KIWI-Journal 17: Aufrichtig und empathisch - Über die im KIWI-Alltag praktizierte gewaltfreie Kommunikation
Aufrichtig und empathisch - Über die im KIWI-Alltag praktizierte gewaltfreie Kommunikation
Aufrichtig und empathisch - Über die im KIWI-Alltag praktizierte gewaltfreie Kommunikation
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tet, teilt ihre Gefühle <strong>und</strong> Bedürfnisse in<br />
Form von Bitten mit (vgl. Leitner, 2020,<br />
S. 13–14 / vgl. Gaschler; Gaschler, 2020,<br />
S. 32).<br />
28<br />
Ein Beispiel aus Modul 3: Wir lernen Giraffen-<br />
<strong>und</strong> Wolfssprache kennen<br />
In <strong>die</strong>ser Einheit lernen <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong><br />
Wortwahl der Giraffen- <strong>und</strong> Wolfssprache<br />
kennen <strong>und</strong> können durch das Hören der<br />
Giraffen- <strong>und</strong> Wolfssätze deren Wirkung<br />
überprüfen. Das Einstiegsspiel ist das<br />
„Ohren aufwecken“. Hier sollte herausgef<strong>und</strong>en<br />
werden, wie <strong>die</strong> Giraffe <strong>und</strong><br />
der Wolf sprechen. Um gut zuhören zu<br />
können, müssen <strong>die</strong> Ohren aufgeweckt<br />
werden – beide Ohren werden mit den<br />
eigenen Handflächen sanft gerieben.<br />
Die Fingerspitzen massieren <strong>die</strong> Ohrenmuscheln<br />
(vgl. Schöllmann, Kirchgasser,<br />
2014, S. <strong>17</strong>–20).<br />
Wörter können verletzten, trennen <strong>und</strong><br />
Mauern errichten, sogfältig gewählte<br />
Worte können dazu beitragen, dass<br />
Menschen sich öffnen <strong>und</strong> besser verstehen.<br />
Kinder sind nach Rosenberg auf<br />
natürliche Weise mit ihren Gefühlen <strong>und</strong><br />
Bedürfnissen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> somit laut<br />
Rosenberg „Natur-Giraffen“. (vgl. Leitner,<br />
2020, S. 13–14 / vgl. Gaschler; Gaschler,<br />
2020, S. 32).<br />
Sowohl <strong>die</strong> Giraffe als auch der Wolf<br />
sind Symbole innerhalb des Modells. Sie<br />
zeigen auf, wie Menschen miteinander<br />
sprechen können, sie sollen aber kein<br />
Ausdruck für eine „bessere“ (Giraffensprache)<br />
<strong>und</strong> „schlechte“ (Wolfssprache)<br />
<strong>Kommunikation</strong> sein. Auch sollen <strong>die</strong><br />
Tiere dabei nicht bewertet werden, nach<br />
dem Motto: „Die Giraffe ist gut, der Wolf<br />
ist böse.“. Der Wolf kann <strong>die</strong> unerfüllten<br />
Bedürfnisse der Kinder aufgreifen,<br />
beispielsweise „Du bist aber heute<br />
faul <strong>und</strong> sitzt nur herum“, mithilfe der<br />
Giraffensprache übersetzen: „Danke,<br />
dass ihr euch heute in der Ruhest<strong>und</strong>e<br />
alleine beschäftigt habt, so konnte ich in<br />
Ruhe meinen Tee trinken.“ (vgl. Gaschler; „Ich denke nach.“<br />
Gaschler, 2020, S. 34). Mit Hortkindern „Ich erkläre.“<br />
können bereits Sätze <strong>die</strong>ser Art verfasst, „Ich helfe.“<br />
gelesen <strong>und</strong> besprochen werden. Die „Ich verstehe das andere Kind.“<br />
Sätze können von der pädagogischen<br />
Fachkraft vorab verfasst werden, beispielsweise<br />
in den Wochen davor gesam-<br />
gespielt, wobei ein Kind sich sicher auf<br />
Im Anschluss wird das Standpunktspiel<br />
melt werden. In einer Partner*innenarbeit<br />
lesen sich <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> Wolfssätze ist zirka eine Armlänge entfernt. Nun<br />
seinen Platz stellen soll, das andere Kind<br />
vor <strong>und</strong> besprechen danach, wie es dem versucht das Kind, das andere umzustoßen,<br />
<strong>die</strong>ses darf nur mit Handflächen<br />
anderen Kind dabei geht. Auch sollte<br />
reflektiert werden, wie es sich anfühlt an Handflächen gestoßen werden. Im<br />
einen „Wolfssatz“ auszusprechen. Im Kopf des Kindes darf der Satz „Ich bleibe<br />
nächsten Schritt bekommen <strong>die</strong> Kinder stabil“ gesprochen werden. Die Konzentration<br />
<strong>und</strong> den Fokus auf sich zu lenken,<br />
zu ihrem Wolfssatz den passenden Giraffensatz.<br />
Sie reflektieren gemeinsam, wie führt dazu, dass <strong>die</strong> Kinder in herausfordernden<br />
Situationen darauf zurück-<br />
es sich nun anfühlt, <strong>die</strong>sen Satz zu hören.<br />
Im Anschluss werden <strong>im</strong> Plenum <strong>die</strong> greifen <strong>und</strong> nicht allzu leicht aus dem<br />
Erfahrungen besprochen, <strong>die</strong> angestrebte Gleichgewicht gebracht werden können<br />
Erkenntnis daraus sollte sein:<br />
(vgl. Schöllmann, Kirchgasser, 2014, S.<br />
„Ich höre zu.“<br />
<strong>17</strong>–20).<br />
Buchtipp:<br />
„Respektvoll miteinander sprechen –<br />
Konflikte vorbeugen – 10 Trainingsmodule<br />
zur <strong>gewaltfreie</strong>n <strong>Kommunikation</strong> in der<br />
Gr<strong>und</strong>schule von Evelyn <strong>und</strong> Sven Schöllmann,<br />
erschienen 2014 <strong>im</strong> Verlag an der<br />
Ruhr.