Ausgabe 203
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
32<br />
Armenischer Parlamentspräsident<br />
zu Gast in Wien<br />
Am 24. Juni empfing Nationalratspräsident<br />
Wolfgang Sobotka den Parlamentspräsi -<br />
denten der Republik Armenien, Alen Simonyan,<br />
anläßlich von dessen Besuchs in Ös -<br />
terreich. Themen des Gesprächs waren die<br />
bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen den beiden Staaten, die Situation<br />
in der Region sowie parlamentarische<br />
Kooperationen.<br />
Österreich unterstütze jede Initiative für<br />
Frieden in der Region, betonte Sobotka. Ar -<br />
menien sei für Frieden in der Region und<br />
habe keinerlei territoriale Ansprüche, sagte<br />
Simonyan. Der Nationalratspräsident begrüß -<br />
te die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen<br />
zwischen Österreich und Armenien.<br />
Eine weitere Stärkung der bilateralen, wirtschaftlichen<br />
aber auch parlamentarischen<br />
Beziehungen wären aus seiner Sicht sehr<br />
wichtig. Simonyan hob hervor, daß österreichische<br />
Unternehmen sehr willkommen in<br />
Armenien seien.<br />
In der Beziehung zur Europäischen Union<br />
sei das umfassende Partnerschaftsabkommen<br />
ein wichtiger Schritt gewesen, er hoffe nun<br />
in einem nächsten Schritt auf eine Visafreiheit<br />
für armenische Staatsbürger:innen,<br />
sagte der armenische Parlamentspräsident.<br />
Demokratie sei nichts Selbstverständliches<br />
und müsse von Tag zu Tag neu erarbeitet<br />
werden, betonte Sobotka außerdem im<br />
Ge spräch. Insbesondere die Jugend müsse da -<br />
her für die Bedeutung von Demokratie sensibilisiert<br />
werden, bot Sobotka Simonyan eine<br />
Kooperation mit der Demokratiewerkstatt des<br />
österreichischen Parlaments an. Hier gebe es<br />
bereits mit mehreren Ländern Kooperationen.<br />
Am Nachmittag darauf tauschte sich Bun -<br />
desratspräsidentin Christine Schwarz-Fuchs<br />
Alen Simonyan und hob das diesjährige<br />
30jährige Jubiläum der diplomatischen Be -<br />
ziehungen zwischen Österreich und Armenien<br />
hervor. Themen des Gesprächs waren<br />
die bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen,<br />
die Entwicklung ländlicher Regionen,<br />
die Situation in der Region Bergkarabach<br />
sowie der Ukraine-Krieg.<br />
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen<br />
beiden Ländern seien sehr wich tig,<br />
betonte sie unter anderem das Engagement<br />
des Vorarlberger Seilbahnherstellers Doppelmayr<br />
in Armenien. Insgesamt habe die österreichische<br />
Wirtschaft eine breite Kompetenz<br />
wie in den Bereichen Landwirtschaft, Infrastruktur,<br />
Gesundheitswesen aber auch im<br />
Bereich erneuerbarer Energien, anzubieten,<br />
wies Schwarz-Fuchs hin.<br />
Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Topf<br />
Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen<br />
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (l.) mit dem Präsidenten der Nationalversammlung<br />
der Republik Armenien Alen Simonyan<br />
Bundesratspräsidentin Christine Schwarz-Fuchs nach dem Gespräch mit Präsident Alen Simonyan<br />
Sie erkundigte sich über Armeniens Strategien<br />
zur Stärkung des ländlichen Raumes<br />
und zeigte sich überzeugt, daß es wichtig sei,<br />
den Menschen in den Regionen eine gute Le -<br />
bensgrundlage zu bieten. In Österreich gebe<br />
es Tendenzen zur Abwanderung in Richtung<br />
der Ballungsräume. Hier wolle man entgegen<br />
wirken, um eine dortige überalterte<br />
Gesellschaft und letztlich aussterbende Re -<br />
gionen zu verhindern.<br />
Armenien sei für Frieden in der Region<br />
und habe keine territorialen Ansprüche ge -<br />
genüber anderen Ländern, meinte Simonyan,<br />
»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />
angesprochen auf die aktuelle Situation in<br />
der Region Bergkarabach. Österreich unterstütze<br />
die laufenden Friedensgespräche, er -<br />
klärte Schwarz-Fuchs und wies auf die hu -<br />
manitäre Hilfe durch Österreich in der Vergangenheit<br />
hin. Es gebe keine Rechtfertigung<br />
für den Angriffskrieg Rußlands gegen<br />
die Ukraine, betonte die Bundesratspräsidentin.<br />
Die Ge sprächspartner hofften auf ein<br />
baldiges Ende des Krieges. Befürchtungen,<br />
daß sich der Krieg in der Ukraine auch in<br />
anderen Ländern wiederholen könnte, seien<br />
sehr bedenklich.<br />
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