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Der richtige Platz<br />

Der richtige Campingplatz ist selbstverständlich für den Erfolg der<br />

Campingreise von Bedeutung. Fünf-Sterne-Plätze mit allem Komfort, mit<br />

Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants auf dem Platz, mit<br />

Kinderbetreuung, Disko für <strong>das</strong> Jungvolk,<br />

Animation, Sauna und Massageräume und<br />

so weiter sind nicht allein eine Preisfrage.<br />

Die Camper sollten sich die Frage stellen, wie<br />

viel Trubel sie wollen. Aber auch, wer Kinder<br />

oder Teenager hat, die schnell mal quengelig<br />

oder muffelig sind, sollte dies bei der<br />

Platzwahl berücksichtigen. Wenn alle aus<br />

der Familie Spaß haben, ist <strong>das</strong> keinesfalls<br />

schädlich für den Urlaub. Wem es in erster<br />

Linie auf Erholung, Ruhe und Entspannung<br />

ankommt, der sollte sich einen weniger perfekten<br />

Platz suchen. Die bieten zwar nicht<br />

1 Keine Spuren hinterlassen<br />

den Komfort, sind aber dafür auch nicht so unruhig. Auch beim Stellplatz<br />

sollte man kritisch sein, denn so manchem Platz haftet die kuschelige<br />

Atmosphäre eines Supermarktparkplatzes an. Und auch für Sparfüchse,<br />

die 80.000 € für ein Wohnmobil ausgeben und anschließend die Campingplatzgebühren<br />

einsparen, gilt, <strong>das</strong>s man nicht einfach irgendwo stehen<br />

kann. Nicht einmal in Schweden, wo <strong>das</strong> Jedermannsrecht gilt, <strong>das</strong>s die<br />

Übernachtung, eigentlich nur <strong>das</strong> Zelten,<br />

an öffentlichen Gegenden erlaubt. Auch in<br />

Skandinavien kann man sein Gefährt nicht<br />

einfach so auf ein Privatgrundstück stellen.<br />

Die richtige Reisezeit<br />

29<br />

Doch zurück zur Platzsuche, denn<br />

auch einen Fünf-Sterne-Platz kann man<br />

meist günstig buchen, jedenfalls außerhalb<br />

der Saison. Das geht natürlich für Familien<br />

mit schulpflichtigen Kindern und sämtliche<br />

Lehrkörper und sonstige im Bildungswesen<br />

Beschäftigte nicht. Doch wer kann, nutzt<br />

die Vor- oder Nachsaison, wenn es mehr Platz gibt, weil einfach weniger<br />

Camper unterwegs sind, wenn die Leute vor Ort noch nicht oder nicht<br />

mehr im Stress sind und wenn sich die Preise nicht in schwindelerregenden<br />

Juli-August-Höhen bewegen.<br />

€<br />

Die richtige Kostenberechnung<br />

Wobei wir bei den Kosten sind. Die Frage danach, was ein Campingurlaub<br />

kostet, kann nur mit einem schwammigen »<strong>das</strong> kommt darauf<br />

an« beantwortet werden. Alles, was in der Hauptsaison direkt am Wasser<br />

liegt, ist in den allermeisten Fällen nicht günstig. Auch hat man im<br />

Juli und August nicht den Vorteil, der ein ganz wichtiger Pluspunkt beim<br />

Campen ist. Nämlich, <strong>das</strong>s man spontan aussuchen kann, ob man einen<br />

!<br />

1 Passt nicht durch jede Gasse<br />

Tag oder eine Woche bleibt. Reservieren ist meist unumgänglich in der<br />

Saison. Besser wird es jeweils im Landesinneren, es sei denn, eine superbekannte<br />

Touristenattraktion befindet sich unmittelbar in der Nähe. Was<br />

die Kosten vor allem im Ausland in die Höhe treibt, sind auch die Mautgebühren,<br />

die zum Beispiel in Frankreich<br />

für Campingfahrzeuge deutlich höher<br />

liegen als für einfache PKW. In Spanien<br />

kostet der angehängte Wohnwagen dagegen<br />

nicht extra. Auch der Spritverbrauch<br />

ist gerade heutzutage nicht so<br />

ganz uninteressant, und da überzeugen<br />

Gespanne und Wohnmobile mit<br />

der Aerodynamik einer Schrankwand<br />

natürlich nicht.<br />

Die richtigen<br />

nationalen Regeln<br />

Was einen Campingurlaub so richtig belasten könnte, sind die nationalen<br />

Verkehrsregeln. Wer meint, unsere Bußgelder sind exorbitant, der<br />

ist noch nie im europäischen Ausland zur Kasse gebeten worden. Vor<br />

allem Geschwindigkeitsübertretungen werden teuer. Schon im Nachbarland<br />

Holland heißt es Fuß vom Gas, denn die Höchstgeschwindigkeit<br />

auf Autobahnen beträgt mittlerweile nicht mehr wie früher 130 km/h,<br />

sondern lediglich 100 km/h. Wer mit<br />

dem Wohnwagen bei uns mit entsprechender<br />

Erlaubnis und Kennzeichnung<br />

beruhigt 100 fahren darf, sind auf Autobahnen<br />

in Luxemburg nur 90 km/h<br />

erlaubt, auf Straßen außerhalb geschlossener<br />

Ortschaften nur 75 km/h.<br />

Auch <strong>das</strong> Tanken in Luxemburg kann<br />

übrigens teuer werden, denn wer die<br />

günstigen Spritpreise dazu nutzt, Reservekanister<br />

zu füllen, der kann sein<br />

kostspieliges Wunder erleben. Reservekanister<br />

sind nämlich im Großherzogtum<br />

nicht erlaubt. Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen dürfen dagegen<br />

130 km/h schnell fahren, es sei denn, es regnet. Dann sind nur noch 110<br />

erlaubt. Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen gelten dieselben Regeln wie für<br />

Wohnwagengespanne. Wer die armen Schweizer finanziell unterstützen<br />

möchte, der sollte schneller als 80 km/h mit seinem Gespann fahren,<br />

denn <strong>das</strong> wird teuer. Für die Bergpässe in der Schweiz, in Österreich und<br />

in Italien gilt, <strong>das</strong>s sie vorübergehend gesperrt oder für Gespanne ganz<br />

gesperrt sein können. Aber die Infos zu all den nationalen Regeln sind<br />

kein Hexenwerk. Bei den Pässen etwa muss man lediglich alpenpaesse.de<br />

anklicken. Natürlich gibt es die Verkehrsregeln auch im Netz oder praktischer<br />

Weise auch in den diversen Campingführern. Denn Geld für leckeres<br />

Essen auszugeben ist auf alle Fälle erfreulicher als für Strafmandate!<br />

Das Stadtgespräch<br />

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