Spuren der Vergangenheit...wenn Steine erzählen. von Gunnar Hiptmair
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Wenn man durch die Blockhalden wandert, fällt auch auf, dass es in diesen Steinfeldern
keinerlei Vegetation gibt. Der Grund dafür ist, dass hier unzählige Lagen an Platten und
Blöcken übereinander liegen. Selbst wenn Samen auf diese Flächen fallen, finden sie hier
keinen fruchtbaren Boden. Für mich heißt das: es gab vor dem Einsturz oder der Zerstörung
dieses einstigen „Bauwerks“ Hohlräume unter dem Gebäude, sowie im Inneren des Bauwerkes
selbst.
Direkt neben den Blockhalden steht man auf gewachsenem Boden auf dem es Erde,
Heidelbeersträucher und Bäume gibt, normale Vegetation wie sie auch auf den umliegenden
Bergen vorkommt. Die Steine aber, die in den Steinfeldern liegen unterscheiden sich erheblich
von jenen die direkt daneben vorkommen und die grün-gelbe Flechte findet man ebenso nur in
den Geröllhalden, nicht aber auf dem daneben liegenden Gestein. In den Steinfeldern liegt zu
mehr als 95 % nur eine einzige Gesteinsart, die eine völlig andere kristalline Struktur aufweist
als das Gestein, das man sonst hier oben findet. Dieser Stein hier gehört zu den härtesten
Graniten, die ich im gesamten oberen Mühlviertel gesehen habe. Einen Stein von gleicher
Qualität, Farbe und Struktur habe ich sonst nirgendwo gefunden. Für mich ist dieser Stein in
den Blockhalden bisher einzigartig und die Frage nach seinem Ursprung oder seiner Herkunft
ist nach wie vor eine der interessantesten.
Bild 35: diese Gesteinsart findet man fast ausschließlich in den Blockhalden am Plöckenstein.
Seit einigen Jahren beschäftige ich mich auch mit der Idee künstlicher Gesteinsmischungen,
dem sogenannten Geopolymer-Beton, von dem man weiß, dass er in vielfältiger Weise bereits
in der Antike verwendet worden war.
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