Schwanstetten 2022-07_01-32_red
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LANDRATSAMT ROTH<br />
Artenschutz ist Klimaschutz<br />
Was für ein toller Erfolg! Unter Anleitung der Naturgärtnerin Birgit<br />
Helbig wurde im Rahmen der Klimawoche <strong>2022</strong> eine bislang<br />
unscheinbare Grünfläche mitten in Leerstetten in ein kleines<br />
Biotop verwandelt. Zugegeben: Zu sehen ist von der kommenden<br />
Blütenpracht noch nicht all zu viel, aber die Baumwurzeln,<br />
Steine und angepflanzten Stauden lassen erahnen, dass sich das<br />
bald ändern wird.<br />
Im Rahmen des Workshops „Naturnahe Flächengestaltung“ packten<br />
rund 25 Interessierte Gartenfreunde aus dem Landkreis mit<br />
ihren Schaufeln und Hacken an und schufen an einem Nachmittag<br />
ein zukünftiges Paradies für Schmetterlinge, Eidechsen und Kleintiere<br />
aller Arten und gleichzeitig einen wunderschönen Blickfang<br />
für alle Anwohnenden und Vorbeikommenden. Einige Arbeiten<br />
waren im Vorfeld bereits vom Bauhof <strong>Schwanstetten</strong> getätigt worden:<br />
Die Grasnarbe war abgetragen, Mineralbeton, Sand, Steine,<br />
Äste, Baumstämme und -wurzeln warteten bereits auf ihre neue<br />
Verwendung. Gut, dass so viele gekommen waren und tatkräftig<br />
mit anpackten, denn es gab viel zu tun. Der neue Boden musste<br />
verteilt und auf der Fläche modelliert, Baumstämme und –wurzeln,<br />
Steine und Äste naturnah arrangiert werden.<br />
beispielsweise den Mineralbeton, in den ein wenig Kompost<br />
als Feuchtigkeitsspeicher untergemischt wurde. Aber nicht<br />
zuletzt auch über die zahlreichen Wildpflanzen und Stauden,<br />
die gut aufeinander abgestimmt in Höhe, Blühzeitpunkt<br />
und Farbe auf der Fläche verteilt eingesetzt wurden. Dass es<br />
derzeit noch schwer ist, regionale Wildpflanzen zu beziehen<br />
bedauerte Birgit Helbig und gab Anregungen für Bezugsquellen.<br />
„Hier tut sich aber was! Je größer die Nachfrage wird,<br />
desto eher werden diese Pflanzen auch in den regionalen<br />
Gärtnereien Einzug finden,“ ermunterte Birgit Helbig die<br />
Workshopteilnehmer*innen, doch ruhig auch beim Gärtner<br />
um die Ecke nach Wildpflanzen zu fragen. Sie erläuterte auch,<br />
warum es so bedeutend ist heimische Wildpflanzen zu setzen.<br />
Zum einen sind sie besonders wertvoll für die Insektenwelt<br />
und zum anderen sind sie bestens auf das regionale Klima<br />
angepasst. Die Pflanzen haben gelernt mit längeren Trockenperioden<br />
umzugehen und müssen deshalb nach einiger Zeit<br />
nicht mehr gegossen werden. Wertvoller als einjährige Blühmischungen<br />
ist das Pflanzen von Stauden, da sie bereits früh<br />
im Jahr als eine verlässliche Nahrungsquelle zur Verfügung<br />
stehen. Für den schnellen Büherfolg wurden Blühmischungen<br />
zwischen den Stauden ausgebracht, die insbesondere im<br />
ersten und zweiten Jahr die Fläche erblühen lassen werden.<br />
Gärten und öffentliche Grünanlagen leisten einen wichtigen<br />
Beitrag als Lebensraum für Insekten, Pflanzen und Tiere. So<br />
wurde in dem Workshop ganz praxisnah getreu dem Motto<br />
gehandelt „Jeder Quadratmeter zählt und ist ein wichtiger<br />
Baustein für mehr Natur und zum Erhalt der Artenvielfalt in<br />
unserem Umfeld“.<br />
So richtig gut vorstellen, wie die Fläche aussehen wird, konnte<br />
es sich wahrscheinlich nur Frau Helbig selbst, aber umso<br />
gespannter sind alle anderen auf das Ergebnis, das sich in den<br />
kommenden Wochen, Monaten und Jahren zeigen wird.<br />
All das geschah mit fachlicher Unterstützung von Birgit Helbig,<br />
die nebenbei noch Tipps und Tricks für den eignen Garten gab.<br />
So erfuhren die Teilnehmenden einiges über die unterschiedlichen<br />
Eigenschaften der Substrate die ausgebracht wurden, wie<br />
Fotos: Landratsamt Roth<br />
12 <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>