aspekte der Welternährungslage und des<br />

Klima- und des Tierschutzes.<br />

Eine zweite Ebene offenbart sich als<br />

„personifizierte Geschichte“ von Tieren,<br />

wobei die folgenden Beispiele fast willkürlich<br />

gewählt sind. Sie alle werfen aber Fragen<br />

an die Geschichte der Tiermedizin auf:<br />

Es beginnt schon bei Bukephalos (lat. Bucephalus,<br />

Abb. 11), dem „Rindsköpfigen“,<br />

dem berühmten Streitross Alexanders des<br />

Großen, das nur er selbst reiten konnte<br />

und zu dessen Ehren er nach der Schlacht<br />

am Hydaspes, in der sein Leibpferd im Alter<br />

von rund 30 Jahren ums Leben kam, die<br />

Stadt Alexandreia Bukephalos gründete<br />

(heute Ihelam, Provinz Punjab, Pakistan).<br />

16<br />

14 Z. B. das ZDF seit 2021 mit der Reihe „Tiere,<br />

die Geschichte schreiben, Faszination Erde<br />

mit Dirk Steffens“. https://www.zdf.de/<br />

dokumentation/terra-x/dirk-steffens-faszi​<br />

nation-erde-tiere-die-geschichte-schrei​<br />

ben-100.html (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />

15 Timothy C. Winegard (2020): Die Mücke. Das<br />

gefährlichste Tier der Welt und die<br />

Geschichte der Menschheit. Aus dem<br />

Amerikanischen von Henning Dedekind und<br />

Heike Schlatterer. Terra Mater Books, Red Bull<br />

Media House GmbH, Salzburg.<br />

16 https://de.wikipedia.org/wiki/<br />

Alexandreia_Bukephalos (Zugriff:<br />

22.04.<strong>2022</strong>).<br />

17 https://www.miesbach.de/heimatmuseummiesbach<br />

(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>). Das Museum<br />

ist derzeit geschlossen.<br />

Abb. 11: Bucephalus, das Streitross Alexanders des Großen und berühmtestes Pferd der Antike, aus<br />

der Sicht des Marburger Stallmeisters und Rossarztes Georg Simon Winter von Adlersflügel 1672<br />

(Quelle: Neuer Tractat von der Stuterey oder Fohlenzucht. Nürnberg 1672, Tafel 20, Bibliothek des<br />

Fachgebiets Geschichte der TiHo Hannover, Photo: J. Schäffer).<br />

Als zweites Beispiel sei die wenig bekannte<br />

Geschichte von Mobsl erwähnt,<br />

einem stattlichen Zuchtstier, der auf dem<br />

Gutshof Wallenburg des Grafen von Max-<br />

lrain bei Miesbach in Oberbayern lebte<br />

und auf einem Gemälde aus dem Jahr 17<strong>01</strong><br />

verewigt ist (Abb. 12). „Standfestigkeit“ haben<br />

musste der Stier im doppelten Sinn<br />

Abb. 12: Zuchtstier Mobsl mit überlangen Klauen und Afterklauen. Die Inschrift lautet: „Der gleichen<br />

Stier, der sogenante Mobsl, ist gestanden in dem Hochgräfflichen Mayrhoff zu Wallenburg, ist alt<br />

worden 17 Jahr.“ (Gemälde, 17<strong>01</strong>, Heimatmuseum Miesbach, Photo: J. Schäffer 2<strong>01</strong>1). 17<br />

40<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

Abb. 13: Die „Reichsdoggen“ Tyras II und Rebecca in Friedrichsruh im Jahr<br />

1891. Man beachte deren „kunstvoll“ kupierte Ohren (Quelle: https://de.<br />

wikipedia.org/wiki/Datei:BismarckDogs.jpg, gemeinfrei, Zugriff<br />

22.04.<strong>2022</strong>). Ein informativer Kurzfilm über die Doggen Otto von<br />

Bismarcks ist unter folgendem Link online: https://www.youtube.com/<br />

watch?v=_QFhSzuTV8I (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />

Zwei der Jacob Sisters auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>01</strong>3 in Berlin. Foto:<br />

Uwe Leinen<br />

des Wortes. Mobsl war zwar vielleicht sein<br />

Leben lang durch permanente Stallhaltung<br />

traumatisiert, wie die überlangen<br />

Klauen zeigen, die heute das Veterinäramt<br />

auf den Plan rufen würden, er war aber offenbar<br />

gesund, sonst wäre er wohl nicht 17<br />

Jahre alt geworden. 18<br />

Als ein drittes Beispiel sei an die<br />

„Reichs“doggen Otto von Bismarcks erinnert<br />

(Abb. 13). Seine Dogge „Sultan“ (1874)<br />

wurde aus politischen Gründen „Sultl“ gerufen,<br />

um diplomatische Verwicklungen<br />

mit dem Osmanischen Reich zu vermeiden.<br />

Und beim Berliner Kongress 1878 in<br />

der Reichskanzlei, die Bismarcks Doggen<br />

als ihr Revier ansahen, biss Tyras I dem russischen<br />

Außenminister Alexander Gortschakow<br />

ins Bein und zerfetzte ihm die<br />

18 Johann Schäffer (2<strong>01</strong>2): Die Entwicklung<br />

des öffentlichen Veterinärwesens.<br />

Einführung in die 16. Jahrestagung im ECC<br />

Berlin. In: J. Schäffer (Hrsg.): Die Entwicklung<br />

des öffentlichen Veterinärwesens. 16. Jahrestagung<br />

des Fachgebiets Geschichte der TiHo<br />

Hannover und der Fachgruppe Geschichte<br />

der <strong>DVG</strong> am 11./12.11.2<strong>01</strong>1 im ECC Berlin. Verlag<br />

der <strong>DVG</strong> Service GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>2, 9 – 16,<br />

hier 11 – 12.<br />

Hose, was angesichts der bestehenden<br />

Spannungen zwischen den beiden Großreichen<br />

nicht förderlich war. 19<br />

Zum Thema „Tiergeschichte“ gibt es sicher<br />

auch Beispiele, die eher in den Bereich<br />

Klatschspalte gehören. So stellt sich etwa<br />

die Frage, ob es wirklich reiner Zufall war,<br />

dass zwei der bereits betagten, ursprünglich<br />

vier Jacob Sisters, die ab Anfang der<br />

1960er Jahre die erste „Girlgroup“ der deutschen<br />

Unterhaltungsmusik waren, mit<br />

ihren weißen Pudeln über etliche Jahre just<br />

immer während des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />

im ECC Berlin logierten und dort im Foyer<br />

für Blickfang sorgten?<br />

3 Nachlässe von historischer<br />

Bedeutung<br />

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden<br />

dem Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“<br />

zwei Nachlässe als Schenkungen<br />

19 Ulli Kulke (2021): Bismarcks Dogge biss sich in<br />

die Weltgeschichte (Quelle: https://www.welt.<br />

de/geschichte/article123394816/<br />

Als-Otto-von-Bismarcks-Dogge-sich-in-die-<br />

Weltgeschichte-biss.html (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />

angeboten, die in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

in Gießen eine dauerhafte Bleibe finden<br />

konnten. Über beide Nachlässe wird im<br />

<strong>DVG</strong>-Forum 2/<strong>2022</strong> ausführlich berichtet<br />

werden.<br />

Zum einen handelt es sich um Dokumente<br />

und Urkunden aus dem Nachlass<br />

von Dr. Clemens Giese, in den 1930er Jahren<br />

Stabsveterinär im Reichsinnenministerium,<br />

der zusammen mit dem Juristen<br />

Waldemar Kahler das erste Deutsche Tierschutzgesetz<br />

(1933) verfasst hat. Zum anderen<br />

um Archivalien, Instrumente und<br />

Bücher aus dem Nachlass der Familie<br />

Wahl, von der vier Generationen in Folge<br />

(1826 – 1922) in Untergröningen in Württemberg<br />

als Tierärzte praktizierten und deren<br />

Praxisjournals und Tagebücher tierärztliche<br />

Alltagsgeschichte lebendig werden<br />

lassen.<br />

Johann Schäffer<br />

Leiter der Fachgruppe „Geschichte der<br />

Veterinärmedizin“<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 41


ARBEITSGEBIET:<br />

GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />

FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />

DACh-Epidemiologietagung <strong>2022</strong> – Epidemiologie macht den Unterschied!<br />

Das Kulturzentrum PFL. Foto: Mohssen Assanimoghaddam<br />

Vom 31. August bis zum 2. September <strong>2022</strong><br />

findet in Oldenburg die Tagung der Fachgruppe<br />

„Epidemiologie und Dokumentation“<br />

zum Themenkomplex „Epidemiologie<br />

macht den Unterschied! – Lebensmittel,<br />

Zoonosen, Tierseuchen, Veterinary Public<br />

Health“ mit Workshops und Vortragsprogramm<br />

statt.<br />

Epidemiologie macht den Unterschied …<br />

wenn es darum geht, die Herausforderungen<br />

zu lösen, denen sich Veterinärbehörden und<br />

andere Organisationen in dem vielfältigen<br />

Themenfeld Veterinary Public Health stellen.<br />

Durch die Anwendung epidemiologischer<br />

Verfahren und Methoden können<br />

sachliche Aussagen zu verschiedensten<br />

Fragestellungen und Phänomen gemacht<br />

werden, auf deren Grundlage fundierte<br />

Entscheidungen getroffen werden. Die<br />

Epidemiologie wird im Bereich Veterinary<br />

Public Health weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Neben dem bekannten Kontext der<br />

Tierseuchen spielt sie auch in anderen Themenfeldern<br />

wie Lebensmitteln und Zoonosen<br />

eine zunehmende Rolle. Daher<br />

steht der Bereich Veterinary Public Health<br />

im Mittelpunkt der DACh-Epidemiologietagung<br />

<strong>2022</strong>.<br />

Programm und Anmeldung:<br />

q https://www.dvg.net, Tagungen, Termine<br />

Wir freuen uns auf eine spannende Tagung!•<br />

FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />

E-Learning für Praktiker:innen<br />

Die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />

bereitet E-Learning-Kurse für<br />

Praktiker:innen vor, in denen es z. B. um<br />

Fragen des Umgangs mit Tierhalter:innen<br />

von Qualzuchten oder um die Kommunikation<br />

und das Verhalten bei Euthanasien<br />

geht. Auch herausfordernde Verhaltensweisen<br />

von Studierenden oder Auszubildenden<br />

sollen thematisiert werden.<br />

Damit die Praktika von Studierenden<br />

für alle Seiten erfolgreich verlaufen, werden<br />

auch die „Day One Competences“,<br />

welche die Studierenden beherrschen sollen,<br />

angesprochen, ebenso wie die Evaluation<br />

der Studierenden durch Praktiker:innen<br />

(konstruktives Feedback für die Qualitätssicherung).<br />

Die Planung findet in Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrdekan:innen der veterinärmedizinischen<br />

Ausbildungsstätten<br />

statt.<br />

Weitere Informationen, wann die Kurse<br />

angeboten werden, werden wir rechtzeitig<br />

mitteilen.<br />

•<br />

Online Marketing Guide für Tierärztinnen und Tierärzte<br />

Mit dem Buch „Online Marketing Guide für<br />

Tierärztinnen und Tierärzte – Ein Leitfaden<br />

zur praktischen Umsetzung“ gehen Marc<br />

Dilly und Richard Dihen den nächsten<br />

Schritt zu ihrem erfolgreichen Podcast.<br />

Das Wissen, welches sie in den letzten Jahren<br />

gemeinsam sammeln durften, wurde<br />

hier in übersichtlicher Form gebündelt.<br />

Der Leitfaden richtet sich an alle Tierärztinnen<br />

und Tierärzte, die sich mit den<br />

Themen des Online Marketings beschäftigen<br />

und diese in der Praxis einsetzen<br />

möchten. Das Buch selbst gliedert sich in<br />

die Kernteile „Die Grundsatzfrage: Wieso<br />

eigentlich Online Marketing?“, „Die Online<br />

Marketing Strategie“ und „Verschiedene<br />

Online Marketing Kanäle“.<br />

Das Buch kann für 19,80 Euro bei der<br />

<strong>DVG</strong> bestellt werden, siehe auch Seite 76.<br />

<br />

•<br />

42<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


FACHGRUPPE AVID<br />

Aktuelles aus der Fachgruppe AVID<br />

Die Fachgruppe AVID geht auf den 1986 gegründeten<br />

Arbeitskreis für veterinärmedizinische<br />

Infektionsdiagnostik (AVID) zurück.<br />

Sie führt jährlich eine Tagung mit den<br />

wechselnden Schwerpunkten Bakteriologe<br />

und Virologie durch und bietet verschiedene<br />

weitere Veranstaltungen an.<br />

40. AVID-Tagung „Bakteriologie“<br />

Vom 14. bis 16.09.<strong>2022</strong> findet die 40. Jahrestagung<br />

der Fachgruppe AVID zum<br />

Schwerpunkt „Bakteriologie“ nach zwei<br />

Jahren „Kloster-Banz-Abstinenz“ in diesem<br />

Jahr erfreulicherweise wieder in Präsenz<br />

statt. Ort des Geschehens ist die Bildungsstätte<br />

Kloster Banz bei Bad<br />

Staffelstein – ein ebenso beliebter wie bewährter<br />

und inzwischen traditioneller Tagungsort.<br />

Die Tagung ist als Hybrid-Event<br />

geplant, so dass sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer auch online zuschalten<br />

können.<br />

Die Fachgruppe AVID sieht sich als Forum<br />

der diagnostischen Praxis. Deshalb<br />

soll der Schwerpunkt auch diesmal auf<br />

Beiträge gelegt werden, die Methoden und<br />

Erfahrungen aus der täglichen Arbeit vermitteln.<br />

Die Fachgruppenleitung freut sich,<br />

dass mit Herrn Dr. Jens André Hammerl<br />

(Thema: Bedeutung von Vibrio spp.) und<br />

Herrn PD Dr. Burkhard Malorny (Thema:<br />

NGS im Diagnostiklabor) zwei Kollegen<br />

aus dem Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

der Einladung zu einem Plenarvortrag<br />

gefolgt sind.<br />

Programm und Anmeldung:<br />

q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />

3. AVID-Themenabend<br />

Am 16. März <strong>2022</strong> fand der 3. AVID-Themenabend<br />

online statt. Referenten waren Prof.<br />

Dr. Thomas W. Vahlenkamp (Leipzig) mit<br />

dem Vortrag „Porzines reproduktives und<br />

respiratorisches Syndrom: Eine immunderegulierende<br />

Pandemie“ und Dr. Bernd<br />

Hoffmann (Greifswald-Insel Riems) mit der<br />

Präsentation „Aktuelles zu BTV“. Etwa 130<br />

Kolleginnen und Kollegen nahmen teil.<br />

Dieses Format eines zweistündigen Online-Themenabends<br />

zu aktuellen Themen<br />

hat sich sehr bewährt und soll fortgesetzt<br />

werden.<br />

Fortbildung technischer<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Die Fachgruppe AVID hatte eine Initiative<br />

zur Fortbildung technischer Mitarbeiter/<br />

innen ins Leben gerufen, die leider aufgrund<br />

der SARS-CoV-2-Pandemie bisher<br />

nicht starten konnte. Da nun die Pandemie-bedingten<br />

Einschränkungen mehr<br />

und mehr gelockert werden, will die Fachgruppe<br />

die Initiative für ein- bis zweitägige<br />

Hospitationen in unterschiedlichsten<br />

Bereichen der Tierseuchendiagnostik in Erinnerung<br />

rufen.<br />

Die ersten Fortbildungsangebote sind<br />

auf der AVID-Website veröffentlicht:<br />

q http://avid.dvg.net/index.php?id=2471<br />

Details zu den angebotenen Hospitationen<br />

(Termine, Teilnehmerzahl, vermittelte<br />

Methoden etc.) sollen bilateral zwischen<br />

den Ansprechpartnern der Anbieter und<br />

den Interessenten abgestimmt werden.<br />

Der Fachgruppenvorstand hofft auf<br />

rege Beteiligung und freut sich gleichzeitig<br />

über weitere Hospitationsangebote per<br />

E-Mail an AVID-Vorstandsmitglied PD Dr.<br />

Kerstin Wernike:<br />

q kerstin.wernike@fli.de<br />

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ARBEITSGEBIET:<br />

LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />

62. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />

Die Tagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz wird wie auch im<br />

letzten Jahr hybrid durchgeführt, also in Garmisch-Partenkirchen und parallel online. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Vom 25. bis 28.10.<strong>2022</strong> findet die 62.<br />

Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz“<br />

der <strong>DVG</strong> als Hybridveranstaltung<br />

in Garmisch-Partenkirchen statt. Die Vorträge<br />

werden live gehalten und simultan<br />

per Livestream für Online-Teilnehmer<br />

übertragen.<br />

Schwerpunktthemen der<br />

diesjährigen Tagung:<br />

• EU-Kontrollrecht<br />

• Risikobewertung in der amtlichen<br />

Kontrolle<br />

• Nicht-tierische Lebensmittel: inkl.<br />

pflanzlicher Produkte, Hybridprodukte<br />

• Listeria monocytogenes<br />

Die Tagung wird zusammen mit der Sektion<br />

Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />

der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen<br />

und Tierärzte und der Schweizerischen<br />

Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />

Tiergesundheit und<br />

Tierschutz durchgeführt.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

q www.dvg-lebensmittelsicherheit.de/•<br />

ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />

Fachgruppe „Milchhygiene“<br />

Die Fachgruppe „Milchhygiene“ befindet<br />

sich seit Herbst 2021 unter neuer Leitung:<br />

Frau Prof. Madeleine Plötz (Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover) und Frau<br />

Prof. Peggy Braun (Veterinärmedizinische<br />

Fakultät, Universität Leipzig) haben die<br />

Leitung der Fachgruppe übernommen. Sie<br />

danken ihren Vorgängern Herrn Prof. Usleber<br />

und Herrn Prof. Märtlbauer für deren<br />

langjähriges Engagement und die kollegiale<br />

Zusammenarbeit. Derzeit befindet<br />

sich die Arbeitsgruppe in der Planungsphase<br />

zu möglichen Veranstaltungen,<br />

konkretere Informationen werden rechtzeitig<br />

bekannt gegeben.<br />

•<br />

ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />

Dreiländer Summer School „Vet Food Science“<br />

Das Institut für Lebensmittelsicherheit und<br />

-hygiene der Universität Zürich veranstaltet<br />

im Juni <strong>2022</strong> erstmals eine zweitägige<br />

Summer School „von jungen Wissenschaftler*innen<br />

für junge Wissenschaftler*innen“<br />

aller veterinärmedizinischen Fakultäten /<br />

Universitäten in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Ziel ist es, den Nachwuchs<br />

zu vernetzen und einen wissenschaftlichen<br />

Austausch zu laufenden Forschungsprojekten<br />

im Bereich Lebensmittelsicherheit und<br />

Hygiene zu betreiben.<br />

Mit dieser ersten Veranstaltung will<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Roger Stephan, Direktor des<br />

Instituts für Lebensmittelsicherheit und<br />

-hygiene, einen Anstoß geben, die Summer<br />

School künftig regelmäßig in Rotation in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

durchzuführen. Der <strong>DVG</strong>-Vorstand begrüßt<br />

dieses Projekt, das auch mit den LeiterInnen<br />

der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen zur Lebensmittelhygiene<br />

abgestimmt wurde, sehr und<br />

wird es finanziell mit einem Betrag von<br />

2000 Euro unterstützen. •<br />

44<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


AG Eutergesundheit<br />

ARBEITSGEBIET:<br />

LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />

ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />

Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“<br />

Am 14. und 15. März <strong>2022</strong> führte die Arbeitsgruppe<br />

(AG) Eutergesundheit der <strong>DVG</strong> ihre<br />

Tagung zum Thema „Kühe – Klima – Käsespätzle<br />

– Gegenwärtige Herausforderungen<br />

für Eutergesundheit und Milchqualität“<br />

durch. Geplant war eine Präsenzveranstaltung<br />

in Schwäbisch Gmünd. Pandemiebedingt<br />

fand die Tagung jedoch online statt.<br />

Etwa 100 Kolleginnen und Kollegen hatten<br />

sich zur digitalen Veranstaltung eingeloggt<br />

und wurden von AG-Leiter Prof. Dr. Volker<br />

Krömker (Hannover) herzlich begrüßt. Tagungsleiter<br />

war Dr. Martin Spohr (Fellbach).<br />

Prof. Krömker betonte in seinem Grußwort,<br />

dass die Ernährungssicherheit auch in Krisenzeiten<br />

gewahrt werden müsse und dass<br />

Tierärztinnen und Tierärzte dazu beitragen<br />

können. Bezogen auf die Tagung zur Eutergesundheit<br />

sei jeder Liter Milch, der „in der<br />

Gosse“ lande, einer zu viel – auch hier<br />

könnten Tierärztinnen und Tierärzte vorbeugend<br />

helfen.<br />

Die Vorträge befassten sich mit den<br />

Gebieten „Mastitistherapie“, „Diagnostik<br />

und Analyse“ sowie mit verschiedenen<br />

Themen, darunter „Selektives Trockenstellen“<br />

und die „Eutergesundheit von Erstlaktierenden“.<br />

In zwei Postersessions wurden<br />

mehrere Poster vorgestellt.<br />

Im Rahmen der Tagung wurde der Dr.-<br />

Wilfried-Wolter-Gedächtnispreis für den<br />

besten Beitrag (Vortrag oder Poster) verliehen.<br />

Der mit 300 Euro dotierte Preis erinnert<br />

an den Landwirt, Agraringenieur und<br />

Tierarzt Dr. Wilfried Wolter (1962–2<strong>01</strong>7), der<br />

sich besonders um die Eutergesundheit<br />

und Milchhygiene verdient gemacht hat.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

gaben online ihr Votum zu den 17 Vorträgen<br />

und 5 Postern ab. Den Preis erhielt<br />

Prof. Dr. Volker Krömker begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Tagung zur<br />

Eutergesundheit.<br />

Dr. Friederiche Reinecke (kleines Foto) gratulierte Dr. Svenja Woudstra (großes Foto) zum Dr.-Wilfried-<br />

Wolter-Preis. Fotos: <strong>DVG</strong><br />

Svenja Woudstra (Kopenhagen) für ihren<br />

Vortrag „Diversität ausgewählter Mastitiserreger<br />

in einem Milchkuhbetrieb“.<br />

Die stellvertretende Leiterin der AG<br />

Eutergesundheit, Dr. Friederike Reinecke<br />

(Wetzlar), gratulierte Dr. Woudstra und<br />

dankte zum Abschluss der Tagung allen<br />

Referenten, Teilnehmern, Sponsoren und<br />

dem Tagungsleiter sowie dem Organisationsteam<br />

der <strong>DVG</strong>.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 45


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />

53. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

Die Tagung fand erneut online statt.<br />

Vom 25. bis 26.11.2021 fand die 53. Internationale<br />

Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />

erneut online statt. Die Leiter der<br />

Tagung, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard und PD<br />

Dr. Elke Rauch (beide München) begrüßten<br />

die etwa 250 Teilnehmer und auch <strong>DVG</strong>-<br />

Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />

sprach Grußworte.<br />

Vortragsprogramm<br />

Zu Beginn stellte Dr. Katharina Kluge vom<br />

Bundesministerium für Ernährung und<br />

Landwirtschaft (BMEL, Bonn) aktuelle The-<br />

Prof. Erhard begrüßte die Teilnehmer. Rechts: Prof. Kramer und PD Dr. Rauch.<br />

men aus dem Tierschutzreferat des BMEL<br />

vor. Sie ging u. a. auf Änderungen bei den<br />

rechtlichen Vorgaben zum Schutz von Versuchstieren<br />

hinsichtlich der Genehmigungsverfahren,<br />

der behördlichen Kontrollen<br />

sowie der Meldeverpflichtungen der<br />

Forschungseinrichtungen ein. Weiterhin<br />

stellte sie die Änderung des Tierschutzgesetzes<br />

zum Verbot des Tötens von Küken<br />

ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> vor. Männliche Küken<br />

der Legehennenrassen werden ab diesem<br />

Datum entweder aufgezogen oder das Geschlecht<br />

der Embryonen wird bereits im<br />

Brutei bestimmt. Die Eier mit männlichen<br />

Embryonen werden dann aussortiert und<br />

nicht ausgebrütet. Darüber hinaus sieht<br />

das Gesetz vor, dass ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2024 kein<br />

Hühnerembryo nach dem 6. Bebrütungstag<br />

getötet werden darf. Damit soll künftig<br />

verhindert werden, dass die Embryonen<br />

durch die Geschlechtsbestimmung im<br />

Brutei Schmerzen empfinden. Aktuell gibt<br />

es für diesen frühen Zeitpunkt noch kein<br />

marktreifes Verfahren. Weitere Themen waren<br />

die Tierwohlkennzeichnung, die Tierschutz-Hundeverordnung,<br />

die Tierschutztransportverordnung<br />

sowie der Erlass einer<br />

Tierschutz-Zirkusverordnung.<br />

In weiteren 23 Vorträgen, die sich in<br />

acht Themenblöcke gliederten, ging es vor<br />

allem um landwirtschaftliche Nutztiere, so<br />

u. a. um Brustbeinfrakturen und andere<br />

Verletzungen bei Puten und Legehennen,<br />

um Tierwohlindikatoren in der Schweineund<br />

Milchviehhaltung, um Weideschlachtung<br />

und Weidehaltung von Rindern sowie<br />

um das Fressverhalten kleiner Wiederkäuer.<br />

Vorträge zum Verhalten von Pferden ergänzten<br />

das Programm.<br />

In der Session „Promovierende stellen<br />

vor“ konnten die Doktoranden ihre Projekte<br />

vorstellen und Fragen der Teilnehmer<br />

beantworten.<br />

Poster<br />

Insgesamt 20 Poster waren den registrierten<br />

Teilnehmern schon vor der Tagung als<br />

pdf-Dateien zugestellt worden, so dass<br />

sich die Teilnehmer vorab gezielt mit den<br />

Themen, die sie interessierten, befassen<br />

konnten. Auch hier überwogen die Nutztierthemen;<br />

einige Poster befassten sich<br />

aber auch mit der Gewaltfreiheit in der<br />

Hundeerziehung, mit der tiergerechten<br />

Haltung von Königspythons sowie mit der<br />

Pferdehaltung. In einem extra „Posterraum“<br />

stellten die Autoren ihre Poster<br />

während der Pausen in Kurzpräsentationen<br />

vor. Im Anschluss konnten Fragen gestellt<br />

werden.<br />

Insgesamt zeigten Vorträge und Poster<br />

die breite Themenvielfalt der Ethologie<br />

46<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

und wie durch mehr Wissen Tiere besser<br />

verstanden werden, um ihr Wohlbefinden<br />

bei der Haltung in menschlicher Obhut zu<br />

steigern.<br />

Die 54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />

findet vom 24. bis 26.11.<strong>2022</strong> statt, voraussichtlich<br />

als Hybrid-Event in Freiburg<br />

und parallel online.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

Über aktuelle Tierschutzthemen aus dem BMEL informierte Dr. Katharina Kluge.<br />

FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />

Wird Tierschutz dem Geschlecht gerecht?<br />

Vom 23. bis 25. März <strong>2022</strong> fand die 27. Internationale<br />

Tierschutz-Tagung mit etwa 620<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter<br />

80 Studierende, als Onlineveranstaltung<br />

statt. Das Schwerpunktthema lautete:<br />

„Wird Tierschutz dem Geschlecht<br />

gerecht – Zum Umgang mit weiblichen<br />

und männlichen Tieren“. Die Tagung wurde<br />

von der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierschutz“<br />

in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Tierschutz,<br />

Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />

Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der<br />

Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU)<br />

München organisiert.<br />

Grußworte und Hilfe für<br />

die Ukraine<br />

<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />

eröffnete die Tagung und begrüßte alle<br />

Kolleginnen und Kollegen. Er hob hervor,<br />

dass sich der bedeutende Stellenwert des<br />

Tierschutzes in der Tierärzteschaft auch an<br />

der hohen Teilnehmerzahl zeige. Prof. Kramer<br />

wies zudem darauf hin, dass die <strong>DVG</strong><br />

Auch in diesem Jahr fand die Internationale Fachtagung zum Thema Tierschutz online statt.<br />

auf Vorschlag von Tagungs- und Fachgruppenleiterin<br />

Dr. Anna-Caroline Wöhr (München)<br />

5,00 Euro jedes Teilnehmerbeitrags an<br />

Hilfsprojekte für landwirtschaftliche Nutzund<br />

Großtiere sowie Tierschutzorganisationen<br />

zur Rettung von Heim- und Begleittieren<br />

in der Ukraine spenden werde. Die <strong>DVG</strong><br />

sammelt außerdem weitere Spenden; zum<br />

Zeitpunkt der Tagung waren insgesamt bereits<br />

etwa 5.000 Euro zusammengekommen.<br />

Der Vorstand der <strong>DVG</strong> wird entscheiden,<br />

an welche Projekte die Spenden<br />

weitergeleitet werden.<br />

Weitere Grußworte sprachen die Prodekanin<br />

der Tierärztlichen Fakultät der<br />

LMU, Prof. Dr. Susanne K. Lauer, der Vorsitzende<br />

der Tierärztlichen Vereinigung für<br />

Tierschutz, Dr. Andreas Franzky (Soderstorf)<br />

und der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Dr.<br />

Dr. Michael Erhard. Auch Dr. Wöhr begrüßte<br />

die Teilnehmenden. Eine Tagung lebe<br />

von engagierten Referenten, Moderatoren,<br />

Organisatoren, Teilnehmern, denen sie<br />

ihren Dank aussprach, sowie von einer lebhaften<br />

Diskussion. Sie rief dazu auf, sich<br />

mit Fragen und Anmerkungen einzubringen,<br />

was leicht möglich war, da alle Teilnehmer<br />

berechtigt waren, ihr Mikrofon zu<br />

gebrauchen, und was im Verlauf der Ta-<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 47


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

Tagungsleiterin Dr. Anna-Caroline Wöhr (Foto links) begrüßte Dr. Ophelia Nick (großes Foto), die den<br />

Vortrag „Mehr Tierschutz wagen“ hielt.<br />

gung rege genutzt wurde, ebenso wie<br />

auch die Chat-Funktion.<br />

Mehr Tierschutz wagen<br />

Den Einstieg in das Vortragsprogramm<br />

übernahm Dr. Ophelia Nick (Berlin), Tierärztin<br />

und seit Dezember 2021 Parlamentarische<br />

Staatssekretärin bei dem Bundesminister<br />

für Ernährung und Landwirtschaft,<br />

Cem Özdemir, zum Thema „Mehr Tierschutz<br />

wagen“. Sie stellte die Pläne und<br />

Ziele vor, die im Koalitionsvertrag verankert<br />

sind und für welche die Weichen in dieser<br />

Legislaturperiode gestellt werden sollen.<br />

So soll ein Umbau der Landwirtschaft<br />

zugunsten von mehr Tierwohl und Tiergesundheit<br />

erfolgen, dabei sollen sowohl Klima-<br />

und Umweltschutz berücksichtigt als<br />

auch die Situation von Landwirtinnen und<br />

Landwirten verbessert werden. Eine verbindliche<br />

Tierhaltungskennzeichnung und<br />

ein Prüf- und Zulassungsverfahren für<br />

Stallsysteme und für serienmäßig hergestellte<br />

Betäubungsanlagen sollen eingeführt<br />

werden. Die Anbindehaltung von Rindern<br />

soll beendet, jedoch sollen kleine<br />

Betriebe erhalten werden. Dr. Nick richtete<br />

ihren abschließenden Appell insbesondere<br />

auch an die Studierenden, die Tierärztinnen<br />

und Tierärzte der Zukunft: „Lassen Sie<br />

uns gemeinsam mehr Tierschutz wagen!“<br />

In der nachfolgenden Diskussion antwortete<br />

sie auf die Frage zur Finanzierung dieser<br />

Pläne, dass Investitionen im Haushalt<br />

eingestellt seien, sie weiterreichend an diesem<br />

Thema arbeite, z. B. auch ein Tierwohlcent<br />

denkbar sei, dass sie jedoch die Koalitionspartner<br />

überzeugen müsse. Weitere<br />

Fragen wurden zur Einführung eines/einer<br />

Bundestierschutzbeauftragten gestellt<br />

(dies sei in Prüfung und solle umgesetzt<br />

werden) sowie zu einer Tiergesundheitsdatenbank.<br />

Auch hier bestehen Pläne,<br />

mehr Daten zu erfassen und auszuwerten,<br />

um dann Maßnahmen ergreifen zu können.<br />

Vortragsprogramm und virtuelle<br />

Posterausstellung<br />

Über „Neues aus dem Tierschutzrecht“ berichtete<br />

Dr. Katharina Kluge (Bonn). Sie<br />

stellte dar, dass Tierversuche in der Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung seit <strong>01</strong>.12.2021 genehmigungspflichtig<br />

seien. Die Anzeigepflicht<br />

sei fast komplett weggefallen; für<br />

regulatorische Tierversuche bestände ein<br />

vereinfachtes Genehmigungsverfahren.<br />

Auch sogenannte überzählige Tiere aus<br />

der Zucht, die nicht im Versuch eingesetzt<br />

würden, müssten nun erfasst werden. Weitere<br />

Themen waren das seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong><br />

geltende Verbot des Kükentötens sowie<br />

das 2024 in Kraft tretende Verbot des Tötens<br />

von Hühnerembryonen ab dem 7.<br />

Bruttag. Ebenfalls zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> ist die<br />

neue Tierschutz-Hundeverordnung in<br />

Kraft getreten, die u. a. höhere Anforderungen<br />

an die gewerbliche und private<br />

Hundezucht stellt, ein Verbot der Anbindehaltung<br />

sowie ein Ausstellungsverbot<br />

für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen enthält<br />

(wobei dies auch für Einzeltiere gilt)<br />

und spezielle Vorgaben für die Haltung<br />

von Herdenschutzhunden macht. Auch<br />

der aktuelle Stand zum Tierwohllabel, zur<br />

Änderung der Tierschutz-Transportverordnung<br />

sowie zur Tierschutz-Zirkusverordnung<br />

wurden dargestellt.<br />

Die folgenden Vorträge befassten sich<br />

mit den Auswirkungen des Umgangs des<br />

Menschen mit Nutztieren, aber auch<br />

Haus- und Heimtieren sowie Versuchstieren.<br />

Die Themen „Betäubungslose Kastration“<br />

und „Überschuss von Kälbern“ sowie<br />

weitere Präsentationen zeigten, dass der<br />

Tierschutz dem Geschlecht nicht gerecht<br />

wird. Auch zur Haltung von Masthühnern,<br />

Vögeln in zoologischen Einrichtungen<br />

Pferden, Reptilien und Hunden sowie zum<br />

Stadttaubenmanagement wurden Vorträge<br />

gehalten.<br />

Virtuelle Posterräume, in denen die<br />

Posterautoren für Fragen zur Verfügung<br />

standen, ergänzten das spannende Vortragsprogramm.<br />

Tagungsband und nächste Tagung<br />

Der Tagungsband mit den ausführlichen<br />

Manuskripten der Vorträge und Poster sowie<br />

zahlreichen Fotos und Tabellen kann<br />

für 30,00 Euro zzgl. 5,00 Euro für Verpackung<br />

und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

bestellt werden (info@dvg.de, Fax<br />

0641 98444625).<br />

Die nächste Tierschutztagung findet vom<br />

16. bis 18. März 2023 statt.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

•<br />

48<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


ARBEITSGEBIET:<br />

TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />

TIERÄRZTLICHE PLATTFORM TIERSCHUTZ<br />

Workshop und Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz (TPT)<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TPT-Workshops in Fulda. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Die 4. Tagung der Tierärztlichen Plattform<br />

Tierschutz (TPT) findet vom 24. bis 25. Juni<br />

<strong>2022</strong> in Fulda sowie parallel online statt.<br />

Das Thema lautet: „Tierschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

am Schlachthof – Was<br />

muss sich ändern?“.<br />

Hintergrund der Wahl dieses Themas<br />

ist die im Zusammenhang mit immer wieder<br />

auftretenden Tierschutzverstößen in<br />

Schlachtbetrieben z. T. auch deutlich geübte<br />

Kritik an der Arbeit der dort tätigen<br />

Tierärztinnen und Tierärzte. Unabhängig<br />

von der rechtlichen Bewertung der in den<br />

Medien geschilderten Vorkommnisse<br />

möchte die TPT mit ihrer 4. Tagung die Organisation<br />

der Tierschutzüberwachung in<br />

den Schlachtbetrieben kritisch hinterfragen,<br />

Vorschläge zur Stärkung der fachlichen<br />

Kompetenz und der Stellung der Tierärztinnen<br />

und Tierärzte am Schlachthof erarbeiten<br />

sowie einen Beitrag dazu leisten,<br />

die Wertschätzung dieser verantwortungsvollen<br />

Arbeit zu befördern.<br />

Zur Vorbereitung der Tagung fand ein<br />

Workshop ebenfalls in Fulda statt. Mehrere<br />

Themenfelder wurden durch Impulsvorträge<br />

und Arbeitsgruppen vorbereitet.<br />

Die Ergebnisse werden in die Tagung einfließen.<br />

Ein Tagungsbericht wird in der nächsten<br />

Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums erscheinen.<br />

Die TPT wird getragen von der Bundestierärztekammer,<br />

dem Bundesverband beamteter<br />

Tierärzte, dem Bundesverband<br />

praktizierender Tierärzte, der <strong>DVG</strong> und der<br />

Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

•<br />

TIERSCHUTZ<br />

Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen und Leiden erkrankter oder<br />

verletzter Schweine<br />

Schweinehalter bekommen ab sofort eine<br />

Hilfestellung bei der Entscheidung, wann<br />

ein Erlösen eines Tieres unausweichlich ist.<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth große<br />

Beilage wurde das Projekt „Sofortmaßnahmen<br />

zur Vermeidung länger anhaltender<br />

erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />

schwer erkrankten/verletzten Schweinen<br />

durch rechtzeitige Tötung“ durchgeführt.<br />

Das Projekt wurde vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (ML) gefördert.<br />

Auslöser waren Untersuchungen in<br />

Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />

Nebenprodukte, die gezeigt haben, dass<br />

ein Teil der angelieferten Schweine tierschutzrelevante<br />

Befunde aufweist. Zu den<br />

Mängeln, die im Umgang mit kranken und<br />

verletzten Schweinen regelmäßig festgestellt<br />

werden, gehört die zu späte oder<br />

unterlassene Tötung von schwer und unheilbar<br />

erkrankten Tieren. Genau dort<br />

setzt das Schulungsmaterial an. Denn: Für<br />

den Tierhalter ist es oft schwierig, zu beurteilen,<br />

ob bei einem erkrankten oder verletzten<br />

Tier ein weiterer Behandlungsversuch<br />

sinnvoll ist oder ob es geboten ist,<br />

das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen.<br />

Der Abschlussbericht des Projektes ist<br />

für 14 Euro zzgl. Verpackung und Versand<br />

bei der <strong>DVG</strong> erhältlich (siehe Seite 76). Das<br />

aus dem Projekt hervorgegangene Schulungsmaterial<br />

kann unter folgendem Link<br />

heruntergeladen werden:<br />

q https://www.ml.niedersachsen.de/<br />

download/179097<br />

•<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 49


ARBEITSGEBIET:<br />

ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />

ARBEITSKREIS „RESPIRATORISCHES SYSTEM“<br />

Aktuelles aus dem Arbeitskreis<br />

„Respiratorisches System“<br />

Der pneumologisch orientierte Arbeitskreis<br />

(AK) der <strong>DVG</strong> besteht seit 1999 und<br />

versteht sich als Plattform für alle, die sich<br />

vergleichend mit der Pathologie und Pathophysiologie<br />

des respiratorischen Systems<br />

beschäftigen. In den vergangenen 23<br />

Jahren wurden 22 Workshops zu den unterschiedlichsten<br />

Themenkomplexen organisiert,<br />

meist als offene Veranstaltungen innerhalb<br />

der Jahreskongresse der Deutschen<br />

Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />

e. V. (DGP).<br />

Nun, nach einer langen Pandemie-<br />

Zwangspause und dadurch bedingten wiederholten<br />

Terminverschiebungen, konnte<br />

am 25. Mai dieses Jahres endlich unser geplanter<br />

23. Workshop als Präsenzveranstaltung<br />

in Leipzig stattfinden (https://pneu​<br />

mologie-kongress.de/).<br />

Dieser Workshop fand, wie seine „Vorgänger“<br />

auch, im Rahmen des großen 62.<br />

DGP-Kongresses statt. Wissenschaftler*innen<br />

aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen<br />

der Human- und Veterinärmedizin<br />

berichteten zum Schwerpunktthema „Lunge<br />

und Leistung“ über ihre Forschungsergebnisse<br />

und tauschen ihre Erfahrungen<br />

aus. Wie jedes Jahr beinhaltete das Programm<br />

auch freie Beiträge zu aktuellen<br />

Projekten aus Klinik und Forschung.<br />

Es war erwartungsgemäß ein interessanter<br />

Workshop mit guten Diskussionen.<br />

Der AK Respiratorisches System hofft, dass<br />

sich für die Teilnehmer*innen neue Ansätze<br />

für fachliche Zusammenarbeiten und<br />

interdisziplinäre Kooperationen ergeben.<br />

Dr. Birgitt Gutbier, Berlin<br />

Prof. Dr. Martin Rosenbruch, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Dr. Petra Reinhold, Jena •<br />

ARBEITSKREIS „FORENSISCHE VETERINÄRMEDIZIN“<br />

Arbeitskreis Forensische Veterinärmedizin der <strong>DVG</strong><br />

Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021<br />

in Berlin wurde am 18.11.2021 der Arbeitskreis<br />

(AK) „Forensische Veterinärmedizin“<br />

gegründet. Der AK will fachübergreifend<br />

aktualisierte und praxisbezogene Hinweise<br />

geben, um mit tiermedizinischem Handeln<br />

„rechtssicher“ zu bleiben. Ein weiterer<br />

Fokus soll auf die Aktualität und Qualität<br />

der tierärztlichen Sachverständigengutachten<br />

gerichtet werden.<br />

Am 18.11.2021 fand auch gleich die erste<br />

Tagung des Arbeitskreises statt, auf der<br />

u. a. Themen aus der Pferde- und der Kleintiermedizin<br />

(Hund, Vogel) angesprochen<br />

wurden.<br />

Die nächste Tagung des Arbeitskreises<br />

findet in diesem Jahr auch wieder anlässlich<br />

des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin statt,<br />

und zwar am Donnerstag, den 13.10.<strong>2022</strong>.<br />

Das aktuelle Programm und die Anmeldung<br />

finden Sie unter:<br />

q https://www.dvg-vet-congress.de/ •<br />

50<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


Fachgruppe<br />

Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />

Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />

22<br />

5. Int. Kongress<br />

zur Pferdemedizin<br />

Freitag & Samstag,<br />

vor Ort & Livestream<br />

Seminar<br />

Pferdeophthalmologie<br />

Donnerstag, vor Ort<br />

Von der Hornhaut<br />

bis zum Augenhintergrund<br />

Head & Neck Surgeries,<br />

Internistik &<br />

Gynäkologie<br />

Fachgruppe<br />

Pferdekrankheiten<br />

Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />

E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de<br />

22<br />

Pferde_Vet Congress_<strong>2022</strong>_Anzeige Forum_halbe Seite.indd 1 <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong> 08:26:16<br />

Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />

Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />

AG Pferdeophthalmologie<br />

Fachgruppenübergreifende<br />

Buiatrik-Tagung<br />

Freitag & Samstag,<br />

vor Ort &<br />

Livestream<br />

Schwerpunkt<br />

Quo vadis,<br />

Rinderhaltung?<br />

Im Spannungsfeld<br />

zw. Status quo &<br />

gesellschaftlicher<br />

Erwartung<br />

Deutsche buiatrische<br />

Gesellschaft<br />

Tierernährung<br />

Reproduktionsmedizin<br />

Tierzucht & Genomik<br />

Epidemiologie &<br />

Dokumentation<br />

Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />

E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 51


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Fachgruppe „Pathologie“<br />

In jeder Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums wird in<br />

der Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine<br />

Fachgruppe, ein Arbeitsgebiet oder eine andere<br />

Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong> vorgestellt.<br />

So können sich auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />

die dieser Fachgruppe (noch) nicht angehören,<br />

über deren Entstehung, Entwicklung,<br />

Tagungen und Aktivitäten informieren.<br />

Diesmal wird die Fachgruppe „Pathologie“<br />

näher betrachtet. Die Fachgruppe führte im<br />

März <strong>2022</strong> in Fulda bereits ihre 65. Jahrestagung<br />

sowie das 27. Schnittseminar durch.<br />

Die Wurzeln der Fachgruppe reichen<br />

bis in das Jahr 1951 zurück. Im März dieses<br />

Jahres wurde anlässlich des 35. Kongresses<br />

der Deutschen Gesellschaft für Pathologie,<br />

einer humanpathologischen Fachgesellschaft,<br />

die „Arbeitsgemeinschaft der<br />

Veterinärpathologen“ gegründet und damit<br />

der Grundstein der späteren Fachgruppe<br />

Pathologie in der <strong>DVG</strong> gelegt. Der Zweck<br />

dieser Arbeitsgemeinschaft sollte sein,<br />

durch periodische Zusammenkünfte die<br />

persönlichen Erfahrungen und wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse auszutauschen<br />

und ungeklärte Probleme zu besprechen.<br />

Dabei wurde auch festgelegt, dass die Tagungen<br />

der Veterinärpathologen stets in<br />

Verbindung mit den Kongressen der Humanpathologen<br />

stattfinden sollten.<br />

1953 wurde dann die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Allgemeine Pathologie und pathologische<br />

Anatomie“ gegründet. 1999 erfolgte<br />

die Umbenennung in „Pathologie“. 20<strong>01</strong><br />

deutete Prof. Dr. Volker Bergmann (Berlin),<br />

langjähriger Leiter der Fachgruppe, in seiner<br />

Festansprache zum 50-jährigen Bestehen<br />

der Arbeitsgemeinschaft auf die einige<br />

Jahre später folgende Loslösung von<br />

den Humanpathologen hin:<br />

„Es ist nicht zu übersehen, dass die Beziehungen<br />

der Veterinärpathologie zur Humanpathologie<br />

zu Anfang der analysierten Zeitspanne<br />

enger gewesen sind als heute. Für<br />

ihre Lockerung sind mehrere Gründe anzuführen.<br />

Einer davon ist sicher die Divergenz<br />

der Forschungsgegenstände und Interessen,<br />

die in den letzten Jahrzehnten sehr deutlich<br />

geworden ist. Wie ein Vergleich der Themengruppen<br />

zeigt, beforschte die Humanpathologie<br />

mit hoher Intensität Probleme der Tumorpathologie,<br />

die für die Veterinärmedizin<br />

noch von geringerer Bedeutung waren. Im<br />

Gegensatz dazu bearbeitete die Veterinärpathologie<br />

in starkem Maße Fragen der Infektionspathologie,<br />

die wiederum keine Entsprechung<br />

bei der Humanpathologie fanden.<br />

Weitere Gründe sind die zunehmende Spezialisierung<br />

der Forschung sowie die Möglichkeit,<br />

sich heute Informationen in ganz<br />

anderer und vielfältiger Weise zu beschaffen,<br />

als durch den Besuch von Tagungen.“ 1<br />

2006 beschloss die Fachgruppe, zukünftig<br />

unabhängig von der Humanpathologie<br />

zu tagen. Mit der Durchführung<br />

der 50. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Pathologie“ im Jahr 2007 fand die Abkoppelung<br />

von der humanmedizinischen<br />

Fachgesellschaft statt. Seitdem führt die<br />

Fachgruppe jährlich eine eigenständige Tagung<br />

in Kombination mit einem Schnittseminar<br />

in Fulda durch. Unter der Fachgruppenleitung<br />

von Prof. Dr. Walter Hermanns<br />

(München) fand 1996 das erste<br />

Schnittseminar statt.<br />

Anlässlich der 50. Jahrestagung 2007<br />

veröffentlichte die Fachgruppe das Buch<br />

„Fachgruppe Pathologie – von den Anfängen<br />

bis zur 50. Jahrestagung“ im Verlag der<br />

<strong>DVG</strong> Service GmbH. Dort sind sämtliche<br />

Tagungen von 1951 bis einschließlich 2007<br />

sowie die Vortragstitel erfasst.<br />

Die Mitglieder der Fachgruppe sind<br />

u. a. bei folgenden Einrichtungen tätig:<br />

• Bundesministerium für Ernährung<br />

und Landwirtschaft<br />

• Friedrich-Loeffler-Institut<br />

1 Bergmann, V. (20<strong>01</strong>): Festansprache anlässlich<br />

des 50-jährigen Bestehens des Zusammenschlusses<br />

der Veterinärpathologen. In: Fachgruppe<br />

Pathologie – von den Anfängen bis zur<br />

50. Jahrestagung. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />

GmbH, Gießen 2007.<br />

Die Tagungen der Fachgruppe finden seit vielen<br />

Jahren im ParkHotel Kolpinghaus in Fulda statt.<br />

Auf Präsenztagungen sind die Posterbesprechungen fester Bestandteil des Programms.<br />

52<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Die Tagungen der Fachgruppe sind regelmäßig sehr gut besucht – hier ein Foto von 2<strong>01</strong>9, dem Jahr<br />

vor der Pandemie.<br />

• Institute für Pathologie der veterinärmedizinischen<br />

Ausbildungsstätten<br />

• Landeslabore der Bundesländer<br />

• Tierärztliche Praxen für Pathologie<br />

• Veterinäruntersuchungsämter<br />

Pandemiebedingt wurden die Tagungen<br />

sowie die Schnittseminare in 2021 und<br />

<strong>2022</strong> online durchgeführt.<br />

Die Tagungen der Fachgruppe „Pathologie“<br />

zeichnen sich einerseits durch Fachvorträge<br />

mit Beiträgen aus allen Bereichen<br />

der Veterinärpathologie (Forschung und<br />

Diagnostik) sowie Fallberichte aus; andererseits<br />

werden auf jeder Veranstaltung<br />

mehrere Keynote Lectures angeboten, die<br />

spannende Einblicke auch in verwandte<br />

Fachgebiete geben und die Interdisziplinarität<br />

der Veranstaltung herausstellen. So<br />

wurden in den vergangenen Jahren Präsentationen<br />

u. a. zu den Themen „Einsatz<br />

künstlicher Intelligenz in der Pathologie“,<br />

„Die Welt aus der Sicht der Fliege – Forensik,<br />

Parasitologie, Therapie“, „Vitalitätszeichen<br />

in der Rechtsmedizin“, „Die ethische<br />

Abwägung von Tierversuchen“ sowie<br />

„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im<br />

Licht des Ethik-Kodex“ angeboten.<br />

Zudem findet auf jeder Tagung eine<br />

Posterausstellung mit einer ausführlichen<br />

Besprechung statt. Auf den Online-Tagungen<br />

wurden die Poster in mehreren virtuellen<br />

Räumen vorgestellt. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer erhielten außerdem<br />

die pdf-Dateien der Poster per E-Mail.<br />

Die beiden besten Poster werden jeweils<br />

2<strong>01</strong>9 hielt Univ. Prof. Mag. DDr. Martin Grassberger<br />

(Wien, Österreich), Humanmediziner und Biologe<br />

den Übersichtsvortrag „Die Welt aus der Sicht der<br />

Fliege – Forensik, Parasitologie, Therapie“. Die<br />

Präsentation war hochspannend und warf einen<br />

Blick über das Gebiet der Pathologie hinaus.<br />

mit einem Geldpreis ausgezeichnet. In diesem<br />

Jahr freuten sich Johannes Krüger und<br />

Pauline Pöpperl (beide Hannover) über die<br />

Auszeichnung. Beide Poster sowie die Abstracts<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Die Fachgruppe hat derzeit 344 Mitglieder;<br />

davon haben 239 „Pathologie“ als<br />

Hauptfachgruppe mit Stimmrecht gewählt.<br />

Leiter der Fachgruppe ist Prof. Dr.<br />

Andreas Beineke (Hannover); stellvertretende<br />

Leiterin ist Dr. Christine Fast (Greifswald-Insel<br />

Riems).<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

65. Jahrestagung der Fachgruppe „Pathologie“<br />

In diesem Jahr führte die Fachgruppe<br />

„Pathologie“ der <strong>DVG</strong> bereits ihre 65.<br />

Jahrestagung durch! Vom 4. bis zum 6.<br />

März fand die Tagung in Kombination<br />

mit dem 27. Schnittseminar wie auch im<br />

Vorjahr online statt. Erneut nahmen insgesamt<br />

etwa 300 Kolleginnen und Kollegen<br />

teil, die von Tagungs- und Fachgruppenleiter<br />

Prof. Dr. Andreas Beineke<br />

(Hannover) herzlich begrüßt wurden.<br />

Auch <strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer<br />

sprach Grußworte.<br />

Schnittseminar<br />

Das Thema des Schnittseminars lautete<br />

„Pathologie des Auges“. Referenten waren<br />

Dr. Olivia Kershaw, Prof. Dr. Corinna Eule<br />

und Prof. Dr. Robert Klopfleisch (alle Berlin).<br />

Das diesjährige Schnittseminar zeichnete<br />

sich durch die Verbindung zwischen<br />

Die Tagung wurde erneut online durchgeführt.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 53


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Tagungs- und Fachgruppenleiter Prof. Dr.<br />

Andreas Beineke begrüßte die Teilnehmenden.<br />

Dr. Olivia Kershaw bei ihrer Präsentation.<br />

Pathologie und Klinik aus. So gab Prof.<br />

Klopfleisch u. a. einen sehr anschaulichen<br />

Überblick über die Tumoren am Auge, die<br />

zwar grundsätzlich selten, jedoch klinisch<br />

relevant sind, da sie unabhängig von der<br />

Dignität immer einen Einfluss auf den Visus<br />

haben. Prof. Eule und Dr. Kershaw stellten<br />

dann entsprechende praxisnahe Fälle<br />

jeweils aus klinischer sowie pathologischhistologischer<br />

Sicht vor.<br />

Interpretation von pathologischanatomischen<br />

Befunden beim<br />

Nutzgeflügel<br />

Einen weiteren Übersichtsvortrag hielt<br />

Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Hannover)<br />

zur „Interpretation von pathologisch-anarentialdiagnostischer<br />

Probleme sowie die<br />

Beurteilung von Prognose und strittigen<br />

Kausalitätsfragen von Bedeutung. So müsse<br />

beispielsweise geklärt werden, ob die<br />

Verschlechterung des Zustands eines Tieres<br />

nach einer Operation auf Behandlungs-<br />

oder Operationsfehler zurückzuführen<br />

sei. Eine wichtige Rolle in solchen<br />

Situationen spiele die forensische Pathologie,<br />

von der sich der Kliniker Aufschluss<br />

u. a. darüber wünsche, wie relevant Erkenntnisse<br />

seien, wie schnell bestimmte<br />

Prozesse sich entwickeln, wie eine Behandlung<br />

die weitere Entwicklung beeinflusst<br />

und wann der Phänotyp zur Qual<br />

wird. Auch Aussagen zur Häufigkeit von<br />

Erkrankungen, um Wahrscheinlichkeiten<br />

ableiten zu können und die Publikation<br />

Wünsche des Klinikers an die<br />

forensische Pathologie<br />

Die 65. Jahrestagung startete mit dem<br />

Übersichtsvortrag „Wünsche des Klinikers<br />

an die forensische Pathologie“ von Prof. Dr.<br />

Axel Wehrend (Gießen). Er erläuterte zunächst<br />

die Tätigkeiten des Klinikers im Bereich<br />

der Forensik – einem Sammelbegriff<br />

für wissenschaftliche und technische<br />

Arbeitsgebiete, in denen kriminelle Handlungen<br />

systematisch untersucht werden –<br />

und stellte dar, dass etwa 60 Prozent der<br />

von ihm zu schreibenden Gutachten mit<br />

Fragen des Tierschutzes befasst seien.<br />

Häufig ginge es auch um mögliche Haftpflichtfälle,<br />

um Todesursachen, Arzneimittelrecht<br />

sowie um die Frage, was der<br />

Mensch mit dem Tier gemacht habe. Bei<br />

der Erstellung eines Gutachtens als Sachverständiger<br />

seien u. a. die Begutachtung<br />

spezieller Zusammenhänge oder diffeseltener<br />

Fälle, die Kausalitäten aufzeigen<br />

können, seien wünschenswert. In diesem<br />

Zusammenhang wies Prof. Wehrend auf<br />

die häufig ungenügende Dokumentation<br />

klinischer Maßnahmen hin und appellierte<br />

an praktisch tätige Kolleginnen und Kollegen,<br />

sämtliche Behandlungen etc. ausreichend<br />

zu dokumentieren. Abschließend<br />

stellte er fest, dass die Forensik eine zunehmende<br />

Herausforderung sei, die eine<br />

verstärkte Kooperation erfordere.<br />

Prof. Dr. Corinna Eule (oben) und Dr. Olivia Kershaw stellten die Fälle im Schnittseminar anschaulich<br />

dar.<br />

54<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Einen guten Überblick über Tumoren am Auge gab Prof. Dr. Robert Klopfleisch.<br />

Über die Wünsche des Klinikers an den<br />

Pathologen referierte Prof. Dr. Axel Wehrend.<br />

tomischen Befunden beim Nutzgeflügel<br />

vor dem Hintergrund konventioneller Haltungssysteme<br />

und Genotypen“. Sie stellte<br />

fest, dass gesundheitliche Probleme sowohl<br />

mit dem Haltungssystem und Management<br />

als auch dem Genotyp zusammenhängen.<br />

Beim Management seien die<br />

Bestandsdichte, das Lichtprogramm, die<br />

Fütterung, die Luftqualität sowie auch die<br />

Ausbildung der Tierhalter wichtige Faktoren.<br />

Was bei Küken in der ersten Lebenswoche<br />

versäumt werde, sei nicht mehr<br />

aufzuholen. In den ersten Lebenstagen<br />

könne es durch Schlupf- und Transportstress<br />

zu einer Immunsuppression kommen,<br />

die zusammen mit dem Zurückgehen<br />

der maternalen Immunität eine<br />

Infektionsanfälligkeit verursachen könne.<br />

Qualzucht bei Heim- und Nutztieren<br />

im Licht des Ethik-Kodex<br />

Mit den Worten, dass Pathologie und Tierschutz<br />

ein „untrennbares Paar“ seien,<br />

stellte Prof. Dr. Achim Gruber (Berlin) die<br />

Referentin des dritten Übersichtsvortrags<br />

vor: Dr. Heidemarie Ratsch (Berlin), die zu<br />

„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im<br />

Licht des Ethik-Kodex der Tierärztinnen<br />

und Tierärzte Deutschlands“ sprach. Sie<br />

ging zunächst auf die seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong><br />

geltende neue Tierschutz-Hundeverordnung<br />

ein, die ein Ausstellungsverbot von<br />

Hunden mit tierschutzwidrig amputierten<br />

Ohren oder Ruten sowie auch mit Qualzuchtmerkmalen<br />

enthält. Unter Qualzucht<br />

verstehe man beim Züchten von Tieren<br />

die Duldung oder Förderung von<br />

Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden,<br />

Schäden oder Verhaltensstörungen für die<br />

Tiere verbunden sind. Dr. Ratsch stellte die<br />

umfangreichen Maßnahmen der Tierärztekammer<br />

Berlin vor, um ein Umdenken in<br />

der Gesellschaft zu erreichen – z. B. Plakataktionen<br />

und weitere Öffentlichkeitsarbeit<br />

– sowie auch das „Qualzucht-Evidenz<br />

Netzwerk (QUEN)“. QUEN ist ein<br />

Projekt von Tierärztinnen, Tierärzten und<br />

weiteren Personen aus unterschiedlichen<br />

Fachdisziplinen, das zum Ziel hat, Vollzugshilfen<br />

für Veterinärämter zu entwickeln<br />

und diese sowie auch Rechtsgutachten,<br />

einschlägige Urteile, Informationen<br />

zu Tierarten und relevanten Merkmalen<br />

über eine Website öffentlich zugänglich zu<br />

machen. Die Referentin zitierte den Ethik-<br />

Kodex, nach dem Tierärztinnen und Tierärzte<br />

„jede Form von Tierzucht, die zu<br />

Schmerzen, Leiden und Qualen führt oder<br />

beiträgt“ verurteilen und sich „für die präventive<br />

Aufklärung sowie für das Erkennen<br />

und Vermeiden solcher Entwicklungen“<br />

einsetzen und warf die Frage auf, ob die<br />

Tierärzteschaft dem Ethik-Kodex gerecht<br />

wird.<br />

In der anschließenden sehr lebhaften<br />

Diskussion wurde erörtert, „wie rigoros<br />

man als Tierarzt in der Beratung“ sein darf;<br />

es ginge einerseits um das Wohl der Tiere,<br />

andererseits um wirtschaftliche Aspekte.<br />

Sowohl Dr. Ratsch als auch Prof. Gruber<br />

sprachen sich dafür aus, deutlich Stellung<br />

zu beziehen, in der Kommunikation aber<br />

mit Feingefühl vorzugehen. Auf die Frage,<br />

wann Pathologen das Veterinäramt infor-<br />

Prof. Beineke stellte Prof. Dr. Silke Rautenschlein vor, die eine Keynote Lecture hielt.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 55


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Im Vortrag von Dr. Heidemarie Ratsch (Foto rechts unten) ging es um das viel beachtete Thema<br />

Qualzucht. Rechts oben: Prof. Gruber.<br />

Dr. Angele Breithaupt sprach über die Rustrela-Virus-assoziierte Meningoenhephalitis bei Säugetieren.<br />

mieren sollten, antwortete Dr. Ratsch,<br />

dass die Schweigepflicht nicht mehr greife,<br />

wenn Rechtsverletzungen vorliegen.<br />

Prof. Gruber ergänzte, dass man als Pathologe<br />

Stellung beziehen müsse. Da die<br />

Kaufentscheidung in der Gesellschaft der<br />

größte Hebel sei, um den Qualzuchtmarkt<br />

zu beeinflussen, könnten die Beiträge von<br />

Tierkrankenversicherungen ein wichtiges<br />

Argument im Gespräch mit Tierhaltern<br />

sein, da sie mit den Kosten, die für Qualzuchtrassen<br />

entstehen, korrelieren und<br />

damit deutlich machen, was auf den Tierhalter<br />

zukommen kann.<br />

Eine bisher wenig beachtete Rolle spielen<br />

Defektzuchten als unbewusstes Zuchtziel<br />

zur Bedienung des menschlichen Pflegetriebes.<br />

So sei in Studien eine besonders<br />

enge Bindung von Besitzern zu ihren Tieren<br />

mit Qualzuchtmerkmalen festgestellt<br />

worden. Nach deren Tod werde häufig wieder<br />

ein entsprechendes Tier angeschafft<br />

(siehe Literaturliste).<br />

Vortragsprogramm<br />

Die Präsentationen im Vortragsprogramm<br />

befassten sich u. a. mit Klein-, Heim- und<br />

Nutztieren. Ergebnisse aktueller Studien<br />

und Fallberichte wurden vorgestellt. Auch<br />

zu klinischen und pathologischen Aspekten<br />

der SARS-CoV2-Infektion sowie zur<br />

Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen<br />

verschiedener Tierarten<br />

für SARS-CoV2 wurden Vorträge angeboten.<br />

Poster<br />

In den beiden Postersessions, die parallel<br />

in zwei virtuellen Räumen stattfanden,<br />

wurde den Teilnehmern geballtes Wissen<br />

konzentriert und effizient nahegebracht.<br />

Über den Chat konnten Fragen gestellt<br />

werden. Die beste Studie und der beste<br />

Fallbericht erhielten Preise, wobei kein<br />

Ranking vorgenommen wurde, da beide<br />

Arbeiten gleichwertig waren.<br />

Zur Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen verschiedener Tierarten für SARS-CoV2<br />

hielt Sandra Runft einen Vortrag<br />

56<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Über die Auszeichnungen freuten sich:<br />

• Johannes Krüger<br />

(bester Fallbericht, Preisgeld: 250 Euro):<br />

Mastzelltumor im Musculus interosseus<br />

medius eines Pferdes<br />

• Pauline Pöpperl<br />

(beste Studie, Preisgeld: 250 Euro):<br />

Charakterisierung der Epithelzellbarriere<br />

bei der Hundestaupevirus-induzierten<br />

Pneumonie<br />

Die Poster sowie die Abstracts finden Sie<br />

auf den Seiten 58 und 59.<br />

Fachgruppenversammlung<br />

Auf der Versammlung der Fachgruppe, die<br />

im Anschluss an die Tagung stattfand,<br />

wurden Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover)<br />

und Dr. Christine Fast (Greifswald-<br />

Insel Riems) zum Leiter bzw. zur stellvertretenden<br />

Leiterin gewählt. Weiterhin<br />

verabschiedeten die Fachgruppenmitglieder<br />

die Geschäftsordnung der Fachgruppe<br />

und diskutierten über die Einführung von<br />

Richtlinien für die Qualifikation von Sektionsassistenten/innen.<br />

Die 66. Jahrestagung und das 28.<br />

Schnittseminar werden vom 3. bis 5. März<br />

2023 stattfinden. Über das Format (online<br />

/ Präsenz) wird zu einem späteren Zeitpunkt<br />

entschieden. Prof. Dr. Thomas Rosol<br />

(Athens, Ohio) wird das Schnittseminar<br />

zum Thema „Pathologie der endokrinen<br />

Organe“ leiten.<br />

Der Tagungsband mit den Abstracts<br />

der Vorträge und Poster kann für 10,00<br />

Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />

Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />

werden (info@dvg.de).<br />

Dr. Marion Selig<br />

<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Fotos: <strong>DVG</strong><br />

Literatur<br />

• Packer R. et al. (2<strong>01</strong>9): Great expectations, inconvenient<br />

truths, and the paradoxes of the dogowner<br />

relationship for owners of brachycephalic<br />

dogs. In: PLOS ONE 14(7), S. e0219918.<br />

• Sachser, Norbert (<strong>2022</strong>): Das unterschätzte Tier:<br />

Was wir heute über Tiere wissen und im Umgang<br />

mit ihnen besser machen müssen (Rowohlt,<br />

Hamburg).<br />

• Sandøe P. et al. (2<strong>01</strong>7): Why do people buy dogs<br />

with potential welfare problems related to extreme<br />

conformation and inherited disease? A representative<br />

study of Danish owners of four<br />

small dog breeds. PLoS ONE 12(2).<br />

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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 57


FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Mastzelltumor im<br />

Musculus interosseus<br />

medius eines Pferdes<br />

65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie,<br />

04. – 06.03.<strong>2022</strong><br />

J. Krüger 1 , F. Heun 2 , C. Puff 1<br />

1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Einleitung<br />

Johannes Krüger. Foto: privat<br />

Mastzelltumor im Musculus interosseus medius<br />

eines Pferdes<br />

Mastzelltumore treten vereinzelt bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei sie meist in der Haut<br />

oder Unterhaut lokalisiert sind [1]. Vereinzelt wurden sie auch am Auge, im Respirationstrakt und<br />

in der Maulhöhle nachgewiesen [2]. In den Sehnen der Gliedmaßen wurden Mastzelltumore erst<br />

dreimal beschrieben [3].<br />

Material und Methoden<br />

Vorbericht:<br />

Eine 17 Jahre alte, 528 kg schwere, trächtige<br />

Warmblutstute zeigte seit zwei Jahren<br />

rezidivierenden Durchfall teilweise mit<br />

okkultem Blut. Außerdem bestand eine<br />

Lahmheit der rechten Vordergliedmaße. In<br />

den zwei Wochen vor der Euthanasie trat<br />

zunehmend Husten und Nasenausfluss auf.<br />

Sonografisch wurden eine Umfangsvermehrung<br />

in der Milz und freie Flüssigkeit<br />

im Abdomen festgestellt.<br />

Durchgeführte Untersuchungen:<br />

Nach der Euthanasie wurde das Pferd im<br />

Institut für Pathologie makro- und<br />

mikroskopisch auf pathomorphologische<br />

Veränderungen untersucht. Für die<br />

weiterführende Charakterisierung des<br />

Mastzelltumors wurden eine Toluidinblaufärbung<br />

und eine immunhistochemische<br />

Untersuchung auf die Expression von c-Kit<br />

eingesetzt.<br />

Befunde<br />

Pathologisch-anatomische Untersuchung der Tumore:<br />

Im Musculus interosseus medius der rechten Vordergliedmaße wurde eine 20 x<br />

10 x 17 mm große Umfangsvermehrung mit einer gelblichen, festen, teils<br />

kristallinen Anschnittfläche festgestellt (Abbildung (Abb.) 1). In der Milz bestand<br />

eine 63 x 48 x 17 cm große Umfangsvermehrung mit derber Konsistenz und<br />

einer weiß-gelblichen Anschnittfläche. Das Gesamtgewicht der Milz betrug 24<br />

kg und ca. 80 % des Parenchyms wurden von der Umfangsvermehrung<br />

verdrängt.<br />

Abb. 1.: Mastzelltumor im Musculus interosseus medius<br />

Pathologisch-histologische Untersuchung der Tumore:<br />

Die Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius stellte sich histologisch als<br />

Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen und einer eosinophilen Infiltration dar (Abb.<br />

2a). Mittels Toluidinblau-Färbung wurden in den Tumorzellen metachromatische<br />

Granula nachgewiesen (Abb. 2b). Bei der immunhistochemischen Untersuchung der<br />

neoplastischen Zellen wurde eine perimembranöse Expression von c-Kit festgestellt<br />

(Abb. 2c).<br />

Bei der Umfangsvermehrung in der Milz handelte es sich um ein malignes B-Zell-<br />

Lymphom mit multifokalen Nekrosen und 10 Mitosen pro Gesichtsfeld bei hoher<br />

Vergrößerung.<br />

Einleitung: Mastzelltumore treten vereinzelt<br />

bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei<br />

sie meist in der Haut oder Unterhaut<br />

lokalisiert sind. In den Sehnen der Gliedmaßen<br />

wurden Mastzelltumore nur sehr<br />

selten beschrieben.<br />

Material und Methoden: Eine 17 Jahre alte<br />

Warmblutstute, die aufgrund eines malignen<br />

Lymphoms der Milz euthanasiert<br />

wurde, zeigte zusätzlich eine Lahmheit der<br />

rechten Vordergliedmaße. Das Tier wurde<br />

seziert und makroskopisch sowie histologisch<br />

aufgearbeitet.<br />

Befunde: Im Musculus interosseus medius<br />

der rechten Vordergliedmaße wurde<br />

eine 20 x 10 x 17 mm große Umfangsvermehrung<br />

festgestellt, die sich histologisch<br />

als Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen<br />

und einer eosinophilen Infiltration<br />

darstellte. Mittels Toluidinblaufärbung<br />

wurden in den Tumorzellen metachromatische<br />

Granula nachgewiesen.<br />

Schlussfolgerung: Bei der Umfangsvermehrung<br />

im Musculus interosseus medius<br />

des Pferdes handelte es sich um einen<br />

Mastzelltumor. Dieser Tumor sollte als seltene<br />

Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit<br />

berücksichtigt werden.<br />

Johannes Krüger 1<br />

Frederik Heun 2<br />

Christina Puff 1<br />

1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover<br />

2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover<br />

Abb. 2a: Mastzelltumor mit eosinophiler Infiltration im<br />

Musculus interosseus medius. HE, Balken Übersicht: 200<br />

μm, Balken Ausschnitt: 20 μm<br />

Abb. 2b: Mastzelltumor mit Nachweis metachromatischer<br />

Granula. Toluidinblau, Balken Übersicht: 200 μm, Balken<br />

Ausschnitt: 20 μm<br />

Abb. 2c: Mastzelltumor mit perimembranöser c-Kit-Expression.<br />

Balken Übersicht: 200 μm, Balken Ausschnitt: 20 μm<br />

Schlussfolgerung<br />

Bei der Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius des Pferdes<br />

handelte es sich um einen Mastzelltumor. Diese Tumore sollten als seltene<br />

Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit berücksichtigt werden. Ein<br />

Zusammenhang mit dem B-Zell-Lymphom der Milz ist unwahrscheinlich.<br />

Literatur<br />

1. Altera, K. and L. Clark, Equine cutaneous mastocytosis. Pathologia veterinaria, 1970. 7(1): p.<br />

43-55.<br />

2. Mair, T. and C. Krudewig, Mast cell tumours (mastocytosis) in the horse: A review of the<br />

literature and report of 11 cases. Equine Veterinary Education, 2008. 20(4): p. 177-182.<br />

3. Leadbeater, J., S. Gutierrez-Nibeyro, and J. Brown, Mastocytoma in the common carpal<br />

sheath of the digital flexor tendons of a horse. Australian Veterinary Journal, 2<strong>01</strong>0. 88(1-2): p.<br />

20-24.<br />

Danksagung<br />

Wir bedanken uns bei Julia Baskas, Jana-Svea Harre, Dunja Hoffmann, Siegfried Jelitto, Kerstin<br />

Rohn und Caroline Schütz für die exzellente technische Unterstützung.<br />

58<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


Charakterisierung der<br />

Epithelzellbarriere bei<br />

der Hundestaupevirusinduzierten<br />

Pneumonie<br />

Pauline Pöpperl. Foto: privat<br />

65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie <strong>2022</strong><br />

Charakterisierung der Epithelzellbarriere bei der<br />

Hundestaupe-induzierten Pneumonie<br />

FACHGRUPPE IM FOKUS<br />

Einleitung: Bei ungeimpften, mit dem kaninen<br />

Staupevirus infizierten Tieren, liegt häufig<br />

eine bronchointerstitielle Pneumonie<br />

vor. Bisher fehlen ein Schema zum Scoring<br />

der Pneumonie und eine detaillierte Beschreibung<br />

der Veränderungen des Epithels.<br />

Material und Methoden: Es wurde Paraffinmaterial<br />

von 38 infizierten Hunden und<br />

sechs Kontrolltieren verwendet. Am histologischen<br />

Schnitt erfolgte die allgemeine<br />

Evaluation anhand eines Scoringschemas.<br />

Die Virusverteilung im Gewebe und die<br />

Veränderungen der verschiedenen Zelltypen<br />

wurden mit verschiedenen immunhistochemischen<br />

Markern und Spezialfärbungen<br />

analysiert.<br />

Bronchien<br />

Bronchiolen<br />

P. Pöpperl 1, 3 , E. Chludzinski 1, 3 , M. Ciurkiewicz 1 , D.-L. Shin 2 , G. Herrler 2 , A. Beineke 1, 3<br />

1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 3 Zentrum für Systemische Neurowissenschaften<br />

Hannover<br />

Einleitung<br />

Die bronchointerstitielle Pneumonie stellt bei ungeimpften Hunden eine häufige Manifestation<br />

der Infektion mit dem kaninen Staupevirus (CDV) dar. 1, 2, 3 Das Virus aus der Familie<br />

Paramyxoviridae, Genus Morbillivirus, ist hoch kontagiös und wird von den Tieren über<br />

Aerosole aufgenommen. 1, 2, 3 Nach Infektion von und Replikation in mononukleären Zellen<br />

verbreitet es sich zunächst in allen lymphatischen und hämatopoetischen Geweben des<br />

Körpers. Schließlich, im Rahmen einer zweiten Virämie, werden auch epitheliale Gewebe wie<br />

die Lunge und der Magen-Darm-Trakt infiziert. 2, 3 In-vitro wurde gezeigt, dass das Virus<br />

parazellulär in Immunzellen die Epithelzellen von basolateral infiziert. 4<br />

Während die histologischen Veränderungen in der Lunge gut beschrieben sind, fehlen ein<br />

Schema zur Skalierung der Entzündung ebenso wie eine detaillierte Beschreibung der<br />

Veränderungen der einzelnen Zelltypen der Lunge im Bezug auf die Intaktheit der<br />

Epithelzellbarriere und die Ausbreitung des Virus. Dies ist wichtig für den weiteren Verlauf der<br />

Infektion, die klinische Symptomatik sowie die Virusausscheidung, wie sie für die<br />

Maserninfektion des Menschen bereits hervorgehoben wurde 5, 6 .<br />

Material und Methoden<br />

Es wurde formalinfixiertes, Paraffin-eingebettetes Gewebematerial von 38 natürlich mit CDV<br />

infizierten Hunden und sechs gesunden Tieren als Kontrolle (Gruppe 1) verwendet. Die Tiere<br />

wurden anhand ihrer Staupe-induzierten Kleinhirnveränderungen in folgende Gruppen<br />

eingeteilt: akut (Gruppe 2), subakut (Gruppe 3) und subakut bis chronisch (Gruppe 4). 7<br />

Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE): Die morphologische Evaluation erfolgt mittels HE-<br />

Färbung anhand eines Skalierungsschema: die Veränderungen im Rahmen der<br />

bronchointerstitiellen Pneumonie von Bronchien, Bronchiolen und Alveolarepithel wurden<br />

getrennt voneinander betrachtet. Nekrose und Desquamation des Bronchiolar- und<br />

Bronchialepithels (Abb. 1 A) sowie die Hyperzellularität im Alveolarbereich durch<br />

Pneumozyten-Typ-II-Hyperplasie und interstitielle Pneumonie wurden sowohl in ihrer<br />

Verteilung, als auch in ihrem Schweregrad erfasst. Die für Hundestaupe beschriebenen<br />

Veränderungen in Form von viralen Einschlusskörperchen und Synzytienbildung (Abb. 1 B)<br />

wurden qualitativ (vorhanden/nicht vorhanden) erfasst.<br />

A<br />

*<br />

Abb. 1: HE-Färbung, 40x Vergrößerung; A: Bronchiolus mit Abrundung ( ) und Nekrose ( ) des Epithels,<br />

akut; B: Synzytienbildung ( ) und virale, eosinophile, zytoplasmatische Einschlusskörperchen ( ), subakut<br />

Histochemische und immunhistologische Untersuchung: Die Virusverteilung im Gewebe<br />

sowie die Veränderungen der einzelnen Zelltypen und Strukturen wurden mithilfe<br />

verschiedener immunhistochemischer Marker und einer Spezialfärbung einzeln<br />

hervorgehoben, im Zusammenhang betrachtet und zum Teil quantitativ analysiert. Die<br />

Epithelzellmarker Pan-Zytokeratin (AE13) und E-Cadherin wurden eingesetzt. Die<br />

Perjodsäure–Schiff-Reaktion (PAS) wurde zur Hervorhebung der Becherzellen verwendet.<br />

Befunde<br />

HE: Die für die Hundestaupe beschriebenen Veränderungen der Atemwege lagen in den<br />

Bronchiolen akzentuiert vor. Virale Einschlusskörperchen und Synzytienbildung zeigten sich<br />

vor allem in der akuten und subakuten Gruppe. Die Entzündung zeigte eine generelle<br />

Rückläufigkeit über den Verlauf der Infektion.<br />

PAS-Reaktion: In allen infizierten Gruppen zeigte sich ein signifikanter Verlust von<br />

Becherzellen (Abb. 2).<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Abb. 2: PAS-Reaktion; A, B (400x): nicht infiziertes Tier; C (200x), D (400x): akut infiziertes Tier; E, F: Kruskal-Wallis-<br />

Test, * = p < 0,05<br />

B<br />

*<br />

E<br />

F<br />

Epithelzellmarker: Die epithelialen Marker E-Cadherin (E-Cad) und Pan-Zytokeratin (ZK) zeigten<br />

im Alveolarbereich eine signifikant erhöhte Immunreaktivität in der akuten und subakuten Gruppe<br />

(Abb. 3 E, G). Die Bronchiolen zeigten einen mittel- bis hochgradigen Epithelverlust in den<br />

veränderten Arealen (Abb. 3 B).<br />

Bronchiolen ZK<br />

Alveolen ZK<br />

Alveolen E-Cad<br />

Abb. 3: A (400x), B (200x): IHC AE13, Bronchiolen; D, E (400x): IHC AE13, Alveolarbereich; F, G (400x): IHC E-<br />

Cadherin, Alveolarbereich; C, H: Kruskal-Wallis-Test, * = p < 0,05<br />

Referenzen<br />

1. Caswell JL, Williams KJ. Chapter 5 - Respiratory System. In: Maxie MG, ed. Jubb, Kennedy & Palmer's Pathology of Domestic Animals: Volume 2 (Sixth Edition). W.B. Saunders; 2<strong>01</strong>6:465-591.e4. 2. Beineke A, Puff C, Seehusen F, Baumgärtner W. Pathogenesis and immunopathology of systemic and nervous canine<br />

distemper. Vet Immunol Immunopathol. Jan 15 2009;127(1-2):1-18. 3. Lempp C, Spitzbarth I, Puff C, et al. New aspects of the pathogenesis of canine distemper leukoencephalitis. Viruses. Jul 2 2<strong>01</strong>4;6(7):2571-6<strong>01</strong>. 4. Shin DL, Chludzinski E, Wu NH, et al. Overcoming the Barrier of the Respiratory Epithelium during Canine<br />

Distemper Virus Infection. mBio. Jan 18 <strong>2022</strong>;13(1):e0304321. 5. Laksono BM, de Vries RD, McQuaid S, Duprex WP, de Swart RL. Measles Virus Host Invasion and Pathogenesis. Viruses. Jul 28 2<strong>01</strong>6;8(8). 6. Ludlow M, McQuaid S, Milner D, de Swart RL, Duprex WP. Pathological consequences of systemic measles virus<br />

infection. J Pathol. Jan 2<strong>01</strong>5;235(2):253-65. 7. Klemens, J., M. Ciurkiewicz, E. Chludzinski, M. Iseringhausen, D. Klotz, V. M. Pfankuche, R. Ulrich, et al. "Neurotoxic Potential of Reactive Astrocytes in Canine Distemper Demyelinating Leukoencephalitis." [In eng]. Sci Rep 9, no. 1 (Aug 12 2<strong>01</strong>9): 11689. 8. Hogan BL,<br />

Barkauskas CE, Chapman HA, et al. Repair and regeneration of the respiratory system: complexity, plasticity, and mechanisms of lung stem cell function. Cell Stem Cell. Aug 7 2<strong>01</strong>4;15(2):123-38. 9. McElroy MC, Kasper M. The use of alveolar epithelial type I cell-selective markers to investigate lung injury and repair. Eur Respir<br />

J. Oct 2004;24(4):664-73.<br />

A<br />

D<br />

F<br />

Diskussion<br />

Ausblick<br />

E-Cadherin, β-Catenin, Zonaoccludenta-1<br />

(ZO-1)<br />

Wie verhalten sich die Zell-<br />

Zell-Verbindungen als Resistenzmechanismus<br />

der Lunge?<br />

B<br />

E<br />

G<br />

Es zeigen sich über den Verlauf der Infektion transiente reaktive Veränderungen der<br />

verschiedenen Epithelzellpopulationen. Bei akut infizierten Tieren kommt es zu einer<br />

vermehrten Expression epithelialer Marker. Eine genauere Differenzierung der Veränderungen<br />

von Typ-I- und Typ-II-Pneumozyten soll Aufschluss über die Funktionalität des Gasaustausch<br />

durch die verbreiterte Blut-Luft-Schranke und die Regeneration der Zellen in der subakuten<br />

und chronischen Infektionphase geben. Vor allem in den Bronchiolen findet sich ein Verlust<br />

ziliierter Zellen und Becherzellen und es lässt sich auf eine Regeneration des Epithels in der<br />

chronischen Phase schließen. Fraglich ist, ob die Epithelbarriere intakt bleibt und welche Rolle<br />

sie für die weitere Virusverbreitung und Transmission spielt. Für die durch das eng verwandte<br />

Masernvirus ausgelöste Pneumonie des Menschen sind die luftleitenden Wege als Quelle für<br />

weitere Verbreitung des Virus bekannt. 5<br />

Im Bezug auf die Regeneration in der subakuten und chronischen Phase ist eine Betrachtung<br />

der potentiell regenerativ aktiven Zellpopulationen interessant. 7<br />

α-Tubulin<br />

Kommt es zu einer<br />

Deziliation?<br />

Die Autoren danken Julia Baskas, Petra Grünig, Jana-Svea Harre und Caroline Schütz für ihre<br />

exzellente technische Assistenz.<br />

Diese Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt (BE-4200/4-1).<br />

C<br />

H<br />

Zytokeratin 5, p63 8<br />

Kommt es zu einer Epithelregeneration<br />

und welche Rolle spielen dabei<br />

die Basal- und Stammzellen?<br />

Club Cell Protein 10 (CC10)<br />

Tragen Club Cells zur Regeneration<br />

des Bronchiolarepithels bei? 8<br />

Surfactant Protein<br />

C (SFTPC) 5<br />

Spielen Typ-II-Pneumozyten<br />

eine Rolle<br />

bei der Regeneration<br />

im Alveolarbereich?<br />

7<br />

Receptor for advanced<br />

glycation<br />

endproducts<br />

(RAGE),<br />

Aquaporin 5 9 :<br />

In welchem Umfang<br />

ist die Blut-Luft-<br />

Schranke betroffen<br />

(Typ-I-<br />

Pneumozyten)?<br />

Befunde: Bei akut infizierten Tieren<br />

kommt es im Zuge der Pneumozytenhyperplasie<br />

zu einer vermehrten Expression<br />

von Zytokeratin und E-Cadherin. In den<br />

Bronchiolen liegt ein Verlust an ziliierten<br />

Zellen und Becherzellen vor. Diese epithelialen<br />

Veränderungen sind im Verlauf der<br />

Infektion rückläufig.<br />

Schlussfolgerungen: Es kommt zu einer<br />

quantitativ erfassbaren Alveolarepithelhyperplasie<br />

sowie einem Epithelverlust in<br />

den Bronchiolen. Weiterhin sprechen die<br />

Beobachtungen für eine Regeneration des<br />

Epithels in der chronischen Phase. In weiteren<br />

Untersuchungen sollen die hyperplastischen<br />

und regenerativen Veränderungen<br />

in der Lunge infizierter Hunde<br />

genauer charakterisiert werden.<br />

Pauline Pöpperl 1<br />

Elisa Chludzinski 1<br />

Malgorzata Ciurkiewicz 1<br />

Dai-Lun Shin 2<br />

Georg Herrler 2<br />

Andreas Beineke 1<br />

1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover<br />

2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 59


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Martin-Lerche-Wissenschaftspreis <strong>2022</strong><br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt. Foto: privat<br />

Mit dem Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />

der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft werden Personen für<br />

ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet,<br />

die spezifische Bereiche der Veterinärmedizin<br />

nachhaltig geprägt haben. In diesem<br />

Jahr erhält Prof. Dr. Dr. h.c. mult<br />

Hartwig Bostedt (Gießen) den Preis.<br />

Hartwig Bostedt wurde 1938 in Leipzig<br />

geboren. Nach dem Abitur und einer Lehre<br />

als Landwirtschaftsgehilfe im Hauptund<br />

Landgestüt Neustadt a. d. Dosse übersiedelte<br />

er aus der damaligen DDR in die<br />

Bundesrepublik. Von 1958 bis 1963 studierte<br />

er an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

in München Veterinärmedizin und<br />

wurde 1964 mit dem Thema „Die Uterusmotilität<br />

bei Pyometra und Endometritis<br />

der Hunde und Katzen“ unter der Betreuung<br />

von Prof. Dr. Dr. h. c. Walter Baier promoviert.<br />

1972 folgte die Habilitation mit<br />

der Schrift „Einfluss der normalen und gestörten<br />

Geburt auf klinisch-chemische<br />

Blutparameter bei Rind und Schaf“. Nach<br />

weiteren Jahren in München, einem Aufenthalt<br />

an der Fortpflanzungsklinik der<br />

Universität Gent (Belgien) und einem Ruf<br />

an die Freie Universität Berlin, den er ablehnte,<br />

nahm Hartwig Bostedt den Ruf auf<br />

die Professur für „Physiologie und Pathologie<br />

der Fortpflanzung“ an der damaligen<br />

Ambulatorischen und Geburtshilflichen<br />

Veterinärklinik am Fachbereich Veterinärmedizin<br />

der Justus-Liebig-Universität in<br />

Gießen 1979 an. Dort blieb er bis zu seiner<br />

Emeritierung im Jahr 2003. Da ein Nachfolger<br />

zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden<br />

war, nahm er die Klinikleitung bis<br />

2007 in eigener Vertretung wahr. Auch<br />

nach dem Ausscheiden aus dem aktiven<br />

Berufsleben hat er seine Forschungstätigkeit<br />

nicht eingestellt, sondern erfolgreich<br />

aktiv Drittmittel eingeworben.<br />

Mehr als 500 Veröffentlichungen in anerkannten<br />

veterinärmedizinischen wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften, die Herausgabe<br />

mehrerer Fachbücher, etwa 100 von ihm betreute<br />

Dissertationen und mehrere unter<br />

seiner Förderung und Unterstützung abgeschlossene<br />

Habilitationen sowie unzählige<br />

Vorträge in der Fort- und Weiterbildung<br />

für Tiermediziner und auf Veranstaltungen<br />

für praktizierende Kolleginnen und Kollegen<br />

kennzeichnen das umfangreiche wissenschaftliche<br />

Werk von Prof. Bostedt und<br />

sein Bestreben, neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse für die Praxis zugänglich zu<br />

machen. Dabei wurden entsprechend seines<br />

wissenschaftlichen Tätigkeitsfeldes als<br />

klinischer Reproduktionsmediziner Fragestellungen,<br />

die alle relevanten Haussäugetiere<br />

betreffen, bearbeitet. Die Bedeutung<br />

vieler seiner frühen Arbeiten sind erst Jahrzehnte<br />

später auf internationaler Ebene<br />

„entdeckt worden", wie die Stoffwechselbelastung<br />

während der Spätgravidität, die<br />

Elektrolythomöostasestörungen im peripartalen<br />

Zeitraum beim Rind und die Blutgasmessung<br />

beim Neonaten.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />

hat der wissenschaftlichen Versuchung<br />

widerstanden, als es modern wurde, das<br />

Einzeltier aus dem Fokus zu verlieren und<br />

als Maxime der Tiergesundheit nur noch<br />

die Leistungsfähigkeit der Herde im Rahmen<br />

der Forschung im Nutztierbereich zu<br />

definieren, seine Forschungsarbeiten entsprechend<br />

auszurichten. Die Rückbesinnung<br />

auf die Bedeutung der exakten Diagnostik<br />

auch in großen Herden in Zeiten<br />

von Antibiotikaresistenzen und einer stärkeren<br />

Beachtung von Tierwohl haben ihm<br />

Recht gegeben.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />

hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.<br />

Mehrfach wurde ihm der „Doctor honoris<br />

causa“ verliehen. Er hat in vielen Gremien<br />

mitgearbeitet und wurde 1999 in die Deutsche<br />

Akademie der Naturforscher Leopoldina<br />

aufgenommen.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />

hat mit seinem wissenschaftlichen Gesamtwerk<br />

das Fachgebiet der klinischen<br />

Reproduktionsmedizin in Deutschland<br />

nachhaltig geprägt. Dies ist ihm nicht nur<br />

durch seine eigenen Forschungsarbeiten<br />

gelungen, sondern auch in verschiedenen<br />

Funktionen der Wissenschaftsbürokratie<br />

und der Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses. Sein wissenschaftlicher<br />

Werdegang und das wissenschaftliche Lebenswerk<br />

machen ihn zu einem würdigen<br />

Träger des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises.<br />

Der Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />

geht auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Lerche<br />

(1892 – 1980) zurück, Mitbegründer und<br />

erster gewählter Vorsitzender der <strong>DVG</strong>, der<br />

sich insbesondere mit der Problematik der<br />

Zoonosen und ihren lebensmittelhygienischen<br />

Aspekten beschäftigt hat und als<br />

Begründer der Lebensmittelhygiene als<br />

einer eigenständigen Wissenschaft gilt.<br />

Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />

13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />

statt.<br />

60<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler<br />

Dr. Jakob Trimpert. Foto: privat<br />

STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Mit dem Anton-Mayr-Preis <strong>2022</strong> wird Dr.<br />

Jakob Trimpert (Institut für Virologie, Freie<br />

Universität Berlin), ausgezeichnet.<br />

Jakob Trimpert, Jahrgang 1986, hat von<br />

2006 bis 2<strong>01</strong>3 Veterinärmedizin an der<br />

Freien Universität Berlin studiert. 2<strong>01</strong>8<br />

wurde er mit der Arbeit „The role of DNA<br />

polymerase fidelity on genetic variation<br />

and pathogenicity of Marek’s disease virus”<br />

unter der Betreuung von Prof. Dr.<br />

Klaus Osterrieder promoviert<br />

Bereits im Rahmen seiner mit „summa<br />

cum laude“ abgeschlossenen und mit dem<br />

Ernst-Reuter-Preis für herausragende Dissertationen<br />

ausgezeichneten Doktorarbeit<br />

hat Dr. Trimpert Maßstäbe in Sachen Innovation,<br />

Qualität und Ausdauer gesetzt. Seine<br />

Forschung richtet sich einerseits auf<br />

den Zusammenhang von genetischer Variabilität<br />

und Pathogenese von Herpesviren<br />

(insbesondere des Virus der Marekschen<br />

Krankheit, MDV), andererseits hat<br />

Dr. Trimpert sich seit Beginn der Pandemie<br />

um die Etablierung von COVID-19-Tiermodellen<br />

sowie die Entwicklung und Testung<br />

von SARS-CoV-2-Impfstoffen und COVID-<br />

19-Therapeutika in Tiermodellen überaus<br />

verdient gemacht. Seine Arbeiten mit Bezug<br />

zu MDV, seine Beschreibung eines der<br />

ersten Modelle für schweres COVID-19 und<br />

eine umfassende Charakterisierung des<br />

COVID-19 Goldhamstermodells sowie seine<br />

Forschungen an Impfstoffen gegen<br />

SARS-CoV-2 und an COVID-19-Therapien<br />

wurden in renommierten Zeitschriften mit<br />

hohem Impact Factor veröffentlicht. Durch<br />

seine herausragenden Forschungsleistungen<br />

und umfassenden Kollaborationen ist<br />

Dr. Trimpert in kurzer Zeit zu einem wesentlichen<br />

Leistungsträger der deutschen<br />

SARS-CoV-2 Forschung geworden.<br />

Nicht nur als Leiter des BSL-3 Labors<br />

der Freien Universität Berlin, sondern auch<br />

als Leiter des <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabors für Equine<br />

Herpesviren leistet Dr. Trimpert jeden<br />

Tag wesentliche Beiträge zur Erforschung<br />

und Diagnostik von Viruserkrankungen<br />

bei Mensch und Tier. Seine Forschung<br />

spannt dabei Brücken von komplexer organischer<br />

Chemie über die Virologie hin<br />

zur Human- und Veterinärmedizin, sie<br />

zeichnet sich somit insbesondere durch<br />

ein Höchstmaß an interdisziplinärer Kooperation<br />

aus.<br />

Dr. Jakob Trimpert ist ein sich durch herausragende<br />

Leistungen auszeichnender,<br />

außerordentlich talentierter und erfolgreicher<br />

junger Tierarzt und Wissenschaftler.<br />

Der Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler<br />

ist mit 2.500 Euro dotiert.<br />

Mit diesem Preis will die <strong>DVG</strong> Wissenschaftler<br />

bis zu einem Alter von 40 Jahren auszeichnen,<br />

deren Publikationen sie als hochqualifizierten<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

ausweisen. Bis zum März 2<strong>01</strong>5 wurde<br />

der Preis als „Preis der <strong>DVG</strong> zur Förderung<br />

von Nachwuchswissenschaftlern“ bezeichnet.<br />

Zum Andenken an Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Anton Mayr (1922 – 2<strong>01</strong>4), einen leidenschaftlichen<br />

und begnadeten Wissenschaftler<br />

und Hochschullehrer, dem die Förderung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses ein<br />

besonderes Anliegen war, wurde der Preis<br />

2<strong>01</strong>5 in „Anton-Mayr-Preis“ umbenannt. Anton<br />

Mayr war von 1969 bis 1989 Vorsitzender<br />

der <strong>DVG</strong>, seitdem Ehrenvorsitzender. Er<br />

hat die <strong>DVG</strong> entscheidend geprägt.<br />

Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />

13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />

statt.<br />

Preis der Dres. Jutta & Georg Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin 2023<br />

Für die Auszeichnung herausragender Wissenschaft<br />

hat die Dres. Jutta & Georg<br />

Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin<br />

einen Preis zur jährlichen Vergabe<br />

ausgelobt.<br />

Der mit 3000,– Euro dotierte Preis<br />

dient der Förderung und Auszeichnung<br />

von vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und Nachwuchswissenschaftlern.<br />

Er wird im Rahmen einer öffentlichen<br />

Veranstaltung verliehen.<br />

Um Benennung geeigneter Kandidatinnen<br />

und Kandidaten wird bis zum<br />

<strong>01</strong>.08.<strong>2022</strong><br />

gebeten.<br />

Die entsprechenden Unterlagen einschließlich<br />

wissenschaftlichem Lebenslauf<br />

und eine Würdigung der bisher erbrachten<br />

Leistungen sind durch die Vorschlagende/den<br />

Vorschlagenden zu<br />

senden an (bitte bevorzugt als pdf-Datei<br />

per E-Mail):<br />

Deutsche Veterinärmedizinische<br />

Gesellschaft <strong>DVG</strong> e. V.<br />

An der Alten Post 2<br />

D-35390 Gießen<br />

E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />

Hinweise zur Stiftung und zum Datenschutz<br />

finden Sie unter:<br />

https://www.dvg.net/ueber-uns/​<br />

stiftungen/bruns-stiftung/<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 61


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung<br />

Luca Bertzbach, PhD. Foto: privat<br />

Den Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-<br />

Stiftung <strong>2022</strong> erhält Luca Bertzbach, PhD<br />

(Leibniz Institut für Experimentelle Virologie,<br />

Hamburg).<br />

Luca Bertzbach, Jahrgang 1984, hat von<br />

2008 bis 2<strong>01</strong>4 Veterinärmedizin an der<br />

Freien Universität Berlin studiert. Seine<br />

mit summa cum laude bewertete PhD-Arbeit<br />

trägt den Titel: „Marek’s disease virushost<br />

interplay: novel insights into lymphocyte<br />

infections of an oncogenic avian herpesvirus”.<br />

Mit seinen Arbeiten zur Rolle<br />

von B-Zellen in der Pathogenese des onkogenen<br />

aviären Alphaherpesvirus‘ MDV (Virus<br />

der Marek’schen Krankheit) hat er<br />

einen fundamentalen Beitrag zum Verständnis<br />

des MDV-Replikationszyklus im<br />

Wirt geleistet. Diese Arbeit wurde in dem<br />

angesehenen Journal Proceedings of the<br />

National Academy of Sciences USA publiziert<br />

und mit dem Promovendenpreis der<br />

Deutschen Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet.<br />

Des Weiteren befasste sich<br />

Herr Bertzbach mit den diversen Mechanismen,<br />

die zur MDV-Pathogenese beitragen.<br />

Daraus resultierend publizierte er 26<br />

weitere Manuskripte zu MDV und anderen<br />

aviären Viren als Erst- (8) und Co-Autor (18)<br />

in renommierten Journalen. Dabei hat Herr<br />

Bertzbach erfolgreich u. a. das Transkriptom<br />

und Proteom in den primären Zielzellen<br />

von MDV untersucht, an grundlegenden<br />

Mechanismen der Tumorentstehung<br />

geforscht und entscheidend zur Entwicklung<br />

antiviraler Therapien auf der Basis<br />

von Artemisinin beigetragen. Darüber hinaus<br />

sind auch seine aktuellen Arbeiten<br />

zu neuen Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten<br />

von SARS-CoV-2 sowie zu Stateof-the-Art<br />

COVID-19-Tiermodellen hervorzuheben.<br />

Dr. Annelise Höhner (1904–1983) war<br />

eine in der Standespolitik hoch engagierte<br />

Kollegin, die der <strong>DVG</strong> Geldmittel vermacht<br />

hat mit der Maßgabe, eine Stiftung<br />

zu gründen und besondere wissenschaftliche<br />

Leistungen in der veterinärmedizinischen<br />

Forschung auszuzeichnen. Die Stiftung<br />

trägt ihren und den Namen ihres Ehemannes.<br />

Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />

13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />

statt.<br />

Preis der Ursula und Heinz-Georg Klös-Stiftung<br />

Dr. Marco Roller. Foto: privat<br />

Mit dem Preis der Ursula und Heinz-Georg<br />

Klös-Stiftung wird in diesem Jahr Dr. Marco<br />

Roller (Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe)<br />

ausgezeichnet.<br />

Marco Roller, Jahrgang 1989, absolvierte<br />

sein Studium der Veterinärmedizin von<br />

2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>6 an der Stiftung Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover und war im Anschluss<br />

am Institut für Terrestrische und<br />

Aquatische Wildtierforschung, Büsum, sowie<br />

in mehreren zoologischen Gärten tätig.<br />

Herr Roller ist ein hochengagierter Zootierarzt,<br />

der eine exzellente Dissertation<br />

mit dem Titel „Vorkommen und Bedeutung<br />

von Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis<br />

Infektionen in zoologischen Gärten:<br />

Literaturübersicht und Untersuchun-<br />

gen im Zoologisch-Botanischen Garten<br />

Wilhelma“ mit sehr großem Engagement<br />

und herausragendem Erfolg angefertigt<br />

hat. In der Arbeit findet sich eine Übersichtsarbeit<br />

und eine experimentelle<br />

Arbeit; beide geben sehr wichtige Erkenntnisse<br />

zur Epidemiologie, Diagnostik und<br />

dem Management von Mycobacterium avium<br />

subsp. paratuberculosis (MAP) in zoologischen<br />

Gärten. Die Arbeiten sind in hoch<br />

anerkannten internationalen wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften publiziert worden.<br />

Für seine Dissertation hat Herr Roller<br />

eine einzigartige Literaturstudie zusammengestellt,<br />

in der er MAP-Infektionen und<br />

die daraus resultierenden Erkrankungen<br />

bei Zootieren mit einheitlicher Terminolo-<br />

62<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

gie und Falldefinitionen identifiziert, anfällige<br />

Tierfamilien aufführt und kategorisiert<br />

und Handlungsempfehlungen für<br />

Zoos gibt. Diese im letzten Jahr in der Zeitschrift<br />

„Frontiers in Veterinary Science" publizierte<br />

Studie erfreut sich großen nationalen<br />

und internationalen Interesses. Bemerkenswert<br />

ist, wie sich Herr Roller auch<br />

nach Abschluss der Dissertation für Infektionskrankheiten<br />

und ihre Relevanz sowie<br />

ihre Überwachung und die Organisation<br />

der Überwachung engagiert, um Infektionsgeschehen<br />

und resultierende Probleme<br />

in Zoos zu lösen. So befindet sich eine<br />

weiterführende, zooübergreifende Studie<br />

in Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-<br />

Institut zur Fortführung des experimentellen<br />

Teils seines Dissertationsthemas in<br />

Vorbereitung. Das große wissenschaftliche<br />

Interesse von Herrn Roller zeigt sich zudem<br />

durch acht weitere unabhängig von der<br />

Doktorarbeit publizierte oder zur Publikation<br />

eingereichte peer-reviewed Arbeiten,<br />

sowie acht weitere Publikationen in Form<br />

von Reports, Vorträgen oder Postern auf<br />

nationalen und internationalen Fachtagungen,<br />

die das gesamte Feld der Zootiermedizin<br />

umfassen.<br />

Der mit 500 Euro dotierte Preis geht<br />

auf den Veterinärmediziner und ehemaligen<br />

Direktor des Zoologischen Gartens in<br />

Berlin, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz-Georg<br />

Klös (1926 – 2914), und dessen Frau Ursula<br />

zurück, deren Ansinnen es war, die Forschung<br />

auf dem Gebiet der Zoo- und Wildtierkrankheiten<br />

zu unterstützen. Der Preis<br />

wird insbesondere an Tierärztinnen und<br />

Tierärzte verliehen, die jünger als 30 Jahre<br />

sind und im Bereich Zootier-, Wildtier- und<br />

Exotenkrankheiten forschen.<br />

Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />

13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />

statt.<br />

Richard-Völker-Medaille <strong>2022</strong> für Dr. Jan-Gerd Kresken und Prof. Dr. Jörg Steiner<br />

In diesem Jahr werden zwei Kollegen mit<br />

der Richard-Völker-Medaille der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />

(DGK-<strong>DVG</strong>) ausgezeichnet, die sich in besonderer<br />

Weise um die Kleintiermedizin<br />

verdient gemacht haben: Dr. Jan-Gerd<br />

Kresken (Duisburg) und Prof. Dr. Jörg Steiner<br />

(College Station, USA). Die Verleihung<br />

findet am 13.10.<strong>2022</strong> im Rahmen des 68.<br />

Jahreskongresses der DGK-<strong>DVG</strong> in Berlin<br />

statt.<br />

Dr. Jan-Gerd Kresken. Foto: privat<br />

Dr. Jan-Gerd Kresken<br />

Jan-Gerd Kresken wurde am 13.02.1964 in<br />

Stadtlohn, Westfalen, geboren und hat von<br />

1983 bis 1989 an der Tierärztlichen Hochschule<br />

in Hannover (TiHo) und der University<br />

of Sydney, Australien, Veterinärmedizin<br />

studiert. Die tierärztliche Approbation erhielt<br />

er 1989. Nach dem Studium arbeitete<br />

er als Doktorand in der Kleintierklinik und<br />

als wissenschaftliche Hilfskraft im Anatomischen<br />

Institut der TiHo. Seine Doktorarbeit<br />

„Zur Ultraschalluntersuchung des<br />

Hüftgelenks beim Hundewelpen“ fertigte<br />

er unter Betreuung von Prof. Dr. Roberto<br />

Köstlin (zunächst TiHo, dann Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München) an und promovierte<br />

1991 an der LMU München. Nach<br />

seiner Mitarbeit in der Tierklinik Kleve<br />

(1991 – 1992) wechselte er 1992 in die Tierärztliche<br />

Klinik am Kaiserberg, wo er ab 2000<br />

Oberarzt wurde. Seit 2006 ist er Mitinhaber<br />

dieser Klinik. Dr. Kresken ist Fachtierarzt für<br />

Kleintiere (1995), mit den Zusatzbezeichnungen<br />

Röntgenologie und Sonographie<br />

(2000) sowie Kardiologie (2002) jeweils mit<br />

Weiterbildungsermächtigung.<br />

Jan-Gerd Kresken erkannte schon früh<br />

das Potential der Ultraschalluntersuchung.<br />

Zu dieser Zeit gab es nur wenige<br />

Kollegen mit fundierter Erfahrung im Bereich<br />

der Echokardiographie; kardiologische<br />

Fortbildungen wurden noch nicht angeboten.<br />

Jedoch wurden immer mehr<br />

Organsysteme sonographisch entdeckt.<br />

Frau Prof. Dr. Cordula Poulsen-Nautrup war<br />

hier für ihn die treibende Kraft. Aus einer<br />

ihrer Projektgruppen heraus entwickelte<br />

Kresken zusammen mit weiteren Kollegen<br />

(Ralf Tobias, Martin Kramer, Martin Gerwing)<br />

die ersten Ultraschallseminare im<br />

Rahmen der postuniversitären Fortbildung<br />

für Tierärzte und bot sie auf Kongressen<br />

an.<br />

Der Einzug der Ultraschalluntersuchung<br />

in die tierärztlichen Praxen als wichtiges<br />

Diagnosetool war nicht mehr aufzuhalten;<br />

geprägt und begleitet wurde diese<br />

Entwicklung von Dr. Jan-Gerd Kresken, der<br />

mit etwa 180 Seminaren und über 500 Vorträgen<br />

auch dem wachsenden Bedarf an<br />

Fortbildungsveranstaltungen entgegenkam.<br />

Er hat zudem 30 wissenschaftliche<br />

Publikationen in nationalen und internationalen<br />

Fachmagazinen sowie zahlreiche<br />

Buchbeiträge verfasst.<br />

Dr. Kresken war 1995 Gründungsmitglied<br />

der Arbeitsgruppe Kardiologie der<br />

DGK-<strong>DVG</strong>, und um auch angeborene Herz-<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 63


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

erkrankungen beim Hund mittels Echokardiographie<br />

darzustellen, einheitliche<br />

Untersuchungsmethoden und eine Qualitätssicherung<br />

in der Veterinärkardiologie<br />

zu etablieren, gründete er mit weiteren<br />

Kollegen 2003 das Collegium Cardiologicum<br />

e. V.<br />

Seitdem ist Dr. Kresken mit den Belangen<br />

der zuchtrelevanten Herzerkrankungen<br />

befasst, berät Hundezüchter und -vereine,<br />

fördert die Ausbildung junger Kollegen<br />

und akquiriert Fördermittel, mit denen<br />

Dissertationsvorhaben unterstützt werden.<br />

Prof. Dr. Jörg Steiner<br />

Jörg Steiner wurde am 06.11.1965 in Öhringen<br />

geboren und hat von 1986 bis 1992 an<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />

in München und der Kansas State University<br />

in Manhattan Veterinärmedizin studiert.<br />

Nach dem Studium absolvierte er ein<br />

Internship in Kleintiermedizin an der University<br />

of Pennsylvania in Philadelphia, gefolgt<br />

von einer Residency in Innerer Kleintiermedizin<br />

an der Purdue University in<br />

West Lafayette, Indiana. Während dieser<br />

Zeit fertigte er auch seine Doktorarbeit<br />

über das Trypsin der Katze an, die er über<br />

Prof. Dr. H. Petry an der LMU einreichte. Im<br />

Jahr 1996 erlangte er den Diplomate Status<br />

des American College of Veterinary Internal<br />

Medicine und des European College of<br />

Veterinary Internal Medicine. 1997 wechselte<br />

er an die Texas A&M University in College<br />

Station, Texas, wo er ein PhD zum Thema<br />

„Canine Digestive Lipases“ abschloss.<br />

Seit 2000 ist er Professor für Innere Kleintiermedizin<br />

an der Texas A&M University,<br />

Prof. Dr. Jörg Steiner. Foto: privat<br />

seit 2005 auch Direktor des Gastrointestinallabors.<br />

Seit 2<strong>01</strong>6 hat Jörg Steiner den Dr.<br />

Mark Morris Chair für Small Animal Gastroenterology<br />

and Nutrition inne, seit 2<strong>01</strong>9 ist<br />

er Distinguished University Professor und<br />

seit 2021 Regent’s Professor des Texas A&M<br />

University Systemverbunds.<br />

Das Forschungsgebiet von Herrn Prof.<br />

Dr. Steiner ist die Pankreatologie, Gastroenterologie<br />

und Hepatologie bei Hund und<br />

Katze, aber auch vergleichend. Er hat bei<br />

über 370 Artikeln als Autor oder Co-Autor<br />

mitgewirkt, war der alleinige Herausgeber<br />

eines Lehrbuches in der Kleintiergastroenterologie<br />

(Schlütersche Fachmedien GmbH)<br />

und hat über 100 weitere Buchkapitel für<br />

deutsch- und englischsprachige Lehrbücher<br />

verfasst.<br />

Jörg Steiner hat über die Jahre viele<br />

Nachwuchswissenschaftler betreut, sowohl<br />

Doktoranden (in Deutschland wurden<br />

die Arbeiten unter anderem an der<br />

TiHo Hannover, der LMU München und der<br />

FU Berlin eingereicht), als auch PhD-Studenten<br />

sowie klinische Interns und Residents.<br />

Er ist weltweit ein sehr gerne eingeladener<br />

Referent und hat daher international<br />

mehrere Hundert Vorträge gehalten.<br />

Prof. Dr. Jörg Steiner blieb auch immer<br />

in Deutschland aktiv – er hat über die Jahre<br />

viele Kollaborationsprojekte mit tiermedizinischen<br />

und humanmedizinischen<br />

Wissenschaftlern in Deutschland durchgeführt.<br />

Seit 2<strong>01</strong>4 wirkt er am Klinikum<br />

rechts der Isar der Technischen Universität<br />

in München als Gastwissenschaftler. Er<br />

hat über die Jahre auch mehrere ehrenamtliche<br />

Ämter bekleidet, zuletzt als Präsident<br />

von Small Animal Internal Medicine<br />

des American College of Veterinary Internal<br />

Medicine (ACVIM) und seit Beginn<br />

<strong>2022</strong> als President-Elect von ACVIM.<br />

Wir gratulieren Herrn Dr. Jan-Gerd<br />

Kresken und Herrn Prof. Dr. Jörg Steiner zu<br />

dieser Ehrung und danken ihnen im Namen<br />

der DGK-<strong>DVG</strong> und der Tierärzteschaft<br />

für ihre Tätigkeit speziell für die Kleintiermedizin.<br />

Der Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />

Dr. Klaus-Peter Vick (Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. Ulrike Matis<br />

Dr. Friedrich Röcken<br />

Der Präsident der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Prof. Dr. Andreas Moritz<br />

64<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


Neue <strong>DVG</strong>-Mitarbeiterin<br />

In der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle steht eine Veränderung<br />

an: Bei Katharina Kleber, seit<br />

2<strong>01</strong>9 Mitglied im <strong>DVG</strong>-Team, beginnt im<br />

August die Mutterschutzfrist mit Elternzeit<br />

im Anschluss. Während dieser Zeit<br />

wird die Tierärztin Carolin Zimolong das<br />

Team verstärken. Frau Zimolong hat in<br />

Gießen studiert und war danach in verschiedenen<br />

Kliniken und Praxen für Kleintiere<br />

als Assistentin tätig. Sie ist Gründungsmitglied<br />

der AG Kleinsäuger der<br />

DGK-<strong>DVG</strong>.<br />

Das <strong>DVG</strong>-Team freut sich auf die Zusammenarbeit!<br />

NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

Verstärkt das <strong>DVG</strong>-Team: Carolin Zimolong.<br />

Foto: privat<br />

Benjamin Rink vom <strong>DVG</strong>-Team am Stand auf der Equitana in Essen. Foto: <strong>DVG</strong><br />

<strong>DVG</strong> on tour<br />

Durch die gelockerten Corona-Regelungen finden wieder mehr Präsenzveranstaltungen<br />

statt. Und so ist auch das <strong>DVG</strong>-Team wieder unterwegs, um auf den Veranstaltungen<br />

anderer Anbieter über die <strong>DVG</strong> und ihre Tagungen zu informieren – am 8. und 9. April<br />

z. B. auf der Equitana in Essen.<br />

Die <strong>DVG</strong> wird auch in der Industrieausstellung auf dem Leipziger Tierärztekongress<br />

(7. bis 9. Juli <strong>2022</strong>) mit einem Stand vertreten sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an<br />

unserem Stand Nr. I28 in Halle 2!<br />

Werde Schnuppermitglied!<br />

Studierende und Doktoranden/innen können für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied<br />

in der <strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile.<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />

• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />

• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>- Verlags sowie bei weiteren Publikationen<br />

• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche Praxis“<br />

Weitere Infos: www.dvg.de<br />

Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />

Foto: Svetlana Sultanaeva, istockphoto.com<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 65


STIFTUNGEN UND PREISE<br />

Was die <strong>DVG</strong> ihren Mitgliedern bietet – Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />

• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />

und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />

• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />

von Veranstaltern, bei denen<br />

die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />

• Betriebshaftpflichtversicherung über<br />

https://main-finanz.de/dvg/<br />

• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />

<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />

(excl. Blauer Hund und Online Marketing<br />

Guide)<br />

• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“<br />

für Neu-Mitglieder, danach<br />

25 Prozent Rabatt (Rabatt gilt auch,<br />

wenn schon ein Abonnement besteht)<br />

• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />

Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />

InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />

kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />

Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />

Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische,<br />

erscheint sechsmal jährlich)<br />

• Preisnachlass für Publikationen des<br />

Bundesverbandes für fachgerechten<br />

Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />

• <strong>DVG</strong>-Mitgliederzeitschrift „Forum“<br />

zweimal jährlich<br />

• Kostenlose Zusendung von Programmheften<br />

Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />

• Regulärer Beitrag: 120 Euro<br />

• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />

und DoktorandInnen: 25,00 Euro<br />

• Ermäßigter Beitrag für TierärztInnen in<br />

Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />

• KollegInnen in Rente oder Pension: auf<br />

Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />

Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />

Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />

finden Sie unter:<br />

www.dvg.de q Mitgliedschaft<br />

In eigener Sache – Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

um Ihnen Informationen über anstehende<br />

Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />

Deadlines für Abstract-Einreichungen<br />

oder Bewerbungen für Preise sowie derzeit<br />

aktuelle Meldungen in Zeiten von Corona<br />

schnell und kostengünstig zukommen<br />

lassen zu können, nutzen wir die Zusendung<br />

per E-Mail.<br />

• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-<br />

Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail<br />

mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />

• Sie erhalten nur Meldungen, welche die<br />

von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen<br />

und die daher für Sie auch relevant<br />

sind.<br />

• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von<br />

der <strong>DVG</strong> bekommen haben, diese jetzt<br />

aber vermissen, schauen Sie bitte im<br />

Spam- Ordner nach.<br />

• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen<br />

Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen<br />

der postalischen Adresse).<br />

Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />

Datenschutzbestimmungen ein<br />

und geben die Adressen nicht an Dritte<br />

weiter.<br />

Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Telefon: 0641 9844460<br />

Vielen Dank!<br />

Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />

Foto: Markus Winkler, pixabay.com<br />

66<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


PERSONEN<br />

Prof. Dr. Jürgen Zentek Vorsitzender des Fakultätentags<br />

Am 27.04.<strong>2022</strong> ist Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />

(Berlin) erneut zum Vorsitzenden des Veterinärmedizinischen<br />

Fakultätentages gewählt<br />

worden. Die Amtsperiode beginnt<br />

am <strong>01</strong>.07.<strong>2022</strong> und endet am 30.06.2025.<br />

Aufgaben des Fakultätentags sind die Definition<br />

einheitlicher Studienziele und die<br />

ständige Optimierung des veterinärmedizinischen<br />

Studiums. Mitglieder sind alle<br />

deutschsprachigen tierärztlichen Bildungsstätten<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Im Verbund mit dem allgemeinen<br />

Fakultätentag ist es Ziel des Veterinärmedizinischen<br />

Fakultätentags, die<br />

akademische Freiheit zu sichern, Bürokratie<br />

abzubauen und die Attraktivität der<br />

Laufbahn einer Hochschullehrerin bzw.<br />

eines Hochschullehrers zu steigern. Der<br />

Fakultätentag tagt mindestens einmal<br />

jährlich und kann für besondere Aufgaben<br />

Arbeitsgruppen einsetzen. Die Mitarbeit<br />

der im Fakultätentag vertretenen Studierenden<br />

ist bei allen Beratungen und Beschlussfassungen<br />

ein wesentliches Element.<br />

Er vertritt seine Interessen und die<br />

seiner Mitglieder durch Mitarbeit in nationalen<br />

und internationalen Gremien und<br />

Ausschüssen.<br />

Prof. Dr. Jürgen Zentek. Foto: privat<br />

Prof. Dr. Andrea Tipold seit 20 Jahren im Amt<br />

Prof. Dr. Andrea Tipold. Bild: privat<br />

Seit zwei Jahrzehnten prägt und gestaltet<br />

Professorin Dr. Andrea Tipold als Vizepräsidentin<br />

für Lehre die tiermedizinische<br />

Ausbildung.<br />

Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Professorin<br />

für Neurologie in der Klinik für Kleintiere<br />

der Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover (TiHo) engagiert sich Professorin<br />

Dr. Andrea Tipold für die tiermedizinische<br />

Ausbildung. Kürzlich bestätigte der Senat<br />

der TiHo sie ein weiteres Mal in ihrem Amt<br />

als Vizepräsidentin für Lehre. Zum 1. April<br />

<strong>2022</strong> startete sie in ihre elfte Amtszeit. Die<br />

Dauer einer Amtszeit beträgt zwei Jahre.<br />

In den zurückliegenden Jahren hat Tipold<br />

die tiermedizinische Ausbildung an<br />

der TiHo und in ganz Deutschland entscheidend<br />

geprägt. An der TiHo brachte sie<br />

in ihren bisherigen Amtszeiten zahlreiche<br />

positive Entwicklungen auf den Weg und<br />

begleitete sie fachlich. Dazu zählen zum<br />

Beispiel der Aufbau eines Trainingslabors<br />

mit unterschiedlichen Modellen und Simulatoren<br />

für Tiermedizinstudierende (Clinical<br />

Skills Lab) an der TiHo, die sehr erfolgreiche<br />

Begutachtung der TiHo durch die<br />

European Association of Establishments<br />

for Veterinary Education (EAEVE), die Einführung<br />

des Praktischen Jahres, die Weiterentwicklung<br />

der aktuellen tierärztlichen<br />

Approbationsordnung, die Implementie-<br />

rung von elektronischen Lehr- und Prüfungsmethoden<br />

in die Lehre oder auch die<br />

tiermedizinische Ausbildungsforschung.<br />

In den vergangenen zwei Jahren setzte sie<br />

sich zudem dafür ein, den Studierenden<br />

trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen<br />

ihr Studium möglichst ohne Nachteile fortzusetzen.<br />

Ihre Tätigkeit als Vizepräsidentin<br />

für Lehre bringt eine sehr umfassende Gremienarbeit<br />

mit sich. Trotzdem ist Tipold<br />

gleichzeitig eine sehr erfolgreiche Forscherin.<br />

Sie veröffentlichte über 280 wissenschaftliche<br />

Publikationen zur Pathogenese,<br />

Diagnose, Behandlung und Kontrolle<br />

verschiedener neurologischer Erkrankungen.<br />

Außerdem bildete sie im Laufe ihrer<br />

herausragenden Karriere zahlreiche Veterinärneurologen,<br />

Assistenzärzte und Promotionsstudierende<br />

aus und unterrichtete<br />

mehrere tausend Tiermedizinstudierende.<br />

Auf den Tagungen der <strong>DVG</strong> ist Prof. Dr.<br />

Andrea Tipold eine geschätzte Referentin.<br />

Zudem engagiert sie sich in der Fachgruppe<br />

Didaktik und Kommunikation.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 67


PERSONEN<br />

Internationale Ehrung für Prof. Volk<br />

Prof. Dr. Holger Volk. Foto: Richard Addison<br />

Das Royal College of Veterinary Surgeons<br />

(RCVS) ist das britische Pendant zur deutschen<br />

Bundestierärztekammer. Jedes Jahr<br />

ehrt die Organisation herausragende Persönlichkeiten<br />

der Tiermedizin. Prof. Dr.<br />

Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere<br />

der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

(TiHo), erhält vom RCVS für seine herausragenden<br />

Leistungen den RCVS International<br />

Award <strong>2022</strong>. Die Auszeichnung<br />

wird er auf der Jahresversammlung des<br />

RCVS am Freitag, den 8. Juli <strong>2022</strong> in London<br />

erhalten.<br />

Prof. Richard Meeson, Leiter der orthopädischen<br />

Chirurgie am Royal Veterinary<br />

College, hat Volk nominiert. Er sagt: „Durch<br />

seine Fähigkeit, die Kluft zwischen Grundlagenforschung<br />

und klinischer Wissenschaft<br />

zu überbrücken, hat er für die Gesellschaft,<br />

den Tierschutz und die klinische<br />

Praxis außerordentlich viel bewirkt. Besonders<br />

das Gebiet der Neurologie und Neurochirurgie<br />

hat er prägend beeinflusst. Seine<br />

Arbeitsgruppe war zudem die erste, die den<br />

Nachweis veröffentlichte, dass Spürhunde<br />

am Geruch unterscheiden können, ob eine<br />

Person mit SARS-CoV-2 infiziert ist oder<br />

nicht. Diese Arbeiten verfolgt er derzeit gemeinsam<br />

mit der Weltgesundheitsorganisation<br />

weiter, um die Möglichkeit, Spürhunde<br />

im Kampf gegen Infektionskrankheiten<br />

einzusetzen, zu evaluieren.“<br />

Außerdem beschreibt er Volk als hervorragende<br />

Führungspersönlichkeit, Mentor<br />

und Förderer, der gleichzeitig ein bodenständiger<br />

und nahbarer Teamplayer ist.<br />

Mit der Auszeichnung würdigt das<br />

RCVS international tätige Tierärztinnen<br />

und Tierärzte, Tiermedizinische Fachangestellte<br />

und auch fachfremde Personen, die<br />

einen herausragenden Beitrag zur tierärztlichen<br />

Ausbildung, zur Verbesserung der<br />

Tiergesundheit und des Tierschutzes, zur<br />

Entwicklung von Führungsqualitäten, zur<br />

Förderung der psychischen Gesundheit<br />

und des Wohlbefindens sowie zur Anhebung<br />

der tierärztlichen Standards geleistet<br />

haben.<br />

Gottfried Brem ausgezeichnet<br />

Ulrich Herzog und Prof. Dr. Gottfried Brem. Foto: Thomas Suchanek/Vetmeduni<br />

Mit einer der höchsten Auszeichnungen<br />

der Republik Österreich wurde der auf Tierzucht<br />

und Molekulargenetik spezialisierte<br />

Veterinärmediziner Prof. Dr. Gottfried<br />

Brem für seine herausragenden wissenschaftlichen<br />

Leistungen gewürdigt.<br />

Er erhielt im Rahmen eines feierlichen<br />

Festakts an der Vetmeduni in Wien das<br />

Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um die Republik Österreich, das ihm von<br />

Sektionsleiter Ulrich Herzog des Bundesministeriums<br />

für Soziales, Gesundheit,<br />

Pflege und Konsumentenschutz überreicht<br />

wurde.<br />

Gottfried Brem hat in München Veterinärmedizin<br />

studiert, wurde dort promoviert<br />

und habilitierte sich 1985. Er forschte<br />

mehrere Jahre am Genzentrum in Martinsried<br />

(München) und war Ordinarius für<br />

Molekulare Tierzucht an der Tierärztlichen<br />

Fakultät der Ludwig-Maximilians-Univer-<br />

68<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


sität (LMU) in München, bevor er 1992 an<br />

die Veterinärmedizinische Universität<br />

Wien berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand<br />

2021 den Lehrstuhl für Tierzucht und<br />

Genetik innehatte.<br />

Durch seine exzellente wissenschaftliche<br />

Arbeit auf dem Gebiet der Reproduktionsbiologie<br />

mit Fokus Nutztiere erlangte<br />

er internationale Beachtung. Als führender<br />

Reproduktionsexperte eröffnete er vor<br />

allem der landwirtschaftlichen Tierzucht<br />

PERSONEN<br />

völlig neue Perspektiven durch den Einsatz<br />

von molekularbiologischen Methoden.<br />

„Professor Brem ebnete durch seine<br />

Forschung und seine beratende Unterstützung<br />

in zahlreichen Fachgremien auf mannigfaltige<br />

Weise den Weg für moderne reproduktionstechnische<br />

Methoden, die<br />

sich auf die Zucht gesunder und fruchtbarer<br />

Tiere konzentrierte. Seine gesamte<br />

Arbeit ist geprägt von Pioniercharakter<br />

und von praktischen Anwendungsmöglichkeiten<br />

mit hohem Nutzen,“ hob Sektionsleiter<br />

Ulrich Herzog die Bedeutung<br />

von Brems Arbeit für die Tiergesundheit in<br />

seiner Laudatio anlässlich der feierlichen<br />

Verleihung hervor.<br />

Prof. Dr. Gottfried Brem war von 1987<br />

bis 1993 Leiter der damaligen <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Tierzucht, Erbpathologie und<br />

Haustiergenetik“ (heute: Tierzucht und<br />

Genomik). 1995 wurde ihm der Martin-Lerche-Preis<br />

der <strong>DVG</strong> verliehen.<br />

<strong>DVG</strong>-Vorstand, Fach- und Arbeitsgruppen: neue LeiterInnen<br />

Im Vorstand der <strong>DVG</strong> sowie auch in einigen Fachgruppen wurden in den vergangenen Wochen neue Leiter und Stellvertreter gewählt.<br />

Die <strong>DVG</strong> bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dieses Amt ausgeübt haben – häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür<br />

zur Verfügung stellen. Durch Sie lebt die <strong>DVG</strong> und ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />

<strong>DVG</strong>-Vorstand<br />

Die Fachgruppenvorstände der Fachgruppen<br />

des Arbeitsgebietes „Klinische Veterinärmedizin<br />

– Großtiere“ haben Prof. Dr.<br />

Michael Röcken (Gießen) zum Leiter dieses<br />

Arbeitsgebietes gewählt, der damit<br />

auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand ist. Die<br />

Wahl war aufgrund des Todes von Prof. Dr.<br />

Karl-Heinz Waldmann im vergangenen<br />

Jahr notwendig geworden.<br />

AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Die AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong> führte die Wahl zum Vorstand im Vorfeld ihrer Mitgliederversammlung<br />

schriftlich durch. Insgesamt 12 Personen hatten sich für die 8 Ämter<br />

zur Wahl gestellt. Gewählt wurden Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Jutta Hein,<br />

Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Diana Ruf, Dr. Iris Schwarze und Dr. Milena<br />

Thöle. Die neuen Vorstandsmitglieder wählten aus ihrer Mitte PD Dr. Kerstin Müller<br />

und Dr. Milena Thöle zur gleichberechtigten Doppelspitze der AG. Dr. Iris Schwarze<br />

wurde zur Schriftführerin gewählt.<br />

Prof. Dr. Michael Röcken. Foto: privat<br />

V.l.n.r.: Dr. Iris Schwarze, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Milena<br />

Thöle, Dr. Tina Brezina, Dr. Diana Ruf, Dr. Jutta Hein. Foto: <strong>DVG</strong><br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 69


PERSONEN<br />

Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />

und Regulationsmedizin“<br />

Auf der online durchgeführten Mitgliederversammlung<br />

der Fachgruppe am<br />

<strong>01</strong>.02.<strong>2022</strong> wurde die bisherige Leitung der<br />

Fachgruppe bestätigt. Leiterin ist daher<br />

weiterhin Brigitta Smit-Fornahl (Schalksmühle),<br />

stellvertretende Leiterin ist Katrin<br />

Noack (Cottbus).<br />

Brigitta Smit-Fornahl. Foto: privat<br />

Katrin Noack. Foto: privat<br />

Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin<br />

und Internationale<br />

Tiergesundheit (TVMIT)“<br />

Am 09.02.<strong>2022</strong> fand online die Fachgruppenversammlung<br />

statt, auf der die Neuwahl<br />

des Fachgruppenvorstands anstand.<br />

Gewählt wurden Dr. Klaas Dietze (Greifswald-Insel<br />

Riems) zum Leiter und Antonia<br />

Braus (Berlin) zur stellvertretenden Leiterin.<br />

Dr. Klaas Dietze. Foto: <strong>DVG</strong><br />

Antonia Braus. Foto: privat<br />

Fachgruppe „Pathologie“<br />

Die Versammlung der Fachgruppe fand<br />

online im Anschluss an die 65. Jahrestagung<br />

am 06.03.<strong>2022</strong> statt. Der bisherige<br />

Leiter, Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover),<br />

kandidierte erneut und wurde in seinem<br />

Amt bestätigt. Neu als stellvertretende<br />

Leiterin wurde Dr. Christine Fast<br />

(Greifswald-Insel Riems) gewählt.<br />

Prof. Dr. Andreas Beineke. Foto: privat<br />

Dr. Christine Fast. Foto: privat<br />

70<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


PERSONEN<br />

Fachgruppe „InnLab“<br />

Die Fachgruppe führte am 29.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> im Anschluss an ihre Jahrestagung online eine Mitgliederversammlung durch. Der bisherige<br />

Leiter, Prof. Dr. Johannes Hirschberger, hatte angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann<br />

(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde. Stellvertreter sind Prof. Moritz (Gießen) und Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen).<br />

Prof. Dr. Romy Heilmann. Foto: privat Prof. Dr. Andreas Moritz. Foto: Oliver Nauditt Prof. Dr. Stephan Neumann. Foto: privat<br />

AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />

Per E-Mail wählte die AG Onkologie der<br />

DGK-<strong>DVG</strong> im März <strong>2022</strong> Dr. Stefan Scharvogel<br />

(München) zum neuen Leiter. Stellvertreter<br />

bleibt wie bisher Prof. Dr. Ingo<br />

Nolte (Lehrte).<br />

Dr. Stefan Scharvogel. Foto: privat<br />

Prof. Dr. Ingo Nolte. Foto: privat<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 71


PERSONEN<br />

In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz<br />

Dr. Egon Vielitz. Foto: privat<br />

Am 29.12.2021 verstarb Dr. Egon Vielitz im<br />

Alter von 89 Jahren, der über viele Jahrzehnte<br />

der Mentor zahlreicher Kollegen<br />

und Kolleginnen war.<br />

Egon Vielitz wurde 1932 auf einem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg<br />

geboren. Er begann 1953 in West-Berlin<br />

mit dem Studium der Veterinärmedizin<br />

und wechselte 1955 an die Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover (TiHo). Hier schloss<br />

er das Studium 1958 ab und verbrachte ein<br />

Jahr in der Abteilung Innere Medizin an der<br />

TiHo. 1959 erfolgte die Promotion. Er erfuhr,<br />

dass die Firma Lohmann in Cuxhaven<br />

Tierärzte für die Betreuung von Geflügelfarmen<br />

suchte. So begann er im Mai 1959<br />

die Arbeit auf dem Gebiet der Geflügelmedizin,<br />

eine Reise, die über 40 Jahre dauern<br />

sollte.<br />

Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in<br />

den Anfängen auf der Pullorum-Krankheit,<br />

der Kokzidiose und der Marekschen Krankheit.<br />

Ende der 50er Jahre erkannte Lohmann,<br />

dass amerikanische Hühnerrassen<br />

mehr Fleisch lieferten und andere doppelt<br />

so viele Eier legten wie europäische Rassen<br />

und schloss Lizenzverträge mit Heisdorf<br />

Nelson für Legehennen und Nicols für<br />

Fleischhühner. Das war ein großer Durchbruch<br />

für das Unternehmen und Heinz<br />

Lohmann galt fortan als Pionier der deutschen<br />

Geflügelindustrie. Inspiriert durch<br />

die Veränderungen in der Geflügelzucht<br />

und -haltung arbeitete Egon Vielitz in den<br />

nächsten Jahrzehnten mit vielen internationalen<br />

Kollegen an einer Vielzahl von Geflügelkrankheiten.<br />

Er befasste sich insbesondere<br />

mit der Newcastle-Krankheit,<br />

gegen die in den 1960er Jahren der erste Lebendimpfstoff<br />

für Nutzgeflügel entwickelt<br />

wurde, sowie mit der Marekschen Krankheit,<br />

der Gumboro-Krankheit und dem<br />

Hühneranämie-Virus (CAV). Sein Team entwickelte<br />

gemeinsam mit Prof. von Bülow<br />

(Freie Universität Berlin) den weltweit ersten<br />

CAV-Impfstoff und konnte den weltweit<br />

ersten CAV-freien SPF-Hühner-Bestand<br />

aufbauen.<br />

1997 zog sich Dr. Vielitz aus dem aktiven<br />

Dienst bei Lohmann zurück, war jedoch<br />

noch viele Jahre als freier Mitarbeiter<br />

und beratend für die Geflügelindustrie tätig.<br />

Seit 2005 war er bei der World Veterinary<br />

Poultry Association (WVPA) und der<br />

Poultry Veterinary Study Group in der EU<br />

(PVSG) Ehrenmitglied auf Lebenszeit.<br />

Dr. Vielitz war ein hoch geschätzter<br />

Kollege mit vielen Freunden in der ganzen<br />

Welt, ein Experte und führender Forscher<br />

auf dem Gebiet der Geflügelimpfstoffe.<br />

Silke Rautenschlein, Hannover<br />

Nachruf auf Prof. Dr. Zdzislaw Boryczko<br />

Am 11. April <strong>2022</strong> verstarb Prof. Dr. Zdzislaw<br />

Boryczko, einer der führenden Reproduktionsveterinärmediziner<br />

Polens, im Alter<br />

von 82 Jahren.<br />

Zdzislaw Boryczko wurde am 16. Februar<br />

1940 in Krakow (Krakau) geboren. Von<br />

1957 bis 1963 studierte er an der Veterinärfakultät<br />

der Landwirtschaftlichen Hochschule<br />

in Wroclaw (Breslau). Dem erfolgreichen<br />

Abschluss folgte ein einjähriges<br />

Praktikum in einer Tierarztpraxis. Im Oktober<br />

1964 wurde Boryczko als Assistent<br />

am Lehrstuhl für Fortpflanzung und Hygiene<br />

der Tiere der Landwirtschaftlichen<br />

Hochschule in Wroclaw eingestellt und begann<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Wladyslaw<br />

Bielanski mit wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen über die biologischen<br />

Eigenschaften, insbesondere über biochemische<br />

Komponenten, des Spermas von<br />

Haustieren. 1965 wechselte er als Oberassistent<br />

an das Institut für Veterinärhygiene<br />

nach Katowice. Seine Dissertation mit<br />

dem Titel „Die Aussagekraft von Konzentrationsveränderungen<br />

einiger biochemischer<br />

Komponenten im Bullensperma für<br />

die Prognose der Resultate in der künstlichen<br />

Besamung“ verteidigte er am 22. Juni<br />

1972 an der Landwirtschaftlichen Hochschule<br />

in Wroclaw. Weitere Forschungen<br />

betrafen hauptsächlich Fragen der Fortpflanzungsimmunologie.<br />

1975 erhielt Zdzislaw Boryczko ein Stipendium<br />

des Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienstes in München, wo er sich<br />

bis Juli 1976 an der Ambulatorischen und<br />

Gynäkologischen Tierklinik der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Leidl aufhielt.<br />

72<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


1976 habilitierte er sich an der Landwirtschaftlichen<br />

Hochschule in Krakau mit der<br />

Habilitationsschrift „Biologische Charakteristik<br />

des Samenplasmas von Bullen und<br />

deren biochemische und immunologische<br />

Eigenschaften“. 1978 wechselte er zur<br />

Landwirtschaftlichen Universität in Szczecin<br />

(Stettin), wo er den Lehrstuhl für Fortpflanzung<br />

der Tiere an der Veterinärmedizinischen<br />

Fakultät leitete. 1983 erhielt Boryczko<br />

einen Ruf auf den Lehrstuhl für<br />

Fortpflanzung der Tiere mit Geburtshilflicher<br />

Tierklinik der Landwirtschaftlichen<br />

Universität in Warszawa (Warschau). Die<br />

Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor<br />

erfolgte im Jahr 1990. Hier<br />

blieb er bis zu seiner Emeritierung.<br />

In den Jahren 1986, 1990 und 1994/1995<br />

verbrachte er jeweils einige Monate an der<br />

Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und<br />

Andrologie der Groß- und Kleintiere mit<br />

Tierärztlicher Ambulanz der Justus-Liebig-<br />

Universität in Gießen.<br />

Das außergewöhnliche Engagement<br />

von Prof. Boryczko erstreckte sich nicht<br />

nur auf Lehre, Forschung und die Leitung<br />

der Klinik, sondern er war auch im Rahmen<br />

der Selbstverwaltung der Fakultät sowie in<br />

mehreren Gremien und Kommissionen tätig.<br />

Während vieler Jahre organisierte er<br />

zusammen mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig<br />

Bostedt (Gießen) polnisch-deutsche<br />

wissenschaftliche Symposien über die<br />

Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung<br />

der Tiere, welche in Warschau sowie<br />

in anderen polnischen Städten stattfanden.<br />

1999 beschloss der Vorstand der Deutschen<br />

Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />

(<strong>DVG</strong>), Zdzislaw Boryczko zum Korrespondierenden<br />

Mitglied zu ernennen<br />

und würdigte damit die besondere Verbindung<br />

mit ihm und den erfolgreichen wissenschaftlichen<br />

Austausch.<br />

PERSONEN<br />

Zahlreiche Publikationen legen Zeugnis<br />

über sein wissenschaftliches Werk ab.<br />

Noch 2021 veröffentlichte er zusammen<br />

mit Hartwig Bostedt und weiteren Autoren<br />

ein Werk zur Physiologie und Pathologie<br />

der Reproduktion des Rindes.<br />

Zdzislaw Boryczko war nicht nur ein<br />

über seinen eigentlichen Wirkungsbereich<br />

hinaus international bekannter Hochschullehrer<br />

und Wissenschaftler. Durch die<br />

auch in Zeiten des Kalten Krieg begonnene,<br />

ihn überdauernde und schließlich<br />

überwindende Verbindung zwischen ihm<br />

und den Kollegen jenseits des Eisernen<br />

Vorhangs spiegelt er ein Stück der polnisch-deutschen<br />

Geschichte wider.<br />

Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau sowie<br />

seiner gesamten Familie.<br />

Marion Selig<br />

Hartwig Bostedt<br />

AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

Tierärztlicher Nachwuchs/Tierärztemangel<br />

In einigen Tätigkeitsbereichen des tierärztlichen<br />

Berufes ist die Nachwuchs-Situation<br />

angespannt. Hinsichtlich der Lage an<br />

den Universitäten hat die <strong>DVG</strong> ein Positionspapier<br />

veröffentlicht (siehe https://<br />

www.dvg.net/ueber-uns/dvg-ev/posi​<br />

tionspapier/) und mit der besonderen Situation<br />

der wissenschaftlichen Mitarbeitenden<br />

befasst sich IWiMi (Initiative<br />

Wissenschaftliche Mitarbeitenden, siehe<br />

Seite 8). Lesen Sie zu dieser Thematik einen<br />

Beitrag des Dessauer Zukunftskreises.<br />

Tierärztemangel: Brancheninitiative<br />

startet Kampagne und<br />

bereitet Petition vor<br />

Unter dem Motto „Versorgungskrise durch<br />

Tierärztemangel“ thematisiert der Dessauer<br />

Zukunftskreis (DZK) anlässlich seines<br />

10-jährigen Bestehens ein heiß diskutiertes<br />

Branchenproblem und bereitet eine<br />

Petition vor, die das Thema in Politik und<br />

Gesellschaft tragen soll.<br />

Obwohl die Zahl der Studienanfänger<br />

nicht rückläufig ist und die Studienplätze<br />

heiß begehrt sind, klagen sowohl Praxis als<br />

auch öffentliches Veterinärwesen schon<br />

lange über einen Mangel an Arbeitskräften.<br />

Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 73


AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

litz am 1. September <strong>2022</strong> Ursachen – Wirkung<br />

– Lösungen zu dem Thema Versorgungskrise<br />

wegen Tierärztemangel mit<br />

Unterstützung verschiedener Referenten<br />

genau beleuchten und lösungsorientierte<br />

Perspektiven aufzeigen.<br />

Am 2. September <strong>2022</strong> werden dann im<br />

Rahmen eines Workshops die aufgezeigten<br />

Lösungsansätze gemeinschaftlich diskutiert.<br />

Abschließend soll eine Petition<br />

unter dem Motto Versorgungskrise wegen<br />

Tierärztemangel formuliert werden, die das<br />

Thema zusammen mit den betroffenen<br />

Tierhaltern in Politik und Gesellschaft<br />

trägt. Ziel der Petition ist es, über eine reine<br />

Zustandsbeschreibung hinaus Dringlichkeit<br />

zu vermitteln, indem eine möglichst<br />

große Zahl an Unterstützern generiert<br />

wird; die Bedeutung des Themas und<br />

auch die langfristigen Folgen eines ausgeprägten<br />

Tierärztemangels müssen deut-<br />

die Auswirkungen zum Teil bereits jetzt dramatisch.<br />

So ist z. B. die Zahl der Kleintierkliniken<br />

mit einer 24-Stunden-Versorgung<br />

in Deutschland binnen fünf Jahren drastisch<br />

geschrumpft. Tendenz weiter fallend.<br />

Zahlreiche tierärztliche Praxen verhängen<br />

aufgrund von Personalmangel sogar<br />

einen Aufnahmestopp zu regulären Sprechzeiten.<br />

Vor allem im ländlichen Raum gibt<br />

es immer mehr Versorgungslücken – zum<br />

einen aufgrund eines gestiegenen Versorgungsbedarfs.<br />

Andererseits bietet die Praxis<br />

oftmals nicht genügend Work-Life-Balance,<br />

um vor allem für junge ArbeitnehmerInnen<br />

attraktiv zu sein. Hinzukommt<br />

der allgemein zu beobachtende Trend von<br />

Vollzeit- zu Teilzeitstellen, der alle Praxisbereiche<br />

sowie den Öffentlichen Dienst<br />

und die Industrie betrifft.<br />

Anlässlich seines 10. Jahrestages wird<br />

der Dessauer Zukunftskreis (DZK) in Wörlich<br />

gemacht werden. Die gesammelten<br />

Unterschriften werden dann auf verschiedenen<br />

Ebenen (z. B. Gesundheitsministerium,<br />

Bildungsministerium) vorgelegt –<br />

natürlich zusammen mit dem Wunsch der<br />

Initiatoren nach Dialogbereitschaft und<br />

einem ersten Überblick zu möglichen Lösungsansätzen.<br />

Dadurch soll der Berufsstand gestärkt<br />

und zukunftsfähig gemacht werden, und<br />

zwar bevor die Tiere oder die Lebensmittelsicherheit<br />

unter den Folgen leiden.<br />

Gleichzeitig sehen die Initiatoren eine<br />

Chance, den tierärztlichen Nachwuchs zu<br />

fördern, die Einheit der Branche zu stärken<br />

und die Freude am Beruf zu erhalten.<br />

Dr. Julia Henning, Vetion<br />

Hubertus Keimer, Laboklin GmbH<br />

Dr. Rolf Nathaus, Vet-Team Reken GbR<br />

Jörg Held, wir-sind-tierarzt.de<br />

Einweihung des Tiermedizinischen Zentrums für Resistenzforschung<br />

Prof. Dr. Uwe Rösler, Dekan der Freien Universität Berlin, bei der Einweihung des TRZ. Foto: Kramer<br />

Am 26.04.<strong>2022</strong> ist das neue Tiermedizinische<br />

Zentrum für Resistenzforschung<br />

(TZR) an der Freien Universität (FU) Berlin<br />

offiziell eingeweiht worden. Auf dem Veterinärmedizinischen<br />

Campus Düppel<br />

wurde das europaweit einzigartige For-<br />

schungsgebäude feierlich im Beisein zahlreicher<br />

namhafter Gäste, darunter auch<br />

Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident der <strong>DVG</strong>,<br />

eröffnet. Nach der Eröffnungsansprache<br />

sowie der Verleihung der „Goldenen Ehrennadel<br />

der FU Berlin“ an Prof. Dr. Lothar H.<br />

Wieler durch den Präsidenten der FU Berlin,<br />

Univ.- Prof. Dr. Günter M. Ziegler, konnten<br />

sich die geladenen Gäste einen ersten<br />

Einblick von dem TZR sowie dessen infektionsmedizinischen<br />

Laboren und Arbeitsplätzen<br />

verschaffen.<br />

Im sowohl überregional als auch international<br />

agierenden TZR werden infektionsmedizinische<br />

Grundlagenforschung,<br />

Hygienefächer und tiermedizinisch-klinische<br />

Fächer vereint und Fragestellungen<br />

der Resistenzforschung bearbeitet. Gemeinsames<br />

Ziel ist, die wachsende Anreicherung<br />

des Resistoms (der Resistenzeigenschaften<br />

aller Infektionserreger; Bakterien,<br />

Pilze, Viren und Parasiten) in der<br />

Tiermedizin einzudämmen. Zugleich wird<br />

im TZR der gemeinsamen übergreifenden<br />

Resistenzproblematik in Human- und Tiermedizin<br />

auch im Sinne des „One health“-<br />

Ansatzes nachgegangen.<br />

74<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />

Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet<br />

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut bewertet den<br />

Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen<br />

aus und berät die Bundesregierung.<br />

Aktuelle Hinweise und Stellungnahmen:<br />

• Leitlinie zur Impfung von Fischen<br />

(<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong>)<br />

Die StIKo Vet legt hier die erste Leitlinie<br />

zur Impfung von Fischen vor. Tierärzten<br />

und Teichwirten soll damit ein Überblick<br />

über wichtige Impfindikationen bei in<br />

Deutschland gehaltenen Nutzfischen gegeben<br />

werden, dies umfasst u. a. Forellen,<br />

Forellenartige sowie Karpfen, Aale und<br />

Europäische Welse. Der Aufbau orientiert<br />

sich an den Leitlinien der anderen Tierarten:<br />

Im eigentlichen Empfehlungsteil<br />

werden wichtige, impfpräventable Erkrankungen<br />

anhand der Impfampel eingeordnet.<br />

Anschließend werden Hinweise<br />

zu den gesetzlichen Regelungen unter<br />

Berücksichtigung der noch nicht abgeschlossenen<br />

Anpassung an das neue EU-<br />

Tiergesundheitsrecht gegeben. In den<br />

Fachinformationen wird zunächst auf<br />

Besonderheiten des Immunsystems von<br />

Fischen sowie auf Besonderheiten bei der<br />

Anwendung von Impfstoffen bei Fischen<br />

eingegangen. Anschließend folgen detaillierte<br />

Informationen zu den einzelnen<br />

Krankheiten sowie zu den zugehörigen<br />

Impfstoffen. Dabei ist zu beachten, dass<br />

in Deutschland zur Anwendung an Fischen<br />

nur sehr wenige Impfstoffe regulär<br />

zugelassen sind. Abhilfe kann durch<br />

Verwendung von im EU-Ausland zugelassenen<br />

oder von bestandsspezifischen<br />

Impfstoffen geschaffen werden. Soweit<br />

die Informationen verfügbar waren, wird<br />

auf entsprechende Produkte in anderen<br />

europäischen Ländern verwiesen.<br />

• Stellungnahme zum Injektionsstellen-assoziierten<br />

Sarkom bei der<br />

Katze (29.09.2021)<br />

Das Feline Injektionsstellen-assoziierte<br />

Sarkom ist ein invasiv wachsendes und<br />

metastasierendes Sarkom der Katze, das<br />

mit einer Häufigkeit von ca. 1:10.000<br />

auftritt. Es entsteht durch Entzündungsreaktionen,<br />

die iatrogen durch Injektionen<br />

von reizenden Substanzen, z. B.<br />

Impfstoffen, verursacht werden können.<br />

Um das Risiko einer Sarkombildung zu<br />

minimieren, wird empfohlen, die Anzahl<br />

der Impfungen auf das notwendige Maß<br />

zu beschränken; möglichst wenig reizende<br />

Präparate, z. B. nicht-adjuvantierte<br />

Impfstoffe, zu verwenden; und an Applikationsstellen<br />

zu injizieren, die eine<br />

vollständige Resektion eines Sarkoms<br />

erlauben, d. h. subkutane Injektionen<br />

distal in die Gliedmaßen, zwischen Knieund<br />

Sprunggelenk (möglichst nah am<br />

Sprunggelenk) oder unterhalb des Ellbogengelenks<br />

zu applizieren. Nur in Ausnahmefällen<br />

sollte in die ventrolaterale<br />

Bauchwand injiziert werden.<br />

• Die StiKo als App<br />

Seit dem <strong>01</strong>.07.2021 gibt es eine StIKo-<br />

Vet-App für mobile Endgeräte. Die App<br />

soll den Zugang zu den Impfempfehlungen<br />

und Stellungnahmen der StIKo<br />

Vet erleichtern. Die Anwendung wurde<br />

so intuitiv wie möglich gestaltet. Es<br />

gibt drei wesentliche Bereiche „Impftabelle“,<br />

„Stellungnahmen“ und „Leitlinien“.<br />

Die Anwendung kann kostenfrei<br />

im Apple Store sowie im Google Playstore<br />

unter „StIKo Vet“ heruntergeladen<br />

werden.<br />

Die Hinweise und Stellungnahmen der StI-<br />

Ko Vet stehen online zum Download zur<br />

Verfügung: q https://stiko-vet.fli.de/<br />

ESCCAP – aktuelle Informationen und Factsheets<br />

ESCCAP (European Scientific Counsel Companion<br />

Animal Parasites ) bietet sowohl<br />

TierärztInnen als auch TierhalterInnen unabhängige<br />

Informationen zu Parasiten bei<br />

Hund und Katze, kleinen Heimtieren wie<br />

Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamstern<br />

sowie bei Pferden. Von Würmern, Flöhen<br />

und Zecken über Läuse und Mücken<br />

bis zu Hautpilzen und Einzellern wie Giardien<br />

und Toxplasma werden fachlich fundierte<br />

und verständliche Informationen<br />

gegeben. Auf der Webseite von ESCCAP<br />

stehen unter dem Button für TierärztInnen<br />

und TFA Empfehlungen und Factsheets<br />

zum Download sowie auch Informationsfilme<br />

und kurze E-Learning-Sequenzen<br />

(„Lösen Sie den klinischen Fall“) zur Verfügung:<br />

q https://www.esccap.de/<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 75


PUBLIKATIONEN<br />

Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />

Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen können im Webshop auf der <strong>DVG</strong>-Homepage bestellt werden:<br />

Online Marketing Guide für<br />

Tierärztinnen und Tierärzte <strong>2022</strong> – Ein<br />

Leitfaden zur praktischen Umsetzung<br />

von M. Dilly und R. Dihen (<strong>2022</strong>),<br />

19,80 Euro<br />

Bitte beachten Sie folgenden Hinweis:<br />

Für dieses Buch kann kein<br />

Mitgliederrabatt gewährt werden.<br />

65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

„Pathologie“<br />

online, 04.–06.03.<strong>2022</strong>,<br />

10,00 Euro<br />

Abschlussbericht: Sofortmaßnahmen<br />

zur Vermeidung länger anhaltender<br />

erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />

schwer erkrankten/verletzten<br />

Schweinen durch rechtzeitige Tötung<br />

von Elisabeth große Beilage (<strong>2022</strong>),<br />

14,00 Euro<br />

Abschlussbericht zu Elisabeth große<br />

Beilage (2<strong>01</strong>7): Untersuchungen an<br />

verendeten/getöteten Schweinen in<br />

Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />

Nebenprodukte<br />

1. Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />

Didaktik und Kommunikation<br />

online, 20.–21.09.2021,<br />

7,50 Euro<br />

Dieses Buch ist ausschließlich als als<br />

pdf-Datei erhältlich.<br />

Kühe – Klima – Käsespätzle –<br />

Gegenwärtige Herausforderungen für<br />

Eutergesundheit und Milchqualität<br />

Tagung der AG Eutergesundheit,<br />

online, 14.–15.03.<strong>2022</strong>,<br />

15,00 Euro<br />

Wird Tierschutz dem Geschlecht<br />

gerecht? Zum Umgang mit<br />

männlichen und weiblichen Tieren<br />

27. Int. Fachtagung zum Thema<br />

Tierschutz, Tagungsband mit<br />

ausführlichen Manuskripten der<br />

Vorträge, online, 23.–25.03.<strong>2022</strong>,<br />

30,00 Euro<br />

7. Tagung der <strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe<br />

Lasermedizin<br />

online, 09.10.2021,<br />

10,00 Euro<br />

76<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>


PUBLIKATIONEN<br />

Die Liste mit allen Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter:<br />

q https://www.dvg.net/verlagshop/buecher-bestell-liste/<br />

100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />

Hannover und online, <strong>01</strong>.–02.07.2021,<br />

10,00 Euro<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Augsburger Thementage<br />

Kleinsäuger – Neurologie bei<br />

Kleinsäugern von A bis Z<br />

Augsburg und online, 25.–27.03.<strong>2022</strong>,<br />

15,00 Euro<br />

1<strong>01</strong>. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />

Hannover und online, 04.–05.11.2021,<br />

10,00 Euro<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Kölner Thementage Patient<br />

Katze: Die multimorbide Katze<br />

Köln und online, 23.–24.04.<strong>2022</strong>,<br />

15,00 Euro<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Erfurter Thementage:<br />

Harntrakt bei Hund und Katze –<br />

Von allen Seiten betrachtet<br />

Erfurt, 13.–15.05.<strong>2022</strong>,<br />

15,00 Euro<br />

Auf Wunsch sind einige Tagungsbände auch als pdf-Datei erhältlich. Dies können Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop angeben.<br />

Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand<br />

(bei Versand innerhalb Deutschlands: 1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />

(excl. Blauer Hund und excl. Online Marketing Guide)!<br />

Webshop zur Bücherbestellung:<br />

q https://www.dvg.net/verlagshop/bestellung/<br />

<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 77


TAGUNGSKALENDER <strong>2022</strong>/2023<br />

Tagungen <strong>2022</strong>/2023 (Bitte vergewissern Sie sich, ob und in welchem Format die Veranstaltungen stattfinden.<br />

Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.dvg.de)<br />

Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />

Tagung der Tierärztlichen Plattform<br />

Tierschutz (TPT)<br />

Tierärztliche Plattform<br />

Tierschutz (TPT)<br />

24. – 25.06.<strong>2022</strong> Fulda und online<br />

Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 24. – 26.06.<strong>2022</strong> Gießen<br />

DACh-Epidemiologietagung<br />

Tagung der FG Kleine Wiederkäuer<br />

und Neuweltkamele<br />

9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag<br />

(Kleintiere, Heimtiere, Nutztiere, Pferde,<br />

Öffentl. Dienst, Telemedizin, Seminare, TFA)<br />

40. Jahrestagung der FG AVID –<br />

Schwerpunkt Bakteriologie<br />

DGT-Seminar: Perioperatives Management des<br />

Zahnpatienten während der Anästhesie<br />

<strong>DVG</strong>-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde, Rinder,<br />

Schweine, Bienen, Lasermedizin, Tierernährung,<br />

Verhaltensmed., Naturheilverf./Regulationsmed.)<br />

62. Arbeitstagung des <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />

Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />

FG Epidemiologie und<br />

Dokumentation<br />

FG Kleine Wiederkäuer und<br />

Neuweltkamele<br />

<strong>DVG</strong>, Tierärztekammern<br />

Westfalen-Lippe & Nordrhein<br />

31.08. – 02.09.<strong>2022</strong> Oldenburg<br />

08. – 09.09.<strong>2022</strong> Triesdorf<br />

09. – 11.09.<strong>2022</strong> Dortmund<br />

FG AVID 14. – 16.09.<strong>2022</strong> Kloster Banz und online<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />

04.10.<strong>2022</strong> online<br />

<strong>DVG</strong> 13. – 15.10.<strong>2022</strong> Berlin + digital<br />

AG Lebensmittelsicherheit<br />

und Verbraucherschutz<br />

25. – 28.10.<strong>2022</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />

und online<br />

103. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 03. – 04.11.<strong>2022</strong> Hannover und online<br />

8. Tagung der AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> 18. – 20.11.<strong>2022</strong> Augsburg<br />

54. Internationale Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und Tierhaltung 24. – 26.11.<strong>2022</strong> Freiburg i. Br. und online<br />

DGK-<strong>DVG</strong>: Dresdner Thementage Neurologie<br />

DGT-Weiterbildungsreihe für TFA 2023<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>),<br />

<strong>DVG</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />

31. Jahrestagung der Fachgruppe InnLab FG Innere Medizin und<br />

klinische Labordiagnostik<br />

(InnLab)<br />

56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />

der Fortpflanzung, gleichzeitig<br />

48. Vet.-Hum.med. Gemeinschaftstagung<br />

66. Jahrestagung und 28. Schnittseminar<br />

der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie<br />

FG Reproduktionsmedizin,<br />

DGRM<br />

13. – 15.<strong>01</strong>.2023 Dresden<br />

14.<strong>01</strong>. – 12.11.2023 Neufahrn / Ndby.<br />

03. – 04.02.2023 Göttingen<br />

<strong>01</strong>. – 03.03.2023 Münster<br />

FG Pathologie 03. – 05.03.2023 Fulda<br />

Tierschutztagung 2023 FG Tierschutz 16. – 18.03.2023 München<br />

104. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 25. – 26.05.2023 Hannover<br />

78 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong><br />

Änderungen vorbehalten


Anmeldung<br />

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />

Daten bin ich einverstanden.<br />

Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />

Vorname ………………………………………………………………………………………<br />

geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />

Straße …………………………………………………………………………………………<br />

PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />

Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />

Anschrift:<br />

An der Alten Post 2<br />

D-35390 Gießen<br />

Kontakt:<br />

Telefon:<br />

+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

Internet: www.dvg.de<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Mittelhessen eG<br />

IBAN:<br />

DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />

BIC:<br />

VBMHDE5F<br />

Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />

E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />

Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />

€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />

€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />

erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />

(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />

Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />

eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />

Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />

Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang<br />

noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />

Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />

geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />

(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />

Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei<br />

Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />

der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.<br />

Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />

Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />

Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />

<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />

Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />

Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />

Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />

Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />

gekündigt werden.<br />

<strong>DVG</strong>-Forum<br />

Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />

Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />

Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />

Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />

Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />

Bitte schicken an: <strong>DVG</strong> e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de


Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />

SEPA-Lastschriftmandat<br />

Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />

Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei<br />

Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />

<br />

Anschrift:<br />

<strong>DVG</strong> e.V.<br />

An der Alten Post 2<br />

35390 Gießen<br />

Kontakt:<br />

Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0<br />

E-Mail: info@dvg.de<br />

www.dvg.de<br />

Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Mittelhessen eG<br />

IBAN DE 08 513 900 000 006 954 928<br />

BIC VBMHDE5F<br />

PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Name der Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

IBAN:<br />

BIC:<br />

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Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Bitte per Post oder als Scan schicken an: <strong>DVG</strong> e.V. · An der Alten Post 2 · 35390 Gießen · info@dvg.de


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