DVG_LAYOUT_01_2022_ONLINE
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19. Jahrgang 1/<strong>2022</strong><br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />
Fachgruppe im Fokus<br />
Pathologie<br />
Seite 52
ROCKY (6),<br />
seit vier Wochen<br />
wieder im Training<br />
dank HANFÖL MIT CBD<br />
Einzelfuttermittel für Hunde und Katzen<br />
Reines Naturprodukt mit natürlichem<br />
CBD-Anteil und essenziellen Fettsäuren –<br />
exklusiv beim Tierarzt.<br />
08 00/66 55 320 (Kostenfreie Service-Nummer)<br />
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EDITORIAL<br />
Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ein Wort, das uns in Pandemie- und Kriegszeiten<br />
nicht aus dem Kopf geht, ist das<br />
Wort „Zukunft“. Zukunft, freudige Erwartung<br />
oder unbestimmte Angst?<br />
Was sagt der Duden zum Wort „Zukunft“?<br />
Zeit, die noch bevorsteht, die noch<br />
nicht da ist; die erst kommende oder künftige<br />
Zeit (und das in ihr zu Erwartende), jemandes<br />
persönliches, zukünftiges Leben;<br />
jemandes noch in der Zukunft liegender Lebensweg,<br />
das auf jemanden Zukommende.<br />
Das auf jemanden Zukommende impliziert<br />
etwas Unausweichliches und steht<br />
im Gegensatz zu „Zukunft gestalten“. Wie<br />
können wir in der Gegenwart agieren, um<br />
Einfluss auf die Zukunft zu erhalten? Oder<br />
handeln, als gäbe es kein Morgen?<br />
In dieser Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums beschäftigen<br />
wir uns mit Weichenstellungen,<br />
die die <strong>DVG</strong> zu dem gemacht haben,<br />
was sie heute ist. Prof. Eugen Weiß‘ Weitsicht<br />
ist es zu verdanken, dass die <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH unter der Trägerschaft des Vereins<br />
„Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft“<br />
im Jahr 2002 gegründet wurde<br />
und nun auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit<br />
zurückblicken kann.<br />
Eng mit der Zukunft des tierärztlichen<br />
Berufsstandes ist der wissenschaftliche<br />
Nachwuchs verbunden. Perspektivlosigkeit<br />
und Zukunftsängste führen dazu, dass<br />
den Universitäten die tragende Säule der<br />
Institute und Kliniken abhandenkommt.<br />
Details einer Umfrage werden in Kürze veröffentlicht.<br />
Die Initiative Wissenschaftliche<br />
Mitarbeitende (IWiMi) der <strong>DVG</strong> bietet<br />
ein Forum zum Austausch und zur Positionierung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
zu den Herausforderungen an den<br />
Universitäten. Ein erstes öffentliches Treffen<br />
fand bereits virtuell im März statt.<br />
Um PraktikumstierärztInnen auf ihre<br />
Rolle als Lehrende vorzubereiten, entwickelt<br />
die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
unter Federführung von Frau<br />
Prof. Mahtab Bahramsoltani derzeit einen<br />
vierstündigen E-Learning-Kurs. Auch dieses<br />
Projekt befasst sich mit der Zukunftssicherung<br />
des Berufsstandes durch qualifizierte<br />
Weiterbildung.<br />
In den letzten beiden Jahren hat die<br />
<strong>DVG</strong> ihr Portfolio an Präsenz-, Hybrid- und<br />
virtuellen Veranstaltungen erweitert. Wir<br />
sind den ReferentInnen dankbar, dass sie<br />
sich auf alle Formate einlassen und freuen<br />
uns, dass die TeilnehmerInnen die Angebote<br />
gerne annehmen.<br />
In diesem Jahr fällt die Entscheidung<br />
zur Teilnahme an passenden Tagungen<br />
und Kongressen nicht leicht. Wir würden<br />
uns freuen, Sie zahlreich beim Nordrhein-<br />
Westfälischen Tierärztetag und dem <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress zu begrüßen, um nur zwei<br />
Events herauszugreifen.<br />
Fachgruppe im Fokus ist in dieser Ausgabe<br />
die Fachgruppe „Pathologie“. Lesen<br />
Sie Informatives zur Geschichte und Perspektiven<br />
dieser erfolgreichen Gruppe und<br />
erfahren Sie spannende Ergebnisse der<br />
letzten Tagung.<br />
Selbstverständlich gibt es auch Interessantes<br />
über die Geschäftsstelle zu berichten,<br />
wie auch zu Preisverleihungen,<br />
Personen und Institutionen wie das kürzlich<br />
eingeweihte Tiermedizinische Zentrum<br />
für Resistenzforschung (TZR).<br />
Um in der Zukunft bestehen zu können,<br />
braucht es auch den souveränen Umgang<br />
mit neuen Medien. Der Online Marketing<br />
Guide für Tierärztinnen und Tierärzte<br />
der Autoren Dilly und Dihen, erschienen<br />
im <strong>DVG</strong>-Verlag, unterstützt dabei und<br />
knüpft an den beliebten Podcast an.<br />
Zu allen diesen Themen finden Sie weitere<br />
Informationen im vorliegenden Heft.<br />
Dem Dessauer Zukunftskreis gratulieren<br />
wir herzlich zum 10-jährigen Jubiläum!<br />
Der Kreis analysiert Chancen und Risiken<br />
der Tiermedizin und erarbeitet Perspektiven<br />
und Lösungen für die Zukunft.<br />
Sehen wir die Zukunft nicht als das unausweichlich<br />
auf uns Zukommende, sondern<br />
gestalten wir sie aktiv! Ganz im Sinne<br />
von Karl Jaspers, dt. Philosoph (1883–1969):<br />
„Die Zukunft ist als Raum der Möglichkeiten<br />
der Raum unserer Freiheit.“<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
und Entdecken der vielen Facetten<br />
Ihrer <strong>DVG</strong>!<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
PD Dr. Susanne Alldinger . . . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
20 Jahre <strong>DVG</strong> Service GmbH . . . . . . . . . . . 4<br />
Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer . . . . . . 4<br />
9. NRW-Tierärztetag in Dortmund . . . . . . . . . 5<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2022</strong> Berlin + digital . . . . . . . 6<br />
DFG-Fachkollegienwahl . . . . . . . . . . . . .6<br />
Erstes Online-Meeting von IWiMi . . . . . . . . . 8<br />
Hilfe für die Ukraine . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Internationales Engagement der <strong>DVG</strong> . . . . . . . .9<br />
<strong>DVG</strong>-Forum digital und gedruckt . . . . . . . . . 10<br />
ARBEITSGEBIETE<br />
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 12<br />
Fachgruppe „Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .26<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>) . . . . 30<br />
Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . 30<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren und<br />
Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . . . 33<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 34<br />
• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“ . . . . 36<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 42<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . .42<br />
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 44<br />
Fachgruppe „Milchhygiene“ . . . . . . . . . . 44<br />
Dreiländer Summer School „Vet Food Science“ . . . . 44<br />
AG Eutergesundheit . . . . . . . . . . . . . 45<br />
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“ . . . . . . 46<br />
Fachgruppe „Tierschutz“ . . . . . . . . . . . . 47<br />
Tierärztliche Plattform Tierschutz (TPT) . . . . . . . 49<br />
Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen<br />
und Leiden erkrankter oder verletzter Schweine . . 49<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong><br />
• ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
Arbeitskreis „Respiratorisches System“ . . . . . . . 50<br />
Arbeitskreis „Forensische Veterinärmedizin“ . . . . . 50<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . 52<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis <strong>2022</strong> . . . . . . 60<br />
Anton-Mayr-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . .61<br />
Ausschreibung des Bruns-Preises 2023 . . . . . . . 61<br />
Höhner-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Klös-Preis <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Richard-Völker-Medaille <strong>2022</strong> . . . . . . . . . . 63<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Neue <strong>DVG</strong>-Mitarbeiterin . . . . . . . . . . . . 65<br />
<strong>DVG</strong> on tour . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Werde Schnuppermitglied . . . . . . . . . . . 65<br />
Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . . 66<br />
In eigener Sache –<br />
Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse . . . . 66<br />
PERSONEN<br />
Prof. Zentek Vorsitzender des Fakultätentages . . . . 67<br />
Prof. Tipold seit 20 Jahren im Amt . . . . . . . . . 67<br />
Internationale Ehrung für Prof. Volk . . . . . . . . 68<br />
Gottfried Brem ausgezeichnet . . . . . . . . . . 68<br />
Neue Fachgruppenleiter . . . . . . . . . . . . 69<br />
In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz . . . . . . . . . 72<br />
Nachruf auf Dr. Zdzislaw Boryczko . . . . . . . . 72<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Tierärztlicher Nachwuchs / Tierärztemangel . . . . . 73<br />
Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung . . 74<br />
Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet . . . . . . . 75<br />
ESCCAP - Informationen und Factsheets . . . . . . 75<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 76<br />
TAGUNGSKALENDER <strong>2022</strong>/2023 . . . . . . . . 78<br />
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />
22<br />
Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft<br />
Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten<br />
Chirurgie<br />
Fachgruppe<br />
Tierernährung<br />
Verhaltensmedizin<br />
& Bissprävention<br />
Naturheilverfahren<br />
und<br />
Regulationsmedizin<br />
Versuchstierkunde<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Schweinekrankheiten<br />
Tierzucht & Genomik<br />
Tropenvet.<br />
med. & Int.<br />
Tiergsundheit<br />
AK Forensische<br />
Veterinärmedizin<br />
AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
AG Neurologie<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
AG Kleinsäuger<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
AG Gastroenterologie<br />
AG Pferdeophthalmologie<br />
Studierende &<br />
DoktorandInnen<br />
Seminare<br />
TFA<br />
VET-Messe<br />
Service GmbH<br />
An der Alten Post 2<br />
35390 Gießen<br />
info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e. V.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. (Bursa) Dr. h. c. (Torun)<br />
Martin Kramer<br />
Vizepräsident, Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />
ISSN 1861-907X<br />
Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
PD Dr. Susanne Alldinger und<br />
Dr. Marion Selig<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Registergericht Gießen<br />
Handelsregister Nr. HRB 3877<br />
Fotos Titelseite:<br />
Institut für Pathologie der Stiftung<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover, von<br />
links oben im Uhrzeigersinn: Heatmap<br />
Sharpened, Bartagame mit Skoliose,<br />
Neuron mit Toxoplasmen, Bezoar beim<br />
Reh, Mitose, Neuron Immunfluoreszenz.<br />
Verlag:<br />
Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
Druck und Bindung:<br />
Druckerei Bender GmbH<br />
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />
E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />
Internet: www.druckerei-bender.de<br />
Layout / Bildbearbeitung:<br />
Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de<br />
IMPRESSUM<br />
Vet Congress_<strong>2022</strong>_Anzeige Forum_halbe Seite.indd 1 <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong> 08:27:41<br />
Anzeigen:<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
forum@dvg.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />
in einer Print-Ausgabe.<br />
Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Mediadaten:<br />
www.dvg.de t Über uns t <strong>DVG</strong>-Forum<br />
Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.<br />
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />
Beiträge liegt bei den Verfassern. Der auszugsweise<br />
Abdruck ist unter Angabe der<br />
Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />
Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />
und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />
Forum gelten für alle Geschlechter.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
20 Jahre <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen Weiß, zu dieser Zeit <strong>DVG</strong>-<br />
Schatzmeister, gratuliert Frau PD Dr. Alldinger zu<br />
ihrer Amtseinführung 2006. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> als eingetragener Verein ist die wissenschaftliche<br />
Gesellschaft der Veterinärmedizin.<br />
Sie lebt durch das Engagement<br />
ihrer Mitglieder, die in 40 Fachgruppen und<br />
mehreren Arbeitskreisen organisiert sind,<br />
sich in ihren jeweiligen Fachgebieten sowie<br />
auch interdisziplinär austauschen und vernetzen<br />
und zu Forschung und Fortschritt<br />
zum Wohl von Tier und Mensch beitragen.<br />
Austausch und Vernetzung sind u. a.<br />
auf Tagungen und Kongressen möglich.<br />
Um Veranstaltungen professionell und auf<br />
hohem Niveau anbieten und durchführen<br />
zu können und um den gesetzlichen Regelungen<br />
Rechnung zu tragen, wurde vor 20<br />
Jahren die <strong>DVG</strong> Service GmbH gegründet,<br />
die seitdem sämtliche wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten des Vereins übernimmt. Vorsitzender<br />
der <strong>DVG</strong> e. V. war zu diesem Zeitpunkt<br />
Prof. Dr. Holger Martens (Berlin),<br />
Schatzmeister war Prof. Dr. Dr. h.c. Eugen<br />
Weiß (Gießen). Weiterhin bestand der Vorstand<br />
aus Prof. Dr. Dr. h.c. Eckehard Deegen<br />
(Hannover), Prof. Dr. Dr. h.c. Karsten<br />
Fehlhaber (Leipzig), Prof. Dr. Volker Moennig<br />
(Hannover) und Prof. Dr. Eckard Wolf<br />
(München). Insbesondere Eugen Weiß hatte<br />
sich sehr für die Gründung der GmbH<br />
eingesetzt. Zum 31.07.2002 erfolgte der<br />
Eintrag ins Handelsregister. Gesellschafter<br />
der <strong>DVG</strong> Service GmbH ist die <strong>DVG</strong> e. V.,<br />
vertreten durch den Vorstand.<br />
Nachdem zu Beginn zunächst Dr. Cornelie<br />
Jäger und dann Dr. Sven Kilian die Geschäftsführung<br />
übernommen hatten, wurde<br />
PD Dr. Susanne Alldinger zum <strong>01</strong>.03.2006<br />
eingestellt und ist seit dem <strong>01</strong>.09.2006 Geschäftsführerin<br />
der <strong>DVG</strong> Service GmbH.<br />
Insbesondere die letzten beiden Jahre<br />
waren für die Veranstalter von Tagungen<br />
und Kongressen eine große Herausforderung.<br />
Die <strong>DVG</strong> Service GmbH hat diese Herausforderung<br />
angenommen und ist gut<br />
aufgestellt, um auch künftig ihre Leistungen<br />
in modernen und zeitgemäßen Formaten<br />
anzubieten. So hat sie mit dem<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2021 den ersten großen<br />
Hybrid-Kongress der Veterinärmedizin<br />
nach Ausbruch der Pandemie erfolgreich<br />
durchgeführt.<br />
Die nächsten 20 Jahre können also<br />
kommen …<br />
•<br />
Ehrendoktorwürde für Prof. Martin Kramer<br />
Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Martin Kramer (2.v.r.) durch die Nikolaus-Kopernikus-Universität<br />
Toruń. Foto: Kramer<br />
Die Ehrung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde<br />
durch den Rektor der Nikolaus-<br />
Korpernikus-Universität in Torun (Polen),<br />
Prof. Dr. Andrzej Sokala. Prof. Kramer, der<br />
seit 22. November 2021 das Amt des Vizepräsidenten<br />
für Forschung und Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses der<br />
Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen innehat,<br />
nahm die Auszeichnung am 19. Februar<br />
<strong>2022</strong> persönlich entgegen. Er wurde<br />
damit für seine herausragenden Leistungen<br />
zur Entwicklung der Kleintierchirurgie,<br />
der modernen bildgebenden Verfahren sowie<br />
für seinen Einsatz in der tierärztlichen<br />
Ausbildung geehrt.<br />
Prof. Kramer ist seit 2003 Leiter der Klinik<br />
für Kleintiere (Chirurgie) am Fachbereich<br />
Veterinärmedizin der JLU und war von<br />
4<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
2<strong>01</strong>0 bis November 2021 außerdem Dekan<br />
des Fachbereichs. Nach seiner Approbation<br />
zum Tierarzt begann Kramer im Januar 1987<br />
seine Tätigkeit an der damaligen Chirurgischen<br />
Veterinärklinik in Gießen, wo er 1992<br />
promoviert wurde. Im Jahr 1994 wurde er<br />
Fachtierarzt für Chirurgie, 2000 für Röntgendiagnostik<br />
und andere bildgebende<br />
Verfahren sowie 2007 bzw. 2009 für Kleinund<br />
Heimtiere & Kleintierchirurgie. Im Jahr<br />
1998 wurde er Diplomate des European College<br />
of Veterinary Diagnostic Imaging (Dip.<br />
ECVDI). Ende 1999 habilitierte sich Prof. Kramer<br />
für die Gebiete Kleintierchirurgie und<br />
bildgebende Verfahren. Nach einem Aufenthalt<br />
in Knoxville/ Tennessee, USA, übernahm<br />
Kramer Ende 2000 zunächst eine<br />
Gastprofessur in Gent, Belgien, ehe er im<br />
Oktober 20<strong>01</strong> dort den Ruf auf die Professur<br />
für Weichteilchirurgie bei Kleintieren<br />
annahm. Im September 2003 kehrte Prof.<br />
Kramer nach Gießen zurück und erhielt die<br />
Professur für Kleintierchirurgie an der JLU.<br />
Kurz darauf wurde er geschäftsführender<br />
Direktor der Klinik für Kleintiere und bald<br />
des neu gegründeten Klinikums Veterinärmedizin<br />
der JLU. Neben zahlreichen Publikationen<br />
und der Abfassung tiermedizinischer<br />
Lehrbücher sowie der Betreuung vieler<br />
Doktorandinnen und Doktoranden<br />
engagiert sich Prof. Kramer hochschulpolitisch<br />
und berufspolitisch, so beispielsweise<br />
seit 2004 in der Bundestierärztekammer<br />
(seit 2<strong>01</strong>5 als BTK-Präsidiumsmitglied verantwortlich<br />
für Forschung, Ausbildung<br />
und Industrie). Seit 2<strong>01</strong>5 ist Prof. Kramer<br />
außerdem Präsident der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>).<br />
Für seine wissenschaftlichen Verdienste<br />
und sein außergewöhnliches fachliches<br />
Engagement wurde Prof. Kramer bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2<strong>01</strong>1 wurde<br />
ihm in der Türkei die Ehrendoktorwürde<br />
der Uludag Universität Bursa verliehen.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>9 erhielt Prof. Kramer die Nieberle-Plakette<br />
der Landestierärztekammer<br />
Baden-Württemberg für seine Leistungen<br />
im Bereich der bildgebenden Verfahren.•<br />
9. NRW-Tierärztetag<br />
in Dortmund<br />
Vom 9. bis 12. September <strong>2022</strong> findet in<br />
Dortmund der 9. Nordrhein-Westfälische<br />
Tierärztetag unter dem Leitthema „One<br />
Health im Zeitalter der Globalisierung“<br />
statt.<br />
Auf dem Tierärztetag erwarten Sie Veranstaltungen<br />
zu Klein- und Heimtieren,<br />
Nutztieren, Pferden und zur Tätigkeit im<br />
Öffentlichen Dienst. Ein Block widmet sich<br />
den Chancen und Risiken der Telemedizin.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte können<br />
sich auf ein Vortragsprogramm sowie auf<br />
ein Seminar freuen. Auf der Industrieausstellung<br />
können Sie stöbern, sich über<br />
neue Produkte und Equipment informieren<br />
sowie Kolleginnen und Kollegen treffen.<br />
Veranstaltungen auf dem<br />
9. NRW-Tierärztetag<br />
Freitag, 09.09.<strong>2022</strong><br />
• Vortragsprogramm Rechtsgrundlagen<br />
• Vortragsprogramm Telemedizin (allgemein<br />
sowie parallele Sessions Kleintierpraxis,<br />
tierärztliche Bestandsbetreuung,<br />
Pferdepraxis)<br />
• parallele Streams (Kleintiere, Nutztiere,<br />
Pferde, Öffentlicher Dienst)<br />
Samstag, 10.09.<strong>2022</strong><br />
• parallele Streams:<br />
– Fachprogramm Kleintiere: Jungtiererkrankungen<br />
– Fachprogramm Heimtiere: u. a. Notfälle,<br />
Trächtigkeit, Geburt, Kastration,<br />
Otitis, Zähne<br />
– Hauptprogramm Nutztiere: Fachprogramm<br />
Schweine (Lahmheiten) und<br />
Fachprogramm Rinder (u. a. Tierseuchen)<br />
– Fachprogramm Pferde: Sprunggelenk<br />
Seminare<br />
• Verhaltensmedizin: Schwierige Hunde<br />
(10.+ 11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• Heimtiere: Labordiagnostik<br />
(11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• Röntgenaktualisierung (11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• Business-Coaching in der Pferdepraxis<br />
(11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• Praxisgründung (11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• Praxisabgabe (11.09.<strong>2022</strong>)<br />
Veranstaltungen für TFA<br />
• Samstag (10.09.<strong>2022</strong>): Vortragsprogramm<br />
– Jungtiere<br />
• Sonntag (11.09.<strong>2022</strong>): Seminar<br />
Strahlenschutz<br />
Auf der Kongresswebseite finden Sie das<br />
vollständige Programm, die Online-Anmeldung<br />
und weitere Informationen:<br />
q https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/<br />
Veranstalter des Tierärztetages ist die <strong>DVG</strong>;<br />
fachliche Mit-Koordinatoren sind die Tierärztekammern<br />
Westfalen-Lippe und Nordrhein.<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 5
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2022</strong> – vor Ort in Berlin + digital<br />
Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress, einer<br />
der größten Kongresse der<br />
Veterinärmedizin im deutschsprachigen<br />
Raum, findet in<br />
diesem Jahr vom 13. bis 15. Oktober<br />
erneut als Hybrid-Event<br />
statt.<br />
Das bedeutet, Sie haben alle Optionen<br />
und können Ihre Teilnahme ganz nach<br />
Ihren Wünschen gestalten:<br />
• Nehmen Sie vor Ort im Estrel Congress<br />
Center in Berlin teil, nutzen Sie die<br />
Möglichkeit zum Austausch mit Kolleginnen<br />
und Kollegen und besuchen Sie<br />
die umfangreiche und innovative VET-<br />
Messe.<br />
• Oder verfolgen Sie die Vortragsveranstaltungen<br />
bequem von zu Hause, von<br />
unterwegs oder von Ihrem Arbeitsplatz<br />
aus.<br />
• Die Mediathek mit den Aufzeichnungen<br />
oder Videos der Vorträge steht<br />
nach dem Kongress wieder für mehrere<br />
Wochen zur Verfügung.<br />
Zahlreiche <strong>DVG</strong>-Fachgruppen beteiligen<br />
sich am Kongress, so dass ein vielfältiges<br />
Angebot an Veranstaltungen auf Sie wartet.<br />
Und es gibt eine Veränderung im Programmablauf:<br />
Die Eröffnungsveranstaltung<br />
mit Festvortrag und Preisverleihungen<br />
findet bereits am Donnerstag, den 13.<br />
Oktober, ab 17:30 Uhr statt. Freuen Sie sich<br />
auf die anschließende typische „Berliner<br />
Sause“ mit Currywurst (auch vegan) und<br />
Musik. Das Vortragsprogramm beginnt<br />
dann am Freitag gleich morgens ab etwa<br />
8:30 Uhr. Wir freuen uns, Sie schon am<br />
Donnerstag, an dem wie sonst auch die Seminare<br />
stattfinden, begrüßen zu dürfen.<br />
Ablauf des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
(Donnerstag, 13. bis Samstag, 15.10.<strong>2022</strong>)<br />
• Eröffnungsveranstaltung vor Ort und<br />
im Livestream: Donnerstag, 17:30 Uhr,<br />
anschließend „Berliner Sause“<br />
• Tagungen vor Ort und im Livestream:<br />
– 68. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong>,<br />
Schwerpunktthema: Der Generationenwechsel<br />
– Altbewährtes und Neues<br />
in der Kleintiermedizin<br />
– Freie Vorträge und Posterpräsentation<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
– Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
– 5. Internationaler Kongress zur Pferdemedizin<br />
– Tagung zur Rindermedizin<br />
– Tagung zur Verhaltensmedizin<br />
• Tagungen vor Ort (für die Online-Teilnehmer<br />
sind in der Mediathek abrufbare<br />
Videos geplant)<br />
– Chirurgie, Anästhesie, Schweinekrankheiten,<br />
Bienen, Tropenveterinärmedizin<br />
und Int. Tiergesundheit, Tierernährung,<br />
Naturheilverfahren und Regulationsmedizin,<br />
Versuchstierkunde, Epidemiologie,<br />
Antibiotikaresistenz<br />
• Seminare vor Ort: Die Seminare finden<br />
am Donnerstag bis 17 Uhr ausschließlich<br />
vor Ort statt, darunter wieder etliche Seminare<br />
zur Kleintiermedizin sowie zur<br />
Pferdeophthalmologie, zu Minipigs, zur<br />
Verhaltensmedizin, zur Versuchstierkunde<br />
sowie zu Didaktik und Kommunikation.<br />
• 68. VET-Messe: Freitag und Samstag<br />
vor Ort<br />
Übrigens: Mit der <strong>DVG</strong> als Veranstalter ist<br />
der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress ein Kongress von<br />
TierärztInnen für TierärztInnen und der Gewinn<br />
fließt – anders als bei kommerziellen<br />
Unternehmen – durch die <strong>DVG</strong> wieder<br />
zur Tierärzteschaft zurück. So können z. B.<br />
NachwuchswissenschaftlerInnen gefördert<br />
oder weitere Fortbildungen und Tagungen<br />
organisiert werden.<br />
Wir freuen uns auf einen spannenden Kongress!<br />
Ihr <strong>DVG</strong>-Team<br />
•<br />
DFG-Fachkollegienwahl 2023<br />
Die <strong>DVG</strong> als wissenschaftliche Vereinigung<br />
wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) gebeten, eine Stellungnahme<br />
zur Fächerstruktur 2024 bis 2028<br />
abzugeben.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat gemeinsam mit der Gesellschaft<br />
für Ernährungsphysiologie (GfE)<br />
empfohlen, die derzeitigen Fächer 207-07<br />
(Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung)<br />
und 207-08 (Tiermedizin) sowie deren Zuordnung<br />
zum Fachkollegium Agrar-, Forstwissenschaften<br />
und Tiermedizin beizubehalten.<br />
Der Senat der DFG ist dieser Empfehlung<br />
nachgekommen. Damit ist gewährleistet,<br />
dass der hohe Standard in der Begutachtung<br />
und Bewertung gehalten werden<br />
kann. <br />
•<br />
6<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 7<br />
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Leistungsumfang entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB).
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Erstes Online-Meeting von IWiMi – Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />
Dr. Dora Bernigau (Leipzig) ist bei IWiMi aktiv. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Am 28. März fand ein erstes Online-Meeting<br />
der Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />
(IWiMi) statt. IWiMi ist eine<br />
unter dem Dach der <strong>DVG</strong> im November<br />
2021 gegründete Initiative, die auf die besonderen<br />
Anliegen der wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitenden an Universitäten oder anderen<br />
Einrichtungen aufmerksam machen<br />
möchte.<br />
Hintergrund<br />
Die <strong>DVG</strong> fühlt sich seit jeher als Wissenschaftsorganisation<br />
der Tiermedizin allen<br />
Bereichen tiermedizinischer Forschung<br />
verpflichtet. Wissenschaftlichen Mitarbeitenden,<br />
die auf dem Weg zur weiteren akademischen<br />
Qualifikation sind, kommt eine<br />
besondere Bedeutung zu. Sie stellen mit<br />
ihrem Können und ihrer Erfahrung die Basis<br />
dar, die für eine erfolgreiche wissenschaftliche<br />
Arbeit, aber auch die Erfüllung<br />
allgemeiner Dienstaufgaben, eine kontinuierliche<br />
Sicherung guter Lehre für Studierende<br />
und die Qualifikation von weiterem<br />
akademischem Nachwuchs unverzichtbar<br />
ist. Diese grundlegenden Tätigkeiten wissenschaftlicher<br />
Mitarbeitender für das<br />
Funktionieren ihrer Arbeitsbereiche werden<br />
nicht immer hinreichend wahrgenommen<br />
und gewürdigt. Zudem existierte bislang<br />
kein „Sprachrohr“ für ihre besonderen<br />
Anliegen. Um diese Funktion wahrzunehmen,<br />
wurde IWiMi unter dem Dach der <strong>DVG</strong><br />
standortübergreifend von Vertreter:innen<br />
der wissenschaftlichen Mitarbeitenden der<br />
fünf veterinärmedizinischen Bildungsstätten<br />
gegründet. Der <strong>DVG</strong>-Vorstand unterstützt<br />
die strukturelle Einbindung von<br />
IWiMi in die <strong>DVG</strong> ausdrücklich.<br />
Erstes Online-Meeting<br />
51 Teilnehmende loggten sich am 28. März<br />
zum ersten IWiMi-Meeting ein. Es wurden<br />
die Ergebnisse einer Umfrage unter den<br />
wissenschaftlichen Mitarbeitenden an<br />
den fünf deutschen veterinärmedizinischen<br />
Ausbildungsstätten vorgestellt. Anschließend<br />
fanden Diskussionen zu den<br />
Hauptgebieten der Umfrage (Kernarbeitszeiten/mobiles<br />
Arbeiten, Zielvereinbarungen,<br />
Weiterqualifikation/berufliche Zukunft,<br />
Unterschiede Kliniken – Institute) in<br />
Breakouträumen statt. Ein ausführlicher<br />
Bericht dazu ist geplant, ebenso wie weitere<br />
Treffen, um die nächsten Schritte festzulegen<br />
und ein Positionspapier zu entwickeln.<br />
Wer Interesse hat, bei IWiMi mitzuwirken<br />
oder an dem nächsten Treffen teilzunehmen,<br />
schickt bitte eine E-Mail an:<br />
veranstaltungen@dvg.de<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
Hilfe für die Ukraine<br />
Seit mehreren Monaten herrscht in der Ukraine<br />
Krieg. Viele Menschen waren und sind<br />
bestürzt, spüren eine Hilf- und Fassungslosigkeit<br />
angesichts der Flut der erschütternden<br />
Bilder über Zerstörung und Flucht.<br />
Neben Millionen von Menschen sind auch<br />
Tiere in privater Haltung sowie in der Landwirtschaft<br />
und in weiteren Einrichtungen<br />
wie z. B. Zoos betroffen. Berichte über zurückgelassene<br />
Haustiere, Landwirte die keine<br />
finanziellen Mittel mehr haben, um ihre<br />
Tiere zu versorgen, Menschen mit ihren<br />
Hunden und Katzen in überfüllten Zügen,<br />
Flüchtende zu Pferd, um ihre Tiere nicht<br />
dem sicheren Tod zu überlassen, mehren<br />
sich und zeigen, welches Risiko Menschen<br />
einzugehen bereit sind, wenn das in Gefahr<br />
gerät, was ihnen besonders lieb ist. Und<br />
das ist eben nicht nur das Heimatland, sind<br />
nicht nur Familie und Freunde, sondern<br />
auch das in der Obhut befindliche Tier.<br />
8<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Wie können wir als Tierärztinnen und Tierärzte<br />
in dieser Situation helfen?<br />
• Die tierärztlichen Verbände haben Informationen<br />
über erleichterte Einreisebedingungen,<br />
Möglichkeiten der<br />
kostenfreien Behandlung bzw. Kostenerstattung<br />
von Tieren Geflüchteter etc.<br />
zusammengestellt und online zugänglich<br />
gemacht, z. B. auf folgenden Seiten:<br />
– http://www.dvg.de<br />
– https://<br />
www.bundestieraerztekammer.de<br />
– https://vetsforukraine.com/<br />
• Auf Anregung von Dr. Caroline Wöhr, Tagungsleiterin<br />
der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung,<br />
die kurz nach dem Ausbruch des<br />
Krieges stattfand, spendet die <strong>DVG</strong> je 5<br />
Euro pro Teilnehmer an der Tierschutztagung<br />
für Hilfsprojekte für landwirtschaftliche<br />
Nutz- und Großtiere und<br />
Tierschutzorganisationen zur Rettung<br />
von Heim- und Begleittieren in der Ukraine.<br />
• Die <strong>DVG</strong> bittet zudem um weitere<br />
Unterstützung für diesen Zweck. Wir<br />
freuen uns daher über jede Spende auf<br />
das folgende <strong>DVG</strong>-Konto (die Spenden<br />
werden dann an entsprechende Projekte<br />
weitergeleitet):<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e.V.<br />
Volksbank Mittelhessen<br />
IBAN: DE08 5139 0000 0006 9549 28<br />
BIC: VBMHDE5F<br />
Bitte Spendenzweck angeben:<br />
Tierschutz Ukraine<br />
Bislang sind fast 5.000 Euro zusammengekommen<br />
(Stand: <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong>). Der <strong>DVG</strong>-<br />
Vorstand entscheidet, wohin genau die<br />
Spenden weitergeleitet werden. Wir werden<br />
Sie über die gespendete Gesamtsumme<br />
und die gewählten Hilfsorganisationen<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
Ihr <strong>DVG</strong>-Team<br />
•<br />
Ein Schäferhund harrt neben einem ausgebrannten<br />
Auto aus. Foto: Ruslan, stock.adobe.com<br />
Vor dem Bahnhof in Lwiw (Lemberg) warten<br />
ukrainische Geflüchtete, z. T. mit ihren Tieren,<br />
auf einen Zug, der sie aus der Stadt herausbringt.<br />
Foto: Sid10, stock.adobe.com<br />
Internationales Engagement der <strong>DVG</strong><br />
Infektionen und Zoonosen breiten sich<br />
über Landesgrenzen aus und zu ihrer Bekämpfung<br />
sind internationale sowie auch<br />
interdisziplinäre Bündnisse und koordinierte<br />
Aktionen erforderlich. In diesem Bereich<br />
ist die <strong>DVG</strong> über ihre Mitgliedschaft<br />
in den folgenden Vereinigungen aktiv.<br />
Mission Rabies Deutschland e. V.<br />
Mission Rabies ist eine internationale, seit<br />
mehreren Jahren bestehende Organisation<br />
mit Sitz in Großbritannien, die mit systematischen<br />
Impfungen von Hunden gegen<br />
Tollwut, Kastrationsaktionen sowie Informationskampagnen<br />
die Tollwutinfektion<br />
von Menschen bekämpft. Denn noch immer<br />
sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) weltweit<br />
jährlich rund 60.000 Menschen an Tollwut,<br />
die überwiegend durch Hunde übertragen<br />
wird. Hauptsächlich betroffen sind<br />
dabei Asien und Afrika mit 95 Prozent der<br />
gemeldeten Fälle. Besonders in Afrika ist<br />
jedoch eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen<br />
durch Tollwut anzunehmen.<br />
Um die Bekämpfung der Tollwut auch<br />
von Deutschland aus zu unterstützen,<br />
wurde 2021 der Verein „Mission Rabies<br />
Deutschland e. V.“ auf Initiative der Kollegin<br />
Dr. Silke Körlings-König gegründet.<br />
Weitere Gründungsmitglieder sind PD Dr.<br />
Susanne Alldinger (Geschäftsführerin der<br />
<strong>DVG</strong>), Prof. Dr. Andreas Moritz (Präsident<br />
der Fachgruppe „Deutsche Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin – DGK-<strong>DVG</strong>“), Prof. Dr.<br />
Uwe Truyen (Vorsitzender der Ständigen<br />
Impfkommission Veterinärmedizin; Präsident<br />
der <strong>DVG</strong> von 2<strong>01</strong>2 bis 2<strong>01</strong>5, Vorsitzender<br />
des <strong>DVG</strong>-Desinfektionsausschusses<br />
von 2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>4) sowie Dr. Luke Gamble,<br />
Dr. Frederik Lohr und Katharina Wadepohl,<br />
PhD.<br />
q https://missionrabies.com/<br />
q Mission Rabies<br />
Deutschland e. V.:<br />
siehe Facebook<br />
(Vereinsnamen in die<br />
Suchleiste eingeben)<br />
International Alliance against<br />
Health Risks in Wildlife Trade<br />
Die <strong>DVG</strong> ist Mitglied in der „International<br />
Alliance against Health Risks in Wildlife<br />
Trade”, einem Bündnis, das von der Gesellschaft<br />
für Internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) im Auftrag der Bundesregierung ins<br />
Leben gerufen wurde, um den Fang und<br />
die Ausbeutung von Wildtiern zu reduzieren.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 9
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Denn fast 75 Prozent aller heute bekannten<br />
neu auftretenden Infektionskrankheiten<br />
sind Zoonosen – also Krankheiten,<br />
die vom Tier auf den Menschen<br />
und umgekehrt übertragen werden können.<br />
Viele davon haben ihren Ursprung in<br />
Wildtieren. Die Zerstörung von deren Lebensraum<br />
und der Natur, die zunehmende<br />
Landnutzung, und die nicht nachhaltige<br />
Nutzung natürlicher Ressourcen erhöhen<br />
das Risiko der Ausbreitung von<br />
Zoonosen. Die nicht nachhaltige Nutzung<br />
von und der Kontakt mit wildlebenden Tieren<br />
und ihren Erzeugnissen, einschließlich<br />
Handel und Verzehr von Wildfleisch, gelten<br />
als einige der Hauptgründe für Gesundheitsrisiken<br />
– und können, wie die<br />
Coronaviruspandemie zeigt, zu globalen<br />
Pandemien mit schwerwiegenden gesundheitlichen,<br />
sozioökonomischen und<br />
ökologischen Auswirkungen führen.<br />
Umweltgesundheit, Tiergesundheit<br />
und menschliche Gesundheit sind grundlegend<br />
miteinander verknüpft – daraus<br />
wird die Bedeutung des One Health-Konzeptes<br />
ersichtlich.<br />
q https://alliance-health-wildlife.org/<br />
Internationale Fachgesellschaften<br />
Die <strong>DVG</strong> ist zudem Mitglied in mehreren<br />
internationalen Fachgesellschaften (z. B.<br />
in den Disziplinen Kleintiermedizin, Geflügelkrankheiten<br />
und Geschichte der Veterinärmedizin)<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum – digital und gedruckt<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint ab der Ausgabe 2/2<strong>01</strong>9 als Online-Version<br />
mit Blätterfunktion, verlinkten www-Adressen sowie E-<br />
Mail-Adressen. Wir haben die <strong>DVG</strong>-Mitglieder in einer Umfrage<br />
per E-Mail bzw. per Post gefragt, welche Version des <strong>DVG</strong>-Forums<br />
sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend erhalten Sie die<br />
Online-Ausgabe per Link oder die Print-Ausgabe per Post zugeschickt.<br />
Überlegungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte<br />
Lesegewohnheiten haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie von der neuen<br />
Möglichkeit, das Forum auf diese Weise z. B. auch vom mobilen<br />
Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch machen würden.<br />
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig statt der gedruckten<br />
die Online-Ausgabe (oder umgekehrt) erhalten möchten<br />
q forum@dvg.de<br />
Gendergerechte Sprache<br />
In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren und sonstigen Texten<br />
verwendet das Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle manchmal nur<br />
die männliche oder weibliche Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.<br />
Gleichzeitig weisen wir, z. B. im Impressum, immer<br />
darauf hin, dass diese Bezeichnungen für alle Geschlechter<br />
gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine Ideallösung ist und<br />
nicht allen gerecht wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch die<br />
Tatsache, dass es mehr als weibliches und männliches Geschlecht<br />
gibt, liegen dieser Entscheidung zugrunde. Wie andere<br />
Autorinnen und Autoren Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnungen<br />
in ihren Beiträgen verwenden, überlassen wir<br />
ihnen. Daher finden sich im <strong>DVG</strong>-Forum im Hinblick auf gendergerechte<br />
Sprache unterschiedliche Schreibweisen.<br />
<br />
KONTAKTIEREN<br />
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Ihr zuverlässiger Tel. +49 (0)34297 Partner 86682<br />
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 11
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Röcken als Sitzungs- und Wahlleiter ins Leben<br />
gerufen, ihre Geschäftsordnung beschlossen<br />
und der erste Vorstand für vier<br />
Jahre gewählt.<br />
Dem ersten Vorstand gehörten Dr. Jutta<br />
Hein (Leiterin), Prof. Dr. Michael Fehr<br />
(stellvertretender Leiter), Dr. Iris Schwarze<br />
(Sekretärin), Dr. Stefan Gabriel, PD Dr. Thomas<br />
Göbel, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr.<br />
Frank Künzel und PD Dr. Kerstin Müller<br />
(alle Beirat) an.<br />
Die Kleinsäugertagung fand im Haus St. Ulrich in Augsburg sowie online statt.<br />
Bei den 1. Thementagen Kleinsäuger in<br />
Augsburg 2<strong>01</strong>6 entstand die Idee der Gründung<br />
der AG Kleinsäuger als Arbeitsgruppe<br />
der DGK-<strong>DVG</strong>. 2<strong>01</strong>8 bei den 2. Thementagen<br />
in Augsburg wurde die Idee dann in<br />
die Tat umgesetzt. Mit 67 Gründungsmitgliedern<br />
wurde die AG Kleinsäuger am<br />
05.05.2<strong>01</strong>8 in Augsburg von Dr. Friedrich<br />
Spezialistenliste und<br />
weitere Erfolge<br />
Mittlerweile zählt die AG Kleinsäuger der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> 236 Mitglieder und kann bereits<br />
auf einige Erfolge zurückblicken. So wurde<br />
2<strong>01</strong>8 mit der Geschäftsordnung die Erstellung<br />
einer Spezialistenliste für Kleinsäuger<br />
deutschland- und österreichweit<br />
angeregt, für die sich Mitglieder qualifizieren<br />
und bewerben können und die mittlerweile<br />
60 auf Kleinsäuger spezialisierte<br />
TierärztInnen umfasst. Beworben werden<br />
die Gruppe und die Liste über eine eigene<br />
Homepage und entsprechende Flyer. Eine<br />
abgeschlossene Multicenterstudie (weitere<br />
in Planung), diverse Artikel, Vorträge<br />
und Seminare von AG-Mitgliedern sprechen<br />
für den hohen wissenschaftlichen<br />
Anspruch und die Aktivität der Gruppe,<br />
ebenso wie die zunehmende Zahl von Postern<br />
und freien Vorträgen auf den Themen-<br />
Die Tagungsleiterinnen PD Dr. Kerstin Müller<br />
(links) und Dr. Jutta Hein.<br />
Zur Bildgebung bei neurologischen Erkrankungen referierte Stefan Kohl (Leipzig).<br />
12<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Dr. Yvonne van Zeeland und Dr. Nico Schoemaker (beide Utrecht) konnten<br />
nicht vor Ort sein und wurden für ihre Vorträge live dazugeschaltet.<br />
Die Industrieausstellung war sehr gut besucht.<br />
tagungen. Auch die neugegründete Untergruppe<br />
„Otitis“ verspricht spannende<br />
Ergebnisse.<br />
4. Thementage Kleinsäuger<br />
Die Thementage Kleinsäuger, Thema<br />
„Neurologie“, vom 25. bis 27.03.<strong>2022</strong>, nach<br />
einer Online-Tagung 2021 zum dritten Mal<br />
in Augsburg, war mit 252 TeilnehmerInnen<br />
(136 davon online) wiederum ein voller Erfolg.<br />
Drei Seminare für TierärztInnen, ein Seminar<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte,<br />
eineinhalb Tage Hauptprogramm für<br />
TierärztInnen (Neurologie sowie Neurologie<br />
Advanced Fälle), ein Tag Hauptprogramm<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte, eine<br />
Posterausstellung mit 18 Postern, vier freie<br />
Vorträge und eine Industrieausstellung vor<br />
Ort machten die Tagung zu einer hervorragenden<br />
Hybridveranstaltung. Die <strong>DVG</strong>-Mitarbeiter<br />
unter Leitung von Frau PD Dr. Susanne<br />
Alldinger organisierten, gemeinsam<br />
mit Dr. Jutta Hein (Tagungsleitung) und PD<br />
Dr. Kerstin Müller (Programmleitung), die<br />
Tagung vor Ort und online gewohnt professionell<br />
und reibungslos.<br />
Die Schlütersche Fachmedien GmbH stiftete<br />
Preise für die drei besten Poster in jeder<br />
Kategorie. Für ihre Poster in der Kategorie<br />
„Studien“ wurden ausgezeichnet:<br />
1. Anne Willems, Hannover (250,00 Euro):<br />
Ohrerkrankungen beim Kaninchen – Untersuchungen<br />
zu Komplikationsraten,<br />
Therapieergebnissen und Erfolgsraten<br />
bei chirurgisch versorgten Heimtierkaninchen<br />
mit Otitis media<br />
2. Dr. Claudia Schandelmaier, Bad Kissingen<br />
(Buchpreis: Gabrisch, Zwart: Krankheiten<br />
der Heimtiere):<br />
Tumoren beim Meerschweinchen: Eine<br />
retrospektive Auswertung von 1<strong>01</strong>7 Tumoren<br />
aus der Routinepathologie<br />
3. Dr. Angela Kern, Hörbranz (A) (Abonnement<br />
„Kleintierpraxis“):<br />
Enzephalitozoonose bei Kaninchen –<br />
Diagnostische Aussagekraft von IgMund<br />
IgG-Titerhöhe<br />
Poster- und Vortragspreise<br />
Zum dritten Mal wurden bei den Postern<br />
jeweils drei Studien und Fälle mit dem Gabrisch-Zwart-Poster-Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
PD Dr. Thomas Göbel (Berlin) sprach zu neurologischen Erkrankungen von Ratten und anderen<br />
Kleinsäugern.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 13
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Die Preisträgerinnen der Posterpreise waren nicht alle vor Ort. Es freuten<br />
sich ihre Kolleginnen sowie Sabine Poppe von der Schlüterschen<br />
Fachmedien GmbH (ganz links) und die Jury (ganz rechts: PD Dr. Kerstin<br />
Müller, 2.v.r.: Dr. Iris Schwarze, 3.v.r.: PD Dr. Thomas Göbel).<br />
Die Preisträgerinnen der Vortragspreise mit Sponsorin und Jury (v.l.n.r):<br />
Renate Schneider-Sikler (Dechra), Dr. Iris Schwarze, Dr. Milena Thöle,<br />
Dr. Ulrike Schwittlick, PD Dr. Thomas Göbel, Dr. Jutta Hein.<br />
Über ihre Preise in der Kategorie „Fälle“<br />
freuten sich:<br />
1. Dr. Ulrike Althöhn, Hamburg (250,00<br />
Euro):<br />
Sarkom myogenen Ursprungs bei einem<br />
3-jährigen, männlich-kastrierten Meerschweinchen<br />
– ein Fallbericht<br />
2. Lara Sophie Müller, Ottersberg (Buchpreis:<br />
Gabrisch, Zwart: Krankheiten der<br />
Heimtiere):<br />
Pneumonie, Splenitis und Enzephalitis<br />
bei einem Kaninchen mit Streptococcus<br />
pneumoniae-Infektion<br />
3. Dr. Karin Harder, Posthausen (Abonnement<br />
„Kleintierpraxis“):<br />
Osteomyelitis mit retroperitonealer<br />
Abszessentwicklung bei einem 12 Monate<br />
alten Meerschweinchen mit Streptococcus<br />
pneumoniae Infektion<br />
Zum zweiten Mal fand die Session „Freie<br />
Vorträge“ statt, in der NachwuchswissenschaftlerInnen<br />
die Ergebnisse ihrer Studien<br />
vortrugen. Vier AutorInnen waren eingeladen<br />
worden. Die Dechra Veterinary<br />
Products Deutschland GmbH stiftete Preise<br />
für die besten beiden Vorträge. Ausgezeichnet<br />
wurden:<br />
1. Dr. Milena Thöle, Posthausen (200,00<br />
Euro):<br />
Appendizitis beim Kaninchen – Symptome,<br />
weiterführende Diagnostik und<br />
konservativer Therapieansatz anhand<br />
von 5 Fallbeispielen<br />
2. Dr. Ulrike Schwittlick, Bad Kissingen<br />
(150,00 Euro):<br />
„Nur“ kleine stachelige Katzen? Neoplasien<br />
bei 124 Afrikanischen Weißbauchigeln<br />
Neuer Vorstand<br />
Da coronabedingt unklar war, wie die Mitgliederversammlung<br />
und die Neuwahlen<br />
des Vorstandes der AG laufen würden, wurden<br />
die Vorstandssitze im Vorfeld ausgeschrieben.<br />
Zwölf Mitglieder der AG Kleinsäuger<br />
bewarben sich (vier aus dem noch<br />
bestehenden Vorstand). Acht von ihnen<br />
wurden über eine geheime Online-Wahl<br />
von den Mitgliedern gewählt. Diese acht<br />
Mitglieder wiederum wählten aus ihren<br />
Reihen Leitung und Sekretärin. Man entschied<br />
sich für eine Doppelspitze aus Dr.<br />
Milena Thöle und PD Dr. Kerstin Müller. Dr.<br />
Iris Schwarze wurde erneut als Schriftführerin<br />
und Führerin der Spezialistenliste gewählt.<br />
Der Beirat des neuen Vorstandes besteht<br />
aus Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne<br />
Eckert, Dr. Jutta Hein, Dr. Saskia Köstlinger<br />
und Dr. Diana Ruf.<br />
Wir freuen uns auf viele neue Ideen und<br />
Projekte mit diesem neuen Team und auf<br />
Fortsetzung der aktiven Erfolgsgeschichte<br />
der AG Kleinsäuger!<br />
Dr. Jutta Hein<br />
Leiterin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Kleinsäuger<br />
bis 3/<strong>2022</strong><br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Der Tagungsband mit den Abstracts aller<br />
Vorträge und Poster kann in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro<br />
für Verpackung und Versand bestellt werden<br />
(info@dvg.de).<br />
Informationen zur AG Kleinsäuger:<br />
q https://www.dvg-kleinsaeuger.de/<br />
•<br />
14<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
„Wir alle haben ihm viel zu verdanken“ – Ehrung von Prof. Dr. Michael Fehr<br />
Auf den 4. Thementagen Kleinsäuger in<br />
Augsburg vom 25. bis 27.03.<strong>2022</strong> ehrte Dr.<br />
Jutta Hein das Gründungsmitglied der AG<br />
Kleinsäuger und den langjährigen Direktor<br />
der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zierund<br />
Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule<br />
in Hannover, Prof. Dr. Michael Fehr,<br />
und dankte ihm für seinen Einsatz nicht<br />
nur für die Kleinsäuger.<br />
Die Tiere auf dem Bauernhof eines<br />
Freundes waren der Beginn einer lebenslang<br />
bestehenden Tierliebe, die Michael<br />
Fehr 1974 sein veterinärmedizinisches Studium<br />
an der Tierärztlichen Hochschule in<br />
Hannover beginnen ließ. 1979 folgte die<br />
Approbation, 1983 die Promotion und,<br />
nach einem kleinen Exkurs in die Großtierambulanz,<br />
mit der Anstellung in der Kleintierklinik<br />
der Tierärztlichen Hochschule<br />
(TiHo) Hannover 1985 der Fachtierarzt für<br />
Kleintiere. 1994 habilitierte er sich im Bereich<br />
Kleintierchirurgie und übernahm<br />
2007 als Direktor die Klinik für Heimtiere,<br />
Dr. Jutta Hein dankte Prof. Dr. Michael Fehr für<br />
sein Engagement über viele Jahrzehnte.<br />
Auch auf den 4. Thementagen Kleinsäuger hielt Prof. Fehr einen anschaulichen Vortrag. Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Reptilien, Zier- und Wildvögel. 2<strong>01</strong>1 bis 2<strong>01</strong>8<br />
leitete er zusätzlich noch als Direktor die<br />
Klinik für Kleintiere. Ende März 2021 verabschiedete<br />
er sich dann schweren Herzens<br />
in den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Sein Büro zuhause wurde zuvor aber<br />
noch etwas ausgebaut, denn so ganz abgeschlossen<br />
hat Herr Fehr noch nicht mit<br />
der Kleintier- und Kleinsäugermedizin. So<br />
sind noch längst nicht alle Arbeiten und<br />
Projekte abgeschlossen und auch der ein<br />
oder andere Klinikmitarbeiter und Tiermediziner<br />
braucht noch weiterhin seinen Rat.<br />
Auch wenn er in Prof. Dr. Micheal Pees bereits<br />
einen Nachfolger gefunden hat, vermissen<br />
seine Mitarbeiter ihn doch sehr.<br />
Denn „Papa Fehr“ war mit seiner Souveränität<br />
und seinem fachlichen Geschick immer<br />
ein Chef, zu dem man aufschauen<br />
konnte und der neben einer offenen Tür<br />
auch immer eine passende Antwort auf<br />
jede Frage hatte und seinen Mitarbeitern<br />
trotzdem Freiraum für die eigene Entwicklung<br />
ließ (Zitat aus dem TiHo-Anzeiger<br />
2/2021).<br />
Er hat die Kleinsäugermedizin bewegt!<br />
Keiner hat auch nur annährend so viel<br />
Doktoranden und Habilitanten betreut<br />
und Artikel und Buchbeiträge im Bereich<br />
Kleinsäuger publiziert. Welcher Kleinsäugertierarzt<br />
und welche Kleinsäugertierärztin<br />
hat nicht irgendwann im Laufe des Berufslebens<br />
in seiner Vorlesung oder in<br />
einem seiner unzähligen Vorträge und Seminare<br />
gesessen und immer wieder Neues<br />
über Kleinsäuger mitgenommen.<br />
So war er auch als Mitbegründer der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe Kleinsäuger dabei<br />
und leitete als Stellvertreter von 2<strong>01</strong>8<br />
bis <strong>2022</strong> zusammen mit mir die Gruppe<br />
und seit mehr als zehn Jahren die Untergruppe<br />
Kleinsäuger des Online-Fachforums<br />
Kleintiermedizin der Schlüterschen<br />
Fachmedien GmbH.<br />
Viele Gründe, um Danke zu sagen – für<br />
sein Engagement für die Kleinsäuger- und<br />
Exotenmedizin, sein stets offenes Ohr für<br />
uns alle und seine freundliche, hilfsbereite<br />
Art!<br />
Wir wünschen ihm noch viele glückliche,<br />
erfüllte und v. a. gesunde Jahre gemeinsam<br />
mit seiner Familie, in denen er<br />
nachholen kann, was an Hobbies und Reisen<br />
zu kurz gekommen ist.<br />
Dr. Jutta Hein<br />
Leiterin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Kleinsäuger bis<br />
3/<strong>2022</strong> •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 15
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Kleinsäuger-/Heimtierveranstaltungen<br />
9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag in Dortmund (09.–11.09.<strong>2022</strong>)<br />
• 10.09.<strong>2022</strong>: Fachprogramm Heimtiere<br />
• 11.09.<strong>2022</strong>: Seminar „Labordiagnostik bei Kleinsäugern“<br />
• siehe auch Seite 5 sowie: https://www.dvg-nrw-tieraerztetag.de/<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin + digital (13.–15.10.<strong>2022</strong>)<br />
• 13.10.<strong>2022</strong>: Seminar „Heimtiere“ vor Ort in Berlin<br />
• 14.10.<strong>2022</strong>: Vortragssession „Heimtiere / Reptilien – Chirurgie“ vor Ort und im Livestream<br />
• siehe auch Seite 6 sowie: https://www.dvg-vet-congress.de/<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Kölner Thementage: Die multimorbide Katze<br />
Erstmals seit der Pandemie fanden die<br />
Thementage Patient Katze am 23. und 24.<br />
April wieder in Präsenz im bewährten Maternushaus<br />
in Köln statt. Zusätzlich wurde<br />
das Vortragsprogramm für Tierärztinnen<br />
und Tierärzte live gestreamt, so dass<br />
auch die Online-Teilnahme möglich war.<br />
Dr. Angelika Drensler, Leiterin der AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> und Tagungsleiterin,<br />
freute sich, die TeilnehmerInnen<br />
zum Schwerpunktthema „Die multimorbide<br />
Katze“ zu begrüßen. Sie dankte den<br />
Referentinnen und Referenten, den Vorstandsmitgliedern<br />
der AG Katzenmedizin<br />
und den Sponsoren und Ausstellern für<br />
das Engagement und die Unterstützung.<br />
Auch der Präsident der DGK-<strong>DVG</strong>, Prof. Dr.<br />
Andreas Moritz, war vor Ort in Köln und<br />
sprach Grußworte. Insgesamt nahmen<br />
etwa 230 Tierärztinnen und Tierärzte teil,<br />
jeweils fast gleich viel in Präsenz sowie online,<br />
und über 50 Tiermedizinische Fachangestellte.<br />
Eröffnungsvortrag:<br />
Das One Health-Prinzip<br />
Den Einstieg in das Vortragsprogramm<br />
übernahm Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident<br />
der <strong>DVG</strong>, zum Thema „Das One<br />
Health-Prinzip – Welche Rolle spielen Tier-<br />
Die Kölner Thementage fanden im Maternushaus<br />
und parallel online statt.<br />
Dr. Angelika Drensler eröffnete die Tagung.<br />
Prof. Dr. Martin Kramer bei seinem Eröffnungsvortrag.<br />
16<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Das Maternushaus in Köln.<br />
Jessica Gräfenstein und Benjamin Rink vom <strong>DVG</strong>-Team nahmen die<br />
Registrierung der TeilnehmerInnen vor.<br />
Prof. Dr. Barbara Kohn sprach zu internistischen<br />
Herausforderungen der alten Katze.<br />
ärzte/innen im Bereich der Kleintiermedizin“.<br />
Er zeigte anhand zahlreicher Fotos die<br />
Wechselbeziehungen zwischen (Klein-)<br />
Tier und Mensch auf und ging auch auf Veterinary<br />
Public Health (VPH) als tragender<br />
Säule von One Health ein. VPH umfasst die<br />
tiermedizinischen Wissenschaften und<br />
alle Tätigkeiten, die direkt oder indirekt<br />
mit Tieren oder Erzeugnissen vom Tier in<br />
Verbindung stehen, soweit sie einen Beitrag<br />
zum Schutz oder zur Verbesserung<br />
des physischen, mentalen und sozialen<br />
Wohlbefindens des Menschen leisten. Zu<br />
VPH gehören u. a. die Lebensmittelsicherheit<br />
sowie die Prävention und Bekämpfung<br />
von Zoonosen und auch Fragen des<br />
Tierwohls. Im Kleintierbereich betreffe<br />
dies z. B. Animal Hoarding, Qualzucht,<br />
aber auch den Umgang mit Tierhaltern, die<br />
nicht zahlen können oder wollen, die mit<br />
der Haltung des Tieres überfordert sind<br />
oder bei denen es Hinweise auf Tierquälerei<br />
gibt. Prof. Kramer rief dazu auf, stets<br />
wissensbasiert zu handeln und schloss<br />
seine Präsentation mit den Worten: „Als<br />
Tierärztinnen und Tierärzte haben wir eine<br />
große Aufgabe vor uns!“<br />
Vortragsprogramm<br />
Das Schwerpunktthema „Die multimorbide<br />
Katze – was geht, wenn nichts mehr<br />
geht?“ zog sich als roter Faden durch die<br />
Vorträge und wurde u. a. aus internistischer,<br />
dermatologischer und onkologischer Sicht<br />
aufgegriffen. Die Vorträge waren durchwegs<br />
einprägsam und enthielten viele Tipps.<br />
Zu Fragen von Anästhesie und Analgesie<br />
der multimorbiden Katze sprach Prof.<br />
Paulo Steagall, Professor für Veterinäranästhesie<br />
und Schmerzmanagement in<br />
Montreal und Hongkong und Mitentwickler<br />
der Feline Grimace Scale, der live aus<br />
Hongkong zugeschaltet wurde. Er stellte<br />
viele Fallbeispiele vor und gestaltete seine<br />
Präsentation interaktiv, so dass die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer einbezogen<br />
wurden und Vorschläge zum weiteren Vorgehen<br />
machen konnten.<br />
Dr. Lorenz Schmid (Oberhaching) stellte<br />
zur geriatrischen Katze als Zahnpatient<br />
fest, dass das Lebensalter an sich keine<br />
Kontraindikation für eine Narkose darstelle,<br />
diese bei alten Tieren aber anspruchsvoller<br />
sei. Die Angst des Tierhalters vor<br />
dem vermeintlichen Narkoserisiko könne<br />
dazu führen, dass eine notwendige Zahnsanierung<br />
unterbleibe. Nach Abwägung<br />
des Gesundheitsstatus‘ eines geriatrischen<br />
Patienten habe eine lege artis durchgeführte<br />
Zahnsanierung jedoch eine sehr<br />
gute Prognose und sei im Sinne des Tierschutzes<br />
notwendig.<br />
Cordula Hecht (Planegg) erinnerte in<br />
ihrer Präsentation zur Katzenernährung<br />
daran, dass die Hauskatze von der Falbkatze,<br />
einem Wüstenbewohner, abstammt,<br />
worauf ihre Fähigkeit, den Urin zu konzen-<br />
Wurde aus Hongkong zugeschaltet: Prof. Paulo<br />
Steagall.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 17
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Es war wieder möglich, die Thementage in Präsenz durchzuführen.<br />
Dr. Heike Karpenstein-Klumpp bei ihrem Vortrag.<br />
trieren und ihr Verhalten, wenig zu trinken,<br />
abstammten. Entsprechend sei auch die<br />
Katzentoilette zu gestalten („Savannentoilette“);<br />
es solle keine Höhle angeboten und<br />
auch keine Duftstäbchen oder Urin-Destroyer<br />
eingesetzt werden.<br />
Auf die Bildgebung bei der geriatrischen<br />
Katze ging Dr. Heike Karpenstein-<br />
Klumpp (Baden-Baden) ein. Die Katze sei<br />
ideal für den Ultraschall, da ihr Abdomen<br />
weich sei, kein Gas enthalte und „man<br />
überall drankommt“. Nach einer Einführung<br />
ging die Referentin zusammen mit<br />
Dr. Jennifer von Luckner (Ahlen) auf das feline<br />
Asthma ein. Die Vorstellung von klinischen<br />
Fällen mit Befunden aus der internistischen<br />
Untersuchung in Kombination<br />
mit der Bildgebung war besonders anschaulich<br />
und praxisnah.<br />
Seminar/Masterclass<br />
Zwei Seminare, die ausschließlich vor Ort in<br />
Köln stattfanden, ergänzten das Vortragsprogramm.<br />
Im Seminar „Interaktive Fallbesprechungen<br />
– Maulhöhle“ wurde zunächst<br />
die systematische Beurteilung der Maulhöhle<br />
dargestellt. In den Fallbesprechungen<br />
ging es u. a. um die juvenile aggressive Gingivitis,<br />
die feline chronische Gingivostomatitis<br />
und die feline Zahnresorption.<br />
Die Masterclass „Wenn mir eigentlich<br />
die Hände gebunden sind – was trotzdem<br />
möglich ist“ befasste sich mit dem Vorgehen<br />
bei der diabetischen Katze, der anämischen<br />
Katze und der dyspnoischen Katze<br />
und zeigte Wege auf, diesen Patienten<br />
zu helfen, ohne sie durch Stress noch mehr<br />
zu gefährden.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Die Tiermedizinischen Fachangestellten<br />
konnten an einer Fortbildung u. a. zu den<br />
Themen „Gesundheitsvorsorge bei der alten<br />
Katze“, „Zahnnotfälle“, „Impfung“,<br />
„Ernährung“, „Laborparameter“ sowie<br />
Begehrter Treffpunkt in den Pausen: die Industrieausstellung.<br />
Der Vorstand der AG Katzenmedizin (v.l.n.r.): Dr. Angelika Drensler,<br />
Dr. Gabriele Rummel, Dr. Katja Beyer, Yvonne Lambach.<br />
18<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Dr. Drensler dankte Jana Otter (Mitte) und Tina Wolf, die die TFA-Tagung<br />
mitorganisiert und moderiert hatten.<br />
„Osteoarthrose“ teilnehmen. Mit einer Diskussionsrunde zur<br />
Katzenfreundlichen Praxis endete das Vortragsprogramm. Am<br />
darauffolgenden Tag fand ein Laborkurs für TFA statt. Beide Veranstaltungen<br />
wurden in Präsenz durchgeführt.<br />
Industrieausstellung<br />
Endlich konnte auch wieder eine Industrieausstellung vor Ort angeboten<br />
werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten<br />
rege die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern face to face ins<br />
Gespräch zu kommen und sich neue Produkte und Equipment<br />
vorstellen zu lassen.<br />
Veranstaltungen zur Katzenmedizin<br />
Versäumen Sie nicht die folgenden Veranstaltungen:<br />
• <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin + digital (13.-15.10.<strong>2022</strong>)<br />
13.10.<strong>2022</strong>: Seminar „Katzenmedizin“ vor Ort in Berlin<br />
siehe auch: https://www.dvg-vet-congress.de/<br />
• Kölner Thementage „Patient Katze“<br />
16.-17.09.2023 in Köln<br />
Den Tagungsband „Die multimorbide Katze“ können Sie für 15<br />
Euro zzgl. 3 Euro für Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellen (info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong> <br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 19
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Sechs Jahre AG Katzenmedizin in der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Foto: C. Wallner<br />
So lange ist das schon her! Tatsächlich<br />
wurde unsere Arbeitsgruppe im Sommer<br />
des Jahres 2<strong>01</strong>6 im Rahmen der ersten<br />
„Kölner Thementage: Patient Katze“ gegründet.<br />
Was ist in diesen sechs Jahren alles geschehen?<br />
Sechs Tagungen, die inzwischen<br />
heimlich den Namen „Kölner Katzentage“<br />
bekommen haben, selbst wenn sie in den<br />
beiden Pandemiejahren 2020 und 2021<br />
nicht in Köln, sondern virtuell stattfanden.<br />
Tagungen mit tollen deutschen sowie<br />
internationalen ReferentInnen, mit Seminaren<br />
und Masterclasses und mit parallelen<br />
TFA-Programmen.<br />
Doch das ist nicht alles: Die Arbeitsgruppe<br />
steht für die Vernetzung von katzenaffinen<br />
TierärztInnen, für die Fortbildung<br />
rund um die Katzenmedizin bei KollegInnen<br />
und TFA und für die Verbreitung<br />
der katzenfreundlichen Praxis. Diese Ziele<br />
wurden in den letzten Jahren mit der Veranstaltung<br />
von Blutdruckworkshops, Webinaren,<br />
Seminaren, Masterclasses und<br />
Vorträgen für Studierende sowie mit der<br />
Veröffentlichung unzähliger Fachartikel<br />
zum Thema Katzenkrankheiten und katzenfreundliche<br />
Praxis verfolgt.<br />
Über Facebook und eine Homepage:<br />
www.katzenmedizin.info, beide sehr gut<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>) besucht, werden KatzenfreundInnen –<br />
TierärztInnen, TFA und KatzenbesitzerInnen<br />
– über viele Themen und Termine informiert.<br />
Weitere aktuelle Informationen<br />
werden durch zwei Newsletter (einer für<br />
TÄ, einer für TFA) gestreut.<br />
Inzwischen zählen wir 120 Mitglieder<br />
zu unserer Gruppe und es werden stetig<br />
mehr.<br />
In diesem Jahr werden wir einen neuen<br />
Vorstand wählen und freuen uns darauf,<br />
neue Gesichter in diesem Kreis begrüßen<br />
zu dürfen. Es gibt immer viel zu tun.<br />
Hier kann sich jede/r mit seinen spezifischen<br />
Interessen und Fähigkeiten einbringen.<br />
Die eine schreibt gerne, der andere ist<br />
ein Organisationstalent, die nächste recherchiert<br />
am liebsten und wieder jemand<br />
ist der perfekte Networker. Wir brauchen<br />
alle, um die AG Katzenmedizin voran und<br />
erfolgreich durch die nächsten Jahre zu<br />
steuern.<br />
Deshalb mein Aufruf an alle, die Katzen<br />
lieben: Macht mit, kommt in die AG<br />
Katzenmedizin und engagiert Euch für<br />
mehr Katzenwohl in Deutschland.<br />
Bei Interesse schreibt eine Mail an<br />
a.drensler@t-online.de.<br />
Wir freuen uns auf Euch!<br />
Dr. Angelika Drensler<br />
Leiterin der AG Katzenmedizin<br />
•<br />
Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />
postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />
der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />
20<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
26_ACG_08_2205_07 PC-EC_Anz_<strong>DVG</strong>_210x135_RZ.indd 1 20.05.22 10:10<br />
110375.indd 1 23.05.<strong>2022</strong> 11:04:07<br />
9.- 11.<br />
September<br />
<strong>2022</strong><br />
9. Nordrhein-Westfälischer<br />
Tierärztetag<br />
Dortmund<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-nrw-tieraerztetag.de<br />
Fachliche Mit-Koordinatoren: Tierärztekammern Westfalen-Lippe & Nordrhein
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Erfurter Thementage „Harntrakt bei Hund und Katze“<br />
Das Vortragsprogramm fand im Kaisersaal, dem Herzstück des gleichnamigen Tagungszentrums,<br />
statt.<br />
Vom 13. bis 15. Mai fanden die Erfurter<br />
Thementage in Thüringens Hauptstadt als<br />
Präsenztagung statt. Tagungsleiter Dr.<br />
Ingmar Kiefer (Leipzig) freute sich, dass die<br />
Thementage nach einem Jahr pandemie-<br />
bedingter Pause (2020) und einer Online-<br />
Veranstaltung (2021) wieder vor Ort stattfinden<br />
konnten. Prof. Dr. Martin Kramer<br />
(Gießen), Präsident der <strong>DVG</strong>, eröffnete die<br />
Veranstaltung und begrüßte die etwa 120<br />
Teilnehmenden. Auch Prof. Dr. Andreas<br />
Moritz, der Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>),<br />
sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.<br />
Dr. Kiefer dankte seinem an der Organisation<br />
beteiligten Team, den Referentinnen<br />
und Referenten sowie den Teilnehmenden<br />
und der <strong>DVG</strong> Service GmbH. Auch den<br />
Sponsoren und Ausstellern sprach er seinen<br />
Dank für die Unterstützung aus.<br />
Vortragsprogramm<br />
Ort des Geschehens war das traditionsreiche<br />
Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal,<br />
das sich als sehr angenehme Tagungsstätte<br />
in historischem Ambiente mit<br />
großzügigem Raumangebot und fußläufig<br />
zur Altstadt erwies. Das Thema „Harntrakt<br />
bei Hund und Katze – von allen Seiten betrachtet“<br />
wurde im Vortragsprogramm<br />
nicht nur praxisnah und kurzweilig dargestellt,<br />
sondern tatsächlich wörtlich genommen.<br />
Nach einem Übersichtsvortrag<br />
über die Entwicklungen in Diagnostik und<br />
Therapie von Erkrankungen des Harntraktes<br />
ging es um die Physiologie der Niere<br />
und um deren hormonelle Steuerung, ehe<br />
die Diagnostik (u. a. Bildgebung und Harn-<br />
Tagungsleiter Dr. Ingmar Kiefer mit Dr. Claudia<br />
Köhler, die zum Organisationsteam gehörte.<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz sprach Grußworte per Video-Zuschaltung.<br />
22<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Die Möglichkeiten einer Ernährungsumstellung erläuterte Prof. Dr. Ingrid<br />
Vervuert.<br />
Willkommener Treffpunkt zum Austausch und zur Information: die<br />
Industrieausstellung.<br />
untersuchung) sowie häufige akute und<br />
chronische als auch exotische Erkrankungen<br />
von Harnblase und Harnröhre im Mittelpunkt<br />
standen. Auch therapeutische<br />
und prophylaktische Ansätze durch die<br />
Umstellung der Ernährung wurden angesprochen,<br />
ebenso wie typische Fehler in<br />
Diagnostik und Therapie, die Anästhesie<br />
beim nierenkranken Patienten und die<br />
Möglichkeiten der urologischen Chirurgie.<br />
Einige Präsentationen befassten sich mit<br />
konkreten Problemen, z. B. mit der Inkontinenz<br />
bei Hund und Katze. Schließlich<br />
wurden auch typische Pathologien des<br />
Harntraktes dargestellt.<br />
Seminare<br />
Die Teilnehmenden konnten am ersten Tag<br />
der Veranstaltung unter drei parallelen Seminaren<br />
wählen. Neben dem Seminar zur<br />
Röntgenaktualisierung boten die beiden<br />
weiteren Workshops einen vertieften Einblick<br />
in das Leitthema. So ging es im Ultraschall-Seminar<br />
um die sonographische<br />
Darstellung des Harntraktes während sich<br />
das Chirurgie-Seminar interaktiv mit den<br />
praxisrelevanten chirurgischen Erkrankungen<br />
des Urogenitaltraktes befasste.<br />
Industrieausstellung<br />
Nur auf Präsenztagungen gibt es die Möglichkeit,<br />
interessante und innovative Produkte,<br />
Dienstleistungen sowie Equipment<br />
anzuschauen und sich vorführen zu lassen.<br />
Zudem ist die Ausstellung immer ein<br />
beliebter Treffpunkt zum Austausch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen. Davon machten<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
rege Gebrauch.<br />
Die nächsten Erfurter Thementage<br />
werden voraussichtlich im kommenden<br />
Jahr wieder im Kaisersaal stattfinden. Termin<br />
und Thema erfahren Sie rechtzeitig.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge kann in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung<br />
und Versand bestellt werden<br />
(info@dvg.de, Fax 0641 98444625).<br />
Die Krämerbrücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Erfurts – und immer eine Reise wert.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 23
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Lasermedizin –<br />
8. Tagung vom 18. bis 20.11.<strong>2022</strong> in Augsburg<br />
Trotz aller Pandemie-bedingten Widrigkeiten<br />
konnten wir im letzten Jahr einen erfolgreichen<br />
Online-Kongress organisieren<br />
und auch für zahlreiche Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer durchführen. Ganztägig<br />
wurden kurzweilige Vorträge über die Low-<br />
Level-Lasertherapie, und über die Laseranwendung<br />
in der Augen- und Zahnheilkunde<br />
von internationalen und nationalen<br />
Referentinnen und Referenten präsentiert.<br />
In der sich anschließenden Mitgliederversammlung<br />
wurde Herr Jakub Kaczmarek<br />
als neuer zweiter Vorsitzender gewählt.<br />
Frau Dr. Ursula Mayer wechselte auf den<br />
Posten der ersten Vorsitzenden und Dr. Jochen<br />
Krüger auf den des Pastpräsidenten.<br />
Für dieses Jahr möchte sich die AG Lasermedizin<br />
wieder, soweit es uns die Pandemielage<br />
erlaubt, vom 18. bis 20.11.<strong>2022</strong><br />
zum achten Mal zu ihrem jährlichen Kongress<br />
in Form einer Präsenzveranstaltung<br />
in Augsburg treffen.<br />
Wir freuen uns, dass der Kongress erneut<br />
in den großzügigen Räumlichkeiten<br />
der Anicura Klinik in Augsburg stattfinden<br />
kann.<br />
Wir möchten, wie sonst alle zwei Jahre,<br />
im Rahmen der Tagung wieder die Mög-<br />
lichkeit anbieten, den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Laserschein zu erwerben. Für<br />
Interessenten am Laserschein beginnt der<br />
Kongress bereits am Freitagnachmittag<br />
mit den Vorlesungen zum theoretischen<br />
Teil der Laserscheinausbildung. Am Samstag<br />
werden im Hauptteil der Tagung interessante<br />
und abwechslungsreiche Vorträge<br />
präsentiert. Im Anschluss an die Vorträge<br />
findet samstags der Test für den<br />
Laserschein statt. Danach treffen sich alle<br />
Mitglieder der AG Lasermedizin zur jährlichen<br />
Mitgliederversammlung. Der Samstag<br />
kann hoffentlich abschließend mit<br />
einem Gesellschaftsabend in den gemütlichen<br />
Räumen der Riegele Brauerei in<br />
Augsburg ausklingen.<br />
Am Sonntagmorgen treffen sich alle<br />
Interessierten erneut in der Anicura Klinik<br />
zu praktischen Übungen. Hier können die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst<br />
die praktische Anwendung von Diodenund<br />
auch CO 2 -Lasern unter Anleitung ausprobieren.<br />
Diese Möglichkeit der vergleichenden<br />
praktischen Anwendung verschiedener Lasertechniken<br />
wird sonst von keinem Veranstalter<br />
angeboten!<br />
Wir laden alle Interessierten zu unserem<br />
Treffen in Augsburg ein, und freuen<br />
uns bereits jetzt auf eine rege Teilnahme!<br />
Haben Sie Fragen speziell zum Thema<br />
Laseranwendung in der Tiermedizin?<br />
Wir würden uns über Ihre Anregungen<br />
und Vortragsbeiträge zu unserem Kongress<br />
innerhalb der nächsten Wochen<br />
freuen.<br />
Wir haben für alle Vorschläge ein offenes<br />
Ohr, denn es soll ja ein Kongress für<br />
und mit allen Interessierten an der Lasermedizin<br />
werden.<br />
Das vollständige Programm unserer<br />
Tagung wird schnellstmöglich fertiggestellt<br />
und dann über die <strong>DVG</strong> einsehbar<br />
sein.<br />
Dr. Ursula Mayer<br />
1. Vorsitzende der AG Lasermedizin<br />
info@haut-tier-arzt.de<br />
TA Jakub Kaczmarek<br />
2. Vorsitzender der AG Lasermedizin<br />
vet.kaczmarek@gmail.de<br />
•<br />
Tipp: Neuer Webauftritt von Thieme<br />
Unter Tiermedizin – Thieme Vet bietet<br />
Thieme ab sofort ein kostenloses Online-<br />
Angebot für Veterinärmedizinerinnen und<br />
-mediziner sowie Tiermedizinische Fachangestellte<br />
(TFA) an. Auf der Website finden<br />
beide Berufsgruppen tagesaktuelle<br />
Nachrichten, Fachbeiträge aus Praxis und<br />
Forschung, Personalia, Interviews und vieles<br />
mehr.<br />
q https://vet.thieme.de/<br />
24<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Ausblick auf Veranstaltungen im kommenden Jahr<br />
Auch im nächsten Jahr finden spannende Veranstaltungen zur Kleintiermedizin statt.<br />
Merken Sie sich diese Termine schon vor:<br />
Dresdner Thementage<br />
• 13. bis 15.<strong>01</strong>.2023<br />
• in Dresden<br />
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung<br />
• wiss. Tagungsleiter: Dr. Ingo Pfeil<br />
• Thema: Neurologie mit Schwerpunkt Wirbelsäule<br />
7. Tierärztetag der Tierärztekammer Schleswig-Holstein<br />
• 18.02.<strong>2022</strong><br />
• in Schleswig<br />
• Vortragsprogramm Klein- und Heimtiere, Pferde, Rinder,<br />
Schweine, öffentliches Veterinärwesen und TFA<br />
• wiss. Tagungsleiter Kleintiere: Dr. Friedrich Röcken<br />
Ein prickelndes<br />
Beispiel für einen<br />
gesunden Darm:<br />
Ecobiol® Fizz<br />
Futterwechsel, Impfungen, redu zierte Futteraufnahme<br />
– Ihr Tier steht vor ständigen Herausforderungen.<br />
Gut zu wissen, dass Ecobiol®<br />
Fizz einen schnellen und einfachen Weg bietet,<br />
die Darmflora natürlich zu unterstützen.<br />
Die lösliche probiotische Tablette verteilt die<br />
Sporen homogen in Wassertanks und Vorratslösungen<br />
für Dosierungshilfen, ohne dabei<br />
Biofilm zu bilden oder Wasser leitungen zu<br />
verstopfen. Lassen Sie die Darmflora Ihrer<br />
Tiere aufbrausen – und Ihre Gewinne werden<br />
sprudeln.<br />
animal-nutrition@evonik.com<br />
www.evonik.com/ecobiolfizz<br />
Kölner Thementage Patient Katze<br />
• 16. bis 17.09.2023<br />
• in Köln<br />
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA, Industrieausstellung<br />
• wiss. Tagungsleiterin: Dr. Angelika Drensler<br />
69. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong> im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
• 23. bis 25.11.2023<br />
• in Berlin<br />
• Vortragsprogramm, Seminare, TFA Industrieausstellung<br />
• Kongresspräsidium: Dr. Martina van Suntum, Dr. Arnulf<br />
Klasen, Dr. Jan Klasen, Linus Klasen<br />
Bestimmte Aussagen gelten möglicherweise nicht in allen geografischen Regionen<br />
und können aufgrund regionaler oder nationaler Anforderungen abweichen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 25
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />
30. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe InnLab<br />
begrüßen. Sie warfen einen Blick zurück<br />
auf die Anfänge der Fachgruppe, die in diesem<br />
Jahr bereits zum 30. Mal ihre Tagung<br />
durchführte.<br />
Tagungsleiterin Prof. Dr. Barbara Kohn, Fachgruppenleiter Prof. Dr. Johannes Hirschberger (kleines Foto<br />
oben) und Prof. Dr. Andreas Moritz (kleines Foto unten), langjähriger Leiter der Fachgruppe.<br />
Vom 28. bis 29. Januar fand die Jahrestagung<br />
der Fachgruppe „Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ der<br />
<strong>DVG</strong> online statt. Tagungsleiterin Prof. Dr.<br />
Barbara Kohn (Berlin), der Leiter der Fachgruppe<br />
Prof. Dr. Johannes Hirschberger<br />
(München) und Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
(Gießen), der die Fachgruppe von 2002 bis<br />
2<strong>01</strong>9 geleitet hatte, freuten sich, die etwa<br />
170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu<br />
Dr. Esther Haßdenteufel (Foto oben) erhielt den 2. Vortragspreis für ihre Präsentation zur Thrombolyse<br />
der felinen arteriellen Thrombembolie mit Reteplase. Foto unten: Tagungsleiterin Prof. Dr. Romy<br />
Heilmann.<br />
Von der Gründung bis heute<br />
Die Fachgruppe wurde 1979 zunächst<br />
unter der Bezeichnung „Klinische Laboratoriumsdiagnostik“<br />
unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Wilfried Kraft (München) gegründet<br />
und 1987 mit der Fachgruppe „Innere<br />
Medizin“ zusammengelegt. Die<br />
neue Fachgruppe erhielt den Namen „Innere<br />
Medizin und klinische Labordiagnostik<br />
(InnLab)“. Die erste InnLab-Tagung<br />
fand bereits im darauffolgenden Jahr in<br />
München statt. Über die Jahre hat sich<br />
die Tagung zu einem Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen<br />
entwickelt,<br />
die ausdrücklich gebeten werden, Abstracts<br />
einzureichen. Auf jeder Tagung<br />
werden die drei besten Vorträge und Poster<br />
mit Preisen ausgezeichnet. Prof. Kraft<br />
leitete die Fachgruppe bis 2002, ihm folgte<br />
Prof. Moritz, der 2<strong>01</strong>9 nicht mehr für<br />
den Posten des Fachgruppenleiters zur<br />
Verfügung stand. Seitdem ist Prof. Hirschberger<br />
Fachgruppenleiter. Auf der InnLab-<br />
Tagung 2<strong>01</strong>9 wurde Prof. Kraft zum Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt.<br />
30. Jahrestagung<br />
Das vielfältige und spannende Programm<br />
umfasste 36 Vorträge und 15 Poster. Die<br />
Poster wurden ebenfalls in kurzen Präsentationen<br />
vorgestellt. Den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern wurden aktuelle Forschungsergebnisse<br />
aus Neurologie,<br />
Kardiologie, Gastroenterologie, Urologie,<br />
Endokrinologie, Dermatologie, Onkologie,<br />
Labor- und Infektionsmedizin insbesondere<br />
bei Hunden, Katzen und Pferden,<br />
aber auch bei Rindern und Reptilien präsentiert.<br />
26<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Die Tagung fand bereits zum 30. Mal statt.<br />
Nachdem die Tagung 2021 erstmals<br />
online durchgeführt worden war, hatte<br />
sich das Organisationsteam aufgrund der<br />
noch nicht überwundenen Pandemie erneut<br />
für das Onlineformat entschieden.<br />
Inzwischen sind sowohl Veranstalter als<br />
auch ReferentInnen und Teilnehmende damit<br />
vertraut, so dass die Tagung reibungslos<br />
ablief und auch angeregte Diskussionen<br />
stattfanden.<br />
Ausgezeichnete Vorträge<br />
und Poster<br />
Das Publikum hatte nach jeder Präsentation<br />
die Möglichkeit, online eine Bewertung<br />
abzugeben. Bei den Vorträgen erhielten<br />
zwei Präsentationen genau die gleiche<br />
Punktzahl, so dass der zweite Preis zweimal<br />
vergeben wurde.<br />
Vortragspreisträgerinnen<br />
• 1. Preis: 500 EUR und ein Ein-Jahres-Abo<br />
der „Tierärztlichen Praxis“<br />
Katharina Zwicklbauer (München):<br />
Entwicklung der Viruslast in Blut, Erguss<br />
und Kot sowie der Antikörper bei<br />
Katzen mit feliner infektiöser Peritonitis<br />
während Therapie mit einem antiviralen<br />
Medikament<br />
• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen<br />
Praxis“<br />
Dr. Esther Haßdenteufel (Gießen):<br />
Die Thrombolyse der felinen arteriellen<br />
Thrombembolie mit Reteplase<br />
• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der „Tierärztlichen<br />
Praxis“<br />
Daniela Krentz (München):<br />
Das Ende einer bisher tödlichen Krankheit?<br />
Therapie von Katzen mit infektiöser<br />
Peritonitis mit einem oralen antiviralen<br />
Medikament<br />
Posterpreisträgerinnen<br />
• 1. Preis: 500 EUR<br />
Teresa Schmidt (Hannover):<br />
Urinanalyse von Neurotransmitter-<br />
Mustern bei kaniner Epilepsie<br />
• 2. Preis: Ein-Jahres-Abo der<br />
„Kleintierpraxis“<br />
Lea Henze (Hannover):<br />
Effizienz von Ondansetron bei Hunden<br />
mit vestibulärer Nausea in einer doppelt<br />
verblindeten Studie<br />
• 3. Preis: Ein-Jahres-Abo der<br />
„Kleintierpraxis“<br />
Sina Strey (Hannover:)<br />
Autoimmune polyendokrine Syndrome<br />
beim Hund – 3 Fallbeispiele<br />
Die Preise für die Vorträge wurden vom<br />
Georg Thieme Verlag gestiftet. Die Fachgruppe<br />
InnLab stiftete den 1. Posterpreis<br />
und die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />
die Abonnements für den 2. sowie 3. Posterpreis.<br />
Mitgliederversammlung<br />
und Wahl<br />
Im Anschluss an die Tagung führte die<br />
Fachgruppe ihre Mitgliederversammlung<br />
durch, bei der auch die Wahl zur Fachgruppenleitung<br />
auf der Tagesordnung stand.<br />
Prof. Hirschberger hatte schon angekündigt,<br />
sich nicht mehr zur Wahl zu stellen.<br />
Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann<br />
(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde.<br />
Stellvertreter sind Prof. Moritz und Prof. Dr.<br />
Stephan Neumann (Göttingen).<br />
Die nächste <strong>DVG</strong>-Tagung Innere Medizin<br />
und klinische Labordiagnostik wird am<br />
3. und 4. Februar 2023 unter der Leitung von<br />
Prof. Neumann in Göttingen stattfinden,<br />
sofern Präsenztagungen dann wieder möglich<br />
sind.<br />
Abschließend dankten Prof. Kohn und<br />
Prof. Hirschberger den ReferentInnen, den<br />
Teilnehmenden und den Sponsoren für die<br />
Unterstützung der Tagung. Ein großer<br />
Dank ging auch an das Team der <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH, insbesondere an Katharina Kleber<br />
und Benjamin Rink, die die technische<br />
Betreuung übernommen hatten und sowohl<br />
vor als auch während der Tagung immer<br />
mit Rat und Tat zur Seite gestanden<br />
hatten.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 27
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
Erfolgreicher Abschluss: Assistenz in der Zahnheilkunde (zert. DGT)<br />
Der erste Jahrgang der DGT-Weiterbildungsreihe<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte<br />
zur Erlangung der Zusatzqualifikation<br />
„Assistenz in der Zahnheilkunde (zert.<br />
DGT)“ ist am 19. März <strong>2022</strong> in Berlin erfolgreich<br />
zu Ende gegangen.<br />
17 Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
haben mit einem strahlenden Lächeln<br />
ihre Urkunden entgegengenommen.<br />
Siebenmal wurde die Note 1 und zehnmal<br />
die Note 2 vergeben – ein überaus erfreuliches<br />
Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch<br />
allen Absolventinnen und Absolventen,<br />
die sich der Herausforderung gestellt und<br />
höchst motiviert viel Zeit und Mühe in ihre<br />
Weiterbildung auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde<br />
investiert haben.<br />
Die Weiterbildungsreihe ist bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung<br />
von Fort- und Weiterbildungsstunden für<br />
TFA mit 108 Fortbildungsstunden nach<br />
§ 5 Abs. 1 und 2 des Gehaltstarifvertrages<br />
anerkannt. Absolventen führen die anerkannte<br />
Zusatzqualifikation „Tiermedizinische/r<br />
Fachangestellte/r in der Zahnheilkunde<br />
(zert. DGT)“. Mit der Etablierung<br />
dieser Zusatzqualifikation setzt die<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT) als Fachgruppe der <strong>DVG</strong><br />
wichtige Impulse für die Weiterbildung<br />
von Tiermedizinischen Fachangestellten.<br />
Die Absolventinnen und Absolventen<br />
werden in ihren Heimatpraxen und -kliniken<br />
mit ihrem neu erworbenen und<br />
vertieften Wissen einen immens wichtigen<br />
Beitrag leisten, Tierhalter über die<br />
Bedeutung von Zahn-, Oral- und Kiefererkrankungen<br />
aufzuklären, die Zahnund<br />
Mundgesundheit von Tieren zu verbessern,<br />
und wissenschaftlich etablierte<br />
Angespanntes Arbeiten im Prüfungsraum<br />
Standards in der tierzahnärztlichen Versorgung<br />
umzusetzen.<br />
Ganz herzlichen Dank allen, die an diesem<br />
Pilotprojekt mitgewirkt haben: dem<br />
Weiterbildungsleiter und DGT-Vizepräsidenten<br />
Dr. Florian Buck, den tierärztlichen<br />
Referentinnen und Referenten Sophie Döring,<br />
Dr. Christine Lendl, Dr. Korbinian Pieper,<br />
Dr. Jan Schreyer, Dr. Manfred Schumacher,<br />
Dr. Martina van Suntum und Dr.<br />
Cath rin Zehetmeier, den Sponsoren, Sven<br />
Suhling von Webinar Bayern, Cornelia<br />
Schröttenhammer von CSM Congress &<br />
Seminar Management und den zahlreichen<br />
helfenden Händen im Hintergrund!<br />
Der erste Jahrgang der DGT-TFA-Weiterbildungsreihe<br />
Dr. Katja Riedel, Augsburg<br />
DGT-<strong>DVG</strong><br />
Fotos: DGT-<strong>DVG</strong><br />
•<br />
28<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
References:<br />
1 Merola I, Mills DS. Systematic review of the behavioural assessment of pain in cats. J Feline Med Surg. 2<strong>01</strong>6 Feb;18(2):60-76. doi: 10.1177/1098612X15578725. Epub 2<strong>01</strong>5 May 13. PMID: 25972247.<br />
2 Bell A, Helm J, Reid J. Veterinarians' attitudes to chronic pain in dogs. Vet Rec. 2<strong>01</strong>4 Nov 1;175(17):428. doi: 10.1136/vr.102352. Epub 2<strong>01</strong>4 Jul 15. PMID: 25028465.<br />
3 Niemiec B, Gawor J, Nemec A, Clarke D, McLeod K, Tutt C, Gioso M, Steagall PV, Chandler M, Morgenegg G, Jouppi R. World Small Animal Veterinary Association Global Dental Guidelines. J Small Anim Pract. 2020<br />
Jul;61(7):E36-E161. doi: 10.1111/jsap.13132. PMID: 32715504.<br />
4 Rusbridge C, Heath S, Gunn-Moore DA, Knowler SP, Johnston N, McFadyen AK. Feline orofacial pain syndrome (FOPS): a retrospective study of 113 cases. J Feline Med Surg. 2<strong>01</strong>0 Jun;12(6):498-508. doi:<br />
10.1<strong>01</strong>6/j.jfms.2<strong>01</strong>0.03.005. Epub 2<strong>01</strong>0 May 6. PMID: 20451434; PMCID: PMC7128958.<br />
5 Harvey CE. Management of periodontal disease: understanding the options. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2005 Jul;35(4):819-36, vi. doi: 10.1<strong>01</strong>6/j.cvsm.2005.03.002. PMID: 15979515.<br />
6 Mathews K, Kronen PW, Lascelles D, Nolan A, Robertson S, Steagall PV, Wright B, Yamashita K. Guidelines for recognition, assessment and treatment of pain: WSAVA Global Pain Council members and co-authors of this<br />
document: J Small Anim Pract. 2<strong>01</strong>4 Jun;55(6):E10-68. doi: 10.1111/jsap.12200. Epub 2<strong>01</strong>4 May 20. PMID: 24841489.<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Surgical consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
(preferably 3 dimensional)<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Periodontal surgery<br />
• Dental extractions<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Oral fracture repair<br />
• Soft tissue damage<br />
management<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Interceptive extractions<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Surgical/oncologic<br />
consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Biopsy<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Endodontic treatment<br />
• Conservative treatment<br />
(bonding, restorations)<br />
• Dental extractions<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Oncologic surgery: mass<br />
excision<br />
• Adjuvant therapy<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Gingivoplasty gingivectomy<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
Lund EM, Armstrong PJ, Kirk CA, Kolar LM, Klausner JS. Health status and population characteristics of dogs and cats examined at private veterinary practices in the United States. J Am Vet Med Assoc. 1999 May 1;214(9):1336-41. PMID: 10319174.<br />
Marshall MD, Wallis CV, Milella L, Colyer A, Tweedie AD, Harris S. A longitudinal assessment of periodontal disease in 52 Miniature Schnauzers. BMC Vet Res. 2<strong>01</strong>4 Sep 1;10:166. doi: 10.1186/1746-6148-10-166. PMID: 25179569;<br />
PMCID: PMC4236762.<br />
Niemiec BA. Oral pathology. Top Companion Anim Med. 2008 May;23(2):59-71. doi: 10.1053/j.tcam.2008.02.002. PMID: 18482706.<br />
Niemiec BA: Small Animal Dental, Oral & Maxillofacial Disease. Manson Publishing Ltd., London; 2<strong>01</strong>1.<br />
Peralta S, Verstraete FJ, Kass PH. Radiographic evaluation of the types of tooth resorption in dogs. Am J Vet Res. 2<strong>01</strong>0 Jul;71(7):784-93. doi: 10.2460/ajvr.71.7.784. PMID: 20594081.<br />
Roux, P., Howard, J. (2<strong>01</strong>0) The evaluation of dentition and occlusion in dogs. European Journal of Companion Animal Practice. 20(3):241-51.<br />
Soukup JW, Hetzel S, Paul A. Classification and Epidemiology of Traumatic Dentoalveolar Injuries in Dogs and Cats: 959 Injuries in 660 Patient Visits (2004-2<strong>01</strong>2). J Vet Dent. 2<strong>01</strong>5 Spring;32(1):6-14. doi: 10.1177/08987564150320<strong>01</strong><strong>01</strong>. PMID: 26197685.<br />
Wiggs RB, Lobprise HB: Periodontology, in Veterinary Dentistry, Principals and Practice: Philadelphia, PA, Lippincott – Raven. 1997: pp 186-231<br />
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veterinary practices in the United States. J Am Vet Med Assoc. 1999 May 1;214(9):1336-41. PMID: 10319174.<br />
2 Niemiec BA. Oral pathology. Top Companion Anim Med. 2008 May;23(2):59-71. doi: 10.1053/j.tcam.2008.02.002. PMID: 18482706.<br />
3 Niemiec, B. A. (2<strong>01</strong>3b) Local and Regionl Consequences of Periodontal Disease. in: Veterinary Periodontology Ed B. A. Niemiec. Wiley Blackwell, Ames. pp 69-80.<br />
4 DeBowes LJ, Mosier D, Logan E, Harvey CE, Lowry S, Richardson DC. Association of periodontal disease and histologic lesions in multiple organs<br />
from 45 dogs. J Vet Dent. 1996 Jun;13(2):57-60. PMID: 9520780.<br />
5 Pavlica Z, Petelin M, Juntes P, Erzen D, Crossley DA, Skaleric U. Periodontal disease burden and pathological changes<br />
in organs of dogs. J Vet Dent. 2008 Jun;25(2):97-105. doi: 10.1177/089875640802500210. PMID: 18751659.<br />
6 Finch, N. C., Syme, H. M., Elliott, J. (2<strong>01</strong>6) Risk Factors for Development of Chronic Kidney Disease in Cats. Journal of Veterinary Internal Medicine 30, 602-610.<br />
7 Niemiec BA, et al. (2020), World Small Animal Veterinary Association Global Dental Guidelines. J Small Anim Pract, 61: E36-E161. doi:10.1111/jsap.13132<br />
8 O'Neill, D. G., Elliott, J., Church, D. B., et al. (2<strong>01</strong>3) Chronic kidney disease in dogs in UK veterinary practices: prevalence, risk factors, and survival.<br />
Journal of Veterinary Internal Medicine 27, 814-821.<br />
9 Boutoille F, et al: Echocardiographic alterations and periodontal disease in dogs: A clinical study [abstract]. Proc ECVD:63–65, 2006.<br />
10 Glickman, L. T., Glickman, N. W., Moore, G. E., et al. (2009) Evaluation of the risk of endocarditis and other cardiovascular events<br />
on the basis of the severity of periodontal disease in dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association 234, 486-494.<br />
11 Rawlinson, J. E., Goldstein, R. E., Reiter, A. M., et al. (2<strong>01</strong>1) Association of periodontal disease with systemic health indices in dogs and<br />
the systemic response to treatment of periodontal disease. Journal of the American Veterinary Medical Association 238, 6<strong>01</strong>-609.<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Orthodontic consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Dental consultation<br />
• Clinical and radiographic<br />
assessment under general<br />
anaesthesia<br />
• Dental extractions<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Interceptive orthodontics<br />
• Preventive treatment<br />
• Corrective treatment<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
• Selective or total extractions<br />
• Medical treatemnt<br />
• Establishment of oral<br />
hygiene and follow up<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FEDERATION OF EUROPEAN COMPANION ANIMAL<br />
VETERINARY ASSOCIATIONS (FECAVA)<br />
Dental Factsheets –<br />
neues FECAVA-Projekt<br />
TOP 10 ORAL PATHOLOGIES<br />
IN CATS AND DOGS<br />
Key points<br />
1. Dental, oral, and 2. A complete oral exam should be performed 3.<br />
Oral disease is a tremendously<br />
maxillofacial diseases<br />
during every patient exam.<br />
underdiagnosed and undertreated<br />
are the most common clinical problems Every patient, every time.<br />
disease process worldwide.<br />
in small animal veterinary practices.<br />
Most common canine oral pathologies<br />
Most common feline oral pathologies<br />
Die FECAVA (Federation of European Companion Animal Veterinary<br />
Associations) bietet sogenannte Dental Factsheets<br />
– Informationsblätter für die Öffentlichkeit – an, um das Bewusstsein<br />
für die Bedeutung der oralen Gesundheit bei Hunden<br />
und Katzen zu schärfen. Die Factsheets wurden von Jerzy<br />
Gawor, MRCVS, DVM, PhD und Brook A. Niemiec, DVM,<br />
mit der Unterstützung von Partnern aus der Industrie (Virbac<br />
und iM3) erstellt.<br />
1. Periodontal diseases<br />
2. Persistent deciduous teeth<br />
3. Fractured teeth<br />
4. Malocclusions<br />
5. Oral masses<br />
Periodontal<br />
diseases<br />
• Initiated by plaque,<br />
the oral bacteria covering<br />
the tooth’s surface.<br />
• Affects most dogs<br />
and cats of any age,<br />
breed or size.<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Oral trauma<br />
• Patients may have<br />
facial swelling or distortion,<br />
oral bleeding, salivation,<br />
or abnormal closure<br />
of the mouth.<br />
• Some patients may<br />
have minimal to no<br />
clinical signs.<br />
1. Periodontal diseases<br />
2. Juvenile gingivitis<br />
3. Tooth resorption<br />
4. Caudal stomatitis<br />
5. Oral trauma<br />
Fractured<br />
Tooth<br />
teeth<br />
resorption<br />
• Found in 49.6% of<br />
• Loss of dental hard<br />
companion animals.<br />
tissues is common in<br />
domestic cats and dogs.<br />
• Usually causes pain<br />
and infection.<br />
• Studies have shown<br />
that 20 to 75% of mature<br />
cats are clinically<br />
affected.<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Oral masses<br />
Malocclusions<br />
• Oral tumours account<br />
• Any misalignment<br />
for approximately 7%<br />
which is not standard<br />
of tumours in dogs and<br />
for the breed.<br />
about 10% in cats.<br />
• May be purely cosmetic<br />
• The earlier the diagnosis<br />
or result in trauma.<br />
is done, the more<br />
efficient treatment<br />
can be.<br />
Die drei Factsheets stehen kostenfrei und vorerst auf Englisch<br />
auf der Webseite der FECAVA zur Verfügung:<br />
• It Really Hurts, Oral Problems are Painful<br />
• Top 10 Oral Pathologies in Cats and Dogs<br />
• Importance of Oral Health<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Persistent<br />
deciduous teeth<br />
• Retained baby or “milk”<br />
teeth, most common in toy<br />
and small breed dogs.<br />
• Can cause both<br />
orthodontic and<br />
periodontal problems.<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Juvenile<br />
gingivitis<br />
• Can also be associated<br />
with eruption problems<br />
in dogs and cats.<br />
• More and more kittens<br />
are affected and requires<br />
early diagnosis and<br />
intervention.<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
Caudal<br />
stomatitis<br />
• Severe inflammatory<br />
reaction of the oral<br />
tissues of cats.<br />
• Increased discomfort,<br />
pain and system<br />
effects.<br />
Action required<br />
Possible treatment<br />
• Download-Link: https://www.fecava.org/category/<br />
news-and-events/news/<br />
•<br />
Jerzy Gawor,<br />
Brook A. Niemiec,<br />
= statistically most common in this species<br />
MRCVS, DVM PhD,<br />
DVM, Dipl. AVDC,<br />
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />
Dipl. EVDC<br />
IT REALLY HURTS<br />
ORAL PROBLEMS ARE PAINFUL<br />
Pain is not just about how it feels, but how it makes you feel.<br />
Key points<br />
1.<br />
1.<br />
Cats with oral disease<br />
demonstrate anorexia<br />
(complete or partial),<br />
intense oral discomfort,<br />
weight loss, sialorrhea<br />
(drooling) and<br />
poor grooming. 4<br />
Painful oral diseases must<br />
be identified and treated;<br />
they must not be neglected.<br />
A complete oral cavity assessment<br />
includes both a conscious<br />
and sedated examination and<br />
diagnostic imaging<br />
(dental radiographs<br />
or cone beam CT).<br />
Animals<br />
feel pain<br />
but often do<br />
not show<br />
their suffering . 1<br />
Recognition of oral pain<br />
1. 2.<br />
3.<br />
Appropriate pain management<br />
in dentistry includes pre-emptive<br />
analgesia, requires an adequate<br />
treatment plan, involves ideally<br />
minimally invasive dental surgery<br />
techniques, and is followed<br />
by implementation of an<br />
individualized pain<br />
management protocol.<br />
2.<br />
Prevention of procedural<br />
pain is an important focus<br />
of the veterinary dentist.<br />
Any procedure suspected<br />
to create pain should<br />
result in appropriate<br />
pain management.<br />
Dental disease<br />
is considered one of the<br />
most common causes<br />
of chronic pain in<br />
4.<br />
dogs and cats. 2<br />
Oral pain management: multifactorial action<br />
Pain is a complex<br />
phenomenon -<br />
therefore, pain management<br />
very often requires multimodal<br />
actions and consultations as<br />
well as an individual approach<br />
with regards to duration of<br />
treatment and recommended<br />
medications.<br />
3. Oral disease<br />
and its associated pain<br />
are serious welfare issues<br />
for veterinary patients and<br />
Animals with oral<br />
and dental disease may<br />
experience oral/dental<br />
pain which will impact<br />
their nutritional status<br />
and quality of life. 5<br />
need to be treated. 3<br />
2.<br />
4. Pain<br />
management<br />
is a matter of ethics and welfare<br />
but should also be treated as a<br />
strategy to re-establish organ<br />
function and accelerate<br />
discharge from the hospital. 2<br />
behaviour and causes absence of<br />
3.<br />
Examples of common painful oral diseases:<br />
Fractured<br />
teeth<br />
Oral<br />
cancer<br />
Pain often alters animals'<br />
normal behaviour (like grooming)<br />
and presence of new behaviours<br />
(like aggression). 6<br />
Inflammatory<br />
diseases<br />
Tooth<br />
resorption<br />
IMPORTANCE OF ORAL HEALTH<br />
Periodontal disease is a multifactorial infection that can create<br />
or exacerbate many negative local and systemic effects.<br />
Dental, oral, and maxillofacial diseases<br />
are the most common clinical problems<br />
in small animal veterinary practices 1 .<br />
Local<br />
consequences 3<br />
A common consequence<br />
is a periodontally induced<br />
opening between the oral and<br />
nasal cavities which creates<br />
chronic nasal infection<br />
and inflammation.<br />
In addition, there is a very wide variety of pathologies that are encountered within the oral cavity. These conditions often cause<br />
significant pain and/or localised, regional and systemic infection. 2 Since oral health is critical for all other body systems including<br />
the other vital assessments (nutrition, pain, etc) it should be evaluated during every examination in each patient.<br />
Oral disease has numerous local, regional and systemic ramifications.<br />
Local consequences 3<br />
• Abscesses<br />
• Mandibular pathologic fracture<br />
• Ocular damage/eye loss<br />
• Increased incidence of oral cancer<br />
• Oronasal fistula<br />
Most of those local consequences may further decrease eating.<br />
All of the above factors demonstrate that oral/dental health is critical to not only the overall patient health, but also quality of life.<br />
1. 2. 3. 4. 5.<br />
Oronasal fistula<br />
(ONF)<br />
Questions & Answers<br />
Root canal<br />
infection<br />
Periodontal disease can<br />
allow bacteria to gain access<br />
to the root canal and<br />
can spread infection<br />
to other roots in<br />
multirooted teeth.<br />
1. Why is oral health so important?<br />
Oral diseases are the most common problems in<br />
pets, affecting their overall health and decreasing<br />
their quality of life.<br />
2. When should a pet’s oral health be assessed?<br />
Your pet should receive a dental examination<br />
at every visit.<br />
3. And if there’s a problem?<br />
Your vet will diagnose the problem by providing<br />
a thorough examination including radiography.<br />
Once diagnosed, a safe and reasonable<br />
treatment plan will be established.<br />
4. What is the major purpose of dental treatment?<br />
Your pet’s treatment plan will focus on pain<br />
management and infection control.<br />
5. How not to miss dental pathology?<br />
Every patient, at every visit should receive<br />
a dental examination.<br />
6. What is the major purpose of dental treatment?<br />
Pain management and infection control.<br />
Systemic diseases which may be exacerbated4,5,6,7<br />
• Renal disease 6,8<br />
• Hepatic disease 4<br />
• Cardiac disease 9,10<br />
• Increased inflammatory markers 5,11<br />
Pathologic jaw<br />
fractures<br />
Chronic periodontitis<br />
can weaken bone and cause<br />
the jaw to fracture and<br />
is more common in<br />
small breed dogs.<br />
Oral health impacts general health<br />
• For a long time it was thought that bacteria was the<br />
primary factor that linked periodontal disease to<br />
other infections in the body.<br />
• More recent research demonstrates that inflammation<br />
is significant and may link periodontal disease to<br />
other chronic conditions too, such as diabetes and<br />
heart disease.<br />
Additional possibilities inferred from human research<br />
• Increased incidence of certain cancers<br />
• Increased incidence and complications<br />
of diabetes mellitus<br />
• Early mortality<br />
Eye<br />
problems<br />
Abscesses caused<br />
by severe periodontitis<br />
can cause eye problems<br />
(including blindness).<br />
As you can see, poor oral health can have significant negative<br />
effects both within the oral cavity and systemically as well.<br />
Talk to your vet about a complete oral exam.<br />
Osteomyelitis<br />
Severe periodontal disease<br />
can result in an area of<br />
non-vital infected bone.<br />
• Therefore, treating inflammation as well as bacteria<br />
may not only help manage periodontal diseases, but<br />
may also help with the management of other chronic<br />
inflammatory conditions.<br />
• Furthermore, pets with painful teeth/mouth may<br />
experience partial to complete anorexia. They may<br />
also not chew properly which is known to decrease<br />
proper digestion and assimilation of nutrients<br />
regardless of a proper diet.<br />
Jerzy Gawor,<br />
Brook A. Niemiec,<br />
MRCVS, DVM PhD,<br />
DVM, Dipl. AVDC,<br />
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />
Dipl. EVDC<br />
Jerzy Gawor,<br />
MRCVS, DVM PhD,<br />
Dipl. AVDC, Dipl. EVDC<br />
Brook A. Niemiec,<br />
DVM, Dipl. AVDC,<br />
Dipl. EVDC<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 29
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE BUIATRISCHE GESELLSCHAFT (DBG-<strong>DVG</strong>)<br />
European Buiatrics Congress und ECBHM Jubiläums-Symposium 2023<br />
Vom 24. bis 26. August 2023 findet der<br />
European Buiatrics Congress zusammen<br />
mit der Jubiläumsveranstaltung des European<br />
College of Bovine Health Management<br />
(ECBHM) in Berlin statt. Tagungsort<br />
ist das Estrel Congress Center.<br />
Die Veranstaltung wird von der Deutschen<br />
buiatrischen Gesellschaft, Fachgruppe<br />
der <strong>DVG</strong>, und dem ECBHM organisiert.<br />
Merken Sie sich den Termin schon vor!<br />
Aktuelle Informationen sind immer auf<br />
der Kongress-Webseite zu finden:<br />
https://www.european-buiatrics-<br />
congress-2023.de/<br />
•<br />
Webseite des EBC-ECBHM-Kongresses 2023 in<br />
Berlin.<br />
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />
55. Jahrestagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />
Vom 2. bis 4. März fand die 55. Jahrestagung<br />
„Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“,<br />
gleichzeitig 47. Veterinär-Humanmedizinische<br />
Gemeinschaftstagung,<br />
erneut als Online-Tagung statt. Tagungsleiterin<br />
Prof. Dr. Christine Wrenzycki (Gießen)<br />
freute sich, die 185 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Sie<br />
hob den interdisziplinären Charakter der<br />
Tagung hervor, die reproduktionsmedizinische<br />
Themen jeweils aus veterinär- als<br />
auch aus humanmedizinischer Sicht beleuchtete.<br />
Organisatoren waren die <strong>DVG</strong>-<br />
Fachgruppe Reproduktionsmedizin und<br />
die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin<br />
(DGRM). Auch der Präsident<br />
der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />
und der Dekan der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen, Prof. Dr. Dr. Stefan Arnhold<br />
sprachen Grußworte.<br />
Verabschiedung von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Heuwieser<br />
Bevor das Vortragsprogramm startete,<br />
stellte Prof. Dr. Axel Wehrend in einem<br />
Rückblick das spannende und engagierte<br />
Berufsleben von Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser<br />
dar, ehemaliger Direktor der Klinik<br />
für Fortpflanzung am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin<br />
und inzwischen emeritiert. Prof. Wehrend<br />
betonte, dass Tagungen wie die der Fachgruppe<br />
Reproduktionsmedizin immer auch<br />
Menschen brauchen, die mitorganisieren,<br />
die Ergebnisse präsentieren und „die Tagung<br />
tragen“. Prof. Heuwieser sei solch ein<br />
Mensch, der schon früh die Bedeutung von<br />
Themen erkannte, sie aufgriff und in die<br />
Forschung einbrachte, so z. B. bereits 1982<br />
die Bedeutung von Fluglärm für Reproduktion<br />
und Stress beim Rind. Prof. Heuwieser<br />
habe die Reproduktionsmedizin geprägt,<br />
sei dabei jedoch immer zurückhaltend und<br />
bescheiden geblieben. Die Tierärzteschaft<br />
sei ihm zu Dank verpflichtet.<br />
Vortragsprogramm, FBF-Session<br />
und DGRM-Preise<br />
Das Programm gliederte sich in mehrere<br />
Sessions, die sich u. a. mit den Themenblöcken<br />
„Gynäkologie und Andrologie in der<br />
Klinik“, „Genetik und Reproduktion“ sowie<br />
„IVF/IVP bei Mensch und Tier“ befassten.<br />
Auch eine FBF-Session fand erneut statt,<br />
30<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Erneut fand die Tagung zur Reproduktionsmedizin online statt.<br />
Tagungsleiterin Prof. Dr. Christine Wrenzycki begrüßte Prof. Dr. Martin<br />
Kramer (rechts oben), Präsident der <strong>DVG</strong>, und Prof. Dr. Axel Wehrend.<br />
in der aktuelle Projekte vorgestellt wurden.<br />
Der Förderverein Bioökonomieforschung<br />
e. V. – FBF – ist ein Zusammenschluss von<br />
Unternehmen und Verbänden in der Tierzucht<br />
und Besamung mit dem Zwecke der<br />
gemeinsamen Forschung.<br />
In der „DGRM Prize Session“ stellten<br />
drei Nachwuchswissenschaftlerinnen die<br />
Ergebnisse ihrer Studien vor und wurden<br />
mit Preisen der DGRM ausgezeichnet. Die<br />
gleichwertigen Preise sind mit je 300 Euro<br />
dotiert. Über die Auszeichnungen freuten<br />
sich (in alphabetischer Reihenfolge):<br />
• Dr. Teresa Harborth (Hannover/<br />
Braunschweig):<br />
Einfluss von „vaginal seeding“ auf immunologische<br />
Parameter des neugeborenen<br />
Kalbes<br />
• Dr. Eva-Maria Packeiser (Hannover):<br />
Vergleichende Charakterisierung des<br />
Expressionsprofils caniner Zelllinien<br />
aus Prostata-Adenokarzinomen (PAC),<br />
PAC Metastasen und Übergangszellkarzinomen<br />
(TCC)<br />
• Dr. Jasmin Walter (Zürich):<br />
Das Proteom der Umgebung equiner<br />
Kumulus-Oozyten-Komplexe in vivo<br />
und in vitro<br />
Tierversuche in Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
Prof. Wrenzycki erläuterte, dass die zunehmende<br />
gesellschaftliche Diskussion über<br />
den Einsatz von Tieren in der Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung das Organisationskomitee<br />
veranlasst habe, zu diesem Themenkomplex<br />
eine Session in das Tagungsprogramm<br />
aufzunehmen.<br />
Prof. Dr. Stephanie Krämer (Gießen)<br />
stellte in einem Übersichtsvortrag zunächst<br />
die dramatische Änderung in der<br />
Mensch-Tier-Beziehung dar, die sowohl<br />
positive (artgerechte Haltung, artgerechte<br />
und individuell angepasste Beschäftigung<br />
des Tieres) wie negative Auswirkungen hat<br />
(Ausbeutung, Instrumentalisierung und<br />
übermäßiges Anthropomorphisieren des<br />
Tieres). Sie ging darauf ein, ob und in welchem<br />
Maß das Studium die kognitiven und<br />
emotionalen Fähigkeiten der Studierenden<br />
beeinflusst und ob dies geschlechtsabhängig<br />
ist. Eine Studie (Paul & Podbersczek,<br />
2000) habe gezeigt, dass Studierende während<br />
des Studiums „abgehärtet“ würden;<br />
Prof. Dr. Stephanie Krämer bei ihrem Übersichtsvortrag zu Tieren in der<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />
Dr. Teresa Harborth erhielt einen der DGRM-Preise für ihre Präsentation<br />
„Einfluss von ‚vaginal seeding‘ auf immunologische Parameter des<br />
neugeborenen Kalbes“.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 31
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Auch Dr. Eva-Maria Packeiser wurde mit einem der DGRM-Preise ausgezeichnet.<br />
Studierende der höheren Semester schätzten<br />
die Schmerzempfindungsfähigkeit von<br />
Tieren geringer ein als Studierende in der<br />
Vorklinik. Dabei nahm die Empathiefähigkeit<br />
männlicher Studierender im Vergleich<br />
zu weiblichen Studierenden im Verlauf des<br />
Studiums signifikant ab. Prof. Krämer betonte,<br />
dass sie nicht gegen die Verwendung<br />
von Tieren im Studium sei; so sei das Leben<br />
von Tierärztinnen und Tierärzten „immer<br />
ein Kompromiss“, jedoch sei zu hinterfragen,<br />
ob Tiere z. B. für den Einsatz im Bereich<br />
Propädeutik extra gehalten werden<br />
müssten.<br />
Dr. Samira Schlesinger (Berlin) erläuterte<br />
in einem sehr anschaulichen Vortrag<br />
die simulationsbasierte veterinärmedizinische<br />
Ausbildung an der Klinik für Fortpflanzung<br />
in Berlin und stellte zahlreiche<br />
Beispiele vor.<br />
Prof. Dr. Sibylle Wenzel (Gießen) ging<br />
auf die Unerlässlichkeitsprüfung im Genehmigungsverfahren<br />
von Tierversuchen<br />
ein. Seit dem <strong>01</strong>.12.2021 unterliegen auch<br />
Tierversuche in der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
der Genehmigungspflicht. In vielen<br />
Fällen existierten Methoden ohne den<br />
Einsatz von Tieren, so dass die Unerlässlichkeit<br />
stets zu hinterfragen sei.<br />
Im letzten Vortrag dieser Session gab<br />
Dr. Janne Bredehöft, Tierschutzbeauftragte<br />
an der Justus-Liebig-Universität (JLU)<br />
Gießen, einen Einblick in ihre Tätigkeit und<br />
stellte vor, an welchen Fachbereichen der<br />
JLU Tiere zum Einsatz kommen.<br />
Virtuelle Posterausstellung<br />
und Posterpreise<br />
Die zahlreichen Poster – es waren 67 Abstracts<br />
eingereicht worden – wurden über<br />
die Plattform wonder.me präsentiert. In<br />
virtuellen Räumen hielten sich die Posterautorinnen<br />
und -autoren auf. Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer konnten diese<br />
Räume „betreten“, die Poster anschauen,<br />
Fragen stellen und wieder verlassen, um<br />
in einen anderen Raum zu wechseln oder<br />
auch in sogenannten Bubbles andere TeilnehmerInnen<br />
zu treffen und sich an<br />
Unterhaltungen zu beteiligen.<br />
Auch das Get-together fand auf der<br />
Plattform wonder.me statt.<br />
Drei Poster wurden mit von der <strong>DVG</strong><br />
gestifteten Preisen ausgezeichnet, wobei<br />
auch hier kein Ranking vorgenommen<br />
wurde. Mit Posterpreisen (je 100 Euro) wurden<br />
ausgezeichnet (in alphabetischer Reihenfolge):<br />
• Miguel Tavares Pereira (Zürich,<br />
Schweiz):<br />
The utero-placental expression of<br />
HSD11B1 and HSD11B2 implies increased<br />
placental cortisol signalling in the<br />
dog prepartum<br />
• Felix Reckers (Berlin):<br />
Gynaecological examination of the female<br />
dog – a tutorial for vaginal cytology<br />
and revised definitions of cells<br />
• Christin Unruh (Hannover):<br />
Effects of cycle stage on uterine contractility<br />
in an equine ex vivo-model<br />
Zum Abschluss der Tagung dankte Prof.<br />
Wrenzycki den TeilnehmerInnen, Referent-<br />
Innen, dem Team der <strong>DVG</strong> und allen, die<br />
bei der Vorbereitung der Tagung mitgewirkt<br />
haben!<br />
Die nächste Tagung zur Reproduktionsmedizin<br />
ist für den 1. bis 3. März 2023<br />
in Münster geplant.<br />
Auf der Plattform „wonder.me“ konnten die TeilnehmerInnen virtuelle Räume „betreten“, um die<br />
Poster anzuschauen.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
32<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />
56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung<br />
Die 56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />
der Fortpflanzung, gleichzeitig<br />
48. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung,<br />
ist als Präsenztagung vom<br />
1. bis 3. März 2023 in Münster geplant.<br />
Das Schwerpunktthema lautet: United<br />
Excellence – Reproductive Research in Animals<br />
and Man<br />
Tagungsleiter ist Prof. Dr. rer. nat. Stefan<br />
Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin<br />
und Andrologie der<br />
Medizinischen Fakultät der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.<br />
An der Medizinischen Fakultät der<br />
WWU findet auch die Tagung statt.<br />
Sobald das Programm feststeht, wird<br />
es unter www.dvg.de veröffentlicht. • Dekanat der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Foto: WWU/L. Jeremies<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Aktuelles aus der Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
der diesjährige <strong>DVG</strong>-Vet-Congress wirft seine<br />
Schatten voraus. Und welch ein glückliches<br />
Thema gibt dieses Mal den Rahmen<br />
vor: Generationenwechsel – Altbewährtes<br />
und Neues in der Kleintiermedizin.<br />
In einer Zeit, in der alles im Wandel ist,<br />
lohnt es sicher, auch in unserem tierärztlichen<br />
Alltag genau hinzusehen, sein eigenes<br />
Tun und Wirken zu hinterfragen. Jeder<br />
von uns hat bestimmt seine favorisierten<br />
Methoden oder Medikamente, die immer<br />
(noch) Erfolg versprechen. Wie lange noch<br />
in Anbetracht von weltweiten Resistenzen<br />
und Arzneimittelrückständen in Lebewesen<br />
und Natur, können wir nicht wissen.<br />
Wie und womit arbeite ich erfolgreich,<br />
wo stagniert es, wo zeigen sich Misserfolge?<br />
Und welche Faktoren machen Bewährtes<br />
zu Bewährtem? Wo lohnt es sich,<br />
Altes beizubehalten und wo Neues auszuprobieren<br />
und in das Arbeiten zu integrieren?<br />
Und wo lohnt es sich womöglich,<br />
Altes und Vergessenes neu zu beleben<br />
und deren Vorteile mit neuen Möglichkeiten<br />
zu beleuchten und zu erforschen? Ich<br />
denke hier besonders an die Phytotherapie.<br />
Jahrhunderte altes Wissen um das<br />
Wirken von Arzneipflanzen wurde vergessen,<br />
verstoßen teils diskreditiert und es<br />
wurde den pharmakologischen Auszügen<br />
der Vorzug gegeben. Heute ist es aber<br />
möglich, die unschätzbaren Synergien<br />
von allen Wirkstoffen in einer Pflanze<br />
nachzuweisen und für unsere tierärztliche<br />
Tätigkeit zu nutzen.<br />
Das Foto zeigt die Blüte einer Wegwarte<br />
(Cichorium endiva), die die gerne bei Verdauungsstörungen<br />
eingesetzt wird.<br />
Foto: Brigitta Smit-Fornahl<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 33
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Welchen Lehren oder Dogmen folge<br />
ich und wem bin ich in meinem tierärztlichen<br />
Tun verpflichtet? Gehe ich „auf Nummer<br />
sicher“ oder entwickle ich etwas weiter,<br />
schaffe ich Innovationen und suche<br />
stetig nach Verbesserungen? Wie hoch ist<br />
die Schwelle, die es zu überwinden gilt, um<br />
die tägliche Komfortzone zu verlassen?<br />
Diese Fragen kamen mir in den Sinn,<br />
als ich das Kongress-Thema zum ersten<br />
Mal las.<br />
Und ich würde mich sehr freuen, mit<br />
Euch allen in Berlin darüber zu diskutieren<br />
und viele neue Innovationen auf unserer<br />
Veranstaltung kennenzulernen. Die Naturheilverfahren<br />
haben die Möglichkeiten<br />
und damit auch die Verantwortung, unsere<br />
Patienten optimal zu versorgen und<br />
gleichzeitig dem Veterinary Public Health-<br />
Gedanken gerecht zu werden.<br />
Wir treffen uns in Berlin!<br />
Es grüßt Euch herzlichst<br />
Brigitta Smit-Fornahl<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
Tagungen zu Naturheilverfahren<br />
Phytotherapie zwischen Wissenschaft und Praxis<br />
Fortbildung der Akademie für tierärztliche Fortbildung in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“ und dem Arbeitskreis<br />
Phytotherapie der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin.<br />
Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Beziehungen zwischen Pflanzenstoffen<br />
und dem Darmmikrobiom und ihre therapeutische Nutzung. Ziel ist die Vermittlung<br />
moderner phytotherapeutischer Konzepte auf wissenschaftlicher Grundlage.<br />
• 24.–25.09.<strong>2022</strong><br />
• Seminarhaus „Kultiviert“ in Wildpoldsried (Allgäu)<br />
• Informationen und Anmeldung:<br />
https://www.bundestieraerztekammer.de/atf/fortbildung/<strong>2022</strong>/09/phytotherapie/<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“<br />
Im Rahmen des diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses (13.–15.10.<strong>2022</strong>) führt die Fachgruppe<br />
wieder ihre Jahrestagung durch.<br />
• 14.10.<strong>2022</strong><br />
• Estrel Congress Center Berlin<br />
• Auf dem Kongress finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt<br />
(u. a. Kleintiere, Pferde, Nutztiere, Bienen, Verhaltensmedizin).<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
https://www.dvg-vet-congress.de/<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Tagung der Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
Foto: Sharon Ang, pixabay.com<br />
Am 8. und 9. September <strong>2022</strong> führt die<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
ihre Jahrestagung im Bildungszentrum<br />
Triesdorf im mittelfränkischen<br />
Landkreis Ansbach als Präsenztagung<br />
durch.<br />
Am 8. September ist ein Vortragsprogramm<br />
geplant mit anschließender Fachgruppensitzung<br />
und abendlichem Beisammensein<br />
mit einem leckeren Menü.<br />
Am 9. September (Freitag) werden am Vormittag<br />
ebenfalls Präsentationen angeboten.<br />
Im Anschluss sind zwei interessante<br />
regionale Betriebsbesuche (Schaf- und<br />
Ziegenbetrieb, jeweils mit Produktverköstigung)<br />
vorgesehen. Für Interessierte besteht<br />
die Möglichkeit, für den am 10. September<br />
in Triesdorf stattfindenden Schäfertag<br />
zu bleiben und den Veranstaltungen<br />
und dem Lehrhüten an diesem Tag beizuwohnen.<br />
Programm und Anmeldung:<br />
q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
<br />
•<br />
34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 35
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „GESCHICHTE DER VETERINÄRMEDIZIN“<br />
Was gibt es Neues aus der Fachgruppe Geschichte?<br />
1 Rückblick auf die<br />
21. Jahrestagung 2021<br />
Es lag bis zum Beginn des dreitägigen <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses am 18. November 2021 eine<br />
ganz besondere Spannung in der Luft, ob<br />
diese Großveranstaltung im Estrel Congress<br />
Center (ECC) Berlin wie geplant durchgeführt<br />
werden kann, denn die Corona-Inzidenzen<br />
stiegen wieder von Tag zu Tag.<br />
Das Ergebnis übertraf dann doch alle Erwartungen:<br />
Es hatten sich über 1.500 Personen<br />
für eine Teilnahme in Präsenz und<br />
fast 800 für eine Online-Teilnahme am<br />
Kongress registriert. Die Entscheidung „für<br />
das Hybrid-Format, das erstmals bei einem<br />
großen veterinärmedizinischen Kongress<br />
in Deutschland umgesetzt wurde“, hat sich<br />
als richtig erwiesen, schrieb der Präsident<br />
der <strong>DVG</strong>, Martin Kramer, in einer Rundmail<br />
an die Tagungsleiter und Referenten.<br />
Im Rahmen dieses in jeder Hinsicht<br />
außergewöhnlichen Kongresses veranstaltete<br />
die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“ am<br />
19. und 20. November 2021 ihre 21. Jahrestagung,<br />
die wie immer international besetzt<br />
war. Insgesamt wurden 17 Vorträge<br />
gehalten und 5 Poster präsentiert, wovon<br />
sich 11 Vorträge und 2 Poster dem hochaktuellen<br />
Rahmenthema widmeten: „Von<br />
Gutenberg bis Facebook: Tiermedizin in den<br />
Medien“ (Abb. 1).<br />
Pandemiebedingt konnten nicht alle<br />
Referenten persönlich nach Berlin kommen.<br />
Dafür wurden an der entsprechenden<br />
Stelle des Programms die im Vorfeld<br />
eingereichten Videos der Redebeiträge eingespielt.<br />
Auch in diesem Punkt ein erfreuliches<br />
Ergebnis: Die Mediathek des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses 2021 wurde insgesamt<br />
88.088 mal aufgerufen, die Videos der<br />
Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin<br />
immerhin 3.075 mal angeklickt. 1<br />
Wie seit vielen Jahren wurde im Vorfeld<br />
der Tagung auch wieder das Methodenseminar<br />
„Plagiat, nein danke! – Der korrekte<br />
1 Information des „Speaker-Teams“ der <strong>DVG</strong><br />
vom 27.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> per E-Mail.<br />
Umgang mit Literatur und Zitat“ angeboten,<br />
das Grundkenntnisse über die elementaren<br />
Schritte des literarisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeitens vermittelt (J. Schäffer,<br />
M. Schimanski, M. Schweizer).<br />
Das Einführungsreferat (J. Schäffer)<br />
ging mit einem historischen Überblick auf<br />
die zentrale Fragestellung ein: „Wie wurde<br />
Tiermedizin kommuniziert und wie haben<br />
Tierärzte kommuniziert?“ Neben der seit<br />
unbestimmter Zeit bestehenden mündlichen<br />
Tradierung erfolgte die Vermittlung<br />
tierheilkundlicher Erkenntnisse bereits ab<br />
dem frühen 2. Jh. v. Chr. über verschiedene<br />
Schriften (Hieroglyphen, Keilschrift etc.).<br />
Ab dem 8. Jh. v. Chr. bis ins Hohe Mittelalter<br />
beherrschten zwar Griechisch und später<br />
Latein in Sprache und Schrift die Kommunikation<br />
in der gesamten Medizin, ab<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Texte<br />
tiermedizinischen Inhalts aber auch in den<br />
Landessprachen verbreitet (Abb. 2 – 4).<br />
Im Weiteren spannte der Vortrag einen<br />
Bogen von der Erfindung des Buchdrucks<br />
Abb. 1: Die drei Medienrevolutionen: 1. Buchdruck mit beweglichen Lettern, 2. Audiovisuelle Medien,<br />
3. World Wide Web (Folie: J. Schäffer 2021).<br />
Abb. 2: Johannes Gutenberg (1397-1468),<br />
posthum entstandenes Phantasiebild von<br />
Nicolas de Larmessin, 16. Jh. (Quelle: https://de.<br />
wikipedia.org/wiki/Datei:Gutenberg.jpg,<br />
gemeinfrei).<br />
36<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 3: Das Roßarzneibüchlein des Meister<br />
Albrant (13. Jh.), das am weitesten verbreitete<br />
pferdeheilkundliche Manuskript des Mittelalters<br />
und der Neuzeit, hier einer der frühen Drucke<br />
(Inkunabeln) durch Hans Sporer, Erfurt 1500<br />
(Photoarchiv J. Schäffer).<br />
Abb. 7: Das historische Logo des WWW wurde<br />
1990 von dem belgischen Informatiker Robert<br />
Cailliau entworfen (Quelle: https://commons.<br />
wikimedia.org/wiki/File:WWW_logo_by_Robert_<br />
Cailliau.svg, public domain).<br />
Abb. 4: Der sizilianische Protomedicus Johannes<br />
Philippo Ingrassia (1510-1580) postulierte im Titel<br />
seiner 1568 in zweiter Auflage erschienenen<br />
Schrift: „Dass die Tierheilkunde formal ein und<br />
dieselbe sei wie die vornehmere Heilkunde des<br />
Menschen und sich lediglich hinsichtlich der<br />
Würde und der Vornehmheit des Behandlungsgegenstandes<br />
unterscheide […]“. Dieser weit<br />
vorausschauende Text wurde zwar gelesen, blieb<br />
aber ungehört (Quelle: Abb. und Text aus Ellert<br />
2009, 30-31, Digitalisat SUB Göttingen).<br />
mit beweglichen Lettern (1. Medienrevolution)<br />
über die Verwendung audiovisueller<br />
Medien wie Hörfunk, Film und Fernsehen<br />
(2. Medienrevolution) bis hin zum World<br />
Wide Web (3. Medienrevolution) als der<br />
jüngsten und heute allgegenwärtigen Erfindung<br />
der Medienkultur (Abb. 5 – 7). Das<br />
Abb. 5: Schweizer Archiv für Tierheilkunde (SAT)<br />
ist das älteste, bis heute bestehende Periodikum<br />
in der Tiermedizin, Jubiläumsausgabe 2<strong>01</strong>6<br />
(Photoarchiv J. Schäffer).<br />
WWW vereint alle bisher dagewesenen<br />
Möglichkeiten zur Kommunikation für die<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Einrichtung<br />
von Online-Sprechstunden für Tierärzte<br />
und vieles andere mehr. 2<br />
2 Schäffer, J. (2021): Tiermedizin und Medien –<br />
Entwicklung und Wandel. In: <strong>DVG</strong> Vet-Congress<br />
2021, Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin<br />
[Abstracts]. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH, Giessen, 1 – 8.<br />
Abb. 6: Die Dissertation von Katharina Schraven<br />
(2<strong>01</strong>6) befasste sich eingehend mit dem Berufsbild<br />
Tierarzt und Tierärztin im Film (Photo J. Schäffer).<br />
Eine einheitliche Definition des Begriffes<br />
„Medien“ gibt es bis heute nicht. Einfach<br />
und allgemein ausgedrückt sind Medien<br />
„Vermittler“ zur Überlieferung von Informationen.<br />
Mit dieser Vermittlerrolle<br />
sehr eng verknüpft sind die Fragen: „Wie<br />
wurde und wie wird die Tiermedizin in der<br />
Öffentlichkeit wahrgenommen?“ und „Wie<br />
wurde und wie wird tierärztliche Tätigkeit in<br />
der Gesellschaft bewertet?“<br />
An diesem Punkt knüpften die weiteren<br />
Referate unmittelbar an: „Tierarztberuf<br />
und Veterinary Public Health im Spiegel medialer<br />
Berichterstattung“ (C. Hucklenbroich),<br />
„Berufsbild Tierärztin in der Öffentlichkeit –<br />
Erwartung und Wirklichkeit“ (C. Bothmann)<br />
und „Aus Praxis, Wissenschaft und Literatur<br />
– Tierärztin und Tierarzt im Audio-Podcast“<br />
(M. Schweizer), um nur Beispiele zu<br />
nennen. Wie wichtig die neuen Medien für<br />
die Fortentwicklung einer wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft sind, wurde im Vortrag<br />
„Blättern, klicken, tippen, wischen – die<br />
<strong>DVG</strong> im Wandel der Medien“ deutlich (M.<br />
Selig).<br />
Der Tagungsband mit den redigierten<br />
Volltexten der Beiträge ist in Vorbereitung<br />
und wird im Sommer <strong>2022</strong> wie gewohnt<br />
im Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH erscheinen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 37
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 8: Auf die bereits im Jahr 2<strong>01</strong>3 von Kommunikationswissenschaftlern gestellten Fragen „Holen<br />
Sie noch morgens Ihre Zeitung aus dem Briefkasten? Lesen Sie noch Bücher? Schauen Sie noch fern?“<br />
antwortete der Referent mit einem klaren „JA“ (Folie: J. Schäffer 2021). 3<br />
Umgang mit der zunehmenden<br />
Digitalisierung<br />
Die Corona-Pandemie hat die Kommunikationskultur<br />
auf allen Gebieten und in<br />
allen Bereichen der Wissenschaften nochmals<br />
nachhaltig verändert. Die Digitalisierung<br />
schreitet unaufhaltsam voran. Im<br />
Frühjahr 2020 hat die Gesellschaft für Geschichte<br />
der Wissenschaften, der Medizin<br />
und der Technik (GWMT) ein Forum<br />
COVID-19 ins Leben gerufen und die wissenschaftliche<br />
Diskussion rund um die<br />
Corona-Pandemie aus geistes- und sozialwissenschaftlicher<br />
Sicht eröffnet. 4<br />
Und die Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft eV (<strong>DVG</strong>) hat im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021 am 18. November<br />
2021 eine Arbeitsgruppe „Social Media<br />
und Digitale Transformation (SMUDT)“<br />
gegründet, die in die Fachgruppe „Didaktik<br />
und Kommunikation“ integriert ist. 5<br />
Nicht nur aus wissenschaftlicher und<br />
klinischer, sondern auch aus berufs- und<br />
standespolitischer Sicht steht ein Thema<br />
ganz besonders im Fokus einer Pro- und<br />
Contra-Diskussion: die Telemedizin oder<br />
konkreter Teletiermedizin. 6 Als Konsequenz<br />
dieser im Fluss befindlichen Entwicklung<br />
hat die Bundestierärztekammer<br />
eV eine Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Telemedizin<br />
geschaffen, die im Januar <strong>2022</strong> aktualisierte<br />
Empfehlungen zur Telemedizin in der veterinärmedizinischen<br />
Praxis veröffentlicht<br />
Abb. 9: Diese Zahlen können durchaus erschrecken: „79 Minuten verbringen Deutsche täglich auf<br />
sozialen Medien“, „38 Millionen Deutsche sind auf sozialen Netzwerken aktiv“. – Der Vortragende<br />
blendete ein Textband ein mit dem Worten „Passen Sie auf Ihre Kinder auf!“ (Folie: J. Schäffer).<br />
3 Bild und Zitat aus dem Artikel von Janine<br />
Seitz, Anja Kirig, Cornelia Kelber, Thomas<br />
Huber, Matthias Horx (2<strong>01</strong>3): Die Zukunft der<br />
Medien. März 2<strong>01</strong>3 (Quelle: https://www.<br />
zukunftsinstitut.de/artikel/zukunft-medien/)<br />
(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />
4 Nolte, Karen (2020): Forum COVID-19: Geistesund<br />
sozialwissenschaftliche Perspektiven. In<br />
NTM N. S. 28 (2), 193 – 194, und sich daran<br />
anschließende Beiträge in diesem Heft.<br />
5 Selig, Marion, Kramer Martin (2021): Protokoll<br />
vom 18.11.2021 der Delegiertenversammlung<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft eV, 8.<br />
6 Z. B. Diepold, Andrea (2021): „Telemedizin<br />
kann nur unterstützen, nicht ersetzen“. In:<br />
Der Praktische Tierarzt 102 (7), 666 – 667.<br />
38<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
hat. 7 Im Bundesverband praktizierender<br />
Tierärzte eV (bpt) hat sich ein Arbeitskreis<br />
Telemedizin etabliert mit dem Ziel, die<br />
Chancen und Risiken neuer telemedizinischer<br />
Möglichkeiten zu analysieren. 8<br />
2 Vorschau auf die<br />
22. Jahrestagung 2023<br />
Auf der Mitgliederversammlung der Fachgruppe<br />
Geschichte am Abend des 19. November<br />
wurde beschlossen, die nächste –<br />
22. Jahrestagung –, die am 24. und 25.<br />
November 2023 wieder im ECC in Berlin<br />
stattfinden wird, unter das Rahmenthema<br />
zu stellen „Tiere beweg(t)en Geschichte /<br />
Animals move(d) history“ (Abb. 10). Angelehnt<br />
ist dieser Tagungstitel an einen der<br />
frühen Vertreter dieses Genres im deutschsprachigen<br />
Raum, an Hermann Dembecks<br />
Buchtitel „Tiere machen Geschichte“ aus<br />
dem Jahr 1969 9 .<br />
Das Rahmenthema „Tiergeschichte“ ist<br />
ein Forschungsbereich, der sich mit Mensch-<br />
Tier-Beziehungen in der Geschichte und mit<br />
der Geschichtlichkeit sowie Geschichtsmächtigkeit<br />
von Tieren befasst. „Tiere sind<br />
en vogue in den Kulturwissenschaften“, resümierten<br />
die Herausgeber des Quellenbandes<br />
zu ihrer im Jahr 2<strong>01</strong>4 erschienenen<br />
Monographie „Tiere und Geschichte. Konturen<br />
einer Animate History“ 10 .<br />
7 BTK (<strong>2022</strong>): Telemedizin in der veterinärmedizinischen<br />
Praxis. Leitlinien der Bundestierärztekammer<br />
eV. In: Deutsches Tierärzteblatt<br />
70 (2), 170 – 171.<br />
8 https://www.tieraerzteverband.de/bpt/ueberden-bpt/arbeitskreise/ak-telemedizin.php<br />
(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />
9 Hermann Dembeck (1969): Tiere machen<br />
Geschichte. Fünf Jahrtausende im Dienste<br />
des Menschen. Lübbe Verlag, Bergisch<br />
Gladbach.<br />
10 Gesine Krüger, Aline Steinbrecher & Clemens<br />
Wischermann (Hrsg. 2<strong>01</strong>4): Tiere und<br />
Geschichte. Konturen einer Animate History.<br />
Franz Steiner Verlag, Stuttgart. – Lena Kugler,<br />
Aline Steinbrecher & Clemens Wischermann<br />
(Hrsg. 2<strong>01</strong>7): Tiere und Geschichte. Band II:<br />
Literarische und historische Quellen einer<br />
Animate History. Franz Steiner Verlag,<br />
Stuttgart.<br />
Abb. 10: Vorschau auf die 22. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“<br />
am 24. und 25. November 2023 im ECC Berlin (Folie: J. Schäffer).<br />
Der Forschungsbereich „Tiergeschichte“<br />
ist allerdings keineswegs neu, sondern<br />
wurde wiederentdeckt, wie zahlreiche Beiträge<br />
in älteren Periodika belegen können,<br />
die nicht in Vergessenheit geraten sollten,<br />
aber geflissentlich ignoriert werden. 11 Das<br />
Fach Geschichte der Tiermedizin „stellt<br />
einen Teil von diesem Forschungsfeld dar.<br />
Denn in der Tiermedizin wird und wurde<br />
stets […] an der Gestaltung der Mensch-Tier-<br />
11 Siehe Veterinärhistorische Mitteilungen,<br />
hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte<br />
und Literatur der Veterinärmedizin,<br />
Hannover, später Berlin 1921 – 1938. – Veterinärhistorisches<br />
Jahrbuch (= Cheiron, ab 1936),<br />
hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte<br />
und Literatur der Veterinärmedizin, Leipzig,<br />
später Berlin 1925 – 1938. – Beiträge zur<br />
Geschichte der Veterinärmedizin, „im<br />
Auftrage der Reichstierärztekammer“ hrsg.<br />
von R. Froehner, W. Rieck u. E. Weber, Berlin<br />
1938 – 1945, [durch Zusammenlegung von Vet.<br />
hist. Mitt. und Vet.hist. Jb. entstanden]. –<br />
Abhandlungen aus der Geschichte der<br />
Veterinärmedizin, hrsg. von der Gesellschaft<br />
für Geschichte und Literatur der Veterinärmedizin,<br />
Leipzig 1925 – 1945.<br />
Beziehung mitgewirkt“, schrieb Kerstin L.<br />
Weich im <strong>DVG</strong>-Tagungsband „Mensch – Tier<br />
– Medizin“ im Jahr 2<strong>01</strong>4 12 , dessen Auswahlbibliographie<br />
von J. Schäffer und K. Rump<br />
Berücksichtigung finden sollte. 13<br />
Diesen interdisziplinären Forschungsbereich<br />
„Tiergeschichte“ haben zwischenzeitlich<br />
auch die audiovisuellen Medien<br />
aufgegriffen: „Zivilisationen verdanken ihre<br />
Entwicklung Rindern. Auf dem Rücken von<br />
Pferden entstanden Weltreiche. Aus wilden<br />
und gefährlichen Wölfen wurden unsere besten<br />
Freunde, die Hunde. Tiere haben uns be-<br />
12 Kerstin L. Weich (2<strong>01</strong>4): Geschichte der Tiermedizin<br />
im Kontext der Social und Cultural<br />
Studies. In: J. Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier –<br />
Medizin. Beziehungen und Probleme in<br />
Geschichte und Gegenwart […]. Verlag der <strong>DVG</strong><br />
Service GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>4, 15 – 21, hier 15.<br />
13 Johann Schäffer, Kabita Rump (2<strong>01</strong>4): Mensch<br />
– Tier – Medizin. Auswahlbibliographie. In: J.<br />
Schäffer (Hrsg.): Mensch – Tier – Medizin.<br />
Beziehungen und Probleme in Geschichte<br />
und Gegenwart […]. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>4, 297 – 324.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 39
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
droht und uns vorangebracht. Sie haben<br />
unser Leben geprägt.“ 14<br />
Diese journalistisch genial formulierten<br />
Sätze können nur das grobe historische<br />
Raster skizzieren. Innerhalb dieses<br />
Rasters müssen dann die konkreten und<br />
(un)mittelbaren sowohl positiven als auch<br />
negativen Einflüsse von Haus- und Wildtieren<br />
in all ihrer Speziesvielfalt auf die<br />
Entwicklung von Gesellschaft, Politik,<br />
(Land)Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitswesen<br />
im (inter)nationalen Kontext<br />
thematisiert werden. In der Gesamtschau<br />
dürfen neben Hund, Rind, Pferd,<br />
Schaf/Ziege und vielen anderen Spezies<br />
deshalb auch Tiere wie die Seidenraupe,<br />
Ratte und Maus oder Stechmücke 15 nicht<br />
fehlen. Mit dem Thema eng verwoben sind<br />
Aspekte der Welternährungslage und des<br />
Klima- und des Tierschutzes.<br />
Eine zweite Ebene offenbart sich als<br />
„personifizierte Geschichte“ von Tieren,<br />
wobei die folgenden Beispiele fast willkürlich<br />
gewählt sind. Sie alle werfen aber Fragen<br />
an die Geschichte der Tiermedizin auf:<br />
Es beginnt schon bei Bukephalos (lat. Bucephalus,<br />
Abb. 11), dem „Rindsköpfigen“,<br />
dem berühmten Streitross Alexanders des<br />
Großen, das nur er selbst reiten konnte<br />
und zu dessen Ehren er nach der Schlacht<br />
am Hydaspes, in der sein Leibpferd im Alter<br />
von rund 30 Jahren ums Leben kam, die<br />
Stadt Alexandreia Bukephalos gründete<br />
(heute Ihelam, Provinz Punjab, Pakistan).<br />
16<br />
14 Z. B. das ZDF seit 2021 mit der Reihe „Tiere,<br />
die Geschichte schreiben, Faszination Erde<br />
mit Dirk Steffens“. https://www.zdf.de/<br />
dokumentation/terra-x/dirk-steffens-faszi<br />
nation-erde-tiere-die-geschichte-schrei<br />
ben-100.html (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />
15 Timothy C. Winegard (2020): Die Mücke. Das<br />
gefährlichste Tier der Welt und die<br />
Geschichte der Menschheit. Aus dem<br />
Amerikanischen von Henning Dedekind und<br />
Heike Schlatterer. Terra Mater Books, Red Bull<br />
Media House GmbH, Salzburg.<br />
16 https://de.wikipedia.org/wiki/<br />
Alexandreia_Bukephalos (Zugriff:<br />
22.04.<strong>2022</strong>).<br />
17 https://www.miesbach.de/heimatmuseummiesbach<br />
(Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>). Das Museum<br />
ist derzeit geschlossen.<br />
Abb. 11: Bucephalus, das Streitross Alexanders des Großen und berühmtestes Pferd der Antike, aus<br />
der Sicht des Marburger Stallmeisters und Rossarztes Georg Simon Winter von Adlersflügel 1672<br />
(Quelle: Neuer Tractat von der Stuterey oder Fohlenzucht. Nürnberg 1672, Tafel 20, Bibliothek des<br />
Fachgebiets Geschichte der TiHo Hannover, Photo: J. Schäffer).<br />
Als zweites Beispiel sei die wenig bekannte<br />
Geschichte von Mobsl erwähnt,<br />
einem stattlichen Zuchtstier, der auf dem<br />
Gutshof Wallenburg des Grafen von Max-<br />
lrain bei Miesbach in Oberbayern lebte<br />
und auf einem Gemälde aus dem Jahr 17<strong>01</strong><br />
verewigt ist (Abb. 12). „Standfestigkeit“ haben<br />
musste der Stier im doppelten Sinn<br />
Abb. 12: Zuchtstier Mobsl mit überlangen Klauen und Afterklauen. Die Inschrift lautet: „Der gleichen<br />
Stier, der sogenante Mobsl, ist gestanden in dem Hochgräfflichen Mayrhoff zu Wallenburg, ist alt<br />
worden 17 Jahr.“ (Gemälde, 17<strong>01</strong>, Heimatmuseum Miesbach, Photo: J. Schäffer 2<strong>01</strong>1). 17<br />
40<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 13: Die „Reichsdoggen“ Tyras II und Rebecca in Friedrichsruh im Jahr<br />
1891. Man beachte deren „kunstvoll“ kupierte Ohren (Quelle: https://de.<br />
wikipedia.org/wiki/Datei:BismarckDogs.jpg, gemeinfrei, Zugriff<br />
22.04.<strong>2022</strong>). Ein informativer Kurzfilm über die Doggen Otto von<br />
Bismarcks ist unter folgendem Link online: https://www.youtube.com/<br />
watch?v=_QFhSzuTV8I (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />
Zwei der Jacob Sisters auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>01</strong>3 in Berlin. Foto:<br />
Uwe Leinen<br />
des Wortes. Mobsl war zwar vielleicht sein<br />
Leben lang durch permanente Stallhaltung<br />
traumatisiert, wie die überlangen<br />
Klauen zeigen, die heute das Veterinäramt<br />
auf den Plan rufen würden, er war aber offenbar<br />
gesund, sonst wäre er wohl nicht 17<br />
Jahre alt geworden. 18<br />
Als ein drittes Beispiel sei an die<br />
„Reichs“doggen Otto von Bismarcks erinnert<br />
(Abb. 13). Seine Dogge „Sultan“ (1874)<br />
wurde aus politischen Gründen „Sultl“ gerufen,<br />
um diplomatische Verwicklungen<br />
mit dem Osmanischen Reich zu vermeiden.<br />
Und beim Berliner Kongress 1878 in<br />
der Reichskanzlei, die Bismarcks Doggen<br />
als ihr Revier ansahen, biss Tyras I dem russischen<br />
Außenminister Alexander Gortschakow<br />
ins Bein und zerfetzte ihm die<br />
18 Johann Schäffer (2<strong>01</strong>2): Die Entwicklung<br />
des öffentlichen Veterinärwesens.<br />
Einführung in die 16. Jahrestagung im ECC<br />
Berlin. In: J. Schäffer (Hrsg.): Die Entwicklung<br />
des öffentlichen Veterinärwesens. 16. Jahrestagung<br />
des Fachgebiets Geschichte der TiHo<br />
Hannover und der Fachgruppe Geschichte<br />
der <strong>DVG</strong> am 11./12.11.2<strong>01</strong>1 im ECC Berlin. Verlag<br />
der <strong>DVG</strong> Service GmbH, Giessen 2<strong>01</strong>2, 9 – 16,<br />
hier 11 – 12.<br />
Hose, was angesichts der bestehenden<br />
Spannungen zwischen den beiden Großreichen<br />
nicht förderlich war. 19<br />
Zum Thema „Tiergeschichte“ gibt es sicher<br />
auch Beispiele, die eher in den Bereich<br />
Klatschspalte gehören. So stellt sich etwa<br />
die Frage, ob es wirklich reiner Zufall war,<br />
dass zwei der bereits betagten, ursprünglich<br />
vier Jacob Sisters, die ab Anfang der<br />
1960er Jahre die erste „Girlgroup“ der deutschen<br />
Unterhaltungsmusik waren, mit<br />
ihren weißen Pudeln über etliche Jahre just<br />
immer während des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
im ECC Berlin logierten und dort im Foyer<br />
für Blickfang sorgten?<br />
3 Nachlässe von historischer<br />
Bedeutung<br />
Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden<br />
dem Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“<br />
zwei Nachlässe als Schenkungen<br />
19 Ulli Kulke (2021): Bismarcks Dogge biss sich in<br />
die Weltgeschichte (Quelle: https://www.welt.<br />
de/geschichte/article123394816/<br />
Als-Otto-von-Bismarcks-Dogge-sich-in-die-<br />
Weltgeschichte-biss.html (Zugriff 22.04.<strong>2022</strong>).<br />
angeboten, die in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
in Gießen eine dauerhafte Bleibe finden<br />
konnten. Über beide Nachlässe wird im<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 2/<strong>2022</strong> ausführlich berichtet<br />
werden.<br />
Zum einen handelt es sich um Dokumente<br />
und Urkunden aus dem Nachlass<br />
von Dr. Clemens Giese, in den 1930er Jahren<br />
Stabsveterinär im Reichsinnenministerium,<br />
der zusammen mit dem Juristen<br />
Waldemar Kahler das erste Deutsche Tierschutzgesetz<br />
(1933) verfasst hat. Zum anderen<br />
um Archivalien, Instrumente und<br />
Bücher aus dem Nachlass der Familie<br />
Wahl, von der vier Generationen in Folge<br />
(1826 – 1922) in Untergröningen in Württemberg<br />
als Tierärzte praktizierten und deren<br />
Praxisjournals und Tagebücher tierärztliche<br />
Alltagsgeschichte lebendig werden<br />
lassen.<br />
Johann Schäffer<br />
Leiter der Fachgruppe „Geschichte der<br />
Veterinärmedizin“<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 41
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />
DACh-Epidemiologietagung <strong>2022</strong> – Epidemiologie macht den Unterschied!<br />
Das Kulturzentrum PFL. Foto: Mohssen Assanimoghaddam<br />
Vom 31. August bis zum 2. September <strong>2022</strong><br />
findet in Oldenburg die Tagung der Fachgruppe<br />
„Epidemiologie und Dokumentation“<br />
zum Themenkomplex „Epidemiologie<br />
macht den Unterschied! – Lebensmittel,<br />
Zoonosen, Tierseuchen, Veterinary Public<br />
Health“ mit Workshops und Vortragsprogramm<br />
statt.<br />
Epidemiologie macht den Unterschied …<br />
wenn es darum geht, die Herausforderungen<br />
zu lösen, denen sich Veterinärbehörden und<br />
andere Organisationen in dem vielfältigen<br />
Themenfeld Veterinary Public Health stellen.<br />
Durch die Anwendung epidemiologischer<br />
Verfahren und Methoden können<br />
sachliche Aussagen zu verschiedensten<br />
Fragestellungen und Phänomen gemacht<br />
werden, auf deren Grundlage fundierte<br />
Entscheidungen getroffen werden. Die<br />
Epidemiologie wird im Bereich Veterinary<br />
Public Health weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Neben dem bekannten Kontext der<br />
Tierseuchen spielt sie auch in anderen Themenfeldern<br />
wie Lebensmitteln und Zoonosen<br />
eine zunehmende Rolle. Daher<br />
steht der Bereich Veterinary Public Health<br />
im Mittelpunkt der DACh-Epidemiologietagung<br />
<strong>2022</strong>.<br />
Programm und Anmeldung:<br />
q https://www.dvg.net, Tagungen, Termine<br />
Wir freuen uns auf eine spannende Tagung!•<br />
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />
E-Learning für Praktiker:innen<br />
Die Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
bereitet E-Learning-Kurse für<br />
Praktiker:innen vor, in denen es z. B. um<br />
Fragen des Umgangs mit Tierhalter:innen<br />
von Qualzuchten oder um die Kommunikation<br />
und das Verhalten bei Euthanasien<br />
geht. Auch herausfordernde Verhaltensweisen<br />
von Studierenden oder Auszubildenden<br />
sollen thematisiert werden.<br />
Damit die Praktika von Studierenden<br />
für alle Seiten erfolgreich verlaufen, werden<br />
auch die „Day One Competences“,<br />
welche die Studierenden beherrschen sollen,<br />
angesprochen, ebenso wie die Evaluation<br />
der Studierenden durch Praktiker:innen<br />
(konstruktives Feedback für die Qualitätssicherung).<br />
Die Planung findet in Zusammenarbeit<br />
mit den Lehrdekan:innen der veterinärmedizinischen<br />
Ausbildungsstätten<br />
statt.<br />
Weitere Informationen, wann die Kurse<br />
angeboten werden, werden wir rechtzeitig<br />
mitteilen.<br />
•<br />
Online Marketing Guide für Tierärztinnen und Tierärzte<br />
Mit dem Buch „Online Marketing Guide für<br />
Tierärztinnen und Tierärzte – Ein Leitfaden<br />
zur praktischen Umsetzung“ gehen Marc<br />
Dilly und Richard Dihen den nächsten<br />
Schritt zu ihrem erfolgreichen Podcast.<br />
Das Wissen, welches sie in den letzten Jahren<br />
gemeinsam sammeln durften, wurde<br />
hier in übersichtlicher Form gebündelt.<br />
Der Leitfaden richtet sich an alle Tierärztinnen<br />
und Tierärzte, die sich mit den<br />
Themen des Online Marketings beschäftigen<br />
und diese in der Praxis einsetzen<br />
möchten. Das Buch selbst gliedert sich in<br />
die Kernteile „Die Grundsatzfrage: Wieso<br />
eigentlich Online Marketing?“, „Die Online<br />
Marketing Strategie“ und „Verschiedene<br />
Online Marketing Kanäle“.<br />
Das Buch kann für 19,80 Euro bei der<br />
<strong>DVG</strong> bestellt werden, siehe auch Seite 76.<br />
<br />
•<br />
42<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
FACHGRUPPE AVID<br />
Aktuelles aus der Fachgruppe AVID<br />
Die Fachgruppe AVID geht auf den 1986 gegründeten<br />
Arbeitskreis für veterinärmedizinische<br />
Infektionsdiagnostik (AVID) zurück.<br />
Sie führt jährlich eine Tagung mit den<br />
wechselnden Schwerpunkten Bakteriologe<br />
und Virologie durch und bietet verschiedene<br />
weitere Veranstaltungen an.<br />
40. AVID-Tagung „Bakteriologie“<br />
Vom 14. bis 16.09.<strong>2022</strong> findet die 40. Jahrestagung<br />
der Fachgruppe AVID zum<br />
Schwerpunkt „Bakteriologie“ nach zwei<br />
Jahren „Kloster-Banz-Abstinenz“ in diesem<br />
Jahr erfreulicherweise wieder in Präsenz<br />
statt. Ort des Geschehens ist die Bildungsstätte<br />
Kloster Banz bei Bad<br />
Staffelstein – ein ebenso beliebter wie bewährter<br />
und inzwischen traditioneller Tagungsort.<br />
Die Tagung ist als Hybrid-Event<br />
geplant, so dass sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer auch online zuschalten<br />
können.<br />
Die Fachgruppe AVID sieht sich als Forum<br />
der diagnostischen Praxis. Deshalb<br />
soll der Schwerpunkt auch diesmal auf<br />
Beiträge gelegt werden, die Methoden und<br />
Erfahrungen aus der täglichen Arbeit vermitteln.<br />
Die Fachgruppenleitung freut sich,<br />
dass mit Herrn Dr. Jens André Hammerl<br />
(Thema: Bedeutung von Vibrio spp.) und<br />
Herrn PD Dr. Burkhard Malorny (Thema:<br />
NGS im Diagnostiklabor) zwei Kollegen<br />
aus dem Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
der Einladung zu einem Plenarvortrag<br />
gefolgt sind.<br />
Programm und Anmeldung:<br />
q http://www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
3. AVID-Themenabend<br />
Am 16. März <strong>2022</strong> fand der 3. AVID-Themenabend<br />
online statt. Referenten waren Prof.<br />
Dr. Thomas W. Vahlenkamp (Leipzig) mit<br />
dem Vortrag „Porzines reproduktives und<br />
respiratorisches Syndrom: Eine immunderegulierende<br />
Pandemie“ und Dr. Bernd<br />
Hoffmann (Greifswald-Insel Riems) mit der<br />
Präsentation „Aktuelles zu BTV“. Etwa 130<br />
Kolleginnen und Kollegen nahmen teil.<br />
Dieses Format eines zweistündigen Online-Themenabends<br />
zu aktuellen Themen<br />
hat sich sehr bewährt und soll fortgesetzt<br />
werden.<br />
Fortbildung technischer<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Die Fachgruppe AVID hatte eine Initiative<br />
zur Fortbildung technischer Mitarbeiter/<br />
innen ins Leben gerufen, die leider aufgrund<br />
der SARS-CoV-2-Pandemie bisher<br />
nicht starten konnte. Da nun die Pandemie-bedingten<br />
Einschränkungen mehr<br />
und mehr gelockert werden, will die Fachgruppe<br />
die Initiative für ein- bis zweitägige<br />
Hospitationen in unterschiedlichsten<br />
Bereichen der Tierseuchendiagnostik in Erinnerung<br />
rufen.<br />
Die ersten Fortbildungsangebote sind<br />
auf der AVID-Website veröffentlicht:<br />
q http://avid.dvg.net/index.php?id=2471<br />
Details zu den angebotenen Hospitationen<br />
(Termine, Teilnehmerzahl, vermittelte<br />
Methoden etc.) sollen bilateral zwischen<br />
den Ansprechpartnern der Anbieter und<br />
den Interessenten abgestimmt werden.<br />
Der Fachgruppenvorstand hofft auf<br />
rege Beteiligung und freut sich gleichzeitig<br />
über weitere Hospitationsangebote per<br />
E-Mail an AVID-Vorstandsmitglied PD Dr.<br />
Kerstin Wernike:<br />
q kerstin.wernike@fli.de<br />
•<br />
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43<br />
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ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
62. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
Die Tagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz wird wie auch im<br />
letzten Jahr hybrid durchgeführt, also in Garmisch-Partenkirchen und parallel online. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Vom 25. bis 28.10.<strong>2022</strong> findet die 62.<br />
Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“<br />
der <strong>DVG</strong> als Hybridveranstaltung<br />
in Garmisch-Partenkirchen statt. Die Vorträge<br />
werden live gehalten und simultan<br />
per Livestream für Online-Teilnehmer<br />
übertragen.<br />
Schwerpunktthemen der<br />
diesjährigen Tagung:<br />
• EU-Kontrollrecht<br />
• Risikobewertung in der amtlichen<br />
Kontrolle<br />
• Nicht-tierische Lebensmittel: inkl.<br />
pflanzlicher Produkte, Hybridprodukte<br />
• Listeria monocytogenes<br />
Die Tagung wird zusammen mit der Sektion<br />
Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />
der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen<br />
und Tierärzte und der Schweizerischen<br />
Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />
Tiergesundheit und<br />
Tierschutz durchgeführt.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
q www.dvg-lebensmittelsicherheit.de/•<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
Fachgruppe „Milchhygiene“<br />
Die Fachgruppe „Milchhygiene“ befindet<br />
sich seit Herbst 2021 unter neuer Leitung:<br />
Frau Prof. Madeleine Plötz (Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover) und Frau<br />
Prof. Peggy Braun (Veterinärmedizinische<br />
Fakultät, Universität Leipzig) haben die<br />
Leitung der Fachgruppe übernommen. Sie<br />
danken ihren Vorgängern Herrn Prof. Usleber<br />
und Herrn Prof. Märtlbauer für deren<br />
langjähriges Engagement und die kollegiale<br />
Zusammenarbeit. Derzeit befindet<br />
sich die Arbeitsgruppe in der Planungsphase<br />
zu möglichen Veranstaltungen,<br />
konkretere Informationen werden rechtzeitig<br />
bekannt gegeben.<br />
•<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
Dreiländer Summer School „Vet Food Science“<br />
Das Institut für Lebensmittelsicherheit und<br />
-hygiene der Universität Zürich veranstaltet<br />
im Juni <strong>2022</strong> erstmals eine zweitägige<br />
Summer School „von jungen Wissenschaftler*innen<br />
für junge Wissenschaftler*innen“<br />
aller veterinärmedizinischen Fakultäten /<br />
Universitäten in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz. Ziel ist es, den Nachwuchs<br />
zu vernetzen und einen wissenschaftlichen<br />
Austausch zu laufenden Forschungsprojekten<br />
im Bereich Lebensmittelsicherheit und<br />
Hygiene zu betreiben.<br />
Mit dieser ersten Veranstaltung will<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Roger Stephan, Direktor des<br />
Instituts für Lebensmittelsicherheit und<br />
-hygiene, einen Anstoß geben, die Summer<br />
School künftig regelmäßig in Rotation in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
durchzuführen. Der <strong>DVG</strong>-Vorstand begrüßt<br />
dieses Projekt, das auch mit den LeiterInnen<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen zur Lebensmittelhygiene<br />
abgestimmt wurde, sehr und<br />
wird es finanziell mit einem Betrag von<br />
2000 Euro unterstützen. •<br />
44<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
AG Eutergesundheit<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“<br />
Am 14. und 15. März <strong>2022</strong> führte die Arbeitsgruppe<br />
(AG) Eutergesundheit der <strong>DVG</strong> ihre<br />
Tagung zum Thema „Kühe – Klima – Käsespätzle<br />
– Gegenwärtige Herausforderungen<br />
für Eutergesundheit und Milchqualität“<br />
durch. Geplant war eine Präsenzveranstaltung<br />
in Schwäbisch Gmünd. Pandemiebedingt<br />
fand die Tagung jedoch online statt.<br />
Etwa 100 Kolleginnen und Kollegen hatten<br />
sich zur digitalen Veranstaltung eingeloggt<br />
und wurden von AG-Leiter Prof. Dr. Volker<br />
Krömker (Hannover) herzlich begrüßt. Tagungsleiter<br />
war Dr. Martin Spohr (Fellbach).<br />
Prof. Krömker betonte in seinem Grußwort,<br />
dass die Ernährungssicherheit auch in Krisenzeiten<br />
gewahrt werden müsse und dass<br />
Tierärztinnen und Tierärzte dazu beitragen<br />
können. Bezogen auf die Tagung zur Eutergesundheit<br />
sei jeder Liter Milch, der „in der<br />
Gosse“ lande, einer zu viel – auch hier<br />
könnten Tierärztinnen und Tierärzte vorbeugend<br />
helfen.<br />
Die Vorträge befassten sich mit den<br />
Gebieten „Mastitistherapie“, „Diagnostik<br />
und Analyse“ sowie mit verschiedenen<br />
Themen, darunter „Selektives Trockenstellen“<br />
und die „Eutergesundheit von Erstlaktierenden“.<br />
In zwei Postersessions wurden<br />
mehrere Poster vorgestellt.<br />
Im Rahmen der Tagung wurde der Dr.-<br />
Wilfried-Wolter-Gedächtnispreis für den<br />
besten Beitrag (Vortrag oder Poster) verliehen.<br />
Der mit 300 Euro dotierte Preis erinnert<br />
an den Landwirt, Agraringenieur und<br />
Tierarzt Dr. Wilfried Wolter (1962–2<strong>01</strong>7), der<br />
sich besonders um die Eutergesundheit<br />
und Milchhygiene verdient gemacht hat.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gaben online ihr Votum zu den 17 Vorträgen<br />
und 5 Postern ab. Den Preis erhielt<br />
Prof. Dr. Volker Krömker begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Tagung zur<br />
Eutergesundheit.<br />
Dr. Friederiche Reinecke (kleines Foto) gratulierte Dr. Svenja Woudstra (großes Foto) zum Dr.-Wilfried-<br />
Wolter-Preis. Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Svenja Woudstra (Kopenhagen) für ihren<br />
Vortrag „Diversität ausgewählter Mastitiserreger<br />
in einem Milchkuhbetrieb“.<br />
Die stellvertretende Leiterin der AG<br />
Eutergesundheit, Dr. Friederike Reinecke<br />
(Wetzlar), gratulierte Dr. Woudstra und<br />
dankte zum Abschluss der Tagung allen<br />
Referenten, Teilnehmern, Sponsoren und<br />
dem Tagungsleiter sowie dem Organisationsteam<br />
der <strong>DVG</strong>.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 45
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
FACHGRUPPE „ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />
53. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
Die Tagung fand erneut online statt.<br />
Vom 25. bis 26.11.2021 fand die 53. Internationale<br />
Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Ethologie und Tierhaltung“<br />
erneut online statt. Die Leiter der<br />
Tagung, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard und PD<br />
Dr. Elke Rauch (beide München) begrüßten<br />
die etwa 250 Teilnehmer und auch <strong>DVG</strong>-<br />
Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />
sprach Grußworte.<br />
Vortragsprogramm<br />
Zu Beginn stellte Dr. Katharina Kluge vom<br />
Bundesministerium für Ernährung und<br />
Landwirtschaft (BMEL, Bonn) aktuelle The-<br />
Prof. Erhard begrüßte die Teilnehmer. Rechts: Prof. Kramer und PD Dr. Rauch.<br />
men aus dem Tierschutzreferat des BMEL<br />
vor. Sie ging u. a. auf Änderungen bei den<br />
rechtlichen Vorgaben zum Schutz von Versuchstieren<br />
hinsichtlich der Genehmigungsverfahren,<br />
der behördlichen Kontrollen<br />
sowie der Meldeverpflichtungen der<br />
Forschungseinrichtungen ein. Weiterhin<br />
stellte sie die Änderung des Tierschutzgesetzes<br />
zum Verbot des Tötens von Küken<br />
ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> vor. Männliche Küken<br />
der Legehennenrassen werden ab diesem<br />
Datum entweder aufgezogen oder das Geschlecht<br />
der Embryonen wird bereits im<br />
Brutei bestimmt. Die Eier mit männlichen<br />
Embryonen werden dann aussortiert und<br />
nicht ausgebrütet. Darüber hinaus sieht<br />
das Gesetz vor, dass ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2024 kein<br />
Hühnerembryo nach dem 6. Bebrütungstag<br />
getötet werden darf. Damit soll künftig<br />
verhindert werden, dass die Embryonen<br />
durch die Geschlechtsbestimmung im<br />
Brutei Schmerzen empfinden. Aktuell gibt<br />
es für diesen frühen Zeitpunkt noch kein<br />
marktreifes Verfahren. Weitere Themen waren<br />
die Tierwohlkennzeichnung, die Tierschutz-Hundeverordnung,<br />
die Tierschutztransportverordnung<br />
sowie der Erlass einer<br />
Tierschutz-Zirkusverordnung.<br />
In weiteren 23 Vorträgen, die sich in<br />
acht Themenblöcke gliederten, ging es vor<br />
allem um landwirtschaftliche Nutztiere, so<br />
u. a. um Brustbeinfrakturen und andere<br />
Verletzungen bei Puten und Legehennen,<br />
um Tierwohlindikatoren in der Schweineund<br />
Milchviehhaltung, um Weideschlachtung<br />
und Weidehaltung von Rindern sowie<br />
um das Fressverhalten kleiner Wiederkäuer.<br />
Vorträge zum Verhalten von Pferden ergänzten<br />
das Programm.<br />
In der Session „Promovierende stellen<br />
vor“ konnten die Doktoranden ihre Projekte<br />
vorstellen und Fragen der Teilnehmer<br />
beantworten.<br />
Poster<br />
Insgesamt 20 Poster waren den registrierten<br />
Teilnehmern schon vor der Tagung als<br />
pdf-Dateien zugestellt worden, so dass<br />
sich die Teilnehmer vorab gezielt mit den<br />
Themen, die sie interessierten, befassen<br />
konnten. Auch hier überwogen die Nutztierthemen;<br />
einige Poster befassten sich<br />
aber auch mit der Gewaltfreiheit in der<br />
Hundeerziehung, mit der tiergerechten<br />
Haltung von Königspythons sowie mit der<br />
Pferdehaltung. In einem extra „Posterraum“<br />
stellten die Autoren ihre Poster<br />
während der Pausen in Kurzpräsentationen<br />
vor. Im Anschluss konnten Fragen gestellt<br />
werden.<br />
Insgesamt zeigten Vorträge und Poster<br />
die breite Themenvielfalt der Ethologie<br />
46<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
und wie durch mehr Wissen Tiere besser<br />
verstanden werden, um ihr Wohlbefinden<br />
bei der Haltung in menschlicher Obhut zu<br />
steigern.<br />
Die 54. Tagung „Angewandte Ethologie“<br />
findet vom 24. bis 26.11.<strong>2022</strong> statt, voraussichtlich<br />
als Hybrid-Event in Freiburg<br />
und parallel online.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Über aktuelle Tierschutzthemen aus dem BMEL informierte Dr. Katharina Kluge.<br />
FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />
Wird Tierschutz dem Geschlecht gerecht?<br />
Vom 23. bis 25. März <strong>2022</strong> fand die 27. Internationale<br />
Tierschutz-Tagung mit etwa 620<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter<br />
80 Studierende, als Onlineveranstaltung<br />
statt. Das Schwerpunktthema lautete:<br />
„Wird Tierschutz dem Geschlecht<br />
gerecht – Zum Umgang mit weiblichen<br />
und männlichen Tieren“. Die Tagung wurde<br />
von der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierschutz“<br />
in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />
Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der<br />
Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU)<br />
München organisiert.<br />
Grußworte und Hilfe für<br />
die Ukraine<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer (Gießen)<br />
eröffnete die Tagung und begrüßte alle<br />
Kolleginnen und Kollegen. Er hob hervor,<br />
dass sich der bedeutende Stellenwert des<br />
Tierschutzes in der Tierärzteschaft auch an<br />
der hohen Teilnehmerzahl zeige. Prof. Kramer<br />
wies zudem darauf hin, dass die <strong>DVG</strong><br />
Auch in diesem Jahr fand die Internationale Fachtagung zum Thema Tierschutz online statt.<br />
auf Vorschlag von Tagungs- und Fachgruppenleiterin<br />
Dr. Anna-Caroline Wöhr (München)<br />
5,00 Euro jedes Teilnehmerbeitrags an<br />
Hilfsprojekte für landwirtschaftliche Nutzund<br />
Großtiere sowie Tierschutzorganisationen<br />
zur Rettung von Heim- und Begleittieren<br />
in der Ukraine spenden werde. Die <strong>DVG</strong><br />
sammelt außerdem weitere Spenden; zum<br />
Zeitpunkt der Tagung waren insgesamt bereits<br />
etwa 5.000 Euro zusammengekommen.<br />
Der Vorstand der <strong>DVG</strong> wird entscheiden,<br />
an welche Projekte die Spenden<br />
weitergeleitet werden.<br />
Weitere Grußworte sprachen die Prodekanin<br />
der Tierärztlichen Fakultät der<br />
LMU, Prof. Dr. Susanne K. Lauer, der Vorsitzende<br />
der Tierärztlichen Vereinigung für<br />
Tierschutz, Dr. Andreas Franzky (Soderstorf)<br />
und der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Dr.<br />
Dr. Michael Erhard. Auch Dr. Wöhr begrüßte<br />
die Teilnehmenden. Eine Tagung lebe<br />
von engagierten Referenten, Moderatoren,<br />
Organisatoren, Teilnehmern, denen sie<br />
ihren Dank aussprach, sowie von einer lebhaften<br />
Diskussion. Sie rief dazu auf, sich<br />
mit Fragen und Anmerkungen einzubringen,<br />
was leicht möglich war, da alle Teilnehmer<br />
berechtigt waren, ihr Mikrofon zu<br />
gebrauchen, und was im Verlauf der Ta-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 47
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Tagungsleiterin Dr. Anna-Caroline Wöhr (Foto links) begrüßte Dr. Ophelia Nick (großes Foto), die den<br />
Vortrag „Mehr Tierschutz wagen“ hielt.<br />
gung rege genutzt wurde, ebenso wie<br />
auch die Chat-Funktion.<br />
Mehr Tierschutz wagen<br />
Den Einstieg in das Vortragsprogramm<br />
übernahm Dr. Ophelia Nick (Berlin), Tierärztin<br />
und seit Dezember 2021 Parlamentarische<br />
Staatssekretärin bei dem Bundesminister<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
Cem Özdemir, zum Thema „Mehr Tierschutz<br />
wagen“. Sie stellte die Pläne und<br />
Ziele vor, die im Koalitionsvertrag verankert<br />
sind und für welche die Weichen in dieser<br />
Legislaturperiode gestellt werden sollen.<br />
So soll ein Umbau der Landwirtschaft<br />
zugunsten von mehr Tierwohl und Tiergesundheit<br />
erfolgen, dabei sollen sowohl Klima-<br />
und Umweltschutz berücksichtigt als<br />
auch die Situation von Landwirtinnen und<br />
Landwirten verbessert werden. Eine verbindliche<br />
Tierhaltungskennzeichnung und<br />
ein Prüf- und Zulassungsverfahren für<br />
Stallsysteme und für serienmäßig hergestellte<br />
Betäubungsanlagen sollen eingeführt<br />
werden. Die Anbindehaltung von Rindern<br />
soll beendet, jedoch sollen kleine<br />
Betriebe erhalten werden. Dr. Nick richtete<br />
ihren abschließenden Appell insbesondere<br />
auch an die Studierenden, die Tierärztinnen<br />
und Tierärzte der Zukunft: „Lassen Sie<br />
uns gemeinsam mehr Tierschutz wagen!“<br />
In der nachfolgenden Diskussion antwortete<br />
sie auf die Frage zur Finanzierung dieser<br />
Pläne, dass Investitionen im Haushalt<br />
eingestellt seien, sie weiterreichend an diesem<br />
Thema arbeite, z. B. auch ein Tierwohlcent<br />
denkbar sei, dass sie jedoch die Koalitionspartner<br />
überzeugen müsse. Weitere<br />
Fragen wurden zur Einführung eines/einer<br />
Bundestierschutzbeauftragten gestellt<br />
(dies sei in Prüfung und solle umgesetzt<br />
werden) sowie zu einer Tiergesundheitsdatenbank.<br />
Auch hier bestehen Pläne,<br />
mehr Daten zu erfassen und auszuwerten,<br />
um dann Maßnahmen ergreifen zu können.<br />
Vortragsprogramm und virtuelle<br />
Posterausstellung<br />
Über „Neues aus dem Tierschutzrecht“ berichtete<br />
Dr. Katharina Kluge (Bonn). Sie<br />
stellte dar, dass Tierversuche in der Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildung seit <strong>01</strong>.12.2021 genehmigungspflichtig<br />
seien. Die Anzeigepflicht<br />
sei fast komplett weggefallen; für<br />
regulatorische Tierversuche bestände ein<br />
vereinfachtes Genehmigungsverfahren.<br />
Auch sogenannte überzählige Tiere aus<br />
der Zucht, die nicht im Versuch eingesetzt<br />
würden, müssten nun erfasst werden. Weitere<br />
Themen waren das seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong><br />
geltende Verbot des Kükentötens sowie<br />
das 2024 in Kraft tretende Verbot des Tötens<br />
von Hühnerembryonen ab dem 7.<br />
Bruttag. Ebenfalls zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> ist die<br />
neue Tierschutz-Hundeverordnung in<br />
Kraft getreten, die u. a. höhere Anforderungen<br />
an die gewerbliche und private<br />
Hundezucht stellt, ein Verbot der Anbindehaltung<br />
sowie ein Ausstellungsverbot<br />
für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen enthält<br />
(wobei dies auch für Einzeltiere gilt)<br />
und spezielle Vorgaben für die Haltung<br />
von Herdenschutzhunden macht. Auch<br />
der aktuelle Stand zum Tierwohllabel, zur<br />
Änderung der Tierschutz-Transportverordnung<br />
sowie zur Tierschutz-Zirkusverordnung<br />
wurden dargestellt.<br />
Die folgenden Vorträge befassten sich<br />
mit den Auswirkungen des Umgangs des<br />
Menschen mit Nutztieren, aber auch<br />
Haus- und Heimtieren sowie Versuchstieren.<br />
Die Themen „Betäubungslose Kastration“<br />
und „Überschuss von Kälbern“ sowie<br />
weitere Präsentationen zeigten, dass der<br />
Tierschutz dem Geschlecht nicht gerecht<br />
wird. Auch zur Haltung von Masthühnern,<br />
Vögeln in zoologischen Einrichtungen<br />
Pferden, Reptilien und Hunden sowie zum<br />
Stadttaubenmanagement wurden Vorträge<br />
gehalten.<br />
Virtuelle Posterräume, in denen die<br />
Posterautoren für Fragen zur Verfügung<br />
standen, ergänzten das spannende Vortragsprogramm.<br />
Tagungsband und nächste Tagung<br />
Der Tagungsband mit den ausführlichen<br />
Manuskripten der Vorträge und Poster sowie<br />
zahlreichen Fotos und Tabellen kann<br />
für 30,00 Euro zzgl. 5,00 Euro für Verpackung<br />
und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellt werden (info@dvg.de, Fax<br />
0641 98444625).<br />
Die nächste Tierschutztagung findet vom<br />
16. bis 18. März 2023 statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
TIERÄRZTLICHE PLATTFORM TIERSCHUTZ<br />
Workshop und Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz (TPT)<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TPT-Workshops in Fulda. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die 4. Tagung der Tierärztlichen Plattform<br />
Tierschutz (TPT) findet vom 24. bis 25. Juni<br />
<strong>2022</strong> in Fulda sowie parallel online statt.<br />
Das Thema lautet: „Tierschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
am Schlachthof – Was<br />
muss sich ändern?“.<br />
Hintergrund der Wahl dieses Themas<br />
ist die im Zusammenhang mit immer wieder<br />
auftretenden Tierschutzverstößen in<br />
Schlachtbetrieben z. T. auch deutlich geübte<br />
Kritik an der Arbeit der dort tätigen<br />
Tierärztinnen und Tierärzte. Unabhängig<br />
von der rechtlichen Bewertung der in den<br />
Medien geschilderten Vorkommnisse<br />
möchte die TPT mit ihrer 4. Tagung die Organisation<br />
der Tierschutzüberwachung in<br />
den Schlachtbetrieben kritisch hinterfragen,<br />
Vorschläge zur Stärkung der fachlichen<br />
Kompetenz und der Stellung der Tierärztinnen<br />
und Tierärzte am Schlachthof erarbeiten<br />
sowie einen Beitrag dazu leisten,<br />
die Wertschätzung dieser verantwortungsvollen<br />
Arbeit zu befördern.<br />
Zur Vorbereitung der Tagung fand ein<br />
Workshop ebenfalls in Fulda statt. Mehrere<br />
Themenfelder wurden durch Impulsvorträge<br />
und Arbeitsgruppen vorbereitet.<br />
Die Ergebnisse werden in die Tagung einfließen.<br />
Ein Tagungsbericht wird in der nächsten<br />
Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums erscheinen.<br />
Die TPT wird getragen von der Bundestierärztekammer,<br />
dem Bundesverband beamteter<br />
Tierärzte, dem Bundesverband<br />
praktizierender Tierärzte, der <strong>DVG</strong> und der<br />
Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
TIERSCHUTZ<br />
Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen und Leiden erkrankter oder<br />
verletzter Schweine<br />
Schweinehalter bekommen ab sofort eine<br />
Hilfestellung bei der Entscheidung, wann<br />
ein Erlösen eines Tieres unausweichlich ist.<br />
Unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth große<br />
Beilage wurde das Projekt „Sofortmaßnahmen<br />
zur Vermeidung länger anhaltender<br />
erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />
schwer erkrankten/verletzten Schweinen<br />
durch rechtzeitige Tötung“ durchgeführt.<br />
Das Projekt wurde vom Niedersächsischen<br />
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (ML) gefördert.<br />
Auslöser waren Untersuchungen in<br />
Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />
Nebenprodukte, die gezeigt haben, dass<br />
ein Teil der angelieferten Schweine tierschutzrelevante<br />
Befunde aufweist. Zu den<br />
Mängeln, die im Umgang mit kranken und<br />
verletzten Schweinen regelmäßig festgestellt<br />
werden, gehört die zu späte oder<br />
unterlassene Tötung von schwer und unheilbar<br />
erkrankten Tieren. Genau dort<br />
setzt das Schulungsmaterial an. Denn: Für<br />
den Tierhalter ist es oft schwierig, zu beurteilen,<br />
ob bei einem erkrankten oder verletzten<br />
Tier ein weiterer Behandlungsversuch<br />
sinnvoll ist oder ob es geboten ist,<br />
das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen.<br />
Der Abschlussbericht des Projektes ist<br />
für 14 Euro zzgl. Verpackung und Versand<br />
bei der <strong>DVG</strong> erhältlich (siehe Seite 76). Das<br />
aus dem Projekt hervorgegangene Schulungsmaterial<br />
kann unter folgendem Link<br />
heruntergeladen werden:<br />
q https://www.ml.niedersachsen.de/<br />
download/179097<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 49
ARBEITSGEBIET:<br />
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
ARBEITSKREIS „RESPIRATORISCHES SYSTEM“<br />
Aktuelles aus dem Arbeitskreis<br />
„Respiratorisches System“<br />
Der pneumologisch orientierte Arbeitskreis<br />
(AK) der <strong>DVG</strong> besteht seit 1999 und<br />
versteht sich als Plattform für alle, die sich<br />
vergleichend mit der Pathologie und Pathophysiologie<br />
des respiratorischen Systems<br />
beschäftigen. In den vergangenen 23<br />
Jahren wurden 22 Workshops zu den unterschiedlichsten<br />
Themenkomplexen organisiert,<br />
meist als offene Veranstaltungen innerhalb<br />
der Jahreskongresse der Deutschen<br />
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />
e. V. (DGP).<br />
Nun, nach einer langen Pandemie-<br />
Zwangspause und dadurch bedingten wiederholten<br />
Terminverschiebungen, konnte<br />
am 25. Mai dieses Jahres endlich unser geplanter<br />
23. Workshop als Präsenzveranstaltung<br />
in Leipzig stattfinden (https://pneu<br />
mologie-kongress.de/).<br />
Dieser Workshop fand, wie seine „Vorgänger“<br />
auch, im Rahmen des großen 62.<br />
DGP-Kongresses statt. Wissenschaftler*innen<br />
aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen<br />
der Human- und Veterinärmedizin<br />
berichteten zum Schwerpunktthema „Lunge<br />
und Leistung“ über ihre Forschungsergebnisse<br />
und tauschen ihre Erfahrungen<br />
aus. Wie jedes Jahr beinhaltete das Programm<br />
auch freie Beiträge zu aktuellen<br />
Projekten aus Klinik und Forschung.<br />
Es war erwartungsgemäß ein interessanter<br />
Workshop mit guten Diskussionen.<br />
Der AK Respiratorisches System hofft, dass<br />
sich für die Teilnehmer*innen neue Ansätze<br />
für fachliche Zusammenarbeiten und<br />
interdisziplinäre Kooperationen ergeben.<br />
Dr. Birgitt Gutbier, Berlin<br />
Prof. Dr. Martin Rosenbruch, Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Dr. Petra Reinhold, Jena •<br />
ARBEITSKREIS „FORENSISCHE VETERINÄRMEDIZIN“<br />
Arbeitskreis Forensische Veterinärmedizin der <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2021<br />
in Berlin wurde am 18.11.2021 der Arbeitskreis<br />
(AK) „Forensische Veterinärmedizin“<br />
gegründet. Der AK will fachübergreifend<br />
aktualisierte und praxisbezogene Hinweise<br />
geben, um mit tiermedizinischem Handeln<br />
„rechtssicher“ zu bleiben. Ein weiterer<br />
Fokus soll auf die Aktualität und Qualität<br />
der tierärztlichen Sachverständigengutachten<br />
gerichtet werden.<br />
Am 18.11.2021 fand auch gleich die erste<br />
Tagung des Arbeitskreises statt, auf der<br />
u. a. Themen aus der Pferde- und der Kleintiermedizin<br />
(Hund, Vogel) angesprochen<br />
wurden.<br />
Die nächste Tagung des Arbeitskreises<br />
findet in diesem Jahr auch wieder anlässlich<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin statt,<br />
und zwar am Donnerstag, den 13.10.<strong>2022</strong>.<br />
Das aktuelle Programm und die Anmeldung<br />
finden Sie unter:<br />
q https://www.dvg-vet-congress.de/ •<br />
50<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
Fachgruppe<br />
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />
22<br />
5. Int. Kongress<br />
zur Pferdemedizin<br />
Freitag & Samstag,<br />
vor Ort & Livestream<br />
Seminar<br />
Pferdeophthalmologie<br />
Donnerstag, vor Ort<br />
Von der Hornhaut<br />
bis zum Augenhintergrund<br />
Head & Neck Surgeries,<br />
Internistik &<br />
Gynäkologie<br />
Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten<br />
Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de<br />
22<br />
Pferde_Vet Congress_<strong>2022</strong>_Anzeige Forum_halbe Seite.indd 1 <strong>01</strong>.06.<strong>2022</strong> 08:26:16<br />
Vet-Congress www.dvg-vet-congress.de<br />
Berlin + digital 13. bis 15. Oktober <strong>2022</strong><br />
AG Pferdeophthalmologie<br />
Fachgruppenübergreifende<br />
Buiatrik-Tagung<br />
Freitag & Samstag,<br />
vor Ort &<br />
Livestream<br />
Schwerpunkt<br />
Quo vadis,<br />
Rinderhaltung?<br />
Im Spannungsfeld<br />
zw. Status quo &<br />
gesellschaftlicher<br />
Erwartung<br />
Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft<br />
Tierernährung<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Tierzucht & Genomik<br />
Epidemiologie &<br />
Dokumentation<br />
Veranstalter: <strong>DVG</strong> Service GmbH I An der Alten Post 2 I 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de I Infos & Anmeldung: www.dvg-vet-congress.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 51
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Pathologie“<br />
In jeder Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums wird in<br />
der Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine<br />
Fachgruppe, ein Arbeitsgebiet oder eine andere<br />
Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong> vorgestellt.<br />
So können sich auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />
die dieser Fachgruppe (noch) nicht angehören,<br />
über deren Entstehung, Entwicklung,<br />
Tagungen und Aktivitäten informieren.<br />
Diesmal wird die Fachgruppe „Pathologie“<br />
näher betrachtet. Die Fachgruppe führte im<br />
März <strong>2022</strong> in Fulda bereits ihre 65. Jahrestagung<br />
sowie das 27. Schnittseminar durch.<br />
Die Wurzeln der Fachgruppe reichen<br />
bis in das Jahr 1951 zurück. Im März dieses<br />
Jahres wurde anlässlich des 35. Kongresses<br />
der Deutschen Gesellschaft für Pathologie,<br />
einer humanpathologischen Fachgesellschaft,<br />
die „Arbeitsgemeinschaft der<br />
Veterinärpathologen“ gegründet und damit<br />
der Grundstein der späteren Fachgruppe<br />
Pathologie in der <strong>DVG</strong> gelegt. Der Zweck<br />
dieser Arbeitsgemeinschaft sollte sein,<br />
durch periodische Zusammenkünfte die<br />
persönlichen Erfahrungen und wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse auszutauschen<br />
und ungeklärte Probleme zu besprechen.<br />
Dabei wurde auch festgelegt, dass die Tagungen<br />
der Veterinärpathologen stets in<br />
Verbindung mit den Kongressen der Humanpathologen<br />
stattfinden sollten.<br />
1953 wurde dann die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Allgemeine Pathologie und pathologische<br />
Anatomie“ gegründet. 1999 erfolgte<br />
die Umbenennung in „Pathologie“. 20<strong>01</strong><br />
deutete Prof. Dr. Volker Bergmann (Berlin),<br />
langjähriger Leiter der Fachgruppe, in seiner<br />
Festansprache zum 50-jährigen Bestehen<br />
der Arbeitsgemeinschaft auf die einige<br />
Jahre später folgende Loslösung von<br />
den Humanpathologen hin:<br />
„Es ist nicht zu übersehen, dass die Beziehungen<br />
der Veterinärpathologie zur Humanpathologie<br />
zu Anfang der analysierten Zeitspanne<br />
enger gewesen sind als heute. Für<br />
ihre Lockerung sind mehrere Gründe anzuführen.<br />
Einer davon ist sicher die Divergenz<br />
der Forschungsgegenstände und Interessen,<br />
die in den letzten Jahrzehnten sehr deutlich<br />
geworden ist. Wie ein Vergleich der Themengruppen<br />
zeigt, beforschte die Humanpathologie<br />
mit hoher Intensität Probleme der Tumorpathologie,<br />
die für die Veterinärmedizin<br />
noch von geringerer Bedeutung waren. Im<br />
Gegensatz dazu bearbeitete die Veterinärpathologie<br />
in starkem Maße Fragen der Infektionspathologie,<br />
die wiederum keine Entsprechung<br />
bei der Humanpathologie fanden.<br />
Weitere Gründe sind die zunehmende Spezialisierung<br />
der Forschung sowie die Möglichkeit,<br />
sich heute Informationen in ganz<br />
anderer und vielfältiger Weise zu beschaffen,<br />
als durch den Besuch von Tagungen.“ 1<br />
2006 beschloss die Fachgruppe, zukünftig<br />
unabhängig von der Humanpathologie<br />
zu tagen. Mit der Durchführung<br />
der 50. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Pathologie“ im Jahr 2007 fand die Abkoppelung<br />
von der humanmedizinischen<br />
Fachgesellschaft statt. Seitdem führt die<br />
Fachgruppe jährlich eine eigenständige Tagung<br />
in Kombination mit einem Schnittseminar<br />
in Fulda durch. Unter der Fachgruppenleitung<br />
von Prof. Dr. Walter Hermanns<br />
(München) fand 1996 das erste<br />
Schnittseminar statt.<br />
Anlässlich der 50. Jahrestagung 2007<br />
veröffentlichte die Fachgruppe das Buch<br />
„Fachgruppe Pathologie – von den Anfängen<br />
bis zur 50. Jahrestagung“ im Verlag der<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH. Dort sind sämtliche<br />
Tagungen von 1951 bis einschließlich 2007<br />
sowie die Vortragstitel erfasst.<br />
Die Mitglieder der Fachgruppe sind<br />
u. a. bei folgenden Einrichtungen tätig:<br />
• Bundesministerium für Ernährung<br />
und Landwirtschaft<br />
• Friedrich-Loeffler-Institut<br />
1 Bergmann, V. (20<strong>01</strong>): Festansprache anlässlich<br />
des 50-jährigen Bestehens des Zusammenschlusses<br />
der Veterinärpathologen. In: Fachgruppe<br />
Pathologie – von den Anfängen bis zur<br />
50. Jahrestagung. Verlag der <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH, Gießen 2007.<br />
Die Tagungen der Fachgruppe finden seit vielen<br />
Jahren im ParkHotel Kolpinghaus in Fulda statt.<br />
Auf Präsenztagungen sind die Posterbesprechungen fester Bestandteil des Programms.<br />
52<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Die Tagungen der Fachgruppe sind regelmäßig sehr gut besucht – hier ein Foto von 2<strong>01</strong>9, dem Jahr<br />
vor der Pandemie.<br />
• Institute für Pathologie der veterinärmedizinischen<br />
Ausbildungsstätten<br />
• Landeslabore der Bundesländer<br />
• Tierärztliche Praxen für Pathologie<br />
• Veterinäruntersuchungsämter<br />
Pandemiebedingt wurden die Tagungen<br />
sowie die Schnittseminare in 2021 und<br />
<strong>2022</strong> online durchgeführt.<br />
Die Tagungen der Fachgruppe „Pathologie“<br />
zeichnen sich einerseits durch Fachvorträge<br />
mit Beiträgen aus allen Bereichen<br />
der Veterinärpathologie (Forschung und<br />
Diagnostik) sowie Fallberichte aus; andererseits<br />
werden auf jeder Veranstaltung<br />
mehrere Keynote Lectures angeboten, die<br />
spannende Einblicke auch in verwandte<br />
Fachgebiete geben und die Interdisziplinarität<br />
der Veranstaltung herausstellen. So<br />
wurden in den vergangenen Jahren Präsentationen<br />
u. a. zu den Themen „Einsatz<br />
künstlicher Intelligenz in der Pathologie“,<br />
„Die Welt aus der Sicht der Fliege – Forensik,<br />
Parasitologie, Therapie“, „Vitalitätszeichen<br />
in der Rechtsmedizin“, „Die ethische<br />
Abwägung von Tierversuchen“ sowie<br />
„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im<br />
Licht des Ethik-Kodex“ angeboten.<br />
Zudem findet auf jeder Tagung eine<br />
Posterausstellung mit einer ausführlichen<br />
Besprechung statt. Auf den Online-Tagungen<br />
wurden die Poster in mehreren virtuellen<br />
Räumen vorgestellt. Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer erhielten außerdem<br />
die pdf-Dateien der Poster per E-Mail.<br />
Die beiden besten Poster werden jeweils<br />
2<strong>01</strong>9 hielt Univ. Prof. Mag. DDr. Martin Grassberger<br />
(Wien, Österreich), Humanmediziner und Biologe<br />
den Übersichtsvortrag „Die Welt aus der Sicht der<br />
Fliege – Forensik, Parasitologie, Therapie“. Die<br />
Präsentation war hochspannend und warf einen<br />
Blick über das Gebiet der Pathologie hinaus.<br />
mit einem Geldpreis ausgezeichnet. In diesem<br />
Jahr freuten sich Johannes Krüger und<br />
Pauline Pöpperl (beide Hannover) über die<br />
Auszeichnung. Beide Poster sowie die Abstracts<br />
finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Die Fachgruppe hat derzeit 344 Mitglieder;<br />
davon haben 239 „Pathologie“ als<br />
Hauptfachgruppe mit Stimmrecht gewählt.<br />
Leiter der Fachgruppe ist Prof. Dr.<br />
Andreas Beineke (Hannover); stellvertretende<br />
Leiterin ist Dr. Christine Fast (Greifswald-Insel<br />
Riems).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
65. Jahrestagung der Fachgruppe „Pathologie“<br />
In diesem Jahr führte die Fachgruppe<br />
„Pathologie“ der <strong>DVG</strong> bereits ihre 65.<br />
Jahrestagung durch! Vom 4. bis zum 6.<br />
März fand die Tagung in Kombination<br />
mit dem 27. Schnittseminar wie auch im<br />
Vorjahr online statt. Erneut nahmen insgesamt<br />
etwa 300 Kolleginnen und Kollegen<br />
teil, die von Tagungs- und Fachgruppenleiter<br />
Prof. Dr. Andreas Beineke<br />
(Hannover) herzlich begrüßt wurden.<br />
Auch <strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Martin Kramer<br />
sprach Grußworte.<br />
Schnittseminar<br />
Das Thema des Schnittseminars lautete<br />
„Pathologie des Auges“. Referenten waren<br />
Dr. Olivia Kershaw, Prof. Dr. Corinna Eule<br />
und Prof. Dr. Robert Klopfleisch (alle Berlin).<br />
Das diesjährige Schnittseminar zeichnete<br />
sich durch die Verbindung zwischen<br />
Die Tagung wurde erneut online durchgeführt.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 53
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Tagungs- und Fachgruppenleiter Prof. Dr.<br />
Andreas Beineke begrüßte die Teilnehmenden.<br />
Dr. Olivia Kershaw bei ihrer Präsentation.<br />
Pathologie und Klinik aus. So gab Prof.<br />
Klopfleisch u. a. einen sehr anschaulichen<br />
Überblick über die Tumoren am Auge, die<br />
zwar grundsätzlich selten, jedoch klinisch<br />
relevant sind, da sie unabhängig von der<br />
Dignität immer einen Einfluss auf den Visus<br />
haben. Prof. Eule und Dr. Kershaw stellten<br />
dann entsprechende praxisnahe Fälle<br />
jeweils aus klinischer sowie pathologischhistologischer<br />
Sicht vor.<br />
Interpretation von pathologischanatomischen<br />
Befunden beim<br />
Nutzgeflügel<br />
Einen weiteren Übersichtsvortrag hielt<br />
Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Hannover)<br />
zur „Interpretation von pathologisch-anarentialdiagnostischer<br />
Probleme sowie die<br />
Beurteilung von Prognose und strittigen<br />
Kausalitätsfragen von Bedeutung. So müsse<br />
beispielsweise geklärt werden, ob die<br />
Verschlechterung des Zustands eines Tieres<br />
nach einer Operation auf Behandlungs-<br />
oder Operationsfehler zurückzuführen<br />
sei. Eine wichtige Rolle in solchen<br />
Situationen spiele die forensische Pathologie,<br />
von der sich der Kliniker Aufschluss<br />
u. a. darüber wünsche, wie relevant Erkenntnisse<br />
seien, wie schnell bestimmte<br />
Prozesse sich entwickeln, wie eine Behandlung<br />
die weitere Entwicklung beeinflusst<br />
und wann der Phänotyp zur Qual<br />
wird. Auch Aussagen zur Häufigkeit von<br />
Erkrankungen, um Wahrscheinlichkeiten<br />
ableiten zu können und die Publikation<br />
Wünsche des Klinikers an die<br />
forensische Pathologie<br />
Die 65. Jahrestagung startete mit dem<br />
Übersichtsvortrag „Wünsche des Klinikers<br />
an die forensische Pathologie“ von Prof. Dr.<br />
Axel Wehrend (Gießen). Er erläuterte zunächst<br />
die Tätigkeiten des Klinikers im Bereich<br />
der Forensik – einem Sammelbegriff<br />
für wissenschaftliche und technische<br />
Arbeitsgebiete, in denen kriminelle Handlungen<br />
systematisch untersucht werden –<br />
und stellte dar, dass etwa 60 Prozent der<br />
von ihm zu schreibenden Gutachten mit<br />
Fragen des Tierschutzes befasst seien.<br />
Häufig ginge es auch um mögliche Haftpflichtfälle,<br />
um Todesursachen, Arzneimittelrecht<br />
sowie um die Frage, was der<br />
Mensch mit dem Tier gemacht habe. Bei<br />
der Erstellung eines Gutachtens als Sachverständiger<br />
seien u. a. die Begutachtung<br />
spezieller Zusammenhänge oder diffeseltener<br />
Fälle, die Kausalitäten aufzeigen<br />
können, seien wünschenswert. In diesem<br />
Zusammenhang wies Prof. Wehrend auf<br />
die häufig ungenügende Dokumentation<br />
klinischer Maßnahmen hin und appellierte<br />
an praktisch tätige Kolleginnen und Kollegen,<br />
sämtliche Behandlungen etc. ausreichend<br />
zu dokumentieren. Abschließend<br />
stellte er fest, dass die Forensik eine zunehmende<br />
Herausforderung sei, die eine<br />
verstärkte Kooperation erfordere.<br />
Prof. Dr. Corinna Eule (oben) und Dr. Olivia Kershaw stellten die Fälle im Schnittseminar anschaulich<br />
dar.<br />
54<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Einen guten Überblick über Tumoren am Auge gab Prof. Dr. Robert Klopfleisch.<br />
Über die Wünsche des Klinikers an den<br />
Pathologen referierte Prof. Dr. Axel Wehrend.<br />
tomischen Befunden beim Nutzgeflügel<br />
vor dem Hintergrund konventioneller Haltungssysteme<br />
und Genotypen“. Sie stellte<br />
fest, dass gesundheitliche Probleme sowohl<br />
mit dem Haltungssystem und Management<br />
als auch dem Genotyp zusammenhängen.<br />
Beim Management seien die<br />
Bestandsdichte, das Lichtprogramm, die<br />
Fütterung, die Luftqualität sowie auch die<br />
Ausbildung der Tierhalter wichtige Faktoren.<br />
Was bei Küken in der ersten Lebenswoche<br />
versäumt werde, sei nicht mehr<br />
aufzuholen. In den ersten Lebenstagen<br />
könne es durch Schlupf- und Transportstress<br />
zu einer Immunsuppression kommen,<br />
die zusammen mit dem Zurückgehen<br />
der maternalen Immunität eine<br />
Infektionsanfälligkeit verursachen könne.<br />
Qualzucht bei Heim- und Nutztieren<br />
im Licht des Ethik-Kodex<br />
Mit den Worten, dass Pathologie und Tierschutz<br />
ein „untrennbares Paar“ seien,<br />
stellte Prof. Dr. Achim Gruber (Berlin) die<br />
Referentin des dritten Übersichtsvortrags<br />
vor: Dr. Heidemarie Ratsch (Berlin), die zu<br />
„Qualzucht bei Heim- und Nutztieren im<br />
Licht des Ethik-Kodex der Tierärztinnen<br />
und Tierärzte Deutschlands“ sprach. Sie<br />
ging zunächst auf die seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong><br />
geltende neue Tierschutz-Hundeverordnung<br />
ein, die ein Ausstellungsverbot von<br />
Hunden mit tierschutzwidrig amputierten<br />
Ohren oder Ruten sowie auch mit Qualzuchtmerkmalen<br />
enthält. Unter Qualzucht<br />
verstehe man beim Züchten von Tieren<br />
die Duldung oder Förderung von<br />
Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden,<br />
Schäden oder Verhaltensstörungen für die<br />
Tiere verbunden sind. Dr. Ratsch stellte die<br />
umfangreichen Maßnahmen der Tierärztekammer<br />
Berlin vor, um ein Umdenken in<br />
der Gesellschaft zu erreichen – z. B. Plakataktionen<br />
und weitere Öffentlichkeitsarbeit<br />
– sowie auch das „Qualzucht-Evidenz<br />
Netzwerk (QUEN)“. QUEN ist ein<br />
Projekt von Tierärztinnen, Tierärzten und<br />
weiteren Personen aus unterschiedlichen<br />
Fachdisziplinen, das zum Ziel hat, Vollzugshilfen<br />
für Veterinärämter zu entwickeln<br />
und diese sowie auch Rechtsgutachten,<br />
einschlägige Urteile, Informationen<br />
zu Tierarten und relevanten Merkmalen<br />
über eine Website öffentlich zugänglich zu<br />
machen. Die Referentin zitierte den Ethik-<br />
Kodex, nach dem Tierärztinnen und Tierärzte<br />
„jede Form von Tierzucht, die zu<br />
Schmerzen, Leiden und Qualen führt oder<br />
beiträgt“ verurteilen und sich „für die präventive<br />
Aufklärung sowie für das Erkennen<br />
und Vermeiden solcher Entwicklungen“<br />
einsetzen und warf die Frage auf, ob die<br />
Tierärzteschaft dem Ethik-Kodex gerecht<br />
wird.<br />
In der anschließenden sehr lebhaften<br />
Diskussion wurde erörtert, „wie rigoros<br />
man als Tierarzt in der Beratung“ sein darf;<br />
es ginge einerseits um das Wohl der Tiere,<br />
andererseits um wirtschaftliche Aspekte.<br />
Sowohl Dr. Ratsch als auch Prof. Gruber<br />
sprachen sich dafür aus, deutlich Stellung<br />
zu beziehen, in der Kommunikation aber<br />
mit Feingefühl vorzugehen. Auf die Frage,<br />
wann Pathologen das Veterinäramt infor-<br />
Prof. Beineke stellte Prof. Dr. Silke Rautenschlein vor, die eine Keynote Lecture hielt.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 55
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Im Vortrag von Dr. Heidemarie Ratsch (Foto rechts unten) ging es um das viel beachtete Thema<br />
Qualzucht. Rechts oben: Prof. Gruber.<br />
Dr. Angele Breithaupt sprach über die Rustrela-Virus-assoziierte Meningoenhephalitis bei Säugetieren.<br />
mieren sollten, antwortete Dr. Ratsch,<br />
dass die Schweigepflicht nicht mehr greife,<br />
wenn Rechtsverletzungen vorliegen.<br />
Prof. Gruber ergänzte, dass man als Pathologe<br />
Stellung beziehen müsse. Da die<br />
Kaufentscheidung in der Gesellschaft der<br />
größte Hebel sei, um den Qualzuchtmarkt<br />
zu beeinflussen, könnten die Beiträge von<br />
Tierkrankenversicherungen ein wichtiges<br />
Argument im Gespräch mit Tierhaltern<br />
sein, da sie mit den Kosten, die für Qualzuchtrassen<br />
entstehen, korrelieren und<br />
damit deutlich machen, was auf den Tierhalter<br />
zukommen kann.<br />
Eine bisher wenig beachtete Rolle spielen<br />
Defektzuchten als unbewusstes Zuchtziel<br />
zur Bedienung des menschlichen Pflegetriebes.<br />
So sei in Studien eine besonders<br />
enge Bindung von Besitzern zu ihren Tieren<br />
mit Qualzuchtmerkmalen festgestellt<br />
worden. Nach deren Tod werde häufig wieder<br />
ein entsprechendes Tier angeschafft<br />
(siehe Literaturliste).<br />
Vortragsprogramm<br />
Die Präsentationen im Vortragsprogramm<br />
befassten sich u. a. mit Klein-, Heim- und<br />
Nutztieren. Ergebnisse aktueller Studien<br />
und Fallberichte wurden vorgestellt. Auch<br />
zu klinischen und pathologischen Aspekten<br />
der SARS-CoV2-Infektion sowie zur<br />
Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen<br />
verschiedener Tierarten<br />
für SARS-CoV2 wurden Vorträge angeboten.<br />
Poster<br />
In den beiden Postersessions, die parallel<br />
in zwei virtuellen Räumen stattfanden,<br />
wurde den Teilnehmern geballtes Wissen<br />
konzentriert und effizient nahegebracht.<br />
Über den Chat konnten Fragen gestellt<br />
werden. Die beste Studie und der beste<br />
Fallbericht erhielten Preise, wobei kein<br />
Ranking vorgenommen wurde, da beide<br />
Arbeiten gleichwertig waren.<br />
Zur Empfänglichkeit von Ex vivo- und In vitro-Kultursystemen verschiedener Tierarten für SARS-CoV2<br />
hielt Sandra Runft einen Vortrag<br />
56<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Über die Auszeichnungen freuten sich:<br />
• Johannes Krüger<br />
(bester Fallbericht, Preisgeld: 250 Euro):<br />
Mastzelltumor im Musculus interosseus<br />
medius eines Pferdes<br />
• Pauline Pöpperl<br />
(beste Studie, Preisgeld: 250 Euro):<br />
Charakterisierung der Epithelzellbarriere<br />
bei der Hundestaupevirus-induzierten<br />
Pneumonie<br />
Die Poster sowie die Abstracts finden Sie<br />
auf den Seiten 58 und 59.<br />
Fachgruppenversammlung<br />
Auf der Versammlung der Fachgruppe, die<br />
im Anschluss an die Tagung stattfand,<br />
wurden Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover)<br />
und Dr. Christine Fast (Greifswald-<br />
Insel Riems) zum Leiter bzw. zur stellvertretenden<br />
Leiterin gewählt. Weiterhin<br />
verabschiedeten die Fachgruppenmitglieder<br />
die Geschäftsordnung der Fachgruppe<br />
und diskutierten über die Einführung von<br />
Richtlinien für die Qualifikation von Sektionsassistenten/innen.<br />
Die 66. Jahrestagung und das 28.<br />
Schnittseminar werden vom 3. bis 5. März<br />
2023 stattfinden. Über das Format (online<br />
/ Präsenz) wird zu einem späteren Zeitpunkt<br />
entschieden. Prof. Dr. Thomas Rosol<br />
(Athens, Ohio) wird das Schnittseminar<br />
zum Thema „Pathologie der endokrinen<br />
Organe“ leiten.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge und Poster kann für 10,00<br />
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />
Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Literatur<br />
• Packer R. et al. (2<strong>01</strong>9): Great expectations, inconvenient<br />
truths, and the paradoxes of the dogowner<br />
relationship for owners of brachycephalic<br />
dogs. In: PLOS ONE 14(7), S. e0219918.<br />
• Sachser, Norbert (<strong>2022</strong>): Das unterschätzte Tier:<br />
Was wir heute über Tiere wissen und im Umgang<br />
mit ihnen besser machen müssen (Rowohlt,<br />
Hamburg).<br />
• Sandøe P. et al. (2<strong>01</strong>7): Why do people buy dogs<br />
with potential welfare problems related to extreme<br />
conformation and inherited disease? A representative<br />
study of Danish owners of four<br />
small dog breeds. PLoS ONE 12(2).<br />
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 57
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Mastzelltumor im<br />
Musculus interosseus<br />
medius eines Pferdes<br />
65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie,<br />
04. – 06.03.<strong>2022</strong><br />
J. Krüger 1 , F. Heun 2 , C. Puff 1<br />
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Einleitung<br />
Johannes Krüger. Foto: privat<br />
Mastzelltumor im Musculus interosseus medius<br />
eines Pferdes<br />
Mastzelltumore treten vereinzelt bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei sie meist in der Haut<br />
oder Unterhaut lokalisiert sind [1]. Vereinzelt wurden sie auch am Auge, im Respirationstrakt und<br />
in der Maulhöhle nachgewiesen [2]. In den Sehnen der Gliedmaßen wurden Mastzelltumore erst<br />
dreimal beschrieben [3].<br />
Material und Methoden<br />
Vorbericht:<br />
Eine 17 Jahre alte, 528 kg schwere, trächtige<br />
Warmblutstute zeigte seit zwei Jahren<br />
rezidivierenden Durchfall teilweise mit<br />
okkultem Blut. Außerdem bestand eine<br />
Lahmheit der rechten Vordergliedmaße. In<br />
den zwei Wochen vor der Euthanasie trat<br />
zunehmend Husten und Nasenausfluss auf.<br />
Sonografisch wurden eine Umfangsvermehrung<br />
in der Milz und freie Flüssigkeit<br />
im Abdomen festgestellt.<br />
Durchgeführte Untersuchungen:<br />
Nach der Euthanasie wurde das Pferd im<br />
Institut für Pathologie makro- und<br />
mikroskopisch auf pathomorphologische<br />
Veränderungen untersucht. Für die<br />
weiterführende Charakterisierung des<br />
Mastzelltumors wurden eine Toluidinblaufärbung<br />
und eine immunhistochemische<br />
Untersuchung auf die Expression von c-Kit<br />
eingesetzt.<br />
Befunde<br />
Pathologisch-anatomische Untersuchung der Tumore:<br />
Im Musculus interosseus medius der rechten Vordergliedmaße wurde eine 20 x<br />
10 x 17 mm große Umfangsvermehrung mit einer gelblichen, festen, teils<br />
kristallinen Anschnittfläche festgestellt (Abbildung (Abb.) 1). In der Milz bestand<br />
eine 63 x 48 x 17 cm große Umfangsvermehrung mit derber Konsistenz und<br />
einer weiß-gelblichen Anschnittfläche. Das Gesamtgewicht der Milz betrug 24<br />
kg und ca. 80 % des Parenchyms wurden von der Umfangsvermehrung<br />
verdrängt.<br />
Abb. 1.: Mastzelltumor im Musculus interosseus medius<br />
Pathologisch-histologische Untersuchung der Tumore:<br />
Die Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius stellte sich histologisch als<br />
Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen und einer eosinophilen Infiltration dar (Abb.<br />
2a). Mittels Toluidinblau-Färbung wurden in den Tumorzellen metachromatische<br />
Granula nachgewiesen (Abb. 2b). Bei der immunhistochemischen Untersuchung der<br />
neoplastischen Zellen wurde eine perimembranöse Expression von c-Kit festgestellt<br />
(Abb. 2c).<br />
Bei der Umfangsvermehrung in der Milz handelte es sich um ein malignes B-Zell-<br />
Lymphom mit multifokalen Nekrosen und 10 Mitosen pro Gesichtsfeld bei hoher<br />
Vergrößerung.<br />
Einleitung: Mastzelltumore treten vereinzelt<br />
bei Pferden (Equus caballus) auf, wobei<br />
sie meist in der Haut oder Unterhaut<br />
lokalisiert sind. In den Sehnen der Gliedmaßen<br />
wurden Mastzelltumore nur sehr<br />
selten beschrieben.<br />
Material und Methoden: Eine 17 Jahre alte<br />
Warmblutstute, die aufgrund eines malignen<br />
Lymphoms der Milz euthanasiert<br />
wurde, zeigte zusätzlich eine Lahmheit der<br />
rechten Vordergliedmaße. Das Tier wurde<br />
seziert und makroskopisch sowie histologisch<br />
aufgearbeitet.<br />
Befunde: Im Musculus interosseus medius<br />
der rechten Vordergliedmaße wurde<br />
eine 20 x 10 x 17 mm große Umfangsvermehrung<br />
festgestellt, die sich histologisch<br />
als Mastzelltumor mit multifokalen Nekrosen<br />
und einer eosinophilen Infiltration<br />
darstellte. Mittels Toluidinblaufärbung<br />
wurden in den Tumorzellen metachromatische<br />
Granula nachgewiesen.<br />
Schlussfolgerung: Bei der Umfangsvermehrung<br />
im Musculus interosseus medius<br />
des Pferdes handelte es sich um einen<br />
Mastzelltumor. Dieser Tumor sollte als seltene<br />
Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit<br />
berücksichtigt werden.<br />
Johannes Krüger 1<br />
Frederik Heun 2<br />
Christina Puff 1<br />
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover<br />
2 Klinik für Pferde, Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover<br />
Abb. 2a: Mastzelltumor mit eosinophiler Infiltration im<br />
Musculus interosseus medius. HE, Balken Übersicht: 200<br />
μm, Balken Ausschnitt: 20 μm<br />
Abb. 2b: Mastzelltumor mit Nachweis metachromatischer<br />
Granula. Toluidinblau, Balken Übersicht: 200 μm, Balken<br />
Ausschnitt: 20 μm<br />
Abb. 2c: Mastzelltumor mit perimembranöser c-Kit-Expression.<br />
Balken Übersicht: 200 μm, Balken Ausschnitt: 20 μm<br />
Schlussfolgerung<br />
Bei der Umfangsvermehrung im Musculus interosseus medius des Pferdes<br />
handelte es sich um einen Mastzelltumor. Diese Tumore sollten als seltene<br />
Differenzialdiagnose bei einer Lahmheit berücksichtigt werden. Ein<br />
Zusammenhang mit dem B-Zell-Lymphom der Milz ist unwahrscheinlich.<br />
Literatur<br />
1. Altera, K. and L. Clark, Equine cutaneous mastocytosis. Pathologia veterinaria, 1970. 7(1): p.<br />
43-55.<br />
2. Mair, T. and C. Krudewig, Mast cell tumours (mastocytosis) in the horse: A review of the<br />
literature and report of 11 cases. Equine Veterinary Education, 2008. 20(4): p. 177-182.<br />
3. Leadbeater, J., S. Gutierrez-Nibeyro, and J. Brown, Mastocytoma in the common carpal<br />
sheath of the digital flexor tendons of a horse. Australian Veterinary Journal, 2<strong>01</strong>0. 88(1-2): p.<br />
20-24.<br />
Danksagung<br />
Wir bedanken uns bei Julia Baskas, Jana-Svea Harre, Dunja Hoffmann, Siegfried Jelitto, Kerstin<br />
Rohn und Caroline Schütz für die exzellente technische Unterstützung.<br />
58<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
Charakterisierung der<br />
Epithelzellbarriere bei<br />
der Hundestaupevirusinduzierten<br />
Pneumonie<br />
Pauline Pöpperl. Foto: privat<br />
65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie <strong>2022</strong><br />
Charakterisierung der Epithelzellbarriere bei der<br />
Hundestaupe-induzierten Pneumonie<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Einleitung: Bei ungeimpften, mit dem kaninen<br />
Staupevirus infizierten Tieren, liegt häufig<br />
eine bronchointerstitielle Pneumonie<br />
vor. Bisher fehlen ein Schema zum Scoring<br />
der Pneumonie und eine detaillierte Beschreibung<br />
der Veränderungen des Epithels.<br />
Material und Methoden: Es wurde Paraffinmaterial<br />
von 38 infizierten Hunden und<br />
sechs Kontrolltieren verwendet. Am histologischen<br />
Schnitt erfolgte die allgemeine<br />
Evaluation anhand eines Scoringschemas.<br />
Die Virusverteilung im Gewebe und die<br />
Veränderungen der verschiedenen Zelltypen<br />
wurden mit verschiedenen immunhistochemischen<br />
Markern und Spezialfärbungen<br />
analysiert.<br />
Bronchien<br />
Bronchiolen<br />
P. Pöpperl 1, 3 , E. Chludzinski 1, 3 , M. Ciurkiewicz 1 , D.-L. Shin 2 , G. Herrler 2 , A. Beineke 1, 3<br />
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, 3 Zentrum für Systemische Neurowissenschaften<br />
Hannover<br />
Einleitung<br />
Die bronchointerstitielle Pneumonie stellt bei ungeimpften Hunden eine häufige Manifestation<br />
der Infektion mit dem kaninen Staupevirus (CDV) dar. 1, 2, 3 Das Virus aus der Familie<br />
Paramyxoviridae, Genus Morbillivirus, ist hoch kontagiös und wird von den Tieren über<br />
Aerosole aufgenommen. 1, 2, 3 Nach Infektion von und Replikation in mononukleären Zellen<br />
verbreitet es sich zunächst in allen lymphatischen und hämatopoetischen Geweben des<br />
Körpers. Schließlich, im Rahmen einer zweiten Virämie, werden auch epitheliale Gewebe wie<br />
die Lunge und der Magen-Darm-Trakt infiziert. 2, 3 In-vitro wurde gezeigt, dass das Virus<br />
parazellulär in Immunzellen die Epithelzellen von basolateral infiziert. 4<br />
Während die histologischen Veränderungen in der Lunge gut beschrieben sind, fehlen ein<br />
Schema zur Skalierung der Entzündung ebenso wie eine detaillierte Beschreibung der<br />
Veränderungen der einzelnen Zelltypen der Lunge im Bezug auf die Intaktheit der<br />
Epithelzellbarriere und die Ausbreitung des Virus. Dies ist wichtig für den weiteren Verlauf der<br />
Infektion, die klinische Symptomatik sowie die Virusausscheidung, wie sie für die<br />
Maserninfektion des Menschen bereits hervorgehoben wurde 5, 6 .<br />
Material und Methoden<br />
Es wurde formalinfixiertes, Paraffin-eingebettetes Gewebematerial von 38 natürlich mit CDV<br />
infizierten Hunden und sechs gesunden Tieren als Kontrolle (Gruppe 1) verwendet. Die Tiere<br />
wurden anhand ihrer Staupe-induzierten Kleinhirnveränderungen in folgende Gruppen<br />
eingeteilt: akut (Gruppe 2), subakut (Gruppe 3) und subakut bis chronisch (Gruppe 4). 7<br />
Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE): Die morphologische Evaluation erfolgt mittels HE-<br />
Färbung anhand eines Skalierungsschema: die Veränderungen im Rahmen der<br />
bronchointerstitiellen Pneumonie von Bronchien, Bronchiolen und Alveolarepithel wurden<br />
getrennt voneinander betrachtet. Nekrose und Desquamation des Bronchiolar- und<br />
Bronchialepithels (Abb. 1 A) sowie die Hyperzellularität im Alveolarbereich durch<br />
Pneumozyten-Typ-II-Hyperplasie und interstitielle Pneumonie wurden sowohl in ihrer<br />
Verteilung, als auch in ihrem Schweregrad erfasst. Die für Hundestaupe beschriebenen<br />
Veränderungen in Form von viralen Einschlusskörperchen und Synzytienbildung (Abb. 1 B)<br />
wurden qualitativ (vorhanden/nicht vorhanden) erfasst.<br />
A<br />
*<br />
Abb. 1: HE-Färbung, 40x Vergrößerung; A: Bronchiolus mit Abrundung ( ) und Nekrose ( ) des Epithels,<br />
akut; B: Synzytienbildung ( ) und virale, eosinophile, zytoplasmatische Einschlusskörperchen ( ), subakut<br />
Histochemische und immunhistologische Untersuchung: Die Virusverteilung im Gewebe<br />
sowie die Veränderungen der einzelnen Zelltypen und Strukturen wurden mithilfe<br />
verschiedener immunhistochemischer Marker und einer Spezialfärbung einzeln<br />
hervorgehoben, im Zusammenhang betrachtet und zum Teil quantitativ analysiert. Die<br />
Epithelzellmarker Pan-Zytokeratin (AE13) und E-Cadherin wurden eingesetzt. Die<br />
Perjodsäure–Schiff-Reaktion (PAS) wurde zur Hervorhebung der Becherzellen verwendet.<br />
Befunde<br />
HE: Die für die Hundestaupe beschriebenen Veränderungen der Atemwege lagen in den<br />
Bronchiolen akzentuiert vor. Virale Einschlusskörperchen und Synzytienbildung zeigten sich<br />
vor allem in der akuten und subakuten Gruppe. Die Entzündung zeigte eine generelle<br />
Rückläufigkeit über den Verlauf der Infektion.<br />
PAS-Reaktion: In allen infizierten Gruppen zeigte sich ein signifikanter Verlust von<br />
Becherzellen (Abb. 2).<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
Abb. 2: PAS-Reaktion; A, B (400x): nicht infiziertes Tier; C (200x), D (400x): akut infiziertes Tier; E, F: Kruskal-Wallis-<br />
Test, * = p < 0,05<br />
B<br />
*<br />
E<br />
F<br />
Epithelzellmarker: Die epithelialen Marker E-Cadherin (E-Cad) und Pan-Zytokeratin (ZK) zeigten<br />
im Alveolarbereich eine signifikant erhöhte Immunreaktivität in der akuten und subakuten Gruppe<br />
(Abb. 3 E, G). Die Bronchiolen zeigten einen mittel- bis hochgradigen Epithelverlust in den<br />
veränderten Arealen (Abb. 3 B).<br />
Bronchiolen ZK<br />
Alveolen ZK<br />
Alveolen E-Cad<br />
Abb. 3: A (400x), B (200x): IHC AE13, Bronchiolen; D, E (400x): IHC AE13, Alveolarbereich; F, G (400x): IHC E-<br />
Cadherin, Alveolarbereich; C, H: Kruskal-Wallis-Test, * = p < 0,05<br />
Referenzen<br />
1. Caswell JL, Williams KJ. Chapter 5 - Respiratory System. In: Maxie MG, ed. Jubb, Kennedy & Palmer's Pathology of Domestic Animals: Volume 2 (Sixth Edition). W.B. Saunders; 2<strong>01</strong>6:465-591.e4. 2. Beineke A, Puff C, Seehusen F, Baumgärtner W. Pathogenesis and immunopathology of systemic and nervous canine<br />
distemper. Vet Immunol Immunopathol. Jan 15 2009;127(1-2):1-18. 3. Lempp C, Spitzbarth I, Puff C, et al. New aspects of the pathogenesis of canine distemper leukoencephalitis. Viruses. Jul 2 2<strong>01</strong>4;6(7):2571-6<strong>01</strong>. 4. Shin DL, Chludzinski E, Wu NH, et al. Overcoming the Barrier of the Respiratory Epithelium during Canine<br />
Distemper Virus Infection. mBio. Jan 18 <strong>2022</strong>;13(1):e0304321. 5. Laksono BM, de Vries RD, McQuaid S, Duprex WP, de Swart RL. Measles Virus Host Invasion and Pathogenesis. Viruses. Jul 28 2<strong>01</strong>6;8(8). 6. Ludlow M, McQuaid S, Milner D, de Swart RL, Duprex WP. Pathological consequences of systemic measles virus<br />
infection. J Pathol. Jan 2<strong>01</strong>5;235(2):253-65. 7. Klemens, J., M. Ciurkiewicz, E. Chludzinski, M. Iseringhausen, D. Klotz, V. M. Pfankuche, R. Ulrich, et al. "Neurotoxic Potential of Reactive Astrocytes in Canine Distemper Demyelinating Leukoencephalitis." [In eng]. Sci Rep 9, no. 1 (Aug 12 2<strong>01</strong>9): 11689. 8. Hogan BL,<br />
Barkauskas CE, Chapman HA, et al. Repair and regeneration of the respiratory system: complexity, plasticity, and mechanisms of lung stem cell function. Cell Stem Cell. Aug 7 2<strong>01</strong>4;15(2):123-38. 9. McElroy MC, Kasper M. The use of alveolar epithelial type I cell-selective markers to investigate lung injury and repair. Eur Respir<br />
J. Oct 2004;24(4):664-73.<br />
A<br />
D<br />
F<br />
Diskussion<br />
Ausblick<br />
E-Cadherin, β-Catenin, Zonaoccludenta-1<br />
(ZO-1)<br />
Wie verhalten sich die Zell-<br />
Zell-Verbindungen als Resistenzmechanismus<br />
der Lunge?<br />
B<br />
E<br />
G<br />
Es zeigen sich über den Verlauf der Infektion transiente reaktive Veränderungen der<br />
verschiedenen Epithelzellpopulationen. Bei akut infizierten Tieren kommt es zu einer<br />
vermehrten Expression epithelialer Marker. Eine genauere Differenzierung der Veränderungen<br />
von Typ-I- und Typ-II-Pneumozyten soll Aufschluss über die Funktionalität des Gasaustausch<br />
durch die verbreiterte Blut-Luft-Schranke und die Regeneration der Zellen in der subakuten<br />
und chronischen Infektionphase geben. Vor allem in den Bronchiolen findet sich ein Verlust<br />
ziliierter Zellen und Becherzellen und es lässt sich auf eine Regeneration des Epithels in der<br />
chronischen Phase schließen. Fraglich ist, ob die Epithelbarriere intakt bleibt und welche Rolle<br />
sie für die weitere Virusverbreitung und Transmission spielt. Für die durch das eng verwandte<br />
Masernvirus ausgelöste Pneumonie des Menschen sind die luftleitenden Wege als Quelle für<br />
weitere Verbreitung des Virus bekannt. 5<br />
Im Bezug auf die Regeneration in der subakuten und chronischen Phase ist eine Betrachtung<br />
der potentiell regenerativ aktiven Zellpopulationen interessant. 7<br />
α-Tubulin<br />
Kommt es zu einer<br />
Deziliation?<br />
Die Autoren danken Julia Baskas, Petra Grünig, Jana-Svea Harre und Caroline Schütz für ihre<br />
exzellente technische Assistenz.<br />
Diese Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt (BE-4200/4-1).<br />
C<br />
H<br />
Zytokeratin 5, p63 8<br />
Kommt es zu einer Epithelregeneration<br />
und welche Rolle spielen dabei<br />
die Basal- und Stammzellen?<br />
Club Cell Protein 10 (CC10)<br />
Tragen Club Cells zur Regeneration<br />
des Bronchiolarepithels bei? 8<br />
Surfactant Protein<br />
C (SFTPC) 5<br />
Spielen Typ-II-Pneumozyten<br />
eine Rolle<br />
bei der Regeneration<br />
im Alveolarbereich?<br />
7<br />
Receptor for advanced<br />
glycation<br />
endproducts<br />
(RAGE),<br />
Aquaporin 5 9 :<br />
In welchem Umfang<br />
ist die Blut-Luft-<br />
Schranke betroffen<br />
(Typ-I-<br />
Pneumozyten)?<br />
Befunde: Bei akut infizierten Tieren<br />
kommt es im Zuge der Pneumozytenhyperplasie<br />
zu einer vermehrten Expression<br />
von Zytokeratin und E-Cadherin. In den<br />
Bronchiolen liegt ein Verlust an ziliierten<br />
Zellen und Becherzellen vor. Diese epithelialen<br />
Veränderungen sind im Verlauf der<br />
Infektion rückläufig.<br />
Schlussfolgerungen: Es kommt zu einer<br />
quantitativ erfassbaren Alveolarepithelhyperplasie<br />
sowie einem Epithelverlust in<br />
den Bronchiolen. Weiterhin sprechen die<br />
Beobachtungen für eine Regeneration des<br />
Epithels in der chronischen Phase. In weiteren<br />
Untersuchungen sollen die hyperplastischen<br />
und regenerativen Veränderungen<br />
in der Lunge infizierter Hunde<br />
genauer charakterisiert werden.<br />
Pauline Pöpperl 1<br />
Elisa Chludzinski 1<br />
Malgorzata Ciurkiewicz 1<br />
Dai-Lun Shin 2<br />
Georg Herrler 2<br />
Andreas Beineke 1<br />
1 Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover<br />
2 Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 59
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis <strong>2022</strong><br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt. Foto: privat<br />
Mit dem Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft werden Personen für<br />
ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet,<br />
die spezifische Bereiche der Veterinärmedizin<br />
nachhaltig geprägt haben. In diesem<br />
Jahr erhält Prof. Dr. Dr. h.c. mult<br />
Hartwig Bostedt (Gießen) den Preis.<br />
Hartwig Bostedt wurde 1938 in Leipzig<br />
geboren. Nach dem Abitur und einer Lehre<br />
als Landwirtschaftsgehilfe im Hauptund<br />
Landgestüt Neustadt a. d. Dosse übersiedelte<br />
er aus der damaligen DDR in die<br />
Bundesrepublik. Von 1958 bis 1963 studierte<br />
er an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München Veterinärmedizin und<br />
wurde 1964 mit dem Thema „Die Uterusmotilität<br />
bei Pyometra und Endometritis<br />
der Hunde und Katzen“ unter der Betreuung<br />
von Prof. Dr. Dr. h. c. Walter Baier promoviert.<br />
1972 folgte die Habilitation mit<br />
der Schrift „Einfluss der normalen und gestörten<br />
Geburt auf klinisch-chemische<br />
Blutparameter bei Rind und Schaf“. Nach<br />
weiteren Jahren in München, einem Aufenthalt<br />
an der Fortpflanzungsklinik der<br />
Universität Gent (Belgien) und einem Ruf<br />
an die Freie Universität Berlin, den er ablehnte,<br />
nahm Hartwig Bostedt den Ruf auf<br />
die Professur für „Physiologie und Pathologie<br />
der Fortpflanzung“ an der damaligen<br />
Ambulatorischen und Geburtshilflichen<br />
Veterinärklinik am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Justus-Liebig-Universität in<br />
Gießen 1979 an. Dort blieb er bis zu seiner<br />
Emeritierung im Jahr 2003. Da ein Nachfolger<br />
zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden<br />
war, nahm er die Klinikleitung bis<br />
2007 in eigener Vertretung wahr. Auch<br />
nach dem Ausscheiden aus dem aktiven<br />
Berufsleben hat er seine Forschungstätigkeit<br />
nicht eingestellt, sondern erfolgreich<br />
aktiv Drittmittel eingeworben.<br />
Mehr als 500 Veröffentlichungen in anerkannten<br />
veterinärmedizinischen wissenschaftlichen<br />
Zeitschriften, die Herausgabe<br />
mehrerer Fachbücher, etwa 100 von ihm betreute<br />
Dissertationen und mehrere unter<br />
seiner Förderung und Unterstützung abgeschlossene<br />
Habilitationen sowie unzählige<br />
Vorträge in der Fort- und Weiterbildung<br />
für Tiermediziner und auf Veranstaltungen<br />
für praktizierende Kolleginnen und Kollegen<br />
kennzeichnen das umfangreiche wissenschaftliche<br />
Werk von Prof. Bostedt und<br />
sein Bestreben, neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse für die Praxis zugänglich zu<br />
machen. Dabei wurden entsprechend seines<br />
wissenschaftlichen Tätigkeitsfeldes als<br />
klinischer Reproduktionsmediziner Fragestellungen,<br />
die alle relevanten Haussäugetiere<br />
betreffen, bearbeitet. Die Bedeutung<br />
vieler seiner frühen Arbeiten sind erst Jahrzehnte<br />
später auf internationaler Ebene<br />
„entdeckt worden", wie die Stoffwechselbelastung<br />
während der Spätgravidität, die<br />
Elektrolythomöostasestörungen im peripartalen<br />
Zeitraum beim Rind und die Blutgasmessung<br />
beim Neonaten.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />
hat der wissenschaftlichen Versuchung<br />
widerstanden, als es modern wurde, das<br />
Einzeltier aus dem Fokus zu verlieren und<br />
als Maxime der Tiergesundheit nur noch<br />
die Leistungsfähigkeit der Herde im Rahmen<br />
der Forschung im Nutztierbereich zu<br />
definieren, seine Forschungsarbeiten entsprechend<br />
auszurichten. Die Rückbesinnung<br />
auf die Bedeutung der exakten Diagnostik<br />
auch in großen Herden in Zeiten<br />
von Antibiotikaresistenzen und einer stärkeren<br />
Beachtung von Tierwohl haben ihm<br />
Recht gegeben.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />
hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.<br />
Mehrfach wurde ihm der „Doctor honoris<br />
causa“ verliehen. Er hat in vielen Gremien<br />
mitgearbeitet und wurde 1999 in die Deutsche<br />
Akademie der Naturforscher Leopoldina<br />
aufgenommen.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt<br />
hat mit seinem wissenschaftlichen Gesamtwerk<br />
das Fachgebiet der klinischen<br />
Reproduktionsmedizin in Deutschland<br />
nachhaltig geprägt. Dies ist ihm nicht nur<br />
durch seine eigenen Forschungsarbeiten<br />
gelungen, sondern auch in verschiedenen<br />
Funktionen der Wissenschaftsbürokratie<br />
und der Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses. Sein wissenschaftlicher<br />
Werdegang und das wissenschaftliche Lebenswerk<br />
machen ihn zu einem würdigen<br />
Träger des Martin-Lerche-Wissenschaftspreises.<br />
Der Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
geht auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Lerche<br />
(1892 – 1980) zurück, Mitbegründer und<br />
erster gewählter Vorsitzender der <strong>DVG</strong>, der<br />
sich insbesondere mit der Problematik der<br />
Zoonosen und ihren lebensmittelhygienischen<br />
Aspekten beschäftigt hat und als<br />
Begründer der Lebensmittelhygiene als<br />
einer eigenständigen Wissenschaft gilt.<br />
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />
13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />
statt.<br />
60<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler<br />
Dr. Jakob Trimpert. Foto: privat<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Mit dem Anton-Mayr-Preis <strong>2022</strong> wird Dr.<br />
Jakob Trimpert (Institut für Virologie, Freie<br />
Universität Berlin), ausgezeichnet.<br />
Jakob Trimpert, Jahrgang 1986, hat von<br />
2006 bis 2<strong>01</strong>3 Veterinärmedizin an der<br />
Freien Universität Berlin studiert. 2<strong>01</strong>8<br />
wurde er mit der Arbeit „The role of DNA<br />
polymerase fidelity on genetic variation<br />
and pathogenicity of Marek’s disease virus”<br />
unter der Betreuung von Prof. Dr.<br />
Klaus Osterrieder promoviert<br />
Bereits im Rahmen seiner mit „summa<br />
cum laude“ abgeschlossenen und mit dem<br />
Ernst-Reuter-Preis für herausragende Dissertationen<br />
ausgezeichneten Doktorarbeit<br />
hat Dr. Trimpert Maßstäbe in Sachen Innovation,<br />
Qualität und Ausdauer gesetzt. Seine<br />
Forschung richtet sich einerseits auf<br />
den Zusammenhang von genetischer Variabilität<br />
und Pathogenese von Herpesviren<br />
(insbesondere des Virus der Marekschen<br />
Krankheit, MDV), andererseits hat<br />
Dr. Trimpert sich seit Beginn der Pandemie<br />
um die Etablierung von COVID-19-Tiermodellen<br />
sowie die Entwicklung und Testung<br />
von SARS-CoV-2-Impfstoffen und COVID-<br />
19-Therapeutika in Tiermodellen überaus<br />
verdient gemacht. Seine Arbeiten mit Bezug<br />
zu MDV, seine Beschreibung eines der<br />
ersten Modelle für schweres COVID-19 und<br />
eine umfassende Charakterisierung des<br />
COVID-19 Goldhamstermodells sowie seine<br />
Forschungen an Impfstoffen gegen<br />
SARS-CoV-2 und an COVID-19-Therapien<br />
wurden in renommierten Zeitschriften mit<br />
hohem Impact Factor veröffentlicht. Durch<br />
seine herausragenden Forschungsleistungen<br />
und umfassenden Kollaborationen ist<br />
Dr. Trimpert in kurzer Zeit zu einem wesentlichen<br />
Leistungsträger der deutschen<br />
SARS-CoV-2 Forschung geworden.<br />
Nicht nur als Leiter des BSL-3 Labors<br />
der Freien Universität Berlin, sondern auch<br />
als Leiter des <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabors für Equine<br />
Herpesviren leistet Dr. Trimpert jeden<br />
Tag wesentliche Beiträge zur Erforschung<br />
und Diagnostik von Viruserkrankungen<br />
bei Mensch und Tier. Seine Forschung<br />
spannt dabei Brücken von komplexer organischer<br />
Chemie über die Virologie hin<br />
zur Human- und Veterinärmedizin, sie<br />
zeichnet sich somit insbesondere durch<br />
ein Höchstmaß an interdisziplinärer Kooperation<br />
aus.<br />
Dr. Jakob Trimpert ist ein sich durch herausragende<br />
Leistungen auszeichnender,<br />
außerordentlich talentierter und erfolgreicher<br />
junger Tierarzt und Wissenschaftler.<br />
Der Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler<br />
ist mit 2.500 Euro dotiert.<br />
Mit diesem Preis will die <strong>DVG</strong> Wissenschaftler<br />
bis zu einem Alter von 40 Jahren auszeichnen,<br />
deren Publikationen sie als hochqualifizierten<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
ausweisen. Bis zum März 2<strong>01</strong>5 wurde<br />
der Preis als „Preis der <strong>DVG</strong> zur Förderung<br />
von Nachwuchswissenschaftlern“ bezeichnet.<br />
Zum Andenken an Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
Anton Mayr (1922 – 2<strong>01</strong>4), einen leidenschaftlichen<br />
und begnadeten Wissenschaftler<br />
und Hochschullehrer, dem die Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses ein<br />
besonderes Anliegen war, wurde der Preis<br />
2<strong>01</strong>5 in „Anton-Mayr-Preis“ umbenannt. Anton<br />
Mayr war von 1969 bis 1989 Vorsitzender<br />
der <strong>DVG</strong>, seitdem Ehrenvorsitzender. Er<br />
hat die <strong>DVG</strong> entscheidend geprägt.<br />
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />
13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />
statt.<br />
Preis der Dres. Jutta & Georg Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin 2023<br />
Für die Auszeichnung herausragender Wissenschaft<br />
hat die Dres. Jutta & Georg<br />
Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin<br />
einen Preis zur jährlichen Vergabe<br />
ausgelobt.<br />
Der mit 3000,– Euro dotierte Preis<br />
dient der Förderung und Auszeichnung<br />
von vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftlern.<br />
Er wird im Rahmen einer öffentlichen<br />
Veranstaltung verliehen.<br />
Um Benennung geeigneter Kandidatinnen<br />
und Kandidaten wird bis zum<br />
<strong>01</strong>.08.<strong>2022</strong><br />
gebeten.<br />
Die entsprechenden Unterlagen einschließlich<br />
wissenschaftlichem Lebenslauf<br />
und eine Würdigung der bisher erbrachten<br />
Leistungen sind durch die Vorschlagende/den<br />
Vorschlagenden zu<br />
senden an (bitte bevorzugt als pdf-Datei<br />
per E-Mail):<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft <strong>DVG</strong> e. V.<br />
An der Alten Post 2<br />
D-35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
Hinweise zur Stiftung und zum Datenschutz<br />
finden Sie unter:<br />
https://www.dvg.net/ueber-uns/<br />
stiftungen/bruns-stiftung/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 61
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-Stiftung<br />
Luca Bertzbach, PhD. Foto: privat<br />
Den Preis der Annelise-und-Curt-Höhner-<br />
Stiftung <strong>2022</strong> erhält Luca Bertzbach, PhD<br />
(Leibniz Institut für Experimentelle Virologie,<br />
Hamburg).<br />
Luca Bertzbach, Jahrgang 1984, hat von<br />
2008 bis 2<strong>01</strong>4 Veterinärmedizin an der<br />
Freien Universität Berlin studiert. Seine<br />
mit summa cum laude bewertete PhD-Arbeit<br />
trägt den Titel: „Marek’s disease virushost<br />
interplay: novel insights into lymphocyte<br />
infections of an oncogenic avian herpesvirus”.<br />
Mit seinen Arbeiten zur Rolle<br />
von B-Zellen in der Pathogenese des onkogenen<br />
aviären Alphaherpesvirus‘ MDV (Virus<br />
der Marek’schen Krankheit) hat er<br />
einen fundamentalen Beitrag zum Verständnis<br />
des MDV-Replikationszyklus im<br />
Wirt geleistet. Diese Arbeit wurde in dem<br />
angesehenen Journal Proceedings of the<br />
National Academy of Sciences USA publiziert<br />
und mit dem Promovendenpreis der<br />
Deutschen Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet.<br />
Des Weiteren befasste sich<br />
Herr Bertzbach mit den diversen Mechanismen,<br />
die zur MDV-Pathogenese beitragen.<br />
Daraus resultierend publizierte er 26<br />
weitere Manuskripte zu MDV und anderen<br />
aviären Viren als Erst- (8) und Co-Autor (18)<br />
in renommierten Journalen. Dabei hat Herr<br />
Bertzbach erfolgreich u. a. das Transkriptom<br />
und Proteom in den primären Zielzellen<br />
von MDV untersucht, an grundlegenden<br />
Mechanismen der Tumorentstehung<br />
geforscht und entscheidend zur Entwicklung<br />
antiviraler Therapien auf der Basis<br />
von Artemisinin beigetragen. Darüber hinaus<br />
sind auch seine aktuellen Arbeiten<br />
zu neuen Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten<br />
von SARS-CoV-2 sowie zu Stateof-the-Art<br />
COVID-19-Tiermodellen hervorzuheben.<br />
Dr. Annelise Höhner (1904–1983) war<br />
eine in der Standespolitik hoch engagierte<br />
Kollegin, die der <strong>DVG</strong> Geldmittel vermacht<br />
hat mit der Maßgabe, eine Stiftung<br />
zu gründen und besondere wissenschaftliche<br />
Leistungen in der veterinärmedizinischen<br />
Forschung auszuzeichnen. Die Stiftung<br />
trägt ihren und den Namen ihres Ehemannes.<br />
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />
13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />
statt.<br />
Preis der Ursula und Heinz-Georg Klös-Stiftung<br />
Dr. Marco Roller. Foto: privat<br />
Mit dem Preis der Ursula und Heinz-Georg<br />
Klös-Stiftung wird in diesem Jahr Dr. Marco<br />
Roller (Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe)<br />
ausgezeichnet.<br />
Marco Roller, Jahrgang 1989, absolvierte<br />
sein Studium der Veterinärmedizin von<br />
2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>6 an der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover und war im Anschluss<br />
am Institut für Terrestrische und<br />
Aquatische Wildtierforschung, Büsum, sowie<br />
in mehreren zoologischen Gärten tätig.<br />
Herr Roller ist ein hochengagierter Zootierarzt,<br />
der eine exzellente Dissertation<br />
mit dem Titel „Vorkommen und Bedeutung<br />
von Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis<br />
Infektionen in zoologischen Gärten:<br />
Literaturübersicht und Untersuchun-<br />
gen im Zoologisch-Botanischen Garten<br />
Wilhelma“ mit sehr großem Engagement<br />
und herausragendem Erfolg angefertigt<br />
hat. In der Arbeit findet sich eine Übersichtsarbeit<br />
und eine experimentelle<br />
Arbeit; beide geben sehr wichtige Erkenntnisse<br />
zur Epidemiologie, Diagnostik und<br />
dem Management von Mycobacterium avium<br />
subsp. paratuberculosis (MAP) in zoologischen<br />
Gärten. Die Arbeiten sind in hoch<br />
anerkannten internationalen wissenschaftlichen<br />
Zeitschriften publiziert worden.<br />
Für seine Dissertation hat Herr Roller<br />
eine einzigartige Literaturstudie zusammengestellt,<br />
in der er MAP-Infektionen und<br />
die daraus resultierenden Erkrankungen<br />
bei Zootieren mit einheitlicher Terminolo-<br />
62<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
gie und Falldefinitionen identifiziert, anfällige<br />
Tierfamilien aufführt und kategorisiert<br />
und Handlungsempfehlungen für<br />
Zoos gibt. Diese im letzten Jahr in der Zeitschrift<br />
„Frontiers in Veterinary Science" publizierte<br />
Studie erfreut sich großen nationalen<br />
und internationalen Interesses. Bemerkenswert<br />
ist, wie sich Herr Roller auch<br />
nach Abschluss der Dissertation für Infektionskrankheiten<br />
und ihre Relevanz sowie<br />
ihre Überwachung und die Organisation<br />
der Überwachung engagiert, um Infektionsgeschehen<br />
und resultierende Probleme<br />
in Zoos zu lösen. So befindet sich eine<br />
weiterführende, zooübergreifende Studie<br />
in Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-<br />
Institut zur Fortführung des experimentellen<br />
Teils seines Dissertationsthemas in<br />
Vorbereitung. Das große wissenschaftliche<br />
Interesse von Herrn Roller zeigt sich zudem<br />
durch acht weitere unabhängig von der<br />
Doktorarbeit publizierte oder zur Publikation<br />
eingereichte peer-reviewed Arbeiten,<br />
sowie acht weitere Publikationen in Form<br />
von Reports, Vorträgen oder Postern auf<br />
nationalen und internationalen Fachtagungen,<br />
die das gesamte Feld der Zootiermedizin<br />
umfassen.<br />
Der mit 500 Euro dotierte Preis geht<br />
auf den Veterinärmediziner und ehemaligen<br />
Direktor des Zoologischen Gartens in<br />
Berlin, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz-Georg<br />
Klös (1926 – 2914), und dessen Frau Ursula<br />
zurück, deren Ansinnen es war, die Forschung<br />
auf dem Gebiet der Zoo- und Wildtierkrankheiten<br />
zu unterstützen. Der Preis<br />
wird insbesondere an Tierärztinnen und<br />
Tierärzte verliehen, die jünger als 30 Jahre<br />
sind und im Bereich Zootier-, Wildtier- und<br />
Exotenkrankheiten forschen.<br />
Die Verleihung findet anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am<br />
13.10.<strong>2022</strong> im Estrel Congress Center in Berlin<br />
statt.<br />
Richard-Völker-Medaille <strong>2022</strong> für Dr. Jan-Gerd Kresken und Prof. Dr. Jörg Steiner<br />
In diesem Jahr werden zwei Kollegen mit<br />
der Richard-Völker-Medaille der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>) ausgezeichnet, die sich in besonderer<br />
Weise um die Kleintiermedizin<br />
verdient gemacht haben: Dr. Jan-Gerd<br />
Kresken (Duisburg) und Prof. Dr. Jörg Steiner<br />
(College Station, USA). Die Verleihung<br />
findet am 13.10.<strong>2022</strong> im Rahmen des 68.<br />
Jahreskongresses der DGK-<strong>DVG</strong> in Berlin<br />
statt.<br />
Dr. Jan-Gerd Kresken. Foto: privat<br />
Dr. Jan-Gerd Kresken<br />
Jan-Gerd Kresken wurde am 13.02.1964 in<br />
Stadtlohn, Westfalen, geboren und hat von<br />
1983 bis 1989 an der Tierärztlichen Hochschule<br />
in Hannover (TiHo) und der University<br />
of Sydney, Australien, Veterinärmedizin<br />
studiert. Die tierärztliche Approbation erhielt<br />
er 1989. Nach dem Studium arbeitete<br />
er als Doktorand in der Kleintierklinik und<br />
als wissenschaftliche Hilfskraft im Anatomischen<br />
Institut der TiHo. Seine Doktorarbeit<br />
„Zur Ultraschalluntersuchung des<br />
Hüftgelenks beim Hundewelpen“ fertigte<br />
er unter Betreuung von Prof. Dr. Roberto<br />
Köstlin (zunächst TiHo, dann Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München) an und promovierte<br />
1991 an der LMU München. Nach<br />
seiner Mitarbeit in der Tierklinik Kleve<br />
(1991 – 1992) wechselte er 1992 in die Tierärztliche<br />
Klinik am Kaiserberg, wo er ab 2000<br />
Oberarzt wurde. Seit 2006 ist er Mitinhaber<br />
dieser Klinik. Dr. Kresken ist Fachtierarzt für<br />
Kleintiere (1995), mit den Zusatzbezeichnungen<br />
Röntgenologie und Sonographie<br />
(2000) sowie Kardiologie (2002) jeweils mit<br />
Weiterbildungsermächtigung.<br />
Jan-Gerd Kresken erkannte schon früh<br />
das Potential der Ultraschalluntersuchung.<br />
Zu dieser Zeit gab es nur wenige<br />
Kollegen mit fundierter Erfahrung im Bereich<br />
der Echokardiographie; kardiologische<br />
Fortbildungen wurden noch nicht angeboten.<br />
Jedoch wurden immer mehr<br />
Organsysteme sonographisch entdeckt.<br />
Frau Prof. Dr. Cordula Poulsen-Nautrup war<br />
hier für ihn die treibende Kraft. Aus einer<br />
ihrer Projektgruppen heraus entwickelte<br />
Kresken zusammen mit weiteren Kollegen<br />
(Ralf Tobias, Martin Kramer, Martin Gerwing)<br />
die ersten Ultraschallseminare im<br />
Rahmen der postuniversitären Fortbildung<br />
für Tierärzte und bot sie auf Kongressen<br />
an.<br />
Der Einzug der Ultraschalluntersuchung<br />
in die tierärztlichen Praxen als wichtiges<br />
Diagnosetool war nicht mehr aufzuhalten;<br />
geprägt und begleitet wurde diese<br />
Entwicklung von Dr. Jan-Gerd Kresken, der<br />
mit etwa 180 Seminaren und über 500 Vorträgen<br />
auch dem wachsenden Bedarf an<br />
Fortbildungsveranstaltungen entgegenkam.<br />
Er hat zudem 30 wissenschaftliche<br />
Publikationen in nationalen und internationalen<br />
Fachmagazinen sowie zahlreiche<br />
Buchbeiträge verfasst.<br />
Dr. Kresken war 1995 Gründungsmitglied<br />
der Arbeitsgruppe Kardiologie der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>, und um auch angeborene Herz-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 63
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
erkrankungen beim Hund mittels Echokardiographie<br />
darzustellen, einheitliche<br />
Untersuchungsmethoden und eine Qualitätssicherung<br />
in der Veterinärkardiologie<br />
zu etablieren, gründete er mit weiteren<br />
Kollegen 2003 das Collegium Cardiologicum<br />
e. V.<br />
Seitdem ist Dr. Kresken mit den Belangen<br />
der zuchtrelevanten Herzerkrankungen<br />
befasst, berät Hundezüchter und -vereine,<br />
fördert die Ausbildung junger Kollegen<br />
und akquiriert Fördermittel, mit denen<br />
Dissertationsvorhaben unterstützt werden.<br />
Prof. Dr. Jörg Steiner<br />
Jörg Steiner wurde am 06.11.1965 in Öhringen<br />
geboren und hat von 1986 bis 1992 an<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)<br />
in München und der Kansas State University<br />
in Manhattan Veterinärmedizin studiert.<br />
Nach dem Studium absolvierte er ein<br />
Internship in Kleintiermedizin an der University<br />
of Pennsylvania in Philadelphia, gefolgt<br />
von einer Residency in Innerer Kleintiermedizin<br />
an der Purdue University in<br />
West Lafayette, Indiana. Während dieser<br />
Zeit fertigte er auch seine Doktorarbeit<br />
über das Trypsin der Katze an, die er über<br />
Prof. Dr. H. Petry an der LMU einreichte. Im<br />
Jahr 1996 erlangte er den Diplomate Status<br />
des American College of Veterinary Internal<br />
Medicine und des European College of<br />
Veterinary Internal Medicine. 1997 wechselte<br />
er an die Texas A&M University in College<br />
Station, Texas, wo er ein PhD zum Thema<br />
„Canine Digestive Lipases“ abschloss.<br />
Seit 2000 ist er Professor für Innere Kleintiermedizin<br />
an der Texas A&M University,<br />
Prof. Dr. Jörg Steiner. Foto: privat<br />
seit 2005 auch Direktor des Gastrointestinallabors.<br />
Seit 2<strong>01</strong>6 hat Jörg Steiner den Dr.<br />
Mark Morris Chair für Small Animal Gastroenterology<br />
and Nutrition inne, seit 2<strong>01</strong>9 ist<br />
er Distinguished University Professor und<br />
seit 2021 Regent’s Professor des Texas A&M<br />
University Systemverbunds.<br />
Das Forschungsgebiet von Herrn Prof.<br />
Dr. Steiner ist die Pankreatologie, Gastroenterologie<br />
und Hepatologie bei Hund und<br />
Katze, aber auch vergleichend. Er hat bei<br />
über 370 Artikeln als Autor oder Co-Autor<br />
mitgewirkt, war der alleinige Herausgeber<br />
eines Lehrbuches in der Kleintiergastroenterologie<br />
(Schlütersche Fachmedien GmbH)<br />
und hat über 100 weitere Buchkapitel für<br />
deutsch- und englischsprachige Lehrbücher<br />
verfasst.<br />
Jörg Steiner hat über die Jahre viele<br />
Nachwuchswissenschaftler betreut, sowohl<br />
Doktoranden (in Deutschland wurden<br />
die Arbeiten unter anderem an der<br />
TiHo Hannover, der LMU München und der<br />
FU Berlin eingereicht), als auch PhD-Studenten<br />
sowie klinische Interns und Residents.<br />
Er ist weltweit ein sehr gerne eingeladener<br />
Referent und hat daher international<br />
mehrere Hundert Vorträge gehalten.<br />
Prof. Dr. Jörg Steiner blieb auch immer<br />
in Deutschland aktiv – er hat über die Jahre<br />
viele Kollaborationsprojekte mit tiermedizinischen<br />
und humanmedizinischen<br />
Wissenschaftlern in Deutschland durchgeführt.<br />
Seit 2<strong>01</strong>4 wirkt er am Klinikum<br />
rechts der Isar der Technischen Universität<br />
in München als Gastwissenschaftler. Er<br />
hat über die Jahre auch mehrere ehrenamtliche<br />
Ämter bekleidet, zuletzt als Präsident<br />
von Small Animal Internal Medicine<br />
des American College of Veterinary Internal<br />
Medicine (ACVIM) und seit Beginn<br />
<strong>2022</strong> als President-Elect von ACVIM.<br />
Wir gratulieren Herrn Dr. Jan-Gerd<br />
Kresken und Herrn Prof. Dr. Jörg Steiner zu<br />
dieser Ehrung und danken ihnen im Namen<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> und der Tierärzteschaft<br />
für ihre Tätigkeit speziell für die Kleintiermedizin.<br />
Der Richard-Völker-Medaillen-Vergabeausschuss<br />
Dr. Klaus-Peter Vick (Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. Ulrike Matis<br />
Dr. Friedrich Röcken<br />
Der Präsident der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
64<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
Neue <strong>DVG</strong>-Mitarbeiterin<br />
In der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle steht eine Veränderung<br />
an: Bei Katharina Kleber, seit<br />
2<strong>01</strong>9 Mitglied im <strong>DVG</strong>-Team, beginnt im<br />
August die Mutterschutzfrist mit Elternzeit<br />
im Anschluss. Während dieser Zeit<br />
wird die Tierärztin Carolin Zimolong das<br />
Team verstärken. Frau Zimolong hat in<br />
Gießen studiert und war danach in verschiedenen<br />
Kliniken und Praxen für Kleintiere<br />
als Assistentin tätig. Sie ist Gründungsmitglied<br />
der AG Kleinsäuger der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>.<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team freut sich auf die Zusammenarbeit!<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Verstärkt das <strong>DVG</strong>-Team: Carolin Zimolong.<br />
Foto: privat<br />
Benjamin Rink vom <strong>DVG</strong>-Team am Stand auf der Equitana in Essen. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong> on tour<br />
Durch die gelockerten Corona-Regelungen finden wieder mehr Präsenzveranstaltungen<br />
statt. Und so ist auch das <strong>DVG</strong>-Team wieder unterwegs, um auf den Veranstaltungen<br />
anderer Anbieter über die <strong>DVG</strong> und ihre Tagungen zu informieren – am 8. und 9. April<br />
z. B. auf der Equitana in Essen.<br />
Die <strong>DVG</strong> wird auch in der Industrieausstellung auf dem Leipziger Tierärztekongress<br />
(7. bis 9. Juli <strong>2022</strong>) mit einem Stand vertreten sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an<br />
unserem Stand Nr. I28 in Halle 2!<br />
Werde Schnuppermitglied!<br />
Studierende und Doktoranden/innen können für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied<br />
in der <strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile.<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>- Verlags sowie bei weiteren Publikationen<br />
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche Praxis“<br />
Weitere Infos: www.dvg.de<br />
Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />
Foto: Svetlana Sultanaeva, istockphoto.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 65
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Was die <strong>DVG</strong> ihren Mitgliedern bietet – Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />
von Veranstaltern, bei denen<br />
die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />
• Betriebshaftpflichtversicherung über<br />
https://main-finanz.de/dvg/<br />
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />
<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />
(excl. Blauer Hund und Online Marketing<br />
Guide)<br />
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für Neu-Mitglieder, danach<br />
25 Prozent Rabatt (Rabatt gilt auch,<br />
wenn schon ein Abonnement besteht)<br />
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />
Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />
Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische,<br />
erscheint sechsmal jährlich)<br />
• Preisnachlass für Publikationen des<br />
Bundesverbandes für fachgerechten<br />
Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />
• <strong>DVG</strong>-Mitgliederzeitschrift „Forum“<br />
zweimal jährlich<br />
• Kostenlose Zusendung von Programmheften<br />
Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />
• Regulärer Beitrag: 120 Euro<br />
• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />
und DoktorandInnen: 25,00 Euro<br />
• Ermäßigter Beitrag für TierärztInnen in<br />
Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />
• KollegInnen in Rente oder Pension: auf<br />
Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />
Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />
finden Sie unter:<br />
www.dvg.de q Mitgliedschaft<br />
In eigener Sache – Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
um Ihnen Informationen über anstehende<br />
Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />
Deadlines für Abstract-Einreichungen<br />
oder Bewerbungen für Preise sowie derzeit<br />
aktuelle Meldungen in Zeiten von Corona<br />
schnell und kostengünstig zukommen<br />
lassen zu können, nutzen wir die Zusendung<br />
per E-Mail.<br />
• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-<br />
Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail<br />
mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />
• Sie erhalten nur Meldungen, welche die<br />
von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen<br />
und die daher für Sie auch relevant<br />
sind.<br />
• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von<br />
der <strong>DVG</strong> bekommen haben, diese jetzt<br />
aber vermissen, schauen Sie bitte im<br />
Spam- Ordner nach.<br />
• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen<br />
Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen<br />
der postalischen Adresse).<br />
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />
Datenschutzbestimmungen ein<br />
und geben die Adressen nicht an Dritte<br />
weiter.<br />
Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Telefon: 0641 9844460<br />
Vielen Dank!<br />
Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Foto: Markus Winkler, pixabay.com<br />
66<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
PERSONEN<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek Vorsitzender des Fakultätentags<br />
Am 27.04.<strong>2022</strong> ist Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
(Berlin) erneut zum Vorsitzenden des Veterinärmedizinischen<br />
Fakultätentages gewählt<br />
worden. Die Amtsperiode beginnt<br />
am <strong>01</strong>.07.<strong>2022</strong> und endet am 30.06.2025.<br />
Aufgaben des Fakultätentags sind die Definition<br />
einheitlicher Studienziele und die<br />
ständige Optimierung des veterinärmedizinischen<br />
Studiums. Mitglieder sind alle<br />
deutschsprachigen tierärztlichen Bildungsstätten<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz. Im Verbund mit dem allgemeinen<br />
Fakultätentag ist es Ziel des Veterinärmedizinischen<br />
Fakultätentags, die<br />
akademische Freiheit zu sichern, Bürokratie<br />
abzubauen und die Attraktivität der<br />
Laufbahn einer Hochschullehrerin bzw.<br />
eines Hochschullehrers zu steigern. Der<br />
Fakultätentag tagt mindestens einmal<br />
jährlich und kann für besondere Aufgaben<br />
Arbeitsgruppen einsetzen. Die Mitarbeit<br />
der im Fakultätentag vertretenen Studierenden<br />
ist bei allen Beratungen und Beschlussfassungen<br />
ein wesentliches Element.<br />
Er vertritt seine Interessen und die<br />
seiner Mitglieder durch Mitarbeit in nationalen<br />
und internationalen Gremien und<br />
Ausschüssen.<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek. Foto: privat<br />
Prof. Dr. Andrea Tipold seit 20 Jahren im Amt<br />
Prof. Dr. Andrea Tipold. Bild: privat<br />
Seit zwei Jahrzehnten prägt und gestaltet<br />
Professorin Dr. Andrea Tipold als Vizepräsidentin<br />
für Lehre die tiermedizinische<br />
Ausbildung.<br />
Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Professorin<br />
für Neurologie in der Klinik für Kleintiere<br />
der Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover (TiHo) engagiert sich Professorin<br />
Dr. Andrea Tipold für die tiermedizinische<br />
Ausbildung. Kürzlich bestätigte der Senat<br />
der TiHo sie ein weiteres Mal in ihrem Amt<br />
als Vizepräsidentin für Lehre. Zum 1. April<br />
<strong>2022</strong> startete sie in ihre elfte Amtszeit. Die<br />
Dauer einer Amtszeit beträgt zwei Jahre.<br />
In den zurückliegenden Jahren hat Tipold<br />
die tiermedizinische Ausbildung an<br />
der TiHo und in ganz Deutschland entscheidend<br />
geprägt. An der TiHo brachte sie<br />
in ihren bisherigen Amtszeiten zahlreiche<br />
positive Entwicklungen auf den Weg und<br />
begleitete sie fachlich. Dazu zählen zum<br />
Beispiel der Aufbau eines Trainingslabors<br />
mit unterschiedlichen Modellen und Simulatoren<br />
für Tiermedizinstudierende (Clinical<br />
Skills Lab) an der TiHo, die sehr erfolgreiche<br />
Begutachtung der TiHo durch die<br />
European Association of Establishments<br />
for Veterinary Education (EAEVE), die Einführung<br />
des Praktischen Jahres, die Weiterentwicklung<br />
der aktuellen tierärztlichen<br />
Approbationsordnung, die Implementie-<br />
rung von elektronischen Lehr- und Prüfungsmethoden<br />
in die Lehre oder auch die<br />
tiermedizinische Ausbildungsforschung.<br />
In den vergangenen zwei Jahren setzte sie<br />
sich zudem dafür ein, den Studierenden<br />
trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen<br />
ihr Studium möglichst ohne Nachteile fortzusetzen.<br />
Ihre Tätigkeit als Vizepräsidentin<br />
für Lehre bringt eine sehr umfassende Gremienarbeit<br />
mit sich. Trotzdem ist Tipold<br />
gleichzeitig eine sehr erfolgreiche Forscherin.<br />
Sie veröffentlichte über 280 wissenschaftliche<br />
Publikationen zur Pathogenese,<br />
Diagnose, Behandlung und Kontrolle<br />
verschiedener neurologischer Erkrankungen.<br />
Außerdem bildete sie im Laufe ihrer<br />
herausragenden Karriere zahlreiche Veterinärneurologen,<br />
Assistenzärzte und Promotionsstudierende<br />
aus und unterrichtete<br />
mehrere tausend Tiermedizinstudierende.<br />
Auf den Tagungen der <strong>DVG</strong> ist Prof. Dr.<br />
Andrea Tipold eine geschätzte Referentin.<br />
Zudem engagiert sie sich in der Fachgruppe<br />
Didaktik und Kommunikation.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 67
PERSONEN<br />
Internationale Ehrung für Prof. Volk<br />
Prof. Dr. Holger Volk. Foto: Richard Addison<br />
Das Royal College of Veterinary Surgeons<br />
(RCVS) ist das britische Pendant zur deutschen<br />
Bundestierärztekammer. Jedes Jahr<br />
ehrt die Organisation herausragende Persönlichkeiten<br />
der Tiermedizin. Prof. Dr.<br />
Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere<br />
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
(TiHo), erhält vom RCVS für seine herausragenden<br />
Leistungen den RCVS International<br />
Award <strong>2022</strong>. Die Auszeichnung<br />
wird er auf der Jahresversammlung des<br />
RCVS am Freitag, den 8. Juli <strong>2022</strong> in London<br />
erhalten.<br />
Prof. Richard Meeson, Leiter der orthopädischen<br />
Chirurgie am Royal Veterinary<br />
College, hat Volk nominiert. Er sagt: „Durch<br />
seine Fähigkeit, die Kluft zwischen Grundlagenforschung<br />
und klinischer Wissenschaft<br />
zu überbrücken, hat er für die Gesellschaft,<br />
den Tierschutz und die klinische<br />
Praxis außerordentlich viel bewirkt. Besonders<br />
das Gebiet der Neurologie und Neurochirurgie<br />
hat er prägend beeinflusst. Seine<br />
Arbeitsgruppe war zudem die erste, die den<br />
Nachweis veröffentlichte, dass Spürhunde<br />
am Geruch unterscheiden können, ob eine<br />
Person mit SARS-CoV-2 infiziert ist oder<br />
nicht. Diese Arbeiten verfolgt er derzeit gemeinsam<br />
mit der Weltgesundheitsorganisation<br />
weiter, um die Möglichkeit, Spürhunde<br />
im Kampf gegen Infektionskrankheiten<br />
einzusetzen, zu evaluieren.“<br />
Außerdem beschreibt er Volk als hervorragende<br />
Führungspersönlichkeit, Mentor<br />
und Förderer, der gleichzeitig ein bodenständiger<br />
und nahbarer Teamplayer ist.<br />
Mit der Auszeichnung würdigt das<br />
RCVS international tätige Tierärztinnen<br />
und Tierärzte, Tiermedizinische Fachangestellte<br />
und auch fachfremde Personen, die<br />
einen herausragenden Beitrag zur tierärztlichen<br />
Ausbildung, zur Verbesserung der<br />
Tiergesundheit und des Tierschutzes, zur<br />
Entwicklung von Führungsqualitäten, zur<br />
Förderung der psychischen Gesundheit<br />
und des Wohlbefindens sowie zur Anhebung<br />
der tierärztlichen Standards geleistet<br />
haben.<br />
Gottfried Brem ausgezeichnet<br />
Ulrich Herzog und Prof. Dr. Gottfried Brem. Foto: Thomas Suchanek/Vetmeduni<br />
Mit einer der höchsten Auszeichnungen<br />
der Republik Österreich wurde der auf Tierzucht<br />
und Molekulargenetik spezialisierte<br />
Veterinärmediziner Prof. Dr. Gottfried<br />
Brem für seine herausragenden wissenschaftlichen<br />
Leistungen gewürdigt.<br />
Er erhielt im Rahmen eines feierlichen<br />
Festakts an der Vetmeduni in Wien das<br />
Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um die Republik Österreich, das ihm von<br />
Sektionsleiter Ulrich Herzog des Bundesministeriums<br />
für Soziales, Gesundheit,<br />
Pflege und Konsumentenschutz überreicht<br />
wurde.<br />
Gottfried Brem hat in München Veterinärmedizin<br />
studiert, wurde dort promoviert<br />
und habilitierte sich 1985. Er forschte<br />
mehrere Jahre am Genzentrum in Martinsried<br />
(München) und war Ordinarius für<br />
Molekulare Tierzucht an der Tierärztlichen<br />
Fakultät der Ludwig-Maximilians-Univer-<br />
68<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
sität (LMU) in München, bevor er 1992 an<br />
die Veterinärmedizinische Universität<br />
Wien berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand<br />
2021 den Lehrstuhl für Tierzucht und<br />
Genetik innehatte.<br />
Durch seine exzellente wissenschaftliche<br />
Arbeit auf dem Gebiet der Reproduktionsbiologie<br />
mit Fokus Nutztiere erlangte<br />
er internationale Beachtung. Als führender<br />
Reproduktionsexperte eröffnete er vor<br />
allem der landwirtschaftlichen Tierzucht<br />
PERSONEN<br />
völlig neue Perspektiven durch den Einsatz<br />
von molekularbiologischen Methoden.<br />
„Professor Brem ebnete durch seine<br />
Forschung und seine beratende Unterstützung<br />
in zahlreichen Fachgremien auf mannigfaltige<br />
Weise den Weg für moderne reproduktionstechnische<br />
Methoden, die<br />
sich auf die Zucht gesunder und fruchtbarer<br />
Tiere konzentrierte. Seine gesamte<br />
Arbeit ist geprägt von Pioniercharakter<br />
und von praktischen Anwendungsmöglichkeiten<br />
mit hohem Nutzen,“ hob Sektionsleiter<br />
Ulrich Herzog die Bedeutung<br />
von Brems Arbeit für die Tiergesundheit in<br />
seiner Laudatio anlässlich der feierlichen<br />
Verleihung hervor.<br />
Prof. Dr. Gottfried Brem war von 1987<br />
bis 1993 Leiter der damaligen <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierzucht, Erbpathologie und<br />
Haustiergenetik“ (heute: Tierzucht und<br />
Genomik). 1995 wurde ihm der Martin-Lerche-Preis<br />
der <strong>DVG</strong> verliehen.<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand, Fach- und Arbeitsgruppen: neue LeiterInnen<br />
Im Vorstand der <strong>DVG</strong> sowie auch in einigen Fachgruppen wurden in den vergangenen Wochen neue Leiter und Stellvertreter gewählt.<br />
Die <strong>DVG</strong> bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dieses Amt ausgeübt haben – häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür<br />
zur Verfügung stellen. Durch Sie lebt die <strong>DVG</strong> und ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand<br />
Die Fachgruppenvorstände der Fachgruppen<br />
des Arbeitsgebietes „Klinische Veterinärmedizin<br />
– Großtiere“ haben Prof. Dr.<br />
Michael Röcken (Gießen) zum Leiter dieses<br />
Arbeitsgebietes gewählt, der damit<br />
auch Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand ist. Die<br />
Wahl war aufgrund des Todes von Prof. Dr.<br />
Karl-Heinz Waldmann im vergangenen<br />
Jahr notwendig geworden.<br />
AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Die AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong> führte die Wahl zum Vorstand im Vorfeld ihrer Mitgliederversammlung<br />
schriftlich durch. Insgesamt 12 Personen hatten sich für die 8 Ämter<br />
zur Wahl gestellt. Gewählt wurden Dr. Tina Brezina, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Jutta Hein,<br />
Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Diana Ruf, Dr. Iris Schwarze und Dr. Milena<br />
Thöle. Die neuen Vorstandsmitglieder wählten aus ihrer Mitte PD Dr. Kerstin Müller<br />
und Dr. Milena Thöle zur gleichberechtigten Doppelspitze der AG. Dr. Iris Schwarze<br />
wurde zur Schriftführerin gewählt.<br />
Prof. Dr. Michael Röcken. Foto: privat<br />
V.l.n.r.: Dr. Iris Schwarze, Dr. Yvonne Eckert, Dr. Saskia Köstlinger, PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Milena<br />
Thöle, Dr. Tina Brezina, Dr. Diana Ruf, Dr. Jutta Hein. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 69
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“<br />
Auf der online durchgeführten Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe am<br />
<strong>01</strong>.02.<strong>2022</strong> wurde die bisherige Leitung der<br />
Fachgruppe bestätigt. Leiterin ist daher<br />
weiterhin Brigitta Smit-Fornahl (Schalksmühle),<br />
stellvertretende Leiterin ist Katrin<br />
Noack (Cottbus).<br />
Brigitta Smit-Fornahl. Foto: privat<br />
Katrin Noack. Foto: privat<br />
Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin<br />
und Internationale<br />
Tiergesundheit (TVMIT)“<br />
Am 09.02.<strong>2022</strong> fand online die Fachgruppenversammlung<br />
statt, auf der die Neuwahl<br />
des Fachgruppenvorstands anstand.<br />
Gewählt wurden Dr. Klaas Dietze (Greifswald-Insel<br />
Riems) zum Leiter und Antonia<br />
Braus (Berlin) zur stellvertretenden Leiterin.<br />
Dr. Klaas Dietze. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Antonia Braus. Foto: privat<br />
Fachgruppe „Pathologie“<br />
Die Versammlung der Fachgruppe fand<br />
online im Anschluss an die 65. Jahrestagung<br />
am 06.03.<strong>2022</strong> statt. Der bisherige<br />
Leiter, Prof. Dr. Andreas Beineke (Hannover),<br />
kandidierte erneut und wurde in seinem<br />
Amt bestätigt. Neu als stellvertretende<br />
Leiterin wurde Dr. Christine Fast<br />
(Greifswald-Insel Riems) gewählt.<br />
Prof. Dr. Andreas Beineke. Foto: privat<br />
Dr. Christine Fast. Foto: privat<br />
70<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
PERSONEN<br />
Fachgruppe „InnLab“<br />
Die Fachgruppe führte am 29.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong> im Anschluss an ihre Jahrestagung online eine Mitgliederversammlung durch. Der bisherige<br />
Leiter, Prof. Dr. Johannes Hirschberger, hatte angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Es kandidierte Prof. Dr. Romy Heilmann<br />
(Leipzig), die einstimmig gewählt wurde. Stellvertreter sind Prof. Moritz (Gießen) und Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen).<br />
Prof. Dr. Romy Heilmann. Foto: privat Prof. Dr. Andreas Moritz. Foto: Oliver Nauditt Prof. Dr. Stephan Neumann. Foto: privat<br />
AG Onkologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Per E-Mail wählte die AG Onkologie der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> im März <strong>2022</strong> Dr. Stefan Scharvogel<br />
(München) zum neuen Leiter. Stellvertreter<br />
bleibt wie bisher Prof. Dr. Ingo<br />
Nolte (Lehrte).<br />
Dr. Stefan Scharvogel. Foto: privat<br />
Prof. Dr. Ingo Nolte. Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 71
PERSONEN<br />
In Erinnerung an Dr. Egon Vielitz<br />
Dr. Egon Vielitz. Foto: privat<br />
Am 29.12.2021 verstarb Dr. Egon Vielitz im<br />
Alter von 89 Jahren, der über viele Jahrzehnte<br />
der Mentor zahlreicher Kollegen<br />
und Kolleginnen war.<br />
Egon Vielitz wurde 1932 auf einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg<br />
geboren. Er begann 1953 in West-Berlin<br />
mit dem Studium der Veterinärmedizin<br />
und wechselte 1955 an die Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover (TiHo). Hier schloss<br />
er das Studium 1958 ab und verbrachte ein<br />
Jahr in der Abteilung Innere Medizin an der<br />
TiHo. 1959 erfolgte die Promotion. Er erfuhr,<br />
dass die Firma Lohmann in Cuxhaven<br />
Tierärzte für die Betreuung von Geflügelfarmen<br />
suchte. So begann er im Mai 1959<br />
die Arbeit auf dem Gebiet der Geflügelmedizin,<br />
eine Reise, die über 40 Jahre dauern<br />
sollte.<br />
Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in<br />
den Anfängen auf der Pullorum-Krankheit,<br />
der Kokzidiose und der Marekschen Krankheit.<br />
Ende der 50er Jahre erkannte Lohmann,<br />
dass amerikanische Hühnerrassen<br />
mehr Fleisch lieferten und andere doppelt<br />
so viele Eier legten wie europäische Rassen<br />
und schloss Lizenzverträge mit Heisdorf<br />
Nelson für Legehennen und Nicols für<br />
Fleischhühner. Das war ein großer Durchbruch<br />
für das Unternehmen und Heinz<br />
Lohmann galt fortan als Pionier der deutschen<br />
Geflügelindustrie. Inspiriert durch<br />
die Veränderungen in der Geflügelzucht<br />
und -haltung arbeitete Egon Vielitz in den<br />
nächsten Jahrzehnten mit vielen internationalen<br />
Kollegen an einer Vielzahl von Geflügelkrankheiten.<br />
Er befasste sich insbesondere<br />
mit der Newcastle-Krankheit,<br />
gegen die in den 1960er Jahren der erste Lebendimpfstoff<br />
für Nutzgeflügel entwickelt<br />
wurde, sowie mit der Marekschen Krankheit,<br />
der Gumboro-Krankheit und dem<br />
Hühneranämie-Virus (CAV). Sein Team entwickelte<br />
gemeinsam mit Prof. von Bülow<br />
(Freie Universität Berlin) den weltweit ersten<br />
CAV-Impfstoff und konnte den weltweit<br />
ersten CAV-freien SPF-Hühner-Bestand<br />
aufbauen.<br />
1997 zog sich Dr. Vielitz aus dem aktiven<br />
Dienst bei Lohmann zurück, war jedoch<br />
noch viele Jahre als freier Mitarbeiter<br />
und beratend für die Geflügelindustrie tätig.<br />
Seit 2005 war er bei der World Veterinary<br />
Poultry Association (WVPA) und der<br />
Poultry Veterinary Study Group in der EU<br />
(PVSG) Ehrenmitglied auf Lebenszeit.<br />
Dr. Vielitz war ein hoch geschätzter<br />
Kollege mit vielen Freunden in der ganzen<br />
Welt, ein Experte und führender Forscher<br />
auf dem Gebiet der Geflügelimpfstoffe.<br />
Silke Rautenschlein, Hannover<br />
Nachruf auf Prof. Dr. Zdzislaw Boryczko<br />
Am 11. April <strong>2022</strong> verstarb Prof. Dr. Zdzislaw<br />
Boryczko, einer der führenden Reproduktionsveterinärmediziner<br />
Polens, im Alter<br />
von 82 Jahren.<br />
Zdzislaw Boryczko wurde am 16. Februar<br />
1940 in Krakow (Krakau) geboren. Von<br />
1957 bis 1963 studierte er an der Veterinärfakultät<br />
der Landwirtschaftlichen Hochschule<br />
in Wroclaw (Breslau). Dem erfolgreichen<br />
Abschluss folgte ein einjähriges<br />
Praktikum in einer Tierarztpraxis. Im Oktober<br />
1964 wurde Boryczko als Assistent<br />
am Lehrstuhl für Fortpflanzung und Hygiene<br />
der Tiere der Landwirtschaftlichen<br />
Hochschule in Wroclaw eingestellt und begann<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Wladyslaw<br />
Bielanski mit wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen über die biologischen<br />
Eigenschaften, insbesondere über biochemische<br />
Komponenten, des Spermas von<br />
Haustieren. 1965 wechselte er als Oberassistent<br />
an das Institut für Veterinärhygiene<br />
nach Katowice. Seine Dissertation mit<br />
dem Titel „Die Aussagekraft von Konzentrationsveränderungen<br />
einiger biochemischer<br />
Komponenten im Bullensperma für<br />
die Prognose der Resultate in der künstlichen<br />
Besamung“ verteidigte er am 22. Juni<br />
1972 an der Landwirtschaftlichen Hochschule<br />
in Wroclaw. Weitere Forschungen<br />
betrafen hauptsächlich Fragen der Fortpflanzungsimmunologie.<br />
1975 erhielt Zdzislaw Boryczko ein Stipendium<br />
des Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienstes in München, wo er sich<br />
bis Juli 1976 an der Ambulatorischen und<br />
Gynäkologischen Tierklinik der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Leidl aufhielt.<br />
72<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
1976 habilitierte er sich an der Landwirtschaftlichen<br />
Hochschule in Krakau mit der<br />
Habilitationsschrift „Biologische Charakteristik<br />
des Samenplasmas von Bullen und<br />
deren biochemische und immunologische<br />
Eigenschaften“. 1978 wechselte er zur<br />
Landwirtschaftlichen Universität in Szczecin<br />
(Stettin), wo er den Lehrstuhl für Fortpflanzung<br />
der Tiere an der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät leitete. 1983 erhielt Boryczko<br />
einen Ruf auf den Lehrstuhl für<br />
Fortpflanzung der Tiere mit Geburtshilflicher<br />
Tierklinik der Landwirtschaftlichen<br />
Universität in Warszawa (Warschau). Die<br />
Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor<br />
erfolgte im Jahr 1990. Hier<br />
blieb er bis zu seiner Emeritierung.<br />
In den Jahren 1986, 1990 und 1994/1995<br />
verbrachte er jeweils einige Monate an der<br />
Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und<br />
Andrologie der Groß- und Kleintiere mit<br />
Tierärztlicher Ambulanz der Justus-Liebig-<br />
Universität in Gießen.<br />
Das außergewöhnliche Engagement<br />
von Prof. Boryczko erstreckte sich nicht<br />
nur auf Lehre, Forschung und die Leitung<br />
der Klinik, sondern er war auch im Rahmen<br />
der Selbstverwaltung der Fakultät sowie in<br />
mehreren Gremien und Kommissionen tätig.<br />
Während vieler Jahre organisierte er<br />
zusammen mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig<br />
Bostedt (Gießen) polnisch-deutsche<br />
wissenschaftliche Symposien über die<br />
Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung<br />
der Tiere, welche in Warschau sowie<br />
in anderen polnischen Städten stattfanden.<br />
1999 beschloss der Vorstand der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
(<strong>DVG</strong>), Zdzislaw Boryczko zum Korrespondierenden<br />
Mitglied zu ernennen<br />
und würdigte damit die besondere Verbindung<br />
mit ihm und den erfolgreichen wissenschaftlichen<br />
Austausch.<br />
PERSONEN<br />
Zahlreiche Publikationen legen Zeugnis<br />
über sein wissenschaftliches Werk ab.<br />
Noch 2021 veröffentlichte er zusammen<br />
mit Hartwig Bostedt und weiteren Autoren<br />
ein Werk zur Physiologie und Pathologie<br />
der Reproduktion des Rindes.<br />
Zdzislaw Boryczko war nicht nur ein<br />
über seinen eigentlichen Wirkungsbereich<br />
hinaus international bekannter Hochschullehrer<br />
und Wissenschaftler. Durch die<br />
auch in Zeiten des Kalten Krieg begonnene,<br />
ihn überdauernde und schließlich<br />
überwindende Verbindung zwischen ihm<br />
und den Kollegen jenseits des Eisernen<br />
Vorhangs spiegelt er ein Stück der polnisch-deutschen<br />
Geschichte wider.<br />
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau sowie<br />
seiner gesamten Familie.<br />
Marion Selig<br />
Hartwig Bostedt<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Tierärztlicher Nachwuchs/Tierärztemangel<br />
In einigen Tätigkeitsbereichen des tierärztlichen<br />
Berufes ist die Nachwuchs-Situation<br />
angespannt. Hinsichtlich der Lage an<br />
den Universitäten hat die <strong>DVG</strong> ein Positionspapier<br />
veröffentlicht (siehe https://<br />
www.dvg.net/ueber-uns/dvg-ev/posi<br />
tionspapier/) und mit der besonderen Situation<br />
der wissenschaftlichen Mitarbeitenden<br />
befasst sich IWiMi (Initiative<br />
Wissenschaftliche Mitarbeitenden, siehe<br />
Seite 8). Lesen Sie zu dieser Thematik einen<br />
Beitrag des Dessauer Zukunftskreises.<br />
Tierärztemangel: Brancheninitiative<br />
startet Kampagne und<br />
bereitet Petition vor<br />
Unter dem Motto „Versorgungskrise durch<br />
Tierärztemangel“ thematisiert der Dessauer<br />
Zukunftskreis (DZK) anlässlich seines<br />
10-jährigen Bestehens ein heiß diskutiertes<br />
Branchenproblem und bereitet eine<br />
Petition vor, die das Thema in Politik und<br />
Gesellschaft tragen soll.<br />
Obwohl die Zahl der Studienanfänger<br />
nicht rückläufig ist und die Studienplätze<br />
heiß begehrt sind, klagen sowohl Praxis als<br />
auch öffentliches Veterinärwesen schon<br />
lange über einen Mangel an Arbeitskräften.<br />
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 73
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
litz am 1. September <strong>2022</strong> Ursachen – Wirkung<br />
– Lösungen zu dem Thema Versorgungskrise<br />
wegen Tierärztemangel mit<br />
Unterstützung verschiedener Referenten<br />
genau beleuchten und lösungsorientierte<br />
Perspektiven aufzeigen.<br />
Am 2. September <strong>2022</strong> werden dann im<br />
Rahmen eines Workshops die aufgezeigten<br />
Lösungsansätze gemeinschaftlich diskutiert.<br />
Abschließend soll eine Petition<br />
unter dem Motto Versorgungskrise wegen<br />
Tierärztemangel formuliert werden, die das<br />
Thema zusammen mit den betroffenen<br />
Tierhaltern in Politik und Gesellschaft<br />
trägt. Ziel der Petition ist es, über eine reine<br />
Zustandsbeschreibung hinaus Dringlichkeit<br />
zu vermitteln, indem eine möglichst<br />
große Zahl an Unterstützern generiert<br />
wird; die Bedeutung des Themas und<br />
auch die langfristigen Folgen eines ausgeprägten<br />
Tierärztemangels müssen deut-<br />
die Auswirkungen zum Teil bereits jetzt dramatisch.<br />
So ist z. B. die Zahl der Kleintierkliniken<br />
mit einer 24-Stunden-Versorgung<br />
in Deutschland binnen fünf Jahren drastisch<br />
geschrumpft. Tendenz weiter fallend.<br />
Zahlreiche tierärztliche Praxen verhängen<br />
aufgrund von Personalmangel sogar<br />
einen Aufnahmestopp zu regulären Sprechzeiten.<br />
Vor allem im ländlichen Raum gibt<br />
es immer mehr Versorgungslücken – zum<br />
einen aufgrund eines gestiegenen Versorgungsbedarfs.<br />
Andererseits bietet die Praxis<br />
oftmals nicht genügend Work-Life-Balance,<br />
um vor allem für junge ArbeitnehmerInnen<br />
attraktiv zu sein. Hinzukommt<br />
der allgemein zu beobachtende Trend von<br />
Vollzeit- zu Teilzeitstellen, der alle Praxisbereiche<br />
sowie den Öffentlichen Dienst<br />
und die Industrie betrifft.<br />
Anlässlich seines 10. Jahrestages wird<br />
der Dessauer Zukunftskreis (DZK) in Wörlich<br />
gemacht werden. Die gesammelten<br />
Unterschriften werden dann auf verschiedenen<br />
Ebenen (z. B. Gesundheitsministerium,<br />
Bildungsministerium) vorgelegt –<br />
natürlich zusammen mit dem Wunsch der<br />
Initiatoren nach Dialogbereitschaft und<br />
einem ersten Überblick zu möglichen Lösungsansätzen.<br />
Dadurch soll der Berufsstand gestärkt<br />
und zukunftsfähig gemacht werden, und<br />
zwar bevor die Tiere oder die Lebensmittelsicherheit<br />
unter den Folgen leiden.<br />
Gleichzeitig sehen die Initiatoren eine<br />
Chance, den tierärztlichen Nachwuchs zu<br />
fördern, die Einheit der Branche zu stärken<br />
und die Freude am Beruf zu erhalten.<br />
Dr. Julia Henning, Vetion<br />
Hubertus Keimer, Laboklin GmbH<br />
Dr. Rolf Nathaus, Vet-Team Reken GbR<br />
Jörg Held, wir-sind-tierarzt.de<br />
Einweihung des Tiermedizinischen Zentrums für Resistenzforschung<br />
Prof. Dr. Uwe Rösler, Dekan der Freien Universität Berlin, bei der Einweihung des TRZ. Foto: Kramer<br />
Am 26.04.<strong>2022</strong> ist das neue Tiermedizinische<br />
Zentrum für Resistenzforschung<br />
(TZR) an der Freien Universität (FU) Berlin<br />
offiziell eingeweiht worden. Auf dem Veterinärmedizinischen<br />
Campus Düppel<br />
wurde das europaweit einzigartige For-<br />
schungsgebäude feierlich im Beisein zahlreicher<br />
namhafter Gäste, darunter auch<br />
Prof. Dr. Martin Kramer, Präsident der <strong>DVG</strong>,<br />
eröffnet. Nach der Eröffnungsansprache<br />
sowie der Verleihung der „Goldenen Ehrennadel<br />
der FU Berlin“ an Prof. Dr. Lothar H.<br />
Wieler durch den Präsidenten der FU Berlin,<br />
Univ.- Prof. Dr. Günter M. Ziegler, konnten<br />
sich die geladenen Gäste einen ersten<br />
Einblick von dem TZR sowie dessen infektionsmedizinischen<br />
Laboren und Arbeitsplätzen<br />
verschaffen.<br />
Im sowohl überregional als auch international<br />
agierenden TZR werden infektionsmedizinische<br />
Grundlagenforschung,<br />
Hygienefächer und tiermedizinisch-klinische<br />
Fächer vereint und Fragestellungen<br />
der Resistenzforschung bearbeitet. Gemeinsames<br />
Ziel ist, die wachsende Anreicherung<br />
des Resistoms (der Resistenzeigenschaften<br />
aller Infektionserreger; Bakterien,<br />
Pilze, Viren und Parasiten) in der<br />
Tiermedizin einzudämmen. Zugleich wird<br />
im TZR der gemeinsamen übergreifenden<br />
Resistenzproblematik in Human- und Tiermedizin<br />
auch im Sinne des „One health“-<br />
Ansatzes nachgegangen.<br />
74<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Aktuelle Stellungnahmen der StIKo Vet<br />
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut bewertet den<br />
Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Sie spricht Empfehlungen zur Verwendung von Impfstoffen<br />
aus und berät die Bundesregierung.<br />
Aktuelle Hinweise und Stellungnahmen:<br />
• Leitlinie zur Impfung von Fischen<br />
(<strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2022</strong>)<br />
Die StIKo Vet legt hier die erste Leitlinie<br />
zur Impfung von Fischen vor. Tierärzten<br />
und Teichwirten soll damit ein Überblick<br />
über wichtige Impfindikationen bei in<br />
Deutschland gehaltenen Nutzfischen gegeben<br />
werden, dies umfasst u. a. Forellen,<br />
Forellenartige sowie Karpfen, Aale und<br />
Europäische Welse. Der Aufbau orientiert<br />
sich an den Leitlinien der anderen Tierarten:<br />
Im eigentlichen Empfehlungsteil<br />
werden wichtige, impfpräventable Erkrankungen<br />
anhand der Impfampel eingeordnet.<br />
Anschließend werden Hinweise<br />
zu den gesetzlichen Regelungen unter<br />
Berücksichtigung der noch nicht abgeschlossenen<br />
Anpassung an das neue EU-<br />
Tiergesundheitsrecht gegeben. In den<br />
Fachinformationen wird zunächst auf<br />
Besonderheiten des Immunsystems von<br />
Fischen sowie auf Besonderheiten bei der<br />
Anwendung von Impfstoffen bei Fischen<br />
eingegangen. Anschließend folgen detaillierte<br />
Informationen zu den einzelnen<br />
Krankheiten sowie zu den zugehörigen<br />
Impfstoffen. Dabei ist zu beachten, dass<br />
in Deutschland zur Anwendung an Fischen<br />
nur sehr wenige Impfstoffe regulär<br />
zugelassen sind. Abhilfe kann durch<br />
Verwendung von im EU-Ausland zugelassenen<br />
oder von bestandsspezifischen<br />
Impfstoffen geschaffen werden. Soweit<br />
die Informationen verfügbar waren, wird<br />
auf entsprechende Produkte in anderen<br />
europäischen Ländern verwiesen.<br />
• Stellungnahme zum Injektionsstellen-assoziierten<br />
Sarkom bei der<br />
Katze (29.09.2021)<br />
Das Feline Injektionsstellen-assoziierte<br />
Sarkom ist ein invasiv wachsendes und<br />
metastasierendes Sarkom der Katze, das<br />
mit einer Häufigkeit von ca. 1:10.000<br />
auftritt. Es entsteht durch Entzündungsreaktionen,<br />
die iatrogen durch Injektionen<br />
von reizenden Substanzen, z. B.<br />
Impfstoffen, verursacht werden können.<br />
Um das Risiko einer Sarkombildung zu<br />
minimieren, wird empfohlen, die Anzahl<br />
der Impfungen auf das notwendige Maß<br />
zu beschränken; möglichst wenig reizende<br />
Präparate, z. B. nicht-adjuvantierte<br />
Impfstoffe, zu verwenden; und an Applikationsstellen<br />
zu injizieren, die eine<br />
vollständige Resektion eines Sarkoms<br />
erlauben, d. h. subkutane Injektionen<br />
distal in die Gliedmaßen, zwischen Knieund<br />
Sprunggelenk (möglichst nah am<br />
Sprunggelenk) oder unterhalb des Ellbogengelenks<br />
zu applizieren. Nur in Ausnahmefällen<br />
sollte in die ventrolaterale<br />
Bauchwand injiziert werden.<br />
• Die StiKo als App<br />
Seit dem <strong>01</strong>.07.2021 gibt es eine StIKo-<br />
Vet-App für mobile Endgeräte. Die App<br />
soll den Zugang zu den Impfempfehlungen<br />
und Stellungnahmen der StIKo<br />
Vet erleichtern. Die Anwendung wurde<br />
so intuitiv wie möglich gestaltet. Es<br />
gibt drei wesentliche Bereiche „Impftabelle“,<br />
„Stellungnahmen“ und „Leitlinien“.<br />
Die Anwendung kann kostenfrei<br />
im Apple Store sowie im Google Playstore<br />
unter „StIKo Vet“ heruntergeladen<br />
werden.<br />
Die Hinweise und Stellungnahmen der StI-<br />
Ko Vet stehen online zum Download zur<br />
Verfügung: q https://stiko-vet.fli.de/<br />
ESCCAP – aktuelle Informationen und Factsheets<br />
ESCCAP (European Scientific Counsel Companion<br />
Animal Parasites ) bietet sowohl<br />
TierärztInnen als auch TierhalterInnen unabhängige<br />
Informationen zu Parasiten bei<br />
Hund und Katze, kleinen Heimtieren wie<br />
Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamstern<br />
sowie bei Pferden. Von Würmern, Flöhen<br />
und Zecken über Läuse und Mücken<br />
bis zu Hautpilzen und Einzellern wie Giardien<br />
und Toxplasma werden fachlich fundierte<br />
und verständliche Informationen<br />
gegeben. Auf der Webseite von ESCCAP<br />
stehen unter dem Button für TierärztInnen<br />
und TFA Empfehlungen und Factsheets<br />
zum Download sowie auch Informationsfilme<br />
und kurze E-Learning-Sequenzen<br />
(„Lösen Sie den klinischen Fall“) zur Verfügung:<br />
q https://www.esccap.de/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 75
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen können im Webshop auf der <strong>DVG</strong>-Homepage bestellt werden:<br />
Online Marketing Guide für<br />
Tierärztinnen und Tierärzte <strong>2022</strong> – Ein<br />
Leitfaden zur praktischen Umsetzung<br />
von M. Dilly und R. Dihen (<strong>2022</strong>),<br />
19,80 Euro<br />
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis:<br />
Für dieses Buch kann kein<br />
Mitgliederrabatt gewährt werden.<br />
65. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Pathologie“<br />
online, 04.–06.03.<strong>2022</strong>,<br />
10,00 Euro<br />
Abschlussbericht: Sofortmaßnahmen<br />
zur Vermeidung länger anhaltender<br />
erheblicher Schmerzen und Leiden bei<br />
schwer erkrankten/verletzten<br />
Schweinen durch rechtzeitige Tötung<br />
von Elisabeth große Beilage (<strong>2022</strong>),<br />
14,00 Euro<br />
Abschlussbericht zu Elisabeth große<br />
Beilage (2<strong>01</strong>7): Untersuchungen an<br />
verendeten/getöteten Schweinen in<br />
Verarbeitungsbetrieben für tierische<br />
Nebenprodukte<br />
1. Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
Didaktik und Kommunikation<br />
online, 20.–21.09.2021,<br />
7,50 Euro<br />
Dieses Buch ist ausschließlich als als<br />
pdf-Datei erhältlich.<br />
Kühe – Klima – Käsespätzle –<br />
Gegenwärtige Herausforderungen für<br />
Eutergesundheit und Milchqualität<br />
Tagung der AG Eutergesundheit,<br />
online, 14.–15.03.<strong>2022</strong>,<br />
15,00 Euro<br />
Wird Tierschutz dem Geschlecht<br />
gerecht? Zum Umgang mit<br />
männlichen und weiblichen Tieren<br />
27. Int. Fachtagung zum Thema<br />
Tierschutz, Tagungsband mit<br />
ausführlichen Manuskripten der<br />
Vorträge, online, 23.–25.03.<strong>2022</strong>,<br />
30,00 Euro<br />
7. Tagung der <strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe<br />
Lasermedizin<br />
online, 09.10.2021,<br />
10,00 Euro<br />
76<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong>
PUBLIKATIONEN<br />
Die Liste mit allen Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter:<br />
q https://www.dvg.net/verlagshop/buecher-bestell-liste/<br />
100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />
Hannover und online, <strong>01</strong>.–02.07.2021,<br />
10,00 Euro<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Augsburger Thementage<br />
Kleinsäuger – Neurologie bei<br />
Kleinsäugern von A bis Z<br />
Augsburg und online, 25.–27.03.<strong>2022</strong>,<br />
15,00 Euro<br />
1<strong>01</strong>. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />
Hannover und online, 04.–05.11.2021,<br />
10,00 Euro<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Kölner Thementage Patient<br />
Katze: Die multimorbide Katze<br />
Köln und online, 23.–24.04.<strong>2022</strong>,<br />
15,00 Euro<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Erfurter Thementage:<br />
Harntrakt bei Hund und Katze –<br />
Von allen Seiten betrachtet<br />
Erfurt, 13.–15.05.<strong>2022</strong>,<br />
15,00 Euro<br />
Auf Wunsch sind einige Tagungsbände auch als pdf-Datei erhältlich. Dies können Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop angeben.<br />
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand<br />
(bei Versand innerhalb Deutschlands: 1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
(excl. Blauer Hund und excl. Online Marketing Guide)!<br />
Webshop zur Bücherbestellung:<br />
q https://www.dvg.net/verlagshop/bestellung/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong> 77
TAGUNGSKALENDER <strong>2022</strong>/2023<br />
Tagungen <strong>2022</strong>/2023 (Bitte vergewissern Sie sich, ob und in welchem Format die Veranstaltungen stattfinden.<br />
Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.dvg.de)<br />
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />
Tagung der Tierärztlichen Plattform<br />
Tierschutz (TPT)<br />
Tierärztliche Plattform<br />
Tierschutz (TPT)<br />
24. – 25.06.<strong>2022</strong> Fulda und online<br />
Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 24. – 26.06.<strong>2022</strong> Gießen<br />
DACh-Epidemiologietagung<br />
Tagung der FG Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele<br />
9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag<br />
(Kleintiere, Heimtiere, Nutztiere, Pferde,<br />
Öffentl. Dienst, Telemedizin, Seminare, TFA)<br />
40. Jahrestagung der FG AVID –<br />
Schwerpunkt Bakteriologie<br />
DGT-Seminar: Perioperatives Management des<br />
Zahnpatienten während der Anästhesie<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde, Rinder,<br />
Schweine, Bienen, Lasermedizin, Tierernährung,<br />
Verhaltensmed., Naturheilverf./Regulationsmed.)<br />
62. Arbeitstagung des <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
FG Epidemiologie und<br />
Dokumentation<br />
FG Kleine Wiederkäuer und<br />
Neuweltkamele<br />
<strong>DVG</strong>, Tierärztekammern<br />
Westfalen-Lippe & Nordrhein<br />
31.08. – 02.09.<strong>2022</strong> Oldenburg<br />
08. – 09.09.<strong>2022</strong> Triesdorf<br />
09. – 11.09.<strong>2022</strong> Dortmund<br />
FG AVID 14. – 16.09.<strong>2022</strong> Kloster Banz und online<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
04.10.<strong>2022</strong> online<br />
<strong>DVG</strong> 13. – 15.10.<strong>2022</strong> Berlin + digital<br />
AG Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
25. – 28.10.<strong>2022</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />
und online<br />
103. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 03. – 04.11.<strong>2022</strong> Hannover und online<br />
8. Tagung der AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> 18. – 20.11.<strong>2022</strong> Augsburg<br />
54. Internationale Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und Tierhaltung 24. – 26.11.<strong>2022</strong> Freiburg i. Br. und online<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Dresdner Thementage Neurologie<br />
DGT-Weiterbildungsreihe für TFA 2023<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>),<br />
<strong>DVG</strong><br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
31. Jahrestagung der Fachgruppe InnLab FG Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik<br />
(InnLab)<br />
56. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />
der Fortpflanzung, gleichzeitig<br />
48. Vet.-Hum.med. Gemeinschaftstagung<br />
66. Jahrestagung und 28. Schnittseminar<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie<br />
FG Reproduktionsmedizin,<br />
DGRM<br />
13. – 15.<strong>01</strong>.2023 Dresden<br />
14.<strong>01</strong>. – 12.11.2023 Neufahrn / Ndby.<br />
03. – 04.02.2023 Göttingen<br />
<strong>01</strong>. – 03.03.2023 Münster<br />
FG Pathologie 03. – 05.03.2023 Fulda<br />
Tierschutztagung 2023 FG Tierschutz 16. – 18.03.2023 München<br />
104. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 25. – 26.05.2023 Hannover<br />
78 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>01</strong>/<strong>2022</strong><br />
Änderungen vorbehalten
Anmeldung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />
Daten bin ich einverstanden.<br />
Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />
Vorname ………………………………………………………………………………………<br />
geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />
Straße …………………………………………………………………………………………<br />
PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />
Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />
Anschrift:<br />
An der Alten Post 2<br />
D-35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN:<br />
DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />
BIC:<br />
VBMHDE5F<br />
Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />
E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />
Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />
€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />
€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />
erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />
(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />
Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />
eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />
Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />
Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang<br />
noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />
Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />
geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />
(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />
Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei<br />
Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />
der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.<br />
Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />
Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />
Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />
Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />
Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />
gekündigt werden.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum<br />
Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />
Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />
Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />
Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />
Bitte schicken an: <strong>DVG</strong> e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />
SEPA-Lastschriftmandat<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />
Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei<br />
Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />
<br />
Anschrift:<br />
<strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2<br />
35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN DE 08 513 900 000 006 954 928<br />
BIC VBMHDE5F<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name der Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
IBAN:<br />
BIC:<br />
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Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />
belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Bitte per Post oder als Scan schicken an: <strong>DVG</strong> e.V. · An der Alten Post 2 · 35390 Gießen · info@dvg.de
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