Ratgeber für Familien in Dresden 2022
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RATGEBER FÜR FAMILIEN IN DRESDEN<br />
9<br />
E<strong>in</strong> Handzeichen als Hilferuf<br />
Baden und Spielen am Wasser macht<br />
Riesenspaß, kann aber auch gefährlich<br />
se<strong>in</strong>: Im vergangenen Jahr ertranken <strong>in</strong><br />
Deutschland 17 K<strong>in</strong>der unter zehn Jahren.<br />
Zu den Ursachen gehören laut Deutscher<br />
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die<br />
im Schnitt immer schlechteren Schwimmfähigkeiten<br />
der K<strong>in</strong>der sowie mangelnde<br />
Aufsicht und Vorbildfunktion der Eltern.<br />
So halten sich längst nicht alle Erwachsenen<br />
an ausgewiesene Badeverbote – wie<br />
zum Beispiel bei hohem Wellengang – und<br />
an die elementaren Baderegeln.<br />
Die besagen nicht nur, dass man nicht<br />
überhitzt oder mit vollem Magen <strong>in</strong>s kühle<br />
Nass gehen darf, sondern auch, dass es<br />
Nichtschwimmern maximal bis zum Bauch<br />
reichen sollte. „Aufblasbare Schwimmhilfen<br />
bieten ke<strong>in</strong>e Sicherheit im Wasser“,<br />
warnt die DLRG. Denn sie können plötzlich<br />
vom Körper abrutschen oder Luft verlieren.<br />
Kiesgruben, Ste<strong>in</strong>brüche und Flüsse s<strong>in</strong>d<br />
<strong>für</strong>s <strong>Familien</strong>baden generell ungeeignet –<br />
besonders dann, wenn dort noch Masch<strong>in</strong>en<br />
arbeiten oder Schiffe verkehren.<br />
Erst mit dem<br />
Schwimmabzeichen<br />
<strong>in</strong><br />
Bronze s<strong>in</strong>d<br />
K<strong>in</strong>der sicher<br />
im Wasser.<br />
Foto: AdobeStock<br />
Nie aus den Augen lassen!<br />
Solange K<strong>in</strong>der nicht sicher schwimmen können, dürfen sie<br />
nicht unbeaufsichtigt <strong>in</strong>s Wasser. Auch <strong>in</strong> puncto Baderegeln<br />
sollten Eltern gute Vorbilder se<strong>in</strong>.<br />
Doch auch an „offiziellen“ Becken und<br />
Stränden sollten K<strong>in</strong>der, die nicht sicher<br />
schwimmen können, niemals alle<strong>in</strong> gelassen<br />
werden. „Nur e<strong>in</strong> Moment der Unachtsamkeit<br />
kann fatale Folgen haben“, so<br />
die Fachleute. „Denn K<strong>in</strong>der reagieren <strong>in</strong><br />
Not anders als Erwachsene.“ Oft seien sie<br />
schreckensstarr und könnten gar nichts<br />
tun, nicht e<strong>in</strong>mal mit den Armen rudern<br />
oder um Hilfe schreien. Deshalb bleibe<br />
es mitunter selbst im nächsten Umkreis<br />
unbemerkt, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d im Wasser<br />
untergeht.<br />
Als sicherer Schwimmer gilt laut DLRG<br />
erst, wer m<strong>in</strong>destens die Anforderungen<br />
des Schwimmabzeichens <strong>in</strong> Bronze erfüllt.<br />
Dazu gehört unter anderem, dass 200 Meter<br />
<strong>in</strong> 15 M<strong>in</strong>uten zurückgelegt werden können<br />
– was auf nur rund 40 Prozent der Grundschüler<br />
zutreffe. Das „Seepferdchen“, so die<br />
Experten, ist ke<strong>in</strong> Nachweis ausreichender<br />
Schwimmfähigkeiten. Denn es besche<strong>in</strong>igt<br />
den K<strong>in</strong>dern lediglich, dass sie sich 25<br />
Meter über Wasser halten können.<br />
<br />
Birgit Hilbig<br />
Die Handfläche zeigen, den Daumen nach<br />
<strong>in</strong>nen beugen und mit den anderen vier<br />
F<strong>in</strong>gern umschließen: Dieses Zeichen signalisiert,<br />
dass sich e<strong>in</strong>e Frau oder e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Notlage bef<strong>in</strong>det. Initiiert wurde<br />
es von der Canadian Women’s Foundation<br />
ursprünglich als stiller Hilferuf <strong>in</strong> Video-<br />
Konferenzen während des Corona-Lockdowns.<br />
Betroffene konnten damit ohne<br />
Worte und unbemerkt vom Partner sagen,<br />
dass sie häuslicher Gewalt ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />
Inzwischen wird das Handzeichen auch<br />
empfohlen, um auf der Straße oder aus dem<br />
Auto heraus still um Hilfe zu rufen. So soll<br />
es e<strong>in</strong>e junge Frau <strong>in</strong> Dortmund genutzt<br />
haben, die von e<strong>in</strong>er Zugbekanntschaft bedrängt<br />
wurde – e<strong>in</strong> aufmerksamer Passant<br />
<strong>in</strong>formierte die Polizei. Sozialen Netzwerken<br />
Musst du<br />
gesehen haben!<br />
Mit dieser<br />
Komb<strong>in</strong>ation<br />
können Betroffene<br />
still<br />
um Hilfe<br />
bitten.<br />
Foto: AdobeStock<br />
zufolge konnte <strong>in</strong> den USA damit sogar e<strong>in</strong>e<br />
Entführung verh<strong>in</strong>dert werden.<br />
In <strong>Dresden</strong> ist das Zeichen allerd<strong>in</strong>gs noch<br />
relativ wenig bekannt: So s<strong>in</strong>d bisher weder<br />
die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des Frauenzentrums<br />
„sowieso“ noch die Polizei damit <strong>in</strong> Berührung<br />
gekommen. Anders als mitunter<br />
im Netz beschrieben, rät Lukas Reumund<br />
von der Pressestelle der Polizeidirektion<br />
<strong>Dresden</strong> zu unverzüglichem Handeln: „Wer<br />
bemerkt, dass jemand Hilfe braucht, sollte<br />
die 110 anrufen. Die Polizei kommt lieber mal<br />
umsonst als zu spät.“ Wichtig sei, dass sich<br />
Augenzeugen so viel wie möglich merken<br />
– zum Beispiel Personenbeschreibungen<br />
oder Autokennzeichen. „Das können alles<br />
Puzzleteile <strong>für</strong> die Rettung von Menschen<br />
se<strong>in</strong>.“<br />
(bh)<br />
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